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01 Entwerfen und Konstruieren Brandenburgische Technische Universität - BTU Cottbus BOX für das Existenzminimum

Box für das Existenzminimum

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Entwerfen und Konstruieren

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01Entwerfen und KonstruierenB r a n d e n b u r g i s c h e T e c h n i s c h e U n i v e r s i t ä t - B T U C o t t b u s

BOXfür das Existenzminimum

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BOX

f ü r d a s E x i s t e n z m i n i m u m

Ausgewählte Seminararbeiten

Entwerfen und Konst ru ierenim Wintersemester 1999/2000

Lehrstuhl Prof. Axel Oestreich

Brandenburgische Technische Universität Cottbus

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Herausgeber :Prof. Axel Oestreich / Michael VaerstLehrstuhl Entwerfen - Brandenburgische Technische Universität Cottbus

Redaktion, Layout, Satz :Michael Vaerst

Mitarbeit:Marianne Köhler, Ulrike Mehmel, Florian Kohlbecker

Druck :Druckerei Schiemenz GmbHByhlener Straße 303044 Cottbus

Vertrieb :BTU Cottbus - Lehrstuhl Prof. Axel OestreichUniversitätsplatz 3-4D - 03044 CottbusTel.: 0355 / 69-2260Fax: 0355 / 69-2226eMail: [email protected]://www.LS-aoe.tu-cottbus.de

© Copyright 2000 by BTU Cottbus - Lehrstuhl Prof. Axel Oestreich, und Autoren

ISBN 3-00-006362-5

Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme

Box für das Existenzminimum :Ausgewählte Seminararbeiten Entwerfen und Konstruieren im Wintersemester 1999/2000 /Lehrstuhl Prof. Axel Oestreich, Brandenburgische Technische Universität Cottbus.[Hrsg.: Axel Oestreich / Michael Vaerst].Cottbus : BTU, Lehrstuhl Prof. Axel Oestreich, 2000 (Entwerfen und Konstruieren ; 1) ISBN 3-00-006362-5

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Inhalt :

4 Entwerfen und Konstruieren im Studium

6 Aufgabenstellung zum Projekt „BOX für das Existenzminimum“

9 Reduce to the Max....

Ausgewählte Seminararbeiten

11 1 - Ralf Franke / Ulrich Vieweg 19 2 - Niels Heinrich / Tobias Schwarz

27 3 - Dirk Müller / Nadja Stachowski 35 4 - Ralf Doischer / Andreas Steiger

41 5 - Maja Fitzner / Karin Torkler

47 Liste der Seminarteilnehmer

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EntwErfEn und KonstruiErEn im studium

Der an vielen Hochschulen praktizierten strikten Trennung von Entwurf als künst-lerisch kreativer freier Tätigkeit und Baukonstruktion als notwendigem Übel, das in Form von Ausführungsplanung erst später in der Berufspraxis erlernt werden soll, wird an unserem Lehrstuhl ein projektorientiertes Studium entge-gengesetzt, das Entwurf, Konstruktion, Gestaltung und Darstellung an einer Aufgabenstellung zusammenführt.

Ziel der Ausbildung ist der bauende Ar-chitekt, der seine architektonischen Vi-sionen und gestalterischen Konzepte in der Realität dann auch um- und durch-setzen kann und nicht durch eigene In-kompetenz an den sogenannten Sach-zwängen eindimensional denkender Spezialisten scheitert.

Die methodischen Fähigkeiten und ein ausgewähltes Fachwissen werden in thematisch differenzierten Lehrangebo-ten vermittelt, wobei schwerpunktmäßig immer das Wechselspiel zwischen ent-wurflichem Wollen und konstruktivem Können im Mittelpunkt der Arbeit steht.

1. Bauteilbezogenes ProjektAls Simulation einer klassischen Werk-planung werden typische Bauteile wie Treppenhäuser, Balkone, Fassaden, etc. an einem vorgegebenen baulichen Rah-men in den Maßstäben M 1:50 bis 1:5 entworfen, gestaltet und konstruiert. Schwerpunkt ist hierbei nicht die DIN-gerechte Addition von Einzeldetaillösun-gen, sondern die ganzheitliche Kon-struktion, die geometrisch, fügungstech-nisch und farblich alle angrenzenden Bauteile mit einbezieht. Die Ergebnisse werden in Form von Zeichnungen, Mo-dellen und einer Materialkollage präsen-tiert.

2. Tragwerkbezogenes Projekt Für eine kleine Gruppe fortgeschrittener Studenten wird einmal jährlich ein Pro-jekt mit tragwerksorientierter Aufgaben-stellung wie z.B. Brücken, Türme, Hallen-dächer oder bewegliche Konstruktionen herausgegeben. Neben der entwurfli-chen, gestalterischen und konstruktiven Durcharbeitung müssen hier auch über-schlägliche statische Berechnungen auf-gestellt und die Dimensionierung der

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Hauptbauglieder mit Nachweis festge-legt werden. Teilweise werden zur Be-treuung der Arbeiten auch fachübergrei-fende Berater, z.B. aus dem Maschinen-bau herangezogen.

3. Baustoffbezogenes Projekt Jedes Jahr wird jeweils ein Baustoff wie z.B. Beton, Mauerwerk, Naturstein, Me-tall, Kunststoff, Glas, Holz seminaristisch behandelt und thematisch in drei Ebe-

nen bearbeitet. In einer ersten Phase werden in Form von Referaten Herkunft, Herstellung, Verarbeitung, historische und moderne Anwendungen vermittelt und in Form eines Readers dokumentiert. Diese Phase wird von Betriebs- und Bau-stellenbesichtigungen begleitet. In Form eigener handwerklicher Bearbeitung in den Fakultätswerkstätten wird dann das Spektrum der möglichen Oberflächenge-staltung und deren optischer Wirkung erarbeitet. Die so entstehenden Muster werden in einheitlichem Format in der Baukonstruktionssammlung archiviert. In der abschließenden Übung sollen klei-ne Konstruktionen oder Details material-gerecht gestaltet und konstruiert wer-den.

4. Entwurfsbezogenes Projekt Am Beispiel einer kleinen überschauba-ren entwurflichen Aufgabenstellung wird das Spektrum der Architektenfähig-keit vom Vorentwurf bis zur Ausfüh-rungsplanung durchgespielt. Parallel da-zu werden für alle Leistungsphasen die adäquaten Darstellungsmethoden und -techniken erprobt. Das Projekt wird mit der Aufarbeitung der Arbeitsergebnisse in Form eines Ausstellungsbeitrages und einer Projektdokumentation abgeschlos-sen.

Die in dieser Dokumentation dargestell-ten Arbeiten gehören zu einer Aufga-

benstellung der entwurfsbezogenen Pro-jekte, bei denen Leistungsnachweise für die Fächer Entwerfen, Baukonstruktion und Darstellung abgearbeitet werden können.

Axel Oestreich

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AufgABEnstEllung zum ProjEKt„BoX für dAs EXistEnzminimum“

A. Aufgabenstellung Projekt

Ziel des Projektes ist es, eine transporta-ble „Box für das Existenzminimum" auf hohem entwurflichen, konstruktivem und gestalterischem Niveau zu entwik-keln. Es geht nicht um Container für Katastropheneinsätze, sondern um Bau-elemente mit anspruchsvoller Ausstat-tung, hochwertigen Materialien und ausgefeilter Technologie.

Diese kleine, zuerst als überschaubar erscheinende Aufgabenstellung soll bis zur Ausführungsreife entwickelt werden. Das bedeutet, daß alle Komponenten im Maßstab 1:1 gedacht werden müssen. Beim Schnittpunkt von Fußboden zu In-nenwand müssen z.B. - Material, Farbe, Muster, Verlegerich- tung des Bodenbelages- Art, Form, Material und Befestigung der Sockelleisten- Wandbekleidung in Struktur und Oberflächeneigenschaften- Lage und Leitungsführung der Heiz- körper- Lage und Art der Steckdosen, etc.exakt definiert, gestalterisch aufeinan-der abgestimmt und dargestellt werden.

Die Darstellung erfolgt in Form von

Zeichnungen, Modellen und Texten. Hierbei kommt es insbesondere darauf an, daß Dritte -die nicht in den Entwick-lungsprozess integriert waren- eindeutig verstehen können, was gemeint ist und ohne Rückfragen handlungsfähig sind, d.h., das Objekt im Maßstab 1:1 realisie-ren könnten.An dieser Aufgabe sollen in einem kon-zentrierten Arbeitsprozess 4 Scheine ab-gearbeitet werden können:1 x Stegreif Entwurf1 x Baukonstruktion1 x Darstellung1 x Bauökonomie

Darüberhinaus kann -entwurfsbedingt- ein zweiter Baukonstruktionsschein für Möbelbau bearbeitet werden. Die Bear-beitung erfolgt in Zweiergruppen mit regelmäßigen Zwischenpräsentationen und seminaristischem Austausch über die notwendigen Arbeitsschritte und Ar-beitstechniken.

B. Aufgabenstellung stegreif

Die "Box für das Existenzminimum" ist als Unterkunft für Forscher, Bauleiter etc. in Gebieten ohne vorhandene Infra-struktur gedacht. Für einen Zeitraum von 3 - 12 Monaten soll den Nutzern ein Optimum an Privatheit und Komfort ge-boten werden, gleichzeitig muß das Raumangebot wegen des Transportauf-

wandes auf ein Minimum reduziert wer-den.

Im Spannungsfeld von minimierten Räu-men und optimierter Nutzung liegt der Schwerpunkt der entwurflichen Arbeit. Die Boxen sind für eine ganzjährige Nut-zung zu konzipieren.

Phase 1Analyse der für den täglichen Gebrauch notwendigen Funktionseinheiten und Darstellung des Flächen- und Raumbe-darfs für Schlafen / Körperpflege / Essen / individuelle Arbeit / individuelle Frei-zeit / Besuch.Jede Funktion ist in den Kategorien - absolutes Minimum - normal - großzügig maßlich auf den Zentimeter genau fest-zulegen und textlich mit Vor- und Nach-teilen zu bewerten. Es wird empfohlen sich die einzelnen Funktionsbereiche im Maßstab 1 : 1 provisorisch zu simulieren und die Er-gebnisse der Versuche photographisch und skizzenhaft festzuhalten.

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Phase 2Kombination, Überlagerung, Addition der in Phase 1 ermittelten Funktionsflä-chen und -räume zu einem qualitativ hochwertigen Gesamtobjekt. Hierbei geht es nicht nur um die Additi-on der Funktionsparameter aus Phase 1, sondern um die entwurfliche und gestal-terische Umsetzung der Einzelaspekte zu einer aus jeder Einzelfunktion heraus optimalen Nutzung bei gleichzeitig hochwertigem Ambiente. In dieser Phase sind Geometrie und Materialien bereits exakt zu definieren. Die Darstellung er-folgt im Maßstab 1 : 10.

RahmenbedingungenDer Transport der Box oder deren Einzel-teile erfolgt mit Bahn, LKW und Hub-schrauber. Die Außenabmessungen im Querschnitt dürfen 3.00 x 3.00 m (b x h) nicht überschreiten. Der Auf- und Abbau muß innerhalb eines Tages von 2 Perso-nen durchgeführt werden können.

C. Aufgabenstellung Baukonstruktion

Auf der Basis des Entwurfskonzeptes der Stegreifphase wird der Entwurf syste-matisch weiter bearbeitet und gestalte-risch und konstruktiv vertieft.

1. Gebäudehülle - Tragkonstruktion mit gegebenenfalls Bauteilverbindern

- Boden, Auflagerung und Horizontal- justierung - Außenwandaufbau mit Wetter- schutzschale - Türen, Fenster, sonstige Öffnungen - Dachkonstruktion und -deckung

2. Innenausbau - Wand-, Boden-, Deckenbeläge - Sanitäreinrichtungen - Heizung, Elektro - Farbgebung - Beleuchtung - Innenwände - Türen, Falt- und Schiebewände

3. Möblierung - Auswahl handelsüblicher Objekte - Entwurf und Konstruktion von Ein- baumöbeln oder Eigenentwürfen

Die Bearbeitung und Darstellung erfolgt weiterhin im Maßstab 1 : 10. Wichtige Anschluß- und Eckpunkte sollen im Maßstab 1 : 5 bis 1 : 1 entwickelt wer-den. Darstellung aller Grundrisse (auch Dachaufsicht), Schnitte und Ansichten.

d. Aufgabenstellung darstellung

Das Entwurfskonzept und die konstruk-tive Durcharbeitung soll -entsprechend dem jeweils erreichten Bearbeitungs-stand- optimal dargestellt werden. Wichtig ist hierbei, daß sich die Darstel-

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lung auf die jeweilig notwendige Aussa-ge konzentriert und den geeigneten Ab-straktionsgrad findet. "Nicht zuviel" und "nicht zuwenig“ mit der angemessenen Darstellungstechnik abzubilden ist das zentrale Thema. Schwerpunkte im Rah-men dieses Projektes sind:

1. Konzeptdarstellunga) Visualisierung des ermittelten Raum- bedarfs und der eigenen Planungs- vorgaben.b) Entwurfsdarstellung mit Erläuterung der Kriterien: - Gesamtform und -konstruktion - Transport und Montage - Materialidee - Ambiente In dieser Arbeitsebene sollen noch keine Details und Einzelheiten dargestellt wer-den, es geht um die abstrahierte Darstel-lung der Idee / des Konzeptes.

Graphische und textliche Kürzel sollen die Absicht schnell lesbar machen, Prin-zipien und Assoziationsbilder sind wich-tiger als Realismus.

2. Konstruktionsdarstellunga) Darstellung des durchgearbeiteten Baukörpers - exakte Geometrie mit angemes- sener Vermaßung - Beschreibung der Konstruktion durch Text oder Ausschnittdetails

- Erläuterung der Fügung und Mon- tagetechnologie - Darstellung des Materialkonzeptes mit Materialcollageb) Beschreibung der Materialqualitä- ten und Oberflächen - Wirkung der Materialien und Oberflächen gegeneinander - Optische Wirkung bei unter- schiedlicher Beleuchtung

3. ProjektdarstellungIm Rahmen der Projektdarstellung soll die abschließend erarbeitete Version von der Konzeptphase über die Entwurfsaus-arbeitung bis hin zur konstruktiven Aus-arbeitung in einem einheitlichen Layout aufgearbeitet werden.

Ziel ist die Präsentation der Arbeit in einer Ausstellung und in Form einer handlichen Broschüre. a) Gesamtlayout Ausstellung - Formatwahl (Unikat) - Farbwahl/Farbigkeit - Schriftgröße/Schrifttype - Zuordnung/Gliederung - Addition von Einzelblättern - Gesamterscheinungsbildb) Gesamtlayout Broschüre - Formatwahl (reproduktionsfähig) - Farbwahl/Farbigkeit - Schriftgröße/Schrifttype - Zuordnung und Gliederung - Seitenumbruch

Das Gesamtlayout sollte bereits sehr früh in seinen Grundzügen entwickelt werden, damit möglichst viele Zeich-nungen und Materialien aus den vorher-gehenden Arbeitsschritten verwendet werden können. Ein Layoutkonzept darf allerdings den Entwurf nicht knebeln, die frühzeitige Festlegung auf liegende, stehende oder quadratische Formate erleichtert jedoch die Wiederverwendbarkeit der Arbeitser-gebinisse aus früheren Phasen.

Spätestens bei der Layouterarbeitung sollte begonnen werden, mit dem Com-puter zu arbeiten. Die Abwägung, welche Darstellungs-techniken in welcher Arbeitsphase sinn-voll sind, sind wichtige Bestandteile der Übung.Persönliche zeichentechnische Vorlieben und Fähigkeiten, Lesbarkeit und Schnel-ligkeit, Wiederverwendbarkeit und Va-riationsfähigkeit sind die Kriterien zur Bewertung.

Abb. S. 6/7 : „Adilettenwelt“M. Weindel, S. Ketterer, F. SperbStudienarbeit zum Stegreif, Phase 1

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rEduCE to thE mAX....

„Aller Dinge Maß ist der Mensch...“1). Mit diesem Satz beginnt das Buch "Von der Wahrheit" des Protagoras. Im Gegensatz zu der an der absoluten Wahrheit platonischer Prägung gemes-senen Bedeutung des Begriffes "Maß" entspringt für die Sophisten aus einem erkenntnistheoretischen Relativismus die Auffassung, daß eine Erkenntnis ob-jektiver Wahrheit nicht möglich sei und daß damit ein allgemeingültiger Maß-stab nicht existiere. Schließlich habe je-des Individuum eigene Vorstellungen und Empfindungen und jeder Mensch erkenne die Dinge nur so, wie sie ihm subjektiv erscheinen.

Die Aufgabenstellung, eine Box für das Existenzminimum zu entwickeln, impli-ziert somit sinngemäß auch die Frage nach dem Ausmaß und dem (individuel-len) Maß des minimalen, bzw. maxima-len Flächen- und Raumbedarfs, der je-dem Funktionsbereich des menschlichen Lebens zuzuordnen ist.Die Ergründung des Menschen selbst -als (geistig und physisch) maßgebende Größe- bildet also bei der Bewältigung der Aufgabe eine grundlegende Voraus-setzung. Denn, wie sollten die Funktio-nen von Wohnen, Arbeiten, Schlafen, Essen, Kochen, Körperpflege, etc. in ih-rem Ausmaß und raumbeanspruchenden Umfang bestimmt werden, ohne vorher

eine umfassende Analyse vorzunehmen, die Bewegungsflächen, Bewegungsraum, ergonomische Abläufe und psychisches Empfinden untersucht.Diese Untersuchung führt unter den ge-gebenen Gesichtspunkten aber auch un-weigerlich zu der erweiterten Fragestel-lung, wieviel Funktion denn nun wirklich nötig ist, um eben diese Existenz in ei-nem minimalen Raum zu gewährleisten.Ein Höchstmaß an Kreativität und Inno-vation, diesen funktional optimierten und auf das Wesentliche beschränkten (Wohn-)Raum zu denken und zu bauen ist hier gefordert.

Die Frage nach solchem Wohnraum auf der Basis des Existenzminimums berührt darüber hinausreichend in ihrer Dimen-sion ganz grundlegend die Frage nach der menschlichen Existenz. „Die Art, wie du bist und ich bin, die Weise, nach der wir Menschen auf der Erde sind, ist das Bauen, das Wohnen. Mensch sein heißt: als Sterblicher auf der Erde zu sein, heißt Wohnen.“2) In seinem Vortrag „Bauen Wohnen Den-ken“ definiert Heidegger somit Ausdruck und Sinn menschlicher Existenz als Wohnen. Das Menschsein beruht auf dem Wohnen und zwar im Sinne des Aufenthalts der Sterblichen auf Erden.Der Begriff Bauen wird hier dem Begriff Wohnen gegenübergestellt und in sei-nem Ursprung und seiner Bedeutung gleichgesetzt.

„Bauen und Denken sind (...) für das Wohnen unumgänglich.“2), stellt Heideg-ger weiter fest und beschreibt damit, daß die Menschen „(...) das Wohnen erst lernen müssen.“2). Das Wohnen wird für die Menschen aber erst in das Volle sei-nes Wesens gebracht, „(...)wenn sie aus dem Wohnen bauen und für das Wohnen denken.“2)

Wie wunderbar, daß das gedachte Woh-nen und das gedachte Bauen dabei in einem Raum Platz haben, der zugleich minimal und grenzenlos ist.„Der menschliche Schädel stellt die Un-endlichkeit für die Bewegung der Vor-stellungen dar. Er gleicht der Unendlich-keit des Weltalls, kennt wie sie keine Decke, keinen Boden und bietet Raum für einen Projektionsapparat, der leuch-tende Punkte als Sterne im Raum er-scheinen läßt. Im menschlichen Schädel entsteht und vergeht alles, genau wie im Weltall: Kometen, Epochen, alles wird und vergeht in seinen Vorstellungen. Wie groß auch das Vorgestellte sein mag, es findet Platz im Schädel genau wie im Weltall, obwohl der Raum des Schädels von einer knöchernen Wand umschlossen ist.“3)

Michael Vaerst

1) Diels/Kranz 1956, II 263, Protagoras Frg. B1.2) Aus: Martin Heidegger, Bauen Wohnen Denken, Vorträge und Aufsätze, Pfullingen 19543) Kasimir Malewitsch, Teil II Suprematismus, Abs. 18, (Witebsk 1922), aus: K. Malewitsch, Suprematismus: Die gegenstandslose Welt, DuMont, Köln 1989

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Ralf Franke / Ulrich Vieweg

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Niels Heinrich / Tobias Schwarz

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Dirk Müller / Nadja Stachowski

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Ralf Doischer / Andreas Steiger

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Maja Fitzner / Karin Torkler

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Seminarteilnehmer :

Arndt, OliverHildenbrand, DenisFranke, RalfVieweg, UlrichJäger, KristinaHülsmann, BurkhardJensen, JohanWiese, JanJung, MarkusKuhnert, KarstenKonrad, KathrinPeters, JuanHitzke, SimoBublak, GeroldSteiger, AndreasDoischer, RalfMöller, NadineKrause, RomanReichert, DannyKarwath, JörgSaeland, Kati

Wetzel, WinnieRenner, DetertFleischhauer, StefanRubio Barrio, EmmaPrieto, Javier Nieto, HenarMontoro, Ricardo Matschewski, MatthiasSchnierle, MarkusSchwarz, TobiasHeinrich, NielsStachowski, NadjaMüller, DirkStier, DanielWiedemann, Katharinavon Döring, CarolineZens, FabianWeindel, MichaelKetterer, StephanSperb, FabianZwerenz, Torsten

Förster, NicoleOrba, EkaterinaHinz, MichaelSchuhmacher, MartenThiemann, MatthiasTorkler, KarinFitzner, MajaBecker, StefanBlum, MarkusKayser, FilipSchröder, WulfAllers, UlfBraunholz, SteffenGeisler, HelmerSchmechel, AmelieSilge, OliverLehmann, AntjeDittmer, Jan FredericMarquardt, Holger

Entwerfen und Konstruieren - Wintersemester 1999/2000

Seminarleitung :

Prof. Axel OestreichDipl.-Ing. Michael Vaerst

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