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w w w . WissenPlus | Betriebswirtschaft/Volkswirtschaft Ölpreis im Sinkflug: Ursachen und Auswirkungen 1. Zum Thema Der Ölpreis befindet sich im freien Fall. Benzin und Heizöl sind so günstig wie schon lange nicht. Es ist die längste Talfahrt beim Ölpreis seit fast 30 Jahren. Kostete ein Barrel (= 159 Liter) der Rohölsorte Brent am 3.9.2014 noch 102,34 US-Dollar, so notierte Brent am 3.9.2015 zu 50,38 US-Dollar. Und die Preise geben weiter nach, weil die Rohölproduktion einfach höher ist als die Nachfrage. Für den Preisrückgang gibt es aber auch noch eine Reihe weiterer Ursachen. Dass Benzin an den Tankstellen in den letzten Monaten immer billiger wurde, ist für die Autofahrer zweifelsohne erfreulich, aber der dramatische Verfall der Ölpreise führt auch bereits jetzt zu sehr bedenklichen Auswirkungen. Mithilfe dieses didaktischen Materialienpakets sollen die Schüler/innen über die zahlreichen Ursachen und vielschichtigen Auswirkungen des Preisrückgangs bei Erdöl informiert bzw. dafür sensibilisiert werden. Die beiden nachfolgenden aktuellen und interessanten Auszüge aus Fachartikeln sollen Ihnen als Lehrer/in einen ersten tieferen Einblick in die Komplexität des Themenfeldes „Ölpreisverfall – Ursachen und Auswirkungen“ geben: „Das Jahr 2015 kann bereits jetzt den außergewöhnlichen Öl-Jahren zugeordnet werden. Gleich der Januar startete mit den niedrigsten Barrel-Preisen seit 2009. Mit dem Fracking- und Schieferöl-Boom werden in den USA wieder Ölmengen wie Ende der Siebziger Jahre gefördert. Aufgrund dieser Entwicklung ist die OPEC unter Führung von Saudi-Arabien in einen Ölpreiskampf eingetreten, um hauptsächlich die Ölindustrie in den USA in der Steigung der Fördermengen einzubremsen. Die tief abgesunkenen Rohölpreise zeigten dann auch Wirkung, denn die Anzahl der Ölbohrtürme in den USA war im ersten Halbjahr wieder stark rückläufig ist. Dennoch können die USA bislang die Sept. 2015 © MANZ Verlag Schulbuch | Autoren: Mag. Gottfried Kögler, Dr. Barbara Müllauer-Hager - 1-

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Ölpreis im Sinkflug: Ursachen und Auswirkungen

1. Zum Thema

Der Ölpreis befindet sich im freien Fall. Benzin und Heizöl sind so günstig wie schon lange nicht. Es ist die längste Talfahrt beim Ölpreis seit fast 30 Jahren. Kostete ein Barrel (= 159 Liter) der Rohölsorte Brent am 3.9.2014 noch 102,34 US-Dollar, so notierte Brent am 3.9.2015 zu 50,38 US-Dollar. Und die Preise geben weiter nach, weil die Rohölproduktion einfach höher ist als die Nachfrage. Für den Preisrückgang gibt es aber auch noch eine Reihe weiterer Ursachen.Dass Benzin an den Tankstellen in den letzten Monaten immer billiger wurde, ist für die Autofahrer zweifelsohne erfreulich, aber der dramatische Verfall der Ölpreise führt auch bereits jetzt zu sehr bedenklichen Auswirkungen.Mithilfe dieses didaktischen Materialienpakets sollen die Schüler/innen über die zahlreichen Ursachen und vielschichtigen Auswirkungen des Preisrückgangs bei Erdöl informiert bzw. dafür sensibilisiert werden. Die beiden nachfolgenden aktuellen und interessanten Auszüge aus Fachartikeln sollen Ihnen als Lehrer/in einen ersten tieferen Einblick in die Komplexität des Themenfeldes „Ölpreisverfall – Ursachen und Auswirkungen“ geben:„Das Jahr 2015 kann bereits jetzt den außergewöhnlichen Öl-Jahren zugeordnet werden. Gleich der Januar startete mit den niedrigsten Barrel-Preisen seit 2009. Mit dem Fracking- und Schieferöl-Boom werden in den USA wieder Ölmengen wie Ende der Siebziger Jahre gefördert. Aufgrund dieser Entwicklung ist die OPEC unter Führung von Saudi-Arabien in einen Ölpreiskampf eingetreten, um hauptsächlich die Ölindustrie in den USA in der Steigung der Fördermengen einzubremsen. Die tief abgesunkenen Rohölpreise zeigten dann auch Wirkung, denn die Anzahl der Ölbohrtürme in den USA war im ersten Halbjahr wieder stark rückläufig ist. Dennoch können die USA bislang die Tagesfördermengen auf dem hohen Level halten und die Anzahl der neu bohrenden Ölbohrtürme stabilisierte sich im Sommer. Jüngste technologische Verbesserungen haben die Kosten wettbewerbsfähig gemacht, sogar bei Ölpreisen um 50 Dollar/Barrel.Bei der Leitsorte BRENT kletterten die Rohölnotierungen von unter 50 Dollar/Barrel im Januar dann im Februar wieder auf rund 65 Dollar/Barrel. Dies wurde sehr begünstigt durch die extrem lockere Geldpolitik fast aller wichtigen Industrieländer. Das freie Kapital suchte gewinnbringende Anlagemöglichkeiten, wodurch die Aktienkurse auf Rekordhöhen schnellten und auch die Rohöl-Future-Kontrakte zunächst wieder um 20 Prozent kletterten. Von Monat Mai an gerieten die Rohölwerte zunehmend unter Druck, weil sich zeigte, dass die Überversorgung des Ölweltmarktes unverändert anhält. Besonders in den USA waren und sind die Öllager randvoll. In Amerikas Rohöllagern bunkern 25 Prozent mehr Öl als vor einem Jahr.

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Im Juli kam es im Atomkonflikt mit dem Iran zum erfolgreichen Verhandlungsabschluss, so dass mittelfristig die Sanktionen gegen Teheran aufgehoben werden. Das iranische Öl wird dann den Weltölmarkt zusätzlich sättigen, während Saudi-Arabien, der Irak, Russland ihre Ölfördermengen auf Rekordwerte steigerten bzw. hielten.Im Juli traten dann die Konjunkturprobleme Chinas in den Vordergrund und führten im August zu einem Preissturz bei den Aktienmärkten und bei den Rohstoffwerten. Dies drückte die Ölpreise sogar noch unter das Januar-Preisniveau und es wurden am Ölmarkt neue Tiefpreise am Ölmarkt seit 2009 erreicht. So sank WTI-Rohöl unter die 40 Dollar-Marke.Ausblick:Der Ölmarkt ist in 2015 mit 2,5 bis 3 Millionen Barrel täglich überversorgt. Dies wird auch in der zweiten Jahreshälfte Bestand haben, denn die OPEC hält an der losgetretenen Preiskampfpolitik unbeirrt weiter fest. In allen Ölförderländern, wie Russland, Irak, Iran, Venezuela, Brasilien, Kanada, Mexiko, Angola und natürlich auch Saudi-Arabien, Katar und VAE , um nur die wichtigsten zu nennen, sind die Ölexporteinnahmen massiv eingebrochen. Für die kommenden Monate muss der Wirtschaftseinbruch Chinas als sehr bedrohlich für die Weltkonjunktur gesehen werden...!“http://www.tecson.de/historische-oelpreise.html

Erdöl-Preiskrieg: Gefährlich nicht nur für Russland, sondern für Weltwirtschaft Deutsche Wirtschafts Nachrichten, Michael Bernegger  

Alle Indizien deuten darauf hin, dass die Erdöl-Preise auf absehbare Zeit nicht steigen, sondern sogar weiter sinken dürften. Der von den Saudis entfesselte Preiskrieg wird von den USA geduldet, um Russland in die Knie zu zwingen. Doch diese Strategie ist höchst gefährlich: Sie könnte zu einem Einbruch der gesamten Weltwirtschaft führen.

Die Ölpreise haben seit Mitte 2014 einen massiven und beschleunigten Preiseinbruch erlitten.Die Preise haben sich innerhalb eines Jahres praktisch halbiert. Die Baisse ist Teil eines umfassenden Preiseinbruchs bei Rohstoffen seit 2011. Bei Erdöl und Erdgas muss der Preisrutsch aber auch im Kontext von globalen Angebots- und Nachfragefaktoren betrachtet werden, die sektorspezifisch sind. Drei Merkmale zeichnen den Öl- und Gassektor aus. Der innovativste und schnellst wachsende Teilbereich ist hoch- verschuldet, hat hohe Produktionskosten und produziert keinen positiven Cash-flow. Ein Kartell, das sich von dieser innovativen Industrie existentiell bedroht fühlt, führt einen nicht erklärten Preiskrieg gegen sie. Und die Nachfrage nach Erdöl ist kaum preiselastisch. Sie hängt weniger von den Preisen als von der Einkommensentwicklung in wenigen Schwellenländern ab, anderen Märkten als in der Vergangenheit.

Öl ist der wichtigste Rohstoff der Welt.Es stellt in globalen Indizes für Rohwaren rund 50% bis 70% des Gewichts dar. Öl ist der wichtigste Energieträger, der für Transport, Heizung/Klima und für Elektrizitätsproduktion Verwendung findet. Öl ist auch Rohstoff für zahlreiche Zwischen- und Endprodukte wie Kunststoffe, Chemikalien. In Preisindizes spielen die Bewegungen von Energieträgern eine große Rolle. Und der Öl- und Gassektor ist ein Sektor, in den in den vergangenen 10 und vor allem 5 Jahren besonders viel Kapital hineingeflossen ist. Deshalb konzentrieren wir uns auf diesen Sektor. Er ist direkt sehr wichtig und hat indirekt über zahlreiche Kanäle weitere Effekte.

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Was ist im Ölmarkt passiert?Die Rohöl- und Gasproduktion ist seit 2008 stark angewachsen. Der wichtigste Faktor ist die „Shale-Revolution“ in den Vereinigten Staaten. Die Revolution ist Fortschritten in der Produktionstechnologie von Öl und Gas zuzuschreiben. Diese Fracking-Technologie ist eine Kombination von hydraulischem Aufbrechen und horizontalem Bohren in tiefen Gesteinsschichten. Durch ihren Einsatz hat sich der seit 1970 anhaltende Abwärtstrend der Rohölförderung in den USA innerhalb weniger Jahre komplett umgekehrt. Noch 2008 hatte die Rohölförderung mit durchschnittlich 5 Millionen produzierten Barrels pro Tag das niedrigste Niveau seit 1946 erreicht. Innerhalb weniger Jahre ist diese Förderung bis April 2015 auf einen historischen Höchststand seit 1970 angestiegen. 2014 wurden die USA zum ersten Mal seit Jahrzehnten wieder zum größten Erdölproduzenten der Welt, sie überholten Russland und Saudi-Arabien.Von Saudi-Arabien wurde diese rasante Produktionssteigerung als effektive Gefahr empfunden. Durch die Shale-Revolution könnte das OPEC-Kartell strukturell Marktanteile verlieren und für die Preisbildung bedeutungslos werden. Saudi-Arabien vollzog Mitte bis Ende 2014 ähnlich dem Jahr 1985 einen grundlegenden Kurswechsel. Das Königreich verließ seine traditionelle Rolle als ‚swing-producer’, der den Preis in einem informellen Zielband durch sein Angebotsverhalten stabilisiert. Stattdessen verhinderte es eine Senkung der Produktions-Quoten im Kartell und produzierte demonstrativ anhaltend mehr, als seiner Quote entsprechen würde. Die Produktion der OPEC stieg deshalb parallel weiter auf Rekordhöhen an. An entscheidenden Eckpunkten vermochte das Land dem Markt zu signalisieren, was seine Absicht ist. Diese Angebotsausweitung hat zum Preiskollaps beigetragen. Wesentlich waren dabei Verkäufe der Produzenten über Futures und andere Derivate. Sie wollten ihre zukünftige Produktion auf den hohen Niveaus absichern oder verkaufen und überführten dadurch die Preise in den Sturzflug.Um die Konstellation dieser beiden Kontrahenten zu verstehen, sollen einige zentrale Merkmale hervorgehoben werden. Die Anbieter im Shale-Bereich in den USA sind nicht die bekannten großen Energiekonzerne, sondern unabhängige, vielfach neu gegründete kleine und mittlere Unternehmen, die raubzugartig Explorationsrechte erworben und damit rasch die Produktion hochfahren.Aus Anbietersicht gibt es Schwächen dieser Technologie und des Geschäftsmodells:• Hohe Produktionskosten: Fracking ist ein sehr aufwendiges Verfahren, da tief in die

Gesteinsschichten hinuntergebohrt werden muss. Der durchschnittliche Break-even Punkt liegt je nach Lage und Erwerbskosten zwischen 70 und 100 $ pro Barrel.

• Kurze Extraktionsdauer: Eine solche Ölquelle ist nach 1 Jahr zu über 40% ausge-beutet, während bei konventioneller Erdölförderung nur 4% Verlust auftritt. Ein erheblicher Teil der Extraktionsmöglichkeit ist nach zwei Jahren durch.

• Es gibt zwar extrem viele mögliche Gesteinsfelder praktisch in den ganzen Vereinigten Staaten. Die wirklich guten ertragreichen Felder, die hohe Reserven enthalten, sind aber bereits in Exploration und neue sind weniger in Sicht.

• Diese Förderung hat im Boom weder im Öl- noch im Gasbereich im Durch-schnitt einen positiven Cash-flow erwirtschaftet. Das Geschäftsmodell war also, mit immer neuer Verschuldung eine hohe Investitionstätigkeit zu finanzieren, um die Produktion andernorts hochfahren und ausdehnen zu können.

• Hohe Verschuldung, wenig Eigenkapital, kein positiver Cash-flow: Bis jetzt konnten die Effekte des Preiskollapses durch die Absicherungs-Operationen mittels Derivaten aufgefangen werden. Jetzt beginnt dann für viele Produzenten die Schmerz-periode, wenn die Absicherungen progressiv auslaufen und die Preise weit unter den Kosten stehen.

Auf der Plusseite kommen Produktivitätsgewinne durch technischen Fortschritt, durch das ‚learning by doing’ und durch billigeres Ausrüstungsmaterial hinzu. Statistisch ist klar erwiesen, dass jedes Jahr die Erträge in den ersten zwei Jahren deutlich gesteigert

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werden konnten. Die Produzenten versprechen sich durch die Verfeinerung der Technologie anhaltend fallende Kosten für die Extraktion. Die Branche argumentiert auch ausgesprochen politisch. Sie verspricht mittelfristig eine stark reduzierte Energie-abhängigkeit vom Ausland.Aus einer gesamtwirtschaftlichen und politischen Perspektive kommen be-trächtliche Umweltkosten hinzu: Die Technologie erfordert einen enormen Wasser-einsatz. Es besteht die Gefahr der Vergiftung von Grundwasser und Gewässern. Die für Klimaschutzziele gefährliche Methan- und CO2-Emission ist hoch. Es gibt geologische Probleme durch mögliche Veränderungen der Erdoberfläche für Anwohner, Infrastruktur und Straßen.Saudi-Arabien hat drei verschiedene Motive, die seine Aktion lenken:• Es ist ganz klar ein Preiskrieg, mit dem die tight oil Produzenten zerschlagen werden

sollen. Aus Sicht der Saudis bringen sie den ganzen Erdölmarkt ins Ungleichgewicht und untergraben die Macht des OPEC-Kartells. Die Flutung des Marktes ist Mittel, um die Marktpreise deutlich unter die Kosten dieser Produzenten zu bringen. Die Absicht ist, viele Quellen unrentabel zu machen und auch die Investoren in diesem Bereich empfindlich zu bestrafen. Man sollte sich keiner Illusion hingeben: Es ist ein Preiskrieg um Marktanteile und um Macht im Erdölmarkt.

• Die Disziplin innerhalb des OPEC-Kartells durchsetzen. Einzelne Länder hatten sich seit längerem nicht an die Quoten gehalten und die Position Saudi-Arabiens unhaltbar gemacht.

• Schwächung des Iran: Der Iran braucht dringend Exporte, um sich wieder entwickeln zu können. Der Iran hat keine moderne Ölindustrie. Um die Produktion nachhaltig steigern zu können, braucht das Land hohe Investitionen und damit hohe Ölpreise. Saudi-Arabien ist in der Straße von Hormuz und im ganzen Mittleren Osten im Kampf um die regionale Vormacht mit dem Iran und den von ihnen unterstützten Regimes oder Organisationen.

Die größte Schwäche der US-Shale-Produzenten ist die Kombination von tiefen oder nicht vorhandenen operativen Gewinnen, einer hohen, schneeballartigen Verschuldung und dem Auslaufen der Absicherungs-Operationen. Die Produktion wird dadurch verlustreich und könnte eine Restrukturierung der Firmen und des ganzen Sektors auslösen. Die Gesellschaften müssen auf Teufel komm raus produzieren, um die Schulden zu bedienen. Solange die Cash-Generation höher ist als die laufenden Kosten, werden sie weiter produzieren.Saudi-Arabien hat dagegen sehr niedrige Produktionskosten um die 20 $ per Barrel, gewaltige bestätigte Reserven, hat einen riesigen Staatsfonds angehäuft, der das Budget des Staates auf rund 5–7 Jahre absichert, ohne auf Einnahmen angewiesen zu sein. Die Aktion von Saudi-Arabien wird im OPEC-Kartell durch andere große Produzentenländer gedeckt, die wie Kuwait oder die Vereinigten Arabischem Emirate eine ähnliche Konstellation aufweisen. Andere OPEC-Produzentenländer allerdings kommen dadurch in eine verzweifelte Situation, weil sie vor allem keine Reserven in Staatsfonds haben und die Budgets auf Preisen von 100 $ per Barrel und mehr beruhen. Besonders exponiert sind Venezuela und Nigeria.

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Die Regierung der Vereinigten Staaten hat mindestens kein Veto gegen das Vorgehen der Saudis eingelegt, hat sie vielleicht sogar unterstützt oder ermuntert. Eine der Konsequenzen ist nämlich, dass Russland wirtschaftlich in existentielle Schwierigkeiten kommen wird. Innenpolitisch stößt der traditionell republikanisch ausgerichtete Energiesektor nicht auf besonders viel Sympathie bei der Administration. Diese stört sich an Umwelteffekten und liegt generell mit dem Energiesektor im Clinch, zum Beispiel bei Keystone-Pipeline. Die Administration will in der Energiepolitik einen ganz anderen Weg gehen und erneuerbare Energien fördern. Der Schaden durch ein allfälliges Platzen der Shale-Blase wird zunächst als gering veranschlagt. Der Shale-Sektor hat Schulden von rund 200 Milliarden Dollar. Das ist begrenzt und wird als nicht systemgefährdend angesehen. Weder die Administration noch die Notenbank sehen es als Mission an, eine sektorale Blase zu unterstützen. Für die Präsidentschafts- und Kongresswahlen Ende 2016 sollten tiefere Benzinpreise eine gute Konjunktur garantieren. Tiefe Energiepreise verbessern das reale Einkommen der Haushalte und sorgen für eine gute Konsumentenstimmung.Der Preisrückgang im Erdöl ist durch diesen Preiskrieg bisher scharf, aber nicht genügend, um eine Bereinigung im Sektor herbeizuführen. Vor allem besteht für Saudi-Arabien keinerlei Motivation, jetzt die Überproduktion einzustellen. Keines der drei Ziele ist erreicht. Im Gegenteil: Alle Evidenz ist da, dass die Shale-Produzenten bei einem Wiederanstieg des Erdölpreises auf über 65 $ pro Barrel die Produktion sofort weiter hochfahren könnten.Im Erdölmarkt gibt es somit eine Konstellation, die ungewöhnlich ist. Normalerweise reduziert sich das Angebot bei deutlich fallenden Preisen. Umgekehrt sollte die Nachfrage bei so stark fallenden Preisen erheblich steigen. Das Angebot und die Nachfrage sorgen durch unterschiedliche Vorzeichen der Preiselastizitäten für einen Ausgleichsmechanismus. Im Erdölmarkt stimmt dies in der kurzen bis mittleren Frist nicht. Der Fall der Erdölpreise sorgt nicht für eine Reduktion des Angebots, sondern zunächst für eine maximale Ausweitung.

Der ganze Preiskrieg auf der Anbieterseite hat aber nur deshalb die volle Bedeutung, weil die Nachfrage sehr wenig preis-, dafür sehr stark einkommenselastisch ist. Die Nachfrage verändert sich mit anderen Worten selbst auf längere Frist auch bei größeren Veränderungen der Ölpreise kaum. Dagegen steigt sie vor allem mit steigenden Einkommen in den Schwellenländern. Dies sorgt für eine ganz spezielle Preisdynamik. Dabei hat sich diese Nachfrage seit ungefähr 2000 ganz massiv verändert. Bis zu diesem Zeitpunkt dominierte Nachfrage der OECD-Länder die Gesamtnachfrage, sowohl im Niveau wie in den jährlichen Veränderungsraten. Seit 2000 stagniert die Nachfrage aus dem OECD-Raum, während die Weltnachfrage von drei Wirtschafträumen getrieben wird: China, den OPEC-Produzentenländern selber und den BRIC (Brasilien, Russland, Indien) auch ohne China. Die Nachfrage dieser drei Wirtschaftsräume dominiert die Zunahme der Gesamtnachfrage und die jährliche Dynamik seither.

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(Quelle: EIA, OPEC)

Aus diesem Grund werden wir vermutlich eine ungewöhnliche Reaktion der Nachfrage in den nächsten zwei bis drei Jahren sehen. Selbst bei markant tieferen Erdölpreisen steigt die Nachfrage kaum. Sie könnte aufgrund schwerer Einbrüche in Russland, Brasilien und einzelnen OPEC-Produzentenländern und einer Stagnation in China, den übrigen OPEC-Produzentenländern und Indien ohne Weiteres fallen.

Damit würde die massive Überproduktion sich fortsetzen. Gegenwärtig übersteigt die Produktion die Nachfrage um rund drei Millionen Barrel pro Tag. Als Reaktion sind die Lager weltweit außerordentlich hoch. In den USA sind sie sowohl für Rohöl wie für Fertigprodukte auf historische Höchststände angestiegen

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(Quelle: EIA)

Für Europa und für Asien gibt es keine in der Qualität vergleichbaren Daten der Lager. Alle Evidenz besagt aber, dass die Lager randvoll sind und dass kaum noch freie Kapazität besteht. Selbst ein nicht unerheblicher Teil der weltweiten Tankerflotte dient inzwischen als schwimmendes Warenlager. Eine die Nachfrage übersteigende Produktion könnte somit einen massiven zusätzlichen Preiseinbruch hervorrufen. Dies entgegen der Markterwartung, welche über die nächsten zwei Jahre eine Erholung der Preise um rund 10–15 $ per Barrel beinhaltet. Diese Erwartung ist doch ungewöhnlich: Ein Preissturz ist noch nie damit zu Ende gegangen, dass Marktteilnehmer deutlich höhere Preise erwarten und deshalb die Lager randvoll füllen. Typisch wären eine generelle Ausverkaufs-stimmung und die Erwartung jahrelang tief bleibender Preise. Die Lager würden liquidiert. Dies bei weit reichenden Betriebsschließungen und Bankrotten. So weit sind wir aber noch lange nicht.(Quelle: http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2015/07/27/erdoel-preiskrieg-gefaehrlich-nicht-nur-fuer-russland-sondern-fuer-die-weltwirtschaft, stark gekürzt)

2. Didaktische Tipps und Hinweise

Die Unterrichtskonzeption gliedert sich in folgende Teile:Teil I:Einstiegsvarianten in das ThemenfeldTeil II: Kleines ABC des ErdölpreisesTeil III: Sinkende Erdölpreise – EinflussfaktorenTeil IV: Sinkende Erdölpreise – AuswirkungenTeil V: KreuzworträtselWichtig: Die nachfolgend vorgestellten didaktischen Aufgabenstellungen können auch weitgehend unabhängig voneinander eingesetzt werden. Einige Teilbereiche der Aufgabenstellungen eignen sich auch speziell für den Einsatz in Notebook-Klassen.

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Teil I: Einstiegsvarianten in das Themenfeld

Aufgabenstellung 1: Stichwort Erdöl – Wie gut wissen Sie Bescheid? Die Schüler/innen können anhand eines kurzen Quiz herausfinden, wie viel Sie über das Themenfeld Erdöl bereits wissen bzw. wie gut sie bestimmte Teilbereiche einschätzen können. Als Lösungswort ergibt sich ein beliebter Beiname für Erdöl.

Aufgabenstellung 2: Erdöl – Machen Sie sich schlau!Die Fragen aus Aufgabe 1 können auch zur Beantwortung in Eigenregie verwendet werden (mittels Internetrecherche). Als Hilfestellung wird ein nützlicher Link (BP Deutschland) angegeben. Selbstverständlich steht es den Schülerinnen und Schülern frei, weitere Quellen zu nutzen.

Aufgabenstellung 3: Erdöl im AlltagKaum mehr wegzudenken: Erdöl bestimmt unser Leben! Mithilfe einer interaktiven Präsentation von British Petrol können die Schüler/innen für verschiedene Lebensbereiche (z.B. Leben, Wohnen, Arbeiten, Badezimmer) herausfinden, wo Erdöl überall „mitmischt“. Gezielte Aufgabenstellungen dazu bilden einen kurzen, höchst interessanten Einstieg in die Thematik und liefern zusätzlich viel Stoff für Diskussionen.

Aufgabenstellung 4: Der Erdölpreis in den MedienDiese Aufgabe soll den Schülerinnen und Schülern anhand bewusst ausgewählter Schlagzeilen die Aktualität sowie Brisanz des Themas aufzeigen. Darüber hinaus wird durch die einzelnen Schlagworte bereits ersichtlich, welche Gründe für den sinkenden Ölpreis verantwortlich sind und in weiterer Folge welche Konsequenzen dieser für unterschiedliche Interessensgruppen hat.

Teil II: Kleines ABC des Erdöls

Im ersten Teil finden die Schüler/innen Kurzerklärungen einiger wichtiger Fachbegriffe. Mithilfe dieser Erläuterungen können die beiden zentralen Frage-stellungen – „Was sind die Gründe für den starken Preisrückgang bei Erdöl und zu welchen Auswirkungen führt dies? – leichter beantwortet werden. Die Begriffe sind in alphabetischer Reihenfolge aufgelistet.Im zweiten Teil stehen folgende zwei Aufgabenstellungen zur Bearbeitung bereit:Aufgabenstellung 5: Geschichte des Erdöls – kurz gefasstIm Rahmen dieser Aufgabenstellung soll den Schülerinnen und Schülern ein kurz gefasster Überblick über die Geschichte des Erdöls gegeben werden, die mit der Nutzung von Petroleum als Lampenöl begonnen hat. Als Treibstoff der Industrie-gesellschaft startet das „goldene Zeitalter“ des Erdöls: Erdöl entscheidet Kriege und trägt maßgeblich zum materiellen Wohlstand der Industriegesellschaften bei – wird aber selbst auch zum Auslöser von politischen und wirtschaftlichen Krisen und Kriegen.

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Aufgabenstellung 6: Entwicklung der Rohölpreise – 1965–2015Mithilfe dieser Aufgabenstellung soll aufgezeigt werden, dass sich der Rohölpreis in den letzten 50 Jahren nicht nur stark erhöht hat, sondern auch erstaunlichen Schwankungen unterlag bzw. noch immer unterliegt. Die jeweiligen Auslöser bzw. Ursachen dieser Ölpreiskrisen und ihre Auswirkungen sollten im Rahmen von Fragen erarbeitet werden.

Teil III: Sinkende Erdölpreise – Einflussfaktoren

Aufgabenstellung 7: Ölpreisverfall 2014/15 – Ursachen/HintergründeDie Schüler/innen sollen – im Sinne des entdeckenden Lernens – in einem ersten Schritt versuchen, mithilfe von sieben Textauszügen und zwei Grafiken herauszufinden, welche Einflussfaktoren diesen Preissturz bei Erdöl ausgelöst bzw. begünstigt haben. In einem zweiten Schritt sollen Sie die gefundenen Einflussfaktoren entweder der Angebots- oder der Nachfrageseite zuordnen. Die Aufgabenstellung kann als Einzel- oder Gruppenarbeit durchgeführt werden.Die Ergebnisse sollten schrittweise im Rahmen eines Tafelbildes erfasst und sinnvollerweise sofort nach den Kriterien „Angebotsfaktoren“, „Nachfrage-faktoren“ und „Finanzmarktfaktoren“ strukturiert werden.

Informationsblatt: Welche Faktoren beeinflussen den Ölpreis?Anhand dieses Informationsblattes, das jede/r Schüler/in erhalten sollte, werden die in der „Aufgabenstellung 7“ entdeckten Einflussfaktoren, die sich nur auf den Ölpreisverfall 2014/15 beziehen, um weitere wichtige Einflussgrößen ergänzt. Die neu hinzugekommenen Einflussfaktoren sollten nicht nur theoretisch vorgestellt bzw. besprochen, sondern auch an realen Beispielen erläutert werden.

Teil IV: Sinkende Erdölpreise – Auswirkungen

Aufgabenstellung 8: Verfall des Ölpreises – verunsicherte InvestorenErdölpreise, die auf absehbare Zeit nicht steigen, sondern sogar weiter sinken dürften, wirken sich negativ auf die Erschließung neuer Lagerstätten aus. Die Investoren sind bereits jetzt tief verunsichert und durch die schrumpfenden Erlöse steht weniger Kapital für neue Förderprojekte zur Verfügung. Den Verbrauchern droht damit langfristig gesehen – durch die zurückgehende Förderung – ein starker Anstieg des Ölpreises.

Aufgabenstellung 9: Verfall des Ölpreises – weitere AuswirkungenIn den drei Zeitungsausschnitten und der Grafik werden weitere bedenkliche Auswirkungen des Verfalls des Ölpreises angesprochen. Selbstverständlich könnten auch noch nicht angeführte problematische Auswirkungen behandelt werden.

Ein Beispiel: Einige Länder fürchten bereits, dass das billige Öl den Deflationstrend verstärken könnte – eine Entwicklung, die man bei der EZB in Frankfurt nicht gerne sieht. Denn mit dem Ölpreis fallen auch die Kosten für zahlreiche erdölhaltige Produkte.Ergänzend sollte aber auch mit den Schülerinnen und Schülern besprochen werden, wer derzeit vom billigen Öl profitiert.Teil V: Kreuzworträtsel

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Aufgabenstellung 10: Testen Sie Ihr Wissen!Im Rahmen des angebotenen Kreuzworträtsels werden in spielerischer Form wichtige Fachbegriffe wiederholt. Dieses Kreuzworträtsel könnte als Hausübung gegeben werden.

3. Weitere InformationenWeitere zahlreiche Informationen zum Themenkomplex „Erdöl, Erdölpreis“ können im Internet abgerufen werden, etwa unter: http://www.bp.com/de_de/germany.html (Seite von BP Deutschland mit vielen interessanten Informationen, Zahlen/Daten/Fakten rund um das Thema Erdöl)https://www.iconomix.ch/de/lehrmaterial/a042/ (Lehrmaterialien der Schweizerischen Nationalbank; in diesem Beitrag wird die Bedeutung des Erdöls als Schlüsselfaktor für die Weltwirtschaft verdeutlicht)

4. Schulbuchbezug

Betriebs- und Volkswirtschaft HLW IV Kapitel 3: Wirtschafts- und Sozialpolitik des Staates (LE 3: Konjunktur, Konjunkturpolitik und Wirtschaftswachstum)SBNR: 176218MANZ Verlag Schulbuch, 2015

Wirtschaft und Recht HTL, Band 1Teil 3: Volkswirtschaft, Kapitel 3: Das wirtschaftliche und soziale Umfeld von Unternehmen (LE 4: Konjunktur und Wirtschaftswachstum)SBNR: 176204MANZ Verlag Schulbuch, 2016

Zeit – Macht – Raum, HTL, Band IIIGeschichte, Politische Bildung, Volkswirtschaftliche Grundlagen, Kapitel 9:

Wirtschaftspolitik (LE 4: Konjunktur, Konjunkturpolitik und Wirtschafts-wachstum)SBNR: 176233MANZ Verlag Schulbuch, 2014

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Teil I: Einstiegsvarianten in das Themenfeld

Aufgabenstellung 1: Erdöl – wie gut wissen Sie Bescheid? Ein Leben ohne Erdöl ist kaum vorstellbar. Aber Hand auf’s Herz: Wie gut wissen Sie über Erdöl Bescheid? Stellen Sie sich den nachfolgenden Fragen – die Buch-staben vor Ihren gewählten Antworten ergeben einen beliebten Beinamen für Erdöl!

1. Welcher Energieträger ist weltweit der wichtigste?n) Kohle r) Gas s) Erdöl t) Kernenergie

2. Wie viele Liter Erdöl und Erdölprodukte werden weltweit täglich verbraucht?b) 14 Millionen c) 14 Milliardend) 14 Billionen e) 14 Billiarden

3. Welche Region verfügt derzeit über die höchsten Erdölvorkommen?h) Mittlerer Osten i) Nordamerikaj) Europa k) Zentral- und Südamerika

4. Wie entwickelte sich der Erdölverbrauch der OECD-Staaten im Jahr 2014?v) Er blieb konstant. w) Er sank um 1,2 %.x) Er stieg um 1,2 %.

5. In welchem Verhältnis stand 2014 der Anstieg der Ölförderung zum Anstieg des Erdölverbrauchs weltweit?a) Die Förderung stieg um das Doppelte als der Verbrauch.b) Der Verbrauch stieg um das Doppelte als die Förderung.c) Die Förderung und der Verbrauch stiegen im gleichen Verhältnis.

6. Welches Land ist derzeit die größte Ölfördernation?o) Brasilien p) Saudi Arabienq) Kanada r) USA

7. Welches Land ist derzeit der weltweit größte Nettoimporteur von Erdöl?w) Russland x) USAy) Deutschland z) China

8. Mit welchem Transportmittel gelangt Erdöl größtenteils nach Europa?e) Schiff f) Flugzeugg) Bahn h) Lkw

9. In welchem dieser Produkte steckt kein Erdöl?s) Wattebausch t) Buch

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u) Schallplatte v) Aspirin

10.Welches Produkt enthält am meisten Erdöl?d) Schuhsohle e) Skischuhef) Einwegspritze g) Computermonitor

11.Wie viele Jahre wird Öl laut Prognosen auf Basis des aktuellen Förderniveaus noch verfügbar sein?m) > 10 Jahre n) > 30 Jahreo) > 50 Jahre p) > 100 Jahre

12.Wie viele Erdölsorten gibt es?j) 10 Sorten k) über 100 Sortenl) über 1000 Sorten m) über eine Million Sorten

13. Welche zwei Bundesländer in Österreich verfügen über Ölvorkommen?a) Wien und Salzburg b) Burgenland und Steiermarkc) Tirol und Vorarlberg d) Oberösterreich und Niederösterreich

Lösungswort:

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13

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Aufgabenstellung 2: Erdöl – machen Sie sich schlau! Erdöl ist zweifelsohne der bedeutendste Rohstoff unserer Zeit. Ein Leben ohne ihn ist kaum vorstellbar. Aber Hand auf’s Herz: Wie gut wissen Sie über Erdöl Bescheid? Recherchieren Sie die Antworten zu den nachfolgenden elf Fragen und bringen Sie sich auf den aktuellsten Wissensstand!Ein Tipp: Auf der Webseite von BP Deutschland findest du zahlreiche Lösungshinweise! http://www.bp.com/de_de/germany.html

1. Welcher Energieträger ist weltweit der wichtigste?

2. Wie viele Liter Erdöl und Erdölprodukte werden weltweit täglich verbraucht?

3. Welche Region verfügt derzeit über die höchsten Erdölvorkommen?

4. Wie entwickelte sich der Erdölverbrauch der OECD-Staaten im Jahr 2014?

5. In welchem Verhältnis stand 2014 der Anstieg der Ölförderung zum Anstieg des Erdölverbrauchs weltweit?

6. Welches Land ist derzeit die größte Ölfördernation?

7. Welches Land ist derzeit der weltweit größte Nettoimporteur von Erdöl?

8. Mit welchem Transportmittel gelangt Erdöl größtenteils nach Europa?

9. Wie viele Jahre wird Öl laut Prognosen auf Basis des aktuellen Förderniveaus noch verfügbar sein?

10.Wie viele Erdölsorten gibt es?

11. Welche zwei Bundesländer in Österreich verfügen über Ölvorkommen?

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Aufgabenstellung 3: Erdöl im AlltagErdöl ist aus unserem täglichen Leben kaum noch wegzudenken. Aber ist uns überhaupt bewusst, in welchen Produkten Erdöl enthalten ist? Rufen Sie folgenden Link http://www.bp-footage.de/_bpde/erdoel-im-alltag/leben.php auf und sehen Sie sich aufmerksam die vier interaktiven Slides zu den Bereichen Leben, Wohnen, Arbeiten und Badezimmer an. Beantworten Sie anschließend die folgenden Fragen:

1. Bei welchen Produkten sind Sie überrascht, dass Erdöl enthalten ist, bei welchen waren Sie bereits informiert?

2. Fallen Ihnen für manche Produkte Alternativen (sogenannte Substitute) ein, die kein Erdöl enthalten?

3. Nennen Sie für jeden der vier Bereiche (Leben, Wohnen, Arbeiten, Bade-zimmer) mindestens je zwei weitere eigene Beispiele! Bei Bedarf können Sie auch im Internet recherchieren!

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Aufgabenstellung 4: Der Ölpreis in den MedienLesen Sie bitte die folgenden Zeitungsmeldungen genau durch und beantworten Sie die auf der nächsten Seite gestellten Fragen.

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Shell streicht wegen Ölpreisverfalls 6500 Jobs

Kleine Zeitung, 30.07.2015

Iran bringt Ölpreis unter DruckDie allgemein erwartete Einigung im Atomstreit mit dem Iran lässt den Ölpreis bereits seit Tagen fallen. Durch das Abkommen dürfte wieder mehr iranisches Öl auf den Markt kommen. Die Presse, 13.07.2015

Ölpreis fällt auf Sechs-Monats-TiefAm Dienstag drücken die Sorgen über die Konjunkur-entwicklung in China weiter die Ölpreise. Zudem belastet ein hohes Angebot den Markt. Handelsblatt, 28.07.2015

Shell, BP, Exxon und Co. bleiben unter DruckWegen der anhaltend niedrigen Ölpreise müssen die Ölkonzerne kräftige Abstriche beim Gewinn machen. Massiver Stellenabbau und tiefe Einschnitte bei den Investitionen sind die Folge. Die Verbraucher dürfen sich über den niedrigen Ölpreis freuen.

Der Standard, 31.07.2015

Das Öl bewegt die WeltpolitikSalzburger Nachrichten, 23.04.2015

Mehr Bohrungen in den USA drücken ÖlpreisDie Rohölmärkte sind mit Ware derzeit bestens versorgt. Daran dürfte sich so bald auch nichts ändern, zumal die Zahl der Bohrungen in den USA nach einem kurzfristigen Einbruch wieder gestiegen ist. Das wirkt sich dämpfend auf den Ölpreis aus.

Der Standard, 27.07.2015

OPEC Aussagen drücken den ÖlpreisDie Ölpreise steuern auf ein neues Tief zu. Auch am Freitag sind sie weiter gesunken. Grund sind schlechte Konjunkturerwartungen in China und hohe Fördermengen der Opec-Länder.

Handelsblatt, 31.07.2015

Billiger Sprit verschafft der AUA mehr Luft

Die Presse, 30.07.2015

Ölpreis fällt auf Sechs-Monats-TiefAm Dienstag drücken die Sorgen über die Konjunkur-entwicklung in China weiter die Ölpreise. Zudem belastet ein hohes Angebot den Markt. Handelsblatt, 28.07.2015

Ölpreis fällt auf Sechs-Monats-TiefAm Dienstag drücken die Sorgen über die Konjunkur-entwicklung in China weiter die Ölpreise. Zudem belastet ein hohes Angebot den Markt. Handelsblatt, 28.07.2015

Ölpreis fällt auf Sechs-Monats-TiefAm Dienstag drücken die Sorgen über die Konjunkur-entwicklung in China weiter die Ölpreise. Zudem belastet ein hohes Angebot den Markt. Handelsblatt, 28.07.2015

Ölpreis fällt auf Sechs-Monats-TiefAm Dienstag drücken die Sorgen über die Konjunkur-entwicklung in China weiter die Ölpreise. Zudem belastet ein hohes Angebot den Markt. Handelsblatt, 28.07.2015

Ölpreis fällt auf Sechs-Monats-TiefAm Dienstag drücken die Sorgen über die Konjunkur-entwicklung in China weiter die Ölpreise. Zudem belastet ein hohes Angebot den Markt. Handelsblatt, 28.07.2015

Ölpreis fällt auf Sechs-Monats-TiefAm Dienstag drücken die Sorgen über die Konjunkur-entwicklung in China weiter die Ölpreise. Zudem belastet ein hohes Angebot den Markt. Handelsblatt, 28.07.2015

Ölpreis fällt auf Sechs-Monats-TiefAm Dienstag drücken die Sorgen über die Konjunkur-entwicklung in China weiter die Ölpreise. Zudem belastet ein hohes Angebot den Markt. Handelsblatt, 28.07.2015

Ölpreis fällt auf Sechs-Monats-TiefAm Dienstag drücken die Sorgen über die Konjunkur-entwicklung in China weiter die Ölpreise. Zudem belastet ein hohes Angebot den Markt. Handelsblatt, 28.07.2015

Ölpreis fällt auf Sechs-Monats-TiefAm Dienstag drücken die Sorgen über die Konjunkur-entwicklung in China weiter die Ölpreise. Zudem belastet ein hohes Angebot den Markt. Handelsblatt, 28.07.2015

Iran bringt Ölpreis unter DruckDie allgemein erwartete Einigung im Atomstreit mit dem Iran lässt den Ölpreis bereits seit Tagen fallen. Durch das Abkommen dürfte wieder mehr iranisches Öl auf den Markt kommen. Die Presse, 13.07.2015

Iran bringt Ölpreis unter DruckDie allgemein erwartete Einigung im Atomstreit mit dem Iran lässt den Ölpreis bereits seit Tagen fallen. Durch das Abkommen dürfte wieder mehr iranisches Öl auf den Markt kommen. Die Presse, 13.07.2015

Iran bringt Ölpreis unter DruckDie allgemein erwartete Einigung im Atomstreit mit dem Iran lässt den Ölpreis bereits seit Tagen fallen. Durch das Abkommen dürfte wieder mehr iranisches Öl auf den Markt kommen. Die Presse, 13.07.2015

Iran bringt Ölpreis unter DruckDie allgemein erwartete Einigung im Atomstreit mit dem Iran lässt den Ölpreis bereits seit Tagen fallen. Durch das Abkommen dürfte wieder mehr iranisches Öl auf den Markt kommen. Die Presse, 13.07.2015

Iran bringt Ölpreis unter DruckDie allgemein erwartete Einigung im Atomstreit mit dem Iran lässt den Ölpreis bereits seit Tagen fallen. Durch das Abkommen dürfte wieder mehr iranisches Öl auf den Markt kommen. Die Presse, 13.07.2015

Iran bringt Ölpreis unter DruckDie allgemein erwartete Einigung im Atomstreit mit dem Iran lässt den Ölpreis bereits seit Tagen fallen. Durch das Abkommen dürfte wieder mehr iranisches Öl auf den Markt kommen. Die Presse, 13.07.2015

Iran bringt Ölpreis unter DruckDie allgemein erwartete Einigung im Atomstreit mit dem Iran lässt den Ölpreis bereits seit Tagen fallen. Durch das Abkommen dürfte wieder mehr iranisches Öl auf den Markt kommen. Die Presse, 13.07.2015

Iran bringt Ölpreis unter DruckDie allgemein erwartete Einigung im Atomstreit mit dem Iran lässt den Ölpreis bereits seit Tagen fallen. Durch das Abkommen dürfte wieder mehr iranisches Öl auf den Markt kommen. Die Presse, 13.07.2015

Iran bringt Ölpreis unter DruckDie allgemein erwartete Einigung im Atomstreit mit dem Iran lässt den Ölpreis bereits seit Tagen fallen. Durch das Abkommen dürfte wieder mehr iranisches Öl auf den Markt kommen. Die Presse, 13.07.2015

Das Öl bewegt die WeltpolitikSalzburger Nachrichten, 23.04.2015

Das Öl bewegt die WeltpolitikSalzburger Nachrichten, 23.04.2015

Das Öl bewegt die WeltpolitikSalzburger Nachrichten, 23.04.2015

Das Öl bewegt die WeltpolitikSalzburger Nachrichten, 23.04.2015

Das Öl bewegt die WeltpolitikSalzburger Nachrichten, 23.04.2015

Das Öl bewegt die WeltpolitikSalzburger Nachrichten, 23.04.2015

Das Öl bewegt die WeltpolitikSalzburger Nachrichten, 23.04.2015

Das Öl bewegt die WeltpolitikSalzburger Nachrichten, 23.04.2015

Das Öl bewegt die WeltpolitikSalzburger Nachrichten, 23.04.2015

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Fragen zu den Schlagzeilen:

1. Aus welchem Zeitraum stammen diese Schlagzeilen? Haben Sie solche oder ähnliche Schlagzeilen in letzter Zeit öfter bemerkt?

2. Versuchen Sie mithilfe der Schlagzeilen eine erste Einschätzung zur aktuellen Entwicklung des Ölpreises zu geben.

3. Welche Gründe werden für die aktuelle Ölpreisentwicklung in den Schlagzeilen genannt?

4. In den Presseauszügen werden unterschiedliche Auswirkungen der aktuellen Ölpreissituation genannt. Stellen Sie bitte positive und negative Auswirkungen (= Gewinner und Verlierer) übersichtlich gegenüber und ergänzen Sie gegebenenfalls eigene Überlegungen.

5. Listen Sie bitte Begriffe, die Ihnen unbekannt sind, auf. Versuchen Sie diese mithilfe einer Internetrecherche zu klären.

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Teil II: Kleines ABC des Erdöls

Nachfolgend finden Sie Kurzerklärungen einiger wichtiger Begriffe und ergänzende Aufgabenstellungen, die Ihnen dabei helfen sollen, die beiden zentralen Fragestellungen – „Was sind die Gründe für den starken Preis-rückgang bei Erdöl und zu welchen Auswirkungen führt dies? – leichter zu beantworten.

Wichtige Begriffsklärungen in alphabetischer Reihenfolge: Barrel Das englische Wort Barrel bedeutet „Fass“ und gilt als Maßeinheit des Raums. Die Einheit wird vorrangig für Flüssigkeiten verwendet. Dabei wird zwischen britischem und US-amerikanischem Barrel und dem Barrel für Erdöl- und Brauereiprodukte unterschieden. Die Verwendung dieser Maßeinheit in der Erdölindustrie geht auf eine bestimmte Tradition zurück. In Pechelbronn im Elsaß wurde in Europa zuerst Erdöl gewonnen. Hier wurde das Erdöl auch in Fässer abgefüllt. Für die Erdölabfüllung wurden keine gewöhnlichen Fässer verwendet, die sonst bei der Wein- oder Bierproduktion Anwendung fanden. Stattdessen kamen gereinigte Heringsfässer zum Einsatz. Diese Fässer wurden damals häufig für den Heringsverkauf ins Binnenland verwendet und waren aus diesem Grund sehr günstig. Damit man die Heringsfässer von den Erdölfässern unterscheiden konnte, strich man den Boden des Fasses blau an. Nachdem immer mehr Erdöl produziert wurde, bestellte man Fässer in dieser Größe beim Küfer. Die Maße der Heringstonnen mit einem Inhalt von 158,99 Litern wurden genauso übernommen wie die Angewohnheit, den Fassboden blau anzustreichen.

Die Maßeinheit hat heute für die Wirtschaft einen hohen Stellenwert. So wird der aktuelle Ölpreis immer je Barrel angegeben. Im internationalen Gebrauch wird lediglich das US-amerikanische Barrel mit dem Volumen von 158,987 Litern verwendet. (Quelle: http://www.business-on.de/definition-barrel-masseinheit-fuer-oelpreis-_id38793.html, gekürzt)

Fracking

Mit der Methode des Frackings werden Öl- und/oder Gasvorkommen gefördert, die in Gesteinsschichten gebunden sind. Ein Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien wird unter hohem Druck in die Gesteinsschicht gepresst, um das Gestein aufzubrechen. In vielen Ländern der EU ist diese Methode umstritten, da sie die Umwelt (z.B. Verschmutzung des Grundwassers) zu stark belastet.

Ölförderländer

Die nachfolgende Grafik zeigt die drei wichtigsten Förderstaaten von Erdöl. Laut Expertenmeinung werden die USA im Jahre 2015 Saudi-Arabien als größten Öl-produzenten der Welt überholt haben:

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(Quelle: www.picturedesk.com, 29.7.2015)

Öl-Handel an der Börse

Die starken und oft unvorhersehbaren Preisschwankungen ließen den Erdölhandel in den Achtzigerjahren zu einem riskanten Geschäft werden. Durch die Gründung der internationalen Erdölbörsen sind die Preisrisiken der Händler seither stark verringert worden. Heute spielt sich ein großer Teil des Erdölhandels an der Börse ab. Die Börsengeschäfte verlaufen über zwei Zentren: die New York Mercantile Exchange (NYMEX) und die International Petroleum Exchange (IPE) in London.

Futures-Kontrakte

Ölfässer oder Tankanlagen wird man auf diesen Handelsplätzen nicht antreffen. Es ist zwar grundsätzlich möglich, die gehandelte Ware tatsächlich einzuliefern oder abzuholen, aber in der Praxis wird davon kaum Gebrauch gemacht. Erdöl wird an der Börse hauptsächlich in Form von Futures-Kontrakten gehandelt. Ein Futures-Kontrakt beinhaltet eine rechtlich bindende Verpflichtung, zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft (daher die Bezeichnung «Futures») eine festgelegte Menge einer Ware zu kaufen oder zu verkaufen. Um zu gewährleisten, dass alle Marktteilnehmer von denselben Qualitäten, Mengen und Lieferbedingungen ausgehen, sind diese Kontrakte standardisiert. Die gehandelten Erdöl-Futures umfassen daher nur ein beschränktes Spektrum an Produkten: Rohöl, Benzin sowie Diesel- und Heizöl.

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Hedger und Spekulanten

Für die Händler bieten die Börsen in erster Linie eine Absicherung gegen zukünftige Preisschwankungen beim Handel mit realer, «physischer» Ware. Man bezeichnet diese Strategie als Hedging. Sie ist nicht nur für Erdölhändler, -produzenten und -raffineure interessant, sondern auch für Großverbraucher wie zum Beispiel Fluggesellschaften. All diese Unternehmen müssen oft Monate im Voraus große Mengen an Erdölprodukten kaufen oder verkaufen. Sie sind dadurch dem Risiko von Preisschwankungen besonders stark ausgeliefert. Hedger sind an der Börse nicht auf kurzfristige Gewinne aus, sondern versuchen, ihre Positionen im Markt für die physische Ware auszugleichen und so ihre Risiken besser zu verteilen. Die Mehrheit der Börsenteilnehmer verfolgt ein anderes Ziel: Sie versuchen, aufgrund ihrer Einschätzung der zukünftigen Marktentwicklung kurzfristige Gewinne zu erzielen. Diese Spekulanten verhelfen dem Markt zu größerer Liquidität und übernehmen Risiken, welche die Hedger abzugeben versuchen. Sie können aber, vor allem wenn sie mit den wirtschaftlichen und technischen Rahmenbedingungen der Ölindustrie wenig vertraut sind, auch zu einer Verstärkung und Beschleunigung der Preisschwankungen beitragen.(Quelle: http://www.erdoel.ch/images/com_evdocs/16_erdoel_preisbildung_d.pdf, leicht gekürzt)

Öl-Handel mit realem ÖlDer Handel mit «realem» Erdöl erfolgt in der Regel nicht an den Börsen in New York oder London, sondern als private Geschäfte zwischen Lieferanten und Abnehmern. Die Preise auf dem realen Ölmarkt sind eng mit den Preisen an den Futures-Börsen verflochten. Professionelle Marktbeobachter verfolgen die getätigten Geschäfte und versorgen die Händler fortlaufend mit aktuellen Preisinformationen.

Termin- und Spotmarkt

Ein großer Teil des Ölhandels wird über langfristige Lieferverträge in Form von sogenannten Termingeschäften (= Verträge über zukünftige Lieferungen) abgewickelt [Vorteil: Absicherung gegen Preisveränderungen, das Risiko wird von Spekulanten übernommen; Nachteil: Bei sinkendem Ölpreis können Ölpreise nicht genutzt werden].

Oft wollen Händler aber auch kurzfristig Öl kaufen oder verkaufen – sei es, weil die Nachfrage sich anders entwickelt hat als erwartet, oder um kurzfristige Preisschwankungen auszunutzen. Da die Ware dabei auf der Stelle, «on the spot», verschoben wird (in der Regel erfolgen die Transaktionen etwa innerhalb von zwei Wochen), bezeichnet man diese Handelsform als Spotmarkt (= kurzfristige Geschäfte mit kurzen Lieferzeiten). Spotgeschäfte werden naturgemäß dort abgewickelt, wo die Ware am direktesten an- und abtransportiert werden kann: in den großen Ölhäfen [Vorteil: schnelle Verfügbarkeit; Nachteil: hohe Preisschwankungen]. Die wichtigsten Zentren liegen in Rotterdam, New York, Houston am Golf von Mexiko, Singapur und im Persischen Golf. Dank moderner Kommunikationsmittel sind diese Handelsplätze «virtuelle» Märkte: Die Handelspartner sind auf der ganzen Welt verstreut, Geschäfte können jederzeit und überall abgeschlossen werden.

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Zwischenstation Rotterdam

Da Erdöl an den internationalen Börsen fast ausschließlich auf Papier gehandelt wird, brauchen die Händler sich dort nicht mit Transport- und weiteren Zusatzkosten herumzuschlagen. Beim realen Handel sieht die Situation natürlich anders aus. Für den Transport von der Förderregion zum Hafen von Rotterdam muss der Verkäufer aufkommen. Diese Transportkosten sind im Rotterdamer Spotmarktpreis daher inbegriffen. Im Fachjargon nennt man diese Preisbasis «fob» oder «free on board». Alle weiter anfallenden Kosten (Transportkosten von Rotterdam, Verarbeitungskosten, Steuern [z.B. Mineralölsteuer]) sind nun Sache des Käufers.

(Quelle: http://www.erdoel.ch/images/com_evdocs/16_erdoel_preisbildung_d.pdf, gekürzt und verändert)

Ölreserven – wie lange reicht das Öl noch?

Das fragten sich schon viele, bevor Öl zum wichtigsten Rohstoff der Welt wurde. Immer wieder machten die Geologen Vorhersagen, immer wieder lagen sie daneben. Denn um die Frage zu beantworten, muss man erstens wissen, wie viel Öl sich in der Erdkruste verbirgt, das sind in der Fachsprache die Ressourcen. Selbst heute, zu einer Zeit, in der fast alle konventionellen Ölquellen bekannt sein dürften, werden noch viele unentdeckte Vorkommen vermutet. Die zweite wichtige Menge sind die Reserven, also alles, was man mit der heute verfügbaren Technologie wirtschaftlich fördern kann. Weil sich Technologien und Preise aber ändern, variieren auch die Reserven.

Die berühmteste Vorhersage stammt von Marion King Hubbert, der nach dem Zweiten Weltkrieg für den Shell-Konzern als Geologe arbeitete und 1956 die "Peak Oil"-Theorie erdachte. Er schaute sich die Förderrate einzelner Ölfelder in den USA an, die immer dem gleichen Muster zu folgen schien: Zunächst steigt sie, erreicht nach einiger Zeit einen Höhepunkt und sinkt dann immer weiter. Eine glockenförmige Kurve. Wenn das bei jedem Ölfeld so ist, muss es auch für die gesamte Förderung gelten, dachte er. Hubbert hatte vorausgesagt, die Förderung der USA werde spätestens von 1970 an sinken. Das tat sie auch. Aber dann stieg die Ölproduktion allein von 2009 bis Sommer 2014 um mehr als zwei Drittel. Hubbert hatte nicht geahnt, dass es je technologisch und wirtschaftlich möglich sein würde, im Schiefergestein eingeschlossenes Öl zu fördern und zu verarbeiten. Die Vorkommen waren zwar lange bekannt, aber die frühen Versuche, sie anzuzapfen, waren so aufwendig und teuer, dass sich die Ausbeutung nicht lohnte. Das Gleiche gilt heute für die womöglich größten Ölvorkommen der Welt nahe den Rocky Mountains. Dort lagert Ölschiefer, ein schwarzes Gestein, das Kerogen enthält. In Millionen Jahren würde daraus Öl. Schon versuchen Unternehmen herauszufinden, wie sich dieser Prozess beschleunigen ließe. Der technische Fortschritt macht auch heute immer mehr Öl zugänglich. Mehr, als der Planet Erde verträgt.(Quelle: http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/energiereserven-wie-lange-reicht-das-oel-noch-1.2314854, stark gekürzt)

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OPEC

Kurz für "Organization of Petroleum Exporting Countries" (Organisation Erdöl exportierender Länder). Das 1960 entstandene Kartell versucht, die Ölförderpolitik seiner Mitgliedstaaten zu koordinieren, die Förderquoten festzulegen und so die Weltmarktpreise stabil zu halten. Mittlerweile gehören zwölf Länder zur OPEC: Algerien, Angola, Ecuador, Iran, Irak, Kuwait, Libyen, Nigeria, Katar, Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Venezuela. Die OPEC-Mitglieder fördern weltweit etwa 40 Prozent der weltweiten Erdölproduktion und verfügen über schätzungsweise drei Viertel der weltweiten Erdölreserven.(Quelle: http://boerse.ard.de/boersenwissen/boersenlexikon/opec-100.html)

Referenzöle

Kein Rohöl gleicht dem anderen. Man unterscheidet mehrere tausend Erdölsorten mit unterschiedlichen Zusammensetzungen, Eigenschaften und Verwendungs-möglichkeiten. Entsprechend haben die verschiedenen Sorten einen unter-schiedlichen Wert. Um den Handel zu vereinfachen, konzentrieren sich die Börsengeschäfte auf wenige ausgewählte Referenzsorten. Jede Förderregion hat ihre eigenen Referenzsorten: etwa West Texas Intermediate (WTI) in Nordamerika, Brent in Europa und Dubai Fateh im Persischen Golf. Die Preise anderer Ölsorten werden durch Auf- oder Abschläge gegenüber den Referenzsorten festgelegt.

Aufgabenstellung 5: Geschichte des Erdöls – kurz gefasst

Von den ersten Bohrungen im Jahr 1860 bis zum Irak-Krieg war und ist das Erdöl der wahre Motor der tragischen Geschichte des 20. Jahrhunderts.

Lesen Sie bitte den nachfolgenden Textauszug zur Geschichte des Erdöls und fassen Sie die wesentlichen Aussagen zusammen:

Geschichte des Erdöls – kurz gefasstBis 1900

Erdöl wird schon seit der Altsteinzeit zu unterschiedlichsten Zwecken verwendet. In Form von Bitumen benutzte man es als Mörtel, zur Mumifizierung oder auch als Dichtungsmittel im Schiffsbau. Anfang des 19. Jahrhunderts verwendete man Erdöl in erster Linie zur Medikamentenherstellung.In der Mitte des Jahrhunderts, die genauen Daten stehen nicht fest, wurde erstmalig professionell nach Erdöl gebohrt. Und zwar nicht, wie man vermuten könnte, in den USA, sondern in Baku, Aserbaidschan, damals noch Russland. Den Beginn der kommerziellen Erdölförderung jedoch markiert die Bohrung, die am 27. August 1859 in der Nähe von Titusville, Pennsylvania (USA) erfolgreich auf ein großes Ölfeld stieß. In kurzer Zeit löste dieser Fund einen Boom aus, der das Erdöl als Leuchtstoff für Lampen attraktiv machte. Die Nachfrage nach dem neuen Leuchtstoff Petroleum explodierte und sorgte dafür, dass in den folgenden Jahren der Ölpreis auf rund 8 Dollar pro Barrel (159 Liter) stieg. Inflationsbereinigt (nach Preisen des Jahres 2007) mussten damals im Jahresdurchschnitt 107,38 Dollar gezahlt werden!

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Die Erfindung der Glühlampe durch Edison machte sich beim Erdölpreis deutlich bemerkbar – elektrisches Licht verdrängte die herkömmlichen Öllampen vom Markt und die Nachfrage nach Erdöl sank. Unter 2 Dollar (inflationsbereinigt ca. 38 Dollar) wurde Anfang 1900 ein Barrel Öl gehandelt – das Geschäft mit dem Erdöl stagnierte.

Rohöl wird zur strategischen Ressource

1900 – 1950Henry Ford bringt das in Fließbandfertigung produzierte T-Modell auf den Markt. Der Erste Weltkrieg, eine Kohleknappheit und die Verbreitung des Automobils als Massenprodukt lassen die Erdölpreise steigen. Es ist der Anfang der motorisierten Gesellschaft und der Beginn des Benzinzeitalters.

Die Weltwirtschaftskrise führte zu schweren volkswirtschaftlichen Einbrüchen aller Industrienationen. Die goldenen 20er Jahre fanden ein jähes Ende. Unternehmens-zusammenbrüche, Deflation (Rückgang des Preisniveaus) und hohe Arbeitslosigkeit führten dazu, dass die Nachfrage nach Erdöl deutlich zurückging und der Erdölpreis auf seinen historischen Tiefstand fiel: 1931 wurde das Barrel Erdöl mit 0,65 Dollar gehandelt, was inflationsbereinigt 8,92 Dollar entspricht. Im Zweiten Weltkrieg wurde Erdöl endgültig zur strategischen Ressource.

Erdöl-Abhängigkeit und Wandel50er bis 80er Jahre

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges zu Zeiten des Wiederaufbaus war der Ölpreis relativ günstig: 1,99 Dollar (inflationsbereinigt 17,23 Dollar) kostete damals das Barrel Rohöl. Trotz diverser Krisen (z.B. Suezkrise, 1956) blieb der Ölpreis stabil. In den 60er Jahren dann stiegen Nachfrage und Angebot von Erdöl rasant an und ein Wettkampf um Marktanteile begann. Mit dem Resultat, dass der Ölpreis auf 1,80 Dollar pro Barrel sank – ein weiterer Tiefpunkt, wenn man sich vor Augen hält, dass das inflations-bereinigt 9,65 Dollar entspricht. Am 6. Oktober 1973, dem jüdischen Feiertag Jom Kippur, begann der vierte arabisch-israelische Krieg. Die OPEC reduzierte die Produktion, während die Nicht-OPEC-Länder ihre Produktion nicht steigern konnten – bei steigender Nachfrage. Das führte dazu, dass der Ölpreis um rund 70% anstieg und Erdöl 1973 über 5 Dollar pro Barrel kostete. Doch damit nicht genug: 1974 stieg der Ölpreis weiter und erreichte fast die Marke von 12 Dollar – inflationsbereinigt bedeutet das rund 50 Dollar pro Barrel. 1978 stürzte Ayatollah Khomeini den Schah im Iran. Bis zum Ende des Jahres sank die Erdöl-Produktion des Irans um 3,9 Mill. Barrel. Die Islamische Revolution und der erste Golfkrieg waren maßgeblicher Auslöser der zweiten Ölkrise. Wieder wurde der Ölpreis getrieben und fand 1980 seinen Hochpunkt bei 36,83 Dollar, was inflationsbereinigt fast 93,08 Dollar pro Barrel entspricht. Die beiden Ölkrisen hatten Folgen. Industrienationen reduzierten ihre Abhängigkeit vom Erdöl und bauten ihre Reserven aus, die OPEC verlor mehr und mehr an Einfluss. Neue Fördergebiete wurden erschlossen.

Überangebot1986 bis 2000

Aufgrund von weltweiter Überproduktion an Rohöl und wettbewerbsbedingten Preis-senkungen einiger OPEC-Länder halbierte sich der Preis für Rohöl: Im Jahresdurchschnitt bezahlte man für ein Barrel Rohöl 14,43 Dollar (inflationsbereinigt 27,22 Dollar).

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Die Auswirkungen des Zweiten Golfkrieges führten 1990 zu Preissteigerungen. Durch-schnittlich kostete ein Barrel Rohöl 23,73 Dollar (inflationsbereinigt 37,82 Dollar). In den Jahren 1997 und 1998 sorgte die Asienkrise für einen Rückgang der Nachfrage nach Erdöl. Das Barrel kostete nur noch 12,72 Dollar (inflationsbereinigt 16,69 Dollar). Nach der Krise wuchs die Weltwirtschaft wieder und damit erneut die Nachfrage nach Erdöl. Am Ende des 20. Jahrhunderts notierte der Ölpreis bei knapp unter 20 Dollar pro Barrel. Die nominal hohen Preise für Rohöl lagen unter den inflationsbereinigten und somit realen Werten am Anfang des 20. Jahrhunderts und auch unter den Werten um 1860.

Nachfrage nach Rohöl wächst21. Jahrhundert

Mit dem Aufstieg Chinas zum zweitgrößten Ölverbraucher der Welt Anfang des 21. Jahr-hunderts stieg die Nachfrage nach Erdöl rasant an. Während in westlichen Industrienationen die Nachfrage zu Krisenzeiten sank, strebten noch mehr Nationen Wirtschaftsmacht an, neben China auch Indien und Brasilien.(Quelle: https://www.comoil.de/tipps/aera-des-erdoels/, leicht verändert und ergänzt)

Aufgabenstellung 6: Entwicklung der Rohölpreise – 1965–2015

Ein erster Blick auf die Grafik zeigt, dass sich der Rohölpreis in den letzten 50 Jahren nicht nur sehr stark erhöht hat, sondern auch erstaunliche Schwankungen aufweist. Lesen Sie bitte die entsprechenden Hinweise bzw. kurzen Begriffsklärungen zur Interpretation der Grafik und versuchen Sie die anschließenden Fragen mithilfe des Informationsblattes „Geschichte des Erdöls“ und der angegebenen Hinweise zu beantworten:

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Hinweise zum Verständnis der Grafik:

Die markierten Stützpunkte des Kurvenverlaufs sind der für jedes einzelne Jahr ge-mittelte Jahresdurchschnittspreis für Rohöl auf dem Weltmarkt.

Als Datenbasis wurde das von der IEA (International Energy Agency), von der EIA (Energy Information Administration) und von der OPEC veröffentlichte Zahlenmaterial herangezogen.

Ab dem Jahr 1975 sind die Rotterdamer Spotmarkt-Preise für Nordseeöl (North Sea Brent Crude) mit besonderer Gewichtung eingerechnet. Seit den 80er Jahren istneben der US-Sorte WTI die Rohölsorte BRENT die Leit- und Referenzsorte für die Rohöl-Weltmarktpreise.

Begriffsklärungen:North Sea Brent Crude – ist die für Europa wichtigste Rohölsorte. Brent ist ein leichtes und schwefelarmes Rohöl. Es stammt aus der Nordsee zwischen den Shetlandinseln und Norwegen. Gehandelt wird es an der Londoner Warenterminbörse.West Texas Intermediate (WTI) – ist eine leichte, schwefelarme Rohölsorte aus den USA, die sich aufgrund der Eigenschaften besonders für die Mineralöl-Raffinierung einschließlich der Herstellung von Benzin eignet.(Quelle: http://www.tecson.de/historische-oelpreise.html)Fragen: 

1. Als Ölpreiskrisen bezeichnet man Phasen starken Ölpreisanstiegs, die schwerwiegende gesamtwirtschaftliche Auswirkungen haben. Die

Erhöhungender Rohölpreise in den Jahren 1973/74 und 1979/80 waren solche Ölpreis-krisen, da sie in allen Industrieländern zu einem nachhaltigen Wirtschafts-abschwung führten. (a) Was war der eigentliche Auslöser für die Ölpreiskrise 1973/74?

(siehe Informationsblatt „Geschichte des Erdöls – kurz gefasst“)(b) Nennen und erläutern Sie mindestens drei konkrete Auswirkungen, die

diese Ölpreiskrise auf die westlichen Industriestaaten hatte.(Hinweis: https://de.wikipedia.org/wiki → Ölpreiskrisen)

(c) Was war eigentliche Auslöser für die Ölpreiskrise 1979/80?(siehe Informationsblatt „Geschichte des Erdöls – kurz gefasst“)

(d) Bis zu welcher Höhe stieg der Ölpreis? (siehe Grafik!)2. Warum kam es in den Jahren 1997/98 zu einem Rückgang der Ölpreise?

(Hinweis: https://de.wikipedia.org/wiki → Ölpreiskrisen)3. Warum kam es in den Jahren 2003–2008 zu einem sehr starken Anstieg

des Rohölpreises und im Jahre 2009 zu einem ausgeprägten Rückgang? (Hinweis: https://de.wikipedia.org/wiki → Ölpreiskrisen)

4. Versuchen Sie mithilfe des Links „www.tecson.de/historische-oelpreise.html → Jährliche Ölpreisentwicklung“ einige Auslöser bzw. Ursachen zu finden, die zu den hohen Erdölpreisen der Jahre 2011–2013 beigetragen haben.

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Teil III: Sinkende Erdölpreise – Einflussfaktoren

Aufgabenstellung 7: Ölpreisverfall 2014/15 – Ursachen/Hintergründe

Der Ölpreis hat sich innerhalb eines Jahres (4.9.14–4.9.15) halbiert, wie die nachfolgende Grafik eindrucksvoll zeigt:

Versuchen Sie mithilfe der nachfolgenden Textauszüge und Grafiken heraus-zufinden, welche Einflussfaktoren diesen Preissturz bei Erdöl ausgelöst bzw. begünstigt haben, und ordnen Sie diese Faktoren entweder der Angebots- oder der Nachfrageseite zu:

Nr. 1: Rohölproduktion der OPEC-Staaten

Nr. 2: Die Ölproduktion der USA

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Die USA überholen Russland als größter ErdölfördererIm vergangenen Jahr überholten die USA Russland als größter Erdölförderer der Welt. In den kommenden Jahren droht Russland sogar ein Rückgang der Fördermenge. Grund dafür sind vor allem die westlichen Sanktionen und der schwache Rubel – aber auch das Versiegen traditioneller Erdölfelder.

Die westlichen Sanktionen und die Entwertung des Rubels werden in Russland einen starken Rückgang der Erdölförderung nach sich ziehen, heißt es in einer Studie der Internationalen Energieagentur (IEA). Laut Angaben der Agentur könnte die Fördermenge in Russland bis 2020 um 560 000 Barrel auf 10,4 Millionen Barrel pro Tag zurückgehen. Dabei hatte die Agentur im vergangenen Jahr noch eine Zunahme um 200 000 Barrel täglich vorausgesehen. Diese Schätzung musste wegen der verhängten Sanktionen und des Verfalls der russischen Währung um die Hälfte korrigiert werden.(Quelle: http://de.rbth.com/wirtschaft/2015/02/17/die_usa_ueberholen_russland_als_groesster_erdoelfoerderer_32851.html, stark gekürzt)

Nr. 3: Weltkonjunktur – trübe Aussichten

Nr. 4: Der Erdöl-Hunger ChinasDas Reich der Mitte ist inzwischen zum weltweit größten Importeur von Rohöl aufgestiegen. Beim Verbrauch liegt China auf Platz 2, hinter den USA. Die Entwicklung der Nachfrage Chinas ist deshalb ein zentraler Faktor bei der Bestimmung der Aussichten des Ölpreises. Laut der Internationalen Energie Agentur wird die Öl-Nachfrage Chinas weiter wachsen. Bis 2020 soll der Zuwachs bei 3 Mio. Barrel pro Tag (gegenüber 2012) liegen.(www.depotvergleich.com, 17.1.2015, gekürzt)

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Nr. 5: Was der Atom-Deal für den Ölpreis bedeutet?

Einigung im IranWas der Atom-Deal für den Ölpreis bedeutet?Die Einigung im Atomstreit mit dem Iran macht ein Ende der internationalen Sanktionen möglich - und hat enormen Einfluss auf den Ölpreis. Langfristig dürfte die Einigung mit dem Iran den Ölmarkt kräftig beeinflussen. Unmittelbar sind die Auswirkungen zwar gering. Aber der Preis reagiert trotzdem. Die Endlos-Verhandlungen sind vorbei, die Vetomächte haben sich im Atomstreit mit dem Iran geeinigt. Nun fragen sich Anleger, welche Folgen die Einigung für den Ölpreis haben dürfte. Welche Folgen hat die Einigung? Insgesamt dürfte der Ölpreis nach der Einigung mit dem Iran weiter fallen. Viele Analysten schätzen, dass der Iran Abermillionen Barrel Öl auf Binnenschiffen angehäuft hat - exportieren durfte er es wegen der Sanktionen ja nicht. Wenn diese nun aufgehoben werden, dürfte es nicht lange dauern, bis der Export des Öls angeschoben wird. Durch das daraus entstehende Überangebot ist es dann möglich, dass der weltweite Erdölpreis sinkt. Die Handelskurse des US-Rohöls fielen am Dienstag als Reaktion auf die Bekanntgabe des Atom-Deals, auch am Mittwoch gab der Kurs für die Nordseesorte Brent weiter nach und pendelte um die Marke von 58 Dollar je Barrel (159 Liter).(Quelle: http://www.wiwo.de/finanzen/geldanlage/einigung-im-iran-was-der-atom-deal-fuer-den-oelpreis-bedeutet/12059760.html, 15.7.2015, gekürzt)

Nr. 6: Warum stoppt Saudi-Arabien die Ölschwemme nicht?

Wollen die Saudis den US-Frackingboom austrocknen?Dem Wüstenstaat scheint es egal, dass der Ölpreis regelrecht abstürzt. Früher hatte die OPEC – und insbesondere Saudi-Arabien – versucht, sich mit der Regulierung der Förder-menge gegen rasant sinkende Ölpreise zu stemmen. Jetzt scheint es damit vorbei. Was steckt dahinter? „Das könnte auf Russland und den Iran zielen, vor allem aber auf Nordamerika. Warum sollte die saudische Regierung auf einen Ölpreis hoffen, der die Schiefergasproduktion unrentabel macht“, heißt es in einem Artikel des „Wall Street Journal“. Sprich: Die Ölförderung in Russland und dem Iran ist teurer als diejenige der Ölstaaten auf der arabischen Halbinsel. Und gleiches gilt erst recht für die Schiefergasproduktion in Nordamerika.(Quelle: www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/konjunktur/Wollen-die-Saudis-den-US-Frackingboom-austrocknen.html, stark gekürzt und leicht verändert)

Nr. 7: Stromerzeugung – erneuerbare Energien im Vormarsch

Öl, Kohle und Gas auf dem RückzugWoher kommt in Österreich der Strom?

Abgesehen von Importen aus 190 größeren Kraftwerksanlagen, wie eine erstmals erstellte Landkarte der heimischen Elektrizitätswirtschaft zeigt. Derzeit zeigt die Karte deutliche Muster in der Verteilung bestimmter Kraftwerkstypen, vor allem aus topografischen Gründen: Laufkraftwerke finden sich naturgemäß an den großen Flüssen wie Salzach, Enns, Drau, Mur und Donau, Speicherkraftwerke vor allem in West-, Windkraftanlagen in Ostösterreich und thermische Kraftwerke (mit Erdöl, Kohle oder Gas betrieben) vor allem in Salzburg, Niederösterreich und Oberösterreich. Gerade bei Letzteren ist ein deutlich rückläufiger Trend zu beobachten. Laut E-Wirtschaft wird die Leistung der Großkraftwerke heuer und in den Folgejahren wegen der Schließung von Anlagen, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden, sinken. (Quelle: http://orf.at/stories/2281111/2281112, 29.5.2015)

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Nr. 8: Neue Strategie der Ölkonzerne – Öltanker als mobile Lager

ÖLPREIS

Konzerne bunkern Öl auf hoher SeeBilliges Öl bringt schlechtes Geschäft - und ungewöhnliche Ideen. Die Ölkonzerne hoffen auf bald wieder steigende Preise. Bis dahin horten sie Ölreserven auf Tankern im Meer.

Hoffentlich steigen bald wieder die Preise für Rohöl. Darauf bauen die Öl-Multis der ganzen Welt. Doch wohin mit all dem Öl, das in der Zwischenzeit gefördert wird? Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters haben die Konzerne nun eine ungewöhnliche Strategie entwickelt, um den Energieträger bis zum Anstieg der Ölpreise zu bunkern: Sie sollen im großen Stil Riesentanker anmieten, welche als mobiles Lager auf See fungieren. Reuters berichtet, dass unter anderem der Energiekonzern Shell, der größte unabhängige Ölhändler Vitol oder auch Trafigura unter Berufung auf Schifffahrts- und Frachtmaklerkreise zu der ungewöhnlichen Methode greifen würden. Auch der weltweit größte Supertanker, die TI Oceania, soll aktuell als mobiles Lager dienen. Der Ozeanriese hat ein Fassungsvermögen von drei Millionen Barrel Öl. Das entspricht 500 Millionen Litern.(Quelle: http://www.augsburger-allgemeine.de/wirtschaft/Konzerne-bunkern-Oel-auf-hoher-See-id32562672.html, stark gekürzt)

Nr. 9: Naturkatastrophen könnten zu einem Anstieg der Ölpreise führen

Mexiko muss mit 26 Tropenstürmen rechnenDie Hurrikan-Saison hat am Freitag begonnen. An den mexikanischen Küsten dürfte es ungemütlich werden: Meteorologen erwarten bis zum Herbst 26 Tropenstürme. Mehr als die Hälfte der Stürme könnte zu heftigen Hurrikans werden. Präsident Enrique Peña Nieto kündigte an, den Schutz für die Menschen vor Ort zu verstärken.(Quelle: http://www.mexiko-travel-news.de/index.php/umwelt/2173-hurrikan-saison-mexiko-muss-mit-26-tropenstuermen-rechnen.html, 16.5.2015, stark gekürzt)

Ein historisches Beispiel – Hurrikan „Katrina“:

Hurrikan: Ölkonzerne räumen ihre Bohr-PlattformenWeil der Hurrikan "Katrina" in der Region wütet, haben Ölkonzerne ihre Förderplattformen im Golf von Mexiko geräumt. Das könnte die Preise für Rohöl und Benzin weiter nach oben treiben - zumal es Wochen dauern wird, bis die Produktion wieder normal läuft.

Mehr als 40 Prozent der US-Rohölproduktion im Golf von Mexiko liegt aufgrund des Hurrikans bereits brach. Mit weiteren Schließungen von Ölplattformen und Raffinerien wurde gerechnet. Betroffen sind bisher die Gesellschaften Total, Royal Dutch Shell, Chevron Texaco, Exxon Mobil, Conoco Phillips und Murphy Oil. Der Golf ist eine für die Ölbranche wichtige Region. Hier ist rund ein Fünftel der US-Erdgasförderung und mehr als ein Viertel der Ölförderung angesiedelt. Der Louisiana Offshore Oil Port, ein wichtiger Umschlagsplatz für US-Ölimporte, hatte die Förderung bereits am Samstag eingestellt. Die Förderstopps auf den Plattformen könnten zu weiteren Engpässen auch bei den Raffinerien führen. Bisher wurden Raffineriekapazitäten von schätzungsweise einer Million Barrel stillgelegt. "Das sind schlechte Nachrichten für die Verbraucher", sagte der Ölanalyst Peter Beutel von der Beratungsfirma Cameron Hanover - auch die Benzinpreise würden nun wieder anziehen. (Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/hurrikan-oelkonzerne-raeumen-ihre-bohr-plattformen-a-371998.html, 29.8.2005, gekürzt)

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Welche Faktoren beeinflussen den Ölpreis? (Informationsblatt)

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Finanz-markt-

faktoren

Höhe der Erdölförderung [mögliche und tatsächliche Förderung]

Höhe der Förderkosten

Höhe der direkten Nachfrage [z.B. Raffinerien …]

konjunkturelle Entwicklung in Industrie- u. Schwellenländern [z.B. höhere Kosten für Fracking]

Höhe der Erdölreserven [Knappheitserwartung]

Marktstruktur der Anbieter [OPEC- u. Nicht-OPEC-Länder]

Witterungseinflüsse [z.B. milder/kalter Winter]

Änderungen im Verbraucher-verhalten [z.B. Energiesparen]

Bevorratung [strategische Reserven]

Preiselastizität der Nachfrage [sehr preisunelastisch *)]

Angebots-faktoren Nachfrage-

faktoren

Mengen- u. Preispolitik der OPEC [z.B. Niedrigpreispolitik gegen Fracking]

Höhe der Lagerbestände [Ölkon-zerne, Raffinerien, Verbraucher]Energiepolitik [z.B. Schließung thermischer Kraftwerke]Umweltpolitik [Förderung erneuerbarer Energien]Steuerpolitik [Einführung Ökosteuer]Weltpolitische und wirtschaftliche Krisen [z.B. Iran-Konflikte, Finanzkrise 2009]Naturkatastrophen [Hurrikan „Katrina“]

Einkommenselastizität der Nachfrage **)

Spekulation[Future-Kontrakte])

Wechselkurs [Entwicklung des US-Dollarkurses]

*) Die Preiselastizität der Nachfrage misst die relative Änderung, die auf der Nachfrageseite auftritt, wenn eine relative Preisänderung eintritt. Die Nachfrage nach Öl zeigt sich dabei als sehr preisunelastisch. Beispiel: In der Zeit von Januar bis Juli 2008 betrug der Preissprung

55 % bei gleichzeitigem Nachfragewachstum von lediglich 1 %.**) Wenn das verfügbare Einkommen steigt, steigt die Nachfrage nach Öl stärker. Mit steigendem

Einkommen werden höhere Preise akzeptiert.

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Teil IV: Sinkende Erdölpreise – Auswirkungen

Aufgabenstellung 8: Verfall des Ölpreises – verunsicherte InvestorenLesen Sie bitte den nachfolgenden Artikel, der sehr anschaulich aufzeigt, welche schlimmen Auswirkungen der Verfall des Ölpreises hat bzw. haben wird, und fassen Sie die zentrale Aussage zusammen:

Verunsicherte Investoren: Forscher warnen vor globaler ÖlpreiskriseVon Stefan Schultz Der Kollaps des Ölpreises hat die Gesetze des Marktes laut einer Studie auf Dauer verändert. Investoren sind demnach tief verunsichert, die Finanzierung teurer Projekte ist gefährdet. Den Verbrauchern droht mittelfristig eine Kostenexplosion.

Das Risiko einer globalen Ölpreiskrise ist laut einer Studie gestiegen. Der aktuell sehr niedrige Preis verursache "drastische Investitionskürzungen bei langfristig angelegten Ölprojekten", heißt es in einer Analyse des Hamburger Forschungsbüros Energycomment im Auftrag der Grünen, die SPIEGEL ONLINE vorliegt. Das gelte für die Erschließung der Arktis, brasilianischer Tiefwasser, kanadischer Ölsande, aber auch für die Herstellung synthetischer oder biologischer Kraftstoffe. Das Öl dieser Projekte werde im kommenden Jahrzehnt fehlen. "Daraus entstehen erhebliche Preisrisiken."Die Ölpreise haben sich seit dem Sommer 2014 mehr als halbiert. Erstmals seit Jahrzehnten sei der Absturz nicht durch eine Wirtschaftskrise ausgelöst worden, schreibt Steffen Bukold, Chef von Energycomment und Autor des Standardwerks "Öl im 21. Jahrhundert". Er sei durch einen Verdrängungswettbewerb ausgelöst worden – was für den Weltölmarkt ein Novum ist. Einerseits ist die Förderung in den USA stark gestiegen; andererseits hat das Kartell der Erdöl produzierenden Länder (OPEC), anders als gewöhnlich, nicht seine Förderung gekürzt, um einem Überangebot entgegenzuwirken. Die Ölpolitik der OPEC dürfte sich auf Dauer geändert haben, schreibt Bukold. Denn vor allem Saudi-Arabien, die mit Abstand größte OPEC-Fördernation, nutzt den niedrigen Verkaufspreis neuerdings als Hebel, um Wettbewerber in die Pleite zu treiben und neue Marktanteile zu gewinnen. Die Verbraucher sparen in diesem vergleichsweise freien Ölmarkt viel Geld. Für Investoren indes ist er gleich doppelt schädlich: Wenn die Ölpreise auf dem aktuellen Niveau bleiben, würden die Gewinne in diesem Jahr um bis zu 1000 Milliarden Dollar sinken. Sie hätten dann weit weniger Kapital

für neue Förderprojekte. Auf dem Ölmarkt herrscht zudem ein Klima der Angst. "Investoren können sich nicht

mehr auf einen Mechanismus verlassen, der über Jahrzehnte den Markt prägte", schreibt Bukold. "Ölpreise konnten demnach steigen, aber sie konnten nicht dauerhaft fallen."

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Beides zusammen habe am Weltölmarkt die "größte strukturelle Veränderung seit den Achtzigerjahren" ausgelöst - und bei den Investoren eine tiefe Verunsicherung. Kapitalintensive und langfristig angelegte Ölprojekte dürften in den Vorstandsetagen der Konzerne und Banken bis auf weiteres kaum Chancen haben, schreibt Bukold. Die Folgen der Investitionskrise zeigen sich schon jetzt. Eine chronische Investitionskrise hätte verheerende Konsequenzen. Denn die globale Nachfrage dürfte bis Ende des kommenden Jahrzehnts von derzeit rund 90 auf gut 103 Millionen Barrel pro Tag steigen. Sollten zu viele Investoren abspringen, könnten 2025 bis zu 7,5 Millionen Barrel pro Tag fehlen, warnt Goldman Sachs. Schon bei einer deutlich geringeren Deckungslücke würde der Ölpreis in bedenkliche Höhen schnellen.(Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/oelpreis-forscher-warnt-vor-globaler-oelpreiskrise-a-1028947.html, 17.4.2015, gekürzt)

Aufgabenstellung 9: Verfall des Ölpreises – weitere Auswirkungen

Erdölpreise, die auf absehbare Zeit nicht steigen, sondern sogar weiter sinken dürften, wirken sich nicht nur negativ auf die Erschließung neuer Lagerstätten aus, sondern haben auch weitere problematischer Auswirkungen.

Lesen Sie bitte die drei abgebildeten Zeitungsausschnitte, interpretieren Sie die Grafik und versuchen Sie die nachstehenden Fragen zu beantworten:

Wirtschaftskrise: Venezuela erhält Riesen-Finanzspritze aus ChinaDer niedrige Ölpreis hat Venezuela an den Rand des Ruins getrieben. In der Not kommt China zur Hilfe. Eine Überweisung in Höhe von fünf Milliarden Dollar soll die ärgsten Engpässe beseitigen.

Sein Land habe die fünf Milliarden Dollar von China "zur Finanzierung von Entwicklung" bekommen, sagte Präsident Nicolás Maduro in einer Rundfunkansprache. Venezuela kämpft derzeit gegen eine Wirtschaftskrise. Um die Planwirtschaft in Gang zu halten, ist das südamerikanische Land auf Einnahmen aus seinen Ölverkäufen extrem angewiesen. Der Ölpreis ist jedoch in den vergangenen Monaten sehr stark gesunken. In Venezuela trieb die Wirtschaftskrise die Inflation auf 68,5 Prozent. Viele Güter des täglichen Bedarfs sind knapp. China ist der größte Investor Venezuelas und der zweitgrößte Abnehmer von Öl aus dem Land. Es zählt seit dem Amtsantritt von Maduros Vorgänger Hugo Chávez im Jahr 1999 zu den Verbündeten Venezuelas.(Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/venezuela-erhaelt-riesen-finanzspritze-aus-china-a-1029473.html, gekürzt)

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Einbruch der Erdölpreise und Konsumverzicht treiben die Krise in Russland anDie russische Währung hat an der Moskauer Börse ein neues Halbjahrestief erreicht: Zum heutigen Handelsbeginn übersprang der US-Dollarkurs die Marke von 67 Rubel, der Euro wurde mit 76,130 Rubel notiert. Der sich beschleunigende Verfall der russischen Währung wird von russischen Ökonomen dem billigen Erdöl zugeschrieben.Unter dem Preissturz bei Erdöl leiden am meisten jene Volkswirtschaften mit einer starken Rohstofforientierung, wie Russland, Brasilien, Kasachstan. Der Einbruch der Erdölpreise war ein Hauptgrund für der Verschlechterung der Wirtschaftsprognose für Russland. Gestern erhöhte die Investitionsbankbank den Rückgang des BIP der Russischen Föderation im Jahr 2015 von 3,3% auf 3,5 %. «Ungeachtet unsicherer Merkmale für die Stabilisierung einiger Indikatoren, bleiben die Wirtschaftsaussichten schwierig, während ein weiteres Abfallen des Erdölpreises das erneute Wachstum des BIP in Russland nach hinten verschieben kann», heißt es in dem Bericht der Bank. (Quelle: http://www.russland.ru/einbruch-der-erdoelpreise-und-konsumverzicht-treiben-die-krise-in-russland-an/, 21.8.2015, stark gekürzt)

(www.welt.de, 12.12.2014)

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Klimapolitik: Gefährdet der niedrige Ölpreis den Umweltschutz?Der Absturz des Ölpreises treibt den Verkauf abgasreicher Autos an. Experten fürchten zudem, erneuerbare Energien könnten nun unattraktiv werden. Doch der Preisverfall wirkt sich auch vorteilhaft auf die Umwelt aus. Von Claus Hecking

Amerikas Autofahrer entdecken gerade eine alte Liebe wieder: den Hummer. 2010 musste General Motors die Produktion des tonnenschweren Geländewagens einstellen, der mehr als 20 Liter auf 100 Kilometer verbrennt. Die Spritkosten waren einfach zu hoch bei Tankstellenpreisen von mehr als vier US-Dollar je Gallone (3,8 Liter). Aber jetzt, da die Gallone für 2,50 oder 2,70 Dollar zu haben ist, ist das PS-Monster wieder gefragt. Laut dem Gebrauchtwagen-Portal Autoradar.com wächst das Käuferinteresse bei keinem anderen Modell so stark wie beim Hummer. Und auch andere Spritschlucker sind gefragt wie lange nicht: Im September und Oktober kamen in den USA mehr als 53 Prozent aller zugelassenen Fahrzeuge aus der Kategorie Trucks, also Pick-ups, Sport Utility Vehicles (SUV) und ähnlicher Dickschiffe. Das ist der höchste Wert seit 2005. Auch in Deutschland feiern Geländewagen einen Absatzrekord nach dem nächsten. Im Oktober wurden gut 14 Prozent, im November sogar 29 Prozent mehr SUVs als ein Jahr zuvor zugelassen. Der drastische Verfall der Rohöl- und Treibstoffpreise treibt die Nachfrage nach Spritschluckern offenbar drastisch hoch - zum Ärger von Umweltschützern. "Im Mobilitätssektor macht der niedrigere Ölpreis gerade viele Anstrengungen zum Klimaschutz kaputt", sagt Sven Teske, Energieexperte bei Greenpeace. Hybrid- und Elektroautos etwa verkauften sich schlechter. "Hier wird den Verbrauchern das Signal gesendet, dass Energieverbrauch wieder billig ist."

(Quelle: http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/oelpreis-torpediert-der-absturz-den-umweltschutz-a-1008982.html, 20.12.2014, stark gekürzt)

Fragen:1. Warum sind Länder wie Venezuela und Russland vom Verfall des Ölpreises

besonders hart betroffen? (Bitte exakt begründen!)2. Warum erhielt Venezuela ausgerechnet von China eine „Finanzspritze“ in

Höhe von fünf Milliarden US-Dollar?3. Nennen Sie mindestens drei Auswirkungen des starken Rückgangs des Öl-

preises auf die russische Wirtschaft.4. Nennen Sie mindestens drei negative Entwicklungen des niedrigen

Ölpreises auf bzw. für die Umwelt.

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Teil V: Kreuzworträtsel

Aufgabenstellung 10: Testen Sie Ihr Wissen!Die nachfolgenden zehn Fragen fassen das Themenfeld „Erdölpreis“ noch einmal zusammen. Tragen Sie die richtigen Lösungen in die entsprechenden Felder ein.Hinweis: Umlaute werden als „ae, oe, ue“ geschrieben. Lösungen, die aus mehreren Worten bestehen, enthalten keine leeren Felder.

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Waagrecht2 Ort, an dem sich der Großteil des Erdölhandels abspielt4 Verlierer infolge eines niedrigen Ölpreises6 Maßeinheit für Erdöl7 Phase eines starken Ölpreisanstiegs mit schwerwiegenden

gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen8 Gewinner infolge eines niedrigen Ölpreises10 Einflussfaktor auf den Ölpreis

Senkrecht1 Auslöser der 2. Ölkrise (2 Wörter)3 Kurzform für die Organisation Erdöl exportierender Länder5 Methode zur Förderung von Erdöl9 einer der größten Erdölförderstaaten