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Nr. 82 – 4. Quartal 2011 Spezialisten BOX

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Nr. 82 – 4. Quartal 2011

Spezialisten

BOX

Administrator
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03 Editorial 04–05 Ausbildung in der Model-Gruppe 06–07 Süsswarenverpackungen 08–09 Lebensmit telverpackungen 10–11 Verpackungsspezialisten 12–13 Kosmetikverpackungen 14–15 Kosmetikverpackungen 16–17 Interview – Edles aus Papier 18–19 Interview – Spezialisten Käseproduktion

Wussten Sie, dass der Schwertwal Orca das grösste Nahrungs-spektrum aller Meerestiere, ja vielleicht sogar aller Tiere hat und dass Orcas die meisten Jagdstrategien nutzen? Egal ob kleiner Krebs oder Blauwal, kein Tier ist vor einem Orca sicher. Und für jedes der zahlreichen Beutetiere hat der Orca eine spezielle Jagdstrategie entwickelt. Er ist ein Spezialist, ob alleine im Kampf mit einem Hai oder beim ausgeklügelten Fang von Schwarmfischen. Jagt der Orca in Gruppen, bleiben auch Barten-wale nicht verschont. Und trotzdem ist der Räuber kein echter Wal, sondern lediglich das grösste Mitglied der Delfin-Familie. Ausserdem gab es in der Natur nie Angriffe auf Menschen.

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Die diesbezüglichen Trainingsaktivitäten, die wir im ablaufenden Kalenderjahr als Gruppe begonnen haben, zeigen bereits erste Erfolge. Beispielsweise haben wir flächendeckend mit der Schulung von Kaizen- und Lean- Methoden begonnen, ein Führungskräfteweiterentwick-lungsprogramm gestartet und einen Standard für die jährliche Mitarbeiterzielsetzung und Leistungsbeurteilung definiert.

Wir werden diesen Weg fortsetzen und im kommen-den Jahr um eine Reihe von Aktivitäten zur Weiterentwick-lung unserer Unternehmenskultur ergänzen. Spezialisten sind wichtig, eine gemeinsame Identität und die Bereit-schaft zur Veränderung aber mindestens genauso!

Fabian Lang Corporate HR ManagerModel Management AG

02–03 model box

EDITORIAL

liebe leserin, lieber leser

In Zeiten, in denen der Kostendruck durch zunehmen-den Wettbewerb und Währungsturbulenzen immer grös-ser wird, ist die Besinnung auf die eigenen Stärken und Kernkompetenzen genauso wichtig wie die Bereitschaft, radikal neue Wege zu gehen. Eine führende Rolle im Markt können wir nur erhalten, wenn wir Qualität, Kosten und Service in Einklang bringen und in der Lage sind, neue Produkte und Herstellungsprozesse nachhaltig und erfolg-reich zu etablieren.

Es sind eben nicht nur die modernen Technologien, die gefragt sind. Entscheidend sind qualifizierte Mitarbeitende mit einer unternehmerischen Einstellung und Haltung. Die zunehmende Spezialisierung, welche die Märkte fordert, Fachkräftemangel und eine schwierige gesellschaftliche und demographische Entwicklung machen es notwendig, die eigenen Mitarbeitenden verstärkt intern auszubilden. Neben dem Fachwissen jedes Einzelnen spielt vor allem die Fähigkeit, Menschen zu führen und sich selbst wei-terzuentwickeln, eine zentrale Rolle. Der entscheidende Unterschied liegt aber letztlich darin, wie wir unsere Zu-sammenarbeit gestalten und wie wir als Organisation He-rausforderungen angehen, Lösungen erarbeiten, daraus lernen und Ideen generieren.

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VERPAcKunGSSPEzIAL ISTEn

Ausbildung

04–05model box

in enger Zusammenarbeit mit Kunden und Partnern setzen sich die Angestellten der model-Gruppe an den verschiedenen Pro-duktionsstandorten in europa für Wettbewerbsfähigkeit und da-mit für eine langfristige entwicklung von intelligenten Verpa-ckungslösungen aus Voll- und Wellkarton ein. dazu gehört es, sich den laufenden markt- und strukturveränderungen zu stellen und mit gut ausgebildeten Fachkräften auf allen entwicklungs- und Produktionsstufen ökonomische und fortschrittliche Ver-packungen herzustellen.

In Model-Unternehmen wird mit grossem Engage-ment und Freude an der Weiterentwicklung von Ver-packungen aus Voll- und Wellkarton mit einem umfas-senden Dienstleistungspaket gearbeitet. Damit dies

erreicht werden kann, setzt sich Model für die bestmögliche

Aus- und Weiterbildung von Fach- und Führungskräften innerhalb des jeweiligen Unternehmens ein. Gute Ver-packungsspezialisten in allen relevanten Unternehmens-prozessen sind für Topleistungen, eine nachhaltige Unter-nehmensentwicklung von Model und nicht zuletzt auch für den Erfolg seiner Kunden entscheidend.

Die berufliche Aus- und Weiterbildung innerhalb der Model-Gruppe ist nicht nur für das jeweilige Unterneh-men von existenzieller Bedeutung, sondern auch für die gesamte Verpackungsbranche. Die Konkurrenzfähigkeit von Model-Unternehmen bleibt durch gezielte Nach-wuchsförderung, Ausbildung von Lernenden in verschie-denen Berufen, aber auch von Mitarbeitenden durch stete Weiterbildung erhalten. Das oberste Unterneh-mensmanagement setzt sich aktiv für die Mitarbeiterför-derung als grundlegende Philosophie ein und übt da-

durch aktiv mit den einzelnen Model-Unternehmen einen sehr direkten Einfluss auf die Inhalte

und die Struktur der Aus- und Weiter-bildung aus.

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Verpackungsfragen erfolgreich angehen und umsetzen können.

Am Schluss wählen die Spezialisten die geeigneten Materialien sowie den passenden Herstellungsprozess für die Produktion der gewünschten Verpackungen und Displays aus. Die aus diesen Entwicklungen und Abklä-rungen resultierenden Unterlagen und Daten werden dann in einem nächsten Schritt effizient und nachhaltig für die technische Arbeitsvorbereitung und die Produktion aufbereitet. Dabei dürfen Qualitäts- sowie ökonomische und ökologische Aspekte sowie Vorschriften zur Arbeits-sicherheit und Hygiene nicht fehlen. Bei Model umfasst diese Ausrichtung die laufende Förderung von gut ausge-bildeten Spezialisten, die sich durch ein eigenverantwort-liches Handeln, Lernbereitschaft, Teamfähigkeit und Be-lastbarkeit auszeichnen. Die Fachkompetenz umfasst Kenntnisse und Fähigkeiten in den Bereichen Verpa-ckungsentwicklung, Material, technische Arbeitsvorberei-tung, Optimierung, Produktion, Qualität, Sicherheit, Hygi-ene und Umweltschutz.

Dabei wird grossen Wert gelegt auf kontinuierliche Führungs-, IT- oder die technische Ausbildung aller invol-vierten Personen entlang des Entwicklungsprozesses einer Verpackung sowie des Herstellungs- und Recycling-prozesses von Wellkarton und -papier. Dies betrifft unter anderem Produkt Manager, Brand Manager, Papiertech-nologen, grafische Gestalter (Polygrafen), Anwendungs-techniker, Marketing- und Kommunikationsplaner, Ein-käufer und Verkäufer von Verpackungen, Produktdesigner und Verpackungsentwickler. Model legt grossen Wert auf praxisorientierte Aus- und Weiterbildung, die den Auszubildenden und Mitarbeitenden die Zusammen-hänge von Marke, Kommunikation, Design und Absatz im Hinblick auf ein differenzierendes und wirkungsvolles Verpackungsdesign sowie dessen Funktion im Markt aufzeigen.

Model-Mitarbeitende sollen Potenziale zur Effizienz-steigerung in der gesamten Wertschöpfungskette erken-nen und diese in der Praxis zum Wohle der Kunden nut-zen, damit sie entsprechende Kundenbedürfnisse in

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SüSSwAREnVERPAcKunGEn

06–07

innovation und design

model box

der erfolg liegt oft im detail. Gerade das trifft auf die entwick-lung von neuen, raffinierten und innovativen Verpackungen im besonderen zu.

Natürlich werden diese oft unauffälligen Details in sehr enger Zusammenarbeit mit dem Kunden entwickelt. Ziel ist es immer, ein neues Verpackungsmodell zu kreie-ren, das exakt den Bedürfnissen des Kunden entspricht. Hier muss zunächst einmal die Verpackungsanforderung selbst berücksichtigt werden. Was soll erreicht werden? Welchen Nutzen oder auch Mehrfach nutzen soll das neue Produkt haben? Es müssen aber auch wichtige Punkte wie die Zielgruppe, logistische Anfor derungen oder auch spezielle Vorgaben vom POS (Point of Sale) genau definiert und bestimmt werden. So unterschei-den sich zum Beispiel Verpackungen für die Zielgruppe Frauen nicht nur im entsprechenden farblichen Design, sondern auch bereits in einer femininen Form.

Gleichzeitig muss natürlich auch das Produkt als sol-ches immer im Vordergrund stehen. Handelt es sich um ein junges, frisches und trendiges Produkt, oder soll viel-leicht mehr die «klassische Komponente» eines Produk-tes deutlich gemacht werden?

Bei Model wird darauf geachtet, dass Verpackungs-entwickler die Schlüsselfaktoren für innovationsför-dernde Prozesse kennenlernen und im eigenen Verant-wortungsbereich nachhaltig einsetzen können. Dabei steht besonders im Vordergrund, Risiken im operativen und strategischen Innovationsmanagement zu erkennen und nach Möglichkeit zu reduzieren.

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Nach der genauen Analyse erfolgt dann die Umset-zung, die bei Model nach den wichtigsten Prinzipien der Verpackungsinnovation erfolgt:

1. Marktorientierung2. Differenzierung gegenüber ähnlichen Verpackungs-

produkten3. Umsetzung der Innovationsstrategie des Kundenpro-

duktes4. Erfolgsrechnung und Beurteilung der Verpackungs-

innovation5. Erkennen von Optimierungspotenzialen in den ver-

schiedenen Prozessen (auch bei der Weiterverar-beitung der Verpackung beim Kunden) über die Ver-packungsidee bis hin zur konkreten Umsetzung

Zu einer erfolgreichen Umsetzung all dieser Kompo-nenten gehört naturgemäss nicht nur eine grosse beruf-liche Fachkompetenz, sondern auch ein hohes Mass an feinem Spürsinn für den erfolgreichen Einsatz vorhande-ner technischer Hilfsmittel und der Wille zu einer perma-nenten Weiterbildung. Um diesen Prozess zu fördern, organisiert Model Workshops, Kundenschulungen und Informationsveranstaltungen – und gerade das ist es, was die Unternehmen der Model-Gruppe zu kreativen und verlässlichen Partnern macht.

swiss sTAr 2011 – mit einer Urkunde ausgezeichnet

eveline Garcia, Packaging designerin iCC model PrimePac AG, Au

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08–09

LEBENSMIT TELVERPACKUNGEN

Anspruch und Technologie

MODEL BOX

Die Spezialisten der Model­Gruppe setzen alles da­ran, dieses Thema aktuell zu verfolgen, entsprechende Gesetzgebungen rasch zu verstehen und in den jeweili­gen Prozessen sicher umzusetzen.

Dazu gehören der Einbezug aller beteiligten Bereiche und eine klare Regelung der Verantwortlichkeiten, zum Beispiel bei Migrationsprüfungen. Model wählt die Aus­gangsstoffe für die Herstellung und Veredelung von Süss­warenverpackungen so aus, dass den Kunden (Lebens­mittelherstellern, ­verpackern und Händlern) abgesicherte, nicht angreifbare Verpackungsprodukte angeboten wer­den können.

Model befolgt dazu die EG­Rahmenverordnung 1935/2004, die das Schweizer Lebensmittelgesetz (LMG) Art. 23 aufgenommen und umgesetzt hat.

Hersteller von «lebensmittelgeeigneten» Druck far­ben erklären: «Das Migrationsverhalten der Endprodukte hängt stark von der Verarbeitungsart und den Ver­arbeitungs bedingungen ab. Eine zum Beispiel aus Karton hergestellte Verpackung, die für den (indirekten) Kontakt mit Lebensmitteln vorgesehen ist, muss daher hinsicht­lich ihrer Migrationseigenschaften geprüft werden.»

Es liegt in der Verantwortung des Verarbeiters, dass die Endprodukte die vorgeschriebenen Migrationswerte nicht übersteigen. Model akzeptiert deshalb nur Aus­gangsstoffe mit Konformitätserklärungen. Damit ist für den Kunden die Gewähr gegeben, dass er eine korrekte

Bei Model und insbesondere bei Model PrimePac AG ist man sich der hohen Anforderungen vonseiten der Verbraucher und Konsu-menten im Zusammenhang mit Lebensmitteln und Lebensmittel-

verpackungen voll bewusst.

Aus den bei Model hergestellten Verpackungen dürfen keine Substanzen in die darin verpackten Lebensmittel mi­grieren, die den Verpackungsinhalt ver­ändern, organoleptisch beeinträchtigen oder noch schlimmer die Gesundheit der Konsumenten gefährden könnten. Dies setzt voraus, dass sich alle am Her­stellungsprozess beteiligten Spezialis­ten ihrer Verantwortung voll und ganz bewusst sind und einen entsprechend qualitativ einwandfreien Beitrag zur Ein­haltung der geforderten Bedingungen leisten.

Die in der EU­GMP­Verordnung 2023 / 2006 (GMP – Good Manufactu­

ring Practise) beschriebene Herstellungspraxis für Materialien und Gegenstände, die dazu bestimmt sind, mit Lebensmitteln in Berührung zu kommen, betont die prozessorientierte Konformitätsarbeit und listet die dazu notwendigen Mittel auf. Jeder relevante Aspekt im Her­stellungsprozess wird systematisch überprüft. Die Erfah­rungen der letzten Jahre zeigen, dass die zuständigen Behörden die bereits bestehenden Kontrollen und Vorla­gen zukünftig ausbauen und intensivieren werden.

Michael Fuchs, Leiter Produktion Model PrimePac AG, Au

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Verpackung erhält. Unabhängig davon muss er aus Sorg­faltsgründen dennoch abwägen, welche Migrationsunter­suchungen er allenfalls im Hinblick auf sein Endprodukt zusätzlich durchzuführen hat.

Daraus wird sehr schnell klar, dass die Kette Pack­stoff, Packhilfsmittel, Verpackung und Packgut nur funk­tionieren kann, wenn jeder Einzelne in der Produktions­ und Verpackungskette genau weiss, welche Funktion sein eigenes Produkt zu erfüllen hat.

Das Thema Lebensmittelverpackung und Migration ist sehr komplex. Umso grösser ist auch die Verunsicherung beim Konsumenten. Als Verpackungshersteller steht Model sozusagen kurz vor dem Ende der Produktions­kette. Deshalb ist es wichtig, das Know­how von Labors, Farb­, Lack­ und anderen Lieferanten zu bündeln, um gemeinsam vorausschauend auf verschiedene Proble­matiken eingehen, Verpackungen optimieren und Gefahren abschätzen zu können, bevor diese zu Problemen führen.

So war die enge Zusammenarbeit mit Experten aus den jeweiligen Fachgebieten eine Voraussetzung, dass im Rahmen einer BRC/IoP­Zertifizierung ein Fragebogen erarbeitet werden konnte, der zusammen mit dem Kun­den beziehungsweise dem Produzenten ausgefüllt wird. Ziel ist es dabei, bereits im Anfangsstadium eines neuen Projekts möglichst viel Informationen über die verwende­ten Materialien zu sammeln, damit eine Risikoabschät­zung durchgeführt werden kann, woraus rechtzeitig ge­eignete Massnahmen ergriffen werden können.

Die Model­Gruppe entwickelt und gestaltet funktio­nale, attraktive und gleichzeitig umweltschonende Verpa­ckungs­ und Displaylösungen aus Voll­ und Wellkarton in hoher Qualität, immer mit dem Ziel, mit Kunden und Part­nern eine langfristige partnerschaftliche Zusammenarbeit aufzubauen. So folgt Model auch in Bezug auf Kundenbe­ziehungen dem Grundsatz höchster Qualität und Zuver­lässigkeit.

Andrea Ekert, Prozessverantwortliche Qualität

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10–11

VERPAcKunGSSPEzIAL ISTEn

Qualität bei Höchstgeschwindigkeit

model box

Wellkarton ist ein beliebtes Verpackungsmaterial, das weit-verbreitet eingesetzt wird. es eignet sich für Transportverpa-ckungen, als displaymaterial und natürlich als Verkaufs- und Promotionsverpackung in der lebensmittel- sowie in der non-Food-industrie. die Vorteile von Wellkarton sind so vielfältig wie der Werkstoff selber: leichtigkeit, Vielseitigkeit, gutes Preis-leistungs-Verhältnis sowie der Umweltaspekt, denn Well-karton enthält ein hohes mass an recyclingmaterial. der Anteil an nachhaltigem, nachwachsendem rohstoff zeichnet den Well-karton aus als ein Produkt mit einer guten Ökobilanz. All diese eigenschaften machen den Werkstoff Wellkarton zu einem aus-gezeichneten Alleskönner.

Alleskönner müssen die Mitarbeitenden von Model nur bedingt sein, dafür Spezialisten in ihrem jeweiligen Einsatzgebiet rund um den Herstellungs- und Verarbei-tungsprozess von Verpackungen und Displays. Dass die Produkte in einer einwandfreien Qualität beim Kunden eintreffen, dafür sorgen gut ausgebildete Verpackungs-technologinnen und -technologen, die mit modernen Ma-schinen und Computern in einem technisch spannenden Umfeld innerhalb der Model-Gruppe arbeiten.

Mit einem guten Vorstellungsvermögen, techni-schem Verständnis, logischem Denken und exakter Arbeitsweise konstruieren, stanzen, rillen und kleben sie industrielle Produkt- und Transportverpackungen aus Pa-pier, Karton und Wellkarton. Dabei ist neben handwerk- lichem Geschick ebenso die Fähigkeit, Produktionsab-läufe zu überblicken und mit computergesteuerten Maschinen den Herstellungsprozess sicherzustellen, enorm wichtig.

matthias Hess leiter Produktion model AG, Weinfelden

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Gutes Bedienpersonal und Anlagenführer sind die Basis für eine einwandfreie Qualität in der Weiterver-arbeitung. Sie müssen sowohl stets die Gesamtübersicht über alle wichtigen Prozesse an einer Wellkartonanlage haben als auch ein gutes Verständnis für die Abläufe und die Zusammenhänge an der Peripherie dieser Hoch- geschwindigkeitsproduktionsanlagen mitbringen. Bei Model werden die Mitarbeitenden dafür sensibilisiert, auch unter Einhaltung einer hohen Produktionsleistung Abweichungen im Bedarfsfall schnell zu erkennen und entsprechende Massnahmen einzuleiten.

Kontinuierliche Aus- und Weiterbildung auf allen Fer-tigungsanlagen geben dem Bedienpersonal die Werk-zeuge für das nötige Verständnis, die Verfügbarkeit der Anlagen entscheidend zu erhöhen, sowie ein besseres Verständnis für mechanische Abläufe und deren Auswir-kungen im gesamten Herstellungsprozess.

Model legt grossen Wert darauf, dass bei allen Mitar-

beitenden im Fertigungsprozess die Vertiefung der Kenntnisse über die Maschinenfunktionen sowie die Drucktechnik hoch ist, um die entsprechenden Maschi-nen so einstellen zu können, dass auch bei den höchsten Produktionsgeschwindigkeiten beste Qualität erreicht wird. Dies ist mit ein Grund, weshalb Model aus Überzeu-

gung und mit dem Ziel, den eigenen Ansprüchen und de-nen der Kunden auch in Zukunft zu genügen, eigene Ver-packungstechnologen und Flexodrucker ausbildet.

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KOSMETIK VERPAcKunGEn

Prozesssicherheit als basis für Qualität

model box

in Hanau, deutschland, stellt model hochveredelte luxusgüter-verpackungen her und legt dabei grössten Wert auf hohe massstäbe in sachen Arbeitsumfeld. die mitarbeiterinnen und mit arbeiter von model Kramp GmbH profitieren von modern aus-gestatteten räumlichkeiten mit ebenso modernen Verarbeitungs-maschinen, die alle auf dem letzten stand der Technik sind. das gesamte Arbeitsumfeld wird durch all diese möglichkeiten auf eine deutlich höhere stufe gestellt. in einem mit modernster lichttechnik ausgestatteten Präsentationsraum wird die Wir-kung der gefertigten verschiedenen designvarianten unter frei wählbaren illuminationsbedingungen simuliert. Auf diese Weise können optimale lösungen zur Umsetzung von Kundenwünschen erarbeitet werden. Welchen optischen eindruck eine Verpackung letztlich im Verkaufsregal des Fachhandels oder des supermarkts hinterlässt, wird somit bereits im Vorfeld überprüfbar.

Die Materialauswahl dagegen wird im Wesentlichen geprägt von der Verarbeitung auf den schnell laufenden Anlagen. Materialien mit besonderen optischen und hap-tischen Effekten werden gezielt für einzelne Produkt-linien eingesetzt. In der Veredelung von Verpackungen für die Luxusgüterindustrie gibt es immer wieder neue Herausforderungen. Farbige Laminierfolien, Hologramm- und 3D-Effektfolien werden bei ausgewählten Marken eingesetzt, um besondere Eindrücke zu erzielen, die drucktechnisch so nicht zu realisieren sind. In der gesam-ten Branche ist zunehmend eine Entwicklung im Gange zu speziellen Maschinenkonfigurationen. Dieser Schritt beinhaltet verschiedene Aspekte, die zudem wesentliche Rationalisierungen und Qualitätsverbesserungen bedeu-ten. Hier können Produktionsschritte zusammengefasst werden mit dem Ergebnis, dass die Produktion schlanker wird. Durch die Möglichkeit, verschiedene Produktions-schritte in einem Durchgang zu kombinieren, liegen Resultate sofort vor und können so direkt beurteilt wer-den. So ermöglichen diese Verbesserungen, wichtige Kriterien der Qualität einer Oberfläche rasch zu beurtei-len; verschiedene Tests zur Qualitätsbeurteilung können so sofort erfolgen.

Auch am Standort Hanau legt man besonderen Wert auf das Wissen um die Charakteristiken der Ausrüstun-gen und der Techniken zur Vorbereitung der Fassonier-werkzeuge, damit die Einrichtzeiten verkürzt werden können. Die Angestellten in der Fertigung werden konti-nuierlich geschult und mit den Kriterien vertraut gemacht, die für das Erreichen einer hohen Produktivität, die Orga-nisation der Auftragsvorbereitung sowie die Organisation einer optimalen Wartung von entsprechenden Verarbei-tungsmaschinen notwendig sind. Praktische Arbeiten mit

bernhard roth, leiter Produktion model Kramp GmbH, Hanau

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sen über Technologie und Qualität der Druckverfahren sowie der Einsatz von Hilfsmitteln zur Optimierung der Oberflächenqualität vor und nach dem Druck laufend ak-tualisiert.

Um hervorragende Verpackungen herstellen zu können und die Bedeutung der Druckfarbe und weite-rer Veredelungsprozesse zu kennen, ist dieser intensive Austausch der Spezialisten bei Model von grösster Be-deutung. Diesen Austausch vertiefen und erweitern wir laufend auch über Hygienestandards in der Verpackungs-industrie, speziell für Verpackungen aus Faltschachtel-karton. Dabei werden potenzielle Hygienerisiken und systematisches Bewertungsverfahren im Sinne eines Hygienemanagements ebenso wie Qualitätsmängel und deren Ursachen bzw. ihre Vermeidung diskutiert.

Werkzeugsystemen unterschiedlicher Werkzeugherstel-ler und eine enge Zusammenarbeit mit diesem Partner gehören ebenso dazu wie grundlegende Kenntnisse in digitaler Elektronik.

Mit diesen Kontrollfunktionen an Verarbeitungsma-schinen sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Fer-tigung von Model in der Lage, Bedienungsfehler und technische Defekte rasch identifizieren zu können. So können etwa sichtbare Angaben von falsch positionierten Komponenten oder von technischen Defekten rasch er-kannt und entsprechende Massnahmen eingeleitet wer-den.

Was wären Luxusverpackungen ohne ein exklusives Druckbild! Aus diesem Grund legt man bei Model gros-sen Wert darauf, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Model Kramp grosse Kenntnis über Aufbau und Er-zeugung des entsprechenden Faltschachtelkartons ha-ben, die Bedeutung und den Einfluss der Qualität auf die Weiterverarbeitung kennen sowie ein vertieftes Grund-lagenwissen über Druck- und Bearbeitungsverfahren erlangen. Die Besonderheiten bei der Herstellung und die daraus resultierende Qualitätsanforderung und -beein-flussung in der Weiterverarbeitung gehören ebenso dazu wie Grundlagen-Know-how über die Druckverfahren Flexo- und Offsetdruck. Innerhalb der Model-Gruppe wird das Wissen über Wechselwirkung von Trägermate-rial und Druckprozess intensiv ausgetauscht und das Wis-

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KOSMETIK VERPAcKunGEn

14–15model box

Produktentwicklung

man nehme . . . ich erlebte in den Clarins-labors bei Paris die Geburt einer neuen Körperpflegecreme.

Rechts und links von mir türmen sich haushohe Re-gale in der riesigen Halle. Darauf lagern in Tanks, Kanis-tern und Fässern Tonnen von kosmetischen Inhaltstof-fen. Ein computergesteuerter Gabelstaplerarm auf Rädern rangiert zwischen den Regalen und greift sich Behälter um Behälter heraus. Etwa tausend verschie-dene Rohstoffe aus allen Kontinenten in Form von Pudern, Gels, Ölen, Wachsen und Duftstoffen warten hier auf die Weiterverarbeitung zu Schönheits-Elixieren. Ich befinde mich im Pariser Vorort Pontoise, im Herzen des Kosmetikunternehmens Clarins. Ich soll an diesem Tag erleben, wie eine Creme entsteht. Das «Making of» eines Produktes mit dem Namen «Lift-Fermeté».

Als Lionel de Benetti vor 35 Jahren bei Clarins an-fing, verliessen jedes Jahr 200 000 Hautpflegeprodukte das Unternehmen. Heute treten 170 Millionen Stück jähr-lich die Reise in die ganze Welt an. Oder 7400 Tonnen. In dieser Zeit ist nicht nur das Produktionsvolumen gigan-tisch gewachsen. «Es ist nicht mehr dasselbe Metier», sagt de Benetti und nimmt mich mit in die Abteilung, die für den grossen Wandel verantwortlich ist: das Labor für Zellkulturen.

Clarins hat vor 15  Jahren damit begonnen, Aktiv-stoffe in Zellkulturen zu testen. Nach zwei bis drei Wo-chen zeigt sich, ob ein Aktivstoff, der bei Clarins meis-tens pflanzlichen Ursprungs ist, die erhoffte Wirkung hat. Alte Produkte würden diesen Tests ebenfalls unter-

zogen. «Wir sehen dann oft mit Freude, dass die empiri-sche Forschung von damals gar nicht so schlecht war. Es gibt in unserem Sortiment Körperöle, die vor mehr als 50 Jahren entwickelt wurden. Sie schneiden in den heu-tigen Tests mit absolut zufriedenstellenden Resultaten ab.»

Wir verlassen die Zellkulturen Richtung Kosmetikla-bor. Dort soll ich heute arbeiten. Für mich wurde die Uhr auf null zurückgestellt. Denn normalerweise ist ein Pro-dukt sechs Wochen vor der Markteinführung längst fer-tig und in alle Welt verschifft. So auch «Lift Fermeté», ein Festigungsprodukt für den Körper.

De Benetti führt mich zu meinem Arbeitsplatz. Ich soll 500 Gramm «Lift Fermeté» herstellen. So wird ge-testet, ob die Rezeptur funktioniert und das «Gericht» so herauskommt, wie man es sich vorgestellt hat. Die Aktiv-stoffe sind in dieser Entwicklungsstufe bereits lange evaluiert. Die Laborcrew hat alle Zutaten bis aufs Mikro-gramm abgewogen und auf 25 Schälchen verteilt. «Das ist guter Durchschnitt für ein Produkt», sagt de Benetti.

Die Arbeit ist ähnlich, als würde man eine Mousse oder ein Soufflé kreieren. Mit dem Spachtel schabe ich Pulver, Granulate, Öle und Flüssigkeiten in ein Gefäss. «Langsam», ermahnt de Benetti, «damit die ‹Mayon-naise› bindet.» Ich beobachte, wie die Masse im Rührge-rät ihren Zustand ändert, sich aufplustert, erst flüssig, dann gelartig wird. Meine Creme muss jetzt noch in eine Art «Bain-Marie». Derweil erkunde ich mit dem For-schungschef die weiteren Fertigungsabteilungen. Hat in

lionel de benetti, Forschungschef und General-direktor der Clarins-labors

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reibungslos läuft, 18 Monate. Im Normalfall zweieinhalb Jahre, und es gibt Fälle, da dauert es sieben Jahre.»

Am Ende des Tages werden mir zwei Labor-Töpfe «Lift Fermeté» überreicht. Von Hand etikettiert und mit dem Prädikat «fabriqué par Marianne Eschbach» verse-hen. Am Abend probiere ich die fein duftende, zartrosa Creme gleich aus ... und bin sehr zufrieden mit «meiner Arbeit». Merci, Lionel.

der Handarbeits-Phase alles geklappt, geht das Produkt in die Pilotphase, wo unter industriellen Bedingungen ein paar Dutzend Kilo hergestellt werden. Hier bringt man die operativen Schritte auf den Punkt, bevor man zum Schluss mit der grossen Kelle anrichtet. Die industrielle Produktion stellt in riesigen Containern drei bis fünf Ton-nen aufs Mal her.

In einer Abteilung werden Aktivstoffe gescreent. Die blauen Punkte auf dem Computerbildschirm zeigen das Protein Emilin an. Lionel de Benetti erzählt, dass es erst vor kurzem entdeckt wurde. Und obwohl es nur in der winzigen Menge von 0,3 Prozent im Körper vorhanden ist, nimmt es eine essenzielle Rolle für die Festigkeit der Haut ein. «Stellen Sie es sich vor als die Schrauben, die ein Baugerüst zusammenhalten, das aufgestellt wurde, um ein Gebäude zu sanieren», malt er für mich ein Bild. «Sie machen fast nichts aus im Gesamtgewicht des Ge-rüstes. Aber wenn man sie entfernt, fällt das Gerüst zu-sammen. Emilin ist wichtig, um die Kollagenfasern im Körper zusammenzuhalten.» Auf Grund dieser Entde-ckung haben Lionel de Benetti und sein Team bei Clarins die neue Körperpflege entwickelt. Wie lange es dauert, ein neues Produkt zu entwickeln? «Wenn es absolut

das labor für Zellkulturen – nach zwei bis drei Wochen weiss man, ob ein Aktivstoff wirkt.

die natur und ihr extrakt – die rinde des Katafray-baumes aus madagaskar befeuchtet die Haut.

die finale Version. nach gut zwei Jahren entwicklungszeit kommt die Körpercreme «lift Fermeté» auf den markt.

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edles aus Papierlernte Pädagogin vor gut sechs Jahren das Label LUCKYOU. LUCKYOU steht für mehrere Arten von Glück: das Glück, Arbeit zu haben, das Glück, eine Kette, ein Gefäss oder einen Armreif zu besitzen, und das Glück, Benachteiligten zu helfen.

leidenschaft für PapierEs war die grosse Faszination für Papier, für die Struktur von Papier und die fast unendlichen Möglichkeiten, die Faser, ja den Rohstoff Papier zu ver- und zu bearbeiten, die Stefanie Luginbühl dazu führte, aus Altpapier Gefässe und Schmuck herzustellen.

Der LUCKYOU-Halsschmuck besteht aus verschiede-nen Papieren. Die Papierperlen, die eigentlichen Schmuck-stücke, werden geschnitten, gedreht und geformt von ge-brauchten Mode-, Architektur- und Design-Magazinen. Es handelt sich um hochwertige Papiere, die im Druckprozess durch den Einsatz von Hightech-Druckmaschinen so schön werden, dass man sie eigentlich nie wegwerfen möchte. Die Papierperlen werden auf Papierschnur aufgezogen, das integrale Produkt ist hundertprozentig aus Papier gefertigt. Die Armreifen, auch die Loops, der gestrickte Halsschmuck, entstehen aus Papierschnur und werden von einem Netz-werk von Frauen im Emmental gefertigt. Andere Schmuck-stücke, insbesondere die Halsketten, entstehen in Südaf-rika. «In einer Township nahe Kapstadt ist die Verständigung nicht so einfach wie in der Schweiz. Hier kommuniziere ich mit meinen Mitarbeiterinnen in Englisch sowie mit Pikto-grammen und mit Mustern. Zudem dokumentieren foto-grafische Aufnahmen die einzelnen Produktionsabläufe», erklärt Stefanie Luginbühl. Die Heimarbeit ermöglicht es den Township-Frauen, ein Zusatzeinkommen zu erarbeiten und parallel dazu ihre Kinder betreuen zu können. Die Idee, ein soziales Projekt zu gründen, hatte Stefanie Luginbühl auf einer Reise nach Südafrika. Grosse Unterstützung er-hält sie dabei von Pia Carmen Roth, Creative Development, die ihr mit Rat und Tat zur Seite steht.

16–17

InTERVIEw

model box

Wie aus alten Zeitungen Gefässe von lUCKYoU entstehen, darüber informierte ein beitrag in der model box nr. 81. neben Gefässen aus Altpapier lässt die berner Papierdesignerin stefanie luginbühl unter ihrer auf nachhaltigkeit ausgerichteten marke auch schmuck, Halsketten und Armreife sowie andere Accessoires her-stellen. mit ihren Produkten, die aus ausgelesenen Hochglanz-magazinen und alten Zeitungen entstehen, fasziniert sie nicht nur modebewusste Frauen.

Hochglanzmagazine in den wunderschönsten Farben wandern ins Altpapier, denn die nächste Ausgabe liegt bereits bereit. Schade eigentlich und so gar nicht zeit-gemäss, dachte sich Stefanie Luginbühl. Papier treibt die Unternehmerin und Designerin seit mehreren Jahren an. Im Sog dieser Auseinandersetzung entwickelte die ge-

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guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Zusammenarbeit mit Model ist sehr angenehm, und ich schätze die gute Betreu-ung und Innovationskraft des Teams.»

Wie sind sie auf model aufmerksam geworden? «Ich suchte eine neue Verpackung, die zu meiner Wertvor-stellung passt. Model ist für mich die Firma, die man kennt und die für Verpackungslösungen anspricht. Ich wusste, dass Sprüngli die Verpackungen bei Model bezieht, und bin so zu Model gekommen – quasi auf Empfehlung.»

Wo liegen die Grenzen des Werkstoffs Papier?«Es gib so unendlich viele Möglichkeiten, Papier zu verar-beiten. Wird es verdichtet, in mehreren Schichten aufge-tragen, wird es enorm stabil. Diese Stabilität nutze ich bei den Gefässen. Wird Papier jedoch in feine Streifen ge-schnitten und zusammengeklebt, entsteht daraus filigra-ner Schmuck. Papier lässt sich in Wasser auflösen, der daraus entstandene Papierbrei aufkochen, und neue For-men lassen sich gestalten. Papier ist ein super Material, dem viel zu wenig Sorge getragen wird und das durch nichts anderes zu ersetzen ist. Papier ist sauber, bleibt sauber und hat eine geniale Haptik, die je nach Produk- tionsverfahren völlig unterschiedlich sein kann.»

Wo geht die reise hin?«Mein Wunsch ist es, dass die Personen vor Ort, ob in Südafrika oder der Schweiz, selber ihre Projekte betreuen, dass LUCKYOU nur noch als Support benötigt wird und die Projekte selbständig laufen: Hilfe zur Selbst-hilfe. Es gibt viele Menschen, die nicht die Möglichkeiten haben wie wir. Ich will mit LUCKYOU Eigenverantwor-tung schaffen und den Menschen einen Weg, eine Perspektive aufzeigen, nachdem ich für sie die Kanäle geöffnet habe.»

Der Rohstoff, die Hochglanzmagazine, wird bei den wohlhabenden Afrikanern vor Ort gesammelt. Aus den Magazinen werden die farbigen Seiten herausgetrennt und zurechtgeschnitten. Diese sind meistens in den Far-ben Blau, Grau, Braun und Beige gehalten. Ketten und Schmuck in den Farben Rot, Orange und Pink sind eher selten, da diese Farben in der Werbung seltener verwen-det werden. Das in den Hochglanzmagazinen verwendete Papier ist hochwertig und meist mit einer Appretur (Lack-beschichtung) versehen, sodass es auch dann nicht abfärbt, wenn es leicht nass wird. Tests, die Stefanie Luginbühl in einem Labor hat durchführen lassen zeigten, dass weder Farbe noch andere Stoffe, die bei der Produk-tion der Hochglanzmagazine eingesetzt wurden, auf die Haut übertragen werden.

stefanie luginbühl: «Häufig kaufen Kundinnen LUCKYOU-Accessoires, weil ihnen die Anmutung des Papiers, die Kombination der Farben und Formen gefallen. Sie machen mit LUCKYOU-Accessoires gleichzeitig ein Statement und bekennen sich zur Nachhaltigkeit, zur Einfachheit, zum Gedanken der Bescheidenheit, des Understatements. Vor dem Hintergrund der enormen Veränderungen, wel-chen sich unser Planet zurzeit ausgesetzt sieht, stehen meine Accessoires für einen Lebensstil, der der Sorgfalt, der Zukunft und der Verantwortung verpflichtet ist.» Aus diesem Gedanken heraus wählte Stefanie Luginbühl auch die neue Verpackung aus Wellkarton für ihre Produkte. Wellkarton ist leicht, relativ stabil und eines der am wei-testen verbreiteten Verpackungsmaterialien. Der wich-tigste Rohstoff für die 100% recyclebaren Verpackungen ist Papier.

stefanie luginbühl: «Die Verpackung aus Wellkarton erfüllt die Bedürfnisse meines Labels und steht in einem sehr

stefanie luginbühl, Papierdesignerin

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K äSESPEzIAL ISTEn

model box

rund 150 000 liter milch werden in der strähl Käse AG in siegershausen täglich verarbeitet. daraus entstehen – ebenfalls pro Tag – ca. 15 000 Kilogramm Käse. Und das in höchster Quali-tät, wie die kürzliche Auszeichnung mit dem «swiss Cheese Award» belegt. ein Gespräch mit Astrid Holenstein und Peter strähl, mitglieder der Geschäftsleitung der strähl Käse AG.

Astrid Holenstein, die strähl Käse AG behauptet sich seit über einem halben Jahrhundert erfolgreich im markt. Wo liegt der schlüssel zum erfolg?Astrid Holenstein: Den Grundstein zu unserem Familienun-ternehmen legte Paul Strähl-Deutsch im Jahr 1935 in der Käserei in Biessenhofen bei Amriswil. Er durchbrach die alten Strukturen, die meisten Käsereien produzierten näm-lich damals Emmentaler, der von Käsehändlern mit eige-

nen Kontingenten vertrieben wurde. Paul Strähl-Deutsch hatte die Vision, eine neue Variante eines Halbhartkäses herzustellen. Mit pasteurisierter Milch entwickelte er einen weichteigigen und milden Halbhartkäse. Seine Spürnase gab ihm recht. Motiviert durch seinen ersten Erfolg, stellte er neue Kreationen wie z.B. den Valbella-Kümmelkäse her.

1954 baute er dann seine Käserei in Siegershausen. Unterstützt wurde er im neuen Betrieb durch drei seiner vier Kinder. Sie sorgten dafür, dass weitere neue Käsesor-ten produziert wurden und die Belieferung direkt in die Fachgeschäfte und Molkereien erfolgte, was für die dama-ligen Verhältnisse neu war. Noch heute aktiv aus der 2. Ge-neration sind Hans-Peter Strähl als Käsermeister und Doris Holenstein-Strähl, verantwortlich für die Kundenkontakte.

In der 3. Generation sind Peter Strähl und ich verant-wortlich für das Familienunternehmen Strähl Käse AG; un-terstützt werden wir durch die 2. Generation. Wir sind in den vergangenen Jahren in kleinen Schritten zu einem leistungsfähigen und unabhängigen Unternehmen ge-wachsen.

Kann man als schweizer Käserei automatisch auf gewisse Vorschusslorbeeren hoffen?Peter Strähl: Automatisch geht gar nichts. Schweizer Käse soll ein Garant für gute Qualität sein. Schliesslich entschei-det jedoch der Markt, ob Preis und Qualität im richtigen Verhältnis sind.

Wie wichtig ist in dieser branche das «made in switzerland»? Peter Strähl: Die Schweiz ist bekannt als Land mit hohen Ansprüchen an die Milchqualität, die Tierhaltung und die Produktequalität. Es gibt viele Konsumenten, die in die Schweizer Produktequalität mit Recht mehr Vertrauen ha-ben als in ausländische. Im Export loben wir natürlich «Swiss Made» mit entsprechenden Verpackungsgestal-tungen aus. So unterstreichen wir auch visuell unsere Kompetenz und können höhere Produktepreise – solange sie in einem vom Markt akzeptierten Preis-Leistungs- Verhältnis sind – rechtfertigen.

Welche länder sind die grössten Konkurrenten? Peter Strähl: Es kommt immer darauf an, um welches Pro-

Die FamiliengeschichteAstrid Holenstein und Peter strähl sind in der 3. Generation aktiv in der Geschäftsleitungdes Familienunternehmens. Unterstützt werden sie durch die 2. Generation mit Hans-Peter strähl. er ist Käsermeis-ter wie schon sein Vater Paul und garantiert für die hervorragende Qualität der Käseproduktion. doris Holenstein-strähl, die Tochter des Gründers, kümmert sich seit vielen Jahrzehnten um dieKundenkontakte der strähl Käse AG.

Höchste Qualität – strähl Käse AG

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VorsCHAU 83: solide

Herzlichen Dank für Beiträge und Bilder

Stefanie Luginbühl, LUCKYOU.COM

Alain Bucher, für LUCKYOU, alainbucher.ch

Christine Descours, Bruno le Masne, Clarins

Marianne Eschbach, BOLERO

Valle Dulcis AG, valledulcis.com

IDconnect design solutions, id-connect.com

Natal Schnetzer, Magazin LEADER

Astrid Holenstein, Peter Strähl, Strähl Käse AG

Model Box

Kundenzeitschrift der Model Gruppe

22. Jahrgang, erscheint viermal jährlich

© Model Management AG, 2011

modelgroup.com

Auflage

4600 Expl. deutsch, 1800 Expl. französisch,

800 Expl. englisch

Redaktion

Luis Flores, [email protected]

Iris Brugger, [email protected]

Model Management AG, CH-8570 Weinfelden

T +41 (0) 71 626 71 11

Gestaltung und Druck

Heer Druck AG, CH-8583 Sulgen

www.heerdruck.ch

Haben sie heute mit deutlich mehr Vorschriften zu kämpfen?Astrid Holenstein: Ganz sicher – die Anfor-derungen sind laufend gestiegen, und das Endprodukt muss den Qualitätsanforderun-gen entsprechen. Auch sind wir nach den gängigen Standards und Audits wie ISO 9001:2008 und IFS zertifiziert, denen man sich jedes Jahr wieder neu stellen muss.

Wie sieht die Zukunft des Unternehmens aus?Peter Strähl: Als Familienunternehmen ist die Nachfolge zurzeit gesichert. Das Funda-ment ist gesund; ein gutes Image muss laufend gelebt und gepflegt werden. Wir streben ein nachhaltiges, kontinuierliches Wachstum an und pflegen die bestehenden partnerschaftlichen Beziehungen mit unse-rer Kundschaft.

dukt es sich handelt. Beim Naturkäse wie Raclette und Tilsiter sind dies vor allem Österreich, Deutschland und Frankreich. Beim Weichkäse und Fertigfondue werden wir vor allem von Frankreich konkurrenziert.

Und wie sieht es mit der heimischen Konkurrenz aus?Astrid Holenstein: Der heimische Markt ist permanent in Bewegung. Seit der Liberali-sierung der Käsemärkte werden unzählige Käse hergestellt, welche die ursprünglichen Sorten zu Billigpreisen kannibalisieren. And-rerseits gibt es kleine, innovative Betriebe, die sehr gute Nischenprodukte auf den Markt bringen. Auch aus den Bergregionen kommen vermehrt Halbhartkäse, die dank lokaler Herkunft ihren Platz in der Käsevit-rine finden. Beim Raclettekäse stehen wir im direkten Wettbewerb mit Emmi und Cremo.

Welche entwicklungen machte das Produkt allgemein in der Vergangenheit durch? Peter Strähl: Der Käse allgemein wurde zu einer enormen Sortimentsbreite aus-gebaut und laufend hin zu noch mehr kulinarischem Erlebnis und Genuss ent-wickelt. In unserem Betrieb legen wir neben unseren bewährten Produkten wie Tilsiter, Thurgauer Rahmkäse, Echter Thur-gauer, Bonaparte, Bonapepe, Farmer und Arenenberger ein starkes Gewicht auf den Raclettekäse, den wir mittlerweile in vier Sorten produzieren. Auch in der Her-stellung von Fertigfondue haben wir eine grosse Kompetenz bewiesen.

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modelGroUP.Com