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VE R B R AUCHE R Braunschweiger Jakobsweg Warum liegt Ihnen so viel da- ran, den Jakobsweg in unse- rer Region wiederzubeleben? Der Braunschweiger Jakobsweg ist al- tes Kulturgut aus einer Zeit, in der un- sere Kirchen noch nicht getrennt wa- ren und die meisten der großartigen Dome und Stifte entstanden, die sich wie Perlen an ihm auffädeln. Also ein ökumenisches Symbol mit großer Kraft! Außerdem verbindet der Ja- kobsweg Ost und West und bindet das Braunschweiger Land ein in das Europa der Regionen. So erinnert uns seine Wiederbelebung nun gerade auch in diesem 25. Jahr des Mauer- falls an das kostbare Gut des Frie- dens. Am Jakobsweg zwischen Magdeburg und Hildesheim liegen vier Dome, be- deutende Stifte, Klöster und zahlrei- che romanische Dorfkirchen, die bis in die Siedlungsgeschichte zurückrei- chen. Der Jakobsweg führt durch braunschweigisches Kernland. Seine Wiederbelebung verstehen wir da- rum auch als einen Beitrag zur kultu- rellen Identität unserer Region. Was versprechen Sie sich von der Erschließung dieses Pilgerweges? Ich erhoffe mir, dass die Kirchen und Kommunen am Weg gerne und offen Gastfreundschaft üben. Dass sich vie- le Menschen aufmachen, den Charme dieser Landschaft zu entde- cken. Und natürlich wäre es schön, wenn es auch ein Anstoß für die Regi- on werden könnte, sich wieder mehr über ihre kulturellen Schätze zu defi- nieren. Pilgern scheint bei vielen Menschen ein Bedürfnis zu stillen. Woran liegt das? Beim Pilgern geht es um Wegerfah- rungen mit Gott, mit sich selbst und dem Nächsten. Innere und äußere Räume treten in ein Wechselspiel; wo uns Bücher, Predigten und Rituale manchmal verschlossen bleiben, öff- nen sich dem Pilger auf seinem Weg oft neue Zugänge zu Grundfragen sei- ner Existenz und er wird empfänglich für die Urkunden des Glaubens. Schon das Lukasevangelium berich- tet darüber: „Auf dem Weg von Jeru- salem nach Emmaus legten sie ei- nander die Schriften aus, und ihnen wurden die Augen geöffnet für das österliche Geheimnis.“ 1 2 3 DREI FRAGEN AN Dome, Klöster und Stifte – Perlen des Weges Dieter Rammler, Direktor der Evangelischen Akademie Abt Jerusalem in Braunschweig 14 Kloster Riddagshausen Kaiserdom Stadtkirche mit Jakobspilger-Grab Brüdern- kloster Kreuzkirche St. Aegidien St. Michaelis St.-Jakobi-Kirche Kloster St. Ludgerus Kloster Marienborn Kloster St. Marienberg St. Jacobus- Kirche Dreileben Peter-und-Paul-Kirche & Mauritiushaus Niederndodeleben Kathedrale St. Sebastian Dom Walloner Kirche/ Augustiner- kloster Kloster Unser Lieben Frauen/ Kunstmuseum Jakobi-Kirche Bronze-Modell Veltheim Dom Jakobikirche Jakobskirche Wallfahrtsort Ottbergen Dom ELM Salzgitter Salzgitter Peine Peine Hohenhameln Hohenhameln Algermissen Algermissen Schellerten Schellerten Nettlingen Nettlingen Ilsede Ilsede Lahstedt Lahstedt Lengede Lengede Vechelde Vechelde Cramme Cramme Cremlingen Cremlingen Sickte Sickte Süpplingen- burg Süpplingen- burg Schöppenstedt Schöppenstedt Remlingen Remlingen Hötensleben Hötensleben Schöningen Schöningen Dahlum Dahlum Hohen- wars- leben Hohen- wars- leben Haldensleben Haldensleben Wolmirstedt Wolmirstedt Richtung Stendal Richtung Stendal Richtung Schönebeck Richtung Schönebeck Hohenwarthe Hohenwarthe Eisleben Eisleben Erxleben Erxleben Neu Ummendorf Neu Ummendorf Övelgünne Övelgünne Hemsdorf Hemsdorf Wellen Wellen Diesdorf Diesdorf Wefens- leben Wefens- leben Bebertal Bebertal Ackendorf Ackendorf Niedere Börde Niedere Börde Rogätz Rogätz Loitsche Loitsche Bregenstedt Bregenstedt Bülstringen Bülstringen Flechtingen Flechtingen Walbeck Walbeck Weferlingen Weferlingen Süpplingen Süpplingen Königs- lutter Königs- lutter Räbke Räbke Söhlde Söhlde Wöhle Wöhle Burgdorf Burgdorf Hildes- heim Hildes- heim Wolfenbüttel Wolfenbüttel Braun- schweig Braun- schweig Helm- stedt Helm- stedt Magdeburg Magdeburg Grafik: Jürgen Runo Grafik: Jürgen Runo Anschluss an Jakobsweg Via Scandinavica Anschluss an St.-Jakobus- Pilgerweg Sachsen-Anhalt 245 189 71 Von Cornelia Steiner Braunschweig. Wohl seit mehr als tausend Jahren pilgern Christen zum Grab des heiligen Jakobus in der spanischen Stadt Santiago de Compostela. Der Ort war im Mit- telalter neben Rom und Jerusalem ein Hauptziel der Wallfahrten. In ganz Europa entstand daher ein dichtes Netz von Wegen in Rich- tung Santiago – und eine der Stre- cken verlief durch unsere Region: Sie führte entlang der heutigen Bundesstraße 1, einer alten Han- delsroute. Dieser historische, re- gionale Jakobsweg wird nun wie- derbelebt und erschlossen. Vor vier Jahren hatte sich unse- re Zeitung erstmals mit dem Ja- kobsweg im Braunschweiger Land befasst: Unser ehemaliger Redak- teur Uwe Hildebrandt trug Belege für dessen Existenz zusammen. Sowohl 2010 als auch 2012 pilger- te er mit Lesern und dem Gifhor- ner Pilgerbegleiter Dieter Prü- schenk in mehreren Etappen von Magdeburg bis Hildesheim. Dies war der Anstoß für das En- gagement weiterer Akteure in un- serer Region: Die Evangelische Akademie Abt Jerusalem und die Stiftung Braunschweigischer Kul- turbesitz treiben das Vorhaben nun voran – weiterhin in enger Zu- sammenarbeit mit unserer Re- daktion. Warum? Akademie-Direktor Dieter Rammler formuliert es so: „Pilgern ist gewissermaßen Spiri- tualität auf zwei Beinen – es geht um Wegerfahrungen mit Gott, mit sich selbst und dem Nächsten. Danach haben viele Menschen großes Verlangen.“ Stiftungsdi- rektor Tobias Henkel sieht das ge- nauso: „Unser Alltag besteht aus permanenten Ablenkungen – es gibt kaum Ruhe. Das Pilgern er- möglicht es, umzuschalten und sich auf das Wesentliche zu kon- zentrieren.“ Zudem hält Henkel es für eine Verpflichtung, den geschichts- trächtigen Besitztümern der Stif- tung mit zeitgemäßen Komponen- ten noch mehr Aufmerksamkeit zuteil werden zu lassen. Dazu ge- hören zum Beispiel der Kaiser- dom in Königslutter, das Zister- zienserkloster Riddagshausen und das Helmstedter Kloster Ma- rienberg. Das langfristige Ziel von Aka- demie und Stiftung ist ein ausge- schilderter Jakobsweg zwischen Magdeburg und Hildesheim. Durch diese beiden Städte verlau- fen bereits andere Jakobspilger- wege, die jeweils gen Süden füh- ren, so dass der Braunschweiger Jakobsweg eine Lücke schließen würde. Auf dem hiesigen Weg können Pilger künftig eigenstän- dig losziehen, zugleich werden ge- führte Touren mit spirituellem Programm angeboten. Dafür sol- len auch Pilgerbegleiter ausgebil- det werden. Die Projektpartner wollen Schritt für Schritt vorgehen. Der- zeit laufen die Planungen für den Abschnitt zwischen Helmstedt und Braunschweig. Es gilt, ge- meinsam mit Anliegern und Ei- gentümern den exakten Strecken- verlauf festzulegen sowie evange- lische und katholische Kirchen- gemeinden, Bürgermeister, Hei- matpfleger und andere Interes- sierte einzubinden. „Seit November laufen die Ge- spräche – und die Resonanz ist sehr gut“, sagt Dieter Prüschenk, der für die Akademie die ehren- amtliche Projektleitung über- nommen hat. „Es gibt sogar Ange- bote, in Räbke, Königslutter und Veltheim Pilgerherbergen einzu- richten. Und die erste geführte Pilgertour Anfang Mai ist schon ausgebucht, obwohl wir bislang kaum Werbung dafür gemacht ha- ben.“ „Pilgern ist Spiritualität auf zwei Beinen“ Der historische Jakobsweg durchs Braunschweiger Land wird wiederbelebt. Vor vier Jahren hatte unsere Zeitung Leser zur Pilgertour auf dem regionalen Jakobsweg von Helmstedt nach Königslutter eingeladen. Das Foto zeigt die Pilger kurz vorm Ziel mit dem Kaiserdom im Hintergrund. Archivfoto: Uwe Hildebrandt Ein Pilger-Symposium findet am Freitag, 11. April, von 16 bis 21 Uhr statt. Das Programm: • Vortrag: „Spirituelles Wan- dern – Einübung von Gelassen- heit“ (Publizist Ulrich Gröber). • Podiumsgespräch: „Pilger- traditionen“ mit Vertretern ver- schiedener Religionen und Kon- fessionen (u.a. Armin Kraft, Propst i.R., Braunschweig; Mo- hamed Ibrahim, Islamisches Kul- turzentrum Wolfsburg). • Vortrag: „Pilgern und Gesund- heit“ (Dr. Wolfgang Kämmerer, Facharzt für Psychosomatische Medizin; André Zerwas, Dipl.- Physiotherapeut). • Vorstellung des Projekts zur Wiederbelebung des Braun- schweiger Jakobsweges. Ort: Evangelische Akademie Abt Jerusalem, Alter Zeughof 2/3 in Braunschweig. Eintritt frei. Pilgertouren mit spiritueller Begleitung sollen auf dem Braunschweiger Jakobsweg re- gelmäßig stattfinden. Folgende Termine sind vorerst geplant: Königslutter – Riddagshau- sen: Samstag, 17. Mai, und Samstag, 30. August. Helmstedt – Königslutter: Samstag, 12. Juli, und Samstag, 19. Juli. Die Touren beginnen jeweils um 7.30 Uhr und enden gegen 17.30 Uhr. Die Tourlänge beträgt rund 25 Kilometer; Rucksackver- pflegung. Beitrag: 10 Euro. Anmeldungen Wenn Sie sich für das Symposi- um oder eine geführte Pilgertour interessieren, melden Sie sich bitte unter ò (0531) 12 05 40 oder per E-Mail an: [email protected] SYMPOSIUM UND PILGERTOUREN „Mit dem Braun- schweiger Jakobs- weg erfüllen wir einen Bedarf und betreiben Traditionspflege.“ Tobias Henkel, Direktor der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz Jakobsmuscheln sind seit Jahrhun- derten das Symbol der Jakobspilger. Foto: dpa Von Anja-Carina Riechert Wolfsburg. Krebs ist nach Herz- Kreislauf-Krankheiten die zweit- häufigste Todesursache in Deutschland. Laut dem Robert- Koch-Institut sind im Jahr 2010 in Deutschland 252 400 Männer und 224 900 Frauen an Krebs er- krankt. Am Samstag, 26. April, veranstalten die Niedersächsische Krebsgesellschaft und krebsma- gazin.de (Verlag Maconet) den Niedersächsi- schen Krebsin- formationstag zum ersten Mal in Wolfsburg. Unter dem Motto „Diagno- se Krebs: den besten Weg wählen!“ wer- den von 10 bis 17 Uhr im Congress-Park Wolfsburg 50 Krebs-Experten versammelt sein, wovon viele aus unserer Re- gion sind. Sie werden kostenlose Vorträge halten, und Betroffene können ihre Fragen zu den ver- schiedenen Krebserkran- kungen stellen. Drei der Ex- perten, die am Krebsinforma- tionstag teil- nehmen, beant- worten vorab die Fragen der Leser unserer Zeitung in einem Expertentelefon. Haben Sie Fragen zu Prostata- krebs? Diese beantwortet Profes- sor Dr. Peter Hammerer, Chefarzt der Urologischen Klinik des Städ- tischen Klinikums Braunschweig. Bei Fragen zum Thema Brust- krebs wenden Sie sich an Pro- fessor Dr. Karl Ulrich Petry, Chefarzt der Frauenklinik des Klinikums Wolfsburg. Wenn Sie Fra- gen haben, wie sich die Krankheit psychisch bewältigen lässt, ist Dr. Andreas Schulze, Psychologe aus Wolfsburg, Ihr Ansprechpartner am Expertentelefon. Morgen gibt es eine Telefonaktion zum Thema Krebs. Experten beantworten Ihre Fragen Professor Dr. Karl Ulrich Petry Wann: Donnerstag, 10. April Wer: Professor Dr. Peter Hammerer, Chefarzt der Kli- nik für Urologie und Uroonkologie des Städti- schen Klinikums Braun- schweig, Professor Dr. Karl Ulrich Petry, Chefarzt der Frauenklinik des Klinikums Wolfsburg, und Dr. Andreas Schulze, Psychologe in Wolfsburg. Wann: 18 bis 19 Uhr ò (05 31) 3 90 04 75 Oder schicken Sie uns Ihre Fragen vorab per E-Mail an [email protected] EXPERTENTELEFON Dr. Andreas Schulze Professor Dr. Peter Hammerer Redaktion der Seite: Anja-Carina Riechert Mittwoch, 9. April 2014 15

Braunschweiger Jakobsweg Experten · Mittwoch, 9. April 2014 E RBRAUCHER Braunschweiger Jakobsweg Warum liegt Ihnen so viel da-ran, den Jakobsweg in unse-rer Region wiederzubeleben?

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Braunschweiger Jakobsweg

Warum liegt Ihnen so viel da-

ran, den Jakobsweg in unse-

rer Region wiederzubeleben?

Der Braunschweiger Jakobsweg ist al-

tes Kulturgut aus einer Zeit, in der un-

sere Kirchen noch nicht getrennt wa-

ren und die meisten der großartigen

Dome und Stifte entstanden, die sich

wie Perlen an ihm auffädeln. Also ein

ökumenisches Symbol mit großer

Kraft! Außerdem verbindet der Ja-

kobsweg Ost und West und bindet

das Braunschweiger Land ein in das

Europa der Regionen. So erinnert uns

seine Wiederbelebung nun gerade

auch in diesem 25. Jahr des Mauer-

falls an das kostbare Gut des Frie-

dens.

Am Jakobsweg zwischen Magdeburg

und Hildesheim liegen vier Dome, be-

deutende Stifte, Klöster und zahlrei-

che romanische Dorfkirchen, die bis in

die Siedlungsgeschichte zurückrei-

chen. Der Jakobsweg führt durch

braunschweigisches Kernland. Seine

Wiederbelebung verstehen wir da-

rum auch als einen Beitrag zur kultu-

rellen Identität unserer Region.

Was versprechen Sie sich

von der Erschließung dieses

Pilgerweges?

Ich erhoffe mir, dass die Kirchen und

Kommunen am Weg gerne und offen

Gastfreundschaft üben. Dass sich vie-

le Menschen aufmachen, den

Charme dieser Landschaft zu entde-

cken. Und natürlich wäre es schön,

wenn es auch ein Anstoß für die Regi-

on werden könnte, sich wieder mehr

über ihre kulturellen Schätze zu defi-

nieren.

Pilgern scheint bei vielen

Menschen ein Bedürfnis zu

stillen. Woran liegt das?

Beim Pilgern geht es um Wegerfah-

rungen mit Gott, mit sich selbst und

dem Nächsten. Innere und äußere

Räume treten in ein Wechselspiel; wo

uns Bücher, Predigten und Rituale

manchmal verschlossen bleiben, öff-

nen sich dem Pilger auf seinem Weg

oft neue Zugänge zu Grundfragen sei-

ner Existenz und er wird empfänglich

für die Urkunden des Glaubens.

Schon das Lukasevangelium berich-

tet darüber: „Auf dem Weg von Jeru-

salem nach Emmaus legten sie ei-

nander die Schriften aus, und ihnen

wurden die Augen geöffnet für das

österliche Geheimnis.“

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DREI FRAGEN AN

Dome, Klösterund Stifte –Perlen des Weges

Dieter Rammler, Direktor der

Evangelischen Akademie

Abt Jerusalem in Braunschweig

14

KlosterRiddagshausen Kaiserdom

Stadtkirche mitJakobspilger-Grab

Brüdern-klosterKreuzkirche

St. Aegidien

St. Michaelis

St.-Jakobi-Kirche

KlosterSt. Ludgerus

KlosterMarienborn

KlosterSt. Marienberg

St. Jacobus-Kirche

Dreileben

Peter-und-Paul-Kirche& Mauritiushaus

Niederndodeleben

KathedraleSt. Sebastian

Dom

Walloner Kirche/

Augustiner-kloster

KlosterUnser Lieben

Frauen/Kunstmuseum

Jakobi-KircheBronze-Modell

Veltheim

DomJakobikirche

Jakobskirche

WallfahrtsortOttbergen

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SalzgitterSalzgitter

PeinePeine

HohenhamelnHohenhamelnAlgermissenAlgermissen

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NettlingenNettlingen

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LengedeLengede

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Süpplingen-burg

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SchöppenstedtSchöppenstedt

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Königs-lutterKönigs-lutter

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WolfenbüttelWolfenbüttel

Braun-schweigBraun-schweig Helm-

stedtHelm-stedt

MagdeburgMagdeburg

Grafik: Jürgen RunoGrafik: Jürgen Runo

Anschluss anJakobsweg

Via Scandinavica

Anschluss anSt.-Jakobus-

PilgerwegSachsen-Anhalt

245

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Von Cornelia Steiner

Braunschweig. Wohl seit mehr alstausend Jahren pilgern Christenzum Grab des heiligen Jakobus inder spanischen Stadt Santiago deCompostela. Der Ort war im Mit-telalter neben Rom und Jerusalemein Hauptziel der Wallfahrten. Inganz Europa entstand daher eindichtes Netz von Wegen in Rich-tung Santiago – und eine der Stre-cken verlief durch unsere Region:Sie führte entlang der heutigenBundesstraße 1, einer alten Han-delsroute. Dieser historische, re-gionale Jakobsweg wird nun wie-derbelebt und erschlossen.

Vor vier Jahren hatte sich unse-re Zeitung erstmals mit dem Ja-kobsweg im Braunschweiger Landbefasst: Unser ehemaliger Redak-teur Uwe Hildebrandt trug Belegefür dessen Existenz zusammen.Sowohl 2010 als auch 2012 pilger-te er mit Lesern und dem Gifhor-ner Pilgerbegleiter Dieter Prü-schenk in mehreren Etappen vonMagdeburg bis Hildesheim.

Dies war der Anstoß für das En-gagement weiterer Akteure in un-serer Region: Die EvangelischeAkademie Abt Jerusalem und dieStiftung Braunschweigischer Kul-turbesitz treiben das Vorhabennun voran – weiterhin in enger Zu-sammenarbeit mit unserer Re-daktion.

Warum? Akademie-DirektorDieter Rammler formuliert es so:„Pilgern ist gewissermaßen Spiri-tualität auf zwei Beinen – es gehtum Wegerfahrungen mit Gott, mitsich selbst und dem Nächsten.Danach haben viele Menschengroßes Verlangen.“ Stiftungsdi-rektor Tobias Henkel sieht das ge-nauso: „Unser Alltag besteht auspermanenten Ablenkungen – esgibt kaum Ruhe. Das Pilgern er-möglicht es, umzuschalten undsich auf das Wesentliche zu kon-zentrieren.“

Zudem hält Henkel es für eineVerpflichtung, den geschichts-

trächtigen Besitztümern der Stif-tung mit zeitgemäßen Komponen-ten noch mehr Aufmerksamkeitzuteil werden zu lassen. Dazu ge-hören zum Beispiel der Kaiser-dom in Königslutter, das Zister-zienserkloster Riddagshausenund das Helmstedter Kloster Ma-rienberg.

Das langfristige Ziel von Aka-demie und Stiftung ist ein ausge-schilderter Jakobsweg zwischenMagdeburg und Hildesheim.Durch diese beiden Städte verlau-fen bereits andere Jakobspilger-wege, die jeweils gen Süden füh-ren, so dass der BraunschweigerJakobsweg eine Lücke schließenwürde. Auf dem hiesigen Wegkönnen Pilger künftig eigenstän-dig losziehen, zugleich werden ge-führte Touren mit spirituellemProgramm angeboten. Dafür sol-len auch Pilgerbegleiter ausgebil-det werden.

Die Projektpartner wollenSchritt für Schritt vorgehen. Der-zeit laufen die Planungen für denAbschnitt zwischen Helmstedtund Braunschweig. Es gilt, ge-meinsam mit Anliegern und Ei-gentümern den exakten Strecken-verlauf festzulegen sowie evange-lische und katholische Kirchen-gemeinden, Bürgermeister, Hei-matpfleger und andere Interes-sierte einzubinden.

„Seit November laufen die Ge-spräche – und die Resonanz istsehr gut“, sagt Dieter Prüschenk,der für die Akademie die ehren-amtliche Projektleitung über-nommen hat. „Es gibt sogar Ange-bote, in Räbke, Königslutter undVeltheim Pilgerherbergen einzu-richten. Und die erste geführtePilgertour Anfang Mai ist schonausgebucht, obwohl wir bislangkaum Werbung dafür gemacht ha-ben.“

„Pilgern istSpiritualitätauf zwei Beinen“Der historische Jakobsweg durchs

Braunschweiger Land wird wiederbelebt.

Vor vier Jahren hatte unsere Zeitung Leser zur Pilgertour auf dem regionalen

Jakobsweg von Helmstedt nach Königslutter eingeladen. Das Foto zeigt die

Pilger kurz vorm Ziel mit dem Kaiserdom im Hintergrund. Archivfoto: Uwe Hildebrandt

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Ein Pilger-Symposium findet

am Freitag, 11. April, von 16 bis

21 Uhr statt. Das Programm:

• Vortrag: „Spirituelles Wan-

dern – Einübung von Gelassen-

heit“ (Publizist Ulrich Gröber).

• Podiumsgespräch: „Pilger-

traditionen“ mit Vertretern ver-

schiedener Religionen und Kon-

fessionen (u.a. Armin Kraft,

Propst i.R., Braunschweig; Mo-

hamed Ibrahim, Islamisches Kul-

turzentrum Wolfsburg).

• Vortrag: „Pilgern und Gesund-

heit“ (Dr. Wolfgang Kämmerer,

Facharzt für Psychosomatische

Medizin; André Zerwas, Dipl.-

Physiotherapeut).

• Vorstellung des Projekts zur

Wiederbelebung des Braun-

schweiger Jakobsweges.

Ort: Evangelische Akademie Abt

Jerusalem, Alter Zeughof 2/3 in

Braunschweig. Eintritt frei.

Pilgertouren mit spiritueller

Begleitung sollen auf dem

Braunschweiger Jakobsweg re-

gelmäßig stattfinden. Folgende

Termine sind vorerst geplant:

Königslutter – Riddagshau-

sen: Samstag, 17. Mai, und

Samstag, 30. August.

Helmstedt – Königslutter:

Samstag, 12. Juli, und

Samstag, 19. Juli.

Die Touren beginnen jeweils um

7.30 Uhr und enden gegen

17.30 Uhr. Die Tourlänge beträgt

rund 25 Kilometer; Rucksackver-

pflegung. Beitrag: 10 Euro.

Anmeldungen

Wenn Sie sich für das Symposi-

um oder eine geführte Pilgertour

interessieren, melden Sie sich

bitte unter ò (0531) 12 05 40

oder per E-Mail an:

[email protected]

SYMPOSIUM UND PILGERTOUREN

„Mit dem Braun-schweiger Jakobs-weg erfüllen wireinen Bedarf und

betreiben Traditionspflege.“

Tobias Henkel, Direktor der Stiftung

Braunschweigischer Kulturbesitz

Jakobsmuscheln sind seit Jahrhun-

derten das Symbol der Jakobspilger.

Foto: dpa

Von Anja-Carina Riechert

Wolfsburg. Krebs ist nach Herz-Kreislauf-Krankheiten die zweit-häufigste Todesursache inDeutschland. Laut dem Robert-Koch-Institut sind im Jahr 2010 inDeutschland 252 400 Männer und224 900 Frauen an Krebs er-krankt. Am Samstag, 26. April,veranstalten die NiedersächsischeKrebsgesellschaft und krebsma-gazin.de (Verlag Maconet) denNiedersächsi-schen Krebsin-formationstagzum ersten Malin Wolfsburg.

Unter demMotto „Diagno-se Krebs: denbesten Wegwählen!“ wer-den von 10 bis 17Uhr im Congress-Park Wolfsburg50 Krebs-Experten versammeltsein, wovon viele aus unserer Re-gion sind. Sie werden kostenloseVorträge halten, und Betroffenekönnen ihre Fragen zu den ver-schiedenenKrebserkran-kungen stellen.

Drei der Ex-perten, die amKrebsinforma-tionstag teil-nehmen, beant-worten vorabdie Fragen derLeser unsererZeitung in einem Expertentelefon.Haben Sie Fragen zu Prostata-krebs? Diese beantwortet Profes-sor Dr. Peter Hammerer, Chefarztder Urologischen Klinik des Städ-tischen Klinikums Braunschweig.Bei Fragen zumThema Brust-krebs wendenSie sich an Pro-fessor Dr. KarlUlrich Petry,Chefarzt derFrauenklinikdes KlinikumsWolfsburg.Wenn Sie Fra-gen haben, wie sich die Krankheitpsychisch bewältigen lässt, ist Dr.Andreas Schulze, Psychologe ausWolfsburg, Ihr Ansprechpartneram Expertentelefon.

Morgen gibt es

eine Telefonaktion

zum Thema Krebs.

ExpertenbeantwortenIhre Fragen

Professor Dr.

Karl Ulrich Petry

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Wann: Donnerstag, 10. April

Wer: Professor Dr. Peter

Hammerer, Chefarzt der Kli-

nik für Urologie und

Uroonkologie des Städti-

schen Klinikums Braun-

schweig, Professor Dr. Karl

Ulrich Petry, Chefarzt der

Frauenklinik des Klinikums

Wolfsburg, und Dr. Andreas

Schulze, Psychologe in

Wolfsburg.

Wann: 18 bis 19 Uhr

ò (05 31) 3 90 04 75

Oder schicken Sie uns Ihre

Fragen vorab per E-Mail an

[email protected]

EXPERTENTELEFON

Dr. Andreas

Schulze

Professor Dr.

Peter Hammerer

Redaktion der Seite:

Anja-Carina Riechert

Mittwoch, 9. April 2014 15