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5 Jahre Miteinander Bürger für Bürger e.V. B ü r g e r f ü r B ü r g e r e . V . Wir helfen bei Bedarf, insbesondere Seniorinnen und Senioren im Haus und rund ums Haus, organisieren begleitende Fahrten und betreuen Menschen zur Entlastung ihrer Familienangehörigen. buerger-daun.de eine Erfolgsgeschichte 2012 - 2017 in der Verbandsgemeinde Daun | Gemeinnützig | Unabhängig Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband

Bürger für Bürger e.V. 5 Jahre Miteinander · 5 Jahre Miteinander Bürger für Bürger e.V. V organisieren begleitende Fahrten B ü r g e r ü f ü r B r g e r Wir helfen e.. bei

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5 Jahre

Miteinander

Bürger für Bürger e.V.

Bürg

er für Bürger e.V.

Wir helfen bei Bedarf, insbesondere Seniorinnen und Senioren im Haus und rund ums Haus,organisieren begleitende Fahrten und betreuen Menschen zur Entlastung ihrer Familienangehörigen.

buerger-daun.de

eine Erfolgsgeschichte 2012 - 2017

in der Verbandsgemeinde Daun | Gemeinnützig | UnabhängigMitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband

02 | Bürger für Bürger e.V.

Ganzheitliche ländliche Strukturentwicklungin der Verbandsgemeinde Daun

Die Veränderungen der Gesellschaft durch den demographischen Wandel zeigen schon seit Jahren ihre Auswirkungen auf viele Lebensbereiche. Im April 2010 startete die Verbandsgemeinde Daun den WEGE-Prozess.

Ziel ist es, die Verbandsgemeinde vor dem Hintergrund des demogra-phischen Wandels zukunftsfähig zu machen. Frauen und Männer leben länger und es werden weniger Kinder geboren. Zudem wandeln sich die Familienstrukturen. Dass mehrere Generationen noch unter einem Dach leben, ist mittlerweile die große Ausnahme. Die gegenseitige Unter-stützung in Familienstrukturen nimmt dadurch ab, dies gilt auch für die Nachbarschaftshilfe. Neue Fragen werden an die Gesellschaft und an die Dorfgemeinschaften gestellt:

Wie gestalten wir die Gegenwart mit Blick auf die Zukunft?

Neue WEGE werden entwickelt und erprobt. Die Vision einer gesunden Verbandsgemeinde prägt den WEGE-Prozess.

Alle eigenständigen 37 Ortsgemeinden und die Stadt Daun beschäftig-ten sich in Workshops mit dieser Entwicklung, formulierten Zukunftsziele und traten dem WEGE-Prozess bei. In AusWEGE-Veranstaltungen wird an Beispielen gezeigt, wie andernorts tatkräftige Unterstützung für Men-schen im Seniorenalter organisiert wird. 12 Handlungsfelder bestimmen den WEGE-Prozess

Layout: Dieter Klas VG Daun

Der WegunsererErfolgsgeschichte

WENIGER . ÄLTER . BUNTER

d. klas . vgv daun . 10-2012

In der Verbandsgemeinde Daun leben -

in einer gesunden Welt zu Hause

Lebenswert-gesunder Lebens-, Wohn- und Wirtschaftsstandort

Bleiben . Zurückkommen . Herkommen

Wir berücksichtigen⋅ den demographischen Wandel

⋅ die soziale, ökonomische, ökologische Nachhaltigkeit

⋅ die Auswirkungen auf alle gesellschaftlichen Gruppen

⋅ Kooperationsmöglichkeiten

⋅ die ganzheitliche Gesundheit

WEGE-Wandel erfolgreich gestalten!

Ein Projekt der Verbandsgemeinde Daun

in der LEADER-Region Vulkaneifel

Informationen zum Projekt unter:

www.leader-vulkaneifel.de/projekte/wege-projekt

oder im WEGE-Büro in der

Verbandsgemeindeverwaltung Daun

54550 Daun . Leopoldstraße 29Telefon: 06592 939-0

Daun

bekanntlichgut!

hat

Energie!

vor

alle

mge

sund

!

beliebtbei

Gästen!

WEGE-Wandelerfolgreich

gestalten!

landschaftlich

einzigartig!

wirunternehmen

was!

Dorfinnen-entwicklunghat Vorrang!

erreichbarversorgt!

mehr Raum für

Kinder,

Jugendliche,

Senioren,

Familien!

engagiert!

altersgerechte

Dörfer!

Verbandsgemeinde

Bürger für Bürger e.V. | 03

Eine Delegation aus der Eifel in Riedlingen an der Donau. V.l.n.r.: Gerd Becker, Gerlinde Helten,Dr. Karl Otto Wirth, Helmut Giesen, Hermann Condné, Mario Penning

Die Gründungsversammlung, Juli 2012 in Gillenfeld

Von Vorreitern lernen:Die Seniorengenossenschaft Riedlingen an der Donaumacht es vor

Josef Martin referierte im März 2011 im Bürger-haus Meisburg, wie es zur Gründung der Seni-orengenossenschaft Riedlingen e.V. kam. Diese über 20 Jahre erfolgreiche Initiative unterstützt Seniorinnen und Senioren bei tagtäglichen An-forderungen. Der Vortrag beflügelte die WEGE-Organisatoren, und so kam es zur Bildung einer Arbeitsgemeinschaft aus Zivilpersonen, Vertre-tern der Verbandsgemeinde und Gemeinde-vertretern. Im Januar 2012 besuchten wir Ried-

WEGE – Wandel – Erfolgreich Gestalten.

Der WegunsererErfolgsgeschichte

lingen, und die örtlichen Akteure standen uns Rede und Antwort. Akteure unseres Prozesses, wie auch die ehren-amtlichen WEGE-Botschafter der Verbandsge-meinde Daun, informierten und warben in Bür-gerversammlungen, Seniorentreffen, Sitzungen der Ortsgemeinderäte und Einzelgesprächen mit Bürgerinnen und Bürgern über die Ziele und Visionen des WEGE-Prozesses.

Die Idee, Seniorinnen und Senioren zu unter-stützen, war zu allererst in Gillenfeld entwickelt und der Bedarf durch Umfragen im Ort bestä-tigt worden. Auf Verbandsgemeindeebene war bei Bürgerinnen und Bürgern ebenfalls eine

Befragung durchgeführt worden, ob eine Not-wendigkeit gesehen wird, älteren Menschen bei tagtäglichen Anforderungen zu helfen. Etwa 1.200 Bürgerinnen und Bürger sprachen sich für Hilfen aus. Davon gaben etwa 700 an, sofort oder später Hilfe in Anspruch nehmen zu wol-len, etwa 500 erklärten sich bereit, sofort oder später helfen zu wollen.

Die Basis, Hilfen für Seniorinnen und Senioren zu organisieren, aber auch den Blick auf alle Ge-nerationen zu richten, insbesondere auf Kinder und Jugendliche, konnte mit einer Vereinsgrün-dung gebildet werden, zu der sich im Juni 2012 insgesamt 25 Frauen und Männer in Gillenfeld trafen.

Wir suchen ein LogoDer Verein Bürger für Bürger e.V. hat nach einem öffentlichen Ideenwettbewerb für ein Vereins-Logo, in einer Feierstunde im Scheunencafé in Gillenfeld die Preise überreicht. Drei Mädchen aus Daun beeindruckten die Jury mit ausdrucks-starken Entwürfen. „Eigentlich sind es alles ers-te Plätze, aber wir mussten uns entscheiden“, sagte der stellvertretende Vorsitzende Dr. Karl-Otto Wirth in seiner Laudatio.

Der erste Preis ging an Naomi Aideyan, der zweite Preis an Laura Friedrich und Chiara Be-klas für eine Gemeinschaftsarbeit. Naomi durfte sich auf eine Eifelballooningfahrt freuen und Laura und Chiara konnten mit einem Sportflug-zeug vom Flugplatz Senheld zu einem Rundflug starten.

Die Begeisterung über die Siege war bei al-len dreien groß. Sie hatten in der 9. Klasse des Geschwister-Scholl-Gymnasiums Daun vom Wettbewerb erfahren. Dieter Klas aus Daun hat die Reinzeichnung des Sieger-Logos erstellt. Es symbolisiert eine Seerose.

Preisverleihung zum Logowettbewerb. V.l.n.r.: Gerd Becker, Naomi Aideyan, Chiara Beklas, Laura Friedrich und Dr. Karl-Otto Wirth.

Bürg

er für Bürger e.V.

Satzungsmäßiger Zweck des Vereins ist die Förderung der Jugend- und Altenhilfe, die Un-terstützung von Personen bei Aktivitäten des täglichen Lebens sowie die Förderung der Bil-dung und Erziehung. Mit Blick auf die Zunahme des Anteils der älteren Bürgerinnen und Bürger unserer Region hat es sich der gemeinnützige

ganisiert. Der Verein versteht sich als „Sorgende Gemeinschaft“ zur Ergänzung der Familienhilfe und Nachbarschaftshilfe sowie öffentlicher sozi-aler Einrichtungen.

Die Mitgliedsbeiträge24,00 Euro/Jahr für Einzelpersonen 36,00 Euro/Jahr für Paare60,00 Euro/Jahr für Firmen,Institutionen und Gemeinden

Ein mit Spenden eingerichteter Sozialfonds ermöglicht es auch, Mitgliedern zu helfen, bei denen die eigenen finanziellen Mittel nicht für die Bezahlung der erbrachten Hilfen ausreichen. Es ist dem Verein ein besonderes Anliegen, dass alle Bürgerinnen und Bürger von der Hilfe profi-tieren können.Visionen

undZiele

Verein zur Aufgabe gemacht, Menschen bei der Bewältigung alltäglicher Anforderungen zu unterstützen. Seniorinnen und Senioren wird dabei geholfen, weiterhin in ihrem sozialen Um-feld zu leben und in vertrauter Umgebung woh-nen können. Der Verein bietet gegen geringes Entgelt durch seine Mitglieder Unterstützung in unterschiedlichen Lebenslagen an.

Vorrangiger Bedarf besteht bei hauswirtschaft-lichen Hilfen in der Wohnung und bei Pflegear-beiten um das Haus, wie Rasen mähen, Hecken schneiden usw. Auch die Betreuung von Frauen und Männern in ihrer häuslichen Umgebung, zur Unterstützung pflegender Familienangehö-riger, ist gefragt. Zur Verbesserung der Mobilität werden Fahrdienste und begleitende Fahrten zum Arzt, zur Apotheke oder zum Einkauf or-

04 | Bürger für Bürger e.V.

Großes Interessean einerMitgliedschaft In den ersten fünf Jahren nach der Gründung traten 650 Mitglieder dem Verein bei. Das sind durchschnittlich 130 Mitglieder jährlich. Das Interesse an einer Mitgliedschaft ist nach wie vor ungebrochen. Neben Einzelpersonen und Familien gehören die Verbandsgemeinde Daun, 27 Ortsgemeinden und die Stadt sowie Firmen zu den Mitgliedern.

Wie schaffte es Bürger für Bürger e.V. innerhalb von fünf Jahren, diese überaus positive Bilanz vorzeigen zu können?

• Durch 22 ehrenamtliche Mitglieder, welche sich uneigennützig in den Dienst des Vereins stellen.

• Durch ca. 100 Mitglieder, die sich über die Jahre gegen geringes Entgelt mit Hilfeleis- tungen vor Ort eingebracht haben.

Eine Rückschau auf das Jahr 2016 zeigt, wie groß der Aufwand für Organisation und Abwicklung der Helfereinsätze durch die ehrenamtlichen Vorstandsmitglieder ist:

• 83 Männer und Frauen waren im Einsatz.

• 110 Personen/Familien nahmen Hilfe in Anspruch.

• 3.900 Arbeitsstunden wurden geleistet.

• 15.000 Kilometer sind die Helfer mit ihren PKW gefahren.

Allein schon diese Zahlen belegen, dass Bürger für Bürger e.V. trotz aller Ehrenamtlichkeit einen Aufwand wie eine kleine Firma betreibt, einen vergleichbaren Personaleinsatz aufbringt und einer ebensolchen Logistik Herr werden muss. Mit der Anzahl weiterer Mitglieder steigt die Nachfrage nach Hilfen stetig und bringt hohe logistische Anforderungen mit sich. In 5 Berei-chen organisieren Vorstandsmitglieder die Hel-fereinsätze. In den seltensten Fällen wohnen Helferinnen und Helfer am Ort des Einsatzes. Da sie jedoch in den allermeisten Fällen mit eige-nem Fahrzeug mobil sind, werden Einsätze auch in entfernteren Orten organisiert.

Mitgliedschaften bei anderenOrganisationenDer Verein Bürger für Bürger e.V. ist Mitglied

• im Paritätischen Verband Rheinland-Pfalz/Saarland,

• in der Genossenschaft am Pulvermaar – eine Sorgende Gemeinschaft eG,

• im Verein „Hand in Hand“ Oberes Kylltal e.V.

sowie demnächst im Förderverein„Eine Sorgende Gemeinschaft in Gillenfeld“.

Klausurtagung undWorkshops;Organisations-strukturen Auf Grund der rasanten Entwicklung war es notwendig, die Organisationsstrukturen der Vereinsverwaltung zu überarbeiten. Im Okto-ber 2016 trafen sich Vorstandsmitglieder unter Beteiligung von Vertretern der Genossenschaft am Pulvermaar – eine Sorgende Gemeinschaft eG, zwei Tage in Trier. Eine Fortsetzung der Tagung durch Bürger für Bürger e.V. folgte im Januar und April 2017. Ein aus sechs Aufgaben-bereichen bestehendes Organisationsschema (Organigramm) ist die künftige Plattform für Aufgaben und Arbeitsabläufe:

• Geschäftsstelle

• Mitgliederverwaltung

• Finanzen

• Öffentlichkeitsarbeit

• Infrastruktur

• Informationstechnik

In den einzelnen Geschäftsbereichen wurden Aufgaben und Zuständigkeiten neu verteilt:

1. Bürgerbus

2. Stiftung Bürger für Bürger e.V.

3. Hilfeleistungen

4. Engagierte Stadt/Sorgende Gemeinschaften

5. Flüchtlinge

6. Seniorencoachs

Bürger für Bürger e.V. | 05

06 | Bürger für Bürger e.V.

Laubach,Freie Wählergruppe, 2012Laubach/Mittelhessen Veranstaltung der FWG – Freie Wählergruppe Laubach. Mit dem Fraktionsvorsitzenden, dem evangelischen Pfarrer im Ruhestand, Dr. Ulf Hä-bel, besteht bei gegenseitigen Besuchen ein re-ger Austausch zu Themen des WEGE-Prozesses und von Bürger für Bürger e.V.

DemographiewocheRheinland-Pfalz, 2013TrierBürger für Bürger e.V. sollte sich vor großem Pu-blikum als eines von drei praktischen Beispielen aus Rheinland-Pfalz kurz vorstellen. Aus zeitli-chen Gründen kam es dazu nicht. Diese Veran-staltung war trotzdem eine gute Plattform für einen Gedankenaustausch mit gemeinnützigen Organisationen und Firmen.

Mobilitätskonferenz derVerbandsgemeinden Diez und Montabaur, 2014GörgeshausenWorkshop zur Unterstützung und Verbesserung der Mobilität für ältere Menschen. Das Konzept von Bürger für Bürger e.V., insbesondere das Hil-fe- und Mobilitätskonzept, brachte eine weitere Einladung in das Buchfinkenland.

Wo unser Wissen und unsere Erfahrung gefragt sind

Delegationen aus demVogelsbergkreis/Hessen, 2014Daun und GillenfeldZwei voneinander unabhängige Delegationen aus dem Vogelsbergkreis/Hessen waren nach-folgend zu Gast in Daun und Gillenfeld, um sich über die Aktivitäten des WEGE-Prozesses, des Vereins Bürger für Bürger e.V. und der Genos-senschaft am Pulvermaar – eine Sorgende Ge-meinschaft eG, zu informieren.

Gesundheitsvorsorge imLandkreis Daun 2014Auf Einladung des Landrats, Heinz-Peter Thiel, Mitarbeit am Konzept der Gesundheitsvorsor-ge des Vulkaneifelkreises. Beteiligung in der Arbeitsgemeinschaft Gesundheitsvorsorge auf dem Land.

NachbarschaftshilfeBuchfinkenland 2015Gackenbach, Verbandsgemeinde MontabaurBei den Vorgesprächen zur Gründung eines Nachbarschaftshilfevereins waren die Erfahrun-gen von Bürger für Bürger e.V. gefragt.

SeniorenkongressRheinland-Pfalz, 2015MainzEingeladen waren hauptamtliche Fachkräfte und ehrenamtlich Engagierte in der Seniorenar-beit. Zu dieser Veranstaltung sendete das SWR 3 Fernsehen nach 2013 zum zweiten Mal einen Beitrag über die Aktivitäten von Bürger für Bür-ger e.V. in der Landesschau Rheinland-Pfalz.

Diakonie Deutschland –Evangelischer Bundesverband, 2016Berlin Fachtagung: Sorge und Veränderung – Heraus-forderungen und Zumutungen auf dem Weg zu Sorgenden Gemeinschaften.

Gründung des Vereins„Hand in Hand“ Oberes Kylltal, 2016Lissendorf und BirgelHilfeleistungen für ältere und hilfebedürftige Menschen. Hier erfolgte die beratende Beglei-tung bei der Vereinsgründung.

Konrad Adenauer-Stiftung,2016Sehnde bei HannoverFachkonferenz: Die Zukunft des Dorfes – Visio-näre, ihre Ideen und Erfolgsgeschichten.Wie kann die Lebensqualität in dünn besiedelten ländlichen Räumen gesichert werden. Geschichten von gescheiten Gemeinden – Eigen-initiative, Innovationsfreude und Kreativität.Auswahl an Best-Practice Beispielen. Vortrag über Bürger für Bürger e.V.

Symposien im WEGE-Prozess der Verbandsgemeinde Daun,2012 bis 2017Entwicklung der bundesweit beachteten und anerkannten „Dauner Thesen“ mit Wissen-schaftlern und örtlichen Akteuren.

Bürger für Bürger e.V. | 07

Zweiter Platz beim Zukunftspreis Heimat. Preisverleihung in Kottenheim mit den Siegern und Bankenvertretern

Zukunftspreis Heimatder Volksbank RheinAhrEifel eG,2012

Mit großer Spannung wurde die Preisverleihung des Wettbewerbs der Volksbank RheinAhrEifel eG „Zukunftspreis Heimat“ erwartet. Nur so viel hatte das Preisgericht verraten: „Bürger für Bürger e.V. kommt bei 139 Bewerbern aufs Sie-gertreppchen“. Ein Platz unter den ersten Dreien war demnach sicher. Eine Delegation von Bürger für Bürger e.V. reiste zur Preisvergabe nach Kot-tenheim und konnte den 2. Preis mitnehmen, einen Scheck über 3.000 Euro.

Deutscher Engagementpreis2013 – Nominierung

Der Deutsche Engagementpreis würdigte zum fünften Mal freiwillig Engagierte für ihren her-ausragenden Einsatz. Wir waren dabei.

Teilnahme an Wettbewerben

Video Award desDeutschen Bürgerpreises,2013

Bürger für Bürger e.V. hat es beim Video-Award des Deutschen Bürgerpreises 2013 „Engagiert vor Ort: mitreden, mitmachen, mitgestalten!“ mit seinem Filmbeitrag bundesweit in die Top 10 geschafft. Der Image-Film ist auf der Home-page von Bürger für Bürger e.V. zu finden: http://buerger-daun.de/index.php/aktuelles.

Respekt –Trierischer Volksfreund –Sieger im Monat Januar 2015

Bürger für Bürger e.V. war der erste Preisträger. Im Januar 2015 war der Verein durch das große Votum der Leser auf den Siegerplatz bei den Gruppen gekommen.

Deutscher Nachbarschaftspreis 2017 – Nominierung

Unter 1.300 bundesweiten Bewerbungen schaffte es Bürger für Bürger e.V. unter die no-minierten 66 Projekte.

08 | Bürger für Bürger e.V.

SWR LandesschauRheinland-Pfalz, Juli 2013

Film über den WEGE-Prozess und Bürger für Bürger e.V. in der SWR-Landesschau. Zu Wort kommen Bürgerinnen und Bürger e.V., die Hilfe brauchen oder Hilfe geben und diejenigen, wel-che das Projekt weiterentwickeln und leiten.

Mitglieder 500 und 501:Käthe und Josef Simonis,März 2015

Käthe und Josef Simonis aus Boverath waren Ende 2015 die Mitglieder Nr. 500 und 501. Mit einem herzlichen Dankeschön und einem Blu-menstrauß wurde den Beiden gratuliert.

Das SWR-Filmteam beiElvira Hansch, Dockweiler und Albert Pauly, Kradenbach

Ehrung von Käthe und Josef Simonis. V.l.n.r.:Dieter Oster, Gerd Becker, Käthe Simonis, Josef Simonis,Manfred Sartoris, Marita Göden, Alfred Bauer

Blitzlichter

Professor Dr. Dr. hc. mult.Ursula Lehr, ehemaligeBundesfamilienministerin, zu Gast in Gillenfeld, Mai 2017

Als Pionierin der Gerontologie in Deutschland und gefragte Ansprechpartnerin in der Senio-renpolitik, hatte Frau Professor Ursula Lehr ein besonderes Interesse zu erfahren, was sich auch in ländlichen Räumen in diesem Themengebiet entwickelt. Nach einem Impulsvortrag durch Frau Lehr und der Moderation der Veranstaltung durch Dr. Tim Becker, Institut Denkunterneh-mung, berichtete Karl-Heinz Schlifter, Vorsit-zender der Genossenschaft am Pulvermaar – eine Sorgende Gemeinschaft eG, vom geplanten Florinshof, einer barrierefreien Wohnanlage in Gillenfeld. Der VG Bürgermeister Werner Klöck-ner informierte über die Entwicklung Sorgender Gemeinschaften.Bürger für Bürger e.V. hat es sich zum Ziel ge-macht, als Rückgratorganisation alle 48 Orte der Verbandsgemeinde Daun zu Sorgenden Ge-meinschaften zu entwickeln. Vorsitzender Gerd Becker erläuterte die Entwicklung des Vereins hin zu niedrigschwelligen Unterstützungsleis-tungen für Seniorinnen und Senioren. Komplet-tiert wurde die Runde durch Prälat Franz Josef Gebert, Vorsitzender des Diözesan-Caritasver-bandes Trier, der auch Aspekte der christlichen Soziallehre in die Runde einbrachte. Zwei Tage später wurde er von Papst Franziskus zum neu-en Weihbischof im Bistum Trier ernannt.

Professor Dr. Dr. hc. mult. Ursula Lehr in Gillenfeld. V.l.n.r.: Kerstin Schmitz, Gerd Becker, Prof. Ursula Lehr, Werner Klöckner, Karl-Heinz Schlifter, Dr. Tim Becker, Franz-Josef Gebert

Bürger für Bürger e.V. | 09

Patrick Schnieder, MdB, besuchte Bürger für Bürger e.V.,Mai 2016

Es sei spannend zu sehen, wie sich der Verein in vier Jahren entwickelt habe, so der Bundes-tagsabgeordnete. Dabei sei klar, das Erreichte übertreffe die ersten Ideen bei Weitem, und alle Mitglieder könnten stolz auf die Leistung des Vereins sein. Bereits im Gründungsjahr 2012 hatte MdB Schnieder sich einen Eindruck über die Aktivitäten im Verein verschaffen können.

Fachgespräch mit Professor Peter Dehne in Gillenfeld, Mai 2017

Professor Peter Dehne, Hochschule Neubran-denburg, ist Mitglied der Siebten Altenberichts-kommission der Bundesregierung. Der Siebte Altenbericht behandelt das Thema „Sorge und Mitverantwortung in der Kommune – Aufbau und Sicherung zukunftsfähiger Gemeinschaften“.

Patrick Schnieder zu Gast bei Bürger für Bürger e.V. V.l.n.r.:Marita Göden, Patrick Schnieder, Verena Welter, Karl-Heinz Schlifter, Daniela Heinz, Eugenie Klein, Dietmar Steilen, Gerd Becker,Werner Klöckner, Bernhard Klein

MinisterpräsidentinMalu Dreyer zu Besuch,Juli 2017

Bei ihrem Besuch in Gillenfeld informierte sich die Ministerpräsidentin über die Aktivitäten zur demographischen Entwicklung in der Verbands-gemeinde Daun.

Bürgermeister Werner Klöckner hatte Gelegen-heit, den seit 2010 bestehenden WEGE-Prozess zu skizzieren. Ziel sei es, die Verbandsgemein-de vor dem Hintergrund des demographischen Wandels zukunftsfähig aufzustellen.Um dieses Ziel zu erreichen, würden neue WEGE erprobt. Die Vision einer gesunden Verbandsge-meinde präge den WEGE-Prozess. Der aus dem Prozess hervorgegangene Verein Bürger für Bür-ger e.V. entwickle sich zu einer Rückgratorgani-sation für Sorgende Gemeinschaften. Ortsbür-germeister Karl-Heinz Schlifter informierte über die mehrere Jahre bestehenden dörflichen Ak-tivitäten, die zur Gründung der Genossenschaft am Pulvermaar – eine Sorgende Gemeinschaft eG, führt haben. Er stellte die Pläne für den Florinshof, eine Wohnanlage mit barrierefreien Seniorenwohnungen vor.

Besuch der Ministerpräsidentin Malu Dreyer in Gillenfeld

WeitereBeteiligungen

„Kurztrip“ „Kurztrip“ ist ein Projekt zur Förderung ehren-amtlichen Engagements von Jugendlichen. Es wird organisiert vom Dekanat Vulkaneifel und der Jugendpflege der Verbandsgemeinde Daun und unterstützt von Bürger für Bürger e.V., der den Bürgerbus zu den Kurztrips zur Verfügung stellt.

Tanzcafé WiegeschrittJährlicher Tanznachmittag für Seniorinnen und Senioren im Forum Daun. Veranstalter ist der Pflegestützpunkt Daun, unterstützt durch Fahr-dienste von Bürger für Bürger e.V.

„Daun spielt“Eine Veranstaltung im Rahmen des „Dauner Via-dukt von Jung bis Alt“. Nach mehr als 20 Jahren konnte das Kurparkfestival auf dem städtischen Gelände wegen der Risiken im Heilquellen-schutzgebiet nicht mehr durchgeführt werden. Die Jugendpflege der Verbandsgemeinde Daun, der Gewerbe- und Verkehrsverein und Bürger für Bürger e.V. entwickelten ein neues Konzept mit „Daun spielt!“ in der Innenstadt, das 2017 zum zweiten Mal an einem verkaufsoffenen Sonntag ein überaus großes Publikumsinteresse aller Altersgruppen verzeichnete.

10 | Bürger für Bürger e.V.

Die Verbandsgemeinde Daun veranstaltete im Rahmen des WEGE-Prozesses von September 2013 bis März 2014 eine Qualifizierungsmaß-nahme „Seniorencoach – eine Begleitung im Alter“.

Ziele für die künftigenSeniorencoachs waren unteranderem:

• Fähigkeiten zu entwickeln, alternde Menschen in sehr individuellen Lebensthemen zu begleiten;

• medizinisches, psychologisches und soziales Grundwissen über Alterser- scheinungen und Altersprozesse zu erwerben;

• persönliche Gespräche mit alternden Menschen zu führen.

Kooperation mit Seniorencoachs und Seniorenbeauftragten

Als sich gegen Ende des Qualifikationskurses die Frage nach dem Beitritt zu einer bestehenden Organisation oder einem Verein mit passenden Zielen stellte, beschlossen die angehenden Seniorencoachs mit großer Mehrheit, den An-schluss an den Verein Bürger für Bürger e.V. zu suchen. Einige von Ihnen waren schon Mitglied und kannten die Ziele des Vereins. Die Gesprä-che zur Angliederung der Seniorencoachs an „Bürger für Bürger e.V.“ wurden unmittelbar aufgenommen und verliefen zu beiderseitiger Zufriedenheit.

Nach erfolgreicher Qualifikation trafen sich die Seniorencoachs monatlich zur Weiterbildung und gemeinsamer Aussprache. Sie brachten sich schnell auch in die allgemeinen Aufgaben des Vereins ein. Heute sind mehrere von ihnen Se-niorenbeauftragte in Dörfern oder Stadtteilen der Verbandsgemeinde Daun und verwenden in dieser Aufgabe ihre erworbenen Kenntnisse.

Fotos aus demVereinsleben

Der Vorstand des Vereins Bürger für Bürger e.V. im Jahr 2013Ein Messestand auf dem Dauner Seniorenkongress, Oktober 2012

Ansprechpartner der Seniorencoachs ist Bern-hard Klein. Mit den Seniorenbeauftragten be-steht eine kooperative Zusammenarbeit.

Die Seniorenbeauftragten in der Verbandsge-meinde Daun bilden ein Netzwerk. Sie arbeiten eng zusammen mit den Seniorencoachs und dem Verein Bürger für Bürger e.V. Hilfsangebote des Vereins werden den Menschen, die Hilfe be-nötigen, vermittelt.

Das Netzwerk von ehrenamtlich tätigen Seni-orenbeauftragten in der Verbandsgemeinde Daun wurde 2012 aufgebaut, um den Belangen der Seniorinnen und Senioren besser gerecht zu werden. Ziel ist es, in jeder Ortsgemeinde und jedem Stadtteil mindestens eine Seniorenbe-auftragte oder einen Seniorenbeauftragten zu haben. Aktuell sind 32 Seniorenbeauftragte in 24 Ortsgemeinden tätig.

Abb. 9 | Bildunterschrift: Professor Dr. Dr. hc. mult. Ursula Lehr in Gillenfeld. V.l.n.r.: Kerstin Schmitz, Gerd Becker, Prof. Ursula Lehr., Werner Klöckner, Karl-Heinz Schlifter, Dr. Tim Becker, Franz-Josef Gebert

Bürger für Bürger e.V. | 11

Kooperation mit Seniorencoachs und Seniorenbeauftragten

Die „Seniorencoachs“ am Tag der Aushändigung der Zertifikate

Die Seniorenbeauftragten sind direkte An-sprechpartner für die Seniorinnen und Senioren in ihren jeweiligen Ortsgemeinden mit folgen-den Aufgaben:

• Sie kümmern sich durch persönlichen Kontakt um Hochbetagte und vermitteln, wenn nötig, Hilfe.

• Sie fördern die Gemeinschaft und regen Aktivitäten vor Ort an.

• Sie fördern das Miteinander der Generationen.

• Sie vertreten die Belange der Seniorinnen und Senioren im Ort, im Gemeinderat oder Ortsbeirat.

Die Seniorenbeauftragten werden durch die Ortsbürgermeister oder die Ortsvorsteher er-nannt. Sie sind ehrenamtlich tätig und unter-liegen der Schweigepflicht, soweit sie Persön-

liches erfahren, das nicht für die Öffentlichkeit bestimmt ist. Unterstützung erhalten die Se-niorenbeauftragten durch eine ehrenamtlich getragene Koordinierungsstelle auf Ebene der Verbandsgemeinde. Koordinatoren sind Diet-mar Steilen und Marlene Wierz-Herrig.

12 | Bürger für Bürger e.V.

Lions-Club Daun und Bürger für Bürger e.V. vereinbaren Zusammenarbeit zur Hilfe von Flüchtlingen(V.l.n.r.: Gerd Becker, Dr. Volkhard Bangert, Kurt Laux, Clemens Meerfeld und Dr. Karl Otto Wirth)

Flüchtlingen gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen Lions-Club Daun und Bürger für Bürger e.V. kooperieren

Für Flüchtlinge, die im Jugendzentrum Steine-berg untergebracht sind, ist der alltägliche Kontakt zu anderen Menschen von besonderer Bedeutung. Vor allem, um den teils furchtbaren Erfahrungen von Flucht, Verlust und Einsam-keit durch die Begegnung mit einer größeren, aufgeschlossenen Gemeinschaft entgegen-zuwirken. Um dies zu ermöglichen, bietet der Lions-Club Daun nun im Rahmen seines ehren-amtlichen Engagements regelmäßig kostenlose Fahrten nach Daun an, etwa zum montäglichen Café Asyl im Haus der Jugend Daun.

Die Mitglieder des Lions-Clubs bedanken sich beim Verein Bürger für Bürger e.V. für die un-bürokratische und schnelle Unterstützung ihrer Initiative. Der Verein Bürger für Bürger e.V. freut sich über die engagierte Zusammenarbeit mit dem Lions-Club und die Möglichkeit, die Idee des Vereins Bürger für Bürger e.V. weiteren Menschen näherzubringen.

Hierfür haben der Lions-Club Daun und der Verein Bürger für Bürger e.V. eigens eine enge Zusam-menarbeit vereinbart. Die Fahrten der Flüchtlin-ge durch Mitglieder des Lions-Clubs finden unter dem organisatorischen Dach des Vereins Bürger für Bürger e.V. statt, da dieser für seine Mitglie-der über entsprechende Versicherungen verfügt, welche die Fahrer und Fahrgäste entsprechend absichern. Hierfür werden die Mitglieder des Lions-Clubs eigens Mitglieder des Vereins. Auch die Flüchtlinge erhalten eine Mitgliedschaft, bei-tragsfrei und auf ein Jahr befristet.

Bürger für Bürger e.V. | 13

Wie wollen wir künftig zusammenleben, in Zei-ten, in denen uns der demographische Wandel vor große Herausforderungen stellt? Wie können wir die Ideen und Potentiale der Menschen vor Ort in einer Weise stärken, fördern und wert-schätzen, dass diese sich tatkräftig und mit Be-geisterung engagieren?Engagement braucht gute Rahmenbedingungen und gute Strukturen, damit fruchtbares Zusam-menwirken vor Ort aufgebaut, weiterentwickelt und verfestigt werden kann. Deshalb beschließt der Vorstand des Vereins Bürger für Bürger e.V. im Februar 2015 die Teilnahme am bundeswei-ten Wettbewerb „Engagierte Stadt“.

Die Besonderheit dieses Förderprojektes ist, dass es zugleich von mehreren namhaften und gro-ßen bundesdeutschen Stiftungen gemeinsam mit dem Bundesministerium für Familie, Seni-oren, Frauen und Jugend durchgeführt wird. Zu den Förderern gehören zudem die Bertelsmann Stiftung, die BMW Foundation Herbert Quandt, der Generali Zukunftsfonds, die Herbert Quandt-Stiftung, die Körber Stiftung sowie die Robert Bosch Stiftung. Der Verein Bürger für Bürger e.V. beteiligt sich an der Ausschreibung mit dem Vor-haben, eine Rückgratorganisation für Sorgende Gemeinschaften in allen 48 Orten der Verbands-gemeinde Daun zu werden. Unsere Initiative wurde aus 273 Teilnehmern ausgewählt und ge-

Wo die Zukunft schon heute gemacht wird.

Bürger für Bürger e.V. wird zur Rückgratorganisation für Sorgende Gemeinschaften

hört seit September 2015 zu den 50 geförderten Vorhaben in der Bundesrepublik Deutschland. Wir erhalten bis einschließlich 2017 einen För-derbeitrag von 50.000 Euro.

Was sindSorgende Gemeinschaften?

Die Sorgende Gemeinschaft ist eine neue Form eines gemeinsamen Handelns von Bürgern, Un-ternehmen und Kommunalverwaltung. Ziel ist es, konkrete Aufgaben des Miteinanders dort zu übernehmen, wo familiäre und nachbarschaftli-che Strukturen gegenseitige Hilfe nicht mehr in gewohnter Weise gewährleisten können. Sor-gende Gemeinschaften sind Orte, in denen die Menschen vor Ort ein auf gegenseitige Hilfe und Unterstützung verpflichtetes Zusammenleben gestalten.

Wofür wird das Fördergeldverwendet?

Gemeinsam mit verschiedenen Partnern wird der Verein Bürger für Bürger e.V. zu einer Rück-gratorganisation für Sorgende Gemeinschaften aufgebaut. Unter der Projektleitung des Vor-standsmitglieds VG Bürgermeister Werner Klöck-ner und mit Unterstützung des WEGE-Büros der

Verbandsgemeinde Daun, übernimmt der Verein Bürger für Bürger e.V. die Finanzierung und Ko-ordination des Projektes. Weitere Partner sind der Caritas-Verband Westeifel e.V., das Deutsche Rote Kreuz Kreisverband Vulkaneifel e.V., die Pfarreiengemeinschaften Daun und Gillenfeld, das Naturerlebniszentrum Vulkaneifel (NEZ), die Jugendpflege Daun, die WEGE-Botschafter, Ban-ken und Sparkassen, die Genossenschaft am Pul-vermaar – eine Sorgende Gemeinschaft e.G., 16 Ortsgemeinden, Orts- und Stadtteile und nicht zuletzt Privatpersonen und Unternehmen.

Visionäre Zielewerden Realität – wir entwickeln heute unsere Zukunft

Ziel ist es, bis 2030 in allen 48 Orten der Ver-bandsgemeinde Daun die Zukunft des Zusam-menlebens weiterzuentwickeln und den Aufbau Sorgender Gemeinschaften nachhaltig zu för-dern und zu unterstützen. An die Stelle ehren-amtlichen Engagements tritt eine Gemeinschaft der gegenseitigen Selbstverpflichtung von Bür-gerinnen und Bürgern. Die Lebensqualität und Lebenszufriedenheit aller Dorfbewohner soll stetig gefördert und somit vor allem auch die Bleibeorientierung jüngerer Generationen in ih-rer Heimat gestärkt werden.

Um diesen spannenden Weg vorzubereiten, ha-ben sich die engagierten Projektpartner seit Sep-tember 2015 in neun Workshops getroffen und verschiedene Themen der Zusammenarbeit des gemeinsamen Wirkens erarbeitet. Die beteilig-ten Orte leiten daraus konkrete Maßnahmen ab und setzen diese um, z.B. mit der Durchführung von Jugendforen, der Einrichtung generationen-übergreifender Spielgruppen, dem Einsatz von Seniorenbeauftragten oder der Durchführung von Zukunftskonferenzen und Dorfwerkstätten.

14 | Bürger für Bürger e.V.

EhmesDen „Ehmes“ haben wir zu unserem Maskott-chen auserkoren, der an jeder Sitzung und sons-tigen Aktivitäten der Projektpartner dabei ist.

„Ehmes“: Eifeler Platt für „Jemand“. Sein Name ist in aller Munde. Denn nicht selten und nur all-zu gerne wird ihm die Verantwortung für viele größere und kleinere Aufgaben in unseren Orten übertragen. „Ehmes mehsst ehs ...“ („Jemand müsste mal ...“), lauten die vermeintlich magi-schen Worte, mit denen Menschen versuchen, ihn in Aktion zu versetzen. Doch die langjähri-ge systematische Beobachtung zeigt, dass sich der „Ehmes“ nur äußerst selten angesprochen fühlt...

Der „Ehmes“ ist der Tausendsassa, auf den Alle warten.Er wird’s schon richten

Dieser Prozess soll fortgeführt werden. Bürger für Bürger e.V. hat sich hierzu erneut um Förder-gelder für die Verstetigungs- und Transferphase in den Jahren 2018/2019 beworben. Wir freuen uns sehr und sind sehr stolz darauf, dass der Antrag im September 2017 genehmigt wurde. Für die nächsten beiden Jahre stehen, einschließlich einer Eigenbeteiligung des Ver-eins, 40.000 Euro für das Projekt zur Verfügung. Ein weiterer Schritt, um die Vision der Sorgenden Gemeinschaft in einem Prozess zu verstetigen und die Nachhaltigkeit für die Jahre 2019 bis 2030 zu entwickeln.

Neben der finanziellen Förderung stehen uns kompetente und fachlich versierte Programm-partner aus den Förderstiftungen für Beratungen und Begleitung zur Seite. So finden bundesweite Netzwerktreffen statt oder werden Webinare (Web-Seminare) sowie Themen- und Metho-denworkshops angeboten. Bürger für Bürger e.V. führt eigene Netzwerktreffen durch und nimmt Einladungen von Partnern in Anspruch. Die Nut-zung dieses großen Netzwerkes unterstützt und fördert unser Projekt gleichermaßen, lässt uns über den Tellerrand hinausschauen und macht unsere Arbeit bundesweit bekannt.

Gemeinsam Wirken

Die Partnerinnen und Partner der Steuerungs-gruppe der Rückgratorganisation für Sorgende Gemeinschaften haben im Oktober als Grundla-ge ihrer Zusammenarbeit folgende Visionen & Ziele verabschiedet:

• Bis 2030 kann jeder in der Verbandsge- meinde Daun in seiner gewohnten Umge- bung verbleiben, trotz Pflege- und Unter- stützungsbedarf. Der Bedarf an stationären Pflegeplätzen ist gegenüber dem Status quo von 2016 im Jahr 2030 nicht größer geworden.

• Die Anzahl der Familien in der Verbandsge- meinde Daun ist 2030 gegenüber dem Status quo von 2016 gestiegen und die Fertilitätsrate liegt bei 2,1.

• Die Bereitschaft für das Bleiben und Zurückkehren der Jugendlichen und jungen Erwachsenen (15-29 Jahre) ist signifikant gestiegen. Die Zahl der „Bleibewoller“ und „Rückkehrwoller“ der Altersklassen vom 3. bis 13. Schuljahr hat sich im Jahr 2030 um 100 % im Vergleich zu 2016 gesteigert. • 2030: Eine Potentialentfaltungsge- meinschaft selbständig organisierter Sorgender Gemeinschaften ist entstanden. Alle Orte der Verbandsgemeinde Daun sind Sorgende Gemeinschaften geworden.

Ausgezeichnet: Wir gehören zu den 50 geförderten Initiativen in der Bundesrepublik Deutschland

Bürger für Bürger e.V. | 15

Gemeinsames Wirken der Projektpartner in Boverath

Von anderen Visionären lernen:Exkursion interessierter Bürgerinnen und Bürger nach Eichstetten im Kaiserstuhl

Die Partner der Steuerungsgruppe verabschieden die Visionen und Ziele gemeinsamen Wirkens. Mückeln, Oktober 2016

„Was sie hier entwickeln, hat eine bundesweite Vorreiterrolle“.Die ehemalige Familienministerin Prof. Dr. Dr. hc. mult. Ursula Lehrzu Gast in der Verbandsgemeinde Daun. Von links nach rechts:Dr. Tim Becker, Doris Sicken, Werner Klöckner, Carsten Rupp,Prof. Ursula Lehr, Karl-Heinz Schlifter, Gerd Becker

Mobilität bewahren im Alter? In einer stetig al-ternden Gesellschaft drängt diese Frage mehr und mehr in den Vordergrund öffentlicher Wahr-nehmung. Insbesondere im ländlichen Raum er-geben sich für das Leben älterer Menschen ganz wesentliche Fragen: Wie komme ich zum Arzt, zur Apotheke? Wie erledige ich meine Einkäufe? Wie habe ich weiterhin Teilhabe an der Gesell-schaft, auch wenn meine Mobilität nachlässt. Und letztlich: Wie lange kann ich in meiner ge-wohnten Umgebung verbleiben?Als am 9. Januar 2017 der Bürgerbus zu seiner Jungfernfahrt startete, hatten sich die Planer und Macher von Bürger für Bürger e.V. bereits zwei Jahre mit dem Thema beschäftigt. Aus-schlaggebend war der stetige Rückzug des

Wir werden

mobilBürgerbus in derVerbandsgemeinde Daun

16 | Bürger für Bürger e.V.

Übernahme unseres neuen Bürgerbusses bei Automobile Junk. V.l.n.r.: Gerd Becker, Josef Drückes, Werner Klöckner, Marita Göden, Manfred Sartoris, Otmar Anschütz

Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) aus der Fläche. Zudem führte die Ankoppelung des ÖPNV an die Schülerbeförderung zu erheblichen Einschränkungen. Vorstandsmitglieder von Bür-ger für Bürger e.V. hörten in Einzelgesprächen, bei Bürgerversammlungen, Seniorentreffs und Sitzungen der Ortsgemeinderäte immer wieder entsprechende Klagen.

Unsere ersten Bürgerbusfahrer. V.l.n.r.: Alois Mayer, Hermann-Josef Hubertz, Ernst Jaax, Dietmar Steilen,Dr. Tim Becker, Uwe Brand, Erwin Ganser

Bei der Entwicklung eines Bürgerbuseinsatzes für die Verbandsgemeinde Daun wurde die vom Land Rheinland-Pfalz finanzierte Beratung des Institut Nexus in Berlin in Anspruch genommen. Mit Dr. Holger Jansen stand ein kompetenter An-sprechpartner zur Verfügung, der die Bürgerbus-projekte im Land mitentwickelt hat.

Unsere Arbeitsgruppe erkundigte sich in Traben-Trarbach und Arzfeld vor Ort über die dortigen Modelle der Organisation. Während die Mose-laner sich mit den Fahrplänen der Rhein-Mosel-Verkehrsbetriebe abstimmten, ist in Arzfeld ein Abrufsystem etabliert worden. Bürger für Bürger entschied sich für eine weitere Variante. Alle 48 Orte in der Verbandsgemeinde Daun werden nach festem Fahrplan und festen Haltepunkten einmal wöchentlich bedient. Bei eingeschränk-ter Mobilität werden die Mitfahrer auf Wunsch zu Hause abgeholt und wieder zurückgebracht. Das ist im ÖPNV nicht möglich. Fahrgeld, wie in Traben-Trarbach, darf nicht erhoben werden. Aber es darf, wie in Arzfeld auch, eine Spenden-büchse im Bus angebracht werden. Der Planung kam sehr entgegen, dass sich die Ortsgemeinde Sarmersbach mit einem eigenen Fahrzeug an einer Bürgerbuslinie beteiligt. Auf ihrer Route „Struth“ fährt sie auch nach Boxberg, Beinhau-sen und Neichen.

Bürger für Bürger e.V. hat einen Neunsitzer-Bus gekauft (Peugeot Boxer) und mit Eigenmitteln, Spenden und Zuschüssen finanziert. 16 ehren-amtliche Busfahrer haben einen Sicherheits-check durchlaufen, der auch eine ärztliche Un-tersuchung beinhaltet.

Fahrplan Bürgerbus

HinterbüschROUTE 1 MONTAG

HINFAHRT RÜCKFAHRT

• Gültig ab 1. Juli 2017 • Keine Fahrt an gesetzlichen Feiertagen

Niederstadtfeld, Bürgerhaus 09.15Schutz, Brunnen 09.25Deudesfeld, Kirche/Metzgerei Zerfaß 09.35Desserath, Landstraße/Oberkailer Straße 09.40Meisburg, Bürgerhaus 09.45Weidenbach, Bürgerhaus 09.50Wallenborn, Kirche 10.00Oberstadtfeld, Kriegerdenkmal/Brunnen 10.10• Brücke B257 10.10Pützborn, REWE, Parkplatz 10.20Pützborn, Kirche 10.20Daun, LIDL, Parkplatz 10.25• ZOB / Michel-Reineke-Platz• Post / Bäckerei Utters• Netto, Parkplatz • Krankenhaus, Nähe Haltestelle • Aldi, Parkplatz 10.35

Daun, ZOB / Michel-Reineke-Platz 13.30• Post / Bäckerei Utters 13.33• Netto, Parkplatz 13.36• Krankenhaus, Nähe Haltestelle 13.40• Aldi, Parkplatz 13.43• LIDL, Parkplatz 13.50Pützborn, Kirche 13.55Pützborn, REWE, Parkplatz 13.55Oberstadtfeld, Brücke B257 14.00• Brunnen / Kriegerdenkmal 14.00Niederstadtfeld, Bürgerhaus 14.05Schutz, Brunnen 14.15Deudesfeld, Kirche / Metzgerei Zerfaß 14.25Desserath, Landstraße/Oberkailer Straße 14.30Meisburg, Bürgerhaus 14.35Weidenbach, Bürgerhaus 14.40Wallenborn, Kirche 14.45Daun, ZOB / Michel Reineke Platz 14.55

HALT ABFAHRT HALT ABFAHRT

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Bürger für Bürger e.V. | 17

Mitfahren darf, grundsätzlich jeder. Angesteu-erte Ziele sind Daun und Gillenfeld. Nach einem Aufenthalt von zweieinhalb bis drei Stunden geht’s auf die Rückfahrt. Immer mehr Bürger-innen und Bürger nehmen den Fahrdienst des Bürgerbusses in Anspruch.

Die Bürgerbusrouten sind:

Hinterbüsch Wacholderheide Ernstberg Leyen-Boverath Steineberger Ley Pulvermaar Struth

Die Fahrpläne sind erhältlich oder einzusehen

• beim Ortsbürgermeister bzw. Ortsvorsteher,

• im Bürgerbus,

• auf telefonische Anforderung, Tel. 06592/926 3899,

• per E-Mail: [email protected],

• oder auf unserer Homepage buergerbus-vgdaun.de

Spendenübergabe auf dem Shake-Down des Eifel Rallye Festivals 2016 in Brück mit Wolf-Dieter Ihle (links),Peter Schlömer (2.v.l.), Walter Röhrl (6.v.l.) und Gerd Becker

Unser Fahrplan,illustriert von der Dauner GrafikerinKattia Sallas

Unser Bürgerbus auf der Jungfernfahrt auf der Route „Pulvermaar“ in Gillenfeld. V.l.n.r.: Kurt Becker, Wolfgang Jäkel, Caroline Schenk, Dietmar Steilen, Hermann-Josef Hubertz, Karl-Heinz Schlifter, Egon Jax, Kerstin Schmitz

Unsere erste Fahrt mit unseren Sponsoren und Fahrgästen

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Gute Sache:Spenden – Helfen – Glück stiften

Gute Idee: Ende 2016 fiel der Startschuss für die Gründung einer Stiftung unseres Vereins. Bür-ger für Bürger e.V. wurde als Unterstiftung der unselbständigen Stiftung „Stiftergemeinschaft der Kreissparkasse Vulkaneifel“ gegründet. Sie wird von der DT Deutsche Stiftungstreuhand AG in Fürth treuhänderisch verwaltet. Neben Mitgliedsbeiträgen, entgeltlichen Leistungen und Sponsoring wird die Stiftung unsere Finanz-strukturen ergänzen und nachhaltig stärken.

Gute Arbeit: Der Verein Bürger für Bürger e.V. möchte auch weiter im Leben der Menschen in der Verbandsgemeinde Daun wirken und mit vielfältiger Unterstützung dort helfen, wo per-sönliche oder strukturelle Engpässe die Selbst-hilfe nicht mehr gewährleisten.

Gute Ergänzung: Durch die Stiftung haben Bür-gerinnen und Bürger die Möglichkeit, mit einer Zustiftung oder Spende diese Hilfe zur Selbsthil-fe in ihren unterschiedlichen Facetten zum Woh-le des Hilfebedürftigen nachhaltig zu fördern und zu erweitern.

Bürg

er für Bürger e.V.

Die Stiftung Bürger für Bürger e.V.:Gutes anstiften!(Illustration Kattia Salas)

Gute Gründe für eine Zustiftung:

• Heimat fördern: Initiativen in der eigenen unmittelbaren Lebenswelt unterstützen.

• Verantwortung übernehmen: Sinnvolle Hilfsprojekte persönlich fördern.

• Zeichen setzen: Das Miteinander bewusst stärken.

• Steuern sparen: Gleichzeitig Vorteile nutzen und Gutes tun.

• Zukunft gestalten: Heute schon einen Beitrag für die Welt von Morgen leisten.

StiftungBürger für Bürger e.V.

• Gute Perspektive: Vieles konnte bisher mit den Geldern des Vereins umgesetzt werden. Aber es muss auch Neues im Blick behalten werden, um für die Herausforderungen des demografischen Wandels zukünftig gut aufgestellt zu sein. Die Umsetzung von Ideen und Visionen ist immer mit einem finanziellen Aufwand verbunden. Aber es lohnt sich!

• Gutes anstiften: Das hilft den Menschen und unserer Heimat weiter!

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Impressum

Herausgeber:

Bürger für Bürger e.V., Mainzer Straße 43, 54550 DaunBüro: Leopoldstraße 9, 54550 Daun E-Mail: [email protected]: www.buerger-daun.deTelefon: 06592-9263198

Für den Inhalt verantwortlich: Gerd Becker, 1. Vorsitzender

Beiträge: Alfred Bauer, Gerd Becker, Dr. Tim Becker, Bernhard Klein, Angela Simon, Marlene Wierz-Herrig

Redaktion:Gerd Becker, Simone Becker, Dr. Tim Becker, Marita Göden, Angela Simon

Satz und Layout:Dieter KlasStand: Oktober 2017

Bildquellen: Gerd Becker, Dr. Tim Becker, Bürger für Bürger e.V.,Genossenschaft am Pulvermaar – eine Sorgende Gemeinschaft eG, Günter Horten, Alwin Ixfeld, Motorsportclub Daun, Karl-Heinz Schlifter, Kattia Salas,Verbandsgemeindeverwaltung Daun/WEGE-Büro,Volksbank RheinAhrEifel eG

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Postanschrift | Bürger für Bürger e.V. | Gerd BeckerMainzer Straße 43 | 54550 DaunTel.: 06592/92 63 19 8 | [email protected] Kontaktbüro in der Verbandsgemeindeverwaltung DaunDaniela Heinz & Verena WelterLeopoldstraße 29 | Zimmer 225 | 54550 DaunTel.: 06592/93 92 [email protected] | [email protected] Büro „Bürger für Bürger e.V."Leopoldstraße 9 | 54550 Daun

Das Büro des Vereins Bürger für Bürger befindet sich imAlten Landratsamt in Daun (neben dem Forum).Eingang: Vulkanmuseum Daun, erste Tür links.