Buchbesprechung: Das Management 1 × 1 für Ingenieure. Von M. Gebhard-Rheinwald

Das Management 11 für Ingenieure M. GEBHARD-RHEINWALD Wiley-VCH Verlag GmbH, Weinheim 2002, 230 Seiten, geb., 3 34,90 ISBN 3-527-30447-9 Kennen Sie diese Situation? Sie sind Fachmann. Sie glau- ben, dass Leistung sich letztlich durchsetzt ± Sie müssen nur gut genug auf Ihrem Fachgebiet sein. Aber Sie machen immer wieder eine schmerzliche Erfahrung: Weitaus weniger kompetente Kollegen sind erfolgreicher. Diese Kollegen verdienen mehr als Sie, sind beim Chef besser angesehen, verschaffen sich in Besprechungen und vor gröûeren Menschenan- sammlungen besser Gehör, und deren Vorschläge setzen sich durch. Sind Sie öfter in dieser Situation und sind Sie unzu- frieden damit? Nein?! Dann könnte dieses Buch Sie trotz- dem interessieren. Und zwar dann, wenn Sie die Grund- lagen menschlicher Kommu- nikation in einer für den In- genieur leicht verständlichen und gut strukturierten Form nachlesen möchten. Wenn Sie obige Frage jedoch bejahen, dann kann Ihnen dieses Buch nicht nur nach- vollziehbare Erklärungen liefern, warum sich jemand gut verkaufen kann, sondern auch, wie Sie sich in dieser Beziehung verbessern kön- nen. Es macht auf Probleme und Fallstricke aufmerksam, die Ihnen bestimmt häufig gar nicht bewusst sind, und zeigt viele Lösungsmöglichkeiten an. Das Buch ist gegliedert in Grundlagen und Schlüssel- qualifikationen. Im Grund- lagenteil sind Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Ingenieur und Manager sowie das Spezifische im Menschen heraus gearbeitet. Zudem werden Beziehungs- ebenen beleuchtet. Im zweiten Teil werden die Schlüsselqualifikationen Verkaufen, Motivation, Argu- mentation, Konfliktlösung, Präsentation, Rhetorik, Team- arbeit und Führen eingehend behandelt. Das Buch liest sich nicht nur überwiegend flüssig, sondern eignet sich auch gut als Nachschlagewerk. Es richtet sich nicht nur an den reinen Fachmann, sondern kann auch für den nicht professio- nell ausgebildeten Manager ± als solchen würde ich mich bezeichnen ± sehr interes- sante Aspekte und Anregun- gen liefern. Es kam z. B. mehrmals vor, dass ich die ersten Seiten eines Kapitels überflog und dabei dachte ¹Das Kapitel kannst du dir sparen, denn das kennst du ja schon allesª. Keines der Kapitel habe ich letztlich übersprungen. Nach dem Bekannten kam immer wieder etwas für mich Neues und Interessantes. Für alle Ingenieure, die sich in ihrer Tätigkeit neben Sach- aufgaben auch Management- fragen widmen müssen, sich aber nicht in hochtheoreti- sche Managementliteratur einarbeiten wollen, bietet dieses Werk einen schnellen, gut gegliederten Zugang und hält einfache Lösungsmöglichkei- ten für viele alltägliche Pro- bleme bereit. O. MACHHAMMER, Ludwigshafen [BB 3377] Microwave Synthesis B. L. HAYES CEM Publishing, Matthews/NC/ U.S.A 2002, 295 Seiten, 45 Abb. u. 28 Tab., geb. ISBN 0-9722229-0-1 1986 veröffentlichten Gedye bzw. Giguerre Manuskripte ± jeweils in Tetrahedron Letters ± mit dem Titel: ¹The use of microwave ovens for rapid organic synthesisª bzw. ªAppli- cation of commercial microwave ovens to organic synthe- sisª. Seitdem wurden Mikrowellen-assistierte Syn- thesearbeiten immer belieb- ter. Bis heute wurden weit mehr als 1 300 Einzelbeiträge registriert. Zahlreiche Über- sichtsarbeiten (vgl. P. Lid- ström et al., Tetrahedron 57 (2001) 9225-83, ¹Microwave assisted organic synthesis ± a reviewª) sind ebenso ver- fügbar. Nur Monographien bzw. Lehrbücher sind leider Mangelware. Grund genug, sich über das zu besprechen- de Buch zu freuen. Mikrowellen-unterstützte Synthesen erfordern einen speziellen Gerätepark und spezielle praktische Erfahrun- gen im Umgang mit ihm. Der Gerätepark muss sicheres Ex- perimentieren zulassen und Ergebnisse liefern, die vali- dierbar sind. Fallweise sollten neben Arbeiten mit typischen Laboransätzen auch solche durchführbar sein, die den Beginn einer Maûstabsvergrö- ûerung darstellen. Nach preiswerten, aber mängel- behafteten Haushalts-Mikro- wellengeräten gibt es seit wenigen Jahren kommerzielle Forschungsmikrowellengeräte (CEM, MLS, Personal Chemis- try), die o.g. Herausforderun- gen im Labormaûstab ganz bzw. weitgehend erfüllen. Die Autorin (PhD 1999: ªSyntheses of 5- and 6-mem- bered rings via transition metal-mediated cycloaddition reactionª), gegenwärtig als Senior Scientist in der Life Science Division, CEM Corpo- ration tätig, ist seit kurzem mit Mikrowellen als alternative Energiequelle für Synthe- sen unmittelbar vertraut. Die key topics des vorliegenden Buches: · Optimizing reactions · Applications in microwave synthesis · Atmospheric and pressur- ized reactions · Choosing the best solvent for a microwave-assisted reaction · Solvent-free reactions · Fundamentals of microwave theory and instrumentation werden deshalb von ihr kor- rekt eingeführt und beispiel- haft diskutiert. Das Buch zeigt die Vorteile wie die Nachteile Mikrowel- len-assisitierter Synthesen auf. Es benennt Synthesen, die Stunden oder sogar Tage in Anspruch nehmen, aber bei Bedarf vielfach in Minu- ten durchgeführt werden kön- nen. Das schafft Präparatoren zusätzliche Zeit für mehr Kreativität und die Überprü- fung neuer Ideen. Das Buch gliedert sich nach dem Vorwort von A. Katritzky (University of Florida) in 7 Ka- pitel, ein Nachwort, ein Glos- sar (26 Begriffe) und einen breiten Raum füllenden Ab- schnitt mit Zitaten (723 Zitate auf 83 Seiten, aktuell z.T. bis 2001). Die ersten 16 Zitate des 1. Kapitels werden hier noch- mals (der Vollständigkeit hal- ber?) wiederholt. Dunkel bleibt, nach welcher Gewich- tung die Zitate Aufnahme fanden. Bei Kontrolle einer Vielzahl ausgewählter Zitate (und hier des experimentellen Teils!) zeigt sich, dass selten die strengen Maûstäbe einer Validierung erfüllt werden. Was noch auffiel: Tabelle 27 (S. 70) ist mit Tabelle 28 (S. 172) identisch! In 7. Kapi- tel fehlt das Unterkapitel II. Zwanzig farblich herausgeho- bene Merksätze zwischen S. 11 und 191 stellen einen heuris- tischen Ariadnefaden dar, der es auch Anfängern erlaubt, sich im Mikrowellen- ¹labyrinthª zurecht zu finden. Der Merksatz auf S. 191 ist vermutlich der Garant für weiteres Experimentieren mit Mikrowellen: faster reactions, higher yields, cleaner reactions, and new pathways! Fazit: Die Mikrowellen-Technologie stellt für präparativ arbeiten- de Chemiker, Biochemiker, Pharmazeuten und medizini- sche Chemiker eine wertvolle Alternative zur klassischen Heiztechnik mit Heizpilzen, Sand-, Wasser- und Ölbädern bzw. Heiûluftgebäsen dar. Mo- derne MW-Geräte erlauben den sicheren Zugang zu Par- allelansätzen bzw. zur kombi- natorischen Chemie. Ent- scheidend für eine positive Energiebilanz sind neben den tradierten Reaktionsparame- Buchbesprechungen 1717 Chemie Ingenieur Technik 2003, 75, No. 11

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