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Dipl.-Ing. Sylwester Kabat
13. Tagung der Vereinigung „Vernetzte Museumslandschaft im Hochsauerlandkreis“19.10.2011, Infozentrum Kump, Hallenberg
Brandschutz für Exponate in Museen,Heimatstuben und denkmalgeschütztenGebäuden
www.brandschutz-im-baudenkmal.de
Brandschutz für Exponate in Museen,Heimatstuben und denkmalgeschütztenGebäuden
1. Brandschutzlage inMuseen undBaudenkmälern1. Museen und
2. DenkmalgerechterBrandschutz1. Brandschutzkonzepte für
Museen
Hallenberg, 19.10.2011 Dipl.-Ing. Sylwester Kabat 2
1. Museen undBaudenkmäler
2. Brandgefährdungsbild3. Brände und
Brandursachen4. Abweichungen vom
Baurecht5. Einsatzgrenzen der
Feuerwehr
1. Brandschutzkonzepte fürMuseen
2. BrandschutztechnischeErtüchtigung
3. Brandschutzmaßnahmen inMuseen und Baudenkmälern1. Rettungswege2. Abschottung3. Brandschutzeinrichtungen4. Brandschutzmanagement.
Notfallplanung
1. Brandschutzlage1.1 Baudenkmäler und Museen
• Baudenkmäler bedürfen einerseitsals Bauten einer Pflege. ZurDenkmalpflege gehört auch dieGefahrenabwehr, darunter auch dieAbwehr vor Brandgefahren.
• Andererseits aber, oder eigentlichvor allem, müssen Menschen, dieBaudenkmäler betreten, vor
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Baudenkmäler betreten, vorBrandgefahren, die sich aus demZustand des Baudenkmals undseiner Nutzung ergeben, geschütztwerden.
• Im Hochsauerlandkreis gibt es ca.1.560 Bauten unter Denkmalschutz(in NRW ca. 79.000).
1. Brandschutzlage1.1 Baudenkmäler und Museen
• Museen sind Einrichtungen, diezum Sammeln, Bewahren,Erforschen, Dokumentieren undPräsentieren von materiellenZeugnissen menschlicher Kulturund Naturerzeugnissen dienen –somit ein Schutzraum fürKulturgut sind.
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• Nutzungen von Museumsräumenund -gebäuden:
– Ausstellungsräume /Verwaltung / Museumsdepot
– Museumspädagogik(Schulklassen)
– Veranstaltungen (Vorträge,Tagungen, Konzerte)
– Werkstätten / Restaurierung– Gastronomie / Museums-Shop
1. Brandschutzlage1.2 Brandgefährdungsbild
• Brände in Baudenkmälern und Museensind keine Seltenheit.(siehe: www.brandschutz-im-baudenkmal.de).
• Brände entwickeln sich inBaudenkmälern öfter als in sonstigenBauten zu Großbränden.
• Schon kleinere, örtlich begrenzte Brändein historischen Gebäuden können zuunverhältnismäßig großen Verlusten
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unverhältnismäßig großen Verlusteninsbesondere durch die Beaufschlagungder Kulturgüter durch Ruß und Wärmeführen.
• Brände können die in Museenaufbewahrten und zum Teil ausgestelltenKulturgüter in besonders hohem Maßebedrohen, so dass die Originale nacheinem Brandschaden nicht mehr ersetztwerden können.
Partielle Verkohlung von Schriftstücken einer Akte(Foto: Kunze, Notfallvorsorge in Archiven, 2007)
1. Brandschutzlage1.2 Brandgefährdungsbild
• Die hölzernen Dachstühle und dieTurmdächer sind mit einem wirksamenLöschstrahl der Feuerwehr nichterreichbar.
• In Museen sind Brandlasten vorhanden:brennbare Exponate inAusstellungsräumen und Depots,Büroausstattung, Holz in derHauskonstruktion.
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Hauskonstruktion.• In nicht sanierten Baudenkmälern und in
vielen Museen fehlen fast gänzlichautomatische Einrichtungen für dieBrandfrüherkennung undBrandmeldung.
• Die Brandschutzausrüstung derhistorischen Bauten ist oft äußerstmangelhaft.
Fachwerkhausbrand in Kirn, 30.05.2008;
(Foto: M. Schuf / Allgemeine Zeitung)
1. Brandschutzlage1.2 Brandgefährdungsbild
• Die Flucht- und Rettungswege sind inBaudenkmälern meist nicht ausreichendgesichert - Brandlasten undGegenstände, abgeschlosseneAusgänge, nicht abgetrennte Treppen.
• Museen sind für die Öffentlichkeit zumgroßen Teil frei bzw. gegen Gebührzugänglich und werden somit von
Geschmiedete Ornamenttür zwischenAusstellungsraum und Treppenraumin einem Museum –keine Brandschutzwirkung !
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zugänglich und werden somit vonortsunkundigen Personen, zum Teil ingrößerer Anzahl, besucht.
• Die historischen Bauten und Museenerfahren nicht selten eine intensive, dieBrandgefährdung erhöhende Nutzung.
• An die Notfallplanung und dasBrandschutzmanagement wird inBaudenkmälern und auch Museen nichtimmer gedacht.
1. Brandschutzlage1.2 Brandgefährdungsbild
Unwirksame Feuerschutzabschlüssein historischen Bauten:
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Deckendurchbrüchein historischen Bauten:
1. Brandschutzlage1.2 Brandgefährdungsbild
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Fragestellung:Wann kommt die Feuerwehr?
1. Brandschutzlage1.2 Brandgefährdungsbild
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Intensivnutzung von historischen Bauten und Museen:Museum Kloster Dalheim / Lichtenau; Wasserburg Vischering / Lüdinghausen
1. Brandschutzlage1.3 Brände und Brandursachen
Die häufigsten Brandursachen in Baudenkmälern in Deutschlandsind, in der Reihenfolge der Auftretenshäufigkeit:
Vorsätzliche Brandstiftung
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Vorsätzliche Brandstiftungca. 25 %
Elektrische Anlagenca. 25 %
FeuerungsanlagenFahrlässigkeit mit offenem Feuer
Dach- und ReparaturarbeitenBlitzschlag
1. Brandschutzlage1.3 Brände und BrandursachenMuseum Ort Datum Brandursache Verluste
Römermuseum Mengen-Ennetach
26.10.2002 Elektroverteiler starke Chloridbelastung (PVC-Brand)
Museum HamburgerBahnhof
Berlin - Moabit 27.07.2003 Elektro (?) Rauminstallationen zerstört, starkerRauchgasniederschlag
Nordseemuseum Hirsthals / DK 16.12.2003 Selbstentzündung Reinigungsöl
Meerwasseraquarium zerstört,Mondfisch ums Leben gekommen
Kunstdepot Momart London / GB 24.05.2004 Schlüsselwerke derGegenwartskunst Sammlung Saatchiverbrannt
Verkehrsmuseum DB-Museumsdepot
Nürnberg 17.10.2005 Dacharbeiten /Schweißen
24 hist. Loks und Wagen zerstört
Armando Museum Amersfoort / NL 22.10.2007 völlig ausgebrannt, Bilder Armandosverbrannt
Folkwang Museum Essen 30.11.2007 Transformator Trafobrand im Untergeschoss
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Folkwang Museum Essen 30.11.2007 Transformator Trafobrand im Untergeschoss
Folkwang Hochschule Essen 11.02.2008 Elektro-Kabel Theaterfundus verbrannt
Alt-St. Gregor Kloster Venlo-Steyl / NL .04.2008 Brandstiftung Schützenmuseum und Bibliothekzerstört
Museums-Schiff „PrinsWillem“
Den Helder/ NL 29.07.2009 total abgebrannt
Samland-Museum Pinneberg 31.07.2009 FahrlässigkeitmitFlammenwerfer
mehrere Ausstellungsstücke zerstört,totale Verrußung der Vitrinen
Museum KlosterDalheim
Lichtenau-Dalheim
04.08.2010 Müllcontainer Wandmalereien
MuseumKZ Majdanek
Lublin / PL 09.08.2010 Kurzschluss Baracke mit 7500 Schuhen derHäftlinge verbrannt
BrauhausHimmelpfort
Fürstenberg-Himmelpfort
21.08.2010 bis auf die Grundmauer ausgebrannt
Luftmuseum Amberg 25.06.2011 Techn. Defekt(Gebläse)
100 Tsd. €, Ausstellungsstück,Rußschäden
Freilichtmuseum Bad Sobernheim20.09.2011 Brandstiftung 15 zerlegte Fachwerkhäuser imMuseumsbauhof
Deutsches Museum München 10.10.2011 Elektroheizung Seenotrettungskreuzer
1. Brandschutzlage
Brandentstehungsorte in Museen Anteil[%]
Bereiche, in denen Handwerker tätig waren 35
Lagerbereich 25
Besucherräume 15
Vorsorgebereiche (Technikräume) 15
außerhalb des Gebäudes 10
1.3 Brände und Brandursachen
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außerhalb des Gebäudes 10
1. Brandschutzlage1.4 Abweichungen vom Baurecht
• Baudenkmäler sind Bestandsbauten. Siebeinhalten die Bausubstanz und denbaulichen Zustand aus derErbauungszeit und auch Änderungen,die im Laufe der Jahre vorgenommenwurden.
• Heute ist Ausdruck eines bestimmten
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• Heute ist Ausdruck eines bestimmtenSicherheitsniveaus, das in Gebäuden,auch in Bestandsbauten, eingehaltenwerden sollte, die jeweiligeLandesbauordnung.
• Von diesen Anforderungen des heutegeltenden Baurechts weichen diehistorischen Bauten in vielen Bereichenab.
1. Brandschutzlage1.4 Abweichungen vom Baurecht
Lage/Bauteil Forderung des Baurechts Bestand in Baudenkmälern
Generalklausel /Brandsicherheit
· Die Entstehung eines Brands muss mitgewisser Wahrscheinlichkeitausgeschlossen werden können.
· Die Ausbreitung von Feuer und Rauch imBrandfalle muss weitesgend verhindertwerden können.
· Wirksame Rettung, Bergung undBrandbekämpfung müssen möglichsein.
· Die Brandausbreitung kann in Baudenkmälern oft nichtverhindert werden (fehlende Abschnittsbildung).
· Die Höhen der Baudenkmäler (Stadttürme, Wassertürme,Dachstühle, Kirchtürme) schließen eine wirksameBrandbekämpfung aus.
· Wirksame Rettung wird behindert (fehlende Feuerwehrflächen,unzureichende Rettungswege).
· Unzureichende Löschwasserversorgung behindert wirksameBrandbekämpfung.
ä ö
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Zufahrt undAufstellfläche fürdie Feuerwehr
Bei Gebäuden mit mehr als 7 mFußbodenhöhe:
· Zufahrt 3 m breit,· Aufstellfläche 3–9 m Abstand vom
Gebäude und· 5,0 m breit,· Durchfahrtshöhe mind. 3,5 m
Bei Burgen und Schlössern oft:· zu niedrige Durchfahrtshöhe und schmale Durchfahrtsbreite
bei Toren· keine Aufstell- und Bewegungsflächen bei Wasserschlössern· fehlende Aufstellflächen für den 2. RettungswegBei Kirchen:· unbefestigte Grünflächen und/oder· umgeben von Bäumen,· schmale und zugebaute Zufahrtsstraßen.In den Altstädten:· schmale und zugebaute Altstadtgassen,· keine ausreichenden Aufstellflächen.
Gebäudeabstand /Gebäudeabschlusswand
Gebäudeabstand:· Abstandstiefe mind. 3 - 5 mGebäudeabschlusswand:· Brandwand (F 90-A) bzw. feuerbeständige
Wand (F 90-AB)· Keine Fenster, evtl.
Brandschutzverglasung
In den Altstädten insbesondere Abstand zwischenFachwerkhäusern:
· meist 0,5–1 mGebäudeabschlusswände in den Altstädten:· keine Brandwand· Fachwerkwand (F 30-B, nach Ertüchtigung bis F 90-B)· Fenster in der Wand ohne Brandschutzverglasung
1. Brandschutzlage1.4 Abweichungen vom Baurecht
Brandwände /Brandabschnitts-bildung
Brandwände in Abständen von 40 bzw. 60 m:·zum Abschluss von aneinander gereihten Gebäuden·innerhalb ausgedehnter Gebäude,·feuerbeständig und aus nichtbrennbaren Baustoffen (F 90-A)·Öffnungen feuerbeständig verschlossen (T 90).
In Burgen, Klöstern und Schlössern:·Brandmauer zum Teil vorhanden, jedoch nichtmehr konsequent hochgeführt.·Durchbrüche und Durchgänge in denBrandmauern nicht ausreichend verschlossen.Bei Kirchen:·keine Brandabschnittsbildung
Tragende Wändeund Stützen /Trennwände /Decken
Bei Gebäuden mit mehr als 7 m Fußbodenhöhe:·feuerbeständig (F 90-AB)In Gebäuden bis 7 m Fußbodenhöhe:·feuerhemmend (F 30-B)
In Fachwerkbauten:·Fachwerkwände (F 30-B)(Schlösser, Burgen,Wohngebäude, Verwaltungsgebäude):·meist Einschubdecken (F 30-B)Tragende Stützen:
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Tragende Stützen:·Holzstützen (F 30-B),·Stahlstützen (ohne Feuerwiderstand),·Gusseisenstützen (F 30)
Treppe Notwendige Treppe (1. Rettungsweg):·feuerbeständig (F 90-AB) und aus nichtbrennbarenBaustoffen/feuerhemmend(F 30-B)
Oft die einzige Treppe:·aus brennbaren Baustoffen (Holz)·manchmal feuerhemmend (F 30-B)·Steintreppe
Treppenraum Wände des notwendigen Treppenraumes:·in der Bauart der Brandwände (F 90-A)/feuerbeständig (F 90-AB)Ausgang ins Freie:·Wände wie die Wände des Treppenraumes·Rauchschutztüren zu notwendigen Fluren·keine Öffnungen zu anderen Räumen (mit AbweichungT 30 RS-Türen)Türen:·feuerhemmende und rauchdichte/dicht schließende
·Wände des Treppenraums Fachwerkwände inden tragenden Teilen aus brennbaren Baustoffen(F 30-B)·gemauerte TreppenraumwändeAls Ausgang ins Freie:·Fachwerkwände in den tragenden Teilen ausbrennbaren Baustoffen (F 30-B)·gemauerte Wände·Holztüren zu Fluren bzw. NutzungseinheitenBestehende Türen:·Holztüren, undicht·offene repräsentative Treppen ohne Abschottungzu den Geschossen
1. Brandschutzlage1.4 Abweichungen vom Baurecht
• Niedrigere Feuerwiderstandsdauertragender Bauteile, insbesonderevon Decken
• Brennbare Baustoffe bei tragendenBauteilen
• Unzureichend gesicherteRettungswege und Flächen für dieFeuerwehr
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Feuerwehr• Fehlende Brandabschnitte und
Trennwände• Offene Leitungsdurchbrüche und
Durchgänge• Kleinere Grenz- und
Gebäudeabstände• Erschwerte
Brandbekämpfungsmöglichkeiten
2,5 m !
„Feuerwehrdurchfahrt“ – ehem. Abteigebäude
1. Brandschutzlage1.5 Einsatzgrenzen der Feuerwehr
• lange Anfahrtszeiten• Rettungshöhen über 8 bzw. 22 m• intensive Nutzung (Personenzahl
Personenzustand)• Einstürze von Bauteilen• unerreichbare Höhen von Geschossen
Dächern, Türmen, Installationen –aussichtsloser direkter Löschangriff
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aussichtsloser direkter Löschangriff• versperrte Türen und Tore• unzugängliche Räume• schnelle Brandausbreitung
insbesondere an brennbaren Baustoffenund Bauteilen wie auch an derAusstattung
• Bergung von Kulturgut• sehr erschwerte Durchfahrten• mangelhafte Löschwasserversorgung• lange Löschzeiten
2. Denkmalgerechter Brandschutz2.1 Brandschutzkonzept
Gefahreneinschätzungim Bestand
ObjektanalyseObjektbeschreibung
NutzungSchutzziele
Objektbeurteilung
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Konklusion
Brandschutzmaßnahmen
Kompensationsmaßnahmen
Abweichungen Maßnahmenkatalog
2. Denkmalgerechter Brandschutz2.2 Brandschutztechnische
Ertüchtigung
Erfüllt ein Museum und Baudenkmal nicht die Grundsätze desbautechnischen Brandschutzes und stellt somit eine konkrete bzw.erhebliche Brandgefahr dar bzw. genießt bei der Sanierungkeinen baurechtlichen Bestandsschutz, so ist esbrandschutztechnisch zu ertüchtigen.
Die brandschutztechnische Ertüchtigung eines
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Die brandschutztechnische Ertüchtigung einesMuseumsgebäudes oder eines Baudenkmals kann
• auch als freiwillige Maßnahme oder• aus Kulturgut- bzw. Denkmalschutzgründen bzw.• zur Kompensierung von zu hohen Brandgefahren
folgende Maßnahmenbereiche erfassen:
2. Denkmalgerechter Brandschutz2.2 Brandschutztechnische
Ertüchtigung
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2. Denkmalgerechter Brandschutz2.2 Brandschutztechnische
Ertüchtigung
Maßnahmen:
1. Erhöhung der Feuerwiderstandsdauer der Bauteile2. Austausch der brennbaren Baustoffe gegen nichtbrennbare
und nicht brennend abtropfende3. Bauliche Sicherung der Rettungswege und Flächen für
Hallenberg, 19.10.2011 Dipl.-Ing. Sylwester Kabat 22
3. Bauliche Sicherung der Rettungswege und Flächen fürdie Feuerwehr
4. Horizontale und vertikale Unterteilung des Gebäudes inBrandabschnitte sowie Abschottung der Wand- undDeckendurchbrüche
5. Einbau von Brandschutzeinrichtungen6. Instandsetzung und Modernisierung der haustechnischen
Anlagen
2. Denkmalgerechter Brandschutz
Regeln für die brandschutztechnische Ertüchtigungvon Baudenkmälern und Museen:
In erster Linie sind die Rettungswege und Flächen für die Feuerwehrbaulich zu sichern. Dabei müssen Holztreppen nicht ersetzt werden.
2.2 BrandschutztechnischeErtüchtigung
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baulich zu sichern. Dabei müssen Holztreppen nicht ersetzt werden.
Vorhandene Durchbrüche in historischen Decken und Wändensind zu verschließen.
2
2. Denkmalgerechter Brandschutz2.2 Brandschutztechnische
Ertüchtigung
Es sollten Brandschutzeinrichtungen, insbesondere für die automatische
4
Die brandschutztechnische Ertüchtigung von tragenden Bauteilen istzweitrangig zu betrachten. Eine Nachbesserung von Holzbalkendecken,Kappendecken oder Fachwerkwänden ist meist nicht erforderlich.
3
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Es sollten Brandschutzeinrichtungen, insbesondere für die automatischeBrandfrüherkennung, eingebaut werden. Wassernebellöschanlagen oderBrandvermeidungsanlagen sind für historische Räume und Bautensehr geeignet.
Das Brandschutzmanagement und die Notfallplanung spieleneine große Rolle in historischen Bauten und sind gewichtig zu planenund zu üben.
5
3. Brandschutzmaßnahmen
Das für eine lange Zeit angedachte Verwahren von Kulturgütern inMuseen bedarf einer Bestandserhaltung.
Als Bestandserhaltung versteht man zwar in erster LinieMaßnahmen gegen den Zerfall wertvoller Exponate, Archivalien,Bücher, Dokumente und anderer Kunstgegenstände(Restaurierung, Verfilmung, Digitalisierung, Entsäuerung) aberauch den vorbeugenden Brandschutz.
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auch den vorbeugenden Brandschutz.
In Museen und historischen Bauten, die Sammlungen vonKulturgütern aufbewahren und für das Publikum zum Anschauenausgestellt werden, gelten folgende zwei Grundsätze einerbrandschutztechnischen Ertüchtigung:
- Sicherung der Fluchtwege für die Besucher und Mitarbeiter und- Schutz der Exponate vor Brand- und Rauchauswirkung.
3. Brandschutzmaßnahmen
In Museen sind in erster Linie Brandschutzmaßnahmenerforderlich, die- die Rettungswege baulich sichern und- die Brandausbreitung auf ein Minimum begrenzenkönnen.
3.1 Rettungswege
Hallenberg, 19.10.2011 Dipl.-Ing. Sylwester Kabat 26
Errichtung eines neuen Treppenraumes als Fluchtwegoder, wenn möglich, brandschutztechnische Abtrennungder bestehenden Treppe bzw. Anbau einer Außentreppe.
3. Brandschutzmaßnahmen 3.1 Rettungswege
Hallenberg, 19.10.2011 Dipl.-Ing. Sylwester Kabat 27
Außentreppe an einem historischenMuseumsgebäude (Stadtmuseum Dresden)
3. Brandschutzmaßnahmen 3.1 Rettungswege
Hallenberg, 19.10.2011 Dipl.-Ing. Sylwester Kabat 28
Gemeinsamer Treppenraum für Museum undRatssaal (Museum Wilfried Koch in Rietberg)
Infozentrum Kump Hallenberg
3. Brandschutzmaßnahmen
Das gesamte Museum sollte mit einer Alarmierungsanlage(nach DIN EN 54-3 und DIN 33404-2) ausgestattet werden.
Ausrüstung der Ausgangstüren aus dem Museum mit kombiniertenÜberwachungs- und Panikverschlüssen, die es ermöglichen, dassdie Türen jederzeit von innen geöffnet werden können.
3.1 Rettungswege
Hallenberg, 19.10.2011 Dipl.-Ing. Sylwester Kabat 29
die Türen jederzeit von innen geöffnet werden können.
Installierung einer Sicherheitsbeleuchtung beim Betriebdes Museums bei Dunkelheit oder bei erforderlicherVerdunkelung der Ausstellungsräume.
Für die Feuerwehr sind Zufahrten, Bewegungsflächen undAufstellflächen vorzusehen + Feuerwehrschlüsseldepot.
3. Brandschutzmaßnahmen 3.1 Rettungswege
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3. Brandschutzmaßnahmen 3.1 Rettungswege
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3. Brandschutzmaßnahmen 3.2 Abschottung
Errichtung von Brandwänden an geeigneten Stellen desMuseumsgebäudes oder brandschutztechnische Nachrüstung vonbestehenden Trennmauern zwischen Gebäudeteilen und Einbau vonfeuerbeständigen Türen (die, ausgestattet mit Feststellanlagen,offenstehen können).
Feuerbeständige Abtrennung der Ausstellungsräume und der
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Feuerbeständige Abtrennung der Ausstellungsräume und derMagazine, verbunden mit dem Einbau von feuerhemmendenTüren, von allen anderen Räumen und Bereichen des Museums, vorallem von Werkstätten, Büroräumen, Lagerräumen.
Feuerbeständige Unterteilung der ausgedehnten Dachräume imMuseumsgebäude und Behandlung der Holzdachstühle mitFlammschutzmitteln.
3. Brandschutzmaßnahmen 3.2 Abschottung
Nachträgliche T 30-Tür eingebautvor einer historischen Holztür
Hallenberg, 19.10.2011 Dipl.-Ing. Sylwester Kabat 33
Nachträgliche T 90-Tür aus Holz zur Unterteilung einer Schlossanlageund Abtrennung der Bibliothek; Schloss Corvey / Höxter
3. Brandschutzmaßnahmen 3.2 Abschottung
Hallenberg, 19.10.2011 Dipl.-Ing. Sylwester Kabat 34
Brandschutzverglasung in der Decke vom Keller zum Erdgeschossim Museum Haus Hövener in Brilon
3. Brandschutzmaßnahmen 3.3 Brandschutzeinrichtungen
Einbau einer automatischenBrandmeldeanlage mitRauchmeldern in allen Räumen desMuseums, Feuerwehrschlüsselkastenund Überwachung der Sabotage- undStörmeldung (Überwachungsumfangder Kategorie 1 „Vollschutz“ gem.
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der Kategorie 1 „Vollschutz“ gem.DIN 14675 Anhang G.4).
Rauchansaugsystem (RAS) im Museum Schloss Corvey
3. Brandschutzmaßnahmen 3.3 Brandschutzeinrichtungen
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Schloss Augustusburg Brühl;Rauchmelder integriert in der Aufhängung
Brandmeldeanlage im MuseumHaus Hövener in Brilon
FSD
3. Brandschutzmaßnahmen 3.3 Brandschutzeinrichtungen
Hallenberg, 19.10.2011 Dipl.-Ing. Sylwester Kabat 37
In Museumsräumen, in denen sich Menschen nicht ständig aufhalten, wieMuseumsdepots, Schatzkammer, Archivräume, können sauerstoffreduzierendeAnlagen installiert werden. Die Sauerstoffreduzierung erfolgt durch Zufuhr vonStickstoff.
3. Brandschutzmaßnahmen 3.3 Brandschutzeinrichtungen
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Brandschutzeinrichtungen ineinem Archiv der Tonträgervon Erstaufnahmen: F90/T30,sauerstoffreduzierende Anlage,Rauchansaugsystem,Rauchmelder (SonopressGütersloh)
3. Brandschutzmaßnahmen 3.3 Brandschutzeinrichtungen
Löschanlagen für Museen
Wasserlöschanlagen Gaslöschanlagen
Sprinkleranlage CO2-Löschanlage
Mischlöschanlagen
Sinorix H2O-Gas-Löschanlage
Hallenberg, 19.10.2011 Dipl.-Ing. Sylwester Kabat 39
Argonite-LöschanlageWassernebel-Löschanlage
Inergen-Löschanlage
FM-200-Löschanlage
Novec 1230-Löschanlage
3. Brandschutzmaßnahmen 3.3 Brandschutzeinrichtungen
Zum Schutz von Kunstschätzen undKulturgut sowie als Kompensationfür die bestehenden historischenBaugegebenheiten kann in einemMuseum eine Löschanlage eingebautwerden.Insbesondere geeignet
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Insbesondere geeignetsind hier Wassernebel-Löschanlagenund Gaslöschanlagen.
Sprinkleranlage und Rauchmelder im Museum (Porzellan-Museum Fürstenberg)
3. Brandschutzmaßnahmen 3.3 Brandschutzeinrichtungen
Einbau einer Wassernebel-Löschanlageim Museum Abtei Liesborn / Wadersloh-Liesborn
Hallenberg, 19.10.2011 Dipl.-Ing. Sylwester Kabat 41
3. Brandschutzmaßnahmen 3.3 Brandschutzeinrichtungen
Hallenberg, 19.10.2011 Dipl.-Ing. Sylwester Kabat 42
Einbau einer Wassernebel-Löschanlageim Museum Abtei Liesborn / Wadersloh-Liesborn
3. Brandschutzmaßnahmen 3.3 Brandschutzeinrichtungen
Hallenberg, 19.10.2011 Dipl.-Ing. Sylwester Kabat 43
Beispiel einer Wassernebel-Löschanlagean und in einer Kirche(Kirche in Klępsk / Polen; System FOG, Fa. SupoCerber, Kraków)
Löschdüsen außen
3. Brandschutzmaßnahmen 3.3 Brandschutzeinrichtungen
In mehrgeschossigen Museen oder Museen, die in Türmen eingerichtetsind, sollten trockene Steigleitungen verlegt werden.
Hallenberg, 19.10.2011 Dipl.-Ing. Sylwester Kabat 44
Ausstattung des Museums mit geeigneten Feuerlöschern –Wasser- bzw. Pulverlöscher (?)
3. Brandschutzmaßnahmen 3.4 Brandschutzmanagementund Notfallplanung
In Museen undBaudenkmälern sindneben den baulichenund technischenBrandschutzmaßnahmen organisatorischeMaßnahmen zur
• Regelmäßige Überprüfungaller elektrischen Anlagenund Geräte
• Vorsorgemaßnahmen beifeuergefährlichen Arbeiten(Schneiden, Schweißen)
• Organisatorische Festlegung
Hallenberg, 19.10.2011 Dipl.-Ing. Sylwester Kabat 45
Maßnahmen zur
• Brandverhütung• Brandbekämpfung• Kulturgutbergung
sehr wichtig underforderlich.
• Organisatorische Festlegungdes Verhaltens des Personalsim Brandfall(Brandschutzordnung)
• Erstellung einesFeuerwehrplans
• Notfallplanung
3. Brandschutzmaßnahmen 3.4 Brandschutzmanagementund Notfallplanung
Hallenberg, 19.10.2011 Dipl.-Ing. Sylwester Kabat 46
3. Brandschutzmaßnahmen 3.4 Brandschutzmanagementund Notfallplanung
Die Notfallplanung ist eine logistische und planerische Vorbereitungauf einen Notfall, in dem die Bestände (Bücher, Archivgut,Museumsexponate) wirksam geschützt bzw. geborgen werden können.
Zu einem Notfall gehörtinsbesondere der
• Berufung eines Planungsteams
• Brandgefährdungsanalyse des
Hallenberg, 19.10.2011 Dipl.-Ing. Sylwester Kabat 47
insbesondere derBrandfall.Museen müssen daherNotfallpläne erstellen, indenen entsprechendeMaßnahmen, darunterBrandschutzmaßnahmen,erarbeitet werden.
• Brandgefährdungsanalyse desGebäudes
• Erstellung von Inventarlisten
• Erstellung eines Alarmplanes
• Erstellung eines Evakuierungs-und Bergungsplanes
• Beschaffung und Vorbereitungvon Bergungshilfsmitteln
3. Brandschutzmaßnahmen 3.4 Brandschutzmanagementund Notfallplanung
Für Museen undBaudenkmäler sollten fürden Zweck der effektivenEinsatzführungentsprechendeFeuerwehreinsatzplänevorbereitet werden.
Hallenberg, 19.10.2011 Dipl.-Ing. Sylwester Kabat 48
vorbereitet werden.
Auszug aus dem Feuerwehrplan -Lageplan(Dom zu Speyer, Zeichnung: P. Kaiser)
3. Brandschutzmaßnahmen 3.4 Brandschutzmanagementund Notfallplanung
Hallenberg, 19.10.2011 Dipl.-Ing. Sylwester Kabat 49
Auszug aus dem Feuerwehrplan -Grundriss(Dom in Worms)
3. Brandschutzmaßnahmen 3.4 Brandschutzmanagementund Notfallplanung
Hallenberg, 19.10.2011 Dipl.-Ing. Sylwester Kabat 50
13. Tagung der Vereinigung „Vernetzte Museumslandschaft im Hochsauerlandkreis“19.10.2011, Infozentrum Kump, Hallenberg
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www.brandschutz-im-baudenkmal.de
13. Tagung der Vereinigung „Vernetzte Museumslandschaft im Hochsauerlandkreis“19.10.2011, Infozentrum Kump, Hallenberg
Brandschutz für Exponate in Museen,Heimatstuben und denkmalgeschütztenGebäuden
www.brandschutz-im-baudenkmal.de
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeitund viel Erfolg in Ihrer Tätigkeit
für den Brandschutz in Ihren Museen !