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Eine Sonderveröffentlichung der ZLP-Zeitungsring Lokalpresse Bad Vilbel GmbH (Bad Vilbeler Anzeiger/Karbener Zeitung) I Redaktion: Hans Hirschmann Autohaus Fischer-Schädler GmbH Zeppelinstraße 13–15, 61118 Bad Vilbel Telefon 06101 / 52 67-0 1 Ein Angebot der Volkswagen Bank GmbH, Gifhorner Str. 57, 38112 Braun- schweig, für die wir als ungebundener Vermittler gemeinsam mit dem Kunden die für die Finanzierung nötigen Vertragsunterlagen zusammenstellen. Das Angebot gilt für Privatkunden und gewerbliche Einzelabnehmer mit Ausnahme von Sonderkunden für ausgewählte Modelle (Bonität vorausgesetzt). Für Laufzeiten von 12 bis 48 Monaten. Nähere Informationen erhalten Sie unter www.volkswagenbank.de und bei uns. Das Angebot gilt nur bei gleichzeitiger Inzahlungnahme Ihres Gebrauchtwagens (ausgenommen Audi, Porsche, SEAT, ŠKODA) mit mindestens 4 Monaten Zulassungsdauer auf Ihren Namen. Nähere Informationen erhalten Sie bei uns. 2 5 Jahre Herstellergarantie bei den SOUND Sondermodellen serienmäßig. Über die weiteren Einzelheiten zur Garantie in- formieren wir Sie gern. Abbildung zeigt Sonderausstattungen gegen Mehrpreis. Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei den Burgfestspielen. Golf Sportsvan SOUND 1.4 TSI BMT (125 PS) 6-Gang Kraftstoffverbrauch, l/100 km: innerorts 7,0/außerorts 4,6/kombiniert 5,5/ CO₂-Emissionen, g/km: kombiniert 127. Ausstattung: ParkPilot, Navigationssystem „Discover Media“, Start-Stopp-System, Licht-und-Sicht-Paket, Müdigkeitserkennung, Klimaautomatik, Mittelarmlehne, Vordersitze höhenverstellbar u. v. m. Das Finanzierungsbeispiel basiert auf einer jährlichen Fahrleistung von 10.000 km. Fahrzeugpreis: 27.455,00 € inkl. Überführungs- und zzgl. Zulassungskosten Anzahlung: 4.000,00 € Nettodarlehensbetrag: 23.455,00 € Sollzinssatz (gebunden) p. a.: 0,99 % Effektiver Jahreszins: 0,99 % Laufzeit: 48 Monate Schlussrate: 14.299,00 € Gesamtbetrag: 23.851,00 € 48 mtl. Finanzierungsraten à 199,00 € 1 inkl. 5 Jahre Garantie 2 Jetzt mit 0,99 %- Finanzierung. 1 +++ Der Diener zweier Herren +++ Sunset Boulevard +++ Wie im Himmel +++ Summer in the City +++ Ziemlich beste Freunde Für Kinder und die ganze Familie … Figaros Hochzeit +++ Tintenherz +++ Jim Knopf und die Wilde 13 … im Theaterkeller: Das Tagebuch der Anne Frank +++ Er ist wieder da +++ Tschick +++ Hohes Niveau Mit C rlo Goldonis Commedia dell’Ar e-Meisterstück „Der Die- ner zw ier Herren“ wurden die Abend eranstaltungen der Burgfe tspiele eröffnet. Der Ko- mödien lassiker überzeugt mit einer l ichtfüßigen Inszenie- rung z ischen Slapstick und Melodra . Unter er bewährten Regie von Adelheid üther können zahlreiche Ehrengäs e und leidenschaftliche Burgbesu her den Klassiker „Die- ner zweie Herren“ aus dem Jahr 1745 verf lgen, der als Komödie ideenreich nd humorvoll inszeniert wird. Das ühnenbild haben Marie- Therese Cr mer und Lilot Hegi ent- worfen. Es z igt sich zwar recht redu- ziert in wa men Rottönen, und die schmalen S ege stellen eine Assozi- ation zur Lagunenstadt Venedig her. Die Kost me dokumentieren in ihrer Farb ebung eine Klassen- gesellschaft, die vorwiegend dunkel und hell ge rägt ist. Die Reichen zeigen sich in vornehmen Weiß, Beige oder chwarz gekleidet und die Dienstb ten in verwaschenen Tönen und b aßem Olivgrün. Zur Handl ng: Der Turiner Fede- rigo Rasponi ist ermordet worden, dessen Schw ster Beatrice (Jenny Klippel) trifft verkleidet als Federi- go in Venedig ein, um ihren Gelieb- ten Florindo (Christoph Türkay) zu suchen. Auße dem möchte sie bei Pantalone d Bisognosi (Volker Weidlich) Gel eintreiben, das ih- rem verstorbe en Bruder zusteht. CHAPLINS VORGÄNGER Die Verwick ungen lassen sich nicht mehr au halten. Schließlich hatte Pantalon seinem Geschäfts- partner Federig , Töchterchen Cla- rice (Johanna D hler) versprochen. Nachdem er von dem Mord in Turin gehört hat, wählt er rasch den Gigo- lo Silvio (Michael Raphael Klein) als neuen Bräutigam für seine zickige Tochter. In dem unverwüstlichen Stück geht es um Verwirrungen, die vor allem von Truffaldino, brillant ge- spielt von Steffen Weixler, dem Die- ner zweier Herren, verursacht wer- den. Um wenigstens etwas zu Essen zu bekommen, verdingt er sich bei der verkleideten Beatrice als Diener und lässt sich dann ausgerechnet auch noch von deren Geliebten Flo- rindo anstellen. Natürlich muss er das geheim halten und darf die bei- den nicht zusammenbringen. Müther setzt den Schwerenöter äu- ßerst humorvoll in Szene. In seiner Not errichtet Truffaldi- no ein Lügengebäude und bewegt sich fortlaufend zwischen Selbst- überschätzung und panischer Angst, aufzufliegen. Doch seine all- zu kreative Art, mit Wahrhei- ten umzugehen, sorgt rasch für das Wohlwollen des Publikums mit immer wieder anerkennen- dem Szenenap- plaus. Einzelne Slapstick-Szenen erinnern an Charlie Chaplin. Erfinderisch, lei- denschaftlich selbstverliebt bis tollpatschig, ver- träumt und clownesk ist er der Mittel- punkt der Handlung. So bietet die In- szenierung herrlich erfri- schenden Spaß. Leich- tigkeit lösen melodrama- tische Szenen und heftige, feurig geführte Auseinandersetzungen ab. LAUTSTARK UND DEFTIG Die heftig geführten Konfrontati- onen zwischen Vater Pantalone und seinem Töchterchen sowie teilweise körperliche Auseinandersetzungen zwischen dem Schwiegervater in spe und Pantalone oder dem künfti- gen Schwiegersohn Silvio sind laut- stark und von deftiger Art. Es scheint, dass Truffaldino mit seiner fast unbekümmerten, char- manten Art die Fäden in dem Stück zieht. Immerhin geht es um zwei Liebespaare, die er mit Verspieltheit und verzweifelten Lügen ungewollt zusammenbringt. Auch er selbst findet in der taktgebenden Sme- raldina eine ihm gebührende Part- nerin. Es bedarf nicht mehr der abgenutzten Typen der Comme- dia dell’arte, es genügt der Narr Truffaldino, der brillant, aber ungewollt alles zu einem guten Ende führt. In der Burg zeigen die Schauspieler eine schwungvolle Insze- nierung, die auch zum Nachdenken anregt. In der Mi- schung von klassi- schen und moder- nen Elementen in Sprache, Büh- nenbild und Musik ist dies eine überzeugende und stimmige Insze- nierung und ein extrem unterhalt- samer Abend in der Burg. Ursula Erbacher Die Schauspielerin und Sän- gerin April Hailer brachte es auf den Punkt als sie betonte, dass die kompakte Bühne der Bad Vilbeler Burg es ermögliche, „unplugged“ zu spielen, „also sehr direkt mit dem Publikum zu kommunizieren“. Zudem sei- en „das hohe Niveau der Bad Vilbeler Produktionen und die extrem gute Zusammenarbeit aller Beteiligten in der Branche bekannt“. April Hailer führt damit zwei der Hauptgründe an, warum sie zuge- sagte, die Rolle der Norma Desmond in dem Musical „Sunset Boulevard“ zu übernehmen. Natürlich war sie auch von der Rolle selbst fasziniert. Ihren guten Ruf haben sich die Burgfestspiele aber nicht nur mit ihren Musical-Produktionen erwor- ben – Komödien und Dramen, musi- kalische Schauspiele, Oper für „alle ab fünf“, Kinder- und Jugendtheater sowie Gastspiele am Abend und „sonntags um 12 Uhr“ bieten alljähr- lich eine große Vielfalt an unter- schiedlich gearteten Geschichten, wie Intendant Claus-Günther Kunz- mann bei der Eröffnung des Abend- programms bilanzierte. Pfiffige Re- gie-Ideen, ein spielfreudiges Ensem- ble, rasante Choreografien, beein- druckende Bühnenbilder und Kostü- me in Verbindung mit neu arran- gierter Musik oder sogar musikali- schen Uraufführungen wie bei „Jim Knopf und die Wilde 13“ überzeugen Jahr für Jahr immer mehr Zuschau- erinnen und Zuschauer. So haben in der vorigen Saison „110.000 Gäste unsere Festspiele besucht“, erinner- te Bürgermeister Thomas Stöhr. Da- mit bietet Bad Vilbel die besucher- stärksten Theaterfestspiele Hessens und liegt bundesweit an zweiter Stelle. Der Spielplan der nunmehr be- reits 31. Burgfestspiele umfasst 211 Theatertermine. Der Löwenanteil wird beansprucht von den Vorstel- lungen der neun neuen Eigeninsze- nierungen und der zwei Wiederauf- nahmen. Ein langjähriger Besucher der Festspiele ist Boris Rhein, Hessens Staatsminister für Wissenschaft und Kunst. Er lobt bei der Eröffnung insbesondere die Angebote für Kin- der und Jugendliche. „Wer kulturel- le Bildung hat, geht anders mit Wer- ten um.“ Mitgebracht hat er einen Scheck „als Ausdruck des Respekts“ in Höhe von 50.000 Euro (hir) Brillanter Lügner, hungrig, tollpatschig und dreist „Der Diener zweier Herren“ - Tempo- und ideenreich inszeniert von Adelheid Müther Clarice (Johanna Dähler) wird die als Mann verkleidete Beatrice (Jenny Klippel) nicht verraten. Truffaldinos Lügengebäude droht einzu- fallen, Beatrice und der Koch (Peter Albers) stellen ihn zur Rede. Die pfiffige Zofe Smeraldina (Mirjam Sommer) hat Absichten und Truffaldino ebenfalls. Truffaldino (Steffen Weixler) hats mal wieder vergeigt und den falschen Brief zu Florindo (Christoph Tür- kay) gebracht.

Brillanter Lügner...star“,den„Che“indererstenBad VilbelerEvita-Inszenierungsowie weitereRolleninanderenProduk-tionen.(dd/hir) Rasante Musik und intime Momente April Hailer spielt

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Page 1: Brillanter Lügner...star“,den„Che“indererstenBad VilbelerEvita-Inszenierungsowie weitereRolleninanderenProduk-tionen.(dd/hir) Rasante Musik und intime Momente April Hailer spielt

Eine Sonderveröffentlichung der ZLP-Zeitungsring Lokalpresse Bad Vilbel GmbH (Bad Vilbeler Anzeiger/Karbener Zeitung) I Redaktion: Hans Hirschmann

Autohaus Fischer-Schädler GmbHZeppelinstraße 13–15, 61118 Bad VilbelTelefon 06101 / 52 67-0

1 Ein Angebot der Volkswagen Bank GmbH, Gifhorner Str. 57, 38112 Braun-schweig, für die wir als ungebundener Vermittler gemeinsam mit dem Kundendie für die Finanzierung nötigen Vertragsunterlagen zusammenstellen. DasAngebot gilt für Privatkunden und gewerbliche Einzelabnehmer mit Ausnahmevon Sonderkunden für ausgewählte Modelle (Bonität vorausgesetzt). FürLaufzeiten von 12 bis 48 Monaten. Nähere Informationen erhalten Sie unterwww.volkswagenbank.de und bei uns. Das Angebot gilt nur bei gleichzeitigerInzahlungnahme Ihres Gebrauchtwagens (ausgenommen Audi, Porsche, SEAT,ŠKODA) mit mindestens 4 Monaten Zulassungsdauer auf Ihren Namen. NähereInformationen erhalten Sie bei uns. 2 5 Jahre Herstellergarantie bei den SOUNDSondermodellen serienmäßig. Über die weiteren Einzelheiten zur Garantie in-formieren wir Sie gern. Abbildung zeigt Sonderausstattungen gegen Mehrpreis.

Wirwünschen Ihnen viel Spaßbei den Burgfestspielen.

Golf Sportsvan SOUND 1.4 TSI BMT (125 PS) 6-GangKraftstoffverbrauch, l/100 km: innerorts 7,0/außerorts 4,6/kombiniert 5,5/CO₂-Emissionen, g/km: kombiniert 127. Ausstattung: ParkPilot, Navigationssystem„Discover Media“, Start-Stopp-System, Licht-und-Sicht-Paket, Müdigkeitserkennung,Klimaautomatik, Mittelarmlehne, Vordersitze höhenverstellbar u. v. m.

Das Finanzierungsbeispiel basiert auf einer jährlichen Fahrleistung von 10.000 km.

Fahrzeugpreis: 27.455,00 €inkl. Überführungs- und zzgl. ZulassungskostenAnzahlung: 4.000,00 €Nettodarlehensbetrag: 23.455,00 €Sollzinssatz (gebunden) p.a.: 0,99 %Effektiver Jahreszins: 0,99 %Laufzeit: 48 MonateSchlussrate: 14.299,00 €Gesamtbetrag: 23.851,00 €

48 mtl. Finanzierungsraten à 199,00 €1inkl. 5 Jahre Garantie2

Jetzt mit 0,99 %-

Finanzierung.1

+++ Der Diener zweier Herren +++

Sunset Boulevard +++ Wie im Himmel +++

Summer in the City +++ Ziemlich beste Freunde

Für Kinder und die ganze Familie …

Figaros Hochzeit +++ Tintenherz +++

Jim Knopf und die Wilde 13

… im Theaterkeller:

Das Tagebuch der Anne Frank +++ Er ist wieder da +++

Tschick +++

Hohes Niveau

Mit Carlo Goldonis Commediadell’Arte-Meisterstück „Der Die-ner zweier Herren“ wurden dieAbendveranstaltungen derBurgfestspiele eröffnet. Der Ko-mödienklassiker überzeugt miteiner leichtfüßigen Inszenie-rung zwischen Slapstick undMelodram.

Unter der bewährten Regie vonAdelheid Müther können zahlreicheEhrengäste und leidenschaftlicheBurgbesucher den Klassiker „Die-ner zweier Herren“ aus dem Jahr1745 verfolgen, der als Komödieideenreich und humorvoll inszeniertwird. Das Bühnenbild habenMarie-Therese Cramer und Lilot Hegi ent-worfen.Es zeigt sich zwar recht redu-ziert in warmen Rottönen, und dieschmalen Stege stellen eine Assozi-ation zur Lagunenstadt Venedig her.Die Kostüme dokumentieren in

ihrer Farbgebung eine Klassen-gesellschaft, die vorwiegend dunkelund hell geprägt ist. Die Reichenzeigen sich in vornehmen Weiß,Beige oder Schwarz gekleidet unddie Dienstboten in verwaschenenTönen und blaßem Olivgrün.Zur Handlung: Der Turiner Fede-

rigo Rasponi ist ermordet worden,dessen Schwester Beatrice (JennyKlippel) trifft verkleidet als Federi-go in Venedig ein, um ihren Gelieb-ten Florindo (Christoph Türkay) zusuchen. Außerdem möchte sie beiPantalone de’ Bisognosi (VolkerWeidlich) Geld eintreiben, das ih-rem verstorbenen Bruder zusteht.

CHAPLINS VORGÄNGER

Die Verwicklungen lassen sichnicht mehr aufhalten. Schließlichhatte Pantalone seinem Geschäfts-partner Federigo, Töchterchen Cla-rice (Johanna Dähler) versprochen.Nachdem er von demMord in Turin

gehört hat, wählt er rasch den Gigo-lo Silvio (Michael Raphael Klein) alsneuen Bräutigam für seine zickigeTochter.In dem unverwüstlichen Stück

geht es um Verwirrungen, die vorallem von Truffaldino, brillant ge-spielt von SteffenWeixler, dem Die-ner zweier Herren, verursacht wer-den.Umwenigstens etwas zu Essenzu bekommen, verdingt er sich beider verkleideten Beatrice als Dienerund lässt sich dann ausgerechnetauch noch von deren Geliebten Flo-rindo anstellen. Natürlich muss erdas geheim halten und darf die bei-den nicht zusammenbringen.Müther setzt den Schwerenöter äu-ßerst humorvoll in Szene.In seiner Not errichtet Truffaldi-

no ein Lügengebäude und bewegtsich fortlaufend zwischen Selbst-überschätzung und panischerAngst, aufzufliegen. Doch seine all-zu kreative Art, mit Wahrhei-ten umzugehen, sorgt raschfür das Wohlwollen desPublikums mit immerwieder anerkennen-dem Szenenap-plaus. EinzelneSlapstick-Szenenerinnern anCharlie Chaplin.Erfinderisch, lei-denscha f t l i chselbstverliebt bistollpatschig, ver-träumt undclownesk ist erder Mittel-punkt derHandlung. Sobietet die In-szen ierungherrlich erfri-s c h e n d e nSpaß. Leich-tigkeit lösenmelodrama-

tische Szenen und heftige, feuriggeführte Auseinandersetzungen ab.

LAUTSTARK UND DEFTIG

Die heftig geführten Konfrontati-onen zwischenVater Pantalone und

seinem Töchterchen sowie teilweisekörperliche Auseinandersetzungenzwischen dem Schwiegervater inspe und Pantalone oder dem künfti-gen Schwiegersohn Silvio sind laut-stark und von deftiger Art.Es scheint, dass Truffaldino mit

seiner fast unbekümmerten, char-manten Art die Fäden in dem Stückzieht. Immerhin geht es um zweiLiebespaare, die er mit Verspieltheitund verzweifelten Lügen ungewolltzusammenbringt. Auch er selbstfindet in der taktgebenden Sme-raldina eine ihm gebührende Part-nerin. Es bedarf nicht mehr derabgenutzten Typen der Comme-dia dell’arte, es genügt der Narr

Truffaldino, der brillant, aberungewollt alles zu einem gutenEnde führt.

In der Burg zeigendie Schauspieler eineschwungvolle Insze-nierung, die auchzum Nachdenkenanregt. In der Mi-schung von klassi-schen und moder-

nen Elementen in Sprache, Büh-nenbild und Musik ist dies eineüberzeugende und stimmige Insze-nierung und ein extrem unterhalt-samer Abend in der Burg.

Ursula Erbacher

Die Schauspielerin und Sän-gerin April Hailer brachte es aufden Punkt als sie betonte, dassdie kompakte Bühne der BadVilbeler Burg es ermögliche,„unplugged“ zu spielen, „alsosehr direkt mit dem Publikumzu kommunizieren“. Zudem sei-en „das hohe Niveau der BadVilbeler Produktionen und dieextrem gute Zusammenarbeitaller Beteiligten in der Branchebekannt“.

April Hailer führt damit zwei derHauptgründe an, warum sie zuge-sagte, die Rolle der Norma Desmondin dem Musical „Sunset Boulevard“zu übernehmen. Natürlich war sieauch von der Rolle selbst fasziniert.Ihren guten Ruf haben sich die

Burgfestspiele aber nicht nur mitihren Musical-Produktionen erwor-ben – Komödien und Dramen, musi-kalische Schauspiele, Oper für „alleab fünf“, Kinder- und Jugendtheatersowie Gastspiele am Abend und„sonntags um 12 Uhr“ bieten alljähr-lich eine große Vielfalt an unter-schiedlich gearteten Geschichten,wie Intendant Claus-Günther Kunz-mann bei der Eröffnung des Abend-programms bilanzierte. Pfiffige Re-

gie-Ideen, ein spielfreudiges Ensem-ble, rasante Choreografien, beein-druckende Bühnenbilder und Kostü-me in Verbindung mit neu arran-gierter Musik oder sogar musikali-schen Uraufführungen wie bei „JimKnopf und dieWilde 13“ überzeugenJahr für Jahr immer mehr Zuschau-erinnen und Zuschauer. So haben inder vorigen Saison „110.000 Gästeunsere Festspiele besucht“, erinner-te Bürgermeister Thomas Stöhr. Da-mit bietet Bad Vilbel die besucher-stärksten Theaterfestspiele Hessensund liegt bundesweit an zweiterStelle.Der Spielplan der nunmehr be-

reits 31. Burgfestspiele umfasst 211Theatertermine. Der Löwenanteilwird beansprucht von den Vorstel-lungen der neun neuen Eigeninsze-nierungen und der zwei Wiederauf-nahmen.Ein langjähriger Besucher der

Festspiele ist Boris Rhein, HessensStaatsminister für Wissenschaftund Kunst. Er lobt bei der Eröffnunginsbesondere die Angebote für Kin-der und Jugendliche. „Wer kulturel-le Bildung hat, geht anders mitWer-ten um.“ Mitgebracht hat er einenScheck „als Ausdruck des Respekts“in Höhe von 50.000 Euro (hir)

Brillanter Lügner,hungrig, tollpatschig und dreist

„Der Diener zweier Herren“ - Tempo- und ideenreich inszeniert von Adelheid Müther

▲ Clarice (Johanna Dähler) wird die alsMann verkleidete Beatrice (Jenny Klippel)nicht verraten.

▲ Truffaldinos Lügengebäude droht einzu-fallen, Beatrice und der Koch (PeterAlbers)stellen ihn zur Rede.▼ Die pfiffige Zofe Smeraldina (MirjamSommer) hat Absichten und Truffaldinoebenfalls.

Truffaldino (Steffen Weixler)hats mal wieder vergeigtund den falschen Brief zuFlorindo (Christoph Tür-kay) gebracht.

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ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNG

DIE BESTE ZEIT DEINES LEBENS

PRÄSENTIERT VON KARL SYDOW & JOYE ENTERTAINMENT IN VERBINDUNG MIT LIONSGATE UND MAGIC HOUR PRODUCTIONSIN KOOPERATION MIT ALTE OPER FRANKFURT, BB PROMOTION UND MEHR! ENTERTAINMENT

19. DEZ 2017 - 7. JAN 2018ALTE OPER FRANKFURT

TICKETS: 069 - 13 40 400 · www.frankfurt-ticket.de · www.dirty-dancing-tour.de

Skandal: Statt Zucht und Ord-nung herrscht das Chaos. Buntgekleidete, langhaarige Men-schen tanzen und singen ent-hemmt, so sehr auchDoris Day-und Conny Froboess-Fans da-gegen halten. Ein Sexpapst na-mensOswaldKolle versammeltimmermehr Jünger hinter sichund verspricht Satisfaction.Liebeshungrige Teenager brin-gen brave Familien und biede-re Eltern in Bedrängnis - undin Gefahr, womöglich selbstgewissen Verführungen zu er-liegen.

Mit der 60er-Jahre-Revue „Sum-mer in the City“ wird nicht nur einBlick in die Vergangenheit gewor-fen, sondern auch gefragt, was istvon damals geblieben. RegisseurChristian H. Voss inszeniert dies

mit dem Schauspieler Kai Möllerund einemMusical-Ensemble. Pre-miere ist am 30. Juni.Es wird keine Revue im Sinne

eines Liederabends sein, bei demsich die Songs einfach aneinander-reihen, vielmehr wird eine Ge-schichte erzählt, die schwerpunkt-mäßig durch die Musik verdeut-licht und vorangetrieben wird, wieVoss betont.

EIN NEUES ZEITALTER

Die 60er Jahre, das war dasJahrzehnt der Rebellion der Ju-gend und der jungen Erwachsenengegen die konservativen Eltern –als die „Make love not war“-Gene-ration und die Hippiebewegung,mit „freier Liebe“ und „offenen Tü-ren“ die bestehenden politischenwie privaten Verhältnisse grund-

sätzlich in Frage stellte.Einen prägenden Ausdruck fand

der Zeitgeist dieser Ära in demBeatles-Album „Sgt. Pepper’s Lo-nely Hearts Club Band“, das vorgenau 50 Jahren erschien. Es giltin musikalischer und melodiöserHinsicht als das eingängigste Bei-spiel, das die damaligen Emotionender Lebensfreude und eines anbre-chenden neuen und vor allem fried-lichen Zeitalters ankündigte undanpries.Auch wenn dies nun schon lange

zurückliegt, so ist heute doch nochimmer die Musik der damaligenZeit, die wesentlicher Bestandteilder Aufbruchstimmung war, weitverbreitet. Die Feelin’ Good-Stim-mung und die Good Vibrations-Gefühle sind nachwie vor hip. „Vie-le der damaligen Hits werden heu-te noch immer auf den Parties ge-

spielt, ohne dass die meisten wis-sen, wie alt diese schon sind oderwelche Bedeutung sie damals hat-ten“, sind sich Kai Möller und Re-gisseur Voss einig.Auch wenn auf „Marmor, Stein

und Eisen bricht“ und auch aufConny Froboess nicht verzichtetwird, überwiegen doch die interna-tional bekannten und somit dieenglischsprachigen Songs, verratendie beiden. Die Rolling Stones unddie Beatles sind unverzichtbar, an-sonsten gehe es pop- und rockmä-ßig etwas querbeet, sagtVoss. „AberElvis ist nicht vertreten, denn ir-gendwie mussten wir uns doch be-schränken“, so der Regisseur.Die Geschichte der Handlung

hat Voss selbst geschrieben. Als erdamit anfing, stand bereits fest,dass KaiMöller den biederenVatereiner Tochter spielen wird. Das sei

von Vorteil gewesen, denn damithabe er beim Schreiben schon ge-nauere Vorstellungen gehabt, wieMöller das spielen könne. Derschweigt dazu erstmal mit unbe-wegtem Gesichtsausdruck, alskönnte er durchaus auch eigeneMeinungen haben, wie er auf derBühne agieren kann.

HIPPIE-KOMMUNE

Möller spielt den braven Bäcker-meister, der ein konventionellesLeben zwischen dem eigenen Be-trieb und familiärer Häuslichkeitführt. Als Tochter Sabine gesteht,dass sie schwanger ist, drängtMut-ter Ursula auf eine Heirat. Die Fa-milie des künftigenVaters lebt hin-gegen in einer Art Kommune. DerEthnologe Johannes König und dieBotanikerin Anni Koch-König ha-

ben viele Jahre in Borneo gelebtund geforscht.Dort kam auch SohnMichael zur Welt, mit dem sie nunin einemKünstlerdorf wohnen undeinen freien Lebensstil pflegen.Mutter Anni ist eine emanzipierteFrau, die als Wissenschaftlerin er-folgreich ist.Ursula verkörpert hin-gegen das traditionelle Frauenbild,kümmert sichmit Leidenschaft umMann, Haushalt und Kind.Sabine und Michael arrangieren

ein Treffen der Familien. Dabeiprallen Welten aufeinander. In derfreizügigen Hippiewelt der Koch-Königs wird freie Liebe zelebriert,werden Drogen konsumiert undder politische Aufbruch gefeiert.Vater Braun hält hingegen an denpatriarchalen Gefügen fest undauch Mutter Braun stellt ihren Le-bensentwurf nicht in Frage. Dasführt zu Unverständnis auf allen

Seiten, bis sich nicht nur die Väter,sondern auch Michael und Sabinestreiten und die Hochzeit in Fragesteht.Die Drogenproblematik und

auch die politische Situation wer-den nicht weiter vertieft, erläutertRegisseur Voss. Aber die Geschich-te werde auf alle Fälle überra-schend enden.Voss verspricht, dassdie Besucher der Vorstellungen„mit einem Lächeln nach Hausegehen werden“.Der Regisseur, der für die Burg

unter anderemdie „BluesBrothers“,„Flashdance“ und „Der kleine Hor-rorladen“ inszeniert hat sowie auchdie „Jim Knopf“-Musicals, hat mitPhilipp Polzin als musikalischenLeiter, Martin Ruppel (Choreogra-phie),OliverKostecka (Bühnenbild)und Monika Seidl (Kostüme) einbewährtes Team an der Seite. (hir)

Skandal um

Good VibrationsEine 60er-Jahre-Revue - Biedere Bürger, freie Liebe, offene Türen

Regisseur Christian H.Voss (links) und Schau-spieler Kai Möller kennendie Burgfestspiele vonfrüheren Engagementsher und bieten nun einen„Summer in the City“ mitÜberraschungen.

Obwohl sie nur die ersten vierJahre in ihrer Geburtsstadtlebte und bereits im Alter von16 Jahren starb, ist Anne Frankwohl weltweit die bekanntesteFrankfurterin. Ihr Tagebuch,das sie in den mehr als zweiJahren im Versteck in einemAmsterdamerHinterhaus führ-te, zählt zur Weltliteratur. Inder von Regisseur Ulrich Cy-ran neu geschaffenen Bühnen-fassung wird es erneut aufge-blättert. Bei der Premiere gabes von dem sichtlich beein-drucktenPublikumviel Beifall.

Nach der Flucht vor der Verfol-gung in Nazi-Deutschland lebt diejüdische Familie Frank in den Nie-derlanden.Als nach der Besetzungdurch die Wehrmacht auch hierDeportationen in dieVernichtungs-lager beginnen, bezieht die Familieim Sommer 1942 mit vier weiterenJuden ein dunkles Versteck, dasfortan das Lebensumfeld der13-jährigenAnne bestimmt. Etwasmehr als zwei Jahre verbringt dieFamilie in dieser bedrückendenEinsamkeit, bis sie 1944 an diedeutschen Besatzer verraten wird.Die Familie wird nach Auschwitzverschleppt,Anne und ihre Schwes-ter Margot weiter ins Konzentrati-onslager Bergen-Belsen, wo beideim Februar 1945 krank und ent-kräftet sterben. Von der Familieüberlebt nur Vater Otto Frank denHolocaust.Für den Theaterkeller ist das

Bühnenbild von Dorothea Minesmit einer Wand aus Europalettenschlicht gehalten. In dem Versteckmüssen normale Lebensäußerun-gen verstummen, um nicht ent-deckt zu werden.Was bleibt, das istAnnes Tagebuch „Kitty“ als imagi-näre Freundin, der das junge Mäd-

chen ihre intimen Wünsche undihre Verzweiflungen in stiller wieerzwungenerAbgeschiedenheit an-vertraut.

GRATWANDERUNG

Schauspielerin Vera MariaSchmidt die herausfordernde Grat-wanderung mit einer darstelleri-schen Glanzleistung. In der 70 Mi-nuten dauernden Präsenz auf derkleinen Bühne im Burggewölbegelingt es Schmidt, die wechselhaf-ten Stimmungen einer pubertie-renden Jugendlichen inMonologenzwischenOhnmacht undAufbegeh-ren, Sehnsüchten und Wünschenund dem herannahenden Unheilder Deportation und Vernichtungbrillant aufzufächern.Im Mittelpunkt der Aufführung

steht eine Teenagerin, zunächstvoller Lebenslust, Flausen und pu-bertierenden Fantasien im Kopf,die sich teilweise auch im Spottgegenüber Eltern sowie den ande-ren im Versteck lebenden Mitbe-wohnern lustig macht.Akkordeon-Spieler Vassily Dück

verknüpft exzellent die stimmungs-voll wechselnden Szenen. Mit zu-sätzlichen modernen Song-Zitateninszeniert Dück einen Klangraum,in dem er unter anderem mit denangespielten Liedern vom „KleinenFratz“ vonHermann vanVeen oderdem Lied „Weil ich ein Mädchenbin“ von Lucilectrie die subtile Ge-fühlsweltAnnes gegenüber der ein-brechenden Gewalt ihrer Verfolgeremotional unterstreicht.Die Inszenierung steht für Juni

noch viermal vormittags auf demSpielplan - so dass auch ein Besuchvon Schulklassen während des Un-terrichts möglich ist. Danach fin-den bis zum 10. September noch 13Vorstellungen abends statt. (sng)

Beste Freundin„Kitty“„Anne Franks Tagebuch“ beeindruckend inszeniert von Ulrich Cyran

Vera Maria Schmidt als Anne Frank

Vassily Dück begleitet exzellent

Page 3: Brillanter Lügner...star“,den„Che“indererstenBad VilbelerEvita-Inszenierungsowie weitereRolleninanderenProduk-tionen.(dd/hir) Rasante Musik und intime Momente April Hailer spielt

ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNG

Eine große Tragödie im fast in-timen Rahmen erzählen dieBurgfestspiele mit AndrewLloydWebbersMusical „SunsetBoulevard“. Neben der promi-nentenHauptdarstellerinAprilHailer gibt es erstmals wiederein großes Orchester, das denAusflug in die menschlichenAbgründe live auf der Bühnebegleitet.

Wer sich den Klaus-Havenstein-Weg in Bad Vilbel als Sunset Bou-levard vorstellt, liegt in diesemSommer nicht so sehr daneben.Denn die Burgbühne verwandeltsich für 25Vorstellungen in die Vil-la der einstigen Stummfilm-IkoneNorma Desmond. Sie lebt dort inder Illusion vergangenen Ruhmsund verwechselt dieVergangenheitmit der Gegenwart.

Die Geschichte ist legendär, seitBilly Wilder sie 1950 mit GloriaSwanson verfilmte und AndrewLloydWebber sie 1993 in ein Musi-cal verwandelte. Norma Desmond-hat in der Traumfabrik Hollywoodausgedient. Zwischen Verklärung,Hoffnung und Enttäuschungschwankend, verschanzt sie sichmit ihremButlerMax in ihrerVilla,einem Mausoleum vergangenenGlanzes. Bis sich eines Tages derDrehbuchautor Joe zu ihr verirrtund sie mit seiner Hilfe ein Come-back einfädeln will. Das Musicalerzählt eine bewegende Story mitden Rhythmen der 40er Jahre.„Es ist eine großartige Geschich-

te – nur der Titel stimmt nicht:’Sunset Boulevard’ müsste ’NormaDesmond’ heißen“, sagte Claus-Günther Kunzmann, Intendant derBurgfestspiele, bei der Vorstellungder Besetzungsliste. Zwar spielt dieHandlung in der Zeit des Über-gangs vom Stumm- zum Tonfilm,„doch Norma Desmond steht auchfür unsere heutige Zeit: Sie zer-bricht an der technischen Verände-rung, die einenMenschen überflüs-sig macht und aus der Bahn wirft“,so Kunzmann weiter.

DAS GEWISSE ETWAS

Die Rolle der Norma Desmondkonnte mit April Hailer prominentbesetzt werden. „Sie ist Sängerinund Schauspielerin, Komödiantinund Tragödin und hat eine Aus-strahlung, die über die letzte Reihehinausreicht“, ist der Intendant be-geistert.April Hailer gab zu, dass sie ge-

zögert habe, die Rolle anzunehmen:„Der Respekt vor dieser Figur wargroß.“ Doch dann habe sie sich fas-zinieren lassen von den „progressi-ven, frechen, vitalen, extremen It-Girls“, den sogenannten „Mädchenmit dem gewissen Etwas“, die inden USA in den 20er und 30er Jah-ren zu Zeiten des Stummfilms fürFurore sorgten. „AuchNormamusseinen ungeheuren Sex-Appeal ge-habt haben – dieses wachzurufenund gleichzeitig die Fallhöhe dieserFigur zu vermitteln, ist die künst-

lerische Herausforderung“, führtApril Hailer als Grund für ihre Zu-sage nach Bad Vilbel an.

Überzeugt hat Hailer zudem „diekompakte Bühne der Bad VilbelerBurg sowie „das hohe Niveau derBad Vilbeler Produktionen und dieextrem gute Zusammenarbeit allerBeteiligten, die in der Branche be-kannt sind“.

BELEBENDE GEGENSÄTZE

Sunset Boulevard lebt von seinenGegensätzen: Das Stück verbindetintimes Kammerspiel mit großemEnsembletheater und grandioserFilmmusik mit kleinsten Gesten.Es präsentiert sich als unterhaltsa-mes Musical und zeigt extremstemenschliche Abgründe; es schicktAlter und Vergangenheit in einenfuriosen Kampf gegen Jugend, Mo-derne und Zukunft. „Und es ist ei-nes der ganz wenigen Stücke, dasnicht eine 25-Jährige in denMittel-punkt stellt“, zeigt sich RegisseurBenedikt Borrmann beeindruckt.April Hailer ist seineWunschbeset-zung für die Norma: „Die Kraft,mitder April menschliche Abgründenicht nur auslotet, sondern sichschier hineinwirft, ist atemberau-bend.“ Borrmann führt seit Jahrenin Bad Vilbel Regie: Zuletzt insze-nierte er ’Singin “ in the Rain’, ’Su-gar’‚ Die Zauberflöte’, ’FigarosHochzeit’ und ’Evita’.

MarkusHöller, seit 2010musika-lischer Leiter der Burgfestspiele,hat die für 25 Instrumente ge-schriebene OriginalmusikWebbersneu arrangiert für ein neunköpfigeOrchester, das live auf der Palas derBurg spielt. Höller setzt auf denKontrast zwischen dynamischemSound und demVerzicht auf Unter-malung, „die der Musik umso mehrGewicht gibt“.

DÜSTERE PRACHT

Gefangen in der düsteren Prachtihrer Villa, träumt Norma von ei-nem Comeback und weiß nicht,dass die farbenfrohe junge Weltdes Tonfilms sie längst vergessenhat. Dabei ist ihre Anziehungs-kraft immer noch so stark, dass sieden jungen Drehbuchautor JoeGillis in ihre Welt hineinzuziehenvermag. Sein Versuch, sich darauszu befreien, endet mit Wahnsinn,Tod – und einem grandiosenSchlussauftritt.

Das Bühnenbild von Pia Oertelund die Kostüme von Anja Müllerfinden Bilder für diese Gegensätze:Eine Drehscheibe verwandelt diegroße Revuebühne mit Showtrep-pe in ein kleines Kabinett. Die ver-gangene Stummfilmzeit und diemoderne Welt der jungen Genera-tion zeigen sich im Kontrast von’schwarz-weiß’ und ’Farbe’ vonBühne und Kostümen.In der Choreographie von My-

riam Lifka spielen, singen undtanzen bis zu 20 Darstellerinnenund Darsteller gleichzeitig in derkompakten Bad Vilbeler Wasser-

burg und verwandeln sie in einegroße Show-Bühne.

PAGANI ALS BUTLER MAX

Als männliche Hauptdarstellerwerden Matthias Pagani und Ro-bert David Marx auf dem SunsetBoulevard in Bad Vilbel stehen.Pagani als Max von Meyerling,dem Butler und Ex-Ehemann vonNorma, undMarx als Drehbuchau-

tor Joe Gillis. Janne Marie Petersspielt die junge Betty, mit der JoeGillis eine Zukunft im Jetzt plant.

Matthias Pagani ist für das BadVilbeler Publikum kein Unbekann-ter. Er kennt die Burg von früherenEngagements. Hier spielte er dieHauptrolle in „Jesus Christ Super-star“, den „Che“ in der ersten BadVilbeler Evita-Inszenierung sowieweitere Rollen in anderen Produk-tionen. (dd/hir)

Rasante Musikund intime MomenteApril Hailer spielt die Norma Desmond im „Sunset Boulevard“

Allseits freudige Gesichter bei der Scheckübergabe.

Festspiel-Intendant Claus-Günther Kunzmann war „superfroh“, als April Hailer fürdie Hauptrolle des Musicals in der Bad Vilbeler Burg zusagte.

„Nur ein Wort“ und 25.000 Euro flossen„Am liebsten hätte ich die Augen zugemacht und nur weiter zugehört.“

Sebastian Wysocki, Erster Stadtrat von Bad Vilbel, war hin und weg, als AprilHailer als Hauptdarstellerin Norma Desmond auf der kargen Probebühne„Nur ein Wort“ sang. Mit Festspiel-Intendant Claus-Günther Kunzmann nahmWysocki einen Scheck über 25.000 Euro entgegen, den Vertreter der Frank-furter Sparkasse, der Sparkasse Oberhessen und der Sparkassen-Kulturstif-tung Hessen-Thüringen übergaben. Das Trio unterstützt seit Jahren als zuver-lässiger Sponsor die Musical-Produktion der Bad Vilbeler Festspiele.

„Unser breites Programm wäre nicht möglich ohne Sie“, sagte Kunzmannund bedankte sich mitden Worten „Wenn’s umKunst geht – Sparkasse“.

Spürbar begeistertüber den Norma-Des-mond-Song und die Ein-drücke von der Probe warauch Dieter Wagner, Ver-triebsleiter Nord derFrankfurter Sparkasse.Seit der Gründung derBurgfestspiele 1987 för-dert die Sparkasse dasSommertheater. Trotzschwierig gewordenerBankgeschäfte wurde derSpendenbetrag nicht re-duziert: „An bestimmtenPunkten wollen wir nicht rütteln“, betonte Wagner. Die Burgfestspiele prä-sentierten jedes Jahr etwas Neues, selten sei gespendetes Geld so erlebbar,auch für die Bankkunden, die zu Sondervorstellungen eingeladen werden.„Wir kommen wieder“, zitierte Wagner deren „Standardsatz“.

Die Sparkasse Oberhessen unddie Frankfurter Sparkasse präsentierenim Rahmen der BurgfestspieleBad Vilbel das Musical

Vergöttert, vergessen – verzweifelt.

Wir wünschen hollywoodreife Unterhaltungbei dieser romantischen Tragödie.

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ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNG

Im Laufe der mehr als 30-jäh-rigen Geschichte der Burg-festspiele ist schon so einigesUnvorhergesehene passiert,aber das ist jetzt neu: Weil dieNachfrage nach der Ankündi-gung der Inszenierungen für„Ziemlich beste Freunde“ soenorm groß war, wurde das

Stück, das eigentlich für denBurgkeller im Spätprogrammvorgesehen war, als abendfül-lende Produktion mit siebenVorstellungen auf die großeFreilichtbühne gehievt.

Regisseurin Mascha Pitz freutsich sehr über diese Entschei-dung. Dass diese „tolle Geschich-te“ nun in einer längeren Fassungerzählt werden kann, ermöglichees, die Figuren genauer zu cha-rakterisieren und ihre Entwick-lung prägnanter zu verdeutlichen,erklärt sie. Natürlich sei auch dieAtmosphäre auf der Freilicht-bühne eine ganz andere als imintimen Rahmen des Burgkellers,

was in vielerlei Hinsicht eine an-dere Herangehensweise für dieInszenierung erforderlich mache.Die Geschichte von Philippe, ei-

nem an den Rollstuhl gefesseltenAristokraten, und seinem PflegerDriss, einem Ex-Sträfling, kennenviele aus dem 2011 erschienenFilm der französischen Regis-

seure Éric Toledano und OlivierNakache. Diese Komödie übereine ungewöhnliche Freundschaftzweier sehr unterschiedlicherMänner beruht bekanntlich aufeiner wahren Begebenheit.

ADLIGER & UNDERDOG

Philippe, aus einer immens rei-chen Familie stammend, ist seiteinem Gleitschirmunfall vom Halsabwärts querschnittsgelähmt undbei allem auf Hilfe angewiesen. Inseiner – einem goldenen Käfig glei-chenden – noblen Wohnung fristeter sein Dasein in einem Stillstanddes wiederkehrenden Alltags. Erwird aus dieser Lethargie heraus-

gerissen, als der arbeitslose Drissauftaucht. Um weiterhin Arbeits-losengeld beziehen zu können,benötigt Driss eine Unterschrift,dass er sich beworben hat. Drisshat keine Ahnung von Pflege undmacht sich mitleidlos über Phil-ippes Behinderung lustig. Diesesdreiste Auftreten beeindruckt je-doch Philippe, und er stellt Drisszu dessen Verärgerung ein.Eine folgenreiche, aber gute

Entscheidung, denn Driss’ unkon-ventioneller Umgang mit dem Ge-lähmten bringt nicht nur Schwungin die Räder des Rollstuhles, son-dern auch in das brachliegendeLiebesleben des einsamen Wit-wers. Die ungleichen Männer wer-den mit der Zeit „ziemlich besteFreunde“ – und das nicht nur, weilDriss mit seiner Art Philippes stei-fe Entourage gehörig aufmischt.Auch Philippe eröffnet dem Un-derdog Driss neue Lebensperspek-tiven. So entwickelt sich aus demhöchst amüsanten Zusammenprallder unterschiedlichen sozialenKulturen und Mentalitäten eineemotionsgeladene Geschichte umneuen Lebensmut, Freundschaftund Liebe oder – wie Mascha Pitzes formuliert – „für beide geht dieWelt etwas weiter auf“.Da Philippe vom Halswirbel ab

gelähmt ist, muss sich Schauspie-ler Wolfram Boelzle bei der Dar-stellung auf seine Stimme undMimik beschränken, um die Figurdem Publikum näher zu bringen.Im Gegensatz zu diesem ansons-ten körperlosen Agieren steht diekörperliche Präsenz von Driss,der von Stephen Appleton verkör-pert wird. In verschiedenen Rol-len wirken zudem Susanne Buch-berger und Martin Müller mit.Premiere ist am 25. Juni. (hir)

Als eine Hommage an dieMacht der Musik sowie alsein leidenschaftliches undpoetisches Plädoyer für Soli-darität und Menschlichkeitwurde der schwedische Film„Wie im Himmel“ angesehen.Er erzählt, wie Mitglieder ei-nes Chors durch ihren GesangWege finden, ihr bisheriges Le-ben in Frage zu stellen und aufVeränderungen zu drängen.Filmregisseur Kay Pollak hataus dem Stoff auch ein „Schau-spiel mit Musik“ erstellt, dasnun Milena Paulovics insze-niert und damit ihr Regie-De-büt für Bad Vilbel gibt.

Seit sie den Regieauftrag ange-nommen habe, und seit die Probenlaufen, fühle sie sich selbst „wie imHimmel“, sagt Milena Paulovics.Die Arbeit mache sehr viel Spaß,und alle seien mit Herzblut bei derSache – das Schauspiel-Ensemble

ebenso wie der Chor VilBelCanto.Dieser Chor der Musikschule BadVilbel und Karben unter Leitungvon Benedikt Bach wirkt schonseit Jahren bei den Burgfestspielenmit. Bisher nur in Musical-Produk-

tionen und nun erstmals auch ineinem Schauspiel. Allerdings demThema folgend einemStück, in demMusik die tragende Rolle spielt.

KEINE IDYLLE

Nach einem Herzinfarkt ziehtsich der gefeierte Stardirigent Da-niel Dareus in sein Geburtsdorfzurück, wo ihn zunächst keinererkennt. Nach anfänglicher Ableh-nung der Bitte, den Kirchenchorzu leiten, entscheidet er sich dochdafür. Mit seinen ungewöhnlichenMethoden wird er von Sängerin-nen und Sängern für ein Spinnergehalten, aber dann lassen sie sichauf das Experiment ein. Sie gewin-nen neue Zugänge zur Musik undzu sich selbst.Wo bisher Vorurteileherrschten und latente Konfliktedas Miteinander bestimmten, ent-wickelt sich eine Gemeinschaft, diesich umeinander sorgt und fürein-ander einsteht. Es entstehen neueFreundschaften und zarte Liebes-geschichten.Jedoch gerät die Szenerie bei-

leibe nicht zu einem gemütlichenIdyll. Einigen im Dorf ist Danielein Dorn imAuge, weil durch seineChorstunden nicht nur verdrängteSehnsüchte und Träume, sondernauch alte Verletzungen und Kon-flikte wiederbelebt und Autoritä-ten in Frage gestellt werden. Magder Chor auch dichter zusammen-wachsen, die Dorfgemeinschaft istin Auflösung begriffen.Pollaks genauer Blick auf das so-

ziale Gefüge wird als die Stärke sei-nes Films angesehen. Die Risse inder Fassade der heilenWelt werdenoffenbar durch die außerordentlichrealistische Darstellung der ganzunterschiedlich gearteten Chor-mitglieder. Von der bigotten altenJungfer bis zum sexuell vielseitigenBlondchen, vom herumgeschubstenDickmops bis zum zynischen Ge-schäftemacher reicht das Spektrum

dieser Gemeinschaft, wird in einerFilmkritik lobend aufgezählt.

„Wie im Himmel“ lebe von die-sen sehr unterschiedlichen Figu-ren, bekräftigt Regisseurin MilenaPavlovics. Es seien zwar schräge,aber liebevoll gezeichnete Figurenund jedehabe ihreeigeneGeschich-te. Es werde verdeutlicht, wie dasgemeinsame Singen, schlicht dieMusik, Kraft geben kann, Verän-derungen herbeizuführen. Wie siehilft auszubrechen aus erstarrtenund einengenden Strukturen undVerhältnissen, seien sie privaterNatur oder betreffen sie öffentlicheAngelegenheiten.

NEID UND FEIGHEIT

Das erfordert aber auch Mut,und somit geht es auch um Angst,um Macht und Ohnmacht, umNeid, Eifersucht und Feigheit so-wie die damit zusammenhängen-den seelischen Erschütterungen.

„Das ist alles sehr spannend“, sagtPaulovics, „vor allem auch für dieZuschauer“. Den Schluss nennt sie„beglückend und traurig zugleich“,aber alle gutenGeschichten seien ei-gentlich von tragikomischer Natur.

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Premiere von „Wie im Himmel“ ist am23. Juni. Es folgen dann bis zum Endeder Spielzeit im September noch neun

weitere Vorstellungen.

Regisseurin Milena Paulovics(Foto rechts) gibt mir der Inszenierungihr Debüt für die Vilbeler Burg, die sie

jedoch bereits von Besuchen in denvergangenen Spielzeiten kennt.

Regisseurin Mascha Pitz will das Pariser Großstadtleben in dieVilbeler Burg bringen.

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ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNG

Ein starker Auftakt. Mit „Figa-ros Hochzeit“ haben die Burg-festspiele die Saison begon-nen. Die Mozart-Oper nichtnur für Kinder bietet aufre-gende Liebes-Verwirrungenauf höchstem musikalischenNiveau.

Es hat schon Tradition, dassdie Burgfestspiele nicht mit denAbendaufführungen beginnen,sondern mit dem Theater fürKinder. Doch gerade da zeigtsich der Qualitätsanspruch be-sonders, denn mit reiner Belus-tigung für die Kleinen haben dieInszenierungen in Kooperationmit der Frankfurter Musikhoch-schule nichts zu tun. RegisseurBenedikt Borrmanns Kurzfas-sung des „Figaro“ beeindrucktdie jungen Zuschauer nicht mitBühnen-Slapstick, sondern lässtsie staunen über die aufregendeWelt der Oper. Er widersteht derVersuchung, das Verwirrspiel derAkteure durch Klamauk zuzuspit-zen, was nur von dem Gesang ab-lenken würde.Die Geschichte ist trotz ihres

mäandernden Verlaufs straff er-zählt. Der junge Figaro und seineVerlobte Susanna ziehen auf demSchloss des Grafen ein, das sie alsSchauplatz ihrer Hochzeit nutzenmöchten. Doch nicht nur der Grafhat andere Pläne und ist selbsthinter Susanna her. Auch Figarosversetzte Ex-Verlobte Marcellinataucht auf und besteht auf ihrenVorrechten.Das Durcheinander der Ge-

fühle eskaliert, zumal auch derHausbursche Cherubino zu allen

unpassenden Gelegenheiten mit-mischt und nur eins im Sinn hat:„Ich liebe alle Frauen!“

AUGENZWINKER-DUELLE

Diese Handlung hat zunächsteinmal wenig mit den Erfah-rungswelten des kindlichen Publi-kums zu tun. Dennoch bleiben diejungen Zuschauer gebannt bei derSache, denn die Szenen sind sehr

dramatisch aufgebaut, fokussie-ren die Konflikte als augenzwin-kernde Duelle. Vor allem Cheru-bino wird zur Lustspielgestalt,die mit verzweifelter Arglosigkeitund Liebeslust hereinplatzt und

sich deswegen ständig versteckenmuss – mal in der Besenkammer,mal als Lampenschirm oder Kar-ton mit Füssen.Während die Herren ihren Lei-

denschaften ziemlich ausgeliefertsind, zeigen die Frauen Stärke,kämpfen, intrigieren, ziehen imHintergrund die Fäden, wie dieGräfin. Sie gewinnt Susanna alsKomplizin, um in einem Rollen-und Kleidertausch ihren untreuen

Gemahl bloßzustellen. Das ist diegroße Schlussszene. Nach FigarosSchlafzimmer und dem Wohn-zimmer des Grafen wandelt sichdie Drehbühne zum nächtlichenSchlossgarten-Labyrinth, in dem

alle Täuscher und Getäuschtenzum finalen Verwirrspiel antre-ten. Damit das dunkel verber-gende Grün der Nacht auch beistrahlendem Sonnenschein aufder Burgbühne erkennbar wird,sind die Akteure in Tarnanzügenunterwegs, selbst das Kammer-musikensemble um den musikali-schen Leiter Markus Höller trägtKleidung mit aufgedrucktemLaubwerk.

Der Bad Vilbeler „Figaro“ ist beiallem Tempo und kindgerechtemSpielwitz eine starke, von star-ken Stimmen getragene Opern-Inszenierung über die Macht derGefühle. (dd)

Cornelia Funkes Fantasy-Ro-man „Tintenherz“ handelt vonBüchern, den darin lebendenFiguren, vom Lesen, Vorlesenund der großen Kraft der Vor-stellung. Ins imaginäre Reichder Fantasie nimmt die Schau-spielinszenierung Zuschauerab sieben Jahren mit.

In eine magische Welt aus wan-delbaren Buchstaben entführendie Burgfestspiele ihr junges Pu-

blikum mit der Eigenproduktion„Tintenherz“. Regisseurin Kirs-ten Uttendorf und das Ensemblenehmen die Zuschauer mit aufeine abenteuerliche Reise, derenHandlung auf dem ersten Bandder Tintenwelt-Trilogie basiert.

RIESIGE BUCHSTABEN

Uttendorf hat den Bestsellerauf 90 Minuten Spielzeit kompri-miert: „Ich habe aber alle Haupt-figuren auf die Bühne gebracht.Einige Szenen sind neu ins Stückhineingeschrieben und Rollen ver-ändert. Bei mir ist Mutter Resaabweichend vom Buch eine stum-me Sklavin im Dorf des Bösen.“

Das Bühnenbild von ClausStump besteht aus überdimensio-nalen Buchstaben. Sie definierenOrte, sind zugleich Mobiliar undSpielfläche für die zehn Schau-spieler. Geordnet ergeben sie dasWort Fantasie.In dieser Buchstabenwelt ver-

sinken die Darsteller in ihrenBüchern und deren Geschichten.Sie überschreiten die Grenzezwischen Realität und Fiktion,die durch die besondere Gabe

der Hauptfiguren Mo und Meg-gie fließend ist. Buchbinder Mound seine zwölfjährige TochterMeggie verfügen über begnade-te Stimmen. Mit diesen könnensie Figuren und Gegenstände ausBüchern herauslesen, die dann indas wirkliche Leben wechseln.Ungewollt den umgekehrten

Weg beschreitet Meggies MutterTeresa, die als fiktive RomanfigurFamilie und Stimme verliert.Gespannt verfolgen die Zu-

schauer bei den Vorstellungenflammende Feuerspiele, tempo-reiche Wort- und andere Gefechteund feiern am Schluss das En-semble für das mitreißende Spielmit viel Applaus. (fau).

Sie sind wieder zurück aufder Bühne der Burgfestspie-le: Jim Knopf und Lukas derLokomotivführer. Gemeinsambestehen sie in der Musical-Fassung viele Abenteuer undbesiegen die Piratenbande„Wilde 13“.

Ein schriller Lokomotivpfiffund schon geht es los. „GutenMorgen Lummerland, der Tag derstartet, er wartet, Zeit rauszuge-

hen, die Sonne scheint“, singenund tanzen alle fröhlich zusam-men: Frau Waas und Herr Ärmel,die Prinzessin Li Si, König Alfons,Lukas und Jim Knopf. Selbstver-ständlich sind auch wieder diebeiden Lokomotiven mit im Spiel:Emma rollt herbei, gefolgt von deretwas kleineren Molly. Doch dieSonne verschwindet, es donnertund blitzt. Das ist der Auftakt fürdie Abenteuer, die Jim Knopf undLukas bestehen müssen.Gebannt verfolgen die Kinder

die flott erzählte Geschichte mitden von Jan Rademacher kompo-nierten Liedern.Zuerst geht es darum, den

Scheinriesen Herrn Tur Tur nach

Lummerland zu holen, damit erals Leuchtturm die Schiffe war-nen kann. Dann geht Molly anden magnetischen Felsen verloren,und Frau Malzahn, die sich in denDrachen der Weisheit verwandelthat, gibt dem verzweifelten JimKnopf und Lukas einen Ratschlag.Sie sollen aufs Meer hinausfahren,um die Piratenbande „Wilde 13“ zufinden. Dann würden sie auch dasRätsel um die Herkunft von JimKnopf lösen können.

Die Bühne ist groß genug füralle diese Abenteuer. Den Hinter-grund bildet eine blaue Wolken-landschaft, die auch das Meer seinkönnte. Nach Bedarf öffnen sichTüren, und dank der Kraft derFantasie ist Ort der Handlung ab-wechselnd der Magnetfelsen, das„Land, das nicht sein darf“ oderdas Land Mandala.Ins Herz schließen die Kinder

ganz schnell den lustigen Halb-drachen Nepomuk. Mehr Angstverbreiten hingegen die „Wilden13“, die dann aber doch besiegtwerden. Mit viel Schlussapplausbelohnt das Publikum das Ensem-ble und das Team von RegisseurChristian H. Voss. (ado)

Immer Ärgermit der Liebe„Figaros Hochzeit“ mit großem Spielwitz und starken Stimmen

Im Labyrinthder Buchstaben„Tintenherz“ erobert die Herzen der Zuschauer

Turbulentund amüsantJim Knopf und Co haben es mit der Wilden 13 zu tun

HörunterstützungMit der App MobileConnect ist eine individuelleHörunterstützung mit dem eigenen Smartphoneund Kopfhörern für alle Vorstellungen möglich. BeiFragen helfen das Team im Kartenbüro und dieHostessen gerne weiter.

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Die Studierenden der Frankfurter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst werden zur Recht für ihre großartigen Leistungenin der Opern-Inszenierung „Figaros Hochzeit“ in der Bad Vilbeler Burg vom Publikum gefeiert.

Auf Tour: Staubfiner (Michael Klein),Meggie (Johanna Dähler) und Mo (Julian Mehne) Lassen Dampf ab: Jim (V. Farah), Sursulapitsich (S. Rögner) und Lukas (T.Reichardt)

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Der schwebenden Stille, mit der Feidman undder Gitarrist Kreusch das Publikum verzau-bern, setzen die Musiker von Gitanes Blondeswilde Rhythmen entgegen, die in die Welt desKlezmer wie des Balkan-Folks entführen sowieauch in die Tiefen der irischen, russischen undsüdamerikanischen Musik. Diese Programmzeigt, wie vielfältig, ideenreich, lebendig undmodern Weltmusik sein kann. Bewegend!

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Casanova Society OrchestraDie Goldenen 20er -musikalische Revue aus Berlin 13. AugustMit unbändiger Spiefreude und witzigemCharme garantiert das Orchester seinenGästen ein unvergessliches Erlebnis mit Musikder 10er bis 40er Jahre. Herrlich!

Jetzt singt Pagani! Musicalmelodien,Songs und Chansons 27. AugustAndrea M. Pagani gibt ein Konzert auf derBurghofbühne. Mit der Sängerin RayaSarontino präsentiert er „Carusa“ von LucioDalla oder „Non, je ne regrette rien“ vonEdith Piaf u.v.a.m. Am Klavier DiethardStephan Haupt. Ausdrucksstark!

LandesjugendjazzorchesterHessen Big Band Stories from theAmerican Songbook 3. SeptemberJunger Jazz made in Germany: Die Talent-schmiede des Hessischen Kulturpreisträgersreißt mit ihrem Können bei Auftritten mitinternationalen Jazzstars das Publikum zuOvationen hin.Grandioser Sommerabschluss!

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