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sonderdruck aus ausgabe 01/2017 Branchenereignis mit Preisverleihung Dokupreis 2016 Wer sich mit Technischer Kommunikation beschäftigt, kommt an der tekom-Jahrestagung nicht vorbei. Die dreitägige Veranstaltung genießt inzwischen weltweiten Ruf, was die Zahl an internationalen Gästen und Ausstellern zeigt. Ein Höhepunkt für alle: Der Fachverband verleiht den jährlichen Dokupreis. redaktion Gregor Schäfer / [email protected] / Tel. 0711 65704-54

Branchenereignis mit Preisverleihung - tekom.de · didaktisches Konzept, Gestaltung und Layout, Navigation und technische Umgebung. Ein Vergleich von Anwendung und Produkt gehörte

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sonderdruck aus ausgabe 01/2017

Branchenereignis mit Preisverleihung

Dokupreis 2016

Wer sich mit Technischer Kommunikation beschäftigt, kommt an der tekom-Jahrestagung nicht vorbei. Die dreitägige Veranstaltung genießt inzwischen weltweiten Ruf, was die Zahl an internationalen Gästen und Ausstellern zeigt. Ein Höhepunkt für alle: Der Fachverband verleiht den jährlichen Dokupreis.

redaktion Gregor Schäfer / [email protected] / Tel. 0711 65704-54

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Ob die Chance zur umfassenden Weiterbil-dung, das Kennenlernen aktueller Trends oder neuer Systemlösungen – die Jahres-tagung im Herbst zählt zu den Ereignis-sen, die sich Fachleute aus der Technischen Kommunikation und benachbarter Ar-beitsbereiche im Kalender rot anstreichen. Dazu trägt nicht nur das umfassende Vor-tragsprogramm, der kollegiale Austausch unter Fachleuten oder der zentrale Veran-staltungsort bei. Die tekom zeichnet auf der Jahrestagung auch Unternehmen aus, die in besonderem Maß auf die Qualität von Ge-brauchs- und Betriebsanleitungen sowie multimedialen Anwendungen setzen.

Zahlen und Themen

Zur Jahrestagung 2016 kamen etwa 4.500 Tagungsteilnehmer und Messebesucher aus 48 Ländern. Im Internationalen Congress-center Stuttgart, in direkter Nachbarschaft zu Messe und Flughafen, zählten die Orga-nisatoren rund 300 Personen mehr als im Vorjahr.

Im Programm mit Vorträgen, Work-shops und Tutorials referierten 276 Exper-ten. In dessen Mittelpunkt stand „Intelligen-te Information“. Unter diesem Schwerpunkt wurde zum Beispiel „iiRDS“ vorgestellt – „Intelligent Information Request and De-livery Standard“. Mit der Entwicklung des Standards ist eine Arbeitsgruppe der tekom betraut. Sie beschäftigt sich damit, wie sich Nutzungsinformationen automatisiert in die Produktionskette von Industrie 4.0 einbin-den lassen.

Neben dem Schwerpunkt spannte sich das inhaltliche Spektrum von Grundla-genwissen, um verständliche und rechtssi-chere Anleitungen, Ersatzteilkataloge und Online-Hilfen zu erstellen, bis zur mobi-len Dokumentation. Deren Aufgabe ist es,

den Nutzer eines technischen Produkts über Smart phone oder Tablet zu unterstüt-zen. In den Vordergrund rücken vermehrt auch Anwendungsmöglichkeiten für virtu-

elle Realität, um mit Hilfe einer Datenbril-le oder eines Tablets an einem technischen Gerät gezielt die passenden Informationen aufzurufen.

die tekom in stuttgart Bereits zum dritten Mal veranstaltete die tekom ihre

Jahrestagung in Stuttgart.

besucher Die tekom-Jahrestagung ist ein Magnet für Fachleute aus der Technischen Kommunikation. Etwa 4.500 Teilnehmern zählten die Organisatoren, 300 mehr als im Vorjahr.

aussteller In zwei Messehallen präsentierten 165 Aussteller Produktneuheiten und redaktionelle Dienstleistungen. 98 Unternehmen kamen aus Deutschland, 67 aus dem europäischen Ausland und aus Übersee.

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Die für die Technische Kommunikation pas-senden Werkzeuge, Systeme und Dienstleis-tungen präsentierten 165 Aussteller in zwei Messehallen. 98 Aussteller stammten aus Deutschland, 67 kamen aus dem europäi-schen Ausland und aus Übersee. Auf der „Associations World“, einem eigenen Aus-stellungsbereich, informierten Fachverbän-de und Branchenorganisationen aus Europa, Indien und den USA über ihre Leistungen. Unweit davon befand sich der „Asian Pavi-lion“ mit Verbänden und Unternehmen aus Japan, Malaysia und Südkorea.

Hohe Zufriedenheit

Die Mischung aus Fachthemen, Rahmen-programm und Messe kam gut an, wie ei-ne abschließende Befragung der Teilnehmer zeigte. Nach der Befragung wurden beson-ders die Weiterbildungsmöglichkeiten, die Informationen über Trends und die Kon-taktpflege geschätzt. Aber auch der Besuch von Systemherstellern und der Messebesuch stehen hoch im Kurs. Von den 23 Themenge-bieten, die das Tagungsprogramm auflistet, nannten die knapp 800 Umfrageteilnehmer die Bereiche „Rechtliche Anforderungen“, „Intelligente Information“, „Mobile Doku-mentation“ und „Terminologie“ als ihre Fa-voriten. Bei den Teilnehmern handelte es sich vorrangig um Technische Redakteure, gefolgt von Fachleuten für Übersetzung und Lokalisierung sowie Führungskräften.

Preise für sechs Unternehmen

Besonders zufrieden konnten auch Techni-sche Redakteure aus Deutschland und der Schweiz sein. Bis Mitte April hatten sie ei-ne gedruckte Technische Dokumentation oder eine multimediale Anwendung beim Dokupreis eingereicht. Über mehrere Mo-

Für den Dokupreis 2016 wurden 26 Anleitungen zugelassen, davon 22 klassische Anleitungen als PDF oder in gedruckter Form. Zum zweiten Mal hatte die tekom dazu aufgerufen, auch multimediale Anwendungen einzureichen. Vier Unternehmen nutzten dieses Angebot.

Umfangreiche Prüfung der Einreichungen

→ Die Begutachtung aller Anleitungen dauerte bis Mitte September, 37 unabhängige Gutachter waren daran beteiligt.

→ Ein Beirat aus neun Personen koordinierte und überwachte das Verfahren. → Die gedruckten Anleitungen wurden nach den Hauptkriterien Abbildungen,

Gliederung und Text, Gestaltung, Navigation, Sicherheitshinweise und Umfang geprüft. Außerdem fand ein Vergleich zwischen Dokumentation und Produkt statt.

→ Für multimediale Anwendungen gelten alternative Kriterien: audiovisuelle Darstellung, didaktisches Konzept, Gestaltung und Layout, Navigation und technische Umgebung. Ein Vergleich von Anwendung und Produkt gehörte ebenfalls zur Begutachtung.

→ Jedes Kriterium, das aus weiteren Leitfragen besteht, wurde von mindestens zwei Gutachtern unabhängig voneinander geprüft. Die Gutachten stellen also immer einen Querschnitt vieler Einzelbewertungen dar.

Transparenz durch Bewertungssystem

Zur technischen Unterstützung haben Experten der tekom ein internetbasiertes Bewer-tungssystem entwickelt. Es bildet den Kriterienkatalog ab und weist jedem Gutachter die ihm zugeteilte Aufgabe zu. Aus dem System werden nach Abschluss aller Begutachtun-gen die Ergebnisse und die endgültigen Gutachten ausgelesen. Für die Dokumentation und Prozesskontrolle protokolliert das System die Zugriffe aller Benutzer.

In einer Schulung werden die Gutachter mit dem System vertraut gemacht. Sie ist Teil eines mehrtägigen Treffens, bei dem die Teilnehmer auch das Verfahren, den Kriteri-enkatalog und die einzelnen Bereiche genau kennenlernen.

2016 – ZAHLEN UND FAKTEN

techniktrends der technischen kommunikation Ob mobile Dokumentation, Information 4.0 oder Aug-mented Reality – viele Aussteller gaben einen Ausblick, was heute technisch schon alles möglich ist.

austausch und orientierung Die Teilnehmer schätzen

neben dem breitgefächerten Veranstaltungs-programm das Zusammentreffen mit

Berufskollegen.

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nate wurden die Einreichungen von unab-hängigen Gutachtern auf Herz und Nieren geprüft. Am Ende standen sechs Preisträ-ger fest, ein Unternehmen nahm zwei Prei-se entgegen. Überreicht wurden die Preise am ersten Veranstaltungstag auf der „tekom Welcome Party“ von Dr. Petra Rieland und Herbert Herzke, beide im tekom-Beirat für den Dokupreis, moderiert wurde der Abend von Kathrin Adamski.

Preisträger Maschinenfabrik Reinhausen

Mit dem Dokupreis wurde die Betriebs-anleitung des Spannungsreglers TAPCON ausgezeichnet. Der Hersteller ist die Ma-schinenfabrik Reinhausen GmbH (MR) aus Regensburg. Überreicht wurde der Preis an Rodrigo Presencio und Fred Seidemann von MR. Von ihnen stammt die Betriebsanlei-tung für den Spannungsregler.

Innerhalb von sechs Monaten erstellten die Redakteure die Betriebsanleitung. Das Konzept dafür existiert zwar bereits seit 2013, über die Zeit wurde es aber kontinu-ierlich weiterentwickelt. Ein Aufwand, der sich gelohnt hat, wie die Teilnahme am Do-kupreis zeigt. Denn das Unternehmen hat

zum ersten Mal teilgenommen und auf An-hieb die Auszeichnung erhalten.

Aber nicht nur der Preis spricht für die Teilnahme. Besondere Aufmerksamkeit schenkt die Technische Redaktion dem

Gutachten. Für sie liefert es handfeste Ar-gumente, ob der eingeschlagene Kurs der richtige ist und die Technische Dokumen-tation die Anforderungen an den Stand der Technik erfüllt. Um dies zu erreichen, haben die Technischen Redakteure eine Reihe von Maßnahmen in der Betriebsanleitung des Spannungsreglers umgesetzt. Dazu zählen der Umgang mit Screenshots, eine durch-gängige Terminologie für Betriebsanleitung und Benutzeroberfläche des Produkts, kon-sequentes Einhalten der Sprachregeln des Redaktionsleitfadens, ein einheitlicher Auf-bau von Textbausteinen und eine verbesserte Dokumentstruktur.

Der Dokupreis bestätigt aber nicht nur die Qualität der Anleitung. Die Technische Redaktion hofft auch auf gute Reaktionen im Unternehmen und bei Kunden. Dafür hat sie mit der Teilnahme am Dokupreis schon einen großen Schritt getan.

Preisträger Schleuniger

Das Unternehmen Schleuniger aus Thun in der Schweiz zählt ebenfalls zu den Teil-nehmern, die gleich beim ersten Anlauf ei-nen Dokupreis mitnehmen konnten. Bei der Einreichung handelt es sich um das Re-ferenzhandbuch für eine vollautomatische Kabelverarbeitungsmaschine.

Das Handbuch ist für das Modell EcoStrip 9380 gedacht. Die Maschine kann unterschiedlichste Kabelsorten abisolieren, ablängen und vor- und nacharbeitende Ge-räte steuern. Zwei Zielgruppen stehen im Mittelpunkt: das Fachpersonal zum Ein-richten und Warten der Maschine, außer-dem der Bediener, der Kabel produziert und die Maschine täglich wartet.

In der Technischen Redak tion der Maschinen-fabrik Reinhausen sind sechs Mitarbeiter beschäf-tigt. Zu ihren Aufgaben zählt das Erstellen von Anleitungen für Montage, Inbetriebnahme, Wartung und Betrieb, außerdem

Kurzanleitungen, Bild-anleitungen, Online-Hilfen und Produktkataloge. Darüber hinaus unter- stützen sie die Software-entwicklung bei der Erstel-lung von GUI-Texten. Als Redaktionssystem kommt SCHEMA ST4 zum Einsatz,

zur Illustration Adobe Illustrator und Photoshop und für die Übersetzung Across Language Server. Die Technische Redaktion gehört zum Unterneh-mensbereich „Entwicklung/Prozess absicherung“.

preisverleihung Gemeinsam mit Herbert Herzke, ab 2017 neuer Vorsitzender der tekom, führte die Moderatorin Kathrin Adamski durch die Preisverleihung.

maschinenfabrik reinhausen Gleich bei der ersten Teilnahme verdiente sich die Technische Redaktion den Dokupreis für die Betriebsanleitung zum Spannungsregler TAPCON. Fred Seidemann (l.) und Rodrigo Presencio erhielten Gutachten und Preis.

TECHNISCHE DOKUMENTATION BEI DER MASCHINENFABRIK REINHAUSEN

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Den Preis nahmen Michael Lehmann und Roger Steuri entgegen, Leiter der Entwick-lungsabteilung, zu der auch die Technische Redaktion gehört. Auf seine Initiative hin reichten Michael Lehmann und sein Mit-arbeiter Ernst Marti das Handbuch beim Dokupreis ein. Beide waren mit der Er-stellung des Handbuchs betraut. Michael Lehmann ist verantwortlich für die Hand-buchteile über die Maschine, Ernst Marti hat das allgemeine Kapitel erstellt und das Style sheet für das Redaktionssystem um-gesetzt.

Als Besonderheit ihres Handbuchs nen-nen sie die Illustrationen und Bilder, die sie konsequent auf Grundlage von 3D-CAD-Daten erzeugt haben. Fast ein halbes Jahr hatten die Technischen Redakteure mit dem Handbuch zu tun, insgesamt 320 Ar-beitsstunden.

Das Fazit der beiden Schweizer fällt sehr positiv aus, da nun der Aufwand mit dem Dokupreis belohnt wird. Wo sich die Tech-nische Dokumentation aber noch verbes-sern lässt, das soll das mitgelieferte Gutach-ten zeigen. Daran schätzen die Technischen Redakteure neben der Unabhängigkeit auch die ausführliche Darstellung. Schließlich soll der Nutzen der Anleitung in allen De-tails vorangebracht werden.

Preisträger ProMinent

Das Unternehmen ProMinent zählt eben-falls zu den Preisträgern 2016. Ausgezeich-net wurde die Montage- und Betriebsanlei-tung zur Fasspumpe DULCO Trans 25/700 PVDF. Holger Lahr nahm den Preis ent-gegen. Er hat die Anleitung erstellt und ist einer von zwei Technischen Redakteuren

für die Standardprodukte des Heidelberger Herstellers.

Die dort produzierten Fasspumpen sind gedacht, um Kanister, Fässer oder Contai-ner mit unterschiedlichsten Flüssigkeiten ab- oder umzufüllen oder auch ganz zu ent-leeren. Diese Aufgaben stellen auch den speziellen Anspruch an die Technische Do-kumentation dar. Denn bei der Fasspum-pe muss ein Produkt beschrieben werden, das schnell und mobil in verschiedene Stof-fe eingesetzt werden kann. Bei diesem Vor-gang besteht allerdings immer die Gefahr, dass sich Stoffe ungewollt miteinander ver-binden. Deswegen müssen die Nutzer der Fasspumpe besonders sensibilisiert werden,

Die Technische Redaktion der Schleuniger AG ist in Thun angesiedelt, im Kan-ton Bern. Erstellt werden dort die kompletten Be-triebsanleitungen, die aus Bedienungs- und Wartungs-anleitung bestehen, außer-

dem ein Teilekatalog. Weiterhin gehören Anlei-tungen für Ein- und Umbau sowie Serviceanleitungen für die Vertriebspartner zum Spektrum. Als Redaktions-system kommt TIM-RS von Fischer Computertechnik

zum Einsatz, als XML-Editor dient Adobe FrameMaker. Zur Bildbearbeitung setzen die Technischen Redakteure Adobe Photoshop ein, zur Illustration KeyShot und Ink scape.

Die Technische Redaktion ist Teil des Marketingbereichs der ProMinent GmbH, Hei-delberg. Die Technischen Redakteure erstellen dort Betriebsanleitungen in ins-gesamt 28 Sprachen. Illust-riert werden die Anleitun-gen in der Redaktion,

teilweise auch von Dienst-leistern. Die Übersetzung wird mit externen Agentu-ren abgewickelt. Für Erstel-lung, Verwaltung und Publi-kation der Inhalte nutzt Prominent das Redaktions-system COSIMA GO! der DOCUFY GmbH, außerdem

kommt Adobe Design Stan-dard CS 5.5 zum Einsatz. Neben Fasspumpen produ-ziert das Unternehmen Do-siertechnik, Desinfektions-systeme, Mess- und Regeltechnik sowie Filter-technik, zum Beispiel für Schwimmbäder.

schleuniger Roger Steuri (l.), Entwicklungsleiter bei Schleuniger, und Michael Lehmann nahmen den Preis entgegen. Michael Lehmann und sein Mitarbeiter Ernst Marti haben das Handbuch erstellt.

neue verantwortliche Dr. Petra Rieland übernimmt ab 2017

die Zuständigkeit für den Dokupreis im Erweiterten Vorstand.

prominent Holger Lahr, Technischer Redakteur bei ProMinent,

hat die Montage- und Betriebsanleitung zur Fasspumpe DULCO Trans 25/700

PVDF erstellt.

TECHNISCHE DOKUMENTATION BEI SCHLEUNIGER

TECHNISCHE DOKUMENTATION BEI PROMINENT

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um Verunreinigungen auszuschließen. Die Nutzer sind hauptsächlich Bedien- und Ser-vicepersonal im gewerblichen Bereich.

Die Redaktionsprofis aus Heidelberg gehen routiniert mit solchen Anforderun-gen um, wie die Erstellungszeit der Anlei-

tung zeigt. Über einen Zeitraum von vier Wochen wurden drei Arbeitstage für die ausgezeichnete Montage- und Betriebsan-leitung aufgewendet. Doch trotz Erfahrun-gen und Kenntnissen sieht Holger Lahr kei-nen Grund zum Stillstand. Den Dokupreis

schätzt er als qualifizierte externe Qualitäts-sicherung, nicht zuletzt durch das ausführli-che Gutachten. Die Ausführungen der Gut-achter sollen in Ruhe ausgewertet werden und in die weitere Arbeit einfließen. Denn letztlich geht es darum, dass das redaktio-nelle Konzept den nationalen und internati-onalen Standards der Technischen Kommu-nikation exakt entspricht.

Preisträger Kothes!

Bereits elf Mal hat das Unternehmen Ko-thes! den tekom-Dokupreis erhalten, 2016 kam der zwölfte hinzu. Diesmal reichte der Dienstleister aus Kempen die Betriebsanlei-tung für TacoTherm Dual Piko PM ein. Her-steller und Auftraggeber ist das Unterneh-men Taconocva aus Zürich.

Den Preis nahm Geschäftsführer Lars Ko-thes gemeinsam mit seinem Kunden René Freudrich entgegen. Erstellt wurde die Be-triebsanleitung von der Schweizer Filiale von Kothes! in Kloten bei Zürich. Zehn Techni-sche Redakteure sind dort beschäftigt.

Bei TacoTherm DUAL Piko PM handelt es sich um eine Wohnungsübergabestation. Die Station steuert zum Beispiel die Ver-sorgung einzelner Räume eines Gebäudes mit Wärme und Trinkwasser. Zu den Ziel-gruppen zählen Fachleute für Elektro, Sa-nitär und Heizung, außerdem die Betreiber der Anlage. Auf die recht unterschiedlichen Zielgruppen einzugehen, ist die eine Beson-derheit der Betriebsanleitung. Die zweite liegt im modularen Aufbau der Wohnungs-übergabestation. Die Station wird in meh-reren Varianten hergestellt, die sich nur in einzelnen Bauteilen unterscheiden. Die Funktionen sind aber bei allen Varianten gleich. Gelöst wurde dies durch Produktfil-ter, so dass sieben verschiedene Anleitungen aus einem Dokument entstehen.

publikum eingebunden Für welche Produkte wurde beim Dokupreis schon die

Technische Dokumentation geprüft? Alle Teilnehmer konnten mitraten.

Die Technische Redaktion gehört zum Bereich Vertrieb und Marketing der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG und hat ihren Sitz in Ludwigsburg. Fünf Mitarbeiter erstellen dort Fahrzeug-Betriebsan-leitungen, Kurzanleitungen, Rundstreckenbroschüren, Garantie- und Wartungshef-

te, digitale Betriebsanleitun-gen und Anleitungen für Zubehör, außerdem die App „Gut zu wissen“. Als Werk-zeuge werden Adobe Crea-tive Suite, Microsoft Office und das hauseigene Redak-tionssystem PIWIS einge-setzt – „Porsche Integriertes Werkstatt Informations Sys-

tem“. Das System verwaltet die Daten auf Grundlage von XML, nutzt PTC Arbor-text als Editor und hat eine Anbindung an die Sprach-prüfung CLAT. Die Illustrati-on und die Übersetzung in bis zu 32 Sprachen erfolgen durch externe Zulieferer.

Die Roche Diagnostics Inter-national AG hat ihren Sitz in Rotkreuz, Schweiz. Die Tech-nische Redaktion gehört zum Global Customer Sup-port, kurz „GCS“. Über 70 Mitarbeiter sind weltweit beschäftigt: Dokumanager, Technische Redakteure und

Terminologen. Der Bereich GCS verantwortet die Tech-nische Dokumentation, außerdem die Schulung der Länderorganisationen. An-gesiedelt ist dort auch die Abteilung „Digital Learning“. Erstellt wird die Technische Dokumentation mit struktu-

riertem Adobe FrameMaker, Prozessdarstellungen ent-stehen mit Adobe InDesign. Für Gerätebilder arbeitet die Redaktion mit internen und externen 3D-Spezialisten zusammen, für die Überset-zung mit Agenturen.

Bei der Kothes! GmbH & Co. KG sind insgesamt 75 Tech-nische Redakteure beschäf-tigt – am Hauptsitz in Kem-pen, außerdem in Berlin, Bremen, Braunschweig, Linnich, Stuttgart, Konstanz und Zürich. Neben der

Technischen Redaktion und Übersetzung für unter-schiedliche Branchen fokus-siert sich das Unternehmen auf zukunftsgerichtete Konzepte für die Informa-tion von Nutzern. Hierzu gehören Information-4.0-

Konzepte und Anwendun-gen für die mobile Doku-mentation. Kothes! arbeitet mit verschiedenen System-anbietern zusammen und nutzt eine breite Palette an Werkzeugen.

TECHNISCHE DOKUMENTATION BEI PORSCHE

TECHNISCHE DOKUMENTATION BEI ROCHE

TECHNISCHE DOKUMENTATION BEI KOTHES!

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Diese Flexibilität muss wohl auch ein Grund für das gute Abschneiden gewesen sein. Wo-bei der Gewinn des Preises für Lars Kothes nur ein einzelner Grund für die Teilnahme ist. Um die Qualität umfassend zu sichern, benö-tigt die Technische Redaktion eine Beurtei-lung von außen. Die Kommentare der Gut-achter helfen dabei, die Qualitätsstandards im Unternehmen zu verbessern. Und natürlich dient der Preis als Motivation – für die Tech-nische Redakteurin, die die Anleitung erstellt hat, aber auch für das ganze Team.

Preisträger Porsche

Der Automobilhersteller Porsche hat zum ersten Mal am tekom-Dokupreis teilge-nommen und konnte auf Anhieb mit der Betriebsanleitung für die Modelle Porsche 718 Boxster und 718 Cayman punkten. In rund 17 Wochen wurde die Anleitung er-stellt, die sich an den Fahrer richtet.

Dessen Anwendungsfälle sind in der Be-triebsanleitung genau dargestellt. „Unsere Kunden lesen eine Anleitung nicht wie ein Buch, sondern nur, wenn sie einen konkre-ten Anwendungsfall haben“, sagt Sebastian Geiges, Sachgebietsleiter bei Porsche und zuständig für die Technische Redaktion. Um diese Anforderung umzusetzen, entstand ein nachschlageorientiertes Nutzerkonzept. Nach diesem Konzept lassen sich Informa-tionen so aufbereiten, dass sie schnell gefun-den werden. Die Inhalte sind durch intelli-gente Zusammenlegung, Standardisierung und Reduzierung neustrukturiert und al-phabetisch sortiert. Der Anwender kann sie über eine alphabetische Griffmarke, einen Advance Organizer, durch Übersichtsgrafi-ken, einen Index oder das Inhaltsverzeichnis finden. Gleich am Anfang steht das Sicher-heitskapitel, in dieser Form eine branchen-weite Neuerung. Vor dem Marktstart wur-

de das Konzept evaluiert und Usability-Tests unterzogen. Resonanz und Akzeptanz fiel positiv aus, so Sebastian Geiges.

Die internen Ergebnisse werden nun durch das Abschneiden beim Dokupreis bestätigt. Für die Technische Redaktion bei Porsche heißt das aber auch, dass nicht nur die Fahrzeuge Preise erhalten können, son-dern auch einzelne Komponenten.

Preisträger Roche

Das Schweizer Unternehmen Roche wur-de mit zwei Preisen ausgezeichnet: für die Bedienungsanleitung und die Online-Hil-fe zum Laboranalysegerät cobas 6800/8800. Die Online-Hilfe hatte die Technische Re-daktion als multimediale Anwendung ein-gereicht. 2015 wurde die Kategorie neu beim Dokupreis eingeführt.

Die beiden Preise nahm ein vierköpfiges Team von Roche in Empfang, das an der Umsetzung von Bedienungsanleitung und Online-Hilfe mitgearbeitet hat. Die redak-tionelle Grundlage bildet das Konzept „Fu-tureDoc“. Es entstand in den vergangenen fünf Jahren. Die Technische Redaktion hat dazu sämtliche Werkzeuge, Vorlagen und Prozesse auf den Prüfstand gestellt und an-hand von Kundenfeedback überarbeitet. Die Kernpunkte des neuen Konzepts sind mehr als doppelt so viele Bilder, Videos in der elektronischen Ausgabe, topicorientierte Texte, XML-basiertes Schreiben und mehr Farbe in der Technischen Dokumentation.

Darüber hinaus wurde redaktionsintern eine Anwendung entwickelt, die Screen-shots automatisiert: Während der Erstellung englischsprachiger Screenshots entsteht ein →

kothes! Gemeinsam mit seinem Kunden René Freudrich (M.), Head Product Management bei

Taconova, nahm Lars Kothes (l.) den Preis entgegen, insgesamt bereits der zwölfte für den Dienstleister.

porsche Jürgen Schäfer (2.v.l.) und Tobias Kaufmann (2.v.r.) bekamen den Dokupreis stellvertretend für die Technische Redaktion von Porsche. Der Hersteller hatte sich zum ersten Mal angemeldet und konnte auf Anhieb mit der Betriebsanleitung für die Modelle 718 Boxster und 718 Cayman punkten.

roche Das Redaktionsteam von Roche konnte gleich zwei Preise in Empfang nehmen (v.l.): Peter Centner, Gabriela Moos, Hans-Josef Nosbüsch und Thomas Risi.

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Script. Mit dessen Hilfe lassen sich später Screenshots in anderen Sprachen erzeugen. Eine weitere Besonderheit des Konzepts be-trifft die Verlinkung. Die Texte auf der Be-nutzeroberfläche wurden mit den Quellda-teien verlinkt. So ist garantiert, dass in der Anleitung und in der Software immer die gleichen Texte stehen.

In der Auszeichnung sehen die Tech-nischen Redakteure natürlich eine Bestä-tigung von FutureDoc und hoffen auf ein gutes Echo bei den Unternehmensverant-wortlichen. Schließlich war das Konzept mit tiefgreifenden Änderungen verbunden und soll im gesamten Konzern verwendet wer-den. Aber auch das Gutachten erfüllt seinen Zweck. Damit will sich die Technische Re-daktion genau auseinandersetzen, um mög-liche Verbesserungspotenziale zu finden.

Der Weg ist richtig

2016 fand der Dokupreis bereits zum zwölf-ten Mal statt. Über die Zeit konnten die Gutachter die Technische Dokumentation für die unterschiedlichsten Produkte unter die Lupe nehmen, darunter Haushaltsgeräte, Unterhaltungselektronik, Medizintechnik, Softwareprodukte, Motorräder, Omnibus-se oder auch unterschiedlichste Maschinen und Komponenten.

Von Beginn an wurde das Bewertungs-system kontinuierlich weiterentwickelt und an die aktuellen Normen und Richtli-nien angepasst. Die heutigen Bewertungs-grundlagen stellen zum Beispiel die DIN EN 82079-1, die aktuelle tekom-Richtlinie zur Erstellung von Sicherheitshinweisen in Betriebsanleitungen und der Leitfaden für mobile Dokumentation dar. Hinzu kommt, dass der Verband die Qualifizierung seiner

Gutachter vorantreibt und das Bewertungs-system aktualisiert. Letztlich könnte das Fa-zit lauten, dass es heute deutlich schwieriger ist, einen Preis zu erhalten, als am Anfang. Dennoch zeigt das Ergebnis der Teilneh-mer, ob sie einen Preis erhalten haben oder nicht, dass sich das Niveau kontinuierlich verbessert. Viele Hersteller haben also er-kannt, dass sie mehr für die Qualität ihrer Technischen Dokumentation tun müssen. Die Preisträger von 2016 machen dies er-neut deutlich, denn hinter dem Abschnei-den steckt meist ein neuer konzeptioneller Ansatz. Dieser ist mit umfassenden Verän-derungen verbunden, die Monate, teilweise sogar Jahre in Anspruch nehmen können. Der Dokupreis ist damit die Bestätigung, al-les richtig gemacht zu haben.

mitmachen Wer wie die Preisträger von 2016 jubeln möchte, sollte den 26. April nicht aus dem Blick verlieren: den Anmeldeschluss für 2017.

party Im Anschluss an die Preisverleihung ging die tekom Welcome Party weiter – mit DJ

und jeder Menge Tanzmusik.

Bis zum 26. April können sich Unternehmen aus dem deutschsprachigen Raum für den Dokupreis anmelden, ob mit einer gedruckten Techni-schen Dokumentation zum „tekom-Dokupreis Print“ oder mit einer multimedia-len Anwendung für den „tekom-Dokupreis Multi-media“. Teilnehmen können Hersteller aus allen Bran-chen, außerdem Dienstleis-ter für Technische Dokumen-tation. Nach der Anmeldung entscheidet der Erweiterte Vorstand der tekom, welche Einreichungen endgültig zum Dokupreis zugelassen

werden. Anschließend er-folgt die Prüfung durch ein unabhängiges Gutachter-team. Dessen Zusammenset-zung variiert, je nach dem, ob es sich um eine gedruck-te Dokumentation oder eine multimediale Anwendung handelt.Die Preisträger werden auf der Jahrestagung 2017 ausgezeichnet, die von der tekom vom 24. bis 26. Okto-ber in Stuttgart veranstaltet wird. Eine Einreichung gilt dann als preiswürdig, wenn sie die Gesamtnote 2,0 oder besser und in jedem der Hauptkriterien mindestens

die Note 2,5 erzielt hat. Der Dokupreis selbst ist eine etwa 30 Zentimeter hohe Statue, die den ägyptischen Gott „Thot“ zeigt. In der Anti-ke galt er als Schutzpatron der Schreiber. Unabhängig vom Preis erhält jeder Teilnehmer ein umfassendes Gutachten. Es enthält die Kommentare aller Gutachter, die die Ein-reichung geprüft haben.Weitere Informationen zur Teilnahme, dem Ablauf 2017 und die Preisträger der Vor-jahre sind im Internet abruf-bar: www.dokupreis.deViel Erfolg bei der Teilnahme.

2017 – ANMELDUNG UND TEILNAHME