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Bremer Heimstiftung Seite 9 +10 Mit der Initiative Aktiv mit Demenz »Die Kunst zu Leben« lernen Seite 18 Bildungszentrum der Bremer Heimstiftung – zur Ausbildung ins Ausland Seite 20 Stiftungsresidenz Landhaus Horn: ein Bett für den Enkel Die Bremer Heimstiftung im Internet: www.bremer-heimstiftung.de Nr. III / 2010 Juli – September aktuell Das Porträt Irmtraut Foerster aus der Stiftungsresidenz Ichon-Park: mutig durch Kunst Seite 8 Bremer Heimstiftung · Marcusallee 39 · 28359 Bremen Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt, ZKZ 30875 Kreative Vielfalt unter den Dächern der Bremer Heimstiftung. Mehr dazu im Titelthema Seite 4-7

Bremer Heimstiftung aktuell 03/10

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Das Magazin der Bremer Heimstiftung

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Page 1: Bremer Heimstiftung aktuell 03/10

BremerHeimstiftung

Seite 9 +10

Mit der InitiativeAktiv mit Demenz»Die Kunst zuLeben« lernen

Seite 18

Bildungszentrumder Bremer Heimstiftung – zur Ausbildung insAusland

Seite 20

StiftungsresidenzLandhaus Horn: ein Bett für denEnkel

Die Bremer Heimstiftung im Internet: www.bremer-heimstiftung.de

Nr. III / 2010 Juli – September aktuell

Das Porträt

Irmtraut Foerster ausder StiftungsresidenzIchon-Park: mutig durch Kunst

Seite 8

Bremer Heimstiftung · Marcusallee 39 · 28359 BremenPostvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt, ZKZ 30875

Kreative Vielfalt unterden Dächern der BremerHeimstiftung. Mehrdazu im Titelthema

Seite 4-7

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Aus dem Inhalt

Seite 7Schwarz-weiß in der WesermarschEine »Erlebnisreise« von Jochen Heiserführte Bewohner der Bremer Heimstiftungin die Storchenpflege station Wesermarsche. V. Hier erfuhren sie, dass auch ein Ade-bar der Liebe wegen weite Wege auf sichnimmt...

Seite 11So schmeckt die Weltmeisterschaft!In den Häusern der Bremer Heimstiftunglassen sich die Küchenchefs einiges ein-fallen, um Trinken zum Genuss zu machen– zum Beispiel mit Eigenkreationen wieeiner WM-Bowle mit Schuss.

Seite 21Prominenter Gast mit WG-Erfahrung imStiftungsdorf BorgfeldZwei Wochen hat Henning Scherf den Alltag in der Pflege-WG begleitet und mitgestaltet. Eines schon vorweg: Er hatFreunde gefunden und Erholung erfahren!

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TITELTHEMAHereinspaziert Kunst und Kultur!Drei Projekte zeigen: Kreativität kennt kein Alter!

Nahrung für Geist und SeeleKulturvermittlerin Ute Duwenseeüber die Wirkung von Kunst

SERVICEHäuser und Einrichtungen der Bremer Heimstiftung

Tipps & Termine

AUS DEN HÄUSERNFarbe ist TrumpfAlt werden in einem buntenStadtteil im Stadtteilhaus OTe

Begegnungen der besonderenArt – »Nebenan und mittendrin«:Bewohner des StiftungsdorfesRablinghausen

RÜCKBLICKObstsalat und ZazikiIm Stiftungsdorf Borgfeld koch-ten Alt und Jung gemeinsam

Herausgeber: Bremer Heimstiftung, Marcusallee 39, 28359 BremenVerantwortlich: Alexander Künzel

Produktion: kontext [email protected]

Text + Redaktion: Kerstin Schnaars, Sandra Wagner

Gestaltung: PfeifferDesign, [email protected]

Fotos: Bremer Heimstiftung, MartinRospek, Michael Bahlo, Kerstin Schnaars,Kunstsammlungen Böttcherstraße, Sena-torin für Arbeit, Frauen, Gesundheit,Jugend und Soziales, Bouda/pixelio

Nächster Erscheinungstermin: 30. 9. 2010

Impressum

Sie möchten gerne hinter die Kulissen schauen? Dann freuen wir uns auf Ihren Besuch!

Stiftungsdorf Rönnebeck jeden ersten Sa. im Monat, 14-17 UhrStiftungsresidenz St. Ilsabeen jeden letzten Sa. im Monat, 15-17 UhrStiftungsdorf Gröpelingen jeden letzten Di. im Monat, 15-17 Uhr

Willkommen zum »Tag der offenen Tür«

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Editorial

Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,immer wieder erreicht uns eineFrage, die die Vielfalt derLebenslagen älterer Menschenwiderspiegelt: Welche Unter-stützungsmöglichkeiten gibtes, wenn ich noch nicht ineines der Heimstiftungshäuserziehen möchte? Es gehört zur Grundüberzeu-gung der Bremer Heimstiftung,dass es nicht »den einen richti-gen« Ort für das Leben im Altergibt. Zu unterschiedlich sindunsere Vorlieben, Erfahrungenund Bedürfnisse. Zwar hat dasWohnen in einem der lebendi-gen Heimstiftungs-Standorte –egal, ob Stiftungsresidenz, Stif-tungsdorf oder Stadtteilhaus –unbestreitbar Vorteile. Etwa dieschnelle Erreichbarkeit ver-schiedener Dienstleistungenoder gesundheitsorientierteAngebote. Zu ihnen gehörenKunst- und Kulturveranstal-tungen, die den Geist rege hal-ten und am gesellschaftlichenLeben teilhaben lassen. Sie sindin dieser Ausgabe Titelthema.Wer dennoch den Verbleib anseinem angestammten Wohn-ort bevorzugt, war bei derBetreuung bislang oftmals aufnicht legale Haushaltshilfenangewiesen. Hier setzt dasneue Angebot der Stiftungs-tochter »Bremer Stiftungsservi-ce« an: Unter dem Motto »Wirgeben Zeit« können Sie unsereMitarbeiterinnen und Mitarbei-

ter beliebig lang in Ihren Haus-halt aufnehmen. Mit einerKombination aus Tages- undNachtbetreuung sind Sie rundum die Uhr optimal versorgt.Tags übernehmen unsere gutausgebildeten Fachkräfte alleanfallenden pflegerischen undhauswirtschaftlichen Tätigkei-ten und gestalten gemeinsammit Ihnen den Alltag. Nachtsbefinden sie sich in Bereit-schaft – im eigenen Zimmer inIhrem Haus. Selbstverständlichist auch ein geringerer Stun-denumfang möglich, wenn Siebeispielsweise ausschließlichtagsüber Unterstützung brau-chen oder nur nachts Betreu-ung wünschen. Wir als Bremer Heimstiftungfreuen uns, unser Motto »Egal,wo Sie wohnen – wir sindimmer für Sie da« 24 Stundenam Tag für Sie mit Leben zufüllen. Frau Anne Gail von Bre-mer Stiftungsservice berät siegern unter Telefon 30 16 -105.

Mit herzlichen GrüßenIhr

Alexander KünzelVorstandsvorsitzenderBremer Heimstiftung

Kurz notiert

Kampagne für PflegeDie Prognosen sind eindeutig:Der Bedarf an Pflegekräftensteigt, während das Interessean Pflegeberufen nachlässt.Um eine Trendumkehr zu errei-chen, braucht die Pflege abge-stufte Qualifikationen undTätigkeitsprofile. Es muss einegute Ausbildung für Haupt-schülerinnen und Hauptschülergeben, die zu einer Tätigkeit imAssistenzbereich befähigt.Ebenso wichtig sind qualifizie-rende Abschlüsse mit Bache-lor- und Master-Niveau. Waszählt, ist Durchlässigkeit: Wereine Ausbildung im Helferbe-reich absolviert hat, muss dieMöglichkeit zum beruflichenAufstieg haben. In Bremenwird geplant, die Pflegeausbil-dung in diese Richtung weiter-zuentwickeln. Dazu gehört einBachelor-Studiengang, der imWintersemester 2011 startensoll. Viele junge Menschen wis-sen nicht, welche Zukunfts -chancen die Pflege bietet.Ihnen wollen wir mit einerImagekampagne die positivenSozialaspekte, die Krisensicher-heit und die Vielseitigkeit derBerufe deutlich machen. Auchdie Bremer Heimstiftung zeigtdem Nachwuchs bereits in derAusbildung: es gibt viele Chan-cen. Ihre Ingelore RosenkötterSenatorin für Arbeit, Frauen, Gesund-heit, Jugend und Soziales

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Kunst und Kultur

»Sie führen Menschen zusam-men, bringen Freude und kön-nen Denkanstöße geben, ausdenen Neues entsteht«, sagt

Vorstandsvorsitzender Alexan-der Künzel. Ein Blick in die Pra-xis bestätigt: Vielerorts sindaus der Zusammenarbeit mitkreativen Köpfen bereits Part-nerschaften und Projekte ent-standen, die heute nicht mehrwegzudenken sind aus demLeben in den Stadtteilhäusern,Stiftungsdörfern und Residen-zen der Unternehmensgruppe.So zum Beispiel im Stiftungs-dorf Gröpelingen:

Mosaik im Hof»Wer unseren Innenhof ent -deckt, der fühlt sich oft gleichwie in einer kleinen Oase«,erzählt Hausleiterin SabineSchöbel nicht ohne Stolz. Undwer einen genauen Blickriskiert, der sieht: Hier lädt dascafé brand ein, Kaffee undKuchen zu genießen. Nebenan,in den Ateliers des Vereins Kul-tur vor Ort e.V., sind Künstlerbei der Arbeit, und die Ein- bisDreijährigen des benachbartenKinder Leben e.V. bemalen dasPflaster im Hof mit Straßen-kreide oder spielen dort mitgroßen, farbigen Bauklötzen.Malen? Spielen? Ja genau. DirkMühlenstedt heißt der Künst-ler, der mit Unterstützung desProjektes »Spielräume schaf-fen« des Deutschen Kinder-hilfswerk, der Bremer Senatorinfür Arbeit, Frauen, Gesundheit,Jugend und Soziales und demStiftungsdorf selbst den Hofumgestaltete. Der gemeinsameWunsch: etwas für Kinderschaffen, das zum Spielenanregt, aber nicht verhindert,dass der Platz von Zeit zu Zeitauch für andere Dinge wieFeiern oder Anlieferungengenutzt werden kann. Die Ideedes Künstlers: Pflastermalerei.Heute geben von ihm gesetzte,bunt leuchtende Pflastersteineim Hof den Kindern immerwieder neue Anregungen. MitStraßenkreide machen sie sichregelmäßig daran, das von ihmbegonnene Kunstwerk fortzu-setzen. »Der Phantasie sinddabei keine Grenzen gesetzt«,betont Sabine Schöbel. Wäschtein kräftiger Regenguss einKunstwerk weg, wird einfachein neues begonnen.

Pinselstriche»Was muss ich tun, wenn ichhelles Grün mischen will?«,klingt es derweil durch denBlauen Salon im StiftungsdorfHemelingen. Wissen möchtedas die Kunsttherapeutin und -pädagogin Vanessa Hartmann.Gemeinsam mit Grafikdesigne-rin Sabine Veerkamp leitet siehier ein Malprojekt für Kinderund Senioren. »Noch mehrWeiß dazu«, kommt prompt dieAntwort. Rund zehn Mädchenund Jungen aus der benach-barten Grundschule Glocken-straße und ebenso vieleBewohner des Stiftungsdorfeshaben sich um ein paar Tischeversammelt. In Pärchen –immer Alt und Jung gemein-sam – sind sie gerade dabei,selbst vorgezeichneten Vögelnper Pinselstrich Farbe zu verlei-hen. Es sei eine spannendeKombination mit Kindern undSenioren zusammenzuarbeiten,findet Sabine Veerkamp, beideSeiten könnten profitieren. DieKinder schlüpften ab und an indie Lehrerrolle und geben Hil-festellung. Man habe gemein-sam Spaß, und die älteren Teil-nehmer freuten sich darüber,junge Menschen um sich zuhaben. »Viele von ihnen habendas letzte Mal in ihrer Kindheitgemalt«, sagt Sabine Veerkamp.Natürlich seien einige daherzunächst skeptisch gewesen,aber nach den ersten Treffensei die Lust kaum noch zubremsen. Die sieht man auchDieter Rosal an. »Selbst malenkann er nicht mehr«, erzähltKarin Nachaba, Mitarbeiterindes Stiftungsdorfes. Aber er seigern dabei und höre und sehealles. Tatsächlich gleitet ihm

HereinspaziertKunst und Kultur!Künstler und Kreative unterdem Dach der Bremer Heimstiftung? Was sich viel-leicht ungewöhnlich anhört,ist hier längst Programm. Inden Häusern der Stiftung sindKunst und Kultur gern gese-hene Gäste.

Titelthema

Der Künstler Dirk Mühlenstedt vor dem von ihmgestalteten Hof im Stiftungsdorf Gröpelingen

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ein Lächeln über das Gesicht.Einer der kleinen Teilnehmerhat ihm ein Stück Schokoladezugesteckt.Auch Anneliese Sattler istheute dabei. Die Brille der 98-Jährigen ist in Reparatur, aberdas hindert sie nicht daran,munter zu Pinsel und Farbe zugreifen. Unterstützt wird siedabei von Melek Beyram, dieihr derweil schnell einenBecher Tee einschenkt. DasProjekt, zu dem sich die Teil-nehmer achtmal für zwei Stun-den pro Woche nachmittagstreffen, macht sie schon zumzweiten Mal mit. »Alles gefälltmir hier«, sagt die 10-Jährigefrei heraus und Karin Nachabaverrät schmunzelnd, dassMelek Beyram sogar schon

überlegt und gefragt hat, obsie später im StiftungsdorfHemelingen arbeiten könne –Nachwuchsförderung derbesonderen Art.

Klassische KlängeDie Kammermusik ist es hinge-gen, die es Eva Lohmeyer, Hil-degard Köhler und UrsulaBeitsch besonders angetan hat.Regelmäßig treffen sich diedrei Bewohnerinnen der Stif-tungsresidenz Riensberg, umKonzerte im Konzerthaus DieGlocke zu besuchen. Für ihrenWeg dorthin und zurück nut-zen sie einen besonderen Ser-vice, den die PhilharmonischeGesellschaft Bremen ermög-licht: einen kostenlosen Taxi-dienst. »Eine Stunde vorher ist

das Taxi da«, erzählt Eva Loh-meyer. Nach einer weiterenStation in der Stiftungsresi-denz Landhaus Horn – hiersteigen weitere Gäste zu –geht es dann direkt in dieGlocke. »Dort weiß man schon,dass Frau Beitsch einen Rolla-tor bei sich hat. Wir bekommeneigentlich immer Eckplätze,Reihe 16, Platz eins und zwei«,sagt Hildegard Köhler. Acht Konzerte haben die dreiso schon gemeinsam besucht.Aber auch in der Stiftungsresi-denz Riensberg selbst werdeviel geboten, erzählt Eva Loh-meyer. Sitzgymnastik, Singen,das Sportprogramm »fit für100« – den Freundinnen fälltauf Anhieb eine Menge ein.Nur in Sachen klassische Musikkönne es ruhig ein Bisschenmehr sein, finden sie. »DasLeben hier bei der Heimstif-tung ist viel interessanter, alswenn wir Zuhause gebliebenwären«, fasst Hildegard Köhlerdie ausgelassene Stimmungzusammen, es entsteheGemeinschaft. »Wir lachen viel,haben viel Freude zusammenund sagen ganz oft: wie habenwir es gut!«, meinen die dreiDamen, die sich übrigens auchregelmäßig zum Mittagstischtreffen. w

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Kunst und Kultur Titelthema

Musikfreundinnen unter sich: (v.l.) Ursula Beitsch, Hildegard Köhler und Eva Lohmeyer aus der Stiftungsresidenz Riensberg

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Die 44-jährige studierte Kunst-therapeutin und Kulturvermitt-lerin hat insbesondere über dieArbeit mit älteren Menschenerfahren, dass Kunst und Kul-tur in Zeiten knapper Kassenkeine Luxusgüter sind: »ZumGlück wird in den Häusern derStiftung anders gedacht.Natür lich steht die Grundver-sorgung mit guter Pflege undgesundem Essen an erster Stel-le. Aber Musik, Bildende Kunst,Literatur, Sprachen – all das ist

geistige und seelische Nah-rung, die uns am Leben hält«,sagt sie. Eine ältere Dameerzählte ihr, was ihr nach demTode des Mannes und inschwerer Krankheit Kraft zumWeiterleben gegeben hat: »DieMalerei war mein Halt.« EinSatz, der nachhaltig in UteDuwensees Erinnerung blieb.So etwas zeige, dass Angebotefür Senioren, sich künstlerischauszudrücken oder kulturellauszutauschen, aus der BremerHeimstiftung nicht mehr weg-zudenken sind. Derzeit ist dieKunstpädagogin in zwei Häu-sern der Stiftung aktiv – in denStiftungsresidenzen LandhausHorn und Ichon-Park. Ihre Auf-gaben dort: Neue Veranstal-tungen und Kurse für dieBewohner schaffen, Menschenaus den jeweiligen Stadtteilenfür kulturelle Begegnungen indie Einrichtungen holen undgenerationsübergreifende Pro-jekte initiieren.

Katalysator für Lebensfreude»Ganz gleich, ob man selbsttätig wird mit Pinsel, Stift undSäge oder Dinge betrachtetund auf sich wirken lässt:Kunstwerke wecken Erinnerun-gen und Emotionen, sie akti-vieren die Sinne und lassen unsdie Möglichkeit der Verände-rungen entdecken, was auchfür Menschen mit schwerstenGebrechen von biografischerBedeutung ist «, betont dieengagierte Mittlerin. Zu diesemErgebnis kommt auch TheoHartogh von der HochschuleVechta, dessen SpezialgebietMusikgeragogik ist. Insbeson-dere für Menschen mit Demenzsei das Musizieren oder nur das

Musikhören von großer Bedeu-tung. »Wir haben bei ihnen einverstärktes Mitteilungsbedürf-nis und eine Abnahme vonUnruhe registriert. Musik istein Katalysator für Lebensfreu-de und Wohlbefinden.« Sospielen musikalische Angeboteauch in der Bremer Heimstif-tung eine wichtige Rolle – fürMenschen mit, aber auch ohneDemenz: In der Stiftungsresi-denz Ichon-Park etwa zeigenregelmäßig Pianisten am Flügelihr Können. Zu den Konzertenkommen auch interessierteNachbarn aus dem Stadtteil.Darüber hinaus hat UteDuwensee mit Mitarbeitern desHauses einen Ausstellungsbe-reich eingerichtet, in dem vor-rangig zeitgenössische Kunstgezeigt und zum Dialog einge-laden wird. Noch in Planungbefindet sich ein Projekt in derStiftungsresidenz LandhausHorn: Auf Anregung einerBewohnerin soll der Gartennach dem Motto »Kunst in derNatur mit der Natur« neugestaltet werden – von einemTeam, das sich aus Senioren,Schülern aus dem Stadtteil,dem Gärtner und Mitarbeiterndes Hauses unter der Leitungvon Ute Duwensee zusammen-setzt. Ein gutes Bespiel, wievernetzt die Einrichtung bereitsmit kunstengagierten Men-schen in Schwachhausen ist:Erstmals machte das Kultur -Kataster, ein offenes Forum fürKulturschaffende im Stadtteil,bei seinem alljährlichen Spa-ziergang Halt im LandhausHorn. Die Einrichtung öffnetesich zu diesem Anlass mit Kon-zert, Lesung Diskussion undWerkstattgespräch. w

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Kunst und KulturTitelthema

Nahrung fürGeist und SeeleDer Dirigent Sir Simon Rattlehat etwas gesagt, dem UteDuwensee – seit Januar 2010neue Mitarbeiterin in derBremer Heimstiftung – ausvollem Herzen zustimmt:»Kultur ist eine Notwendig-keit, im Grunde sogar einMenschenrecht!«

Ein Treffen Kulturschaffender im Landhaus Horn: (v.l.)Gerda Engelbracht, Dr. Heinz Stolze, Ute Duwenseeund Rainer Mielke

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Titelthema

Frisch war es in Glüsing beiBerne. Gerade einmal 8,5°Czeigte das Thermometer. Dochdas konnte die rund zwanzigTeilnehmer der Erlebnisreisevon Jochen Heiser nichtschrecken. Mitte Mai zog es sieper Reisebus in die Storchen-pflegestation Wesermarsch e.V.von Udo Hilfers und seinerFamilie. Dort angekommen,wartete viel Wissenswertesrund um die Tiere auf die Gästeund – die persönliche Begeg-nung mit einigen der schwarz-weiß gefiederten Gesellen.Die fand auf der grünen Wiesestatt, direkt vor dem Gehege,das Familie Hilfers ehrenamt-lich erbaute und heute betreut.Hinter dem Zaun herrschtegeschäftiges Treiben auf denBäumen und am Boden. Inmehreren Nestern wurde zurBegrüßung kräftig geklappertund hin und wieder strich einWeißstorch mit Nistmaterialim Schnabel direkt über dieKöpfe der Gäste hinweg. Mehrals 100 Jungvögel habe manhier schon großziehen können,erzählt Udo Hilfers, der denSenioren, die vor dem GehegePlatz nahmen, in einem kleinenVortrag aus der Arbeit derStorchenstation berichtete.

Lohnender Einsatz»Vor 18 Jahren stellten meineFrau und ich fest, dass esimmer weniger wurde mit denStörchen. Es gab nur noch fünfPaare«, erzählt Udo Hilfers,»seitdem machen wir das hier.«Und das mit Erfolg, denn heute

besuchen bereits wieder mehrals achtzig Paare die Regionrund um die Storchenpflege-station. Auf mehr als zweiMeter Flügelspannweite bringees ein ausgewachsener Storch.Vom Menschen gehalten,könnten sie bis zu dreißigJahre alt werden, in der freienWildbahn seien es jedoch nurdurchschnittlich acht Jahre,erläutert der Fachmann. Und plötzlich zeigen sich zwi-schen Storch und Menschsogar ungeahnte Parallelen:Besuch aus Karlsruhe habeman gehabt, erinnert sich UdoHilfers an eine kleine Anekdo-te. Der Liebe wegen sei einAdebar aus der Gegend umKarlsruhe nach der Überwinte-rung in Afrika mit seiner Favo-ritin hier in die Wesermarschgekommen, um mit ihr zu brü-ten. Doch die Liaison dauertenur ein Jahr. Inzwischen sich-tete man den Ausflügler wiederin der Nähe von Karlsruhe,erkannt an seinem Ring mitKennung am Bein – sozusagenseinem Personalausweis. Dahuscht ein Lächeln über dasein oder andere Gesicht. AuchJochen Heiser muss schmun-zeln. Seit 2002 organisiert erehrenamtlich »Erlebnisreisen«für Bewohnerinnen undBewohner aus den Häusern derBremer Heimstiftung. Einmal

pro Monat ist er mit Gästenunterwegs.

Die richtige MischungSein Programm hat er nachund nach aufgebaut. »Mittler-weile gibt es auch Stammgä-ste«, freut sich der Jurist imRuhestand. Die Reiseziele sindvielfältig. Die Kirche in Burha-ve, der Vogeler-Bahnhof inWorpswede oder der Weih -nachtsmarkt im BückeburgerSchloss stehen dieses Jahrnoch auf dem Programm.Natürlich wird dabei auf Aus-gewogenheit geachtet, so auchin Glüsing. Gegen 16 Uhrmacht sich die Gruppe umJochen Heiser schnell auf denWeg ins Stedinger Landhaus,um sich bei Kaffee und Kuchenaufzuwärmen und ihrenBesuch Revue passieren zu las-sen. Ein Besuch, der sicher inErinnerung bleiben wird. Sie sei»beeindruckt vom Engagementder Familie Hilfers«, so sagt esMarta Kemme, Bewohnerin derStiftungsresidenz Riensberg. w

Schwarz-weiß inder Wesermarsch

Weitere Informationen:

www.storchenstation.de

Programm und Kosten derErlebnisreisen sind von denSozialdienstleitungen derHäuser der Bremer Heimstiftung zu erfahren

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In einer Vitrine liegen bunteHalsketten für den nächstenKunsthandwerkermarkt imHaus – alle aus natürlichemMaterial – unter anderem ausElfenbein, Amber, Scheiben ausMuscheln und Straußeneier-schalen. Direkt daneben zeigenFotos Gold- und Silberschmuck,den Irmtraut Foerster in frühe-rer Zeit gefertigt hat. DieSeniorin war während des Krie-ges Werkstattleiterin in einemGoldschmiedeatelier, nachdemsie die Gesellenprüfung imGoldschmiedehandwerk abge-legt hatte. »Während meinerAusbildung lernte ich auch dasMalen, was zum Glück imhohen Alter noch funktioniert«,sagt die geborene Bremerin,die viele Jahrzehnte in ihrer

Wahlheimat Stuttgart lebteund arbeitete. Davon zeugenetliche Emaillekunstwerke, zartkolorierte Aquarelle älterenDatums und viele Bilder ausden vergangenen Monaten inkräftigen Farben, die ihreRäumlichkeiten schmücken. Als Irmtraut Foersters drei Kin-der noch klein waren, ist sieder Kunst nur nebenher nach-gegangen. »Wichtiger war es,den Garten zu pflegen, ausdem sich meine Familie ernährthat«, erzählt sie. Trotzdem seiimmer mal wieder auch einSchmuckstück fertig geworden,das sie verkaufen konnte. »Vondem Geld habe ich nach undnach Werkzeug für meine ersteeigene Werkstatt im Kellergekauft.« Eine Auftragsarbeit, die ihr inErinnerung blieb, ist ihre erste»Gebisskreation«. »Eine Fraukam zu mir und wünschte sichaus den Zähnen ihres Enkelkin-des eine Brosche. Kein Problem,ich habe aus vielen Dingen,

sogar aus Abfallprodukten vomSperrmüll etwas Schönes her-gestellt.«Nicht nur Materialien, sondernauch die Motive für ihre Male-rei fand sie in der Natur. Bisheute zieren überwiegend Blu-men und Landschaften ihreBilder. Einige von ihnen sind inder Aquarellmalgruppe derStiftungsresidenz Ichon-Parkentstanden, der sich IrmtrautFoerster gleich nach Einzug indie Einrichtung anschloss. »Ichhatte eigentlich schon mit derMalerei abgeschlossen. Nunbin ich dankbar dafür, dass ichmich hier weiter künstlerischausdrücken kann. Das gibt mirKraft, jeden Tag mit Lebens-freude zu bestehen«, sagt sie.Frecher seien ihre Arbeitengeworden und von mehr Mutzur Farbe geprägt. »Mutig seinist im Alter sehr wichtig. Eshilft, innerlich nicht zu ver-kümmern.« Irmtraut Foersterbleibt aber auch dank eineranderen Aktivität im Hausjung: Mit dem Gärtner imIchon-Park hält sie die Parkan-lage in Schuss, hat viele Beetebepflanzt, Stauden gesetzt undKanten gestochen. »Manchmalkönnte ich jetzt auch eineerfahrene Hilfe brauchen«, sagtdie alte Dame mit einem liebe-vollen Blick zu Hacke und Spa-ten in der Ecke. Denn: »Ein Garten ist nie fertig!« w

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Porträt

Mit 95 nochmutig gewor-den… »Immer hereinspaziert, aberaufgepasst – hier wird gear-beitet«, sagt Irmtraut Foerstermit festem Händedruck. Undrichtig: Das Appartement der95-Jährigen in der Stiftungs-residenz Ichon-Park gleichtmehr einer Galerie mit Atelierals einem Altersruhesitz. DieKunst ist eingezogen!

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Bremen aktuell

»Knabe am Weg unter Birken«– das Kunstwerk aus dem Jahr1900 weckt viele Fragen: Wokommt der Junge her, wartenseine Eltern nicht auf ihn? Ister erschöpft von der Arbeit undhält deshalb ein Nickerchen?Antworten darauf und zuanderen Werken der MalerinPaula Modersohn-Becker sollenlebendig gestaltete Kunstge-spräche geben. Sie stehen imMittelpunkt eines neuen Pro-jektes von »Lebensfreude istunvergesslich: Aktiv mitDemenz«, einer gemeinsamenInitiative der Sparkassenstif-tung Bremer Sparer-Dank undder Bremer Heimstiftung. Unterdem Titel »Die Kunst zu leben«startet am 20. Juli eine Koope-ration mit den Kunstsammlun-

gen Böttcherstraße. Künftigwird das Museum Menschenmit und ohne Demenz regel-mäßig zu besonderen Führun-gen einladen: Die Teilnehmertauchen ein in die ausdrucks-starke Bilderwelt der Künstle-rin. Jeweils ein Werk wirdintensiv betrachtet undbesprochen. Dabei werdenErinnerungen wachgerufen undEindrücke ausgetauscht. Aus-gewählte Requisiten förderndie Vielfalt der sinnlichenWahrnehmungen. »Das kannein Hut sein, ein Stück Baum-rinde oder auch Geräusche, die

die Atmosphäre des Motivsunterstreichen. So wird überdie Kunst ein Bezug zum eige-nen Leben hergestellt«, erklärtVerena Borgmann, kommissari-sche Leiterin des Paula Moder-sohn-Becker Museums, die dieFührungen im Team mit päda-gogischen Mitarbeitern derBremer Heimstiftung initiiert.»Wir stellen uns auf dieBedürfnisse unserer Gäste einund nehmen ihre Ideen undWünsche spontan in das Pro-gramm mit auf.«Über die Kunstgespräche hin-aus sind Atelierkurse im Bam-

Die Kunst zulebenNeues Projekt der Initiative»Aktiv mit Demenz« startetam 20. Juli. Den Auftaktmachen Führungen durch dieKunstsammlungen Böttcher-straße

Kunstsammlungen Böttcherstraße

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berger-Haus der Volkshoch-schule Bremen geplant. Hierkönnen die Besucher selbstkünstlerisch tätig werden. »Wirfreuen uns, dementiell erkrank-te Menschen und ihre Angehö-rigen über dieses Angebot ineinem weiteren Bereich amgesellschaftlichen Leben teil-haben zu lassen und damitihren Blickwinkel zu erweitern.Kunst und Kultur wecken Freu-de. Demenz ist kein Grund, aufschöne Erlebnisse zu verzich-ten«, sagt Michael Bittner,Geschäftsführer der Sparkas-senstiftung Bremer Sparer-Dank. Sein Projektpartner Ale-xander Künzel, Vorstandsvor-sitzender der Bremer Heimstif-tung, ergänzt: »Immer mehrMenschen sind von einerDemenz betroffen – auch inBremen. Es muss unser Zielsein, für sie neue Lebensräumezu schaffen, anstatt sie auszu-grenzen. Ich wünsche mir sehr,dass die Öffnung der Kunst-sammlungen Böttcherstraßedazu beiträgt, den Umgang mitBetroffenen zu normalisierenund die Gesellschaft für die

Krankheit zu sensibilisieren.«Zu den Veranstaltungen kön-nen an Demenz erkrankte Teil-nehmer jeweils eine Begleit-person mitbringen. Die näch-sten Führungen finden am 4. August und am 1. Septemberjeweils mittwochs von 16.30bis 18 Uhr statt. Die Atelier -kurse in der VHS sind am 25.August und am 29. Septemberebenfalls mittwochs von 16.30bis 18 Uhr. Die Angebotekosten 5 Euro pro Person. w

Bremen aktuell

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Weitere Informationen undAnmeldung:

Kunstsammlungen BöttcherstraßePaula Modersohn-BeckerMuseumBöttcherstraße 628195 BremenTel. 33 88-222

775 Jahre Borgfeld – wenn das kein Grund zum Feiern ist. Das fandauch die Unternehmensgruppe Bremer Heimstiftung, die im Stadtteilmit dem Stiftungsdorf Borgfeld, der ambulante Pflege Bremer Stiftungs-Service GmbH und der Bremer Dienstleistungs-Service GmbHseit gut einem Jahr zu Hause ist. Und so nahm die Unternehmensgruppemit einem dekorierten Wagen am Festumzug im Juni teil. Unter demMotto „Das Alter ist bunt“ warfen Mieter des Stiftungsdorfes Borgfeldbei strahlendem Sonnenschein Bonbons und Einkaufschips in die Menge.

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Ausreichend zu trinken istlebensnotwendig – und zwarnicht nur im Sommer: DennWassermangel im Körper kannzu Bluteindickung, Leistungs-abfall und Verwirrtheit bis hinzu Bewusstlosigkeit durch Aus-trocknen führen. Mit zuneh-mendem Alter lässt das Durst -empfinden nach und viele älte-re Menschen vergessenschlichtweg, Flüssigkeit zu sichzu nehmen. Damit Trinkennicht zur Nebensache wird,haben es sich die Häuser derBremer Heimstiftung zur Auf-gabe gemacht, durch attraktiveAngebote und Abwechslungdie Nachfrage zu steigern. Beispiel Stiftungsresidenz Mar-cusallee: Hier kommen nebenWasser auch Gemüse- undFruchtsäfte auf den Tisch.»Darin sind viele Nährstoffeund eine Extraportion Vitamineenthalten, die der alterndeKörper braucht. Über die Säftelässt sich die Empfehlung derDeutschen Gesellschaft fürErnährung – fünf Mal Obst undGemüse am Tag – leichtererfüllen«, betont KüchenchefIngo Klossek. Um Menschenmit Demenz zum Trinken zuanimieren, wird mit äußerenReizen nachgeholfen. DieGetränke werden ansprechendserviert. Außerdem orientierenIngo Klossek und sein KollegeMoritz Wahlers ihr Angebot anden Vorlieben der Erkrankten.»Sie mögen gern süße Säfte

wie Maracuja oder Pfirsich,außerdem weckt die Farbe Rot– etwa von Tomaten- unddunk lem Traubensaft – ihrInteresse und die Erinnerung«,weiß der zweite Koch des Hau-ses. Die Küchenmeister besu-chen regelmäßig Fortbildungenzum Thema gesunde Ernäh-rung, bei denen es auch umsTrinken geht. Von dort bringensie viele Ideen mit in die Mar-cusallee. So stehen dreimal inder Woche schmackhafte Sup-pen auf dem Speiseplan, dieden Flüssigkeitshaushaltordentlich aufpeppen. AuchMilchmixgetränke wie Erdbeer-und Bananenshakes oder But-termilch mit Mango- undSanddorngeschmack berei-chern die Getränkekarte. ZuFesten oder saisonalen Anläs-sen lassen sich die ambitio-nierten Köche oft etwasBesonderes einfallen, zum Bei-spiel Sommerbowle oder Glüh-wein. »Wir werden gern kreativund entwickeln eigene Rezep-te«, erzählt Moritz Wahlers undspricht Ingo Klossek aus demHerzen, als er sagt: »Deshalbmacht uns unsere Arbeit auchso viel Spaß.« Neben demKochen teilt das Duo noch einezweite Leidenschaft: den Fuß-ball. Ganz klar, dass sich dieBewohner der Stiftungsresi-denz anlässlich der Weltmei-

sterschaftsspiele der deutschenNationalmannschaft in Süda-frika auf ein stimmungsvollesGetränk freuen dürfen: WM-Bowle mit Früchten. Wer Welt-meister wird? Da sind sich diebeiden ausnahmsweise maluneinig: »Deutschland, ist dochklar«, sagt Moritz Wahlers.»Nee, wir fliegen im Viertelfi-nale raus«, kontert Kollege IngoKlossek. Der 91-jährigen Doro-thea Riesenberg ist das ziem-lich egal. Sie nippt an ihrerBowle und weiß eines sicher:»Die ist lecker und schmecktnicht nur zum Fußball!« w

WM-Bowle von Moritz Wahlers

0,7 Liter Wodka0,7 Liter Sekt0,7 Liter Wein, weiß, trocken1 Liter Erdbeersaft 1 Liter Fanta Mandarine 1 Ananas1 Honigmelone1 Dose Mandarinen (mit Saft)500 g Erdbeeren

Die Früchte am Vorabendwaschen, abtropfen lassen undklein schneiden. Zusammen mitdem Wodka in einem geeigne-ten Gefäß ansetzen (möglichstüber Nacht).

Kurz vor dem Servieren dierestlichen Zutaten hinzufügenund anrichten.

Bowle zur WMDie Köche der Stiftungsresi-denz Marcusallee lassen sichviel einfallen, um Trinken zumGenuss zu machen

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In WM-Stimmung: (v.l.) Ingo Klossek, Dorothea Riesenberg und Moritz Wahlers

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Service

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Stadtbereich MitteStadtteilhaus St. RembertiHoppenbank 2/328203 BremenTel. 0421-36 02-0Fax 0421-36 02-119

Haus im Viertelmit Pflege-Wohngemeinschaft im Alten FundamtAuf der Kuhlen 1b28203 BremenTel. 0421-33 49-0Fax 0421-33 49-119

Stadtbereich OstStiftungsresidenz Marcusalleemit Villa am DeliuswegMarcusallee 3928359 BremenTel. 0421-23 85-0Fax 0421-23 85-619

Stiftungsresidenz Landhaus HornSchwachhauser Heerstraße 26428213 BremenTel. 0421-24 68-0Fax 0421-24 68-119

Stiftungsresidenz RiensbergRiekestraße 228359 BremenTel. 0421-23 86-0Fax 0421-23 86-119

Lür Oltman Domizil Riekestraße 2 28359 Bremen Tel. 0421-3016-0

Stiftungsresidenz LuisentalBrucknerstraße 1528359 BremenTel. 0421-23 82-0Fax 0421-23 82-119

StiftungsresidenzIchon-ParkOberneulander Landstraße 7028355 BremenTel. 0421-25 77-0Fax 0421-25 77-119

Emma Holler Domizil Oberneulander Landstraße 70 28355 Bremen Tel. 0421-30 16-0

Stiftungsdorf HollergrundIm Hollergrund 6128357 BremenTel. 0421-27 85-0Fax 0421-27 85-119

Stiftungsdorf Borgfeldmit Pflege-WohngemeinschaftBorgfeld Daniel-Jacobs-Allee 128357 BremenTel. 0421-69 62 46 94Fax 0421-69 62 46 95

Stiftungsdorf OsterholzEllener Dorfstraße 328325 BremenTel. 0421-42 88-0Fax 0421-42 88-119

Stiftungsdorf HemelingenDiedrich-Wilkens-Straße 1828309 BremenTel. 0421-41 04-0Fax 0421-41 04-119

Stiftungsdorf Arberger Mühle(in Planung)Tel. 0160- 96 74 94 80mit Pflege-Wohngemeinschaft Arberger MühleArberger Heerstraße 9028307 BremenTel. 0421-48 44-212

Stadtteilhaus Blockdiekmit Pflege-WohngemeinschaftBlockdiekund Treffpunkt BlockdiekMülheimer Straße 1-328327 BremenTel. 0421-43 79-088

Stadtteilhaus OTemit Pflege-WohngemeinschaftOTe und Treffpunkt OTeLudwigshafener Straße 628325 BremenTel. 0421-69 61-250

Stadtbereich SüdStiftungsdorf Rablinghausen– Tönjes Vagt Hof –Rablinghauser Landstraße 51 a-e28197 BremenTel. 0421-52 07-0Fax 0421-52 07-119

Haus in der Neustadt- Wohnen an der Zionskirche -Hermannstraße 37–4128201 Bremen Tel. 0421-24 45-0Fax 0421-24 45-119

BREMER HEIMSTIFTUNG

Häuser – Pflege-Wohngemeinschaften – Treffpunkte

e-mail: [email protected]

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KundenCentrumMarcusallee 39 28359 Bremen

Tel. 0421-24 34-0Fax 0421-24 34-189

BREMER HEIMSTIFTUNGBREMER HEIMSTIFTUNG

Page 13: Bremer Heimstiftung aktuell 03/10

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Service

Stadtteilhaus KatteneschAlfred-Faust-Straße 11528277 BremenTel. 0421-84 02-0Fax 0421-84 02-119

Stadtteilhaus KattenturmTel. 0421-84 02-110mit Treffpunkt KattenturmTheodor-Billroth-Straße 46-4828277 BremenTel. 0421-84 02-187

Stadtteilhaus HuchtingTegeler Plate 2328259 BremenTel. 0421-57 22-0Fax 0421-57 22-119mit Pflege-Wohngemeinschaft Nimweger StraßeNimweger Straße 13-1528259 BremenTel. 0421-57 20-357Fax 0421-57 22-119

Stadtbereich WestStiftungsdorf Walle mit Pflege-Wohngemeinschaft am Alten WasserturmKarl-Peters-Straße 7428217 BremenTel. 0421-336 37-0Fax 0421-336 37-119

Stiftungsdorf Gröpelingen– Alte Feuerwache –Elbinger Straße 628237 BremenTel. 0421-38 04-0Fax 0421-38 04-119

Stadtbereich NordStiftungsresidenz St. Ilsabeen Billungstraße 31-3328759 BremenTel. 0421-62 64-0Fax 0421-62 64-119

Stiftungsdorf Blumenkamp- Anna-Stiegler-Haus -Billungstraße 2128759 BremenTel. 0421-62 68-0Fax 0421-62 68-119

Stiftungsdorf FichtenhofSchönebecker Kirchweg 3328757 BremenTel. 0421-62 69-0Fax 0421-62 69-119

Stiftungsdorf RönnebeckDillener Straße 69-7128777 BremenTel. 0421-60 94-0Fax 0421-60 94-119

Haus Vier DeichgrafenZum Alten Speicher 628759 BremenTel. 0421-40 95-0Fax 0421-40 95-119

weitere StandorteSchule für AltenpflegeFedelhören 7828203 BremenTel. 0421-24 34-410Fax 0421-24 34-419Außenstelle Bremen-Nordim Stiftungsdorf BlumenkampTel. 0421-62 68-506

Fachschule für PhysiotherapieFedelhören 7828203 BremenTel. 0421-24 34-420Fax 0421-24 34-419

Erwin-Stauss-InstitutFedelhören 7828203 BremenTel. 0421-33 87-923

DiedrichshofOstendorfer Straße 2727726 WorpswedeTel. 04792-93 31 37

ambulante PFLEGE Bremer Stiftungs-Service gGmbH Im Hollergrund 3 28357 Bremen Tel. 0421-30 16-100

Kontor für Seniorenumzüge Karl-Peters-Straße 78 28217 Bremen Tel. 0421-69 61-666

Die Bremer Heimstiftung ist Mitglied im Paritätischen

Versorgungsnetz

Page 14: Bremer Heimstiftung aktuell 03/10

Lesetipp Roman: »FeldmansFrauen« von Kate ChristensenAls der 78-jährige berühmte(und fiktive) Maler Oscar Feld-man stirbt, hinterlässt er seineFrau und seinen Sohn, die

Schwester und eine Geliebte.Zeit seines Lebens war Feld-man den Frauen verfallen undmalte ausschließlich Frauenak-te. Nach dem Tod des Exzentri-kers möchten gleich zwei Bio-grafen ein Buch über ihnschreiben. Sie befragen seineGeliebte, seine Schwester undseine Frau, die allesamt –erfreut ob der Gunst der Stun-de – endlich mit einem Mythosaufräumen wollen. Der ameri-kanischen Autorin Kate Chri-stensen ist ein intelligenterund amüsant zu lesenderRoman über starke ältere Frau-en gelungen, für den sie 2009den PEN/Faulkner Awarderhielt.Verlag Droemer, 2009, in derZentralbibliothek und in Zweig-bibliotheken vorhanden unter»Romane« w

Lesetipp Sachbuch: »Richtighandeln im Trauerfall« vonGünther MayerTritt ein Trauerfall ein, bleibendie Hinterbliebenen nicht nurmit ihrem Leid, sondern auchmit vielen Fragen zurück. Die-ser Ratgeber beantwortet Fra-gen rund um Nachlassangele-genheiten, wie zum Beispiel:Wer bezahlt die Beerdigung?Was geschieht mit der Miet-wohnung? Braucht man immereinen Erbschein? Was ist zubeachten im Umgang mit Ver-sicherungen, dem Beerdi-gungsinstitut oder der Bank?Eine praktische Hilfe für Hin-terbliebene mit Empfehlungenzu weiterführender Literatur.Verlag Walhalla, 2009, in derZentralbibliothek und in Zweig-bibliotheken vorhanden unter»Recht« w

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Unterhaltung

Lesen ist IhrHobby?Unseres auch! Wir freuen uns,Ihnen gemeinsam mit derStadtbibliothek Bremen Unter-haltsames und Wissenswertes-für den Alltag oder gemütlicheLesestunden vorstellen zu kön-nen.

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UnterhaltungTipps und Termine der Bremer Heimstiftung

1. Juli, 15.30 Uhr

w Wenn bei Capri die roteSonne im Meer versinktMusikvortrag von und mitJürgen Ferber

Stadtteilhaus St. Remberti

Eintritt frei

22. Juli, 15.30 Uhr

w Hafenrundfahrt vorAnker…Gästeführer Hein Looper gibtmaritime Anekdoten aus Bre-men-Nord zum Besten

Stiftungsdorf Rönnebeck

Eintritt frei

3. August, 17.30 Uhr

w Kapitalmarkt – Perspekti-ven bis zum JahresendeThomas Müller, BerenbergBank: Vortrag aus der Reihe»Der 1. Dienstag… Dialog derWissen schafft«

Bildungszentrum der Bremer Heimstiftung

Eintritt frei

7. September, 17.30 Uhr

w Küss mich! Eine Geschichte der wollüstigen KüsseDr. habil. Ingelore EbberfeldVortrag aus der Reihe »Der 1. Dienstag… Dialog der Wis-sen schafft«

Bildungszentrum der Bremer Heimstiftung

Eintritt frei

Dienstag & Mittwoch,14./15. September, 10-18Uhr

w Seniora/HanseLifeInformationsmesse für Lebenund Wohnen im Alter

Messe Bremen, Halle 7

Tageskarte inklusive BesuchHanseLife 8,00 Euro

Finden Sie den Fehler!Im unteren Bild gibt es xx Unterschiede zu entdecken.

Die Auflösung dieses Rätsels finden Sie in der nächsten Ausgabeder Bremer Heimstiftung aktuell.

Page 16: Bremer Heimstiftung aktuell 03/10

»Meine Heimatstadt Kayseriliegt am Fuße des erloschenenVulkans Erciyes in der Türkei«,erzählt Fatma Polat und zeigtmit dem Finger auf die Welt-karte. Sie ist eine von sechstürkischen Migrantinnen, dieseit Mai jeden zweitenDienstag im Monat im Treff-punkt des Stadtteilhauses OTemit Senioren zu einem Erzähl-café zusammenkommen. Eineältere Frau will es genauer wis-sen: »Wie hoch ist der Bergund wie viele Einwohner hatKayseri?« Darauf kann diejunge Türkin zwar nicht soforteine Antwort geben, sichertaber zu, zum nächsten Treffenalle Eckdaten mitzubringen.Erst einmal haben die Teilneh-

mer der Kaffeerunde Spaßdaran, deutsch-türkische Voka-beln auszutauschen. »Genau dasetzen wir mit geselligen undkulturellen Angeboten an. Wirwollen Interesse füreinanderwecken und dazu beitragen,dass Sprachbarrieren abgebautwerden und kulturelle Unter-schiede auf mehr Verständnisstoßen«, sagt Sabine Petko, Lei-terin der Einrichtung. Siespricht damit nur eines vonvielen Zielen des von ihr initi-ierten, durch das Bundesmini-sterium des Innern gefördertenProjektes »Alt werden in einembunten Stadtteil« an. Dennüber das Modellprojekt derBremer Heimstiftung solleninsbesondere ältere Zuwande-rinnen und Zuwanderer sowiederen Angehörige mit Veran-staltungen, Beratungen undmehrsprachigen Informationenan die Angebote der Altenhilfeherangeführt und für eine akti-ve Teilnahme am Leben imStadtteil OTe gewonnen wer-den. Die ProjektmitarbeiterinMünevver Agildere ergänzt:»Viele Menschen wissen nicht,welche Möglichkeiten Oster-holz-Tenever für das Leben imAlter – integriert in das sozialeNetz – bietet. Wir informieren,

vermitteln aber auch Betreu-ung, Pflege oder hauswirt-schaftliche Hilfen.« Zusätzlichzu ihren Aktivitäten im Stadt-teilhaus bietet sie jeden erstenund dritten Montag im Monatvon 11 bis 13 Uhr Beratungs-gespräche für Migranten im»Bewohnertreff« in der Zermat-ter Straße 5 an. Die Sozialar-beiterin beantwortet Fragenrund um die Pflegeversiche-rung und zeigt auf, welcheUnterstützung in Anspruchgenommen werden kann, wennein Familienmitglied pflegebe-dürftig ist. Mü nevver Agildere:»Die Beratung ist kostenlos undstreng vertraulich. Ich freuemich sehr, wenn viele ausländi-sche Mitbürger den Weg zu mirfinden.« w

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Farbe ist TrumpfEs tut sich was im Stadtteil-haus OTe: Hier kommen Altund Jung aus vielen Nationenzusammen, um sich auszutau-schen und gemeinsam etwasfür das Miteinander in ihremStadtteil zu tun. Dabei lernendie Generationen voneinander– über Sprachen, Kulturenund ferne Länder. Ihr Motto:»Alt werden in einem buntenStadtteil«.

Aus den Häusern

Weitere Informationen:

Stadtteilhaus OTe, Sabine Petko, Tel. [email protected]

Page 17: Bremer Heimstiftung aktuell 03/10

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Vorsichtig nimmt Dr. AngelikaGrettmann-Werner die braun-schwarz colorierte Windhund-gruppe von einem älterenHerrn aus dem Publikum ent-gegen. Solche Tiergruppenseien ab etwa 1900 gerne indeutschen Fabriken hergestelltworden, erklärt die Kunsthisto-rikerin. Ihr Kennerblick ent -deckt kleine Haarrisse in derGlasur der Fayence, einerbesonderen Art von Keramik.»Und hier sieht es so aus, alssei eines der Beinchen geklebt«,sagt sie. Der Windhundbesitzerhält kurz den Atem an. »Aberder Riss geht nicht durch«,kommt der erlösende zweiteSatz aus Richtung der Expertin.Mit ihrer Kollegin, der Kunsthi-storikerin Christa Allen, istAngelika Grettmann-Wernerheute zu Gast im StiftungsdorfFichtenhof um »Schätzchen zuschätzen«. Und die Aussicht,unter den eigenen Schätzchenauf dem Dachboden oder imKeller vielleicht einen richtigenSchatz zu finden, hat mehr als25 Teilnehmer in den Fichten-hof gelockt. »Schön, dass es soviele sind. Wir bieten die Ver-anstaltung zum ersten Mal an«,freut sich Hausleiterin SusanneBrockmann über die Beteili-gung. Bewohnerinnen undBewohner aus dem Hausmischen sich mit Gästen ausdem Stadtteil und lauschen zuBeginn der Veranstaltung einerkleinen Einführung von Angeli-ka Grettmann-Werner.Anschaulich erklärt sie, wieAntiquitäten geschätzt werden,

was überhaupt ein mittlererMarktwert aussagt und woraufman bei einem Verkauf seinerLieblingsstücke im Auktions-haus achten sollte. Mit dabei ist heute auch SentaAnspacher. Erwartungsvollübergibt die Seniorin ChristaAllen als Erste aus der Rundeein kleines silberfarbenesDöschen. Eine Riechdose, tat-sächlich aus Silber, stellt dieseschnell fest. Ob sie die viel-leicht von der Mutter odersogar der Großmutter geerbthabe, erfragt die Fachfrau.»Von der Großmutter«, erinnertsich Senta Anspacher, die habedas Döschen früher oft mit indie Synagoge genommen. Aufdie Zeit 1825 bis 1850 schätztdie Kunsthistorikerin das hüb-sche Gefäß für Riechsalz. Fürdie Ermittlung eines genauenWertes müsse sie aber weiterrecherchieren, räumt sie ein.Doch die Besitzerin ist bereitszufrieden. »Den Wert braucheich nicht wissen«, betont sie.

Doch ein Schatz?Zwei Stillleben mit Sonnenblu-men, eine versilberte Warmhal-

tekanne – einst ein Hochzeit-geschenk an die Eltern. Einealte Lithografie – leider schonstärker beschädigt. Ein Porzel-lanteller aus Russland – allerdings hergestellt in Frank-reich. Viel Liebgewonneneswandert an diesem Nachmittagdurch die fachkundigen Händeder Kunsthistorikerinnen, bisdiese kurz innehalten. Auseiner Plastiktüte kommt einaltes Bild in Öl zum Vorschein.Es zeigt ein dunkles Stilllebenmit Blumen. Ein Familienmit-glied habe es vor langer Zeitvon einem Künstler als Bezah-lung erhalten, erzählt derBesitzer. Das lässt aufhorchen,meinen die Expertinnen. Nam-hafte Künstler, erst später zuRuhm gelangt, hätten in ihrerfrühen Schaffensphase ab undan mit einem ihrer Werkegezahlt. Die Signatur sieht viel versprechend aus. Schnellverschwindet das Werk wiederin der Tüte. Eine genauereUntersuchung ist nötig. Werweiß? Vielleicht handelt es sichhier tatsächlich um einenSchatz, entdeckt im Stiftungs-dorf Fichtenhof? w

Schätzchenschätzen…

Alle Hände voll zu tun: die Kunsthistorikerinnen Dr. Angelika Grettmann-Werner (l.) und Christa Allen

Page 18: Bremer Heimstiftung aktuell 03/10

Aus den Häusern

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Ein bisschen stolz auf sich sindsie schon, das räumen beidelächelnd ein. Im Februar warenLamin Ceesay und MichaelGongoll in Südschweden. DerAnlass: ein dreiwöchiges

Betriebspraktikum in zwei Pfle-geeinrichtungen für Senioren.Auch wenn die Reise in diekleine Stadt Borås nahe Göte-borg sich etwas abenteuerlichgestaltete, ihre Erfahrungendort möchten beide heutenicht mehr missen.Mit einer 19-stündigen Bum-melzugfahrt quer durch Däne-mark begannen die zwei ange-henden examinierten Alten-pfleger im dritten Ausbildungs-

jahr ihren Schwedenaufenthalt.Für eine ähnlich günstigeAnreise per Flugzeug sei dieEntscheidung zum Praktikumzu kurzfristig gefallen, berich-ten die zwei, »aber wir habenes geschafft.« Lamin Ceesayführte der Weg in eine Wohn-gemeinschaft für Senioren mitelf Mitgliedern, Michael Gon-goll arbeitete im PflegeheimAgamemnon, in dem rundachtzig Bewohner leben. Eineshaben beide schnell festge-stellt: In Schweden werde dersozialen Betreuung ältererMenschen sehr viel Aufmerk-samkeit gewidmet, erzähltMichael Gongoll.

UnterschiedeDen Beruf des examiniertenAltenpflegers, so wie man ihnhier in Deutschland kennt,gäbe es dort nicht, berichtendie ehemaligen Praktikanten.Die medizinische Pflege werdein der Regel von einer studier-ten Krankenschwester durch-geführt, um die soziale Betreu-ung und tägliche Versorgungder Bewohner kümmerten sichso genannte Sozialpfleger,unterstützt von Pflegehelfern.Diese Trennung bedeute einer-seits wenig Kontakt zu denBewohnern für die Kranken-schwestern, von denen es nurwenige gäbe, aber auch deut-lich mehr Zeit für die Grund-pflege und Betreuung derBewohner durch zahlreicheSozialpfleger und Pflegehelfer.»Wenn man morgens ins Zim-mer kommt, unterhält mansich und spricht miteinander.Man muss nicht gleich mitdem Waschen oder der Medi-kamentengabe beginnen«,

erzählt Lamin Ceesay. Aber: infachlicher Hinsicht werde manin Deutschland besser ausge-bildet. Bewegungsübungengegen steife Gelenke oder dasAnziehen von Kompressions-strümpfen gingen ihm bei-spielsweise viel leichter von derHand als den schwedischenKollegen. »Ideal wäre eineKombination aus unserer Fach-kompetenz und der Zeit, dieSozialpfleger in Schwedenhaben«, meint er.

PerspektivenNächstes Ziel der zwei Schwe-denreisenden sind ihre Prüfun-gen Ende September. Dannhaben beide ihre Ausbildung inder Altenpflegeschule und inden Häusern der Bremer Heim-stiftung abgeschlossen. Siefreuen sich darauf, das Gelern-te in den kommenden Jahren indie Tat umzusetzen, möchtensich später aber auch weiter-bilden. »Vielleicht Pflegewis-senschaften studieren«, über-legt Michael Gongoll. Ob inBremen oder anderswo, das seioffen. Warum sie ihren Berufgewählt haben? »Wenn mangut pflegt, erntet man Dank-barkeit. Die Menschen gebenviel zurück«, so drückt es LaminCeesay aus. Und auch, wennihr Auslandspraktikum – geför-dert aus Mitteln der EU undorganisiert vom Mobilitätsbürofür Auszubildende in der Alten-und Behindertenhilfe des AWOBundesverbandes e.V. – keinentscheidender Grund für ihreAusbildungswahl war, so emp-fehlen die zwei doch jedem,eine solche Chance zu nutzen.»Man lernt viel über sichselbst«, so Michael Gongoll. w

Schweden mitHindernissen

Mit vielen Eindrücken im Gepäck zurück in Bremen:Michael Gongoll (l.) und Lamin Ceesay

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Aus den Häusern

Ein Mittwochnachmittag imMai: Aus dem ehemaligen Fri-sörgeschäft in der Woltmers-hauser Straße 196 klang lautesKlopfen. Handwerker, die dieRäume für eine neue Nutzungherrichten? Weit gefehlt! Kin-der aus der KindertagesstätteBlixa Straße spielten lachendTopfschlagen und füllten dasleerstehende Gebäude vorüber-gehend mit Leben. Angefeuertwurden sie von Senioren ausdem Stiftungsdorf Rablinghau-sen. Gemeinsam nahmen sie aneinem Projekt des KulturhausesPusdorf teil: Unter dem Motto»Nebenan & Mittendrin« habenAkteure aus dem Stadtteil demLeerstand ein neues Gesichtgegeben und sich dabei ken-nengelernt.»Wir haben uns alle zweiWochen getroffen und ichkonnte mein Hörgerät getrostzu Hause lassen«, blickt BrunoMeier, Bewohner im Stiftungs-

dorf Rablinghausen, mit einemverschmitzten Lächeln zurück.»Die Kleinen redeten ja auto-matisch etwas lauter. Wir hat-ten viel Spaß miteinander.« Der86-Jährige denkt dabei an einegroße Karte, die noch immerim Ladenlokal hängt, obwohldas Projekt mittlerweile abge-schlossen ist. Hier haben Stif-tungsdörfler und Kita-Kinderihre Lieblingsplätze früher undheute markiert und mit Bilddargestellt.

Mittendrin und voll dabeiBruno Meier hatte eine alteAbbildung von Timmermann’sBade- und Schwimmanstaltenaufgeklebt und erinnerte sichgern an die vielen Sommer dortzurück. »Wochentags war derEintritt frei, Sonntag kostete erfünf Pfennig für uns Kinder.«Auch seine Nachbarin in derEinrichtung der Bremer Heim-stiftung, Anneliese Schubert,kennt das Freibad. Sie ist aller-dings in der Ochtum ge -schwommen und hatte dasUferland als Spielplatz für sichentdeckt. »Das war unser Para-

dies«, erklärt die 89-Jährigeaus Woltmershausen. Sie istnoch immer etwas erstauntüber die Lieblingsplätze derKinder: Ein Döner-Imbiss wardabei, aber auch das eigeneZimmer zu Hause. Bei jedem Treffen arbeitetendie Projektteilnehmer zu einemanderen Thema: Auf dem Pro-gramm der Künstlerin DinaKoper, die die Begegnungen derbesonderen Art begleitete,standen mal Kinderlieder und -reime, mal Kinderspiele. Anne-liese Schubert erzählte vonVölkerball, Blinde Kuh, Hüpf-und Kreisspielen. »Wir hattendamals natürlich viel mehrPlatz und haben mit Kreide aufder Straße gemalt, was heutebei dem Verkehr ja viel zugefährlich ist.« Topfschlagenkannten dann Alt und Jungund es wurde mit viel Begei-sterung ausprobiert. »Es warschön, so mittendrin zu sein«,sagt Bruno Meier. DieAbschlussveranstaltung wurdezu einem kulinarischen Fest.Dina Koper: »Wir haben Sahne-bonbons und Pudding nachalten Rezepten selbergemacht.« Dabei tauschten dieGenerationen auch Adressenaus: Ein Wiedersehen ist alsonicht ausgeschlossen! w

Begegnungen derbesonderen ArtSenioren des StiftungsdorfesRablinghausen hauchteneinem alten Ladenlokalgemeinsam mit Kindern neuesLeben ein.

Page 20: Bremer Heimstiftung aktuell 03/10

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Aus den Häusern

»Deine Blumen waren alle ganzschlapp, die habe ich erst ein-mal gegossen«, begrüßt NicoMiersch seine Großmutter mitFürsorge in der Stimme. Damitaber nicht genug: Der 14-Jäh-rige hält das Geschirrhandtuchnoch in der Hand, er hat auchden Abwasch für GerdaMiersch erledigt. Jeden Mon-tag fährt der Junge gleich nachder Schule zu seiner Oma, dieseit zwei Jahren in der Stif-tungsresidenz Landhaus Hornlebt. Gemeinsam verbringenbeide den Tag in der Einrich-tung, die auch für Nico einStück Zuhause geworden ist. »Wenn ich nicht da bin, weilich für das gemeinsame Mit -tagessen noch etwas einholenmuss, dann schließen die Mit-arbeiter des Hauses meinemEnkelsohn unser Appartementauf. Sie kennen und mögen ihn

sehr«, verrät die 85-jährigeGerda Miersch. Und so hat dieHausleitung auch keine Sekun-de gezögert, als die Anfragekam, ob Nico für ein paar Tageeinziehen könne. »Er war herz-lich willkommen und bliebzweimal eine Woche am Stückbei mir, als seine Mutter krankwar. Wir haben es uns gemüt-lich gemacht«, sagt die Breme-rin und man sieht ihr an, wiegern sie mit dem Enkel zusam-men ist. Das beruht auf Gegen-seitigkeit: »Oma kocht dasweltbeste Hühnerfrikassee, undich bin immer wieder erstaunt,wie sie das mit nur zwei Herd-platten hinbekommt«, erzähltder Junge, der nun mit einerHandvoll Karten am EsstischPlatz nimmt. »Reine Übungssa-che«, murmelt Gerda Miersch,die schon konzentriert auf ihraktuelles Blatt schaut. Die Bei-den spielen für ihr Leben gern»Phase10«, ein Kartenspiel, dasdie Oma ihrem Enkel beibrach-te und das auch im Freundes-kreis von Nico gerade »in« ist.

Gemeinsam Neues entdeckenHausaufgaben macht GerdaMiersch ebenfalls mit Nico, dernach den Sommerferien in die8. Klasse kommt. Da hat sieSpezialgebiete, verrät er: »InDeutsch und Geschichte kannich richtig viel von ihr lernen.«Aber auch die Seniorin profi-tiert von dem Austausch mitder jüngeren Generation. »Ichlese Bücher, die Nico im Unter-richt durchnimmt, um mich mitihm über Inhalt und Sprache zuunterhalten. Gemeinsamerschließen wir Literatur, fürdie ich vielleicht zu alt bin, diemir aber trotzdem gut gefällt«,erklärt sie gut gelaunt. »Ich,Racheengel«, ein Roman übereinen von Angst geprägtenJugendlichen, der in den Bannbrutaler Computerspiele gerät,hat Gerda Miersch zum Bei-spiel begeistert »in einemRutsch« gelesen. Dass Nico bei ihr ganz selbst-verständlich ein und aus geht,ist auch anderen Bewohnernim Landhaus Horn nicht ver-borgen geblieben. Sie habenden zuvorkommenden Jungenlängst ins Herz geschlossen:Wenn ein befreundeter Mitbe-wohner ein Stockwerk höherProbleme im Computerraumhat, ist er zur Stelle und hilft.Und mit der 100-jährigen LizzyLoppe, der Ältesten im Haus,plauderte der Jüngste schonüber sein liebstes Hobby:Modellflugzeuge. Pilot möchteder Junge später einmal wer-den – ein gutes Auge hat erbereits: Als Nico sich bei derletzten Weihnachtsfeier nacheiner Serviette bückte, fand ereinen verloren gegangenenBrillantohrring. w

Ein zweitesZuhause für denEnkel

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Bewohner erzählen

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»Das ist ja lieb von euch! Habtihr das für mich so schön ein-gerichtet?« fragte der Zwei-Meter-Mann, als er mit Gepäckin der Hand den Kopf in einZimmer des StiftungsdorfesBorgfeld steckte. Die prägnanteStimme, die da durch den Flurhallte, klang nur allzu bekannt:Bei dem neuen Mitbewohnerhandelte es sich um keinenGeringeren als Bremens frühe-ren Bürgermeister Dr. HenningScherf. Dieser war im Mai fürzwei Wochen in die Pflege-Wohngemeinschaft im Stif-tungsdorf Borgfeld eingezogen.Der Grund: Er wollte hier dasAltwerden in Gemeinschaftkennen lernen. WG-Erfahrungbrachte Henning Scherf bereitsmit. Seit 22 Jahren lebt er mitFreunden und seiner Frau Luisein einem Stadthaus zusammen.Doch als er seine Sachen fürden Kurzaufenthalt in Borgfeldpackte – neben Kleidern & Co.nur ein Foto von seiner Familie,ein dünnes Reclam-Heft mitBeiträgen des PhilosophenHabermas und ein dickes Tage-buch für Notizen – kam derGedanke: »Auf was für ein ver-rücktes Abenteuer lasse ich

mich da ein?« Im Rückblicksagt Henning Scherf: »Es kamanders als erwartet: Ich habeErholung erfahren, neue Freun-de gewonnen und alte Bekann-te wieder getroffen.« So zumBeispiel die 84-jährige GertrudSchröder, deren Mann Haus-meister einer Schule in Borg-feld war und dem Sozial- undBildungssenator Scherf häufigbegegnete – und auch Beate,die den Künstlernamen Lenderstrug: »Sie war die Theater-schauspielerin, in die ich michals Schüler verguckt hatte.«Mit seinen Mitbewohnern lebteHenning Scherf wie in einerFamilie zusammen: Morgenshieß es um 7.30 Uhr aufstehen,danach wurde in Gemeinschaftgemütlich gefrühstückt. Nachder Zeitungslektüre mit Ger-trud Schröder half der Ex-Poli-tiker der rüstigen Seniorin inder Küche: »Gertrud backtjeden Tag einen Kuchen nachihrem alten Rezeptbuch. Auchdas Mittagessen bereitet siemit den fleißigen Hauswirt-schaftskräften gemeinsam zu.Ich war ihr Assistent beimGemüseschnippeln«, so Hen-ning Scherf. Er beobachtetedabei: »Wer möchte, hat hiereine Aufgabe und so dasGefühl, gebraucht zu werden.«Das Leben in der Pflege-WG

hat seiner Meinung nach the-rapeutische Wirkung: »DieBewohner blühen auf und fas-sen neuen Lebensmut, weiljeder jedem hilft – der besteSchutz vor Vereinsamung.«In den Nachmittags- undAbendstunden hat HenningScherf viel mit seinen WG-Nachbarn gespielt – Rummy-Cup etwa, das ihm GertrudSchröder beigebracht hat.Manchmal zog der heutigeBuchautor sich auch in seinZimmer zurück, wo er sichNotizen zum Tag machte. »Ichwill meine Erfahrungen ineinem neuen Buch weitergebenund darin aufzeigen: Es gibtAlternativen zum herkömmli-chen Heim, die ermöglichen,trotz Pflegebedürftigkeitzufrieden und mit vielen schö-nen Momenten alt zu werden.«Als der Abschied kam, warenalle traurig. »Ich nehme positi-ve Eindrücke mit nach Hauseund komme bald als Besucherwieder«, versprach HenningScherf. Ute Büge, Leiterin desStiftungsdorfes Borgfeld,lächelte dazu verschmitzt: »Erist immer herzlich willkommen– natürlich auch für länger!« w

Ein prominenterGast mit Herz

Leben in der Pflege-WG: der beste Schutz vor VereinsamungDr. Henning Scherf berichtetüber seine Erfahrungen imStiftungsdorf Borgfeld. Es moderiert der Gesund-heitsexperte Klaus Haak.

Donnerstag, 9. September,17.30-19 UhrBildungszentrum der Bremer Heimstiftung

Page 22: Bremer Heimstiftung aktuell 03/10

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Rückblick

Obstsalat und Zaziki

Zugegeben, die Mischungklingt seltsam, aber Ines Heith-ecker, eine der Betreuerinnendes pädagogischen Mittagsti-sches in der Fleetstube desStiftungsdorfes Borgfeld, klärtdie Sache auf. Der Obstsalat seifür heute, der Zaziki werde fürmorgen vorbereitet, sagt sie.Alina, Mariella, Janka undMerle sind derweil konzentriertbei der Sache: Äpfel, Weintrau-ben, Birnen und Bananen wan-dern klein zerlegt in eine großeSchüssel. Zitronenmelisse kürtihr Werk. Mit von der Partie istCarlotta Schatzmann. MitFreude unterstützt die Seniorinaus dem betreuten Wohnen imStiftungsdorf die Schülerinnen

aus der Ahorn-Klasse derbenachbarten Schule am Borg-felder Saatland bei der Arbeit.Anlass war die Projektwoche»Bewegung, gesunde Schuleund Ernährung« im April.Senioren und Schüler bereite-ten Nachtisch oder Beilagenfür den Mittagstisch vor undließen sich die gesunde Kostanschließend im Gerda undRolf Schopf Generationentreffder Fleetstube schmecken. w

Stiftungsdorf Borgfeld

»Schulluft« schnuppern

Vor fünfzig Jahren hielten siegemeinsam ihre Abschluss-zeugnisse der Realschule inden Händen, nun haben siesich wiedergetroffen: Am 17. April versammelten sichacht ehemalige Schülerinnenund Schüler der einstigenRembertischule im Fedelhören78, wo heute das Bildungszen-trum der Bremer Heimstiftungzu Hause ist. Die Freude wargroß und der Austausch überdie gemeinsame Schulzeit zwi-schen 1950 und 1960 rege. Ein

komisches Gefühl sei es schon,an den Ort zurückzukehren, woman einst die Schulbankgedrückt habe, meinte PeterKnapp, einer der Absolventenund Organisator der regelmä-ßig stattfindenden Klassentref-fen. Erstmals konnten die Teil-nehmer ihre ehemalige Schulevon innen besichtigen: Dr.Angela Sallermann, Leiterin derheutigen »Alten Rembertischu-le«, führte die Gruppe persön-lich durch das Haus underzählte Wissenswertes ausHistorie und Gegenwart desLehr- und Lernortes. Erinne-rungen wurden wach: »Ichhatte sofort alte Schulluft inder Nase«, so Peter Knapp. w

Platt snacken mit Gerold

Er ist Bremens bekanntesterNaturschützer und geht zufeierlichen Anlässen wie derVerleihung des Bundesver-dienstkreuzes gern auch mal inGummistiefeln: Die Rede istvon Gerold Janssen. Der 87-Jährige ist im Herzen immernoch kämpferischer Aktivist.Heute setzt er sich nicht nurfür vom Aussterben bedrohtePflanzen und Tiere ein, sondernauch für eine langsam in Ver-gessenheit geratende Sprache:Plattdütsch, mit dem er »asKind grot wordn« ist. Keineleichte Aufgabe, sagt dergebürtige Ostfriese, denn mei-stens sprächen nur noch ältereLeute niederdeutsch. Um denwenigen »Platt-Snackern« dieMöglichkeit zu geben, sich inihrer »Muddersprak« auszutau-schen, kommt Gerold Janssenjeden zweiten Mittwochnach-mittag im Monat in das Caféder Stiftungsresidenz Luisental.Bei einer gemütlichen Klönrun-de erzählt er aus seinembewegten Leben, liest kleineGeschichten vor und sucht dasGespräch mit seinen Zuhörern– Bewohnern und Gästen. Der nächste Termin für »Geroldvertellt« ist am Mittwoch, den 14. Juli um 16 Uhr. w

Stiftungsresidenz Luisental

Bremer Heimstiftung

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Rückblick

Zwanzig Jahre glücklich

»Dies ist das schönste Haus vonallen«, sagt Hildegard Rahnund lächelt. Seit vielen Jahrenlebt die heute 98-jährigeSeniorin schon im LandhausHorn und möchte keine einzigeMinute davon missen. Am 26.Mai jährte sich ihr Einzug zumzwanzigsten Mal. ZahlreicheGratulanten gaben sich dazuein Stelldichein, darunter auchAndré Vater, Finanzvorstandder Bremer Heimstiftung. Mitihrer Schwester sei sie damalshier eingezogen, erinnert sichHildegard Rahn. Gemeinsamhätten sie viel erlebt und zahl-reiche Ausflüge gemacht,erzählt sie. Und bis heutemacht die Bewohnerin einesResidenz-Appartements »gernealles mit«. Das heißt zum Bei-spiel, einen eigenen Lesekreiszu leiten. Archäologie, dieAntike und Theologie, das sinddie Themen, die es ihr undihren drei Mitleserinnen ange-tan haben. Dreimal pro Monattreffen sich die Damen, reihumin ihren eigenen vier Wänden,um gemeinsam zu lesen und zudiskutieren. w

Stiftungsresidenz Landhaus Horn

Zu Gast bei der BSAG

Rund zwanzig Bewohner derStiftungsresidenzen Luisental,Marcusallee und Riensbergbestiegen im Mai einen Son-derbus der Bremer Straßen-bahn AG. Ihr Ziel? DasBetriebsgelände der BSAG amFlughafendamm. Für den Kon-takt zum Unternehmen sorgteDietmar Stadler, der Senioren-beauftragte des OrtsbeiratesHorn-Lehe. Am Zielort ange-kommen, ging es für die Gästeauf Erkundungstour über dasGelände. Zwanzig neue Busrei-fen werden hier täglich einge-wechselt. Das und mehr erfuh-ren die Teilnehmer – dannwurde es bei Kaffee und Kek-sen ernst. Die Senioren nutztendie Gelegenheit, Fragen zustellen und Kritik anzubringen.So erläuterte PressesprecherJens-Christian Meyer etwa,dass die Hebebühne der BSAG-Fahrzeuge aus rechtlichenGründen nicht für Rollatorengenutzt werden könne unddass zusätzliche Fahrten fürVeranstaltungsbesucher rundum 22 Uhr sich für das Unter-nehmen nicht rechnen. Senio-ren, die sich in den Fahrzeugenunsicher fühlen, bietet dieBSAG einen besonderen Servicean. Auf Wunsch besucht einMitarbeiter samt Bus das Haus.So können Bewohner das Fahr-zeug kennen lernen und dasEin- und Aussteigen trainieren.

Weitere Informationen undBuchung: Nicole Bollhorst,BSAG, Tel. 55 96 463

Engagierte Helfer

Wo man auch hinschaute,überall strahlten die Gesichteran einem ganz gewöhnlichenMai-Freitag im StiftungsdorfBlumenkamp. Der Grund dafürist zwar nur 11 Quadratmetergroß, dafür aber umso gemütli-cher eingerichtet: Die rund 30freiwilligen Helferinnen undHelfer des Hauses haben alsZeichen für ihre Zugehörigkeitein eigenes Büro mit Computererhalten. Die Einweihung deszentral im Erdgeschoss gelege-nen neuen Raums, der alsTreffpunkt zum Austausch vonInformationen und gutenGesprächen dienen soll, wurdegroß gefeiert – mit Sektemp-fang und anschließendemEssen, während dessen auchder neue Freiwilligenkoordina-tor des Stiftungsdorfes, WernerBuchinger, vorgestellt wurde.Der Mieter aus dem »Wohnenmit Service« hat extra eineFortbildung mit Zertifikat beider Volkshochschule Bremenabsolviert, um diese Funktionauszuüben. Als Dankeschön analle Helfer für die von ihnengespendete Zeit hatte das Stif-tungsdorf Blumenkamp nocheine Überraschung organisiert:»Boys in Concerts« gaben einA-cappella-Konzert. w

Stiftungsdorf Blumenkamp

Bremer Heimstiftung

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