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BRÜCKEN BAUEN – VERBINDUNGEN SCHAFFEN LANGE TRADITION: VIGIER UND DIE BRÜCKEN WERTVOLLE ARBEIT IM ALLTAG: VIGIER SCHAFFT VERBINDUNGEN Juni 2014 DAS VIGIER-KUNDENMAGAZIN

BRÜCKEN BAUEN – VERBINDUNGEN SCHAFFEN · Heute schon eine Brücke gebaut? Brücken schaffen Verbindungen – und zwar im wörtlichen wie im übertragenen Sinn. ... Song die Analogie:

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BRÜCKEN BAUEN – VERBINDUNGEN SCHAFFENLANGE TRADITIoN:VIGIER UND DIE BRÜCKEN

WERTVoLLE ARBEIT Im ALLTAG:VIGIER SCHAFFT VERBINDUNGEN

Juni 2014 Das Vigier-KunDenmagazin

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2 | VIGIER VISIoNS | Ausgabe 01_2010

ImPRESSUmDas Magazin VISIONS von Vigier erscheint in der Regel einmal jährlich. Alle Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung ohne Zustimmung der Herausgeberin ist unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Verarbeitung für elektro -nische und multimediale Systeme.

Herausgeberin: Vigier Holding AG, Wylihof 1, CH-4542 Luterbach, www.vigier.ch, [email protected] Redaktionsteam: Joëlle Kobel, Didier Kreienbühl, Anita Schmid (alle Vigier Holding AG)Texte / Redaktion: textatelier.ch, Elfenaustrasse 5, 2502 Biel, www.textatelier.chGrafik / Layout: virus Ideenlabor AG, Cornouillerstrasse 6, Postfach, 2500 Biel 4, www.virusad.comTitelbild: Die neue Poyabrücke in Freiburg. Foto: Eric Sauterel

INHALTBRÜCKEN SCHLAGENReal und symbolisch: Brücken über-winden Hindernisse. 04

VIGIER UND DIE BRÜCKENVon Pionier Robert Vigier bis zum Grossprojekt Poya. 10

VoN mENSCH zU mENSCHWie Vigier intern und extern Brücken baut. 14

NEWSTrends, neue Produkte und Inno vationen rund um Vigier. 18

DR. GREENKolumne zu «brings!», dem verbindenden Projekt von Altola. 22

DIE zAHLVigier Rail und der Gotthard-Basistunnel. 23

NEWS UND TRENDS 18

«BRÜCKEN BAUEN FUNKTIoNIERT NUR mIT mENSCHEN!» 14

BRÜCKEN BAUEN – VERBINDUNGEN SCHAFFEN 04

Im DIENST DER BRÜCKENBAUER 10

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Heute schon eine Brücke gebaut?

Brücken schaffen Verbindungen – und zwar im wörtlichen wie im übertragenen Sinn. Als Bauwerke «überbrücken» sie Hindernisse, als Symbol stehen sie für Vermittlung und die Überwindung von Grenzen und Schwierigkeiten. Ob im übertragenen oder im ureigenen Sinn: Brücken bauen ist in der heutigen Gesellschaft wichtiger denn je.

Golden Gate Bridge, Sydney Harbour Bridge oder Kapellbrücke – Brücken sind Prestigebauten und können zum Wahrzeichen einer Stadt oder Nation werden. Unser Hintergrundartikel beleuchtet das Thema Brücken in der Geschichte, der Mytho-logie, der Kunst und der Architektur. 1883 präsentierte Robert Vigier an der Landes-ausstellung in Zürich die erste Betonbrücke mit sechs Metern Spannweite. Diesen Herbst wird in Freiburg die 851 Meter lange Poyabrücke eingeweiht. Auch für dieses imposante Bauwerk hat Vigier einen wichtigen Beitrag geleistet. Unsere zweite Story zeigt auf, wie wichtig der Brückenbau für das Unternehmen Vigier ist und wie wertvoll Erfahrung und Know-how für solche Prestigeaufträge sind. Auch im übertragenen Sinn bauen die Vigier-Unternehmen Brücken, wie unsere dritte Story zeigt. In unserer täglichen Arbeit stellen wir Kontakte zu Anwohnern, Behörden und Institutionen her, überwinden sprachregionale und kulturelle Grenzen. Nur so können langjährige und vertrauensvolle Verbindungen entstehen.

Wir hoffen, dass wir mit diesem VISIONS auch eine Brücke zu Ihnen schlagen und Ihnen das Thema Brückenbau im wahrsten Sinne des Wortes näherbringen können.

Viel Spass bei der Lektüre!

EDIToRIAL

Lukas EppleCEO Vigier

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BRÜCKEN BAUEN – VERBINDUNGEN SCHAFFENBrücken helfen, Hindernisse zu überwinden. Sie verbinden und fördern den Austausch. Doch nicht nur die realen Bauwerke sind wichtig. Auch das Brücken bauen im symbolischen Sinn ist von grosser Bedeutung für uns Menschen.

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beton den Bau schlankerer Balkenbrücken mö glich. Die Techniken und eingesetzten Ma-terialien für den Brückenbau werden auch heute noch weiterentwickelt – Mobilität ist ein Megatrend unseres Jahrhunderts.

Als Brücke gelten heute nach DIN-Norm (Deutsches Institut für Normung) alle Über-führungen, die eine Distanz von zwei oder mehr Metern überwinden. Und es gibt un-zählige Varianten davon: von Balkenbrü-cken über Fachwerkbrücken, Gitterbrücken, Pendelpfeilerbrücken, Bogenbrücken, Hän-gebrücken und Schrägseilbrücken bis zu Schwimmbrücken. Für jede topografische Voraussetzung die passende Konstruktion.

Golden Gate Bridge und Co.Oft sind Brücken berühmte Bauwerke und Sehenswürdigkeiten: Beispiele dafür sind die Golden Gate Bridge in San Francisco, die Syd-ney Harbour Bridge, der Pont Saint-Bénézet in Avignon (bekannt aus «Sur le pont d’Avignon», siehe Kasten Seite 8) die Kapellbrücke in Luzern, die Kornhausbrücke in Bern oder das Landwasserviadukt bei Filisur. Brücken sind architektonische Herausforderungen und werden oft besonders ausgestaltet, wie etwa die Rialtobrücke in Venedig zeigt. Es sind

Mit dem Wort «Brücke» bezeichnet man im ureigenen Sinn ein Bauwerk zur Überque-rung eines Hindernisses. Brücken gibt es, seit Menschen existieren. Schon immer wurden Stämme und Steine zu Hilfe genommen, um Flüsse zu überqueren. Holz und Stein waren denn auch bis ins 19. Jahrhundert die wich-tigsten Baustoffe: Die Babylonier bauten im 6. Jahrhundert Brücken aus Zypressen- und Zedernholz, den Bau von Bogenbrücken aus Naturstein beherrschten schon die Römer. 1779 wurde für den Bau einer Brücke erst-mals Gusseisen verwendet. Die erste Zement-brücke entstand zwischen 1812 und 1822 und wurde von Louis-Joseph Vicat, dem Erfinder des künstlichen hydraulischen Kalks, erbaut. Sie ist 180 Meter lang und überquert bei Souillac die Dordogne.1855 erbaute Vicat mit seinem Sohn Joseph im Jardin des Plantes in Grenoble auch die weltweit erste Betonbrücke. Zwei Jahre zu-vor hatte Joseph Vicat das Unternehmen Vi-cat gegründet, das sich noch immer in Fami-lienbesitz befindet und dem inzwischen auch die Vigier-Unternehmen angehören.

Kurz danach wurde erstmals bei einer Bogenbrücke Stampfbeton eingesetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg machte dann Spann-

Spektakulär: Die Salbit-Hängebrücke

im Göschenertal.

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Prestigebauten, die für die Ingenieurskunst oder Finanzkraft einer Stadt stehen. Acht der zehn längsten Brücken der Welt stehen heute in China: Die längste davon ist 164,8 Kilometer lang und Teil der Schnellfahrstrecke Peking–Shanghai. Sie führt grösstenteils über Land, überquert aber auch den Yangcheng See.

Eine Brücke ist immer eine Verbindung zwi-schen zwei Punkten. Manchmal liegen die-se noch in derselben Stadt, manchmal aber auch in zwei verschiedenen Ländern oder gar zwei verschiedenen Kontinenten. Eine Brücke kann so zum Symbol der Völkerverbindung werden. Die Öresundbrücke zwischen Kopen-hagen und Malmö, die 2000 für den Verkehr freigegeben wurde, verbindet beispielsweise Dänemark und Schweden. Bei ihrem Bau wurde penibel darauf geachtet, dass das Pla-nungskomitee zu je 50 Prozent aus Fachleu-ten beider Staaten besteht. Auch beim Namen wurde ein Kompromiss gefunden: Die Brücke heisst «Øresundsbron», was einen Mix aus dem schwedischen «Öresundsbron» und dem dänischen «Øresundsbroen» darstellt. Für ei-nen interkulturellen Kompromiss steht auch die Pearl River Necklace Bridge, die 2015 fertig werden soll: Da in China Rechts-, in Hongkong aber Linksverkehr herrscht, müs-

sen die Fahrspuren auf der Brücke Position tauschen – dies geschieht mit einer grossen, spektakulären 8-förmigen Kurve über dem Wasser. Der Brücke über den Bosporus in Istanbul, die den europäischen mit dem asia-tischen Teil der Stadt verbindet, kommt eben-falls eine völkerverbindende Funktion zu. Oft kommen sich Staaten durch den Bau einer Brücke vom Gefühl her näher – auch wenn die geografische Distanz gleich bleibt.

Eine TeufelsbrückeDie besondere Bedeutung von Brücken rührt unter anderem daher, dass ihr Bau stets mit erheblichen Risiken verbunden ist. Lange gab es den Brauch, dass der Konstrukteur die Brücke als Erster überschreiten musste, um zu beweisen, dass er an ihre Stabilität glaubt. Oft wurden Opfergaben gebracht, um eine Brücke zu segnen, oder an den beiden Enden Statuen zu deren Schutz angebracht. Sie sollten vor den Gefahren schützen, die beim Traversieren der Brücke lauerten. Als Schutzpatron der Brücken kam dabei der hei-lige Nepomuk zum Einsatz. Manchmal ranken sich auch Sagen um den Bau von Brücken: In vielen ist die Rede von übernatürlichen Kräften, die bei der Realisierung mitgewirkt hätten. Am bekanntesten ist hierzulande die

Präsent in Sprache und Mythologie: Die «Brücke» bezeichnet auch eine Turnübung und spielt in der Sage der Teufelsbrücke eine zentrale Rolle.

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Legende der Teufelsbrücke: Die Urner rät-selten lange, wie es wohl möglich sei, in der Schöllenenschlucht endlich eine Brücke über die wilde Reuss zu bauen. Da soll ein Landam-mann eines Tages verzweifelt gerufen haben: «Soll doch der Teufel eine Brücke bauen!» Was dieser auch getan habe: Als Opfergabe habe er aber die erste Seele gefordert, welche die Brücke überschreite. Die Urner hätten den Teufel aber überlistet, indem sie zuerst einen Ziegenbock hinüber schickten.

Auch heute noch haftet Brücken ein Ge-fühl der Mystik an. Bei der Begehung einer schmalen Hängebrücke wird uns etwa vor Augen geführt, in welcher Höhe wir uns be-finden und dass wir nicht mehr auf festem Grund stehen. Das Überschreiten einer Brü-cke braucht mitunter Mut. Brücken stehen allgemein für Übergänge – nicht zufällig werden Tore zu anderen Daseinsbereichen häufig durch Brücken symbolisiert. Wer über eine Brücke schreitet, dringt im übertragenen Sinn in eine andere Welt vor.

Austausch, Vermittlung und FriedenIn unserem Sprachgebrauch hat das Wort Brücke zahlreiche Bedeutungen: Es bezeich-net etwa künstliche Zahnreihen, mit denen die Lücken im Gebiss überwunden werden. Es steht auch für eine Turnübung, bei der ein

«Sur le pont d’Avignon»Das französische Volkslied «Sur le pont d’Avignon» handelt vom Pont Saint-Bénézet in Avignon und wird auch heute noch im Französischunterricht gelehrt. Die Kinder stellen sich dabei Leute auf der Brücke vor, die glücklich tanzen. Das Lied wurde vom Komponis- ten Pierre Certon im 16. Jahrhundert unter dem Titel «Sous le pont d’Avignon» veröffentlicht. Die heute be-kannte Version entstand Mitte des 19. Jahrhunderts für eine Oper von Adam Adolphe. Für die verschiedenen Titel gibt es einen Grund: Das besungene Fest hat näm-lich nicht auf, sondern unter der Brücke stattgefunden – auf der «Ile de la Barthelasse» mitten in der Rhône, die früher von der Brücke überspannt wurde. Darauf befanden sich das Vergnügungsviertel und die Jahr-märkte der Stadt. Da dies später nicht mehr der Fall war, wurde der Text nachträglich abgeändert.

Pont de Souillac: Die erste Zementbrücke überquert die Dordogne

und wurde zwischen 1812 und 1822 von Louis-Joseph Vicat erbaut.

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Bogen zwischen Händen und Füssen ent-steht, und für die Kommandozentrale auf ei-nem Schiff. Auch in Sprichwörtern wird das Wort symbolisch verwendet: «Alle Brücken hinter sich abbrechen» meint, alle Verbin-dungen zu kappen. Mit einer «Eselsbrücke» baut man sich seine persönliche Erinne-rungshilfe, festigt einen bestimmten Weg im Hirn. Das Element der Verbindung ist allen Bedeutungen gemein. Und verbindende Ele-mente stehen in der heutigen Zeit der Globa-lisierung vermehrt im Fokus.

Brücken sind ein Symbol für Austausch, Ver-mittlung und Frieden. «Brücken bauen»  im übertragenen Sinn bedeutet, den Austausch zwischen verschiedenen Kulturen oder Grup-pierungen zu fördern und gegenseitiges Ver-ständnis zu ermöglichen. Damit befasst sich etwa der Forschungszweig der interkulturel-len Kommunikation. Es geht dabei darum, die Unterschiede in der Verständigung bewusst zu machen und damit Missverständnisse zu verhindern. Um eine andere Kultur verstehen zu können, muss erst erkannt werden, wo-raus die eigene kulturelle Prägung besteht. Dabei gilt es nicht nur sprachliche Hinder-nisse zu überwinden, sondern ein komplett anderes Wertesystem nachzuvollziehen. Bestes Beispiel dafür ist der Papst: Er wird auch «Pontifex Maximus» genannt – er ist also der «oberste Brückenbauer».

«Über sieben Brücken musst du gehen»Auch in der Kunst sind Brücken ein beliebtes Symbol für Verbindungen, die Überwindung von Schwierigkeiten oder die Lösung von Pro-blemen. Der deutsche Musiker Peter Maffay singt im Lied «Über sieben Brücken musst du gehen» davon, dass schwierige Jahre zu über-stehen sind. Simon and Garfunkels «Bridge over Troubled Water» hat es sogar zum Welthit geschafft. Und Joy Fleming erklärt in ihrem Song die Analogie: «Ein Lied kann eine Brü-cke sein – jeder Ton ist ein Stein – du kannst darüber gehen, andere verstehen». Auch im technischen Vokabular zur Liedstruktur wird der Begriff «Bridge» verwendet: Damit wer-den Übergänge bezeichnet, die meist von der Strophe in den Refrain überleiten.

Die Brücken auf der Euro-NoteDie politisch-symbolische Bedeutung von Brücken zeigt sich auch auf der Rücksei-te der Euro-Noten: Dort werden Brücken stellvertretend für Epochen aufgeführt. Sie entsprechen nicht realen Bauwerken, sondern werden sinnbildlich für die ver-schiedenen Architekturstile verwendet – von der Klassik über die Romanik, Gotik, Renaissance, den Barock und das Industrie-zeitalter bis hin zur Moderne. Die älteste Epoche ist auf der 5-Euro-Note zu sehen, die modernste auf der 500-Euro-Note. Die Brücken stehen offiziell für die Verbindung der einzelnen Länder innerhalb der Euro-päischen Union.

In den bildenden Künsten sind Brücken ebenfalls präsent: etwa bei Monet, der sie über seine Seerosenteiche führt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde in Dresden gar ein Künstlerkollektiv unter dem Namen «Die Brücke» gegründet. Es bestand aus Ernst Ludwig Kirchner, Fritz Bleyl, Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff. Ihren Namen begründete die Gruppe folgendermassen: Brücke sei ein vielschichtiges Wort. Es stehe nicht für ein Programm, führe aber gewis-sermassen von einem Ufer zum anderen.

Keine Frage: Ein wichtiger Aspekt der Kunst ist die Vermittlung, das Übertragen von Ge-danken und das Anstossen von Diskussio-nen. Die positive symbolische Bedeutung des Brückenbauens passt also sehr gut zu dieser Aufgabe. Brücken zu bauen heisst auch, Ver-bindungen zu schaffen. Ein Bild, das sich aus der Architektur entwickelt und über die Jahr-hunderte in den Köpfen der Leute verfestigt hat.

Symbol für Hoffnung: Brücken sind in den Bildern von Claude Monet ein häufiges Motiv.

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Im DIENST DER BRÜCKENBAUER

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Am 12. Oktober 2014 wird Freiburg aufatmen. Nach fast sechsjähriger Bauzeit wird dann die Poyabrücke dem Verkehr übergeben. Das Burg-Quartier wird endlich befreit vom Transitverkehr, der vom Autobahnanschluss Granges-Paccot in Richtung Tafers und um-gekehrt rollt. Das freut die Anwohner, die heute unter dem Lärm und den Abgasen von täglich 25 000 Autos leiden. Profitieren werden auch historische Monumente wie die Kathedrale St. Nikolaus. Ihre mit Ornamen-ten geschmückte Fassade ist in den letzten Jahrzehnten wegen der aggressiven Luft-schadstoffe zunehmend zerfallen.

Sauberere Luft, weniger Lärm, mehr Sicher-heit für den Langsamverkehr, kürzere Ver-kehrswege für Automobilisten – die neue Um-fahrungsstrasse mit dem Herzstück Poyabrücke ver-bessert die Lebensqualität der Menschen und stärkt den Wohn- und Wirtschaftsstand-ort Freiburg. Mehr noch: Die elegante und leicht wirkende Konstruktion setzt ein modernes Zeichen und fügt sich harmonisch ins Landschaftsbild ein. Ein Hingucker! Und auch Technikfans kom-men auf ihre Kosten: Mit einer Spannweite von 196 Metern im mittleren Abschnitt stellt die Schrägseilbrücke einen Landesrekord auf.

Beton-Experte mit langer GeschichteArchitekten und Ingenieure werden bei der Einweihung der Poyabrücke im Scheinwerfer-licht stehen. Anteil am Gelingen des Bau-werks hat auch Vigier: Das Unternehmen hat den Beton für die Brückenkonstruktion gelie-

Brücken sind ganz spezielle Bauwerke: Sie setzen weithin sichtbare Zeichen in der Landschaft und sind technisch anspruchs-voll. Für den Betonspezialisten Vigier sind Brücken schon seit jeher wichtige Referenzprojekte.

fert. Das nimmt die Öffentlichkeit aber etwas weniger zur Kenntnis. Bruno Kiefer, Direktor Sand, Kies, Transportbeton von Vigier, stört sich nicht daran: «So sind die Rollen eben verteilt. Wir leisten unseren Beitrag stets im Hintergrund.» Dennoch seien Brücken für Vigier schon immer wichtige Projekte gewe-sen, denn: «Brücken sind exponiert, sie fallen auf und müssen hohen ästhetischen Anfor-derungen genügen. Dazu kommt ihre symbo-lische Bedeutung, weil sie Hindernisse, Grä-ben, Kantons- und manchmal Sprachgrenzen überwinden.»

Neben dem Bauwerk in Freiburg wurden in jüngerer Zeit noch andere bedeutende Brü-cken mit Beton von Vigier errichtet. Darunter verschiedene Autobahnbrücken der «Trans-

jurane» A16 oder die Aare-übergänge der Westumfah-rung und der Rötibrücke in Solothurn. Auch für die ele-gante Schrägseilbrücke der A5 bei Arch lieferte Vigier den Beton. Gerade im Bau

ist eine neue Brücke im Basler Rheinhafen, gleich neben dem örtlichen Vigier-Beton-werk.

Als Produzenten von Zement, Sand und Kies waren Vigier-Unternehmen schon seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert am Bau von Betonbrücken beteiligt. Sie lieferten die Bau-stoffe, aber es waren die Baufirmen, die da-raus vor Ort Beton herstellten. Betonwerke, die den begehrten Baustoff zentral produ-zierten und fixfertig zu den Kunden brachten, entstanden erst in den 1950er-Jahren. Sie

«WIR LEISTEN UNSEREN BEITRAG Im HINTERGRUND.»

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der Region in der Lage gewesen, den Auftrag zu erfüllen. «Die Herausforderung bestand darin, die grossen Bedarfsspitzen abzude-cken», erklärt Gérald Rebetez. 600 respekti-ve 650 Kubikmeter Beton mussten seine Mit-arbeiter an den beiden Spitzentagen auf die Baustelle führen, 14 LKWs waren dazu pau-senlos im Einsatz. Regionale Verankerung, flexible Logistik und Geschwindigkeit – dies waren die Trümpfe, die Vigier Beton hier voll ausspielen konnte. Ganz wichtig auch: Mit der Sables et Graviers Tuffières SA, an der Vigier Beton eine Beteiligung hält, konnte eine zwei-te Betonzentrale die lückenlose Versorgung der Poya-Baustelle mit Beton garantieren.

Hohe Anforderungen an BrückenbetonNicht nur bei der Logistik war eine Top- leistung gefragt. Denn entscheidend beim Brückenbau sind vor allem absolut konstante Betoneigenschaften. Den Grund erklärt Kurt Strahm, Leiter Betontechnologie von Vigier: «Die Eisenarmierung ist genau auf die Fes-

tigkeit des Betons abgestimmt. Ist der Beton an einer Stelle fester – also eigentlich bes-ser – als vorgesehen, können Sprödheit und Rissbildung auftreten.» Was beim Bau eines Hauses kaum dramatisch ist, wird bei Brü-cken nicht toleriert. Denn hier werden Schä-den schnell auch zum Sicherheitsrisiko.

Brückenbeton muss hohe Anforderungen erfüllen. Bei den Fundamenten der Poya-brücke etwa kam Beton mit hoher Sulfat- beständigkeit zum Einsatz – ein Schutz gegen die aggressive Humussäure des Erdreichs. Geschützt werden muss der Beton auch vor den schädlichen Auswirkungen durch ein-dringendes Wasser, Tausalz und Frost. Un-zählige Male wird der Beton im Testlabor gefroren und wieder aufgetaut, um seine Wi-derstandsfähigkeit gegen Frost und Tausalz zu prüfen. Und sowohl bei der Herstellung im Betonwerk wie später auf der Baustelle kontrollieren die Vigier-Fachleute und der Kunde, ob die Rezeptur genau den Vorgaben

wurden rasch zu Kompetenzzentren und ha-ben die Betontechnologie entscheidend wei-tergebracht. An der Spitze dieser Entwick-lung mit dabei waren viele Unternehmen, die heute unter dem Dach von Vigier vereint sind.

Starke Logistik von Vigier BetonVon allen Brückenprojekten, an denen Vigier jemals beteiligt war, dürfte die Poyabrücke ei-nes der wichtigsten sein. Gérald Rebetez, Un-ternehmensleiter von Vigier Beton Romandie, erklärt warum: «Für uns ist es ein Referenz-projekt. Dass wir beim Bau mithelfen durften, zeigt, dass wir über die nötigen Kompetenzen verfügen.»

Welche Kompetenzen das sind, zeigen nicht allein die Zahlen: In drei Jahren lieferte Vigier Beton 16 000 Kubikmeter Transportbeton und 2000 Kubikmeter Spritzbeton vom regionalen Werk Tentlingen auf die Poya-Baustelle – an sich keine aussergewöhnliche Menge. Trotz-dem wäre kaum ein anderes Unternehmen

mit Vigier-Beton gebaut: Für die Poyabrücke

lieferte Vigier 16 000 Kubikmeter Transportbeton

und 2000 Kubikmeter Spritzbeton.

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entspricht. So ist sichergestellt, dass das Bauwerk jahr-zehntelang intakt bleibt.

Brückenpionier Robert VigierWie die Architekten und die Ingenieure müssen beim Brü-ckenbau also auch die Hersteller des Betons jederzeit auf der Höhe der Aufgabe sein. Deshalb kann längst nicht jeder Betonhersteller Brücken bauen. «Es braucht schon einiges an Erfahrung», betont Kurt Strahm. Vigier hat diese dank der über 140 Jahre langen Firmengeschichte. Es war noch dem Unternehmensgründer Robert Vigier kurz vor seinem Tod 1884 vergönnt, als Schweizer Betonbrückenpionier in die Geschichtsbücher einzugehen.

Der Anlass war die Landesausstellung 1883 in Zürich. Hier liess Robert Vigier eine 2,5 Meter hohe Bogenbrücke mit 6 Metern Spannweite und einer Scheitelstärke von nur 12 Zen-timetern aus nichtarmiertem Beton errichten. Damit wollte er den Nachweis der einwandfreien Qualität seines Zements er-bringen – was ihm mit dieser ersten Betonbrücke der Schweiz mit Bravour gelang, während seine beiden schärfsten Kon-kurrenten im Zementgeschäft mit ähnlichen Demonstrations-objekten scheiterten.

GENIALER mATERIALKREIS-LAUF BEIm TUNNELBAU

Brücken verkürzen Wege. Dasselbe tun auch Tunnel, allerdings im Untergrund. Zum Bei-spiel der zwei Kilometer lange Rosshäusern-tunnel auf der Bahnstrecke Bern–Neuenburg. Er ist das Herzstück des Doppelspurausbaus eines Streckenabschnitts, von dem der regio-nale Zugverkehr profitieren wird – dank kürze-ren Fahrzeiten, höherer Streckenkapazität und verbesserter Fahrplanstabilität.

Von der BLS haben Vigier Beton Mittelland und die Berner Alluvia AG den Auftrag, rund 100 000  Kubikmeter Beton für den Bau des Tunnels zu liefern. Zum grössten Teil handelt es sich um Spritzbeton, der beim Sprengvortrieb zur Sicherung des Tunnelgewölbes zum Einsatz kommt. Für das Bauprojekt werden insgesamt über 330 000  Kubikmeter Kies für die Betonherstellung sowie als Unterbau- und Hinterfüllmaterial benötigt. Zugleich gilt es, 420 000  Kubikmeter Ausbruch- material aus dem Tunnel wegzuführen.

Ein glücklicher Umstand ermöglicht einen genialen Material-kreislauf ohne lange Transportwege. Im nahen Mäderforst liegt nämlich Kies von guter Qualität im Boden. Schon vor Beginn der Tunnelbauarbeiten wurde die benötigte Menge in nur sechs Monaten abgebaut und beim Bahnhof Rosshäusern zu einem grossen Hügel aufgeschüttet. Gleichzeitig erstell-ten Vigier und ihr Partner hier ein Kies- und Betonwerk. «Der Zeitdruck war die grosse Herausforderung dieses Auftrags, denn normalerweise hätte dies zwei Jahre gedauert», erklärt Felix Hofer, Unternehmensleiter von Vigier Beton Mittelland. Seit Beginn der Bauarbeiten im März 2013 wird die Tunnel-baustelle nun vom eigenen Kies- und Betonwerk versorgt, während das beim Tunnelvortrieb ausgebrochene Felsmate-rial im Mäderforst deponiert werden kann.

Voraussichtlich Ende 2016 wird der neue Tunnel in Betrieb genommen, die Kiesgrube im Mäderforst wird wenig spä-ter wieder aufgefüllt und aufgeforstet sein. Davon, dass ein geschlossener Materialkreislauf praktisch auf der Baustelle möglich ist, profitieren alle: Die kurzen Transportwege sen-ken die Kosten und reduzieren die Emissionen für die Anwoh-ner und die Umwelt. Einmal mehr können die Baustoffe Kies und Beton ihre ökologischen Qualitäten voll ausspielen.

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Brücken bauen kann man nicht nur im physischen Sinn. Verbindungen zu schaf -fen ist für jedes Unternehmen zentral. Die Vigier-Unternehmen pflegen die inter-nen Verbindungen genauso wie den Kon-takt zu verschiedensten externen Stellen. Die Kommunikation von Mensch zu Mensch ist dabei essenziell.

che sprechen, die ihm geläufiger ist, und Ro-mands wie Deutschschweizer sind sich ge-wohnt, den Effort zu machen und die Sprache anzupassen.» Dadurch würden tagtäglich Of-fenheit und Flexibilität trainiert. Diese Mehr-sprachigkeit sei nicht absichtlich gewählt, sondern ergebe sich ganz natürlich durch die Standorte. «Als grosses Plus davon ergeben sich durch die anderen Sprachen und Kultu-ren in Diskussionen andere Sichtweisen. Und dadurch können sich neue Ideen entwickeln.»

Durch die Sprache entstehe auch Nähe zu den Kunden, betont Kreienbühl. «Manche Kunden meinen, wir seien eine französischsprachige Firma, andere, wir seien aus der Deutsch-schweiz.» Und das sei gut so. Das Bild von Vigier mit seinen rund 1100 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen sei so nicht das eines abs-trakten Grossunternehmens: «Jede Firma von Vigier kann so für den Kunden sein, was er oder sie braucht: ein lokaler Spezialist.» Denn was letztlich wahrgenommen werde,

Eine neue Kiesgrube, ein Bahntunnel, ein Fassadensystem oder die Entsorgung von Ölen und Emulsionen: Die Vigier-Unterneh-men haben es mit komplexen und langfris-tigen Projekten zu tun. Das ergibt zahlreiche Schnittstellen, die tagtäglich gepflegt werden wollen. Dazu müssen Brücken zwischen den unterschiedlichsten Berufsfeldern geschla-gen werden. Ebenso sind Vereinbarungen mit Behörden und der Gesellschaft zentral – und das in den verschiedensten Sprachen.

mehrsprachigkeit als InspirationDie Standorte der Vigier-Firmen liegen auf beiden Seiten des Röstigrabens – oder mit-tendrin, wie etwa jener von Vigier Rail in Müntschemier. Das Schlagen von Brücken zwischen verschiedenen Sprachen und Kul-turen ist deshalb für die Vigier-Unternehmen etwas ganz Zentrales. Didier Kreienbühl, Leiter Human Resources der Vigier Holding, hält die Mehrsprachigkeit für einen grossen Vorteil. «Jeder kann bei uns die Landesspra-

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sei der direkte Kontakt zwischen den einzel-nen Menschen: «Brücken bauen funktioniert nur über Menschen!»

«Auch ein Tunnel kann eine Brücke sein»Auch Anabel Hengelmann, Unternehmens-leiterin von Vigier Rail, sieht die Kommuni-kation als wichtigstes Verbindungselement: «Die Kundenpflege ist für uns das A und O,» Da es in der Schweiz nur rund 30 Privatbahnen sowie die SBB gebe, die als Kunden in Frage kämen, sei es enorm wichtig, diese Bezie-

hungen nachhaltig zu stärken. Auch physisch schafft Vigier Verbindungen. Hengelmann sieht die Arbeit im Bahnbereich an sich als Brückenschlag. Denn: «Auch ein Tunnel kann eine Brücke sein,» Sei es die Durchmesser- linie zwischen der Ost- und Westschweiz oder der Marmaray-Tunnel am Bosporus zwischen Europa und Asien: «Schwellen und Geleise verbinden die Orte und damit die Menschen.» Genau so sieht das auch Bruno Kiefer, Direk-tor Sand, Kies und Transportbeton bei Vigier: «Wir leisten einen wichtigen Beitrag zum ver-mehrten Austausch zwischen Regionen und Ländern.»

Vigier schlägt also auch Brücken ins Aus-land. Beispielsweise ist Altola in allen Regio-nen der Schweiz und international orientiert: Bei Bedarf werden auch Recycling-Anlagen im Ausland genutzt oder Abfälle wie Öle oder Emulsionen zur Aufbereitung in die Schweiz importiert. Wichtig ist Roland Meier, dem Unternehmensleiter von Altola, dass für jede Aufgabe die passende Lösung gefunden wird, also für jedes Abfallprodukt die entsprechen-de Verarbeitung. Denn in der Entsorgung gehe es immer weniger um Vernichtung: «Wir werden vom Entsorger zum Verwerter: Viele Stoffe können nach einer Behandlung bei Al-tola in anderen Bereichen wieder verwendet werden.» So etwa als Sekundär-/Ersatzbrenn-stoff bei der Zementherstellung bei Vigier Ciment. Das Entsorgungsunternehmen Alto-la ist damit eine Schnittstelle zwischen Natur und Zivilisation und sucht immer wieder neue Wege und Verbindungen.

Prix créatif«Verbindungen schaffen heisst für mich vor allem, neue Ideen zu entwickeln», sagt Roland Meier. Altola hat bewiesen, dass sie das kann: Mit einem neuen Webshop hat sie 2013 den Prix CréaVicat zur Förderung der Kreativität innerhalb der Vicat-Gruppe gewonnen. Denn der Webshop macht es den verschiedenen Kunden aus der Industrie noch leichter, eine nachhaltige Entsorgung zu organisieren. Die Benutzeroberfläche ist spezifisch an die Un-ternehmen angepasst, die so ihre eigene Ent-sorgungsdienstleistung von der Verpackung bis zum Transport individuell zusammenstel-

Brückenschlag: Eine vertrauensvolle

Zusammenarbeit mit Behörden

und Gemeinden ist für Vigier essenziell.

Hier bei der Autobahn-Umfahrung Biel mit

Stefan Brunschwiler (Bauführer Atubo,

links) und Aldo Quadri (Tiefbauamt Kanton Bern).

Bild

: Rob

Lew

is

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len können. «Durch effiziente Planung kann schliesslich auch die Natur geschont wer-den», sagt Meier.

Auch für Daniel Schepp, Werkleiter von Vi-gier Ciment, ist Natur- und Umweltschutz ein wichtiges Anliegen. Er steht einem Unterneh-men vor, das etwa durch Gesteinsabbau immer wieder in die Natur eingreifen muss. Deshalb gilt es auch hier, Brücken zu schlagen: Vigier Ciment sucht den Kontakt zu Umweltorgani-sationen früh und führt etwa mit Pro Natura Kompensationsprogramme durch. So werden Wälder erhalten oder Lebensräume für ge-fährdete Tierarten geschaffen. «Wir haben immer mehr gemacht als das gesetzliche Minimum», betont Schepp. Durch Werte wie Transparenz, Ehrlichkeit und Verlässlichkeit hätten sich die Unternehmen von Vigier Ver-trauen erarbeitet: bei Umweltorganisationen, der Bevölke rung und den Behörden. Und Vertrauen ist so etwas wie der Grundstein für alle dauerhaften Verbindungen.

Vertrauensbeweis für AltolaVertrauen in die Entsorgungsfirma Altola haben auch die Behörden. Sie setzen des-halb auf die Eigenverantwortung des Unter-nehmens: Das Monitoring, die Überwachung der Abläufe, gehört zu den internen Auf-gaben. Anstelle von Kontrollen finden Jah-reszielgespräche statt. Selbstverständlich würden immer wieder Berichte abgeliefert, sagt Altola-Unternehmensleiter Meier. «Die Behörden anerkennen, dass wir selber die grösste Kompetenz haben, unsere Leistun-gen zu kontrollieren. Darauf dürfen wir stolz sein.»

Dass die Zusammenarbeit mit den Behör-den ein wichtiger Punkt für Vigier sei, unter-streicht auch Bruno Kiefer. «Der Kontakt mit der öffentlichen Hand ist ein zentrales Anlie-gen für alle Vigier-Unternehmen.» Da viele Eingriffe sichtbare Auswirkungen auf die Le-bensumgebung der Leute hätten, müsse bei allen Projekten Gewicht auf die Kommunika- tion gelegt werden: «Es ist ein Fakt: Wenn Kies abgebaut wird, sieht man das.» Daniel Schepp von Vigier Ciment hält den Brückenschlag zur Bevölkerung ebenfalls für sehr wichtig.

Die Anwohner müssten unbedingt frühzeitig informiert werden: «Das gesellschaftliche Umfeld ist sensibler geworden, die Leute wollen genau wissen, was wir vorhaben.» Zum Glück sei Vigier gut akzeptiert und tief in der Bevölkerung verankert. Schliesslich en-gagiere sich das Unternehmen auch für die Region und schaffe zahlreiche Arbeitsplätze.

Frühzeitige KommunikationAuch Martin Gutknecht, der bei Vigier Be-ton im Bereich Business Development tätig ist, arbeitet Tag für Tag an Verbindungen. Er versucht permanent, die Interessen der ver-schiedenen Anspruchsgruppen unter einen Hut zu bringen. Zu seinen Aufgaben gehört die Rohstoffsicherung, das heisst die Erwei-terung von bestehen-den Standorten und die Suche nach neuen Ges te ins abbaustel-len. Wenn ein Standort gefunden ist, müssen zahlreiche Bewilligungsverfahren durchlau-fen werden. Beim Projekt «Naturnahes Aa-reufer Flumenthal» etwa stand er mit zahl-reichen Umweltorganisationen in Kontakt, bei der Kiesgruben-Erweiterung in Lyss wa-ren die Anliegen der Anwohner ein zentrales Thema. «Für jedes Projekt muss der richtige

Weg gefunden werden – und der läuft über frühzeitige Kommunikation», ist Gutknecht überzeugt.

Auch intern sei es nötig, Brücken zu bau-en und interdisziplinär zusammenzuspan-nen. Für jedes Bewilligungs-Projekt werde ein spezifisches Team aus Vigier-internen Mitarbeitenden, externen Planern und Be-ratern zusammengestellt. «Die Leute kom-men aus den unterschiedlichsten Berufen, dies fördert das Verständnis für die jeweils andere Sichtweise», sagt Gutknecht. Diese Teams arbeiten dann für drei bis fünf Jahre eng zusammen, bis das Projekt beendet ist. Bei Vigier laufen jeweils zehn bis zwölf sol-

cher Verfahren paral-lel, das Unternehmen entwickelt sich laufend weiter. «Mit unseren Massnahmen wollen wir Anliegen von Tan-gierten frühzeitig auf-nehmen und in die Pla-

nung einfliessen lassen, um so das Projekt zu optimieren und damit auch späteren Beschwerden vorzubeugen. Mit dieser Vor-gehensweise sparen wir erheblich Zeit und Sorgen», sagt «Brückenbauer» Gutknecht. Nur so seien am Schluss wirklich alle Betei-ligten zufrieden.

«WIR LIEFERN EINENWICHTIGEN BEITRAG zUm AUSTAUSCH zWISCHEN REGIoNEN UND LäNDERN.»

Vigier baut Brücken: Innerhalb des Unternehmens werden

verschiedene Standorte, Sprachen und Kulturen verbunden.

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NEWS

Vigier Beton

80 000 KUBIKmETER BEToN FÜR DIE BIELER STADIEN2015 ist die Eröffnung der Stades de Bienne geplant. In nur elf Monaten wurde zwischen Mai 2013 und April 2014 der Rohbau hochgezogen. In dieser Zeit hat Vigier Beton Seeland Jura täglich zwischen 500 und 1000 Kubikmeter Beton geliefert – 80 000 Kubikmeter insgesamt. Zehn Kräne und bis zu drei Beton-pumpen waren in Betrieb, um diese gewaltigen Mengen auf der Baustelle zu verarbeiten. Eine kombinierte Sportanlage wie die Stades de Bienne ist neu für die Schweiz. Der Komplex in der Industriezone von Biel umfasst ein Eis-stadion mit 7000 und ein Fussballstadion mit 5000 Plätzen. Dazu kommen eine Curlinghalle, drei Aussensportplätze, eine unterirdische Einstellhalle und eine multifunktionale Zone für kommerzielle Nutzungen wie Restaurants und Geschäfte.

www.vigier-beton.ch Altola

BELIEBTES ELEKTRoGERäTE-RECyCLINGDas neue Recycling-Kompetenzzentrum für Elektro- und Elektronikschrott von Altola ist auf Kurs. Das Geschäft mit den ausgedienten Elektrogeräten verläuft sehr erfolgreich. Altola bie-tet komplette Lösungen für die gesetzeskonforme und nachhaltige Verwertung und Entsor-gung von Datenträgern, Batterien, Leuchtmitteln und Elektrogeräten aller Art – vom effizien-ten Sammeln und Transportieren über die Rückgewinnung und Aufbereitung der Wert- und Schadstoffe bis zur Abrechnung mit den Rücknahmesystemen für die Kunden.Speziell nach der Weihnachtszeit, wenn so manches alte Elektrogerät ausgemustert und durch ein neues Modell ersetzt wird, muss Altola für aussergewöhnliche «Stosszeiten» gewappnet sein. So verzeichnete das Kompetenzzentrum im letzten Januar eine kurzfristige Verdoppelung der Anlieferungen. Da die Mengensteigerung nicht ganz unerwartet war, konnte Altola zusammen mit seinen Partnerbetrieben das Material problemlos verarbeiten.

www.altola.ch

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Altola

SCHNELLE EINSATz-GRUPPE SEG24 mIT ALToLADie Altola AG bildet mit drei anderen Un-ternehmen die SEG24, die SchnellEinsatz-Gruppe für rasches Räumen, Entsorgen und Wiederherstellen des Normalzustandes bei Schadenereignissen. Bei Unwettern, Indust-riestörfällen oder Unfällen zeigt sich immer wieder, wie wertvoll eine eingespielte und technisch gut ausgerüstete Einsatzgruppe ist. Sie hilft, Schäden zu minimieren und Zeit zu gewinnen. Die Zusammenarbeit der Un-ternehmen Achermann Revital AG, Altola AG, Eberhard Bau AG und Spaltag AG ist bislang einzigartig in der Schweiz. Auftraggeber sind Versicherungsgesellschaften und Gebäude-versicherungen, Bund, Kantone, Gemeinden, Öl- und Feuerwehren sowie Polizei und Ka-tastrophen-Korps. SEG24 deckt die Bereiche Erdbewegung, Tiefbau, Schadstoffsanierung, Sonderabfall, Entsorgung, Transport, Ana-lytik, Deponie, Schadenbehebung und Saug-technik ab und hat schon diverse Ernstein-sätze hinter sich.

www.seg24.ch

Vigier Ciment

DIE TäUFERBRÜCKE IN DER ComBE DU BEzDie Ciments Vigier SA ist nicht nur an Grossprojekten beteiligt, sondern wirkt auch im Kleinen. Wer im Berner Jura durch die malerische Combe du Bez südlich von Corgémont wandert, gelangt zur restaurierten Täuferbrücke. Der schmucke Übergang, einst Treffpunkt der ver-folgten freikirchlichen Religionsgemeinschaft der Mennoniten, ist mit Zement von Vigier ge-baut: 2 Tonnen Portland-Zement, 1,5 Tonnen Weisszement sowie 2 Tonnen hydraulischer Kalk und 1,5 Tonnen Weisskalkhydrat sorgen für einen sicheren Tritt. Damit unterstreicht Vigier die Verbundenheit mit der Region. Der Standort der Ciments Vigier SA in Péry befindet sich wie die Täuferbrücke im Regionalpark Chasseral.

www.vigier-ciment.ch | www.parcchasseral.ch

Creabeton Matériaux

zERTIFIKAT BÜRGT FÜR SCHWEIzER QUALITäTDie Creabeton Matériaux AG legt ihren Offer-ten neu ein Zertifikat mit dem Titel «Natürlich Schweiz» bei. Mit diesem Leistungsverspre-chen unterstreicht das Unternehmen, dass es seine hochwertigen Betonerzeugnisse um-weltschonend und nachhaltig produziert. Da-bei setzt die Firma auf heimische Produktion. Über 95 Prozent des Gartenbausortiments stammen aus dem Inland, sind ISO-zertifiziert und mit dem «Natürlich Schweiz QR-Code» gekennzeichnet. Kundinnen und Kunden ha-ben so die Gewissheit, ein echtes Schweizer Produkt zu erwerben, das höchsten Qualitäts-ansprüchen genügt und aus den regional ge-wonnenen Rohstoffen Kies, Sand und Wasser besteht.

www.creabeton-materiaux.ch

Vigier Rail

FAHRWEG FÜR DEN NoTFALL In Zusammenarbeit mit dem Lizenzgeber Sonneville hat Vigier Rail mit LVT traffic ihr Feste-Fahrbahn-System um eine inno-vative Lösung erweitert. Dank LVT traffic können nun auch luftbereifte Rettungsfahrzeuge die Fahrbahn nutzen, um bei Notfällen in den Tunnel einzufahren. Diese Entwicklung war ein wichtiger Schritt, um die Anforderungen von modernen Rettungskonzepten zu erfüllen. Kernstück von LVT traffic ist der neu entwickelte LVT-Stützpunkt mit hohen Schultern. In Kombination mit einer zusätzlichen Ortbetonschicht wird so ein Fahrweg für Rettungsfahrzeuge erstellt. Durch speziell angefertigte Schalungshauben lassen sich die LVT-Stütz-punkte und der Beton für den Fahrweg trennen. Die typischen LVT-Systemvorteile hinsichtlich zweistufiger Elastizität und Erschütterungsschutz bleiben so erhalten.

www.vigier-rail.ch

Natürlich Schweiz

MaterialBeton besteht vor allem aus Kies, Sand und Wasser und zu einem kleinen Anteil aus Zement. Die natürlichen Rohstoffe gewinnen wir in den gleichen Regionen, in denen wir sie zu Beton pro dukten verarbeiten. Zur Veredelung einzelner Pro-dukte setzen wir nur 5 % Zusatzstoffe aus dem angrenzenden Ausland ein.

SortimentSchweizer Produkte für die Schweiz – deshalb stellen wir zum Beispiel über 97 % unserer Gartenbeläge im Inland her. Nur einige wenige Produkte importieren wir aus dem Ausland. So können wir unseren Kunden ein komplettes Sortiment an-bieten, das keine Wünsche offenlässt. Alle unsere Schweizer Betonprodukte sind unter www.creabeton-materiaux.ch mit dem «Natürlich Schweiz QR-Code» gekennzeichnet.

TransportVon der Gewinnung der Rohstoffe bis zum fertigen Schwei-zer Betonprodukt ist es nicht weit. Denn die Herstellmateri-alien stammen aus der Region und die Produktion erfolgt an dezentralen Standorten. Dies gewährleistet jederzeit kurze Transporte und schont die Umwelt.

VertriebDurch und durch professionell und lokal verankert – unser Vertriebsnetz glänzt mit echt schweizerischen Tugenden. Beim Händler in Ihrer Nähe finden Sie garantiert das richtige Schweizer Betonprodukt für Ihren Garten. Für kurze Liefer-wege und Lieferfristen sorgt unsere starke Logistik.

QualitätSchweizer Arbeitsplätze für hochwertige Schweizer Betoner-zeugnisse: Unsere gut 430 Mitarbeitenden erzeugen an fünf Standorten in der Schweiz mit modernsten Fertigungsanla-gen ISO-zertifizierte Betonartikel. Qualität verpflichtet – des-halb gewähren wir zwei Jahre Garantie auf unser gesamtes Sortiment.

RecyclingBetonprodukte lassen sich beliebig oft rezyklieren. Am Ende ihrer langen Lebensdauer werden sie zu Betonbruch zerklei-nert. Dieser wird als Ersatz für die natürlichen Ressourcen Sand und Kies verwendet. Der Kreislauf schliesst sich dort, wo er begonnen hat: in der Schweiz natürlich.

Material

95 % 97 % 100 % 100 % 100 % 100 %

0 %20 %40 %60 %80 %

100 %

Sortiment Transport Vertrieb Qualität Recycling

NATÜRLICH SCHWEIZ

Creabeton Matériaux AG www.creabeton-materiaux.ch

CH-3250 Lyss | CH-3646 Einigen | CH-1523 Granges-près-Marnand | CH-3186 Düdingen

Wir gratulieren. Sie haben sich für ein echtes Schweizer Produkt entschieden. Unser Gartenbausortiment stammt zu über 95 % aus Schweizer Produktion.

CBM_NatuerlichSchweiz_2014-02_df_normal.indd 1 20.02.14 17:37

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Vigier Beton

zENTRALE KIESAUFBEREITUNG IN WImmISNach knapp anderthalb Jahren Bauzeit hat im Dezember 2013 das neue Kieswerk von Vigier Beton Berner Oberland in Wimmis den Betrieb aufgenommen. In der Anlage wird künftig der Kies für die ganze Region Berner Oberland zentral aufbereitet. Im Gegenzug erfolgt in den nächsten Jahren die Stilllegung der alten Kieswerke in Bönigen, Frutigen, Einigen und Wim-mis. Die Anlagen werden zurückgebaut und die Areale im Lütschinendelta und am Kanderufer in Frutigen renaturiert. Abgebaut wird das Rohmaterial Kies aber weiterhin dezentral. Die Reorganisation von Vigier Beton Berner Oberland ist mit Investitionen von 25 Millionen Fran-ken verbunden. 18 Millionen Franken kostet das neue Werk in Wimmis – inklusive Kläranlage, Recycling-Waschanlage und neue Zentraldisposition. Ebenfalls Teil des Gesamtprojekts sind zwei neue Betonzentralen in Frutigen und in St. Stephan.

www.vigier-beton.ch

Creabeton Matériaux

BEToNFASSADE SETzT AKzENTE IN BERNDas neue Büro- und Laborgebäude von Swissmedic, der Schweizerischen Zulassungs- und Aufsichtsbehörde für Heilmittel, setzt in Bern einen starken städtebaulichen Akzent. Auffallend am Neubau von AAP Atelier für Archi-tektur und Planung sind die horizontal eingeschnittenen Fensterbänder als prägendes Strukturmerkmal der Nord- und der Südfassade. Die Fassaden bestehen aus anthrazitfarbigen Betonelementen mit Aussparungen für die Fenster, die von Creabeton Matériaux vorgefertigt wurden. Trotz ihrer Grösse von bis zu acht mal vier Metern sind die Platten nur zehn Zentimeter dick und entsprechend leicht. Dass sie dennoch die erforderliche Festigkeit aufwei-sen, ist dem Hochleistungsbeton VIFORT® zu verdanken. Durch die Vorfabri-kation war es zudem möglich, die Fassaden in kurzer Zeit zu realisieren.

www.creabeton-materiaux.ch

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Vigier Rail

BAHN FREI FÜR DIE öKoNomISCHE SCHWELLE

Bald schon wird die von Vigier Rail produzierte Flachschwelle B06 FS vermehrt auf Schwei-zer Bahntrassees zu sehen sein. Das Bundes-amt für Verkehr (BAV) hat 2011 dem Einbau dieses neuen Schwellentyps zugestimmt. Er ist für Normal- und Meterspurbahnen verfüg-bar und bietet alle Vorteile der herkömmlichen Betonschwellen, ist aber breiter und flacher und reduziert dadurch die Kontaktspannun-gen zwischen Schwelle und Schotter. So wer-den Lasten schonender in den Untergrund eingeleitet und besser verteilt. Vorteil: Der Schotter wird weniger beansprucht und die Stopfintervalle können verlängert werden. Der Einbau der neuen Flachschwelle erhöht die Wirtschaftlichkeit der Schottergleise und ist vor allem dort sinnvoll, wo die Schotter-stärke begrenzt ist – etwa bei der Sanierung von Tunneln, Unterführungen oder Brücken.

www.vigier-rail.ch

Vigier Ciment

420 000 ToNNEN FÜR DIE moBILITäTAuch wenn er unsichtbar ist: Zement ist im Alltag allgegenwärtig und das Fundament unserer Infrastruktur. Wie sehr, zeigt der Blick auf aktuelle Strassenbauprojekte in den Kantonen Wallis, Graubünden, Bern und Freiburg, an denen die Ciments Vigier SA beteiligt ist. Für die sechs Baustellen liefert das Unternehmen bis ins Jahr 2017 rund 420’000 Tonnen Zement. Damit werden Brücken gebaut, Tunnel erstellt und Umfahrungen realisiert.

www.vigier-ciment.ch

Creabeton Matériaux

EFFIzIENTE STRASSENABWASSER-REINIGUNGStrassenabwasser enthält krebserregende Schwermetalle und Kohlewasserstoffe aus dem Abrieb von Pneus und Bremsbelägen (FB) sowie aus Autoabgasen. Normale Kläranlagen kön-nen die Gifte nicht herausfiltern. Deshalb sollte das Abwasser von vielbefahrenen Strassen vor Ort gereinigt werden, bevor es in die Umwelt und in die Nahrungskette gelangt. Einen Beitrag zur Lösung des Problems leisten Strassenabwasser-Behandlungsanlagen, kurz SABA. Creabeton Matériaux hat eine SABA entwickelt, die sich optimal für Strassenflächen von 600 bis 800 Quadratmetern eignet – beispielsweise im städtischen Gebiet, auf grossen Parkplätzen oder dort, wo der Platz knapp ist. Das einfach zu wartende System mit zwei inte-grierten Filtern hält einen Grossteil der problematischen Stoffe zurück. Das Abwasser kann anschliessend in ein Gewässer oder ein Sammelbecken für Sauberwasser eingeleitet werden oder im Boden versickern.

www.creabeton-materiaux.ch

Altola

SEHR BELIEBTE TRIAGEKURSE Die Sonderabfall-Experten von Altola geben ihr Know-how im Umgang mit gif-tigen Stoffen an Mitarbeitende von Sonderabfallsammelstellen in Gemeinde-werkhöfen, Gewerbe- und Industrieunternehmen weiter. Die Grundschulungs-kurse zur Sonderabfalltriage, die seit zwei Jahren durchgeführt werden, sind praktisch immer ausgebucht. An einem Tag erhält das angehende Triagefach-personal Theorie und Praxis zur Sonderabfalltriage vermittelt. Das beginnt bei den gesetzlichen Vorschriften und endet in der praktischen Sonderabfall- analyse mit Schnelltests und in der Chemikalientriage. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Praxisarbeit. Der Kursordner, den die Teilneh-menden erhalten, ist ein wert-volles Nachschlagewerk, das von Altola laufend aktualisiert wird. Die nächsten beiden Triage kurse für Neueinsteiger finden am 21. August und am 18. September 2014 statt. Für Fortgeschrittene bietet Altola auch einen halb tägigen Wei-terbildungskurs an.

www.altola.ch

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Altola als Brückenbauerin? Kein schlech-tes Bild, denn das Vigier-Unternehmen schafft Verbindungen zwischen Gemein-den, Abfallverursachern, -entsorgern und -verwertern. Ein Paradebeispiel dafür ist das Projekt «brings!».

Nun, da hat mir das Redaktionsteam ja eine ziemliche Knacknuss vorgesetzt: das Thema «Brücken bauen» für meine aktuelle Kolum-ne. Aber keine Angst: Ich finde immer einen Link zu den ökologischen Themen, die mich bewegen! Ich habe mir also die Altola AG vor-geknöpft, das Vigier-Unternehmen, das sich auf das Sammeln, Verwerten und Entsorgen von Sonderabfallstoffen aller Art spezialisiert hat. Denn Altola ist wirklich eine Brücken-bauerin. Sie schafft in ihrer Tätigkeit über die Grenzen hinaus Verbindungen und gewähr-leistet so einen beeindruckenden Stoffkreis-lauf. Beispiel Motorenöle: Altola sammelt in der Schweiz die Altöle, kümmert sich um das Recycling und sorgt dafür, dass die Abfälle, die in diesem Produktionsprozess entstehen,

wieder als Sekundärbrennstoffe verwendet werden können. Auch in der Zementherstel-lung übrigens.

Am meisten beeindruckt mich aber das Gemeinschaftsprojekt «brings!» der Ruag Schweiz AG, der Schwendimann AG und der Altola AG. «brings!» ermöglicht es den Men-schen in bereits 21 Gemeinden, ihre speziel-len Abfälle auf nachhaltige Art zu entsor-gen: Indem sie diese nämlich ganz einfach an eine «brings!»-Sammelstelle bringen. Ob Sperrholz, Korkzapfen, CDs, alte Kaffee-maschine, Toner-Patrone oder schrottreifes Velo – insgesamt 47 Produkte können an den «brings!»-Sammelstellen abgegeben wer-den. Und das zu kundenfreundlichen Zeiten, werktags bis 18.30 Uhr und auch samstags. «brings!» garantiert dann die professionelle Verwertung und Entsorgung dieser Abfälle. Für Gemeinden eine ökonomisch und ökolo-gisch optimale Lösung, die auf dem Franchi-sing-System basiert.

Besonders gefreut hat es mich, dass die Gemeinde Münchenbuchsee, die zu den Pionieren der Separatsammlung mit dem «brings!»-System gehört, letztes Jahr den «Green Can Award» erhalten hat. Dieser na-tionale Umweltpreis der IGORA-Genossen-schaft zeichnet jährlich drei Vorzeigeprojek-te in der Separatsammlung von Wertstoffen aus. Münchenbuchsee und das «brings!»-Projekt haben diesen Preis wirklich verdient. Wie gut das Sammelsystem in München-buchsee funktioniert, beweist allein schon die Tatsache, dass sich inzwischen weitere Nachbargemeinden angeschlossen haben. Absolut nachahmenswert, wie ich finde!

Ihr Dr. Green

BRÜCKEN BAUEN IN DER ABFALLVERWERTUNG

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57 km

Gotthard- Basistunnel

543 Elemente = Waggon

700 Bahnwagen

DIE zAHL

380 0́00So viele LVT-Blöcke liefert Vigier Rail für den Gotthardbasis-tunnel, dessen Eröffnung im Dezember 2016 erfolgen soll. Low Vibration Track (LVT) ist eines der ersten Feste-Fahrbahn-Sys-teme der Welt, das dank hoher Gleisgenauigkeit und exzellen-tem Vibrationsschutz für viele Grossprojekte eingesetzt wird. Die im Gotthard eingebauten LVT-Blöcke entsprechen mit rund 13 500 Kubikmetern fast der gleichen Betonmenge, die für den Bau der Poyabrücke nötig war. Für diese 380 000 LVT-Blöcke mussten 700 Bahnwagen beladen werden. Der Länge nach auf-gereiht, ergeben die LVT-Blöcke eine Strecke von Genf nach Zü-rich. Die Strecke im Tunnel misst 57 Kilometer (doppelspurig).

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Nahe liegend

Ökologisch, vielfältig, nachhaltig – Beton. Der Baustoff aus Ihrer Region.

Kies, Sand, Wasser und Zement: Beton besteht aus dem Besten, was die

Region zu bieten hat. Im Gartenbereich ist die Entscheidung für diesen

Naturbaustoff nahe liegend. Zum Beispiel für Platten oder Pfl astersteine,

in ihrer breiten Vielfalt an Farben, Formen und Oberfl ächen.

Wussten Sie schon, wie herausragend die Ökobilanz der CREABETON-

Produkte ist? Überzeugen Sie sich auf unserer Website:

www.creabeton.ch/naheliegend