37
8 184 MOT2 – Synchrone Servomotoren Beschreibung der BP-Bremse BP-Bremse 8 BP-Bremse 8.1 Beschreibung der BP-Bremse Haltebremse BP Die mechanische Bremse ist eine Haltebremse, die als Federdruckbremse realisiert wird. Die Bremse hat eine einheitliche Anschluss-Spannung von DC 24 V und arbeitet mit einem oder mit zwei Bremsmomenten je Motorgröße, Zuordnung siehe Seite 193. Die Bremse kann nicht nachgerüstet werden und arbeitet in der Regel ohne Brems- gleichrichter oder Bremsensteuergerät. Werden die Servomotoren am Servoverstärker MOVIAXIS ® betrieben, ist der Über- spannungsschutz gewährleistet. Werden die Servomotoren mit MOVIDRIVE ® oder mit Umrichtern anderer Hersteller be- trieben, muss der Überspannungsschutz kundenseitig, beispielsweise mit Varistoren, realisiert werden. Die Hinweise zur betriebsmäßigen Schaltreihenfolge von Motorfreigabe und Bremsen- ansteuerung in den jeweiligen Betriebsanleitungen der Umrichter sind zu beachten. Die Bremse BP kann in Abhängigkeit der Motorgröße für folgende Bemessungsdreh- zahlen verwendet werden: Motortyp Bremsentyp Drehzahlklasse CMP40S/M BP01 3000 / 4500 / 6000 CMP50S/M/L BP04 CMP63S/M/L BP09 CMP71S/M/L BP1 2000 / 3000 / 4500 / 6000 CMP80S/M/L BP3 2000 / 3000 / 4500 CMP100S/M/L BP5

BP-Bremse Beschreibung der BP-Bremse · 2014-08-02 · 8 184 MOT2 – Synchrone Servomotoren Beschreibung der BP-Bremse BP-Bremse 8 BP-Bremse 8.1 Beschreibung der BP-Bremse Haltebremse

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8

184 MOT2 – Synchrone Servomotoren

Beschreibung der BP-Bremse BP-Bremse

8 BP-Bremse8.1 Beschreibung der BP-BremseHaltebremse BP Die mechanische Bremse ist eine Haltebremse, die als Federdruckbremse realisiert

wird.Die Bremse hat eine einheitliche Anschluss-Spannung von DC 24 V und arbeitet miteinem oder mit zwei Bremsmomenten je Motorgröße, Zuordnung siehe Seite 193. Die Bremse kann nicht nachgerüstet werden und arbeitet in der Regel ohne Brems-gleichrichter oder Bremsensteuergerät. Werden die Servomotoren am Servoverstärker MOVIAXIS® betrieben, ist der Über-spannungsschutz gewährleistet.Werden die Servomotoren mit MOVIDRIVE® oder mit Umrichtern anderer Hersteller be-trieben, muss der Überspannungsschutz kundenseitig, beispielsweise mit Varistoren,realisiert werden.Die Hinweise zur betriebsmäßigen Schaltreihenfolge von Motorfreigabe und Bremsen-ansteuerung in den jeweiligen Betriebsanleitungen der Umrichter sind zu beachten.Die Bremse BP kann in Abhängigkeit der Motorgröße für folgende Bemessungsdreh-zahlen verwendet werden:Motortyp Bremsentyp DrehzahlklasseCMP40S/M BP01

3000 / 4500 / 6000CMP50S/M/L BP04CMP63S/M/L BP09CMP71S/M/L BP1 2000 / 3000 / 4500 / 6000CMP80S/M/L BP3

2000 / 3000 / 4500CMP100S/M/L BP5

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MOT2 – Synchrone Servomotoren 185

8 Das Prinzip der BP-BremseBP-Bremse

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8.2 Das Prinzip der BP-BremsePrinzipieller Aufbau

Die SEW-Bremse ist eine gleichstromerregte Elektromagnet-Scheibenbremse, die elek-trisch öffnet und durch Federkraft bremst. Das System genügt grundsätzlichen Sicherheitsanforderungen: Bei Stromunterbre-chung fällt die Bremse automatisch ein.Prinzipieller Aufbau der 24-V-Federdruckbremse:

55832AXX

[1] Mitnehmer [2] Bremse komplett

[1] [2]

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8

186 MOT2 – Synchrone Servomotoren

Das Prinzip der BP-Bremse BP-Bremse

Grundsätzliche FunktionDie Ankerscheibe wird im stromlosen Zustand des Elektromagneten durch die Brems-federn gegen den Belagträger gedrückt. Der Motor wird gebremst. Anzahl und Art derBremsfedern bestimmen das Bremsmoment. Wenn die Bremsspule an die entspre-chende Gleichspannung angeschlossen ist, wird die Bremsfederkraft [4] magnetisch[11] überwunden, die Ankerscheibe liegt nun am Magnetkörper, der Belagträger kommtfrei, der Rotor kann sich drehen.

56912AXX

[1] Belagträger [2] Bremslagerschild [3] Mitnehmer [4] Federkraft[5] Arbeitsluftspalt[6] Ankerscheibe

[7] Bremsfeder [8] Bremsspule[9] Magnetkörper[10] Motorwelle[11] Elektromagnetische Kraft

[5]

[11]

[10]

[9]

[8]

[7]

[6]

[3]

[2]

[1]

[4]

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MOT2 – Synchrone Servomotoren 187

8 Allgemeine HinweiseBP-Bremse

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8.3 Allgemeine HinweiseSowohl der Bremsmotor selbst als auch seine elektrische Verbindung müssen im Inter-esse einer möglichst langen Lebensdauer sorgfältig dimensioniert werden.Dabei sind die folgend detailliert beschriebenen Gesichtspunkte zu beachten: 1. Auswahl des Bremsmomentes gemäß Projektierungsdaten, siehe Seite 187.2. Dimensionierung und Verlegung der Leitung, siehe Seite 188.3. Bei Bedarf Auswahl des Bremsschützes, siehe Seite 188.4. Wichtige Konstruktionsangaben, siehe Seite 189.

8.4 Auswahl der Bremse gemäß ProjektierungsdatenDas Bremsmoment, wird bei der Bestimmung des Antriebsmotors festgelegt. Die An-triebsart, die Einsatzgebiete und die dabei zu beachtenden Normen bestimmen eben-falls die Auswahl der Bremse.Auswahlkriterien sind:• Servomotor• Höhe des Bremsmomentes („weiche Bremsung" / „harte Bremsung")

Auswahl der BremseDer Bremsentyp wird anhand des Bremsmoments ausgewählt. Die Zuordnung von Mo-tor / Bremsentyp / Bremsmoment finden Sie auf der Seite 193.

Arbeitsvermögen für den NOT-AUS-FallBremsarbeit pro Bremsvorgang im NOT-AUS-Fall:

Bremsmoment bei HubwerksanwendungenFür Hubwerksanwendungen ist die BP-Bremse nur bedingt geeignet. Für höhere Bremsmomente und Bremsarbeit, siehe Bremse BY Seite 196 ff.

60958AXX

Z = Anzahl Bremsungen

Wges = Gesamte Bremsarbeit in J

W1 = Bremsarbeit pro Bremsvorgang in J

Jges = Gesamtes Massenträgheitsmoment (auf Motorwelle bezogen) in kgm2

n = Motordrehzahl in 1/min

MB = Bremsmoment in Nm

ML = Lastmoment [Nm] (Vorzeichen beachten)+: bei vertikaler Aufwärts- und horizontaler Bewegung-: bei vertikaler Abwärtsbewegung

W1 = Jges n2 MB

182.4 (MB - ML)+

x x

x

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188 MOT2 – Synchrone Servomotoren

Dimensionierung und Verlegung der Leitung BP-Bremse

8.5 Dimensionierung und Verlegung der Leitunga) Auswahl der Leitung

Wählen Sie den Querschnitt der Bremsleitung entsprechend der Ströme für Ihre Anwen-dung. Beachten Sie dabei den Einschaltstrom der Bremse. Bei Berücksichtigung desSpannungsabfalls aufgrund des Einschaltstromes dürfen 90 % der Nennspannung nichtunterschritten werden. Die Datenblätter der Bremsen geben Auskunft über die mög-lichen Anschluss-Spannungen und die daraus resultierenden Betriebsströme.Zur schnellen Information über die Dimensionierung der Kabelquerschnitte und der Ka-bellängen siehe Kapitel "Zuordnungstabelle von Kabeln zu CMP-Servomotoren", Seite205 ff.An die Klemmen der Bremsenansteuerungen können Kabelquerschnitte vonmax. 2,5 mm2 angeschlossen werden. Bei größeren Querschnitten müssenZwischenklemmen gesetzt werden.

b) VerlegungshinweiseBremsleitungen sind immer getrennt von anderen Leistungskabeln mit getakte-ten Strömen zu verlegen, wenn diese nicht abgeschirmt sind. Generell ist für einen geeigneten Potenzialausgleich zwischen Antrieb undSchaltschrank zu sorgen (ein Beispiel hierzu finden Sie im Praxisband der An-triebstechnik „EMV in der Antriebstechnik").Leistungskabel mit getakteten Strömen sind insbesondere• Ausgangsleitungen von Frequenz- und Servoumrichtern, Sanftanlauf- und Bremsge-

räten• Zuleitungen zu Bremswiderständen

8.6 Auswahl des BremsschützesMit Rücksicht auf hohe Stoßstrombelastung und zu schaltende Gleichspannungan induktiver Last müssen die Schaltgeräte für die Bremsenspannung spezielleGleichstromschütze haben.Die Auswahl des Bremsschützes für Netzbetrieb gestaltet sich einfach:• Bei DC 24 V wird das Schütz für DC3-Betrieb ausgelegt.Wenn die Spezifikation für eine direkte Bremsenansteuerung eingehalten wird, kanneine BP-Bremse auch direkt vom Bremsenausgang eines MOVIAXIS®-Servoverstär-kers angesteuert werden. Die Bremsen der Motoren CMP80 und CMP100 sind jedoch grundsätzlich nicht direktan MOVIAXIS® anschließbar. Weiterführende Informationen entnehmen Sie dem Sys-temhandbuch "Mehrachs-Servoverstärker MOVIAXIS®".

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MOT2 – Synchrone Servomotoren 189

8 Wichtige KonstruktionsangabenBP-Bremse

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8.7 Wichtige Konstruktionsangabena) EMV (Elektromagnetische Verträglichkeit)

Für den Einsatz von SEW-Servomotoren mit Bremse müssen die EMV-Hinweise in derDokumentation der Servoumrichter ebenfalls zusätzlich beachtet werden.Daneben sind die Hinweise zur Kabelverlegung unter allen Umständen zu befolgen, sie-he Seite 188.

b) WartungsintervalleDie aus dem erwarteten Bremsenverschleiß ermittelte Zeit bis zur Wartung ist zur Er-stellung des Wartungsplans der Maschine für den Service des Betreibers von Bedeu-tung (Maschinendokumentation).

8.8 Prinzipschaltbild der Bremsenansteuerung – SteckverbinderDie Haltebremse BP kann in jedem Anwendungsfall über das BMV-Bremsenrelais oderein kundenseitiges Relais mit Varistorschutzbeschaltung angesteuert werden. In den nachfolgenden Prinzipschaltbildern wird das Schütz für die Versorgungsspan-nung der Bremsengleichrichter als K12 bezeichnet. Außer bei BMV, BMKB und BMKwird damit gleichzeitig auch die Bremse geschaltet. Für BMV und BMK gilt: In Applikationen ohne Anforderung an funktionale Sicherheit ge-nügt es, die Bremse über Anschluss 3 und 4 zu schalten (dargestellt als Schließerkon-takt ohne Benennung). Bei Applikationen mit Anforderung an funktionale Sicherheit(z. B. Hubwerke) muss eine allpolige Abschaltung erfolgen, damit die Bremse auch beieinem Fehler im Bremsgleichrichter schließt.

Bremsgleichrichter BMV

64842axx

D

C

B

A

3

1

4

V

W U

+

12

-

BMV

K12

1 2 3 4 13 14 15

SB1

BMV

1 2 3 4 13 14 15

SBB

+ -24 VDC

K12

+ -24 VDC

24 VDC 24 VDC

Anschluss 1, 2 Energieversorgung

Anschluss 3, 4 Signal (Umrichter)

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8

190 MOT2 – Synchrone Servomotoren

Prinzipschaltbild der Bremsenansteuerung – Steckverbinder BP-Bremse

Bremsgleichrichter BS

Direkte Bremsenversorgung 24 V

Die Bremse muss in den folgenden Fällen vor Überspannungen geschützt werden, z. B.durch eine Varistorschutzbeschaltung:• beim Betrieb an Fremdumrichtern,• bei Bremsen, die nicht direkt aus SEW-Umrichtern versorgt werden.

64858axx

D

C

B

A

3

1

4 V

W U

+

1

2

-

BS

SB1

SBB

24 VDC

- +

24 VDC

- +

1 2 3 4 5

BS

1 2 3 4 5

64859axx

D

C

B

A

3

1

4

V

W U

+

12

-

SB1 SBB

24 VDC 24 VDC- +- +

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MOT2 – Synchrone Servomotoren 191

8 Prinzipschaltbild der Bremsenansteuerung – KlemmenkastenBP-Bremse

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8.9 Prinzipschaltbild der Bremsenansteuerung – KlemmenkastenIn den nachfolgenden Prinzipschaltbildern wird das Schütz für die Versorgungsspan-nung der Bremsengleichrichter als K12 bezeichnet. Außer bei BMV, BMKB und BMKwird damit gleichzeitig auch die Bremse geschaltet. Für BMV und BMK gilt: In Applikationen ohne Anforderung an funktionale Sicherheit ge-nügt es, die Bremse über Anschluss 3 und 4 zu schalten (dargestellt als Schließerkon-takt ohne Benennung). Bei Applikationen mit Anforderung an funktionale Sicherheit(z. B. Hubwerke) muss eine allpolige Abschaltung erfolgen, damit die Bremse auch beieinem Fehler im Bremsgleichrichter schließt.

Bremsgleichrichter BMV – CMP50, CMP63

Bremsgleichrichter BMV – CMP71 bis CMP100

Anschluss 1, 2 Energieversorgung

Anschluss 3, 4 Signal (Umrichter)

BMV

1 2 3 4 13 14 15

K12

+ -24 VDC

24 VDC

123456789105a4aUVWPE

Anschluss 1, 2 Energieversorgung

Anschluss 3, 4 Signal (Umrichter)

BMV

1 2 3 4 13 14 15

K12

+ -24 VDC

24 VDC

3a

4a

5a

12345678910

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8

192 MOT2 – Synchrone Servomotoren

Prinzipschaltbild der Bremsenansteuerung – Klemmenkasten BP-Bremse

Bremsgleichrichter BS – CMP50, CMP63

Bremsensteuergerät BS – CMP71 bis CMP100

123456789105a4aUVWPE

24 VDC- +

BS

1 2 3 4 5

3a

4a

5a

12345678910

24 VDC- +

BS

1 2 3 4 5

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MOT2 – Synchrone Servomotoren 193

8 Technische Daten für Bremse BPBP-Bremse

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8.10 Technische Daten für Bremse BPDie folgende Tabelle zeigt die technischen Daten der Bremsen. Art und Anzahl der ein-gesetzten Bremsfedern bestimmen die Höhe des Bremsmomentes. Wenn nicht aus-drücklich anders bestellt, ist das Vorzugsbremsmoment für die Motorbaulängen "M" und"L" das maximale Bremsmoment MB max, für die Motorbaulängen "S" das optionaleBremsmoment MB red. Durch andere Bremsfedern-Kombinationen können die redu-zierten Bremsmomentwerte MB red erzeugt werden.

MotorenzuordnungDie folgende Tabelle zeigt die Standardzuordnungen von Motor und Bremse:

Bremsen-typ

MBmaxNm

MB redNm

W1kJ

W2kJ

Winsp103 kJ

PW

t1ms

t2ms

BP01 0.95 – 0.4 4.8 1 7 25 15BP04 4.3 3.1 0.6 7.2 1.5 10.2 60 15BP09 9.3 7 1 10 2.5 16 60 15BP1 14 7 1.4 16.8 3.5 19.5 50 15BP3 31 16 2.2 26.4 5.5 28 70 15BP5 47 24 3.6 43.2 9 33 110 15

MB max = maximales Bremsmoment

MB red = optionales Bremsmoment

W1 = zulässige Bremsarbeit pro Schaltung

W2 = zulässige Bremsarbeit pro Stunde

Winsp = zulässige Bremsarbeit gesamt (Bremsarbeit bis zur Wartung)

P = Leistungsaufnahme der Spule

t1 = Ansprechzeit

t2 = Einfallzeit

HINWEISDie Ansprech- und Einfallzeiten sind Richtwerte bezogen auf das maximale Bremsmo-ment.

Motortyp Bremsentyp MB1Nm

MB2Nm Drehzahlklasse

CMP40 BP01 0.95 –

3000 / 4500 / 6000CMP50S

BP043.1 4.3

CMP50M/L 4.3 3.1CMP63S

BP097 9.3

CMP63M/L 9.3 7CMP71S

BP17 14

2000 / 3000 / 4500 / 6000CMP71M/L 14 7CMP80S

BP316 32

2000 / 3000 / 4500CMP80M/L 32 16CMP100S

BP524 47

CMP100M/L 47 24

MB1 Vorzugsbremsmoment

MB2 optionales Bremsmoment

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8

194 MOT2 – Synchrone Servomotoren

Betriebsströme für BP-Bremse BP-Bremse

8.11 Betriebsströme für BP-Bremse

Für das Öffnen der Bremse muss bei der Projektierung der 24-V-Versorgung keineStromreserve berücksichtigt werden, d. h. das Verhältnis von Einschaltstrom zu Be-triebsstrom ist 1.

8.12 Widerstände der BP-Bremsspulen

BP01 BP04 BP09 BP1 BP3 BP5

max. Bremsmoment in Nm 0.95 4.3 9.3 14 31 47

Bremsleistung in W 7 10.2 16 19.5 28 33

Nennspannung UN

IADC

IADC

IADC

IADC

IADC

IADC

VDC

24 (21.6 – 26.4) 0.29 0.42 0.67 0.81 1.17 1.38

I BetriebsstromUN Nennspannung (Nennspannungsbereich)

BP01 BP04 BP09 BP1 BP3 BP5

max. Bremsmoment in Nm 0.95 4.3 9.3 14 31 47

Bremsleistung in W 7 10.2 16 19.5 28 33

Nennspannung UN

RΩVDC

24 (21.6 – 26.4) 84 56.5 35 29.4 20.5 17.3

R Spulenwiderstand bei 20 °CUN Nennspannung (Nennspannungsbereich)

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MOT2 – Synchrone Servomotoren 195

8 Maßbilder BP-BremsenansteuerungenBP-Bremse

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8.13 Maßbilder BP-BremsenansteuerungenBMV Hinweise zum Einsatz der BMV-Bremsenansteuerung finden Sie im Kapitel "Prinzip-

schaltbild der Bremsenansteuerung" auf Seite 189.

01645BXX

[1] Tragschienenbefestigung EN 50022-35-7.5

15

14

13

4

3

2

1

BM. ...

75

5 68

1)

22.5

91.5

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9

196 MOT2 – Synchrone Servomotoren

Beschreibung der BY-Bremse BY-Bremse

9 BY-Bremse9.1 Beschreibung der BY-Bremse

Motoren von SEW-EURODRIVE werden auf Wunsch mit integrierter mechanischerBremse geliefert. Die Bremse ist eine gleichstromerregte Elektromagnetscheibenbrem-se mit großem Arbeitsvermögen, die elektrisch öffnet und durch Federkraft bremst. BeiStromunterbrechung fällt die Bremse ein. Sie erfüllt damit grundlegende Sicherheitsan-forderungen.Die Bremse kann bei Ausrüstung mit Handlüftung auch mechanisch geöffnet werden.Die Handlüftung ist selbsttätig zurückspringend (..HR). Ein Handhebel wird mitgeliefert.Die Option Handlüftung /HR ist in Kombination mit einem Fremdlüfter /VR im Standardnicht verfügbar.Angesteuert wird die Bremse von einer Bremsenansteuerung, die im Schaltschrankoder im Klemmenkasten untergebracht ist.Ein wesentlicher Vorteil der Bremsen von SEW-EURODRIVE ist die sehr kurze Bauwei-se. Die integrierte Bauweise des Bremsmotors erlaubt besonders Platz sparende undrobuste Lösungen. Die Hinweise zur betriebsmäßigen Schaltreihenfolge von Motorfreigabe und Bremsen-ansteuerung in den jeweiligen Betriebsanleitungen sind zu beachten.Die Bremse BY kann in Abhängigkeit der Motorgröße für folgende Bemessungsdreh-zahlen verwendet werden:Motortyp Bremsentyp DrehzahlklasseCMPZ71S

BY2 2000 / 3000, 4500, 6000CMPZ71M/LCMPZ80S

BY4 2000 / 3000, 4500CMPZ80M/LCMPZ100S

BY8 2000 / 3000, 4500CMPZ100M/L

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MOT2 – Synchrone Servomotoren 197

9 Das Prinzip der BY-BremseBY-Bremse

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9.2 Das Prinzip der BY-BremseGrundsätzliche Funktion

Die Ankerscheibe wird im stromlosen Zustand des Elektromagneten durch die Brems-federn gegen den Belagträger gedrückt. Der Motor wird gebremst. Anzahl und Art derBremsfedern bestimmen das Bremsmoment. Wenn die Bremsspule an die entspre-chende Gleichspannung angeschlossen ist, wird die Bremsfederkraft magnetisch über-wunden, die Ankerscheibe liegt nun am Magnetkörper, der Belagträger kommt frei, derRotor kann sich drehen.Prinzipieller Aufbau der Arbeitsbremse:

64843axx

[1] Zusatzschwungmasse [4] Magnetkörper komplett

[2] Belagträger [5] Lüfthebel

[3] Ankerscheibe [6] Geber RH1M

[1] [2] [3] [4]

[6]

[5]

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9

198 MOT2 – Synchrone Servomotoren

Allgemeine Hinweise BY-Bremse

9.3 Allgemeine HinweiseDie BY-Arbeitsbremse kann nur an die Motoren CMPZ71 – CMPZ100 (Motorausfüh-rung mit Zusatzschwungmasse) angebaut werden.Sowohl der Bremsmotor selbst als auch seine elektrische Verbindung müssen im Inter-esse einer möglichst langen Lebensdauer sorgfältig dimensioniert werden.Dabei sind die folgend detailliert beschriebenen Gesichtspunkte zu beachten: 1. Auswahl des Bremsmomentes gemäß Projektierungsdaten, siehe Seite 198.2. Dimensionierung und Verlegung der Leitung, siehe Seite 204.3. Bei Bedarf Auswahl des Bremsschützes, siehe Seite 204.4. Wichtige Konstruktionsangaben, siehe Seite 205.

9.4 Auswahl der Bremse gemäß ProjektierungsdatenDie mechanischen Komponenten, Bremsentyp und Bremsmoment, werden bei derBestimmung des Antriebsmotors festgelegt. Die Antriebsart bzw. Einsatzgebiete unddie dabei zu beachtenden Normen bestimmen ebenfalls die Auswahl der Bremse.Auswahlkriterien sind:• Servomotor Motorgröße.• Anzahl der betriebsmäßigen bzw. der NOT-AUS-Bremsungen.• Arbeitsbremse oder Haltebremse.• Höhe des Bremsmomentes ("weiche Bremsung" / "harte Bremsung").• Hubwerksanwendung.• Minimale / maximale Verzögerung.• Eingesetztes Gebersystem.

Was wird bei der Bremsenauswahl bestimmt / ermittelt:

Ausführliche Informationen zur Dimensionierung des Bremsmotors und der Berechnungder Bremsendaten finden Sie in der Druckschrift "Praxis der Antriebstechnik – Antriebeprojektieren".

Basisfestlegung Verknüpfung / Ergänzung / Bemerkung

Motortyp Bremsentyp Bremsenansteuerung

Bremsmoment1

1 Das Bremsmoment wird aus den Anforderungen der Anwendung in Bezug auf maximale Verzögerung undmaximal zulässigen Weg oder Zeit ermittelt.

Bremsfedern

Bremseneinfallzeit Anschlussart der Bremsenansteuerung (wichtig für die Elektrokonstruktion für Schaltpläne)

BremszeitBremswegVerzögerungBremsgenauigkeit

Einhaltung der geforderten Daten nur dann, wenn die vorstehenden Parameter die Anforderungen erfüllen

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MOT2 – Synchrone Servomotoren 199

9 Auswahl der Bremse gemäß ProjektierungsdatenBY-Bremse

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Auswahl der BremseDie für den jeweiligen Einsatzfall geeignete Bremse wird nach den folgenden Hauptkri-terien ausgewählt:• Erforderliches Bremsmoment• Erforderliches Arbeitsvermögen

Bremsmoment Das Bremsmoment wird in der Regel entsprechend der gewünschten Verzögerung aus-gewählt. Die Tabelle "Motor-Bremse-Zuordnung" (Seite 214) zeigt die mögliche Bremsmoment-stufung.

Bremsmoment bei Hubwerksanwen-dungen

Das gewählte Bremsmoment muss mindestens um Faktor 2 über dem höchsten Last-moment liegen.

Arbeitsvermögen Das Arbeitsvermögen der Bremse wird durch die zulässige Bremsarbeit W1 pro Brems-vorgang und durch die gesamte zulässige Bremsarbeit Winsp bis zur Wartung der Brem-se bestimmt.Die gesamte zulässige Bremsarbeit Winsp können Sie der Tabelle auf Seite 214 entneh-men.

Zulässige Anzahl Bremsungen bis zur Wartung der Bremse:

Bremsarbeit pro Bremsvorgang:

65666AXX

60958AXX

NB = Anzahl Bremsungen bis zur Wartung

Winsp = Gesamte Bremsarbeit bis zur Wartung in J

W1 = Bremsarbeit pro Bremsvorgang in J

Jges = Gesamtes Massenträgheitsmoment (auf Motorwelle bezogen) in kgm2

n = Motordrehzahl in 1/min

MB = Bremsmoment in Nm

ML = Lastmoment in Nm (Vorzeichen beachten)+: bei vertikaler Aufwärts- und horizontaler Bewegung-: bei vertikaler Abwärtsbewegung

NB = Winsp

W1

W1 = Jges n2 MB

182.4 (MB - ML)+

x x

x

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200 MOT2 – Synchrone Servomotoren

Auswahl der Bremse gemäß Projektierungsdaten BY-Bremse

NOT-AUS-EigenschaftenDie Grenzen der zulässigen maximalen Bremsarbeit dürfen auch für NOT-AUS nichtüberschritten werden. Zulässige Bremsarbeiten siehe Tabelle auf Seite 215.Die NOT-AUS-Eigenschaften orientieren sich an den Bewegungsrichtungen.1. Bremsen bei vertikaler Bewegungsrichtung

Bei Hubwerksanwendungen dürfen die Grenzen der zulässigen maximalen Brems-arbeit auch beim NOT-AUS nicht überschritten werden. Maximale Bremsarbeit sieheTabelle auf Seite 215.Bitte halten Sie Rücksprache mit SEW-EURODRIVE, wenn Sie Werte für erhöhteNOT-AUS-Bremsarbeit in Hubwerksapplikationen benötigen.

2. Bremsen bei horizontaler BewegungsrichtungBei horizontaler Bewegung wie in Fahrwerksapplikationen können unter Beachtungnachstehender Bedingungen A – D höhere Bremsarbeiten in NOT-AUS-Situationenzugelassen werden. Maximale Bremsarbeit siehe Tabelle auf Seite 215.A Gewähltes Bremsmoment

Alle Bremsmomente sind zulässig. Im Unterschied zu BE-Bremsen bei DR-Mo-torengibt es die Einschränkung nicht, dass in Bezug zur Bremsengröße ein ummindestens eine Stufe reduziertes Bremsmoment gewählt werden muss.

B BremsenverschleißIm NOT-AUS-Fall erhöht sich der spezifische Verschleiß des Bremsbelages deut-lich und kann unter Umständen den Faktor 100 erreichen.Dieser zusätzliche Verschleiß ist bei der Bestimmung des Wartungszyklusses zuberücksichtigen.

C BremsvorgangWährend des Bremsvorganges kann sich das real wirkende dynamische Brems-moment aufgrund der Erhitzung des Belages beim Bremsen reduzieren. In extre-men Fällen kann das wirkende Bremsmoment bis auf 60 % des Nennbremsmo-ments absinken. Das ist bei der Bestimmung des Bremsweges zu beachten.Beispiel: BY8 mit MB = 80 Nm, minimal wirkend MB ist = 48 Nm

D BremsdrehzahlDie zulässige erhöhte Bremsarbeit wird entscheidend durch die Drehzahl be-stimmt, bei der der Bremsvorgang einsetzt. Je niedriger die Drehzahl, um so hö-her ist die erlaubte Bremsarbeit.Bitte halten Sie Rücksprache mit SEW-EURODRIVE, wenn Sie Werte für erhöhteNOT-AUS-Bremsarbeit in Fahrwerksapplikationen benötigen.

3. Bremsen bei schräger BewegungsrichtungDa die schräge Bewegung eine vertikale und eine horizontale Komponente enthält,muss die zulässige NOT-AUS-Bremsarbeit in erster Linie entsprechend Punkt 1 be-stimmt werden.Bitte halten Sie Rücksprache mit SEW-EURODRIVE, wenn Sie die Bewegungsrich-tung nicht eindeutig als horizontal oder vertikal einordnen können.

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MOT2 – Synchrone Servomotoren 201

9 LeerschalthäufigkeitBY-Bremse

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9.5 LeerschalthäufigkeitUm eine unzulässige Erwärmung der BY-Bremse zu vermeiden, dürfen folgende Leer-schalthäufigkeiten Z0 nicht überschritten werden.

9.6 Bestimmen der BremsenspannungDie Auswahl der Bremsenspannung orientiert sich generell an der verfügbaren Netz-wechselspannung oder Motorbetriebsspannung. Damit hat der Anwender die Gewähr,dass er in jedem Fall die kostengünstigste Installation für niedrige Bremsströme erhält. In der folgenden Tabelle sind die standardmäßigen Bremsenspannungen aufgelistet:

Beim Lüften der Bremse fließt maximal der 7-fache Haltestrom. Dabei darf die Span-nung an der Bremsspule nicht unter 90 % der Nennspannung sinken.

Bremse Leerschalthäufigkeit

BY2 7200 1/h

BY4 5400 1/h

BY8 3600 1/h

Bremsen BY2, BY4, BY8Bremsenspannung

Bemessungsspannung1

1 Die Bremsenspannung 24 V erfordert einen hohen Strom und ist nur mit eingeschränkter Leitungslängemöglich.

DC 24 VAC 110 VAC 230 VAC 400 VAC 460 V

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202 MOT2 – Synchrone Servomotoren

Auswahl der Bremsenansteuerung BY-Bremse

9.7 Auswahl der BremsenansteuerungZur Ansteuerung der Bremse werden ausschließlich SEW-Bremsenansteuerungen ver-wendet. Alle Bremsenansteuerungen sind serienmäßig mit Varistoren gegen Überspan-nung geschützt.Die Bremsen können mit Gleich- und Wechselspannungsanschluss geliefert werden.• Wechselspannungsanschluss:

– BME, ausgerüstet mit Hutschienenprofil.• Gleichspannungsanschluss:

– BSG.Es stehen zwei elektrische Abschaltarten zur Verfügung:• Normale Einfallzeiten: wechselstromseitiges Abschalten.• Besonders kurze Einfallzeiten: wechsel- und gleichstromseitiges Abschalten.Die Bremsenansteuerungen werden im Schaltschrank montiert. Sie sind im Lieferum-fang enthalten.Als Option werden angeboten:• Versorgung mit Wechselspannung, gleich- und wechselstromseitiges Abschalten

ohne zusätzlichen Schaltkontakt, besonders kurze Einfallzeiten: BMP.• Versorgung mit Wechselspannung, Bremsenheizfunktion im abgeschalteten Zu-

stand: BMH.• Das Steuersystem BMK / BMKB / BMV bestromt die Bremsspule, wenn die Netzver-

sorgung und ein DC 24-V-Signal (z. B. aus der SPS) gleichzeitig anliegen. Fehlt eineBedingung, fällt die Bremse ein. BMK / BMKB / BMV ermöglichen kürzeste An-sprech- und Einfallzeiten.

HINWEISBei NOT-AUS und Nothalt und generell bei Hubwerken ist eine allpolige Abschal-tung der Versorgungsspannung (Klemme 1 und 2 am Bremsgleichrichter) zwin-gend erforderlich.

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MOT2 – Synchrone Servomotoren 203

9 Auswahl der BremsenansteuerungBY-Bremse

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Die folgende Tabelle zeigt die SEW-Bremsenansteuerungen für den Einbau im Schalt-schrank. Zur besseren Unterscheidung haben die verschiedenen Gehäuse unterschied-liche Farben (= Farbcode).

Schnelle ReaktionszeitenEin besonderes Merkmal der SEW-Bremse ist das patentierte Zweispulensystem. Esbesteht aus der Beschleunigerspule und der Teilspule. Die spezielle SEW-Bremsenan-steuerung sorgt dafür, dass beim Lüften zuerst die Beschleunigerspule mit einem hohenStromstoß eingeschaltet und dann die Teilspule zugeschaltet wird. Das Ergebnis isteine besonders kurze Reaktionszeit beim Öffnen der Bremse. Der Belagträger kommtdadurch sehr schnell frei und der Motor läuft nahezu ohne Bremsreibung an.Dieses Prinzip des Zweispulensystems verringert auch die Selbstinduktion, so dass dieBremse schneller einfällt. Der Bremsweg wird dadurch verringert. Um besonders kurzeReaktionszeiten beim Einfallen der Bremse, beispielsweise für Hubwerke, zu erreichen,kann die SEW-Bremse gleich- und wechselstromseitig abgeschaltet werden.

Bremsenan-steuerung Funktion Spannung Haltestrom

IHmax (A) Typ Sachnummer Farbcode

BME Einweg-Gleichrichter mit elektro-nischer Umschaltung

AC 150 – 500 V 1.5 BME 1.5 825 722 1 RotAC 42 – 150 V 3.0 BME 3 825 723 X Blau

BMHEinweg-Gleichrichter mit elektro-nischer Umschaltung und Heizfunk-tion

AC 150 – 500 V 1.5 BMH 1.5 825 818 X Grün

AC 42 – 150 V 3 BMH 3 825 819 8 Gelb

BMPEinweg-Gleichrichter mit elektro-nischer Umschaltung, integriertes Spannungsrelais zur gleichstromsei-tigen Abschaltung

AC 150 – 500 V 1.5 BMP 1.5 825 685 3 Weiß

AC 42 – 150 V 3.0 BMP 3 826 566 6 Hellblau

BMKEinweg-Gleichrichter mit elektro-nischer Umschaltung, DC 24-V-Steuereingang und gleichstromsei-tiger Trennung

AC 150 – 500 V 1.5 BMK 1.5 826 463 5 Wasserblau

AC 42 – 150 V 3.0 BMK 3 826 567 4 Hellrot

BMKB

Einweg-Gleichrichter mit elektro-nischer Umschaltung, DC 24-V-Steuereingang, gleichstromseitiger Trennung und Diode zur Anzeige der Funktionsbereitschaft

AC 150 – 500 V 1.5 BMKB 1.5 828 160 2 Wasserblau

BSG Steuergerät für DC 24-V-Anschluss mit elektronischer Umschaltung DC 24 V 5.0 BSG 825 459 1 Weiß

BMV Elektrische Umschaltung, DC 24-V-Steuereingang und gleich-stromseitiger Trennung

DC 24 V 5.0 BMV 1 300 006 3 Weiß

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204 MOT2 – Synchrone Servomotoren

Dimensionierung und Verlegung der Leitung bei Klemmenkasten BY-Bremse

9.8 Dimensionierung und Verlegung der Leitung bei Klemmenkastena) Auswahl der Leitung

Wählen Sie den Querschnitt der Bremsleitung entsprechend der Ströme für Ihre Anwen-dung. Beachten Sie dabei den Einschaltstrom der Bremse. Bei Berücksichtigung desSpannungsabfalls aufgrund des Einschaltstromes dürfen 90 % der Nennspannung nichtunterschritten werden. Die Datenblätter der Bremsen geben Auskunft über die mög-lichen Anschluss-Spannungen und die daraus resultierenden Betriebsströme.Zur schnellen Information über die Dimensionierung der Kabelquerschnitte und der Ka-bellängen siehe Kapitel "Zuordnungstabelle von Kabeln zu CMP-Servomotoren", Seite247 ff.An die Klemmen der Bremsenansteuerungen können Kabelquerschnitte vonmax. 2,5 mm2 angeschlossen werden. Bei größeren Querschnitten müssenZwischenklemmen gesetzt werden.

b) VerlegungshinweiseBremsleitungen sind immer getrennt von anderen Leistungskabeln mit getakte-ten Strömen zu verlegen, wenn diese nicht abgeschirmt sind. Generell ist für einen geeigneten Potenzialausgleich zwischen Antrieb undSchaltschrank zu sorgen (ein Beispiel hierzu finden Sie im Praxisband der An-triebstechnik „EMV in der Antriebstechnik").Leistungskabel mit getakteten Strömen sind insbesondere• Ausgangsleitungen von Frequenz- und Servoumrichtern, Sanftanlauf- und Bremsge-

räten• Zuleitungen zu Bremswiderständen

9.9 Auswahl des Bremsschützes• Aufgrund hoher Stoßstrombelastung bzw. zu schaltender Gleichspannung an induk-

tiver Last müssen für das Schalten der Bremsgleichrichter immer Schaltschütze derGebrauchskategorie AC 3 verwendet werden (EN 60947-4-1).

• Bei der Bremsenansteuerung über BSG und BMV müssen Schaltschütze der Ge-brauchskategorie DC 3 verwendet werden (EN 60947-4-1).

StandardausführungOhne weitere Bestellangaben werden die CMPZ-Bremsmotoren mit BME für den Wech-selstromanschluss (AC-Anschluss) ausgeliefert.

Schaltung über Schütz

Ansteuerung über Umrichter

Bremsengröße AC-Anschluss DC 24-V-Anschluss

BY2

BME BSGBY4

BY8

Bremsengröße AC-Anschluss DC 24-V-Anschluss

BY2

BMK BMVBY4

BY8

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MOT2 – Synchrone Servomotoren 205

9 Wichtige KonstruktionsangabenBY-Bremse

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9.10 Wichtige Konstruktionsangabena) EMV (Elektromagnetische Verträglichkeit)

Für den Einsatz von SEW-Servomotoren mit Bremse müssen die EMV-Hinweise in derDokumentation der Servoumrichter ebenfalls zusätzlich beachtet werden.Daneben sind die Hinweise zur Kabelverlegung unter allen Umständen zu befolgen, sie-he Seite 188.

b) WartungsintervalleDie aus dem erwarteten Bremsenverschleiß ermittelte Zeit bis zur Wartung ist zur Er-stellung des Wartungsplans der Maschine für den Service des Betreibers von Bedeu-tung (Maschinendokumentation).

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9

206 MOT2 – Synchrone Servomotoren

Prinzipschaltbild der Bremsenansteuerung – Steckverbinder BY-Bremse

9.11 Prinzipschaltbild der Bremsenansteuerung – SteckverbinderIn den nachfolgenden Prinzipschaltbildern wird das Schütz für die Versorgungsspan-nung der Bremsengleichrichter als K12 bezeichnet. Außer bei BMV, BMKB und BMKwird damit gleichzeitig auch die Bremse geschaltet. Für BMV und BMK gilt: In Applikationen ohne Anforderung an funktionale Sicherheit ge-nügt es, die Bremse über Anschluss 3 und 4 zu schalten (dargestellt als Schließerkon-takt ohne Benennung). Bei Applikationen mit Anforderung an funktionale Sicherheit(z. B. Hubwerke) muss eine allpolige Abschaltung erfolgen, damit die Bremse auch beieinem Fehler im Bremsgleichrichter schließt.

Bremsgleichrichter BMEWechselstromseitiges Abschalten / Normales Einfallen der Bremse.

Gleich- und wechselstromseitiges Abschalten / Schnelles Einfallen der Bremse.

64818axx

D

C

B

A

3

1

4

V

W U

+

1

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BME

K12

UAC

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SB1

BME

K12

UAC

1 2 3 4 13

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SBB

64824axx

D

C

B

A

3

1

4

V

W U

+

1

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BME

K12

UAC

1 2 3 4 13

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SB1

BME

K12

UAC

1 2 3 4 13

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SBB

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MOT2 – Synchrone Servomotoren 207

9 Prinzipschaltbild der Bremsenansteuerung – SteckverbinderBY-Bremse

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Bremsgleichrichter BMPGleich- und wechselstromseitiges Abschalten / Schnelles Einfallen der Bremse / Inte-griertes Spannungsrelais.

Bremsgleichrichter BMHWechselstromseitiges Abschalten / Normales Einfallen der Bremse.

Gleich- und wechselstromseitiges Abschalten / Schnelles Einfallen der Bremse.

64825axx

D

C

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A

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W U

+

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BMP

K12

UAC

1 2 3 4 13

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SB1

BMP

K12

UAC

1 2 3 4 13

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SBB

64826axx

D

C

B

A

3

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4

V

W U

+

1

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BMH

K12

UAC

1 2 3 4 13

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SB1

BMH1 2 3 4 13

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SBBK12

UAC

64827axx

D

C

B

A

3

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V

W U

+

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BMH

K12

UAC

1 2 3 4 13

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SB1

BMH

1 2 3 4 13

14

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SBBK12

UAC

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208 MOT2 – Synchrone Servomotoren

Prinzipschaltbild der Bremsenansteuerung – Steckverbinder BY-Bremse

Bremsgleichrichter BMKGleich- und wechselstromseitiges Abschalten / Schnelles Einfallen der Bremse / Inte-griertes Spannungsrelais / DC 24-V-Steuereingang integriert.

Bremsgleichrichter BMKBGleich- und wechselstromseitiges Abschalten / Schnelles Einfallen der Bremse / Inte-griertes Spannungsrelais / DC 24-V-Steuereingang integriert / Anzeige der Funktions-bereitschaft durch Diode.

64828axx

D

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B

A

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W U

+

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BMK

K12

UAC

1 2 3 4 13 14 15SB1

BMK

1 2 3 4 13 14 15

SBB

+ -24 VDC

K12

UAC + -24 VDC

Anschluss 1, 2 Energieversorgung

Anschluss 3, 4 Signal (Umrichter)

64829axx

D

C

B

A

3

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4

V

W U

+

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BMKB

K12

UAC

1 2 3 4 13 14 15

SB1

BMKB

1 2 3 4 13 14 15

SBB

+ -24 VDC

K12

UAC + -24 VDC

Anschluss 1, 2 Energieversorgung

Anschluss 3, 4 Signal (Umrichter)

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MOT2 – Synchrone Servomotoren 209

9 Prinzipschaltbild der Bremsenansteuerung – SteckverbinderBY-Bremse

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Bremsgleichrichter BMVGleich- und wechselstromseitiges Abschalten / Schnelles Einfallen der Bremse / DC 24-V-Steuereingang integriert.

Bremsensteuergerät BSGFür Gleichspannungsversorgung DC 24 V.

64838axx

D

C

B

A

3

1

4

V

W U

+

12

-

BMV

K12

1 2 3 4 13 14 15

SB1

BMV

1 2 3 4 13 14 15

SBB

+ -24 VDC

K12

+ -24 VDC

24 VDC 24 VDC

Anschluss 1, 2 Energieversorgung

Anschluss 3, 4 Signal (Umrichter)

68458axx

D

C

B

A

3

1

4 V

W U

+

12

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BSG

SB1

SBB

24 VDC- +

24 VDC- +

1 2 3 4 5

BSG

1 2 3 4 5

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210 MOT2 – Synchrone Servomotoren

Prinzipschaltbild der Bremsenansteuerung – Klemmenkasten BY-Bremse

9.12 Prinzipschaltbild der Bremsenansteuerung – KlemmenkastenIn den nachfolgenden Prinzipschaltbildern wird das Schütz für die Versorgungsspan-nung der Bremsengleichrichter als K12 bezeichnet. Außer bei BMV, BMKB und BMKwird damit gleichzeitig auch die Bremse geschaltet. Für BMV und BMK gilt: In Applikationen ohne Anforderung an funktionale Sicherheit ge-nügt es, die Bremse über Anschluss 3 und 4 zu schalten (dargestellt als Schließerkon-takt ohne Benennung). Bei Applikationen mit Anforderung an funktionale Sicherheit(z. B. Hubwerke) muss eine allpolige Abschaltung erfolgen, damit die Bremse auch beieinem Fehler im Bremsgleichrichter schließt.

Bremsgleichrichter BMEWechselstromseitiges Abschalten / Normales Einfallen der Bremse.

Gleich- und wechselstromseitiges Abschalten / Schnelles Einfallen der Bremse.

3a

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12345678910

BME

K12

UAC

1 2 3 4 13 14 15

3a

4a

5a

12345678910

BME

K12

UAC

1 2 3 4 13 14 15

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MOT2 – Synchrone Servomotoren 211

9 Prinzipschaltbild der Bremsenansteuerung – KlemmenkastenBY-Bremse

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Bremsgleichrichter BMPGleich- und wechselstromseitiges Abschalten / Schnelles Einfallen der Bremse / Inte-griertes Spannungsrelais.

Bremsgleichrichter BMHWechselstromseitiges Abschalten / Normales Einfallen der Bremse.

3a

4a

5a

12345678910

BMP

K12

UAC

1 2 3 4 13 14 15

3a

4a

5a

12345678910

BMH

1 2 3 4 13 14 15

K12

UAC

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9

212 MOT2 – Synchrone Servomotoren

Prinzipschaltbild der Bremsenansteuerung – Klemmenkasten BY-Bremse

Gleich- und wechselstromseitiges Abschalten / Schnelles Einfallen der Bremse.

Bremsgleichrichter BMKGleich- und wechselstromseitiges Abschalten / Schnelles Einfallen der Bremse / Inte-griertes Spannungsrelais.

3a

4a

5a

12345678910

BMH

1 2 3 4 13 14 15

K12

UAC

Anschluss 1, 2 Energieversorgung

Anschluss 3, 4 Signal (Umrichter)

3a

4a

5a

12345678910

BMK

1 2 3 4 13 14 15

K12

UAC + -24 VDC

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MOT2 – Synchrone Servomotoren 213

9 Prinzipschaltbild der Bremsenansteuerung – KlemmenkastenBY-Bremse

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

14

15

16

17

18

19

20

21

22

Bremsensteuergerät BSGFür Gleichspannungsversorgung DC 24 V.

3a

4a

5a

12345678910

BSG

1 2 3 4 5

24 VDC- +

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9

214 MOT2 – Synchrone Servomotoren

Technische Daten für Bremse BY BY-Bremse

9.13 Technische Daten für Bremse BYDie folgenden Tabellen zeigen die technischen Daten der Bremsen. Art und Anzahl dereingesetzten Bremsfedern bestimmen die Höhe des Bremsmomentes. Wenn nicht aus-drücklich anders bestellt, ist standardmäßig das maximale Bremsmoment MB max ein-gebaut. Durch andere Bremsfedern-Kombinationen können die reduzierten Bremsmo-mentwerte MB red erzeugt werden.

Motor-Bremse-ZuordnungDie folgende Tabelle zeigt die Standardzuordnungen von Motor und Bremse:

Bremsentyp MBmaxNm

MB redNm

Winsp103 kJ

PW

t1ms

t2ms

t3ms

BY2 20 10 60 30 40 15 90BY4 40 20 90 40 40 15 110BY8 80 40 120 50 60 30 140

MB max = maximales Bremsmoment

MB red = optionales Bremsmoment

Winsp = zulässige Bremsarbeit gesamt (Bremsarbeit bis Wartung)

P = Leistungsaufnahme der Spule

t1 = Ansprechzeit

t2 = Einfallzeit AC / DC

t3 = Einfallzeit AC

HINWEISDie Ansprech- und Einfallzeiten sind Richtwerte bezogen auf das maximale Bremsmo-ment.

Motortyp Bremsentyp MB1Nm

MB2Nm Drehzahlklasse

CMPZ71SBY2

14 102000 / 3000, 4500, 6000

CMPZ71M/L 20 14CMPZ80S

BY428 20

2000 / 3000, 4500CMPZ80M/L 40 28CMPZ100S

BY855 40

2000 / 3000, 4500CMPZ100M/L 80 55

MB1 Vorzugsbremsmoment

MB2 optionales Bremsmoment

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MOT2 – Synchrone Servomotoren 215

9 Technische Daten für Bremse BYBY-Bremse

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

14

15

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17

18

19

20

21

22

Maximal zulässige ReibarbeitDie folgende Tabelle zeigt die zulässige Reibarbeit in Abhängigkeit der Einsatzdrehzahl,aus der der Bremsvorgang ausgelöst wird. Je niedriger die Drehzahl ist, umso höher istdie erlaubte Bremsarbeit.

HINWEISWenn Sie den Motor nicht mit dem Umrichter geführt anhalten, sondern die Bremse zurmechanischen Verzögerung verwenden, müssen Sie prüfen, ob die Bremse die gefor-derte Bremsvorgang-Einsatzdrehzahl hinsichtlich der NOT-AUS-Situation zur Verfü-gung stellen kann. Siehe hierzu auch Abschnitt "NOT-AUS-Eigenschaften" auf Seite200.

Einsatzdrehzahl 1/min Bremsentyp MBmax

Nm

W1für alle Anwendungen

kJ

W1nur Fahrwerksanwen-

dungenkJ

2000

BY2

7 20 40

10 18 36

14 15 30

20 12 24

BY4

14 24 48

20 19.5 39

28 17 34

40 10.5 21

BY8

28 48 96

40 44 88

55 32 64

80 18 36

3000

BY2

7 20 40

10 18 36

14 14 28

20 11 22

BY4

14 20 40

20 15 30

28 10 20

40 4.5 9

BY8

28 36 72

40 32 64

55 18 36

80 7 14

Tabelle wird auf der Folgeseite fortgesetzt.

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9

216 MOT2 – Synchrone Servomotoren

Technische Daten für Bremse BY BY-Bremse

4500

BY2

7 16 32

10 14 28

14 10 20

20 6 12

BY4

14 15 30

20 9 18

28 5 10

40 3 6

BY8

28 22 44

40 18 36

55 11 22

80 4 8

6000 BY2

7 14 28

10 13 26

14 8 16

20 4.5 9

MB max = maximales Bremsmoment

W1 = zulässige Bremsarbeit pro Schaltung

Einsatzdrehzahl 1/min Bremsentyp MBmax

Nm

W1für alle Anwendungen

kJ

W1nur Fahrwerksanwen-

dungenkJ

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MOT2 – Synchrone Servomotoren 217

9 Betriebsströme der BY-BremseBY-Bremse

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

14

15

16

17

18

19

20

21

22

9.14 Betriebsströme der BY-Bremse Die folgenden Tabellen zeigen die Betriebsströme der Bremsen bei unterschiedlichenSpannungen. Folgende Werte werden angegeben:• Einschaltstromverhältnis IB/IH; IB = Beschleunigungsstrom, IH = Haltestrom• Haltestrom IH• Nennspannung UN

Der Beschleunigungsstrom IB (= Einschaltstrom) fließt für kurze Zeit (ca. 120 ms) beimLüften der Bremse oder bei Spannungseinbrüchen unter 70 % der Bemessungsspan-nung. Die Werte für die Halteströme IH sind Effektivwerte (bei DC 24 V arithmetischer Mittel-wert). Verwenden Sie zur Strommessung geeignete Messinstrumente.

9.15 Widerstände der BY-Bremsspulen

BY2 BY4 BY8

max. Bremsmoment in Nm 20 40 80

Bremsleistung in W 30 40 50

Einschaltstromverhältnis IB/IH 6 6.5 7

Nennspannung UN IHAAC

IGADC

IHAAC

IGADC

IHAAC

IGADCVAC VDC

24 (21.6 – 26.4)

– 1.4 – 1.6 – 2.1

110 (99 – 121) 0.47 – 0.63 – 0.8 –

230 (218 – 243) 0.21 – 0.28 – 0.355 –

400 (380 – 431) 0.12 – 0.16 – 0.2 –

460 (432 – 484) 0.11 – 0.14 – 0.18 –

IH Haltestrom, Effektivwert in der Zuleitung zum SEW-BremsgleichrichterIG Gleichstrom bei direkter GleichspannungsversorgungUN Nennspannung (Nennspannungsbereich)

BY2 BY4 BY8

max. Bremsmoment in Nm 20 40 80

Bremsleistung in W 30 40 50

Nennspannung UN

RBΩ

RTΩ

RBΩ

RTΩ

RBΩ

RTΩVAC VDC

24 (21.6 – 26.4)

3.9 18.85 2.6 13.91 1.9 11.05

110 (99 – 121) 12.3 59.6 8.1 43.98 6 34.94

230 (218 – 243) 61.6 298.7 40.6 220.4 30.1 175.1

400 (380 – 431) 194.8 944.6 128.4 697 95.2 553.7

460 (432 – 484) 245.2 1189.1 161.6 877.4 119.8 697.1

RB Widerstand Beschleunigerspule bei 20 °CRT Widerstand Teilspule bei 20 °CUN Nennspannung (Nennspannungsbereich)

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9

218 MOT2 – Synchrone Servomotoren

Bremsarbeit und Bremsmomente BY-Bremse

9.16 Bremsarbeit und Bremsmomente

BremseTyp

Bremsarbeit bis zur

Wartung

Einstellungen Bremsmomente

Bestell-nummer

der Anker-scheibe

Brems-moment

Art und Zahl der Bremsfedern

Bestellnummer derBremsfedern

106 J Nm normal rot normal rot

BY2 60

1644 363220 6 -

0186 6621 0183 742714 4 2

1644 782410 3 -

7 2 2

BY4 90

1644 585640 6 -

0186 663X 0184 003728 4 2

1644 784020 3 -

14 2 2

BY8 120

1644 487680 6 -

1644 6011 1644 603855 4 2

1644 785940 3 -

28 2 2

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MOT2 – Synchrone Servomotoren 219

9 HandlüftungBY-Bremse

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

14

15

16

17

18

19

20

21

22

9.17 HandlüftungBei Bremsmotoren mit der Option /HR "Bremse mit selbsttätig zurückspringender Hand-lüftung" können Sie die Bremse mit dem beiliegenden Betätigungshebel von Hand lüf-ten. Die folgende Tabelle gibt an, welche Betätigungskraft am Hebel bei maximalemBremsmoment erforderlich ist, um die Bremse von Hand zu lüften. Dabei wird angenom-men, dass der Hebel am oberen Ende bedient wird.

Nachrüstsatz HandlüftungDie Handlüftung der BY-Bremse kann nachgerüstet werden, dazu werden in Abhängig-keit von der Bremsengröße folgende Nachrüstsätze benötigt:

Bremsentyp Motorgröße BetätigungskraftFH in N

BY2 CMPZ71 50

65823AXX

BY4 CMPZ80 70

BY8 CMPZ100 90

FH

Nachrüstsatz Sachnummer

BY2 1750 842 8

BY4 1750 852 5

BY8 1750 862 2

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9

220 MOT2 – Synchrone Servomotoren

Maßbilder BY-Bremsenansteuerung BY-Bremse

9.18 Maßbilder BY-BremsenansteuerungMaßbild BME, BMP, BMH, BMK, BMKB, BMV

[1] Tragschienenbefestigung EN 50022-35 x 7,5

Maßbild BSG

52928axx

[1]

6823

90

75

5

54243AXX

1 2 3 4 5

32.5

14

12

78

70

60.5

36

4.4