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(Buddhismus-Studien Buddhist Studies) Jens-Uwe Hartmann, Hermann-Josef Röllicke-Ein Buddhistisches Yogalehrbuch-Eine Veröffentlichung Des Hauses Der Japanischen Kultur (EKÖ) (2006)

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Mit dem Neudruck des seit langem vergriffenen Buddhistischen Yogalehrbuchs in der Edition von Dieter Schlingloff, einer der wichtigsten philologischen Arbeiten der Buddhologie in der zweiten Hälfte des 20. Jhs., macht das EKÔ-Haus der Japanischen Kultur e.V., Düsseldorf, in seiner Reihe der „Buddhismus-Studien" ein fundamentales Quellenwerk des Buddhismus wieder zugänglich, das in einem wesentlichen Punkt mit der eigenen Lehrtradition dieses Hauses, derjenigen des Buddhismus des Reinen Landes, und mit einem konstitutiven Grundzug der Entstehung des Mahâyâna überhaupt in sachlicher Verbindung steht: nämlich in der ritualisierten, mandalaförmigen Schau und der kontemplierenden weltbefreienden Betrachtung. In diesen Komplex gehören nicht nur Mahâyâna-Schriften wie das Pratyutpanna-samâdhi-sûtra, das Betrachtungssûtra der Reine-Land-Tradition, das GaÝÇavyûha-sûtra oder bestimmte bis heute in Tibet praktizierte Visualisationsübungen, sondern hierher gehört auch das bislang immer noch nicht genügend zur Kenntnis genommene und hier wieder zugänglich gemachte Yogalehrbuch von der Seidenstraße. Es läßt sich als ein wichtiges Bindeglied zwischen dem älteren und dem Mahâyâna-Buddhismus Zentral-und Ostasiens verstehen.

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Buddhismus-Studien

Buddhist Studies

5/2006

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Hinweise der Herausgeber

In der Reihe Buddhismus-Studien / Buddhist Prof. Dr. Gregor PAULStudies erscheinen deutsch- und englisch- Klauprechtstr. 41sprachige Arbeiten, die weithin unbekannte D-76137 KarlsruheAspekte des Buddhismus erschließen und zuweitergehenden Untersuchungen stimulie- Tel.: +49-(0)721-816802ren sollen. Die einzelnen Beiträge folgen un- E-mail:terschiedlichen Ansätzen und behandeln un- [email protected] Themen. Sie sind geeignet,einseitige Vorstellungen über „den Bud-dhismus" durch ein treffenderes Bild zu er- Prof. Dr. AOYAMA Takaosetzen. Haus der Japanischen KulturAutorinnen und Autoren, die Arbeiten zur Brüggener Weg 6Veröffentlichung anbieten möchten, sollten D—40547 Düsseldorfsich an eine der nebenstehenden Adressenwenden. Tel.: +49-(0)211-577918-0

E-mail:[email protected]

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Dieter Schlingloff

Ein buddhistisches Yogalehrbuch

Unveränderter Nachdruck der Ausgabe von 1964unter Beigabe aller seither bekannt gewordenen Fragmente

Herausgegeben vonJens-Uwe Hartmann und Hermann-Josef Röllicke

Buddhismus-StudienBuddhist Studies

5 / 2006

herausgegeben von Gregor Paul und Takao Aoyama

Eine Veröffentlichungdes Hauses der Japanischen Kultur (EKÖ)

in Düsseldorf

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Abbildung auf der Rückseite des Bandes:

Der chinesische buddhistische Gelehrte Xuan Zang (600-664) bei seiner Rückkehr aus Indien.Gemäß einem Portrait, das 1933 nach einer Song-zeitlichen (960-1279) Darstellung

gefertigt wurde.

Bibliografische InformationDer Deutschen Bibliothek

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

© IUDICIUM Verlag GmbH München 2006Alle Rechte vorbehalten

Umschlaggestaltung: Gregor PaulDruck- und Bindearbeiten: Ludwig Auer GmbH, Donauwörth

Printed in GermanyISBN 10: 3-89129-694-0

ISBN 13: 978-3-89129-694-3

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Vorwort

Mit dem Neudruck des seit langem vergriffenen Buddhistischen Yogalehrbuchs in derEdition von Dieter Schlingloff, einer der wichtigsten philologischen Arbeiten derBuddhologie in der zweiten Hälfte des 20. Jhs., macht das EKÖ-Haus der JapanischenKultur e.V., Düsseldorf, in seiner Reihe der „Buddhismus-Studien" ein fundamentalesQuellenwerk des Buddhismus wieder zugänglich, das in einem wesentlichen Punkt mitder eigenen Lehrtradition dieses Hauses, derjenigen des Buddhismus des Reinen Landes,und mit einem konstitutiven Grundzug der Entstehung des Mahäyäna überhaupt insachlicher Verbindung steht: nämlich in der ritualisierten, mandalaförmigen Schau undder kontemplierenden weltbefreienden Betrachtung. In diesen Komplex gehören nichtnur Mahäyäna-Schriften wie das Pratyutpanna-samädhi-sütra, das Be trachtung s-sütrader Reine-Land-Tradition, das Gandavyüha-sütra oder bestimmte bis heute in Tibetpraktizierte Visualisationsübungen, sondern hierher gehört auch das bislang immer nochnicht genügend zur Kenntnis genommene und hier wieder zugänglich gemachte Yoga-lehrbuch von der Seidenstraße. Es läßt sich als ein wichtiges Bindeglied zwischen demälteren und dem Mahäyäna-Buddhismus Zentral- und Ostasiens verstehen.

Das EKÖ-Haus hat sich zu dieser Publikation über 40 Jahre nach ihrem erstenErscheinen nicht nur entschlossen, um die betroffenen Fachwissenschaftler und diehistorische Philologie wieder mit dieser Arbeit auszustatten und so das wichtige, abernoch von vielen Rückständen betroffene Wissenschaftsgespräch darüber neu zu ent-fachen, sondern auch, um der interessierten breiteren und nicht nur spezialisiert fach-kundigen Öffentlichkeit diese erstaunliche Schrift zu Studium und Bedenken besondersans Herz zu legen. Daß dies nicht geschehen kann, ohne den höchsten wissenschaftli-chen Ansprüchen zu genügen, ist eine der Grundüberzeugungen des Herausgebers. DieWahrnehmung des Buddhismus im Westen würde ohne die Verbindlichkeit und Exper-tise der zugehörigen Wissenschaften doch immer graduell ein Defektzustand bleibenmüssen.

Das Yogalehrbuch entfaltet eine komplexe und in sich wohlintegrierte geschauteWelt. Den Sichtraum dieser Schau läßt der Adept nach der Vorgabe der Schrift imGang seiner Versenkung aus sich selbst entstehen. Dieser Raum umfaßt alle Dinge. Derbuddhistische Yogin ist selbst ein Wesen dieses Raumes, als sei er das schlagende Herzdieses aus ihm entstehenden und wieder in ihn zurückkehrenden schaubaren Ganzen derWelt. Das zuvor Verborgene, das dank der Weltveränderung seines achtsam atmendenÜbens sichtbar wird, ist zugleich auch das Erlösungsbedürftige, das erst noch zumErlöschen zu Bringende alles Leidens der Welt. Was als diese Schau „Erkenntnis" oder„Erleuchtung" heißen kann, ist eine von Farbe und Gestalt, von Ritus und Kosmologiedurchdrungene, alle Gebiete des Sinnens und Denkens umfassende mythologischeRaumanordnung, die ihre liturgische Vergegenwärtigung in dem hat, was wir „darstel-lende Kunst" nennen, insbesondere in der Architektur und Malerei der Seidenstraße.

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vi Vorwort

Die hohe Bedeutung der Arbeit Schlingloffs für dieses Thema kam in einem inter-disziplinären religionsphilosophischen Symposion des EKÖ-Hauses im September 2004unter dem Titel „,Betrachtung' und ,Schau', ,Gesicht' und ,Vision' in der religiösenÜbung" zum Tragen. Hier zeigte sich besonders, daß das Herausfordernde der Fragenach der „Schau" für die westlichsprachige Welt nicht vom historisch-philologischenHandwerk allein bewältigt werden kann, sondern zukünftig erst in der Selbstüberprüfungder europäischen Hermeneutik dieser Literatur zum Vorschein wird kommen können.Die Ergebnisse dieses Symposions werden in Kürze in der Zeitschrift Hörin: Ver-gleichende Studien zur japanischen Kultur veröffentlicht. In denselben Zusammenhanggehört auch Dieter Schlingloffs Aufsatz „Mürdhacchidra", den wir schon früher, inBand 10 (2003) dieser Zeitschrift, publiziert haben.

Der Ansatzpunkt der hier angesprochenen, weniger philologischen als hermeneuti-schen Frage ist folgender: In welchem Sinne und in welcher Weise kann die in derVersenkung und rituellen Strenge, wie das Yogalehrbuch sie dartut, erst entstehendeWelt des Lichts und der Gestalten „Bild" heißen? Und wird dieses „Bild" von demÜbenden gewissermaßen technisch „gemacht" oder „hergestellt" oder gerade nicht? Dieselber schon auslegende Idee, daß ein solches Sehen und ein solcher Bildraum ein„Weltbild" bezeuge, konnte erst unter Bedingungen der europäischen Neuzeit entstehen;sie ist keine Eigentümlichkeit dieser Schrift selbst. So darf Schlingloffs Formulierungin der Einleitung, es handle sich hier um „Vorstellungen über den Weltbau", um„visionäre Erlebnisse" und um das Zeugnis eines „Weltbilds" heute selbst noch einmalzu etwas eigens fraglich zu Machendem werden. Die Möglichkeit zu denken, solche„Bilder" seien gar Produkte einer „Weltanschauung", brachte erst das späte 19. Jh. inEuropa und die philosophische Umgebung etwa Wilhelm Diltheys auf. Die Unselbstver-ständlichkeit und Fraglichkeit gerade solcher Deutungen erkennend, sagte MartinHeidegger 1938 in seinem Vortrag „Die Zeit des Weltbildes": „Warum fragen wir beider Auslegung eines geschichtlichen Zeitalters nach dem Weltbild? Hat jedes Zeitalterder Geschichte sein Weltbild und zwar in der Weise, daß es sich jeweils um seinWeltbild bemüht? Oder ist es schon und nur die neuzeitliche Art des Vorstellens, nachdem Weltbild zu fragen?" Hier ist ein abgründiges Problem im Hin-und-her-Gehenzwischen den Kulturen in der Differenz ihrer Geschichten angesprochen, das eine bishervermutlich noch nicht genügend geprüfte Automatik unseres neuzeitlichen Denkens aufdie Probe stellt. In diesem Falle macht es sich auch in unserem Umgang mit demYogalehrbuch geltend. Fraglich machen können wir hier unser eigenes hermeneutischesDenken und Sprechen, während der Text des Yogalehrbuchs selbst, zu dem der Westenbisher in keinem Überlieferungszusammenhang stand, davon unangetastet bleibt. EinePhilologie aber — und dazu gehören auch das Übersetzen und Kommentieren —, die sichnicht auch hermeneutisch ausweisen und fraglich machen lasseh müßte, dürfte es nichtgeben.

Mit welchem Recht also machen wir das geübte und angeleitete Entstehenlassen desRaumes, der dem erwachenden, dem durch die Auslöschung des Leidens sich öffnendenAuge zugleich auch schaubar wird, zu einer „Vorstellung"? Wie wäre es, wenn wir denvisionären Raum des Yogalehrbuchs gar nicht als etwas zu deuten hätten, das durchmenschliches, und sei es durch religiöse Technik möglich gemachtes Vor-uns-Hinstellen

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Vorwort vii

und Neuerfinden aus der bloßen Quelle eigenen Tuns und Machens entsteht, sondern alseine Welt, die sich in der rituellen Vergegenwärtigung der stufenweisen Versenkung vonsich aus öffnet als ein Raum und Anblick sowohl der qualvoll durchlittenen als auch dererlösten Welt, zu der jegliches Wesen in der Geschichtswelt des Textes gehört? Wiewäre es, wenn die „wirkliche" Welt, insofern wir das Wirkliche in der Tat jederzeit alsetwas „Vorgestelltes" verstehen, im Aufgehen jener ganz anderen des Yogalehrbuchs sichgerade hierdurch als recht eigentlich blind und verblendet herausstellen würde? Ist esnicht das Markante dieser Schrift, daß jene uns vorher unbekannte Schau der Welt inihrer Befreiung erst durch die Erlösungstat des Yogin entsteht? Durch sein Verdienst undseine Bemühung um alle Wesen der Welt wird gerade ausdrücklich sichtbar (d.h. esbleibt gerade nicht unsichtbar), wie sie alle befreit werden. Könnte dieses sichtbarWerdende nicht, obwohl es durch ihn sichtbar wird, doch etwas anderes sein als eine„Vorstellung", ein „Weltbild", eine „Anschauung" und gar eine „Weltanschauung"? Obder buddhistische Yogin dieser Schrift verschränkt sitzt in der Position eines neuzeitli-chen Subjekts, dem alle Gestaltwerdung außer ihm zu einem Werk seiner eigenenprodukthaften, technischen, objektivierenden Hervorbringung wird, das wird nochbesonders zu bedenken sein. Denn auch er muß erst noch erfahren, welches Sehen undwelcher Anblick sich in seiner Übung auftun müssen. Er erfährt dies aber nicht aus sich,sondern aus einer rituellen Anweisung, deren Vorgaben er erst auf richtige Weise folgensoll. Sein Mandala ist also schon da, ehe er es produzieren kann. Alles Sichtbare kehrtin dieser Übung wieder ins Unsichtbare zurück, und die befreite Welt verschwindet amgleichen Ort, an dem ihre Befreibarkeit sichtbar wurde: im Leib des Rettenden, desYogin. Sein Leib erweist sich in der weitesten Öffnung des schaubar gewordenenRaumes als mit dieser Welt ganz identisch. Weil aber sein Leib in dieser größtenWeitung des geschauten Raumes nichts anderes ist als das Ganze der Welt selbst, gibtes auch kein Wesen, das er nicht erretten könnte. So zu „sehen", erfordert letztlich dasgeöffnete Auge eines Buddha. Auch Buddhas werden nicht technisch hergestellt, sondernsie können nur „werden", indem ein Wesen sich in der Übung dazu läßt.

Das EKÖ-Haus dankt besonders herzlich Herrn Professor Jens-Uwe Hartmann,Universität München, für die große Mühe und den wohltuenden Luxus seiner Expertise,mit denen er die Neuedition fachlich betreut und das Werk um den heutigen For-schungsstand ergänzt und bereichert hat. Ein großer Dank gebührt ebenso Herrn Pro-fessor Yamabe Nobuyoshi, Tokyo Nögyö Daigaku, der freundlicherweise bereit war, dieErgebnisse seiner Arbeiten zum Text des Yogalehrbuchs dieser Publikation beizusteuern.

Hermann-Josef RöllickeEKÖ-Haus der Japanischen Kultur e.V., Düsseldorf

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Inhaltsverzeichnis

Einleitung zum Nachdruck von Jens-Uwe HARTMANN xi

Faksimile vonEin buddhistisches Yogalehrbuch, Textband 1

Faksimile von

Ein buddhistisches Yogalehrbuch, Tafelband 261

Korrekturen und Verbesserungsvorschläge zur Textausgabe des Yogalehrbuchs 305

Nachdruck von

Jens-Uwe HARTMANN: Neue Fragmente aus dem Yogalehrbuch 309

Jens-Uwe HARTMANN: Drei weitere Fragmente aus dem Yogalehrbuch 319

Nobuyoshi YAMABE: Fragments of the Yogalehrbuch in the Pelliot Collection 325

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Einleitung zum NachdruckJens-Uwe Hartmann

Die Edition des sogenannten Yogalehrbuches stellt eine höchst beeindruckende Leistungim Rahmen der Bearbeitung zentralasiatischer Sanskrit-Texte dar. Die Handschrift istunvollständig, und sie war in zahlreiche Bruchstücke zerfallen; anders als bei denmeisten buddhistischen Werken, die in Zentralasien überliefert worden sind, kennen wirbislang aber weder eine Parallelversion des provisorisch als Yogalehrbuch bezeichnetenWerkes in Sanskrit noch Übersetzungen ins Tibetische oder Chinesische. SowohlParallelfassungen wie Übersetzungen könnten als eine Art Raster für die korrekteAnordnung der Fragmente dienen und würden damit eine unschätzbare Hilfe für denBearbeiter bieten. Sehr anschaulich beschreibt Dieter SCHLINGLOFF, wie er statt dessenetwa die Maserung der Birkenblätter geradezu detektivisch herangezogen hat,1 um inVerbindung mit inhaltlichen Kriterien die erhaltenen Teile der Handschrift wiederzusammenzufügen. Dies ist ihm in staunenswerter Weise gelungen. Als Ergebnis seinermühevollen Arbeit konnte er schließlich große Teile des Inhalts wiedergewinnen undder Fachwelt ein im Rahmen der buddhistischen Sanskrit-Literatur bis dato einzigartigesWerk vorlegen.

Daß dieses Werk zunächst nicht die Aufmerksamkeit fand, die es vom erstenMoment an unbedingt verdiente, mag wesentlich an vier Gründen gelegen haben. Dererste Grund hat vor allem mit der bereits angesprochenen Bruchstückhaftigkeit zu tun;trotz SCHLlNGLOFFs vorbildlicher Bemühungen um eine Erschließung auch der schlechterhaltenen Passagen durch seine deutsche Übersetzung macht der Erhaltungszustandeine zusammenhängende Lektüre und ein Gesamtverständnis des Textes unmöglich.Zweitens dürfte gerade der Umstand, daß es sich um einen singulären Text zu handelnscheint, für den keine eng verwandten Fassungen in den Überlieferungen andererbuddhistischer Traditionen nachgewiesen werden konnten, ein weiterer Grund für dasmarginale Interesse gewesen sein. Ferner deutete das Fehlen von Parallelversionenund/oder Übersetzungen an, daß hier ein nichtkanonischer Text vorliegt, der möglicher-weise überhaupt erst in Zentralasien entstanden war und daher nicht beanspruchen kann,repräsentativ für den indischen Buddhismus zu sein. Und schließlich war das Interessean Meditationstexten, noch dazu an solchen, in denen Visualisierungen beschriebenwerden, die weit über das hinausgehen, was man aus der Päli-Literatur kannte, und diebereits in Richtung tantrischer Meditationspraktiken zu weisen scheinen, in den Jahrennach Erscheinen des Yogalehrbuches noch wenig entwickelt. Insgesamt blieb damit derBlick auf den einzigartigen Inhalt verstellt.

YL, S. 10-11.

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xii Jens-Uwe Hartmann

Möglicherweise hat sogar Dieter SCHLINGLOFF selbst mit seiner Wahl des Titels einwenig zu dieser Situation beigetragen. Anfang und Ende des Textes sind nicht erhalten,und es gibt daher keinerlei Hinweis auf den ursprünglichen Titel des Werkes. SCHLING-

LOFF war also vor die Notwendigkeit gestellt, den Text wenigstens tentativ zu benennen.Interessanterweise enthält die Handschrift vorangehend ein weiteres Werk, dessen Titeldem Kolophon zufolge Yogavidhi lautet. Dieser Text besteht aus kurzen, sehr schwerverständlichen Lehrsätzen und bietet in der traditionellen indischen Form eines Lehr-buches eine rein theoretische Darstellung der Meditation. Daher wäre der Titel „Yoga-lehrbuch" eigentlich für den Yogavidhi angemessener gewesen, während der jetzt unterYogalehrbuch bekannte Text eine konkrete Meditationsanleitung für den praktischenGebrauch beinhaltet.2 Inzwischen hat sich dieser fraglos griffige Titel jedoch durch-gesetzt; daher ist er auch hier durchgängig verwendet, und zwar ohne Anführungs-zeichen, aber in dem Bewußtsein, daß er eines Tages vielleicht zu korrigieren sein wird,wenn uns nämlich ein Glücksfund doch noch ein Blatt mit dem Titel oder dem Kolo-phon bescheren sollte.

All dies hat jedenfalls dazu geführt, daß das Yogalehrbuch in der wissenschaftlichenAuseinandersetzung mit dem Buddhismus zunächst relativ wenig Niederschlag fand.Eine bemerkenswerte Ausnahme bildete allerdings der außerordentlich gehaltvolleBesprechungsaufsatz von David SEYFORT RUEGG, der 1967 erschien und nicht nureinige wichtige Verbesserungsvorschläge, etwa zum Verständnis des Begriffes prati-paksa,3 enthielt, sondern auch die inhaltlichen Besonderheiten des Werkes herausstellteund sie in Beziehung zu anderen geistesgeschichtlichen Entwicklungen im Buddhismuszu setzen suchte. Wiewohl auf Englisch erschienen, vermochte aber auch jener Aufsatzzunächst keine weitergehende Rezeption des Werkes auszulösen, und es blieb vor allemSCHLINGLOFF selbst, der in seinen Arbeiten immer wieder auf die einzigartigen Informa-tionen zurückgriff, die das Yogalehrbuch bot.4

Inzwischen hat sich diese Situation grundlegend gewandelt, und seit etwa fünfzehnJahren wird dem Werk allmählich die Aufmerksamkeit zuteil, die es unbedingt verdient.Einerseits rückten nämlich in den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts Meditations-texte mehr und mehr in den Bereich wissenschaftlichen Interesses, und andererseitserlebte die Beschäftigung mit den zentralasiatischen Sanskrit-Texten einen neuenAufschwung. Das Interesse an Meditationsinhalten und -techniken führte dazu, daß mansich stärker mit dem Inhalt des Yogalehrbuches auseinanderzusetzen begann, und dieBeschäftigung mit den Manuskripten hatte zur Folge, daß unter den in den westlichenSammlungen schlummernden Handschriftenfragmenten weitere Bruchstücke des Yoga-

2 SEYFORT RUEGG 1967: 157 wählt nach dem Fundort die Bezeichnung „QMl text" und vermeidetdamit eine inhaltliche Zuordnung, aber dieser Name hat sich nicht durchgesetzt.

3 SEYFORT RUEGG 1967: 158.4 Von SCHLINGLOFF 1962/1963 II: 88-99 bis SCHLINGLOFF 2003: 110 und 116. Vgl. auch BRETFELD

2003: 169.

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Einleitung zum Nachdruck xiii

lehrbuches entdeckt und bereits bekannte, aber bislang unveröffentlichte Fragmenteendlich publiziert wurden. Diese Entwicklung hält erfreulicherweise bis heute an.5

Erwähnung verdient hier auch, daß der gesamte Text des Yogalehrbuches für dieAuswertung im Sanskrit-Wörterbuch der buddhistischen Texte aus den Turf an-Fundenund der kanonischen Literatur der Sarvästiväda-Schule (SWTF) erfaßt worden ist; daes sich dabei um ein Belegstellenwörterbuch nach dem Thesaurusprinzip handelt, kön-nen Wortschatz und Diktion des Yogalehrbuches in Beziehung zu derjenigen buddhi-stischen Literatur gesetzt werden, vor deren Hintergrund das Werk entstanden ist. Diesist das Umfeld der Schule der (zentralasiatischen) Sarvästivädins; schon SCHLINGLOFF

selbst hielt fest, der Text gehe „in seinen dogmatischen und mythologischen Grundlagennicht über die bekannten Lehren der Sarvästivädin hinaus".6 Um so bemerkenswerterist — ebenfalls in den Worten von SCHLINGLOFF — „seine ethische Haltung, die dasBodhisatva-Ideal widerspiegelt, das in den Schriften des Mahäyäna im Zentrum derBetrachtungen steht".7 Hier wird ein Übergang sichtbar, der einmal mehr deutlichmacht, wie fließend in der Realität die Grenzen zwischen Mahäyäna und den Schulendes älteren Buddhismus vielerorts gewesen sein müssen. Gerade das Yogalehrbuch zeigteindrucksvoll, wie in der tatsächlichen Praxis das eine gewissermaßen nahtlos in dasandere übergeht, so daß die vertrauten — und allzu ungern in Frage gestellten — Einord-nungskategorien völlig verschwimmen.

Das Yogalehrbuch stellt, wie bereits erwähnt, weniger ein Lehrbuch dar, sondernenthält vielmehr eine Anleitung für eine konkrete Meditationspraxis, nämlich für einespezifische Abfolge von Visualisierungen. Betrachtet man die Art der mündlichen undschriftlichen Überlieferung vergleichbarer Meditationspraktiken im tibetischen Buddhis-mus, dann stellt man schnell fest, daß hier bestimmte Variationsmöglichkeiten inWortlaut und Abfolge bestehen, daß beide also nicht als unveränderliche Größenangesehen werden, deren genaue Einhaltung für den Erfolg der Übung entscheidend ist.Ähnliches scheint für die Überlieferungssituation des Yogalehrbuches zu gelten, wiesich inzwischen aufgrund der zunehmenden Zahl von Handschriften immer deutlicherherausstellt.8 Es gibt offenbar nicht den maßgeblichen Text, sondern wohl nur eine imPrinzip unendliche Zahl von Varietäten, die einen durch die feststehende Reihenfolgeder Meditationsobjekte und der damit verbundenen Bilder vorgegebenen Ablauf be-schreiben. Diese Beschreibung kann, vielleicht auch in Abhängigkeit von den Interessenoder Vorkenntnissen des jeweiligen Benutzers, länger oder kürzer ausfallen, eherstichpunktartig oder in größerer Ausführlichkeit erfolgen. Darin wäre vielleicht auch

5 Als Beispiele für eine Auswertung der Informationen zur Meditation wären etwa zu nennenKLOPPENBORG/POELMEYER 1987, YAMABE 1999, BRETFELD 2003 und zuletzt GETHIN 2006, der auf denS. 96-97 das Yogalehrbuch als Quelle für die Beschreibung von Visualisationen mitheranzieht. Weiterezentralasiatische Sanskrit-Fragmente des Textes wurden publiziert in HARTMANN 1996 (unten, S. 309 ff.),YAMABE 1997 (unten, S. 325 ff.) und HARTMANN in diesem Band (unten, S. 319ff.).

6 YL, S. 10; vgl. SEYFORT RUEGG 1967: 157 ff., SCHMITHAUSEN 1970: 112, Anm. 257, fernerSCHLINGLOFF 2003: 119, Anm. 20, und BRETFELD 2003: 171, Anm. 10 mit dem Verweis auf DIETZ 2003im selben Band wie sein eigener Beitrag.

7 YL, S. 10; vgl. aber auch die Bemerkungen in SEYFORT RUEGG 1967: 161-162.8 Vgl. unten, S. 320.

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noch ein weiterer Grund für die auffallende Nachlässigkeit in orthographischer Hinsichtzu sehen,9 die alle Handschriften charakterisiert.

Wenn man also von der Annahme ausgeht, daß es sich um ein Werk mit Textvarian-ten handelt und nicht um eng verwandte, aber doch unterschiedliche Einzelwerke, dannliegen heute insgesamt wenigstens sieben verschiedene Handschriften des Werkes vor.Sechs davon stammen mit größter Wahrscheinlichkeit aus Kucä:

1. SHT 150 aus Qizil (Kucä); die Haupthandschrift des YL, auf Birkenrinde geschrie-ben; das Manuskript hat mindestens noch einen weiteren Text, nämlich den Yogavidhi,enthalten.

2. SHT 164a aus Qizil (Kucä); zwei Bruchstücke aus einem Blatt einer Papierhand-schrift; sechszeilig beschrieben; Blattziffer 64; vgl. YL, S. 23.

3. SHT 183a aus Qizil (Kucä); vier Bruchstücke aus drei Blättern einer Papierhand-schrift;10 achtzeilig beschrieben; vgl. YL, S. 23 f.

4. Pelliot Sanskrit Numero Rouge 9.1-6 aus Duldur-aqur (Kucä), vgl. INOKUCHI 1989:8-10; ein fast vollständiges Blatt und fünf Bruchstücke einer Papierhandschrift; sieben-zeilig beschrieben; publiziert in YAMABE 1997 und nachgedruckt unten, S. 325 ff.

5. Zwei unnumerierte Fragmente in der Sammlung Hoernle (Hoernle 149add. o. Nr.,Mikrofilm IOL 17A, Folios 170 und 178; „folios 156-180 contain unnumbered frag-ments from H. 149add.", SKLERV0 2002: xxxvi), wahrscheinlich ebenfalls aus demRaum Kucä und wahrscheinlich aus derselben Papierhandschrift; sechszeilig beschrie-ben; publiziert in HARTMANN 1996 und nachgedruckt unten, S. 309 ff.

6. Hoernle 150/84 und Hoernle 150/76 wahrscheinlich aus dem Gebiet von Kucä (Wille2005: 61: „According to Konow's cover letter, the fragments of the consignment H.150/41-127 (sets i-vi) were found at Kamtura (Qumtura), Kizil (Qizil) and Yak-Ariknear Kucä." Vgl. auch SKLERV0 2002: lxii und xlvii); zwei Fragmente aus einem Blatteiner Papierhandschrift; vierzeilig beschrieben; Blattziffer 29; publiziert unten, S. 320.

7. SHT 407a aus Sorcuq; ein vollständiges Blatt einer Papierhandschrift; fünfzeiligbeschrieben; Blattziffer 85; vgl. YL, S. 24.

Ein weiteres unnumeriertes Fragment einer Papierhandschrift aus der Serie Hoernle 156(jetzige Signatur Or. 15003/257), wahrscheinlich aus Kucä („MS. scraps, from TunguzBash (Kucha?), sent by Indian Aksakal Sabat Ali from Kucha", SKLERV0 2002: xlii);mindestens fünfzeilig beschrieben; eine Zugehörigkeit zu Nr. 5 läßt sich nicht aus-schließen; publiziert unten, S. 322.

Damit erreicht das Yogalehrbuch zwar bei weitem nicht die Häufigkeit, mit derbeispielsweise das Prätimoksasütra, das sogenannte Beichtformular der buddhistischenMönche, oder der Udänavarga, eine ungemein populäre Sammlung von Aussprüchendes Buddha in Versform, unter den in Zentralasien gefundenen Sanskrit-Handschriften

9 SCHLINGLOFF sieht andere Erklärungsmöglichkeiten, s. YL, S. 13 ff.10 Das vierte ganz winzige Bruchstück ist inzwischen in den Ergänzungen und Korrekturen in SHT

VII (S. 247-248) publiziert worden.

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Einleitung zum Nachdruck XV

vertreten sind.11 Für einen nichtkanonischen Gebrauchstext ist die Zahl von mindestenssieben Manuskripten aber bereits erstaunlich hoch, und sie läßt erahnen, daß dasYogalehrbuch in der religiösen Praxis der Bewohner der ostturkistanischen Oasenmöglicherweise eine viel wichtigere Rolle spielte als die kanonischen Werke; derenVervielfältigung bot nämlich — anders als bei solchen Texten wie dem Yogalehrbuch —eine Möglichkeit zum Erwerb religiösen Verdienstes, und sie läßt daher nicht notwendi-gerweise auf eine über den rituellen Rahmen hinausgehende intensive Benutzungschließen.

Immer wieder sind die im Yogalehrbuch beschriebenen Visualisierungen mit At-tributen wie „mystisch" und „visionär" belegt worden. Ob es sich dabei aber wirklichum „eine Fundgrube echt mystisch-visionärer Erlebnisse" — so Paul HORSCH in seinerRezension aus dem Jahre 1967 — handelt, erscheint mir mindestens fraglich. Zwarkennen wir, um noch einmal auf das Beispiel des tibetischen Buddhismus zurückzu-kommen, durchaus Beschreibungen, in denen die Entwicklung solcher Meditations-anleitungen als visionär inspiriert geschildert wird. Diese Beschreibungen stammenjedoch alle aus der Zeit nach dem 11. Jahrhundert und sind in einem Milieu angesiedelt,in dem mystische und visionäre Erfahrungen eine wesentliche Rolle spielen. BeimYogalehrbuch hingegen ist weder die Zeit noch der regionale Hintergrund seinerEntstehung bekannt. SCHLINGLOFF nimmt aufgrund charakteristischer Verschreibungenin der Birkenrindenhandschrift an, daß sie von einem älteren und daher möglicherweiseindischen Manuskript in Gupta-Schrift abgeschrieben sei.12 Dies würde uns etwa zurMitte des ersten nachchristlichen Jahrtausends zurückführen, ohne aber einen konkretenHinweis auf den genauen geographischen Hintergrund zu bieten.13 Darüber hinaus liegenuns keinerlei Zeugnisse vor, die Aufschluß über die tatsächliche Genese dieses oderähnlicher Texte geben könnten. Daher empfiehlt sich Zurückhaltung bei derVerwendung von Begriffen wie „mystisch", die hier keinen wirklichen heuristischenNutzen entfalten können; ein Verzicht auf solche Klassifizierungen schmälert keines-wegs die Einzigartigkeit der im Yogalehrbuch beschriebenen Bildsequenzen.14

Zum Nachdruck

Dieter SCHLINGLOFFS Ausgabe des Yogalehrbuches ist seit langem vergriffen. Daszunehmende Interesse an dem Text läßt einen Nachdruck inzwischen als längst überfäl-lig erscheinen, und es ist besonders erfreulich, daß das Haus der Japanischen Kultur

11 Vgl. SCHLINGLOFF 1968: 5, Anm. 3, und HARTMANN/WILLE 1992: 22-23.12 YL, S. 13.13 SEYFORT RUEGG hält eine Herkunft aus Kaschmir für wahrscheinlich („It is in fact likely that the

'Qizi'l text' — or at least the doctrines and techniques it expounds — came from Kasmlr", SEYFORTRUEGG 1967: 157).

14 Zu einigen nur auf Chinesisch bewahrten und möglicherweise apokryphen Sütras mit ähnlichenBildern und den Beziehungen zum Yogalehrbuch s. die Arbeiten von Nobuyoshi YAMABE, besondersYAMABE 1999.

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xvi Jens-Uwe Hartmann

(EKÖ) in Düsseldorf nicht nur bereit war, einen solchen Nachdruck vorzunehmen,sondern zugleich darauf bestand, er habe auf Deutsch zu erfolgen. Diese Bestätigungdes Deutschen als einer immer noch gültigen Wissenschaftssprache wird nicht nur denVerfasser des Buches erfreuen.

Zunächst war überlegt worden, den Text mit einem trainierbaren Texterfassungs-programm einzuscannen, um Druckfehler beseitigen und Lesungskorrekturen einarbeitenzu können, die sich aus den seit der Erstveröffentlichung hinzugekommenen Fragmentenergeben hatten. Herr Dr. Reinhold GRÜNENDAHL von der Universitätsbibliothek Göttin-gen war so freundlich, einen Probelauf vorzunehmen, der allerdings zeigte, daß dieFehllesungen des Programms in dem hochkomplizierten Sanskrit-Text einfach noch zuzahlreich sind, als daß sich der Korrekturaufwand lohnen würde, von der Entstehungneuer Druckfehler einmal ganz abgesehen. Daher blieb ein Faksimile-Nachdruck vonText- und Tafelband als einzige Alternative, und es wurde entschieden, Druckfehler ineiner gesonderten Liste anzufügen.15 Daraus erklärt sich auch, daß für den Nachdruckvon Text- und Tafelband die originalen Seitenzahlen beibehalten worden sind; dasDruckfehlerverzeichnis nimmt dann allerdings die tatsächliche Seitenzahl des hiervorgelegten Buches auf, und diese Zählung wird für die sich anschließenden, ebenfallsneu hinzugekommenen Teile beibehalten.

Um dem Benutzer alle heute verfügbaren Informationen zum Text des Yogalehr-buches an die Hand zu geben, sind auch die beiden Aufsätze mitreproduziert, in denenweitere Fragmente aus dem Yogalehrbuch ediert worden waren, nämlich HARTMANN

1996 und YAM ABE 1997, ersterer unverändert, aber mit einem Anhang zu Lesungs-korrekturen, und letzerer in einer geringfügig verbesserten Fassung. Frau Dr. IngeWEZLER vom Verlag für orientalistische Fachpublikationen in Reinbek ist für die Nach-druckgenehmigung von HARTMANN 1996 zu danken und dem Präsidenten des KyushuRyokoku Junior College (Kyüshü Kyükoku Dankidaigaku) für die Nachdruckgenehmi-gung von YAMABE 1997. Schließlich sind drei bisher unveröffentlichte Bruchstücke ausder Sammlung Hoernle in London hier erstmals ediert.

Neben Reinhold GRÜNENDAHL, der zudem bei bibliographischen Fragen behilflichwar, habe ich ganz besonders meinem Freund und Kollegen Klaus WILLE, Göttingen,für seine trotz aller gesundheitlichen Probleme nie erlahmende Hilfsbereitschaft bei derBearbeitung der Handschriften und beim Korrekturlesen zu danken. Seine konstanteFreude am Transliterieren selbst äußerst bruchstückhafter Sanskrit-Handschriften ausZentralasien und seine brillante Lesefähigkeit der einschlägigen Schriftvarianten, diederjenigen von Dieter SCHLINGLOFF kaum nachstehen dürfte, ermöglichten mir dieIdentifizierung der drei hier erstmals vorgestellten Fragmente aus dem Yogalehrbuch.Dieter SCHLINGLOFF machte mir wichtige Materialien für die Einleitung zum Nachdruckzugänglich; Nobuyoshi YAMABE war sofort bereit, seinen Aufsatz zur Verfügung zustellen, und bot an, ihn bei dieser Gelegenheit zu überarbeiten; Ursula SIMS-WILLIAMS

15 Diese Liste enthält ausschließlich Verbesserungen zum Sanskrit-Text. Die angesichts des hochkom-plizierten Satzes erstaunlich wenigen Druckfehler im deutschen Text (z.B. „Seitentuch" statt „Seidentuch",S. 83, Zeile 14, oder „ab-iegenu statt „ab-legen", S. 175, Zeile 19/20) sind, soweit erkennbar, nirgendssinnentstellend und bleiben daher unberücksichtigt.

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Einleitung zum Nachdruck XVÜ

von der British Library half bei der Beschaffung von digitalisierten Reproduktions-vorlagen; Elisabeth Schaidhammer vom iudicium verlag löste sämtliche editorischenProbleme; ihnen allen sei herzlich gedankt.

Rezensionen zu Dieter SCHLINGLOFFS Ausgabe des Yogalehrbuches

Hermann BERGER, Göttingische Gelehrte Anzeigen 219 (1967), S. 309-310Erich FRAUWALLNER, Wiener Zeitschrift für die Kunde Südasiens 10 (1966), S.

223-224Paul HORSCH, Asiatische Studien 21 (1967), S. 140-141F.J. MEIER, Orientalistische Literaturzeitung 65, Nr. 5/6 (1970), S. 292-294David SEYFORT RUEGG S.U. SEYFORT RUEGG 1967

Abkürzungen und Literatur

BRETFELD 2003Sven BRETFELD: „Visuelle Repräsentation im sogenannten „buddhistischen Yogalehrbuch" aus Qi'zil",Indien und Zentralasien: Sprach- und Kulturkontakt. Vorträge des Göttinger Symposions vom 7. bis 10.Mai 2001, ed. Sven Bretfeld und Jens Wilkens, Wiesbaden (Veröffentlichungen der Societas Uralo-Altaica, 61), S. 167-205.

DIETZ 2003Siglinde DIETZ: „Die Kosmologie nach den buddhistischen Sanskrit-Texten aus Zentralasien", Indien undZentralasien: Sprach- und Kulturkontakt. Vorträge des Göttinger Symposions vom 7. bis 10. Mai 2001,ed. Sven BRETFELD und Jens WILKENS, Wiesbaden (Veröffentlichungen der Societas Uralo-Altaica, 61),S. 207-225.

GETHIN 2006Rupert GETHIN: „Mythology as Meditation: From the Mahäsudassana Sutta to the Sukhävatlvyüha Sütra",Journal of the Pali Text Society 28, S. 63-112.

HARTMANN 1996

Jens-Uwe HARTMANN: „Neue Fragmente aus dem „Yogalehrbuch"", Festschrift, Dieter Schlingloff zurVollendung des 65. Lebensjahres dargebracht von Schülern, Freunden und Kollegen, ed. FriedrichWILHELM, Reinbek, S. 127-135.

HARTMANN/WILLE 1992

J.-U. HARTMANN, Klaus WILLE: „Die nordturkistanischen Sanskrit-Handschriften der Sammlung Hoernle(Funde buddhistischer Sanskrit-Handschriften, II)", Sanskrit-Texte aus dem buddhistischen Kanon:Neuentdeckungen und Neueditionen, 2, Göttingen (Sanskrit-Wörterbuch der buddhistischen Texte aus denTurfan-Funden, Beiheft 4), S. 9-63.

INOKUCHI 1989

INOKUCHI Taijun u.a.: A Catalogue of the Sanskrit Manuscripts Brought from Central Asia by PaulPelliot Preserved in the Bibliotheque Nationale, Kyoto.

KLOPPENBORG/POELMEYER 1987

Ria KLOPPENBORG, Roland POELMEYER: „Visualizations in Buddhist Meditation", Effigies Dei. Essays onthe History of Religions, ed. Dirk van der PLAS, Leiden etc. (Studies in the History of Religions, 51), S.83-96.

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xvüi Jens-Uwe Hartmann

SCHLINGLOFF 1962/1963

Dieter SCHLINGLOFF: Die Religion des Buddhismus, Bd. I—II, Berlin (Sammlung Göschen Band 174, 770).

SCHLINGLOFF 1968Dieter SCHLINGLOFF: Die Buddhastotras des Mätrceta, Faksimilewiedergabe der Handschriften, Berlin(Abhandlungen der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin 1968, Nr. 2).SCHLINGLOFF 2003Dieter SCHLINGLOFF: „Mürdhacchidra", Hörin 10, S. 109-124.

SCHMITHAUSEN 1970Lambert SCHMITHAUSEN: „Zu den Rezensionen des Udänavargah", Wiener Zeitschrift für die KundeSüdasiens 14, S. 47-124.

SEYFORT RUEGG 1967

David SEYFORT RUEGG: „On a Yoga Treatise in Sanskrit from Qizil", Journal of the American OrientalSociety 87, S. 157-165.

SHT = Sanskrithandschriften aus den Turfanfunden, Teil 1 -9, ed. Ernst WALDSCHMIDT, Lore SANDER,Klaus WILLE, Wiesbaden/Stuttgart 1965-2004 (Verzeichnis der orientalischen Handschriften in Deutsch-land X, 1-9).

SKLERV0 2002Prods Octor SKL£RV0: Khotanese Manuscripts from Chinese Turkestan in the British Library, A CompleteCatalogue with Texts and Translations, With Contributions by Ursula Sims-Williams, London (CorpusInscriptionum Iranicarum, Part II Inscriptions of the Seleucid and Parthian Periods and of Eastern Iranand Central Asia, Vol. V: Saka, Texts VI).

SWTF = Sanskrit-Wörterbuch der buddhistischen Texte aus den Turfan-Funden und der kanonischenLiteratur der Sarvästiväda-Schule, hrsg. von Heinz BECHERT, bearbeitet von Georg von SlMSON, MichaelSCHMIDT u.a., Bd. Iff., Göttingen 1994ff.

WILLE 2005Klaus WILLE: „Some recently identified Sanskrit fragments from the Stein and Hoernle collections in theBritish Library, London (1)," Annual Report of the International Research Institute for AdvancedBuddhology at Soka University 8, S. 47-79.

WILLE 2006aKlaus WILLE: „Some recently identified Sanskrit fragments from the Stein and Hoernle collections in theBritish Library, London (2)", The British Library Sanskrit Fragments, vol. I, ed. Seishi KARASHIMA andKlaus WILLE, Tokyo (Buddhist Manuscripts from Central Asia), S. 27-64.

WILLE 2006bKlaus WILLE: „The Sanskrit Fragments Or. 15003 in the Hoernle Collection", The British LibrarySanskrit Fragments, vol. I, ed. Seishi KARASHIMA and Klaus WILLE, Tokyo (Buddhist Manuscripts fromCentral Asia), S. 65-153.

YAMABE 1997

YAMABE Nobuyoshi: „New Fragments of the ,Yogalehrbuch"\ Kyushu Kyükoku Dankidaigaku Kiyö 43,S. 11-39.

YAMABE 1999

YAMABE Nobuyoshi: „The Significance of the ,Yogalehrbuch' for the Investigation into the Origin ofChinese Meditation Texts", Buddhist Culture 9, S. 1-74.

YL = Dieter SCHLINGLOFF: Ein buddhistisches Yogalehrbuch, Berlin 1964 (Sanskrittexte aus denTurfanfunden, 7).

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DEUTSCHE AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN ZU BERLININSTITUT FÜR ORIENTFORSCHUNG

VERÖFFENTLICHUNG NR. 59

Sanskrittexte aus den Turfanfundenherausgegeben im Auftrage der Akademie von Ernst Waldschmidt

VII

DIETER SCHLINGLOFF

EIN BUDDHISTISCHESYOGALEHRBUCH

TEXTBAND

A K A D E M I E - V E R L A G • B E R L I N

1 9 6 4

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HERRN PROFESSOR

FRIEDRICH WELLER

ZUM 22.7.1964 GEWIDMET

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INHALT

EINLEITUNG

A. Zur Textgeschichte

Fundort und Restauration der Birkenrindenhandschrift — Schreibfehler und

Spracheigentümlichkeiten — Ergänzende Papierhandschriften 9

B. Zum Inhalt

Der dogmatische und mythologische Hintergrund — Die grundlegenden Medi-

tationserlebnisse und ihre dogmatische Sinngebung — Die ethische Haltung . . 26

TEXT UND ÜBERSETZUNG

Vorbemerkungen zum Text 58

I. Übung der Häßlichkeiten (aäubhaprayoga) 59

II. Entfaltung der Atmungsachtsamkeit (ärläpänasmrtibhävanä) 63

III. Übung der Elemente (dhätuprayoga) 85

IV. Betrachtung der Gruppen (skandhaparik#ä) 96

V. Betrachtung der Bereiche (äyatanaparik$ä) 104

VI. Betrachtung des Entstehens in Abhängigkeit (pratityasamutpädaparlkßä) 111

VII—X. Die Unermeßlichkeiten (apramäna) 115

VII. Güte (maitri) 118

VIII. Mitleid (Jcarunä) 134

IX. Freudigkeit (muditä) 149

X. Gleichmut (upeJcsä) 156

XI. Meditationen über den Buddha, die Lehre, die Gemeinde, die Tugend

und die Gottheiten (buddha-, dharma-, samgha-, sila-, devatänusmrti) . . 173

WÖRTERVERZEICHNIS 190

ABKÜRZUNGS- UND LITERATURVERZEICHNIS 256

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EINLEITUNG

A. Zur Textgeschichte

Auf der dritten deutschen „Turfan''-Expedition 1 berichtete ALBERT VON LECOQ in einemBrief vom 8. April 1906 an das Berliner Museum für Völkerkunde2 über Handschriftenfundein der alten Mönchssiedlung bei Kyzil, 36 km nordwestlich von Kutscha:

„Bartus3 ist auf eine Bibliothek gestoßen, aus der eine Anzahl Birkenrinde-Mss. zu Tagegekommen sind — einige größere Stücke, viele halbe Blätter in brauchbarem Zustande4 —zu seinem und unserem großen Kummer fand sich der Boden des kl(einen) Raumes5 unddas aus Stein gehauene Bücherregal6 dicht bedeckt mit dichten Schichten gänzlich ver-moderter „poihis" — meist mit centralasiat(ischer) Brahmi, einige aber auch in Guptaoder einer zwischen echtem Gupta-Brahmi stehenden Übergangsform7 — es ist miserabel,solche Grüfte aufdecken zu müssen."

Dieser Brief ist die einzige, aber ganz sichere8 Erwähnung des Fundortes der unserer Text-

1 Die dritte Deutsche (=•- zweite Preußische) Turfan-Expedition (16. Sept. 1905 bis Juni 1907)veranstaltete in der Umgebung von Kutscha Grabungen in Kumtura, Kyzil und Kirisch.

2 Der Brief ist unter den Akten der deutschen Turfan-Expeditionen im Museum für Völkerkunde zuBerlin aufbewahrt. Ich danke Herrn Dr. HEBBEBT HÄBTEL, mir die Durcharbeitung dieser Aktenermöglicht zu haben.

3 THEODOB BABTUS, 1857—1941, der technische Mitarbeiter der Expedition.4 Diese Angabe bezieht sich wohl auf die rechten und linken Eckstücke der Blätter 130—135,148—153

u. a., die freilich nicht die Hälfte, sondern weniger als den vierten Teil der Blätter darstellen.5 Die Reste des ersten und des letzten erhaltenen Blattes der Handschrift (Blatt 170), sowie eine

Anzahl kleiner Fragmente waren zusammengeballt und mit Lehm verschmiert; wahrscheinlich gehörendiese Stücke zu den Teilen der Handschrift, die auf den Boden gefallen und dort durch Feuchtigkeitder Zerstörung in besonders hohem Maße ausgesetzt waren.

6 GBÜNWEDEL, Kultstätten, S. 86, erwähnt ein Bücherregal aus Holz in einem Bibliotheksraum inKyzil; in Soröuq wurden Handschriften in den Füßen der Kultbilder gefunden (ebenda, S. 196, 198u. 208).

7 Zu den verschiedenen Schrift typen der in Berlin aufbewahrten Birkenrindenhandschriften vgl.SCHLINGLOFF, Birkenrindenhandschriften, S. 122.

8 In dem angeführten Brief schreibt A. VON LE COQ weiterhin, er habe die Photographic eines Blattesan Geheimrat PISCHEL gesandt; die Negativplatte dieser Photographie, — es handelt sich um Blatt 169Vorderseite, — ist im Museum für Völkerkunde erhalten. In einem ebenfalls in den Akten der Turfan-expeditionen aufbewahrten Antwortschreiben an A. VON LECOQ bedankt sich PISCHEL für die Zusen-dung der Photographie, ohne aber auf den Inhalt einzugehen.

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10 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

edition zugrunde liegenden Birkenrindenhandschrift. Diese entstammt also denselben „Ming-öi" von Kyzil, denen wir die wertvollsten indischen Palmblatthandschriften1, sowie eineüberaus große Zahl zentralasiatischer Papierhandschriften verdanken. Hier in Kyzil blühtedie zum Hinayäna gerechnete Mönchsschule der Sarvästivädin. Weiter nach Osten, inSoröuq und in der Umgegend von Turfan, lassen sich neben den Sarvästivädin Anhänger derSchule der Mülasarvästivädin nachweisen2, die auch mahäyänistische Texte verbreiteten3.In Kyzil dagegen wurde keine einzige Mahäyänaschrift gefunden.4 Auch unser Text geht inseinen dogmatischen und mythologischen Grundlagen nicht über die bekannten Lehren derSarvästivädin hinaus.5 Um so überraschender ist seine ethische Haltung, die das Bodhisatva-Ideal widerspiegelt6, das in den Schriften des Mahäyäna im Zentrum der Betrachtung steht.

Durch die leichte Brüchigkeit der ausgetrockneten Birkenrinde war unsere Handschriftin zahllose Fragmente zerfallen, die mit den Bruchstücken anderer Birkenrindenhandschriftenvermengt in der Berliner Akademie aufbewahrt wurden. Die Fragmente unterschieden sichvon denen der anderen Handschriften dadurch, daß sie nicht in einer Form der indischenSchrift beschrieben waren, sondern in der durch die Papierhandschriften geläufigen späterenzentralasiatischen Brähmi. Sie konnten deshalb leicht gesondert und einzeln unter Glas ge-legt werden; ihre Zusammensetzung erschien jedoch hoffnungslos, bis dann eine eigentüm-liche Beobachtung den Schlüssel zur Wiederherstellung der Handschrift lieferte: MehrereFragmente ließen sich zu Gruppen zusammenstellen, die sich jeweils in ihrem Aussehen, vorallem im Verlauf der für die Birkenrinde charakteristischen dunkleren Luftkanäle (Lenti-zellen) haargenau glichen. Die Hersteller des Handschriftenmaterials hatten also dickereRindenstücke von den Birken gelöst, diese in der Form der Handschrift zurechtgeschnittenund dann die einzelnen Lagen der Rinde voneinander getrennt7, wodurch sie aus einem Stückmanchmal bis zu sechs Blätter gewannen.8 Um die Handschrift zusammenzusetzen, genügte

1 Vgl. LÜDEBS, Buddh. Dramen, S. 1; Kalpanämanditikä, S. 1; Das Zeichen für 70, S. 121 ( = Phil.Ind., S. 723-724); Kätantra und Kaumäraläta, S. 502 (= Phil. Ind., S. 681); Das Öäriputraprakarana,S. 388 (= Phil. Ind., S. 191); SCHLINGLOFF, Chandoviciti, S. 10, Anm. 1-3.

2 Fragmente aus dem Vinaya der Mülasarvästivädins fanden sich in Sängim, 36 km östlich vonTurfan; vgl. HÄRTEL, Karmaväcanä, S. 502ff.; ROSEK, Vinaya vibhahga, S. 230ff,; dazu kommen eineReihe bisher unpublizierter Fragmente aus derselben Gegend. Zu vergleichen sind auch die Inschriftenüber den Pranidhi-Bildern im neunten Tempel von Bäzäklik bei Murtuq, die nach HTJBER, fitudesbouddhiques, S. 11, ebenfalls dem Vinaya der Mülasarvästivädins entstammen.

3 So fanden sich in Soröuq Fragmente des DaSabhümihasütra (Katalog-Nr. 507) und anderer mahäyä-nistischer Sütras. Aus Sorcuq stammt auch die Handschrift einer Prajnäpäramitä (vorl. Katalog-Nr. 1)in älterer Schrift im Großformat (Höhe 24,5 cm!); in Turfan wurden gedruckte Blätter der Satasa-Jiasrikä Prajnäpäramitä (ebenfalls im Großformat: 65 x 19,3 cm) gefunden.

4 Vgl. auch SCHLINGLOFF, Buddh. Stotras, S. 16: „Bemerkenswert ist, daß das (Rä)hulastava, daseinen stark mahäyänistischen Charakter zeigt, sich in keiner der in Kyzil gefundenen Handschriftenfindet." Ebenso ist das Gunäparyantastotra nur in Soröuq belegt; s. ebenda S. 5 Anm. 1 u. S. 21 (Kata-log-Nr. 1246).

5 Vgl. zur Dogmatik unten, S. 26ff., sowie die Vorbemerkungen zu den einzelnen Kapiteln; zummythologischen Weltbild vgl. unten S. 31 ff.

6 Vgl. unten S. 54ff.7 Nur in einem Falle (Blatt 122—26) wurden die Lagen erst voneinander gelöst und dann die Blätter

einzeln zurechtgeschnitten.8 Jeweils folgende Blätter stammen von dem gleichen Rindenstück: 115; 116—17; 118; 119; 120;

121; 122-26; 127; 128-31; 132-36; 137-39; 140-43; 144-47; 148-51; 152-53; 154-56; 157; 158-63;164; 165-69 (außer 166); 170.

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Einleitung A. Zur Textgeschichte 11

es also, daß ein Blatt einer Gruppe hinreichend bestimmt war; es ließen sich dann auch kleineund kleinste Fragmente der übrigen Blätter dieser Gruppe nach ihrer [Lage im Blatt genau fest-legen und dadurch oft lückenlos aneinanderpassen. Die Aufeinanderfolge der Blätter konntedann durch Spuren von Schriftabdrücken sicher bestimmt werden.1 So war es möglich, imLaufe der Zeit mit geringen Ausnahmen alle Bruchstücke, die zu unserem Text gehören, zubestimmen und zu ordnen.2 Hatte ich jedoch anfangs gehofft, auf diese Weise die Handschriftvollständig wiederzugewinnen, mußte ich bald zu meiner Enttäuschung sehen, daß sich zwareine Anzahl von Blättern aus vielen Fragmenten zusammensetzen ließ3, andere Blätter aber

1 Auf einigen Blättern sind die Abdrücke so deutlich, daß sich die Schrift mit einem Spiegel lesenläßt. Leider finden sich fast nur Abdrücke solcher Blattstücke, die selbst erhalten sind; der Abdruckwird also erst nach der ersten Zerstörung der Handschrift während der jahrhundertelangen aufein-andergepreßten Lage erfolgt sein.

2 Diese Arbeit war um so schwieriger, als die Bearbeitung der Fragmente ihrer außerordentlichenBrüchigkeit wegen nur zwischen gerahmten Glasplatten vorgenommen werden konnte. Bei der Identi-fizierung mußte auch bei kleinsten Fragmenten jedesmal eine neue Rahmung des Blattes durchgeführtwerden, bei welcher oft die vorher eingeordneten Fragmente völlig durcheinanderfielen. Bei dieserlangwierigen Arbeit konnte ich mich der Hilfe meiner Frau erfreuen; ihrer Geduld und Geschicklich-keit ist die Identifizierung zahlreicher Fragmente zu verdanken.

Es ist unmöglich, im einzelnen über die Kriterien, die zur Bestimmung der Blätter geführt haben,Rechenschaft zu geben. An dem Beispiel der Blätter 115—127 sei hier das Zusammenwirken verschie-dener Methoden zur Bestimmung der Blattzusammengehörigkeit gezeigt:

Die erste sicher erhaltene Blattzahl ist die des Blattes 128; durch die gleichen Bruchstellen ist einweiteres Blatt als 127 festgelegt. Drei rechte Eckstücke zeigen die gleichen Bruchformen wie die rechtenEckstücke der Blätter 127 und 128; es handelt sich also um die Blätter 124, 125, 126, deren Aufein-anderfolge durch Spuren von Schriftabdrücken sichergestellt ist. Diese drei Blätter sind aus demselbenRindenstück geschnitten, zu dem auch noch kleine Fragmente zweier weiterer Blätter, der Blätter 122und 123 also, gehören. Ihre Aufeinanderfolge ist nur aus dem Inhalt zu bestimmen: die Kategorie(sarvakü)yapratisam(vedanäyäm) auf der Rückseite des einen Fragmentes geht der Kategorie (p)r(a)-srabdhakayasamskä(ratayam) auf der Vorderseite des anderen Blattes voraus (vgl. S. 65). Um die vor-hergehenden Blätter zu bestimmen, müssen wir von der Beobachtung ausgehen, daß alle Blattzahlendes ersten Teiles unserer Handschrift auf der helleren, am Stamm der Birke nach außen gekehrtenSeite der Blätter stehen; im zweiten Teil ist umgekehrt die dunklere Seite die Rückseite mit der Blatt-zählung. Nun trägt das erste Blatt, das zu dem Kapitel über die Entfaltung der Atmungsachtsamkeitgehört, die Blattzahl 11[8] oder 11[9~\ noch auf der hellen Seite. Außerdem fanden sich zwei kleine linkeEckstücke, die gleichmäßig gebrochen sind, also aufeinandergelegen haben. Auf beiden Blättern ist vonder Blattzahl nur das Zeichen für 100 erhalten, und zwar auf dem einen Blatt auf der hellen Seite wie imersten, auf dem anderen Blatt auf der dunklen Seite wie im zweiten Teil der Handschrift. Dieses zweiteBlatt bringt also den Wechsel der Blattzählung von der hellen zur dunklen Seite der Blätter. Da diesebeiden linken Eckstücke keine Fortsetzung des Textes der rechten Eckstücke von Bl. 122ff. enthalten,können sie also nur zu den Blättern 119, 120 oder 120, 121 gehören. Inhaltlich gehören zu dem Kapitelaber noch zwei große Fragmente eines Blattes, die nach ihrer Lage zu keinem der bisher behandeltenBlätter gehören können; es muß sich also um Reste des 121. Blattes handeln. Damit sind die beidenlinken Eckstücke als Bl. 1(19) und 1(20) und das erste Blatt des Kapitels als 11[8] bestimmt. Zu demvorhergehenden Kapitel der Häßlichkeiten gehören drei Fragmente von verschiedenen Blättern, vondenen zwei auf einander liegende Stücke zwar nicht von demselben Rindenstück, aber von der Rindedesselben Baumes wie Blatt 11[8] stammen. Da das hintere der beiden Fragmente auch inhaltlich anden Schluß der Übung gehört, kann man mit einiger Sicherheit annehmen, daß die beiden Stücke zuBlatt 116 und 117 gehören. Aus der Parallelhandschrift 458 (vgl. S. 12f.) läßt sich berechnen, daß derText in unserer Handschrift kaum vor dem 114. Blatt begonnen haben kann. Das dritte zu dieser Übunggehörende Fragment stammt also wahrscheinlich aus dem 115. Blatt.

3 Von folgenden Blättern sind die Blattzahlen ganz oder teilweise erhalten: 11[8], 1(19), 1(20),[1](27), 128, 129, 130, (1)31, 1(36), (1)[4]2, (1)43, [1]44, 146, [1](47), 148, 1[49], 1(50), [1]52, 1(58)9

[15](9), 160, 161, 162, 1[6](5), 166, 167, 169.

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12 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

nur durch wenige Fragmente vertreten sind.1 Insgesamt ist etwa 42% unseres Textes er-halten2; ob die anderen Stücke der Handschrift schon vor dem Eintreffen der Expeditionverschleppt, oder ob sie so zerstört waren, daß die Expeditionsteilnehmer die Mitnahme derkleinen Fragmente für zwecklos hielten, bleibt ungewiß. Die Lücken lassen sich jedoch soweitüberbrücken, daß wir ein einigermaßen getreues Bild des Inhaltes der Handschrift gewinnenkönnen.

Bei der Durchsicht der Fragmente zeigte sich sehr bald, daß die Handschrift zwei Texteenthielt, die in ihrer Diktion so verschieden voneinander sind, daß sich auch kleine Bruch-stücke mit Sicherheit dem ersten oder dem zweiten Text zuordnen lassen. Die beiden Werke wur-den wohl nur deshalb in einer Handschrift vereinigt, weil sie beide denYoga zum Thema haben.Im Gegensatz zu dem zweiten Text behandelt der erste dieses Thema aber rein theoretisch:philosophische Lehrsätze (Sütras) werden kommentiert. Die Herausgabe dieses Werkes,dessen Name Yogavidhi in mehreren Kolophonen belegt ist, bleibt einer gesonderten Publi-kation vorbehalten.3 Der Yogavidhi endet in unserer Handschrift etwa auf dem 114. Blatt.4

Der anschließende Text, der die folgenden Blätter bis zum Ende der Handschrift kurz nachdem 170. Blatt umfaßt, ist in der vorliegenden Publikation bearbeitet.

Um die größtmögliche Treue gegenüber dem handschriftlichen Befund zu wahren, istdieser Text sowohl in der Textwiedergabe, als auch im Wörterverzeichnis und in den An-merkungen mit all seinen Schreibfehlern und Schreibeigenheiten genau wiedergegeben. Wirmüssen uns dabei vor Augen halten, daß dieses uns vorliegende Textbild nur das zufälligerhaltene Glied einer langen schriftlichen Überlieferungskette ist. Es vereint in sich Elementeverschiedenster Herkunft: die Sprache der Verfasser und der mündlichen Tradition; dieSprache, das Textverständnis und die Gestaltungstendenzen der verschiedenen Schreiber-schulen und -generationen. Eine einzige fragmentarisch erhaltene Handschrift reicht freilichnicht aus, um die Textgeschichte von ihren Ursprüngen an zu rekonstruieren; einige Haupt-linien lassen sich jedoch sicher nachzeichnen.

Unser Werk ist in klassischem Sanskrit abgefaßt; der uns vorliegende Text ist jedoch vonzahlreichen Fehlern und Verstößen gegen die Regeln der Grammatiker durchsetzt. Unter denFehlern sind die falsch geschr iebenen Konsonan t en von besonderem Interesse:

t statt n: t statt d: ty statt ny:tirudhyala 147V4; trsyamnte 162V 5; yogavityäsa 147V4.abahumatät 156V6; °prasväsat vä° 127V1. dhy statt ty:paramrsat\ 134V3; d statt t: bälacaritaradhy(u)pek(?)aVsamäpannat] 131R4. amdarmukha 121V 6. 159V 6.

n statt t: tm statt nm: ndh statt ddh:jvalinan 134V3. anyajätmikam 158R5. upanibandha0 153V5, 155R2.

1 Der gesamte Text, — sein Umfang beträgt etwa 70% der Länge des Mahaparinirvanasutra, — um-faßte ca. 40000 Aks.; davon sind ca. 17000 Aks. erhalten. Die Zahl der zu dem ersten Text (Bl. 1-114)erhaltenen Fragmente ist geringer, so daß von der gesamten Handschrift etwas weniger als der vierteTeil erhalten ist.

2 Schwerwiegende Lücken enthalten besonders die Kapitel I ,,Übung der Häßlichkeiten", VI „Bö-trachtung des Entstehens in Abhängigkeit" und VII „Güte".

3 Vgl. SCHLINGLOFF, Yogavidhi, S. 146 ff.4 Vgl. S. 11, Anm. 2 unten.

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Einleitung A. Zur Textgeschichte 13

s statt g: tejastino 163V1; v statt p:(k)ütüsürai 165R4. tathaita 134R1. yugavac 146E3;

pt statt sth: v statt t: svandamänam 133V1.pädümgupte 136R6. sväsvirnaparyamkas 143R4. p statt m:

t statt v: v statt d: paranäpanayanam 144R5.tarne 152V3; °ävtyamandalo° 124V2. fi statt n:

sarvahy asuci0 130V1.

Die Liste zeigt, daß die verwechselten Konsonanten in den meisten Fällen keine Ähnlich-keit in ihrem Lautwert aufweisen. In Ostturkistan wurden liturgische Texte nach der Rezi-tation oder dem Gedächtnis aufgezeichnet und enthalten deshalb Ton- und Aspirations-fehler.1 Dagegen liegen in unserem Text reine Abschreibefehler vor. Die Aksaras t ( ^ ) , n (£fr)

) stehen sich tatsächlich in ihrem Schriftbild so nahe, daß die Möglichkeit der Ver-wechselung bei einer schlecht geschriebenen Vorlage auf der Hand liegt. Auffällig ist dagegendie viermal belegte Verwechselung der ganz unähnlichen Aksaras t (fi) und v i^f).Sie erklärt sich aber sofort, wenn wir nicht die Schrift unseres Texts, sondern die ältereindische Guptaschrift zugrunde legen2; hier bedarf es nur eines kleinen dunkleren Fleckensim Schreibmaterial, um ein t ( ^ ) ganz wie ein v ( J ) aussehen zu lassen. Auch p (£t)und m (£t) sehen sich in der Guptaschrift zum Verwechseln ähnlich: %(-$/, ebensoh ( £ 0 ) und n (fjjfr): 2$—f)Q. Wir werden also zu dem Schluß geführt, daß ein Schreiberunseren Text von einer Vorlage in Guptaschrif t, also wohl von einer älteren indischen Hand-schrift, abgeschrieben hat.

Dies ist vielleicht auch eine Erklärung für die eigenartige Tatsache, daß unser Text, alseinziger in zentralasiatischer Brähmi geschriebener Sanskrittext3, nicht auf dem üblichenPapier, sondern auf Birkenrinde geschrieben wurde: Birkenrinde war, neben Palmblättern,der Beschreibstoff indischer Handschriften, also wohl auch der Vorlage unserer Textabschrift,und der Abschreiber wollte diese Vorlage in ihrem Material nachahmen. Solche antiquieren-den Neigungen lassen sich auch bei manchen Papierhandschriften beobachten, die die Formindischer Palmblätter getreu kopieren.4

Die nicht immer leichte Lesbarkeit der älteren Vorlage wird viel zu der fehlerhaften Über-lieferung unseres Textes beigetragen haben. Insbesondere werden zahlreiche Auslassungenvon Aksaras oder Aksarateilen darauf beruhen, daß der Schreiber die betreffende Stelle nichtmehr entziffern konnte (Ausgelassene Buchstaben sind in Fettdruck eingefügt):

1 Vgl. etwa die Fehlerliste in SCHLINGLOFF, Buddh. Stotras, S. 17.2 Die zum Vergleich herangezogenen Aksaras entstammen der Handschrift Katalog-Nr. 545, einer

Palmblatthandschrift aus Kyzil, die kanonische Sütras, poetische Sütraerklärungen, Schenkungs-formulare u. a. zum Inhalt hat.

3 Hier ist noch die Bilingue Tocharisch-Sanskrit zu nennen; vgl. SCHLINGLOFF, Birkenrindenhand-schriften, S. 127. Die zu dieser Handschrift verwendete Rinde unterscheidet sich durch ihre Dicke undFestigkeit wesentlich von der sonst gebräuchlichen Birkenrinde.

4 Vgl. WALDSCHMIDT, Kleine Brähmi-Schriftrolle, S. 17, Anm. 1: „Die von der 3. Turfan-Expeditionim Rotkuppelraum der Ming-öi von Kyzil bei Kuca gefundene Handschrift 534 entspricht imFormat also ungefähr einer Palmblatthandschrift"; SCHLINGLOFF, Buddh. Stotras, S. 21 (Hs. 1246):„Die Länge der Blätter war 18,4 cm, die Höhe durchschnittlich 3,5 cm, nach rechts schmaler wer-dend.'^!) Auch Leder als Beschreibstoff wurde in der Form der Palmblätter geschnitten; vgl. LÜDERS,Medizinische Sanskrittexte, S. 157 (= Phil. Ind., S. 586): ,,Die Form, die man den Lederhandschriftengegeben hat, ist jedenfalls indisch; das Palmblatt ist das Vorbild gewesen."

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14 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

(a)stanakhaprabhabhih 144R1; (kr)tvä 141R2; bälacari(ta)ratyupeksa 158R5; praticch(ad)eyam149V 2; äyata(na)citäni 136V2; pratyutpamnä(nä)pänasmrtibhavanä 128V 4; pratisthitä{ni) 127V3;vajrasana(ni) (statt °äsanäni) 165V3; sauvarna(ni) (statt °varnäni) 151V4; u(pa)samayamti 141R5;u(pa)ri 146V1; a(hhi)samksipte 146V3; daksina(yä)m (statt daksinäyäm) 142R4; asra(ye) 127V6;kütägärai(r a)va° 159R3; Okosthäg(är)ais 132V5; candramanda(la)citä 152R1; a(va)tisthate 130R4;°(va)straprävrta 148V4; (niru)padhise(se) 164R4; amsä(d) budbuda0 132R4; °putrakava(t) sta~nesu 145R4; mürdh(n)ä 135V1; (ca)tu{r)varncß 146R5.

In 141R2 hat der Schreiber die Unleserlichkeit seiner Vorlage dadurch angedeutet, daß erden Raum für das fehlende Aksara kr zwischen (cittopaniba)ndham und tvä cimtayati frei-gelassen hat1; andere Auslassungen, wie die des ye von äsraye am Blattende von 126V mögenauf Unachtsamkeit beruhen. Das nä in pratyutpamnä(na)pänasmrtibhävanä kann vielleichtvon dem Schreiber, der das doppelte nänä seiner Vorlage für ein Versehen hielt, bewußt aus-gelassen worden sein; wir werden solchen bewußten Korrekturen der Vorlage noch mehrfachbegegnen.2 In diesem Zusammenhang ist die fehlende Doppe lkonsonanz 3 zu nennen:

kuhutyändavad 137V1; tusitabhavanä cyava0 164R1; °nimajamänam 125R3; bhavisyajagat 150R2;nisanam 131R5; °odriyamänam 125R4; °vasä duscarita 158R1.

In den älteren ostturkistanischen Handschriften findet sich häufig eine Konsonan ten -verdoppelung in Verbindung mit r4. In jüngeren Handschriften wird meist auf diese ver-zichtet ; auch unser Text hat sie unterdrückt, mit einigen wenigen Ausnahmen:

attra 118V 6; tattra 121R4; *süttvam 138R1.

Wahrscheinlich hat der Schreiber diese Doppelschreibung in seiner Vorlage vorgefundenund bei der Abschrift in den meisten Fällen getilgt, wobei er, in Verkennung ihrer Bedeutung,auch die Doppelkonsonanz in ^oddriyamänam und vielleicht auch in den anderen angeführtenWorten unterdrückt hat.

Neben den Auslassungen finden wir an einigen Stellen Zusätze von Silben oder Buch-staben :bhagavämgopeksa 160V1; nirgaechatya 135V1; budbudacittänäm 132R6; °vaidüryabhäjanacitto°169R3; jvalair baddham 170V2; tadupeksädosanäsäya 156V3.

Diese Zusätze werfen ein bezeichnendes Licht auf die Fähigkeiten der ostturkistanischenSchreiber, die vielleicht wie die Maler gar keine Mönche, sondern im Auftrage der Klöster arbei-tende^Handwerker waren 5: Neben den für die Gestaltung des Schriftbildes wichtigen gramma-tischen Regeln haben sie Kenntnis von einigen Sanskritwörtern, wie bhagaväm, upeksä, citta,gacchati, jväla. Sie fühlen sich berechtigt, mit diesen Kenntnissen Textverbesserungen vor-zunehmen ; daß ihnen dabei das Verständnis des Sinnzusammenhanges völlig abgeht, zeigt vor

1 Dieselbe Erscheinung findet sich in einer Papierhandschrift grammatischen Inhaltes aus Soröuq;vgl. SIEG, Neue Bruchstücke der Sanskritgrammatik, S. 6: „Die Auslassung von Zeichen ist übrigensmehrfach in diesem Manuskript zu konstatieren, und zwar handelt es sich dabei um absichtlich ausge-lassene, wie der dafür freigelassene Raum beweist."

2 Siehe unten.3 Die im klassischen Sanskrit geforderte Doppelkonsonanz in sattva findet sich in buddhistischen

Texten nur in den Gilgit-Mss. In allen anderen Handschriften ist nur satva (auch in bodhisatva) belegt.4 Vgl. WALDSCHMIDT, Bhiksuni-Prätimoksa, S. 19: „Der Schreiber des älteren Manuskriptes Pa

pflegt Konsonanten in Verbindung mit r zu doppeln." Vgl. auch SIEG, Neue Bruchstücke der Sanskrit-grammatik, S. 6; WEKLER, Jätakamälä, S. 12f.; SCHLINGLOFF, Chandoviciti, S. 12 u. Anm. 1; HÄBTEL,Karmaväcanä, S. 21, 5.

5 Oft finden sich in den Sanskrithandschriften zwischen den Zeilen Verbesserungen, Zusätze undanderssprachige Erklärungen, die von lesenden Mönchen stammen und sich, wie die Klosterrechnungen,durch eine kursivere, nachlässige Schreibweise von dem zwar fehlerhaften, aber kalligraphisch einwand-freien Schriftbild der Handschriften unterscheiden.

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Einleitung A. Zur Textgeschichte 15

allem das Mißverständnis bhavämgopeksä als bhagaväm-gopeksa.1 bhavämgopeksä ist überdies,ebenso wie nirgatya, -cita und tadapeksadosanäsäya mehrfach belegt.

Neben den Fehlerquellen, die in der Unle£erlichkeit der Vorlage und in der Nachlässigkeitdes Schreibers liegen, haben wir also mit verunglückten Textkorrekturen zu rechnen. Diesgilt auch für die häufigen Irrtümer in der Vokalquantität2 :

0 statt ä:Qaditya° 126V5; alambanäP 145V 6; asvdsa0 118R2; °akasaP 118V 4; °äkasa° 129V'5, 129R2; ana-gate0143R1, 153R5; Oaväbhasitam 169V 2; °karunyasya 150V5; °dharino 146R2; narakäm 149R2;nänacitäni 153R6; °santam 121R5, 139V4; °pravahäh 135R1; prakäraP 144R3; bhagasas 160R2;bhajane 124V'5; °manasikaro 153V1; sariraP 147R6, 148V'2, 148V5; aghanistha 146V 2; °anamta127R5; ankura 121V 4; apara 151R3; °alambana 153V3; °upeksa 158R5, 159V6, 159R4, 160V1;°oktas 147V4; *kirna 167R2; °gata 154R6; Ueval54V5; Uharah 160R3; nirgata 145R4; °cara153V3; Opaksa 147R3; Opürna 135V2; buddha 133R2; bhajana 166R3; OmuktaP 136V 5; *yoga147R3; bhävayamta 129R4; vajräsana 165V3; Harna 155R4; °varta 147R3; Hityasa 147V4 \vedanaP 132V 4; vyämisra 115R3; sveta 165V 4; sarva 146R3; satva 135R5; samudra 131V 2;siktah 145V 5; °hasta 165V6; samudra 131V 2; bhagavan 159V4; °mürdhna 165R3; näbhyah152V 2; °pürnam 130R3; sukhitam 153R5; spandamänam 131R3: gatany0 169R2; Hvärany143R6; sunyani 134R2; °prahinanam 127V1; °satvanam 159R6; °sthananäm 162V 3; °(pa-riksa)manäsya 159V6; °grhyamana 147R3; °avaträpyadhipati0 159V1; äraksadhi0 143V 2; °ci-tasrayah 165V4; buddhasraP 164V 4; dharmanu0 165R5; yogäcürasrayam 135R2; vajrasanesu144V 6; satvasatva0 169V2; suvarnabhäni 153R5; ^hitadhyäsaya0 145V 6; gunenanaP 143R1;camtah 160R5; cakasa0 118V 4; caprati® 147V 6; casya 128V 3, 153V6; °padyabhio 146V 3.

ä statt a:°aväbhasitam 169V 2; ankura 121V4; ^änämtaram 136R2; abdhütuh 160V 3, 160V 6; ^anadi^ 137V1;MambanöP 157V2; ^aväsyäya^ 131R3; ^äpanayanüP 153V1; °enjäne 126R5; °käpalam 137V 3;räjasy 129V 4; nädya 168R2; paripavanävac0 136V3; °säyinäm 160V4; sämanamta(ra)m 153R5;üsrayäm 130R2; ogatäm 161V1; (balada)raküm 125R3; bodhisatvämP 164V 6; %uddhäm 128V5;°mäträm 155V 5; %arsam 152V6; sasanam 154R3; °saktäm 127R2; Oatmanäm 170V 2; mürdha-näm° 128R5; bhagavämmukhü0 159R5; Qprabhaya 144V 6, 144R1; nirgatya 135V1; °manäsya159V6; paiyatäsP 132V 4; ^srotobhyas^ 153R5; <>cüah 128V 2; °adhäs 136V2, 150R6; Hvä 133V5;taträl36R3; na 161V 5.

1 statt i:^asivisöP 158V5; QpariksöP 133V4; pariksa0 U8R5; pratitya<> 159V6; pradipä 136V3; <hAryaP164V6; HtdlaP 128V2.

l statt i :Oadhimätram 155V 5; ^abhlmukhi 158R2; (aka)likah 165R6; ^cchxdrl 136V4; tlryak 118V1, 145 R5,146R1, 169V 6; duhkhita0 153V1; pldxtah 158V 4; puskirini 136V 2; bilüm 160V 2; (v)isiryate130V 3; mudltäP 153R3; saktinam 157 Rl.

u statt u:°rupa° 132V 3, 132R5, 146V 4, 153V 3, 154V1, 159R69 160R4, 160R6, 162R19 162R6, 169V1; °rupinah134V 2, 144V 3; HunyaP 129V3, 129V 4, 130V6, 134R2, 136V 5, 160R4; <>adMrudhaP 136R1, 144V3,153R6, 150R6, 159R1, 165V4, 165V5; uruh 116V'5; urdhvaP 129R6, 136V 2, 136R1; duri 157R4;purayo 130R2, 133R4, 146V 2; vaiduryaP 144V 4, 144V'5, 169R3; osuryao 124R4; %pagudham153R6; QdhätumV 129R5, 160V 6; väyun 118V 2.

ü statt u:%chrütvü 128R2; OpurüsaP 136V 2, 137R3; ^rüdhiraP 135V 6; ^üpahatam 147R6; °utpadyate 144V 4.

1 Später wurde das ga mit einem dünnen Strich durchgestrichen; diese Korrektur stammt wohl voneinem Leser, nicht von dem Schreiber der Handschrift, denn die Schreiber pflegen Streichungen durcheine punktierte Linie anzudeuten.

2 Die Unsicherheit gegenüber Längen und Kürzen der Vokale ist deshalb besonders groß, weil dieQuantität, anders als in liturgischen Texten, durch kein metrisches Schema festgelegt war. Das Gefühlfür den Wortsinn ging früher verloren als das für den Wortrhythmus.

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^g Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

e statt ai, o statt au:OJcüter0 162B2; väyo 136B5; ponahpunyena 122V3.

au statt ai:"nihsrtaurQ 151E4.

u statt a:

gurudcfl 130V3.

Viele Fehler der Liste werden lediglich auf der Nachlässigkeit des Schreibers beruhen;falsche Kasusbildungen können absichtliche Änderungen aus grammatischem Mißverständnissein. Bemerkenswert sind die Kürzen in buddhistischen Fachausdrücken, die vielleicht aufeine überlieferte präkritische Aussprache zurückzuführen sind. Hierher gehören die Schrei-bungen santa (Päli santa), sunya (P. sunna)1, parihsä (P. parikhha), pratitya (P. paticca),virya (P. viriya) und urdhva (P. uddha).2

In der folgenden Liste sind die Fälle der Dehnung eines kurzen a im Kompositum amEnde eines Wortes zusammengestellt. Diese Dehnung, die in unserem wie auch in anderenostturkistanischen Texten häufig belegt ist3, ist kein Schreiberversehen, sondern eine Sprach-eigentümlichkeit, die sich schon im Veda findet4 und wohl in indogermanische Zeit zurück-geht*:

vajrämayah 144V5; Ovüsädeva0 152B2; °samvarävijnapti° 169V3; °satväsamudrah 148V2; °satvä-hita0 145V 6; sukhävedanä0 158R1; °sthanünirvedhaP 128R2; srutäsüram 136V'S; hrdayädvärain0

141B4, 143R6; °apeksädosa° 159V 3; °avacaradeväparivrto 147V1; äyatanädvärany0 157B4; Ootta-rävibhägena 166B1; kämärüpü 147V1; OküyasamskäraP 118V 5; grhitasuvarna0 151B6; °damdä-padmüni 144V1; duhkhäsukhäyüm 158V 3; °putänirbhüjanaP 133V3; madhyästhäm 157V1; omu-khänihsrtairQ 159B5; ratnäbhajanam 130B2; nUabhämuktaharä<> 127V6; °pürnävaidürya° 169B3.

Wenden wir uns nunmehr der Betrachtung des Satz s andh i zu, müssen wir von einerRegel des buddhistischen Sanskritgrammatikers Kumäraläta ausgehen, nach der ein Vokalam Ende eines Wortes um der Deutlichkeit des Sinnes willen unverändert gelassen werdenkann.6 Dementsprechend ist auch in unserem Text, wie in anderen buddhistischenSanskrit-

1 äunya ist die gebräuchliche Schreibung der Handschriften; iunya findet sich, außer in MatrcetasSatapaiicäsatka, nirgends. Vgl. zu dieser Schreibung LÜDEBS, in HOER:NXE, Manuskript Remains253aüi (SdhP.), S. 156: "and others, such as dunyän, may be imperfect and incorrect Sanskritrenderings of Prakrit forms, due, not to a mistake of the scribe, but to the ignorance of the author ofthe text."

2 Auffällig ist die häufige Kurzschreibung von °rupa°, °rupin. Man könnte hierbei an tocharischenEinfluß denken (Toch. A: rup, B aber: rüpi). Die Schreibungpurusa ist in ostturkistanischen Sanskrit-handschriften mehrfach belegt; s. WALDSCHMIDT, Mahävadänasütra I, S. 52 (132, 3); S. 51, Anm. 9:„Das Manuskript schreibt fast überall purüsa an Stelle von puru$a"; Zum ersten buddhistischenKonzil, S. 823 (M147(2), VI).

3 Vgl. etwa WALDSCHMIDT, Mahäparinirvänasütra I, S. 18 (32,1): dvaidhäniärayena; S. 20 (35,5):andhakäratamisrä; Catusparisatsütra I, S. 43 (80,3): rägäraktäs; (80,4): alparajaskajätiyäh; S. 59(149,3): (kä)räbhogena; Mahävadänasütra, S. 18 (14,2): süryacandramasüv; S. 41 (79,4): dharmaniyäma-kovidä; S. 49 (116,5): suäukladamstro; S. 51 (124,4): räjadhänyäm.

4 WACKERNAGEL, Altindische Grammatik, II, S. 130ff.

& Ebenda, S. 133.6 LUDERS, Kätantra und Kaumäraläta, S. 42 (= Phil. Ind. S. 702) ergänzt und übersetzt den Text

folgendermaßen: v(rttärsayor vä)rthavyakt(y)apek?ayä ca9 „In metrischen Texten, in der Sprache derRsis und mit Rücksicht auf die Deutlichkeit des Sinnes (bleibt ein auslautender Vokal) beliebig (un-verändert)". Vgl. WALDSCHMIDT, Sütra 25 of the Nidänasamyukta, S. 574, Anm. 1.

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Einleitung A. Zur Textgeschichte 17

texten1, der H ia t häufig nicht vermieden:

ca anamtam 150R5; ca apanita0 145R5; ca abhrakütair 161R1; Hasya (adhi)pati0 147V2; °äsaya-sya apramäna0 145R1; rasena äsrayäm 130R2; samksipya äsrayä(t) 123V1; yogäcäraäsra0 127V6;eva asväsaP 121R6; Qksena iti 143R3; ca upadese 128R2; °prävrta ütpadyate 148V4; iva upa°128V2; cäsya upeksa 158V3; °bhävena eva 154V2; esa eva 159R5; drstvä adhi0 150R4; iyatäa(na)gataP 128V6; bhitvä apayaP 146R6; <>yä apra0 145V6; esa apra0 145V'6; tathä amitre 140V2;Harna avadata0 161V2; °bh(ä) av{a)d{ä)ta° 148V4; bhitvä ä(kasat) 135R3; bhitvä äp° 129R2;irsyäarati0 152R6; pravisatä iti 118V3; °üpeksä ütpadyate 161V2; °c(i)tä utpadyat(e) 167V4; esaupasama0 136R1; °sthitä upeksa0 16IV3; °ti abhi0 160R3; °ti asvasatah 127R2; naksatran(ii)st{a)° 157V5; upari uru° 128V5; mrduni evam 140V2-, nadl ä(srayam) 151R6/152V1; °rüptamtahP 127Rl; stri avadata0 162V6; stri utpadyat(e) 155R4; tesu äditya0 166R3; °äsraye anityam136R2; ime abhyudayikena 154V5; sve äsane 149R6.

An zwei Stellen sind die aufeinanderstoßenden Vokale zusätzlich durch ein Satzzeichengetrennt:

tatra ca\äswi(sä) 129V5; m(ai)tränusarenä\ upeksa 161V5.

Im ersten Falle ist das Trennungszeichen ein einfacher Punkt («*), wie er sich häufig am Satz-ende findet, im zweiten ein Doppelpunkt ( | ) , also das Zeichen für den Visarga. Die häufigeVerwechselung beider Zeichen in unserem Text weist darauf hin, daß der Visarga von denSchreibern weitgehend als ein reines Wort- oder Satztrennzeichen aufgefaßt wurde. In dieserVerwendung findet sich auch in anderen ostturkistanischen Sanskrittexten statt eines be-sonderen Satzzeichens oft der Visarga, unter Nichtbeachtung der Sandhiregeln, am Ende einesSatzes, Halbverses oder sonstigen Sinnabschnittes.2 Eine auffallende Besonderheit unseresTextes ist, daß der Visarga in dieser Funktion in das Innere des Satzgefüges gedrungen ist;die Wörter stehen also, mit Visarga (oder einfachem Punkt) im Auslaut , ohne Beachtungder Sandhiregeln, nebeneinander:

Auslautendes -ah3:

°ksobhah agni0 16IV4; gajah ag(ra)° 125V5; °gatah a(ghan)i{sthä)m 148V5; °srotasah adhipati0

169V3; pravähah adho 152V1; sabdah anamta0 161R3; °vrksah anamtam 131R5; (vrksa)hanamtä 127V2; Qraddhah anägata0 158V5; bhagavamtah aneka0 127R5; °varsah amta 169R2;°samudrah abhi0 153R1; nirgatah abhra0 143V1; °virahüah ayam 160R1; bhüyah aläta0 149R5;°svasatah avadata0 127V4; °karmanah avasthita0 130R4; °cetasah astau 148R5; vicaray{a)t(a)h

1 Zu der ostturkistanischen Schreibweise vgl. etwa WALDSCHMIDT, Mahäparinirvanasütra I, S. 7,Anm. 1: „Häufigkeit von Hiaten, insbesondere Vermeiden der Ausstoßung von a privativum; vielfachsind die Sandhiregeln dort nicht befolgt, wo eine Interpunktion zu erwarten wäre". Über den Hiat inanderen buddhistischen Sanskrittexten schreibt EDGERTON (BHSG 4.55): "In seperate words hiatusis equally common in verses everywhere, and in prose of some texts, especially Mv, but also LY. In theprose of most texts it is rare, probably owing to Sanskritization in the course of tradition."

2 Die korrekte Schreibung -h\ ( J ** ) findet sich in den Handschriften nur selten.3 BECHEBT, "Über eine abweichende Regelung des vokalischen Sandhi im Sanskrit, S. 62, stellt auf

Grund publizierter ostturkistanischer Sanskrittexte folgende Regel auf: „Auslautendes o aus as voranlautendem a- wird häufig zu -a, wobei das anlautende a- erhalten bleibt." Die Schreibung -ah a- da-gegen erklärt BECHERT als sekundäre Schreiberänderung, da sich z. B. in der Handschrift S. 360 (CPSund MAV) 26mal -a a- gegen nur 5mal -ah a- findet. In unserem Text dagegen liegen die Verhältnisseganz anders: -ah a- läßt sich 19mal nachweisen, -a a- dagegen überhaupt nicht. Die Zusammenstellungmit den übrigen Fällen von Visarga im Auslaut zeigt deutlich, daß die Schreibung -ah die primäre ist,auch in den unten (S. 18f.) angeführten Fällen der Auslassung des Visargazeichens. — Auch für dieostturkistanischen Sanskrittexte ergibt sich daher die Forderung, die Textgeschichte jeder einzelnenTextgruppe gesondert zu untersuchen und zu werten.2 Schlingloff, Yogalehrbuch

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18 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

o° 139B4; °salakabhyah änkura 121V4; yogäcärah ätmänam 128V5; manayah ä(ditya)° 128V5;bähyah ädhyatmakas 136R3; °kausal(a)h ä(dhyat)m{a)° 137V2; catasrah äyatana0 136V1; lokahasrayas 127V2; °mayah äsrayo 144V5; tatah äsvasatah 127V3/4; tatah äsväsa0 127R6; °arambhahäsväsänam 121V6; dasadisah ä° 147V3; °cetasah äsrayam 124R3; °stambhah iva 143V1; mrdunahudäsinasya 153V4; prsthatah upanibandha0 1S5B2; bhagavamtah uparyupari 128B1; kramasahupeksä 158B4; (visaye)bhyah upeksäm 158V1; °disah urdhvam 136V2, 136B1; °parivrtah urdhvam152B2; °cetasah ebhi 153V 5; aupanäyikah ehipas(y)i(kah) 165B6; (aka)Ukah aupanäyikah165B6; goghatakah grhlta0 160V1; °asrayah candraP 127Bl; (ya)thoktah cürnaP 129B1; bhäga-sah tac° 160V2; Qgatah tad° 145V1; ^cetasah tatraiva 155B3; lokah tirthyaP 166V1; °vrtah tarne(statt vame) 152V3; °ägratah tis(thati) 158V1; bhagavamtah tejo0 146V1; °praväkah darsanam165B3; °cetasah deva 167B4; <>abhah dauvärikah 161B5; pravühah dvädasaP 134B6; °parvatahnana0 150V2; <>nadyah näna0 130B3; °sah nana0 153B1; yoginah nirvid0 130B5; t(a)tah n(i)laf>133B4; äsvasatah nllabhah 127V4, 127V4; °(sr)otobhyah nila° 145B2; °srotobhyah huddha0 136B1;°mayah buddha0 131V3; °maitreyah bodhi0 152V3; tatah brahmabhih 136V5; °adhirudhah brahmä150R6; punah mudita0 153B1; °adhirüdhah brahma 152V2; bhagavamtah mürdhata 144B1;punah maitra0 145V3; °ksobhah yatha0 16IV4; °cetasah yatho0 155B2; bhütah yavad 163B1;°yogah yoga0 128B3; °gatah yog° 121V5; tatah yoga0 127Bl; digbhyah yoga0 136V3; °rüdhahyogina 144V5; mürdhnah ratn(af 127V2; °c(e)tasah ratna0 124V1; °jatah ratnani 152B2; cäya-tanebhyah rasa0 136V6; °amtah rasi° 160B5; °manahrüpa° 134B4; bhagavamtah l(ak)s° 165V3;mürdhatah vajram 121B4; °ksobhah vayu0 161V4; apah vayo 136B5; °cetasah vaidurya0 167V4,169B3; bhagavatah hrdaye 162V5.

Auslautendes -ah:

°vedanayäh adhipati0 158V2; vyümisrah adho 125V2; °paräh apramano 146V5 \ pravistah äkasa0

161B6; °satvah a(vir) 148V3; °yah iva 131V5; °citäh eva 162V1; pldltah ghat{i)tas 158V4;satväh candra0 144B5; buddhäh tebhya 131V'4; °rnäh duhkhaya 132B5; parvatäh drsyamt(e)130B2; °sannah drsyamte 168B3; pattäh nihsrtya 130V5; °(ädhirü)dhäh bhagavamto 150V5;(ra)try(a)h m(a)dhy(a)m(e) 164B4; °srtäh yavad 170V5; (parisa)ndäh yoga0 146V5; buddhähyoga0 131B3; buddhäh ra(t)na° 121B3; °prasvasäh vajra0 127B6; °(pra)k(a)r(ay)äh vedanayah158V2.

Auslautendes ~ih, ~uh, -eh, -aih:

°srtabhih asta0 148V6; rasmibhih in(dr)i° 157B2; °sphulimgabhih ista0 157V6; °salakabhih dipa0

124B5; manih utpadyat(e) 145B2; dharabhih yoga0 123V6; °mukhabhih ratna0 12IV3; brahma-bhih ratna0 136V5; °srtäbhih rasmibhih 157B2; tribhih rupaih 146V4; °dhatuh caksuh0 128B6;°dhatuh durbala0 160V3; Uhatuh markata0 128B6; uruh vi° 116V5; bahuh vayu0 160V3; °sa-madheh dvi° 130B4; °varsaih gosirsa0 170V6; °nimittaih duhkhitam 149B3; °manasaih duhkhair147B6; °caryaih yoga0 128B2; °nadaih ratna0 153V'6; °srtaih ratna0 126V3; °varsaih lokam162V4; °padmaih vaidürya0 153V6.

An einigen Stellen sind die Sandhiregeln nicht beachtet, das Visargazeichen ist dabeiaber ausgelassen:

°amtarebhya yathokta0 133B2; Harnä tad° 162V1; pandarä te 121V5; priti utpadyate 153V6154B3; °saläkabhi ürdhva0 12IV3; °bhi dharabhih 123V6; °sakabhi nih 127V5; (ras)m(i)bhi visphu-limgabhih 157V6; hri utpadyate 159V2; hri duscaritebhyah 159V2; °narakai ämukhi 148B5;nisannai urdhvad 146B1; pattai tad0 158B4; °pürnai tlryag 169V6; °varnai buddha0 164V4.

Daß hier das Zeichen einfach vergessen wurde und daher diese Fälle nicht anders zu wertensind als die der vorhergehenden Liste, zeigen die häufigen Auslassungen des Visarga auch ananderen Stellen:

loka kso° 162V6; °purüsa pra° 136V2; nisthita pra° 135B5; bhümita sapta0 147B4; tata samudra131V2; tata sauvarnam 145V5; °satva sarva0 151V6; °dya sauvarna0 168B2; puna satväh 159V5; te-bhya stha0 133B2; prayoga (statt prayogah |) 135B5; sarvä karanah 149V3; °satvä pa(t)r(esu) 152V4;satvä pary0 159V6; °mOnä puspa0 128V4; samskärä punyah 137B4; °karanä purusa 170B5; °yavä

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Einleitung A. Zur Textgeschichte 19

prthivi 136R5; Osvasä praP 124R1; Oparyamtü sanft 144V3; puru?ü sa° 170ES; ^satva samvignäs159V4; nimagna sra° 13SR5; °rüdhä svam 162V2; nirgata sthi0 133R4; devä sthi<> 147V2; ^satväsanft 159V4; *smrti fca° 167R3; ^smrti sa<> 128R1; ebhi pra° 153V5; varnübhi sni<> 124V4; ut-patti (statt utpatti |) 136R4, 136R5; smrti || 167R3; dhatu sarve0 153R6; Uhatu sthi<> 160V2;(ma)tu kuksi0 164R1; °citai pa° 146R1; °kärai sa° 159R6; Karsai sa 126V3; ^(se)kai simcya0

145V4; padayo pa° 150V1; püdayo pra° 152V4, 154R2.

Die dargestellte Schreibweise, bei der die einzelnen Wörter im Satz ohne Beachtung derSandhiregeln nebeneinandergestellt werden, ist in unserem Text zwar häufig, aber keineswegskonsequent durchgeführt. In sehr vielen Fällen sind die Sandhiregeln korrekt befolgt. Selt-samerweise erweist sich nun die hinsichtlich der Sandhiregeln korrekte Textgestalt als diesekundäre. Diese Regeln sind nämlich teilweise falsch angewandt oder an falscher Stellebefolgt; sie wurden also von Schreibern durchgeführt, die den Sinnzusammenhang des Textesnicht mehr verstanden:

padmebhyo tulyäm statt padmebhyas- 144V2; °padmo ta(dadhirü)dhäs statt °padmäh\ ta(d)° 146R4;tejastino (statt °vino) sarva0 statt tejasvinah sarva0 163V1; phenarüsiva (aus *phenaräsih ival) stattphenaräsir iva 128V1; snehah paripürna0 statt snehaparipürnüP 169R3; °(pratipa)ksah samanam-taram statt ° (pratipa)ksasamanamtaram 132V1; samkaläh su statt samkalüsu 136V6; kaihayati\ caitatpramädaphalam iti statt kathayati ca\ etat 169R5; kathayati cüivam änäpänasmrtir bhävayitavyastatt kathayati ca\ evam 128V3; yogülamkäroktas ca visesäs statt yogälamkärä uktäs 147V4; ti$thatyatha statt tisthati\ atha 150V3.

Wie völlig gedankenlos die Durchführung der Sandhiregeln im Text teilweise vorgenommenwurde, zeigt die Schreibung °maiträbhisekas cas tadrasaparipurnah parvatah in 146R5. Hierhat der Schreiber das Satzzeichen (#t oder | ) in seiner Vorlage für einen Visarga gehaltenund dem t des folgenden Satzes assimiliert. Ähnlich scheint °(ni)hsrtäs candramandalasamkäsänadl in 151R6 auf °(ni)hsrtä\ candramandalasamkäsä nadl zurückzugehen.

Zu ähnlichen Ergebnissen über die Behandlung der Sandhiregeln in unserem Text führtdie Betrachtung des Anusvära . Dieser ist mehrfach, statt des Klassennasals, vor anlauten-dem Vokal beibehalten:

°pannam adhah 146R1; °ta(ra)tn (a)n° 153R5; anäbhogarn anabhi0 125V4; pararn anircft 128R2;gaganatn abhra0 148V5; °stabdharn upa(r)i 118V'4; äsrayarn utpadyate 153R5; ks{a)narn ürdhvam158R1; °g(r)hitarn evam 127R2; asväsanärn\ adhipati0 121V6; mahärn ä° 149V3; dhvajärn äditya0

134R5; vedanüyürn upeksä 158V6.

Dabei ist der Anusvärapunkt versehentlich ausgelassen:

idäni aparo0 152R4.

Die Auslassung des Anusvärazeichens ist auch sonst häufig belegt, sowohl im Wort alsauch am Wortende:

tisthati statt tisthaniti 136V2; rüjäsy statt rajämsy 129V4; aghanistha statt °stharn 146V2; °a-bhisambuddha statt °ddharn 139V4; °änamtara statt °rarn 152R5; üsraya statt °yarn 145R6; ürdhvastatt Harn 146R5; käya statt käyarn 123V5; gagana statt gaganarn 128V4; dvädasagam statt°ärngam 139R1; bibasära0 statt birnbasära 164R2; kampayati statt °yantti 160R3; utpadyate stattQpadyainte 159R2; °dhatu statt °dhätutn 131V3, 131V5; duscarita statt duscaritatn 158R1; tisthastatt tistharn 130V3; °mitta statt °mittarn 166R5; mrdu statt mrdurn 155V5; °padma statt padmani146R3; samvara statt samvararn 169V2; °phala statt °phalarn 147V6; sastra statt sastratn 160V2;sarva statt sarvarn 127V 6; °sücaka statt °sücakarn 130R5; prthivi statt prthivim 117V 3, 129R3,129R5,132V59132R2; anamta statt Harn 130V4; °paryamtä statt ^paryamtärn 129V1, 128R1; upe-ksa statt upek§arn 158R4; °naraka statt °narakärn 145R5; asivisä statt äsivisarn 157V3; pretasstatt pretärns 129R2; °manusyäs statt manusyarns 145R5 ; °adhasta statt °adhastarn 145R4, 148R2;°samjnäya\ statt osamjnayarn\ 126R4; °bhävanayä\ statt °bhävanäyant\ 128V6,

2*

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20 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

Scheinbar regellos wird der Nasal manchmal durch Anusvära und manchmal durch denKlassennasal bezeichnet; mehrfach findet sich auch das Anusvärazeichen neben dem Klassen-nasal :

bhagavärnn utpadyate 159R5; °äbhämny 127V3; tatnn satväm 141V3; °syamnte 162V5; anamta-paryarnntä 146V6.

Dieses Nebeneinander erklärt sich wohl daraus, daß der Schreiber die Anusvärazeichenseiner Vorlage teilweise durch den Klassennasal ersetzt hat.1 An einigen Stellen hat er beidieser Umsetzung Viräma eingeführt:

vämam\ äbdhätuh 160V3; ku(sa)lamülam\ bhävayamtam 128R1; sat kämävacaräm devän\ rüpä-vacaräms ca 145R6; tän\ . . . 151RS; etävat\ maiträbhise(ka) 146E4; (bhru)madhyat\ nän(a)° 131V3.

Dabei wurde der Charakter des Nasals mißverstanden2:

kledayam\ düsayams ca 135R4; satväm simcyamtinam] 149R3.

Hier bestätigt sich erneut, daß die Schreiber zwar einige zur Gestaltung des Schriftbildeserforderliche Regeln beherrschten, dabei aber den Sinnzusammenhang nicht durchschauten.

Schließlich sei noch auf eine vom klassischen Sanskrit abweichende Sandhibildung hin-gewiesen, die sich als Regel für die ostturkistanischen Handschriften aufstellen läßt: An-lau tendes cha erscheint am Satzanfang, sowie nach Visarga und Anusvära als ccka3:

|cchatradandam 130V5; \cchatram 150R5; samamtatah cchidram 136V5, 121V2; °cetasa (statt °sah)cchidram 151R4; satva (statt °tväh) cchädyamte 155R5; °mayam cchatram 130V4; muktähäramcchatram 127V6; °satväkhyam cchidri 130V1.

Anlautendes sa kann nach Anusvära als ccha erscheinen4:

bhagaväm cch(u)d(dhä)° 152V3; väcayam cchrnvams 166V2.5

Die bisher skizzierten Fehler und Abweichungen von den klassischen Sandhiregeln be-treffen das in Ostturkistan entwickelte Schrif tbi ld unseres Textes; es ist kaum angängig,von diesem Schriftbild auf eine vom klassischen Sanskrit abweichende Sprachform desTextes im Munde gelehrter ostturkistanischer Mönche zu schließen. Ein Blick in die Fehler-listen der zentralasiatischen Handschriften des Buddhacarita6, Saundarananda7, Satapancä-

1 Vgl. HÄBTBL, Karmavacana, S. 21, 1. u. Anm. 5. Ob hinter der Schreibung mn eine Sprachwirk-lichkeit steht, wie REGAMBY, Randbemerkungen zur Sprache und Textüberlieferung des Kärandavyüha,S. 518, Anm. 6, annimmt, ist unsicher. Auffällig ist die Schreibung daksinämd amsäd 133V1, die, wie(ak)äsam patati statt (ak)äsat0 154R2, auf eine nasale Aussprache des schließenden Dentals nachprakritischem Vorbild hinzuweisen scheint.

2 Der Fehler praviliyam äyatana0 statt °yann in 136V2 ist wohl aus der Umsetzung von *praviliyamzu erklären.

3 Vgl. etwa WALDSCHMIDT, Mahäparinirvänasütra, S. 81 (243,5): °mah cchatra0; ROSEN", Vinayavi-bhanga, S. 24 (M112,5;VI): Harn cchandam; S. 34 (M177, Bl 99, R3 u. Bl. 100,V3): ^käm cchinna<>;SCHLINGLOFF, Chandoviciti, S. 20 u. Anm. 6: krtih cchandovicitih.

4 Vgl. etwa WALDSCHMIDT, Mahäparinirvänasütra, S. 47 (122,2): äyusmam cchästä; Mahävadäna-sütra, S. 14 (6,6): °väm cchäkya0; ROSEN", Vinayavibhanga, S. 25 (M 112,5; R4): (bha)gavä(m) cchräva-styäm; S. 36 (Sg255; V3): äyusmam cchilaväm; WALDSCHMIDT, Upasenasütra, S. 44 (Sgl455, R2):°häram cchru0; (R5): äyusmam cchäriputra (dagegen S. 38,8: °äyusmam säriputra).

5 dharmän cchrnoti in 45V1 ist wohl eine Sekundärbildung aus *dharmäm cchrnoti; vgl. HOEBNLE,Manuscript Remains, S. 147 (SdhP., Fol. 254 Obv, 2): äyusmän cchäriputras.

6 WELLER, Zwei zentralasiatische Fragmente des Buddhacarita; ohne Fehlerliste.

7 WELLER, Ein zentralasiatisches Fragment des Saundaranandakävya; Fehlerliste S. 407 ff.

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Einleitung A. Zur Textgeschichte 21

satka1, der Jätakamälä2 oder der Chandoviciti3 zeigt, daß auch klassische Sanskritwerkevon unkundigen Schreibern fehlerhaft tradiert wurden. Einige Besonderheiten unseresTextes jedoch weisen nicht auf das Schriftbild, sondern auf seine sprachliche Stellung. Hier-her gehören die Mediae (bzw. -aspiratae) in den Wörtern sphadika^ und aghanistha^ stattder sonst in den Handschriften üblichen Tenues, ferner die auch aus anderen Texten be-kannte Unsicherheit gegenüber vokalischem r, die sich in den Schreibungen prathivi 129R3,146R6, apävryate 141R4, 143R6 und drvyäni 130V1 äußert.6 Einmal finden wir die Über-führung eines Nomens in die a-Deklination: brahmais 148R2, dagegen brahmabhih 136V5,141R6. rasmi ist im Plural sowohl als Maskulinum (°nihsrtais ca rasmibhir 169R2), wie auchals Femininum (Qnihsrtäbhih rasmibhih 157R2) belegt7; parisanda als Maskulinum (par(i)-sandäm 146V1) und als Neutrum (sarvaparisandäni 146Vl).s caJcra wird, entgegen sonstigemGebrauch, wie ein Maskulinum behandelt: (dvädasämgapratltyasamut)pädacak(r)äh 159R6,dvädasämgah pratitya(samutpä)d(a)c(a)kr(a)h 139V3/4 (dagegen dvädasämgam pratityasa-mutpädaeakram 159V6). Hier hat wohl das maskuline Geschlecht von pratityasamutpädabestimmend gewirkt.9

Die Unsicherheit gegenüber dem Genus, die sich in solchen Bildungen bekundet, zeigt sicham auffälligsten im Nominativ Singular einiger maskuliner Substantive, die teilweise wieNeutra behandelt werden:

äsrayam utpadyate 130V 4, 132R2, 153R5;= äpüryate 152R2;= püryate 131R5, 136V 4;= a(va)tisthate 130R4;

1 SH. BAILEY, The Satapancasatka of Matrceta. Die Angaben über die Lesarten zu den einzelnen

Versen sind nur mit Vorsicht zu verwerten, da sie nicht auf den Handschriften, sondern auf den oftfehlerhaften und unvollständigen Abschriften SIEGLINGS beruhen. Vgl. die Wiedergabe der britischenHandschriften bei HOERNLE, Manuscript Remains, S. 61 u. Anm. 2, 3 usw. (Visargafehler!).

2 WELLEB, Die Fragmente der Jätakamälä; Fehler liste S. 10 ff.

3 SCHLINGLOFF, Chandoviciti; Fehlerliste S. 12.

4 Die Schreibung sphadika scheint nur in unserem Text vorzukommen. Die Handschriften desMahäparinirvänasütra bringen die korrekte Form sphatika.

5 Die Form aghanistha kommt außer in unserem Text nur noch in einer Handschrift derBodhisattvabhümi (vgl. BHSD) und in Mvy. 3107 als Nebenform von akanistha vor. Der Name derGötterklasse ist als akanistha schon im Rigveda (413,6; 414,5) belegt (GBASSMANN: „keinen Jüngstenhabend, d. h. von denen keiner der Jüngste ist, Bein, der Maruts, neben ajyestha"). Ob die Schreibungaghanistha durch Volksetymologie entstanden ist (BHSD: "surely nothing but a folk-etymologicaldistortion"), ist unsicher; vielleicht hat die tocharische Aussprache (Toch. A: aghanistha) die Schrei-bung beeinflußt.

6 Zu vergleichen sind Schreibungen wie °drksyate statt °draksyamte MPS 125,2 (S. 48); dhryata stattdhriyato WALDSCHMIDT, Zum ersten buddh. Konzil, S. 823 (M 147(2); V4); Qnisrtya statt °nisrityaMPS 182,5 (S. 68) u. WALDSCHMIDT, Upasenasütra, S. 37 (5) (Hs. nihSrtya); srunotu statt srnotuHÄBTEL, Karmavacanä 34,2 (S. 33); tr statt tri MPS 201,6 (S. 72) u. öfter; vgl. dazu LÜDEBS, Säri-putraprakarana, S. 395 (=Phil. Ind. S. 197): ,,Die falsche Schreibung trbhii für tribhis 1 ,2 beruhtwohl auf lokaler Aussprache und hat zahlreiche Parallelen in den Inschriften."

7 pw: „raämi m. (ganz ausnahmsweise f.)".8 Nach BHSD ist parisanda als m. und als f. parisanda belegt.9 mandala und äsana werden im Plural scheinbar als Maskulina verstanden: °ädityam(an)d(ales)u

(p)r(a)v(isa)t(i) t(e) vajräsanesu te ca (bhä)janesu 167R1—2; (adityama)ndalesu nirudhyamte te vajräsa-nesu 166R4; aber: (ädityama)nd(a)lesu pravisamti(\ täni va)jräsanesu täni bhäjanesu täni smrtini-mittesu 165R2.

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22 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

= nirvartate 160B4;= laksyate 146R6;

dagegenäsrayo utpadyate 130R6, 144V5.

= püryate 131V1;= 'bhisamksiptah 146V 5;

käyarn avastabhyate 161V2.

dhvajam utpadyate 121V1;dagegen:dhvaja utpadyate 15SR2.

präsädam utpadyate 126V2;dagegen:präsäda utpadyate 128V2.

vajrarn nirgacchati 121R4;dagegen:vajra utpadyate 150V5.

varsarn patati 148R4, 154R2;dagegen:var$ah patit(a) 169 R2.

samudrarn abhimukhi bhavati 145V3, 158R2/3;= utpadyate 127 Rl;= sambhavati 143R6;

dagegen:samudrah abhimukhi bhavati 153R1;

= utpadyate 123R3.

Die Erklärung solcher Erscheinungen liegt vielleicht darin, daß der durch pasyati undähnliche Verben an vielen Stellen geforderte Akkusativ dieser häufig vorkommenden Wörterso geläufig war, daß er das sichere Gefühl für ihren maskulinen Charakter hat schwindenlassen.1 In ähnlicher Weise ist auch an zwei Stellen eine geläufige Nominativ Pluralform inden Akkusativ eingedrungen:

buddhäm bhagavamtah tejodhätusamäpannam 146V1;lokadhätavah spharitvä 127V2;

dagegen:

lokadhätum spharitvä 130V4.

Ob solche Fehler auf einer mündlichen Überlieferung des Textes beruhen, oder ob sie bisin seine Entstehungszeit zurückreichen, wird sich schwerlich bestimmen lassen.

Während der Bearbeitung der Birkenrindenhandschrift fanden sich die Reste dreierPap ie rhandschr i f t en unseres Textes:

1 REGAMEY, Randbemerkungen zur Sprache und Textüberlieferung des Kärandavyüha, S. 524ff., er-klärt solche scheinbaren Akkusative in den Handschriften des Kärandavyüha, besonders in den altenGilgithandschriften, in überzeugender Weise aus dem Mißverständnis des mittelindischen anorgani-schen Einschubkonsonanten -m-. Eine solche Erklärung ist jedoch für unseren Text kaum möglich, dennEinschubkonsonanten sind den ostturkistanischen Handschriften fremd; außerdem sprechen die Fälle,in denen in unserer Liste -am vor anlautendem Konsonanten erscheint, gegen die Auffassung des -rnals ursprünglichen Sandhikonsonant.

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Einleitung A. Zur Textgeschichte 23

1. das 64. Blatt einer Handschrift, die unser Werk als ersten Text enthielt; die beiden Stücke desBlattes wurden wie die Birkenrindenhandschrift in den Ming-öi von Kyzil gefunden1;

2. drei kleine Fragmente von drei verschiedenen Blättern einer anderen Handschrift, die ebenfallsaus den Ming-öi von Kyzil stammen2;

3. ein vollständiges Blatt mit der Blattzahl [8]5, das in der „Handschriftenhöhle" von Sorcuq gefundenwurde.3 In dieser Handschrift muß unserem Werk ein kurzer Text bis etwa zum 34. Blatt voraus-gegangen sein.

Der Text dieser Fragmente ist in die Wiedergabe der Birkenrindenhandschrift eingearbeitet4;zur Untersuchung der Textgeschichte gebe ich hier den handschriftlichen Befund :

458 2.

Vorderseite 151V3-R11 tvam=dti karunästhitüi punar =abhise- 1

kapraväha(t)[ä]paryamtä bhavatil [ta]-

2 to ratnamayo vrksa udgatah krtsnamloke sphari[tv](ä) 2 namya bodhäya pranidhänam karoti

[pra]tisthitäni [sau]- vyutthitasya c =(äsya)(va)-

3 rnäni ksiraparipürnäni drsyamte vr[ks](ä)

Rückseite 151R1-R4prävrtäl sapattasuvarnamälävabaddhäs =ainam [pr]o

s(ä)v =[ä]tm(ä)-n(am pra)-

[h] sa[rva]sa-tv[o]pa-

3 ri patatil tac=ca drstvä samjätapriti-prä[mo]

[n](ir)g(a)tya krtsnam sa-tvasamudram=upaguhyatisthamti| kra-

[v]ätä yatra bodhi(sa)-4 tvah sarvam sarvatra sarvadä praya-

cchan—n—o 4[h] kathayatil a- me

5 smim sthäne bodhisatva sarvasatvänäm . . . . kasahasrapa(r)[i]-sarvamanora 5 väran =nirupadhi&ese nirvänadhätau pra-

(kh)[y](a)satvaparivärä- visatih pa6 h nirupadhisese nirvänadhätau pravi- h karunäsa[ya](sya)

samt =iti tato =[sya] 6 bhrüvivara upanibaddhacetasa cchidra-,[va]dätava[s](tra)- m=utpadyate

syati| tamnihsrtai-

568

1 ///(ka)thayatil///2 ///ratnamayo ///3 ///(dr)syam(te)///

2A.Vorderseite 151V3-R1

4 ///purusa(h)///5 ///(ni)rupadhise(se)///6 ///mälä[va](baddhä|)///

1 Fundnummer Ti l l MQ155; Höhe 9 cm, Länge 34 cm.2 Fundnummer Ti l l MQ152; die Höhe der Blätter betrug ca. 9 cm, die Länge läßt sich auf etwa

40 cm berechnen.3 Fundnummer THIS 19; Höhe 5,8cm, Länge 24,5cm. Der Fundort ergibt sich aus einer im

Museum für Völkerkunde aufbewahrten Fundliste aus Soröuq, nach der die Fragmente mit den Fund-nummern Sl—4 (oder S Nak§) aus der Naksatra-Höhle, S 5—34 aus der Handschriftenhöhle undS 61—102 aus der Stadthöhle stammen. Leider sind diese Angaben jedoch nicht in allen Fällen zu-treffend.

4 Soweit die Fragmente Textteile enthalten, die in der Birkenrindenhandschrift fehlen, stehen diesewie die Ergänzungen in runden Klammern, aber in Fettdruck,

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24 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

Rückseite 151R1-152V1

3 HIHI4 ///(utpa)dyatel ta[tt]r(a)///5 ///(sa)mudräm sa///

6 ///(na)g(ara)///7 ///(suvar)n(a)bhä[j](ana)///8 ///adho yäva[d=v](äyumandalam)///

568 2B.

Vorderseite

6 ///(c)[ch](i)dren(a p)[ü](rayati)///7 ///(kra)[m](e)na yä[v](at)///8 ///h ratnak(ütägärai)///

568 20.

Vorderseite ?2

1 ///(ädi)[tya]mandal[am] nä2 ///[sphajritvä dvitlyä ä2///3 ///[va] nimittaci///4 ///y[a sa]rvakä[ye]///5 ///[sya]///6 ///(s)[pha]ra(ti)///78

385 i

Vorderseite 129R1-R31 utpadyatel tadanamtaram =abhiseke-

n =äsraya(m) prinayan=tato| bhruma-dhye cittopaniba-

2 ndhah tasmät =praväho nirgatah prthivi-mandsClam bhitvä narakäm pretäs =c =ä-vabhäsya käm-

3 canacakram bhitvä äpmandalam väyu-mandalam —äkäsadhätum =avabhäsyapari-

4 vartya nabhyäm pravisya mürdhnä ni-r[ga]ty =ävyucchinnam yävad —aghani-sthä(m) devän —ävabhäsya catu-

5 rdhyänarasam —ädäya mürdhnä punalipravisati | punar =bhrumadhyäd =ekahpraväho nirgacchati d[v]i-

165R3-R4 Rückseite 165R5-166V11 ///(dhar)[m](ä)nusmr(tih)///2 ///aupanä[yi](kah)///3 ///(lo)kab tirth(yasästräni)///

Rückseite

1 min2 mm3 ///[ve]///4 ///(spha)[rana]///5 11/. . . . püyaru(dhira) s///6 ///(u)[tpadya]te| ksirapa///7 ///par(i)pürnä nirga[tya]///8 ///(a)[va]däte manda(l). V//

Rückseite 129R3-R5tiyo näbhyä misribhütam prathivi spha-ritvä tisthatil pürvam bhrumadhyä-d=vicchidyate| tatonäbhyäh tato näbhiparyamtanimagnamsvam =äsrayam pasyati sthitis=cavrksaparipürnä dr^ya-te tammülanisannä bhiksavo dhätupra-yogam bhävayamti tamnakhavivaranih-srtäs ca dhätavah krtsnam lokam spha-ritvä parasparamakaramukhesu tesv==e-va nirudhyam-te| evam saddhätumayaih purusaihprthivi pürn[äm] pasyati | kadäcid =dhä-tüm vyastäm pa[s](ya)

1 Eine Einordnung dieses Fragmentes in den Text war nicht möglich. Der Terminus sarvakäye in V4scheint auf die Kategorie c)sarvakäyapratisamvedanäyäm des Kapitels II „Entfaltung der Atmungs-achtsamkeit" zu weisen (s. S. 65). Vielleicht bildet das Fragment also eine Parallele zu den sehrschlecht erhaltenen Blättern 122, 123 der Birkenrindenhandschrift (S. 74 f.)

2 Erg. a(kasam\)1 Vgl. 126V4: . . . (pr)thivim avastabhya tisthati\ dvitiya äkäsam], ,,. . . bringt dieErde zum Erstarren. Ein zweiter den Äther".

3 Vgl. 135V6: püyarüdhirakarnamalapravähäh, „Ströme von Eiter, Blut und Ohrenschmalz".4 Vgl. 121R1: (a)vadätacandramandalacit(a), ,,mit weißen Mondscheiben besetzt".

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Einleitung A. Zur Textgeschichte 25

Ein Vergleich der Fehler und Unregelmäßigkeiten dieser Handschriften und der ent-sprechenden Stellen in der Birkenrindenhandschrift ergibt folgendes Bild:

P apier hs.:

458V1: opravähaoV2: lokeV3: °(va)rnäniV5: Osatva

V5/6: OparivärähV6: pravisamtl0

R5: «varan0 *R5: pravisatihR6: °cetasaR6: Osrtair«

568ÄR8: adho

385V1: °tato| bhru»F2: pretaxF3: bhitvääoV3: äpmandalarnV3: °äkäsaoV4: °ävabhäsyaV5: pravisati] (= h)Rl: prathiviR5: prthiviR5: °dhätürn

Birkenrindenhs.:•*

15IV 3:

V4:V5:V6:

R4

152V1

129R1R2R2R2R2R3R3R3R5R5

i.

°pravähä°—

°varna°satva°parivärah

————

:osrtauro

2.: adho

o

o.

: pretäs0

: bhitvä äo: äpmandalarn: %kasa°: °avabhäsya: pravisati] (= h): prathivi: prthivi: °dhätum

(korrekte Schreibung

(Ohä°)(Okam)

(°rnäni)(Otvah)(°väro)(°visati°)(°rän°)(°tah)(Osah)(°tairO)

fdho)

(|tato bhru0)(Otäms0)(bhitva0)(Oäb°)(°äkäsa°)(Oava0)(°ti|)(prthivim)(Ovim)

(°tüm)

Die Fehler der ersten Handschrift bestehen in denselben Nachlässigkeiten und Mißver-ständnissen, die uns aus der Birkenrindenhandschrift geläufig sind; echte Textvarianten sindnicht zu verzeichnen, lohe statt lokam mag auf einer Verlesung, pravisatih statt pravisatahauf einer Textkorrektur aus Mißverständnis (im Sinne von pravisati\) beruhen. In °(va)rnäniund °srtair liegt die richtige Form gegenüber den Fehlern der Birkenrindenhandschrift vor,an anderen Stellen wiederum hat die Birkenrindenhandschrift die richtige Schreibung;manchmal sind auch beide Texte fehlerhaft. Während diese beiden Handschriften aus Kyzilalso eine gleichermaßen mit Fehlern durchsetzte, aber voneinander unabhängige Textüber-lieferung erkennen lassen, bringt Hs. 385 eine Überraschung: diese Handschrift aus dem300 km weiter östlich gelegenen Sorcuq zeigt ganz dasselbe Schriftbild wie die Birkenrinden-handschrift. Die Übereinstimmung geht soweit, daß sie nicht nur charakteristische Fehler,sondern auch die Schreibung, Auslassung oder Fehlschreibung der Satzzeichen umfaßt. DieTatsache, daß jede Handschrift noch einen zusätzlichen Quantitätsfehler enthält, weist viel-leicht darauf hin, daß nicht eine Handschrift von der anderen, sondern beide von der gleichenVorlage abgeschrieben wurden. Wir sehen, wie hier Schreiber am Werk waren, die die Hand-schriften buchstabengetreu Zeichen für Zeichen kopierten, ohne den Text zu verbessern,aber wohl auch ohne ihn zu verstehen.

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26 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

B. Zum Inhalt

In den meisten indischen Literaturwerken finden sich am Ende der Kapitel einheitlichredigierte Kolophone, die den Namen des Kapitels, des Gesamtwerkes und des Verfassersangeben. Leider fehlen solche Angaben in unserem Text1, und da auch das Schlußkolophonnicht erhalten ist, bleibt die Frage nach Namen und Verfasser des Werkes vorläufig ungeklärt.An Stelle gleichlautender Kolophone stehen aber am Ende und auch am Anfang der einzelnenAbschnitte kurze Bemerkungen über ihren Inhalt. Eine Zusammenstellung dieser Angabenergibt folgende Übersicht über den Gedankengang des Werkes:

I. (Kein Name erhalten; vgl. aber 166V3: ,,durch die Übung der Häßlichkeiten usw.(asubhüdiprayogena).t i)

II. ,,So kann man diese Atmungsachtsamkeit (änäpünasmrti) samt Vorbereitung undBesonderheiten als vollendet bezeichnen." 128R1.

III. „Unmittelbar darauf soll man die Übung der Elemente (dhätuprayoga), wie sie imYogalehrbuch dargestellt ist, nachvollziehen." 128R3.

IV. „(beginnt die Betrachtung der Gruppen (skandhapariksä).)" 132V1; vgl. aber 160R6:„in der Übung der Gruppen (skandhaprayoge) dargelegt."

V. „beginnt die Betrachtung der Bereiche (üyatanaparik$a).il 134R1.„Vollendung der Übung der Bereiche (üyatanaprayoga)." 136R2.

VI. „beginnt die Betrachtung des Entstehens in Abhängigkeit (pratityasamutpada-parikßQ,)." 136R3.

VII. „Dies ist [die Darstellung des] unermeßlichen (apramüna) Wandels in der Güte(maitrivihära)." 145V'6, „Dies ist eine weitere [Darstellung des] unermeßlichen Wan-dels in der Güte." 146V5.

VIII. „wird die Beschreibung der Übung des Mitleides (karunäprayoga) vorgenommen."147R2.„So ist der Standort des Mitleides (karunasihiti)." 151V3.„Dies ist ein weiterer Standort des Mitleides." 151R3 = 152R3.„So kann man sein Mitleid samt Vorbereitung (und Besonderheiten) als vollendet be-zeichnen." 152R4.

IX. „Der Erhabene hat gelehrt, daß unmittelbar auf das Mitleid die Freudigkeit (muditä)[folgt]." 152R5.

X. „(Der Erhabene) hat gelehrt, daß unmittelbar auf die Freudigkeit der Gleichmut(upek$a) [folgt]." 155V2.

XI. „(Was ist Meditation über den Buddha (buddhänusmrti)!)" 163R6.„Was ist Meditation über die Lehre (dharmunusmrti) ?" 165R5.„Was ist Meditation über die Gemeinde (samghunusmrti)!" 166R6.„Was ist Meditation über die Tugend (silanusmrti)'*" 167R3.„(Was ist Meditation über die Gottheiten (devatanusmrti)!)" 170V6.

Die hier vorliegende Kapiteleinteilung ist keine originale Gestaltung unseres Textes, son-dern folgt einem bekannten Schema. In einer in Yarchoto gefundenen Handschrift2, diedogmatische Begriffsreihen enthält, finden wir folgende Kategorien zusammengestellt:

1 Einmal wird im Text auf ein Yogadastra Bezug genommen: ato 'nantaram dhätuprayogah yoga-iästropadißto 'nusartavyah, „Unmittelbar darauf soll man die Übung der Elemente, wie sie im Yoga-lehrbuch dargestellt ist, nachvollziehen". (128R3).

2 Fundnummer TU Y3, Katalognr. Y906. Das Format der Blätter, 13,5 x 10,5 cm, ohne Schnür-loch, ist ebenso ungewöhnlich wie die Tatsache, daß sich die Blattzahlen auf der Rückseite der Blätteroben über der ersten Zeile befinden. Zwei Blätter der Handschrift sind veröffentlicht bei WALD-SCHMIDT, Ein zweites Dasabalasütra, S. 382ff. und bei SCHLINGLOFF, Dasottarasütra IX—X, S. 18,Anm. 1. Weitere Blätter sind unten, S. 174, Anm. 4, S. 179, Anm. 9 und S. 182, Anm. 1 wiedergegeben.

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Einleitung B. Zum Inhalt 27

[Blatt 27R5] asubhü *7iapünasmr[R6]tir dhatuprayogah smrtyupasthünaparik$ah ska[R7]ndhaparik$ahäyatana[pa]rik($)ah pratityasamu[28Vl](tpüdapariksah)

„Die Häßlichkeiten, die Atmungsachtsamkeit, die Übung der Elemente, die Betrachtung der Anwen-dungsbereiche der Achtsamkeit, Betrachtung der Gruppen, Betrachtung der Bereiche, Betrachtungdes Entstehens in Abhängigkeit, . . . ."

Das anschließende Blatt fehlt leider; soweit die Reihe erhalten ist, stimmt sie, von der Er-weiterung um die Betrachtung der Anwendungsbereiche der Achtsamkeit abgesehen, in allenEinzelheiten mit der Kapiteleinteilung unseres Textes überein. Selbst der sachlich unbedeu-tende Unterschied in der Bezeichnung des Abschnittes über die Elemente als ,,Übung" (pra-yoga), über die Bereiche usw. dagegen als „Betrachtung" (pariksä) kehrt in dieser Reihe wieder.Wir haben also hier eine feste Überlieferung vor uns, die bekannte Kategorien in einen Zusam-menhang stellt, der nicht willkürlich ist, sondern eine wohldurchdachte Medi ta t ions re ihebegründet: Die schockierende Betrachtung der Häßlichkeiten (asubhä), — Leichen in den ver-schiedenen Zerfallszuständen —, nimmt die sinnliche Leidenschaft und weckt das Verlangennach religiöser Läuterung; die beruhigenden Atemübungen (änäpänasmrti) führen dann zuder Durchdringung und Beherrschung von Körper und Geist, die die Voraussetzung für dasErfassen des Weltzusammenhanges ist. Um das Wesen des Daseins zu erkennen, schreitetdann die Meditation von der Betrachtung der Elemente (dhätu) als den Seinsgrundlagen überdie Gruppen (skandha) als den Seinsinhalten und die Bereiche (äyatana) als den Seinsbezügenzu der Erklärung der Herkunft des Seins in der Lehre vom Entstehen in Abhängigkeit (pra-tityasamutpäda). Ist dieses Wissen erreicht, kann die ethische Haltung gegenüber den Lebe-wesen begründet werden, die ihren Ausdruck in den unermeßlichen (apramäna) Gefühlen derGüte (maitrl), des Mitleides (karunä), der Freudigkeit (muditä) und des Gleichmutes (upeksä)findet. Als letztes werden dann in der Meditation über den Buddha (buddhänusmrti), seineLehre (dharmänusmrti), seine Gemeinde (samghänusmrti), die Tugend (silänusmrti) und dieGottheiten (devatänusmrti) die erhabenen religiösen Wahrheiten erfaßt.

Dieser Textanordnung liegt eine Meditationspraxis zugrunde, deren Ursprünge bereits inder ältesten buddhistischen Überlieferungsschicht fixiert sind. Der alte Buddhismus hattezwei verschiedene Meditationsreihen entwickelt, um seinen Jüngern das erlösende Wissennahezubringen; beide nehmen, vielfach überarbeitet, eine zentrale Stellung in den kanoni-schen Schriften ein. Die eine Reihe, die nach der Tradition auf das Erleuchtungserlebnis desBuddha selbst zurückgeht, beginnt mit der Übung der Tugend (sila), die dem Mönch dieRuhe und ethische Haltung schafft, die zur seelischen Konzentration notwendig ist. DieKontemplation (samädhi), in vorgeschriebener Sitzhaltung an einem einsamen Orte durch-geführt, führt ihn anschließend durch die vier Versenkungsstufen zu immer höherer geistigerAbstraktion und Klarheit. In einem Zustand schwereloser Geistigkeit, aber gewaltigerseelischer Spannung überkommt ihn dann die erlösende Erkenntnis (prajnä), die ihm den Ein-blick in eigenes und fremdes Schicksal und in den Weg zur Erlösung vermittelt.1 Die andereMeditationsweise, die ihre klassische Darstellung im Satipatthäna-Sutta2 ( = Smrtyupa-

1 Vgl. vor allem die ausführliche Darstellung dieses Erlösungsweges bei FRÄUWALLNER, Geschichteder indischen Philosophie, I, S. 162ff. FEAUWÄLLNER schreibt dazu (S. 162): „Ich möchte daher diesenAbschnitt, der einen festen Bestandteil der ältesten kanonischen Textsammlungen bildet, unbedenklicheiner der ältesten Schichten der buddhistischen Überlieferung zuschreiben."

2 Mahä-Satipatthäna Suttanta, D II, S. 290ff.; Satipatthänasuttam M I, S. 55ff. Vgl. die vorzüg-liche Übersetzung und Bearbeitung des Textes von NYANAPONIKA, Satipatthäna.

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28 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

sthänasütra *) gefunden hat, kennt die Stufenfolge Tugend—Kontemplation—Erkenntnisnicht. Hier schreitet der Mönch in reinem, leidenschaftslosem Beobachten von Objekt zuObjekt, von dem Körper (Jcäya) und seinen Empfindungen (vedanä) zum Geist (citta) und denGeistesobjekten (dhamma), als deren höchste er die religiösen Wahrheiten erfaßt.

Auf dieser „Satipatthäna''-Meditation beruht die Darstellung unseres Textes: Den Häß-lichkeiten (asubhä) entsprechen im Satipatthäna-Sutta die auf das Leichenfeld geworfenenKörper (sariram sivathilcäya chadditam), der Atmungsachtsamkeit (änäpänasmrti) das acht-same Ein- und Ausatmen (sato va assasati, sato passasati), der Übung der Elemente (dhätu-prayoga) das Anschauen des Körpers nach seinen Elementen (käyam dhätuso pacca-vekkhati), der Betrachtung der Gruppen (skandhapariksä) die fünf Gruppen des Anhangens(pancas9 upädänakkhandhesu) und der Betrachtung der Bereiche (äyatanaparlksä) die jeweilssechs das eigene Selbst bzw. das Äußere betreffenden Bereiche (chasu ajjhattika-bähiresuäyatanesu).

Unser Text zeigt gegenüber dem Satipatthäna-Sutta manche Umstellungen und Erweite-rungen; vor allem die Einfügung der Meditationsreihe Güte—Mitleid—Freudigkeit—Gleich-mut. Seine geistige Grundlage jedoch, das Verständnis der Meditation als ein fortschreitendesBetrachten, ist die gleiche. Der Inhalt der Betrachtungen aber erfährt in unserem Text eineüberraschende Neugestaltung. Als Beispiel untersuchen wir eine Stelle unseres Textes, die ineinem direkten literarischen Abhängigkeitsverhältnis zum Satipatthäna-Sutta steht :

Um zu erläutern, in welcher Weise der Meditierende seinen Körper als eine Zusammen-setzung der Elemente betrachten soll, gibt das Satipatthäna-Sutta ein Gleichnis2:„Gleichwie, ihr Mönche, ein geschickter Rinderschlächter oder Kinderschlächter geselle ein Rindschlachtet und, es zerlegend, sich auf einem [Markt]platz niederläßt, — in der gleichen Weise, ihr Mönche,schaut der Mönch eben diesen Körper in seiner jeweiligen Stellung oder Lage hinsichtlich seiner Ele-mente an: In diesem Körper ist das Erd-Element, das Wasser-Element, das Glut-Element und dasWind-Element."

Unser Text hat diese Stelle folgendermaßen gestaltet:,,Hier (entsteht) zum Zwecke seiner den sechs Elementen angemessenen Betrachtung ein Rinder -schlächter, der (ein Messer) trägt. (Dieser schlachtet ein Rind) und schaut die sechs Stücke auf dessenHaut gesondert an. Dann geht von dem Nabel des Yogin ein Messer aus und trennt die Gestalt des Yoginin sechs gesonderte Teile auf seiner Haut: . . . ." 160V1—2.

Der Topos des Gleichnisses ist das Zerlegen, das Rinderschlächter und Mönch gleichermaßenbefähigt, ihr Objekt nicht als Einheit, sondern als Zusammensetzung einzelner Teile zu sehen.In unserem Text nun ist dieser Rinderschlächter kein Beispiel, sondern eine wahrnehmbareErscheinung; das Zerlegen in die Elemente wird nicht mehr vorgestellt, sondern körperlicherlebt. Das Gleichnis wird hier zum Sinn-Bild, die Anschauung zur Vision; — der Mönch wirdzum Yogin. Mit den Begriffen yogin oder yogäcära, yoga oder prayoga ist eine neue Medita-tionsweise verbunden, die unserem Text ihr Gepräge gegeben hat.

1 Zitate aus der (mahäyanistisch überarbeiteten) Sanskrit version des Sütras sind überliefert in£iks. S. 21 Off. Ob die unten, S. 64f. (A) wiedergegebenen ostturkistanischen Sanskritfragmente einemSmrtyupasthänasütra zugehören oder einem ähnlichen Text, ist unsicher.

2 D II, S. 294: seyyathä pi, bhikkhave, dakkho goghätako vä goghätakanteväsi vä gävim vadhitväcätummahäpathe bilaso pativibhajitvä nisinno assa, evam eva kho, bhikkhave, bhikkhu imam eva käyamyathäthitam yathäpanihitam dhätuso paccavekkhati: atthi imasmim käye pathavidhätu äpodhätu tejodhätuväyodhätü ti. Skt. vgl. Siks. S. 210, 4ff.: tadyathäpi näma, subhüte, goghätako vä goghätakanteväsi vä gämhatvä tlksnena iastrena catväri phalakäni krtvä pratyaveksate sthito Hha vä nisannah, evam eva, subhüte,bodhisatvah prajnäpäramitäyäm carann imam eva käyam dhätuso yathäbhütam prajänäti: asty asminkäye prthividhätur abdhätur api tejodhätur api väyudhätur apiti.

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Einleitung B. Zum Inhalt 29

Der älteren buddhistischen Meditation sind die Namen Yoga, „Anspannung", und Yogin,„der sich Anspannende"', unbekannt.1 Aus der religiösen Umwelt des Buddhismus drangen diebeiden Begriffe in die späteren Texte ein und eroberten sich eine zentrale Stellung2, ohnejedoch Träger eines bestimmten weltanschaulichen Programmes zu sein. Die Vieldeutigkeit,die den Yoga noch heute zum Schlagwort sich widersprechender geistiger Strömungen werdenläßt, liegt im Wortsinn begründet: Der Yogin ist ein Mensch, der eine Aktivität im religiösenBereich entfaltet, und Yoga ist seine Tätigkeit.3 In unserem Text können wir die Art derreligiösen Aktivität des Yogin sicher bestimmen und damit den Bereich des Terminus Yogaabgrenzen. Der Begriff prayoga (,,Übung"), in Aktion getretener Yoga, ist ohne weiteres mitpariksä, ,,Betrachtung" vertauschbar4; die Betrachtung aber ist die visionäre Schau, derenEntfaltung (bhävanä)5 gelehrt und gelernt werden kann:

„Darum sollen, wenn sie dies gehört haben, Yogalehrer (yogücärya) und Yogin (yogäcära) in der Unter-weisung (upadesa) und in der Entfaltung (bhävanä) nicht nachlassen." 128R2.

Der Yoga ist die Methode, visionäre Bilder hervorzurufen:

„Dabei erscheinen im Innern durch den Yoga „Masse"6 (räsiyoga) achtzigtausend Wurmarten." 160R5.

1 Der Begriff Yoga erscheint im Buddhismus zuerst in seiner profanen und damit für den Heilswegnegativen Bedeutung: Die Yogas sind die Tätigkeiten, durch die der Tor verführt wird und die derWeise von sich tut (Uv. XXIX, 39 b : yogaih samuhyate bälo, yogän nudati panditah); vgl. PTSD:"3. (fig.) bond, tie; attachment (to the world and its lusts), or what yokes to rebirth". Zu dem BegriffYogin schreibt PTSD: "The word does not occur in the four Nikäyas", zu Yogävacara: "The term ispeculiar to the Abhidhamma literature."

2 Die Tätigkeit, die dem Begriff des Yoga inhärent ist, konnte als religiöse Aktivität verstandenwerden: caturnäm äryasatyänäm abhisamayäya yogah Jcaraniyah, „zum Erfassen der vieredlen Wahrheiten soll man Aktivität entfalten4

(WALDSCHMIDT, Kleine Brähmi-Schriftrolle: Satya-sütra « S. V, S. 415); äsavänam khayäya yogo karaniya, „zum Schwinden dei Befleckungen soll manAktivität entfalten" (A. II, S. 93); iraddhäyäm, änanda, yogah karaniyah ,,im Glauben, o Änanda,soll man Aktivität entfalten" (LV. S. 90,13). Später wird dann der Begriff Yoga teilweise zum terminustechnicus für die Meditation überhaupt, wenn etwa im Vinaya der Mülasarvästivädins (DUTT, GilgitManuscripts, III, S. 73) die Plätze genannt werden, an denen man Yoga treiben darf. Der Yogin oderYogävacara (NYANATLLOKA: „der Übungsbeflissene") ist im Visuddhimagga derjenige, der den vor-gezeichneten Weg zur Reinheit einschlägt; Mönche und Nonnen, Laienanhänger und -anhängerinnenwerden zu Yogins oder Yogäcäras (bhiksubhiksunyupäsakopäsikä yogino yogäcäräh, Sdhp. S. 6,12).

3 FEAUWALLNER, Geschichte der indischen Philosophie, I, S. 133, definiert den Begriff Yoga fol-

gendermaßen: „Unter Yoga versteht der Inder das Streben, vermittels systematischer Schulung desKörpers und Geistes auf dem Wege innerer Sammlung durch unmittelbares Schauen und Erleben dieerlösende Erkenntnis oder die Erlösung selbst zu erlangen. Er ist also keine Lehre sondern eine Me-thode, und kann als solche mit den verschiedensten Lehren in Verbindung treten."

4 äyatanapariksä, „Betrachtung der Bereiche" 135R5, 136V2, steht neben äyatanaprayoga, „Übungder Bereiche" 136R2; skandhapariksä, „Betrachtung der Gruppen" (in rüpaskandhapariksä usw.)neben skandhaprayoga, „Übung der Gruppen" 160R6; saddhatupariksä, „Betrachtung der sechs Ele-mente" 160V1 neben dhatuprayoga „Übung der Elemente" 128R3, 129R4.

5 Der Terminus wird auch verbal gebraucht: bhiksavo dhätuprayogam bhävayamti, „Mönche ent-falten die Übung der Elemente" 129R4; änäpänasmrtir bhävayitavyä, „man soll die Atmungsachtsam-keit entfalten" 128V 3.

6 räsi „Masse", bezeichnet wohl, ähnlich wie pindi „Häufung" in Divy. S. 162,15, ein einfachesBild, das unendlich vervielfältigt ist. Im Yogavidhi findet sich auf einem kleinen Fragment der analogeBegriff rädimandalayogena, „durch den Yoga des Kreises „Masse".

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30 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

,, . . verharren sie in dem Yoga des wie ein (Pisang)blatt Faltens und Entfaltens (putäputayoga)."1

1S2V5.,,. . . wie eine Leuchte durch den Yoga des Hervorhebens (utkarsanayoga) . . ." 124R5,,,. . . entsteht diese Schau durch den zuendegeführten Anschauungsyoga (pratyaveksanayoga)." 169V5.

Die Kenntnis solcher Methoden wird jedoch in unserem Werk vorausgesetzt. Dieses hat dieAufgabe, die einzelnen Visionen als systematische Übungen darzustellen, zu gliedern unddogmatisch zu untermauern. Daher enthalten die einzelnen Abschnitte zu Anfang und Endescholastische Erörterungen, die die Vorbereitungen (parikarman)2 und Besonderheiten(visesa)3, die Hindernisse (pratipaksa) *>und die Ergebnisse (nisyanda)^ der Übungen erläuternsollen. Diese theoretischen Grundlagen unseres Textes beruhen auf dem Lehrgut der Sarvä-stivädins, wie es aus den kanonischen Texten entwickelt wurde. Auch der praktische Teil istkeine Neuschöpfung, sondern geht auf alte visionäre Traditionen zurück, die zum Teil in denBuddha- und Heiligenlegenden, sowie in der Mythologie ihren Niederschlag gefunden haben.Wie Maudgalyäyana in die Himmels- und Höllen weiten dringt und von dort Kunde bringt6,sieht auch der Yogin die Höllen vor seinen Augen7; wie Märas Heere gegen den BodhisatvaWaffen schleudern8, stürmen die Wesen auch gegen den Yogin mit Waffen, Feuer und Giften

1 Der Stamm des Pisangbaumes besteht nur aus einem zusammengefalteten Blatt und dient deshalbals Symbol der Haltlosigkeit der Gruppe Gestaltungen; durch das Entfalten wird ihre Wesenlosigkeitoffenbar. Vgl. S. 96 u. Anm. 3.

2 Zu den Vorbereitungen gehören Tugendübungen usw. (vgl. siladikrtapari(karmanah), „die Vor-bereitung, an deren Anfang die Tugend steht" 134R2 = 128R4; vgl. auch 132V1), aber auch einfache,vorbereitende Visionsübungen (vgl. S. 96ff.). P. parikammaicata entspricht Skt. krtaparikarman; vgl.krtaparikarmanah avasthitasamädheh, „der die Vorbereitung durchgeführt hat und in Kontemplationverharrt" 130R4 « 130V5; vgl. auch LUDERS, Säriputraprakarana, S. 392 (= Phil.Ind., S. 194) (C4. R2):yatidharmmena krtaparikarmmanoh, ,,(der beiden Buddhajünger Säriputra und Maudgalyäyana), diedurch Selbstzucht die Vorbereitung durchgeführt haben".

3 Die Übungen werden ,,samt Vorbereitung und Besonderheiten" (saparikarmä savisesä 128R2,152R4) durchgeführt. Unter den Besonderheiten sind die verschiedenen geistlichen Errungenschaften zuverstehen; vgl. etwa Divy. S. 271,7ff.: tato bhagavatä tüdrsidharmadesanä krtäyäm srutvä bahubhihsattvaiatair mahän viieso 'dhigatah kaiicic chrotaäpattiphalam säksätkrtam kaiicit sakrdägämiphalamkaiicid anägämiphalam kaiicit sarvakleiaprahänäd arhattvam säksätkrtam kaiicid üsmagatäni kuiala-müläny utpäditäni kaiicid mürdhänah kaiicid mrdumadhyäh ksäntayah kaiicic chrävakabodhau cittänyutpäditäni kaiäcit pratyekabodhau kaiicid anuttaräyäm samyaksambodhau kaiicic charanagamanänigrhitäni kaiicic chiksäpadäni yadbhüyasä sä parsad buddhanimnä dharmapravanä samghaprägbhärävyavasthitä\ „Dann führte der Erhabene eine Lehrpredigt von solcher Art durch, daß viele hundertWesen eine große Besonderhe i t erreichten: einige verwirklichten die Frucht des Eintrittes in den[aufwärtsführenden] Strom, einige die Frucht des [nur noch] einmal Wiederkehrens, einige die Fruchtdes nicht [mehr] Wiederkehrens, einige verwirklichten, nachdem sie allen Befleckungen entsagt hatten,die Heiligkeit, einige ließen erhitzte Wurzeln des Heiles entstehen, einige hauptsächliche und einigemäßige oder mittlere [Formen der] Geduld, einige richteten ihre Gedanken auf die Erleuchtung alsJunger [eines Buddha], einige auf die als Pratyekabuddha und einige auf die unvergleichliche voll-kommen Erleuchtung, einige nahmen die [dreifache] Zuflucht an und einige die Gebote; 'darüber-hinaus wurde die Versammlung dem Buddha ergeben, der Lehre gläubig und der Gemeinde zugetan.

4 Vgl. die Zusammenstellung der Hindernisse S. 115 f.5 Der Terminus wird im Sinne von punyanisyanda, „Ergebnis (= Erfolg) durch [religiöses] Ver-

dienst" verwendet; etwa in 146V6: vyutthitasyäpi nisyamdam anuvartate, „erwacht [der Yogin], folgtdas Ergebnis*'. Er kann aber auch mit negativen Begriffen verbunden werden: vyapüdanisya(nda),„Ergebnis des Übelwollens" 147R1.

6 Etwa Mv. I, S, 5ff.7 145R5; 148R5J?.8 LV. S. 317,15ff.

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Einleitung B. Zum Inhalt 31

an1; wie der Buddha Feuer und Wasser aus seinem Leib entläßt2, gehen von dem Yoginleuchtende Ströme aus 3, und wie der Buddha, wird auch der Yogin von himmlischen Blumen-regen überschüttet.4 Die Vorstellungen über den Weltbau wurden im älteren Buddhismusebenfalls von solchen visionären Erlebnissen beeinflußt, was vor allem in der engen Ver-knüpfung der Götterwelten mit den vier dhyäna-Stnien zum Ausdruck kommt. Unser Texthat auch hinsichtlich seines Wel tb i ldes diese traditionellen Anschauungen übernommen5,die sich nach seinen Schilderungen folgendermaßen zusammenfassen lassen: Den Mittelpunktunseres Weltsystems bildet die Erde (prthivi). Unter diesem Begriff wird einerseits die Erd-oberfläche (prthivlmandala, „Erdkreis") verstanden, andererseits aber auch die Räume dar-über und darunter, soweit sie mit dem Erdelement (prthivldhätu) behaftet sind. So reicht dieErde nach oben bis zu den Aghanistha[-Göttern] (aghanisthaparyamtä prthivi), den höchstenGottheiten der vierten Versenkungssphäre (caturtha dhyäna), nach unten umfaßt sie die unterihrer Oberfläche liegenden Wohnsitze der Gespenster (preta) sowie die Höllen, von denen dieacht großen Höllen (mahänaraka) Sanjiva, Kälasütra, Sanghäta, zwei Raurava, Tapana,Pratäpana und Avici mit ihren Qualen (käranä) aufgeführt sind.6 Jede Hölle hat 16 Neben-kammern (utsada)7, dazu kommen die kalten Höllen (sltanaraka).8 Die untere Begrenzung derErde bildet die Goldscheibe (kancanacakra).9 Weiter nach unten folgen sodann der Wasser-kreis (abmandala), der Windkreis (väyumandala) und schließlich das Element Äther (äkäsa-

1 144R2-3; s. unten, S. 125, Anm. 6.2 Vgl. etwa Divy. S. 161,8ff : adhah käyam prajvälayaty uparimät käyäc chitalä väridhäräh sy andante,

„Abwärts läßt er seinen Körper brennen, aufwärts fließen aus seinem Körper kühle Wasserströme "Über dieses berühmte 'Zwillingswunder' (yamakaprätihärya) handelt ausführlich LÜDEBS, Bharhut,S. 62ff.; vgl. auch WALDSCHMIDT, Wundertätige Mönche in der ostturkistanischen Hinayäna-Kunst,S. 2ff.

3 S. unten, S. 41 f.4 S. unten, S. 40.5 Soweit erkennbar, fügt sich das Weltbild unseres Textes ganz in den durch die Dogmatik der Sarvä-

stivädin gesteckten Rahmen. Das dritte Kapitel des Abhidharmakosa kann für alle dargestelltenLehren zum Vergleich herangezogen werden. Für die Stellenbelege zu den enzelnen Begriffen unseresTextes vgl. das Wörterverzeichnis S. 190ff.).

6 Die Höllen werden in der angegebenen Reihenfolge untereinander liegend vorgestellt. Zu den An-gaben über die Höllenqualen im Vergleich mit anderen Texten vgl. die Anm. zul48B5ff. (S. 13 8f.).

7 Vgl. AbhdhK. III, S. 152: „Oh les nomme utsada parce que ce sont des lieux de tourment supple-mentaire: dans les enfers les damnäs sont tourmentes; ils le sont par surcroit dans les utsadas." DerQuerschnitt einer Hölle mit ihren Nebenkammern wird folgendermaßen dargestellt (BASTIAN, gra-phische Darstellung des buddhistischen Weltsystems, Tafel IV):

8 Vgl. AbhdhK. III, S. 154: ,,11 y a huit autres enfers, les enfers froids, TArbuda, etc." Die kaltenHöllen werden in unserem Text nur in der Formel astau mahünaraJcüh sodasotsadapariväräh sahasita-narakaih 145R5 — 148R5 genannt.

9 Andere Bezeichnungen sind: käncanavajramandala, „Golddiamantkreis" (Zitat eines kan. Sarvä-stivädin-Werkes in Bcvp. S. 168,7; in demselben Zitat in Öiks. S. 148,15 findet sich dagegen die Lesartkancanacakra) und käncanamayi bhümi, „Boden aus Gold" (AbhdhK. I l l , S. 140).

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dhätu).1 Seitwärts wird die Erde von dem großen Ringwall (mahäcakraväda) umgeben2,hinter dem das Meer (samudra) liegt.3 Die Räume über der Erdoberfläche werden in siebenStätten (bhümi) eingeteilt: Die Region der Sinnenwelt (kämadhätu), die Übergangsstufe zurFormenwelt (anägamya) und die Formenwelt, die aus den vier Versenkungssphären (catväridhyänäni) und der Versenkungszwischensphäre (dhyänämtara) (zwischen der ersten undzweiten Versenkungssphäre) besteht.4

Die Lebewesen (satva) der Erde können in fünf Existenzformen (pancagati)5 geborenwerden: als Gespenster (preta) und Höllenwesen (satvä närakäh) unter der Erdoberfläche6,als Menschen (manusya) und Tiere (tiryak) auf der Erde, und als Götter in den Götterklassender Sinnenwelt (kämävacarä devah) und der Formenwelt (rüpävacarä devah)7. Von einzelnenGötterklassen werden nur die Paranirmitava&avarti-Götter8 und die Aghanistha-Götter9

1 Die Kreise (mandala) entsprechen also den Elementen (dhätu); daß der Begriff des Kreises nichtauch auf den Äther (äkäsa) angewendet, sondern durch den des Elementes ersetzt wird, liegt wohldaran, daß die dem Kreis inhärierende Vorstellung der Begrenztheit von dem Äther fern gehaltenwerden soll. Dies wird schon in einem kanonischen Dialog erörtert: 'prthivi, bho gautama, kutra pra-tisthitä?' 'prthivi, brähmana, apmandale pratisthitä' 'apmandalam, bho gautama, kva pratisthitam?"'väyau pratisthitam' 'väyur, bho gautama, kva pratisthiiah?' 'äkäie pratisthitaK 'äkääam, bho gautama,kutra pratisthitam?' 'atisarasi, mahäbrähmanätisarasi, mahäbrähmana. äkäiam, brähmandpratisthitamanälambanam' „'Die Erde, Herr Gautama, worin steht sie fest?' 'Die Erde, Brahmane, steht im Wasser-kreis fest.' 'Der Wasserkreis, Herr Gautama, wo steht er fest?' 'Im Wind steht er fest.' 'Der Wind,Herr Gautama, wo steht er fest?' 'Im Äther steht er fest.' 'Der Äther, Herr Gautama, worin steht erfest?' 'Du gehst zu weit, großer Brahmane, du gehst zu weit, großer Brahmane; der Äther, Brahmane,steht nirgends fest und ist ohne Stütze.'" (zitiert in AbhdhKVy. S. 15,27—32; übers, von BOTJRNOUF,Introduction, S. 448L). Vgl. 136R5 u. Anm. 10 (S. 112).

2 Vgl. AbhdhK. III, S. 141: „Enveloppant le tout, le Cakraväda, ainsi nomme parce qu'il encerclel'univers ä quatre continents et lui donne ainsi la forme d'une roue." Der Name Mahäcakraväda, dersonst meist im Kompositum mit Cakraväda erscheint (vgl. BHSD), wird in AbhdhK. nicht genannt(ebenda, S. 143, Anm. 3).

3 Vgl. den Ausdruck samudraparyamtä mahäprthivi, ,,die meerbegrenzte große Erde" 129V1. DasWasser bildet also nicht nur die untere, sondern auch die seitliche Fortsetzung der Erde.

4 Zu diesen Stätten kommen noch die in unserem Text nicht genannten drei Bereiche (äyatana) derWelt der Formlosigkeit (ärüpyävacara): äkäsa, „Äther", vijnäna „Bewußtsein" und äkincanya „Nichts-heit", so daß (ohne kämadhätu) neun Stätten der Meditation aufgezählt werden: anägamya-dhyä-näntara-caturdhyän-äkääa-vijnän-äkimcanyäyatana-bhümikah, AbhdhKVy. S. 101,29f.; S. 113,28f. u.öfter; AbhdhK. VI, S. 271. Zu den Begriffen dhyänäntara und anägamya, die eine Eigentümlichkeitder Sarvästivädin-Scholastik zu sein scheinen, vgl. AbhdhK. VIII, S. 181, Anm. 2. Die Päliüberliefe-rung nennt die drei Stätten: bhümibhedato tividham: kämävacaram, rüpävacaram, arüpävacaram ca,„nach der Einteilung in die Stätten ist sie dreifach: sich auf die Sinnen weit, die Formenwelt und dieWelt der Formlosigkeit beziehend", Vism. S. 386,106.

5 Einige Texte sprechen von sechs Existenzformen, indem sie noch die Asuras (Dämonen) als selb-ständige Klasse anführen.

ü Diese Existenzformen werden als apäya, „schlechte Lebensräume", bezeichnet. Der Strom, dervon dem Yogin ausgeht, durchdringt und erleuchtet diese Räume; 146E6, 129R2.

7 Einmal werden in unserem Text auch die Wesen der Götterklassen der Welt der Formlosigkeitgenannt: kämärüpärüpyavacarädeväparivrto, „umgeben von den [Wesen der] Götterklassen der Sinnen-welt, der Formenwelt und der Welt der Formlosigkeit" 147V1.

8 In unserem Text ist sowohl die Namensform paranirmitavasavartin (150V2) als auch parinirmita-vasavartin (153R4) belegt. Die klassische Erklärung des Namens geht von para- aus: ,,11 y a des etresdont les objets desirables sont crees par d'autres et qui disposent de ces objets crees par d'autres. Telssont les Paranirmitavasavartins". AbhdhK. III, S. 166, nach Sang. III, 34 (= D. I l l , S. 218). Daß aberdie Form parinirmitavasavartin keine bloße Verschreibung, sondern eine echte Nebenform darstellt,

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Einleitung B. Zum Inhalt 33

als obere Begrenzung der Sinnen- bzw. der Formenwelt mehrmals genannt; einmal erscheinendie Suddhäväsa-Götter, d. h. die vier obersten Götterklassen der Formenwelt, in Begleitungdes Erhabenen.1 Gott Brahma, auf einem Schwanenwagen stehend2 oder mit einem Krugein der Hand,3 tritt dem Yogin vor Augen4, und die Wesen seiner Götterklasse erfüllen denLuftraum.5 Damit sind die Hinweise auf göttliche Wesen in unserem Text erschöpft. Wie inanderen Hmayäna-Werken nehmen die Götter den übrigen Wesen gegenüber keine Sonder-stellung ein, während die Buddhas zu Angelpunkten kosmischen Geschehens werden. Wie dieWesen dem Yogin in seinen Visionen handelnd und leidend gegenübertreten, erscheint auchder Buddha, hier immer als ,,der Erhabene" (bhagavant) bezeichnet6 oder die Buddhas7 anentscheidenden Stellen der Übungen, leuchtend, predigend und segenspendend.

Den Welträumen mit ihren Lebewesen und den Buddhas auf der einen Seite steht alszweiter Pol des visionären Geschehens die Ges ta l t des Yogin gegenüber. Im Gegensatzzu dem Mystiker, der in höhere Welten entrückt wird, verläßt der Yogin niemals seinenStandort (sthiti)*; durch systematische Übung erreicht er, daß die Erscheinungen vor seineAugen treten, oder, wie es oft präzisiert wird, daß sie aus seinem Inneren heraus geschaffenwerden. Der Gestalt des Yogin (äsraya oder yogäcäräsraya) kommt daher zentrale Bedeutungzu. Der Begriff äsraya (,,Stütze") wird hier, wie im Abhidharmakosa, in der Bedeutung vonkäya „Körper" verwendet. So ist in einem Gleichnis des Satipatthäna-Sutta 9 von dem mensch-lichen Körper die Rede:

.,Gleichwie, ihr Mönche, ein an beiden Enden zu öffnendes Sätuch10 voll von verschiedenerlei Körnern

zeigt die mehrfach belegte Schreibung des Namens in dieser Form im Sangitisutra (HOERNLE, Manu-script Remains, S. 22).

9 Zur Schreibung und Bedeutung des Namens vgl. oben, S. 21, Anm. 5.

1 bhagaväm cch(u)d(dhäväsadevapariv)r(to daksine padmaka)rnikäyäm nisidati iuddhäväsäS ca devähpatresu, „der Erhabene, von den Suddhäväsa(-Göttern umgeben), setzt sich (an der rechten) [Seite]in die Samenkapsel der Lotosblume nieder und die Suddhäväsa-Götter in die Blütenblätter". 152V3;152R2.

2 hamsarathadhirüdhah brahmä 1S2V2, 150R6.3 brahmä, grhitäsuvarnabhäja(na) 151R6; brahmä ca bhrmgäram ädüyägratah sthito 150V5.4 Gott Brahma erscheint regelmäßig zu dem Gelübde (pranidhäna) des Yogin; s. unten, S. 54f.5 136V 5; 148R2.6 Die Bezeichnung „Buddha" für den Erhabenen findet sich nur in der Zehnnamensformel 164V1;

sonst wird buddhüh, mit oder ohne bhagavantah, nur im Plural verwendet.7 Namentlich werden nur der Buddha der Zukunft Maitreya und einmal die Reihe der sechs Vor-

gänger des historischen Buddha genannt.8 So wird auch das alte Visionsbild des Berührens von Mond und Sonne (D. I, S. 78 usw.) nicht als

ein Entrücktwerden verstanden: so svayarn äirame paryamkena nisanno candramayidalam casüryamandalam ca päninä parämriati, ,,er sitzt selbst in [seiner] Klause im Ruhesitz und berührt dieMondscheibe und die Sonnenscheibe mit seiner Hand" Mv. I, S. 284,3—5.

9 D. II, S. 293: seyyathä pi, bhikkhave, ubhatomukhä mutoli pürä nänävihitassa dhannassa ,evam eva kho, bhikkhave, bhikkhu imam eva käyam uddham pädatalä adho kesamatthakä tacapariyantampüram nänappakärassa asucino paccavekkhati. Skt. vgl. SsP. S. 1430,17ff. = Öiks. S. 210,8ff.: tadyathäpinäma, subhüte, karsakasya mütodi (SsP. fälschlich: mrtotrih) pürnä nänädhanyänäm (ÖsP.: nänädhänya-jätänäm) , evam eva bodhisatvo mahäsatvah pramäpüramitäyäm carann imam eva käyamürdhvam pädataläd adhah kesamastakän nakharomatvakparyantam (Siks. fälschlich: kesamastakanakha-romatvakromaparyantam) pürnam nänäprakärasyäsucer (Ösp.: nänävidhasyd0) yathäbhütam pratyaveksate.

10 Das Wort mutoli (= Skt. mütodi) ist nur in diesem Textzusammenhang belegt. Als Übersetzungwurde vorgeschlagen 'vesseV (WARREN), 'bag' (BENDALL), 'provision-bag' (PTSD), 'basket, bag or large3 Schlingloff, Yogalehrbuch

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ist 9 in der gleichen Weise, ihr Mönche, schaut der Mönch eben diesen Körper an, von derFußsohle aufwärts und der Haarspitze abwärts mit Haut umschlossen, mit verschiedenartigem Unratgefüllt."

In unserem Text ist in der Bearbeitung dieser Stelle käya durch äsraya ersetzt:

„Dann sieht [der Yogin seine] eigene Gestalt wie ein Sätuch von verschiedenartigem Unrat erfüllt."128R5.

An einigen Stellen wird jedoch der Begriff des Körpers beibehalten1:

,,Dann wird sein Körper von Wolkenhaufen aus Bergkristall zum Erstarren gebracht." 161V2.

In einer ähnlichen Darstellung wird stattdessen die Gestalt genannt:

„. . . sieht [der Yogin] seine eigene Gestalt von Tempeln erstarrt." 125R5.

Die Vorstellung des Erstarrens wird uns an späterer Stelle beschäftigen2; in diesem Zu-sammenhang zeigen die Beispiele, daß die Gestalt an den wesentlichen Meditationserlebnissenteilhat. Sie wird mit Lotosblumen überschüttet3 und von mondhellen Flüssen erfüllt4; sievermag selbst wie die Mondscheibe zu leuchten.5 Die Gestalt des Yogin (äsrayo yogina)erscheint aus Diamant und auf einem Diamantthron sitzend6, aber sie kann auch kraftloswerden und verfallen.7 Am Ende einer Übung nimmt der Yogin alle Visionen in seine Gestaltzurück 8 :

„Dann wird alles zu Erkennende in der Gestalt des Yogin verborgen." 127 Rl.„Dann tritt, zerschmolzen wie ein Klumpen Butterschmalz, alles zu Erkennende in seine Gestalt ein."136R1.

Häufig wird jedoch bei dieser Vorstellung konkreter vom Nabel (näbhi) des Yogin ge-sprochen9:

„am Ende wird alles im Nabel des Yogin zum Verschwinden gebracht. So [erfolgt] das Erwachen.**139R3.

container'' (BHSD). Die tibetische Übersetzung ist rjan (Öiks. S. 210, Anm. 3), das vielleicht mit 'rjahma, or rdzan-ma, store-room' (JÄSCHKE) zusammenhängt. Für die Bedeutung des Wortes mutoli ergibtsich aus dem Textzusammenhang, daß es in der Landwirtschaft Verwendung findet (karmkasya), mitKörnern gefüllt wird und an zwei Enden zu öffnen oder offen ist (ubhatomukhä). Das letztere trifftweder für einen Korb noch für einen Sack zu. In der Landwirtschaft werden aber bis auf den heutigenTag zur Aussaat von Mischfutter (Gemenge) Sätücher verwendet, die von oben mit Körnern gefülltund dann zur Aussaat unten geöffnet werden. Der Vergleich mit dem oben und unten zu öffnendenKörper ist naheliegend.

1 Neben ääraya, „Gestalt" und käya, „Körper" wird auch einige Male darira, „Leib" gebraucht.2 S. 90f.3 131R3; R4.* 152R1/2 « 152V1 « 130R4.5 127R1.6 144V5.7 118R5.8 Vgl. auch die Zusammenstellung unten S. 53 f.9 Der Nabel als Körpermittelpunkt spielt auch in anderen Meditationsschilderungen als Aus- und

Eintrittsstelle der Visionen eine Rolle. Vgl. POZDNEJEV, Dhyäna und Samädhi, S. 26: „Nachdem diePerle den leeren Raum und das Ende des Alls erreicht, kehrt sie zurück und geht mit dem sie begleiten-den Licht in den Nabel des Kontemplanten ein."

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Einleitung B. Zum Inhalt 35

Auch wenn die Visionen als von der Gestalt ausgehend geschildert werden, wird oft eineKörperstelle als Austrittspunkt genannt. Hier erscheint ebenfalls der Nabel1:„Götter, die aus seinem Nabel hervorkommen" 147V2.„Im Zwischenraum [seines] Nabels entsteht das Antlitz eines Löwen aus Edelsteinen." 130V1/2.

Vom Haupte (murdhan) des Yogin geht ein Milchbaum2, ein Schirm aus Edelsteinen3,ein Diamant1 oder eine Frau5 aus. Am häufigsten ist jedoch das Bild des vom Haupte aus-gehenden Stromes.6 Der Ausgangspunkt dieses Stromes wird meist genauer festgelegt:„Dann (geht) von [seiner] Stirn (lalüta) ein Strom (aus)". 117V6.

„(Dann) geht von dem Mittelpunkt zwischen [seinen] (Brauen) (bhrumadhya) ein Buddhastrom aus."131V3.

„von unterhalb des Mittelpunktes [zwischen seinen] Brauen (bhrumadhyädhastät) geht ein Strom aus."134R6.

„Dann geht von der vertieften Stelle unter (dem Mittelpunkt [zwischen seinen] Brauen) (bhrumadhyä-dhar nimnapradesa) ein Milchstrom aus." 146R6.

Vom Herzen (hrdaya)1 gehen die Gefühle der Güte, des Mitleides, der Freudigkeit und desGleichmutes aus, oder die Frauen, die diese Gefühle jeweils verkörpern8:„Dann geht die Verkörperung des Mitleides vom Herzen aus" 148V5.

„In seinem Herzen entsteht eine goldleuchtende, erfreute Frau als Verkörperung der Freudigkeit."H3R3*.

Objekte, die in großer Zahl entstehen, kommen aus allen Körperöffnungen (srotas)hervor:„Aus allen seinen Körperöffnungen kommen äthergleiche Seidentücher10 hervor (und umhüllen alleWesen)." 148R4/5.

„Dann [kommen] aus allen [seinen] Körperöffnung^n auf Lotosblumen sitzende Buddhas, Pratyeka-buddhas und [Buddha]jünger [hervor]." 136R1^.

Die Nennung solcher körperlichen Ausgangspunkte der entstehenden Visionen gestattetuns einen Einblick in die Technik der Meditation. Das Zustandekommen der Erscheinungen

1 Vom Nabel geht die zweite Phase des mehrfach ausführlieh beschriebenen Stromes (praväha) aus(s. unten, S. 38f.); außerdem ein Blumenstrom 131V2, ein Strom von Buddhas 133V4 und mondhelleFlüsse 152R1.

2 145V1; vgl. 127V2 (ein Baum aus Edelsteinen).3 130V4.4 121R4.5 148V1.6 S. unten, S. 38f.7 Einmal wird ein goldenes Banner (dhvaja) genannt, das im Herzen entsteht (153R2), während an

einer anderen Stelle ein glas[farbenes] Banner von der Nasenspitze (näsägra) ausgeht (115V6).8 Auch das Milchmeer (143R6) oder der Milchteich (147V2), die dem Gefühl der Güte Ausdruck ver-

leihen, entstehen im Herzen des Yogin.9 Ähnlich 148R19 151V6, 162V3, 165V6.

10 Zu der Übersetzung von patta als „Seidentuch" vgl. LÜDEBS, Textilien im alten Turkestan, S. 24ff.11 Vgl. POZDNEJEV, Dhyäna und Samädhi, S. 28: „Bei weiterer Betrachtung treten aus allen Poren

seines Körpers Padmablumen mit Buddhas hervor, erfüllen den ganzen Luftraum mit einem endlosenRanken werk und kehren dann sämtlich an ihren Ausgangspunkt durch den Nabel zurück." Vgl. auchSIEG, Übersetzungen aus dem Tocharischen, II, S. 30f.: „Darauf gingen aus den 80000 Poren desBuddha (Strahlen) heraus. Am Ende der Strahlen wurden Teiche auf den Teichen Sitze ausBeryll (auf den Sitzen) Lotusse [und] auf den Staubfäden der Lotusse Buddha-götter sichtbar.*'3 *

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wird dadurch erreicht, daß der Yogin seinen Geist (citta) oder sein Denken (cetas) auf diebetreffende Körperstelle konzen t r i e r t {wpanibandh). So beginnt eine der Darstellungen desStromes1:

„[Es erfolgt] dann die Konzentration des Geistes (dttopanibandha) auf den Mittelpunkt zwischen denBrauen. Von diesem geht ein Strom aus." 129 Rl.

Dieselbe Körperstelle kann jedoch auch ganz andere Erscheinungen hervorrufen:

„Hat sich [der Yogin] dem Mitleid zugewandt [und sein] Denken auf den Zwischenraum [zwischen]den Brauen konzentriert (upanibaddhacetas), entsteht weiterhin ein Hohlraum. Darin sieht er (denErhabenen)." 151R4 2.

In den Meditationen über den Buddha, die Lehre, die Gemeinde, die Tugend und die Gott-heiten entsteht durch die Konzentration jeweils eine Frau:

„(Konzentriert) [der Yogin] weiterhin [sein] (Denken) unter der Voraussetzung der Meditation überdie Lehre (auf das Herz (dharmänusmrtipürvam hrdayopanibaddhacetas), entsteht die Frau) aus (Glasund ihre) öl(gefüllten) Schalen." 166R2ß

Hier geht die Frau, wie bei den oben erwähnten Unermeßlichkeiten Güte, Mitleid, Freudig-keit und Gleichmut, vom Herzen als dem Sitz der Gefühle aus. Aber auch ungewöhnlichereKörperstellen dienen als Konzentrationspunkte:

,,. . . sieht [der Yogin], indem er [seinen] Geist durch das Tor des Mundes auf den rechten Zahn konzen-triert (cittopanibandham kr)." 142R4/5.

Ein anderes mal geht die Übung von der Konzentration auf eine bestimmte Stellung derZehen4 aus:

„(Hat) [der Yogin] ebenso (die Vorbereitung, an deren Anfang) die Tugend (steht, durchgeführt),ist die Konzentration des Geistes auf den Spalt zwischen den Nägeln der [beiden] großen Zehen auszu-führen. Dann sieht der Spalt zwischen den Nägeln wie das Maul eines Seeungeheuers aus. In diesesläßt [der Yogin seinen] Geist eingehen." 128R4.

Die Vorstellung des Seeungeheuers (makara)5 wird also hier durch die dem geöffneten Maulentsprechende, V-förmige Stellung der Zehen angeregt. Solche einfachen Praktiken sindjedoch in unserem Text selten; es entspricht seiner weit höher entwickelten Meditations-technik, wenn in demselben Kapitel an späterer Stelle diese Praxis nicht geübt, sondern selbstals Vision geschaut wird:

„[Sein] Standort erscheint von Bäumen erfüllt, an deren Wurzeln Mönche sitzen und die Übung derElemente entfalten: Aus den Spalten zwischen ihren Zehnägeln kommen Elemente hervor, durch-

* S. unten S. 38f.2 Vgl. POZDNEJEV, Dhyäna und Samädhi, S. 26: „Dann richtet er sein Sinnen ausschließlich auf die

Stirn, und bald gehen aus ihr Buddhagestalten hervor".3 Ähnlich 165V2, 167V4, 167R4, 169V5, 169R3, 170R2.4 Vgl. POZDNEJEV, Dhyäna und Samädhi, S. 24 (Beginn der Meditation der Häßlichkeiten): „Der

Asket richtet seinen Blick und seine ganze Aufmerksamkeit auf die große Zehe des linken Fußesund stellt sich genau in ihrer Mitte ein kleines weißes Geschwür vor."

5 Vgl. VOGEL, Le makara dans la sculpture de l'Inde; WALDSCHMIDT, Buddhistische Kunst in Indien,S. 58: „Unter den zahlreichen dekorativ verwandten Fabeltieren der frühindischen Kunst — den ge-flügelten Löwen, Stieren, Pferden, Einhörnern und Mischwesen — ist der Makara das bemerkens-werteste (Abb. Nr. 29 u. 71 unt.). Seine Charakterisierung wechselt; meist besitzt er einen Fischleib,einen Fischschwanz und zwei Fischflossen, dazu kommen entweder zwei oder vier Beine. Der Vorder-körper gleicht bald mehr dem eines Krokodils, bald mehr dem eines Dickhäuters. Immer hat das Tiereinen Kopf mit aufgerissenem, zahnbewehrtem Rachen, dessen Schnauzenende sich rüsselartig auf-rollt."

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Einleitung B. Zum Inhalt 37

dringen die ganze Welt und werden in eben diesen, den jeweiligen Mäulern der Seeungeheuer, zum Ver-schwinden gebracht. Am Ende wird alles im Nabel zum Verschwinden gebracht." 129R4bis 6.

In dieser Weise werden oft recht komplizierte Bilder aufgebaut, die unser Text mit all-gemeinen Aussagen, wie ,,sie entstehen (utpadyante)", „erscheinen (drsyante)", „treten inErscheinung (prädur bhavanti)", „kommen zu gesicht (abhimukhi bhavanti)" „werden sicht-bar (ävir bhavanti)" usw. darstellt, ohne nähere Angaben über die Praxis ihrer Hervor-bringung zu machen. Diese Bilder beruhen jedoch auf wenigen meditativen Vorgängen, dieden jeweiligen dogmatischen Anforderungen entsprechend gedeutet werden.

Als erstes dieser inneren Erlebnisse, aus denen die Visionen aufgebaut werden, betrachtenwir nun das Dur chd r in gen (sphar) und Erfül len (pr, äpr) der Welträume. Diese Meditationgeht auf eine alte, in ihren Ursprüngen wohl nicht buddhistische Praxis zurück, deren Dar-stellung in den kanonischen Schriften im stereotypen Wortlaut häufig belegt ist1:

„Man durchdringt mit von Güte erfülltem Denken eine Himmelsrichtung; ebenso die zweite, die dritteund die vierte. So durchdringt man aufwärts, abwärts und seitwärts überall und allweitig die allum-fassende Welt mit von Güte erfülltem Denken, das weitreichend und großzügig ist, unermeßlich, freivon Haß und Bedrückung."

Anschließend wird mit denselben Worten das Durchdringen der Welt unter den Aspekten derübrigen drei ,,Unermeßlichkeiten'', des Mitleides, der Freudigkeit und des Gleichmutesbeschrieben. Spätere Bearbeitungen dieser Meditationspraxis sind dann von der urtümlichen 2

Vorstellung, daß das Denkorgan (cetas) den Körper verläßt und in fernen Welten verweilt(vihar), abgegangen.3 Auch die einseitige Bindung an die ,,Unermeßlichkeiten'' wurde fallengelassen. So durchdringen dann die Flammen (arcis), die bei dem Lächeln eines Buddha vonseinem Antlitz ausgehen, die Welträume, lindern abwärts (adhas) gehend die Qualen derHöllenbewohner und dämpfen aufwärts (ürdhatas) gehend die Freude der Himmelsbewohner.4

1 D. I, S. 250f. usw.: so mettasahagatena cetasä ekam disam pharitvä viharati, tathä dutiyam, tathätatiyam, tathä catuttham. iti uddham adho tiriyam sabbadhi sabbattatäya sabbävantam lokam mettasaha-gatena cetasä vipulena mahaggatena appamänena averena avyäpajjhena pharitvä viharati. Skt. vgl.Mvy. 1508—09, MPS 34. 156—157 (S. 350): sa maitrisahagatena (MPS: maiträsahagatena) cittenävaire-ndsapatnenävyäbädhena (MPS: °ävyävadhyena) vipulena mahadgatenäpramänenädvayena subhävitenaikämdUam adhimucya spharitvopasampadya viharati, tathä dvitiyam (MPS richtig: dvitiyam), tathä trtlyam(MPS: °yäm), tathä caturtham (MPS: °thim). ity ürdhvam adhas tiryak sarvasah sarvävantam imam lokam(Forts, nur MPS:) maiträsaha(ga)tena c(i)ttenävairenäsapatnenävyävadhyena vipulena mahadgatenäpra-(mänenädvayena subhävitenaikäm disam adhimucya sphari)tvopasam(pad)ya (v)yahärsit.

2 RUBEN, Schamanismus im alten Indien, vermutet Einfluß des Schamanismus, der ,,mit einer

prähistorischen Kulturwelle aus Innerasien nach Indien gekommen sein" muß (S. 204). „Nach allerleiVorbereitungen verfällt der Schamane in Trance und erlebt es, wie sein Geist sich von der Erde erhebtund durch die neun Himmelssphären mit ihren Göttern und Geistern hindurchzudringen vermag"(S. 166). Vgl. zu der Frage schamanistischer Einflüsse auf den Yoga auch ELIADB, Schamanismus undarchaische Ekstasetechnik, 1957, und Yoga, 1960; anders HAUER, Der Yoga als Heilsweg, 1960.

3 Dogmatische Bedenken, dem Denkorgan den anderen Organen gegenüber eine solche Sonder-stellung einzuräumen, mögen hierbei bestimmend gewesen sein; vgl. RUBEN, Schamanismus im altenIndien, S. 171: „Ein typisches Element, der Dualismus von Leib und Geist, liegt im Buddhismus nichtmehr in der primitiven Form des Schamanismus vor. Also kann auch keine Seele durch denHimmel wandern."

4 Divy. S. 366, 23ff.: tato bhagavatä smitam vidarsitam. dharmatä khalu yasmin samaye buddhäbhagavantah smitam vidarsayanti, tasmin samaye nilapUalohitävadätamanjisthasphatikarajatavarnäarciso mukhän niscaranti. kecid ürdhato gacchanti, kecid adhastäd gacchanti. ye 'dho gacchanti, te samjivam

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38 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

In unserem Text ist es ein Strom (praväha), der von dem Yogin ausgeht und die Welt durch-dringt. Die in ähnlichem Wortlaut1 mehrfach überlieferte Darstellung lautet:„Unmittelbar darauf beglückt [der Yogin seine] Gestalt durch die Besprengung.2 Dann [erfolgt] dieKonzentration des Geistes auf den Mittelpunkt zwischen den Brauen. Von diesem geht ein Strom aus,durchbricht den Erdkreis, erleuchtet die Höllen und die Gespenster[welten], durchbricht die Gold-scheibe, erleuchtet den Wasserkreis, den Windkreis und das Element Äther, kehrt zurück, tritt in denNabel ein, geht durch das Haupt aus, leuchtet ungeteilt bis zu den Aghanistha-Göttern und tritt mitder Essenz der vier Versenkungssphären wieder durch sein Haupt ein. Weiterhin geht der eine Stromvom Mittelpunkt zwischen [seinen] Brauen aus und der zweite vom Nabel: [ihr] Gemisch durchdringtdie Erde." 129R1-3.

In diese Darstellung sind die wesentlichen Elemente der alten Meditation der Unermeßlich-keiten aufgenommen: Das Durchdringen der Welträume abwärts, aufwärts und überallhin.Erweitert wurde der Bericht um die genaue Beschreibung der Welträume, die sich in ähnlicherForm auch in den erwähnten Berichten über die Flammen aus dem Haupte des Buddhafindet, und um die schon besprochene Beziehung zu der Gestalt des Yogin. Außerdem voll-zieht sich hier das Durchdringen der Welt in zwei Phasen, indem der Strom zuerst abwärtsund aufwärts die Räume durchdringt, zurückkehrt und die Gestalt des Yogin erfüllt, umdann nochmals, gleichsam überfließend, aus Stirn und Nabel hervorzubrechen und denRaum zu erfüllen. Auch in kürzeren Berichten ist der Weg des Stromes in dieser Weise dar-gestellt :

,,. . . [geht] eine Strom abwärts bis zum (Windkreis) und aufwärts bis zur vierten VersenkungssphäreNachdem er deren Farbe abgetrennt hat3, tritt er wieder durch das Haupt ein und geht vom Zwischen-

kälasütram samghatam rauravam maharauravam tapanam pratäpanam aviciparyante$u gatvä, ye 4itanarakäs tesüsnibhütvä nipatanti, ye usnanarakäs tesu Mtibhütvä nipatantL tena te$äm satvänäm käranä-vi&esah pratiprasrabhyante. ye ürdhato gacchanti, te cäturmahäräjikän deväms trayastrim^änyämäms tußitän nirmänaratayah paranirmitavaSavartindh brahmakäyikän brahmapurohitän mahä-brahmän parittäbhän apramänäbhän äbhäsvarän parlttaiubhän apramänaäubhän Subhakrtsnan anabhra-kän punyaprasavän brhatphalän abrhän atapän sudrään sudarianän akanisthaparyantesu devesu gatvä,anityam duhkham Sünyam anätmety udghosayanti. atha tä arcisas 'ntardhiyante. „Dannzeigte der Erhabene ein Lächeln. Immer wahrlich wenn erhabene Buddhas ein Lächeln zeigen, danngehen blaue, gelbe, rote, weiße, hellrote, bergkristallne und silberfarbene Flammen von ihrem Antlitzaus. Die einen gehen aufwärts, die anderen abwärts. Diejenigen, die abwärts gehen, gehen [in dieHöllen] Samjlva, Kälasütra, Samghäta, Raurava, Mahäraurava, Tapana, Pratäpana bis hin zurAvici-[Hölle] und fallen in den kalten Höllen heiß, in den heißen Höllen aber kalt nieder. Dadurchstillen sie die besonderen Qualen jener Wesen. — Diejenigen, die aufwärts gehen, gehen zu denCäturmahäräjika-Göttern, den Trayastrimsas, Yämas, Tusitas, Nirmänaratis, Paranirmitavasavartins,Brahmakäyikas, Brahmapurohitas, Mahäbrahmas, Parlttäbhas, Apramänäbhas, Abhäsvaras, Parlt-tasubhas, Apramäna^ubhas, Öubhakrtsnas, Anabhrakas, Punyaprasavas, Brhatphalas, Abrhas, Atapas,Sudrsas, Sudarsanas bis hin zu den Akanistha-Göttern und lassen das 'Unbeständig, Leidvoll, Leerund Seelenlos' erschallen. Nunmehr werden diese Flammen [imKörper des Erhabenen] verborgen." Ähnlicher Wortlaut Divy. S. 67, 16ff., 138,1 ff., 265,15ff., 568,7ff.,Av. I, S. 4,5ff. usw.

1 Vgl. 133Rlf., 134E6, 135R3, 146R6, 152V1.2 S. unten S. 41.3 Statt „aufwärts bis zur vierten Versenkungssphäre*' steht an anderen Stellen meist, sachlich

gleichbedeutend, „aufwärts bis hin zu den Aghanistha[-Göttern]", 129V'4,146R1,169V'6. Das Abtrennender Farbe wird durch 129R3 erklärt: „tritt mit der Essenz der vier Versenkungssphären wieder durchsein Haupt ein." Essenz (rasa) (vgl. S. 47) und Farbe (varna) bezeichnen die Leuchtkraft, die derStrom in den Sphären der Formen weit erhält.

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räum [zwischen] den Brauen aus, und ein zweiter vom Nabel, und erfüllt den Standort."152V1-2.

Es gibt jedoch auch Darstellungen, die nur die Momente des Durchdringens der Welt(spharana) und des Zunichtewerdens in der Gestalt des Yogin (nirodha) * nennen :

„Von eben diesem Nabel geht ein Strom von äthergleichen (Buddhas) aus, durchdringt (die Welt)und wird ebendort zum Verschwinden gebracht." 133V4.2

In diesem Bild ist das Erlebnis des Stromes mit der Vorstellung von Buddhas kombiniert.Derartige Kombinationen spielen eine große Rolle; wir werden sie weiter unten noch ein-gehend behandeln.3 In unserem Zusammenhang ist bemerkenswert, daß in solchen Bilderndie Vorstellung des Stromes ganz fallengelassen werden kann: Die Buddhas selbst durch-dringen die Welt und verschwinden wieder in der Gestalt des Yogin:

„Dann [kommen] aus allen [seinen] Körperöffnungen auf Lotosblumen sitzende Buddhas, Pratyeka-buddhas und [Buddha]jünger [hervor], [und] durchdringen alle Richtungen und Zwischen-richtungen aufwärts und abwärts. Am Ende treten sie in seine Gestalt ein." 136B1—2.

An einer anderen Stelle ist der Strom mit der Vorstellung der leuchtenden4 und schmerzen-stillenden5 Milch verbunden:

„Dann geht von der vertieften Stelle unter (dem Mittelpunkt [zwischen seinen] Brauen) ein Milch-strom aus, durchbricht den Erdkreis, verschafft den in schlechte Lebensräume geratenen Wesen dasErlöschen allen Leides, (durchbricht [diese Räume] bis zum Windkreis, kehrt zurück, tritt in denNabel ein, geht) durch das Haupt (aus), geht (bis zu) den Aghanistha[-Göttern], kehrt zurück und tritt,umgeben von den [Wesen der] Götterklassen der Sinnenwelt, der Formenwelt und der Welt der Form-losigkeit, durch [sein] Haupt ein. Indem [dieser Milchstrom] weiterhin aus eben dieser Stelle und auchaus [seinem] Nabel hervorkommt, erfüllt er den Standort." 146R6—147V1.

Statt dieses Milchstromes kann nun auch ein Milchbaum (ksiravricsa)6 die Welt durchdringen:

„Ein vom Haupte des im Ruhesitz sitzenden [Yogin] ausgehender Milchbaum durchdringt die unend-liche Weltregion." 145V1,

,,. . . erfüllt (ein Milchbaum) . . [seine] Gestalt. Ist [seine] Gestalt [von diesem] erfüllt, geht erwie eine Milchsäule von [seinem] Haupt aus, erfüllt wie ein Wolkenhaufe den Luftraum und entläßteinen Milchregen, von dem der Standort erfüllt wird." 143V1.

So wie hier ein Milchregen aus dem Milchbaum den Standort des Yogin erfüllt, ist an andererStelle von einem Edelsteinregen aus einem Edelsteinbaum die Rede:

„Dieser Edelsteinbaum durchdringt die unendliche Welt. Dann sieht er von einem Edel-steinregen aus dem (Edelstein)baum das gesamte Meer der Lebewesen umhüllt." 131B6.

1 Vgl. 129V 2: spharananirodhau, „Durchdringen und Zunichte wenden4'.2 Ähnlich 132R2, 132R3, 132R5, 132R6, 133V1, 133V2, 133V3, 133V5, 133V6.3 S. unten S. 45 ff.4 Die leuchtende Helligkeit der Milch ist etwa in 130R3 ausgedrückt: ksiraghrtanavanitanadyah

nänüvarnaratnanaksatracandramandalanadyah, „Milch-, Butterschmalz- und Butterflüsse und Flüsseaus Edelsteinen in verschiedenen Farben, aus Sternen und Mondscheiben ".Vgl. auch 143V1: m(ü)rdha-tah ksirastambhah iva nirgatah abhraküta iva gaganam äpürya, „geht wie eine Milchsäule von [seinem]Haupt aus, erfüllt wie ein Wolkenhaufe den Luftraum."

5 Vgl. 148V1: stri ksiradhürübhih sariram a(vasimcati) yävad vedanopasamyati, „(übergießt) eineFrau [seinen] Leib mit Milchgüssen bis die Empfindung [sc. der schmerzenden Beule] zum Erlöschenkommt."

6 Wohl „ein Baum mit Milchsaft" (pw); es wird kaum an einen bestimmten Baum (pw: Nyagrodha,Udumbara, As*vattha, Madhüka, Ficus glomerata) gedacht sein.

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40 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

Der Edelsteinregen erinnert an das weitverbreitete Motiv des Blumenregens1 als Zeichen derFreude der Götter2:

„Dann durchdringen Götter frohlockend den gesamten Luftraum und entlassen einen Regen aus Blumenund Edelsteinen." 152V6*

Auch Buddhas entlassen Edelstein- und Blumenregen4; einmal wird dieses Bild mit dem desEdelsteinbaumes kombiniert:

„Dann durchdringt (ein Baum aus) Edelsteinen von [seinem] Haupte aus unendliche Weltregionen. Aufdiesem Baum erscheinen in den dichtblättrigen Zweigen Buddhas5, die die Lehre verkünden. Von denEdelstein-, Blumen- und Lotosregen, die in verschiedenen Farben aus ihrem Munde hervorkommen,wird die Welt überschüttet. Die gläsern leuchtenden, im Innern hohlen Wurzeln des Baumes er-scheinen mit den Fußsohlen des Yogin auf der Goldscheibe feststehend." 127V2—3.6

Dem Edelsteinbaum entspricht ein Edelsteinschirm (ratnacchatra)7, mit dem die Vorstellungvon Seidentüchern verbunden ist, die die Wesen umhüllen:

„Aus seinem Haupt kommt ein Schirm aus Edelsteinen hervor und durchdringt unendliche Welt-regionen. Den Schirmstock sieht er auf der Goldscheibe feststehend. (Aus allen seinen Körperöffnungen)kommen (äther)gleiche Seidentücher hervor und umhüllen das gesamte (Meer der Lebewesen)."130V 4-5*

Dieselbe Funktion hat ein Lotos:

„Dann durchdringt ein goldener Lotos die zehn Richtungen (und umhüllt alle Wesen)." 145V5.

Alle diese Bilder vom Milch- und Edelsteinbaum, Edelstein- und Blumenregen, vonSchirm und Lotos sollen dem Erlebnis des Durchdringens der Räume Gestalt verleihen; sieerweitern das dem Bild des Stromes inhärente Erfüllen zu einem Umhüllen der Wesen. DerVergleich „wie ein Wolkenhaufe'' (abhraküta)9 kennzeichnet treffend das visionäre Grund-

1 Edelstein- und Blumenregen werden häufig zusammen genannt: 126V3, 128V4, 152V6, 154B5,162V3, 170V6, 170R6.

2 Der Bodhisatva (und der Buddha) wird von Göttersöhnen (devaputra) mit Blumenregen über-schüttet; häufig in LV., SdhP. usw.

3 Ähnlich 128V 4, 150R2.4 126V3, 154R5. In 162V4 erfüllt eine Frau die Welt mit Edelstein- und Blumenregen.5 In 152R1 kommen aus allen Körperöffnungen der Buddhas Edelsteinbäume hervor, auf denen

wiederum Buddhas sitzen, die den Yogin mit Flüssen aus ihren Nabel erfüllen. Meist sitzen die Bud-dhas, die die Lehre verkünden, auf Lotosblumen (144V'2,152R3, 131R4, 136R1,146R4) oder Löwen-thronen (simhüsana, 126V2, 149R6, 150V5, 154R5, 165V5).

6 Die Vorstellung, daß der Baum mit seinen Wurzeln auf der Goldscheibe feststeht, also die gesamteErde (vgl. S. 31) durchdringt, ist auch 151V4—5 belegt.

7 Bildliche Darstellungen solcher Schirme, auf denen Edelsteine sitzen, bei v. LE COQ, BuddhistischeSpätantike, 3, Tafel 21. Durch die Schirme werden auf diesem Bild, wie in unserem Text in 127V'5,Buddhas beschirmt. In 127V5 besteht der Schirm aus Seidentüchern (patta), die im weiteren Verlaufder Übung erst durch Perlenschnüre (muktähära), dann durch Sonnenstrahlen (ädityarasmi) ersetztwerden. Dieser Vorstellung entspricht LV. S. 352,8, wovon Edelsteinschirmen (ratnacchatra) Strahlen-fäden (rasmijälä) ausgehen und die Welt erleuchten.

8 Das Umhüllen wird in 150R5 nicht von den Seidentüchern, sondern von dem Schirm selbst aus-gesagt. Ob die Seidentücher in 130V4—5 von dem Schirm ausgehen, oder direkt von dem Körper desYogin wie in 148R5, (wonach unsere Stelle ergänzt ist), ist unsicher. In 158R4 werden die Wesen vonSeidentüchern, die aus Säulen hervorkommen, überdeckt.

9 143V1, 144R2. 148V5; vgl. unten, S. 44. abhraküta wird in buddhistischen Texten neben megha-küta, „Wolkenhaufe" (LV. S. 293,20) gebraucht; etwa LV. S. 66,20: mahato "bhrakütäd vidyuto nihsrtya,,,gehen von einem großen Wolkenhaufe Blitze aus". Die CPD und PTSD durch VvA. S. 12 (valähaka-sikhara) angeregte Übersetzung „point or summit of a storm-cloud" ist unzutreffend.

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Einleitung B. Zum Inhalt 41

erlebnis in seiner unbestimmten Formbarkeit. Gleichzeitig wird aber durch ihn ein entschei-dendes Merkmal der visionären Bilder erfaßt: ihre Leuchtkraft. Wie die Wolkenhaufen vonstrahlendem Licht durchflutet sind1, sind die Visionen von leuchtenden Farben begleitet.Der Strom erfüllt nicht nur, sondern er erleuchtet die Gestalt des Yogin und die Welt:

„Dann die Besprengung: (Ein Edelsteinstrom) tritt zerschmelzend durch das Haupt ein und erfülltund beglückt [seine] (Gestalt). Der Strom (geht) von seinem Herzen (aus, wird geteilt), geht abwärtsund aufwärts, erleuchtet mit den Strahlen der Edelsteine die Welt und erfüllt allmählich[seinen] Standort." 154R3-5.2

Von hier aus klärt sich der Begriff der Besprengung (abhiseka), der die Meditation desStromes einleitet. Diese Besprengung ist die Weihe des Yogin in einem bestimmten Stadiumder Meditation, — das Binden des Seidentuches um seine Stirn3 zeigt, daß hier die Vor-stellung der Königsweihe anklingt4 —, die Weihe aber ist die Erfüllung und Beglückung5

seiner Gestalt mit leuchtenden Farben:

„Dann [erfolgt] gleichzeitig die Besprengung in den vier Farben6:" 146R3.

,,Besprengungen mit den Essenzen von gold, blau, gelb, rot und weiß;" 145V4.7

„Dann gehen blaue, gelbe, rote und weiße (Ströme) und beglücken die Gestalt [des Yogin].[Von da] gehen sie allmählich aus und erfüllen [seinen] Standort." 133B4.

Wir sahen oben8, daß der von dem Yogin ausgehende Strom in anderen Texten seine Ent-sprechung in den von einem Buddha ausgehenden Flammen hat. Auch die Besprengung desYogin mit leuchtenden Farben steht in engem Zusammenhang mit dem alten Motiv desLeuchtens der Buddhas:„Besprengung in den vier Farben: erhabene Buddhas in den vier Farben erleuchten mit[ihren] Strahlen die Welt." 146R3-4.

Die Buddhas strahlen mit ihren Körpern:

„Auf den anderen Diamantthronen erscheinen Buddhas, die nach vorhergehendem Sichtbarwerdenihrer Usnisa allmählich zum Vorschein kommen. Durch (das Strahlen ihrer Usnisas) erscheint die ganzeWelt saphirblau leuchtend, durch das Strahlen der Ürnä mondweiß, durch das Strahlen [ihrer] Gliedergoldstrahlend und durch das Strahlen der acht Fingernägel rubinrot leuchtend." 144V6—R1.

1 Ihr Leuchten wird durch die Bezeichnungen „aus Bergkristall" (sphadikamaya 16IV2, 161R1)und „aus Äther" (älcäsamaya 161R6, äkäsanibha 162R2) angedeutet.

2 Ähnlich 165R2-4.3 130V4, 169V4. Der Erhabene bindet das Seidentuch um den Kopf des Yogin: 127R4, 128V3,

M0R1.4 Vgl. Divy. S. 211,14 ff.: te Jcathayanti: 'abhisekam, deva, praticchasvaS sa hathayati: 'mama manu-

syäh pattam bandhi§yantiS „Sie [die Minister] sprechen: 'Empfange, o König, die Weihe.' Dieserspricht: 'Die Menschen werden mir das Seidentuch umbinden.'"; Divy. S. 280,17ff.: yadäjätasatrunädevadattavigrähitena pitä dhärmiko dharmaräjo jivitäd vyaparopitah svayam eva ca pattam baddhväräjye pratisthitas tadä tena jyotisko *bhihitah\ „Als Ajätasatru, von Devadatta angestiftet, seinen Vater,den gerechten König der Gerechtigkeit, des Lebens beraubt hatte, und er selbst das Seidentuch um-gebunden bekam und in das Königtum eingesetzt war, da redete er den Jyotiska an". Vgl. auch S. 44u. Anm. 5.

5 Zuerst wird die Gestalt des Yogin beglückt, dann sein Standort erfüllt (133R4, 134R6).6 Die vier Farben blau, gelb, rot und weiß werden als „rein" ( = Grundfarben) bezeichnet: pari-

suddhavannesu nilädisu, „in den reinen Farben blau usw." Vism. S. 269,120.7 Vgl. 130R2: (nä)nävarnena rasena äsrayäm puraya(ti), „er erfüllt [seine] Gestalt mit der Essenz

der verschiedenen Farben."8 S. 37, Anm. 4.

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42 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

Auch durch ihre Lehre und Tugend erleuchten die Buddhas die Welt:

„Mit den Strahlen, die aus ihrem natürlichen und aus ihrem Leib der Lehre (janmadharmasarira)hervorkommen, durchdringen [die Buddhas] die Welt." 16SR1.„Die von den Strahlen der Buddhaqualitäten (buddhaguna) erleuchtete Welt." 155V1.

So wie die Buddhas, leuchtet auch der Yogin selbst1; die Gestalten und Gegenstände, die erschaut, erscheinen weißstrahlend oder im goldenen Glänze, mit Edelsteinen, Perlen undBlumen besetzt. So werden die Visionen zu einem berauschenden Farbenspiel: Vor den Augendes Yogin erscheinen goldene Grotten2, perlenbesetzte Paläste3 mit gläsernen Säulen4 undbergkristallnen Treppen5, in Lotosteichen goldene Lotosblumen mit edelsteinbesetztenStengeln6, goldleuchtende, weißgekleidete Frauen7 und sternenbesetzteMänner.8 PoetischePhantasie und überlieferte Schmuckmittel mischen sich hier mit echten Lichterlebnissen, wiesie der Yoga schon in seinen ältesten literarischen Zeugnissen berichtet. So heißt es in demBericht einer Versenkungsübung in der Svetäsvatara-Upanisad 9 :

nihäradhümärkünilanalänämkhadyotavidyutsphatikasasinüm\etäni rüpäni purahsarünibrahmany abhivyaktikaräni yoge ||

,Die Erscheinungsformen von Nebel, Rauch, Sonne, Wind und Feuer, von Leuchtkäfer, Blitz, Berg-kristall und Mond, die vorausgehen, bewirken im Yoga Offenbarung in bezug auf das Brahman.'*(Hauschild)

Diese Darstellung ist für uns deshalb von Interesse, weil schon hier leuchtende Erscheinungendem Lichterlebnis Gestalt verleihen. Auch in unserem Text werden Mond- und Sonnen-scheiben (candramandala, ädityamandala)10, Äther (älcäsa), Bergkristall (sphadika)11, Glas(vaidurya)i2 und Perlen (muktä) in Verbindung mit anderen Erscheinungen genannt13, derenLeuchtkraft sie ausdrücken sollen. Bei der Wahl des Farbmotivs scheint die Freiheit dich-terischer Gestaltung durch kein Schema gebunden zu sein. So wird etwa die Frau, die in

1 Die Buddhas erfüllen den Yogin mit Leuchtkraft, indem strahlende Flüsse aus ihren Gestaltenauf den Yogin übergehen (152R1/2). Seine Gestalt leuchtet wie die Mondscheibe (127R1), ist [wie] ausBergkristall (127V2) oder Diamant (144V5).

2 146V6, 146R1.3 128V2, 134V4.« 126V2, 158R3.5 121R1; gläserne Treppen 166V5.e 153V5-6.7 s. unten S. 43.8 118R3, 125R4.9 HAUSCHILD, Die Svetäsvatara-Upanisad, S. 12.

10 Beide Begriffe werden oft im Plural verwandt.11 Zur Schreibung sphadika statt sphatika s. oben, S. 21 Anm. 4.12 Ob in unserem Text noch an den Naturedelstein Beryll oder an das Kunstprodukt Glas gedacht

ist, ist schwer zu entscheiden. Das Kunstprodukt scheint jedenfalls in Indien unter der Bezeichnungvaidürya bekannt gewesen zu sein; vgl. ERKES, Geschichte Chinas, S. 50: ,,Das Glas scheint schon um500 v. u. Z. von Indien nach China gelangt zu sein. Sein chinesischer Name po-liu-li, eine Wiedergabedes Sanskritwortes vaidürya, spricht jedenfalls für fremde Herkunft."

13 Die Verbindung wird meist durch -dta, „besetzt mit", -maya, ,,aus", -äbha, „leuchtend wie'4,-nibha, „gleich" (nur mit äkääa-), -samkäs'a, „scheinend wie" (nur mit candramandala-)f -varna, ,,-fär-ben" oder durch ein Kompositum ausgedrückt.

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Einleitung B. Zum Inhalt 43

zahlreichen Visionen erscheint1, beschrieben als „ätherfarben"2, „weißfarben, mit weißemGewand"3, „goldleuchtend, mit weißem Gewand"4, ,,goldfarben, mit weißem Gewand"5,„weißfarben, goldleuchtend, mit blauem Gewand"6, „von der Farbe frischer Butter durch-drungen"7, ,,regenbogenfarben"8, ,,aus Perlen"9 und ,,aus Glas".10

Sind die Farbbezeichnungen solcher Bilder nichts weiter als allgemeine Glanzattribute,scheint in anderen Übungen eine Meditationsweise anzuklingen, die bestimmte Farbwertebestimmten Meditationszuständen zuordnet. So gehört in der Atemübung die blaue Farbezum Einatmen, die weiße zum Ausatmen:

,,Atmet [der Yogin] dann ein, [entstehen] blauleuchtende Seidentücher; atmet er aus, weiß-leuchtende Seidentücher; Atmet weiterhin [der Yogin] ein, [entstehen] auf blauleuchten-den Perlenschnüren atmet er aus, auf weißleuchtenden Perlenschnüren/4 127V4—ö.11

Das leuchtende Weiß des Äthers oder des Bergkristalls ist zum Ausdrucksmittel des höchstenin der Meditation erreichbaren Bewußtseinszustandes geworden. Hier werden in den Visionenseelische Erlebnisse gestaltet, die schon in kanonischen Meditationsberichten12 angedeutetsind: König Sudarsana hat einen der Religion dienenden (dhärma) Palast (präsäda) bauenlassen und besteigt (adhiruh) darin vier Tempel (kutägära)13, in denen er über die vier Uner-meßlichkeiten meditiert: Güte erfüllt ihn in einem goldenen, Mitleid in einem silbernen, Freu-digkeit in einem gläsernen und Gleichmut in einem bergkristallnen Tempel.14 —Wie in demGleichnis der vierten, in Gleichmut geläuterten Versenkungsstufe der Mönch gleichsam von

1 Vgl. S. 49 f.2 165V6, 162V3.3 161V2/3, 162V6, 163R2.'• 148V4.s 151R6/V1.6 162V3.7 155R4, 156V1.8 147V3.9 168 V'2.i° 143V6, 165V2, 166R2, 167V 4, 169V1." Ähnlich 121V3-6.12 MPS 34. 94-97; 156-162 (S. 336; 350-52).13 Nach der Wortzusammensetzung kann der Ausdruck kütägära, der hauptsächlich dem buddhisti-

schen Sprachbereich angehört, entweder bedeuten: ein Raum (ägära) mit einer Spitze (Jcüta) ( = „Pa-villon"), oder aber: ein Raum an der Spitze [eines Gebäudes] (pw.: ,,Dachzimmer"). D E VREESE,Skt. kütägära, S. 323—325, gibt der ersten Erklärung den Vorzug; die Vorstellung aber, daß hier Su-darsana in dem Palast die kütägäras besteigt, scheint die zweite Erklärung nahezulegen, die auch vondem Lexikographen Purusottamadeva gegeben wird. Man wird an eine Art von „Turmtempeln" zudenken haben; von der Höhe dieser Tempel aus überstrahlt der König die Wesen mit seinen uner-meßlichen Gefühlen. Die kütägäras dienen im Buddhismus der Meditation oder der Anbetung:fcütägärasya madhye paryankah prajnaptas, „ein in des Tempels Mitte gelegter Ruhesitz" LV 63,6; satasmin kütägäre paryamkanisanno, „der in diesem Tempel [ = im Mutterleib der Mäyä] im Ruhesitzsitzende [Bodhisatva]" LV. S. 66,17; gunamatir näma bodhisattvo bodhisattvasya püjäkarmane sarva-gunavyüham kütägäram abhinirmimite sma, „der Bodhisatva Gunamati zauberte den Tempel 'Wunder-fülle aller Tugend' zur Anbetung des Bodhisatva" LV. S. 293,1.

14 Zuerst (MPS 34,94—97) versetzt sich der König in jedem der Tempel in die erste Versenkungs-sphäre, dann (MPS 34, 156—162) führt er die Meditation der Unermeßlichkeiten durch. In der erstenDarstellung ist vom Betreten (pravid) des Palastes und Besteigen (adhiruh) der Tempel die Rede, in derzweiten dagegen, wohl durch P. (D. II, S. 186 [2, 4]: sovannamayam kütägäram pavisitvä) angeregt,umgekehrt vom Besteigen des Palastes und Betreten der Tempel.

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einem weißen Gewand umhüllt wird *, umgibt hier den König, der Gleichmut ausstrahlt, einTempel aus Bergkristall. Auch der Yogin unseres Textes geht in einen solchen Tempel ein,wenn er Gleichmut erlangt hat2:

„Indern er dies sieht, entsteht bei ihm den Gestaltungskräften gegenüber Gleichmut. Als-bald sieht er sich selbst in einen bergkristallnen Tempel eingegangen." 161V1—2.

Wie dies zu verstehen ist, zeigt der vorhergehende Satz:

„Dann wird sein Körper von Wolkenhaufen aus Bergkristall zum Erstarren gebracht (avastabh)."

Wir begegneten den Wolkenhaufen schon oben als Gleichnis der die Räume durchdringendenSubstanz3; auch dort sollten sie neben dem Durchdringen und Umhüllen das Leuchten um-schreiben. Hier ist das Erstarren der körperliche Aspekt eines seelischen Erlebnisses, das dieMomente des Durchdringens und Umhüllens, Besprengens und Erleuchtens in gesteigerterForm in sich begreift.4 Der Yogin steht vor dem Ende der Übung; er ist durch die Be-sprengung geweiht und der Erhabene bindet als Vollendung der Weihe ein Seidentuch umseine Stirn.5 Nun wird er des höchsten Glückes teilhaftig, während sein erstarrter Körper

1 D. I. S. 76 usw.: seyyatha pi, maharäja, puriso odatena vatthena sasisam pärupitvä nisinno assa,nässa kind sabbävato käyassa odatena vatthena apphutam assa, evam eva kho, mahäräja, bhikkhu imameva käyam parisuddhena cetasä päriyodätena pharitvä nisinno hoti, nässa kind sabbävato käyassa pari-suddhena cetasä päriyodätena apphutam hoti. ,, Gleich wie, o Großkönig, ein Mensch von einem weißenGewand vollständig ( = einschließlich seines Kopfes) umkleidet dasitzt und nicht eine einzige Stelleseines ganzen Körpers von dem weißen Gewand nicht erfüllt ist, ebenso, o Großkönig, setzt der Mönchda, der seinen Körper mit geläutertem und lichtem Geiste durchdrungen hat, und nicht eine einzigeStelle seines ganzen Körpers ist von dem geläuterten und lichten Geiste nicht erfüllt."

2 Es ist unsicher, ob in unserem Text auch den anderen Unermeßlichkeiten je ein Tempel in derdurch die Tradition des Mahäsudarsanasütra festgelegten Farbe entspricht, wie hier dem Gleichmutein Tempel aus Bergkristall. In der Meditation der Güte werden an einer Stelle (146V1) goldene Tempelgenannt, in der Meditation der Freudigkeit aber Edelsteintempel (153R6). Auch in der Meditation desGleichmutes können statt der bergkristallnen äthergleiche Tempel erscheinen (159R3,160V1), wie auchstatt der Wolkenhaufen aus Bergkristall solche aus Äther (161R6, 162R2). Die Vorstellung der Tempelist nicht auf die Unermeßlichkeiten beschränkt; sie kann außerdem durch die von Palästen (präsäda)ersetzt werden: ein perlenbesetzter Tempel (134V4) entspricht einem perlenbesetzten Palast (128V2);Edelsteintempel (153R6) stehen neben Edelsteinpalästen (154R6, 158R4) und mit gläsernen Säulenversehene Tempel (121R4) neben Palästen mit gläsernen Säulen (126V2, 158R3).

3 S. oben, S. 40 f.4 Wenn in 162V2 Buddhas ihren Wirkungsbereich erleuchten (avabhäs), so kann dieses Leuchten in

demselben Zusammenhang ohne weiteres durch den Begriff des zum Erstarren Bringens ersetzt werden.Wie die Tempel die Wesen zum Erstarren bringen, erfüllen sie auch die Welten (127R5), umhüllen(153R6) oder überdecken (158R4) die Wesen. Wolkenhaufen erfüllen (143V1) und durchdringen (148V5)den Luftraum, umhüllen die Wesen (144R2) und bringen den Körper des Yogin zum Erstarren (161V2).—Der körperliche Zustand des Yogin wird, gleich der hypnotischen Starre, mehr der Totenstarre als deinZustand des Schlafes, mit dem er öfters verglichen wird (etwa Vism. S. 258,60), ähnlich gewesen sein.Ein anschauliches Bild dieses Zustandes bei einem mongolischen Mönch gibt POZDNEJEV (S.19): ,,Dochmein Gott, was war das für eine Gestalt! Ausgemergelt bis zum Äußersten, das Gesicht so bleich undabgemagert, daß man den Lama eher für eine Wachsfigur, denn für einen Menschen halten konnte.Unbeweglich hockte er da ; die Augen waren völlig geschlossen, das Antlitz sichtlich ruhig,aber ganz gefühllos. Fünf Minuten stand ich so da, doch nicht eine seiner Muskeln zucktewährend dieser Zeit. Diese leichenhafte Unbeweglichkeit machte auf mich einen furchtbaren, lähmen-den Eindruck".

* 127R4, 128V3, 130V4, 150R1, 169V4; vgl. oben, S. 41, Anm. 4.

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Einleitung B. Zum Inhalt 45

gleichsam von Ölgüssen1 oder kühlem Wasser2 besprengt wird. In der Vision der berg-kristallnen Tempel oder ätherischen Wolkenhaufen wird das Nirväna-Erlebnis vorweg-genommen, das unser Text mit denselben Bildern schildert:

„Wenn [der Buddha] so gesprochen hat, tritt er in die Stadt des Verlöschens (nirvänanagara) ein undkommt, an der gleichsam von äthergleichen Wolkenhaufen umhüllten (Stätte nichts mehr)begehrend, wie eine Lampe zum Erlöschen (upasama)." 162R2—3.

„Indem [die Jünger in die Stadt des Verlöschens] eintreten, werden sie gleichsam von ätherischenWolkenhaufen zum Ers tar ren gebracht und kommen wie Lampen zum Erlöschen." 161B6.

So wie hier der Buddha und seine Jünger zum Erlöschen kommen, durchlebt auch der Yogindas Glück des Erloschenseins (upasamasukha); die Vielfalt der Visionen weicht einer all-durchdringenden, ätherischen Helle:

„Am Ende wird alles zum Verschwinden gebracht, und die Welt wird ätherisch. Dann empfindet [derYogin] das Glück des Erloschenseins." 130R6.

[Der Yogin] sieht die ganze Welt ätherisch geworden. (Indem er) lange Zeit das Glück des Erloschen -seins (empfindet), entsteht [seine] Gestalt (zur Zeit des Erwachens) mit einem [um den Kopf] gebun-denen, (edelstein)besetzten Seidentuch." 130V 3—4 ß

So ist die Übung des Yogin mit Erfolg gekrönt und er erwacht {vyutthä, vyutthäna).

Wie Kunst und Dichtung für gläubige Buddhisten nicht Objekte ästhetischen Genusses,sondern Mittler religiöser Erkenntnis sind, sind auch die faszinierenden Visionen nicht Selbst-zweck, sondern dienen dem Erfassen abstrakter Wahrheiten. Die von dem Yogin hervor-gerufenen Bilder erfahren dadurch ihre Sinngebung, daß sie mit dogmatischen und ethischenVorstellungen verknüpft werden. Unser Text kennt verschiedene Darstellungsweisen solcherKombinationen; um den grundlegenden Vorgang zu verstehen, gehen wir wieder von demErlebnis des Stromes aus. Wir zitierten oben (S. 39) eine Vision, bei der der Strom als Milchdie Welt durchdringt und die Schmerzen der Wesen stillt. Das Bild des Stromes kann jedochauch mit ganz entgegengesetzten Vorstellungen verbunden werden:

,,(Dann) gehen (von den beiden Augen [des Yogin] Ströme von Eiter, Blut und Tränen) aus, vonden beiden Ohren Ströme von Eiter, Blut und Ohrenschmalz, von den beiden Nasenlöchern (Ströme)von Eiter, (Blut und Nasenschleim, von der Zunge Ströme von Eiter, Blut und Speichel, vom KörperStröme von Eiter, Blut und Schweiß, von den Brüsten)4 Ströme von (Milch), vom Weg des Urins Urin-

i 118V4/5.2128V2. Vgl. auch POZDNEJEV, Dhyäna und Samädhi, S. 28: ,,Nach allen diesen Vorgängen wird der

Körper des Dayanci durchsichtig und rein, und ein blendendes Weiß legt wie eine Wassermasse seineFluten um ihn"; ebenda, S. 29: ,,Dann empfindet der Asket ein Wohlgefühl ähnlich jenem, wenn manin der heißen Jahreszeit in kühles Wasser taucht'4.

3 Ähnlich 131R5; vgl. auch 128V3: utthänakäle muktäcitah präsäda utpa(dya) bhagavümseasya sirasi pattam badhnati „Zur Zeit des Erwachens entsteht ein perlenbesetzter Palast DerErhabene bindet ein Seidentuch um den Kopf [des Yogin]".

4 Der Größe der Lücke wegen kann die Ergänzung nur den Sinn, nicht den genauen Wortlaut desTextes wiedergeben, da die Angaben über die unreinen Ausflüsse des menschlichen Körpers nichtstereotyp festliegen. Man vergleiche etwa die Darstellung in Vism. S. 159, 89: idam sariram—yassa ubhohi akkhihi akkhigüthako paggharati, kannabilehi kannagüthako, näsäputehi singhänika,mukhato ähürapittasamharudhiräni, adhodvärehi uccärapassävä, navanavutiyä lomaküpasahassehi asucise-dayüso paggharati, „diesen Leib, von dem aus beiden Augen Augendreck hervorquillt, von dem ausden Ohrhöhlen Ohrendreck, aus den Nasenfalten Nasenschleim, aus dem Mund Speise, Galle, Schleimund Blut, aus den unteren Öffnungen Kot und Urin und aus den neunundneunzigtausend Poren unreineSchweißabsonderung hervorquillt".

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ströme, von allen Körperöffnungen (Ströme von) Eiter, 4 erfüllen sie die Gestalt desYogin. Er (läßt) stets wiederholend aus allen Körperöffnungen (Dann) durchbricht derStrom mit den (aus dem Yogin) hervorkommenden unreinen Ausflüssen [die Räume] (bis)zum Windkreis, kehrt (vom Äther her) zurück, tritt in den Nabel ein, (geht) durch das Haupt (aus)und besudelt und beschmutzt mit allen unreinen (Ausflüssen die [Wesen der] Götterklassen der Sinnen-weit), die sich in [Luft]-Schlössern und Gärten ergötzen und die [Wesen der] Götterklassen der Formen-weit samt [ihren] Schlössern; geht und kommt und tritt durch das Haupt ein, kommt (wieder aus dieserStelle) hervor und erfüllt [seinen] Standort. Darin eingesunken erscheinen alle Wesen zerfließend/'135V6-R5.

In dieser ausführlichen Darstellung dient also ein Strom dazu, die Vorstellung der Unrein-heiten des Körpers auch auf die Götterwelten auszustrahlen.2 Der Strom ist an einer anderenStelle Träger der meditativen Erkenntnis, daß der menschliche Körper keine Wesenseinheit,sondern ein Konglomerat aus Kopfhaaren, Körperhaaren, Nägeln, Zähnen, Haut, Fleischusw. darstellt3:

,,Ebenso Ströme von Menschen aus Kopfhaaren usw.: Durchdringen und Zunichtewerden." 129V2.4

Der Betrachtung der Gruppen (skandha) ist eine Reihe von überlieferten Vergleichen zu-geordnet5; so wird z. B. die Empfindung (vedanä) mit Wasserblasen (udakabudbuda) ver-glichen. In einer vorbereitenden Betrachtung sieht der Yogin diese Blasen :

,,(Dann) entstehen (Blasen): Vorbereitung [betreffs] der Gruppe Empfindung." 132V4ß

In der Übung wird dann die Vorstellung der Blasen mit der Empfindung des Stromes ver-bunden :

„Dann (kommt) aus [seiner] linken Schulter ein Blasenstrom hervor (und durchdringt die Welt)." 132R4

Anschließend wird dieses Bild noch um die Erscheinung von Buddhas erweitert :

,,(Dann) geht von [des Yogin] ein Strom von blauleuchtenden, mit Blasen besetztenBuddhas aus, (durchdringt) die Welt (und wird ebendort) zum Verschwinden gebracht." 132R6—133V1.

Hier sind also drei Vorstellungen, Strom—Blasen—Buddhas, kombiniert. Der Ausdruck„besetzt" (-cita), der den Buddhas die Blasen zuordnet, kann in unserem Text seine gewöhn-liche, profane Bedeutung haben, wenn etwa von perlenbesetzten Palästen, edelsteinbesetztenLotosblumen oder Wagen gesprochen wird.7 Er hat sich von hier aus zum Terminus technicusfür den Meditationsvorgang entwickelt:

,,Dann entwickelt sich mit Diamanten besetztes Ein- und Ausatmen. Die Welt zerfällt zu Staub."127R6-128V1.

1 Größere Lücke, der im Deutschen etwa 20 Wörter entsprechen.2 Die Vorstellung erinnert an das Lächeln des Buddha, das in die Götterwelten dringt und dort Leid

und Unbeständigkeit der Welt verkündet (s. oben, S. 37, Anm. 4), ist aber viel drastischer.3 Vgl. Satipatthänasutta, D. II, S. 293 « Skt. in Siks. S. 210.4 Wie im Satipatthänasutta auf die Betrachtung der Bestandteile des Körpers die der Elemente

folgt, folgt anschließend an diesen Strom ein Strom von Menschen aus den verschiedenen Elementen.5 S. unten, S. 96.6 In einem späteren Abschnitt (X.4.a): Gleichmut gegenüber der Empfindung (vedayitopeksä) wird

auf diese Übung Bezug genommen: yathoktam vedanäskandhaparlksäyäm tatra duhkhäsukhäyüm veda-nay a udakavarnam budbudam (utpad)y(a)t(e), ,,Wie [oben] bei der Betrachtung der GruppeEmpfindung gelehrt, (entsteht) hier für die leidvolle und glückliche Empfindung eine Blase von derFarbe des Wassers" 158V3.

7 Vgl. oben, S. 42, Anm. 13.

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Die Diamanten, Zeichen der Härte und Stoßkraft1, zertrümmern bei dieser Atemübunggleichsam die Welt. Visionäre Erscheinungen können auch mit abstrakten Begriffen ,,besetzt"werden: Berge oder Banner sind mit den Bereichen (äyatana) besetzt2; Skelette, die mit denBereichen besetzt sind, durchdringen in der Art des Stromes die Welt:„Es entsteht ein Mann aus der Essenz der Bereiche. An dessen [vier] Seiten tritt eine Vierzahl vongeöffneten Toren in Erscheinung, und von den Toren gehen vier mit den Bereichen besetzte Skeletteaus und durchdringen alle Richtungen, aufwärts und abwärts. Ringsum sieht[der Yogin] alle Welt ausgehöhlt, kraftlos und entwertet." 136V1-5 ß

Der Begriff der „Essenz" (rasa), der zu Beginn dieses Bildes die Bereiche mit der Erschei-nung des Mannes verbindet, gehöht, wie der Terminus „besetzt", sowohl dem profanen alsauch dem yogatechnischen Sprachbereich an: Neben der „Essenz" (= Duft, Farbe) derBlumen (pusparasa)4 wird mehrmals die Essenz der Farben genannt :„Besprengungen mit der Essenz [der Farben] gold, blau, gelb, rot und weiß" 145V'4. = ,,B©sprengungenmit der Essenz der verschiedenen Farben'* 148R3. „Berge, die von der Essenz [der Farben] blau, (gelb,rot und weiß) erfüllt sind." 130R1-2.5

Schließlich wird der Begriff der Essenz auf die Bereiche angewendet :„Während der Mann aus der Essenz der Bereiche zerschmilzt, tritt aus dem Haupt [des Yogin] einTeich in Erscheinung, der von der Essenz der Bereiche erfüllt ist." 136V2—3.,,Dann sieht er in [seinem] Innern ein Meer aus der Essenz der Bereiche." 136V4.

In den bisher behandelten Beispielen wurden abstrakte Begriffe mit konkreten Vor-stellungen kombiniert. In unserem Text ist noch eine weitere Meditationstechnik ent-wickelt, bei der die dogmatischen Begriffe durch Erscheinungen vertreten sind, die als dieSymbole (nimitta)Q oder Verkörperungen (adhipatirupa) dieser Begriffe aufgefaßtwerden:,,Weiterhin sieht [der Yogin] die Sechszahl der Elemente im [Embryonal]zustand Kalala. Dabei [er-scheinen] Schlangen in der Farbe der (vier) Elemente, inmitten von diesen sieht er eine Muschel alsSymbol des Elementes Äther und in diese eingegangen das Antlitz eines jungen Knaben als Symboldes Elementes Bewußtsein, [dies alles] durch den Lebensfaden miteinander verbunden." 129V4—6.

1 Der Yogin spaltet mit einem Diamant den Berg der Befleckungen (150V5); Regenbogen mit demAspekt von Diamanten aus dem Munde des Erhabenen zerschlagen die Verkörperungen des Nicht-wissens (159R6); die Buddhas oder der Yogin auf Diamantthronen (vajräsana) zeigen ihre Unerschütter-lichkeit (144V5-6; 144R1-2).

2 parvatä viciträyatanacitä 135V2; üyatanacitäm dhvajäm 134R5.3 In dieser Übung höhlen Lampen (pradipa) die Skelette und die Welt aus. Vgl. die ähnliche Dar-

stellung bei POZDNEJEV, Dhyäna und Samädhi, S. 25 (in der Übung der Häßlichkeiten): „macht er alleWesen, die das Universum bevölkern, ebenso zu Skeletten. : Plötzlich lodert eine mächtigeFlamme empor und verzehrt die Gebeine."

4 pusparasanadyah 130R3; pusparasadhüräbhih 149R2.5 Vgl. auch niladirasa, ,,Essenz von blau usw." 170V1; tadvarnarasena, „von der Essenz ihrer

Farben" 131V1; tadvarnanihsrtänekarasadhärüsahasrüni, „viele Tausende von Essenzgüssen, die in der-selben Farbe daraus hervorkommen" 145R3; snigdhasuvarnarasam, „ölige, goldene Essenz" 146V2.

6 Der Begriff nimitta hat im profanen Sprachgebrauch die Bedeutung „Merkmal"; er kann in diesemSinne im Bereich der buddhistischen Meditation gebraucht werden und bezeichnet dann, vor allem imVisuddhimagga, „eine bestimmte übersinnliche Erscheinung, die sich als unmittelbares Ergebnis derMeditation einstellt und dem Meditierenden den Erfolg seines Übens bestätigt." (BECKH, Buddhismus,II, S. 47). In unserem Text ist das „Merkmal" ausschließlich die visionäre Erscheinung eines Wesensoder eines Objektes, das charakteristische Eigenschaften mit dem abstrakten Begriff teilt, an dessenStelle es tritt.

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48 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

In dieser Vision eines entstehenden Lebewesens sieht der Yogin den Embryo der buddhisti-schen Lehre entsprechend nicht als Wesenseinheit, sondern als eine Zusammenballung dersechs Elemente.1 Die Elemente werden hierbei durch ihre Symbole vertreten: die vier Ele-mente Erde, Wasser, Wind und Glut durch die vier Schlangen2, das Element Äther durch dieMuschel, die die Eigenschaften des Leerseins 3 und des Weißleuchtens4 mit diesem teilt, unddas Element Bewußtsein (vijnäna) durch den jungen Knaben (baladäraka).5 Dieser mehrmalsin Erscheinung tretende junge Knabe gehört zu einer Reihe von symbolischen Darstellungendes Bewußtseins:

„das Element Äther [wird dargestellt von] Augenhöhlen usw.; das Element Bewußtsein [von] einemAffen6, einem jungen Knaben, einer gesprenkelten Gazelle7, einer Fackel8 usw." 128R6.

Alle diese Erscheinungen versinnbildlichen das Unstete, Schweifende des Bewußtseins. Indemselben Sinne wird von Flimmern9 gesprochen:

1 S. unten, S. 85.2 Die vier Elemente, auch mahäbhüta, „große Substanzen" genannt, werden häufig mit Schlangen

{ästvisa) verglichen (P. etwa S. IV, S. 172); diese Verbindung ist so eng, daß in unserem Text mahäbhütaund äsivisa ein Kompositum bildet: rnahäbhütäsivisaparipü(rna) 160R5; catväras ca mahäbhütäswi(sa)117R3.

3 S. unten, S. 85; vgl. auch AbhdhK. I, S. 49: „La cavite ou vide de la porte, de la fenetre, etc.,c'est Tenement espace (ükäsadhätu) externe (bähya); la cavite* de la bouche, du nez, etc., c'est Telementespace interne (ädhyütmika)." In diesem Sinne wird äkasa durch chidra, „Hohlraum" erklärt (AbhdhKVy.S. 99,7).

4 Die weiße Farbe der Muschel dient als Vergleich: samkhüpamam setam, „einer Muschel vergleich-bar weiß" J. V, S. 396.

5 Das Wort baladäraka (nicht in den Wörterbüchern) scheint nur dem buddhistischen Sprachbereichanzugehören: Junge Knaben spenden den Mönchen (Vism. S. 383, 85), spielen mit Lehmstüpas (DUTT,Gilgit Mss. III, 1, S. 1) oder Lehmhäusern (Divy. S. 366, 6). In unserem Text ist baladäraka das ge-bräuchlichste Symbol des Bewußtseins.

6 Wie der Jäger einen Affen einfängt, zügelt der Yogin seinen Geist (Vism. S. 202, 69—69: makkatoviya cittam, luddo viya yogävacaro, „der Affe ist gleich dem Geist, der Jäger gleich dem Yogin."); vgl.auch S. II, S. 94f. Der Affe erscheint noch in der tibetischen Darstellung des „Lebensrades" als Symboldes Bewußtseins (dargestellt bei WADDELL, Buddhism of Tibet, S. 108; vgl. auch KIRFEL, Symbolikdes Buddhismus, S. 39; SCHLINGLOFF, Rel. d. Buddh. II, S. 34). In unserem Text scheint dieses Sym-bol außer in der zitierten Reihe nicht vorzukommen.

7 Das Symbol der gesprenkelten Gazelle (binducita) wird an einer Stelle mit der Erscheinung vonBuddhas verbunden: buddhä drsyamte\ parisuddhabinducita(g)aträh tatsadrsäs ca pravähä ägatä,„Buddhas mit den makellosen Gliedern gesprenkelter Gazellen erscheinen. Ihnen entsprechende Strömekommen herbei" 131R2.

8 Fackeln (ulka) vertreten den Geist (neben dem jungen Knaben) in der Atemübung: ulkäsahasränicämtahsam(u)d(r)e nipatamti naijvalamti kvathamti evam bähyasamu(d)r(e) \ äsväsaparigrhitah sa bäla-däraka(h amta)hsamudre nimajjati prasvüsaparigrhitas ca bahih, „tausende von Fackeln fallen in dasMeer in [seinem] Innern, flammen auf und sieden, und ebenso in das äußere Meer. Der beim Einatmenerfaßte junge Knabe sinkt in das Meer in [seinem] Innern und der beim Ausatmen erfaßte außen"127R2—3. Ein Mann mit einer Fackel in der Hand verkörpert das Bewußtwerden (samprajanya)169V1.

9 Im Zusammenhang mit der Übung (des Elementes oder der Gruppe) Bewußtsein sieht der Yogindie Welt flimmern: (tatah krtsnam) tr(aidhä)tuk(am) süksmän ävüsyäyabindün iva spandamänampasyati\, „(Dann) sieht er die (ganze) Welt wie feine Reiftropfen flimmern" 131R3; vgl.132V6, 133V1.

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Einleitung B. Zum Inhalt 49

„Es entsteht der Schnabel eines Garuda. [Der Yogin] (sieht) das darin eingegangene, wie ein Glüh-würmchen flimmernde, brennende Symbol des Bewußtseins."1 130V2—3.

Wie das Bewußtsein, vertritt der junge Knabe den Geist (citta):

„einen mit Ein- und Ausatmen verbundenen jungen Knaben (als Symbol) des Geistes." 118R2.

,,der beim Einatmen erfaßte Geist in Form eines jungen Knaben (bäladärakarüpin)." 127R2.

Der Gedanke (cetäna) wird in ähnlicher Weise durch einen Funken dargestellt:

„einen in Feuerbrände eingegangenen Feuerfunken als Verkörperung des Gedankens." 137B4.

Der hier gebrauchte Begriff der Verkörperung (adhipatirüpa) wird noch häufiger als derdes Symbols (nimitta) verwendet, um die bildhafte Darstellung einer abstrakten Idee auszu-drücken. Adhipatirüpa, wörtlich „Herrscherform4', ist eine visionär schaubare Form, die diebeherrrschende Idee einer Meditationsübung sichtbar vertritt.2 Eine solche Verkörperungkann ein lebloses Objekt3 sein:

„entsteht die Verkörperung der (dreiartigen) Empfindung: für die leidvolle und glücklicheEmpfindung eine Blase von der Farbe des Wassers." 158V2—3.

Häufiger jedoch werden die Begriffe durch Personen verkörpert:

,,(bei einer glücklichen [Empfindung]) erscheinen in den Blasen die Antlitze von Frauen als Verkör-perung der Leidenschaft (räga)." 132JR5.

Diese Verbindung von Frauen mit dem Begriff der Leidenschaft steht jedoch in unserem Textvereinzelt da. Treten sonst Frauen auf, verkörpern sie religiös-ethische Ideen femininenGeschlechtes, während Männer Maskulina und Neutra vertreten:

,,Dann entsteht als Verkörperung (der Scham) (hri) und des Scheuseins (avaträpya) eine mit weißemGewand bekleidete Frau und ein Mann. Die Scham schämt sich der Befleckungen und das Scheuseindes schlechten Lebenswandels." 159V1—2A

In diesem Bild verhalten sich der Mann und die Frau entsprechend der Idee, die sie ver-körpern. Die beherrschende Idee kann jedoch auch durch Objekte dargestellt werden, dieden Verkörperungen beigegeben sind:

„[als Verkörperung] der [für Buddhas] charakteristischen (ävenika) Anwendungsbereiche der Acht-samkeit (smrtyupasthäna) erscheinen drei waffentragende (grhitäyudha) Männer mit Ölschalen in derHand (tailabhäjanahasta)." 165V5-6ß

1 Es ist nicht gesagt, wer dieses Symbol darstellt. Falls auch hier der junge Knabe gemeint ist,könnte man annehmen, daß der Schilderung das aus der Kunst bekannte Motiv des kinderraubendenGaruda zugrunde liegt.

2 In einem kanonischen Text findet sich die Bezeichnung der beherrschenden Idee einer Meditations-Übung als adhipati: chandam cäpi, bhiksavo, bhiksur adhipatim krtvä labhate samädhim: so 'sya bhavatichandasamädhih. cittam viryam mimämsam cäpi, bhiksavo, bhiksur adhipatim krtvä labhate samädhim:so 'sya bhavati mimämsäsamädhir, ,,Indem, ihr Mönche, ein Mönch den Willen zum Herrscher macht,erreicht er die Kontemplation: dies ist seine Willenskontemplation. Indem ein Mönch den Geist, dieEnergie oder die Reflektion zum Herrscher macht, erreicht er die Kontemplation: dies ist seine Re-flektionskontemplation." Sütrazitat in AbhdhKVy. 601, 31ff.

3 In 147V3 verkörpert ein Stern (naksatra) in einem Milchteich die Güte des Yogin.4 Das wie hri-avaträpya aus weiblicher und sächlicher Komponente bestehende Kompositum smrti-

samprajanya, „Achtsamkeit und Bewußtwerden" wird ebenfalls durch Frau und Mann vertreten(169V1).

5 Die Stelle entspricht 162 V2/3: (trayänäm avenikänäm smrtyupasthä)nanäm grhitatailapäträyudhästrayah p(urusäh)\, ,,[Als Verkörperung] (der drei [für Buddhas] charakteristischen Anwendungs-

4 Sehlingloff, Yogalehrbuch

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50 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

„Eine Frau mit einer Lampe in der Hand (pradlpahasta) als Verkörperung der Erkenntnis (prajnä)"160R4.

Wie die unermeßlichen Gefühle der Güte, des Mitleides, der Freudigkeit und des Gleich-mutes, entstehen auch die Frauen, die diese Gefühle verkörpern, im Herzen des Yogin, umihm dann als handelnde Wesen entgegenzutreten:

„Indern [der Yogin dies] sieht, hat er Mitleid. Als dessen Verkörperung entsteht in [seinem] Herzeneine (gold)leuchtende, mit weißem Gewand bekleidete Frau. Entstanden spornt sie den Yogin an:, [ist] die Tat; ich will dir bei [deinem] (Handeln) zum Heil aller Fremden den Beistand leistender allen angemessen ist'." 148V4— 5.1

„(Dann entsteht) in [seinem] Herzen die oben erwähnte Verkörperung (des Mitleides. [Diese] faßt ihn)bei den Händen (und spricht:) ,Wohin wolltest du gehen, die Leidenden im Stiche lassend?'" 162R5—6.„In seinem Herzen entsteht eine goldleuchtende, erfreute Frau als Verkörperung der Freudigkeit.Diese lobt ihn: Trefflich, trefflich; vorzüglich [hast du] dies begonnen." 153B32,

Grundlegende Begriffe der buddhistischen Lehre werden häufig durch Buddhas dargestellt.Dabei wird versucht, wenn auch oberflächlich, ihren Erscheinungsformen gewisse Merkmaledes Lehrbegriffes, den sie verkörpern, zu verleihen:

„Hierbei [erscheinen als Verkörperung] (der) [zehn] (Kräfte) (bala) zehn (mit Sonnenscheiben) besetzteElefanten3 und auf ihnen sitzend in derselben Farbe und ebenso mit Sonnenscheiben besetzt die Ab-bilder von zehn Buddhas, die mit [ihrem] Lichtschein den jeweiligen Wirkungsbereich der ihneneigenen Kraft zum Erstarren bringen; [als Verkörperung] der Klugheiten (vaisäradya) (die Abbilder

bereiche der Achtsamkeit) [erscheinen] drei (Männer), die Ölschalen und Waffen tragen." Von Frauengetragene Ölschalen (snehaparipürnabhäjana) verkörpern die Meditation (anusmrti) in den Meditationenüber den Buddha usw. (Kapitel XI; vgl. S. 174 (c)). Die Nennung von ölschalen- und Waffen tragendenMännern als Verkörperung der Anwendungsbereiche der Achtsamkeit geht wohl auf das kanonischeGleichnis zurück, das S. V, S. 170 überliefert ist: athapuriso ügaccheyya , tarn enam evam vadeyyum:'ayan te, ambho purisa, samatittiko telapatto antarena ca mahäsamajjam antarena ca janapadakalyänimparihätabbo. puriso ca te ukkhitäsiko pitthito pitthito anubandhissati; yattheva nam thokam pi chaddessati,tatiheva te siro pütessati' ti. upamä kho myüyam, bhikkhave, katü atthassa vinnäpanäya; ayam cevetthaatiho: samatittiko telapatto ti kho, bhikkhave, käyagatäya etam satiyä adhivacanam. „Dann käme ein Mann

, zu diesem spräche man: 'Guter Mann, inmitten einer großen Menschenansammlung um dieLandesschöne mußt du eine vollgefüllte Ölschale umhertragen. Ein Mann mit gezücktem Schwertwird dir auf den Fersen sein; wenn auch nur ein einziger Tropfen verschüttet wird, wird dir der Kopfabgeschlagen.' Dieses Gleichnis habe ich, ihr Mönche, zur Erläuterung des Sinnes gegeben; diesaber ist der Sinn: Die vollgefüllte Ölschale, ihr Mönche, ist ein Gleichnis der auf den Körper gerichtetenAchtsamkeit." Säntideva hat dieses Gleichnis in Bcv. 7, 70 bearbeitet:

tailapätradharo yadvad asihastair adhisthitah \skhalite maranaträsät tatparah syät tathä vrati \\

„So wie jemand, der eine Ölschale hält und von Schwertträgern geführt wird, aus Todesfurcht nur aufdas Ausgleiten achten wird, so [verhalte sich auch] der Asket."

1 Ähnlich 148R1—2: tathaiva ca hrdayasthä karu(nä) protsäha(ty u)ddhara snäpaya cainäm satvüniti\9 „Auch hier spornt [den Yogin] das in [seinem] Herzen befindliche Mitleid an: 'Ziehe diese Wesenheraus und reinige sie'." Vgl. auch 151V6—R1: (ta)t(o) 'sya hrdaye stri samutpadyate s(ai)n(am)pr(o)tsähay(ati), „Dann entsteht im Herzen [des Yogin] eine Frau— Diese spornt ihn an".

2 Für die Verkörperung des Gleichmutes vgl. 16IV2—3: (stri) (a)vadätavarnä avadatavastraprüvrtaparyamkena nisannänäbhogävasthitä upeksädhipatirüpam sambhavati\, „Eine weißfarbene, mit weißemGewand bekleidete (Frau) tritt im Ruhesitz sitzend und entspannt verharrend als Verkörperung desGleichmutes in Erscheinung."

3 In der Paralleldarstellung zu diesem Abschnitt in 165V4—6 erscheinen als Verkörperung der fünfKräfte fünf weiße Elefanten (sveta gajä). Zu der engen Verbindung, die zwischen der Vorstellung einesBuddha und eines weißen Elefanten besteht, vgl. LÜDERS, Bharhut, S. 48f. Vgl. auch 125V5: saddam-(ta)h sveto gajah „ein weißer Elefant mit sechs Stoßzähnen".

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Einleitung B. Zum Inhalt 51

von vier) auf Löwenthronen sitzenden Buddhas1, die mit [ihrem] Lichtschein jeweils ihren eigenenWirkungsbereich erleuchten." 162V1—2.

*,,Hierbei [erscheinen als Verkörperung] der vier (Anwendungsbereiche) der Achtsamkeit (smrtyupa-sthäna) (vier Löwen) von gelber Farbe und (vier) diesen entsprechende (Buddhas), diemit ihrem Löwengebrüll die ganze Welt erfüllen." 166V3—4.2

„(Dann) entstehen die Abbilder von acht (auf Löwenthronen) sitzenden Buddhas als Verkörperung desedlen achtgliedrigen [Heils]weges. Von den Regenbogen, die aus deren Munde hervorkommen, zer-schlagen, wird die Verkörperung des Nichtwissens zum Verschwinden gebracht." 159B1—2.

Nicht immer ist der Aussagegehalt der Bilder so sicher zu deuten wie in den angeführtenBeispielen. Vielfach werden die Ideen, die durch die Erscheinungen verkörpert werden, nichtgenannt, sondern als bekannt vorausgesetzt. Kurze Andeutungen bezeichnen Vorgänge, diezwar dem Yogin geläufig waren, uns aber oft unverständlich sind3. Wir können hieraus ent-nehmen, daß der Text auf damals bekannten T r a d i t i o n e n aufbaut. An einigen Stellen läßtsich noch nachweisen, wie sein Verfasser solche bereits literarisch fixierten Überlieferungenverarbeitet hat: Das Kapitel über die Entfaltung der Atmungsachtsamkeit wird nach 16 Kate-gorien gegliedert, die die verschiedenen, erst körperlichen, dann geistigen Verhaltungsweisenbeim Atmen charakterisieren sollen.4 Die im Zusammenhang mit diesen Kategorien ent-stehenden Visionen werden nun in unserem Text viermal beschrieben. Hierbei zeigen dieNamen der Kategorien formale Unterschiede: Den Bildungen mit -anudarsanä, ,, Erschauen''in der ersten Reihe stehen solche mit -anupasyanä, „Erblicken" in der vierten gegenüber.Beide Reihen lassen sich mit denselben Unterschieden in der kanonischen Sarvästivädin-Literatur nachweisen; der Verfasser unseres Textes hat sie also unverändert aus der Tra-dition übernommen. Darüberhinaus zeigt aber die vergleichende Betrachtung der ihnenzugeordneten Visionen, daß wohl auch diese bereits mit den Kategorien zusammen über-liefert waren:

l) Gesammeltsein ( = Sammlung) des Geistes:„ sieht er , und darin einen mit Ein- und Ausatmen verbundenen jungenKnaben (als Symbol) des Geistes (einsinken):

beim Gesammeltsein des Geistes." 118R2—3.„Innen und außen (sieht er) ein von Öl erfülltes (Meer)

sieht er den beim Einatmen erfaßten (jungen)Knaben im Innern einsinken:

(beim Gesammeltsein des Geistes.)" 125R2—4.„(In [seinem] Innern) entsteht ein Meer, und ein zweites außen. Atmet [der Yogin] ein, sinkt der beimEinatmen erfaßte Geist in Form eines jungen Knaben in das Meer im Innern ein; atmet er aus, derbeim Ausatmen erfaßte ebenso in das Meer außen:

bei der Sammlung des Geistes." 127R1—2.

m) Befreitsein des Geistes (— Empfinden der Befreiung):„Dann (entsteht in) [seinem] Herzen (ein Teich) Er sieht den (darin)

1 In 165V5 erscheinen als Verkörperung der Klugheiten vier Buddhas auf Löwenthronen, die denWesen die Lehre verkünden. Wie die Diamantthrone die Unerschütterlichkeit der Buddhas zum Aus-druck bringen sollen (s. oben S. 47, Anm. 1), dienen die Löwenthrone der Lehrverkündigung (dharmä-sanäni simhäsanüni, ,,Lehrthrone Löwenthrone" Sdhp. 162,15f.).

2 Die Anwendungsbereiche der Achtsamkeit bilden in diesem Zusammenhang die ersten vier der 37zur Erleuchtung führenden (bodhipaksya) [Faktoren], deren Verkörperungen in dieser Darstellunggenannt werden. Erhalten ist nur die Verkörperung der vier Machtstufen (rddhipada) durch viergläserne Treppen und die der fünf Kräfte (bala) durch fünf Elefanten aus Diamant; s. unten, S. 173Anm. 6.

3 S. auch oben, S. 30.4 Die Kategorien und ihre Herkunft sind unten, S. 63ff dargestellt.

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52 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

eingesunkenen jungen Knaben dem Glück der Versenkung hingegeben. Ein [wie glühende] Kohlenleuchtender, mit Sternschnuppen (besetzter) Mann ergreift in eben diesem Teich (den jungen Knaben)und zieht ihn heraus. Dann brennt der Teich:

beim Befreitsein des Geistes." 118R3—4.,, und sieht(den jungen Knaben) von einem mit Sternschnuppen versehenen Mann herausgezogen werden

sieht er [seine] eigene Gestalt . . , von Tempeln zumErstarren gebracht. [Sein] Geist, nicht hochfahrend . . . . :

(beim Befreitsein des Geistes). 125R4—6.„Am Ende sieht er [den jungen Knaben] in das Meer in [seinem] Innern eingesunken dem Glück derKontemplation hingegeben. Tausende von Fackeln fallen in das Meer in [seinem] Innern, flammen aufund sieden, und ebenso in das äußere Meer. Der beim Einatmen erfaßte junge Knabe sinkt in das Meerin [seinem] Innern ein und der beim Ausatmen erfaßte außen. Am Ende (sieht er sich selbst) von Tem-peln aus Bergkristall (umhüllt), perlenbesetzt und mit vielhundertfachem Gefolge. Dann entsteht dermit Achtsamkeit verbundene Erhabene und bindet ein gelbweißes Seidentuch [um den Kopf des Yogin].Von [seinem] Kopf gehen ringsum Perlenschnüre aus; durch das Seidentuch (und) die Perlenschnüre . . .

Ebenso erscheinen unendliche Weltregionen von Tempeln aus Berg-kristall erfüllt, und in diese eingegangen erhabene Buddhas mit vielhundertfachem Gefolge. Ebenso

umhüllen sie [jeweils] ihr Gefolge:beim Empfinden der Befreiung." 127R2—6.n) Erschauen (= Erblicken) der Unbeständigkeit:

„[Der Yogin] sieht seine eigene Gestalt kraftlos (werden), leiden und verfallen. Ein- (und Aus)atmen . . .verfällt die Welt:

beim Erschauen der Unbeständigkeit ." 118R4—5.

ft

sieht er die ganze Welt wie in einer Weltvernichtungsperiodezerfallen:

(beim Erschauen) der Unbeständigkeit ." 125R6-126V1.,,Dann entwickelt sich mit Diamanten besetztes Ein- und Ausatmen. Die Welt zerfällt zu Staub:

beim (Erblicken der Unbeständigkeit) ." 127R6-128V1.o) Erschauen ( = Erblicken) des Entsagens:

,,[Der Yogin] sieht Ein- und Ausatmen brennen. Ebenso (setzt dieses die ganze Welt in Brand):beim Erschauen des Entsagens.)" 118R5—6.

„Dann (im) dritten setzen [Ein- und Ausatmen] die ganze Welt in Brand:beim Erbl icken des Entsagens." 128V1.p) Erschauen ( — Erblicken) der Entleidenschaftlichung:

,, sieht er [seine] eigene Gestaltvon einem Schaumballen durchsetzt; ebenso Ein- und Ausatmen und die ganze Welt:

(beim Erschauen) der Entleidenschaf tlichung." 118R6—119V1.„Einen mit Sonnenscheiben bedeckten Löwen mit von Edelsteinen bedeckten :

(beim Erschauen der Entleidenschaftl ichung.)" 126V1—2.,,Durch eben diese Brände bringt er die ganze Welt siedend wie eine Schaummasse in Wallung:

beim Erblicken der Entleidenschaftl ichung." 128V1—2.

In diesen Bildern können wir bestimmte Erscheinungen und Vorgänge erkennen, die festmit den Kategorien verbunden sind und daher in allen Paralleldarstellungen wiederkehren:bei der Sammlung des Geistes sinkt der junge Knabe, der den Geist verkörpert, in einMeer im Innern des Yogin ein und beim Befreitsein des Geistes gibt sich dieser Knabedem Glück der Versenkung hin; die Welt zerfällt beim Erschauen der Unbeständig-keit, brennt beim Entsagen und gleicht bei der Entleidenschaftlichung einer Schaum-masse. Neben solchen Übereinstimmungen zeigen die Bilder aber auch sachliche Unterschiede,die sich wohl auf unterschiedliche Tradition zurückführen lassen. Aus Unterschieden in der

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Einleitung B. Zum Inhalt 53

Ausdrucksweise läßt sich dagegen kaum auf überlieferte Formen schließen. Denn imGegensatz zu den Kategorien sind die Darstellungen der Vorgänge nicht wie in kanonischenTexten stereotyp überliefert, sondern unterliegen dem freien Gestaltungswillen des Ver-fassers, der sachlich übereinstimmende Vorgänge jeweils mit verschiedenem Wortlautschildert. Eine solche Darstellungsweise stellt zwar der Rekonstruktion verlorengegangenerTextpartien oft Schwierigkeiten in den Weg, bedeutet aber für das Erfassen diffiziler seelischerVorgänge eine große Hilfe. Als Beispiel für die Variationen in der Darstellung parallelerErscheinungen sei der oft wiederkehrende Passus am Ende der Übungen angeführt, derbesagt, daß alle geschauten Bilder wieder in den Yogin eingehen:

„Am Ende wird alles im Nabel zum Verschwinden gebracht." 129R5—6, 135V2.„(Am Ende) wirddas zu Erkennende im Nabel zum Verschwinden gebracht. So [erfolgt] das Erwachen.4*165R5.„Am Ende wird alles zu Erkennende im Nabel zum Verschwinden gebracht. So [erfolgt] das Erwachen."166R5-6.„ [sein] Standort, und am Ende wird alles im Nabel des Yogin zum Verschwinden gebracht.So [erfolgt] das Erwachen." 139R3.„Die Güte (erfüllt) [seinen] Standort, (und dann) wird [alles] zum Verschwinden gebracht. So [erfolgt]das Erwachen." 147V4.„Am Ende wird alles zu Erkennende im Nabel zum Verschwinden gebracht. Die auf Lotosblumensitzenden Buddhas erscheinen in [seinen]Körper eingegangen. So [erfolgt] das Erwachen." 152R3.„Am Ende treten [die Buddhas], das Wort »unbeständig, unbeständig' ausstoßend, in seine Gestaltein: Vollendung der Übung der Bereiche." 136R2.„Die Buddhas stoßen das Wort ,ruhevoll, ruhevoll* aus und

tritt (am Ende alles) in die Gestalt (des Yogin) ein: Vollendung [der Übung des] Ein- undAusatmens." 121R5—6.„Am Ende wird alles zu Erkennende zum Verschwinden gebracht. Die Übung ist vollbracht." 135R5.„Am Ende wird alles zum Verschwinden gebracht, und die Welt wird ätherisch." 130R6.„Dann wird alles zu Erkennende in der Gestalt des Yogin verborgen." 127V6—R1.„Dann tritt, zerschmolzen wie ein Klumpen Butterschmalz, alles zu Erkennende in seine Gestalt ein."136V6-R1.„An (dem Haupte) [des Yogin] entsteht (ein Juwel). Von den Strahlen, die aus dem Juwel her-vorkommen, angezogen, sieht er das zu Erkennende, das sich abwärts und aufwärts befindet, in seineGestalt eingegangen." 169R1-2.

Es entspricht dem Charakter eines Meditationstextes, wenn in unserem Werk Bilder undVorgänge mehrmals in abgewandelter Form dargestellt und dadurch die Visionen von ver-schiedenen Seiten beleuchtet werden. Wie wir es bei der Entfaltung der Atmungsachtsamkeitsahen, werden auch in den anderen Kapiteln kleinere oder größere Abschnitte ähnlichenInhaltes zusammengestellt. Oft werden diese Abschnitte nur lose aneinandergefügt, manch-mal werden sie in der Weise angeordnet, daß eine einfache Übung die Vorbereitung für eineschwierigere bildet.1 Eine weitere Methode der Variation einer Übung besteht darin, ein ein-faches Bild zu vervielfältigen2:

1 Dies geschieht in der Betrachtung der Gruppen, S. 96ff.2 Das Vervielfältigen von Buddhaerscheinungen wird in anderen Texten häufig berichtet; vgl.

Divy. S. 401, 14:ff:bhagavatäsravastyümtirthyänvijayärthammahaprätiharyamyävad akanisthabhavanam nirmitam, ,,der Erhabene hat in Srävasti, um die Sektierer zu besiegen, dasGroße Wunder vollführt: Er hat einen Kranz von Buddhas bis hin zur Behausung der Akanistha-[Götter] gezaubert." Ähnlich Divy. S. 162, 9ff: bhagavümi ca padmakarnikayäm nisannah paryamkamäbhujya rjum käyam pranidhäya pratimukham smrtim upasthäpya padmasyopari padmam nirmitam.taträpi bhagaväm paryamkanisannah. evam agratah prsthatah pärsvatah. evam bhagavata buddhapindinirmita yävad akanisthabhavanam upädäya buddhä bhagavanto parsannirmatam (? lies: paryamkanisa-

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54 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

„Dann entsteht ein blaufarbener, von blauen Sprößlingen umgebener Juwel. Ebenso ent-stehen aus allen [seinen] Körperöffnungen blaufarbene, von blauen (Sprößlingen umgebene Juwele)."145B2-3.

„(Aus seinem) Haupt tritt ein Lotos in Erscheinung, auf dem der Erhabene sitzt und die Lehre ver-kündet. An den Lotosstengeln treten im unendlichen Umkreis Lotosreihen in Erscheinung.Darauf erscheinen die Wesen in Brahmagestalt sitzend." 144V2—3.

Solche Vervielfältigungen dienen hier nicht, wie in anderen Texten1, zur Demonstrationder Zaubermacht, sondern sollen den Gesichtskreis des Yogin von einer einzelnen Er-scheinung auf die Vielzahl der Wesen erweitern. Von großer Bedeutung ist daher in unseremText eine Art der Variation, die dahin geht, daß die Übungen einmal für den Yogin selbst,dann aber auch für die anderen Wesen die Verwirklichung des Meditationszieles verheißen:„[Der Yogin] sieht seine eigene Gestalt von allen Ursachen des Todes umgeben. Indem von seinerGestalt Brahma[-Gottheiten] ausgehen, durchschaut er [auch] diese als den Ursachen des Todes [unter-worfen]. Dann (sieht er sich selbst von allen) Ursachen (des Todes) befreit. —Ebenso siehter für alle den Ursachen des Todes [unterworfene] Wesen das Entfernen des Todes." 144B3—5.,,Bei [dem Yogin] entsteht den Gestaltungskräften gegenüber Gleichmut. Dann wird sein Körper vonWolkenhaufen aus Bergkristall zum Erstarren gebracht. Alsbald sieht er sich selbst in einen berg-kristallnen Tempel eingegangen. überkommt diese [Wesen] ebenfalls Gleichmut. Sie werdenvon Wolkenhaufen aus Bergkristall zum Erstarren gebracht. (Er sieht die Wesen) ebenfalls (in Tempel)aus Bergkristall (eingegangen)." 161V1—R1.

Hierbei überträgt der Yogin selbst das Zeichen seines Erfolges auf die Wesen:„[Der Yogin] sieht die ganze Welt ätherisch geworden. (Indem er) lange Zeit das Glück des Erloschen-seins (empfindet), entsteht [seine] Gestalt (zur Zeit des Erwachens) mit einem [um den Kopf] gebun-denen, (edelstem Jbesetzten Seidentuch. (Aus allen seinen Körper Öffnungen) kommen(äther)gleiche Seidentücher hervor und umhüllen das gesamte (Meer der Lebewesen)." 130V3—5.

So werden die Wesen in seinen Visionen bekehrt und erlöst:,,Alle Wesen treten bestürzt (vor) den Erhabenen und bitten um Aufnahme [in den Orden]. Der Er-habene nimmt sie mit der Komm-als-Mönch-Formel auf. Aufgenommen werden sie frei von denBefleckungen, und nehmen Hütten an Baumwurzeln ein. Weiterhinverweilen die Wesen im Ruhesitz sitzend als Gleichmütige.*' 159V4—6.

Nicht nur das eigene Heil, sondern die Erlösung der leidenden Welt ist also das Ziel derMeditationen. Daher nehmen die Übungen der Güte, des Mitleides, der Freudigkeit und desGleichmutes, die die ethischen Beziehungen des Yogin zu seiner Umwelt darstellen, einenbreiten Raum in unserem Text ein. Eingebettet in die Übung des Mitleides finden wir dann,mehrmals geschildert, das Gelübde (pranidhäna)2 des Yogin mit der anschließenden Ver-heißung zukünftiger Buddhaschaft (vyäkarana)3:

nnahl) „Der Erhabene läßt sich in der Lotoskapsel nieder, nimmt den Ruhesitz ein, richtet seinenKörper auf, konzentriert seine Aufmerksamkeit und zaubert dann über dem Lotos einen [weiteren]Lotos. Auch in diesem befindet sich ein Erhabener im Ruhesitz. So auch vorn, hinten und an den Seiten;und so zaubert der Erhabene eine Buddhahäufung: bis einschließlich zu der Behausung der Akanistha-[Götter] erhabene Buddhas im Ruhesitz (?)." Vgl. auch Av. I, S. 87 und die oben, S. 35, Anm. 11 an-geführten Beispiele.

1 Die Fähigkeit der Vervielfältigung gehört zu dem Bereich der übernatürlichen Macht eines Buddha ,•vgl. Mvy. 215—217: anekavidham rddhivisayam pratyanubhavati: eko bhütvä bahudha bhavati, bahudhäbhütvaiko bhavati. ,,Er verwirklicht den vielfachen Bereich der übernatürlichen Macht: Wenn er einerist, vervielfältigt er sich, wenn er sich vervielfältigt hat, wird er einer."

2 bodhäya pranidhänam karoti 151R1; bodhau ca pranidhänam karoti 150V6. Die Form pranidhiist in unserem Text nicht belegt. Zur Bedeutung dieser Begriffe vgl. BECHERT, Bruchstücke buddhisti-scher Verssammlungen I, S. 35ff. u. S. 20, Anm. 1; dort auch die Zusammenstellung der wichtigstenLiteratur.

3 Der Begriff ist in unserem Text nicht belegt.

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Einleitung B. Zum Inhalt 55

„(Dann1 entsteht) unter den Füßen des [Yogin], der (in Mitleid) wandelt und von Vertrauendurchdrungen ist, ein Lotos. [Der Yogin] verneigt sich zu Füßen des Erhabenen und spricht:,0 Erhabener, ich möchte in einer zukünftigen Epoche [der] Führer (aller Wesen) sein; ein Tilger derGebrechen aller Wesen, ein völlig Erleuchteter.' Dann berührt der Erhabene sein Haupt (mit der Hand)und spricht: ,Mein Sohn, du wirst in einer zukünftigen Epoche ein Tilger (der Gebrechen aller Wesensein), ein völlig Erleuchteter.4 Dann durchdringen Götter frohlockend den gesamten Luftraum und ent-lassen einen Regen aus Blumen und Edelsteinen." 152V4—6.

„Brahma, der mit einem Kruge im Vordergrund steht, spricht zu dem Bodhisatva: ,' Dieser besiegt , und legt das Gelübde zur Erleuchtung ab. (Der

Erhabene) bindet ein Band (an den Kopf) [des Yogin] und spricht: »Verehrung [sei dir], dem in einerzukünftigen Epoche erstehenden Steuermann2 der Welt.' Götter erfüllen den gesamten Luftraum"150V5-R2ß

In der buddhistischen Literatur finden sich ähnliche Schilderungen an zahllosen Stellen inden Berichten über die früheren Existenzen der Buddhas. Was aber dort Erzählung aus ver-gangener Zeit ist, wird hier aktuelle Gegenwart: Der Yogin wird zum Bodhi sa tva . 4

Aus der Versenkung heraus nimmt er sein Gelübde zum Heile der Wesen mit in den Alltag:

,,Wenn [der Yogin] erwacht, entsteht bei ihm die feste Hinwendung zur Erleuchtung." 150R3—4.

In einer solchen Ethik hat der teilnahmslose, kalte Gleichmut keinen Platz.5 In der Übungdes Gleichmutes selbst wird in dramatischer Auseinandersetzung dem alten Ideal des Ver-löschens im Nirväna das neue Ideal des Großen Mitleids, der tätigen Menschenliebe, ent-gegengesetzt :

„Wenn [der Erhabene] so gesprochen hat, tritt er in die Stadt des Verlöschens ein und kommt, an dergleichsam von äthergleichen Wolkenhaufen umhüllten (Stätte nichts mehr) begehrend, wie eine Lampezum Erlöschen. Auch die Jünger (des Erhabenen) treten anschließend, (in der Zeit) [ihres] völligenVerlöschens, in (die Stadt des Verlöschens) ein und (kommen ebenso) zum Erlöschen. (Der ihnen nach-folgende Yogin aber) wird von dem Torwächter zurückgehalten: ,Wenn du , dannwirst auch du hier eintreten.' Das gesamte (Meer der Lebewesen) erscheint Auch die inschlechten Existenzformen Lebenden, die von Fesseln Gebundenen und die von verschiedenem LeidGepeinigten. [Diese] und sprechen: ,Errette uns, o Mitleidsvoller; nicht ziemt es sichfür dich, (zur Stadt des völligen Verlöschens zu gehen.' Dann entsteht) in [seinem] Herzen die obenerwähnte Verkörperung (des Mitleides. [Diese] faßt ihn) bei den Händen (und spricht:) ,Wohin wolltestdu gehen, die Leidenden im Stiche lassend?' Der Gleichmut weicht von ihm; Mitleid überkommt ihn.Mit [seinen] beiden Armen umschlingt er (das gesamte Meer der Lebewesen) und " 162R2bis 163V1.

Hier wird eine neue Ethik verkündet: Weltdurchdringung steht gegen Weltüberwindung.Beide Kräfte waren freilich schon dem Urbuddhismus inhärent, denn eine Gruppe von

1 Vorhergegangen war die Schilderung des Erscheinens des Gottes Brahma, des Buddha und desBodhisatva Maitreya.

2 Im Säriputraprakarana des Asvaghosa wird Säriputra von dem Buddha als Steuermann und Heer-führer der Lehre angesprochen (LUDERS, Säriputraprakarana, S. 390 (= Phil. Ind. S. 193), C 1. V 4.

3 Das Gelübde des Yogin ist in der Übung des Mitleides an zwei weiteren Stellen dargestellt: In150R6—151V3 ist wenig mehr als die Namen Brahma, Buddha und Maitreya erhalten; in 151V6—Rltreten nicht diese Personen auf, sondern nur die Frau als Verkörperung seines Mitleides, die ihn zudem Gelübde anspornt. Daher fehlt an dieser Stelle auch die Verheißung (vyüJcarana) des Buddha.

4 In der zuletzt zitierten Pranidhischilderung (150V5) wird der Yogin ausdrücklich als Bodhisatvabezeichnet.

5 Es wird betont (16IV5), daß der Gleichmut nur von der Güte her, keinesfalls aber als Hartherzig-keit (nairghrnya) verstanden werden dürfe»

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56 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

Schwärmern, die in weltentrückter Einsamkeit allein der Arhatschaft nachstrebte, hätteschwerlich vermocht, eine weltweite Mission zu entfalten. In unserem Text wird nun, aufdem Boden des Hinayäna, dem Ideal des Arhat ein neuer Menschentyp entgegengesetzt, derdie Bekehrung der Wesen über die eigene Erlösung stellt. Indem der Yogin in der Versenkungseine Weihe zum Bodhisatva erfährt, wird das Mitleid zum Leitstern seines Handelns. DerMönch in seiner Klosterzelle, kein überweltliches, anbetungheischendes Wesen, wird hierzum Helfer der Menschheit.

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TEXT UND ÜBERSETZUNG

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VORBEMERKUNGEN ZUM TEXT

Die Umschrift gibt in Fettdruck den handschriftlichen Befund der Birkenrindenhandschrift buch-stabengetreu wieder; kursive Zahlen im Text [118V1] und die entsprechenden Marginalien bezeichnenBlatt- und Zeilenzahl. In eckigen Klammern [] stehen teilweise zerstörte Aksaras, und zwar ebenfalls inFettdruck, wenn die Lesung trotz der Zerstörung sicher ist. In Normaldruck stehen unsichere Lesungenin eckigen und Ergänzungen in runden Klammern (). Da die Aksaras in der Handschrift sehr sauberund gleichmäßig geschrieben sind, war für die Wahl des ergänzten Wortlautes oft die genaue Größeder Lücke entscheidend. Hypothetische Ergänzungen stehen in den Anmerkungen; ihre Übersetzungim Übersetzungstext in Kursivdruck. Ergänzungen, deren Wortlaut durch eine der Parallelhandschriftengesichert ist, stehen in runden Klammern () in Fettdruck. Fehlende Aksaras sind durch Punktpaarebezeichnet; bei umfangreicheren Lücken kann die Zahl der tatsächlich fehlenden Aksaras im geringenUmfang (bis etwa zu 4 Aks.) von der Zahl der Punktpaare abweichen. In der Handschrift kann dereinfache Punkt ( •) wie auch der Doppelpunkt ( %) sowohl als Zeichen für den Visarga als auch für dasSatzende Verwendung finden; in der Umschrift ist das jeweils Sinngemäße (h oder |) eingesetzt. Satz-trennungen und Kapitelgliederungen sind zur Erleichterung der Übersicht eingefügt.

In der Übersetzung stehen Ergänzungen in runden (), erklärende Zusätze in eckigen Klammern [ ].In den Textlücken entsprechen dem Punktpaar für ein fehlendes Aksara drei Einzelpunkte.

In den Anmerkungen wird durch „Lies:" auf die korrekte Sanskritschreibung hingewiesen, unab-hängig davon, ob die Abweichung auf einem Schreibversehen, einer Schreibeigentümlichkeit oder einersprachlichen Besonderheit beruht. (Die Schreibung des Nasals teils als Klassennasal, teils als Anusvära,ist nicht besonders vermerkt.) „Vgl.": weist auf ähnliche Textstellen hin, die zur Ergänzung des Wort-lautes oder zum Verständnis des Sinnes beitragen; „Erg.:" bezeichnet Ergänzungen, deren Wortlautso unsicher ist, daß er nicht in den Text aufgenommen wurde.

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I. Übung der Häßlichkeiten (asubhaprayoga)

Vorbemerkung

Der Name dieses ersten Kapitels, von dem nur einige kleine Fragmente erhalten sind, ist ausder Bemerkung (asu)bhädiprayogena, ,,durch die Übung, die mit den Häßlichkeiten beginnt"in 166V2/3 erschlossen.1 Die Übung beruht auf den Leichenbetrachtungen des Satipatthäna-Sutta2, in denen der Mönch seinen eigenen Körper mit einem Leichnam gleichsetzt. Dieser Leich-nam wird in verschiedenen Dekompositionszuständen vorgestellt: „aufgedunsen" (vyädhmätaka,p. uddhumätaka), „blauverfärbt'' (vinilaka), „faulig" (vipüyaka, vipütika, p. vipubbaka),„zerfressen" (khädyamäna,^. khajjamäna) wraZafe„Knoehengerippecc (asthisamkalikä, -sam-kalikä, p. atthikasankhalika)3, das allmählich zerfällt und sich in Staub auflöst. Diese Begriffewurden später in den Listen der „neun Leichenfeldbetrachtungen" (nava sivathikä) oder der

1 In der Liste der Hs. 906 (s. oben S. 27) ist der Name der ersten Kategorie asubhäh, „Die Häßlich-keiten".

2 D. II, S. 295: puna ca param, bhikkhave, bhikkhu seyyathä pi passeya sariram sivathikäya chadditamekähamatam vä dvihamatam vä tihamatam vä, uddhumätakam vinilakam vipubbakajätam, so imam evakäyam upasamharati: ayam pi kho käyo evamdhammo evambhävl evamanatlto ti. „Weiterhin, ihr Mönche,als sähe der Mönch einen auf ein Leichenfeld geworfenen Leib, der einen, zwei oder drei Tage tot ist,der aufgedunsen, blauverfärbt und faulig geworden ist, ebenso stellt er sich diesen [seinen] Körper vor:Auch dieser Körper ist von solcher Art, ist in solchem Zustand und ist solchem unentrinnbar." An-schließend wird die Vorstellung auf die weiteren Zerfallszustände der Leiche ausgedehnt. Ein wesent-licher Unterschied der Sanskritparallele (Siks. S. 21 Of.) besteht darin, daß in dieser an eine wirklicheBetrachtung der Leichen gedacht ist: punar aparam, subhüte, bodhisatvah smasänagatah pasyatinandrüpäni mrtasarirüni smasäne ''paviddhdni, „Weiterhin, Subhüti, sieht der zur Leichenstätte ge-gangene Bodhisatva auf die Leichenstätte geworfene tote Leiber in verschiedenen Formen" usw.Auch andere Bearbeitungen der Stelle (etwa Vism. S. 145ff.) denken an eine tatsächliche Betrachtung.Man vergleiche auch den AbhdhKVy. S. 526, 19ff. zitierten Sanskritvers:

yo bhaven navako bhiksuh saikso 'sampraptamanasah \gacched asau sivipathikäm hamtum rägam yadicchati \\tato vinilakam pasyet tatah pasyed vipüyakam \lato vyädhmätakam pasyed asthisamkaliküm apiti |l

,,Wer als Mönch neu ist, ein Schüler, noch ohne geistige Reife,der gehe zum Leichenfeld, wenn er die Leidenschaft abtöten will.Dann sehe er sich eine blau verfärbte [Leiche] an und eine faulige;dann eine aufgedunsene und auch ein Knochengerippe."

Diese beiden Verse werden auch auf einem Handschriftenblatt aus den Turfanhandschriften zitiertund erklärt (vorl. Nr. 446).

3 In unserem Text ist die Form samkala belegt (136V1, V2, V3, V6); zu den anderen Schreibungenvgl. BHSD.

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60 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

(neun oder zehn) „Häßlichkeiten" (a&ubha, p. asubha)1 um einige weitere Vorstellungen ver-mehrt', „verwurmt" (vipadumaka, vipatumaka, vipatmaka, cf. p. puluvaka), „verstreut",(viksiptaka, p. vikhittaka), „verbrannt" (vidagdhaka) und „rotverfärbt" (vilohitaka, cf. p.lohitaka). Die Vergleiche sollen dazu dienen, die Leidenschaft (räga) zu zerstören.2 Daß sie auchder Übung unseres Textes zugrunde liegen, zeigt der Begriff vipitaka, „gelb verfärbt" in 116V5,der, wie viohitaka „rotverfärbt" in der Liste, eine Erweiterung von vinilaka „blauverfärbt",darstellt. Die Übung selbst besteht in einer ausführlich dargestellten Vision einer Leichenstätte(£masäna 115V4), wie aus erhaltenen Textworten hervorgeht: „herausgeschlagene Weichteile"115R4, „Schenkel gelb verfärbt" 116V 5, „wie von einer Getreideschwinge ausgehöhlt" (sc.das Skelett) 116R3, und „zu Staub verwandelt, Asche. . . ." 116R4. Anschließend {Blatt 117)durchdringen verschiedene Ströme (praväha) die Welträume.

115V1 [1].[u]vana evä

V2 [2]. . .[y].mäne krtsnam ja(gat)

V3 '. . [3] tädrsyamte parittäh

V4 . . . . [4] (s)m(a)sänam ivapasyati| t[ä]

V5 [5] (samca)-yäpacayau3 bahuso gatvä [ni]

V6 [6][nä]sägräc cäsya vaidüryadhvajo (n)i[r](gatah)4

115R1 '. . [1]

R2 [2](dus)[ca]ritacärinäm [pü]5

R3 [3] . . . ' . . 'vyämisra6 drsyamte|

R4 [4]. . .'. (u)d[dha]täni ca marmän[y] ä

R5 [5]. . . jivite cäsya pa

R6 [6]kaprthagja[n](a)

1 Aufzählung und Stellenbelege bei WALDSCHMIDT, Ein zweites Dasabalasütra S. 282f. Hingewiesensei noch auf die Aufzählung der neun Leichenzustände als Kontemplationsmerkmale (samadhinimitta)in der fünften Kategorie der ,,fünf Stätten der Befreiung" (panca vimuktyäyatanäni), im Sütrazitat(aus dem Sangltisütra?) AbhdhKVy. S. 54,34.

2 adubhabhävanä rägasya pratipaksah, „die Entfaltung der Häßlichkeiten ist das Gegenmittel gegendie Leidenschaft" Siks. S. 209,6f.

3 „Vermehrung und Verminderung" (des Karman? Vgl. BHSD zu samcaya).4 Vgl. 153R2: hrdayäc cäsya sauvarno dhvaja utpadyate.5 Erg. zu pü(rva)t Vgl. 156B1: dusc(a)r(i)t(a)cärinam atitanägatäm.6 Lies: vyämisra.

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I. Übung der Hässlichkeiten (aSubhaprayoga) 61

(Lücke von 116V1 bis V3; ca. 150 Äks.) 116V1-3yävat sainudraparyamt(äm mahäprthivim)1

[4].. .'...' ' . . . . ' . . V4(samu)[d]raparyamtäyäm sarvasa[t](vä)m

' . . . . [5] ' V5uruh2 vipitakam) dvitlyä[v].

'. . . . . [6] V6| yathätmä[na]m . .

. . (sa)r[v]a[sa](tvä)[1] ba- U6B1kair iva citam sphutitad[ä]

[2].' '. R2. . . . satvänäm ca prthivyäm tannimagnäm

. ' . . . . ' . . . . [3] \ (pa- R3ripava)navac3 chidrikrtam|4 svam ä(srayam)

M ••' •' B4yä cürnlkrtam5 bhasma

' - [ 5 ] . ' R5[la] . . .e .1

(Lüche von 116R6 bis 117V3; ca. 220 Äks.) R6-117V3. . . . (pr)thivl6 bhitvästau mahä[n](arakän

avabhäsya)7 • . . [4] V4mürdhnä niskrämya yäva(d aghanisthäm

gatvä)ß [5] V5[ga]tam vinivartyam9 nästi hi

rü[pä] [6] V6yati ca| tato

lalätät pravä[h](o nirgatya)10 [1]. . 117R1(sthitim äpüra)[ya]ti|11

tatah paripäkän näbhyäm .i. . .'. [2] R2. . . . I catväras ca mahäbhütäsi[v]i(sä)12

1 Vgl. 129V1: samudraparyamta mahäprthivim.2 Lies: ürur.3 Vgl. 136V3: pradipä nirgatya sarväny äyatanäni sarväs ca samkaläh paripavanavac chidrl kurvamti\.4 Satzzeichen wohl zu streichen. Erg. zu: chidrikrtam svam ä(srayam pasyati\)*! Vgl. etwa 118R5:

jirnam svam äsrayam pasyati.5 Vgl. 129V3/4: sarvam vislrnam cürnibhütam pasyati\.6 Lies: (pr)thivim.7 Vgl. 129Rl—2: praväho nirgatah prthivimandalam bhitvä narakäm pretäs cävabhäsya (Einl. S. 37f.).8 Zweite Phase des Stromes; vgl. 147V1: mürdh(n)ä (n)i(rgatya yävad a)ghanisthäm gatvä; 133R1:

mürdhnä nirgatya\ yävad aghanisthän ava(bhäsya); 129R2: mürdhnä nirgatyävyucchinnam yävad agha-nisthäm devän avabhäsya.

9 Lies: vinivartya.10 Einl. S. 35.11 Vgl. praväho ni(rgatya) k(r)amena sthitim äpüray(ati) 154R5 u. ä.12 ,,Vier Schlangen, [die die vier] großen Substanzen [darstellen]"; vgl. 160R5: mahäbhütäsivisa-

paripü(rna) (Einl. S. 48 Anm. 2).

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62 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

117R3 . . [3]amgärasaläkäsadr[^](a)1

R4 . . . . [4] tarn samni-rodhayit[v]ä

R5—6 {Lücke von R5 bis R6; ca. 100 Ales.)

Lies: °4aläkaQt!

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II. Entfaltung der Atmungsachtsamkeit (anapanasmrtibhavana)

Vorbemerkung

Die Übung gliedert sich in drei Teile: „Entfaltung der Atmungsachtsamkeit für die Gegen-wart' ' (pratyutpamnänäpänasmrtibhävanä), „Entfaltung für die Zukunft'' (anägatabhävanä)und „Entfaltung für die Vergangenheit" (atitabhävanä). Während die beiden letzteren nur ausje einer kurz geschilderten Vision des zukünftigen bzw. der sechs vergangenen Buddhas bestehen(128V4-Rl), nimmt die Übung in der Gegenwart einen breiten Raum ein (117R6—128V4). Diesist darauf zurückzuführen, daß die Reihe der sechzehn Kategorien, unter denen hier das Ein- undAusatmen durchgeführt wird, vier mal mit unterschiedlichem Begleittext wiedergegeben ist. DieReihe selbst geht auf die vier körperlichen Verhaltensweisen in der Atemübung des Satipatthäna-Sutta zurück1, die in anderen kanonischen Texten um weitere zwölf, mehr auf geistige und seelischeZustände gerichtete Verhaltensweisen vermehrt ist.2 Im Sanskrit der Turfantexte ist diese Reiheauf drei Fragmenten 3 erhalten, von denen die beiden ersten zu demselben Text, aber verschiedenenHandschriften gehören, wahrend die auf dem dritten Fragment überlieferte Textform eine ab-weichende Gestalt hat. Im Vergleich mit dem Pali (p) lassen sich die beiden Textformen (A und B)folgendermaßen rekonstruieren:

(p): aniecänupassl assasissämiti sikkhati,aniccänupassi passasissämiti sikkhati;

( 4): anityänupa^yi ä&vasam anityänupa&yi äsvasämiti siksati,anityänupa^yi pra^vasam anityänupasyi prasvasämiti Siksati;

(B): anityänudarsi äsväsisyämiti siksati,anityänudaräi pra^väsisyämiti siksati.

In unserem Zusammenhang ist vor allem der Unterschied zwischen den Bildungen mit -anu-darsin in (B) und denen mit der älteren Sanskritisierung -anupa&yin in (A) von Interesse. Denn inderselben Weise stehen sich in unserem Text -anupa^yanä in der ersten und -anudarsanä in dervierten Reihe gegenüber. Der Verfasser hat also die aus verschiedenen Überlieferungen stammendenReihen nebeneinander gestellt, ohne die Textform zu verändern. Zur Übersicht gebe ich nun zuerstden Textbefund der Fragmente, dann die Zusammenstellung der 16 Kategorien in den verschie-denen Versionen:

1 D. II, S. 291.2 Pali: M.I, S. 425, III, S. 83f., usw.; ausführliche Erklärung Vism. S. 224ff. Sanskrit: Mvy.

1173—1188 (nur bis zur 9. Kategorie); für weitere Parallelen, vor allem aus chinesischen Quellen, vgl.DEMi viLiiE, La Yogäcärabhümi de Sahgharaksa, S. 415, Anm. 1.

3 Katalog-Nr. 724, 715 a und Vorl. Nr. 1331.

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64 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

724

Textform {A)

Blatt 204'iVorderseite

1 dhy ävasati arany äni2///2 timukhäm3 smrtim=u[pa](sthäpya)///3 stmamiddham =au(ddhatya)4///4 äodhayati*///5 //////

1331Vorderseite7

1 ///pran(i)dhäya pratimu[kh](am casm)r(ti)8

2 U/., stmamiddham ^auddha9

Rückseite

1 II Uli2 svasam prasra(bhya)///3 svasam prasrabh(ya)///4 vedi6 abhipramoday(am)///5 säm=iti Siksati | ani(tyänupasyi)///

Rückseitea ///(cit)t(a)m =ä^vasämiti siksati vib ///(nir)[o]dhänupasyi10 äsvasam niro[dhä]-

(nupa)

715 au

Textform (B)

Blatt 10[9]

Vorderseite

1 lillll2 HIHI3 HIHI4 [di ä3v](äsi)syä(m =iti Siksati sukhapra-

tisamvedi prasväsisyäm =iti sik)[s](a-til) [c](i)[t]t(a)käyasa(m)sk(ärapratisa-mvedi)

5 äsväsisyam =iti si (ksati citta) [k] (äyasa -mskärapratisamvedi pra)[sv]äsisyäm =[!]-ti Siksati | prasra[mbhati] (cittasamskä-räm äsvä)-

6 sisyäm=iti siksati prasrambhati citta-samskärä[m] pra^vä(sisyäm =iti) [si]ksa-ti| cittapratisamvedp ä](&väsisyämitisiksati)

1 Linkes Eckstück.2 Erg. etwa zu: (a)dhy ävasati arany äni (vä vrksamüläni vä Sunyägäräni vä pary ankam, äbhujya rjum

käyam pranidhäya pra)timuJchäm smrtim upa(sthäpya). Vgl. CPS. 24a.9.* CPS I, Hs. S 360, Bl. 84 Rl (S. 11,2) liest ebenfalls °mukhäm.4 Erg. etwa zu: (kämacchandam vyäpädah) stinamiddham au(ddhatyakaukrtyam vidkitsä). Es handelt

sich hier um die Reihe der „fünf Hindernisse" (panca nivaranäni); Skt. Daso. V, 4 (S. 66) usw.5 Erg. zu: (cittam pari)sodhayati.6 Abgekürzte Textform (statt (cittapratisam)vedi äävasam cittapratisamvedl äsvasämiti siksati usw.).7 Rechtes Eckstück, Zeilenzahl unsicher.8 S. oben, Anm. 2.9 S. oben, Anm. 4.

10 anityänupadyi und virägänupa&yi können in dem Zwischenraum (vor b) nur in der abgekürztenTextform gestanden haben.

11 In dieser Handschrift werden anschließend an die auf Bl. 109 behandelte Atmungsachtsamkeit(änäpänastnrti) auf Bl. HO die Kategorien der Meditationen über den Buddha, die Lehre und dieGemeinde (buddhänusmrti, dharmänusmrti, samghänusmrti) wiedergegeben.

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II. Entfaltung der Atmungsachtsamkeit (anapanasmrtibhavana) 65

Rückseite

cittapratisamvedl pra£vä[si]syäm =iti 3i- 3 (ä)[£vä]sisyäm==i(ti &iksati) . . . . . .ksati| abhipramo(dayam citta)m äsväsi- . . . . (prasväsisyäm =iti £iksati| an)[i-syäm=i[ti siksati] (abhipramodayam ty]änu[da]r(£)i (äsväsisyäm =iti si)-cittam pra^vä)- 4 (ksati an)[i](ty)[ä](nudarsi)///sisyäm=iti siksati sa(mädhatt)e [o]i- 5 //////[t](t)a (äsväsisyäm =iti siksati sa)[mä]- 6 //////dhatte citta1 pra&väsi[syäm =iti siksa]-(til )

Die Kategorie n der Atemübung

a) ,,Langsein [des Atems]"2

(p) digham vä assasanto digham assasämiti pajänäti;digham vä passasanto digham passasämiti pajänäti.

118V1 (dirgha)täyä(m)

b) ,,Kurzsein [des Atems]"

(p) rassam vä assasanto rassam assasämiti pajänäti;rassam vä passasanto rassam passasämiti pajänäti.

118V1 hrasvatäyäm

c) ,,Empfinden des ganzen Körpers"

(p) sabbakäyapatisamvedi assasissämiti sikkhati;sabbakäyapatisamvedi passasissämiti sikkhati.

118V3 sarvakä(yapratisamvedanäyäm)122R4 (sarvakä)yapratisam(vedanäyäm)

d) „Gestilltsein der Gestaltungskräfte des Körpers"

(p) passambhayam käyasamkhäram assasissämiti sikkhati;passambhayam käyasamkhäram passasissämiti sikkhati.

118V5 prasrabdhakäyäsamskär(atäyäm)123V2 (p)r(a)srabdhakäyasamskä(ratäyäm)

e) „Empfinden von Beglückung"

(p) pitipatisamvedi assasissämiti sikkhati;pitipatisamvedi passasissämiti sikkhati.

118V5 pritisamvedanäyäm 3123V3 (pritisam)vedanä(yäm)

1 Lies: citte.2 Mvy. 1173 beginnt mit hrasvam.3 Mvy. 1182 (wie Päli): pritipratisamvedi.

5 Schlingloff, Yogalehrbuch

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66 Bieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

/ ) „Empfinden von Glück"

(p) sukhapatisamvedi assasissämiti sikkhati;sukhapatisamvedi passasissämiti sikkhati.

(ß\ (sukhapratisamve)[7'15aF4]di ä&v(äsi)syä(miti &iksatisukhapratisamvedi praiäväsisyämiti &ik)s(ati|)

118V6 (sukhaprat)isamvedanäyäm123V4 (sukhaprati)s(am)v(e)danäyäm

g) „Empfinden der Gestaltungskräfte des Geistes"

(p) cittasamkhärapatisamvedi assasissämiti sikkhati;cittasamkhärapatisamvedi passasissämiti sikkhati.

(J5) c(i)tt(a)käyasa(m)sk(ärapratisamvedi)1[7i5aF5] asväsisyämiti si(ksaticitta)k(äyasamskärapratisamvedi pra)sväsisyämiti öiksatij

118V6 (cittasamskärapra)tisamvedanäyäm125V3 (cittasam)sk(ä)rapratisamvedanäy(ä)m

h) „Gestilltsein der Gestaltungskräfte des Geistes"

(p) passambhayam cittasamkhäram assasissämiti sikkhati;passambhayam cittasamkhäram passasissämiti sikkhati.

(A) (prasrabhya cittasamskäräm2 ä)[724i?2]svasam prasra(bhya cittasamskäräm äs-vasämSti ^iksati)(prasrabhya cittasamskäräm pra)[72£R3]6vasam prasrabh(ya cittasamskärämpra&vasämiti ^iksati)

(B) prasrambhati (cittasamskäräm ä6vä)[715aF6)sisyämiti ^iksatiprasrambhati cittasamskäräm pra^vä(sisyämiti) ^iksati

118R1 (p)r(asrabdhacittasamskäratäyäm)3

i) „Empfinden des Geistes"

(p) cittapatisamvedi assasissämiti sikkhati;cittapatisamvedi passasissämiti sikkhati|.

(A) (cittapratisam)[724R4]vedi(J5) cittapratisamvedi ä(^väsisyämiti ^iksati)

[7I5aJ?i]cittapratisamvedi pra^väsisyämiti ^iksati118R1 cittapratisamvedanäyäm

1 Mvy. 1184 (wie Pali)r cittasamskärapratisamvedi.2 Erg. nach Mvy. 1186: prasrabhya cittasamskärän.3 Erg. analog d): prasrabdhakäyasamskärfatäyäm).

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II. Entfaltung der Atmungsachtsamkeit (anäpänasmrtibhävana) 67

k) „Erfreuen des Geistes**

(p) abhippamodayam cittam assasissämiti sikkhati;abhippamodayam cittam passasissämiti sikkhati.

( 4) [72£ß4]abhipramoday(am cittam)(JS) abhipramo(dayam citta)m ä&väsisyämiti äiksati

(abhipramodayam cittam praävä)[725ai?2]sisyämiti &iksati125R2 (ci)ttäbhipramodanäy(äm)127R1 cittäbhipramodan(äyä)m

l) „Gesammeltsein ( = Sammlung) des Geistes**

(p) samädaham cittam assasissämiti sikkhati;samädaham cittam passasissämiti sikkhati.

(B) sa(mädhatt)e cit(t)a (ääväsisyämiti ^iksati.sa)mädhatte citta praöväsisyämiti &iksa(ti|)

118R3 c(i)tt(a)samädhänatäyä(m)127R2 eittasamädänäyäm

m) „Befreitsein des Geistes ( = Empfinden der Befreiung)**

(p) vimocayam cittam assasissämiti sikkhati;vimocayam cittam passasissämiti sikkhati.

(A) (vimucya cittam äävasam vimucya [133IRa] cit)t(a)m ä^vasämiti äiksativi(mucya cittam prasvasam vimucya cittam pra£va[724J?5]sämiti ^iksati)

118R4 cittavimocanatäyäm127R6 yimuktipratisamvedanäyäm

n) „Erschauen ( = Erblicken) der Unbeständigkeit**

(p) aniccänupassl assasissämiti sikkhati;aniccänupassi passasissämiti sikkhati.

(A) [724i?5]ani(tyänupaäyi äsvasam anityänupasyi äsvasämiti siksatianityänupaäyi prasvasam anityänupasyi pra^vasämiti siksati)

(B) (an)ityänudar(ä)I (ä^väsisyämiti öi[7i5ai?4]ksatian)i(ty)ä(nudarsi praöväsisyämiti siksati|)

118R5 anityänudarsanäyäni128V1 (anityänupaäya)näyäm

o) „Erschauen ( = Erblicken) des Entsagens**

(p. vgl.) patinissaggänupassi1 assasissämiti sikkhati;patinissaggänupassi passasissämiti sikkhati.

128V1 prahänänupasyanäyäm

1 Die Sanskritform pratinihsarganudarMn ist im Samyuktagama belegt (WALDSCHMIDT, Identi-fizierung einer Handschrift des Nidänasamyukta, S. 386, 390).

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68 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

p) ,,Erschauen ( = Erblicken) der Entleidenschaf tlichung"

(p) virägänupassi assasissämiti sikkhati;virägänupassl passasissämiti sikkhati.

118B6 virägä(nudar£anäyäm)128V2 (vi)rägänupasyan(äyäm)

q) ,,Erschauen ( = Erblicken) des Zunichtewerdens"

(p) nirodhänupassi assasissämiti sikkhati;nirodhänupassi passasissämiti sikkhati.

(.4) [1332jß&](nir)odhänupaäyi äävasam nirodhä(nupaäyi ä&vasämitinirodhänupasyi pra^vasam nirodhänupasyi prasvasämiti ^iksati)

128V2 nirodhänupasyanäyäm

Wir sehen, daß die Unterschiede der Reihen unseres Textes von den Pali- und Sanskritparallelenim Wesentlichen in der Wortbildung, selten in sachlichen Verschiedenheiten liegen.1 Um soauffälliger ist, daß die vierte Wiedergabe der Reihe in unserem Text erst mit der zehnten Kategorie(k) „Erfreuen des Geistes'' einsetzt. Vorher geht, von 126V3 bis 127V1, die Erklärung eineranderen Reihe, von der sich folgende Glieder erkennen lassen:

„das Reinigen der eigenen Windbahn" 126R5;„das zur-Ruhe-Kommen von Nachdenken und Erwägen" 126R6;„die Erlangung der Kontemplation" 126R6/127V1;„das Herbeiführen erwünschter Verhaltensweisen" 127V1.

Hier liegt also eine Meditationsreihe vor, in der der Yogin von der Atemübung zu den verschie-denen Versenkungsstufen2 geführt wird. Leider ist von Blatt 126 so wenig erhalten, daß sichEinzelheiten und Zusammenhänge nicht bestimmen lassen.

Die Übungen des Kapitels werden in der Weise durchgeführt, daß der Yogin zu den einzelnenKategorien Symbole und Vorgänge schaut, die die Begriffe veranschaulichen sollen.

1 Auffällig ist nur der Einschub von prahänänupaSyanüyäm zwischen anitya- und viräganupaiya-nayärn in 128V1 (118R6 ist unsicher).

2 Das zur-Ruhe-Kommen von Nachdenken und Erwägen (vitarkavicäroparama) ist ein Merkmalder zweiten Versenkungsstufe.

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II. Entfaltung der Atmungsachtsamkeit (anapanasmrtibhävana) 69

(ti)[2]sthat[i]| 118V1hrasva[t](äyäm|)

(dlrgha)täyä(m))tathaiva parivrttam amtar[ga]tam ea käye|hrasvatäyämtiryan mahäcakrav(äda)2 . . . . [2] V2dlrghatäyämtathaiva parivrttam k(äye 'ntargatam|hrasvatäyäm |)

c) tivat pürnam äsrayam väyubhih pasyatij sar-vasrotobhir väyun3pravisato [3] [s]i [sa]rvam [v]ä si.. . . V3

(taila)hradanimagnam4 cätmänam sarvasrotobhis tailena pra-visatä5 itisarvak[ä](yaprati[4]samvedanäyäm| ||) V4

l.ä)-b) stehtbeim Kurzsein [des Atems].

beim (Lang)sein [des Atems].Ebenso [ist der Atem] umgekehrt und in den Körper [des Yogin] eingegangen:beim Kurzsein.Horizontal [ist der Atem] bis zum Großen Ringwall [um die Erde] {gegangen):beim Langsein.Ebenso [ist der Atem] umgekehrt und (in den Körper [des Yogin] eingegangen:beim Kurzsein.)

c) sieht [der Yogin seinen] Körper wie. . . von den Winden erfüllt. Indem [der Atem] durch alle Körperöffnungen in die Windeeintritt, alles

und sich selbst in den (Öl)teich eingesunken, indem [der Atem] durch alleKörperöffnungen mit dem Öl eintritt:(beim Empfinden) des ganzen Körpers.

1 Die beiden ersten Kategorien „Langsein" und „Kurzsein" des Atems scheinen zusammen be-handelt zu sein, und zwar in der Weise, daß der Atem beim Langsein die Räume durchdringt und beimKurzsein zurückkehrt.

2 Erg. zu mahäcakrav(adagataml Zu mahäcahraväda vgl. Einl. S. 32.3 Lies: väyün.4 Vgl. 118V4: tailahradanimagnam tailadhär(äbhih sim)cyamänam.5 Lies: praviäata.

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70 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

118V5 d) . . . (prava)[rta]mänampasyati| tailahradanimagnam cakasävastabdham1 u[pa](r)i2 [t]ailadhär(äbhih sim)[5]cya-mänam3

prasrabdhakäyäsamskär (atäyäm |4 ||)

e) dhä nirgatäprltisamyedanäyäm ||

/ ) candramandalareei[ta] mV6 [6](sukhaprat)i[sa]m[v]edanäyäm| (||)

g)(cittasamskärapra)tisamvedanäyäip 11

118R1 h) ci[t]tapatutvam attra cit(ta)[sa]m [2] [t](a) [evä]d[i]-tyarasmay(abp)[r](asrabdhacittasamskäratäyäm| ||)

i) [ä]n avastabhya tisthatieittapratisamyedanäyäip ||

d) sieht [der Yogin]sich entwickeln, in den Ölteich eingesunken, vom Äther erstarrt und darüber

mit Ölgüssen besprengt werden:beim Gestilltsein der Gestaltungskräfte des Körpers.

e). . . ausgegangen:beim Empfinden von Beglückung.

/ ) Mondscheibenfgleich] entlassenbeim Empfinden (von Glück).

90 :beim Empfinden (der Gestaltungskräfte des Geistes).

h) Geistesschärfe [und] hierbei Geistes-Sonnenstrahlen:(beim Gestilltsein der Gestaltungskräfte des Geistes)

i) bringt zum Erstarren:beim Empfinden des Geistes.

1 Lies: cdkasavastabdham. Vgl. 159E6/160V1: cäkäsanibhaih kütägärair ava$thabhya(m)te\; 161R6:äkäSamayair ivdbhrakütair avastabdhüh; (Einl. S. 44).

2 Vgl. 160R3: äkäsäc ca tailadhärah patitäh.3 Vgl. 149R3: pußparasadhäräbhih simcyamänam; 145V4: simcyamäno; 128V2: sitalajalaparißiktam

iva; (Einl. S. 45).4 Lies: okäya® (123V2 richtig).

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II. Entfaltung der Atmungsachtsamkeit (anapanasmrtibhavana) 71

k) hr(daye nilapitalohi^tävadätam1 rasmikäläpanirga[t](am)2 118R2(cittäbhipramodanäyäm| ||)

l) [pa]syati| asväsaprasväsahlyam3 cätra bäladärakam ci[t](ta-nimit)t(am)4 5 [3] R3[c](i)[t]t(a)samädhäna[t]ä[yä](m |) 11

m) tato hr(daye) 6 t(am)nimagnam bäladära-kam samädhisukhasaktam pasyati angä[r](ä)bhatäraka [4](pu)rusas ca tasy- ^(ä)m (e)va [pu]skir[i]ny[ä](m) grhy[o]ddharati|7 tatah puskirinT jvalati|cittavimocanatäyäm| ||

n) durba[li](bhütam dub)[5][kh]i(ta)m jirnam svam äsrayam pasyati| äsvä(sa) . . . . R5. .8 (lo)[ka]h sciryate9

anityänudarsanäyäm

k) (In) [seinem] Herzen (entsteht) ein (blaues, gelbes, rotes) und weißes, von Strahlen-bündeln ausgehendes :(beim Erfreuen des Geistes).

l) sieht er , und darin einen mit Ein- und Ausatmen verbun-denen jungen Knaben (als Symbol) des Geistes (einsinken):beim Gesammeltsein des Geistes.

m) Dann (entsteht in) [seinem] Herzen (ein Teich) Er siehtden (darin) eingesunkenen jungen Knaben dem Glück der Versenkung hingegeben. Ein [wieglühende] Kohlen leuchtender, mit Sternschnuppen (besetzter) Mann ergreift in eben diesemTeich (den jungen Knaben) und zieht ihn heraus. Dann brennt der Teich:beim Befreitsein des Geistes.

n) [Der Yogin] sieht seine eigene Gestalt kraftlos (werden), leiden und verfallen. Ein-(und Aus)d»tmen verfällt die Welt:beim Erschauen der Unbeständigkeit.

1 nilapitalohitavadata: 133R4, 145V'4, usw. (Einl. S. 41 Anm. 6.)2 Lies: °kaläpa°; vgl. 157R3: (ra)smikaläpam grhitvä smrtini(mittam). Der Vorstellung entspricht

vielleicht der letzte Vorgang (tadvad üdityarasmibhih 127V6) in der Paralleldarstellung k) in 127V1—Rl.3 Lies: asvüsaprasvasasahiyam'l Vielleicht ist My am aber nur eine Verstümmelung von grhitam;

vgl. 127R3: äsvüsaparigrhitah sa büladäraka(h) prasväsaparigrhitas ca.4 Vgl. 127R1: asvüsaparigrhitam cittam bäladärakarüpi; (Einl. S. 48).5 Erg. nimajjamänam] ? Vgl. 125R3: (bäladä)rakäm äsväsaparigrhitam amtarnimajamänam pasyat(i)\.6 Erg. pu§kirini1 In der Paralleldarstellung 127R2—6 sinkt der junge Knabe in ein Meer {samudra)

im Innern des Yogin ein (Einl. S. 52).7 Der Satz ist vielleicht folgendermaßen zu ergänzen: angär(ä)bhatäraka(citah pu)rusas ca tasy(ä)m

(e)va puskirinyü(m bäladärakam) grhyoddharati]. Vgl. 125R4: (bäladärakam) tärakoparacitena ca purusen-odriyamänam pasyati] (Einl. S. 52). In der anderen Paralleldarstellung 127R2—6 fehlt die Vorstellungdes mit Sternschnuppen besetzten Mannes.

8 Erg. zu: äävä(sapra6väsäh).9 Lies: siryate. Vgl. 125R6: (sam)vartanyäm iva krtsnam lokam visiryamtam pasyati\; 128V1: (lo)kam

cürnam visiryate] (Einl. S. 52). Vgl. auch 132R1: satväsatväkhyäni siryamänäni pasyati.

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72 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

118B6 o) äsväsaprasväsäm jvalitäm pasyati| tathaiva ca [6] *(prahänänudarsanäyäm | ||)

p) [la ph](e)[na]pindäkulam svamäsrayam [pa]syati|2 tadvad äsväsaprasväsäm krtsnam ca lokam

119V1 virä[gä](nudarsa[2]näyämj ||)

q) ,

(nirodhänudarsanäyäm | ||)

V2 r) [2] rt[ä]n[i]3 mukti[p]4

2. a)V3 . . . . [3]sya hrdayät klesopaklesa

V4-119R2 {Lücke von 119V4 bis R2; ca. 330 AJcs.)

R3 [3][n].s.[l].t.[n](i)[m](it)t(a)m| .

B4 [4]ns, hastena vaidüryaguhä5 ra

R5-120V2 (Lücke von 119R5 bis 120V2; ca. 270 Aks.)V3 [3] n(i)hsrtäh krtsnam prthivim s[pha](ritvä tisthamtij)V4 [4] an-

li(u)[r]e(su n)iläbhäni pa 6

o) [Der Yogin] sieht Ein- und Ausatmen brennen. Ebenso (setzt dieses die ganze Welt inBrand):(beim Erschauen des Entsagens).

p) sieht er [seineeigene Gestalt von einem Schaumballen durchsetzt; ebenso Ein- und Ausatmen und die ganzeWelt:(beim Erschauen) der Entleidenschaftlichung.

q)

(beim Erschauen des Zunichtewerdens).r) (nicht übersetzt)2. a) (nicht übersetzt)

1 Erg. krtsnam lokam jvälayamti. Vgl. 128V1: (kr)tsna(m) lokam jvalayamti (Einl. S. 52).2 Vgl. 128V2: jagat krtsnam phenarüsiva d(a)vati (Einl. S. 52). Vgl. auch 132R2: (sva)m äsrayam

phenapindamayam utpadyat(e)\.3 Erg. zu: (nihs)rtäni14 Lies: muktäp(uspäni) ? Vgl. 126V3: °(ni)hsrtaih ratnapuspavarsai sa samgho vyavakiryate; 128V4:

devas ca pusparatnavarsam utsrjanti.5 Vgl. 146R1: sauvarnä guha.6 Erg. zu: pa(ttacchaträni). Vgl. 121R5: n(i)labh(an)i (pa)ttacchatrani mahämti. Sprößlinge (ankura)

werden als blau (nila) vorgestellt; vgl. 145R2: nilamkurapariväro manih; 121R3: niläbhair amkuraih.

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II. Entfaltung der Atmungsachtsamkeit (anapanasmrtibhavana) 73

(Lücke von 120V5 bis R2; ca. 270 Aks.) V5-120R2

[3]säm upari pändaräny [e]va R3

[4]vati| käye cäsya parä pra[s]r(abdhüi)1 R4(Lücke von 120R5 bis 121V1; ca. 170 Aks.) R5-121V1

ndradhvajam2 utpadyate | nisthänim(i)tta(m)[2] 121V2

[smr]tinimittäni idam aparam nisthänimittamsama(m)ta3cch(id)r(a) [3] V3

(mu)khäbhih sudvikasaläkäbhi4 ürdhvamukhäbhih5 ratnaci(täbhih)(rüp)y(asa)läkäbhyo nllava(r)n(ä) . . . . [4] V4(3a)[lä]käbhih pändaräh pattä nihsrtäh krtsnam

(r)ü(p)yasäläkäbhyah änkura6 ni[b](srtäh) [5] V5(ni)läbhäh pattäh7 ye eäkäse pändarä8 te

[dh].t[e]| tadamtargatahö yo[g]. V . . . . . [m] . . . . [6] V6(adhipajtirüpärambhahio äsyäsänäm|adhipatirüpam|^

pänäm| amdarmu[kha]i2 [2] 121R1(spha)[d](i)kamayam sop(ä)n(am)13 . .

(a)[va]dätacandramandalacit(a) [2] . . . . R2

6)punar äsväsaprasväsa[s]th(ä)n(ä)[n]t(a)r(am) c[i](t)[t](a) t(a)tr(a)sth(am)c(i)ttam sänt(am) drdham ci 14 sth.. . [s]. . . [3] R3

nirgatais ca nlläbhair amkuraih krtsnä prthivi cl(yate| va)[j](r)[ä](sanänäs

b) (Richtet) [der Yogin] weiterhin [seinen] (Geist) auf den Inhalt [der Übung des] Ein- undAusatmens, (bleibt) [sein] Geist feststehend, ruhevoll, fest und lange Zeit

(Atmet er ein), wird die ganze Erde mit blauleuchtendenSprößlingen bedeckt, die von [seinem] ausgehen. (Diamantthrone) kommen zum

1 Der Ausdruck läßt an einen Zusammenhang mit der Kategorie d) prasrabdhahäyasatnskäratädenken.

2 Lies: °dhvaja (Einl. S. 22). Erg. zu (i)ndradhvaja.3 Lies: samamtatahl Vgl. 136V5: samamtatah cchidram sarvajagat pasyati].4 Der Text ist verderbt. Lies: suvarnasalakübhirt Vgl. 117RB: amgärasaläkä0; 124V1: ratnasaläkä iva5 Lies: °mukhübhi.6 Lies: °saläkäbhyo nkurä, oder: 'nkuräni. Nach pw. ist ankura Maskulinum; vgl. aber 168V5: tani

cdmkuräni.7 In 127V4 gehören blaue Seidentücher zum Einatmen, weiße zum Ausatmen (Einl. S. 43); ähnliche

Vorstellungen scheinen hier dem mehrfachen Wechsel zwischen blau (Seidentücher, Sprößlinge) undgelb weiß (Seidentücher) zugrunde zu liegen.

8 Lies: pändaräs.9 Lies: °gato.

10 Lies: °ärambha.11 Lies: äivüsänäm adhi0.12 Lies: amtarmukha.13 Vgl. 166Vö: vaidüryasopa(nani).14 Erg. zu: ci(rakalam)? Vgl. 135R6: tatrastham cirakälam säntä . . .iratam ca cittam ti§thati\.

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74 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

121R4 c)odgacchamti|1 tesu nisannä buddhäh2 ra(t)na[m](ayä) [4]. . . . stambhopara(ci)[tä]h3kütägärä yävattrtiyamdhyänamevam sphutam4pasyati(j tato

R5 3sya) mürdhatah5 vajram6 nirgacchati| tattra nisanno bhaga[v](ä)m7 . . [5] . . . .n(i)läbh(än)[i] (pa)[tta]cchaträni mahämti sarva8

caitad indranllabhätirekäbh[i]9 . . . .te b(u)d[dh]äs ca sabdam u[dirayan](t)i [sajntam10

R6 sänta[m] i(t)i" [6] (yog)[äc]ärasray(ep)[r](a)visatip

äsvä[sap]ras[v]äsanispattir eva [ä]sväsapra(sväsa)^122V1 [1]

3. a), 6), c)

V2 [2]

V3 [c]ch [3]

V4 . . . . . . (pra)visati| prasv(asatas ta)[t]r(a ti)[stha]ti| (e)[v](am) ponahpu[4](nyena|)14

V5 (sarvasrot)[o](bh)[ya]s ca tadvarnä buddhä[sr](a)yä15 [e] . . . .[5]

Vorschein, auf denen Buddhas (aus) Edelsteinen sitzen und. . . . mit (gläsernen) Säulen versehene Tempel; bis zur dritten Versenkungssphäre sieht er[die Welt] voll [davon]. (Dann) geht von (seinem) Haupt ein Diamant aus, auf dem der Er-habene sitzt und ,blauleuchtende, große Seidenschirme. All dieses (übertrifft) das intensive saphirblaue Leuch-ten. Die Buddhas stoßen das Wort aus: ,,ruhevoll, ruhevoll" und. . . tritt (am Ende alles) in die Gestalt (des Yogin) ein:

Vollendung [der Übung des] Ein- und Ausatmens; Ein- und Ausatmen

3. (nicht übersetzt)

1 Vgl. 144V6: vajra,8anesu buddha kramenodgacchamto drsyamte.2 Lies: buddhä.3 Erg. zu: (vaidürya)8tambho°. Vgl. 126V2: präsadam vaidüryastambhadharitam; 158R3-.

vaidüryastambh(a)m(a)h(ap)r(äsäda).4 Vgl. 132V3: (küt)ä(g)äraih 8(phu)ta(m) prthivim pasyati.5 Lies: mürdhato.e 150V5 als Maskulinum belegt (Einl. S. 22).7 Vgl. 149V4: bhagavam vajrasanadhi(rüdhah) (Einl. S. 47, Anm. i).8 Lies: sarvam?9 Lies: indranüäbhä0! Die Übersetzung ist unsicher; es scheint von dem Leuchten des Buddha die

Rede zu sein, das auch sonst als atireka bezeichnet wird (buddham süryasahasrätirekaprabham,Av. S. 99,6). Die Buddhas leuchten saphirblau durch ihre Usnlsa: buddhä —(tesäm usnisapra)bhäyäkrtsnam jagad indraniläbham drsyate 144V6.

10 Lies: Säntam.11 Vgl. 136R1: amte ca tadäsraye anitya(m a)nityam iti sabdam udiray(am)tah pravisamti.12 Erg. etwa zu: (amte sarvam yog)äcäräs'ray(e p)r(a)vUati\ (Einl. S. 53).13 Lies: evdSväsa0.14 Lies mit 127V5: paunahpunyena.15 Vgl. etwa 136-JR1: sarvasrotobhyah buddhapratyekabuddhasrävaküh (Einl. S. 35).

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II. Entfaltung der Atmungsachtsamkeit (anapänasmrtibhävana) 75

(Lücke von 122V6 bis R3; ca. 250 Aks.) V6-122E3(p)ü(r)[n](a)h samudra ut[p]a(dya)te| (tat)[p](a)-

ry(am)[t](a) [4] ' R4m äsväsak(änä)m

(sarvakä)yapratisam [5](vedanäyäm | 11) B5

d){Lücke von 122R6 bis 123V1; ca. 150 Aks.) R6-123V1

yam sa[m]ksipya äsray[ä](t)1 pr(a)[v](ä[2]ho nilisrtab) V2

[5](P)[r](a)srabdhakäyasamskä[3](ratäyäm| ||) V3

e)

(pritisam)[v]edanä[^](yäm| ||) V4

f)

(sukhaprati)s(am)v(e)danäyäm | [5] V5

g), h), i), k), l), m), n), o), p), q)

.. . . . . .h käya2 padmacitam [6] V6

bh[i] dh[ä]räbhih3 yogäcäräsra[2](yam)^ 123R1

nam utpadyatej [2] R2

(m)[u]ktäpuspa5[3] R3

bhir abhra[4](kütaih) R4

(nirodhänudarsanä)y [am] |6

4. a), b), c), d), e) punar äsväsapra[5](svasa)

[d].n(i)[m](itta)m samudracan(d)[r]a(m)7 [6]

1 Lies: samkßipyä£raya(t).2 Lies: lcäyam. Vgl. 131R4: (loham) padmacitam.3 Lies: °bhir dhäräbhir.4 Vgl. 124V4: suvarnavarnäbhi snigdhäbhir dhäräbhir asrayü . . . .5 „Perlen und Blumen"; vgl. S. 109, Anm. 12.6 Ergänzung unsicher, abhraküta entspricht präsäda (Einl. S. 44) in 126R2 und 128V2 und läßt

auf das Ende der Übung schließen; auch die vorher erwähnten Perlen und Blumen werden in denParalleldarstellungen (119V2; 126V3; 128V2 u. 4) in der abschließenden Vision (r) genannt.

7 ,,Mond[spiegelung] im Meer"; vgl. udakacandra in Mvy. 2814, unter den Beispielen für die Irreali-tät (mäyädayah).

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76 Dieter Sehlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

124V1 * (u)[p]arimam upaciyate [1]

V2 (äva)[h](i)t(a)c(e)tasahi ratnasaläkä2 iva ratnacitädity(a)m(a)nd(a)[l](ä[2]ni) . .

sävityamandaloparacitäh3 evam krtsnam lokam sphuta(m) pas-V3 yati| [3] ' . ' . . . ' . . . . . ' . . . . . ' . . '

(suvar)[n](a)bhäjanaparyamtesu4 ca ratnacitädityamandaläni . . .[r]. . . . .V4 [4] '.'V5 (nihs)rtäbhih suvarnavarnäbhi5 snigdhäbhir dhäräbhir6 äsrayä [5] ..

[nam] bhajane7 ca püryamäne bhäjanaparya(m)t[a] . . . .V6 . [6] .'

| sukhapratisamyedi äsväsät sukha-124R1 pra[ti](samved.) [1]

(äsväsapra)s[v]äsä pravarta(m)te tadvadB2 yogäcäräsrayah pra [2]

(pritisamvedanäyäm |

/ ) säbhogam säbhisamskäram ca tasmim sama)ye cittam bhavati8 tesäm ca ratnänä[m]ä[lo]kah s [3] ' . . . , - '. . '

(sukhaprat)isamvedanävahitacetasa[b]9äsrayam anamtaparyamt(a). . . . . M ' '. ..

[lasujryamandaläni10 nimagnäni drsyamte) hrdaye pl

saläkäbhih11 dipavaty12 utkarsanayogena13 pradi. .[6] V

(sukhapratisamvedanä) [y ]ä[m

125V1 g) sjäbhogam säbhisams[k]äram ca tasmim samaye ci(ttam bhavati |)14 [1]

1 Lies: c(e)taso. Erg. zu: (sarvaküyapratisamvedanava)h(i)t(a)c(e)tasot Vgl. 124R3: (8ukhaprat)isam~vedanävahitacetasah.

2 Vgl. 121V3: °saläkäbhi ratnaci{täbhih).3 Lies: °äditya°.* Vgl. 151R6: °suvarnabhüja(na).5 Lies: °varnäbhih.6 Vgl. 146V2: snigdhasuvarnarasam.7 Lies: bhäjane.8 Vgl. 124E6: säbhogam säbhisamskaram ca tasmim samaye ci(ttam bhavati); = 125V3.9 Lies: °cetasa.

10 Lies: 08ürya0? (sonst immer ädityamandala0).11 Lies: Salakäbhir.12 Lies: dipavad oder dipavad vyutkaPi13 Vgl. Einl. S. 29 f." Vgl. 124R2, 125V3/4.

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II . Entfaltung der Atmungsachtsamkeit (anapanasmrtibhavana) 77

[|] etäny adhipatirüpäni punar äsväsaprasväsä n. [v]. . . [2] 125V2

(ma)[n]dalaih sragdämabhir iva vyämisräh1 adho yävad väyuma-nda[l](am) [3] ' . ..." ' V3

(cittasam)sk(ä)rapratisamvedanä[y](ä)[m]( |)

h) säbhogam ca säbhisamskäram t(asmim [4] samaye cittam bhavati |)2 V4

(prasrabdhacittasamskäratäyäm |)

i) [ajnäbhogam3 anabhisamskära(m) säntam tasmim samaye [c]i(tta)[mj (bhavati) [5] V5

[ca] bäladärakam Saddam(ta)h sveto ga[ja]h4 ag(ra)[ha].. [6] . ' . ' . . ' . . ' . . . I " V6(cittapratisamvedanäyäm |)

h) (pa)syati bhramamtam5 tamnivistadrst(i)m ca pramudi[t].[i] 125R1

täs ca bäladärakah prasvasatah6 ra[tna][2] ' ' R2

(ci)ttäbhipramodanäy (am |)

/) sämtarba[hi]s ca t[ai]la(p)[ü](rnam) [3] 7 Rß(bäladä)[rak]äm8 äsväsaparigrhi-

tarn amtarnimajamänam9 pasyat(i)[|]io(cittasa[4]mädhänatäyäm |) R4

m) ii

[tä]rakoparacitena ca [puru]senodriyamänam12 pasyati[|]13 [5] R5

1 Lies: vyamiSra.2 Vgl. 124R2, R6.3 Lies: anübhogam. Zu anäbhoga, „entspannt*', vgl. 16IV3: (stri) paryamkena ni§annänabhogüva-

sthitä upeksüdhipatirüpam.4 Lies: gajo ^(ra)0.5 Vgl. 159R1: pratitya8amutpädacakram bhramamtam.6 Lies: praävasato.7 Erg. zu: taila(p)ü(rnam samudrampasyati); vgl. 127R1: (amtah8a)mudram utpadyat(e)\ (dvi)tiyam

bahih (Einl. S. 51).8 Lies: (bäladä)rakam.9 Lies: °nimajjamänam.

10 Vgl. 127R1/2: üsvasaparigrhitam cittam bäladärakarüpi amtahsamudre nimajjati asvasatah.11 Erg. bäladärakam.12 Lies: °oddriyamänam.13 Vg\.118R3/4: angar(ä)bhataraka(citah pu)rusas ca tasy(ä)m {e)va puskirinyä(m bäladärakam)

grhyoddharati] (Einl. S. 52).

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78 Bieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

[la](m) kütägärävastabdham svam äsrayam pasyati1 cittam cänuddha[ta]..125R6 . . [6]

(cittavimocanatäyäm |)

n). . (sam)[va]r[ta]nyäm2 iva krtsnam lokam visiryamtam pasyati|3

126V1 ani(tyänu[l]daräanäyäm|)

o)

(prahänänudaräa) [n] (ä) [y] (ä)m |p) simham ädityamandalopacitam ratnopacit[ai]r [a]. . [2] 4

V2 (virägänudaräanäyäm |)

q) •(nirodhänudarsanäyäm |)

r) 5 (anam)[tä]paryamtam6 präsädam7 utpadyate| vaidüryastambhadhäri-V3 tam|8 tatra si(m)[3](hä) 9

. (ni)hsrtaih10 ratnapuspavarsai11 sa samgho vyavakiryate ||V4 5. [ a)-i) ] puna [4]

(pr)thivim avastabhya tisthati| dvitifya] äkäsarnjV5 catvära [5]

[p](ai)r adityamandalam|12 pratibaddhä dr-V6 syamte| [b] [6] '. .'.

r[i]tam avikampyam ät-126R1 mänam pasyati | näbhyäm [1]

. . •• ' . • ' ( n ä ) -R2 [s]ägre dvicchidro bhavati täbhyäm äsväsapra(^väsa) [2]

E3 | tato bhagayäm yathoktasm[r](tinimittäni)13. [3] . . . .

1 Einl. S. 34.2 samvartani, „Weltvernichtungsperiode**; vgl. 161V4: evam udakasamksobhah agnisamksobhah

väyusamksobhah yathüsamvartanisu.3 Vgl. 128V1: (lo)kam cürnam visiryate (Einl. S. 52).* Einl. S. 52.5 Erg. utthänakale*! Vgl. 128V2: utihänakale muktäcitäh präsäda utpa(dya).6 Lies: (anam)taparyamtam. In Handschriften und Drucken (LV, Sukh.) erscheint häufig die Schrei-

bung anamtäparyamta, „unendlich-grenzenlos". In unserem Text steht fast immer anamtaparyamta;einmal (145V3) auch °dnamtam paryamtam. Auch das Tibetische versteht den Begriff als „unendlicherUmkreis" Mvy. 6480: mihalyyas mu med (-pa).

7 Statt präsäda (Einl. S. 22).8 Vgl. 158R3: vaidüryastambh(a)m(a)h(ap)r(üsada).9 Erg. zu: tatra 8i(mhäsanädhirüdho bhagaväm prädur bhavati. Vgl. 149R6: bhagaväm 8imhQsa(nä-

dhirüdha). In der Paralleldarstellung 128V3 bindet der Erhabene ein Seidentuch um den Kopf desYogin; der Blumenregen geht von Göttern aus.

10 Lies: °srtai. Erg. zu: (tammukhanfyhsrtai. Vgl. 127V2: buddhä tammukhanihsrtai ratnapu-spapadmavarsair loko (vyava)k(i)ry(a)te.

11 Lies: °varsaih.12 Lies: äditya0.13 Vgl. 127V4: yaihokta8mrtinimittani.

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II. Entfaltung der Atmungsachtsamkeit (änäpanasmrtihhavana) 79

(bä)[la]däraka iva . . .r (än)[t](ar)g(a)t(a)[ö] c(it)[t](a)[n](i)[m](i)[t]t(am)idr(öyate|).... [4] 126R4

(sukhasa)m[j]näyäm| jvalamti duhkhasamjiiäyä|2 antahsusira[h] . . . . [5] R5

nenjänep adhyätmaväyupathaparisodhanät|4 sthitakä-[y]o [6] (bhavati) R6

[äk](r)ta5 vitarkavicäroparamätj sthita-citto bhavati [sa][2]mädhiprati[l](ä)bhät| rjubh(ä)[v](a) 127 VI.. t ksuprahmanam6 bhavati abhipretakäryävähakatvät|7 ||

hf punar äsväsaprasväsät9 vähayatah sphadikamayo [2] [l]okah10 ä[sraya]s ca drsyamte) V2[ta]t[o] mürdhnfa]!!11 [rat]n(amayo vrksajh^anamtä lokadhätavah13 spharitvä tisthati) tasmimvr[k](s)e ghanapa[t](r)asäkhäsu buddhä dkyamte14 dharmam desayamtah tammukha-nihsrtai [ra[3]t]na[p]u[s]papadmavarsair [n|]ä[n](ä)varnair loko (vyava)[k](i)ry(a)te|15 vrksa- V3müläni ca vaidüryäbhämny16 antahsusiräni . . . ,17 y(o)gäeärapädatalaih kämcanacakre prati-sthitä18 drsyante|19

k) Läßt sich weiterhin [der Yogin] von Ein- und Ausatmen leiten, erscheinen die Weltund [seine] Gestalt aus Bergkristall. Dann durchdringt (ein Baum aus) Edelsteinen von[seinem] Haupte aus unendliche Weltregionen. Auf diesem Baum erscheinen in den dicht-blättrigen Zweigen Buddhas, die die Lehre verkünden. Von den Edelstein-, Blumen- undLotosregen, die in verschiedenen Farben aus ihrem Munde hervorkommen, wird die Weltüberschüttet. Die gläsern leuchtenden, im Innern hohlen Wurzeln des Baumes erscheinenmit den Fußsohlen des Yogin auf der Goldscheibe feststehend.

1 Vgl. 118R2: baladarakam cit(tanimit)t(am).2 Lies: Qsamjnäyäm\.3 Lies: °enjane.4 Vgl. S. 68.5 Lies: °&(r)*ä?6 Lies und erg. zu: (samya)ksuprahinänärn17 Vgl. S. 68.8 Die Paralleldarstellungen (Je) in 118R1—2 und 125V6-R2 sind sehr viel kürzer. In 125R1 tritt eben-

falls der junge Knabe (baladaraka) auf; andere Übereinstimmungen sind nicht festzustellen.9 Lies: °praSväsäd.

10 Lies: loka.11 Lies: mürdhno,12 Lies: (vrkso) 'namtäm. Vgl. 15IV4: ratnamayo vrksa udgatah krtsnam lok(am) spharitv(ä ti$thati\);

~ 1S1R5 (Einl. S. 40).13 Lies: lokadhatüm (Einl. S. 22). Vgl. 130V4: anamta lokadhatüm spharitva; 14V15: 'namtam loka-

dhätum spharitva.14 Vgl. 152R1: (ratnavrk)s(a)h— tada(dhir)üdhah samyaksamb(uddhä)s. Die Vorstellung, daß die

Buddhas nicht auf Löwenthronen oder Lotosblumen, sondern auf Bäumen sitzen, ist ungewöhnlich.15 Vgl. 126V3: ratnapuspavarsai sa samgho vyavakiryate.16 Lies: °äbhäny.17 Erg. cat18 Lies: pratisthitäni.19 Vgl. 151V4: (vrksamülani ca kämcanacakre pra)tisthitäni sauvarnüni ksiraparipürnäni drsyamte\.

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80 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

127V4 (1) tatahi [ ] äsvasatah2 n[i]läbhäh pattäh tadadhirüdhäni yathokta[sm]r[ti]nimittäni|3 bä-ladärakas ca vaidüryamü[l](ä)dibhih kämcanacakram avatarati prasvasatah4 avadätäbhäh

V5 pa[5]ttäh tadadhirüdhäni|5 smrtinimittäni bä[ladärakaä] (c)a sarvasäkhäbhi6 nih7 sarva-buddhänäm upari pattacchatram krtvä tisthati( | e)vam paunahpunyena|

V6 (2) punar äsvasatah8 niläbhämuktähärädhirü[6]dhäh9 eta evävataramti| prasva(satah)10

avadätamukt(ä)[hä]rädhirüdhäh sarvasäkhäsu sarvabuddhänäm muktähäram cchatram11

[k](rtv)[ä] (t)i[stha]ti

(3) tadvad ädityarasmibhih^

127Rl tatah sarva13 jneyam yogäcäraäsra14 [1] 'ntardh[I]yat(e)15

cittäbhipramoda[n] (äyä)m |

(1) Atmet [der Yogin] dann ein, [entstehen] blauleuchtende Seidentücher; auf diesensitzen die oben erwähnten Symbole der Achtsamkeit: Der junge Knabe steigt zu der Gold-scheibe mit den gläsernen Wurzeln usw. hinab. Atmet [der Yogin] aus, [entstehen] weiß-leuchtende Seidentücher; auf diesen sitzen die Symbole der Achtsamkeit: Der junge Knabe[kommt] mit allen Zweigen hervor und macht über alle Buddhas einen Seidenschirm. So[geschieht es] zu wiederholten Malen.

(2) Atmet weiterhin [der Yogin] ein, [entstehen] auf blauleuchtenden Perlenschnürensitzende [Symbole]; auch diese steigen hinab. Atmet [der Yogin] aus, [entstehen] auf weiß-leuchtenden Perlenschnüren sitzende [Symbole]: In allen Zweigen macht er [über] alleBuddhas einen Perlenschnurschirin.

(3) In derselben Weise [geschieht es] mit Sonnenstrahlen.

Dann wird alles zu Erkennende in der Gestalt des Yogin verborgen:beim Erfreuen des Geistes.

1 Lies: tata.2 Lies: äivasato.3 Einl. S. 43.4 Lies: °ävasato 'vadätä0.5 Satzzeichen zu streichen.6 Lies: Häkhäbhir.7 Lies: nihsrtah?8 Lies: äävasato.9 Lies: niläbha0.

10 Lies: praäva(sato) 'vadäta0.u Lies: chatram (Einl. S. 20).12 Die Übung wird also in der dritten Form dahingehend abgewandelt, daß an die Stelle der Seiden-

tücher (patta) oder der Perlenschnüre (muktähära) Sonnenstrahlen (ädityaraimi) treten.13 Lies: sarvam.14 Lies: yogäcäräiraye. Die Auslassung des ye ist ein wohl durch das Blattende bedingtes Schreiber-

versehen.15 Einl, S. 53.

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II. Entfaltung der Atmungsachtsamkeit (anapänasmrtibhavana) 81

l) tatah1 yogä(c)äräsrayah2 candramandalasamkäsafh]3 4 (sa)mudram5

utpadyat(e)| (dvi)tlyam bahih äsväsaparigrhitam cittam bäladärakarüpi6 amtah[2]samudre 127R2nimajjati? äsvasatah prasväsapari[g](r)[h]I[ta]m8 evam bahihsamudre prasvasatahcittasamädänäyäm|9 ||

m) amte cäm(tali)[sa]mudre nimagnam samädhisukhasaktäm10 pasyati| ulkäsahasräni11

cämtah[3]sam(u)d(r)e nipa[t]am[t]i [n]aijvalamti12 kvathamti13 evam bähyasa[mu](d)r(e)| ^3

äSväsaparigrhitah sa bäladäraka(li14 amta)hsamudre nimajjati prasväsaparigrhitas ca bahihamte ca spha[4](di)[kama]y(ai)h kütäg(ä)[r](ai)[hp m I\M anekasatapari- R*väram17 muktäcitam tatah smrtisa[h]i(yo bha)[ga]vän utpadya pattam badhnäti pändaram18

l) Dann (erscheint) die Gestalt des Yogin scheinend wie die Mondscheibe. (In [seinem]Innern) entsteht ein Meer, und ein zweites außen. Atmet [der Yogin] ein, sinkt der beimEinatmen erfaßte Geist in Form eines jungen Knaben in das Meer im Innern ein; atmet eraus, der beim Ausatmen erfaßte ebenso in das Meer außen:bei der Sammlung des Geistes.

m) Am Ende sieht er [den jungen Knaben] in das Meer in [seinem] Innern eingesunkendem Glück der Kontemplation hingegeben. Tausende von Fackeln fallen in das Meer in[seinem] Innern, flammen auf und sieden, und ebenso in das äußere Meer. Der beim Ein-atmen erfaßte junge Knabe sinkt in das Meer in [seinem] Innern ein und der beim Ausatmenerfaßte außen. Am Ende (sieht) [der Yogin] (sich selbst) von Tempeln aus Bergkristall (um-hüllt), perlenbesetzt und mit vielhundertfachem Gefolge. Dann entsteht der mit Achtsamkeitverbundene Erhabene und bindet ein gelb weißes Seidentuch [um den Kopf des Yogin].

1 Lies: tato.2 Lies: (3 Vgl. 144R5: c(and)r(a)samkäsäm cdt{mäna)m.4 Erg. zu: (drSyate\ amtahsa)mudram.5 Lies: (sa)mudra (Einl. S. 22).6 Lies: °rüpy.7 Lies: nimajjaty.8 Lies: g(r)hitam.9 Zusammenstellung der Paralleldarstellungen (118B2-3, 125R2-4) Einl. S. 51. Zur Verkörperung

des Geistes durch einen jungen Knaben vgl. Einl. S. 48f.10 Lies: osaktam. Vgl. 118R3: bäladärakam samädhisukhasaktäm. Zusammenstellung der Parallel-

darstellungen Einl. S. 51 f.11 ulka, „Fackel" ist ebenso wie bäladäraka „junger Knabe", ein Symbol des Geistes (cüta); vgl.

Einl. S. 48f.12 Lies: ujjvalamti, samjvalamti o. ä.?13 Vgl. 128V1: jvalitaih kvathamänam jagat.14 Lies: bäladärako Cmta)h°.15 Vgl. 127R5: evam anamta lokadhätavah sphadikamayaih kütägäraih paripürnä drsyamte.16 Zu ergänzender Wortlaut unsicher. Vgl. 161V2: sphadikakütägäränämtargatam atmänam pasyati;

125R5: kütagärävastabdham svam äsrayam pasyati; 153R6: ratnakütägärair ivopagudhäm pasyati; usw.(Einl. S. 44f).

17 Der Ausdruck scheint sich hier auf den Yogin zu beziehen, obwohl die Bezeichnung anekasata(oder ~sahasra)parivüra sonst nur den Buddhas (und dem Bodhisatva Maitreya (128Vö)) zukommt.

18 Vgl. 128V3: bhagaväms casya sirasi pattam badhnäti (Einl. S. 41).

6 Schlingloff, Yogalehrbuch

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82 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

127R5 samamtatas ca siraso muktä[5][h](ä)r(ä) n(i)rgacchamti pattena muktähä[r](aiä ca). . . .[ti]| evam anamta1 lokadhätayah sphadikamayaih kütägäraih pari[p]ürnä

R6 drsyamte| tadantargatäs ca buddhä bhagavamtah2 anekasa[6]taparivä(rä)h 3 ta[th]ai(va). .pariväram upaguhya tisthamtij

vimuktipratisam [v]e[d]anäyäm |

128V1 n) tatah4 äsyäsaprasväsäh5 vajracitäh pravartante|6 [I] (lo)kam cürnam [v]isir[y]a[t]e|7

(anityänupasya)[nä]yäm| ||

o) tatas trti[y] (kr)tsna(m) lokam jvälayamtisprahänänu[pa]syanäyäm| ||

V2 p) [t]air eva jvalitaih kvathamänam jagat krtsnam phenaräsiva9 d(a)vati10 [2](vi)rägänupasya[n](äyäm| ||)

q) [ä y]o[g]ä[c]ä[r]ä(£raya)m sitalajalapansiktarn11 iva12 upa-r(a)[m](a)[n]t(am) pasyati

Von [seinem] Kopf gehen ringsum Perlenschnüre aus; durch das Seidentuch (und) die Perlen-schnüre Ebenso erscheinen unendliche Weltregionen vonTempeln aus Bergkristall erfüllt, und in diese eingegangen erhabene Buddhas mit viel-hundertfachem Gefolge. Ebenso . .

umhüllen sie [jeweils] ihr Gefolge:beim Empfinden der Befreiung.

n) Dann entwickelt sich mit Diamanten besetztes Ein- und Ausatmen. Die Welt zerfälltzu Staub:beim (Erblicken der Unbeständigkeit.)

o) Dann (im) dritten setzen [Ein- und Ausatmen] die ganze Welt in Brand:beim Erblicken des Entsagens.

p) Durch eben diese Brände bringt er die ganze Welt siedend wie eine Schaummasse inWallung:beim Erblicken der Entleidenschaftlichung.

q) . . (die Gestalt) des Yogin sieht er wie mit kühlemWasser besprengt zur Ruhe kommen :

1 Lies: anamta.2 Lies: bhagavamto 9neka°.3 Vgl. 154R6: (küta)gärämtargata buddhä; 146VIx °kütagäraparivaritani tadarntargatäms ca

buddhäm bhagavamtah tejodhütusamäpannäm (Einl. S. 45).4 Lies: tato.5 Lies: °pra£väsä.6 Einl. S. 47.7 Zusammenstellung der Paralleldarstellungen (118R4-5, 125R6-126V1) Einl. S. 52.8 Paralleldarstellung (118R5-6) Einl. S. 52.9 Lies: phenaräsir iva. Vgl. die Paralleldarstellung 118R6: ph(e)napindakulam svam (Xsrayam pasyati

(Einl. S. 52).10 Lies: d(ä)vayatil" Lies: iitala*.12 Lies: ivopa0*

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II. Entfaltung der Atmungsachtsamkeit (anapänasmrtibhavanä) 83

nirodhänupasyanäyäm| |

r) utthänakäle1 muktäcitäh2 präsäda utpa[3](dya) [tjaträmtah3 muk[t]ä * . . 128V3bhagaväms casya5 sirasi pattam badhnäti|6 kathayati caivam7 änäpänasmrtir bhävayitavyäevam caisä hhävitä suparipürnä bhavati [4] deväs ca krtsna[m] gagana8 püryamänä9 pus- V4paratnavarsam utsrjanti10

iyam pratyutpamnäpänasmrtibhäyanäl11

6. anägatabhävanäyäm| 75nimnam pradesam pasyati muktäeitam tadupa[5]ri12 urupramänä bhäsurä manayah13

ä(ditya)[man]d(a)[l](o)[p]ari sthäh tadadhirüdho yogäcärah14 ätmänam pasyatij15 abhisam-buddhäm16 cäryamaitreyam anekasräyakasahasrapariväram17 te ca bhiksavah keci[6]d V6dirghatäsamäpannä drsyamte kecid yäva[n n](irodhänupa^ya)näm18samäpannä d[r]syainte19

beim Erblicken des Zunichte Werdens.r) Zur Zeit des Erwachens entsteht ein perlenbesetzter Palast und dort im Innern, (ebenso)

])erlen(besetzt), ([seine] eigene Gestalt). Der Erhabene bindet ein Seitentuch um seinen Kopfund spricht: „In dieser Weise soll man die Atmungsachtsamkeit entfalten. Ist sie in dieserWeise entfaltet, ist sie gut ausgeführt." Götter erfüllen den gesamten Luftraum und entlasseneinen Blumen- und Edelsteinregen.

Dies [war] die Entfaltung der Atmungsachtsamkeit für die Gegenwart.6. Bei der Entfaltung für die Zukunft:[Der Yogin] sieht eine flache Gegend, die mit Perlen besetzt ist; über dieser [erscheinen]

in weiter Ausdehnung leuchtende Juwelen, die über Sonnenscheiben stehen. Auf diesen sieht[der Yogin sich] selbst und den völlig erleuchteten edlen Maitreya mit einem vieltausend-fachen Gefolge von Jüngern sitzen. Von diesen Mönchen erscheinen einige in das Langsein[des Atems] eingedrungen, bis hin zu solchen, die in (das Erblicken des Zunichtewerdens)eingedrungen [sind].

1 Sonst immer: vyutthäna.2 Lies: °citah.3 Lies: °ämto.4 Erg. zu: mukta(cita eväsrayah). Vgl. 134V4: tato niruddhe sarvasmim jneye mu(k)t(acita)kütägäre

'ntargatam muktäeitam e(va) . . . .5 Lies: cäsya.6 Vgl. 150R1: {bhagaväms cäsya sirasi pa)tta(m) badhnäti kathayati ca namo 'nägate 'dhvani bhavisya

jagatkarnadharüya (Einl. S. 41).7 Lies: kathayati ca\ evam.8 Lies: gaganam.9 Lies: püryamänah.10 Einl. S. 40.11 Lies: pratyutpamnänäpänaP.12 Lies: upary.13 Lies: manaya.14 Lies: yogäeära.15 Vgl. 144R4—5: candramandalädhirüdham cät(müna)m.16 Lie : °buddham.17 Vgl. 152V3: äryamaitreyah bodhisatvaganaparivrtah; 151V1: äryamaitreyas ca tatparivaras ca.18 Lies: n(irodhänupas'ya)näyäm. dirghatä ist die erste (a), nirodhänupa&yanä die letzte (q) der Kate-

gorien der Atemübung.19 Vgl. 129B4 (Ende der Übung der Elemente): bhiksavo dhütuprayogam bhävayamti; vgl. auch

159V4-6 (Einl. S. 54).

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84 Dieter Sehlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

iyatä a(nä)[ga]tal)hävanäyäm|1 yaträ[n]e[na] (bh)ävayitavyä me tatkusalamülam bhavi-syati|

128R1 7. atltabhävanäyä|2 [1]

pratilomam3 käSyapädivipa£yiparyamtä4 [b](uddhäm) sapa(riv)äräm pasyati tatra cät-mänam iva ku(sa)lamülam|5 bhävayamtam pasyati | [t](e) ca bhagavamtah6 uparyuparidrsyamte j |

R2 8. evam iyam änäpänasmrti7 [2] saparikarmä|8 savisesä nispamnä ya[k](tavyä|9 ta)[s]-m[ä]d e(ta)c chrütvä10 yogäcäryaih^yogäcärais ca upadese12bhävanäyämca nayisädah karta-

R3 [vya]iti|13 atah param14 aniräkrtadhyäyinäm smrtyupasthänäni[3]rvedhabhägiyas(r)äman-yaphaläni15 sasambhärälamkär[ä](ny16 u)tpadyamte ||

Soweit [die Atmungsachtsamkeit] bei der Entfaltung für die Zukunft, wobei sie von ihmentfaltet werden soll [in der Erkenntnis]: Mir wird daraus die Wurzel des Heils [zuteil]werden.

7. Bei der Entfaltung für die Vergangenheit:[Der Yogin] sieht rückläufig die [Reihe der] (Buddhas) mit Kä&yapa am Anfang und Vipa-

£yin am Ende samt ihrem Gefolge. Dort sieht er gleichsam [sich] selbst die Wurzel des Heilsentfalten. Die Erhabenen erscheinen jeweils über [ihm].

8. So kann man diese Atmungsachtsamkeit samt Vorbereitung und Besonderheiten alsvollendet bezeichnen. Darum sollen, wenn sie dies gehört haben, Yogalehrer und Yogin inder Unterweisung und in der Entfaltung nicht nachlassen. Versenkt man sich unablässig,entstehen darüber hinaus die Anwendungsbereiche der Achtsamkeit, die zur Durchdringungführenden [Eigenschaften] und die Früchte des Asketentums samt Zurüstung und Fertig-keiten.

1 Lies: iyatä(na)gata°.2 Lies: °bhävanäyäm\.3 Vipas*yin ist der Älteste, Käs*yapa der Jüngste der sechs Vorläufer des historischen Buddha. Der

Yogin schaut diese Reihe „rückläufig", d. h. den ihm zeitlich am nächsten stehenden Käsyapa zuerst.4 Lies: °paryamtäm.5 Lies: °mülam bhä°.6 Lies: bhagavamta.7 Lies: °8mrtih.8 Satzzeichen zu streichen.9 Vgl. 152R4: saparika(rmä savisesä ka)runä nispam(nä va)ktavyd.

10 Lies: chrutvä.11 Lies: yogäcäryair.12 Lies: copadeie.13 Einl. S. 29.14 Lies: param a°.15 Lies: smrtyupasihänaP.16 Unter sambhära sind die Mittel zu verstehen, die die Erleuchtung (vgl. bodhisambhära) vorbereiten,

wie Freigebigkeit usw. (aparipürnadänädisambhäratvät AbhdhKVy. S. 3,7). alamkära wird hier kaumin dem Sinne von ,,Schmuckmittel", sondern in dem ursprünglichen Sinne des Wortes ("making fit,suitable"), den GONDA, Remarks on Similes, S. Iff., herausgearbeitet hat, zu verstehen sein.

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III. Übung der Elemente (dhatuprayoga)

Vorbemerkung

Die Übung beruht auf der Betrachtung des Körpers nach den Elementen im Satipatthäna-SuttaA Es werden dort vier Elemente genannt, aus denen der menschliche Körper besteht: „Erde"(prthividhätu), „Wasser" (abdhätu), „Wind" (väyudhätu) und „Glut" (tejodhätu). AndereTexte fügen diesen vier „großen Substanzen" (mahäbhüta)2 noch die Elemente „Äther" (äkä-^adhätu) und „Bewußtsein" (vijiiäna) hinzu? Die anatomischen Bestandteile des Körpers,die im Satipatthäna-Sutta vor den Elementen betrachtet werden, werden dann den einzelnenElementen zugeordnet: Haare, Nägel, Zähne, Haut, Fleisch, Sehnen, Knochen usw. gehören demElement Erde an, Galle, Schleim, Eiter, Blut usw. dem Element Wasser, die Körperwinde demElement Wind, die Körperwärme und Verdauung dem Element Glut, die Körperhöhlungendem Element Äther und die geistigen Bestandteile dem Element Bewußtsein.** Die Außenwelt(bähya)5 kann ebenfalls in die Elemente zerlegt werden, und zwar besteht alles Belebte (satväkhya)aus den sechs, alles Unbelebte (asatväkhya) nur aus den fünf Elementen ohne Bewußtsein.^

In der Übung vermitteln Ströme und Symbole dem Yogin die Erkenntnis, daß der Körperkeine Wesenseinheit, sondern ein Konglomerat aus den sechs Elementen darstellt, und dahervergänglich und wesenlos ist. Auch die Wesen erlangen die Fähigkeit, in den Objekten die Ele-mente zu erkennen.

1 D. II, S. 294: Puna ca param, bhikkhave, bhikkhu imam eva käyam yathäthitam yathäpanihitamdhätuso paccavekkhati: atthi imasmim käye pathavidhätu äpodhätu tejodhätu väyodhätü ti. ,,Weiterhin,ihr Mönche, schaut der Mönch eben diesen Körper in seiner jeweiligen Stellung oder Lage hinsichtlichseiner Elemente an: In diesem Körper ist das Erd-Element, das Wasser-Element, das Glut-Elementund das Wind-Element."

2 Erklärung des Namens (nach Samghabhadra) AbhdhK. I, S. 21, Anm. 1. In unserem Text ist derTerminus mahäbhüta nur im Kompositum mit ääivisa, „Schlangen", belegt (vgl. oben, S. 48, Anm. 2).

3 Päli D. III, S. 247 usw.; Skt. Sang. VI, 15; Siks. S. 244,13f.; Dhs. LVIII; weitere ParallelenAbhdhK. I, S. 49, Anm. 2.

« PäliM. III, S. 240ff. - Skt. &ks. S. 245,1 ff.5 Vgl. oben, S. 48, Anm. 3.6 Vgl. 160V5: (saddh)atuvibhägena krtsnam satvasamudram asatvakhyam ca pamcadhätuvibhü-

gena „durch Zerlegen in die (sechs) Elemente das gesamte Meer der Lebewesen, und das Unbelebtedurch Zerlegen in die fünf Elemente". Zu den Begriffen satväkhya und asatväkhya vgl. AbhdhK. I,S. 17, Anm. 2.

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86 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

ato 'nantaram dhätuprayogahi yogasästropadisto 'nusartavyah iha tu prayogamätramdarsayisyämah2

128R4 l.a) ta[4]thaiva [s]i(lädikrtaparikarmanah3 p )[ä]dän(gus)[tha](na)khavivare cittopanibad-dhah käryah tato nakhavivaram makaramukham iva laksyate tena cittam pravesayati|4

R5 yadä [5] mü(r)dh(ä)näm5 ü(r)[dh](va) (ava)-[sth]äpayati| tadupari cittopanibandham karoti| tato müto[d]ivat paripürnam nänäprakärair

R6 asucibhih svam äsrayam pa[6]syati|6 tatra 7

[ram] pasyati| äkäsadhätuh8 caksuhsausiryädinäm|9 vijnänadhätuhlomarka-129V1 tabäladärakabinducitolkä[d]Imii . . . . [2] .i|

6) [ta]d[vat] sarva[satv](ä)[s]r(a)y(e)su12 as(at)[y](äkh)[y](esuoa13 kr)tsna(m) lo[k](am)..(nakhavi)varamaka(ram ta)d[ai]kasmim kesapra(vähä nirga)[ccha](m)-

V2 ti| samudraparyamtä14 mahäprthivim äpürya dvi[2]tiyapädängus(th)e nakhavivaramakaräm. . .

Unmittelbar darauf soll man die Übung der Elemente, wie sie im Yogalehrbuch dar-gestellt ist, nachvollziehen. Hier aber wollen wir nur die Übung beschreiben:

l.a) (Hat) [der Yogin] ebenso (die Vorbereitung, an deren Anfang) die Tugend (steht,durchgeführt), ist die Konzentration des Geistes auf den Spalt zwischen den Nägeln der[beiden] großen Zehen auszuführen. Dann sieht der Spalt zwischen den Nägeln wie das Mauleines Seeungeheuers aus. In dieses läßt [der Yogin seinen] Geist eingehen. Wenn er [sein]Haupt aufwärts , trennt er , Überdiese(s) konzentriert er [seinen] Geist. Dann sieht er [seine] eigene Gestalt wie ein Sätuchvon verschiedenartigem Unrat erfüllt. Hierbei sieht er (die vier Elemente). . . ; das Element Äther [wird dargestellt von] Augenhöhlenusw.; das Element Bewußtsein [von] einem Affen, einem jungen Knaben, einer gesprenkel-ten Gazelle, einer Fackel usw

b) Entsprechend [verhält es sich] bei den Gestalten aller Wesen (und bei dem Unbelebten).Die ganze Welt das Seeungeheuer in dem Spalt zwischen [seinen](Zehnägeln). Dann gehen bei dem einen [Zeh] (Ströme) von Kopfhaaren aus. Sie erfüllen diemeerbegrenzte große Erde und werden bei dem zweiten großen Zeh (im Maul) des See-ungeheuers im Spalt zwischen den Zehnägeln (zum Verschwinden gebracht),

1 Lies: °yogo yoga0.2 Statt der theoretischen Einleitung, die den anderen Kapiteln vorangestellt ist, wird hier auf das

Yogalehrbuch verwiesen.3 Vgl. 134'Rli silüdikrtapari(karmanah).* Einl. S. 36.5 Lies: mü{r)dh{a)nam€l6 Einl. S. 34.7 Erg. (catväri mahäbhütäni) ? Wie im Satipatthänasutta folgt auf die Betrachtung der körperlichen

Unreinheit die der Elemente des Körpers, die hier durch Verkörperungen dargestellt werden.8 Lies: UhätuS.9 Vgl. 160V4: madhyamam gandam äkäsadhätuh susirataratvät] (Einl. S. 48).

10 Lies: °dhatur.11 Lies: ädinämt Zu den Verkörperungen vgl. Einl. S. 48.12 Lies: °y(e)$v a°.13 Vgl. 160R2: satväkhyäms cäsatväkhyäms ca tulayati; 160V5: satvasamudram asatväkhyam ca.

Der Yogin überträgt hier die beim eigenen Körper gewonnene Erkenntnis auf die Außenwelt.14 Lies: °paryamtäm.

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III. Übung der Elemente (dhatuprayoga) 87

. . . . . . . . .* .i .i [r] (pravä)[h](a)spharanan[i]r(o)dh(au)| [e](vam) ke-sädipuru[sa](pra)vahäh s[ph](a)rananirodhau ca)2 tadvan nänädhätupurusapra[3]vähä [ra]nä 129V3. . . . . . [h]ä[s](ra)yam3 [sama]m(tam c)[ch](i)[d]r(am) pranädikä[yo]4 . .sunyam5pasyaty6 evamsarva[satväsa]tväkhyam|7 tadva . . . . . . bhinnam rajahsam [pas]yati| tatari V4sarvam vislrnam cü[4]rnibhütam8 väyumandalaparyamtam adhah» (co)r(dh)[v]am yävadaghanisthaparyamtam10 pasyati | täni ca räjäsy11amtahsunyäni12pa[s](yati) [sujnyatänu-külatväd13 asya manasikärasya

2. a)14 punah kalalä[5]vastham dhätusatkam pasyati tatra ca|15 äsivi(sä) dhätu-varnäh tammadhye samkham äkasadhätunimittam|16 tadam[ta](rgatam ca) bäladära-kamukham pasyati vij[n]änadhätunimi[t](t)a[m] jl[v]i[ta][6]tantunänubad[dha]m tacca mätuh kuksäv arbu(dap)e(sighanapra)säkhänukramena|17 [vajrdhamänam pa[sya]ti

. . . . . . : (der Ströme) Durchdringen und Zunichtewerden. Ebenso Ströme von Menschen ausKopfhaaren usw.: Durchdringen und Zunichtewerden. In derselben Weise Ströme von Men-schen aus den verschiedenen Elementen: (Durchdringen und Zunichtewerden, Hier) sieht[der Yogin seine eigene] Gestalt vollständig hohl, von Kanälen und leer, und ebensoalles Belebte und Unbelebte. In derselben Weise sieht er zerbrochen, zu Staub

Dann sieht er bis zum Windkreis abwärts und aufwärts bis zu den Agha-nistha-[Göttern] alles zerfallen und zu Staub geworden. Auch diese Stäubchen sieht er imInnern leer durch das der Leere Angemessensein [seines] Beherzigens.

2.a) Weiterhin sieht [der Yogin] die Sechszahl der Elemente im [Embryonal]zustandKalala. Dabei [erscheinen] Schlangen in der Farbe der (vier) Elemente, inmitten von diesensieht er eine Muschel als Symbol des Elements Äther und in diese eingegangen das Antlitzeines jungen Knaben als Symbol des Elementes Bewußtsein, [dies alles] durch den Lebens-faden miteinander verbunden. Dies sieht er im Mutterleib der Reihe nach zu [den Embryonal-zuständen] Arbuda, (Pesi, Ghana) und Prasäkha wachsen, geboren werden, [die Lebens-

1 Lies u. erg.: °makaram(ukhe nirudhyamte)*!2 Einl. S. 46.3 Lies u. erg. zu: °pravähäh spharana(nirodhau\ i)hä6(ra)yamt Der Beginn eines Satzes mit iha

ist jedoch ungewöhnlich.4 Lies: pranädikä0.5 Lies: Sünyam.6 Lies: pasyati] evam.7 Vgl. 130V1: krtsnam lokam satväsatvükhyam.8 Vgl. 129V3: (lo)kam cürnam visiryate\.9 Vgl. 125V2: adho yävad väyumandal(am).

10 Vgl. 146R1: ürdhvüd aghanisthaparyantam; 169V6: cordhvam yäv(ad aghani)stha°.11 Lies: rajämsi.12 Lies: Hünyäni.13 Lies: sünyatä0. Vgl. 136V5: esd sunyatünukülü pariksä.u Einl S. 47 f.15 Satzzeichen zu streichen. Lies: cä6ivi(sä).16 Lies: äkätaP.17 Satzzeichen zu streichen. Zu den fünf Embryonalzuständen kalala, arbuda, pzäi, ghana und

pradäkha vgl. AbhdhK. II, S. 58, Anm. 1; dort weitere Stellenbelege.

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88 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

jäyamänam bälakaumärayau[va](madhyavrddhä)1 . . . . cirya2 vyädhitam [ma](hallakam)3

129R1 b)[l] tadvat sarvasatvänäm yathäsambhava4 esa eva [v]. .[r]. . . (ya)th[o]ktah5 cürna-purusaka [385V1]^ utpadyate]

3. a)7 tadanamtaram abhisekenäsra(yam8 prinayan) [t](a)t[o]|9bhrumadhye cittopaniba-R2 [385V2]näh&h tasm(ät praväho nirgata^0 [2] prthivimandalam bhitvä narakäm pretäs11

cäva[bh](äsya12 käm[3£5F3]eana)[ca]k[r]am bhitvä äpmandalam13 väyumandalam äkasa-dhätum14 avabhäsya (pa)ri[355F4]vartya näbhyäm pravisya mürdhnä nirgatyävyucchinnam

E3 yävad aghanisthäm de[3]vän avabh[ä]sya ca[t](u)[355F5]r(dh)[y]änarasamädä[ya]15 mürdhnäpunah pravisa[t]i|

b) punar bhrumadhyäd ekah praväho nirgacchati &vi[385Rl]tiyo (nä)[bh]y(ä) misribhü-R4 tarn16 prathi[v]i17 spharitvä tisthati| pürvam bhrumadhyäd vicchidya[4]te| tato [385R2]

näbhyäh

Stadien] Kindheit, Jugend, Jünglings-, Mannes- und Greisenalter (durchlaufen), verfallen,krank und gebrechlich werden, (sterben und zu Staub werden).

b) In derselben Weise entsteht von allen Wesen ihrer Entstehung gemäß diesereben erwähnte Staubmensch.

3.ä) Unmittelbar darauf beglückt [der Yogin seine] Gestalt durch die Besprengung. Dann[erfolgt] die Konzentration des Geistes auf den Mittelpunkt zwischen den Brauen. Vondiesem geht ein Strom aus, durchbricht den Erdkreis, erleuchtet die Höllen und die Ge-spenster [weiten], durchbricht die Goldscheibe, erleuchtet den Wasserkreis, den Windkreisund das Element Äther, kehrt zurück, tritt in den Nabel ein, geht durch das Haupt aus,leuchtet ungeteilt bis zu den Aghanistha-Göttern und tritt mit der Essenz der vier Versen-kungssphären wieder durch das Haupt ein.

b) Weiterhin geht der eine Strom vom Mittelpunkt zwischen [seinen] Brauen aus und derzweite vom Nabel; [ihr] Gemisch durchdringt die Erde. Zuerst wird es vom Mittelpunktzwischen den Brauen aus geteilt, dann vom Nabel aus.

1 Vgl. AbhdhKVy. 198,32f.: pamca garbhävasthäh kalalärbudapeäighanapradäkhävasthäh pamcajätävasthäh bälakumärayuvamadhyavrddhävasthä ity. Nach Vägbhata (KIRFEL, S. 187) währt die Jugendbis zum 16. und das Mannesalter bis zum 70. Lebensjahr.

2 Lies: jirnami Vgl. Mvy. 4095—97 ( = 7 656—57):. jirnah vrddhah mahallaJcah.3 Erg. (mriyamünam cürnibhütam) ?4 Vgl. 138V6: (sarvasa)tvänäm yathäsambhavatah pasyati\.5 Lies: 0okta3. Vgl. 129R1; (ya)thoktah cürnapurusalca.6 Beginn der Parallelhandschrift 3.; Textwiedergabe S. 24 f.7 129R1-R4: Einl. S. 38f.8 Zum Begriff abhiseka vgl. Einl. S. 41.9 Satzzeichen zu streichen,

to Einl. S. 36.11 Lies: pretämi.12 Vgl. 146R6: ksirapraväho nirgatya prathivimandalam bhitvä apäyagatänäm satvänäm sarvaduhkhopa-

samam krtvä.13 Lies: bhitvdbmandalani.14 Lies: äkäsa0.15 Vgl. 152V1: pravähah ürdhva(m) yävac caturtham dhyänam iti tadvarnam evävasthäpya.16 Vgl. 165R4: murdhna ratnapravähah sahanübhini(h)s(rt)e(na prav)ähena misri bhütah

(sth)itim äpürayati.17 Lies: prthivim.

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III. Übung der Elemente (dhatuprayoga) 89

c) (tato) näbhiparyamta[n](imagnam svam) [ä](sra)yam pasyati1 sthi)[t]is ca v[r]ksapa-ripflrnä är&y&[385B3]te tammülanisannä bhi[k](s)[av]o dhätuprayogam bhä[va]y(am)t(i) 2tamnakhavivaranih[3£5i?<]srtäs ca dhäta[5]vah krts[na]m [l]o[k]am spharitvä parasparama- 129R5[ka](ramukhesu tesv eva nirudhyam[355J?5]te|3 evam saddhätumayai)[h p]u(r)u[s]aihpr[th]i(v)i* (pflrnä)m (pa)syati| kadä[c](i)d [dh]ätum5 vyastäm pasyati kadäcit samastätp

d) ante sarvam näbhyäm [6] nirudhyate|7 -B6

4,a) [manas]ikä(ra) • (ut-pa)[dya]te mürdhata e . . . . urdhvamukhas8 tistha[t](i|) . . .r lakacitätärakä pravesaniskramam karoti cchi[2](dra) [s]a vä lo[t.k.] 130V1

tah sarvähy9 asucidrvyäni10 saddhätumandaläni11 ca pasyati |*b) tadvat kr[tsna]m lokam satväsatväkhyam cchidri12 kriyamänam pasyati13 näbhisthä[2]- V2

n(äm)tar[e] ca ratnamayam simhamukham utpadyat(e)14 [l]o(ka)[h]15 sab(d)amk[u]rväno niru(dh)yate| yogäcäräsrayas ca

c) Dann sieht [der Yogin] seine eigene Gestalt bis zum Nabel eingesunken. [Sein] Standorterscheint von Bäumen erfüllt, an deren Wurzeln Mönche sitzen und die Übung der Elementeentfalten: Aus den Spalten zwischen ihren Zehnägeln kommen Elemente hervor, durch-dringen die ganze Welt und werden in eben diesen, den jeweiligen Mäulern der Seeungeheuer,zum Verschwinden gebracht. Ebenso sieht [der Yogin] die Erde von Menschen aus den sechsElementen erfüllt. Zeitweise sieht er [dabei] die Elemente gesondert und zeitweise vereinigt.

d) Am Ende wird alles im Nabel zum Verschwinden gebracht.

4.a) (nicht übersetzt)

b) In derselben Weise sieht [der Yogin] die gesamte belebte und unbelebte Welt ausgehöhltwerden. Im Zwischenraum [seines] Nabels entsteht das Antlitz eines Löwen aus Edelsteinen.Dieser gibt das Wort von sich: ,,Die Welt [ist] ", und wird zum Verschwindengebracht, wie auch die Gestalt des Yogin.

1 Vgl. 147V2: adau galakä(d vicchidya)t(e)\ t(ato nabh)y(ah\ nä)bhiparyamtanimagnam cdtm(a)nampasyati.

2 Einl. S. 36 f; auch S. 54.3 Die Mönche führen die oben, 128R4ff., dargestellte Übung durch.4 Lies: prthi(v)im.5 Lies: dhätüm.6 Lies: samastän] ?7 Einl. S. 53.8 Lies: ürdhva0.9 Lies: sarväny.

10 Lies: dravyäni. Vgl. 130R4: asuddravyä(n)i.11 Vgl. 160R2/3: (saddhätu)mandalaih lokam pürnam pasyati.12 Lies: chidri (Einl. S. 20).13 Vgl. 136V4: pradipüs ca krtsnam lokam cchidri krtvä.14 Einl. S. 35. Vgl. 162V5: bhagavatah hrdaye ratnamayah sim(ha) . . . Der Löwe verkündet die

buddhistische Lehre (simhanädal). In ostturkistanisehen Wandgemälden ist das Predigen derMönche dadurch bildlich dargestellt, daß ein Löwe von ihrem Mund ausgeht (in GKÜNWEDEL, Idikut-schari, S. 124, 127, 129).

15 Ergänzung unsicher. Vgl. 121R5: b(u)ddhäs ca sabdam udirayan(t)i santam säntam i(t)i; 136R2:buddhapratyekabuddhasravakah anitya{m a)nityam iti sabdam udiray(am)tah.

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90 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

c) tasmim niruddhe garudamukham utpadyate| tadamtargatam khadyotakrimim iva130V3 spandamänam [3] jvalitam vijnänanimi(tta)[m] (pas)y(at)!1 [r] . garuda*

mukham pari(vä)[r]ya tistha2 tato gurudamukhäc3 ehabdo (nirgaccha)ti layanam ca

V4 d)5 äkäsibhütam ca krtsnam lokam pa[4]syati|6 cirakälam upasamasukham a(nubhüyavyutthänakä)[l](e ratna)[ci]tam pattabaddham äsrayam utpadyate)7 mürdhata[£ c](a ni)-

V5 hsrtam ratnamayam cchatram8 anamtä9 lokadhätüm spharitvä tistha[5]ti|10 echatradandam11

ca kämcanacakre pratisthitam pa(s)y(ati|12 sarvasrotobhya£ cäsyäkä)sanibhäh pattäh13nihsr-V6 tya14 krtsnam [s](atvasamu)dram upaguhya tisthamti|15

5. a) punah parik(r)takarmano16 'vasthi[6]tasamädheh17 sasastrah puru(sa utpadyat)e18 . .

c) Ist dies zum Verschwinden gebracht, entsteht der Schnabel eines Garuda. [Der Yogin](sieht) das darin eingegangene, wie ein Glühwürmchen flimmernde, brennende Symbol desBewußtseins umgibt er den Schnabel des Garuda, (geht) dann vondem Schnabel des Garuda das Wort (aus) und die Stätte zerfällt.

d) [Der Yogin] sieht die ganze Welt ätherisch geworden. (Indem er) lange Zeit das Glückdes Erloschenseins (empfindet), entsteht [seine] Gestalt (zur Zeit des Erwachens) mit einem[um den Kopf] gebundenen, (edelstein)besetzten Seidentuch. Aus [seinem] Haupt kommtein Schirm aus Edelsteinen hervor und durchdringt unendliche Weltregionen. Den Schirm-stock sieht er auf der Goldscheibe feststehend. (Aus allen seinen Körperöffnungen) kommen(äther)gleiche Seidentücher hervor und umhüllen das gesamte (Meer der Lebewesen).

5.a) Hat [der Yogin] die Vorbereitung durchgeführt und verharrt er in der Kontem-plation, (entsteht) ein Mann mit einem Messer

1 Einl. S. 48 f. Vgl. auch 137R4: agn(i)jvälümtargatam agnitilakäm cetandyä adhip(atir)üpam\.2 Lies: tistham.3 Lies: garuda0.4 Lies: (v)isiryate\. Vgl. 128V1: (lo)kam cürnam visiryate] ; 125R6: krtsnam lokam visiryamtam;

129V3: sarvam visirnam cürnibhütam.5 130V3-4: Einl.' S.' 54.6 Vgl. 130B6: amte sarvam nirudhyate ükäsi bhavati ca lokah tata upasamasukham anubhavati.7 Einl. S. 45. Vgl. 131R5: tata upasamasukham anubhüya vyutthünakäle ratnacitam ratnavrksddhar

nisanam cdtmänam pasyati].8 Lies: chatram (Einl. S. 20).9 Lies: anamtam. Vgl. aber 145V1: 'namtam lokadhatum.

10 Einl. S. 40. Vgl. 160R5: cchatram ca anam(tam lokam) spharitvä sarvasatvän upaguhya tistha(ti).11 Lies: chatraQ (Einl. S. 20).12 Vgl. 127 V3i vrksamüläni ca kämcanacakre pratisthitä.13 Lies: pattä.14 Ergänzt nach 148R4/5: sarvasrotobhyas cäsyäküsanibhäh patta nihs(r)tah. Es ist jedoch möglich,

daß die Seidentücher nicht von dem Yogin selbst, sondern von dem Schirm ausgehen, der als Seiden-schirm (pattacchatra 120V4, 121R5, 121V5) gedacht ist.

15 Vgl. 151R2: krtsnam satvasamudram upaguhya tistham(ti).16 Verschreibung für krtaparikarmano.17 Vgl. 130R4: krtaparikarmanah avasthitasamadheh.18 Durch das Messer wird die Welt in ihre Elemente zerlegt; vgl. 160V1—4: Zerlegung der Gestalt des

Yogin; anschließend 160V5-Rlx Zerlegung der Welt.

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III. Übung der Elemente (dJiatuprayoga) 91

. . . . . .m . . . .m1 . . .yä samskäraga(tam) . . . .. . cchidram sunyam2 ät[m]ät(m)Iyavirahi(tam3 pas)y(a)ti| sarvasamskä[l]ragatam vi(ä)Irya- 130R1nt[am] nirudhya[m](ä)[n](am) [ca pas]y(a)ti(|)4

b) [s] . . .[y]. . . .[r] . . nirmaie-[na] 5 (u)pari easya nl[l](apitalohitävadä)tarasaparipürn(ä)[2]t6 parvatäh7 drsy- R2amt(e) ädarse ca parvatapratibim(ba) (nä)nä-varnena rasena8 äsrayäm9 puraya(ti|)10 ratnäbhäjanam" iva nirmalar(asa)paripürnam ä-srayam pasya[3]ti| sthit[y]äm [ca sa]rvarasaparipürnam pa(rvatam) . . [t](i)sthati| RStasmät pusparasanadyah ksiraghrtanayamtanadyah12 nänävarnaratnanaksatracandramanda-lanadyah pra[4]viKnä y(o)gäcärä(^rayam pürayamtil13 R4

6. a) punab) [mu]ktasya krtapari[ka]rmanah14 avasthitasamädheh15dvidhäsrayamatisthate|16 tatra kaksy[ä]puta iva nänäsucidravyä[5](n)[i](|)17 [a]tha ks(u) R5

(sieht er die ganze Welt) von Gestaltungskräften bewegt,, hohl, leer, ohne Seele und Seelisches. Er sieht die von allen Gestaltungskräften

bewegte [Welt] zerfallen und zum Verschwinden gebracht werden.b)

mit reiner (Essenz). Über ihm erscheinen Berge, die von der Essenz [der Farben] blau, (gelb,rot und weiß) erfüllt sind. Das Gegenbild der Berge im Spiegel

erfüllt [seine] Gestalt mit der Essenz der verschiedenen Farben. Ersieht [seine] Gestalt wie eine Edelsteinschale von reiner (Essenz) erfüllt. An [seinem] Stand-ort einen von allen Essenzen erfüllten (Berg). Aus diesem [kommen]Blumenessenzflüsse, Milch-, Butterschmalz- und Butterflüsse und Flüsse aus Edelsteinenin verschiedenen Farben, aus Sternen und Mondscheiben [hervor und] (erfüllen) zerschmel-zend (die Gestalt) des Yogin.

6M) Hat [sich der Yogin] von befreit, die Vorbereitung durchgeführt und ver-harrt er in der Kontemplation, verharrt [er in] zweifacher Gestalt. Darin [befinden sich]wie in einer Gürteltasche verschiedene unreine Substanzen. Sodann

1 Erg. zu: (krtsnä)m (Ioka)m12 Lies: dünyam.3 Vgl. 160R1: atmätmiyavirahitah.4 Vgl. 161V1: sa evam vic(i)träsämskäragatäm hetupratyayädhinam ütmätmiyavirahitam pa-

syati.5 Erg. rasenal Vgl. 130R2: nirmalar(asa)paripürnam (Xsrayam.6 Lies: °pürn(ä)h^7 Lies: parvatä. Vgl. Einl. S. 47. Vgl. auch 146B5: tadrasaparipürnaKparvatah; 135V2: sthityupari

ca parvatä viciträyatanacitä.8 Lies: rasend0. Vgl. 148R3: nänävarnarasasekaih.9 Lies: äirayam.

10 Lies: püraya(ti).11 Lies: ratnabhajanam. Vgl. 147V3: amrtarasam nirmalena bhajanena grhitva.12 Lies: °nadyo.13 Vgl. 152R1I2: candramandalasamkdsäbhir nadibhir yogücäräs(r)ayam äpüryate\ ; 1S1R6/152V1:

candramandalasamküsa nadi ä(srayam p)ür(ayati).14 Lies: °samädher. Vgl. 130V5/6: punah parik(r)takarmano 'vasthitasamädheh.15 Lies: °karmano 'va°.16 Lies: avatisthate. Es ist sowohl avatisthati (144R2, 132V5) als auch avatisthate (146V5) belegt.17 Vgl. 128R5: mütodivat paripürnam nänäprakärair asueibhih svam asrayam pasyati\.

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92 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

(ca)[tur]su ca pärsv(e)su1 samudracatustayam sarväsucipari-130R6 pürnam pasyati| ta(dda)rSanasamvignasya ca yoginah2 nirvidabhisücaka3 jvali[6](tam) . .

vab) amte sarvam nirudhyatej4 äfcäsi bhavati ca lokah tata upasamasukham anubhavati5

äsrayo laksanänuvyamjanaviräjita utpadyate|6

131V1 7. a) [1] catursu ca pärsve[su] 7 (nilapitalo)hitävadätäm pasyatijtesu kramasah pravistasyaj8 tadvarnarasenäsra[ya]h püryate| padmäni cäpanlyamte|

V2 b) mlä[dya]bhis9 ca sv[ä]sra[2]yaprabhäbhih krt[s](n)am (lokam äpürayati|10 caturbhya)-[s ca sajmudrebhya ut[t]arati| [njäbhyäs cäsya (pu)spapraväho nihsrtah11 caturdhä [gaccha]ti|

V3 samudresu catursu patatij tata12 samudra13 rasaih pü[3]ryamte| pa[d](m)änicopa(niyamte|14

An [seinen] vier Seiten sieht er eine Vierzahl von Meeren,die von allem Unrat erfüllt sind. Ist der Yogin durch diese Schau bestürzt, (entsteht) ein[seinen] Abscheu ausdrückendes, brennendes

b) Am Ende wird alles zum Verschwinden gebracht, und die Welt wird ätherisch. Dannempfindet [der Yogin] das Glück des Erloschenseins. [Seine] Gestalt entsteht mit den[Buddha]malen und Nebenmerkmalen prangend.

7M) An [seinen] vier Seiten sieht [der Yogin] [in denFarben] (blau, gelb), rot und weiß. Indem er schrittweise in diese eintritt, wird [seine] Ge-stalt von der Essenz ihrer Farben erfüllt, und die Lotosblumen werden entfernt.

b) [Der Yogin] (erfüllt) die ganze (Welt) mit den blauen usw. Strahlen [seiner] eigenenGestalt und steigt aus den (vier) Meeren heraus. Aus seinem Nabel kommt ein Blumenstromhervor, geht in vierfacher [Richtung] und fällt in die vier Meere. Dann werden die Meere von[dessen] Essenzen erfüllt und die Lotosblumen werden herbei(gebracht).

1 Vgl. 136V1: °purusa tasya pärsvebhyo dvaracatu$tayam.2 Lies: yogino.3 Lies: °sücakam.* Einl. S. 53.5 Vgl. 130V314: dkasihhütam ca krtsnam lokam pasyati] cirakalam upasamasukham a(nubhüya

vyutthänaka)l(e ratna)citam pattabaddham äsrayam utpadyate] ; 131R5: tata upasamasukham anubhüyavyutihänakale ratnacitam ratnavrksädhar nisanam cätmünam pasyati\ .

6 Die Gestalt des Yogin wird der eines Buddha gleich; vgl. etwa Divy. S. 268: bhagavän— dvä-trimsatd mahäpurusalaksanaih samalamkrto 'sityü cänuvyanjanair virdjitagätro. Vgl. 150R3, 163V2,140V6.

7 Ergänzung unbestimmt. Nach dem Textzusammenhang müssen an dieser Stelle vier Meere (s.unten 131V2: samudrebhya uttarati) sowie auch Lotosblumen (s. unten: padmäni cäpaniyamte) genanntsein.

8 Satzzeichen zu streichen.9 Lies: nilädibhis'.

10 Vgl. 162V3: lokam äpürayati; 166V'4: krtsnam lokam äpür(ayamt)i; u. a.11 Lies: nihsrtaä.12 Lies: tatah.13 Lies: samudrä.14 Vgl. 131V1: padmäni cäpaniyamte\. Die Lotosblumen müssen wieder erscheinen, weil sie für die

folgende Übung wichtig sind.

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III. Übung der Elemente (dhatuprayoga) 93

c) tato bhrujmadhyätl1 nä[n](äratna)[ma]yah2 buddhapraväho nirgatah padmesu nisannodrsyate|3

(1) prthividhätu4 samäpadyamänah5 tatas ca ghanah pravähä[4] ß 131V4[r].m .i 7 krtsna ekaghano8 dr£yate| nitämtalohitavarnah

(2) t a t o ' b d h ä t u m s a m ä p a d y a t e t a e v a b u d d h ä h 9 t e b h y a u d a k a p r a v ä [ 5 ] ( h e b h y a h ) . . . . V5y ä h 1 0 i v a c a l o k o

l a k s y a t e |(3) tatas tejodhätu11 samäpadyate| tebhyo nänävarnäny arclm[s]i nihsrtya12 ta[6] V6

(4) (tato väyudhätum sam)ä(padya)m(t)e13 (t)[e](bhy)[o] (nä)[n](ävarn)[ä]14 (v)äyukaläpä

c) (Dann) geht von dem Mittelpunkt zwischen [seinen] (Brauen) ein Buddhastrom aus ver-schiedenen (Edelsteinen) aus und erscheint in den Lotosblumen sitzend,(1) indem er in das Element Erde eindringt: Dann (kommt) eine feste Masse (aus) demStrom (hervor), erscheint die ge-samte (Erde) als eine [einzige] feste Masse von durchdringend roter Farbe.(2) Dann dringt er in das Element Wasser ein: [Indem] eben diese Buddhas aus diesenWasserströmen

sieht die ganze Welt wie aus.(3) Dann dringt er in das Element Glut ein: Aus diesen [Strömen] kommen verschieden-farbige Flammen hervor: (von blauer, gelber, roter, weißer, krapproter und bergkristallnerFarbe).(4) (Dann dringt er in das Element Wind ein: Aus diesen) [Strömen] kommen (ver-

1 Satzzeichen zu streichen. Lies: °madhyan na°. Vgl. Einl. S. 35.2 Lies: ^mayo. Vgl. 121B3: buddhäh ra(t)nam(ayä).3 Vgl. 152R3: buddhüs ca padmädhirüdhah u. a.4 Lies: Hhätum.5 Durch samäpad wird die meditative Teilhabe an dem Wesen einer Sache bezeichnet. Vgl. 131R4:

buddhän $addhätusamüpannät\. Die Darstellung unseres Textes ist wohl durch den sehr altenBegriff tejodhatusamäpanna angeregt (146V1: buddhäm tejodhütusamäpannäm; 146JR2: satvätej(o)dhatusamäpanna buddhavapurdharino). Wie in das Element Glut, dringen die Buddhas auch in dieanderen Elemente ein und erfüllen die Welt mit dem Wesensmerkmal des jeweiligen Elementes.

6 Erg. zu: pravähän nihsrtahl7 Erg. lokah.8 Der Terminus ekaghano wird bei der Beschreibung der die Erde umgebenden Ringwälle ver-

wendet; s. Öiks. S. 246,2 (aus Pitrputrasamägama): cakravädamahäcakravädäh samtisthante drdhäh8ärä ekaghanä vajramayäs, ,,Es bestehen Ringwälle und große Ringwälle, fest und massiv, aus einer[einzigen] festen Masse, aus Diamant".

9 Lies: buddhäs.10 Lies: °yä.11 Lies: °dhätum.12 Vgl. Divy. 161,4ff.: tejodhätum api sampadyate \ tejodhätusamäpannasya buddhasya bhagavato

vividhäny arcimsi käyän niScaranti tadyaihä nilapitäni lohitäny avadätäni mänjisthäni sphatikavarnäni \.Dementsprechend ist vielleicht der Rest des Satzes zu ergänzen: ta(dyathä nilapitalohitävadätamänji-Vthasphadikavarnäni \).

13 Lies: (sam)ä{padyat)ee>14 Vgl. 131V5: tebhyo nänävarnäny.

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94 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

131R1 nihsrtya yo[g]ä(cärägrayam cchidri) kurvantil1 himäbhra2[2]. . . .3 krtsnam lokam (paäyati|(5) tata äkäsadhätum samäpadyate|) r (c)[ch]. [äk]-(ä)[s](adhätuva)[rn]äh pra(vä)h[ä] ägacchamti yogä[c](äräsrayam) . . . . . . . . . .4 hi jl-

R2 [2](rnam krt)[s](nam) lokam|(6)5 vai[dü](rya) buddhä drsyamte) pa-risuddhabinducita(g)[ätr]äh6 tatsadrsäs ca pravähä ägatä yogäcä(räsrayam) [kr]tsnam ca

R3 traidh(ä[3]tukam spharitvä) [t]is(th)am(t)[i](|7 tatah krtsnam) [t]r(aidhä)tuk(am buddhä-sray)[ä]s8 ca süksmän aväsyä[ya]bindün9 iva spandamänam10 pa[s]yat[i]|

R4 8. a) punah samksipte11 grhitapadmä buddhäh12 yogäcäräsrayam padmair vya[^]vakiramtiaghanistha[pa](ryamtam lokam)13 padmaeitam [ta](dadhirü)[dhä](m)s ca buddhän14 pas-yati yugapatj15 saddhätusamäpannätj16 tannihsrtaih pravähai[h pajdmaprayähas cäneka-

schiedenfarbige) Windbündel hervor und (höhlen die Gestalt) des Yogin (aus. Er sieht) dieganze Welt (wie) Schneewolken.(5) (Dann dringt er in das Element Äther ein):. . . . . . . kommen Ströme (von der Farbe des Elementes) Äther herbei und (lassen die Gestalt)des Yogin (verfallen. Ebenso) [sieht er] die (ganze) Welt (verfallen).(6) [Element Bewußtse in] : Es erscheinen Glas- . . . .

Buddhas, mit den makellosen Gliedern gesprenkelter Gazellen. Ihnenentsprechende Ströme kommen herbei und (durchdringen die Gestalt) des Yogin und dieganze Welt. (Dann) sieht er die (ganze) Welt und (die Gestalten der Buddhas) wie feineReiftropfen flimmern.

8.a) Zusammenfassend überschütten weiterhin lotostragende Buddhas die Gestalt desYogin mit Lotosblumen. Dieser sieht (die Welt bis hin zu) den Aghanistha-[Göttern] mitLotosblumen besetzt und auf ihnen Buddhas sitzen, die in die sechs Elemente gleichzeitig

1 Vgl. 130V1: krtsnam lokam cchidri kriyamänam pasyati; ^ 136V4—5.2 pw: *himäbhra m. Kampfer. In unserem Falle dürfte diese Bedeutung wohl kaum zutreffen; der

Begriff wird einen ähnlichen Bedeutungsgehalt wie abhraküta (Einl. S. 40f.) haben.3 Erg. ival4 Ergänzung unbestimmt. Vgl. 118B5: jirnam svam äsrayam.5 Die Überschrift tato vijnänadhätum samäpadyate \ ist, wohl durch ein Versehen des Schreibers

ausgefallen.6 binducita ist Symbol des Bewußtseins; vgl. 128R6: vijnänadhätuh markatabäladürakabinducitolkü-

dlm (Einl. S. 48).7 Vgl. 133V2: buddhanäm pravaho nirgatah traidhatukam spharitvä tistha(ti) u. a.8 Vgl. 121V4: buddhasr(a)ya u. a.9 Lies: avaäyäya0. avadyäyabindu wird Mvy. 2827 unter den Beispielen für die Irrealität (mäyädayah)

genannt.10 Lies: spandamdnam. Das Flimmern ist ein Merkmal des Bewußtseins; vgl. 130V2: khadyotakrimim,

iva spandamänam vijnünanimi(tta)m; 132V61 spandamünäm prthivim (Einl. S. 48).11 Für samksiptenal (Vgl. PTSD zu sankhitta).12 Lies: buddhä.13 Vgl. 132R2: aghanisthaparyamtäm krtsnam prthivi u. a.14 Vgl. 152R3: buddhäs ca padmädhirüdhäh u. a.15 Satzzeichen zu streichen.16 Lies: °samäpannän\. Zu samäpad s. oben, S. 93, Anm. 5.

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III. Übung der Elemente (dhatuprayoga) 95

varsadhäräbhi[5](r) [i](va) syam äsrayam pürya . A 131R5[te}|

h) tata upasamasukham anubhüya vyutthänakäle ratnacitam ratnavrksädhar nisanam2

cätmänam pasyatip sa ca ratnavrksah4 anamtam lokam [6]spharitvä tisthati5 tatah . . . . R6[vr]ksäd6 ratnavarsena krtsnam satvasamudram (u)pagüdham pa-

syati|7 tatah samu(c)[c](ä)labhedäms8 ca sausiryädlm9 pasyati| dhätusabdas ca sarvatrabu[l] 132V1

eingedrungen sind. Von Strömen, die aus diesen hervorkommen und von Lotosströmen(wird)' [seine] eigene Gestalt wie von vielen Regengüssen erfüllt

b) Dann empfindet [der Yogin] das Glück des Erloschenseins und sieht [sich] selbst zurZeit des Erwachens mit Edelsteinen besetzt unter einem Edelsteinbaum sitzen. Dieser Edel-steinbaum durchdringt die unendliche Welt. Dann sieht ervon einem Edelsteinregen aus dem (Edelstein)ba,um das gesamte Meer der Lebewesen um-hüllt. Dann sieht er die Einteilungen in die Hervorbringungen (?) „Höhle" u g W e D a s Wort,,Element" [ist] überall

1 Erg. zu: pürya(te\) oder pürya(mänam pasyati\). Vgl. 136V3: varsadharäbhir iva yogüca-räsrayam püryate.

2 Lies: nisannam.3 Vgl. 130V3/4: üküsibhütam ca krtsnam lokam pasyati] cirakülam upasamasukham a(nubhüya-

vyutthana&Q)l(e ratna)dtam pattabaddham äsrayam utpadyate\ mürdhatas c(a ni)hsrtam ratnamayamcchatram anamtä lokadhätüm spharitvü tisthati\.

4 Lies: °vrkso namtam.5 Vgl. 127V2: tato mürdhnah ratn(amayo vrksa)h anamtä lokadhatavah spharitva tisthati\ ; 151V4:

(ta)to ratnamayo vrksa udgatah krtsnam lok(am) spharitv(ä tisthati\).6 Erg. zu: (ratna)vrksäd.7 Einl. S. 39. Vgl. 130V5: pattäh nihsrtya krtsnam s(atvasamu)dram upaguhya tisthamti\.8 Die Bedeutung von samuccüla ist unsicher. Das Wort erscheint mehrfach im Yogavidhi( Vgl. Einl.

S. 12 Anm. 3): 1R5: pravühäh samuccälah darsanasa///; 3V5: samjnäsamskärasamuccälah; andere Frag-mente: ///samuccälasmrtyupasthanapra///; ///bdh[i] cdbhinne samuccä///.

9 sausirya ist das erste der Symbole des Elementes Äther; vgl. 128R6: akäsadhätuh caksuhsausiryä-dlnäm (EinL S. 48).

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96 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

IV. Betrachtung der Gruppen (skandhapariksa)

Vorbemerkung

In einer den sechs Elementen ähnlichen Reihe nennt die buddhistische Dogmatik fünf Gruppen i,aus denen sich die Persönlichkeit zusammensetzt: die Gruppen „Form" (rüpaskandha), „Em-pfindung" (vedanäskandha), „Wahrnehmung" (samjnäskandha), „Gestaltungen" (sams-käraskandha) und „Bewußtsein" (vijnänaskandha).2 Zur Verdeutlichung ihrer Wesenlosigkeitwerden den Gruppen fünf Vergleichsobjekte zugeordnet3: Die Form ist wie ein Schaumballen(phenapinda), die Empfindung wie eine Wasserblase (udakabudbuda), die Wahrnehmung wieeine Luftspiegelung (marici), die Gestaltungen wie ein Pisangblatt (kadalipatra)4 und dasBewußtsein wie Blendwerk (mäyä).5 Als Gesamtheit können die Gruppen nach ihren acht Aspektenbetrachtet werden, nämlich als „Krankheit" (rogatah), „Beule" (gandatah), „Stachel" (sal-yatah), „Übel" (aghatab), „unbeständig" (anityatah), „Leid" (duhkhatah), „leer" (sunyatah)und „Nichtselbst" (anätmatah).6

Die Übung beginnt nach einer kurzen theoretischen Einleitung (i.) damit, daß dem Yogin alsVorbereitung (parikarman) die jeweiligen Vergleichsobjekte der einzelnen Gruppen vor Augentreten (2. und 3.). Anschließend (4.) durchdringen für jede einzelne Gruppe zuerst die Vergleichs-Objekte, dann entsprechende Buddhas die Welt. Die acht Aspekte werden durch Bilder erläutert (6.).

1 Im Satipatthänasutta (D. II, S. 301 f.) stehen diese als die „fünf Gruppen des Ergreifens" (pancü-pädänakkhandha) innerhalb der Betrachtung der Denkobjekte.

2 Skt.: Daso. V, 3 (S. 66); Sang. V, 2; Mvy. 1832-36; Dhs. XXII; usw.3 S. 3, S. 142:

phenapindüpamam rüpamvedanä bubbulupamä\

mariciküpamä sannäsankhärä kadalüpamä]

mäyüpaman ca vinnänamdipitädiccabandhuna \

Vgl. auch Vism. S. 406, 224. Im Skt. vgl. AbhdhS. S. 15,14f.: yathä buddhena bhäsitam\ rüpam budbudo-pamam vedanä phenopamä samjnä maricilcopamä samskärä parnopamä (Anm.: Bho kadaliskandho0)vijnänam mäyopamam iti\

« Vgl. oben, S. 30, Anm. 1.5 In unserem Text nicht belegt.6 Vgl. das Sütrazitat in AbhdhKVy. 273, 13ff.: api tu yat tatropalabhate rüpagatam vä vedanägatam

vä samjnägatam vä samskäragatam vä vijnänagatam vä9 sa täm dharmän rogato manasikaroti, gandatahSalyato 'ghato 'nityato duhkhatah äünyato 'nätmato manasikaroti. „Was man aber dabei [als Erfolg derersten Versenkungsstufe] an [Dingen] erlangt, die die Form, die Empfindung, die Wahrnehmung, dieGestaltungen oder das Bewußtsein betreffen, diese Dinge beherzigt man als Krankheit, Beule, Stachel,Übel, unbeständig, Leid, leer und Nichtselbst." Die Reihe mit acht Gliedern findet sich auch im Nidä-nasamyukta (TRIPATHI, S. 126); "gato statt "ghato ist hier wohl nur ein Schreiberversehen. Im Säli-stambhasütra (S. 88) ist die Reihe um asatyatas tucchata rktato 'särato auf 12 Glieder vermehrt; imPäli (M. I, S. 435; usw.) finden sich 11 Glieder (zusätzlich äbädhato parato palokato). Später wurde dieseListe auf 37 Begriffe erweitert (Mil. S. 418,29ff.), die Vism. S. 524,18ff. ausführlich erklärt sind.

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IV. Betrachtung der Gruppen (skandhaparlksa) 97

1 (pratipa)ksahsamanamtaram1 ätmadrsti(pratipaksärtham2 ska-ndhapariksärabhyate | )3

2. t(a)tparikarmädau|4 sädhäranam maiträsayädi(m) pürvoktam| ayam [2] 132V2. . .5 [s](a)syarä£ipürnäm6 pasyati | t a t hä n[ä] . . . .

(b)[ä]hyam p a r i k a r m a

3. ädhyätmikam tu pa r ika rma

a) sariram pamcavibhä[3](ga) ni c ä s u . . . . (küt)ä(g)ä[r]- V3ai[h s](phu)tä(m) prthivlm pasyat[i]7 pasyatas cäsya [phe](na)p(i)ndam8 utpadyatejetad rupaskandhaparikarma|9

b) ksudrair asucidra[4](vyaihi° prthivlm citäm paäyatil*1 tato budbu)dä12 utpadya(m)te| V4yedanaskandhaparikarma13

1. Unmittelbar nach dem Hindernis , (um des Hindernisses willen), dasin der [falschen] Ansieht [besteht, es gäbe] ein Selbst, (beginnt die Betrachtung der Gruppen).

2. Am Anfang ihrer Vorbereitung [steht] das oben erwähnte Gemeingut, [d. h.] die Zu-wendung zur Güte usw. Dies sieht[der Yogin] (die Erde) von einer Getreidemasse erfüllt. So

die das Äußere [betreffende] Vorbereitung.

3. Vorbereitung [betreffs] des eigenen Selbstes:a) [Seinen] Leib (durch) Zerlegen in fünf [Elemente]

sieht er die Erde voller (Tempel). Sieht er dies, entsteht einSchaumballen:Dies ist die Vorbereitung [betreffs] der Gruppe Form.

b) (Er sieht die Erde mit) winzigen unreinen Substanzen (besetzt. Dann) entstehen(Blasen):Vorbereitung [betreffs] der Gruppe Empfindung.

1 Lies: °(pratipa)ksasam°. Das hier genannte, nicht mehr erhaltene Hindernis bezieht sich auf dievorhergehende Übung dhätuprayoga.

2 S. unten, S. 115f.3 Vgl. 134R1: cäyatanapariksärabhyate\ ; 136B2/3: bhavabhogatrsnäprati(paksü)nämtaram\ moha-

pratipaksärtham pratityasamutpüdapariksärabhyate\.4 Satzzeichen zu streichen.5 Erg. prthivlm.6 Zur Definition der Gruppen als rä&i, ,,Masse", vgl. AbhdhK. I, S. 37 f.7 Vgl. 121R4: kütägärä yüvat trtiyam dhyänam evam sphutam pasyati; 124V2: evam krtsnam lokam

sphuta(m) pasyati.8 Vgl. 132R2: (sva)m asrayam phenapindamayam utpadyat(e)\ ta(to bhrumadhyat phenapinda)pra-

väho nirgacchati\ ; 118R6: ph(e)napindäkulam svam üsrayam pasyati\ ; 128V1: jagat krtsnam phenarüsiva.9 Lies: rüpa°.

10 Ygi# 230V1: asucidrvyäni; 130R4/5: nänasucidravyä(n)i.11 Vgl. unten: karanthaih prthivlm citäm paäyati \.12 Vgl. 132R4: vämad amsä budbudapravaho nih(srtah); 158V3: yathoktam vedanaskandhaparlksayäm

tatra duhkhäsukhäyam vedanäyä udakavarnam budbudam (Einl. S. 46).13 Lies: vedanä0.

7 Schlingloff, Yogalehrbuch

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98 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

c) ta(tab) [ry](ai)s ca karanthaih1 prthivim citäm pasyati [ pasyatäs2

132V5 cäsya maricikaläpä3 [5] (utpadyamte|samjnäskandhaparikarma |)

d) nirhrtair anyakosthägaiä4 ca p(r)[th]i(v)I5 pürnäm pa(ä)y(ati|) . . . .(kada)llpatravat putäputayogenävatisthamti|6

V6 samskäraskandhaparikarma [6]e). .. [ma]yas[k](r)totpadyamte| te(na) spar-

ndamänäm prthivim7 pa(syati |vijiiänaskan) [dha]parikarmarüpaskandhasya mülasthänämtaräni|

132R1 kadamam lalätam mürdhä[2] . .

4. a) (i)s (a)dhy(ä)-R2 tmalbähyäni9 satväsatväkhyäni siryamänäni10 pasyati)11 ^Irne ca sa[2]

(sva)m äsrayam phenapindamayam utpadyat(e)| ta(to

c) Dann sieht er die Erde mit Karanthas(?) besetzt. Sieht erdies, (entstehen) Bündel von Luftspiegelungen:(Vorbereitung [betreffs] der Gruppe Wahrnehmung.)

d) sieht er die Erde von herausgenommenen anderen Vorratshäusernerfüllt verharren sie in dem Yoga des wie ein (Pisang)blatt Faltens undEntf altens:Vorbereitung [betreffs] der Gruppe Ges ta l tungen .

e) entstehen.Dadurch (sieht er) die Erde flimmern:Vorbereitung [betreffs] (der Gruppe Bewußtsein) .Ursprungsinhalte der Gruppe Form :Ein Schreibstift, der Stirn und Haupt

4,a) [Betrachtung der Gruppe Form] : (1)

sieht [der Yogin] bei [sich] selbst und im Äußeren Belebtes und Unbelebtes verfallen. Istverfallen, entsteht

[seine] (eigene) Gestalt aus einem Schaumballen [bestehend]. Dann geht (von dem Mittel-

1 Die Bedeutung des Wortes harantha ist unbekannt. Vielleicht handelt es sich, wie in a) (kütagära)und d) (kosthägära), um ein bestimmtes Gebäude.

2 Lies: paäyatad.3 Vgl. 133V1: tato dak$inämd amsäd asya maricipraväho nirga(cchati).4 Lies: kosthägäraiS.5 Lies: p(r)thi(v)im.6 Vgl. 133V3: kadalipatraputäputünirbhüjanayogena (Einl. S. 30).7 Vgl. 131R3: tr(aidhä)tuk(am) spandarnanam pasyati; zum Flimmern als Merkmal des Be-

wußtseins vgl. Einl. S. 48.8 Da die Abschnitte 4.a)~e) (1) und (2) nach dem gleichen Schema aufgebaut sind, ist der fehlende

Wortlaut den erhaltenen Stellen entsprechend ergänzt. Zum Vergleich ist auch für jeden Abschnittseine Vorbereitung (3.a)~e)) heranzuziehen.

9 Die ostturkistanischen Handschriften lesen häufig ädhyatma (Daso. immer); in unserem Text istsowohl adhyatma0 (126R5) als auch a(dhyät)m(a)° (137V2) belegt.

10 Vgl. 136R3: satväsatväkhyas ca bahyo (sc. pratttyasamutpada).11 Vgl. 118R5: (lo)kah sciryate anityanudarsanäyam.

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IV. Betrachtung der Gruppen (skandhapariksa) 99

bhrumadhyät phenapinda)[pra]väho nirgacchati| aghanisthaparyamtäm krtsnäm prthivi1

spharati ta[3](to näbhyäm nirudhyate| 132R3(2)tatab) khanibhänäm2 bud(dh)änärp p[r]aväha [u]tpad[y]ate| (aghanisthapary-amtäm krtsnäm) [pr]thivim spharati | punas ca tatraiva nirudhyate

b) yedanäskaiidhapariksädhi[^](muktih| R4(jf)svam äsrayam udakabudbu)d(a)c(i)tä(m)3 pasyati käyik[a]

evam sarvasatvänäm tato vämäd amsä4 budbudapraväho nih[5](srtab) . . R55 r[n]ähß duhkhäyä? jvalitä

8(bu)dbudesustrlmukhänidrsyamte| rägasyädhipatirupamp jva-li[t]e[6] m[t]eva pra- R6dese [t](at)[r](aiva nirudhyate|

(2) tatati) (nl)[l]äbhänäm budbudacittänäm10 buddhänäm pravähonirgacchatil11 traidhä[i](tukam spharitvä tisthatil tatraiva ca nirudhyatel 133V1

punkt [zwischen seinen] Brauen ein Schaumballen)strom aus und durchdringt die ganzeErde bis hin zu den Aghanistha-[Göttern]. Dann (wird er im Nabel zum Verschwinden ge-bracht).(2) (Dann) entsteht ein Strom von gleichen Buddhas und durchdringt die(ganze) Erde (bis hin zu den Aghanistha-[Göttern]). Wieder wird er ebendort zum Verschwin-den gebracht.

b) (Eifer) in der Betrachtung der Gruppe Empf indung :(1) [Der Yogin] sieht [seine] (eigene Gestalt) mit (Wasserblasen) besetzt. Körperlich . . •

; ebenso von allen Wesen. Dann (kommt)aus [seiner] linken Schulter ein Blasenstrom hervor (und durchdringt die Welt)[sind] (Blasen von der Farbe des Wassers, [die] bei einer leidvollen [Empfindung] brennend

; (bei einer glücklichen [Empfindung]) erscheinen in denBlasen die Antlitze von Frauen als Verkörperung der Leidenschaft. Bei den brennenden . . .

in dieserGegend, (und wird eben)dort (zum Verschwinden gebracht).(2) (Dann) geht von [des Yogin] ein Strom von blauleuchtenden,mit Blasen besetzten Buddhas aus, (durchdringt) die Welt (und wird ebendort zum Ver-schwinden gebracht).

1 Lies: prthivim.2 Ergänzung unbestimmt, -nibha ist sonst immer nur im Kompositum mit ükäsa- belegt; vgl. 133V4:

akäsanibhanam bu(ddhänam) pravüho.3 Lies: °c(i)ta(m)? Vgl. 132B2: (sva)m äsrayam phenapindamayam utpadyat(e)\.4 Lies: amsüd. Vgl. 133V1: daksinämd amsäd asya maricipravüho nirga(cchati).5 Erg. (traidhätukam spharitvä tisthati\). Vgl. Einl. S. 46.6 Lies: °rnü. Erg. zu: (budbudü udakava)rna. Vgl. 158V3: duhkhasukhüyäm vedanäya udakavarnam

budbudam (utpad)y(a)t(e).7 Lies: duhkhäyäml8 Erg. sukhäyäm.9 Lies: °rüpam\. Vgl. 158V6: (sukhäyäm vedanayäm sukhitasya räga ut)padyate (Einl. S. 49).

10 Lies: °citänäm.11 Einl. S. 46.

7*

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100 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

c) samj)[n](ä)skandhapariks(ädhimuktih|)(1) svandamänam1 tato daksinämd2 amsäd asya

133V2 marieipraväho3 nirga[2](cchati|) 4 (suvarna-v)[ä]lukäcitam5 iva pasya(ti)| tatraiva ca nirudhyat(e|(2) tatah) (s)[u]varnäbhänäm buddhänäm praväho nirgatah traidhätukam

V3 spharitvä tistha[3](ti| tatraiva ca nirudhyateld)6 (1) tato) . . . . (ga)[nd](ä)d v(i)citraputäputacitah purusapraväho nirgatah traidh(ätu-

V4 kam spharitvä) kadalipatraputäputäuirbhüjanayogena7 ca vicitram samskäragatam8 [4] . .

..'". • '.. EU9

(2) tasyä eva näbhyä [ä]käsanibhänäm bu(ddhänäm) praväho ni(r)[ga](tah| traidhä-t)[u]kam spharitvä tisthatij tatraiva nirudhyate10

V5 e) vijöänaskandhapariksädhimu[5](ktih|)11

(i) [la]pravr(ttisth)[ä](nä)[mtar]änäm. . [ry.t] [m]ä . . [s]ä näm ivä12 praväho nirgatah traidhätukam

c) (Eifer) in der Betrachtung der Gruppe (Wahrnehmung) :(1) flimmernd. Dann geht von seiner rech-ten Schulter ein Luftspiegelungsstrom aus (und durchdringt die ganze Erde. Dann) sieht [derYogin] (die Erde) wie mit (Gold)sand besetzt. [Der Strom] wird ebendort zum Verschwindengebracht.(2) (Dann) geht von [des Yogin] ein Strom von goldleuchtenden Buddhasaus, durchdringt die Welt (und wird ebendort zum Verschwinden gebracht).

d) [Gruppe Gestaltungen]:(1) (Dann) geht von der Wange [des Yogin] ein mit mannigfachem Falten undEntfalten besetzter Menschenstrom aus, (durchdringt) die Welt und, durch den Yoga desUmbiegens beim Falten und Entfalten des Pisangblattes die von mannigfachen Gestaltungs-kräften bewegte (Welt) , (wird er im Nabel zum Verschwinden gebracht).

(2) Von eben diesem Nabel geht ein Strom von äthergleichen (Buddhas) aus, durchdringt(die Welt) und wird ebendort zum Verschwinden gebracht.

e) Eifer in der Betrachtung der Gruppe Bewußtse in :(1) der Inhaltedes Entwickeins geht ein Strom gleichsam

1 Lies: spandamänam. Vgl. 132V6: spandamänäm prthivim.2 Lies: daksinäd. Vgl. 132R4: vämäd amsä budbudapravüho nih(8rtah).3 Vgl. 132V4: maricikalapa.4 Erg.: (krtsnäm prthivim spharati\ tatah prthivim).5 Vgl. 153V5: (pad)mini suvarnavälukästl(rna).6 Selbst wenn man annimmt, daß der letzte Satz des vorhergehenden Abschnittes (tatraiva ca niru-

dhyate\) ausgefallen ist, reicht der vorhandene Raum nicht für die Ergänzung der Überschrift sams-käraskandhaparikßädhimuktih aus. Es ist also anzunehmen, daß diese Überschrift durch ein Schreiber-versehen ausgelassen wurde.

7 Lies: °putäputanirbhüjana°. Vgl. 132V5: (kada)lipatravat putaputayogenävatisthamti.8 Vgl. 161V1: vic(i)trasamskäragatäm hetupratyayädhinam ätmütmiyavirahitam; 130V6: samska-

raga(tam) . . . . cchidram sunyam ütmät(m)iyavirahi(tam). Erg. (lokam).9 Erg. zu: (näbhyäm nirudhya)t(e)\.10 Einl. S. 39.11 Lies: °parik$ä°.12 Lies: iva.

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IV. Betrachtung der Gruppen (skandhaparik$ä) 101

spharitvä tisthati| tadamtarga[6](tä) 133V6

(2) . . . .2 (buddhä) [n]ä(m) praväho nirgatah traidhä-tukam spharitvä tisthati) tatraiva ca nirudhyate|

5.a)[l] 133B1. 3 (äkäsät) parivrtya näbhyäm punah pravisya mürdhnä nir-gatya|4 yävad aghanisthän ava[2](bhäsya) 5 R2

[ti]| tesu vyucchinnesu6

tebhya7 sthänämtarebhya8 yathoktalaksanä buddhä9 [3] 10 R3-. .[dh] [t] '. '. (niru)[dh]y(a)te|

6) tato nisthänimittam äditya(ma)ndaladvayo11 'ntargatam pamcaramga[^] R4M. (I)

c) t(a)tahi2 [n](i)Iapitalohitäva[d](ätäh) « gatä äsrayam prina-

von aus und durchdringt die Welt. Darin eingegangen(wird er im Nabel zum Verschwinden gebracht).

(2) (Dann) geht von [des Yogin] ein Strom von(Buddhas) aus, durchdringt die Welt und wird ebendort zum Verschwinden gebracht.

5.a) (Unmittelbar darauf beglückt [der Yogin seine] Gestalt durch die Besprengung. Danngeht von unterhalb des Mittelpunktes [zwischen] seinen Brauen ein Strom aus, durchbricht [dieRäume] bis zum Windkreis), kehrt (vom Äther her) zurück, tritt wieder in den Nabel ein,geht durch das Haupt aus, (leuchtet) bis zu den Aghanistha[-Göttern] (und tritt wieder durchdas Haupt ein.)

Sind diese [Ströme] geteilt, (kommen) aus den ZwischenräumenBuddhas mit den oben erwähnten [Buddha]malen (hervor),

wird zum Verschwindengebracht.

b) Dann das Vollbringungssymbol: In eine Zweizahl von Sonnenscheiben eingegangen alsfünffache Schaubühne

c) Dann gehen blaue, gelbe, rote und weiße (Ströme) und be-

1 Erg. (näbhyäm nirudhyate).2 Erg. (tatah).3 Erg. etwa (nach 129R1, 135V1; vgl. 135R3, 146R6, 152V1, 154R4, 165R2; Einl. S. 35): (tada-

namtaram abhi$ekenäsrayam prinayan tato bhrumadhyädhastät praväho nirgatya yävad vüyumandalambhitvä).

4 Satzzeichen zu streichen.5 Erg. etwa (nach 129R2 usw.): mürdhnä punah pravisati].6 Vgl. 129R3/4: praväho pürvam bhrumadhyäd vicchidyate] tato näbhyäh.7 Lies: tebhyah.8 Lies: °ämtarebhyo.9 Lies: buddhä.

10 Erg. nihsrtäht11 Lies: °dvaye.12 Lies: tato.13 Erg. pravähäh.

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102 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

133B5 yanti1 kramenaiva ca nirgatä2 sthitim äpurayam[5](ti|)3

madhye cäbhyunnate pr(a)[d](ese)4

B6 nirmalojvalasastracitam5 pratyaveksanänimittam utpadyate| sa[6]. . . .[n]äni skandhanimittäni|

6 [tr]ä|ß astabhir äkäraih parämrsati|134V1 (1) tatra rogatah parämrsa[I](n|)

(2) (ga)ndatah parämrsan srava[ta] (P&s)[y](ati|)V2 (3) s(a)lyatah parämrsan| rüpaskandham jarädibhih salyair viddham [2] (pasyatil

(4) aghatah parämrsan | rüpaskandham) [r]g[&i]7 upaha-nyamänam pasyati sünäsikästha8 iva cchidyamäna9| arupinah10 jskandhäml11 parasparo-

V3 paghätaih12 upahanya[3](mänäm pasyati |

glücken die Gestalt [des Yogin]. [Von da] gehen sie allmählich aus und erfüllen [seinen]Standort an der in der Mitteerhöhten Stelle entsteht ein mit einem reinen,brennenden Messer besetztes Anschauungssymbol.# die Symbole der Gruppen.

6 denkt [der Yogin über die Gruppen]hinsichtlich [ihrer] acht Aspekte nach:(1) Denkt er hierbei [über sie] als K r a n k h e i t nach, .

(2) Denkt er [über sie] als Beule nach, (sieht er) Ausfluß(3) Denkt er [über sie] als S tache l nach, (sieht er) die Gruppe Form von den Stacheln,,Alter" usw. durchbohrt.(4) (Denkt er [über sie] als Übel nach), sieht er (die Gruppe Form)

erschlagen und wie auf einer Schlachtbank zerhackt werden. Die [übrigenvier] Gruppen ohne Form (sieht er) durch [ihre] jeweilige Zerstörung erschlagen werden.

1 Vgl. 154R4: ra(tnapravähah) {äsra)yam pürayali prinayati ca (Einl. S. 41).2 Lies: nirgatäh.3 Lies: äpürayam(ti\). Vgl. 154R5: praväho ni(rgatyä) k(r)amena sthitim äpüray(ati);

^ 165R4 u. a.4 Es scheint sich hier, wie bei nübhipradese 167V5, bähupradese 16SV4, um eine Körpergegend zu

handeln.5 Lies: nirmalam oder nirmalojjvaWt Vgl. 167V6: jvalanirmal(a)sa(8tra)ci(ta). Vgl. auch 150R5:

äkas(avar)na(m) sastram.6 Satzzeichen zu streichen. Lies: (ta)trdstabhir?7 Lies: orgairt8 In anderen Texten ist nur die Form asisüna belegt; vgl. M. I, S. 130: kämä asisünüpamä;

Divy. S. 10, 25: asisünädhastät suvarnasya kalaiah.9 Lies: cchidyamänam\.

10 Lies: arupinah.11 Satzzeichen zu streichen. Zur Bezeichnung der Gruppen Empfindung, Wahrnehmung, Gestal-

tungen und Bewußtsein als arupinah skandhä vgl.ääl.S. 82,9: catväro 'rüpinah skandhä yac ca rüpam.12 Lies: Hair.

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IV. Betrachtung der Gruppen (skandhaparik$a) 103

(5) anityatah parämrsan|) |(6) duhkhatah parämrsatj1 jvalinän2 äyaspindasam[n]ibhäm3 pasyati |(7) sunyatah* parämrsat|5 [4] 134V4(8) (anätmatah parämr£an|) svatamträms ca pas[y]a[t]i|

7. tato niruddhe sarvasmim jrieye [mu](k)[t](äcita)kütägäre 'ntargatam6 muktäcitam e[5]- V57 . . . ; • '

ca medi[ny]äm [bud](dhäm padma)panktim8 ivävasthitäm9 pasyati sarvabuddhänämnäbhisu cädityamanda[6](läni) V6

8 m.yaniyämäyakrämtiphalapräptiyairägyäsrayaksayadrstadharma-su[i] 134R1

(5) (Denkt er [über sie] als unbes t änd ig nach),

(6) Denkt er [über sie] als Leid nach, sieht er sie brennenden Eisenklumpen gleichen.(7) Denkt er [über sie] als leer nach. . ,(8) (Denkt er [über sie] a l sNich tse lbs t nach,) sieht er [sie] und unabhängig

7. Wird dann alles zu Erkennende zum Verschwinden gebracht, (sieht er sich selbst) ineinen perlenbesetzten Tempel eingegangen und auch mit Perlen besetzt

sieht er auf dem Erdboden (Buddhas) wie eine Reihe (von Lotosblumen) verharren. Sonnen-scheiben in den Nabeln aller Buddhas

8 , Zustandekommen des Unwandelbaren, Er-langen der Frucht, Entleidensohaftlichung, Schwinden der Befleckungen, (Heil) im gegen-wärtigen Zustand,

1 Lies: parämrdan\.2 Lies: jvalitän.3 Lies: ayaspind^a0.4 Lies: dünyatah.5 Lies: parämr4an\.6 Vgl. 128V2/3: utthänakäle muktücitah präsäda utpa(dya) taträmtah mukta(cita asraya); 161V2:

sphadikakütägäränämtargatam ütmanam pasyati (Einl. S. 44).7 Vgl. (ätmänam pa£yati\)18 Vgl. 144V2131 padmapamktayo.9 Vgl. 166R1: (dha)rmarajika ivävasthitah.

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V. Betrachtung der Bereiche (ayatanapariksa)

Vorbemerkung

Unter den Bereichen versteht die Dogmatik die sechs Sinnesorgane, denen als ihre Objekte sechsäußere Bereiche (bähyäyatanäni) entsprechen: zu dem Bereich „Auge" (caksus) gehört derBereich „Form" (rüpa), zum „Ohr" (srotra) der „Ton" (&abda), zur „Nase" (ghräna) der„Geruch" (gandha), zur „Zunge" (jihvä) der „Geschmack" (rasa), zum „Körper" (käya) das„Berührbare" (sprstavya) und zu dem „Verstand" (manas) das „Denkobjekt" (dharma).1

Wie die Elemente und Gruppen, sind auch die Bereiche nichtig und wesenlos.

In der Übung untersucht der Yogin zuerst die Bereiche bei sich selbst (2.), und festigt dann dieErkenntnis ihrer Wertlosigkeit durch Ströme von unreinen Substanzen (4.) und Skeletten (5.),die die Welt durchdringen.

1 2 m.nä(r)tha(m) cäyatanaparlksä-rabhyatej3

134R2 2. a) tathaita4 silädikrtapari[2](karmanali)5

•. | t(a)t(a) äy(atanasthä)[n]ämtaräny äyatanäniR& ca|6 klinnaj[v]alitasunyani7 pasyatij ta[3]

(bhi)s citam käyam pa(£ya)t(i)|

1. {Unmittelbar nach dem Hindernis) , um willen, be-ginnt die Betrachtung der Bereiche.

2.a) Hat [der Yogin] ebenso (die Vorbereitung), an deren Anfang die Tugend steht durch-geführt,

Dann sieht er die Inhalte der Bereiche und die Bereiche ver-west, brennend und leer

sieht er [seinen] Körper mit besetzt.

1 Pali D. II, S. 302f. (Satipatthänasutta; innerhalb der Betrachtung der Denkobjekte) usw.; Skt.Sang. VI,l-2; Dhs. XXIV; Mvy. 2028-2039; &ks. S. 244,i5ff.; usw.

2 Erg. (nach 132V1: ätmadrsti(pratipaksärtham)) atmadrstipratipaksasamanamtaramt Vgl. S. 115f.3 Vgl. 136R2/3: mohapratipaksäriham prattiyasamutpadaparik$ärabhyate\.4 Lies: taihaiva.5 Vgl. 128B4: taihaiva si(ladikrtaparikarmanah).6 Satzzeichen zu streichen.7 Lies: Hünyäni.

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V. Betrachtung der Bereiche (ayatanapariksa) 1Ö5

b) tadvat krtsnam lokam pamcaga[t]i.ai . . [bhijs1 citam pa[s](ya)t(i)[ närake2 cak§(u)[4] 134B4sarvam jiie-

yam grasati| tadvac chrotraghränajihväk(ä)fya]ma[na]hrüpasabdagandharasasprsta(vya[5]- R5dharmä)3

c) (ädityamanda)larasmibhir bhinnäm pasyati| evam äyatanacitämdhvajäm4 ädityamandalävyatimisräd5 ädityamandalarasmibhi(r) bh(i)nnä(m)[6] R6. ß [ni] drsyamte|

3. a) tato 'bhisekah7 [l]e kah8 prlnitäsrayasya bhrumadhyädhastät9

pravähahw dvädasäya[i](tana) l[ai]va nirgata11 yävad väy(uman)d(a)l(am)|12 bhitvä- 135V1käsät parivrtya13 näbhyä[m] pravisya mürdliä14 nirgacchatya]15 yä(vad aghanisthäm deväm)|16

gatvä punar mürdhnä pravisya bhrumadhyädhastäd eva nirgatyä17 näbhyäs ca [2] V2

b) In derselben Weise sieht er die ganze Welt mit der fünf Existenzformenbesetzt: In der Hölle [der Bereich] Auge

verschlingt alles zu Erkennende. In derselben Weise[die Bereiche] Ohr, Nase, Zunge, Körper, Verstand, Form, Ton, Geruch, Geschmack, Berühr-bares (und Denkobjekt)

c) sieht er von den Strahlen (der Sonnenscheibe) durchbrochen.Ebenso (sieht er) mit den Bereichen besetzte Banner unvermischt mit der Sonnenscheibevon den Strahlen der Sonnenscheibe durchbrochen. (Dann) erscheinen

3M) Dann die Besprengung: Ist die Gestalt [desYogin] beglückt, geht von unterhalb des Mittelpunktes [zwischen seinen] Brauen ein Stromaus, der die zwölf Bereiche , durchbricht [die Räume] bis zum Windkreis,kehrt vom Äther her zurück, tritt in den Nabel ein, geht durch das Haupt aus, geht (bis zuden Aghanistha-Göttern), tritt wieder durch das Haupt ein und geht von unterhalb desMittelpunktes [zwischen] den Brauen und vom Nabel aus.

1 Ergänzung unbestimmt. Vgl. pamcagatika 150V2.2 Lieö: naraket3 Lies: °mcmo°.4 Lies: dhvajän.5 Lies: ^miSräni6 Erg. paiyati\ tatah.7 Einl. S. 41.8 Ergänzung unbestimmt. Vgl. 154R3/4: tato 'bhisekah ra(tnapravähah pra)viliya mürdhnä pravi-

(syäsra)yam pürayati prinayati ca; 133R4: t(a)tah n(i)lapitalohitävad(ütäh pravähäh) . . . . gatä äsrayamprinayanti; 129R1: tadanamtaram abhisekenäsrayam prinayan.

9 Einl. S. 35.10 Lies: praväho. Zum Weg des Stromes vgl. Einl. S. 38f.11 Lies: nirgatyä oder nirgato.12 Satzzeichen zu streichen. Vgl. 135R3: (yäva)d väyumandalam bhitvd; —163R1, 170V5.is 135R3, 129R2: (pa)rivartya.14 Lies: mürdhnä.15 Satzzeichen zu streichen. Lies: nirgatyä.16 Satzzeichen zu streichen. Vgl. 129R2: ndbhyäm pravisya mürdhnä nirgatyävyucchinnam yävad

aghanisthäm devän avabhäsya; 147V1: mürdh(n)ä (n)i(rgatya yävad a)ghanisthäm gatvä.17 Lies: nirgatyä.

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106 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

b) (tatah sthitir1 anam)[tapa]ryamtä2 äyata(na)[p](a)ripürna3 drsyate sthityupari caparvatä4 viciträyatanacitä drsyamtej5

c) am(te ca sarvam) näbhyäm nirudhyate]6

135V3 4. a) punar äyatanapariksävahitacetasah pa[3] te|7 siras camahäpramä[n]am . . . .tarn äyatanäni ca jvalitä[gn]i ni8 drsyamte| tadvat sarva-

V4 satväh tatra bähyäyatanäni pravisamti| [4]. . .ä .ai e [p](r)[th]i(v)l [pa]r[v]a(ta)[mah]ä9 . . .ä jäni tisthamti| ante

V5 ca [vi] ramä ca tasmim samaye nirvi[5](caksuh örotram ghrä)-

V6 nam jihvä käyänäm yathäsvavisayam nipatamti manas tu pradipa [6]10

6)11 (tatas caksurbhyäm) 12 (pravähä) [n](i)rgacchamti| sroträbhyam135R1 püyarüdhirakarnamalapravähäh13 ghränäbhyäm pü[_Z](ya)

b) (Dann) erscheint [sein] (Standort) im unendlichen Umkreis von Bereichen erfüllt, undüber [seinem] Standort erscheinen mit mannigfachen Bereichen besetzte Berge.

c) Am Ende wird (alles) im Nabel zum Verschwinden gebracht.

4,a) Hat [der Yogin] sein Denken weiterhin auf die Betrachtung der Bereiche gerichtet,(erscheinen) [Sein] Kopf erscheint in großer Ausdehnung . .

, und die Bereiche in brennendes Feuer (eingesunken). In derselben Weise [erscheinen]alle Wesen. Hierbei treten sie in die äußeren Bereiche ein.

(die Erde). Bergstehen. Am Ende zu dieser Zeit

(Auge, Ohr, Nase) und Zunge fallen auf das [ihnen] jeweils eigene Objekt der Körper nieder;der Verstand aber (kommt wie) eine Lampe (zum Erlöschen)

b) (Dann) gehen (von [seinen] beiden Augen Ströme von Eiter, Blut und Tränen)aus, von den beiden Ohren Ströme von Eiter, Blut und Ohrenschmalz, von den beidenNasenlöchern (Ströme) von Eiter, (Blut und Nasenschleim, von der Zunge Ströme von Eiter,

1 Vgl. etwa 130R3: sthityäm ca sarvarasaparipürnam.2 Lies: °paryamtdyata(na)°13 Lies: °pürnä.4 Vgl. 130B1/2: (u)pari cäsya parvatäh.5 Einl. S. 47.e Einl. S. 53.7 Erg. zu: (dr&yam)te\?8 Erg. zu: jvalitägni(nimagna)nil Vgl. 134R2: ayatanüni klinnajvalitasunyani.9 Lesung unsicher.

10 Erg. ivopasamam gacchatit Vgl. 162R1—3-. bhagaväm pradipa ivopasamam gaccha(ti\);161R6: te ca pradipa iva sämyamte.

11 135V6-R5: Einl. S. 45 ff.12 Erg. (püyarudhirääru0) ?13 Lies: °rudhira°.

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V. Betrachtung der Bereiche (ayatanaparik$a) 107

. . räpra-vahäh1 prasrävamärgät prasrävavapravähäh sarvasrotobhyah püya[2] 135B2

(yo)[g]äcärasrayam2 pürayamti| sa ca satatasamitam sarvasrotobhyah pa[3]. . . . R33 [n](i)[hs]r[t](ä)[bh](ir aäu)[c](i)dh(ä)räbh(i)h4' praväh(a)h

[s] (yäva)d väyumandalam bhitvä5 ä(käsät pa)[ri]vartya näbhyäm pravisya mürdh-nä ni[4](rgatya6 kämävacaräm deväm) y(i)mänodyänopabhogäm7 rüp(avaca)[r]äms ca8 R4savimänäm sarväsuci[dhä](räbhir) . .kledayamj9 düsayams ca gacchaty ägacchati ca inürdh-nä ca pravisya [5] (punas tata eva sthänäm) n(i)hsrtahi0 sthiti(m) [ä](p)[ü]rayanti|il tasyäm R5sarvasatva12 nimagnä13 sravamto drsyamte|

c) amte ca sarvam jiie(yam niru)dhyate|14 nisthita15 prayoga16 ||

Blut und Speichel, vom Körper Ströme von Eiter, Blut und Schweiß, von den Brüsten)Ströme von (Milch), vom Weg des Urins Urinströme, von allen Körperöffnungen(Ströme von) Eiter,

erfüllen sie die Gestalt des Yogin.Er (läßt) stets wiederholend aus allen Körperöffnungen(Dann) durchbricht der Strom mit den (aus dem Yogin) hervorkommenden unreinen Aus-flüssen [die Räume] (bis) zum Windkreis, kehrt (vom Äther her) zurück, trittin den Nabel ein, (geht) durch das Haupt (aus) und besudelt und beschmutzt mit allen un-reinen (Ausflüssen) die [Wesen der] (Götterklassen der Sinnenwelt,) die sich in [Luft]-Schlössern und Gärten ergötzen, und die [Wesen der] Götterklassen der Formenwelt samt[ihren] Schlössern; geht und kommt und tritt durch das Haupt ein, kommt (wieder ausdieser Stelle) hervor und erfüllt [seinen] Standort. Darin eingesunken erscheinen alle Wesenzerfließend.

c) Am Ende wird alles zu Erkennende zum Verschwinden gebracht. Die Übung ist voll-bracht.

1 Lies: °pravähäh. Erg. etwa: ghränäbhyäm pü(yarttdhira^imgh^imkapravahah jihvayah püyarttdhira-lasikäpravähäh käyät püyarudhirasvedapravähäh stanäbhyäm k$i)rapravähäh. Zu dieser Ergänzung vgl.Einl. S. 45, Anm. 4.

2 Lies: °ädrayam.3 Erg. tato yogäcäraPi4 Vgl. 135R4: 3arväsucidha(rabhir).5 Lies: bhitvd(käsat). Vgl. 135V1: yävad väy(uman)d(a)l(am)\ bhitväkäsät parivrtya.6 Vgl. 129R2: näbhyam pravisya mürdhna nirgatyävyucchinnam yävad aghani$tham devän avabhäsya.7 Vgl. 169R4: divyärämodyanavimanany.8 Vgl. 145E6: sat kämävacaram devän] rüpävacaräms ca caturdhyänopapannäm.9 Satzzeichen zu streichen. Lies und erg. zu (vi)kledayan,

10 Vgl. 147V1: punas tata eva sthänäm nihsrto nä(bh)y(äs) c(a) 8th(i)tim apürayati\.11 Lies: ä(p)ürayati112 Lies: °satvä.13 Lies: nimagnäh.u Einl. S. 53.15 Lies: nisthitah.16 Lies: prayogah.

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108 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

135R6 5. a) äyatanaparlksäbhiratasya mürdhni [6] . . . . . . . . . . tatrastham cirakälam sän-[tä]. . .i[ra]tam ca cittam1 tis[th]ati|

6) tatah sadäyatananimittam utpadya(t)[e] (äyata)näni yugapad utpamnäny136V1 ädhäryamänäni praviliyamte| tebhya[i]s cäyatanarasapurusa utpadyate[ [ta]sya pärsvebhyo2

dväracatustayam3 apävrtam sambhavati |4 dvärebhyas catasrahs äyatanacitäh sa(m)kaläh6

V2 pradipatamtukaläpobhayahastä nirga[ccha]m(ti|) [2] [tajmtukaläpais cäkrstäh samkalää[ya]tacitäni7 nirgacchamti| disodisah8 urdhvam9 cädhäs10 ca spharitvä tisthati]11

c) sa cäyatanarasapurüsa12 praviHyam13 äyatanarasaparipürnä puskirini14 mü(r)dhn(ah)V3 [3] sambhavati]15 [tajsyäs co[ta]k[ä]ks[äd]16 ivapradipä17 nirgatya sarväny äyatanäni sarväs

ca samkaläh paripavanävac18 chidri kurvamti| tais ca c(ch)id[r]air varsadhäräbhir iva19 dasa-V4 bhyo digbhyah20 [4] yogäcäräsrayam püryate|

5.a) Am Haupte des an der Betrachtung der Bereiche interessierten [Yogin]. . .; [sein] Geist bleibt feststehend und sich lange Zeit ruhevoller . . . . . erfreuend.

b) Dann entsteht das Symbol der sechs Bereiche: . die Bereiche entstehen, werdenbehalten und zerschmelzen gleichzeitig. Daraus entsteht ein aus der Essenz der Bereiche[bestehender] Mann. An dessen [vier] Seiten tritt eine Vierzahl von geöffneten Toren inErscheinung, und von den Toren gehen vier mit den Bereichen besetzte Skelette aus, dieLampen und Fadenbündel in beiden Händen [halten]. Von den Fadenbündeln angezogen gehen[diese] mit den Bereichen besetzte Skelette heraus und durchdringen alle Richtungen auf-wärts und abwärts.

c) Indem der aus der Essenz der Bereiche [bestehende] Mann zerschmilzt, tritt aus demHaupt [des Yogin] ein Teich in Erscheinung, der von der Essenz der Bereiche erfüllt ist.Von diesem gehen wie von einem Gewandgürtel (?) Lampen aus und höhlen wie eine Getreide-schwinge alle Bereiche und alle Skelette aus. Die Gestalt des Yogin wird von diesen, wenn sieausgehöhlt sind, wie von Regengüssen aus den zehn Richtungen erfüllt.

1 Vgl. 121R2: t(a)tr(a)sth(am) ca c(i)ttam sänt(am) drdham ci(rakülam).2 Vgl. 136V1: (ca)tursu ca pärsv(e)su samudracatustayam.3 Vgl. 143R6: sarvasrotobhyas cäsya dvarany apävryamte\.4 136V1-5: Einl. S. 47.5 Lies: catasra.6 Vgl. oben, S. 59 u. Anm. 3.7 Lies: äyatanacüä.8 Lies: disodisa. Vgl. dasadisah 145V5; sarvadigvidisah 136R1.9 Lies: ürdhvam.

10 Lies: cddhas. Vgl. 136R2: sarvadigvidisah urdhvam adhas ca spharitvä tisthamti.11 Lies: tisthamti.12 Lies: °purusah.13 Lies: praviliyann.14 Lies: puskirini. Zur Schreibung (statt puskarini) vgl. BHSD.is Einl. S. 47.16 cota, BHSD: „some kind of garment, or textile goods**; lies cotakaksädt Der Sinn ist jedoch unklar.17 Lies: pradipä.18 Lies: °pavanavac.19 Vgl. 131R4: padmapravähais cänekavarsadhäräbhi(r) i(va) svam äsrayam pürya(te).20 Lies: digbhyo. Die zehn Richtungen bestehen aus den vier Haupthimmelsrichtungen (diS), den

vier Zwischenrichtungen (vidis"), oben (ürdhvam) und unten (adhas).

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V. Betrachtung der Bereiche (ayatanapariksa) 109

d) tata äyatanarasasamudram amtah pasyatil1 pradipäs ca krtsnam lokam paripavatac2

chidri krtvä3 yog(äcäräsra)ye patitäs tadva tai4 cchidri5 ku[5](r)v(am)ti|6 samamtatah7 136V5cchidram durbalam srutäsäram8 ca saryajagat pasyati|

esä sunyatänukülä9 pariksäje) tatah10 brahmabhih11 r[a](tna)puspamuktanaksaträyatanacitalh12 krtsnam gaganam pü-

rnam13 pasya[6](t)i| tebhyas cäyatanebhyah14 rasadhärä patitäh15 sarvam samkalähsu16 tadä- V6sraye ca nipatitäh yathoktasubhanimit[t]äya(tana)citam jagad ayasthäpayamti|17 tato ghrta-pindavat pravilinam j[ii]e(ya)m [1] saryam tadäsraye pravisatij18 136R1

esä19 upasamänukülävasthä

d) Dann sieht er in [seinem] Innern ein Meer aus der Essenz der Bereiche. Die Lampenhöhlen wie eine Getreideschwinge die ganze Welt aus, fallen auf die Gestalt des Yogin undhöhlen in derselben Weise [auch] diese aus. Ringsum sieht er alle Welt ausgehöhlt, kraftlosund entwertet.

Dies ist die der Leere angemessene Betrachtung.e) Dann sieht [der Yogin] den gesamten Luftraum von Brahma[-Göttern] erfüllt, die mit

den Bereichen [in Form von] Edelsteinen, Blumen, Perlen und Sternen besetzt sind. Ausdiesen Bereichen fallen Essenzgüsse, fallen auf alle Skelette und auf seine Gestalt nieder undtrennen die mit den Bereichen [in Form der] erwähnten Symbole des Schönen besetzte Welt.Dann tritt, zerschmolzen wie ein Klumpen Butterschmalz, alles zu Erkennende in seineGestalt ein.

Dies ist der dem Erlöschen angemessene Zustand.

1 Einl. S. 47.2 Lies: paripavanavac.3 Vgl. 130V1: krtsnam lokam cchidri kriyamünam.4 Lies: tadvat tarnt5 Lies: chidri.6 Vgl. 131V6: (v)äyukaläpä yoga(cäräsrayam cchidri) kurvanti.7 Lies: °tataS chidram (Einl. S. 20).8 Lies: srutasäram.9 Lies: sünyata0. Vgl. 129V4: sarvam visirnam cürnibhütam pasyati\ sunyatänukülatväd

asya manasikürasya.10 Lies: tato.11 Lies: brahmabhi.12 Lies: °puspamuktä°. Diese Stelle bestätigt die Auffassung von (m)uktäpuspa° 123R2 als „Perlen

und Blumen; derselbe Sinn liegt in dem Vers (und der folgenden Prosa) Divy. S. 78,18 vor:

yo buddhacaityesu prasannacittaäropayen muktäsupusparäs'im;

die Textausgabe liest, gegen das Metrum, mukta0. In Karmav. LXXIV (S. 100) lesen die Handschriften(und die tib. Übers.) muktapuspa0, „Schnittblume" (L£vi: „simple fleur").

13 Vgl. 148R2: brahmais ca gaganam üpürnam.14 Lies: cäyatanebhyo.15 Lies: rasadhäräh patitäh ?16 Lies: sarvaSamkaläsu ?17 Vgl. 160V5: sastrani (saddh)atuvibhägena krtsnam satvasamudram avasthäpayanti.iß Einl. S. 34, S. 53."19 Lies: esopa0.

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110 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

/)*tatah sarvasrotobhyah 2 buddhapratyekabuddhasr[ä]yakäh padmädhirudhä3 yathokta-136R2 laksanäyatanacitäh sarvadigyidisah4 urdhvam5 a[dhas] ca6 [2] spharitvä tisthamtij7 amte

ca tada£raye8 ani[tya](m a)[n]ityam iti sabdam udlra[y](am)tah

äyatanaprayoganispattih10 ||

/ ) Dann [kommen] aus allen [seinen] Körperöffnungen auf Lotosblumen sitzende Buddhas,Pratyekabuddhas und [Buddha]jünger [hervor], die mit den oben erwähnten [Buddha]malenund Bereichen besetzt sind [und] durchdringen alle Richtungen und Zwischenrichtungen,aufwärts und abwärts. Am Ende treten sie, das Wort „unbeständig, unbeständig" ausstoßend,in seine Gestalt ein.

Vollendung der Übung der Bereiche.

1 136R1-2: Einl. S. 39.2 Lies: °srotobhyo. Einl. S. 35.3 Lies: °rüdhä. Vgl. 152R3: buddhäs ca padmädhirüdhah.'* Lies: °vidiSa.5 Lies: ürdhvam.6 S. oben 108, Anm. 20.7 Vgl. 136V2: disodisah urdhvam cddhäs ca spharitvä tißthati.8 Lies: oä4raya.9 Vgl. 152R3: ante ca sarvam nabhyäm jneyarn nirudhyate\ buddhäs ca padmädhirüdhäh kaye 'ntargatü

drsyamta iti vyutthänam\ ; 121R5—6: b(u)ddhäs ca sabdam udirayan(t)i santam säntam i(t)i(amte sarvam yog)acärasray(e p)r{a)visati\ (Einl. S. 53).

10 Vgl. 121R6: asvä8aprasvä8anispaUir.

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VI. Betrachtung des Entstehens in Abhängigkeit (pratUyasamutpadapariksa)

Vorbemerkung

Wie die Elemente, Gruppen und Bereiche, betrifft auch das Entstehen in Abhängigkeit sowohldas eigene Selbst (ädhyätmaka), als auch die Außenwelt (bähya) (1. b). In der theoretischenEinleitung dieses Kapitels werden weiterhin (l.c—d) die Formen der Abhängigkeit zusammen-gestellt und durch eine Beispielreihe erläutert. In der Übung betrachtet der Yogin als Vorbereitung(2.) Abhängigkeitsverhältnisse in der Außenwelt (a) und bei sich selbst (6); sodann erschaut erdie einzelnen Glieder des Entstehens in Abhängigkeit in ihren Verkörperungen (3.) und siehtschließlich (4.), wie der Buddha bei seiner Erleuchtung das Entstehen in Abhängigkeit durch-schaut und den Wesen dieselbe Erkenntnis zuteil werden läßt.

l.a) bhayabhogatrsnäprati(paksä)nämtaram|1 mohapratipaksärtham2 pratitya[3]sa- 136R3mutpädaparlksära1bhyate|3

b) s[a] (ca dvivi)dhah bähyah4 ädhyätmaka^ ca5

c) satväsatväkhyas ca bähyo dvividhah pratisthitotpatti6 kramabhedät|d) [ä] [t]tr.dhänu[sarta]vyah7 taträ^ hi sa[<|(<£) . . . . .[o] (ni)sray[o] (d)[e]- B4

sitah

l.a) Unmittelbar nach den Hindernissen Werden, Genuß, und Durst und um des Hinder-nisses Verblendung willen beginnt die Betrachtung des Entstehens in Abhängigkeit.

b) Dieses ist (zwei)fach: das Äußere und das eigene Selbst betreffend.c) Das äußere [Entstehen in Abhängigkeit], das [sowohl] Belebtes [als auch] Unbelebtes

umfaßt, ist zweifach: Feststehen und Entstehung nach der Einteilung des Verlaufes.d) soll man nachvollziehen. Denn hierbei wird eine [aus] sechs . , .

[bestehende] Abhängigkeit gelehrt:

1 Lies: °(ä)namtaram\. Die genannten Hindernisse beziehen sich auf die vorhergehende Übung. Vgl.unten, S. 115f.

2 In 139R4 wird die Unkenntnis (ajfiana) als ein Hindernis der Betrachtung des Entstehens in Ab-hängigkeit genannt.

3 Vgl. 134R1: cäyatanapariksärabhyatel.4 Lies: bahya.5 Vgl. Öäl. S. 65: so *pi dvividho dra$tavyah\ bähyai cädhyätmikaS ca.6 Lies, wie 136R4, pratisthotpattih? Nur die unten dargestellten Abhängigkeitsverhältnisse (3) und

(4) betreffen auch das Unbelebte (asatväkhya), alle anderen ((1), (2), (5) und (6)) das Belebte (satvakhya).7 Ergänzung unbestimmt. Vgl. 128R3: dhatuprayogah yogasastropadisto 'nusartavyah.8 Lies: tatra.

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112 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

(7) ädh[ä]rakah (2) [s](am)dh(ä)[ra](ka)[h] (3)utpatti* (4) pratisthä (5) prajnaptih(6) sprhanisrayas ca(1) taträdhärako nisrayah brähmanakä mamträh2 pudgalam nih[s]rtäh

136R5 (2) samdhäraka[5](h pudgalä vri)[hi]ya(väm)3 [njihsrtäh(3) utpatti* hriyavä* prthivie nih(srtä)h(4) pratisthä| prthivy äpsu7 pratisthitäj äpah8 väyo9 väyur äkäse10

R6 (j) prajnaptih äloke saty äkäsam prajnäyate prajnapti[n]ih[6]srayah1i(6) sprha(n)i(ärayah) [ry]h caturmahäräji[k]e12 . . . . [yo va]

[m]itam iti|

tatpariksä

2. parikarmaj137V1 a) pädämgupte13 gomayapindam tadamtargatäni [1]

(pa)dm(a)jam ity (e)va kukutyändavad14

(i) Halter, (2) Träger, (3) Entstehen, (4) Feststehen, (5) Bestimmung und (6) Abhängigkeitdes Verlangens:(1) Hierbei [bedeutet] Halter [als] Abhängigkeit: Brahmanische Rezitationen sind ab-hängig von [der Existenz eines] Individuums;(2) Träger [bedeutet]: (die Individuen) sind abhängig von Reis und Gerste;(3) Entstehen: Reis und Gerste sind abhängig von der Erde;(4) Feststehen: die Erde ist in den Wassern feststehend, die Wasser im Wind, der Wind imÄther;(5) Bestimmung: Wenn ein Lichtschein ist, erkennt man den Äther. [Dies ist die] Abhängig-keit der Bestimmung.(6) Abhängigkeit des Verlangens: auf die vier Großkönige bezüglich

Dessen Betrachtung:(nicht übersetzt)

1 Lies: utpattih.2 Unter brähmanakä mamträh verstehen die Buddhisten die gesamte liturgische Tätigkeit der Brah-

manen; vgl. etwa Divy. S. 487,2: brähmanakän manträn väcayati (BHSD zu brähmanakä). In unseremText dienen die manträh als Beispiel für die menschliche Rede.

3 Reis und Gerste dienen als Beispiel für die Nahrung (ähära).4 Lies: utpattih.5 Lies: vrihiyaväh.6 Lies: prthivim.7 Lies: apsu.8 Lies: äpo.9 Lies: väyau.

10 Vgl. MPS 17,4 (S. 212): (i)yam mahäpr(thivy) apsu pratisthüä\ äpo vä(yau) pratisthitä v(äy)u{r äkäsepratisthitah\). Vgl. Einl S. 32 u. Anm. 1.

11 Sonst in unserem Text immer ni&raya; in ostturkistanischen Handschriften sind jedoch sowohlFormen von ni-äri als auch von nih-iri belegt (CPS 45,2 [S. 28]: niMritya; vgl. BHSD zu niäritya).

12 Lies: ° cäturmahäräjikaih?13 Lies: pädämgusthe.14 Lies: kukkutyä0. Das Ei aus der Henne dient als Beispiel für die Abhängigkeit des Entstehens (3)

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VI. Betrachtung des Entstehens in Abhängigkeit (pratüyasamutpädaparikßä) 113

änädi[p]ri [2] 137V2

b) sa evam bähye pratityasamutpäde krtakausal(a)h2 ä(dhyät)[m](ap)r(a)[t](i)[t]y(a)sa[m]-utp(ä)d(e) 'v(a)t(a)r(a)t(i)[|]3 .'. . . [3] . . ' V3

(prat)[i]sthitam yävac chirsakäpälam4 grlvästhipratisthi(tam) pa-syatip

3. evam sarvarüpänäm satvänäm tatra [k]rtak(au)[4](£alah) V4(kra)mena yävaj jarämarana

o . . .i [5] .' .' V5rah pratyekabuddha[jiiä]

[6] ." V6[ya]m atitam avidyäs

[1] 137Rl[pto]pädänäni klesäva-

[sth] [2] R2

[sphajritvä tistha(t)[i] [3] . . R3samskärä-

dhipatirüpam| puru[s](a) k.c.t k(ar)[m](a) karoti|[4] [ag]n(i)jväläm - R4targatam agnitilakäm 6 cetanäyä adhi[p](atir)ü[pa]m|7

punas trividhäh samskärä8 punyäh [ap](u[5]nyäh äninjyäh)9 R5h tridhyänopagäs ca punyänäm samskä[r]ä-

näm|io ja i m . . r [6] R6(nilava)rnämk(u)racitah11 [pa]-

rvatah tadamtargatä [2] . . . . 138V1

{Lücke von 138V2 bis V5; ca. 260 Aks.) V2-5

rämukhä vijnä[n](ä)vasth(ä) j(ä)t(i)h n(ä)[m](a)rfl(pa) . . [6] V6

1 Lies: anadi0.2 Lies: °kaudalo '(dhyät)m(a)0

3 Ergänzung unsicher. Man sollte osamutpadam avatarati erwarten; vgl. 154E3: s{atväh) säsa-nam avataramti.

4 Lies: °kapälam.5 „Schließlich sieht er die Schädelschale auf dem Nackenknochen feststehen"; als Beispiel für

die statische Abhängigkeit (4) im eigenen Selbst.6 Lies: Hilalcam.7 Einl. S. 49.8 Lies: samskäräh.9 Vgl. D. I l l , S. 217: tayo samkhärä. punnäbhisamkhäro, apunnäbhisamkhäro, änenjäbhisamkhäro

Sanskritparallelen, s. BHSD zu aninjya.10 äninjya gehört der vierten Versenkungssphäre an; vgl. MPS 42.17 (S. 396): (caturtham dhyänam

samäpya cak§usmanta äninjyam iäntim samäpannü).11 Vgl. 145R2: nilämkuraparivüro manih; 121R3: nüäbhair amkuraih.

8 Schlingloff, Yogalehrbuch

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114 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

(sarvasa)tvänäm yathäsambhavatah pasyatij1

138R1 t(a)[t](ah) [2] ' ' '.[p]r(a)tityasamutpäda-

R2 süttram vistarena prakä[2](sitam)2icakre

R3 ni[p].[p].nti|3 e(va)m i .[ä] . . [3]

R4-139V2 (Lücke von 138R4 bis 139V 2 \ ca. 290 Äks.)

- pariväram4 nirjitya prat[i]V3 y. [d].[ty] [3]

[lä] nihs[r]täh avidyädhi(pa)[t](i)rü[p](äni p)ü(ra)yamti vicakriV4 bhavati ca dvädasämgah pratitya(samutpä)[4]d(a)c(a)kr(a)h5

4. t(a)t(o) m [lo](ka)m ava-bhäsya bodhisatvamürdh(a)[n]i [par]isantam6 pasyaty abhisambuddha7 bodhe8

V5 . . . . [5] mahäkarunäven(i)k(asm)[r](tyupasthäna)9

go bhavisyatiV6 [6]tamänäm pasyati mahäkaruna

139R1 (samskä)[i]rasämtänikam dvädasägam^pratl^yasamutpädacakram)11.R2 .. [2]dr^yam-

te| tesäm [vi]]k(ra)menät.[nj (bha-

R3 ga)[3]vatah g(r)ävakapa(r)[i](vära)12

sth(i)tir amte ca sarvam yo(gäcä)[r](a)sy(a) n(ä)bhy[ä](m)13 n(i)rudhyata i(ti) vyutthä-nam|14

R4 5 [4](p)[un]y(e)na v[i]cäray(a)t(a)h15 a.i.e . . r (bha)vatiti16 j |

1 Vgl. 129Rl: tadvat sarvasatvänäm yathäsambhava.2 Vgl. prakäsayati 160R6; 166R4: prakäsya.3 Lies: nip(a)t(a)nti1 Vgl. 146V21 kämcanacakre nipatita.4 Erg. zu: (mära)pariväramt!5 Lies: dvädasämgam c(a)kr(a)m (Einl. S. 21). Vgl. 159R6: tato bhagavämmukhänihsrtair indrä-

yudhair vajräkärai sarvüvidyädhipatirupäni parä hatäni niritdhyamte\ vicakri bhavanti\ sarvasatvänam(dvüdasämgapratityasamut)pädacak(r)äh; s 159R2.

6 Lies: paridäntam.7 Lies: °buddham.8 Lies: bodhimi Vgl. 151V6: abhisam(bu)ddh(o) bodhim.9 Aufzählung der Eigenschaften eines Buddha; vgl. 162V1: balavaisäradyävenikasmrtyupasthana-

mahakarunüdhi(patirü)pani; ^ 164V4—6 (S. 173, Anm. 6).10 Lies: dvädadämgam.11 Vgl. 159R1: pratityasamutpädacakram (8amska)rasämtänikam.12 Vgl. 166R6: bhagavatah srävakasamgha.13 Einl. S. 34.14 Vgl. 147V4: maitri sthiti(m äpürayati tato) tirudhyata iti vyutthänam\ (Einl. S. 53).15 Lies: Ho.iß Vgl. 152R4-5.

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VII—X. Die Unermeßlichkeiten (apramäna)

Vorbemerkung

Die Meditationsreihe „Güte" (maitri, maiträ) — „Mitleid" (karunä) — „Freudigkeit"(muditä) — „Gleichmut" (upeksä), die auch im Yogasütra des Patanjali überliefert ist1, wirdin unserem Text als „unermeßlich" (apramäna) bezeichnet; der andere Name brahmavihära,„Wandel in [der Welt] Brahmas" ist in unserem Text, wie im Abhidharmakosa, nicht belegt.Das Unermeßlichsein (apramänatä) der vier Verhaltensweisen wird ähnlich wie im Abhidharma-kosa2 begründet:(1) „wegen des Unermeßlichseins der Gestalt" (ä^rayäpramänatayä),(2) „wegen des Unermeßlichseins der Objekte" (älambanäpramänatayä),(3) „wegen des Unermeßlichseins . . . . " ,(4) „wegen des Unermeßlichseins der Erzeugung von [religiösem] Verdienst" (punyapra-

saväpramänatayä).3

Den Übungen der vier Unermeßlichkeiten sind Einleitungen vorangestellt, die im gleichenSchema ihre theoretischen Grundlagen erörtern: Zuerst werden die Hindernisse (pratipaksa)und die bei der Übung zu beherzigenden (manasikära) Dinge genannt. Um den logischen Zu-sammenhang der Kapitel deutlich zu machen, wird dabei jedesmal ein Hindernis der unmittelbar(anamtara) vorhergehenden Übung neben den Hindernissen der Übung selbst nochmals an-geführt. Die Reihe der Hindernisse, die neben den Unermeßlichkeiten auch die vorhergehendenÜbungen mit umfaßt, läßt sich also in folgendem Schema den Übungen gegenüberstellen:

1 YS. 1,33: maitrikarunärnuditopeksänäm sukhaduhkhapunyäpunyavisayänäm bhävanätai citta-prasädanam, „Abgeklärtheit des Geistes [entsteht] durch die Entfaltung von Güte, Mitleid, Freudig-keit und Gleichmut gegenüber glücklichen, leidenden, frommen und unfrommen [Meditations]objekten.*'Nach dem Kommentar soll man Güte und nicht Neid gegen Glückliche walten lassen, Erbarmen undnicht Teilnahmslosigkeit gegen Leidende, Freude und nicht Haß gegen Fromme und Gleichgültigkeit,d. h. weder Mitfreude noch Haß, gegen Unfrömme.

2 AbhdhK. VIII, S. 196: On les nomme Apramänas parce qu'ilss'appliquent ä un nombre d'etres immesurable, tirent ä leur suite un märite immesurable(,,fruit d'äcoulement") produisent des fruits [de retribution] immesurables.

In Vism. S. 267,110 hat die erste dieser Erklärungen eine Entsprechung: yasmä pana sabbä p^etä appa-mäne gocare pavattanti, appamänä hi sattä etäsam gocarabhütä, „weil aber alle diese [Unermeßlichkeiten]in einem unermeßlichen Wirkungsbereich vonstatten gehen, denn unermeßlich [viele] Wesen fallenin ihren Wirkungsbereich*'.

3 145V6—R1 ** 146V5—6. Die beiden Stellen ergänzen sich gegenseitig; da sie aber beide nur frag-mentarisch überliefert sind und im Wortlaut geringe Abweichungen zu enthalten scheinen, seien sie hierzur Kontrolle ohne Ergänzungen nebeneinandergestellt:

145V6-R1 146V5-6ity esä apramäno maitriviharah ity eso 'parüh apramäno maitrivihärah

(1) [a] [ya ap]r[am]anä asray . . r(2) alamba[n] . . [r](3) pramünatayä(4) . . . [y] . prasavapramänataydpramäneti punyaprasavä[p] . . . . [n]atayäpramäneti

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116 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

Übung: Hindernisse:

„Gruppen" (skandha) „die Ansicht, [es gäbe] ein Selbst" (ätmadrsti)132V1;

„Bereiche" (äyatana)

„Entstehen in Abhängigkeit" (pratityasa-mutpäda)

? 134R1;

„Werden, Genuß und Durst" (bhavabho-gatrsnä) 136R2;

„Güte" (maitri)

„Verblendung" (moha) 136R2;

„Unkenntnis" (ajfiäna) 139R4;

,,Mitleid" (karunä)

„Zorn" (krodha) 139R4;

„Übelwollen" (vyäpäda) 147R1;

„Freudigkeit" (muditä)

„das Veranlassen, das Glück und Heil Frem-der zu entfernen" (parasukhahitäpanayana-kärana) 147Rl;„das Veranlassen, " 147R2;

„Grausamkeit" (vihimsä) 152R6;

„Beglückung über fremdes Leid" (para-dubkhapriti) 152R6/153V1;

„Gleichmut" (upeksä)

„Neid und Unlust" (Irsyärati) 152R6;„Nichtbeglücktsein über fremdes Glück" (pa-rasukhäpriti) 153V1;

„Neid und Unlust" (irsyärati) 155V3;

„Sinnliche Leidenschaft und Übelwollen"(kämarägavyäpäda) 155V3.

Aus der Gegenüberstellung wird deutlich, daß die Liste der Hindernisse in unserem Text eineErweiterung der kanonischen Aufzählung der Meditationshindernisse in den „sechs Elementen,die zum Entrinnen führen" (sad nihsaraniyä dhätavah)1 darstellt: Die Güte führt zum Ent-rinnen aus dem Übelwollen (vyäpäda), das Mitleid aus der Grausamkeit (vihimsä), die Freudig-keit aus der Unlust (ärati) und der Gleichmut aus sinnlicher Leidenschaft und Übelwollen (käma-rägavyäpäda).2

Anschließend werden die bei den Übungen zu beherzigenden (manasikära) Dinge genannt,die sich mit den Merkmalen (lakkhana) der Unermeßlichkeiten im Visuddhimagga3 vergleichenlassen:

1 Skt. Daso. S. 77ff.; Sang. VI,16; Mvy. 1596-1602.2 Die vier Eigenschaften werden auch AbhdhK. VIII, S. 196 als Hindernisse der Unermeßlichkeiten

angeführt.3 Vism. S. 263, 93f.

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VII—X. Die Unermeßlichkeiten (apramana) 117

Vism.Güte:

?* 139R5; „Betätigung des Aspekts des Heils" (hitäkä-rappavatti)

Mitleid:

„Zuwendung zum Entfernen [des Leides] „Betätigung des Aspekts des Entfernens desder Leidenden" (duhkhitäpanayanäsaya) Leides" (duhkhäpanayanäkärappavatti)2

153V1;„Aspekt des Kummers" (nirvidäkära) 153V1;

Freudigkeit:

„Aspekt der Freude" (prämodyäkära) „Freude" (pamoda)153V1;„Zuwendung zur Mitfreude bei Heil undGlück" (hitasukhänumodanäsaya) 153V2;

Gleichmut:

? 155V4. „Betätigung des Aspekts der Neutralität"(ma j j hatthäkärappa vatti)

Als nächstes wird das Wesen (svabhäva) einer jeden Unermeßlichkeit definiert; erhalten istjedoch nur die Bestimmung der Freudigkeit als „Frohsinn" (saumanasya).3 Die anschließendenAngaben sind in den vier Einleitungen mit fast gleichem Wortlaut überliefert*; sie betreffenden Wirkungsbereich der Meditationen.5 Damit sind die theoretischen Einleitungen ab-

1 Vielleicht ist nach 140V3 (sarvasatvah)itasukhädhyäsaya, „Hinwendung zum Heil und Glück allerWesen" zu ergänzen.

2 Entspricht AbhdhK. VIII, S. 196, Anm. 3 ( = AbhdhKVy): duhkhäpanayanäkäratväc, „durch denAspekt des Entfernens des Leides".

3 153V2. In AbhdhK. VIII, S. 197 wird das Wesen (svabhäva) der Unermeßlichkeiten in folgenderWeise bestimmt: ,,Que sont, de leur nature, les Apramänas ? Non-haine, la bienveillance et aussi lapitie; satisfaction, la joie; non-desir, Vindifference."

4 140V1 == 147R3—4 = 155R1. Lediglich die Freudigkeit weicht dahingehend ab, daß sie sich nicht,wie die anderen drei Unermeßlichkeiten, auf die sieben Stätten (bhümi; s. oben, S. 32, Anm. 4), sondernnur auf die drei unteren Stätten bezieht, da sie ihrem Wesen nach aus dem Frohsinn besteht, der denhöheren Versenkungssphären fremd ist (153V4). Vgl. AbhdhK. VIII, S. 199: ,,Sur quelles terres prendpoint d'appui l'ascete quand il produit les Apramänas? La joie dans deux dhyänas; les autres dans sixterres ou, d'apres quelques-uns, dans cinq. On cultive la joie (muditä) dans les deux premiers dhyänasseulement, car la joie est satisfaction (saumanasya) et la satisfaction manque dans les autres dhyänas."(In dieser Darstellung wird kämadhätu nicht, wie in unserem Text, zu den bhümi gezählt; Vasubandhuerwähnt dann noch mehrere ähnliche Zählungen).

5 Die hier vertretene Anschauung, daß die Meditationen, wenn sie der Sinnenwelt angehören, ausvier Gruppen bestehen, wenn sie aber der Formenwelt angehören, aus fünf (kämävacarä catuhskandha-svabhävä\ rüpävacarä pamcaskandhasvabhävä), wird durch AbhdhKVy. S. 634,19ff. erklärt: kämä-vacaram anuparivartakarüpäbhaväc catuhskamdhasvabhävam. vedanäsamjnäsamskäravijnänaskamdha-svabhävam ity arthah. ürdhvabhümikäni tu pamcasvabhäväni dhyänasamvaralaksanarüpaskandhasva-bhävät. „Gehört sie der Sinnenwelt an, besteht sie wegen des Nichtseins der sich anschließenden[ Gruppe]Form ihrem Wesen nach aus den vier Gruppen; d. h., sie besteht ihrem Wesen nach aus Empfindung,Wahrnehmung, Gestaltungen und Bewußtsein. Die aber, die den höheren Stätten angehören, bestehenihrem Wesen nach aus den fünf Gruppen, weil die Gruppe Form mit dem Merkmal der Zucht in derVersenkung zu ihrem Wesen gehört."

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118 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

geschlossen und es folgen die Übungen (prayoga), an deren Beginn jedesmal das vomFreund zum Feind fortschreitende Verwirklichen der in der Unermeßlichkeit geforderten Ge-sinnung steht.\

VII. Güte (maitri)

Vorbemerkung

In der Übung strömt der Yogin auf mannigfache Weise seine Oute über die Wesen aus: Erüberschüttet sie mit einem Milchregen (4.a), läßt sie in ein Milchmeer (5. a) oder Milchteiche (5.b)eingehen, besprengt sie mit Farbströmen (8.a) und umhüllt sie mit einem Lotos (8.b). Darüber-hinaus erlebt der Yogin die Segnung (änusamsa), daß dem in der Güte Wandelnden (maiträ-vihärin) keine Gewalttat etwas anzuhaben vermag: Sein Körper wird diamanthart und auf ihngeschleuderte Messer fallen als Blumen nieder (6.a); anstürmende Feinde und wilde Tiere ver-neigen sich vor ihm, wenn er sie mit Güte überstrahlt (6.c). Dieser Erfolg gehört zu einer Reihevon elf Segnungen, die am Ende der Übung (12.) genannt werden. Die Reihe lautet, im Vergleichmit dem Päli2:

(ß)

(3)

{4)

(5)

(6)

147V5-6:

„er schläft glücklich" (sukham svapiti)„er wacht glücklich auf" (sukham pra-tibudhyate)„wenn er schläft, schützen ihn Gott-heiten" (suptam enam devatä raksam-ti)„er hat keine bösen Traumgesichte''(na ca pä(pakam svapnam pasyati))(vgl. „weder Gift noch Messer dringt inseinen Körper" (kramati na visam nasastram käye) (144V4)

Päli:

(1) „er schläft glücklich'* (sukham supati)(2) ,,er wacht glücklich auf" (sukham pa-

tibujjhati)(6) „Gottheiten schützen ihn" (devatä

rakkhanti)

(3) „er hat keine bösen Traumgesichte"(na päpakam supinam passati)

(7) „weder Feuer noch Gift noch Messerdringt in ihn" (nässa aggi vä visam väsattham vä kamati)

(8) „alsbald sammelt sich der Geist" (tu-vatam cittam samädhiyati)

(9) „der Gesichtsausdruck verklärt sich"(mukhavanno vippasidati)

1 Vgl. AbhdhK. VIII, S. 201 f.: „ü doit done diviser les etres en trois categories, amis, indiffßrents,ennemies. La premiere catägorie se divise aussi en trois: grands amis, amis moyens, petits amis; dememe la troisieme; tandis que la categorie des indifferents ne comporta pas de subdivisions; soit, dansTensemble, sept groupes. Cette division etant acquise,l'ascete forme d'abord le voeu de bonheur äl'egarddes grands amis; ensuite ä l'egard des amies moyens et des petits amis. L'ascete en arrive ä ne plusdistinguer les trois categories d'amis; il forme alörs le meme voeu ä l'ögard des indifferents et des enne-mis. Par la force de l'entrainement, il produit, ä Fegard des plus grands ennemis, le meme voeu de bon-heur qu'ä regard des plus chers amis."

2 A. V, S. 342 usw.; erklärt Vism. S. 255ff.

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VII. Güte (maitri) 119

(7/8) „er wird von Göttern und Menschen (4) „er,wird von Menschen geliebt" (ma-geliebt" (priyo devamanusyänäm) nussänam piyo hoti)

(5) ,,er wird von Nichtmenschen geliebt"(amanussänam piyo hoti)

(9) „er wird von Brahma gerühmt''(brahmanä ca pra&amsitah)

(10) „er erlangt die Frucht des Nicht- (20) „er stirbt unverwirrt" (asammülhowiederkehrenden" (anägämiphalam kälam karoti)präpnoti)

(11) „wenn er aber nicht zu Höherem (22) „wenn er nicht zu Höherem durch-durchdringt, geht er in den Wesens- dringt, geht er in die Brahmawelt ein"zustand der Brahmawelt ein" (uttare (uttarim appativijjhanto brahmalokü-cäpratividh(ya brahmalokasya svabhä- pago hoti)vatäyäm upagacchati))

1. a) ajnänapratipaksänamtaram1 krodhapra(tipaksä[5]rtham) 139R5m. . [sa]m[v](r)tyanuk-

[ra] m . . . . .[i] . . . . [6] . . . . R6

. . . . . [ ! ] . . 140V12 (äsraye kämadhätväsrayä| älambane kämadhätvä)l(am)-

banä bhümibhedena saptabhaumä kämadhätur anägamyas catväri [dh](yänäni dhyä-näm)[t](a)r(am) ca hitasukh[o]pa[2](samhära)3 V2

2. (tatprayogah)

a) (a)dMmäträdhimätre mitre mrduni4 evam udäsme]5

6) tathä6 amitre m(rduni madhya) adhimätre7 ya[d]ä yad(r)sam a[3] V3(sarvasatvah)[it]asukhädh[y]ä[sayap](ra)[v](r)[t](t)ä8

[ta]dä satvänäm hitat [4] V4

1 Das Hindernis ajnana bezieht sich auf die vorhergehende Übung pratityasamutpädaparikpa.2 Nach den Paralleldarstellungen in den einleitenden Abschnitten zu den anderen Unermeßlich-

keiten (karunä: 147R1—4; muditä: 162R5—153V4; upeksä: 15SV2—R1) ist etwa zu ergänzen:b) atha kimsvabhüvü maitri tad ucyate] adve$eti sä svabhävä\ sä tu sapratipak$a sanuparivartä sasam-prayogü parigrhyamänä\ kämävacarä catuh8kandhasvabhavä\ rüpävacarä pamcaskandhasvabhavü\.

3 Vgl. hitasukhopasamhära 141V1, 141V'2. Vgl. Vism. S. 263,93: metta hüüpasamhärarasa.4 Lies: mrduny.5 Vgl. 147R5: tatprayogah adhima(tradhimät)r(amm)it(r)am krpanam dr§tva param

kärunyam utpadyate evam ma(dhyam mrdum) tadvad itdäsinam; 153V4: tatprayogah adhimüträdhimä-trasya mitrasya sukhena prlto bhavati evam madhyasya mrdunah udäsinasya.

6 Lies: tathämitre.7 Vgl. 147RS: mrdumadhyädhimätram cämitram kramasah duhkhair üpahatam drstva ka(runyam

utpa)dyate; 153V5: e(vam adhi)mätrasyämitrasya sukhena prlto bhavati. Siehe oben, S. 118, Anm. 1.8 Vgl. 145V6: sarvasatvühitadhyasayapravrttah.

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120 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

140V5 [ma]m ivätmänam ma[hä]. . . . [5]

V6 [äjkäram vidh(i)manta(m) pa[sy](ati) o .[äy]o [6] . . .

140R1 sat(v)änäm laksanänuvyamjanavi[r](ä)jitä buddh(ä) [2] . . .

d. c(a) y(a)thält)hilasita utpadyateR2 [2]

[ h ] ( r ) d a y a m t a [ t r a ] c i t [ t ] o [ p ] ( a n i b a n d h a m ) 1 . . . .R 3 [3] .'.

R 4 [4][n].va kram(e)na s(ar)v(a)satvän mäftrp. . .

R5 [5] . .' ' . .punah sarvathä visamcayatah näbhüt sa3

R6 [v].sa[6][o]pasaipliarati ayam dvitiya avadära

U1V1 (sa)[tv]änäm a[I]räni hitasu-

V2 khopas(am)h(ä)r(a)h [s]th(ä)nä(m)taram| hitasukhä[2] .

V3 [s]. .o . . [hjanästhänämtaram ca hitasukhopasamhärasthä[<3]

V4 samhrtäni sa tämn4 satväm pasyati drstvä cä[4](sya)

V5 [yam]ti ca ksirasamudre ca nimagnäh [5] 5 . . .

V6 m .[i n.la .e]panämaya[tf]

141R] (se)[nä]p(a)t(ir) bh(a)v(a)ti| umä[2](patih)6

R2 [v]. .[y]. .t. [s](at)y(ä)n. [2]

1 Vgl. hrdayopanibaddhacetasah 166R2 u. a.; Einl.-S. 36.2 Vgl. 143R5: sa(r)vasatvüh mütrbhütäs cdmtahkuksigat(ä).3 Der erhaltene Text von 140R4 und R5 „allmählich alle Wesen [zur] Mutter . . .; indem er

weiterhin überall untersucht: Nicht war " scheint mit der in Vism. S. 253 (36) dargestellten Medi-tation im Zusammenhang zu stehen, die auf S. II, S. 189 zurückgeht: na so, bhikkhave, satto sulabharüpo,yo na mütü bhütapubbo yo na pita bhütapubbo etc., „Nicht leicht ist ein Wesen zu finden, ihr Mönche,das nicht früher einmal [euere] Mutter war, [euer] Vater war, . . . " usw.

4 Lies: tan.5 Vgl. 143R6: maiträsayasya hr(day)adväram apävryate taträmtah ksirasamudram sambhavati.6 senäpati ist ein Beiname Skandas, umäpati Sivas.

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VII. Güte (maitri) 121

(eittopaniba)[n]dham [tjvä1 cimtayatij2 dirgharätram3 [3] 141R3

lä desäh sasatvä dagdhäh tamma[4] R4sya4 satve-

su hrdayädväram5 apävryate | 6 [5] R5sarvasatvänä(m)

duhkhäny usamayamti7 te ca ta eva nadyo 'nu[6] R6h amta-

räsrayapravis(t)äh [r]ä[jabh]i[r] e[va] brahmabhih saddantai[l] . . . .8 142V1

[2] hrdaye suva(rnä) . . . V2

yäm ucitänucitäy[ä](m) y [3] V3(u)padesasthän[ä](m)t(a)r(am) [j](i)-

[h]v(ä)[g]r(a) (citt)opanibandham krtvä dhyäti dirgharätram9 [4] V4pr iyah i tasu-

khopa[d]e(s)e sa tvän anug[ r ]hn lyäm| 1 0 t a sya ivam cit ta[s] . . . . . . . . [5] . . . . V5

(Lücke von 142V6 bis R2; ca. 185 Aks.) 142V6-R2

(mai)träsayasa[ha] Pa[s]y(e)[y]-| t(a)sy(ai)vam [3] R3

(nih)srtäh amjalibhih satvä(m) pi [t]. (pa)[sy]-(at)[i ev]am [c]andramandalasa [flbh^Jh11 e t R4

khad(v)ä re daks ina ip 1 2 d a m s t r ä y ä m c i t t opa (n ibandham) [5] k r t v ä pasyat i |13 R5

(maiträ)[sa]yasya kalyä[nä] [6] R6kramah14

1 Lies: krtva.2 Satzzeichen zu streichen.3 Vgl. 142V3: (citt)opanibandham krtvä dhyäti dirgharätram.4 Erg. zu: (maiträsaya)sya. Vgl. 143R6: tasyaivam maiträsayasya hr(day)ädväram apävryate.5 Lies: hrdayädväram.6 Lies: apävriyate\.7 Lies: upasamayamti. Vgl. 146R6: apäyagatänäm satvänäm sarvaduhkhopasamam krtvä.8 Erg. zu: saddantai(r gajaih)! Vgl. 125V5: saddam(ta)h sveto gajah. Vgl. Einl. S. 50, Anm. 3.9 Vgl. 141R2: cimtayati\ dirgharätram; 142R4: m(u)khad(v)äre dak§inam damsträyäm cittopa(niban-

dham) krtvä pasyati (Einl. S. 36).10 Vgl. 1S3R4: satvä sukhen(ä)nugr(hitäh).11 Erg. zu: candramandalasa(mkäsäbhir nadi)bh(i)h1 Vgl. 152R1—2: samyaksamb(uddhä)s tarru

n(äbhinih)srtäbhis candramandalasamkäsäbhir nadibhir yogäcäräs(r)ayam äpüryate].12 Lies: daksinäyäm.!3 Vgl. 142V3:j(i)hv(ä)gr(a) (citt)opanibandham krtvä dhyäti dirgharätram (Einl. S. 36).14 Vgl. 146R3: esa eva kramah.

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122 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

4. a) tasyaivam l)ha[va](ti|)1

143V1 2 [i]lam äsrayam pürayati pürn(e) cäsraye m(ü)[r]dhatahkslrastambhah3 iva nirgatah4 abhraküta iva gaganam äpürya5 ksiravarsam muncati yena(sthiti)r äpüryate6

V2 b) tatra (prajmänä? utpadyamte [2] tadamtargatä[n](ä)m [sa]rvasatvänämsapta däm8 u[pasa]m[h]a[rat]i(2) [äj](fi)ä[dh]i[pa]tyasam[pa](d ya)thä cakravartinämj(2) äraksadhipatya(sa)m(pad9 ya)thä caturnäm [ma]häräj(ä)näm|10

V3 (3) v(i)[sa]yaparibhogädhi[3](patya)[sa]m(pad yathä trayastrimsatäml(4) kämädhipatyasampad yathä märänäml)11

(5) (ädh)i[pa]tyasampad yathä brahma[n](äm(6) sva)[ya]mavabodhädhipatyasampad yathä pratyekajinänäm|

V4 (7) [4] .' 12

4.a) [Dem Yogin] kommt die Erkenntnis:erfüllt (ein Milchbaum)

[seine] Gestalt. Ist [seine] Gestalt [von diesem] erfüllt, geht er wie eine Milchsäule von [seinem]Haupt aus, erfüllt wie ein Wolkenhaufe den Luftraum und entläßt einen Milchregen, vondem [sein] Standort erfüllt wird.

6) Hierbei entstehen (weitf)ausgedehnte (Paläste). [Der Yogin] schafft für alle Wesen, wennsie in diese eingegangen sind, [bezüglich] (des Zustandekommens für die) sieben (Klassen:)(1) Das Zustandekommen der Befehlsmacht wie von Weltherrschern;(2) das Zustandekommen der Schutzmacht wie von den vier Großkönigen;(3) (das Zustandekommen der Macht) des Genießens der Sinnesobjekte (wie von den[Wesen der Götterklasse der] Dreiunddreißig);(4) (das Zustandekommen der Macht über die Sinnenwelt wie von den Mära-[Wesen]);(5) das Zustandekommen der Macht wie von Brahma[-Göttern];(6) das Zustandekommen der Macht der Selbsterleuchtung wie von Pratyekabuddhas;(7) (das Zustandekommen der Macht des In-Bewegungsetzens des Bades der Lehre wie vonvöllig Erleuchteten).

1 Vgl. 143R5: (5.a) puna(s ta)s(y)ai(vam bhavat)i.2 Erg. lc?iravrkso ? Vgl. 145V1: ksiravrk§o mürdhanirgato 'namtam lokadhatum spharitvü ti?thati\

(sat)v(ä) nihsrtübhih ksiradhüräbhih siktamäträ -maiträvihürinam pranamanti.3 Lies: ostambha.4 Lies: nirgato 'bhra0.5 Vgl. 148V5: (kr)tsn(am) gaganam abhrakü(ta iva spha)r(i)tvä °vr$tim municati; 144R2—3:

abhrakütavam nirgatya sarvam gaganam apürya; (Einl. S. 40 f. u. S. 45).6 Einl. S. 39.7 Erg. zu: (präsädä urupra)mänä. Vgl. urupramänü 128V5.8 Erg. zu: (parisatsampa)dämtt Das Verständnis ist schwierig; man sollte °(sampa)da erwarten. Ob

die Aufzählung mit den acht parisat (ksatriyap0, brähmanap0, grhapatip0, äramanap0, caturmahäräjikap0,trayastrimSatp0, märap0, brahmap0; etwa AbhdhKVy. S. 135,28ff.) im Zusammenhang steht, ist un-gewiß; sie umfaßt jedenfalls die günstigsten Existenzmöglichkeiten der Sinnen weit (kämävacara).

9 ärakßädhipatyaP.10 Die vier Großkönige sind die Beschützer der vier Weltgegenden.11 Ergänzung unsicher. Vgl. etwa LV. S. 130,8: mär ah kämädhipatih.12 Erg. etwa: dharmacakrapravartanädhipatyasampad yathä samyaksambuddhänäml?

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VII. Güte (maitri) 123

c) (kra)mena varnasamsthäno [bhjävopetän sarvasatväm pa-syati sarvadamte. . [<5] 143V5

[d].[d]äh sambh[a](vamti|) tadamtargatäms ca sa(tvämpas)[y](ati|) [ta]ta äloka. .m . . . . [6] V6

.' • . ; ,. (vai)[d](ü)-ryamayll1 stri sampraja[ny](a)2 [2] . U3R1

gunenanagä[t](e3 'dh)[v](ani) . .. . [2] R2

(man)[d](a)[l](e)nät(i)kr(a)•i. .[y].(p)r(a)t[ip](ak)se [3] R3

ksena iti4 yatraivä [ä]. . . .[ra]ksä-sthänämtaram ity ucyat(e|) [4] s(a)[t]v(o)dv(a)h(a)[na] . r R4

[v]. [m](ai)träsayasya ratnamayah . . .[ä] . . (^i)[ra]sy (u)tpadyate|anamtaparyamtam sväsvirnaparyamkas5 ta[5]dadhirüdhän sa(tv)än udvahati| R5

5. a) puna(s ta)[s](y)ai(vam bhavat)i6 [m](a)y(ä) [sa](r)vasatväh7 bhär(ai) (pi)-ditä mätrbhütäs cämtahkuksigat(ä) 8 . . [n]. . . .[ä]ra[m] piditäh [katha]m e . . (sat-vä)n udvaheyam iti ta[6]syaivam maiträsayasya hr(day)[ä]dväram9 apävryate10 ta[tr]ä- B6[m]tah ksirasamudram sambhavati | u sarvasrotobhyasc[a]syadvärany12 apävryamte|13 .e . .

(ni)m(a)gnäs14 tadanusärenai[2]väsrayam pravi- 144V1samtij15

c) (nicht übersetzt)5.a) Weiterhin (kommt [dem Yogin] die Erkenntnis):,,Durch mich wurden alle Wesen (mit)

Bürden gepeinigt, wurden mir zur Mutter und gingen in [meinen] Mutterleibein, wurden gepeinigt. Wie kann ich (die Wesen) emporführen?"Hat er sich so der Güte zugewandt, öffnet sich [sein] Herzenstor. Dabei tritt in [seinem]Innern ein Milchmeer in Erscheinung. Es öffnen sich die Tore aller seiner Körper Öffnungen.(Von diesen gehen Milchströme (ms, in die alle Wesen) einsinken und diesen folgend in dieGestalt [des Yogin] eintreten.

1 Satzzeichen zu streichen.2 Vgl. 169V1: smrtisamprajanyasampaddvayam pratilabhate] tadadhipatirupam] vaidüryamay(i)

stri smrtyüh 8amprajany(a)sy(a ca puru$ah).3 Lies: gunenänägat(e).4 Lies: °kseneti.5 Lies: svästirna0.6 Vgl. 142B6: tasyaivam bhava(ti\).7 Lies: °satvä.s Vgl. S. 120, Anm. 3.9 Lies: hr(day)adväram.

10 Lies: apavriyate. Vgl. 141R4: (maiträsaya)sya satvesu hrdayädväram apävryate].11 Vgl. 141V4: kßirasamudre ca nimagnäh.12 Lies: dväräny.13 Lies: apävriyamte\.14 Erg. zu: (t)e(bhyah k$irapravaha nirgatah\ te$u sarvasatva ni)m{a)gnasti Vgl. 146R6: ksirapravaho

nirgatya.15 Vgl. 144R6: yoginah ,äsraye sarvaeatväsrayüh.

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124 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

b) [t]. . . .[r]. . A . . . .tasu2 vaidüryadamdäpadmäni|3 tatkarnikäsu ca kslrapuskirinyah4

padmadandänusärenädhiruhya [s](ar)[v](asatvä ca ksirapus)[k](i)[r](i)[ni]su nimagnäh säm-144V2 kucitapa[2][t](tr)[o](dhirü)dhä5 drsyamte|

c) [m]ü(rdh)n(as cäsya) [pa]dmam sambhavati6 tannisanno bhagaväm dharmam desa-yati| tac chrutvä vikasitebhyah padmebhyo7 tulyäm priti[m] (anubhavamti sar)[v](a)-satvähs

V3 d) tesu ca padmanädesu padmapamkta[3]yo '[na]m(ta)paryamtä9 sambhavamti| tadadhi-rudhä10 brahmarupinah u satvä drsyamte)12 evam suvarnesu mlalohitävadäta j3

V4 [sajrvasatväm sarvagätraih samudvaham ** paräm pri[^](tim) samanubhavati| camkra-manisadyäbhyäm sarv(e)ryäpathesu15 codvahato 'sya satväm pari prltir ütpadyate|16

6. punar maitriprayu[k](ta) (kra)[ma]ti na yisam na sastram käye|17

b) {Dann) [erscheinen] {in der Gestalt) [des Yogin] in Lotosblumen mit gläsernenStengeln, und in deren Samenkapseln Milchteiche. Den Lotosstengeln folgend steigen (alleWesen) hoch und erscheinen, eingesunken in die (Milch)teiche, in den geschlossenen Blüten-blättern sitzend.

c) (Aus seinem) Haupt tritt ein Lotos in Erscheinung, auf dem der Erhabene sitzt und dieLehre verkündet. Indem sie diese vernehmen, (werden alle) Wesen einer Beglückung (teil-haftig), die den aufblühenden Lotosblumen gleicht.

d) An den Lotosstengeln treten in unendlichem Umkreis Lotosreihen in Erscheinung.Darauf erscheinen die Wesen in Brahmagestalt sitzend. Ebenso an goldenen und an blau-,rot- und weiß{farbenen) [Lotosstengeln].Indem [der Yogin] mit all [seinen] Gliedern alle Wesen emporführt, wird er höchster Be-glückung teilhaftig. Führt er die Wesen aus Umherwandeln und Niedersitzen und in allenKörperhaltungen empor, entsteht [bei ihm] höchste Beglückung.

6. Weiterhin [gilt für den Yogin, der im] Üben der Güte : ,,Weder Gift nochMesser dringt in seinen Körper":

1 Erg. zu: t(adäS)r{aye)?2 Lies: otäsu13 Lies: °damda° oder °damdäni. Vgl. 153V61 °padmaih vaidüryanädaih.4 Vgl. 147V2—3: ksirapuskirini t(amni)magnam naksatram maiträsayaparigrhitasya (adhi)pati-

rüpam\.5 Lies: ^pat(tr)ä(dhirü)dhät6 Vgl. etwa 136V2: puskirini mü(r)dhn(ah) sambhavati.7 Lies: padmebhyas.8 Vgl. 144V3/4: paräm pri(tim) samanubhavati],9 Lies: Qparyamtäh.

10 Lies: °rüdhä.11 Lies: °rüpinah.12 Einl. S. 54.13 Erg. zu: nilalohitävadäta(varnesu ca)1 Vgl. unten S. 131, Anm. 9.14 Vgl. 143R5: satvän udvahati.15 Vgl. Divy. S. 161,3: caturvidham iryäpatham kalpayati tadyathä camkramyate tisthati nxsldati

äayyäm kalpayati, ,,er nimmt vier verschiedene Körperhaltungen ein: er wandelt umher, steht, sitztnieder und liegt.4'

16 Lies: utpadyate\.17 Es handelt sich hier um die 7. der 11 Segnungen der Güte (s. oben, S. 118f.): nässa aggi vä visam

vä sattham vä kamati, ,,weder Feuer noch Gift noch Messer dringt in ihn".

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VII. Güte (maitri) 125

a)1 vaiduryama[5][yl](m)2 prthivlm vaiduryama[yava]jräsanaracitäm2 tanmadhye vajrä- 144V5mayah3 äsrayo vajräsanädhirüdhah4 yogina utpadyate| tadupari sarvasatv(äh sarvapra-hara)[nä]ni ksipamti5 täni puspabhütäni tatra [6] n(i)patanti|6 tad eva vajräsanam tesäm V6avisayi bha[vat]i

b) tesu cänyesu vajrasanesu7 buddhä usnisapürvadarsanät kramenodgacchamto drsyam-[t]e(|8 tasäm usnisapra)[bh]ä[y]ä9 [kjrtsnam jagad indraniläbham dr[l][sya]te| ürnäpra- 144R1bhäyä10 candräyadätam gätraprabhäy(ä)!11 kanakaprabham| 'stanakhaprabhäbhih12 pa-dmarägäbham13 te bhagavamtah14 mürdhata ekaikam (yogä)c[ä]r[äs]r(a)yamvestayamti|vajracäla[2]kü[taprä]khyo15 'vatisthati| R2

c) punar api [ca] sarvasatväh sarvapraharanägnivisädims cädäya simhavyäghrädayas catarn abhidravyamte tasya maiträsa(yasya) 16 mayäbhrakütavam nirgatya17

a) [Er sieht] die Erde aus Glas und mit Diamantthronen aus Glas versehen. In deren Mitteentsteht die Gestalt des Yogin aus Diamant und auf einem Diamantthron sitzend. Über ihnschleudern alle Wesen (alle Waffen); [doch] fallen diese, in Blumen verwandelt, dort nieder;denn jener Diamantthron ist für sie unzugänglich.

b) Auf den anderen Diamantthronen erscheinen Buddhas, die nach vorhergehendem Sicht-barwerden ihrer Usnisas allmählich zum Vorschein kommen. Durch (das Strahlen ihrerUsnisas) erscheint die ganze Welt saphirblau leuchtend, durch das Strahlen der Urnä mondweiß,durch das Strahlen [ihrer] Glieder goldstrahlend und durch das Strahlen der acht Fingernägelrubinrot leuchtend. Die Erhabenen umkleiden einzeln die Gestalt (des Yogin) mit. . . aus [ihrem] Haupt.[Dieser] verharrt einem diamantenen Berggipfel ähnlich.

c) Weiterhin stürmen alle Wesen mit allen Waffen, Feuern, Giften usw., und auch Löwen,Tiger usw. gegen ihn an. (Vom Haupte) des der Güte zugewandten [Yogin] geht (ein Fluß)

1 144V5-6: Einl. S. 30 f.2 Lies vaidürya0.3 Lies: vajramaya.4 Lies: °ädhirüdho.5 Vgl. 144R2: sarvasatväh sarvapraharanägnivisädims cädäya tarn abhidravyamte.6 Die Darstellung erinnert an den Angriff der Heere des Mära gegen den Bodhisatva; vgl. LV.

S. 317,15 ff.: mär ah sapariväro vividhäni praharanäni bodhisattvasyopari utsrjati sma sumerumä-träms" ca parvvatän\ te ca bodhisattvasyopari ksiptäh puspavitänäni vimänäni samtisthante sma.

7 Lies: vajrasanesu.8 Vgl. 121R3: (va)j(r)ä(sanän)i (c)odgacchamti\ tesu nisannä buddhäh.9 Lies: (pra)bhayä.

10 Lies: °prabhayä.11 Lies: °prabhay(ä). Satzzeichen zu streichen.12 Lies: astanakha0.13 Vgl. 146R4: caturvarnä buddhä bhagavantah prabhäbhir lokam avabhäsya tisthamtiti. (Einl. S. 41).14 Lies: bhagavamto.15 Lies: vajräcalakütaprakhyo. Vgl. 155R3: . . .[m]. kütaprakhyä buddhavapurdhärina.16 Erg. (mürdhnä nadi ksira0)? Die in 142R6 naheliegende Ergänzung kslravrksa ist hier nicht mög-

lich, da ein Feminin vorliegen muß. Vgl. etwa 130R3: ksiraghrtanavanitanadyah.17 Vgl. 143V1: m(ü)rdhatah kslrastambhah iva nirgatah abhraküta iva gaganam äpürya kslravarsam

muncati yena sthitir äpüryate; 148V5: tat(ah karu)nädhipatirüpam hrdayän nirgatah (kr)tsn(am)gaganam abhrakü(ta iva spha)r(i)tvä (sa)r(v)opakaranavrstim mumcati; (Einl. S. 40 f.).

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126 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

144B3 sarvam gaga[3][na]m äpürya prakäravat1 sarvasatvän upaguhya tistliatij te ca satvä mu-ktasamrambhapraharanäs tarn eva pranamamtitij2

7. puna(r mait)[r](ä&ayas)[y](ai)väyam any[o] visesa utpadyate

R4 a) svam ä[sr]a[4]yam sa(rvama)ranapratyayaih parivrtam pasyati| äsrayäc cäsya bra-hmäno nirgatya tarn maranapratyayän udviksate ta[ta](b. sarvamarana)pratyayanirmuktam

R5 candramandalädhirüdham [5] [c](and)[r](a)[sam]kä[s]am cä[t](mäna)m (pa£yati|)3

b) tadvat sarvasatvänäm maranapratyay[ä](m)4 paranäpanayanam 5 pasyatij te ca satvähecandramandalarasmyä.[ü] . .7 (ä)[ä](ra)yam pravisamti] sa ca cakravartyä^rayam

R6 [6] sa ca brahmäsra(yam sa ca buddhäära)yam8 buddhäsraye brahmäsrayo drsyate yävadyoginah9 äsraye sarvasatväsrayäh

c) tatra bhagaväm su m prthivyäm camkramati niksi-145V1 pte[i] (ni)r[g]atah10 tadrasapürnam simcati utsipte paryamkena

nisannasya ksiravrkso mürdhanirgato11Jnamtamlokadhätum12spharitvätisthati|13

aus (Milch) wie ein Wolkenhaufe aus, erfüllt den gesamten Luftraum und umhüllt wie einSchutzwall alle Wesen. Zorn und Waffen ablegend verneigen sich vor ihm die Wesen.

7. Weiterhin entsteht (für den der Güte zugewandten) [Yogin] folgende andere Besonder-heit:

a) Er sieht seine eigene Gestalt von allen Ursachen des Todes umgeben. Indem von seinerGestalt Brahma[-Götter] ausgehen, durchschaut er [auch] diese als den Ursachen des Todes[unterworfen]. Dann (sieht) er (sich selbst von allen) Ursachen (des Todes) befreit und (wieder Mond) scheinend auf der Mondscheibe sitzen.

b) Ebenso sieht er für alle den Ursachen des Todes [unterworfene] Wesen das Entfernen desTodes. Die Wesen treten, auf einem Strahl der Mondscheibe (aii/wärte)[steigend], in die Ge-stalt eines ein, dieser in die Gestalt eines Weltherrschers, dieser in die GestaltBrahmas (und dieser in die Gestalt des Buddha). Die Gestalt Brahmas erscheint in der Gestaltdes Buddha, und schließlich in der Gestalt des Yogin die Gestalten aller Wesen.

c) Hierbei wandelt der Erhabene auf der Erde umher.Werden niedergelegt, geht von aus und besprengt ihn, der vondessen Essenz erfüllt ist. Ist [die Essenz] ausgegossen, durchdringt ein vom Haupte des imRuhesitz sitzenden [Yogin] ausgehender Milchbaum die unendliche Weltregion

1 Lies: prakaravat.2 Vgl. 145V2: (sat)v(a) nihsrtäbhih ksiradhürübhih siktamäträ eva muktasamrambhapraharanü maitrüvi-

härinam pranamanti\.3 Vgl. 128V5: manayah ä(ditya)mand(a)l(o)pari sthah tadadhirüdho yogäcärah atmänam pakyati\ ;

127Rl: yogä(c)ürüsrayah candramandalasamkäsah.4 Lies: °pratyayänäml5 Lies: maranä0.6 Lies: 8atvä&.7 Erg. zu: ü{rdhvam)18 Die Wesen gehen in Gestalten von immer höherer Rangstufe ein.9 Lies: yogina.

10 Lies: Ogatas,11 Vgl. 127V2 \ mürdhnah >ratn(amayo vrk$a)h anamtö lokadhätavah spharitvä tisthati\.12 Vgl. 130V4: anamtä lokadhätüm spharitvä; 150R1: anamtesu lokadhätusu.13 Einl. S. 39.

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VII. Güte (maüri) 127

[2] (sat)[v](ä) nihsrtäbhih ksira- 145V2dhäräbhih1 siktamäträ eva muktasamrambhapraharanä maiträvihärinam pranamanti| 2evam mait[r]äsa[ya](sya) [3] V3[kujta eva bhagavato buddhasyeti ||

8. a) punah3 maiträsayasyänamtam paryamtam satvasamudram abhimu(khi bhavati|)* . .[4] . . . . (abhise)kai5 simcya- V4

mäno drsyate] evam suvarnanIlapitaloMtävadätarasäbhise[k]aih6 (sa-d)[rs](a)h7 [d]r(ö)[y](ate|) . . . [5] . . . . . (ni)hsrtäbhir V5dhäräbhih siktah8 satväh9 tatsadrsä eva drsyantej

b) tata10saxivarnam padmam dasadisahspharitv(äsarvasatvänupagu)hyatisthati|li samamca ta[to] . . . . [6] . . . (sa)t[v]änäm visesam pasyatij V6sarvasatvähitadhyä^ayapravrttah12

c)13 ity esä apramäno14 maitrivihärah

verneigen sich die Wesen,nur eben von den [aus dem Milchbaum] hervorkommenden Milchgüssen besprengt, Zorn undWaffen ablegend, vor dem in der Güte wandelnden [Yogin]. So ist für den der Güte zuge-wandten [Yogin]

; wieviel mehr noch für den erhabenen Buddha.

8.a) Weiterhin (kommt) dem der Güte zugewandten [Yogin] in unendlichem Umkreis dasMeer der Lebewesen zu gesicht

\ erscheint er durch (Besprengungen) besprengt werdend, und ebensodurch Besprengungen mit der Essenz [der Farben] gold, blau, gelb, rot und weiß;. . . erscheint er [diesen] entsprechend

erscheinen auch die durch die [daraus] hervorkommenden Güsse besprengtenWesen diesen entsprechend.

b) Dann durchdringt ein goldener Lotos die zehn Richtungen (und umhüllt alle Wesen).Zusammen sieht er die Besonderheit derWesen:Entwickelt zur Hinwendung zum Heil aller Wesen.

c) Dies ist [die Darstellung] des unermeßlichen Wandels in der Güte. [Die Güte heißt]

1 Vgl. 148V1: stri ksiradhdrähhih sariram a(vasimcati).2 Vgl. 144R3: te ca satvä muktasamrambhapraharanäs tarn eva pranamamtiti\.3 Lies: punar,4 Vgl. 158R2: satvasamudram abhimulchi bhav(a)ti; 153R1: satvasamudrah ahhi{muhh% bhava)ti\.5 Lies: °kaih.6 Vgl. 146R3: caturvarnabhisekah; 148R3: nänavarnarasasekaih (Einl. S. 41 u. S. 47).7 Lies: °(d)rä{o).8 Lies: siktäh.9 Lies: satväs.

i° Lies: tatah.u Vgl. 150R5: cchatram ca anam(tam lokam) spharitvä sarvasatvän upaguhya tistha(ti); 130V5:

pattäh krtsnam s(atvasamu)dram upaguhya tisthamti (Einl. S. 40).12 Lies: °satvahitädhyasayapravrttah. Vgl. 145R2: (sar)v(asat)v(a)h{i)tädhyasayapravrttam cütam;

140V3: (sarvasatvah)itasukhadhyasayap(ra)v(r)t(t)a.13 Vgl. 146V5-6; siehe oben, S. 115, Anm. 2 u. 3.14 Lies: eso 'pramäno.

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128 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

145R1 [ä](£rayäpramänata)[yä apjrfamjänä1 alamba[n](äp)[r](amäna[2]tayä)2 (äpra-mänatayä pun)[y](a)prasaväpramänatayäpramäneti krtaparikarmano3 maiträsayasya apra-mänapradänasthänäm[ta](ra)4 (u)[p](a)n(i)baddh(a)c(e)tasas eirakälam s(än-

ß2 tarn)5 [2] (sar)[v](asat)v(a)[h](i)tädhyäsayapravrttam6 cittam anuvartate

9. a) tadä dhäranäc ca cchatrapradese nllavarno nilämkurapariväro manih7 utpadyat(e)R3 tadvatsar(vasr)otobhyahs nllavar(n)ä(n)[ll](ämkura[3]parivärä mana)[y](a) utpadyamte9

tadvarnanihsrtänekarasadhäräsahasräni satvesu nipatamti|10 satväs ca pibamto drsyamteR4 ta[t]o manayo >[bh]iv(r)[d](dham)[ai](träsayasya)11 [4]

(a)[dha]stä12 nirgata13 satväh parigrhya priyaikaputrakava14 stanesu slesayantiR5 b) tato 'bhivrddhamaiträsaya(sya) [5] . . . .

« tisthati|

unermeßlich wegen (des Unermeßlichseins der Gestalt, wegen des Unermeßlichseins) derObjekte, (wegen des Unermeßlichseins) und wegen des Unermeßlichseins derErzeugung von [religiösem] Verdienst. Hat [der Yogin] die Vorbereitung durchgeführt, sichder Güte zugewandt und sein Denken auf den Inhalt des unermeßlichen Hinschenkens

konzentriert, gibt sich [sein] zur Hinwendung zum Heil (aller Wesen) entwickelterGeist lange Zeit ruhevoller hin.

9.a) Dann entsteht durch das Aufrechterhalten [der Hinwendung zur Güte] in der Um-gegend eines Schirmes ein blaufarbenes, von blauen Sprößlingen umgebenes Juwel. Ebenso ent-stehen aus allen [seinen] Körperöffnungen blaufarbene, von blauen (Sprößlingen umgebeneJuwelen). Viele Tausende von Essenzgüssen, die in derselben Farbe hervorkommen, fallen aufdie Wesen nieder. Die Wesen erscheinen trinkend. Hat sich [der Yogin] gesteigerter Güte zu-gewandt, [werden] dann die Juwelenerfassen [ihn] die von unterhalb ausgehenden Wesen und umschlingen wie ein ge-liebter einziger Sohn [seine] Brust.

b) Hat sich [der Yogin] dann gesteigerter Güte zugewandt,und durchdringt (die ganze Welt),

1 Lies: °yäpramana.2 Lies: älamba0.3 Vgl. 130R4: krtaparikarmanah avasthitasamädheh; 134R2/3: siladikrtapari(karmanah).4 Lies: maiträäayasyäpramäna0.5 Vgl. 121R2: t(a)tr(a)sth(am) ca c(i)ttam sänt(am) drdham; 135R6: tatrastham eirakälam santü. . Ära-

tarn ca cittam tisthati\.ß Vgl. 145V6.7 Lies: manir. Vgl. 121R3: nilübhair amkuraih.8 Lies: °($r)otobhyo.9 Einl. S. 54.

10 Vgl. 149R2: satväm pusparasadhärübhih simeyamänam].11 Vgl. 145R4: tato 'bhivrddhamaitrasaya(sya).12 Lies: °stän.13 Lies: nirgatähl14 Lies: °putrakavat.15 Erg. zu: (krtsnam lokam spha)r(i)tvä.

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VII. Güte (maitri) 129

c) tato 'stau mahänarakä1 sodasotsadamahäpariväräm sahasltanarakais2 tiryakpreta-manusyäs3 ca apanitas4 [6] 145R6.(ä)sraya5 parisandädhirüdhäm 6 pasyati| tadupari sat kämävacaräm devän 17 rüpävacarämsca caturdhyänopapa[nn]äm sthänämtarapa[ri]8 [2]ti| 146V1sarvaparisandäni9 (sauva)r[n]akütägärapariväritäni10 tadamtargatäms ca buddhäm bhaga-vamtah11 tejodhätusamäpannäm12 pasyati urimäms13 ca par(i)sandäm snigdhä

[2] [sa]rva[t]r[a] .[ä] .[I] (p)[u]rayitvä14kämcanacakre V2nipatitä yävad aghanistha15 sthänämtaram äpürya tisthamti snigdhasuvarnarasam16 samudra-[n]i[m]a[g](na)17 [3]ya parisand(äm) [ku] V3. .tair buddhavapurdhäribhih18 asamksipte19 cäsmim nilalohitävadätam samäpadyabMnirhara«(ti|)20

c) Dann sieht [der Yogin] die acht großen Höllen mit ihrem großen Gefolge von [jeweils]sechzehn Nebenkammern samt den kalten Höllen; [sieht] die Tiere, Gespenster und Menschenmit entfernten und [sieht]die Gestalten (von Yogins) auf den Rundstufen [um den Berg Meru] sitzen; über diesen die[Wesen] der sechs Götterklassen der Sinnenwelt und die [Wesen] der Götterklassen derFormenwelt, die in den vier Versenkungssphären wiedererstanden sind, [sowie die Wesen,die] Zwischenräume Alle Rundstufen sindvon (goldenen) Tempeln umgeben. In diese sieht er erhabene Buddhas eingegangen, die indas Element Glut eingedrungen sind, und darüber die Rundstufen mit öliger ,

überall erfüllt habend, fallen sieauf die Goldscheibe nieder und erfüllen den Zwischenraum bis hin zu den Aghanistha-[-Göttern]. Die in das Meer eingesunkene, ölige, goldene Essenz

die Rundstufen mit [Wesen], die das Aus-sehen von Buddhas haben. Ist er [damit] zusammengeworfen, dringt er in blaue, rote undweiße [Essenz] ein und wird ihrer teilhaftig.

1 Lies: Qnarakan.2 Vgl. 148R5: astau mahänarakäh sodaso(tsadapar)iväräh sahasitanarakai (Einl. S. 31).3 Lies: manusyäms. Vgl. 149R2—3: satväm narakäm evam tiryäm p(r)etä(m manusyäms ca\)./i Lies: cäpanita0.5 Lies: ®{ä)6rayäm. Erg. (yogäcärä)ärayäm°!c Vgl. Divy. S. 344,12: kecid bhiksavah sumeruparisandäyäm gatvä dhyäyanti; Av. S. 127,9: sumeru-

parisandäyärn äropya; aber Divy. S. 212,8: sumeruparikhandam.7 Satzzeichen zu streichen.8 Zu der hier gegebenen Darstellung des Weltgebäudes und seiner Bewohner vgl. Einl. S. 31 ff.9 parisanda ist sonst in unserem Text Maskulinum; in Divy. auch Femininum (vgl. Einl. S. 21 f).

10 Einl. S. 44 f.11 Lies: bhagavatas.12 Vgl. 146R2: padmesu satvä nisannäm tej(o)dhätusamäpannä buddhavapurdhärino.13 Lies: uparimämki14 Lies: (p)ürayitvä.15 Lies: aghanisthäm Vgl. 129R2: praväho yävad aghanisthäm devan avabhasya; usw.16 Vgl. 124V4: suvarnäbhi snigdhäbhir dhäräbhir.17 Vgl. 13IV2: (pu)spapraväho samudresu catursu patati\ tata samudra rasaih püryamte\.18 Vgl. 146R2: satvä tej(o)dhätusantäpannä buddhavapurdhärino.19 Lies: abhisamksipte. Vgl. 'bhisamksiptah 146V5; abhisamksipyamte 160R3.20 Lies: Qpadyäbhi0. Vgl. 170V1: nilädiras{a)n(i)magna(m); 133R4: n(i)lapitalohitävad(ätah pravähah)

asrayam prinayanti; 131V5: tatas tejodhätu samäpadyate\ tebhyo nänävarnany arcimsi nihsrtyata{dyathä nilapUalohitävadätamänjisthasphadikavar?iäni\).

9 Schlingloff, Yogalehrbuch

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130 Bieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

146V4 d) . . ' 1 [4] tribhih2 rupai(b)3 pravartateadhipativibhäganisyandarüpaih4 avitarägänäm ekena adhipatirüpenaiva

V5 e) tatah kütägä[r]a (parisa)[5]ndäh5 yogäcä-räsrayesu yogä[c]äräsrayo 'bhisamksiptah6

yathäpauräno 'vatisthate7

/ ) 8 ity eso 'paräh apramäno9 maitrivihärahV6 äsray(äp)r(amänatayälambanäpramänatayä) (ä)[6]pramänatayä punyaprasavä[p]-

(ramä)[n]atayäpramäneti

10. vyutthitasyäpi nisyamdam anuvartate äsrayam anaipiitaparyanitäl0 sauvarnaguhäm . .146R1 [IJpannam adhah11 kämcanacakre pra-

t(i)[sth](itam)12 nänäratna[c]i[t]ai13 padmair nisannai14 ürdhväd aghanisthaparyantain15 ti-ryakto16 'nantaparyantah sauvarnä guhä pari

d) entwickelt sich (für diejenigen, die vonLeidenschaft frei sind,) in drei Formen, [und zwar] in den Formen Verkörperung, Zerlegenund Ergebnis; für diejenigen, die nicht von Leidenschaft frei sind, nur in der einen Form, näm-lich der Verkörperung.

e) Dann [werden] die Tempel . dieRundstufen, und mit den Gestalten der Yogins wird die Gestalt des Yogin zusammen-geworfen.[Der Yogin] verharrt wie früher.

/ ) Dies ist eine weitere [Darstellung des] unermeßlichen Wandels in der Güte.[Die Güte heißt] unermeßlich (wegen des Unermeßlichseins) der Gestalt, (wegen des Unermeß-lichseins der Objekte), wegen des Unermeßlichseins , und wegen des Unermeß-lichseins der Erzeugung von [religiösem] Verdienst.

10. Erwacht [der Yogin], folgt das Ergebnis: [Seine] Gestalt eine goldene Grotte unend-lichen Umkreises abwärtsauf der Goldscheibe feststehend mit [darauf] sitzenden, mit verschiedenen Edelsteinenbesetzten Lotosblumen, aufwärts bis hin zu den Aghanistha[-Göttern] und horizontal inunendlichem Umkreis. Die goldene Grotte

1 Erg. (vitarägänäm).2 Lies: tribhi.3 Lies: rüpai(h).4 Vgl. 154V1: .. .dyänünubhavadarsanam vitarägänäm adhipa(tivibhügani$yam)darupair vedit(av)y~

<*)m\.5 Lies: °ndä.6 Vgl. 144R6: buddhäsraye brahmäsrayo drsyate yävad yoginah äsraye sarvasatväsrayäh.7 D.h. sarvasatvahitädhyäsayapravrtta; vgl. 145V6.8 Vgl. 145V6-B1; s. oben S. 115, Anm. 2 u. 3.9 Lies: 'paro Apramäno.10 Lies: °paryamtäm.11 Lies: °pannam adhah.12 Vgl. 127V3: vrksamüläni y(o)gäcärapädatalaih kämcanacakre pratisthitä drsyante.13 Lies: citaih. Vgl. 153V6: (suvarna)padmaih vaidüryanädaih ratnacitaih.14 Lies: nisannair.15 Vgl. 129V4: (co)r(dh)vam yävad aghanisthaparyamtam usw.16 Lies: tiryakto. Vgl. 169V6: tiryag anamtam.

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VII. Güte (maitri) 131

. . [2] padmesu satvä nisannäm1 te[j](o)dhätu[s]amäpannä2buddhavapurdharino3drsyamte 146R2madhye cänamtabhäsuram nänäratnacitam sahasräracakam tadvat sa

. . .[3]m indranilapadmarägasphadikayarne4 sarva5 esaeva R3kramah

11. a) tato yugavac6 caturvarnäbhisekah7 caturvarnapadma8 gu . .[4\i caturvarnapadmo» [ta](dadhirü)dhäs caturvarnä buddhä R4

bhagavantah prabhäbhir lokam avabhäsya tisthamtity10 etävati1! maiträbhi[se](ka)[5]rya| ürdhva ca12 suva[rna]. . . .« (ca)[tu]varnamaiträ- R5

bhisekas14 ca s15

erscheinen auf den Lotosblumen sitzende Wesen, die, in dasElement Glut eingedrungen, das Aussehen von Buddhas haben. In [ihrer] Mitte [erscheint]ein unendlich [weit] leuchtendes, mit verschiedenen Edelsteinen besetztes tausendspeichigesRad. Ebenso alle inden Farben saphirblau, rubinrot und [der Farbe von] Bergkristall. So ist der Verlauf.

11.a) Dann [erfolgt] gleichzeitig die Besprengung in den vier Farben: Lotosblumen in vierFarben die Lotosblumen inden vier Farben. Auf diesen sitzen erhabene Buddhas in den vier Farben und erleuchten mit[ihren] Strahlen die Welt. Soweit die Gütebesprengungs- (abwärtsund) aufwärts (die Welt erfüllend): Die Gütebesprengung in Gold(farbe) und (in den vier)Farben.

1 Lies: nisannas.2 Vgl. 146V1: sarvaparisandäni (8auva)rnakütagärapariväritani tadamtargatäms ca buddham tejo-

dhatusamäpannäm pasyati.3 Lies: °dhärino.4 Vgl. 144R1: buddha (tesäm usnisapra)bhäyä krtsnam jagad indramlabham drsyate]

'stanakhaprabhabhih padmarägäbham.5 Lies: sarvähl6 Lies: yugapac.7 Einl. S. 41.8 Lies: °padmä^9 Lies: °padmäh\. Vgl. etwa Sukh. S. 30,8ff.: padmäni -nilüni pltäni lohitäni- -dträni;

im Päli 5 Farben; vgl. PTSD zu paduma: „pancavannapaduma (the 5 colours however are nowherespecified)". Vgl. auch 144V3: evam 8uvarne?u nilalohitävadäta . . . Zu den Farben bemerkt RAIT, Lotus-blumen, S. 512: „Nelubiumbliiten aus Gold finden sich natürlich nur in der Phantasie der kavis; voneinem gelbblühenden Nelubium, das man zur Erklärung anführen könnte, weiß ich nichts." HAU zitiertAnm. 4 GBEENE, Indian Antiquary, vol. LIX, 1930, p. 131: "The white, pink, and cream-coloured onesare the most common, but there is also a blue variety". An unserer Stelle ist unter den vier Farbennatürlich, entsprechend caturvarnäbhiseka, die schematische Farbreihe nilapitalohitävadäta zu ver-stehen.

10 Einl. S. 41.11 Lies: etävan maiträ0.12 Satzzeichen zu streichen. Lies: °ryordhvam ca. Erg. zu: (adhas ca lokam äpü)ryordhvarn ca. Vgl. etwa

150R6: adhäs cordhvamca g(atvä).13 Erg. zu: suvarna(varna)?14 Lies: (ca)turvarna°. Vgl. 145V4: (abhise)kai simcyamano drsyate\ evamsuvarnanilapitalohitävadata-

rasabhisekaih.*5 Lies: ca\. Vgl. zu dieser Verschreibung Einl. S. 19.

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132 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

b) tadrasaparipürnah parvatah1 tasmäc eatvära2 pravähäh käcapäribhih s sariram püra-146JR6 yamti suva(rna) (sva)[6]m äsrayam Iaksyate|

c)4 ta[t]o (bhrumadhyä)dhar nimnapradesät5 ksirapraväho nirgatya prathivimandalam 6

bhitvä7 apäyagatänäm satvänäm sarvaduhkho[pasa]mam krtvä8 yä(vad väyumandalam bhitvä147V1 parivartya näbhyäm [1] pravisya) mürdh(n)ä (n)i(rgatya yävad a)ghanisthäm gatvä pari-

vartya9 kämärüpärüpyävacarädeväparivrto10 mürdhnä pravisati|V2 d)11 punas tata eva sthänäm nihsrto nä(bh)[y](äs) c(a) sth(i)tim äpürayatij ädau galakä[2]-

(d vicchidya)[t](e)| t(ato näbh)y(äti|

e) nä)bhiparyamtanimagnam cätm(ä)nam pasyati n(ä)bhinihsrtäs ca devä12 sthitim äpüryatisthamti

b) [Es entsteht] ein Berg, der von der Essenz dieser [Farben] erfüllt ist. Vier Ströme ausdiesem erfüllen seinen Leib mit Glasgefäßen (?). Wie gold-. . . sieht [seine] (eigene) Gestalt aus.

c) Dann geht von der vertieften Stelle unter (dem Mittelpunkt [zwischen seinen] Brauen)ein Milchstrom aus, durchbricht den Erdkreis, verschafft den in schlechte Lebensräumegeratenen Wesen das Erlöschen allen Leides, (durchbricht [diese Räume] bis zum Windkreis,kehrt zurück, tritt in den Nabel ein, geht) durch das Haupt (aus), geht (bis zu) den Agha-nistha-[Göttern], kehrt zurück und tritt, umgeben von den [Wesen der] Götterklassen derSinnenwelt, der Formenwelt und der Welt der Formlosigkeit, durch [sein] Haupt ein.

d) Weiterhin kommt [der Milchstrom] aus eben dieser Stelle und auch aus dem Nabelhervor und erfüllt [seinen] Standort. Anfangs wird er von [seiner] Kehle aus geteilt, (dannvom Nabel).

e) [Der Yogin] sieht sich selbst bis zum Nabel eingesunken. Götter, die aus dem Nabelhervorkommen, erfüllen [seinen] Standort.

1 Vgl. 130R1—2: (u)pari cdsya nU(apitalohitävada)tarasaparipürn(a)t parvatah drsyamt(e).2 Lies: catvärah.3 Die Vorstellung ist ungewöhnlich. Vielleicht ist das Wort verderbt aus ksiradhüräbhih; vgl. 145V2:

(sat)v{ä) Jc$iradhüräbhih siktarnäträ; 148V1: stri ksiradhüräbhih sariram a(vasimcati). Das Füllenseines Leibes mit Milchgüssen würde auch den Milchstrom aus seinem Haupte im folgenden Abschnitt(146R6) erklären. Da die Ströme aus dem Berge kommen, könnte man auch an eine Verschreibung fürrasadhäräbhih denken; vgl. etwa 130B1—2: ml(apitalohitüvadä)tarasaparipürn(a)t parvatah (na)-navarnena rasena asrayam puraya(ti\).

* 146R6-147V1: Einl. S. 39.5 Einl. S. 35.6 Lies: prthivi0.7 Lies: bhitväpäya0.8 Vgl. 129R2: prthivimandalam bhitvä narakam pretäs cävabhasya.9 Vgl. 135R3—4: (yäva)d väyumandalam bhitvä a(kasat pa)rivartya nObhyam pravitya mürdhna

ni(rgatya).10 Lies: kamarüparüpyavacaradevaparivrto. Vgl. 129R3: yävad aghanistham devan avabhasya cat(u)r-

(dh)yänarasam adaya mürdhna punah pravisati].11 d) und e) vgl. 129R3—4:punar bhrumadhyad ekah pravaho nirgacchati dvitlyo nabhya misrlbhütam

prathivl spharitva tisthati] pürvam bhrumadhyad vicchidyate] tato nabhyah tato nabhiparyamtani-magnam svam asrayam pasyati.

12 Lies: deväh. Einl. S. 35.

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VII. Güte (maitri) 133

/) hrdaye caj1 ksirapuskirini 2 [t](amni)magnam naksatram maiträsayaparigrhitasya3

[3] (adhi)patirüpam|4 tamnirjätam amrta[rasa]m ivendräyudhavarnä stri nirmalena bliäja- 147 V3nena5 grhitvä dasadisahe ä 7 sarvän satväm parena sukh[e]na samyojaya[^]ti| V4

g) maitri sthi[t]i(m äpürayati tato) tirudhyata8 iti vyutthänam|9 ||

22. yogavityäsa yogälamkäroktas10 ca visesäs11 ta e[v]a [sä] ai nirä-[k](aran)[iyo] . . . .[5]rvavyäpädä12 (änu)samsäs13cotpadyamte| yad uta (l)sukham V5svapiti (2)sukham pratibudhyate (3)suptam enam devatä raksamti| (4)na ca pä(pakamsvapnam pasyati) (5) .14[6] . . (6) V6. . . . [h] (7/£)priyo [d]e[v]amanusyänäm (9)brahmanä ca prasamsitah15 (20)anä-gämiphala16 präp(n)o[ty (22)u]ttare caprativi[dh](ya17 brahmalokasya svabMvatäyäm upa-gacchati18 ||)

/) In [seinem] Herzen [entsteht] ein Milchteich, und (darin) eingesunken ein Stern als Ver-körperung des von der Zuwendung zur Güte erfaßten [Yogin]. Eine regenbogenfarbene Fraufängt die gleichsam daraus entstandene Ambrosiaessenz in einer reinen Schale auf, (ver-sprüht) sie in die zehn Richtungen und läßt [so] allen Wesen höchstes Glück zuteil werden.

g) Die Güte (erfüllt) [seinen] Standort, (und dann) wird [alles] zum Verschwinden gebracht.So [erfolgt] das Erwachen.

12. Die Yogaordnungen samt den Yogafertigkeiten und die gelehrten Besonderheiten,eben diese abzulegen (alles) Übelwollenund es entstehen die Segnungen, nämlich: (1) er schläft glücklich (2) und wacht glücklich auf;(3) wenn er schläft, schützen ihn Gottheiten, (4) und er hat keine (bösen Traumgesichte);(5) (weder Gift noch Messer dringt in seinen Körper), (6)

; (7/8) er wird von Göttern und Menschen geliebt, (9) und von Brahmagerühmt; (10) er erlangt die Frucht des Nichtwiederkehrenden, (11) wenn er aber nicht zuHöherem durchdringt, (geht er in den Wesenszustand der Brahmawelt ein).

1 Satzzeichen zu streichen.2 Vgl. 144V1: vaidüryadamdäpadmäni\ tatkarnikäsu ca ksirapusicirinyah.3 Lies: °grhitasyä(dhi)°.4 Einl. S. 49, Anm. 3.5 Vgl. 130R2: ratnäbhäjanam iva nirmalar(asa)paripürnam äsrayam.6 Lies: dasadiäa.7 Erg. zu: a(k?ipya ca)1 Vgl. 150V6—R1: tac codakam väyunä ksiptam anamtesu lokadhätusu satvün

simca(ti\).8 Lies: nirudhyata.9 Einl. S. 53.

10 Lies: yogavinyäsä yogälamkärä uktä&i Zu alamkära vgl. Sv 84, Anm. 16.11 144B3: (mait)r(äsayas)y(ai)väyam anyo visesa utpadyate.12 Erg. zu: {sa)rva0<!13 S. oben, S. 118f.14 Erg. nach 144V4: kramati na visam na sastram käye.15 Die Sätze (7/8) und (9) bilden zusammen einen Halbsloka:

priyo devamanusyänämbrahmanä ca prasamsitah \ \

Da der gesamte Abschnitt wohl ein Zitat aus einem dem Päli parallelen Sütratext darstellt, wird essich hier um ein Stück „rhythmischer Prosa" handeln, wie sie in kanonischen Texten vorkommt; vgl.WALDSCHMIDT, Mahävadänasütra II, S. 60.

m Lies: °phalam.17 Lies: cäprati0.18 Vgl. MPS 34.164: (caturo brahmavihärän bhävayit)v(ä) (bra)hmal(o)kasya svabhävatäy(ä)m

upagatah].

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VIII. Mitleid (Icaruna)

Vorbemerkung

In dieser Übung dienen die Milchströme, Regengüsse, Farbströme und Seidentücher dazu, demMitleid des Yogin Gestalt zu verleihen. Er befreit die Wesen von ihren Leiden (3.b) und Krank-heiten (4.a) und erlöst die Höllenbewohner (5. und 6.). Dann wird in vier verschiedenen Darstel-lungen (8—11) das Gelübde (pranidhäna) des Yogin beschrieben, das er vor dem Buddha und vorGott Brahma zur eigenen Erleuchtung und zum Heile der Wesen ablegt A

147Rl 1- o) (1) (krodhapra[i]tipaksänamtaram | 2 parasukha)h[i]täpa[naya]nakäranäviskara-närtham| (2)yyäpädapratipaksänamtaram vyäpädanisya(nda) 3 (3) . .

R2 [2]pratipaks(ä) 4 dakäranapratipaksäviskaranä-rtham| karunäprayoganirdesah kriyatej

R3 b) atha kims[v]a(bhävä karunä tad ucyate|)5 [3]säpratipa-kse(ti(6 sä tu sänupari)varta[7 sasamprayoga|8parigrhyamana|dkämävacara|10 catu[ska]-

R4 (ndhasvabhäväl11 üpävacarä pamca)[s]kandhas[vabh]äva|12 äsray(e[4] kämäsra)ya|13

l.a) {1) (Um unmittelbar nach dem Hindernis Zorn) [das Hindernis] deutlich zu machen,das [in dem] Veranlassen [besteht], (das Glück und) Heil (Fremder) zu entfernen; [oder](2) um unmittelbar nach dem Hindernis Übelwollen (als) Ergebnis des Übelwollens (dieGrausamkeit deutlich zu machen;) [oder] (3) (um unmittelbar nach dem) Hindernis

das Hindernis deutlich zu machen, das [in dem] Veranlassen [besteht],, wird die Beschreibung der Übung des Mitleides vorgenommen.

b) Was ist nun (das Mitleid seinem Wesen nach? Darüber lehrt man:)ist es mit Hindernissen versehen. (Es) muß (aber zusammen mit) [seinen]

Folgerungen und Verbindungen erfaßt werden. Gehört es der Sinnenwelt an, (besteht esseinem Wesen nach aus) den vier Gruppen; (gehört es der Formenwelt an,) besteht es seinemWesen nach aus (den fünf) Gruppen. (Hinsichtlich der) Gestalt (entspricht es den Gestalten

* Vgl. oben, S. 54 f.2 Vgl. 139B4: ajnänapratipaksänamtaram krodhapra(tipaksärtham).3 Erg. (vihimsävi$karanärtham\). Vgl. oben, S. 115f.4 Erg. zu: pratipaks(änamtaram).5 Vgl. 153V2: atha kimsvabhüvä rnuditä tad ucyate\ 8auma(na)8(y)e(t)i sa svabhövü. Siehe oben,

S. 117.6 Lies: saprati0.7 Lies: °vartä. Satzzeichen zu streichen.8 Lies: °yogä. Satzzeichen zu streichen.9 Lies: parigrhyamänä\.

10 Lies: kämävacarä. Satzzeichen zu streichen.11 Lies: catuhska(ndha)0.12 Lies: °svabhävä\ .Vgl. 153 V 3: (kämävacarä catuh)skandhasvabhävä\ rupävacara pamcaskandhasva-

bhävä\. Siehe oben, S. 117 u. Anna. 5.13 Lies: °(ä£ra)yä\.

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VIII. Mitleid (karunä) 135

älambane [k](ä)madhätyäl(am)bana|1 bhümita2 saptabhaumaj3 kämadhätau anägamyecatursu [dh]y(änesu dhyänämtare ca|4) (it)[y](ä)di ||

tatprayogah

2. a) adhimä[5](trädhimät)[r](am m)[it](r)am5 (asu)bhamalinavasanam kr pan am 147R5krsnam anupräptam vivrtaviniguhyadesabhayasokavisädäratimätsary[e]rsy[ä]pa6 . . .t.[h]cäsya drstvä param kärunyam utpa[6]dyate Rß

b) evam ma(dhyam mrdum) [tajdvad udäsinam7

c) mrdumadhyädhimätram cämitram8 kramasah9 tad a[n]e[ka]sariramänasaih10duhkhairüpahatam11 drstvä [kä](runyam utpa)[dya]te|

3.a) tato 'sya karunärta[2]sya bhruvor madhye krsnataptam pitaka(m utpadyate|) . . 148V1mürdhno nihsrtä strl ksiradhäräbhih sarlram a(vasim-

cati) [y]ävad vedanopasämyati

der Sinnenwelt), hinsichtlich des Objektes hat es die Region der Sinnenwelt zum Objekt.Hinsichtlich der Stätte bezieht es sich auf sieben Stätten: auf die Region der Sinnenwelt,auf die Übergangsstufe, (auf die) vier Versenkungssphären (und auf die Versenkungszwischen-sphäre;) usw.

Dessen Übung:2.a) Indem [der Yogin] einen im Übermaß (übermäßig) [guten] (Freund) mit

einem häßlichen, befleckten Gewand und in eine elende, finstere [Lage] geraten [sieht],und dessen zu verheimlichenden Haß (?), Furcht, Kummer, Verzagtheit, Unlust, Mißgunst,Neid und aufgedeckt sieht, entsteht [bei ihm] höchstes Mitleid.

6) Ebenso einen (mittelmäßigen und mäßigen) [Freund] und auch einen Gleichgültigen.c) Indem er dann schrittweise einen mäßigen, mittelmäßigen und übermäßigen Feind mit

vielen leiblichen und geistigen Leiden geschlagen sieht, (entsteht [bei ihm] Mitleid),

3.a) Ist [der Yogin] dann durch das Mitleid niedergeschlagen, (entsteht) in dem Mittel-punkt [zwischen] seinen Brauen eine schwarze schmelzende Beule

(übergießt) eine aus [seinem] Haupte hervorkommende Frau[seinen] Leib mit Milchgüssen, bis die Empfindung zum Erlöschen kommt.

1 Lies: °äl(am)banä\.2 Lies: bhümitdh,3 Lies: saptabhaumä],4 Vgl. 140V1: bhümibhedena saptabhaumä kämadhätur anägamyas catväri dh(yänäni dhyänüm)t(a)-

r(am) ca. Vgl. Einl. S. 31 f.5 Lies: (m)it(r)am. Vgl. 153V4: tatprayogah adhimäträdhimütrasya mitrasya sukhena prito bhavati;

« 140V2; s. oben S. 118, Anm. 1.6 Lies: vivrtaviniguhyadvesa°17 Vgl. 153V4: evam madhyasya mrdunah udüsinasya; 140V2: (a)dhimätradhimatre mitre mrduni

evam udäsine\.8 Vgl. 153V5: e(vam adhi)mätrasyämitrasya sukhena prito bhavati', 155V5: mrdu madhyam adhi-

mäträm cä(mitram); 140V2: tätha amitre m(rduni madhya) adhimätre.9 Lies: kramaSas.

10 Lies: °sariramünasair. Vgl. 148V2: s(ü)riramanasaduhkhäm.11 Lies: üpahatam.

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136 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

148V2 b) tasmäc char(i)[2][rä]t ksiradhäräbhih sarvasatväsamudrah 1 plävyatej2 3

(sarvasat)[v](ä)[n](äm) [s](ä)r[I]ramänasaduhkhäm pasyati|

V3 4. a) punas tathaiva karunä rävahitacetasah4 sariramänasai5 [3] rogair upahatähsarvasatväh6 ä(vir bha)vanti| särirais caturuttarais catur(bh)i(h)7 [r]ogasataih 8 mänasais

V4 cästottaraih fs)[t]e(bh)[i](h9 r)[oga]sataih drstvä cäsya karunä bhavati| ta[4]dadhipati-rüpamj hrdaye stri su(varnä)[bh](ä) av(a)d(ä)tastraprävrta utpadyate)10 utpamnä yoginam

V5 protsä[ha](yati|)li käryah aham te sarvaparahitaka[5](ran)[e] sarvänukülamsähäyyam karisyämiti12 tat(ah karu)nädhipatirüpam hrdayän nirgatah13 a(ghan)i(sthä)mj/i

(kr)[tsn](am) gaganam15 abhrakü(ta iva spha)[r](i)tvä16 sarvasarlraduhkhapratipaksa[bha]-V6 [6]. . (sa)r(v)o[pa]karanavrstim mu[m]cati17 mänasänäm rogä(näm)

[g]äm viskambhaya(ti| u)[bh](a)yah(a)[st](ä-148R1 figu)iinihsrtäbhih18 astämgopetä[i](bhiti sa)l(i)ladhäräbhir19 avasesam mänasam duhkham

a[h]. . . ' / '.

b) Mit den von seinem Leib [herkommenden] Milchgüssen wird das Meer aller Lebewesenüberschwemmt. (Dann) sieht er die leiblichen und geistigen Leiden (aller Wesen zunichtewerden).

4.a) Hat [der Yogin] sein Denken auf des Mitleides gerichtet, werdenihm weiterhin in derselben Weise alle Wesen, geschlagen mit leiblichen und geistigen Krank-heiten (sichtbar); mit vierhundert und vier leiblichen Krankheiten und mit achthundertund acht geistigen Krankheiten. Indem er [dies] sieht, hat er Mitleid. Als dessen Verkörpe-rung entsteht in [seinem] Herzen eine (gold)leuchtende, mit weißem Gewand bekleideteFrau. Entstanden spornt sie den Yogin an: ,, [ist] die Tat; ich will dir bei[deinem] (Handeln) zum Heil aller Fremden den Beistand leisten, der allen angemessen ist."Dann geht die Verkörperung des Mitleides vom Herzen aus, (durchdringt wie ein) Wolken-haufe (den gesamten) Luftraum [bis hin zu] (den Aghanistha)-[Göttern] und entläßt einenRegen aus (allen) Lebensmitteln [als] Hindernis für alle leiblichen Leiden. Für diegeistigen Krankheiten befestigt . . .

Von Güssen kostbaren Wassers, die aus den Fingern [seiner] beidenHände hervorkommen, wird das restliche geistige Leid

1 Lies: ^satvasamudrah.2 Vgl. 145V2 \ (sat)v(ä) nihsrtäbhih ksiradhäräbhih siktamäträ.3 Erg. tato nasyamänämt Vgl. nasyamünä 160R4.4 Vgl. etwa 135V2: üyatanaparik$tivahitacetasah; aber 148R5: (karu)nävarjitacetasah.5 Lies: särira0.6 Lies: °satvä.7 Lies: catur(bh)i.8 Vgl. 160R5: caturottaram rogasatam.9 Lies: °rair a(s)tä{bh)it

j0 Lies: su{varnä)bhäv(a)d(ä)tavastraprävrtotpadyate\. Vgl. Einl. S. 43.i! Vgl. 148R1—2: tathaiva ca hrdayastha karu(na) protsaha(ty u)ddhara snäpaya cainam satvän iti\ ;

151V6—R1: (ta)t(o) 'sya hrdaye stri samutpadyate s(ai)n{am) pr(o)tsühay(ati).12 Einl. S. 50.13 Einl. S. 35. Lies: nirgato.14 Man sollte yävad aghanisthäni gatvä oder aghanisthaparyamtatn erwarten.15 Lies: gaganam abhra0.16 Vgl. 143V1: abhraküta iva gaganam äpürya; 144R2: abhrakütavam nirgatya sarvam gaganam äpürya.17 Vgl. 153R2: sa ca mürdhnä nirgatah krtsnam lokam spharitvä sarvo(pakara)navarsam amte ca ratna-

varsam muncati\.18 Lies: °nihsrtäbhir. Vgl. 148R3: brahmahastämgulibhyas ca varsam patati.19 Vgl. 149V3: astamgopetam päniyam niscarati.

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VIII. Mitleid (karunä) 137

b) . c [r]. . . medhya sä g. r m.mu[kli].. . ti| tathaiva ca hrdayasthäkaru[2](nä) protsäha^y1 u)d[dh]ara snä[pa]ya cainäm satvän 148R2iti| (sa tarn sa)[t]vän uddharati snäpayati ca v(a)sy(ädha)stä2nirgatya sa-tväm [s]

c) brahmais ca gaganam äpürnam3 karakaha[3]staih4 nänävarnarasasekai[h5 sajtväm ^(simcya)[m]änaih6 pasyati| sa ca täm snäpayati( | de)[v]änäm ca padmaih prthivi pürya[t](e|7

tadadhirü)dhä(m) satväm pasyati|8 brahmaliastämgulibhya[4]s ca varsam patatij tatas R4te satväh prä(modyaprä)pino 9 bhavamti

d) tasyaivam bha[v](a)t(i) [m](a)yaite mahävyasanapamkäd u(d)[dh]r[t]ä ity adhimä-lram|10tesu karunäm avakrämatij11 sarva[5]srotobhyas cäsyäkäsanibhähpattänih[s](r)[t]äh R5[sa]r(vasatvän upaguhya tisthamti |12

b)Auch hier spornt [den Yogin] das in [seinem] Herzen befind-

liche Mitleid an: „Ziehe diese Wesen heraus und reinige sie," (Er) zieht (diese) Wesen herausund reinigt sie geht von unterhalb aus und dieWesen.

c) [Der Yogin] sieht den Luftraum von Brahma-[Göttern] mit Krügen in den Händenerfüllt [und] die Wesen von Besprengungen mit der Essenz der verschiedenen Farben (be-sprengt werden). Er reinigt auch diese [Wesen]. Die Erde wird von Lotosblumen der (Götter)erfüllt. Er sieht die Wesen (auf diesen) sitzen. Aus den Fingern der Brahma-[Götter] fälltein Regen. Dann erlangen die Wesen Freude.

d) [Dem Yogin] kommt die Erkenntnis: „Von mir sind diese [Wesen] aus dem Sumpf desgroßen Elends herausgezogen worden." So überkommt ihn ein übermäßiges Mitleid mitihnen. Aus allen seinen Körperöffnungen kommen äthergleiche Seidentücher hervor (undumhüllen alle Wesen).

1 Lies: protsahaya(ty). Vgl. 148V4: stri yoginam protsäha(yati\); 151R1: 8(ai)n(am) pr(o)-tsähay(ati).

2 Lies: °stän.3 Vgl. 136V5: brahmabhih krtsnam gaganam purnam.4 Vgl. 151R6: brahmä grhitQsuvarnabhäja(na); 150V5/6: brahmä ca bhrmgäram ädäyä0.5 Vgl. 145V4: suvarnanilapitalohitavadatarasäbhisekaih (Einl. S. 47).0 Lies: (simcya)mänäm1 Vgl. 145V4: (abhise)kai simcyamäno drsyate\ ; 149R3: satväm- pu§parasa-

dhäräbhih simcyamänam; 118V4/5: tailadhär(äbhih sim)cyamänam.7 Vgl. etwa 152V6: devü pusparatnavarsüm utsrjamti.8 Vgl. 146R2: padmesu satvä nisannäm buddhavapurdhärino.9 Vgl. 150R2: pritiprämodyasamjätasya; « 151R2:

10 Satzzeichen zu streichen. Vgl. 150R4: tad asya drstvä adhimdtram kärunyam utpadyate\.11 In buddhistischen Texten wechselt mahäkarunam avakrämati mit °krämayati; vgl. BHSD zu

avakramati. Vgl. auch 162R6: (ka)runävakramati; 149R6: daurgandhyam kayam avakrämati.12 Vgl. 130V5: (äkä)sanibhah pattah nihsrtya krtsnam s(atvasamu)dram upaguhya tisthamti\ ; pattair

anamtaparyamtaih satva cchädyamte (Einl. S. 35).

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438 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

5.a) punah karu)nävarjitacetasah * astau mahänarakäh sodaso(tsadapar)[i]väräh sahasl-148R6 tanarakai2 ämukhl bha[6]vanti|3 tatkäranäs cemäh*

(2) saktyasipa 5 (samjlve)(2) [s] (c)[ä]rasütrakrakacacchidän6 kälasütre tu|

149V1 (3) a[s](ma)7 [y](a)[m]träyoghanagajadävadäryäyodro[2]ny(a)h8 s(am)[gh](ä)t(e)

5.a) Hat [der Yogin] sein Denken (dem Mitleid) zugewandt, kommen ihm (weiterhin) dieacht großen Höllen mit ihrem Gefolge von [jeweils] 16 (Nebenkammern) samt den kaltenHöllen zu gesicht. Als deren Qualen erscheinen:1) Speere, Schlachtmesser, in der Sa njiva-[Hölle];(2) , Eisendrähte und Zerstückeln mit Sägen in der K ä l a s ü t r a -[Hölle];(3) Felsen, , Zangen, Hammer, Elefanten und nicht aufzubrechendeeiserne Särge in der Sang ha t a-[Hölle];

1 Lies: °cetaso ''stau.2 Lies: °narakair.3 Vgl. 145R5: 'stau mahänarakä sodasotsadamahüpariväräm sahasitanarakais (Einl. S. 31).4 Die Beschreibungen der Höllenqualen weichen in den verschiedenen Berichten vielfach vonein-

ander ab; es läßt sich jedoch für jede Hölle ein bestimmter Grundstock von Qualen herausschälen,der in fast allen Schilderungen wiederkehrt und zum Teil auf Erklärungsversuchen der überliefertenHöllennamen beruht. Der Beschreibung unseres Textes steht der Sarvästivädin-Bericht am nächsten,den BEAL, A Catena of Buddhist Scriptures from the Chinese (S. 60ff.), übersetzt hat; ähnlichWADDELL, Buddhism of Tibet, S. 93f£. Einen sehr altertümlichen Eindruck macht die Darstellung derMahävastu-Gäthäs (Mv. I, S. 10ff.), in der jede der acht Höllen in fünf gleichgebauten Strophen (teil-weise ist die ursprüngliche Fünf zahl durch Einschübe zerstört) geschildert ist. Zum Vergleich kann nochder tibetisch überlieferte Kommentar zu Nägärjunas Suhrllekha (übers. WENZEL) herangezogen wer-den und, mit gewissen Einschränkungen, auch die Malereien der Teufelshöhle (bei LE COQ, Buddhi-stische Spätantike IV, Tafel 9 u.Beschr.). InAbhdhKVy. S. 254,19ff. und in den Sadgatikärikäs (Mus,S. 220ff.) wird von jeder Hölle eine kurze Beschreibung als erweiterte Namenserklärung gegeben.Unser Text zeigt allen diesen Berichten gegenüber manche Besonderheiten, deren Quelle ich nichtnachzuweisen vermag.

5 Erg. zu °asipa(daJiastä) ? Die anderen Berichte besagen, daß sich die Wesen in Samjiva gegenseitigmit eisernen Klauen (Mv.: nakhehi tiksnehi äyasehi; BEAL: with iron claws) zerfleischen und mitSchlachtmessern verwunden (Mv.: asino yehi cchindanti anyo "nyam; BEAL: seizing with theirhands knives and swords, they cut and hack each other to bits).

6 Die Sägen werden auch in den anderen Berichten genannt (BEAL: their limbs hacked with ironhatchets, theit bones slowly sawn asunder with iron saws; WENZEL : mit glühenden scharf gezähnten Sägenund glühenden Äxten; S: kakacehi jalantehi; Mv.: väsihi parasühi ca). Unter dem schwarzen Strick, derden Namen der Hölle erklären soll, scheint, wie F. W. K. MÜLLER (Ethnologisches Notizblatt 1, H. 3,S. 22f.) gezeigt hat, eine geschwärzte Zimmermannsschnur zu verstehen sein, zwischen die der Sündergelegt wird. In der von MÜLLER herangezogenen japanischen Quelle heißt es: „Die Höllenschergenpacken die Sünder und schleudern sie auf den Boden von glühendem Eisen hin. Dann ziehen sie mit glühen-dem Eisenfaden in der Länge und Breite geschwärzte Richtlinien und spalten mit Beilen von glühendemEisen längs der geschwärzten Richtschnur die Sünder auseinander." An einen ähnlichen Vorgang scheintin S (kälasuttänusärena phälyante däru vä yato\ kakacehi jalantehi kälasuttam tato matam) und AbhdhKVy.(kälasüträ yatra kälasüträni pätayitvä sattväs taksyamte) gedacht zu sein. Die anderen Quellen, auchunser Text, scheinen an ein einfaches Umwickeln der Wesen zu denken, wie es auch in der Teufelshöhledargestellt ist (Mv.: sütrayitväna tesängä; BEAL: lashed with burning iron wires).

7 Die Lesung ist unsicher. Die Vorstellung, daß die Wesen in Samghäta zwischen Felsen zerquetschtwerden, findet sich in allen Schilderungen (BEAL: crushed by mountains; Mv.: te pi iailä samägamya •pidayanti bahu pränäm; Wenzel: zwischen Berge von verschiedener Gestalt zusammengepreßt).In der Malerei der Teufelshöhle bezieht sich das letzte Bild auf die Samghäta-Hölle, das von LE COQfolgendermaßen beschrieben wird: „Im letzten Felde finden wir eine Darstellung, die vielleicht auf antike

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VIII. Mitleid (karunä) 139

(4-5) [ä.n].nasastraul grh(ita): (rauravayofr|)(6) (tapane|(7) pratäpa)[n]e narake|2 bhrstodbharjanapitarapravesafm]3

(8) (avicau) narake tu satsparsäyatanägniprafSjvarsanarathängakllasamkvacaläl4 drsyamte 149V2b) (kära)[nä]panayanayaivam5 citta-

[sya] yä esäm (sat)vänäm käranäs tä aham praticcheyam6 i[3]ti tasyaiväpramänäsayasya V3

(4—5) mit -Messern (in den beiden R a u r a v a -[Höllen]);(6) (in der Tapana-[Hölle]);(7) in der (Pratäpana)-Hölle Eingehen in Töpfe zum Braten und Rösten;(8) (in der Avici)-Hölle aber [Wesen], die in dem Feuerregen an ihren sechs Berührungs-bereichen wie der Pflocknagel eines Wagenrades unbeweglich sind.

b) [seines indem Gedanken]: „die Qualen dieser Wesen, die will ich bedecken*' auf das Entfernen der

Erinnerungen zurückgeht; nämlich auf die Geschichte von dem Symplegaden. Im roten Felde sind zweiFelsen abgebildet, der eine grün, der andere blau, beide mit Flammen bedeckt. Durch den Zwischenraumzwischen ihnen müssen die Verdammten hindurch und während sie die enge und mit zornigen Flammenbrennende Schlucht betreten, krachen plötzlich die feurigen Berge zermalmend zusammen. Die den Bergenaufgesetzten Widderköpfe sollen ohne Zweifel die Heftigkeit und die häufige Wiederholung des Zusammen-pralls andeuten." Diese Widder werden auch AbhdhKVy. S. 254,20 genannt: samghäto yatra mesäkrtayahparvatädaya ubhayata äpatantah sattvän pidayanli; ähnlich WADDELL S. 94: animal-headed mountains.

8 Der Text ist verderbt; lies: °gajänavadäryä0^ Elefanten werden nur bei BEAL erwähnt {ironelephants stamp them to pieces), während eiserne Särge in allen Bearbeitungen vorkommen (BEAL: theyare brayed in iron motars; Mv.: äyasäsu ca dronisu; WENZEL: Ebenso werden sie in eine große eisernePresse gebracht, wo von oben ein großer Preßstein auf eine eiserne Platte drückt).

1 Lies: °4astrair°l Den Schilderungen der Qualen in den Höllen Raurava und Mahäraurava ist nurgemeinsam, daß die Wesen durch die erlittenen Qualen Schreie ausstoßen. Die Messer werden nur in derBeschreibung der Mahäraurava-Hölle bei BEAL erwähnt (the victims are placed under iron hatchets andknives).

2 Satzzeichen zu streichen.3 pw: pithara. In Tapana werden die Wesen geröstet (BEAL : Here the victims are placed in an iron

dungeon Here the flesh is burned; WADDELL: enclosed in a red-hot fiery chamber; Mv.: taptaloho—— tatra päpasamäcärä pacyanti; WENZEL: In Tapana werden sie in Pfannen gelegt und ge-röstet ; AbhdhKVy.: tapano yaträgnyädibhis tapyante sattväh); in Pratäpana gekocht (BEAL : Here theguilty are thrown into a great lake of fire; WENZEL : Ferner werden sie in glühende Kessel mit siedendemSalzwasser kopfüber gestürzt) oder gespießt (WADDELL: A three-spiked burning spear is thrust into

the wretch's body which is then rolled up within red-hot iron plates; Mv.: tiksna&ülä; BEAL : pierced throughwith iron spikes; WENZEL: von drei Speerspitzen getroffen). Im zweiten Bild der Teufelshöhle sindzwei Töpfe dargestellt, in denen die Wesen gekocht oder gebraten werden; im vierten zwei eber-köpfige Höllenwächter, die zwei Wesen mit Speeren stoßen. — In unserem Text bezieht sich vielleichtbhrstodbharjana auf Tapana, pitarapraveia auf Pratäpana.

4 In Avici erfaßt das Feuer die Wesen an allen Seiten (BEAL : on every side; Mv.: hestä upari pärsvato;WENZEL: von allen vier Seiten, von oben und unten). Das Folgende in unserem Text scheint ein Er-klärungsversuch des Namens avid (,,ohne Welle" = „unbeweglich", acala) zu sein. Andere Texteleiten die Erklärung des Namens von der Bedeutung vici* = avakäia her (BEAL: there is no cessationof their misery for a moment, and so it is called "no intermission"; WENZEL: Und weil die Lebewesenkeine Unterbrechung finden in dem Feuer und der Qual, deswegen wird diese Hölle Mthsams-med („Gränzen-los)" genannt), oder von vlci * = sukha (S.: yato na vlci sukhassa tenävlciti sammato; AbhdhKVy.:avicir yaträtimäträgnijvälälimgitänäm sattvänäm sukhavicir antaram nästi); AbhdhK. I l l , S. 149 stelltbeide Erklärungen zur Wahl.

5 Lies: °nayanäyaivam. 6 Lies: praticchadeyam.

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140 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

mahäm [ä^srayali)1 o sahasrair149V4 astämgopetam päniyam niscarati2 tena sarvä3 käranäh [4] sämyamte|4

c) tato bhagaväm vajräsanädhi(rüdhah) . . .V5 dhiragambhirodärena ca svarena dharmam desa[5]yati|

tac chrutv(ä) m[ä]5 cyut(ä)h sugatävy6 upapa[dyam](te|)

6.") (a)[paj-V6 sarpa märisäpasarpa parvatam pätayä[6]miti na cä . . . satayäm apasarpa[t]i[|] .e

(su)kha-149Rl samspar[s]o mahäms cäsrayo mahänarakän sa[i]rvän avasta[bh](ya) kä-

raiiäs ca vinasyamti(l)7

(sa)rvaduhkhavinirmuktäh sukham tisthamti|R2 b) [2] punah sa puru(sa) [t]. mürdhany utsrjati sa tasya karun(ä)

[sa]rväms ca satvämR3 narakäips pasyati| pusparasadhä[3]räbhih simcyamänam|9 evam ti[ryä]m [p](r)et[ä](m

manusyäm^ ca|)10

R4 c) [trojpanimittäm^pamcacacyavanänimittaih^duh^jkhitämpasyati cchäyäm sväsrayasya [p](a)sya(ti|)

[d], v. g(ä)tr[e] tisthati| [e]kavisayälambanasamartham cäsya cittamR5 bha[5]vati na bhüyah13 alätacakravat|14 sarvavi[sa](yä). .hi[da]

Qualen [gerichteten] Geistes. Groß (wird die Gestalt) des der Unermeßlichkeit zugewandten[Yogin] fließt mit tausen-den von ein kostbares Getränk heraus. Durch dieses kommen alle Qualen zumErlöschen.

c) Dann (erscheint) der Erhabene auf einem Diamantthron (sitzend)und ver-

kündet mit weisen, tiefen und erlesenen Worten die Lehre. (Die Wesen) vernehmen diese understehen, (aus der Höllenexistenz) herausgefallen, in einer guten Existenzform wieder.

6. (nicht übersetzt)

1 Lies: mahän ö°. Vgl. 149V6: (su)khasamsparso mahäms cäsrayo.2 Vgl. 148V6—Rl: (u)bh(a)yah(a)st(angu)linihsrtäbhih astämgopetä(bhih sa)l(i)ladhärabhir avasesam

mänasam duhkham a[h]. . . .3 Lies: sarväh.4 Vgl. 149R1: karanas ca vinasyamti.5 Erg. zu: (satväs tas)mä(c)t6 Lies: sugatäv upa°.7 Vgl. 149V3: tasyaiväpramünasayasya mahäm ä(srayah)— astämgopetam päniyam niscarati

tena sarvä käranäh sämyamte\.8 Lies: närakäm.9 Lies: simcyamänän]. Vgl. 148R3: nänävarnarasasekaih satväm (simcya)mänaih; 145V2: (sat)v(ä)

ksiradhäräbhih siktamäträ; 130R3: pusparasanadyah.10 Vgl. 145R5: mahänarakä tiryakpretamanusyäs ca.11 Lies: onimittam112 Lies: ^nimittairt13 Lies: bhüyo 'läta0.14 Der Feuerwirbel, den man fälschlich für ein Rad hält, dient im Buddhismus (wie auch im Ve-

dänta; vgl. LA VALLEE POUSSIN, Vedänata and Buddhism, JRAS 1910, S. 135f.; GLASENAPP, DasGleichnis in der Vedänta-Philosophie, Festschrift Kirfel, S. 92) als Beispiel für eine falsche Vorstellung:Lank. S. 95: acakram alätacakram bälais cakrabhävena parikalpyate, ,,Toren bilden sich bei einem

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VIII. Mitleid (karunä) 141

(ni)m(i)ttäni pamcarajo gjhnanti väsäm i[va] sraja1 gätrasvedo jäyatedaurgandhyam käya[6]m ayakrämati s(v)e äsane devoddhatim n[äla] 149R6

d) [y].nodyatabhävasya bhagaväm simhäsa(nädhirüdha utpad)[y](a)tedharmam ca desayati te ca samvignäh[2] v. ta iti sabdam niScärayamti bha[ga]- 150V1(vata)h pädayo2 patamti|3 [t] . t[[ t]

devesüpapadyamte| evam yävat parani[2](rmi)[t](a)vasavartino deväm pa- V2syatij

7. a) punah ka[runä]saya evam pamcagatikam c(akram) . . . . . . [bhra]myamänam pa-(syat)i4 (drst)[vä] cäsya kärunyam u(tpadyate|)5 [ä]träsanärtham klesaparvatah6 nänä-varnai [3] rägadvesamoliamänavicikitsädr(sti)7 V3

gacchatij sa cäsambh[r]äm[t]as tisthaty8

b) atha sa purusas tarn samsäracakram ä[4]däya tasmim klesaparvate]9 pravisa(ti|) . . . . y4[v]esakan[ta](käm) . . . . mänäm pa-

syati drstvä cäsyadhikataram10 samjä^takarunyasya11 haste vajrautpadyate12 tenatam 75klesapa(rvatam)

7M) Weiterhin sieht der so dem Mitleid zugewandte [Yogin] das die fünf Existenzformenumfassende (Rad) [des Werdens] sich drehen. (Indem er dies sieht, entsteht)bei ihm Mitleid. Um [ihn] zu erschrecken, {entsteht) der Berg der Befleckungen mit ver-schiedenfarbigen, Leidenschaft, Haß, Verblendung, Hochmut, Zweifelsucht und [falsche]Ansicht [darstellenden] geht

Er aber steht unerschüttert.b) Nun tritt dieser Mann mit dem Rad des Geburtenkreislaufes in der Berg den Be-

fleckungen einsieht [der Yogin] Dornen. Indem er dies sieht [und] in noch höherem

Maße von Mitleid durchdrungen [ist], entsteht in seiner Hand ein Diamant. Mit diesem(spaltet) er den (Berg) der Befleckungen

Feuerrad, das kein Rad ist, das Vorhandensein eines [wirklichen] Rades ein"; AbhdhKVy. S. 341,28f.:alätacakravat. yathdläte äighrasamcärät tatratatrotpadyamäne alätacakrabuddhir bhavati, „'wie ein Feuer-wirber [bedeutet], wenn ein Feuerschein durch die schnelle Schwingung hier und dort erscheint, ent-steht der Eindruck eines Feuerkreises".

1 Lies: srajo.2 Lies: pädayoh.3 Vgl. 154R2: te (ca) satvä bhagavantam dr§tvä samamtatah pradhäv(amti bhaga)v(a)tah pädayo

pranamya nam bhagaväm dharmam des(a)y(a)t(i); 159V4—5: sarvasatvä samvignäs ca bhaga(vato'ntike) gacchanti pravrajyäm api yäcante\ bhagaväms caihibhiksukayä pravräjayati.

4 Vgl. 159R1: pratityasamutpädacakram (8amskä)rasämtänikam traidhätukam karmaklesavabaddhambhramamtam abhimukhi bhav(a)t(i).

5 Vgl. 1S0R4: tad asya drstvä adhimatram kärunyam utpadyate\.6 Lies: °parvato.7 Die aufgezählten Eigenschaften gehören zu den kleias, deren Zahl und Reihenfolge in den Texten

verschieden angegeben wird.8 Lies: tisthati\.9 Satzzeichen zu streichen.

10 Lies: cäsyadhikataram.11 Lies: °kärunyasya.12 Vgl. 150R4—5: tad asya drstvä adhimatram kärunyam utpadyate\ sam(jätakä)runyasya ca daksine

haste tiksnam äkas{avar)na{m) sastram utpadya(te\).

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Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

8. a)1 (si)m(h)ä(sanädhirü)[dhä]h2 bhagavamto150V6 dharmam desayanti3 brahmä ca bhrm[6]gäram^ädäyägratahsthitobodhisatvam kathayati

[nya] ja-150R1 yati| bodhau ca pranidhänam s karoti| tac codakam [1] väyunä ksiptam anamtesu lokadhä-

tusu satvän sim[ca](ti|)b) [müjrdhnä praticch(am)n(a) (bhagavämä cäsya si-

R2 rasi pa)tta(m) badhnäti6 kathayati ca namo 'nägate 'dhvani bhavi[£]syajagatkarnadhä-räya7

c) deväs ca krtsnam gaganam äpürya [n] ä bhütvä nipata(nti|)[v] (u)[t]srjanti8

R3 d) tasya prltiprämodyasamjätasya kra[3]mena laksanänuvyamjanaviräji(ta) 9 . .. . yati candramandalasamkäso10 [sat]vä(m)s ca vina[ya](ti|

R4 e) vy)[u]tth[i]tasya cäsya bodhäya drdham adhyäsaya[^](m ut)[pa]dyate|11 äsä cäsya sam-tistha(te) [k](ar)[m](a)[k]l(e)[s](ä)i2*.'

8M) verkünden (auf Löwenthronen)sitzende Erhabene die Lehre, und [Gott] Brahma, der mit einem Kruge im Vordergrundsteht, spricht zu dem Bodhisatva: „

" Dieser besiegt , und legt das Gelübde zurErleuchtung ab. Das Wasser, vom Winde versprüht, besprengt in unendlichen Weltregionendie Wesen.

h) mit dem Haupt bedeckt (Der Erhabene)bindet ein Seidentuch (um den Kopf) [des Yogin] und spricht: „Verehrung [sei dir], dem ineiner zukünftigen Epoche erstehenden Steuermann der Welt."

c) Götter erfüllen den gesamten Luftraum und [Diese] fallen, zugeworden, nieder entlassen sie

d) Ist [der Yogin] von Beglückung und Freude durchdrungen, (erscheint [seine] Gestalt)allmählich mit den [Buddha]malen und Nebenmerkmalen prangend; wie die Mondscheibescheinend und erzieht die Wesen.

e) Indem [der Yogin] erwacht, entsteht bei ihm die feste Hinwendung zur Erleuchtung,und es überkommt ihn der Wunsch: ,,(Von den Tat)befleckungen "

1 Beginn der Pranidhischilderungen; vgl. Einl. S. 54 f.2 Lies: °(rü)dhä bhagavamto.3 Vgl. 165V5: simhäsanüdhirudha buddhäh satvebhyo dharmam desayanti,4 Vgl. WALDSCHMIDT, Buddhistische Kunst, S. 97 f.: „Die Kanne für die feierliche Wasserausgießung

bei der Spende (die bhrngära) ist ein rundbauchiges Gefäß mit langer Tülle und einem Tragbügel überdem Deckel, ähnlich modernen Teekesseln." Vgl. 148R2: brahmais karakahastaih; 151R6: brahmagrhitasuvarnabhüja(na).

5 Vgl. 151R1: bodhäya pranidhänam karoti.6 Vgl. 128V3: bhagaväms easya sirasi pattam badhnäti\ kathayati caivam ünäpünasmrtir bhävayitavya

(Einl. S. 41).7 Lies: bhavisyajjagatP. Zu karnadhara vgl. Einl. S. 55, Anm. 3. Eine andere Form des Vyäkarana

findet sich in 152V6.8 Vgl. 128V4: deväs ca krtsnam gagana püryamanä pusparatnavarsam utsrjanti u. a.9 Erg. äsraya. Vgl. 130R6: tata upasamasukham anubhavati äsrayo laksanänuvyamjanaviräjita

utpadyate\.10 Vgl. 127R1: yogä(c)äräsräyah candramandalasamkäsah.11 Einl. S. 55.12 Vgl. karmaklesüvabaddham 159R1.

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VIII. Mitleid (karunä) 143

9. a) . . . . (ban)dh(ana) . . . A (a)[bh]imukhi bhavati [ta]d asya drstvä2 adhi-mätram kärunyam utpadyate|3 sam[5](jätakä)[ru]nyasya ca daksine haste tiksnam [ä]- 150R5k[äs](avar)[na](m) sastram utpadya(te|)4 . . . .5 (cche)[d](a)-yatip

b) cchatram ca7 a[n]am(tam lokam) [spha]ritvä sarvasatvän upaguhya tistha[6](ti|)s B6

c) (tata) [i]ndranilavarno 'bhisekah^ [p](ü)r(vava)[t|] adhäs10 cordhvam ca [g](atvä) . .' . . . . ! . . ' . . . . [s] . ' . . . .

d) tato hamsarathädhirudhahii brahmä12 ta[i] 151V1bhagaväms cä[s](ya) . . . .

[ä]ryamaitreyas ca tatpariväräs13 ca bodhi[2](satv) V2. -. [gat]e

(an)[u]modayati| brahmä kathayaty14 äsva-[3](satu) [568V1]M (kathayati) V3[458V1]^ (tvam

iti karunasthitih|)17

9.a) (Weiterhin) kommt [dem Yogin] (die mit Fesseln gebundene) zu gesicht.Indem er dies sieht, entsteht bei ihm übermäßiges Mitleid. [Ist er] von Mitleid durchdrungen,entsteht in [seiner] rechten Hand ein scharfes äther(farbenes) Messer. (Mit diesem) durch-schneidet er (die Fesseln)

b) Ein Schirm durchdringt die unendliche (Welt) und umhüllt alle Wesen.

(c (Dann) [erfolgt] die Besprengung, in saphirblauer Farbe (wie oben). [Der Strom] (geht)abwärts und aufwärts,

d) (nicht übersetzt)

1 Erg. zu: (punar ban)dh(anabaddham)? Vgl. bandhanabad(dh)ä 162R5.2 Lies: drstvädhi0.3 Vgl. 148R4: adhimätram\ tesu Jcarunäm avakrümati\.4 Vgl. 150V4/5: samjatakarunyasya haste vajra utpadyate tena tarn klesapa(rvatam). . .5 Erg. (tena)6 Erg. zu: (bandhanäm cche)d(a)yati\tt7 Lies: cänam(tam).8 Vgl. 130V4: mürdhatas c(a ni)h8rtam ratnamayam cchatram anamta lokadhätüm spharitvä tisthati.9 Vgl. Einl. S. 41.

10 Lies: adhas. Vgl. 136V2: urdhvam cädhäs ca spharitvä; 154R4: (a)dh(a)s c(or)dhv(am) c(a) gatvü.11 Lies: °adhirüdho.12 Wie unten in der Pranidhidarstellung 152V2—6 erscheinen hier vor dem Yogin Gott Brahma, der

Erhabene sowie der Bodhisatva Maitreya.13 Vgl. 152V3: äryamaitreyah bodhisatvaganaparivrtah; 128V5: äryamaitreyam anekasrävakasahasra-

parivüram.14 Vgl. 150V5—6: brahmä ca bhrmgäram üdüyägratah sthito bodhisatvam kathayati.15 Beginn der Parallelhandschrift 2 A; Textwiedergabe S. 23f.16 Beginn der Parallelhandschrift 1; Text wiedergäbe S. 23.17 Vgl. 151R5: iyam apara karunasthitih\\ ; 153R3: (iyam aparä karu)nästhitih.

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144 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

151V4 10. a) [pu]nar abhisekapravähänamtaram| sthitih kuttimasau[4], . . . (anamtäparyamtäbhavati| t&[458V2]to) [568V2] ratnam(a)[y](o v)r(k)[s](a udgatah krtsnamlokami spharitvätisthati| vrksamüläni ca kämcanacakre pra)tisthitäni sauva[455F3]rna2 ksiraparipürnäni

Vö [568V3] drsyam[5]te|3 vrksädha[s](tät) yajnavätä yatrahoAhisa[458V4](t\üh sar)v(am) sarvatra sarvadä praya(cchan no)

V6 . . . . [568V4] purusah kathayati| a[45SF5]smim sthäne bodhisa[6]tva4 sarvasatv(änämsarvamanoratha) k(r)tvä[bh]i[sa]m(bu)[ddh](o) bodhim5 asamkhyasatvaparivära-[458V6]h [568V5] [n]i(rupadhisese nirvänadhätau pravisamtiti6

151R1 b) ta)t(o) 'sya hrdaye stri samutpadyate suvarnavarnä[2](vadätavastra[45<SJ?2]prävrtä|sapattasuvarna[56SF6]mä)läv(a)b(a)[d]dh(ä) [s](ai)n(am) pr(o)tsäha[y](ati|)7 tv(a)[m](a)pi täv(at) . .[r] s (Säv ätmänam pra[45Si?2]namya bo)[dhä]ya pranidhänamkaroti9

R2 c) vyutthitasya cäsya10prani[2](dhäna) (h) [sa]rvasatvopa[455Ä3]-ri patati| tac ca d(rstv)[ä sjamjätapritiprämodya11 (ni)rgatya

10. a) Weiterhin ist der Standort [des Yogin] unmittelbar nach den Besprengungsströmenin (unendlichem) Umkreis Estrich- Dann kommt ein Baum aus Edelsteinen zumVorschein und durchdringt die ganze Welt. (Die auf der Goldscheibe) feststehenden, goldenenund mit Milch angefüllten (Wurzeln des Baumes) erscheinen. Unterhalb des Baumes [sind]

die Opferstätten, wo der Bodhisatva, alles überall undallezeit hingebend, spricht der Mann: „Andieser Stelle tritt der Bodhisatva, nachdem er alle Wünsche aller Wesen (zur Erfüllung) ge-bracht hat und zur Erleuchtung gelangt ist, mit einem Gefolge von unzähligen Wesen in dieerlöste Region des Verlöschens ein."

b) Dann entsteht im Herzen [des Yogin] eine Frau von goldener Farbe und mit einemweißen Gewand bekleidet, die umwunden ist von einem Goldkranz mit Seidentüchern. Diesespornt ihn an: ,,Auch du " (Dann) verneigt er sich selbst und legt dasGelübde zur Erleuchtung ab.

c) Indem [der Yogin] erwacht, [bleibt sein] Gelübde / . .fällt über alle Wesen. Indem er dies sieht, gehen von (ihm), der von Beglückung und

Freude durchdrungen ist, aus und umhüllen das gesamte Meer der

i 458V2: liest: lohe.~ Lies: °var?iüni (so richtig Parallelhs. 1, V3).3 Vgl. 127V2—3: tato mürdhnah ratn(amayo vrksa)h anamtä lokadhatavah spharitvä tisthati\ vrk-

samüläni ca kämcanacakre pratisthitö drsyante\.4 Lies: °satvah.5 Vgl. 139V4: abhisambuddha bodhe.6 Lies: pravisatiti. Vgl. 151R3: buddhän anekasahasrapariväran nirupadhisese nirvänadhatau pravi-

satih.7 Vgl. 148V3—5: drstvä cäsya karunä bhavati\ tadadhipatirüpam\ hrdaye stri su(varnä)bh(ä) av(a)d(ä)-

ta8traprävrta utpadyate] utpamnä yoginam protsäha{yati\) käryah aham te sarvaparahitaka(ran)esarvänukülam sähäyyam karisyämiti; 148R1—2: tathaiva ca hrdayasthä karu(nä) protsäha(ty u)ddharasnäpaya cainäm satvän iti.

8 Erg. tataht9 Vgl. 150V6: bodhau ca pranidhänam karoti; 152V4: sa bhagavatpädayo pranamya kathayati\. Das

in 150R1 und 152V5 auf das pranidhäna folgende vyäkarana des Erhabenen fehlt hier.10 Vgl. 150R3: (vy)utthitasya cäsya bodhäya drdham adhyäsaya(m ut)padyate (Einl. S. 55).11 Vgl. 150R2: pritiprämodyasamjätasya.

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VIII. Mitleid (karunä) 145

krtsnam sa[45&R4]tvasamudram upaguhya tistham[3](ti|1 kramena) 151R3. . . . buddhän a[ne](kasahasrapari[45&ß5]väran2 nirupadhisese nirvänadhätau pravisatih3

iyam apara5 karunästhitih6 ||

11. a) punah [4] (karunäsayasya [458R6] bhrüvivara upanibaddhacetasa7 cchidram [568B4] R4utpadyate|8 tattra) 9 (pa)[s]yati| tamnihsrtaur10 älokairlokam avabhäsitam pasya^t i l ) 1 1 [568R5] (samudräm sa) . . R5

k(äm)c(a)n(a)c(ak)r(e). [568R6] nagarabhavanodyänäni pasyati tän|12 [6] R6

[brajhmä grhitä[56&Ä7]suva-rnabhäja(na)13 (ni)hsrtäs14 candramandalasamkäsä nadi15 [1] [ä](sra- 152V1yam p)[ür](ayati|)16

Lebewesen. Allmählich sieht er Buddhas mit vieltausend-fachem Gefolge in die erlöste Region des Verlöschens eintreten.

Dies ist ein weiterer Standort des Mitleides.

ll.a) Hat sich [der Yogin] dem Mitleid zugewandt [und sein] Denken auf den Zwischen-raum [zwischen] den Brauen konzentriert, entsteht weiterhin ein Hohlraum. Darin sieht er(den Erhabenen) Durch den Lichtschein, der aus diesem hervor-kommt, sieht er die Welt erleuchtet Meere

auf der Goldscheibesieht er Städte, Häuser und Gärten. Diese

[Gott] Brahma, der eine goldene Schale trägt. . . (erfüllt) ein [daraus] hervorkommender, wie die Mondscheibe scheinender Fluß [seine](Gestalt).

1 Vgl. 130V5: pattäh krtsnam s(atvasamu)dram upaguhya tisthamti; 131R6: ratnavarsenakrtsnam satvasamudram (u)pagüdham; 153R6: ratnakütägärair ivopagudhäm.

2 Lies: °värän.3 Lies: pravis'atah.4 Vgl. 151V5\ asamkhyasatvaparivärah nirupadhisese nirvänadhätau pravisamüti.5 Lies: aparä.6 Vgl. 15IV3: iti karunästhitih,7 Lies: °cetasaä chi°; vgl. Einl. S. 20.8 Einl. S. 36.9 Erg. (bhagavantam).

10 Lies: °nihsrtair (so richtig Hs. i , R6).11 Vgl. 159V4: (ta)to bhagavan utpadyate tamnihsrtais cdlokai(h sat)v(a) av(a)bh(äsi)t(a).12 Viräma wohl durch das Zeilenende bedingt. Lies: täm.13 Lies: grhita0. Vgl. 150V5—6: brahmü ca bhrmgäram üdäyägratah sthito.14 Lies: °srtä.15 Lies: nady.*6 Vgl. 152R1-2: samyaksamb{uddhä)s tamn(abhinih)srtäbhis candramandalasamküsabhir na-

dibhir yogäcäräs(r)ayam äpüryate].10 Schlingloff, Yogalehrbuch

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146 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

b)i eva pravähah2 [568R8] adho yä(vad väyumandalam)3 [ü]rdhva(m)yävac caturtham dhyänam iti tadvarnam evävasthäpya punar mürdhnä pravisya4 bhruvi-

152V2 varäm nirgato dvitiyas ca [2] näbhyahs sthitim äpü(rayati|) racitais ca buddh-äsräyaih6 sthi[t]i(h pürnä dr[sya]te|7

c) tato hamsarathädhirüdhah8 brahmä prädur bhavati|9 daksine [c]ä[s](ya) pär£ve sau-V3 varnena padmam väme nilä[3](bham|) [ta]to bhagaväm10 cch(u)[d](dhäväsadevapari-

v)[r](to n daksine padmaka)rnikäyäm nisidati suddhäväsäs ca deväh patresu äryamaitreyah12

V4 bodhisatvaganaparivrtah13 tarne14 pä[4]rsvepadma(kar)[n](i)käy(äm nisidati bo)dhisatvä15pa-(t)r(esu|

d)16 tatah karunävi)härinah samjätaprasädasya17 pädamüle padmam (utpa)[dya]te|18 sa

b) [geht] ein Strom abwärts bis zum (Windkreis) und auf-wärts bis zur vierten Versenkungssphäre. Nachdem er deren Farbe abgetrennt hat, tritt erwieder durch das Haupt ein und geht vom Zwischenraum [zwischen] den Brauen aus, undein zweiter vom Nabel, und erfüllt den Standort. (Dann) erscheint [sein] Standort vonBuddhagestalten, die mit besetzt sind, (erfüllt).

c) Dann tritt [Gott] Brahma auf einem Schwanenwagen in Erscheinung, sowie an seinerrechten Seite ein Lotos mit goldenem [Glanz] und an [seiner] linken ein blau (leuchtender)[Lotos]. Dann setzt sich der Erhabene, von den Suddhäväsa-(Göttern umgeben, an der rech-ten) [Seite] in die Samenkapsel der Lotosblume nieder und die Suddhäväsa-Götter in dieBlütenblätter. Der edle Maitreya, von der Bodhisatvaschar umgeben, (setzt sich) an derlinken Seite in die Samenkapsel der Lotosblume (nieder) und die Bodhisatvas (in die) Blüten-blätter.

d) (Dann entsteht) unter den Füßen des [Yogin], der (in Mitleid) wandelt und von Ver-

1 152V1-2: Einl. S. 38 f.2 Lies: praväho 'dho.3 Lies: °(mandala)m ürdhva(m). Vgl. 125V2: adho yävad väyumandal(am).4 Vgl. 129R3: praväho yävad aghanisthäm devän avabhäsya caturdhyänarasam ädäya-

mürdhnä punah pravisati\.5 Lies: näbhyäh. Vgl. 129E3: punar bhrumadhyäd ekah praväho nirgacchati dvitiyo näbhyä misri

bhütam prathivi spharitvä tisthati \.6 Vgl. buddhäsr(a)yä 122V4 « 164V4.7 Vgl. 135V2: (sthitir) p(a)ripürna drsyate.8 Lies: °rüdho.9 Vgl. 150R6: hamsarathädhirudhah brahmä; 169V3: sauvarnaratnacitarathädhirü(dham brah)m(ä)-

n(am) pasyati\.10 Lies: bhagavän ch(u)°. Vgl. Einl. S. 20.11 Suddhäväsa ist der Name der vier obersten Götterklassen der Formenwelt; vgl. Einl. S. 33.12 Lies: °maitreyo.13 Lies: ®vrto.14 Lies: väme.15 Lies: °satväh.16 152V4-6: Einl. S. 55.17 Vgl. prasädajätah 152R2.18 Vgl. LV. S. 84,19: yatrayatra ca bodhisattvah padam utksipati sma tatra tatra padmäni prädurbha-

vanti sma.

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VIII. Mitleid (karunä) 147

bhagavatpädayo1 pranamya2 kathaya[5]ti| bhaga[v](am) [sy]Sm aham anäga(te 'dhvani 152V5sarvasatva)parinäyake|3 [s](ar)[v](a)s(a)tv(a)vy(ä)[dh](mä)m apahartä samyaksambuddhaiti tato ssya bha[g](aväm päni)[n](ä) mürdhänam parämrsatij kathayati ca pu[6]traka V6(bhavi)syasi tvam a[n]ägate 'dhva(ni sarvasatvavyädhmäm apa)hartä samyaksambuddha iti|4

e) tato devä hrstäh krtsnam gaganam spharitvä pusparatnavarsäm5utsrjamti|6

sthityupari7 (ni)[i]sannänäm ca buddhänäm sarvasroto(bhyo ratnavrk)s(ä)h 8 nirgacchamti| 152R1ta[da](dhir)[ü]dhäh samyaksamb(uddhä)s9 candramandacitä10 yävad aghanisthä devä11 iti12

tam[n](äbhinih)srtäbhis candramandalasamkäsäbhir nadibhi[2]r yogäcär[äs](r)ayam äpürya- R2tOp3

/) ta(t)[o] (bhagaväm) cch(u)d[dh]äväsädevaparivrta14 [ä]r[y]amaitre[y](o) bodhisatvagana-parivrtah15 ürdhvam yathägatä abhiruhamti sa ca prasädajätah^ ratnäni puspäni ca ksi[3]- R3(ptäni devaih) [pa]riga[v](esat)[e](|

trauen durchdrungen ist, ein Lotos. [Der Yogin] verneigt sich zu Füßen des Erhabenen undspricht: ,,O Erhabener, ich möchte in einer zukünftigen Epoche der Führer (aller Wesen)sein; ein Tilger der Gebrechen aller Wesen, ein völlig Erleuchteter/' Dann berührt der Er-habene sein Haupt (mit der Hand) und spricht: ,,Mein Sohn, du wirst in einer zukünftigenEpoche ein Tilger (der Gebrechen aller Wesen sein), ein völlig Erleuchteter."

e) Dann durchdringen Götter frohlockend den gesamten Luftraum und entlassen einenRegen aus Blumen und Edelsteinen Von allen Körperöffnungen der über[seinem] Standort sitzenden Buddhas gehen (Edelsteinbäume) aus. Auf diesen sitzen bis hinzu den Aghanistha-Göttern völlig Erleuchtete, mit Mondscheiben besetzt. Von Flüssen, diewie die Mondscheibe scheinend aus deren Nabel hervorkommen, wird die Gestalt des Yoginerfüllt.

/ ) Dann steigen (der Erhabene), von den Suddhäväsa-Göttern umgeben, und der edleMaitreya, von der Bodhisatvaschar umgeben, so wie sie gekommen waren, aufwärts. VonVertrauen durchdrungen sammelt [der Yogin] die (von den Göttern) verstreuten Edelsteineund Blumen.

1 Lies: °pädayoh.2 Vgl. 154R2: (bhaga)v(a)tah püdayo pranamya; 151R1: s(ä)v ätm(ä)n(am pra)namya bodhäya

pranidhanam karoti.3 pw. und BHSD: parinüyaka.4 In 150R1—2 lautet das Vyäkarana: (bhagaväms cäsya sirasi pa)tta(m) badhnäti kathayati ca namo

'nägate 'dhvani bhavisyajagatkarnadhäraya.5 Lies: °varsam.6 Vgl. 128V4: deväs ca krtsnam gagana püryamäna pusparatnavarsam utsrjanti (Einl. S. 40).7 Vgl. 135V2: sthityupari ca parvatä- drsyamte\.8 Lies: °(vrk)s(ä). Vgl. ratnavrksah 131R5; ratnamayo vrksah 127V2. Auch in 151V4 ist die Erschei-

nung eines Edelstembaumes die unmittelbare Folge des Gelübdes des Yogin.9 Vgl. 127V2: mürdhnah ratn(amayo vrksa)h anamta lokadhütavah spharitvä tisthäti\ tasmim vrkse

buddhä drsyamte.10 Lies: oma7idalacitä.11 Lies: aghanistham devän. Vgl. yävad aghanisthäm devän avabhäsya 129R2 u. a.12 Vgl. 131R4: aghanisthapa(ryamtam lokam) padmacitam ta(dadhirü)dhä(m)s ca buddhän pasyati

tannihsrtaih pravähaih svam äsrayam pürya(te) (Einl. S. 53 f).13 Vgl. 151R6—152V1: candramandalasamkäsä nadl ä(sraya?n p)ür{ayati). Vgl. auch das Ende der

ersten Pranidhischilderung 150R2—R3: tasya pritiprämodyasamjätasya kramena laksanänuvyamjana-viräji(ta äsraya) . . . . yati candramandalasamkäso satvä(m)s ca vinaya(ti\).

14 Lies: °väsadeva°. 15 Lies: °vrta. 16 Lies: °jäta.

IQ»

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148 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

iyam aparä karu)nästhitih1

g) ante ca sarvam näbhyäm jneyam nirudhyate| buddhäs ca padmädhirüdhäh käye 'ntar-gatä drsyamta2 iti vyutthänamj

152R4 12. e[4]vam asya saparika(rmä savisesä ka)runä nispam(nä va)ktavyä|3 atah param idäni4

aparopatäpibhavah ksämtisauratyamärjavamrdutve5 parakäryavyasanitvam sauhrdam am-R5 gä[5]ni karunäyäh e[bh]i (gr)hita6 karunäh7 punahpu(nar ä)rabhyasyamänä8

mahäkarunävähika9 bhavatiti ||

(Dies ist ein weiterer) Standort des (Mitleides).g) Am Ende wird alles zu Erkennende im Nabel zum Verschwinden gebracht. Die auf

Lotosblumen sitzenden Buddhas erscheinen in [seinen] Körper eingegangen. So [erfolgt] dasErwachen.

12. So kann man sein Mitleid samt Vorbereitung (und Besonderheiten) als vollendet be-zeichnen. Darüber hinaus sind nun als Glieder des Mitleides [zu nennen]: Das Empfinden desSchmerzes anderer; in Geduld, Milde, Sanftmut und Zartheit die Anteilnahme an fremdenTaten; Freundschaft. Wird das Mitleid mit diesen ergriffen und immer wiederbegonnen, führt es das Große Mitleid herbei.

1 Vgl. 151V3: iti karunüsthitih; 161R3: iyam apara karunästhitih ||.2 -Vgl. 136B1—2: buddhapratyekabuddhasrüvakäh —amte ca tadäsraye -pravisamti] (Einl.

S. 53).3 Vgl. 128R2: änäpanasmrti saparikarmä\ savisesä nispamnä vak(tavyä).4 Lies: idänim.5 Lies: °märdava0^6 Lies: (gr)hitä.7 Lies: karunä.8 Lies: (ä)rabhyamänä'!9 Lies: °ävähikä.

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IX. Freudigkeit (mudita)

Vorbemerkung

Wie das Mitleid sich den leidenden und gequälten Wesen zuwendet, erfaßt die Freudigkeit dieRegionen der Seligen. Der Yogin freut sich über ihr Glück und überträgt seine Freude auf dieWesen (3.-5.). Das höchste Glück jedoch, das den Irdischen zuteil werden kann, ist die Jünger-schaft des Erhabenen (6.).

karunänamtara1 mudi[t](ä n)[i]rdistä bhagavatäp

1. a) atas tatsäma[6](rthya)m . . .e kimartham punah 152R6ka(runänamtaram) m[u]ditänirdesas 3 tad ucyate (1) vihimsäpratipaksänamtaram4 Irsyä-äratipratipaksäviskaranärtham|5 (2) pa[ra][2][d]u[hkh](a)pritipratipaksänamtaram vä pa- 153V1rasukhäpri(ti)pratipaksäviskaranärtham| (3) nirvidäkäramanasikäränamtaram vä prä-modyä[k](ärä)nukülamanasikaro6 dyotanärtham| (4) duhkhltäpanä[2]yanäsayamanasikärä- V2namtaram ? vä hitasu[kh](ä)numodanäsayamanasi[kä]ro8 dyot(a)[nä]rtham|

Der Erhabene hat gelehrt, daß unmittelbar auf das Mitleid die Freudigkeit [folgt].

l.a) Nun deren Funktionen Aus welchemGrunde aber ([folgt] unmittelbar auf das Mitleid) die Beschreibung der Freudigkeit? Dar-über lehrt man:

(1) Um unmittelbar nach dem Hindernis Grausamkeit die Hindernisse Neid und Unlustdeutlich zu machen; oder (2) um unmittelbar nach dem Hindernis 'Beglücktsein über frem-des Leid5 das Hindernis 'Nichtbeglüektsein über fremdes Glück' deutlich zu machen; oder (3) umunmittelbar nach dem Beherzigen des Aspektes des Kummers das dem Aspekt der Freudig-keit angemessene Beherzigen zu erhellen; oder (4) um unmittelbar nach dem Beherzigender Zuwendung zum Entfernen [des Leides] der Leidenden das Beherzigen der Zuwendungzur Mitfreude an [fremdem] Heil und Glück zu erhellen.

1 Lies: °änamtaram.2 Vgl. 155V2: muditäsamanamtaram upeksä nirdis(t)ä (bhagavatä\).3 Vgl. 147R2: karunäprayoganirdesah.4 Zusammenstellung der Hindernisse (pratipaksa) und der zu beherzigenden (manasikära) Dinge

s. oben, S. 116f.5 Liies: irsyärati0. Vgl. 155V3: irsyäratipratipaksänamtaram.6 Lies: °kära°.7 Lies: duhkhitäpanayanä0

8 Lies: °kära°

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150 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

b)1 atha kimsvabhävä muditä tad ucyate | sauma(na)[s](y)e(t)i [sa]2 svabhävä3 sä tu sänu-153V3 parivartä sa[3]samprayogä parigr(h)ya(mänä| kämävacarä catuh)skandhas[va]bhävä| ru-

pävacara4 pamcaskandhasvabhävä| äsraye kämadhätväsrayä| älambane kämadhätvälam-V4 bana5 bhümi[4](tah kämadhätau dh)[y](ä)nadvaye ca tatra sau(manasyam) [dv](a)y(a)-

sadbhä[v](am||)6

[ta]tprayogah2. a)7 adhimäträdhimätrasya mitrasya sukhena prlto bhavatib) evam madhyasya mrdunah8 udäsmasya

V5 c) e[5](vam adhi)[mä]trasyämitrasya sukhena prlto bhavati

3. a) (opa)[n](i)bandhacetasah9 ebhi10 prakäraih satvän adhimucyamänasyaV6 hr(daye padjmpjnl11 prädur bhavati| suvarnavälukästi[6](rnä12suvarna)padmaih13vaidürya-

nädaih14 ratnacitaih15 pürn(ä) tadadhirüdhä(m)|16 sa[tvä]n17 sarvälamkäravibhüsitäm|18

b) Was ist nun die Freudigkeit ihrem Wesen nach ? Darüber lehrt man: Sie ist ihrem Wesennach aus Frohsinn bestehend. Sie muß zusammen mit [ihren] Folgerungen und Verbindungenerfaßt werden. (Gehört sie der Sinnenwelt an), besteht sie ihrem Wesen nach aus (den vier)Gruppen; gehört sie der Formenwelt an, besteht sie [ihrem] Wesen nach aus den fünf Grup-pen. Hinsichtlich der Gestalt entspricht sie den Gestalten der Sinnenwelt, hinsichtlich desObjektes hat sie die Region der Sinnenwelt zum Objekt. (Hinsichtlich der) Stätte (beziehtsie sich auf die Region der Sinnen weit) und auf die Zweizahl der [unteren] Versenkungs-sphären. Hierbei [bedingt] (der Frohsinn) das Vorhandensein der Zweizahl.

Deren Übung:

2.a) [Der Yogin] ist über das Glück eines im Übermaß übermäßig [guten] Freundes be-glückt;

b) ebenso über das eines mittelmäßigen und mäßigen [Freundes] und eines Gleichgültigen;c) ebenso ist er über das Glück eines übermäßig [großen] Feindes beglückt.3. a) Konzentriert [der Yogin] {dann) [sein] Denken auf {die Freudigkeit) und ereifert sich

durch diese Mittel um die Wesen, tritt in [seinem] (Herzen ein Lotosteich) in Erscheinung,[dessen Uf er]mit Goldsand bestreut ist und der von (goldenen) Lotosblumen mit gläsernen, edel-steinbesetzten Stengeln erfüllt ist. Auf diesen sieht er mit allem Zierat geschmückte erfreute

1 153V2-4: Vgl. 139B6-140V1; 147R2-E4; 155V6-R1; s. oben, S. 117.2 Lies: sä3 S. oben, S. 117 Anm. 3.4 Lies: rüpävacarä.5 Lies: °älambanä\.6 Ergänzung unsicher. Zum Inhalt s. oben, S. 117, Anm. 4.7 1S3V4-5: Vgl. 139V2; U7R4-5; 155V5; s. oben S. 118 und Anm. 1.8 Lies: mrduna.9 Lies: %addhacetasa. Erg. zu: (tato muditopa)n(i)baddhaceta^a.

i° Lies: ebhih.11 Lies: (pad)mini. Vgl. 147V2: hrdaye ca\ ksirapuskirini.12 Vgl. 133V2 \ (survarnav)älukäcüam iva; vgl. auch Sukh. S. 39,4: mahänadyo suvarnavälukä-

samkirnüh; LV. S. 274,1: suvarnavälikäsamstrtä (sc. puskirinl).13 Lies: °padmair.14 Lies: °nüdai. Vg.. 144V1: vaidüryadamdäpadmäni.15 Vgl. 146R1: nünäratnacitai padmair.16 Satzzeichen zu streichen.17 Vgl. 146JR2: padmesu satvä nisannäm buddhavapurdhärino. 18 Satzzeichen zu streichen.

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IX. Freudigkeit (mudita) 151

pramuditära pasyati| tadvat krtsnä(yäm pr)[th](i)[v]yä(m) drst(v)ä casya1 pritis ut-padyate|

b) anumoda[l](näkära£ ca modamtu bata satvä iti |)3 153R1

4. a) [pu]nah4 mudita sah5 nänäsukhasamarpitah6 satvasamudrah?abhi(mukhi bhava)ti| cakravartisadrsäbhir vibhüsitäbhih [2] (drs)[y](am)t(e) hr« R2dayäc cäsya sauyarno dhvaja utpadyate8 nä sa ca mürdhnä nir-gatab krtsnam lokam spharityä sarvo(pakara)[na]varsam amte ca ratnavarsam muncati]9

tena ca [3] (sat)y(ä b)[u]ddhadharmasamghesu käram kurvanti R3b) (hr)dayäi0'syas (uva)rrtäbhästripramuditotpadyatel11 muditädhipatirüpam12 sainam

(sam)[u]tkarsayati13 sädhu sädhu sobhanam idam ärabdham|[4] eyam iya satvä ihaloke R4paraloke [s]ukhe[n](a)[n]ugr(hitäh|14

c) y)[ä]vatparinirmitayasavartideyäm15 sukhenasukhitäm[d](r)[s][tv)ä p(r)itir utpadyate[16

d) anumodanäkäras ca [5] modamtu bata satvä iti|17 R5

Wesen sitzen, und ebenso auf der ganzen Erde. Indem er dies sieht, entsteht bei ihm Be-glückung.

b) [Seine] Mitfreude (hat den Aspekt: Freuen fürwahr sollen sich die Wesen).

4M) Hat [der Yogin] {sein Denken auf die Übung) der Freudigkeit {gerichtet), (kommt ihm)weiterhin das mit mannigfachem Glück durchsetzte Meer der Lebewesen (zu gesicht). MitWeltherrschern entsprechenden, geschmückten erscheinen sie. Aus dem Herzen[des Yogin] entsteht ein goldenes Banner Dieses gehtdurch [sein] Haupt aus, durchdringt die ganze Welt und entläßt einen Regen aus allenLebensmitteln und am Ende einen Edelsteinregen, womit (die Wesen) vor Buddha, der Lehreund der Gemeinde Spenden darbringen.

b) In seinem Herzen entsteht eine goldleuchtende, erfreute Frau als Verkörperung derFreudigkeit. Diese lobt ihn: Trefflich, trefflich; vorzüglich [hast du] dies begonnen. So sindgleichsam die Wesen in der diesseitigen und in der jenseitigen Welt vom Glück begünstigt.

c) Indem [der Yogin die Wesen] bis hin zu den Paranirmitavasavarti-Göttern vom Glückbeglückt sieht, entsteht [bei ihm] Beglückung.

d) [Seine] Mitfreude hat den Aspekt: Freuen fürwahr sollen sich die Wesen.

1 Lies: cäsya.2 Lies: pritir.3 Vgl. 153B4 = 154R3: anumodanakäras ca modamtu bata satvä iti. Vgl. AbhdhK. VIII, S. 198:

,,Les &tres rejouis {mudita) sont l'objet de la joie. A leur endroit l'ascete pense: 'Rejouis les etres!' et,par lä, entre dans la 'meditation de joie', muditabhüvana."

4 Lies: punar.5 Lies: °so. Erg. zu: muditä(prayogävahitaceta)so; vgl. etwa 135V2: äyatanapariksävahitacetasah.6 Vgl. LV. S. 85,5: te suhhasamarpitä bhavisyanti.7 Lies: °samudro *bhi°. Vgl. aber 145V3, 158R2/3: °samudram abhimukhi bhavati (Einl. S. 22).8 Vgl. 115V6: ndsagrac cäsya vaidüryadhvajo (n)ir(gatah) (Einl. S. 35, Anm. 7).9 Vgl. 148V'5—6: tat(ah karu)nädhipatirüpam hrdayän nirgatah (kr)tsn(am) gaganam (spha)-

r(i)tvä (sa)r(v)opakaranavrstim mumcati. Vgl. auch 170R5: hastesu grhitaratnopakaranä purusä.10 Lies: (hr)daye.11 Einl. S. 35; vgl. auch S. 43.12 Lies: mudita0.13 Vgl. 148V4: karunä tadadhipatirüpam\ hrdaye stri utpadyate] utpamnä yoginam protsä-

ha(yati\) « 151R1 (Einl. S. 50).14 Vgl. 142V4: satvän anugrhniyäm. 16 Vgl. 154R3: drstvä priti u(tpadyate).15 Lies (mit 150V1): para*. Vgl. Einl. S. 32, Anm. 8. i7 S. oben, Anm. 3.

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152 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

5. ä) tatsämanamta^a)!]!1 (a)nagatena2 sukhena sukhita(m)|3 satväm (pajsyatip* tato'sya brahmasadrsam äsrayam5 utpadyatej6 sarvasr[oto]bhyäs7 ca suvarnabhäni8 candrama-

153R6 nda[6]läni nänacitäni9 nirgacchamti taträdhirudhäm10 (satväm) tatsadrsavarnän ratnakütä-gärair11 ivopagudhäm12 pasyati)

b) tadvad anam[ta]m [l]o(ka)m (dv)[i]tiye dhyänej13 evam eva nilavarno dhätu14 sarve-154V1 [s]äm| ta[c] ca [1] (u)[t]padyat(e)|

6. a) anu [dy]änänubhavadarsanam vitarägänäm adhipa-(tivibhäganisyam)darupair15 vedit(av)[y](a)[m|]

V2 b) [2] nubhävena eva16 naya . .(mana)sikäraprayuktasyaikasmim17 bhäge manusya(lokam de)vä(m)s ca pa-

V3 syati dvitlye bh(äge) [3] sam

5.a) Unmittelbar darauf sieht [der Yogin] vom zukünftigen Glück beglückte Wesen.Dann entsteht seine Gestalt Brahma entsprechend, und von allen [seinen] Körperöffnungenengehen goldleuchtende, mit verschiedenen [Edelsteinen] besetzte Mondscheiben aus. Aufdiesen sieht er Wesen von entsprechender Farbe sitzen, die gleichsam von Edelsteintempelnumhüllt werden.

b) Ebenso [sieht er] die unendliche Welt in der zweiten Versenkungssphäre; [sie ist] ingleicher Weise eine blaufarbene Region für alle [Wesen]. Dann entsteht

6M) soll man wissen, daß die Schau der Empfindung desfür diejenigen, die von Leidenschaft frei sind, in den Formen Verkörpe-

rung, (Zerlegen und Ergebnis) [erfolgt].b) durch die

Macht des Geübten, [das Zerlegen] zu beherzigen, sieht [derYogin] auf der einen Seite die Menschen(welt) und die Götter, und auf der anderen (Seiteden Buddha), der , der

1 Lies: osamanamta(ra)m a°.2 Lies: (a)nägatena.3 Lies: sukhitä(m). Satzzeichen zu streichen.4 Vgl. 128V4—6: anügatabhävanäyüm\ manayah tadadhirüdho yogäcärah ätmänam

pasyati \.5 Lies: äirayam ut°.6 Vgl. brahmäsrayo 144R6; brdhmarupinah satvä 144V3.7 Lies: °srotobhyas.8 Lies: suvarnabhäni.9 Lies: nänü0. ratna ist wohl versehentlich ausgelassen; vgl. 124V1: ratnacitädity(a)m(a)nd(a)l(ani);

130R3: nänävarnaratnanaksatracandramandalanadyah; nänäratnacita auch 146R1, 146R2.10 Lies: °rüdhäm. Vgl. 144R4: candramandalüdhirüdham cät(rnäna)m.11 Vgl. 165R4: . . . ratnakütäsärai . . .; 158R4: satvä vaidüryastambhanihsrtaih pattai

tadv(arnais ca kütägü)rair avacchüditä drsyamte.12 Lies: °güdhäm.13 Die Meditation der Freudigkeit reicht nur bis zur zweiten Versenkungssphäre; s. oben, S. 117,

Anm. 4.14 Lies: dhätuh.15 Lies: °rüpair. Vgl. 146V4: (vitarägänäm) tribhih rupai(h) pravartate adhipativibhäganisyanda-

rüpaih avitarägänäm ekena adhipatirüpenaiva.16 Lies: °bhävenaiva.17 Lies: °yuktasya\ ekasmim?

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IX. Freudigkeit (mudita) 153

paramena cittada(mopa)samena samanyägatam candrädityasamäbhäsam agnir1 vidyu[t] .[ya pa] [b]uddh(a)[t](e)[jo] visisyate srävakaganam [4] . . . . 154V4

[pa]ripürnasamt(ä)nambh(agava)[ta]scadharmasariram2tasyavistarenabuddhä-nusmrtau3 vi[v]

c) (pa)ksadvayam drstvä

(1) ime 'trapacayah su[5] (ami) [v]ah V5(2) [i](me s)[mr]tyupapattide[v](ä) ami visuddhideva4

(3) ime abhyudayikena5 sukhena sukh(i)n(a)h ami n[i]sr(a)ya[s.i] . . 6

(4) (i)me mahärhapräsädavimänädhirü[dh]ä [6] (ami) V6(5) (i)me mahärhälamk(ä)[r]älamkrtä ami sramanälamkärälam(krtäh)(6) im[e]7 isvarajana[g] (ami)(?) (ime) [./] (ami) 154R1

vom äußersten Zähmen und Erloschensein des Geistes durchdrungen ist und der wie Mondund Sonne leuchtet. Die Glut eines Buddha ist vorzüglicher als Feuer-, Blitz-, .

[Dazu sieht er dessen] Jüngerschar, dieseine Nachfolge verwirklicht, und [er sieht] des Erhabenen Leib der Lehre (in der)

ausführlich in der Meditation über den Buddha (dargelegten Weise).

c) Indem er die Doppelseitigkeit sieht:

(1) Diese [sind als solche, für die die Früchte der in früheren Existenzen vollbrachtenguten Werke] jetzt reifen, (in eine) gute (Existenzform gelangt),(jene) [sind] . .;(2) diese [sind] durch Achtsamkeit als Götter erstanden,jene [sind] Götter durch [ihre] Lauterkeit;(3) diese [sind] durch das vom Erfolg herrührende Glück glücklich,jene [sind] durch die Unterstützungen [des mönchischen Lebens] ;(4) diese sitzen in großartigen Palästen und Schlössern,(jene) ;(5) diese [sind] mit großartigem Zierat geziert,jene [sind] mit dem Zierat der Asketen geziert;(6) diese [sind mit] Herrenmenschen- ,(jene) ;(7) (diese) ,(jene) ;

1 Lies: agni°l2 Vgl. 165R1: (b)u(d)dh(ä)srayesu dharmasariram drsyate] tajjanmadharmasariranihsrtäbhih pra-

bhäbhir lokam spharitvä t(isthamti).3 S. unten, 165V3-R1.4 Lies: °deväh\. Zu der Unterscheidung vgl. PTSD zu deva: "visuddhi0 (beings divine by purity, i. e.

of great religious merit or attainment like Arahants and Buddhas), and upapatti0 (being born divine,i. e. in a heavenly state as one of the gatis, like bhumma-devä etc.)."

5 Lies: 'bhyudayikena.6 Ergänzung unsicher. Die Unterstützungen bestehen im Tragen von Lumpengewändern, Essen von

Bettelspeise, Wohnen unter Bäumen (vgl. 129R4, 159V5) und Einnehmen von Urin als einziger Arznei;vgl. etwa HÄRTEL, Karmaväcanä, S. 87 f.

7 Lies: ima.

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154 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

(8) (i)me mahäbhüt(a)[sa]matayopetäh1 ami cittasamat(a)[y](ope)[tä]2

154RZ d) tato bhagavatah sarirät pra(väho nirgatah) [2] . .(rat)n(a)pusp(a)[v](arsam3 äk)[ä]säm4 patatij te (ca) satvä bhagavan-

tam drsfcvä samamtatah pradhä[v](amti bhaga)v(a)tah pädayo5 pranamya6 nämE3 bhagaväm dharmam des(a)y(a)t(i)7 t(e) c(a) s(a[3]tvah) (pä)[r](a)[mä]-

rth(i)kam säsanämj8 säm[k]e(tikam)9 [c]ävataramti srävakagunopetäms ca drstvä priti10

u(tpadyate |e) anumodanäkäras ca modamtu) bata satvä i t i | u

R4 7.a)12 tato 'bhisekah ra[4](tnapravähah pra)viliya mürdhnä pravi(syä£ra)yam pürayatiprinayati ca hrdayäc cäsya praväho ni(rgatya) 13 (a)[dh](a)s c(or)dhv(am) c(a)

R5 gatvä14 ratnaprabhäbhir lokam avabhäsyam 15[5] [k](r)amena sthitim äpüra-

{8) diese haben sich auf die gleiche Ebene mit den [vier materiellen] Elementen begeben,jene haben sich auf die gleiche Ebene mit dem Geist begeben»

d) Dann (geht) von dem Leib des Erhabenen (ein Strom aus),fällt aus dem Äther (ein Edelstein- und)

Blumen (regen). Die Wesen sehen den Erhabenen und laufen von ringsum herbei. Sie ver-neigen sich zu Füßen des Erhabenen und verkündet der Erhabene die Lehre.Die (Wesen) begreifen die der höchsten Wirklichkeit entsprechende unddie konventionelle Unterweisung. Indem [der Yogin] sieht, daß sie die Qualitäten von Jün-gern erlangt haben, (entsteht) [bei ihm] Beglückung.

e) [Seine] (Mitfreude hat den Aspekt: Freuen) fürwahr sollen sich die Wesen.

7M) Dann die Besprengung: (Ein Edelsteinstrom) tritt zerschmelzend durch [sein] Hauptein und erfüllt und beglückt [seine] (Gestalt). Der Strom (geht) von seinem Herzen (aus,wird geteilt), geht abwärts und aufwärts, erleuchtet mit den Strahlen der Edelsteine die Weltund erfüllt allmählich [seinen] Standort.

1 mahäbhütasamatä wird Mvy. 1501 unter den samäpatti genannt.2 Lies: °(ope)täh\-3 Vgl. pusparatnavarpam 128V4 usw.4 Lies: (äk)äsät (Einl. S. 20, Anm. 1). Vgl. 160R3: akäsac ca tailadhärah patitäh.5 Lies: pädayoh.6 Vgl. 152V4: bhagavatpädayo pranamya.7 Vgl. 149R6—150V1: bhagaväm dharmam ca desayati te ca samvignäh bhaga(vata)h

pädayo patamti; 159V5: sarvasatvä samvignäs ca bhaga(vato 'ntike) gacchanti pravrajyäm api yä-cante\ bhagaväms caihibhikßukayä pravräjayati.

8 Lies: ääsanam. Satzzeichen zu streichen.9 Vgl. 166B2: sämketikapäramärthi(kam säsanam); 166V2: sämketikena (säsan)e(na) tada-

namtaram pä(ra)märthika8ad(dh)arma . . .10 Lies: pritir.11 Vgl. 153R4 = 153R1; S. 151, Anm. 3.12 154R3-5: Einl. S. 41.13 Erg. vicchidyatei Vgl. 129R3/4: praväho vicchidyate.14 Vgl. 150R6: adhäs cordhvam ca g(atvä).15 Lies avabhäsyä0.16 Vgl. 165R2—4:abhi$ekakäle . . . . (pravähah) . . . . (spharitvä tistha)ti sa ca pravilinah tadäsr(ayam)

murdhna cchidrena pürayati tata eva ca nihsrtai ratnapravähah darsanam datvä (kra)menayävat sahanabhini(h)s(rt)e(naprav)ähena misri bhütah s(th)itim äpürayati. Anschließend erscheinen auchdort, ehe das Erwachen erfolgt (165R5), Buddhas und Tempel. Vgl. Einl. S. 45.

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IX. Freudigkeit (muditä) 155

b) tatah simhäsanäjfdhijrudhäh1 anamtaparyamtä bhagavamto buddhäh prädu[r] (bha-vamti) srävakaganaparivrtä(b tamnili)srtais ca ratnapus(p)a(va)r(s)ai(fr) [6] 154R6

2 . . .(angu)libhis (t)ebhya e[va] (kütä)gärämtargata3 buddhädrsyamte| satväs ca ratna[prä](sädämtargat)[ä]h4 tadubhayesu [vai]

[i] 155V1[ljokais ca buddhagunaprabhäbhis cävabhäsito loko5 buddhä(s)[r](aye)

[2] V2c) (amte sarvam jneyam näbhyäm nirudh)[y](a)ta iti vyutthänain|6 ||

6) (Dann treten) in unendlichem Umkreis (auf Löwenthronen) sitzende erhabene Buddhasin Erscheinung, umgeben von ihren Jüngerscharen. Von den Edelstein- und Blumenregen,die (aus diesen) hervorkommen, (wird die Welt überschüttet) mit den Fingern ausdiesen erscheinen die Buddhas in (Edelstein)tempel eingegangen, und dieWesen in Edelstein(paläste eingegangen). In beiden

. . . und mit den Welten. Die von den Strahlen der Buddhaqualitäten erleuchtete Welt (wirdin der Gestalt) des Buddha

c) (Am Ende wird alles zu Erkennende im Nabel zum Verschwinden gebracht). So [er-folgt] das Erwachen.

1 Lies: °rüdhä. Vgl. 165V5: simhüsanüdhirudhä buddhäh satvebhyo dharmam desayanti.2 Erg. loko vyavakiryate. Vgl. 127V21 buddhä drsyamte dharmam desayamtah tammukhanihsrtai

ratnapu$papadmavar$air loko (vyava)k(i)ry(a)te; 131R3: grhitapadmä buddhäh yogäcäräsrayampadmair vyavakiramti.

3 Lies: °gata. Vgl. 127R5: lokadhätavah kütägaraih paripürnä drsyamte\ tadantargatäs ca buddhäbhagavamtah anekasataparivä(rä)h.

4 Vgl. 158R4: ratnapräsadämtargatam.5 Vgl. 146R4: buddhä bhagavantah prabhäbhir lokam avabhäsya tißthamtiti; 165R1: tajjanma-

dharmasariranih8rtäbhih prabhäbhir (Einl. S. 42).6 Vgl. Einl. S. 53f. '

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X. Gleichmut (upeksa)

Vorbemerkung

Der Begriff des Gleichmutes wird im Buddhismus nicht nur in der Reihe der Unermeßlich-keiten, sondern auch in der alten dhyäna-Formel und in anderen Zusammenhängen verwendet;dementsprechend hat die spätere Systematik mehrere Arten des Gleichmutes, im Pali zehn For-men*, zusammengestellt. Die Sarvästivädin-Überlieferung2 nennt drei Formen des Gleichmutes:

1. „Gleichmut gegenüber der Empfindung" (vedanopeksä)

2. ,,Gleichmut gegenüber den Gestaltungskräften" (samskäropeksä)

3. ,,Gleichmut als Unermeßlichkeit" (apramänopeksä).3

Auch unser Text führt die Übung nicht nur an Hand des zu erwartenden Gleichmutes als Un-ermeßlichkeit durch, sondern behandelt auch die anderen Arten des Gleichmutes mit. Statt derdrei sind in den Kolophonen sechs Formen angegeben:

1. „Gleichmut gegenüber den Sinnesobjekten" (visayopeksä) 156V—158V2;2. „Gleichmut gegenüber der Empfindung" (vedayitopeksä) 158V2-R5;

3. ,,Gleichmut gegenüber der Lust am kindischen Lebenswandel" (bälacaritaratyupeksä)158R5-159V6;

4. ,,Gleichmut gegenüber den Gliedern des Werdens" (bhavämgopeksä) 159V6-160V1;5. „Gleichmut gegenüber der Einbildung einer Seele" (ätmaparikalpopeksä) 160V1—161R1;6. („Gleichmut als Unermeßlichkeit" (apramänopeksä)) 161R1-163R.

In dieser Reihe, die eine wohldurchdachte Entwicklung vom Konkreten zum Abstrakten dar-stellt, entspricht das 2., 5. und 6. Glied den obigen drei Formen. Die Liste zeigt, daß ein Ver-ständnis des Gleichmutes im Sinne einer Gleichgültigkeit gegenüber dem Schicksal der Wesenausgeschlossen werden soll; eine solche Auffassung wird als Hartherzigkeit (nairghrnya) aus-drücklich verworfen.4 Dementsprechend werden die Übungen in der Weise durchgeführt, daß derYogin jede Form des Gleichmutes zuerst für sich selbst verwirklicht, um dann auch den Wesen,

1 Vism. S. 129, 156: (1) chalangupekkhä, „Gleichmut gegenüber den sechs Gliedern [der das eigeneSelbst betreffenden Bereiche]'4; (2) brahmavihärupekkha, „Gleichmut als Wandel in [der Welt] Brah-mas"; (3) bojjhangupekkhä, „Gleichmut als Erleuchtungsglied"; (4) viriyupekkha, „Gleichmut alsEnergie"; (5) sankhärupekkhä, „Gleichmut gegenüber den Gestaltungskräften"; (6) vedanupekkhä,„Gleichmut gegenüber der Empfindung"; (7) vipassanupekkha, „Gleichmut als Durchschauen";(8) tatramajjhattupekkha, „Gleichmut als gegenwärtige Neutralität"; (9) jhünupekkhä, „Gleichmut der[dritten] Versenkungssphäre"; (10) pärisuddhiupekkhä „Gleichmut als Geläutertsein [in der viertenVersenkungssphäre]''.

2 AbhdhKVy. S. 129,23.3 1. entspricht Päli (ö), 2. entspricht (5) und 3. « Päli (2).4 161V5.

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X. Gleichmut (upeksa) 157

meist durch das Medium des Buddha, diesen Gleichmut zukommen zu lassen.1 In dem letzten Ab-schnitt (8.) wird das tätige Mitleid als Verpflichtung des Yogin über den Gleichmut gestellt.2

muditäsamanamtaram upeksa nird[is](t)[ä] (bhagavatä|)3

La) m. [v] [3] 155V3t tad ucyate (1) Irsyäratipratipaksänamtaram4 kämar[äga](vyäpädapratipa-

ksäviskaranärtha)m[| (2) v.bh.g].manasi[k](ä)ränamta(ram) . .[4] V4(3) . . . .[ya]vidhuraudbilyänukülamanasikäränamta[ra]m5

(d)[y](o)tanärtham| tatprayoga ädita evo . . [5] V5ca mitrapaksam mrdu6 madhyam adhimäträm7 cä(mitram)8

sty ajatvät| yadäsya taci. .m [samam] . . . . [6] V6(u)peksä nispannä bhavati)

b)9 atha kimsva(bhävä upeksa tad ucyate | alobhasvabhävä sä tu sänupariva)r[t]ä[sa](samprayogä parigrhyamä[i]nä|) (äsraye kämadhätvä- 155R1srayä) älambane kämadhätvälambanä bhümi[t](ah saptabhaumä| kämadhätau anä-gamye catursu dhyänesu dhyänämtare ca|)

2 [2] p[r]stha- R2tah^upanibandhacetasah^yathokte 12[prä]dur bha-vati| tatra padmop(a)g(a). [3] « (upani)[ba]- B3ddhacetasah14 tatraiva dväram prädur bhavati15 tatr(a)

(Der Erhabene) hat gelehrt, daß unmittelbar auf die Freudigkeit der Gleichmut [folgt].1.—3. (nicht übersetzt)

1 Der zweite Abschnitt der Übungen, der für die visionär geschauten Wesen die Erfüllung des Medi-tationszieles bringt, wird ungefähr gleichbleibend mit folgender Formel eingeleitet: tato 'sya satva-8amudram abhimukhi bhavati\ sa tesäm upeksäm upasamharati\ tadapeksadosanäääya tato bhagavänutpadyate] „Dann kommt [dem Yogin] das Meer der Lebewesen zu gesicht. Er schafft diesenGleichmut gegenüber , um im Hinblick auf sie die Schuld zu tilgen: Es entsteht sodann der Er-habene —". In der Übung des Gleichmutes gegenüber der Empfindung entsteht an Stelle des Er-habenen ein Palast, in den die Wesen eingehen (158R2—R5); in der des Gleichmutes gegenüber denSinnesobjekten eine Frau (157R6-158V2).

2 Vgl. Einl. S. 55 f.3 Vgl. 152R5: karunünamtara mudit(a n)irdistä bhagavata.4 Zusammenstellung der Hindernisse (pratipaksa) und der zu beherzigenden (manasikära) Dinge

s. oben, S. U6f.5 Vgl. Öiks. S. 183,4ff. (Aksayamatisütra): tatra katamä muditä\ cittasya prämodyam käyasy-

audbilyam buddheh sampraharsanam manasa utplavah\.6 Lies: tnrdum.7 Lies: adhimäträm.8 Vgl. 147R6: mrdumadhyadhimäträm cämitram; « 140V2 « 153V4; s. oben, S. 118 u. Anm. 1.9 155V6-R1: Vgl. 139R6-140V1; 147R2-R4; 153V2-4; s. oben, S. 117.

10 Lies: prsthata.11 Lies: upanibaddhacetaso.12 Erg. (dväram).13 Erg. puratat14 Lies: °cetasas tatraiva.15 Vgl. 136V7: pürsvebhyo dvaracatustayam apävrtam sambhavati\.

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1Ö8 Bieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

155R4 [mj.kütaprakhyä1 buddhavapurdhärina2 [4]tä cätra nayamtayarnasamsparsä stri3 utpadya[t](e|)

B5 (u)pa[gu]hya tistha(ti|) [5]pattair anamtaparyamtaih satvä4 cchädyamte5 patta

R6 ; ; . / [6]su satväm parasparopeksakim6 snigdharasa[p].7

156V1 " ' . . . ' . . . [2][ä]mänäms tannihsrtais ca navanltavarna-

V2 B(a)8 ' V [2] . . . .. | karunäyfa dujhkhähi(ta) (mu)[d]itäyäs tadubhayänu-modanena9 yuktah pu

V3 . . [3] (t)[yä]gi| tarn parebhyas tadupeksädosanä-V4 säya|i° ato vi [4] . .

(v)[isa]yopek(sä|) vedayitopeksä| bälacaritaratyupe[k](sä| bhaväm-V5 gopeksä| ätmaparikalpopeksä|)u [5]

(apramä)[n](o)peksäyäm yatho(k)t(a)sthänämtaresv anyataränyatara upa-niba(ddha) «

V6 3.a) [6] , yain(u)t[padyat]e| [d](u)ä(ca)ritacärisv abahumätät13 pratighah14

156B1 [2]y.ti c(e)t(a)h du^c(a)r(i)t(a)cärinäm atltänägatäm pasya[t](i|)

R2 ! 1 [2][sa]tväm pasyati e[va]m (su)varnadurvarnänäm| sadhanän adhan(än|) . .

R3 " . . . . . , ! . . . . . . [3](vita)rägän| bä(l)[ä]n ayitarägän| sakkle^äm niskle^än| a[c]

. . . . . . sami h sarvasatvä nisklesä drsyante| kütägäräfs ca]R5 . [5]

[ä] utpadyamte| tatra ca pravistän sarvasatväm . . . .R6 [6]

[te]| visayopeksätriprakärä15 [k]i . . .[ä]

1 Vgl. 144R1/2: vajractilakütapräkhyo 'vati$thati\.2 Vgl. 146R2: satvä tej(o)dhätusamäpannü buddhavapurdhärino.3 Lies: stry0. Vgl. 156V1 navanitavarnas . . .4 Lies: satvää chä°.5 Vgl. 158R4: satvä vaidüryastamhhanihsrtaih pattai -—avacchüditä drsyamte\.6 Lies: ^opehsahamt Vgl. 159V6: satvä upeks(a)kä8.7 Vgl. 146V2: snigdhasuvarnarasam.8 Vgl. 155R4: navanitavarna,8am8parsa stri.9 Vgl. die Aspekte der Unermeßlichkeiten (oben, S. 117).i° Lies: tadapeksadosanäsüya; vgl. 158V1, 158R3, 159V3, 159R5, 161V6; s. oben, S. 157, Anm. 1.11 Zusammenstellung der sechs verschiedenen Formen des Gleichmutes; s. oben, S. 156.12 Erg. zu: upaniba(ddhacetasah).13 Lies: abahumänät.14 Vgl. 158V6-, pratighas ca düri bhavati\.15 Der Gleichmut gegenüber den Objekten ist dreiartig, je nachdem, ob er sich auf erwünschte

(istavisaya 157 V59 V6), unerwünschte (anista 157R6) oder neutrale (madhyastha 157V1) Objekte bezieht.

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X. Gleichmut (upeksä) 159

157V1st[a] utpadyate madhyästhämi visay[äm] d. [y].

(pratighas ca) [dü]rl bhavati2

) mo [2] ksirapari- V2pürnä candramandalahas(t)o3 t[i]|pratikülälambanäbhä4[3] ä^ivisä5nirdhävyamänäm V3pasyatij tata i[s]. . . .ä [4] V4

[y]. rüpanadyah snehami£räh pravi[5] V5

he dh(ar)m[ä]nämmanodväraih täni ca na-ksaträn(i7 i)st(a)vis(a)[y] .8

. . . . [6] (ra£)m(i)bhi9 visphulimgäbhihioistä- V6yisayän11 upahamti caksurdväre[na]

[J] (ärotradvärena) (ghränadvärena) [j]ihvädvä- 157R1rena ksuränäm| käyadvärena ^aktinämj12 nadya

[2] B2. . [p]i . . utpadyate tannihsrtäbhih*3 ra^mi[bh]i[h^in](dr)i(y)[ä](n)[i]

[3] (ra)- B3[smi]kaläpam15 grhitvä smrtini(mittam)

" . . . . ' . ' . . . . [4] [y](a)[bhi]mu- R4khi bhavamti äyatanädvärän[y]16 a [a]-nunaya^ ca dur(I)17 bh(a)v(a)t(i|)18

1 Lies: madhyasthäm.2 Vgl. 157B4: anunayas ca dur(i) bh(a)v(a)t(i\); 158V6: pratighas ca düri bhavati\.3 Vgl. 159R5: bhagavämn grMtacandramandaiah.4 Lies: °älambanä°.5 Lies: äiivisäm. Schlangen verkörpern die vier Elemente; vgl. Einl. S. 48, Anm. 2.6 Erg. {rüpänäm caksurdvärena äabdänäm ärotradvärena gandhänäm ghränadvärena rasänäm

jihvädvärena sprstavyänäm käyadvärai)h. Zu den 12 Bereichen vgl. oben, S. 104.7 Lies: nak§aträn{i)st(af.8 Erg. zu: (i)$t(a)vi$(a)y(adhipatirüpäni)? Vgl. 136V5-6: brahmabhih ra(tna)puspamuktanaksa-

trayatanacitaih yathoktasubhanimittaya(tana)citam jagad; 147V2: naksatram maitrasaya-parigrhitasya (adhi)patirüpam.

9 Lies: (rai)m(i)bhir:10 Lies: visphulimgäbhir.11 Lies: i$tavi?ayän.12 Lies: £aktinäm\.13 Lies: °srtübhi.*4 Lies: rasmibhir. Vgl. 169R2: maninihsrtais ca rasmibhir.is Vgl. 118R2: rasmikalapa0.16 Lies: äyatana0.17 Lies: dür(i).is Vgl. 158V6: pratighas ca düri bhavati, Vgl. Vism. S. 264,96: patighünunayavüpasamo tassa (sc.

upekkha8sa) sampatti, ,„Die Vollendung [des Gleichmutes] besteht im Erlöschen von Feindschaft undFreundschaft''.

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160 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

157B5 c) [5] masya triprakärasya vi-sayesüpe[k](sä)i [bha]vati| tato 'sya

R6 visayasä[6] näm anistesu dvisyamänämtadubhaya.i (visa)yopeksäm

158V1 upa(samhara[i]ti tadapeksadosanäääya2 ta)[t](ah) str(i)3 anamtapa(r)yamtäm4 ädarsamgrhitvaikaikasya satvasyägratah5ti[s](thati|) (visaye)-

V2 bhyah6 upeksäm pratilabhantef ya[2](thä s)[up]ariväritam caikaikam satvam paryamkenanisannam pasyati|7

iti visayopeksäj

4. vedayi[t](o)[p](e)[ks](ä) [k](atarä|)8

V3 a) (tripra)[k](ä)[r](äy)[ä]h9 vedanäyäh1» adhipatirüpam utpa[3](dya)te|yathoktam vedanäskandhapariksäyämA1 tatra duhkhäsukhäyäm^ vedanäyä13 udakavarnambudbudam u (utpad)[y](a)t(e)i4 pasyatas cäsya^ upeksä samtisthate

V4 b) duh[4]khäyäm pldyamänasya dvesam utpadyate taträsyätltä janmaparamparäbhi-m(u)khii6bhava[t]i [e] . .17 (duh)[khai]h piditähis ghät(i)täs ca anägatä

V5 ca janmapa[5]ramparäbhimukhi bhayatij dvesasamudäcäradosadarsanät ksiptäsivisädisu19

4. (Was ist Gleichmut) gegenüber der Empfindung?

a) entsteht die Verkörperung der (dreiartigen) Empfindung: Wieoben bei der Betrachtung der Gruppe Empfindung erwähnt, (entsteht) hier für die leidvolleund die glückliche Empfindung eine Blase von der Farbe des WassersSieht [der Yogin] diese, überkommt ihn Gleichmut.

b) Wird [der Yogin] von einer leidvollen [Empfindung] gepeinigt, entsteht [bei ihm] Haß.Dabei kommt ihm die Aufeinanderfolge seiner vergangenen Existenzen zu gesicht. (Damals)[wurden] (Wesen auf seine Veranlassung) von Leiden gepeinigt und erschlagen. Auch dieAufeinanderfolge seiner zukünftigen Existenzen kommt ihm zu gesicht; durch die Schau der

1 Vgl. 156R6: visayopeksä tripraJcürü.2 Vgl. 158R3, 159V3, 159R4, 161V6; s. oben, S. 157, Anm. 1.3 Lies: stry0.'* Lies: °pa(r)yamtam.5 Lies: °dgratas.0 Lies: (visaye)bhya.7 Vgl. 159V6: satvä pary(am)k(e)n(a) n(i)s(a)nnä upeks(a)käs tisthamti\ bälacaritaradhy(u)pek(s)a ||.8 Vgl. etwa 160V1: ütmaparikalpopeksa katamä\ ; 159V6: bhavämgopeksa katarä\.« Lies: °r(äy)ä.

10 Lies: vedanäyä. Wie die Objekte, ist auch die Empfindung dreiartig, leidvoll (duhkha), glücklich(sukha) oder neutral (madhyastha). Nach einer vorbereitenden Vision (a) wendet sich die Betrachtungzuerst der leidvollen (6), dann der glücklichen Empfindung (c) zu.

11 S. oben, 132V3-4; 132R4-6 (S. 00).12 Lies: duhkhasukhäyäm.13 Lies: vedanäyäm.« Einl. S. 49.15 Lies: cdsyopeksä.16 Vgl. 158V6\ tatrdtitäm (janmaparamparü)m abhimukhi karoti; 159V1: anamtaparyamtüm janma-

paramparäm.17 Erg. zu: (taträn)e(na), vgl. 158R1: tatränena duscarita samutthapitam.18 Lies: pidüa. Vgl. 162R5: (nä)nüduhkhapidüäh.19 Lies: °äsivisä0. Vgl. 159V1: evam anamtaparyamtäm janmaparamparüm apäyesv äksiptä(m) pasyati.

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X. Gleichmut (upeksä) 161

drstvä [c](äsya) (äjparäddhahiafnjägata.tä].[a]m [d]osah i[t](i) duh[6]khäyäm vedanäyäm2 upeksä samtisthate pratighasca dürl bha- 158V6vati|3 tatkrtas ca doso vyä[va]r(tat)[e]

c) (sukhäyäm vedanäyäm sukhitasya räga ut)padyate|4 taträtitäm (janmaparamparä)mabhimukhl [1] karoti5 tatränena sukhävedanäsvädavasä6 duscarita7 samutthäpitam apäyesu 158R1duh[kh](am anubhütam | ) 8 (prava)rtamänäm 9 c.d. . . [ks](a)namloürdlivam a[2]navasthäyinim pasyati drstvä cäsya sukhäyäm vedanäyäm R2upeksä samtisthati11 nispari[d]

d) . . [y], satvasamudram abhimukhi12 bha-[v](a)[3]ti sa tesäm vedayitopeksäm upasamharati|13 tadapeksadosanäsäya tato vaidür- E3yastambh(a)m(a)h(äp)[r](äsäda14utpadyate) yatra te satvä triprakärasya15vedayitädhyava[4](s)- R4

Schuld [seines] haß [erfüllten] Benehmens zu Schlangen usw. gestoßen. Indem er dies sieht,überkommt ihn bei dem Gedanken ' (eigene)Verfehlung [ist] die Schuld zukünftiger ' der leidvollen Empfindung gegenüber Gleich-mut. Die Feindschaft weicht, und die aus ihr resultierende Schuld wendet sich ab.

c) (Wird [der Yogin] von einer glücklichen Empfindung beglückt), entsteht [bei ihm](Leidenschaft). Dabei stellt er sich (die Aufeinanderfolge) [seiner] vergangenen (Existenzen)vor Augen. Damals hatte er infolge des Genusses glücklicher Empfindungen schlechtenLebenswandel aufkommen lassen und hat [demzufolge] in schlechten Lebensräumen Leid(empfunden) sieht er die sich entwickeln[und] aufwärts [als] unbeständig. Indem er dies sieht, überkommt ihn derglücklichen Empfindung gegenüber Gleichmut ,

d) kommt [dem Yogin] das Meerder Lebewesen zu gesicht. Er schafft diesen Gleichmut der Empfindung gegenüber, um imHinblick auf sie die Schuld zu tilgen: (Es entsteht) sodann ein großer (Palast) mit gläsernenSäulen, in welchem die Wesen die Misere des sich Entscheidens für die dreiartige Empfindung

1 Lies: °raddho 'nagata0.2 Lies: vedanäyäm u°.3 Vgl. S. 159, Anm. 18.4 Vgl. 158V3—4: duhkhayäm pidyamänasya dvesam utpadyate; 132R6: (sukhäyäm bu)dbudesu stri-

mukhäni drsyamte rügasyädhipatirupam\. Vgl. auch YS. II, 7—8: sukhänusayi rägah duhkhänusayidvesah.

5 Vgl. 158V4: taträsyätitü janmaparamparäbhim(u)khi bhavati.6 Lies: sukhavedanäsvädavaääd.7 Lies: du&caritam.

8 Vgl. 159V1: duscaritam samutthüpitam apäyesu ca duhkham anubhütam.9 Vgl. 160R6: pravartamänam pasyati.10 Lies: °nam ürdhvam.11 Vgl. 158V6: duhkhayäm vedanäyäm upeksä samtisthate.12 Lies: abhimukhi.13 Vgl. 156V3, 158V1, 159V3, 161V6; s. oben, S. 157, Anm. 1.14 Vgl. 126V2: präsädam utpadyate\ vai$üryastambhadhäritam\ ; 154R6: satväs ca ratnaprä(sädamta-

rgat)äh.is S. oben, S. 160, Anm. 10.

11 Schlingloff, Yogalehrbuch

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162 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

[äjnasyädinaväm * drstvä kramasah 2 upeksä3 pratilabhante tata eva ca vaidüryastambhanih-srtaih pattai4 ta[d]v(arnai£ ca kütägä)[r]air avacchäditä drsyamte|5 ratnapräsädämtargatam 6

158R5 [5] (veda)[yi]tam triprakäram pariksamänäm7 drsyamteiti vedayitopeksä| ]|

5. bälacariratyupeksa8 kata(rä) |a) (abhimu)khi9 bhavati| iliajänmikam anyajätmikam10

E6 [6] 1X (ihajanman)[i] maithuuayuddhakarananiriksanäbhiratah anya-janmani ca [I], . . [na] vais[v]ä-

159V1 bhütena12 rägadvesa[2]mohavasäd duscaritam samutthäpitam apäyesu ca duhkham anu-bhütam13 evam anamtaparyamtäm janmaparamparäm apäyesv äksiptä(m) pasyati tato

V2 (hriava)träpyadhipatirüpam14 utpadyate a[2](vad)ätävastraprävrtä stri purusas ca15 hri16

klesebhyo lajjati avaträpyam duscaritebhyah hri1 dus[car]i[t]e[bhyah ava](träpya)mV3 (du)[s](c)[ar]i[tapha]lä(t)I d(r)st(v)ä cäsya parä hri17 utpadyatef bälacaritara[3]tibhya^ cope-

ksä samtisthatej

sehen und schrittweise Gleichmut erlangen. Dann erscheinen sie von Seidentüchern, die ausden gläsernen Säulen hervorkommen und von (Tempeln in derselben Farbe) überdeckt. Sieerscheinen, in den Edelsteinpalast eingegangen, die dreiartige Empfindung betrachtend.

Soweit der Gleichmut gegenüber der Empfindung.

5. Was ist Gleichmut gegenüber der Lust am kindischen Lebenswandel?a) {Hier) kommt [dem Yogin] {die Aufeinanderfolge seiner vergangenen Existenzen) zu

gesicht. {Er sieht [seinen] Lebenswandel) hinsichtlich [seiner] jetzigen und [seinen] anderenExistenzen: (in der jetzigen Existenz) Lust am Geschlechtsgenuß und am Beobachten vonKampfhandlungen; in einer anderen Existenz

hatte er mit infolge von Leidenschaft, Haßund Verblendung schlechten Lebenswandel aufkommen lassen und hat [demzufolge] inschlechten Lebensräumen Leid empfunden. So sieht er in unendlichem Umkreis die Auf-einanderfolge seiner Existenzen in schlechte Lebensräume gestoßen. Dann entsteht als Ver-körperung (der Scham) und des Scheuseins eine mit weißem Gewand bekleidete Frau undein Mann. Die Scham schämt sich der Befleckungen und das Scheusein des schlechten Lebens-wandels; die Scham des schlechten Lebenswandels und (das Scheusein) der Frucht desschlechten Lebenswandels. Indem er dies sieht, entsteht bei ihm größte Scham, und gegen-über der Lust am kindischen Lebenswandel überkommt ihn Gleichmut.

1 Lies: °ädinavam.2 Lies: kramaia.3 Lies: upeksäm.4 Lies: pattais. Vgl. 155R5: pattair satva cchadyamte.5 Vgl. 153R6: (satväm) ratnakütägärair ivopagudhäm pasyati.6 Lies: °gatä ?7 Lies: pariksamänä ?8 Lies: bälacaritaratyupeksä.9 Erg. zu: (taträsyätitajanmaparampardbhimu)khi; vgl. 158V4.10 Lies: °jänmikam.11 Erg. (ca caritam pa4yati\)112 Der Sinn ist mir unverständlich.13 Yg\. 158R1: tatrdnena sukhävedanäsvädavasa duscarita samutthäpitam apäyesu duhkh(am anu-

bhütam\).14 Lies: (hryava)träpyädhipatirüpam.15 Einl. S. 49. 16 Lies: hrih. 17 Lies: hrir.

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X. Gleichmut (upeksa)

6) tato 'sya bälacaritakrida . . . . (satvasamudramabhimukhibhavati| sa tesäm bälaca-ritarat)yupeksäm upasamharati tadapeksädosanä[^](säya1 ta)[t]o bhagavans utpadyate 159V4tamnihsrtais cälok[ai](h sat)[v](ä) av(a)[bh](äsi)[t](ä)[ti]3 .r.[v]-4

(upe)ksäm pratilabhamte sarvasatvä5 samvignäs ca bhaga[5](vato 'ntike) [gacchjantie pra- V5vrajyäm api yäcante| bhagaväms caihibhiksukayä pravräjayati7 te pravrajitä nisklesäs

vrksamülesu9kutikämioäpitäh^ [t]fi*2 [pun]a13 [6] satvä14pary(am)k(e)- V6n(a) n(i)[s](a)[n]n[ä u]p[e]ks(a)käs tisthamti|15

bälacaritaradhy(u)pek(s)ä16 ||

6. [bh]avämgo[p]ek[s]a17 kataräj

a) pratit[y](asamutpädam18 pariksa)[m]anäsya19 dvädasämgam pratityasamutpädacakram

b) Dann (kommt) [dem Yogin] (das in) der Verspieltheit des kindischen Lebenswandels(befangene Meer der Lebewesen zu gesicht. Er) schafft (diesen) Gleichmut (gegenüber derLust am kindischen Lebenswandel, um) im Hinblick auf sie die Schuld zu tilgen: Es entstehtsodann der Erhabene. (Die Wesen, erleuchtet) durch den Lichtschein, der aus diesem hervor-kommt, erlangen Gleichmut. Alle Wesen tretenbestürzt (vor) den Erhabenen und bitten um Aufnahme [in den Orden]. Der Erhabenenimmt sie mit der Komm-als-Mönch-Formel auf. Aufgenommen werden sie frei von denBefleckungen, und nehmen Hütten an Baumwurzeln ein.Weiterhin verweilen die Wesen im Ruhesitz sitzend als Gleichmütige.

Soweit der Gleichmut gegenüber der Lust am kindischen Lebenswandel.

6. Was ist Gleichmut gegenüber den Gliedern des Werdens ?a) (Betrachtet) [der Yogin] (das Entstehen) in Abhängigkeit, kommt ihm das zwölf-

1 Lies: <>ape1c?aQ. Vgl. 158V2, 158R3, 159R4, 16IV6; s. oben, S. 157, Anm. 1.2 Lies: bhagavän.3 Vgl. 151R4: (bhagavantam) (pa)syati\ tamnihsrtair älokair lokam avabhüsitam pasya(ti).4 Lesung unsicher.5 Lies: °satväh.6 Vgl. 149R6/150V1: te ca samvignäh bhaga(vata)h pädayo patamti\ ; 154R2: te (ca) satvä

bhagavantam drstvü samamtatah pradhäv(amti bhaga)v(a)tah pädayo pranamya.7 Diese älteste Ordinationsweise, die nur der Erhabene persönlich durchführen kann, wird ausführ-

lich etwa folgendermaßen beschrieben: tato yena bhagaväms tenämjalim pranamya bhagavantam idamavocan: 'labhema vayam, bhadanta, sväkhyäte dharmavinaye pravrajyäm upasampadam bhiksubhävam;carema vayam bhagavato 'ntike brahmacaryam.' tatas te bhagavatä ehibhiksukayä äbhäsitäh: 'etabhiksavaä, car ata brahmacaryam1 iti. bhagavato väcävasäne mundäh samvrttäh samghätiprävrtäh usw.(Divy. S. 48,15ff.). Vgl. auch HÄRTEL, Karmaväcanä, S. 58.

8 Vgl. 156R4: sarvasatvä nisklesä drsyante.9 Vgl. 129R4: sthitis ca vrksaparipürnä drsyate tammülanisannä bhiksavo dhätuprayogam bhä-

vayamti.10 Lies: kutikän.« Einl. S. 54.12 Lies: te.13 Lies: punah.14 Lies: satväh.15 Vgl. 161V3: (stri) paryamkena nisannä upeksädhipatirüpam.iß Lies: °raty(u)pek(s)ä.17 Lies: °opeksä.18 Lies: pratity(a)°.19 Lies: °mänasya.

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164 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

159R1 [i] (samskä)rasämtänikam traidhätukam karmaklesävabaddham bhramamtam abhimukhlbhav(a)t(i)1 drstvä cäsya [v]ai[mukhya](m) [u](tpadyate| tatah simhäsanädhi)rudhä2

jl2 astau buddhapratimäh3 äryästämga[s]ya (mä[2]rgasyädhipati)[rü]pam utpadyate|4 tam-mukh(a)n(i)hsrt(ai)r5 (i)ndräyudh(ai)[r av]i[dy]ädhipatirüpam abhyäha(tam) [n]irudhyate6

R3 [v]i(cak)ri (bhavati ca dväda)s(äm)ga(m) pratityasamutpäda[cak]r(am7 ä)[k](ä[3]sani-bhaih) [küjtägärai 'vastabhyamte8 yogäcäräsraya upa[r] I . . .e

harn cäsya tasmim samaye)9 cittam bhavati10

j$4 b) tato [4] fsya dv)ä[d]asämgap(r)atityasamutpädacakrakrtam parasparak(armaklesäva-baddham11 satvasamudram abhimukhl bhavati|12 sa tesäm) [bh](a)[vä]mgopeksam13 upa-

R5 samharati tadape[5](ksa)[dosanä]säya[14 tato bhagavämn15utpadyate| grhltacandrama-ndalah tatraik(ai)k(a)[s](a)h satvänäm [e]sa eva16 par(i)ks(ä) kr(a)[m](a)[s](ah) .

jiß [e].[ä]m utpadyate| tato bhagavämmukhä[6]nihsrtair17 indräyudhair vajräkärai48

gliedrige Rad des Entstehens in Abhängigkeit zu gesicht; eine ununterbrochene Fortsetzung(der Gestaltungskräfte) verursachend, weltlich, umwunden von der Tatbefleckung sichdrehend. Indem er dies sieht, (entsteht) bei ihm Widerwille. (Dann) entstehen die Abbildervon acht (auf Löwenthronen) sitzenden Buddhas als Verkörperung des edlen achtgliedrigen[Heilsjweges. Von den Regenbogen, die aus deren Munde hervorkommen, zerschlagen, wirddie Verkörperung des Nichtwissens zum Verschwinden gebracht und das zwölfgliedrigeRad des Entstehens in Abhängigkeit verliert seinen Radcharakter. Die Gestalt des Yoginwird von (äthergleichen) Tempeln zum Erstarren gebracht

ist sein Geist zu dieser Zeit.6) Dann (kommt) [dem Yogin] das aus dem zwölf gliedrige n Rad des Entstehens in Ab-

hängigkeit resultierende, von der jeweiligen (Tatbefleckung umwundene Meer der Lebe-wesen zu gesicht. Er) schafft (diesen) Gleichmut gegenüber den Gliedern des Werdens, umim Hinblick auf sie die Schuld zu tilgen: Es entsteht sodann der Erhabene, eine Mondscheibetragend. Hierbei entsteht im einzelnen eben diese Betrachtung für die Wesen schrittweise

Von den Regenbogen mit dem Aspekt von Diamanten,die aus dem Munde des Erhabenen hervorkommen, weggeschlagen, werden dann alle Ver-

1 Vgl. 139R1: (samska)rasamtanikam dvädasägam prati(tyasamutpädacakram).2 Lies: °rüdhä. Vgl. 162V2\ cat(väro buddhapratimäh) s(i)mhasanädhirüdha; « 165V5: simhäsanü-

dhirudhä buddhäh.3 Lies: °pratimä.4 Lies: utpadyamte.5 Vgl. 127V2-, buddhä tammukhanihsrtai ratnapuspapadmavarsair loko (vyava)k(i)ry(a)te\.6 Einl. S. 51.7 Vgl. unten, R6,u. 139V3/4: avidyädhi(pa)t(i)rüp(äni p)ü(ra)yamti vicakri bhavati ca dvädasamgah

pratitya(samutpä)d(a)c(a)kr(a)h.8 Lies: kütägärair avastabhyate.9 Satzzeichen zu streichen.

10 Vgl. 125V4: säntam tasmim samaye ci(tta)m (bhavati).11 Vgl. 159R1: pratityasamutpädacakram karmaklesävabaddham.12 Geringe Spuren der ergänzten Aksaras sind als Abdruck auf dem folgenden Blatt (160V) lesbar.13 Lies: °opeksäm.14 Vgl. 156V3, 158V1, 158R3, 16IV6; s. oben, S. 157, Anm. 1.15 Lies: bhagavän.16 Lies: esaiva.17 Lies: bhagavammukha0.18 Lies: °käraih. Vgl. Einl. S. 47, Anm. 1.

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X. Gleichmut (upeksa) 165

sarvävidyädhipatirupäni1 parähatäni nirudhyamte| vicakri bhavantij sarvasatvänam 2 (dvä-dasämgapratityasamut)[p]ädacak(r)äh3 tathaiva cäkäsani[l]bhaih kütägärair avastabhya- 160V1(m)te|*

iti bhagavämgopeksä|5

7. ätmaparikalpopeksa6 katamäj

a)1 ihäsya saddhätupariksänukülärtham goghätakah8 grhita[sa](stra utpadyate| sa gämvadhayi)[2]tvä9 taccarmani sad biläm10 bhägasah pratyaveksate| tato yogino näbhyämn V2sastrai2 nirgacchati| yoginas cäsrayam sad biläm13 bhägasah14 taccarmany avasthä(payati |)(1) is prthividhätuie [3] sthirataratvät) V3(2) vämam| äbdhätuh17 durbalataratvät|(3) daksino bähuh18 väyudhätuh sthirataratvät|(4) vämas tejodhätuh ä(t)[j t]e[4]naiva ca käranena V4vämapärsvasäyinäm19 slghrataram jiryate

körperungen des Nichtwissens zum Verschwinden gebracht und für alle Wesen verlieren(die zwölfgliedrigen) Räder des Entstehens (in Abhängigkeit) ihren Radcharakter. [DieWesen] werden ebenfalls von äthergleichen Tempeln zum Erstarren gebracht.

Soweit der Gleichmut gegenüber den Gliedern des Werdens.

7. Was ist Gleichmut gegenüber der Einbildung einer Seele?a) Hier (entsteht) zum Zwecke seiner den sechs Elementen angemessenen Betrachtung

ein Rinderschlächter, der (ein Messer) trägt. (Dieser schlachtet ein Rind) und schaut diesechs Stücke auf dessen Haut gesondert an. Dann geht von dem Nabel des Yogin ein Messeraus und trennt die Gestalt des Yogin in sechs gesonderte Teile auf seiner Haut:(1) (Das rechte) [stellt] durch sein Pestersein das Element Erde [dar],(2) und das linke durch sein Schwächersein das Element Wasser;(3) der rechte Arm [stellt] durch sein Festersein das Element Wind [dar],(4) und der linke durch sein das ElementGlut; durch eben diese Veranlassung verfällt [dieser] bei den auf der linken Seite Liegendenschneller;

1 Lies: °rüpäni.2 Lies: °satvänäm.3 Zu 159R6 vgl. 159R1-3; 139V3-4. Zu %ak(r)ah statt ^cakräni s. Einl. S. 21.4 Einl. S. 45.5 °ga° ist nachträglich durchgestrichen. Vgl. Einl. S. 15, Anm. 1.6 Lies: °opeksä.7 160V1-2: Einl. S. 28.8 Lies: goghätako.9 Vgl. D. II, S. 294: goghätako gävim vadhitvä; Siks. S. 210: gäm hatvä.10 Lies: biläm. Vgl. aber 160R1: %iläni. D. II, S. 294: bilaso pativibhajitvä.11 Lies: näbhyäh.12 Lies: äastrarn.13 Lies: biläm14 Lies: bhägasas.15 Erg. daksinam.1(3 Lies: °dhätuh.17 Lies: vämam abdhätur.is Lies: bahur. Vgl. 165V'3—6, wo ebenfalls Erscheinungen auf bestimmte Körperteile lokalisiert

werden: (daksi)ne bähupradese cibuke,19 Lies: °sayinäm.

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166 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

(5) madhyamam gandam äkäsadhätuh susirataratvätl1

160V5 (6) sakalam mukham vijn[ä]n(a)dh(ä)t(o)h [5]yapravrtteh

b) tato yogäcäräsrayanihsrtäni sasträni tadvad e(va saddh)[ätu]vibhägena krtsnam sa-tvasamudram avasthäpayanti asatväkhyam ca pam[cadh]ätuvibhägena2 (hast)[ä]-

V6 (bhyäm ekai)[6]kasas täm dhätus3 tulayati|4 te samam tulyamte tatah kathaya(ti | ayama)pi prthividhätur ayam api prthividhätuh ayam apy äbdhätur5 evam [yä](vad vijfiänadhä-

160R1 tuh| ayam apy ä[l]tm)[ä]tmiyavirahitah6 ayam apy ätmätmiyavirahitah tat[o]ya saddhätu dbiläni? nirvidägninä jvalamti tadanye ca satvä

R2 (sa[2]rvasatvä)[sa]tväkhyäni saddhätumandaläny avasisyamte tato bha-ga(so8 ha)[s]t(ä)[bh]y[äm] satväkhyäms cäsatväkhyäms ca tulayati|9 ayam api prthiv(i)dh(ä)-tur (i)ty [e]vamädi pürvavat|

R3 c) [tata](h saddhätu)[3]mandalaihi0 lokam pürnam pasyati äkäsäc ca tailadhärah1A pati-täh sarväni mandaläni kampayati12 abhisamksipyamte ca täni [y]ä i

R4 [4]yamuktä nasyamänä drsyamte|

(5) der mittlere [Teil der] Wange [stellt] durch sein Ausgehöhltersein das Element Äther[dar],(6) und der ganze Mund durch sein sich Entwickelndes Elementes Bewußtsein.

b) Ebenso trennen dann Messer, die aus der Gestalt des Yogin hervorkommen, das ge-samte Meer der Lebewesen durch Zerlegen in die (sechs) Elemente, und das Unbelebte durchZerlegen in die fünf Elemente. (Mit beiden Händen) prüft er die Elemente im einzelnen,[und dann] werden diese zusammen geprüft. Dann spricht er: ,,(Dies) ist das Element Erde,und auch dies ist das Element Erde; dies ist das Element Wasser", und so weiter (bis zudem Element Bewußtsein: ,,Dies) ist ohne (Seele) und Seelisches, und auch dies ist ohneSeele und Seelisches." Dann brennen die (sechs) Stücke, [die die] sechs Ele-mente [darstellen], im Feuer [seines] Abscheues. Die anderen Wesen

bleiben [nur] die (alles Belebte und Un)belebte [umfassen-den] Kreise der sechs Elemente übrig. Dann prüft er gesondert mit beiden Händen Belebtesund Unbelebtes: ,,Dies ist das Element Erde", usw., wie oben.

c) Dann sieht er die Welt von den Kreisen (der sechs Elemente) erfüllt. Aus dem Ätherfallen Ölgüsse; alle Kreise erbeben und werden zusammengeworfen. Diese

erscheinen sie von frei und zunichte werdend.

1 Vgl. 128R6: akäsadhatuh caksuhsausiryädinäm; Einl. S. 48, Anm. 3.2 Vgl. 160R2: satväkhyäms cäsatväkhyäms ca; s. oben, S. 85.3 Lies: dhätüm.4 Vgl. 160R2: bhaga(so ha)st(ä)bhyäm tulayati.5 Lies: äbdhätur.G Lies: °virahito 'yam.7 Lies: °sa#; vgl. 160V2: sad biläm.8 Lies: bhäga(so).9 Vgl. 160V5/6: (hast)ä(bhyäm ekai)kasas täm dhätus tulayati\.

10 Lies: °mandalair.11 Lies: °dhäräh. Vgl. 118V4: tailadhär(äbhih sim)cyamänam.12 Lies: kampayamty.

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X. Gleichmut (upeksa) 167

d) tato Mndubhyah saddhätumayam äsrayam nirvartate pradlpahastä ca strl prajnädhi-patirupam1 pr(anä)[s](i)t(a)m (ä)sray(am) suny(am2 ätmätmiyavirahi)[<5]tam3 dhätumätra- 160R5kam idam iti prakäsayatij tatra camtah4 räsiyogenäsiti krimikulasahasräni drsyamte|5 e-vam caturottaram6 rogasatam mahäbhütäsivisaparipü(rna)7 [6]rnäm8 dväre Rßdväre ca skandhapamcakam pravartamänam pasyati tadadhipatirupäni9 skandhaprayogevibhaktäni10 evam sarvasatväm prakäsayati

e) tatah sarvasatväsa[t]v(äkhya) . . . A1 [ijktam12 pasyati[ sa evam vic(i)- 161V1trasamskäragatäm13 hetupratyayädhmam14 ätmätmiyaviraMtam gatipamcake bhramantam15

susiksitanatam iva viciträm vesavisesäm kurvantam pasyati drstvä cäsya samskä[2]resü- V2peksä16 utpadyate tato 'sya sphadikamayairabhrakütaihkäyamavastabhyate|17 muhürtäcca sphadikakütägäränämtargatam18 ätmänam pasya[ti] 19 (a)vadätavarnä2o

d) Dann entwickelt sich aus Tropfen eine Gestalt aus den sechs Elementen. Eine Frau miteiner Lampe in der Hand als Verkörperung der Erkenntnis offenbart: ,,Vernichtet ist dieGestalt, leer, (ohne Seele und Seelisches), lediglich aus Elementen bestehend/' Dabei er-scheinen im Innern durch den Yoga ,,Masse" achtzigtausend Wurmarten. Ebenso sieht erdie hundert und vier Krankheiten, und, angefüllt mit den Schlangen, [die die vier] großenSubstanzen [darstellen], die , und [sieht, wie] sich an jedem Tordie Fünfzahl der Gruppen entwickelt. Deren Verkörperungen sind in der Übung der Gruppendargelegt. Ebenso offenbart [die Frau] alle Wesen.

e) Dann sieht [der Yogin] die alles Belebte und Unbelebte [umfassende] (Welt frei von)Er sieht sie durch mannigfache Gestaltungskräfte bewegt, von Grund und

Ursache abhängig, ohne Seele und Seelisches, sich in den fünf Existenzformen drehend, wieein geübter Tänzer mannigfache besondere Kleidungen anlegend. Indem er dies sieht, ent-steht bei ihm den Gestaltungskräften gegenüber Gleichmut. Dann wird sein Körper vonWolkenhaufen aus Bergkristall zum Erstarren gebracht. Alsbald sieht er sich selbst in einenbergkristallnen Tempel eingegangen. (Dann) tritt (in [seinem] Herzen) eine weißfarbene, mit

1 Lies: ^rüpam. Einl. S. 50.2 Lies: düny(am).3 Vgl. 130V6: sunyam ätm(Xt(m)%yavirahi(tam).4 Lies: cämtä.5 Einl. S. 29.6 Lies: caturuttaram. Vgl. 148V3: särirais caturuttarais catur(bh)i(h) rogasataih.7 Vgl. Einl. S. 48, Anm. 2.8 Lies: ornam19 Lies: °rüpäni-

10 Oben, 132V2-133V6.11 Erg. zu: °äsatv(äkhyam lokam). Vgl. 130V1: krtsnam lokam satväsatväkhyam.12 Erg. zu: (mu)ktaml13 Lies: °gatam. Vgl. 133V3: viciträm samskäragatam.14 tu unter der Zeile eingefügt.15 Vgl. 150V2: pamcagatikam bhramyamünam; 159R1: pratityasamutpädacakram trai-

dhätukam karmaklesavabaddham bhramamtam.16 Lies: °üpeksotpadyate.*7 Einl. S. 34, S. 44, S. 54.18 Lies: °kütägärämtargatam.19 Erg. (tato hrdaye strl); vgl. 148V4: hrdaye strl su(varna)bh(a) av(a)d(a)tastrapravrta utpadyate] ;

153R3: (hr)dayä 'sya s(uva)rnäbha strl pramuditotpadyate] ; 162V3: a(käsava)r(na) h(r)daye strl s(u)-varnäbhä nilavas(traprö,vrtä).

20 Lies: övarnävadäta°.

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Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

16IV3 ava[S]dätavastraprävrtä paryamkena nisannänäbhogävasthitä1 upeksädhipatirüpam2 sam-bhavati|

V4 / ) tato 'syänäbhogävasthitasya [I] . . [4] evam uda-kasamksobhah3 agnisamksobhah4 väyusamksobhah4 yathäsamvartanisu 5 evam s[v]a[jan]-

V5 (m)a[v]i[n]äsam6 am(t)e [5]m.[m](ai)tr[ä]nusärena|7 upeksä samtisthato| nä8 nairghrnyadosät|9

g) evam cäsyopeksakasya viharatah sä 10 (saV6 tesäm ätmaparikalpopeksäm upa)[6]samharati| tadapeksadosanäsäyaj11 tadupasamhära-

hetos ca bhagavän utpadyasvasariranih(srtaih)12

161B1 . . . . (te)[2]s(äm) t(a)th(ai)vopeksä samtisthate sphadikamayais ca13

abhrakütair avast(abh)[y](amte|) tathaiva sphadikamaya(k)ü(tägärä)

weißem Gewand bekleidete (Frau) im Ruhesitz sitzend und entspannt verharrend als Ver-körperung des Gleichmutes in Erscheinung.

/) Verharrt [der Yogin] dann entspannt,; ebenso das Erschüttern [der Erde] durch das Wasser, dessen Erschüttern durch

das Feuer und dessen Erschüttern durch den Wind in den jeweiligen Weltvernichtungs-perioden; ebenso das Zunichtewerden seiner eigenen Existenz [und] am Ende

überkommt ihn, derGüte folgend, Gleichmut; nicht [aber] von der Hartherzigkeit her, [die eine] Schuld [ist].

g) Wandelt so [der Yogin] gleichmütig, (kommt ihm das . . . . • Meer der Lebe-wesen zu gesicht. Er) schafft (diesen Gleichmut gegenüber der Einbildung einer Seele), umim Hinblick auf sie die Schuld zu tilgen. Um dessen Schaffung willen entsteht der Erhabeneund mit den aus seinem eigenen Leib hervorkommenden

überkommt [die Wesen] ebenfallsGleichmut. Sie werden von Wolkenhaufen aus Bergkristall zum Erstarren gebracht. (Ersieht die Wesen) ebenfalls (in Tempel) aus Bergkristall (eingegangen).

1 Lies: °sthitopeksä°.2 Einl. S. 50, Anm. 2.3 Lies: °Jcsobho *gni°.4 Lies: °ksobho.5 Vgl. 125R6: (sam)vartanyäm iva krtsnam lokam visiryamtam pasyati. Vgl. Siks. S. 246,7ff. (Pitrpu-

trasamägama): bhavati, rttahäräja, sa samayo yadäyam lokah samvartate. tadeyam rnahäprthivi agninä vüdahyate, 'dbhir vä klidyate väyunä vä vikiryate; „Es gibt, o Großkönig, eine Zeit, in der die Welt ver-nichtet wird. Dann verbrennt diese große Erde im Feuer oder verfault im Wasser oder verweht imWind." Vgl. auch Mvy. 8285—8287: tejahsamvartani, apsamvartani, väyusamvartani, „Vernichtung imFeuer, im Wasser, im Wind."

6 Lesung unsicher.7 Satzzeichen zu streichen. Lies: °säre?iopeksä.8 Lies: na.9 S. oben, S. 156.

10 Erg. (satvasamudram abhimukhi bhavati).11 Vgl. 156V3, 158V7, 159V3, 158R3; s. oben, S. 157, Anm. 1.12 Vgl. 154R1: tato bhagavatah sarirät pra(väho nirgatah).13 Lies: cäbhra^.14 Erg. zu: °(k)ü(tägärämtargatäm satväm pasyati]). Vgl. 161V1—2: drstvä cäsya samskäresü-

peksä utpadyate tato 'sya sphadikamayair abhrakütaih käyam avastabhyate\ muhürtäc ca sphadika-kütägäränämtargatam ätmänam pasyati (Einl. S. 54).

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X. Gleichmut (upeksa) 169

a) [2].ai . .m [bhajgavatparinirvänam abhimukhi bhavati 161R2vajrasailam i[va va]na[ka]mpane dharmänusäri

(nirvänapu)[3]rastham ca bha(gavantam dhärm)y[ä](m) gan- B3dikäm2 äkotayamtam pasyati sa sabdah anamta3 lokadhätun4 (ä)pflr(a)[y](a)t(i) s. . . . .

' . . . ' . [4]m iti ghosa[y](a)[t](i srä)- R4[va]känäm nirvänapurapravesakälam sücayati| tato yävas5 tasya bhagavatah parivärahtäbhyah6 t (di)[5]so7 'namtaparyamtah puspara- R5tnamayah prädur bhavati yaträdhirüdhä drsyamtej tato nirvänapuram pravisatä vaidüry-äbhahs dauvärikah puruso [v] [kajthayatiha9 na[ga][6]re yah pravisto E6na bhüyo nirgac^hatiti) te ca pravistäh10 äkäsamayair iväbhrakütair avastabdhäh pradlpä ivasämyamte11 si

6) (tata) [ä](s)[r](a)ye balavaisäradyäveni[i]kasmrtyupasthänamahäk^runä[dh]i(patirü)- 162V1[pä]ni12 drsyamte

8. (Was ist Gleichmut als Unermeßlichkeit?)

a) kommt [dem Yogin] das völlige Ver-löschen des Erhabenen zu gesicht: Wie ein Diamantfels beim Erbeben des Waldes, derLehre folgend

sieht er den (in der Stadt des Verlöschens) stehenden (Erhabenen) den Gong(der Lehre) anschlagen. Der Ton erfüllt unendliche Weltregionen und läßt für alle Wesenertönen: „. . .", und kündigt für die Jünger die Zeit des Eintretens in die Stadt des Verlöschens an.Dann tritt, soweit das Gefolge des Erhabenen [reicht], von

(nach den zehn Richtungen) in unendlichem Umkreis aus Blumen und Edel-steinen in Erscheinung, worauf sitzend [die Jünger] erscheinen. Dann [wird] von dem in dieStadt des Verlöschens Eintretenden ein gläsern leuchtender, das Tor bewachender Mann

spricht [dieser]: ,,Wer hier in [diese] Stadt eingetreten ist,geht nie mehr heraus/' Indem [die Jünger] eintreten, werden sie gleichsam von ätherischenWolkenhaufen zum Erstarren gebracht und kommen wie Lampen zum Erlöschen

b) (Dann) erscheinen in [seiner] Gestalt die Verkörperungen (1) der Kräfte, (2) der Klug-heiten, (3) der [für Buddhas] charakteristischen Anwendungsbereiche der Achtsamkeit und(4) des Großen Mitleids:

1 Erg. (apramänopeksä katarä). Vgl. (apramä)n(o)pek$äyäm 156V5; s. oben, S. 156.2 "The gandi is a long, symmetrically shaped, piece of wood, whence sounds are produced by

striking it with a short club, also of wood" (F. W. Thomas: A new Poem of Asvaghosa, JBAS 1914,S. 753).

3 Lies: idbdo 'namtäm.4 Lies: °dhätün.5 Lies: yävat.6 Lies: °väras täbhyas.7 Erg. zu: (da£adi)So18 Lies: °äbho.9 Lies: kathayati\ iha.

10 Lies: pravistü.11 Vgl. 162R3: pradipa ivopasamam gaccha(ti\) (Einl. S. 45).12 Diese Verkörperungen der Eigenschaften eines Buddha werden in ähnlichem Wortlaut auch in der

Meditation über den Buddha, unten 165V4-V6, beschrieben; vgl. S. 173, Anm. 6.

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170 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

(l)1 t(at)r(a balänäm raviman)[dala]citä dasa hastinah tadvarnä2 tadadhirüdhä ravima-162V2 ndalacitäh3 eva dasa buddhapratimäh yathä[2]svabalagocaram älokinävastabhya4 t(i)sth-

(am)t[i](2) Yaisäradyänäm ca[t](väro buddhapratimäb) [s](i)[m]häsanädliir[ü]dhä5 svam svam go-caram älokenävabhäsya [ti](sthamti|

V3 (3) trayänäm avenikänäm smrtyupasthä)[3]nanäm6 grhltatailapäträyudhäs trayah [p](u-rusäh |7

(4) mahäkar)[u](näyä)[h8 ä](käsava)[r](nä) [h](r)daye strl s(u)varnäbhä nllava[s](tra-V4 prävrtä)9 (ratna)[4]puspavarsaih10 lokam äpürayati

c) ta(to mahäkarujfnä]11 gunä anamtaparyamt[ä] bh(a)[g](avadäs)[r](aye12d)r[s]y(am)t(e)|V5 sr(ä)vakän (ä)[d](i)ty(a)mandalädh(i)r[ü](dhäm)i3 fä] [5]p(u)rusä

amtargatä trsyamntej14 asaiksadharmädhi[p](a)t(i)[rü](pam) [g]u?ä-näm adhipatirüpam asu(bhä)dlnäm15 drsyamte|

(2) Hierbei [erscheinen als Verkörperung] (der) [zehn] (Kräfte) zehn (mit Sonnen-scheiben) besetzte Elefanten und auf ihnen sitzend in derselben Farbe und ebenso mitSonnenscheiben besetzt die Abbilder von zehn Buddhas, die mit [ihrem] Lichtschein denjeweiligen Wirkungsbereich der ihnen eigenen Kraft zum Erstarren bringen;(2) [als Verkörperung] der [vier] Klughe i t en (die Abbilder von vier) auf Löwenthronensitzenden Buddhas, die mit [ihrem] Lichtschein jeweils ihren eigenen Wirkungsbereich er-leuchten ;(3) [als Verkörperung] (der drei [für Buddhas] charakteristischen Anwendungs-bereiche der Achtsamkeit) drei (Männer), die ölschalen und Waffen tragen;(4) [als Verkörperung] (des Großen Mitleides) [erscheint] in [seinem] Herzen eine gold-leuchtende Frau (von ätherischer Farbe) und mit einem blauen Gewand (bekleidet),

und die die Welt mit Regen aus Blumen und Edelsteinenerfüllt.

c) Dann erscheinen in unendlichem Umkreis die Qualitäten (des Großen Mitleides in derGestalt des Erhabenen). [Seine] auf Sonnenscheiben sitzenden Jünger

erscheinen [darin] eingegangene Männer als Verkörperung der Eigenschafteneines Vollendeten erscheinen als Verkörperung der Qualitäten. . . [der Übung] der Häßlichkeiten usw.

1 (i) und (2): Einl. S. 50 f.2 Lies: °varnäs.3 Lies: °citä.4 Lies: alokenä0.5 Lies: °ädhirüdhäh.6 Lies: 0(sthä)nä7iam.7 Vgl. Einl. S. 49.8 L i e s : °(näya) ü°. Vgl . 165V6: mahakarunayä äkäsavarna strl hrdaye . . . .9 Sonst i m m e r : avadatavastraprävrtä. Vg l . E in l . S. 43 .

10 Lies: °var$air.11 Ergänzung unsicher.12 Ergänzung unsicher. Vgl. 162R1: bhagavadäsraye.13 Zwischen den Aksaras n(ä) und [cf](*) ist eine Lücke von etwa iy2 Aksaras, deren Ergänzung mir

unerklärlich ist. Vielleicht war dieser Raum einer Unebenheit der Rinde wegen unbeschrieben ge-blieben.

14 Lies: drsyante.15 Vgl. 166V3: asubhadiprayogena.

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X. Gleichmut (upek$a)

d) tato bhagavatah1 hrdaye ratnamayah sim(ha) 2 [6] . . . . [najyena sacarä- 162V6caro loka3 kso(bhyam)ä(nah) rasmayo nihsrtäh satväm vicayam krtvätatraiva ca pravisamti

e) avadätavarnä ca stri4 avadä[ta](vasträ mahäka[2]ru)[n](ä)dh(i)patirupam|5 bhagavad- 162R1äsra[y]e (d)r(syate|) ddhä6 käryam nistirnä pratijnä| parisamäptä vaineyähsantam nirvänam iti

/)7tato bhagaväm gä(thäm bhäsate|anityä) [2] bata samskärä utpädavyayadharminah B2[u](tpadya hi nirudhyamte tesäm) [v]yupasamah sukham|8

ity uktvä ni(rvä)nanagare pravisyäkäsanibhair abhraküter9 ivopagüdhä[y](ä)m[3]läsi10 pradipa ivopasamam gaccha^il^bhagavata)^ ca] srävakäh pascät pari(n)ir(v)ä(na) R3. ram12 pravi[s](t)ä . . . . [opasama]m13 [ga](ccha)m(ti|)14

d) Dann (entsteht) im Herzen des Erhabenen ein Löwe aus Edelsteinen,wird die Welt samt Beweglichem und Unbeweglichem erschüttert und

kommen Strahlen hervor, die die Sichtung der Wesen vornehmen und dann ebendorteintreten.

e) Eine weißfarbene Frau mit einem weißen (Gewand erscheint) als Verkörperung des(Großen Mitleides) in der Gestalt des Erhabenen, (und spricht: „Vollbracht ist) die Tat, er-füllt ist das Versprechen; erfaßt sind die Bekehrungsfähigen, ruhevoll ist das Verlöschen."

/) Dann (spricht) der Erhabene die Strophe:„(Unbeständig) fürwahr sind die Gestaltungskräfte,dem Gesetz des Entstehens und Vergehens unterworfen:(sie entstehen und werden zum Verschwinden gebracht;[nur] ihr) Erlöschen ist Glück."

Wenn er so gesprochen hat, tritt er in die Stadt des Verlöschens ein und kommt, an der gleich-sam von äthergleichen Wolkenhaufen umhüllten (Stätte nichts mehr) begehrend, wie eineLampe zum Erlöschen. Auch die Jünger (des Erhabenen) treten anschließend, (in der Zeit)[ihres] völligen Verlöschens, in (die Stadt des Verlöschens) ein und (kommen ebenso) zum Er-löschen.

1 Lies: bhagavato.2 Erg. (utpadyate). Vgl. 130V2: näbhisthän(äm)tare ca ratnamayam simhamukham utpadyat(e).3 Lies: lokah.4 Lies: stry0.5 Lies: °rüpam. Satzzeichen zu streichen. Vgl. 165V6: mahdkaruntiyä äkäsavarnä slri hfdaye;

162V3: (mahükar)u(näya)h ä(kasava)r(nä) h(r)daye strl s(u)varnabha nilavas(trapravrta).6 Lies: °ddham ? Erg. zu: (kathayati ca\ si)ddham ?7 162R2-163V1: Einl. S. 55.8 In MPS 44, 5 (S. 398) wird diese Strophe bei dem Parinirväna des Erhabenen von Gott Sakra

gesprochen.9 Lies: Qkütair.

IO Erg. zu: sihityäm anabhi)l(Xsl." Einl. S. 45.12 Erg. zu: pari(n)ir(v)ä(naküle nirvünapu)rarn.13 Erg. zu: pravi$(t)ä(s tathaiv)opasamam.14 Vgl. 161R6: te (sc. srävakäh) ca pravistah akäsamayair iväbhrakütair avastabdhäh pradipa iva

sämyamte.

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j[72 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

162R4 g) (dau^jvärikena1 pratisidhyate| yadä tv(am)(ta)dä tvam apy atra praveksyasiti[ krtsnam 2

R5 (dr)[5]syate| evam apäyasthänäm 3 bandhanaba[d](dh)ä (nä)[n]äduh-khapiditäh4 kathayanti ca pariträyasva kärunikäsmäm närhasi [p](a-

R6 rinirvänanaga)[r](am5 gantum| mahäkar)[u](nädhipa)[6]tirupam6 cäsya yathoktamhrdaya [u](tpadyate|) [hjastäbhyäm ca ta 7 (u)[ts](r)jya duhkhi-täm kva gamtum icchasiti]8 tasyopeksä düribhavati| (ka)runävakramati|9 sa bähubhyäm

163V1 [1] (krtsnam satvasam)[ud]r(am) sv(a)ja(m)n a[m][du]hkhäs tejastino10 s a r [ v a ] . . . .

V2 [2] . . (laksa)nänuvyamjanaviräjit(a)11

V3-6 (Lücke von V3 bis V6; ca. 250 Aks.)163R1 (misri)[i]bhütahi2yävadväyuma[n]da(lam)13[bh](i)-

tv(ä)[dh](as) c(ordhvam ca gatvä)14

R2 [2] brahmahrda-yesu cävadätavarnä . . . ,15

R3-6 (Lücke von R3 bis R6\ ca. 210 Aks.)manasik(är)o

g) (Der ihnen nachfolgende Yogin aber) wird von dem Torwächter zurückgehalten: „Wenndu ; dann wirst auch du hier eintreten.4'Das gesamte (Meer der Lebewesen) erscheint Auch die inschlechten Existenzformen Lebenden, die von Fesseln Gebundenen und die von verschiedenemLeid Gepeinigten. [Diese] und sprechen: „Errette uns, o Mit-leidsvoller; nicht ziemt es sich für dich, (zur Stadt des völligen Verlöschens zu gehen)/' In[seinem] Herzen (entsteht) die oben erwähnte Verkörperung (des Großen Mitleides. [Diese]faßt ihn) bei den Händen (und spricht): „Wohin wolltest du gehen, die Leidenden im Stichelassend?" Der Gleichmut weicht von ihm; Mitleid überkommt ihn. Mit [seinen] beiden Armenumschlingt er (das gesamte Meer der Lebewesen) und

(Ende nicht übersetzt)

1 Vgl. 161R5: nirvänapuram vaidüryäbhah dauvärikah puruso.2 Erg. satvasamudram.3 Lies: Qsthäna14 Vgl. 158V4: (duh)khaih piditüh ghät(i)täs ca.5 Vgl. ni(rvä)nanagare 162R3.6 Lies: °rüpam. Vgl. 162V6—R1: avadätavarnä ca stri avadäta(vasträ mahäkaru)n(a)dh(i)patirupa?n\

bhagavadäsraye (d)r(syate\).7 Erg. zu :ta(m anugrhya kathayati\). Vgl. 165Vß: mahükarunüyä äkäsavarnä stri hrdaye

(anugra)henai(va)8 Einl. S. 50.9 Vgl. 148R4: tesu karunäm avakrämati.

10 Lies: tejasvinah,11 Vgl. 130R6: amte sarvam nirudhyate akasi bhavati ca lokah tata upasamasukhatn anubhavati asrayo

lak$anänuvyamjanaviräjita utpadyate].12 Lies: bhüto. Vgl. 129R3: punar bhrumadhyäd ekah praväho nirgacchati dvitiyo nabhyä misribhü-

tarn prathivi spharitva tisthati; 165R3—4: °pravahah sahanabhini(h)s(rt)e(na prav)ähena misri-bhütah s(th)itim äpürayati.

13 Vgl. 135R3: (yäva)d väyumandalam bhitvä u. a.14 Vgl. 150R6: adhäs cordhvam ca g(atvä).15 Erg. strlt avadätavarnä ist nur in Verbindung mit etn belegt.

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XI. Meditationen über den Buddha, die Lehre, die Gemeinde, die Tugend

und die Gottheiten (buddha-, dharma-, sarngha-, sila-, devatänusmrti)

Vorbemerkung

In den kanonischen Texten wird eine aus sechs Gliedern bestehende Meditationsreihe über-liefert: Meditation über den Buddha (buddhänusmrti), über die Lehre (dharmänusmrti), dieGemeinde (samghänusmrti), die Tugend (silänusmrti), die Entsagung (tyägänusmrti) und überdie Gottheiten (devatänusmrti).1 Später wurde diese Reihe noch um die vier Meditationen überden Tod, den Körper, die Atmung und das Erlöschen erweitert.2 Die Meditation über die Ent-sagung steht in einigen Texten vor3, in anderen nach der Meditation über die Tugend1*; in unseremText scheint sie entweder ganz zu fehlen, oder sie wird erst nach der Meditation über die Gott-heiten behandelt.

Die Übungen werden nach einem gleichen Schema durchgeführt, das entsprechend der jeweiligenMeditation inhaltlich variiert wird. Jede der fünf Übungen vollzieht sich in vier Stufen:

a) Der Yogin meditiert zuerst über die Aspekte seines Objektes, deren überlieferte Reihen^vollständig oder auszugsweise zitiert werden.

b) Dann tritt das Meditationsobjekt selbst durch Bilder und Verkörperungen vor Augen desYogin: der Buddha wird in seinem Lebensweg vergegenwärtigt, die Lehre wird den Irrlehren derSekten gegenüber als alleinseligmachend erlebt und, wie die Gemeinde und die Tugend, in Ver-körperungen6 geschaut.

1 Päli D. I l l , S. 250; usw./ Skt. Sang. VI, 21; usw.2 Päli A. I, 30; usw.; erklart Vism. 189ff.; Skt. SsP. S. 1443,6ff.3 LV. S. 31,18ff.; Dhs. LIV.4 Im Päli und Skt. Sang. VI, 21; Mvy. 1149-54.s Päli D. II, S. 93f.; usw.; Skt. Sahgitipäryäya zu Sang. VI, 21. In Vism. S. 162ff. bilden die Aspekte,

die ausführlich erklärt werden, den eigentlichen Inhalt der Meditationen.6 Eine Gegenüberstellung der Kategorien und ihrer Verkörperungen in der Meditation über den

Buddha und über die Lehre ergibt folgendes Bild :

buddhänusmrti (165V4-V6; vgl. 162V1-V4):

Fünf Kräfte (bala) fünf Buddhas auf weißen Elefanten.Vier Klugheiten (vaisäradya) vier predigende Buddhas auf Löwenthronen.Drei charakteristische Anwendungsbereicheder Achtsamkeit (avenikäni smrtyupasthänäni) drei waffentragende Männer mit Ölschalen.Das Große Mitleid (mahükarunä) eine Frau von ätherischer Farbe.

dharmänusmrti (166V3-B1):

£>ie zur Erleuchtung führenden Faktoren (bodhipaksya):Vier Anwendungsbereiche der Achtsam- vier Buddhas, die das Löwengebrüll ertönenkeit (smrtyupasthäna) lassen.Vier rechte Anstrengungen (sarnyakprahäna) ?

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174 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

c) Der Meditationsvorgang wird sodann durch eine Emanationsreihe versinnbildlicht: Einegläserne Frau trägt Ölschalen1, in diesen sind Diamantthrone, darauf Sonnenscheiben, daraufBuddhas und die Verkörperungen des Meditationsobjektes. Wie diese Erscheinungen vomKörper des Yogin ausgegangen waren, treten sie wieder in diesen ein.

d) Als Zeichen des Erfolges2 gehen leuchtende Ströme von dem Yogin aus und erfüllen seinenStandort. Dann wird alles zum Verschwinden gebracht und der Yogin erwacht.

1. (buddhänusmrtih katarä 13

164V1 a) i)[hä]ryasrävakas tathäg(atam äkäratah samanusmarati |4 [1] iti hi sa bha)gavämstathägato 5[r]h(am) sa(myaksambuddho vidyäcaranasampannab sugato lokavid anu)[tt](a)-rah purusa(damyasärathih sästä devamanusyänäm b)[u]ddho bhagayänj

V2 b) tasyaiv(am) t(a[2]thägatam äkäratak) [samanusmarajtah

V3 . . [3]

1. (Was ist Meditation über den Buddha?)

a) Hier (meditiert) der edle Jünger über den Tathägata (nach dessen Aspekten: „Der)Erhabene [ist] der Tathägata, der Heilige, (völlig Erleuchtete, in Weisheit und WandelVollkommene, der Wohlgegangene, der Weltenkenner, der unvergleichliche Lenker der zuerziehenden) Männer, (Lehrer von Göttern und Menschen), Buddha der Erhabene/'

b) Indem er so (über den Tathägata nach dessen Aspekten) meditiert,

Vier Machtstufen (rddhipäda) vier gläserne Treppen.Fünf Fähigkeiten (indriya) ?Fünf Kräfte (bala) fünf Elefanten aus Diamant.Sieben Erleuchtungsglieder (bodhyamga) sieben Buddhas, auf ihren Häuptern sieben

Sonnenscheiben, auf diesen siebenDer achtgliedrige Weg (astämgo margah) ?

Als Kategorien der Meditation über die Gemeinde werden verschiedene Arten des Zustandekommens(sampad) aufgezählt, die aber, ebenso wie ihre Verkörperungen, nicht erhalten sind.

1 Das Öl symbolisiert die Achtsamkeit (smrti); die Frau verkörpert also die Meditation. Vgl. oben,S. 49, Anm. 5.

2 Die Ströme vermitteln die Besprengung; vgl. abhisekalüle 165R2; abhisekapravähä(h) 166R5; zudem Begriff abhiseka vgl. Einl. S. 41 f.

3 Vgl. 165R5: dharmanu(sm)r(tih kata)rd; 166R6: samghänusmrtih katarä; 167RS: sildnusmrtikatarä.

4 Die an zahllosen Stellen wiedergegebene „Zehnnamensreihe" des Buddha (vgl. LUDERS, Dasanä-maka, ZDMG 92, S. 15-27) wird häufig als Meditationsgrundlage angeführt; vgl. Divy. S. 196,22ff.:athänyatamo bhiksuh säyähnasamaye keSanakhastüpe sarvängaih pranipatya taihägatam äkäratah sama-nusmaramS cittam abhiprasädayati: ity api sa bhagaväms tathägato Whan usw.; WALDSCHMIDT, Bruch-stücke buddhistischer Sütras, S. 49 (Dhvajägrasütra): mäm yüyam tasmim samaya äkäratah samanusma-rata\ iti hi sa bhagaväm yävad buddho bhagaväm]; Hs. 906 (s. Einl. S. 26, Anm. 2), Blatt 40: [V7] kathambuddham äkärata sa(manusmara)[Rl]ti\ iti hi sa bhagaväms tath(ägatah samya)[H2]ksambuddho vidyä-caranasampannah (s)ugat(o) l(oka)[J&3]vid anuttara purusadamyasärathe sästä (d)e(va)[H4:]manusyänämbuddho bhagaväm\ evam buddham äkära[R5]ta samanusmarati\.

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XI. Meditation über den Buddha (buddhanusmrti) 175

[4] t(a)h suva(r)narü[p]y(a)vaidürya- 164V4[spha]dikam * [ta]dvarnai2 buddhasra[y](ai)3

[5] (prthi)vlm äpüraya- V5nti| vajräsanam ca tata e[va] bhagavän yävad aghanisthäm . .

". [6] '. . . V6. . bodhisatväm4 ädau bodhipranidhänam (anut)[ta]ram dänasila-Tiryapra[jiiä]5 [1] 164R1

v(a)t[i] yävat tusitabhavanä6 cyava[m] (mä)[t]u7 ku-ksisamprajänaniskramanam s [d]uskaracarya9 [2] . . . . R2

Gold, Silber, Glas, Bergkristall,(Saphir und Smaragd) mit Buddhagestalten in diesen Farben

er-füllen sie (die Erde). Ein Diamantthronder Erhabene bis hin zu den Aghanistha-[Göttern]

(sieht) [derYogin] den Bodhisatva am Anfang [seiner Laufbahn] das Gelübde zur Erleuchtung [ab-iegen], [sieht seine] unvergleichliche Freigebigkeit, Tugend,Energie und Erkenntnis [in seinen Existenzen als Bodhisatva],

, bis zu [seinem] Herausfallen aus der Behausung der Tusita-[Götter],. . . [sein] bewußtes Heraustreten aus dem Mutterleib, [sein] asketisches Leben,

1 Erg. zu: °sphadikam(v^üragalväsmagarbha). Die Reihe ist in buddhistischen Texten häufig belegt;Stellenbelege vgl. BHSD.

2 Lies: Harnair,3 Lies: buddhäsray(ai).4 Lies: °satvam.5 Lies: °virya°. Die vier Eigenschaften gehören der Reihe der sechs Päramitäs (däna, sila, ksänti,

virya, dhyäna, prajnä) an.6 Lies: °bhavanäc. Vgl. Mv. II, S. 1,1: tußitabhavanäto cyavanakälasamaye; M. I l l , S. 120: sato

sampajäno bodhisatto tusitä käyä cavitvä mätu kucchim okkami; weitere Parallelen bei LUDERS, BharhutS. 45f.

7 Lies: (ma)tuh.8 Vgl. Mv. II, S. 20,10: bodhißatvo smrto sarnprajäno mätaram abädhayamüno daksinapärsvena prädur

bhavati.9 Lies: ^car^m*! <>carya ist belegt Mvy. 6679, LV. S. 36. Vgl. Mv. II, S. 237,17: atha bodhis-

atvam däni uruvilvayam tapovane nadyä nairamjanäyäs tire duskaracärikäm carantam.

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176 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

[kj.vinayanam1 bibasäravinayanam2 u[pa](tisyako-164R3 litavina)yanam3 pitrvinayanam mahäpratihäryam4 ma[hä] [3] . .

[t]i| yäva[t]5 (par)i[n]irvänakäle6 sthavi[r](am7 ä)nam[d]-am ämamtraya[t]i( | p)r(aj)[n](äpa)[y]änam[da ya](ma)kasälayo(r8 amtarenottaräsirsam

E4 mamca[4]m adya tathägatasya rä)try(ä)h9 m(a)dhy(a)m(e yäme) 10

(niru)padhise u ni(r)v(ä)na(dhätau pari)nirvänam (bhavisyatiti|)R5 [5] [pa]rivrtam yävan mall(ä)

(ayodr)[on](y)[a]h12 citäm [bh]R6 [6] (ra)tnamayaih k(u)m(bh)aihi3

[d]evaga(nä) (de)[v]äs tej[o]165V1 [1]

, die Bekehrung(der Gruppe der fünf Mönche), die Bekehrung des Bimbasära, die Bekehrung des Upatisyaund des Kolita, die Bekehrung [seines] Vaters, das Große Wunder, das große

, bis dahin, wo er inder Zeit seines völligen Verlöschens den Ältesten Änanda anredet: ,,Bereite mir, Änanda,(zwischen) den Sälabaumpaaren (eine Lagerstatt mit dem Haupte nach Norden; heute wirdin der) mittleren (Wache) der Nacht, , (das völlige) Verlöschen(des Tathägata) in der erlösten (Region) des Verlöschens (stattfinden)",

umgeben, bis dahin, wo dieMallas . die [beiden] (eisernen) Sarg[hälften]den Scheiterhaufen

mit Urnen aus Edelsteinen. Die Götter-scharen die Götter Glut

1 Erg. zu: (pamcakabhi)k(su)vinayanamti Der Bekehrung des Bimbasära geht die Bekehrung desUrubilvakäsyapa voraus; die Ergänzung °(kasya)p(a)° ist jedoch nicht möglich; das zerstörte Aksarakann nur k, n oder t sein.

2 Lies: bimbasüra.3 Zu diesen Bekehrungen vgl. vor allem CPS, 27—28.4 Lies: °prätihäryam. Vgl. LÜDERS, Bharhut, S. 62ff.; s. auch Einl. S. 31, Anm. 2.5 164R3-R4 ist ein wörtliches Zitat aus MPS 32.5-6 (S. 294) (zitiert auch Av. II, S. 197,6) u. BAILEY,

Khotanese Texts V 251.6 MPS (erg. nach dem Tib.): °(kälasamaya); ebenso Av. u. Khot.7 MPS: (äyusmantam). Im Mahäparinirvänasütra wird Änanda immer als üyusmän angeredet; in

einem Vers (30.20) aber auch als sthavira bezeichnet.8 MPS: (tathä)gatasyäntarena yamakasälayor uttarä0. Zur Schreibung °säla° (statt °säla°) vgl. WALD-

SCHMIDT, Mahäparinirvänasütra I, S. 30, Anm. 5 (zu Hs. 360): ,,Lies: °dälavane\. säla ist die üblicheSchreibung der Handschrift. Auf eine ständige Verbesserung ist im Folgenden verzichtet."

9 Lies: (ra)try(ä).10 Die Lücke ist mir unerklärlich. Vielleicht war der Raum einer Unebenheit des Materiales wegen

unbeschrieben belassen.11 Lies: (niru)padhisese. Ergänzt nach 151V6 und 151R3: nirupadhisese nirvänadhätau. MPS (nach

17.21, 22.12, 23.2): ('nupadhisese); Av.: nirupadhisese.12 Lies: °(dr)on(y)as. Vgl. MPS 49.1 (S. 424): (atha kausinägarä mallä bhagavatah sariram tai-

laparipürnäyäm ayodronyüm praksipyänyayäyodronyä pracchädya sarvaga)ndhakästhais citäm citvä pra-jvälayitukämä.

13 Vgl. MPS 49.26: atha kausinägarä malläs täny asthini sauvarne kumbhe praksipya.

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XI. Meditation über den Buddha (buddhanusmrti) 177

(ma)[n]usyänäm yogäcärasya ca h[ä]n(är)th(a) (catu)-r[d]isa äpüryamte| v. . . .y. . . suvarnasarsa(pa) [2] 165V2

, [gh]ais ca prthivl pürneti|

c) punar buddhänusmrtipürvam mürdhn(opanibaddha)[c]i[t](t)a[s](y)a1[v]ai(düryamay)[i]stri snehaparip[ü]rnavaid[ür](yabhäjanacitotpadyate|) [<3]bh(ä)[j](a)n(e)su vajräsana2 V3vajräsanesv ädityamandaläni| tesu buddhä bhagavamtah3 [l](ak)[s]

yäh4 dha

(1) (daksi)[4]ne bähupradese5 pamca sveta6 gajä ädityamandalacitasrayäh7 tadadhiru- V4dhäh8 pamca (buddhä) (balänäm adhipatirü-pam(|)9[5] V5

für die Menschen, und für denYogin zum Aufgeben werden die (vier) Richtungen erfüllt

goldene Senfkörnerund von ist die Erde erfüllt.

c) (Konzentriert) [der Yogin] weiterhin [seinen] Geist unter der Voraussetzung der Medi-tation über den Buddha auf das Haupt, (entsteht) eine Frau (aus Glas, die) mit ölgefülltengläsernen (Schalen besetzt ist); in den Schalen [entstehen] Diamantthrone, auf den Diamant-thronen Sonnenscheiben und auf diesen erhabene Buddhas, (deren Gestalten mit den [Buddha]-malen und Nebenmerkmalen prangen) :

(1) In der Umgegend [seines] (rechten) Armes [erscheinen] fünf weiße Elefanten, deren Ge-stalten mit Sonnenscheiben besetzt sind und auf diesen sitzend fünf (Buddhas in derselbenFarbe und ebenso mit Sonnenscheiben besetzt als Verkörperung der fünf Kräf te) ;

1 Lesung und Ergänzung sind unsicher. In den Paralleldarstellungen dient das Herz als Konzen-trationspunkt; vgl. 169R3: (si)länu(smrti)pürvam hrdayopanibaddhacetasah vaiduryamayi stri snehah-paripürnüvaidüryabhäjanacittotpadyate. In unserer Darstellung geht die Emanationsreihe aber auchnicht, wie in den Paralleldarstellungen, am Ende der Übung in den Nabel, sondern in das Haupt desYogin (yogäcäramürdhani 165R2) ein.

2 Lies: vajräsanäni.3 Lies: bhagavamto.4 Erg. zu: l(ak)s(anänuvyamjanaviräjitäsra)yäh.Ygl. 140V6: laksanänuvyamjanavir(ä)jitü buddh(a);

140R6: äsrayo laksanänuvyamjanaviräjita.5 Der rechte Arm wird als der kräftigere vorgestellt; vgl. 160V3: daksino bähuh väyudhatuh sthira-

taratvät.6 Lies: svetü. Vgl. 125Vo: saddam(ta)h sveto gajah.7 Lies: °citüsrayäh.8 Lies: Qrüdhah.9 Erg. zu: pamca (buddhäs tadvarnä üdityamandalacitä eva pamcänäni balänäm adhipatirüpam\).

Vgl. 162V1: (balänäm raviman)dalacitä dasa hastinah tadvarnä tadadhirüdhä ravimandalacitäh eva dasabuddhapratimäh. Die Nennung von nur fünf Kräften statt der als Eigenschaften eines Buddha sonstimmer genannten zehn ist ein auffälliger Fehler, der wohl durch die fünf Kräfte bei den bodhipaksyä(vgl. 166V5/6: (pamcänäm balänäm) pamca vajramayä hastin(ah)) verursacht wurde, die freilich ihremInhalt nach eine ganz andere Bedeutung haben.12 Schlingloff, Yogalehrbuch

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178 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

(2) cibuke caj1 catväri ratnamandaläni| tadamtargatäh simhäsanädhirudhä2 buddhähsatvebhyo dharmam desayanti (vais)[ä]radyänäm adhi(patirüpam | 3

165V6 (3) a)v(e)n(i)kän(ä)m [s](m)[r]tyupasth(ä)nänä(m) tr(a)y(a) [6] tr(a)yah* purusä grhltä-yudhäs tailabhäjanahasta5 drsya(nt)[e]|6

(4) mahäkarunäyä äkäsavarnä stri7 hrday[e] (anu-165R1 gra)henai [2] . .

. . . . (b)[u](d)dh(ä)srayesu dharmasariram8 drsyate| tajjanmadharma[sa]riranihsrtäbhihprabhäbhir9 lokam spharitvä t(isthamti|10

R2 tato buddhä bhagavamta ädityama)nd(a)lesu pravisamti( | täni va)[2]jräsanesu tänibhäjanesu täni smrtinimittesu smrtinimittam yogäcäramürdhani)u

d) abhisekakäle [te] 12 [t]i13 sa ca pravilinahR3 tadä[sr](ayam) [3] murdhna14 [568V6]^ c[ch]idrena pürayati tata eva canihsrtai ratnapra-

vähah*6 darsanam datvä lalä(t)[ä] [568V7] (kra)-

(2) an [seinem] Kinn [erscheinen] vier Edelsteinkreise und darin eingegangen auf Löwen-thronen sitzende Buddhas, die den Wesen die Lehre verkünden, als Verkörperung der Klug-heiten;(3) [als Verkörperung] der [für Buddhas] charakteristischen Anwendungsbereicheder Achtsamkeit erscheinen drei waffentragende Männer mit Ölschalen in der Hand;(4) [als Verkörperung] des Großen Mitleides [erscheint] in [seinem] Herzen eine Frauvon ätherischer Farbe durch Gunst-bezeigung

(Dann) erscheint in den Gestalten der Buddhas der Leib der Lehre. Mit den Strahlen, dieaus ihrem natürlichen und aus ihrem Leib der Lehre hervorkommen, durchdringen [dieBuddhas] die Welt.

(Dann) treten (die erhabenen Buddhas) in die (Sonnen)scheiben ein, (diese in die Diamant-throne, diese in die Schalen, diese in die Achtsamkeitssymbole und das Achtsamkeitssymbolin das Haupt des Yogin.

d) Zur Zeit der Besprengung (durchdringt ein Strom) Dieser zer-schmilzt und erfüllt dann durch die Öffnung des Hauptes [seine] Gestalt. Mit den [Strömen],die aus dieser hervorkommen, stellt sich ein Edelsteinstrom zur Schau (und aus) der Stirn . . .

1 Satzzeichen zu streichen.2 Lies: °rüdhä.3 Vgl. 162V2: vaisäradyänäm cat(väro buddhapratimäh) s(i)mhäsanüdhirüdhä svam svam gocaram

älokenävabhäsya ti{sthamti).4 trayah versehentlich doppelt geschrieben.5 Lies: °hastä.6 Vgl. 162V2/3: (trayänäm avenikünäm smrtyupasthä)nanam grhitatailapätrüyudh ästrayah p(urusäh)

(Einl. S. 49).7 Vgl. 162V3:^{mahäkar)u(nayä)h ä(küsava)r(nü) h(r)daye stri s(u)varnäbhä nilavas(traprävrtä).8 Vgl. 154V4: bh(agava)tas ca dharmasariram.9 Vgl. 155V1: buddhagunaprabhabhis cävabhäsito loko.

io Einl. S. 42.u Vgl. oben, S. 174 u. S. 177, Anm. 1.12 Erg. (pravähah).13 Erg. zu: (spharitvä tistha)ti.14 Lies: mürdhnä.j5 Beginn der Parallelhandschrift 2 B (Textwiedergabe Einl. S. 24).16 Lies: °väho.

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XI. Meditation über die Lehre (dharmänusmrti) 179

mena yävat sahanä)}hi[ni](h)[4][s](rt)[e](na prav)ähena misribhütah [s](th)itim äpürayati1 165R4ratnamayi ca sthitir drsyate bud(dhä) [568V8] (h ratnak)[ü]t[ä]-sär[ai]2 ' [5] .' '. . . m

(ante nä)bhyäm nirudhyate jiieyam iti vyutthänam|3 ||

2. [568R1] dharmanu(sm)r(tihL^ kata)[r]ä|

a) ih(ä)[rya](srävako) dharmam äkäratah samanu[s](marati| sväkhyäto bhagava[6]to Rßdharmah sämdrstiko nirjvara5 äkä)llkah6 [568R2] aupanäyikah7 ehi[pas](y)i(kahi8 praty-ätma)[ve]daniyo vijnaih9

b) tasyai[va](m dharmam ä)[k]äratah samanusmaratah t^jsah 266V1krtsno [568R3] lokah^ tirthyasästräni pathams ta t . | " (ta)[d]-v(a)canänu 12 (ya)d[bh]üyasäpäyesüpapady(am)t(e)| ta(to bhagavän utpadya

allmählich, bis er mit dem gleichzeitig ausdem Nabel hervorkommenden Strom vermischt [seinen] Standort erfüllt. Es erscheint [sein]Standort aus Edelsteinen. Die Buddhas von Edelstein-tempeln

(Am Ende) wird das zu Erkennende im Nabel zum Verschwinden ge-bracht. So [erfolgt] das Erwachen.

2. Was ist Meditation über die Lehre?

a) Hier meditiert der edle (Jünger) über die Lehre nach ihren Aspekten: ,,(Wohlverkündetist die Lehre des Erhabenen, sie ist aktuell, nicht hitzig), zeitlos, richtungsweisend, einladend,(für jeden) Einsichtigen erfaßbar."

b) Indem er so (über die Lehre) nach ihren Aspekten meditiert, {erscheint)die ganze Welt die Lehrbücher der Sekten vortragend {und ebenso lesend

und hörend. Als Folge) von deren Doktrinen erstehen {die Wesen) zumeist in schlechten

1 Zu der hier gegebenen Darstellung des abhiseka vgl. 154R3jf.: tato 'bhisekah ra(tnapravähahpra)viliya mürdhnäpravi{syäsra)yam pürayatiprinayati ca hrdayäc cäsyapraväho ni(rgatya)(a)dh(a)s c(or)dhv(am) c(a) gatvü ratnaprabhäbhir lokam avabhüsyam k(r)amenasthitim äpüray(ati) (ratnakütä)gärämtargata buddha drsyamte\ satväs ca ratnaprä(sadäm-targat)ah (amte sarvam jneyam näbhyäm nirudh)y(a)te iti vyutthänam] \\

2 Lies: O(k)ütägärai.3 Einl. S. 53.4 Lies: dharmänu(sm)r(tih).5 Dieser Begriff fehlt in der Päli-Version der Liste (D. II, S. 217; usw.).6 Lies: (äkü)iika.7 Lies: °näyika.8 Mvy. 1296: aihipasyikah.9 Ergänzt nach Hs. 906, Bl. 40-41: [R5] katham ca dharmäm akärata (sa)ma{nus)marati\ sväkhyäto

bhagavato dha[R6](rmah sam)drst(i)ko nirjvarah akälika aupanä[4:lVl]yika ehipasyaka pratyätmavedani-yai vi\Y2]jnaih evam dharmam, äkärata samanusmarati\. Vgl. auch Mvy. 1291—97; Divy. S. 426;Mv. I l l , S. 200,10.

10 Lies: lokas.11 Erg. zu: ta(dvad vacayam cchrnvams ca drsya)t(e). Vgl. 166V2: sütravinayabhidhar(ma)m patham

väcayam cchrnvams ca.12 Erg. (satvä).

12*

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180 Bieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

166V2 dharmam) [2] desayati1 tato lokah sämketike[na] (säsan)e(na)2 sütravinay-[äbh]i[dhar](ma)m patham väcaya[m] cchrnvams3 ca tadanamtaram [pä](ra)märthikasad-

V3 (dh)ar[m]a (asu)[3]bhädhiprayogena4 pravistasya sm(rtyupasthän)[ä]-dinäm bodhipaksyänäm5 darsanam utpadyatej

V4 (1) tatra caturnäm smrtyu(pasthänänäm) 6 [4]napit(a)v(a)rnäs tatsadr[s]ä(s catväro buddhäh) [s]imhanädena krtsnam lokam äp[ür](ayamt)i|

V5 {2) caturnäm samyakprahän[ä](näm) [5] tadadhi-rüdhäh catvärah(3) (caturnäm rddhipädä)[n]ä(m) catväri vaidüryaso[pä](näni) [än]i|(4) pamcänäm indri[y](änäm pamca)

V6 (5) (pamcänäm balänäm) [6] pamca vajramayä hasti[n](ah7

(6) saptänäm bodhyamgänäm sapta) buddhäh tammürdhasu sapt(ä)-166R1 d(it)[y](a)mandaläni| saptädityamanda[l](ädhirüdhä) [l]ni|

Lebensräumen wieder. Dann (entsteht der Erhabene und) verkündet (die Lehre). Dann dieWelt durch die konventionelle (Unterweisung) , Lehrreden, Ordenszuchtund Scholastik vortragend, lesend und hörend. Unmittelbar darauf die der höchsten Wirklich-keit entsprechende wahre Lehre . . . r Dringt [der Yogin] durch dieÜbung der Häßlichkeiten usw. [in diese] ein, entsteht [bei ihm] die Schau der zur Erleuchtungführenden [Faktoren, d. h.] der (Anwendungsbereiche der Achtsamkeit) usw.:(1) Hierbei [erscheinen als Verkörperung] der vier (Anwendungsbereiche) der Acht-samkeit (vier Löwen) von gelber Farbe und (vier) diesen ent-sprechende (Buddhas), die mit ihrem Löwengebrüll die ganze Welt erfüllen;(2) [als Verkörperung] der vier rechten Anstrengungen (vier)

und darauf sitzend vier ;(3) [als Verkörperung] (der vier Machtstufen) vier gläserne Treppen, die

(4) [als Verkörperung] der fünf Fähigkeiten fünf ;(5) [als Verkörperung] (der fünf Kräfte) fünf Elefanten aus Diamant;(6) [als Verkörperung] (der sieben Erleuchtungsglieder sieben)Buddhas, auf ihren Häuptern sieben Sonnenscheiben, und auf den sieben Sonnenscheiben(sitzend sieben) ;

1 Vgl. bhagaväm dharmam desayati 144V2; usw.2 Vgl. 154R3: (pä)r(a)märth(i)Jcam säsanäm\ sümke(tikam) ca; 166R2: samketikapäramärthi(kam

ääsanam).3 Zur Schreibung vgl. Einl. S. 20.4 Vgl. 162V5: gunanam asu(bha)dinäm.•rV Detaillierte Aufzählung der 37 bodhipaksyä [dharmäs] etwa Mvy. 952ff.; Dhs. XVIIIff.; AbhdhKVy.

S. 599,21 ff.; vgl. auch BHSD zu bodhipaksika. Die in unserem Text geschilderten Verkörperungenbeziehen sich recht oberflächlich auf die Namen der einzelnen Gruppen, ohne über deren Inhalte etwasauszusagen. So werden die 5 Kräfte (bala), die inhaltlich eine ganz andere Bedeutung haben als diezehn Kräfte eines Buddha, wie diese einfach durch Elefanten verkörpert.

6 Erg. catvärah simhäh.7 Vgl. 162V1: (balänäm raviman)dalacitä dasa hastinah tadvarnä tadadhirüdhä dasa buddha-

pratimäh; 165V4: pamca sveta gajä tadadhirudhäh pamca (buddhä). D e r Unterschied bestehtlediglich darin, daß bei den Kräften eines Buddha auf den Elefanten noch Buddhas (oder Buddhabilder)sitzen.

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XI. Meditation über die Lehre (dharmänusmrti) 181

(7) astämgasya märgasya1

[t], cädharottarävibh[äg](ena2 dha)rmaräjika ivävasthitäh loka . . . •[2]tah sämketikapäramärthi(kam ^äsanam)3 . . 166R2

(yadbhü)yasä4 sugatim nirvä(na) [y].ta|c) punar dharmänusmrtipü(r)[v](am hrdayopanibaddhacetaso vaidürya)[3]mayi (st)[r](i R3

ta)[d](bh)äjana5 snehapa(ripürnäs cotpadyamte|)6 tesu vajräsanäni [t]e[s]u? ädityama-ndaläni tes(u) b(u)d(dh)ä[£](rayäh)8 . [4] krtsnam sam- R4säram prakäsya nirväna (ädityama)ndalesu nirudhyamte te9 vajräsanesuvajräsa[n](äni bhäjanesu bhäjanäh smrtinimittesu smrtini)[5]mitta10 näbhyäml11 B5

d) abhisekapravähä(h s)th(iti)[m] (äpürayamti | i 2 dharmäm cädit)y(a)mandalacitam13

samskrtäsamsk(r)täm14 avabhäsya tistha(m)ti amte ca sarva(m) jne[ya](m nä)[bh]yäm niru-dhya[t](e i)[6]ti vyutthänam|15 || Rß

(7) [als Verkörperung] des achtgliedrigen Wegesunter Zerlegen in oberes und unteres verharren sie wie ein Monu-

ment. Die Welt (begreifen die Wesen) diekonventionelle und die der höchsten Wirklichkeit entsprechende (Unterweisung) und

(erstehen) zumeist in einer guten Existenzform (wieder), die (zum) Verlöschen . . .

c) (Konzentriert) [der Yogin] weiterhin [sein] (Denken) unter der Voraussetzung der Medi-tation über die Lehre (auf das Herz, entsteht die Frau) aus (Glas und ihre) öl(gefüllten)Schalen; in diesen [entstehen] Diamantthrone, auf diesen Sonnenscheiben und auf diesen(die Gestalten) von Buddhas offenbaren dieseden gesamten Geburtenkreislauf und das Verlöschen. (Dann) werden sie in den(Sonnen)scheiben zum Verschwinden gebracht, diese in den Diamantthronen, die Diamant-throne (in den Schalen, die Schalen in den Achtsamkeitssymbolen und das Achtsamkeits)-symbol im Nabel.

d) Besprengungsströme (erfüllen [seinen] Standort). Sie erleuchten die mit (Sonnen)-scheiben besetzten erschaffenen und unerschaffenen Gegebenheiten. Am Ende wird alles zuErkennende im Nabel zum Verschwinden gebracht. So [erfolgt] das Erwachen.

1 Vgl. 159R1: (simhäsanädhi)rudhä aßtau buddhapratimüh äryästümgasya (märgasyddhipati)rüpam.2 Lies: %ttaraP.3 Vgl. 154R3: (pa)r(a)märth(i)kam sasanäm\ samke(tikam) cd0; 166V2: sämketikena (säsan)e(na)pü(ra)märthikcfl'.4 Vgl. 166V1: (ya)dbhüyasäpaye$üpapady(am)t(e).5 Lies: °(bh)äjanäh.6 Einl. S. 36. Der in den Paralleldarstellungen belegte Wortlaut ist abweichend; vgl. etwa 169E3:

(punah si)lanu(smrti)pürvam hrdayopanibaddhacetasah vaiduryamayi stri snehahparipürnävaidüryabhä-janacittotpadyate.

7 Lies: tesv.8 Vgl. 165V3: bh(a)j(a)n(e)ßu vajräsana vajräsanesv adityamaridalüni\ tesu buddhä bhagavamtah.9 Lies: tüni (s. Einl. S. 21, Anm. 9).

10 Lies: °(ni)mittam.11 Vgl. 165R2: (tato buddhä bhagavamta ädityama)nd(a)lesu pravisamti(\ täni va)jrü8anesu täni

bhäjanesu täni smrtinimittesu smrtinimittam yogäcäramürdhani\.12 Vgl. 154R3-4: tato 'bhisekah (pravähah) k(r)amena sthitim äpüray{ati\).13 Lies: °citämlu Lies: °k(r)tän^is Einl. S. 53.

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182 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

3. samghänusmrtih katarä|

a) i(häryasrävakah samgham äkäratah) [sa](ma)nusma(rati| supratipa)nno bhagavatahsrävakasamgha i(t)i*

167V1 b) [i]. . . .härä vai[rdi]

V2 (apä)[2]yesüpapadyamte(|)2

V3 (ädi)[3]tyamanda(la) [s]t. bh(i-k)[s]u '

V4 [<|te|c) pu(nah hrdayopanibaddha)cetasah3 vaidüryamayl (stri snehaparipürnavaidüryabhä-

V5 jana)c(i)tä4 utpadyat(e) sn(e)h(abhäjanesu vajräsanäni tesv ädityamandalä)[5]ni te[s](u)[e] täni r(a)[t]nämtargatäni cäd(ar)[s]

. . . . [s](am)pannimittam| näbhipradese ratnamayäniV6 [6] ksp] jvalanirma[l](a)sa(stra)[c]i(ta)5. .

[g](r)Ivä mu[ktä](c)i(ta)m [e] (sam)pannimitta(m|)167R1 [2]

3. Was ist Meditation über die Gemeinde ?a) Hier meditiert (der edle Jünger über die Gemeinde nach ihren Aspekten:,,Wohlgerüstet)

ist die Jüngergemeinde des Erhabenen'i

b) (nicht übersetzt)c) (Konzentriert) [der Yogin] weiterhin [sein] Denken (auf das Herz), entsteht (die Frau)

aus Glas, (die mit den ölgefüllten gläsernen Schalen) besetzt ist; (in den) Öl(schalen) [entstehen](Diamantthrone, auf diesen Sonnenscheiben) und auf diesen

. und diese, in die Edelsteine eingegangen, (im) Spiegel als Symboldes Zustandekommens von In der Umgegend [seines] Nabels [erscheinen]. . . aus Edelsteinen

mit einem flammenden reinen Messer besetztmit Perlen besetzt als Symbol des Zustandekommens von

1 Vgl. die Wiedergabe des vollen Wortlautes in Hs. 906, Bl. 41—42: [41V3] Jcatham samgham aküratasamanusmarati] su[Y4:]pratipanno bhagavata srävakasamgha nyüyapra[V5]tipanno\ rjupratipannasämicipratipannah [V6]anudharmacari\ samti samghe srotäpattipha\yi^las(Xsikriyüyai pratipannaka\samti sam(gh)e [Rl] srotäpanna] samti samghe sakrdägämi[pha](lasä)[R2~\ksikriyäyai pratipannaka]samti samghe 8akrdä[H3~\gämina\ samti samghe anägämiphalasüksikri[K^\y€iyai pratipannaka\ samtisamghe anägämi[R6]na\ samti samghe arhatvaphalasäksikriyäyai [R6] pratipannakäh\ samti samghearhanta\ ity e[R7]te astau purusapudgala catväri purusayu[Vl]gü,ni\ esa bhagavata sr(a)v(a)ka(samgha)-[h] s[i]lasam[V2]panna\ samädhisampanna] prajnäsampanna\ vimukti[Y3]sampanna\ vimuktijnüna-darsanasampanna] ahva[V4:]yaniya prühvayaniya] amjalikarani[V5]ya samlcikaraniyam anuttarampunyaksetram\ [V6] daksiniyo lokasya evam samgham äkärata [V7] samanusmarati].

2 Vgl. 166V1: (ya)dbhüyasäpäyesüpapady(am)t(e)\.3 Lies: °cetaso. Das nach den Parallelen (165V2-3; 166B2-3; 169R2-3; 170R2) zu erwartende

samghanusmrtipürvam ist hier ausgefallen.4 Lies: °c(i)totpadyat(e).5 Vgl. 133B5: nirmalojvalasastracitam pratyaveksanänimittam.

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XI. Meditation über die Gemeinde {samghänusmrti) 183

tirthyaganän (a)bhibhüyävabhäsya lokam pätri krtväditya[m](an)[d]-(ales)[u] (p)r(a)[v](i^a)t(i)i t(e)2 vajräsanesu te2 ca (bhä)[i]jane[su] " . . 167R2

d) sthitis ca yathä dharmänusmrti* ayam tu visesah hrdayät pravä(hah) sthitis cärya-samghäkirna5 drsyate [a](mte näbhyäm) [3] sarvam [jiie](yam nirudhyate iti vyutthä- R3nam|)

samghänusmrti6 ||

4. silänusmrti6 katarä

a) ihäryasrävaka[b] (s)i[l](am äkäratah. sama)[nu]smarati itimä(ni silä)[^]ny akhandäny R4acchidrä(ny asabaläni7

b) (2) iti silänusmr)[ti]pürvam hrdayopanibaddhacetasah 8 [d]e[v]ä . [ ! ] . . .[i]. (a)[5]bhimu(kh)I (bha)[va](nt)i(|) [tat]o . . B5

überwältigt (der Buddha) die Sektenscharen, leuchtet, machtsich die Welt zum Gefäß und tritt in die Sonnenscheiben ein, diese in die Diamantthrone,diese in die Schalen, (diese in die Achtsamkeitssymbole und das Achtsamkeitssymbol in denNabel)

d) [Sein] Standort ist so wie in der Meditation über die Lehre, nur ist folgende Besonderheit:Der Strom kommt aus [seinem] Herzen und der Standort erscheint von der edlen Gemeindeerfüllt. (Am Ende wird im Nabel) alles (zu Erkennende zum Verschwinden gebracht. So[erfolgt] das Erwachen).

[Ende der] Meditation über die Gemeinde.

4, Was ist Meditation über die Tugend?

a) Hier meditiert der edle Jünger über die Tugend (nach ihren Aspekten): ,,Diese (Tugenden) sind ungebrochen, nicht hohl, (nicht fleckig").

b) (1) Konzentriert [der Yogin] (so) [sein] Denken unter der Voraussetzung der Meditation(über die Tugend) auf das Herz, (kommen) ihm Götter

zu gesicht. Dann , durch-

1 Vgl. 170V3: (duscarita)carinah sarvün abhibhüya adityamandal(e)su pr(avisamti\).2 Lies: täni (Einl. S. 21, Anm. 9).3 Erg. (tcbni smrtinimittegu smrtinimittam näbhyam]).^ Lies: °smrtih. Der Verweis bezieht sich auf 166R5: abhisekapravähä(h s)th(iti)m (üpürayamti] dhar-

mäm cädit)y(a)mandalacitam samskrtäsamsk(r)täin avabhäsya tistha(m)ti amte ca sarva(m) jneya(m nü)~bhyäm nirudhyat(e i)ti vyutthö,nam\ ||.

5 Lies: °Mrnä.6 Lies: °smrtih.7 Wie in der Meditation über die Gemeinde ist auch hier der Wortlaut der Formel nur abgekürzt

wiedergegeben. Für den vollen Wortlaut vgl. MPS 2.34 (S. 132) und Daso. VI.l (5) (S.75): yäni tänisllany akhandäny acchidrany asabaläny akalmäsani bhujisyäny aparämrstani susamäptäni eusamädattünivijnaprasa8täny agarhitäni vijnaiß,

8 Lies: °cetaso.

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134 Dieter.Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

t[i](m) bhitväbhyudgatah sa (bhagaväm)stasyäm veläy[ä](m) g(äthäm bhäsate| *

bahavah saranam yänti)[pajrvatäni2 [va](nä)n(i) ca|

167R6 ärä[6](ma)m (vrksacaityäms ca3

manusyä bhayatarjitäk 14

na) [hy e]tac charanam sres(th)am5

nai(tac charanam uttamamnaita)[c cha]ranam ägamyasarvadu(hkhät pramucyate |

yas tu buddham ca dharmam) [ca]168V1 samgham [ca] (saranam gatah [1]

catväri cäryasatyäniprajnayä pasyati yadä|6

b r i c h t . . . . . . . steigt herauf und (Der Erhabene spricht)bei dieser Gelegenheit (die Strophen:

„Viele nehmen ihre Zuflucht)zu Bergen und Wäldern,zu Hainen, (Bäumen und Grabmalen,Menschen, von Gefahren bedroht).

Doch (nicht) dies ist die beste Zuflucht,nicht (dies ist die höchste Zuflucht);wenn man da seine Zuflucht nimmt,(wird man nicht von) allem (Leid erlöst.

Wer aber zum Buddha und zur Lehre)und zur Gemeinde (seine Zuflucht nimmt,wenn ein solcher die vier edlen Wahrheitenmit Erkenntnis sieht:

1 Vgl. 162R1: tato bhagaväm ga(thäm bhäsate). Die Verse entstammen Udänavarga 27, 34—38 ( = PäliDh. 188—192 u. öfter); sie finden sich auch Divy. S. 164,7ff. Dort werden sie ebenfalls mit den Worteneingeleitet: aiha bhagavüms tasyäm veläyäm gäthäm bhäsate\.

2 Uv. und Divy. lesen: parvatämd ca; Päli: pabbatäni. Wie das Päli hat hier unser Text die alte öst-liche Form bewahrt. Vgl. zu diesen Bildungen LÜDERS, Epigraphische Beiträge III . Das vierte Säulen-Edikt des Asoka, S. 1006 ( = Phil. Ind., S. 289).

3 Erg. nach Uv.; Divy.: arämäms caityavrksams ca.4 Erg. nach Uv.; Divy.: bhayavarjitäh].5 Unser Text entspricht Divy.; Uv.: naitad dhi saranam ksemam.6 Erg. nach Uv.; Divy.: äryasatyäni catväri paiyati prajnayä yadä\* Uv. und Divy. schieben an-

schließend einen Vers ein, der sich auch im Vidyästhänopamasütra (WALDSCHMIDT, Kleine Brähmi-Schriftrolle, S. 6) findet:

duhkham duhhhasamutpannamnirodham samatikramam\äryam cästängikam mär gamksemam nirvänagäminam \\

(Wiedergegeben nach Divy.; die Fassungen weichen in Einzelheiten voneinander ab).

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XI. Meditation über die Tugend (silänusmrti) 185

etad dhi ^aranam srestham1

etac charanam uttamam|etac charana)m ägamyas(a)rv(a)duhkh(ä)t pra[2](mucyate|) 168V2

(2) . . . . '(a)dhipatirüpam| muktämayi strl . .

[3] . . . . ' . . . . - V3

(ti)sthamti| sä ca strl ratnapuspäm . [4] . . . . V4

(k)[s](i)raparipürnam utpadya[t]e [5] V5

m| täni cämkuräni [6] V6

e [e][1] 168R1

: (u)tpadyate| d a s ä m k u [ r ] ( a ) . . . . . .[2] . R2

nädya2 sauva-rnaratnaci(tä) [3] R3

, (ni)sannäh3 drsyamte|upasam[pa] [4] R4

[lajlätesu niläbhäni candrama-nda(la) . . [5] '. R5

p(u)spakaläpänihsrtäh pr(a)v(ä[6]häb) , R6

(ti)sthati|(3) [ta](d)[ä] smrtisampra[i]janyasampaddvayam pratilabhate] tadadhipatirupam|4 [v]ai- 169V1d[ü]ryamay(i) strl s(a)rv(a)satväsatväkhy(a) [v] [n]. smrtyäh samprajany(a)-

Dies ist wahrlich die beste Zuflucht,dies ist die höchste Zuflucht);wenn man (da seine Zuflucht) nimmt,(wird man) von allem Leid (erlöst)".

(2 nicht übersetzt)

(3) Dann erlangt [der Yogin] ein zweifaches Zustandekommen: das der Achtsamkeit und dasdes Bewußtwerdens. Als deren Verkörperung [erscheint] für die Achtsamkeit eine Frau ausGlas, die alles Belebte und Unbelebte und für das Bewußtwerden (ein

1 Erg. nach Divy.; Uv.: saranam k$emam.2 Lies: nadyah.3 Lies: °$annü.4 Lies: °rüpam\.

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186 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

169V2 sy(a) i [o]lkahastah 2 hrdaye cä[2]syädityamandalam| tadaväbhasi-tam3 satväsatväkhy(a)m (e)va sarvam vastu yato 'sau samvara4 pratilabhate satvasatväkhye-

V3 bhyas5 ca gandharatnapu[s](pa). .y.h samtäne 'sya sarveryäpathe[3]su6 sarva[k]ä-[l]am pravartate|(4) prätimoksasamvarävijnaptipunyasrotasah7 adhipatirüpamj sauvarnaratnaeitarathädhirü-

V4 (dham brah)m(ä)[n](am)8pasyati| ratnacchatrena .[I] . . . . (ni)[4]läbha9 (cand)r(ama)nda-lacitam10 ca pattam sirasi baddham" pasyati| etac cärhatvavisesabijam| sarvopasampannä-

V5 näm evam sya ca pürvapratilabdhä(nä)m [5] krtämtapratyave-ksanäyogenaitad12 darsanam utpadyate pürvapratilab(dh)amanasikäränäm tu syäd ekakra-meneti|

V6 (5) punah sl(länusmrti)pürvam hrdayopani[ba](ddhacetasab13 a)[6]dhastäd yävad väyuma-ndalamadharottaravibhägena1/*niläbh(ä) 15 (pa)r[i]pürnai16tiryag17anam-

Mann) mit einer Fackel in der Hand. Im Herzen [des Yogin entsteht] eineSonnenscheibe. Dadurch wird jeder belebte und unbelebte Gegenstand erleuchtet, wodurch[der Yogin] Zucht erlangt. Aus Belebtem und Unbelebtem entwickelt sich in seiner Nach-folge Duft-, Edelstein-, Blumen- allezeit in allen Körperhaltungen.(4) Als Verkörperung des Fließens von [religiösem] Verdienst aus dem Gelöbnis der Zucht ge-mäß der Ordenssatzung sieht [der Yogin] (Brahma) auf einem goldenen, mit Edelsteinen be-setzten Wagen mit einem Edelsteinschirm Er sieht ein blau leuchtendes und mit(Mond)scheiben besetztes Seidentuch um [seinen] Kopf gebunden. Dies ist der Same der in derHeiligkeit [liegenden] Besonderheit. Für alle Ordinierten, die früher er-langt haben, entsteht diese Schau durch den zuendegeführten Anschau-ungsyoga; für diejenigen aber, die früher das Beherzigen erlangt haben, mag sie auf einmalerfolgen.(5) Konzentriert [der Yogin] weiterhin [sein] (Denken) unter der Voraussetzung (der Medi-tation) über die Tugend auf das Herz, [gehen] blauleuchtende (Ströme) unter Zerlegen inoberes und unteres abwärts bis zum Windkreis; [gehen] mit erfüllten hori-

1 Erg. (ca purusah). Vgl. 159V1—2: (hriava)träpyadhipatirüpam a(vad)atavastraprävrta stri puru-sas ca (Vgl. Einl. S. 49 u. Anm. 4).

2 Lies: 0oUcähastah. Fackeln dienen als Verkörperung des Geistes (127R2—3) oder des Bewußtseins(128R6); vgl. Einl. S. 48 u. Anm. 8.

3 Lies: °avabhäsitam.4 Lies: samvaram.5 Lies: satväsatväkhyebhyas.6 Vgl. 144V4: camkramanißadyäbhyam sarv(e)ryäpathesu ca.7 Lies: °samvaravijnaptipunyasrotaso *dhi°.8 Vgl. 150R6, 152V2: hamsarathädhirüdhah brahmä.9 Lies: (ni)labha(m). Vgl,'nilabhäh pattäh 127V4, 121V5.

10 V g l . 168R4: lalätesu niläbhüni candramanda(la) . . . .11 Vgl. 128V3: bhagavams casya sirasi pattam badhnäti\ (Einl. S. 41 u. Anm. 4).12 Einl. S. 30.13 Lies: °(cetaso *)dhastäd.14 \TgL 166R1: cädharottarävibhäg(ena dha)rmarajika ivävasthitäh.15 Erg. (pravahah)116 Lies: °pürnais.17 Lies: tiryag. Vgl. 146R1: tiryakto 'nantaparyantah.

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XI. Meditation über die Tugend (Süänusmrti) 187

tarn hrda[y](ä)c cordhvam yä[v](ad aghani)s[th]ätyi adharottaravi[bh]ä(gena). . . . [i]laih skandhadhätväyatanapratltyasamutpädäryasatyädini. . . .2 169R1. .ryataih paripürnam pasyatij (m)ü(rdha)[n]i cäs(ya mani)[r u]tpadyat[e]| [t](a)[t]r(a) . . . .

[2] pasyati maninihsrtais ca rasmibhir3 adha urdhvas[th]am jiieyam ä- R2krst(am) sväsrayä(m)targatam pasyati'* maniratnäc ca ratnavarsah amta* patit(a)6

. . mandalämtargatany7 (ä)[p]ü(rayati|c) punab si)[3]länu(smrti)pürvam hrdayopanibaddhacetasah ß vaiduryamayi9 stri snehah- R3

paripürnävaidflryabhäjanacittotpadya[t]e( |10 bhäjan)e(su) vajräsanäni tesv ä(dityamandalä)-[flni tadamtargat(ä) bäladärakäh^ tesäm divyärämodyänavimänänyi2 apsaroganakaliläny R4abhimukhi bhavamti| tatpra nti tadä ratnama „ . [5] ratnajälävr- R5tarn sarvämgapratyämgabaddham13 ätmänani pasyati| purusascaisäpäyäm14 darsayati) ka-

zontal unendlich, und aus dem Herzen aufwärts bis zu den Aghanistha-[Göttern] unter Zer-legen in oberes und unteres sieht er

erfüllt von (den Symbolen) der Gruppen, der Elemente, der Bereiche, des Entstehensin Abhängigkeit, der edlen Wahrheiten usw. An seinem (Haupte) entsteht (ein Juwel). Hier-bei sieht er Angezogen von den Strahlen, die aus dem Juwelhervorkommen, sieht er das zu Erkennende, das sich abwärts und aufwärts befindet, in seineGestalt eingegangen. Aus dem Juweledelstein fällt am Ende ein Edelsteinregen und (erfüllt)die in die Kreise eingegangenen

c) Konzentriert [der Yogin] (weiterhin) [sein] Denken unter der Voraussetzung (der Medi-tation) über die Tugend auf das Herz, entsteht die Frau aus Glas, die mit den ölgefülltengläsernen Schalen besetzt ist; (in den Schalen) [entstehen] Diamantthrone, auf diesen(Sonnenscheiben) und darin eingegangen junge Knaben. Diesen kommen himmlische Haine,Gärten und Schlösser, die mit Scharen von Himmelsmädchen bevölkert sind, zu gesicht.Deren Dann sieht [der Yogin sich] selbst mit Edelstein-

und von einem Edelsteinnetz umwickelt an allen Gliedern und Nebengliederngebunden. Ein Mann zeigt die diesen [zukommenden] schlechten Lebensräume und spricht:

1 Lies: (aghani)sthan cddharo0^. Vgl. 129V4: (co)r(dh)vam ydvad aghanißthaparyamtamy 146B1:ürdhväd aghanisthaparyantam; 133B1: yävad aghani$thän; usw.

2 Erg. zu: °ädini(mittaih)?3 Vgl. 157R2: tannihsrtäbhih rasmibhih.< Einl. S. 53.5 Lies: °varso 'mte.6 Vgl. 153R2: amte ca ratnavarsam muncati\.7 Lies: °gatany.8 Lies: °cetaso.9 Lies: vaidürya0.

10 Lies: snehaparipürnavaidüryabhüjanacitotpadyate(\).11 In der Meditation über den Buddha und die Gemeinde entstanden in den Darstellungen, die

unserem' Absatz entsprechen (165V2—3; 166R2—3), auf den Diamantthronen Buddhas; hier dagegenbilden die jungen Knaben, die das Bewußtsein oder den Geist verkörpern (s.Einl. S. 48 f.), den Inhaltder Meditation.

12 Vgl. 135R4: (kämävacarüm deväm) v(i)mänodyünopabhogäm.13 Lies: °pratyamga°.14 Lies: caisüm apdyamt

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188 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

thayati| caitat1 pramädaphalam iti| tatas te vi[sa](yebhyo vimu)khi bhavamti| ratnarasa . .169R6 . • . . [ö]ca nimagnädrsyamte| dhyänasamvarasya näbhyupari nllapitalohitäyadätä cand(r)a-

man(d)a[la] bäla(däraka) [vat]i170V1 [1] • • • (vimu)khi bhütäs ca muktäm pasyamti| nllädi-

ras(a)n(i)magna(m) hrday(e) | tad«V2 adhirüdhäh2 bä(la[2]därakäb) (ta)dä muktäcitair

jvälair3 baddham ätmänäm* pasyati| vimukhi bhüt(ä)Y3 [e]vam sarvaromakü(p)e . . .e ca buddhä[3] (duscarita)cärinah sarvän

abhibhüyas ädityamandal(e)su [p]r(avisamti|)Y4 6 [4] romaküpadarsanä-

vidhih buddhadharmasamghä(nusmr)[t]i7

V5 .. / . [5] . .d) 8 (ni)hsrtäh 9 yävad väyumandalam (bh)[i]~

(t)[v](a)ioV6 [6] . . [ta]m ratna-

puspavarsaih u gosirsa[ca](ndana)

5. (devatänusmrtib katarä|)

170R1 a) [2] . . " . . . .6) [ujpanibaddhacetasah sat kämävacarä de(vä)42

R2 . . . . ' V . '. [2]ddh. manusyäsrayam pasyati]

c) punar deva(tänusm)r(tipürvam) 13

,,Dies ist die Frucht der Verblendung." Dann wenden diese sich von den Sinnesobjekten ab.Sie erscheinen in Edelsteinessenz eingesunken.

(Ende nicht übersetzt)

5. (Was ist Meditation über die Gottheiten?)

(nicht übersetzt)

1 Lies: kathayati ca\ etat.2 Lies: °rüdha.3 Lies: jälair. Vgl. 169R5: ratnajülüvrtatn sarvämgapratyämgabaddham ätmünam.4 Lies: ütmünam.5 Lies: °bhüyäditya°. Vgl. 167Rl: tirihyaganün (a)bhibhüyävabhäsya lokam pätri krtvddityam(an)-

d(ale$)u (p)r(a)v(isa)t(i).6 Erg. nach den Paralleldarstellungen (165R1-2; 166R4-5; 167Rl—2): (täni vajräsanesu tani

bhajane?u tani smrtinimitteßu smrtinimittam näbhyäm]).7 Vgl. 167R2: sthitis ca yatha dharmünusmrti.8 Erg. (abhisekapravahah)t9 Lies: °srta.

10 Vgl. etwa 135R3—4: pravah(a)h (yäva)d väyumandalam bhitvä a(kasat pa)rivartya nübhyampravisya mürdhnä ni(rgatya).

11 Lies: °var$air.12 Vgl. 145R6: sat kümüvacaräm devän\ rüpävacaräms ca caturdhyünopapannüm.13 Erg. (hrdayopanibaddhacetasah).

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XI. Meditation über die Gottheiten (devatänusmrti) 189

[3] [h]äh pravi(st>äb sm)[r]tinimittam| snehapari- 170R3pürnavaidü[rya](bhäjanacitä stri)1

. . [4] (dr)sya[m]te| tesäm adharimo bhägahs ädarsama- R4ndalacitah3

[5] [n](i)m(i)ttam| hastesu R5grhitaratnopakaranä purusä4 sa

[6] sv evamjätiyam darsanam R6bhavati|

d) an(t)e (ca) deväh p(u)spa[r](atnavarsam utsrjamti|)5

' [1] 171V1

1 Vgl. 165V21 vai{düryamay)i stri snehaparipürnavaidür(yabhajanacitotpadyate\); ^ 166R3, 167V4,169R3.

2 Lies: bhaga.3 Zur Bedeutung von üdarsamandala, „Rundspiegel", vgl. LV. S. 72,10: suparisuddha adarsama-

ndale mukhamandalam drsyate, „das Gesichtsrund erscheint in einem klaren Rundspiegel".4 Lies: °karanäh purusäh. Vgl. 153B2: 8arvo{pakara)navarsam amte ca ratnavarsam muncati; 148V6:

(sa)r(v)opakaranavr$tim mumcati.5 Vgl. etwa 128V41 devüs ca krtsnam gagana püryamüna pusparatnavarsam utsrjanti iyam pratyut-

pamnäpänasmrtibhävanä\.

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WÖRTERVERZEICHNIS

Vorbemerkung

Die Stellenangaben beziehen sich auf Blatt- und Zeilenzahl der Birkenrindenhandschrift.Seitenangaben in Klammern weisen auf die Seiten der Publikation hin, auf denen das be-treffende Wort besprochen ist. Wörter, die Zusätze oder zusätzliche Stellenbelege zu EDGEB-

TONS Buddhist Hybrid Sanskrit Dictionary darstellen, sind durch * gekennzeichnet. In denBelegstellen sind Textlücken durch Punkte (....)> verkürzte Zitierungen durch Striche(buddhä -drsyamte) bezeichnet; (sie) weist auf auffällige Verschreibungen hin; = be-deutet gleicher, =* ähnlicher Wortlaut.

amsa „Schulter"vämäd amsä(sic) budbudapraväho nih(sr-tah) 132R4; daksinämd(sic) amsäd asya ma-rlcipraväho nirga(cchati) 133V1.

akhanda „ungebrochen"(silä)ny akhandäny 167R4.

agni „Feuer"135V 3; 137R4; 144R2; 149V1; 154V 3; 160R1;161V4.

agra „Spitze"j(i)hv(ä)gr(a) 142V3; s. näsägra.

agratah (1) „im Vordergrund", (2) „vor"(l):150V6) (2):158V1.

agha „Übel"(aghatah parämrsan|) 134V2.

*aghanisthäh „Aghanistha-[Götter]"praväho mürdhnä nirgatyayävad aghanisthäm devän avabhäsya 129R2o*133Rl; =gatvä 147V1 ^ 135V1 ^ 117V 4)^aghanisthaparyamtäm krtsnäm prthivimspharati 132R2 ^ 132R3; ürdhväd agha-nisthaparyantam tiryakto 'nantaparyantah146R1; aghanisthapa(ryamtam lokam)131R4; (co)r(dh)vam yävad aghanisthapary-amtam 129V4; yävad aghanisthäm 164V5^169V6 ^146V2 ~ 152R1 ^ 148V5 (S.21,Anm. 5u. S. 31flF.).

ankura „Sprößling"nilämkurapariväro paanih 145R2; niläbhairamkuraih 121R3; ank(u)re(su n)iläbhäni pa. . .120V4; 121V4; 137R6; 168V5; 168R1.

anga „Glied"amgäni karunäyäh 152R4/5; sarvämgapraty-ämgabaddham ätmänam 169R5; s. a§tänga,rathänga.

an gär a „[glühende] Kohle"117R3; 118R3.

anguli „Finger"brahmahastämgulibhyas ca varsam patati148R3;148V6.

angustha „große Zehe"s. pädämgustha.

aeara „unbeweglich"sacaräcaro loka 162V6.

acala (1) „unbeweglich", (2) „Berg"(1):149V2; (2): vajracälaküta(^c) 144R1.

ajatva „Ungeborensein"155V5.

ajnäna „Unkenntnis"ajnänapratipaksänamtaram 139R4.

anjali „zusammengelegte Hände"142R3.

anda „Ei"kukutyändavad 137V1.

atah param „darüber hinaus"128R2; 152R4.

atireka „intensiv"121R5.

atita (1) „vergangen", (2) „Vergangenheit"(1): 137V6,156R1; 158V4; 158V6; (2): 128V6.

*atrapaci „[Einer, für den die Früchte derin früheren Existenzen vollbrachten guten

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Wörterverzeichnis 191

Werke] jetzt reifen"ime 'trapacayah su. . . 154V4.

adhana „besitzlos"156R2.

*adharima „unterst"adharimo bhägah 170R4.

*adharottaravibhäga „Zerlegen in oberesund unteres"(a)dhastäd yävad väyumandalam adharotta-ravibhägena 169V 6 \ cordhvam yäv(ad a-ghani)sthäty(sic) adharottaravibhä(gena)169V 6 \ cädharottarävibhäg(ena dha)rmarä-jika ivävasthitäh 166R1.

adhas (1) „abwärts", (2) „unter"(1): urdhvam adhas ca spharitvä 136V2 ^136R1; adhää cordhvam ca g(atvä) 150R6 =154R4; adho yävad väyumandal(am) 125V2= 152V1 = 163R1; väyumandalaparyam-tam adhah 129V4; adhah kämeanacakreprat(i)sth(itam) 146R1; adha urdhvasthamjiieyam 169R2; (2): (bhrumadhyä)dhar146R6; ratnavrksädhar 131R5.

adhastät (1) „abwärts", (2) „unterhalb"(1): (a)dhastäd yävad väyumandalam 169V6;(2): bhrumadyädhastät 134R6 = 135V1;148R2; vrksädhas(tät) 151V5.

adhikatara „in noch höherem Maße"150V4.

*adhipatirüpa „Verkörperung". . . tribhih rupai(h) pravartate adhipati-vibhäganisyandarüpaih avltarägänäm eke-na adhipatirüpenaiva 146V4; . . , dyänä-nubhavadarsanam vltarägänäm adhipa(ti-vibhäganisyam)darupair vedit(av)y(a)m154V1; pradipahastä ca stri prajnädhipati-rupam 160R4; karunä tadadhipati-rüpamj stri su(varnä)bh(ä) av(a)d(ä)-tastraprävrta(5ic) 148V4; 148V5; s(uva)rnä-bhä stri pramudita muditädhipatirü-pam 153R3; (stri) . . . (a)vadätavarnä ava-dätavastraprävrtä paryamkena nisannänä-bhogävasthitä upeksädhipatirüpam 161V3;avadätavarnä ca stri avadäta(vasträ mahä-karu)n(ä)dh(i)patirupam 162R1; 162R6;(hriava)träpyadhipatirüpam——a(vad)äta-vastraprävrtä stri purusas ca 159V 2 \smrtisamprajanyasampaddvayam tad-adhipatirupam | vaidüryamay (I) stri-

smrtyähL samprajany(a)sy(a ca purusah)169V1; prätimoksasamvarävijiiaptipunya-srotasah adhipatirüpam | sauvarnaratnaci-tarathädhirü(dham brah)m(ä)n(am) 169V3;balavai&äradyävenikasmrtyupasthänamahä-karunädhi(patirü)päni drsyamte t(at)r(abalänäm raviman)dalacitä dasa hasti-nab tadvarnä tadadhirüdhä ravimandalaci-täh eva da^a buddhapratimäh etc. 162V1 ^165V4; (simhäsanädhi)rudhä a§tau buddha-pratimäh äryä^tämgasya (märgasyadhipati)-rüpam 159R2; vedanäyäh adhipatirüpam

udakavarnam budbudam 158V 2;(bu)dbude§u strimukhäni rägasyädhi-patirupam 132R5; ksirapuskirini t(am-ni)magnam naksatram maiträsayaparigrhl-tasya (adhi)patirüpam 147V3; agn(i)jvä-lämtargatam agnitilakäm cetanäyä adhi-p(atir)üpam 137R4; avidyädhipatirüpam159R2 c* 159R6 ^ 139 V3; samskärädhipatiru-pam 137R3; äsväsänäm|(sic) adhipatirüpam121V6; skandhapamcakam tadadhipa-tirupäni 160R6; asaiksadharmädhip(a)t(i)rü-(pam) gunänäm adhipatirüpam asu-(bhä)dmäm 162V 5 \ 168V 2; 125V1 (S.49ff.).

adhimätra „übermäßig, Übermaß"adhimäträdhimätrasya mitrasya 153V4 ^*140V2 ^ 147R5; (adhi)mätrasyämitrasya153V4 o* 140V2 ^ 147R6 ** 155V5; adhi-mätram kärunyam 150R4 ^ 148R4.

*adhimukti „Eifer"(rüpä-)(= vedana-, = [samj]n(ä)-, = vijnana-)skandhapariksädhimu(ktih) 132R1 == 132R3= 133V1 = 133V4.

*adhimuc „sich ereifern"satvän adhimucyamänasya 153V5.

adhiruh „hochsteigen"144V1.

adhirüdha „sitzend {stehend) auf"127V 4; 127V 5 \ 127V 6 \ 128V 5; 131R4; 136R1;143R5; 144V 3; 144V 5; 144R4; 145R6; 146R4;148R3; 149V 4; 150R6; 152V 2; 152R1; 152R3;153V 6; 153R6; 154V 5; 154R5; 159R1; 161R5;162V1; 162V 2; 162V 4; 165 V4; 165V 5; 166V 5;169V 3; 170V1.

adhlna „abhängig"hetupratyayädhmam 161V1.

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192 Dieter Schlingloff,. Ein buddhistisches Yogalehrbuch

*adhyävasäna „das sich-Entscheiden"triprakärasya vedayitädhyava(s)änasyädma-väm 158R3/4.

adhyätma (2) „selbst", (2) „eigen"(2): (a)dhy(ä)tmabähyäni satväs&tväkhyäni132R1; ä(dhyät)m(ap)r(a)t(I)ty(a)samutp(ä)-d(e) 137V 2 \ (2): adhyätmaväyupathapari-sodhanät 126R5 (S. 98, Anm. 8).

*adhyäsaya „Hinwendung"sarvasatvähitadhyä^ayapravrttah 145V6 ^140V3; bodhäya drdham adhyääaya(m)150R3.

*adhvan „Epoche"anägate 'dhva(ni) 152V5 =* 152V6 = 143R1.

ananta „unendlich"127V 2; 127R5\ 130V 4; 131R5; 145V1; 146R2;150R1; 150R5; 161R3; 169V6.

*anantaparyanta „unendlichen Umkreis [be-sitzend]"anamtaparyamtäm janmaparamparäm159V1; pattair anamtaparyamtaih 155R5;padmapamktayo 'nam(ta)paryamtä 144V3;(anam)täparyamtam präsädam 126V2; a-namtaparyamntä sauvarnaguhäm 146V6;anamtapa(r)yamtäm ädar^am 158V1; sthi-tih (anamt)äparyamtä 151V3/4 c*>135V2 \ änamtam paryamtam satvasamu-dram 145V3; anamtaparyamtä bhagavamtobuddhäii 154R5; gunä anamtaparyamtä162V 4; ürdhväd aghanisthaparyantam tirya-kto 'nantaparyantah 146R1; anamtapary-amtäm sväsvirnaparyamkas 143R4; 124R3;161R5 (S. 78, Anm. 6).

anantaram „unmittelbar"128R3; 129R1; 136R2; 139R4; 147 Rl; 151V 3;152R5; 152R6; 153V1; 153V 2; 155V 3 \ 155V 4 \166V2.

*anabhisamskära „gestaltungslos"anäbhogam anabhisamskära(m) säntam tas-mim samaye ci(tta)m 125V4.

anayasthäyin „unbeständig"158R2,

anägata (2) „zukünftig", (2) „Zukunft"(1): 150R1; 152V 5 \ 152V 6 \ 153R5; 156R1;158V4; 158V5; (2): 128V4; 128V6.

*anägamya ,, Übergangsstufe"bhümibhedena saptabhaumä|kämadhätur a-nägamya^ catväri dh(yänäni dhyänäm)t(a)-

r(am) ca 140V1 ** 147R4 ^ 155R1 (S. 32,Anm. 4).

*anägämiphala „die Frucht des Nichtwieder-kehrenden"147V6.

anätman „Nichtselbst"(anätmatah parämrsan) 134V4.

^anäbhoga „entspannt"anäbhogam anabhisamskära(m) Säntam tas-mim samaye ci(tta)m 125V4; (strl) pa-ryamkena ni§annänäbhogävasthitä upeksä-dhipatirüpam sambhavati| tato 'syänäbho-gävasthitasya. . . 161V3.

anitya (2) „unbeständig", (2) „Unbestän-digkeit"(2): anitya(m a)nityam iti gabdam udiray-(am)tahi 136R2; (anityatah parämrsan)134V3; (anityä) bata samskärä 162R2;(2): anityänudaräanäyäm 118R5 = 125R6;(anityänupasya)näyäm 128V1.

*aniräkrtadhyäyin „sich unablässig ver-senkend"aniräkrtadhyäyinäm smrtyupasthänänirve-dhabhägiyas(r)ämanyaphaläni sasambhärä-lamkärä(ny u)tpadyamte 128R2.

anista „unerwünscht"157R6.

anuküla „angemessen"136V 5 \ 136R1;148V5; 153V 1,155V 4,160V L

anukülatva „Angemessensein"sunyatänukülatväd 129V4.

anukrama „Reihe"129V6.

anugrh „begünstigen"satvän anugrhniyäm 142V4; satvä su-khen(ä)nugr(hitäh) 153R4.

anugraha „Gunstbezeigung"165V6.

anucita „unpassend"142V2.

anuttara „unvergleichlich"164V1; 164V 6.

*anudarsanä „Erschauen"anitya- (=prahäna-, ^viräga-, =nirodha-)anudarsanäyäm 118R5 = 118R6 = 118R6/119V1 = 119V1; = 125R6/126V1 - 126V1= 126V2.

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Wörterverzeichnis 193

*anuddhata „nicht hochfahrend"cittam cänuddhata. . . 125R5

*anunaya „Freundschaft"anunayas ca dur(i) bh(a)v(a)t(i) 157R4.

*anuparivarta „Folgerung"muditä sä tu sänuparivartä sasam-prayogä parigr(h)ya(mänä|) 153V2 ex 139R6~ 147R3 ^ 155V6.

*anupasyanä „Erblichen"anitya-( =prahäna-, = [vijräga-, = nirodha-)anupaäyanäyäm 128V1 = 128V2.

anupräpta „geraten in"147R5.

anubaddha „miteinander verbunden"129V6.

anubhava „Empfindung"154V1.

anubhava „Macht"154V2.

anubhü „empfinden"upasamasukham anubhavati 130R6; = a -nubhüya 130V4 = 131R5; pritim (anubha-vamti) 144V2 \ duhkham anubhütam 159V1= 158R1.

anumud „erfreuen"151V2.

anumodana „Mitfreude"tadubhayänumodanena yuktah 156V 2 \ hita-sukh(ä)numodanääayamanasikäro 153V 2 \ a-numodanäkäras ca modamtu bata satvä iti153R4 = 153V6 = 154R3.

anuvrt (2) „folgen", (2) „sich hingeben"(1): 146V6; (2): 145R1.

*anuvyanjana „Nebenmerkmal"laksanänuvyamjanaviräjita 130R6 = 140V6- 150R3 = 163V2.

anusärena „folgend"143R6; 144V1; 161V6.

anusärin „folgend"161R2.

anusr „nachvollziehen"dhätuprayogah yogasästropadisto 'nusarta-vyah 128R3; 136R3.

*anusmrti „Meditation"s. buddha-, dharma-, sangha-, sila-, deva-tänusmrti.

aneka „viele"127R4; 128V 5; 131R4; 145R3\ 151R3.13 Schlingloff, Yogalehrbuch

anta „Ende"amte ca sarva(m) jn£ya(m nä)bhyäm niru-dhyat(e i)ti vyutthänam || 166R5 ex 129R5ex 130R6 ~ 135V2 ^ 135R5 ~ 139R3 ~152R3 o* 155V2 =* 165R5 ^ 167R2; amteca tadäsraye pravisamti 136R2; amteca ratnavarsam muiicati 153R2; ratnavarsahamta(sic) patit(a) . . . 169R2; an(t)e (ca) de-väh p(u)spar(atnavarsam utsrjamti|) 170R6;127R2; 127R3; 135V4 (S. 53).

*antahkuksigata „in den Mutterleib ein-gegangen"sa(r)vasatväh mätrbhütäs cämtahku-ksigat(ä) . . . 143R5.

antar „im Innern"125R3; 126R4; 127V 3 \ 127R1;127R2; 127R3;128V 3; 129V4; 136V4; 143R6; 160R5.

antargata „eingegangen"118V7; 118V2; 121V5; 126R3; 127R5;129V 5; 130V 2; 133V 5; 133R3; 134V 4;136R6; 137R4; 137 R6; 143V 2; 143V 5;146V1; 152R3; 154R6; 157V 5; 158R4;161V 2; 162V 5; 165V 5; 169R2; 169R4.

antardhä „verbergen"sarva jfieyam yogäcäraäsra(sic) 'ntardhiya-t(e) 127R1.

*antarmukha „zugewandt"121V6.

antike „vor"bhaga(vato Jntike) 159V5.

*anyataränyatara „der eine und der andere"156V5.

anyajanman „andere Existenz"158R6.

*anyajänmika „hinsichtlich einer anderenExistenz"ihajänmikam anyajätmikam(5ic) 158R5.

ap „Wasser"prthivy äpsu pratisthitä| äpah väyo väyuräkä^e 136R5; s. abmandala, abdhätu.

*apacaya ,, Verminderung''(samca)yäpacayau bahuso gatvä 115V5.

apanayana „Entfernen"144R5; 147R1; 149V 2; 153V1/2.

apanita „entfernt"145R5.

apara (2) „ein weiterer", (2) „ein anderer"(2): 146V5; 151R3 = 152R3; (2): 152R4.

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194 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

aparäddha ,, Verfehlung''158V5.

apasrp „zurückweichen'6

(a)pasarpa märisäpasarpa parvatam pätay-ämiti n a — apasarpati 149V5/6.

apahartr „Tilger"s(ar)v(a)s(a)tv(a)vy(ä)dh(mä)m apahartä sa-myaksambuddha 152V 5 = 152V6.

*apäya „schlechter Lebensraum"(ya)dbhüyasäpäyesüpapady(am)t(e) 166V1 —167V 2 \ apäyesu ca duhkham anubhütam159V1 = 158R1; anamtaparyamtäm jan-maparamparäm apäyesv äksiptä(m) 159V1;k§irapraväho nirgatya prathivi(sic)manda-lam bhitvä apäyagatänäm satvänäm sarva-duhkhopasamam krtvä 146R6; 162R5;169R5 (S. 32, Anm. 6).

apävr „öffnen"maiträ^ayasya hr(day)ädväram apävryate143R6 ^ 141R4; sarvasrotobhyas cäsyadvärany apävryamte 143R6; pärsvebhyodväracatustayam apävrtam sambhavati136V1.

*apunya „ohne [religiöses] Verdienst"trividhäh samskärä puny ah ap(unyäh änin-jyäh) 137R5/6.

apeksa „im Hinblick auf"tadapeksadosanäsäya 156V3 = 158V1 =158R3 = 159V3 = 159R5 = 161V6.

*apramäna (2) „unermeßlich", (2) „Uner-meßlichkeit"(1): apramäno maitrivihärah 145V6 = 146V5 \apramänapradänasthänämta(ra) . . . 145R1;ä(srayäpramänata)yä apramäna 145V 6;(pun)y(a)prasaväpramänatayäpramäneti145R1 = 146V6 \ (2): tasyaiväpramänä^a-yasya 149V3 (S. 27f., 37, llöff.)-

*apramänatä „Unermeßlichsein"äsray(äp)r(amänatayälambanäpramänatayä)

(ä)pramänatayäpunyaprasaväp(ra-mä)natayäpramäneti 146V 5/6 = 145V 6 ßl.

*apramänopeksä „Oleichmut als Unermeß-lichkeit"(apraniä)n(o)peksäyäm 156V5; (apramäno-peksä katarä) 161R1.

apriti „Nichtbeglücktsein"parasukhäprl(ti)pratipaksäviskaranärtham153V1.

apsaras „Himmelsmädchen"divyärämodyänavimänäny apsaroganakalilä-ny 169R4.

abahumäna „Mißachtung"156V6.

*abdhätu „Element Wasser"131V4; 160V 3-, 160V 6.

*abmandala ,, Wasserkreis"praväho prthivimandalam bhitvä—äpmandalam väyumandalam äkäsadhä-tum avabhäsya 129R2 (S. 31).

abhidru „anstürmen gegen"sarvasatväti simhavyäghrädayas ca tarnabhidravyamte 144R2.

*abhidharma „Scholastik"sütravinayäbhidhar(ma)m 166V2.

*abhinirhr „teilhaftig werden"nilalohitävadätam samäpadyabhinirhara(ti)146V3,

*abhipramodanä „Erfreuen"cittäbhipramodanäyäm 118R2 = 125R2 =127R1.

abhipreta „erwünscht"abhipretakäryävähakatvät | 127V1 (vgl.S. 68)

abhibhü „überwältigen"tirthyaganän (a)bhibhüya 167R1; (duäcari-ta)cärinah sarvän abhibhüya 170V3.

abhimukhi bhü „zu gesicht kommen"145V 3; 150R4; 153R1; 157R4; 158V 4;158R2/3; 158R5; 159R1; 159R4; 161R2;167R5;169R4;170Vl.

abhirata (1) „Interesse", (2) „Lust"(1): 135R5; (2): 158R6.

abhiruh „steigen"ürdhvam yathägatä abhiruhamti 152R2.

abhilasita „begehrt"140R1.

abhiläsin „begehrend"162R3.

abhivrddha „gesteigert"'bhivrddhamaiträsayas(ya) 145R4 = 145R3.

*abhiseka „Besprengung"tadanamtaram abhisekenasrayam prinayantato| bhrumadhye cittopanibandhab tasmätpraväho nirgatah 129Rl; tato 'bhisekah.....prinitä^rayasya bhrumadhyädhastät pravä-hah nirgata 134R6; tato 'bhisekah ra.

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Wörterverzeichnis 195

(tnapravähah pra)viliya (ä^ra)yam pü-rayati prmayati ca hrdayäc cäsya pravähoni(rgatya) 154R3; abhi§ekakäle. . .(pravä-hah). . . sa ca pravilmah nihsrtai ratna-pravähah 165R2; abhisekapravähä(h s)th(i-ti)m (äpürayamti) 166R5; abhisekapra-vähänamtaram 15IV3; .. .(abhise)kai simcya-mäno dräyatel evam suvarnamlapitalohitä-vadätarasäbhisekaih 145V4; tato ca-turvarnäbhisekah caturvarnä buddhäbhagavantah prabhäbhir lokam avabhä-sya tisthamtity etävatl maiträbhise(ka)146R4; (ca)tuvarnamaiträbhiseka^ 146B5;indranilavarno 'bhisekah 150R6 (S. 41).

*abhisamskära „Gestaltung"s. anabh°, säbh°.

^abhisamksip „zusammenwerfen66

sarväni mandaläni kampayati abhisamksip-yamte ca 160R3; asamk§ipte(5ic) cäsmim146V3; yogäcäräsrayesu yogäcärä^rayo 'bhi-samksiptah 146V5.

*abhisücaka „ausdrückend"nirvidabhisücaka 130R5.

*abhisambuddha „völlig erleuchtet"abhisambuddhäm(sie) cäryamaitreyam128V5; abhisambuddha bodhe(sic) 139V4;abhisam(bu)ddh(o) bodhim 151V6.

abhyähata „zerschlagen"(i)ndräyudh(ai)r avidyädhipatirüpam abhyä-ha(tam) 159R2.

*abhyudayika „vom Erfolg herrührend"ime abhyudayikena sukhena sukh(i)n(a)h154V5.

abhyudgam heraufsteigen"167R5.

abhyunnata „erhöht"133R5.

*abhraküta ,, Wolkenhaufe"samskäresüpeksä utpadyate tato 'sya spha-dikamayair abhrakütaih käyam avastabh-yate 161V2 ^ 161R1; te ca pravi§täh (sc.nirvänanagare) äkä^amayair iväbhrakütairavastabdhäh pradipä iva ^ämyamte 161R6 ^162R2; (karu)nädhipatirüpam hrdayän nir-gatah (kr)tsn(am) gaganam abhrakü-(ta iva spha)r(i)tvä 148V5 \ abhrakütavamnirgatya sarvam gaganam äpürya prakära-vat sarvasatvän upaguhya 144R2; abhra-13*

küta* iva gaganam äpürya 143V1 (S. 40,Anm. 9;S. 44 f.).

amitra „Feind"mrdumadhyädhimätram cämitram 147R6 ck140V2 ^ 153V5 ^ 155V5.

amrta „Ambrosia"naksatram maiträgayaparigrhitasya (adhi)-patirüpaml tamnirjätam amrtarasam iva147V3.

a\ aspin da „Eisenklumpen"jvalinän äyaspindasamnibhäm(sic) 134V3.

ayoghana „Hammer"148R6.

*ayodroni „eiserne Sarg[hälfte\"(ayodr)on(y)ah citäm (sc. bhagavatah) 164R$;ayodrony(a)h s(am)gh(ä)t(e) 148R6/149V1.

ara „Speiche"sahasräracakram 146R2.

*arüpin „ohne Form"arupinah skandhäm 134V2 (S. 102, Anm. 11).

arcis „Flamme"nänävarnäny arcimsi nihsrtya 131V5.

-artham „um . . . zu", „um . . . . willen"

s. äviskaranärtham, dyotanärtham, prati-paksärtham.

*arbuda ,,[Embryonalzustand] Arbuda''mätuh kuksäv arbu(dap)e(sighanapra)säkhä-nukramenal vardhamänam 129V6.

arh „sich ziemen"162R5.

arhant „Heiliger"tathägato 'rh(am) sa(myaksambuddho)164V1.

*arhatva „Heiligkeit"pattam äirasi baddham pasyatil etac car-hatvavisesabijaml 169V 4.

*alamkära (1) „Fertigkeit", (2) „Zierat"(1): smrtyupasthänänirvedhabhagiyas(r)äma-nyaphaläni sasambhärälamkärä(ny) 128R3;yogavityäsa(5ic) yogälamkarokta^(5ic) ca vi-se§äs 147V4; (2): satvän sarvälamkäravi-bhüsitäm 153V 6; ime mahärhälamk(ä)rälam-krtä ami sramanälamkärälam(krtäh) 154V6(S. 84, Anm. 16).

alamkrta „geziert"154V6.

*alätaeakra „Feuerwirbel"ekavisayälambanasamartham c äsya cittam

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196 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

bhavati na bhüyah alätacakravatl sarvavisa-(yä) . . . 149R5 (S. 140, Anm. 14).

*avakram „überkommen"tesu karunäm avakrämati 148R4; (ka)runä-vakramati 162R6; daurgandhyam käyamavakrämati 149R6 (S. 137, Anm. 11).

*avakränti „Zustandekommen"niyämävakrämti 134V6.

avacchad „überdecken"satvä avacchäditä drsyamte 158R4.

*avatr (1) „hinabsteigen" (2) „begreifen"(1): bälädärakas kämcanacakram ava-tarati 127V4; 127V 6 \ (2): s(atväh) sä-sanam avataramti 154R3; ä(dhyät)m(a-p)r(a)t(i)ty(a)samutp(ä)d(e) V(a)t(a)r(a)-t(i) 137V2.

*avaträpya „das Scheusein"tato (hriava)träpyadhipatirüpam utpadyate|a(vad)ätavastraprävrtä stri purusas ca hriklesebhyo lajjati avaträpyam duscaritebhyahhri duscaritebhyah ava(träpya)m (du)s-(c)aritaphalä(t) 159V1/2.

avadäta „weiß"candrävadätam 144R1; (a)vadätacandra-mandalacit(a) 121R1; avadätäbhäh pattäb127V 4; stri suvarnavarnävadätavastra-prävrtä 151R1 ^ 148V4; =(a)vadätavarnäavadätavastraprävrtä 161V2/3 ^ 162V6 ^163R2; a(vad)ätavastraprävrtä stri 159V1/2;nilapitalohitävadäta s. nila.

ayadära „Öffnung"140R6.

avadr „aufbrechen"148R6(1).

avabaddha „umwunden"stri sapattasuvarnamälävabaddhä151R1; pratityasamutpädacakram kar-maklesävabaddham 159R1 ^ 159R4.

avabodha „Erleuchtung"(sva)yamavabodhädhipatyasampad yathäpratyekajinänäm 143V3.

avabhäs „erleuchten"praväho narakäm pretäs(5ic) cäva-bhäsya äpmandalam väyumandalam ä-ka,^adhätum avabhäsya yävad agha-nisthäm devän avabhäsya 129R2 ^ 133R1;astau mahän(arakän avabhäsya) 117V 3 \praväho ratnaprabhäbhir lokam ava-

bhäsya 154R4; buddhä prabhäbhir lo-kam avabhäsya 146R4; buddhagunapra-bhäbhis cävabhäsito loko 155V1; (buddha-pratimäh) svam svam gocaram älokenä-vabhäsya 162V2; älokair lokam avabhäsi-tam 151R4 ^ 159V4; tirthyaganän (a)bhi-bhüyävabhäsya 167Rl; samskrtäsamsk(r)-täm avabhäsya 166R5; lo(ka)m avabhäsya139V 4; aväbhasitam satväsatväkhy(a)m169V2.

avasis „übrig bleiben"saddhätumandaläny ava^isyamte 160R2.

*avasesa „restlich"avasesam mänasam duhkham 148Rl.

*avasyäyabindu „Reiftropfen"(krtsnam) tr(aidhä)tuk(am buddhäsray)ä(m)sca süksmän avä^yäyabindün iva spanda-mänam 131R3.

avastabh „zum Erstarren bringen"sphadikamayair abhrakütaih käyam ava-stabhyate 161V2 \ te ca pravistäh (sc. nirvä-nanagare) äkäsamayair iväbhrakütair ava-stabdhäh pradipä iva sämyamte i62i?6; kü-tägärävastabdham svam äsrayam paäyati125R5; (ä)k(ä^anibhaih) kütägärai 'vasta-bhyamte(^c) 159R3 ^ 160V1; buddhaprati-mäh yathäsvabalagocaram älokinävastabhya162V2 \ (pr)thivim avastabhya 126V4; ma-hänarakän sarvän avastabh(ya) 149R1; aka-sävastabdham(^c) 118V4; 118R1 (S. 44f.).

avasic „übergießen"stri ksiradhäräbhih öariram a(vasimcati)148V1.

avasthä „Zustand"s. kalalävasthä, upasamänukülävasthä, vi-jnänävasthä.

avasthä „verharren"avatisthati 144R2; avatisthamti 132V5; ava-tisthate 146V5 \ atisthate(5ic) 130R4; avasthi-ta 134V 5, 166R1; s. avasthitasamädhi,anäbhogävasthita.

avasthä (caus.) „trennen"pravähah ürdhva(m) yävac caturthamdhyänam iti tadvarnam evävasthäpya152V1; £astra yoginas cäsrayam sadbiläm bhägasah taccarmany avasthä(pa-yati) 160V2 \ sasträni (§addh)ätuvibhä-gena krtsnam satvasamudram avasthäpa-

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Wörterverzeichnis 197

yanti 160V 5 \ rasadhärä- -jagad ava-sthäpayamti 136V6; 128R5.

*avasthitasamädhi „in Kontemplation ver-harrend"krtaparikarmanah avasthitasamädheh 130R4~ 130V5.

*avahitacetas „der sein Denken gerichtethat auf. . ."äyatanapariksävahitacetasah 135V 2; 124V1;124R3\ 148V2.

*avikampya „unerschüttert"avikampyam ätmänam pasyati 126V6.

avidyä „Nichtwissen"astau buddhapratimäh- tammukh(a)-n(i)hsrt(ai)r (i)ndräyudh(ai)r avidyädhipati-rüpam abhy aha (tarn), nirudhyate vi(cak)ri(bhavati) 159R2 ^' 159R6 c* 139V3; 137V6.

*avisayi bhü „unzugänglich sein"vajräsanam tesäm avisayi bhavati 144V6.

*avici „Avici-[Hölle]"(avicau) narake tu satsparsäyatanägniprava-rsanarathängakilasamkvacalä 149V1 (S. 139,Anm. 4).

avitaräga „nicht frei von Leidenschaft"146V4; 156R3; s. vitaräga.

avyatimisra „unvermischt"134R5.

avyucchinna „ungeteilt"praväho avyucchinnam yävad aghani-sthäm devän avabhäsya 129R2.

*asabala „nicht fleckig"(silä)ny akhandäny acchidrä(ny asabaläni)167R4.

asiti „achtzig"a&lti krimikulasahasräni 160R5.

*asuci (1) „Unrat", (2) „unrein"(1): mütodivat paripürnam nänäprakärairasucibhih svam äsrayam pasyati 128R5;samudracatustayam sarväsuciparipürnam130R5] (2): kaksyäputa iva nänäsucidravyä-(n)i 130R4; sarvähy(5ic) asucidrvyäni(«5ic)130V1; ksudrair asucidra(vyaih) 132V3; sa-rväsucidhä(räbhir) 135R4, 135R3.

*asubha (2) „Häßlichkeit", (2) „häßlich"(1): gunänäm —asu(bhä)dmäm 162V5;(asu)bhädiprayogena 166V2/3; (2): (m)it(r)-am (asu)bhamalinavasanam 147R5 (S.59ff.).

*asaiksa „vollendet"asaiksadharmädhip(a)t(i)rü(pam) 162V 5.

astan „acht"astabhir äkärai^ parämr^ati 133R6; astaumahänarakäh 148R5 = 145R5 = 117V 3 \astau buddhapratimäh äryästämgasya (mä-rgasyädhipati)rüpam 159R1; 148V 3,

*astänga „achtgliedrig"äryästämgasya (märgasya) 159R1 ^ 166R1.

*astängopeta „kostbar"(u)bh(a)yah(a)st(ängu)linihsrtäbhi]i astäm-gopetä(bhih sa)l(i)ladhäräbhir 148V6/R1; a-stämgopetam päniyam niscarati 149V3.

*asamskrta „unerschaffen"abhi§ekapravähä(h) (dharmäm)—samskrtäsamsk(r)täm(5ic) avabhäsya166R5.

asamkhya „unzählig"bodhisatva asamkhyasatvaparivärah151V6.

*asatväkhya „unbelebt"satväkhyäm& cäsatväkhyäm^ ca tulayati160R2; (saddh)ätuvibhägena krtsnam sa-tvasamudram avasthäpayanti asatväkhyamca pamcadhätuvibhägena 160V5 \ 129V1; s.satväsatväkhya (S. 85, Anm. 6).

asambhränta „unerschüttert"150V3.

asi „Schlachtmesser"148R5.

asthi „Knochen"gnvästhi 137V3.

aham „ich"148V4;149V2)152V5.

äkära „Aspekt"astabhir äkäraih parämrsati 133R6; ärya-srävakas tathäg(atam)(=dharmam, = (sam-gham), = (s)il(am)) (äkäratab samanusmara-ti) 163R6 - 165R5 = 166R6 = 167R3;s. anumodanäkära, prämodyäkära, nirvi-däkära, vajräkära (S. 173, Am 5).

*äkälika „zeitlos"(dharmah) (äkä)likah(<sic) 165R6.

äkäsa „Äther"prthivy äpsu pratisthitä| äpah vä>yo(sic)väyur äkäse 136R5; praväho äpma-ndalam väyumandalam äkasadhätum ava-

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198 Dieter Sehlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

bhäsya parivartya 129R2; = (yäva)d vä-yumandalam bhitvä ä(käsät pa)rivartya135R3 = 135V1 = 133R1; äkäsäe ca tai-ladhärah patitäli 160R3; (rat)n(a)pusp(a)v(a-rsam äk)äsäm(sic) patati 154R2; ye cäkäsepändarä (sc, pattäk) 121V5; (pr)thivim ava-stabhya tisthati| dvitiya äkäsaml 126V4;äloke saty äkäsäm prajnäyate 136R5; äkä-sadhätuli caksuhsausiryädinäm 128R6; ma-dhyamam gandam äkäsadhätuh su§iratara-tvät| 160 V4; samkham äkasadhätunimittaml129V5\ (tata äkäsadhätum samäpadyate)—

äk(ä)s(adhätuva)rnäh pra(vä)hä äga-cchämti 131R1; tiksnam äkäs(avar)na(m)sastram 150R5; äkäsavarnä stri 165V6 =162V3; äkäsanibhäh pattä 148R5 = 130V5;äkäsanibhänäm bu(ddhänäm) 133V4\ äkä-samayair iväbhrakütair ayastabdhafc 161R6;äkäsanibhair abhraküter(^c) 162R2; (ä)k(ä-sanibhaih) kütägärai 'vastabhyamte(sic)159R2/3 = 159R6; akaäävastabdham(sic)118V4 (S. 42, 48).

*äkäsi bhü „ätherisch werden"amte sarvam nirudhyate äkäsi bhavati calokah 130R6 ^ 130V3.

äkirna „erfüllt"167R2,

*äkut „anschlagen"bha(gavantam dhärm)yä(m) gandikäm äko-tayaiiitam 161R3.

äkula „durchsetzt"ph(e)napindäkulam—äsrayam 118R6.

äkrsta „angezogen"rasmibhir jfieyam äkrst(am) 169R2; tam-tukaläpais cäkrstäh samkalä 136V2.

äksip „stoßen"janmaparamparäm apäyesv äksiptä(m)159V1.

ägam „herbeikommen"131R1; 131R2; 135R4; 152R2.

äcärya „Lehrer"s. yogäcärya.

äjfiä „Befehl"äj (ii)ädhipatyasampa(d ya)thä cakravarti-näm 143V2.

ätman „selbst"yogäcärah ätmänam pasyati 128V5 =« 118V3

~ 128R1 o* 131R5 ^ 144R5 c* 147V2 s*161V2 =* 169R5 c* 170V2; 116V6; 140V4.

*ätmadrsti „die [falsche] Ansicht, [es gäbe]ein Selbst"ätmadr§ti (pratipaksärtham skandhapari-k§ärabhyate) 132V1.

*ätmaparikalpa „Einbildung einer Seele"ätmaparikalpopeksä 156V4 = 160V1 ==161V5.

*ätmätmiyavirahita „ohne Seele und See-lisches"(lokam) ätmätmiyavirahitam 130V 6 =*161V1; dhätuh ätmätmiyavirahitab160V6/R1.

^äträsana „Erschrecken"äträsanärtham kle^aparvatah (utpadya-te) 150V2.

ädarsa „Spiegel"130R2; 158V1; 167V 5.

^ädarsamandala „Rundspiegel"170R4(S. 189, Anm. 3).

ädäya „mit"129R3; 144R2; 150V 4; 150V6.

äditya „Sonne"ädityara£may(ak) 118R1 ^ 127V 6 \ 154V 3.

ädityamandala „Sonnenscheibe"ädityamandalara^mibhir 134R5; simham ädi-tyamandalopacitam 126V1; pamca svetagajä ädityamandalacita&rayäti 165V4; (sa-p ta ) . . . buddhäh tammürdhasu sapt(ä)d(it)y-(a)mandaläni 166V6 \ sarvabuddhänäm nä-bhi§u cädityamanda(läni) 134V5j6'; hrdayecäsyädityamandalaml 169V2 \ stri snehapari-pürnavaidür(yabhäjanacitotpadyate|) bh(ä)-j(a)n(e)su vajräsana(^c) vajräsanesv äditya-mandalänil tesu buddhä bhagavamtafe

(tato buddhä bhagavamta ädi-tyama)nd(a)lesu pravisamti(| täni va)jräsa-nesu täni bhäjanesu täni smrtinimittesusmrtinimittam yogäeäramürdhani 165V3-R1~ 166R3-R4 c* 167V4-R1 c* 169R4/5-170V3; 124V1; 124V 3 \ 126V 5 \ 128V 5 \133R3; 162V4; 166R5; 167V3 (S. 42).

*ädinava „Misere"triprakärasya vedayitädhyava(s)änasyädma-väm 158R4.

ädau „anfangs"147VL

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Wörterverzeichnis 199

*ädhäraka „Halter"taträdhärako nisrayah brähmanakä mam-träh pudgalam nihsrtäh 136B4.

*ädhipatyasampad „Zustandekommen derMacht"(1) äj(n)ädhipatyasampa(d ya)thä cakra-vartinäml (2) äraksadhipatya(sa)m(pad ya)-thä caturnäm mahäräj(ä)näm| (3) v(i)saya-paribhogädhi(patya)sam(pad yathä tra-yastrimsatäml (4) kämädhipatyasampad ya-thä märänäml) (5) (ädh)ipatyasam-pad yathä brahman(äm (6) sva)yamavabo-dhädhipatyasampad yathä pratyekajinänäm |(7) . .143V2-3.

ädhr „behalten"(äyata)näni yugapad utpamnäny ädhärya-mänäni praviliyamte 135R6.

*ädhyätmaka „das eigene Selbst betreffend'6

sa (sc. pratityasamutpäda) (ca dvivi)dhahbäh yah ädhyätmaka^ ca 136R3.

*ädhyätmika „das eigene Selbst betreffend"(b)ähyam parikarma ädhyätmikam tu pari-karma 132V2.

*änanda „Änanda"sthavir(am ä)namdam ämamtrayati 164R3.

*änäpänasmrti ,,Atmungsachtsamkeit"änäpänasmrtir bhävayitavyä 128V3 \ praty-utpamnäpänasmrtibhävanä(5ic) 128V4\ änä-pänasmrti saparikarmäl savisesä nispamnävak(tavyä|) 128R1 (S. 27f., 51ff„ 63ff.).

*äninjya „indifferent"trividhäh samskärä punyäh ap(unyät änin-jyäh) 137R6.

*änusamsa „Segnung"(ärm)samsäs cotpadyamte: (1—11) 147V5.(S. 118f.).

äp (caus.) „einnehmen"kutikäm äpitäh 159V5.

*äputa „Entfalten"s. pu^äputa.

äpr „erfüllen"pravähali (°häh) sthitim äpürayati(°yamti) 117R1 = 133R4 = 135R5 = 147V1= 154R5 = 165R4 = 166R5 - 152V2 \ =mahäprthivim äpürya 129V1; devä sthitimäpürya 147V2; deväs ca krtsnam gaganamäpürya 150R2; brahmais ca gaganam äpü-

rnam 148R2; (buddhäfc.) simhanädena krts-nam lokam äpür(ayamt)i 166V4; sa sabdabanamtalokadhätun (ä)pür(a)y(a)t(i) 161R3;sväsrayaprabhäbhih krts(n)am (lokam äpü-rayati) 131V2 \ (ratna)puspavarsaih lokamäpürayati 162V4; nadibhir yogäcärä£(r)ayamäpüryate 152R2; (nadi) sarvam gaganamäpürya 144R3; maitri sthiti(m äpürayati)147V4; (catu)rdisa äpüryamte 165V1; yävadaghanistha sthänämtaram äpürya 146V2;164V5 (S. 37).

äblia „leuchtend"s. niläbha, avadätäbha, vaidüryäbha, indra-niläbha, padmarägäbha, suvarnäbha.

-äbhäsa „leuchtend"candrädityasamäbhäsam 154V3.

*äbhoga „Spannung"s. anäbhoga, säbhoga.

ämantray „anreden"164R3.

*ainukhi bhü „zu gesicht kommen"148R5.

*äyatana „Bereich"skandhadhätväyatanapratityasamutpädärya-satyädi 169R1; bähyäyatanäni 135V3; (ä-yata)näni yugapad utpamnäny ädhäryamä-näni praviliyamte 135R6; §adäyatananimi-ttam 135R6; äyatanarasasamudram 136V4;äyatanarasapurusa 136V1, V2; äyatanarasa-paripürnä puskirini 136V 2; äyatanacitähsa(m)kaläh 136V1, V2\ äyatanacitäm dhva-jäm 134R5; (sthitir) äyata(na)p(a)ripü-rna drsyate sthityupari ca parvatä viciträ-yatanacitä 135V2 \ brahmabhih ra(tna)pu-§pamuktanaksaträyatanacitaih tebhya^cäyatanebhyah rasadhärä patitä ya-thoktasubhanimittäya(tana)citam jagad a-vasthäpayamti 136V5-6 \ buddhapratyeka-buddha^rävakäh yathoktalak^anäya-tanacitäht 136R1; 134R6/135V1; 134R2;135V3; 136V3; 157R4 (S. 27f., 47, 104ff.).

*äyatanapariksä „Betrachtung der Bereiche"cäyatanapariksärabhyate 134R1; äyatana-pariksävahitacetasah 135V 2; äyatanapari-ksäbhiratasya 135R5.

*äyatanaprayoga „Übung der Bereiche"äyatanaprayoganispattih 136R2,

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200 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

äyudha „Waffe"grhitatailapäträyudhäs trayah p(urusäh)162V3 ^ 165V6.

*ärasütra „Eisendraht"cärasütrakraechidän käläsütre 148R6.

äraksa „Schutz"äraksadhipatya(sa)m(pad) 143V2.

*ärati „Unlust"Irsyääratipratipaksa 152R6 = Irsyäratiprati-paksa 155V3; vivrtaviniguhyadesabhayaso-kavisädäratimätsaryersyäpa. . . 147R5.

ärabh „beginnen"cäyatanapariksärabhyate 134R1; pratitya-samutpädapariksärabhyate 136R3; (skandha-pariksärabhyate) 132V1; (ä)rabhyasya-mänä(sic) 152R5; ärabdham 153R3.

ärambha „Beginn"(atipa)tirüpärambhali 121V6.

äräma „Hain"divyärämodyänavimänäny 169R4.

*ärüpyävacara „sich auf die Welt der Form-losigkeit beziehend"ksirapraväho kämarüpärüpyävaca-rädeväparivrto 147V1.

ärta „niederschlagen"karunärtasya 147R6/148V1.

*äryamaitreya „der edle Maitreya"s, maitreya.

*äryasrävaka „der edle Jünger"s. srävaka.

*äryasangha „die edle Gemeinde"s. sangha.

*äryasatya „die edle Wahrheit"s. satya.

*äryästänga märga „der edle achtgliedrige[Heils]weg"s. märga.

*älambana „Objekt"älambane kämadhätvälambanä (sc. maitri,karunä, muditä, upeksä) 140V1 = 147R4 =153V3 = 155R1; alamban(äp)r(amänatayä)

apramäna (sc. maitri) 145V6 — 146V5 \ekavisayälambanasamartham cittam149R4; 157V'2.

äloka „Lichtschein"äloke saty äkäsam prajnäyate 136R5; bhaga-van tamnihsrtai^ cälokai(h sat)v(äm) a-v(a)bh(äsi)t(äm) 159V4 =* 151R4; (buddha-

pratimäh) svam svam gocaram älokenä-vabhäsya 162V 2; — yathäsvabalagocaramälokinävastabhya (sic) 162V 2 \ ratnänämälokah 124R2; 143V 5.

ävarjita „zugewandt"(karu)nävarjitacetasah 148R5,

*ävähakatva „Herbeiführen"abhipretakäryävähakatvät 127V1.

*ävähika „herbeiführend"mahäkarunävähika (sc. karunä) 152R5.

ävir bhü „sichtbar werden"148V3.

äviskarana „Deutlichmachen"-äviskaranärtham 147R2, 152R6, 153V1,155V3.

ävrta „umwickelt"ratnajälävrtam 169R4.

*ävenika „[für Buddhas] charakteristisch"s. smrtyupasthäna.

*äsaya „Zuwendung"s. maiträsaya, karunäsaya, apramänäsaya,duhkhitäpanayanäsaya, hitasukhänumoda-näsaya; vgl. adhyäsaya.

äsä „Wunsch"150R4.

äsivisa „Schlange"mahäbhütä^ivisa 160R5 = 117R2; 129V 5 \157V3 \ 158V5 (S. 48, Anm. 2).

*äsraya „Gestalt"pravähä yogäcä(räsrayam)(spharitvä) 131R2; = pürayamti 135R2;pravähais svam äsrayam pürya(te)131R5; äsrayam pürayati 143V1 ^ 165R2;(pravähäh) äsrayam prinayanti 133R4;abhisekenäsrayam prmayan 129R1; prini-täsrayasya 134R6; varsadhäräbhir ivayogäcäräsrayam püryate 136V4 ^ 123V6 =*124V4; nadibhir yogäcäräs(r)ayam äpüryate152R2 c* 152V1 ^ 130R4; rasena äsrayampuraya(ti) 130R2 ^ 131V1; nirmalar(asa)-paripürnam äsrayam 130R2; pürnam svamäsrayam väyubhih 118V2; paripürnam nänä-prakärair asueibhih svam äsrayam 128R5;jne(ya)m sarvam tadä^raye pravisati 136R1c* 121R6 ** 144R5-6 c* 136R2 ^144V1; ='ntardhiyate 127V6; yog(äcäräsra)ye patitäs136V 4 ^ 136V 6 \ amtaräsrayapravis(t)äh141R6; sväsrayä(m)targatam 169R2; yogä-

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Wörterverzeichnis 201

cäräsrayesu yogäcäräsrayo 'bhisamksiptah146V5; buddhäh yogäcäräsrayam padmairvyavakiramti 131R3; buddhä (yo-ga )cäräsr(a)yam vestayamti 144R1; kütä-gärävastabdham svam äsrayam 125R5; yo-ga (c)äräsrayah candramandalasamkäsah127 Rl; sphadikamayo äsrayas 127V 2;vajrämayah äsrayo 144V5; äsrayo laksanä-nuvyamjanaviräjita 130R6 ^ 150R3 ^163V2; mahäms cäsrayo 149V6 ^ 149V3;pattabaddham äsrayam 130V4; (sva)m ä-srayam phenapindamayam 132R2 z~118R6;jirnam svam äsrayam 118R5; (v)äyukaläpä-

yogä(cäräsrayam cchidri) kurvanti131V6 \ cchäyäm svä^rayasya 149R4; yogä-cäräsrayanihsrtäni sasträni 160V5 \ sastra

yoginas cäsrayam avasthä(pa-yati) 160V2; svam äsrayam sa(rvama)rana-pratyayaih parivrtam äsrayäc cäsyabrahmäno nirgatya 144R4; sväsrayapra-bhäbhih 131V2 \ saddhätumayam äsrayam160R4; buddhäsraya 122V4, 131R3, 144R6,152V2, 155V1, 164V% 165R1; bhagavadä-sraye 162R1; brahmäsraya 144R6; brahma-sadrsam äsrayam 153R5; cakravartyäsra-yam 144R5\ gajä ädityamandalacitasrayäh165V4; äsraye kämadhätväsrayä (sc. maitri,karunä, muditä, upeksä) 140V1 — 147R3/4= 153V3 = 155R1; ä(srayäpramänata)yäapramänä (sc. maitri) 145V6 = 146V5 \123V1; 124R1; 124R3; 128V 2; 129V1;129V 3; 129R4; 130V 2; 130R4; 131R1;145R6; 146V 6 \ 146R6; 159R3; 160R4;161V6; 170R2 (S. 21,33 f).

äsvas „einatmen'6

äsvasatah 127V% 127V 5, 127R2.*äsväsa „Einatmen"

äsväsaparigrhitam cittam 127Rl; äsväsa-parigrhitah sa bäladäraka(h) 127R3 ^125R3; äsväsänäm|(5ic) adhipatirüpam121V 6 \ 124V 6 \ 122R4.*äsväsaprasväsa „Ein- und Ausatmen"118R2; 118R5; 118R6) 121R2; 121R6;123R4; 124R1; 125V1; 126R1; 127V1;127R6

äsana „Thron"149R6; s. vajräsana, simhäsana. (S. 21,Anm. 9).

ästirna „bestreut"suvarnavälukästi(rnä) 153V 5.

äsrava „Befleckung"äsravaksaya 134V6.

äsväda „Genuß"sukhävedanäsvädavasä(sic) duscarita(sic) sa-mutthäpitam 158R1.

ähära „Schnur"s. muktähära.

*iiijana „Bewegung"126R5.

indranila „saphirblau"buddhä (tesäm usnisapra)bhäyä krtsnamjagad indraniläbham drsyate 144V6; indra-nila varno 'bhisekah 150R6; indranilapadma-rägasphadikavarne 146R3; 121R5.

indräyudha „Regenbogen"bhagavämmukhänihsrtair indräyudhair va-jräkärai sarvävidyädhipatirupäni parä hatäninirudhyamte 159R6 ^ 159R2; indräyu-dhavarnä stri 147V3.

*indriya „Fähigkeit"157R2; 166V5.

is „wollen"kva gantum icchasiti 162R6.

ista „erwünscht"istavisaya 157V 5, 157V6.

*ihajanma „die jetzige Existenz"(ihajanman)i anyajanmani ca 158R5.

*ihajänmika „hinsichtlich der jetzigen Exi-stenz"ihajänmikam anyajätmikam(sic) 158R5.

ihaloka „diesseitige Welt"ihaloke paraloke 153R4.

*Iryäpatha „Körperhaltung"sarveryäpathesu 169V2 = 144V4 (S. 124,Anm. 15).

Irsyä „Neid"irsyäratipratipaksa 155V3 = 152R6; vivrta-viniguhyadesabhayasokavisädäratimätsary-ersyäpa. . . 147R5.

Isvara „Herr"I^varajanag . . . 154V6.

ucita „passend"142V2.

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202 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

*utkarsana „hervorheben"utkarsanayogena 124R5.

utksipta „ausgegossen"145V1.

uttara „höheres"147V6 \ s. adharottaravibhäga

*uttaräslrsa „mit dem Haupte nach Norden"(wttaräsirsam mamcam) 164R3.

uttr „heraussteigen"samudrebhya uttarati 131V2.

utthäna „Erwachen"128V2 \ s. vyutthäna.

utpatti „Entstehen"bähyo (sc. pratityasamutpäda) dvividhatipratisthitotpatti kramabhedät 136R3; ut-patti hriyavä(sic) prthivi nit(srtä)h 136R4-R5.

utpad „entstehen"utpadyate, -yamte 121V1; 123R1; 126V2 \127R1; 128V 2; 128R3; 129R1; 129R6;130V 2; 130V 3; 130V 4; 130V 6 \ 130R6;132V 3 \ 132V 4 \ 132V 6 \ 132R2; 132R3;133R5; 135R6; 136V1; 141R1; 143V1;143R4; 144V 5; 144R3; 145R3; 147V 5 \147R5/6; 148V1; 148V 4; 150V 2; 150V5;150R4; 151R4; 152V 4; 153V 6 \ 153R2;153R3; 153R4; 154V1; 154R3; 155R4;156V 6 \ 156R5; 157V1; 157R2; 158V 2/3;158V 3; 158V 4; 159V1; 159V2; 159V 4 \159R2; 159R5; 159R6; 160V1; 161V 2 \166V4; 167V4; 168V 4 \ 168R1; 169V5;169R1; 169R3; utpadya 127R4; 161V6\utpanna 135R6; 148V4.

*utsada „Nebenkammer [einer Hölle]"astau mahänarakä sodaäotsadamahäparivä-räm 145R5 c* 148R5 (S. 31, Anm. 7).

utsrj (1) „entlassen", (2) „im Stiche lassen"(1): devä£ pusparatnavar§am utsrjanti128V4 ^ 150R2 ^ 152V6 ~ 170R6; 149R2;(2): (u)ts(r)jya dubkhitäm 162R6.

udaka „Wasser"udakasamksobhah agnisamk^obhah väyu-samksobhah yathäsamvartanisu 161V4 \ wda-kam väyunä k§iptam satvän simca(ti)150V'6; udakapravä(hebhyah) 131V4; uda-kavarnam budbudam 158V3 ^ 132R4.

udära „erlesen"bhagavän dhiragambhirodärena casvarena dharmam desayati 149V4.

mrduni153V4.

evam

= udvaheyam

udäsina „gleichgültig"(a)dhimäträdhimätre mitreudäsine 140V2 ^ 147R6

udir „ausstoßen"buddhä$ ca sabdam udirayan(t)i 121R5 ^136R2.

udgam „zum Vorschein kommen"ttdgacchamti 121R3; wdgacchamto 144V6;udgatahi 151V4.

uddhata „herausgeschlagen"(u)ddhatäni ca marmäny 115R4.

uddhr „herausziehen"(sa)tvan uddharati 148R2; 118R4; 125R4;mahävyasanapamkäd u(d)dhrtä 148R4.

*udbharjana „Rösten"(pratäpa)ne narakel bhrstodbharjanapitara-prave^am 149V1,

udyata „bereit"149R6.

udyäna „Garten"135R4; 151R5; 169R4.

udvah „emporführen"satvän udvahati 143R5;143R5; - wlvahato 144V4.

udvahana „Emporführen"s(a)tv(o)dv(a)h(a)na 143R4.

udviks „durchschauen"brahmäno tarn maranapratyayän udvi-k§ate 144R4.

*upakarana „Lebensmittel"(sa)r(v)opakaranavrstim mumcati 148V6 ^sarvo(pakara)navarsam amte ca ratnava-r§am muncati 153R2; grhitaratnopakaranäpuru§ä 170R5.

*upaklesa „zusätzliche Befleckung"kleäopaklesa 119V3.

upagam „eingehen"(upagacchati) 147V6.

upaguh „Umhüllen"cchaträm ca anam(tam lokam) spharitväsarvasatvän upaguhya ti§tha(ti) 150R5] pa-ttäh ^krtsnam s(atvasamu)dram upaguhyati§thamti 130V5 \ padmam (sarvasatvänupagu)hya 145V5; ratnavarsena krtsnamsatvasamudram (u)pagüdham 131R6; ra-tnakütägärair ivopagudhäm 153R6; äkä^ani-bhair abhraküter (sie) ivopagüdhäy(ä)m . . .162R2; 127R6; 144R3; 151R2; 155R4.

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Wörterverzeichnis 203

upaghäta „Zerstörung"parasparopaghätaib. upahanya(mänäm)134V2.

upaci „bedecken"upaciyate 123R6; wpacitam 126V1.

*upatäpibhava „Empfinden des Schmerzes"aparopatäpibhavab. amgäni karunä-yäh 152R4.

*upatisya „Upatisya"upa(tisyakolitavina)yanam 164R2.

upadista „dargestellt"dhätuprayogab. yogasästropadisto 128R3.

upadesa ,, Unterweisung6 c

änäpänasmrti upadeöe bhävanäyämc&128R2)141V3;142V4.

*upanibaddhacetas „[der Yogin], der seinDenken konzentriert auf. . "karunäsayasya bhrüvivara upanibaddhace-tasa 151R4; buddhänusmrtipürvam mürdhn-(opanibaddha)cit(t)as(y)a 165V2; ^ dhar-mänusmrtipü(r)v(am hrdayopanibaddhaceta-so) 166R2; ^ (hrdayopanibaddha)cetasali167V4 \ z*£ (silänusmr)tipürvam hrdayopani-baddhacetasah 167R4 = 169V 5 = 169R3;^ deva(tänusm)r(tipürvam hrdayopaniba-ddhacetasab)i70J?2;(muditopa)n(i)bandhace-tasah(5ic) 153V5; maiträ^ayasya apramäna-pradänasthänämta(ra) (u)p(a)n(i)-baddh(a)c(e)tasas 145R1; (apramä)n(o)pe-k^äyäm yatho(k)t(a)sthänämtaresv anyata-ränyatara upaniba(ddhacetasali) 156V 5;prsthatah upanibandhacetasah(sic) 155R2;155R3 (S. 36).

*upanibandha „Konzentration"s. cittopanibandha.

up am „herheibringen"131V3.

upapad „wiedererstehen"sugatävy(sic) upapadyam(te) 149V5; de-vesüpapadyamte 150V1; apäyesüpapady(am)-t(e) 166V1 = 167V2 \ rüpävacaräm^ cacaturdhyänopapannäm 145R6.

upabhoga „Ergötzen"135R4.

uparaeita „versehen mit"stambhopara(ci)täti kütägärä 121R4; tära-koparacitena ca purusena 125R4; ävityama-ndaloparacitäh(5ic) 124V2.

uparam „zur Ruhe kommen"upar(a)m(a)nt(am) 128V2.

uparama „das zur Ruhe Kommen"vitarkavicäroparamät 126R6.

upari „über"118V4; 120R3; 123R6; 127V5; 128V 5 \128R5; 130R1; 135V 2] 144V 5; 145R6;146V1; 151R2; 152V6; 169R6.

uparyupari „jeweils über"128R1.

upasam „zum Erlöschen bringen"duhkhäny u£amayamti(sic) 141R5; veda-nopasämyati 148V1.

upasama „Erlöschen"upa^amänukülävastha 136R1; sarvaduhkho-pasamam krtvä 146R6; pradipa ivopasa-mam gaccha(ti) 162R3 ^ 135V6 \ cittada-(mopa)^amena samanvägatam 154V3.

upasamasukha „Glück des Erloschenseins"upa&amasukham anubhavati 130R6 ^130V 4 =* 131R5.

*upasampanna „ordiniert"sarvopasampannänäm etad darsa-nam utpadyate 169V5,

^upasamhära „Schaffen"hitasukhopasamhara 140V1/2, 141V1, 141V2(sa tesäm ätmaparikalpopeksäm upa)sam-harati| tadapeksado§anä^aya| tadupasamhä-rahetos ca bhagavän utpadya 161V6.

*upasamhr „schaffen"satvasamudram abhimukhi bhavatil sa te-säm vi§aya-(:= vedayita- = (bäläcaritaraty-),= bhavämga-, = (ätmaparikalpa)-)^peksämupasamharatil tadapek^adosanäsäya 157R6= 158R3 - 159V3 = 159R4 = 161V6 \140V 6 \ 143V 2,

upahan „erschlagen"upahamti 157V6 \ upahanyamänam 134V2.

upahata „geschlagen"duhkhair üpahatam(5ic) 147R6\ rogair upa-hatäh 148V3.

*upädäna „Ergreifen"137R1.

*upeksaka „gleichmütig"satvä upeks(a)käs 159V6; i^peksakasyaviharatah 161V 5; 155R6.

*upeksä „Gleichmut"muditäsamanamtaram upeksä nirdis(t)ä

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204 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

(bhagavatä)- —tad ucyate- -(u)-peksä nispannä bhavatil atha kimsva(bhä-vä upeksä tad ucyate|) 155V2—6; (stri) . . .(a)vadätavarnä avadätavastraprävrtä pary-amkena ni§annänäbhogävasthitä upeksädhi-patirüpam 161V3; upeksä samtisthate 158V3= 161R1; duhkhäyäm vedanäyäm upeksäsamtisthate 158V 6 \ sukhäyäm vedanäyämupeksä samtisthati 158R2; satvä upe-ksä(sic) pratilabhante 158R4 ^159V4; tasy-opeksä düri bhavati 162R6; (visaye)bhyahupeksäm pratilabhante 158V1, s. visayope-ksä; s. vedayitopeksä; bälacaritaratibhyascopeksä 159V3, s. bälacaritaratyupeksä;samskäresüpeksä 161V2 \ 161V5 \ s. ätma-parikalpopeksä, apramänopeksä (S. 27, 43f.,55, 156 ff.).

upeta (2) „begeben", (2) „erlangt",(1): (i)me mahäbhüt(a)samatayopetäb amicittasamat(a)y(ope)tä 154R1; (2) srävakagu-nopetäms 154R3.

ubhaya „beide"136V1; 148V 6; 154R6; 156V 2; 157R6.

umäpati „ßiva"141V6/R1.

urupramäna „in weiter Ausdehnung"urupramänä bhäsurä manayah 128V5.

ulkä „Fackel"vijnänadhätuh markatabäladärakabinducit-olkädim 128R6; ulkäsahasräni cämtahsa-m(u)d(r)e nipatamti 127R2; samprajany(a)-sy(a) (sc. adhipatirüpam) (purusah)^lkahastah 169V1 (S. 48, Anm. 8).

*usnisa „Usnisa"buddhä usnisapürvadarsanät kramenodga-cchamto drsyamte(| tesäm usni§apra)bhäyäkrtsnam jagad indraniläbham drsyate 144V6.

üru „Schenkel"uruh vipitakam 116V5.

*ürnä „Drnä"(tesäm) (sc. buddhänäm) urnäpra-bhäyä candrävadätam (sc. jagat) 144R1.

ürdhva „aufwärts"urdhvam adhas ca spharitvä 136V2 ^136R1; adhäs cordhvam ca g(atvä) 150R6 =.154R4; 146R5; (^)r(dh)vam yävad agha-ni§thaparyamtam 129V4 ^ 169V6 ^ 146R1;

^ ürdhva(m) yävac caturtham dhyänamiti 152V1; adha urdhvastham jfieyam 169R2;ürdhvam yathägatä abhiruhamti 152R2\ürdhvam anavasthäyinim 158R2; 128R5.

ürdhvamukha „aufgerichtet"urdhvamukhas tisthat(i) 129R6; sudvika-saläkäbhi(sic) ürdhvamukhäbhih 121V3.

*rjubhäva „Geradheit"127V1.

*rddhipäda „Machtstufe"(caturnäm rddhipädä)nä(m) catväri vaidür-yasopä(näni) 166V 5.

eka „ein"ekasmim bhäge 154V2 \ ekakramena 169V5 \ekaghano 131V4 (S. 93, Anm. 8); ekavisayä-lambanasamartham cittam 149R4.

ekaika „einzeln"ekaikasya satvasya 158V1 ^ 158V2 \ 144R1.

ekaikasas „im einzelnen"159R5; 160V 6.

evamjätiya „derartig"evamjätiyam darsanam 170R6.

*ehipasyika „einladend"(dharmah) ehipas(y)i(kab) 165R6.

*ehibhiksukä „die Komm-als-Mönch-For-mel"bhaga väms caihibhiksukay ä pravrä j ayati159V5 (S. 163, Anm. 7).

*audbilya „Entzücken". . .vidhuraudbilyänukülamanasikäränamta-ram 155V 4.

*aupanäyika „richtungsweisend"(dharmah) aupanäyikah 165R6.

*kaksyäputa „Gürteltasche"tatra kaksyäputa iva nänäsucidravyä(n)i130R4.

*kadama „Schreibstift"132V6.

kantaka „Dorn"150V 4.

kataina „was"160V1.

katara „was"158R5; 159R6; 165R5; 166R6; 167R3.

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Wörterverzeichnis 205

kathay „sprechen"bhagavämä kathayati 128V 3 = 150R1 =152V 5 \ brahmä kathayati 150V 6 =151V 2 \ purusah kathayati 161R5 =169R5 = 151V 5 \ sa(sc. yogäcärah) ka-

(kar)u(nädhipa)tirupamhrdaya u(tpadyate)-

cäsya yathoktam-tasyopeksä düri

thayati 152V4 ^ 160V6 \ (satväh) katha-yanti 162R5.

kadalipatra „Pisangblatt"(kada)lipatravat putäputayogena 132V5; ^kadalipatraputänirbhü j anayogena 133V 3(S. 30, Anm. 1).

kadäcit „zeitweise"129R5.

kanakaprabha „goldstrahlend"(tesäm)(sc. buddhänäm) gätrapra-bhäy(ä)|(sic) kanakaprabham (sc. jagat)144R1.

kapäla „Schale"s. ^Irsakapäla.

kamp „erbeben"160R3.

kampana „Erbeben"vanakampane 161R2.

karaka „Krug"brahmais karakahastaih 148R2.

karana (1) „Handeln", (2) „Handlung"(1): sarvaparahitaka(ran)e 148V4/5; (2): s.yuddhakarana.

*karantha „Karantha (?)"karanthaih prthivim citäm pasyati 132V4(S. 98, Anm. 1).

karunä „Mitleid"karunäprayoganirde^ah kriyatel atha kim-sva(bhävä karunä tad ucyate) 147R2\ evamasya saparika(rmä savisesä ka)runä nispam-(nä va)ktavyä| atah param idäni aparopatä-pibha vah ksämtisauraty am är j avamrdut veparakäryavyasanitvam sauhrdam amgäni ka-runäyäh ebhi (gr)hita karunäh punah-pu(nar ä)rabhyasyamänä(Äic) mahäkarunä-vähika bhavatiti || karunänamtara mudi-t(ä n)irdistä bhagavatäl 152R4—5; drstvä cä-sya karunä bhavatil tadadhipatirüpaml hr-daye stri su(varnä)bh(ä) av(a)d(ä)tastraprävr-t&(sic) utpad^atel utpamnä yoginam prot-säha(yati |) tat(ah karu)nädhipatirü-pam hrdayän nirgatah 148V4—5; tathaiva cahrdayasthä karu(nä) protsäha(ty) 148R1/2;

bhavatil (ka)runävakramati 162R5-6; tesukarunäm avakrämati 148R4; 148R5; 148V2 \149R2; 156V2; 8. mahäkarunä (S. 134ff.)-

karunärta „durch Mitleid niedergeschlagen"tato 'sya karunärtasya bhruvor madhyekrsnataptam pitaka(m utpadyate) 147R6.

karunävarjitacetas „der sein Denken demMitleid zugewandt hat"(punah karu)nävarjitacetasah astau mahä-narakäh ämukhi bhavanti 148R5,

karunävihärin „im Mitleid wandelnd"(tatah karunävi)härinah pädamüle pa-dmam (utpa)dyate 152V4,

karunäsaya „dem Mitleid zugewandt"punah karunäsaya(sya) cchidram utpa-dyate 151R4; punah karunäsaya evam pam-cagatikam c(akram) pa(syat)i 150V2.

karunästhiti „Standort des Mitleids"iti karunästhitihl 151V3 \ iyam apara karu-nästhitili 151R3 = 152R3.

karnadhära „Steuermann"(bhagaväms) kathayati ca namo 'nägate'dhvani bhavisyajagatkarnadhäräya 150R2.

karnamala „Ohrenschmalz"sroträbhyäm püyarüdhirakarnamalapravä-häh 135V6.

karnikä „Samenkapsel"s. padmakarnikä.

karma „Tat"137R3.

*karmakle£a „Tatbefleckung"pratityasamutpädacakram karmaklesä-vabaddham 159R1; 150R4; 159R4.

*kalala „[Embryonalzustand] Kalala"kalalävastham dhätusatkam 129V4 (S. 87,Anm. 17).

kaläpa „Bündel"s. tantukaläpa, pu$pakaläpa, maricikaläpa,rasmikaläpa, väyukaläpa.

kalila „bevölkert"divyärämodyänavimänäny apsaroganakalilä-ny 169R4.

kalyäna „schön"142R5.

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206 Bieter Schiin gloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

*käcapäri (?) „Glasgefäß"pravähäh käcapäribhib. sariram pürayamti146R6.

*käiicanacakra „Goldscheibe"praväho nirgatah prthivimandalam bhitvänarakäm pretäs cävabhäsya kämcanacakrambhitvä äpmandalam väyumandalam äkasa-dhätum avabhäsya parivartya 129R2; vr-ksamüläni kämcanacakre pratisthitä127V3 ^ 151V4; cehatradandam ca käm-canacakre pratisthitam 130V5; adhati käm-canacakre prat(i)sth(itam) 146R1; kämca-nacakre nipatitä 146V2; bäladärakaskämcanacakram avatarati 127V4; 151R5(S. 31,Anm. 9).

*kämadhätu „Region der Sinnenwelt"äsraye kämadhätväsrayäl älambane käma-dhätvälambanä (sc. maitri, karunä, muditä,upeksä) 140V1 ^ 147R4 = 153V 3 = 155R1;bhümibhedena saptabhaumä (sc. maitri, ka-runä, upeksä) kämadhätur anägamya^ ca-tväri dhyänäni dhyänämtaram ca 140V1 ^147R4 ^ 155R1; bhümi(tah kämadhätaudh)y(ä)nadvaye ca (sc. muditä) 153V4 (S. 32).

*kämaräga „sinnliche Leidenschaft"155V'3.

*kämävacara „der Sinnenwelt angehörend"(kämävacarä catuli)skandhasvabhävä (sc.muditä, = kärunä) 153V 3 = 147R3.

*kämävacarä deväh „[Wesen] der Götter-Massen der Sinnenwelt"sat kämävacaräm devän| rüpävacaräm^ cacaturdhyänopapannäm 145R6; (kämävaca-räm deväm) v(i)mänodyänopabhogäm rüp-(ävaca)räms ca savimänäm 135R4; ksirapra-väho kämärüpärüpyävacarädeväpari-vrto mürdhnä pravisati 147V1', sat kämä-vacarä de(vä) 170R1 (S. 32).

*käya „Körper"daurgandhyam käyam avakrämati 149R5;(kra)mati na visam na sastram käye 144V4;amtargatam ca käye 118V1 ^ 118V2 ^152R3; tato 'sya sphadikamayair abhrakü-taih käyam avastabhyate 161V 2; chrotraghrä-najihväk(ä)yamanah 134R4 ^ 135V5 \ kä-yadvärena 157R1; sthitakäyo 126R5; sa-rvakäyapratisamvedanäyäm 118V 3 — 122R4= 124V1; prasrabdhakäyäsamskär(atäyäm)

118V5 — 123V2 \ käye cäsya parä prasr(ab-dhih) 120R4; 123V5; 134R3 (S. 33f.).

*käyika „körperlich"132R4.

*käram kr „Spenden darbringen"(sat) v (ä b )uddhadharmasamghesu käramkurvanti 153R3.

kärana (1) „Veranlassen", (2) „Veran-lassung"(1): °käranäviskaranärtham 147Rl ^ 147R2;(2): tenaiva ca käranena 160V4.

*käranä „Qual"mahänarakäh tatkäranäs cemäh148R6; yä esäm (sat)vänäm käranäs täaham praticcheyam iti 149V2; astämgope-tam pänlyam niäcarati tena sarvä käranähsämyamte 149V3; käranäs ca vinasyamti149R1.

kärunika „mitleidsvoll"pariträyasva kärunikäsmäm 162R5.

kärunya „Mitleid"kärunyam utpadyate 150R4 = 147R6 —150V2 \ samjätakarunyasya 150V5 = 150R5.

kärya (1) „auszuführen", (2) „Tat",(3) „Verhaltensweise"(1): cittopanibaddhah käryah 128R4; (2):148V 4; 162R1; parakäryavyasanitvam152R4; (3): abhipretakäryävähakatvät 127V1.

käla „Zeit"sarvakälam 169V3 \ s. vyutthänakäla, prave-sakäla.

*kälasütra „Kälasütra-[Hölle]". . .(c)ärasütrakrakacacchidän käläsütre tu|148R6 (S. 138, Anm. 5).

*käsyapa „Käsyapa"kasyapädivipa^yiparyamtä b (uddhäm)128R1.

kästha „Bank"s. sünäsikästha 134V2.

kirn artham „aus welchem Grunde?"152R6.

kila „Pflock"149V2.

kukkuti „Henne"kukutyändavad 137V1 (S. 112, Anm. 14).

kuksi „Mutterleib"amtahkuksigat(ä) 143R5; mätuh kuksi129V6, 164R1.

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Wörterverzeichnis 207

*kutikä „Hütte"te (sc. satväh) pravrajitä- -vrksamü-lesu kutikäm äpitäh 159V5.

kuttima „Estrich"151V3.

kumbha „Urne"164R6.

kula „Art"s. krimikula.

*kusalamüla „Wurzel des Heils"yatränena (bh)ävayitavyä me tatkuäalamü-lam bhavisyati 128V6; ätmänam iva ku(sa)-lamülam|(sic) bhävayamtam pasyati 128Rlt

küta (1) „Gipfel", (2) „Haufe"(1): s. vajracälakütapräkhya; (2): s. abhra-küta.

*kütägära „Tempel"anamta lokadhätavah sphadikamayaib. kütä-gäraih paripürnä drsyamte 127R5 ^ 127R4;(küt)ä(g)äraih s(phu)tä(m) prthivim pasyati132V3; stambhopara(ci)täli kütägärä yävattrtiyam dhyänam evam sphutam pasyati121R4; sarvaparisandäni (sauva)rnakütägä-rapariväritäni 146V1; sphadikakütägäränäm-targatam(5ic) ätmänam pasyati 161V2 ^161R1; mu(k)t(äcita)kütägäre 'ntargatam134V4; (satväm) ratnakütägärair ivopa-gudhäm pasyati 153R6 ^ 165R4; satvä

vaidüryastambhanihsrtaih pattai tad-v(arnai^ ca kütägä)rair avacchäditä drsyamte158R4; tathahaiva cäkä^anibhaib kütägärairavastabhya(m)te 160V1 =* 159R3; kütägärä-vastabdham svam äsrayam pasyati 125R5;146V4; 156R4 (S. 43, Anm. 13; S. 44).

kr („machen" usw.)karoti 128R5, 129R6, 150V6, 151R1, 158R1;kurvanti 153R3; karisyämi 148V5; krlyate147R2; kartavya 128R2; krtvä 127V 6,141R2, 142V3, 142R5, 146R6, 151V6; krta118R4, 158V6, 159R4, 137V2, 137V39134R1;kurväno 130V2; kurvantam 161V1; kriya-mänam 130V1.

*krtaparikarman „der die Vorbereitungdurchgeführt hat"s. parikarman.

krtänta „zuendegeführt"krtämtapratyaveksanäyogena 169V5.

krtsna (1) „ganz", (2) „gesamt"(1): krtsnam lokam 119R6, 121V4, 124V2,125R6, 128V1, 129V h 130V1, 130V 3, 131V 2,131R1, 131R2, 134R3, 136V4,151V4, 153R2,166V4, c* 166V1; krtsnäm prthivim 120V3,132R2,132R3 ^ 153V6; krtsnam traidhätu-kam 131R2, 131R3; krtsnam jagat HSV2,144V6, ^ 128V1; (2): krtsnam gaganam128V4, 136V5, 152V6, 150R2; krtsnam sa-tvasamudram 130V5, 131R6, 151R2, 160V 5,162R4; krtsnam samsäram 166R4.

krpana „elend"147R5.

krmi „Wurm"s. krimi.

krsna (1) „finster, (2) schwarz"(1): 147R5; (2): krsnataptam pitaka(m)148V1.

kesa „Kopfhaar"ke^apra(vähä) 129V1; ke&ädipurusa(pra)vä-hah 129V2.

*kolita „Kolita"upa(ti§yakolitavina)yanam 164R2.

kosthägära ,, Vorratshaus' *anyako§thägais(sic) ca p(r)thi(v)i pürnäm132V5.

kaumära „Jugend"129V6.

kausala „Gewandtheit"krtakau^alah 137V 2, 137V 3/4.

krakaca „Säge"148R6.

kram „eindringen"(kra)mati na vi§am na ^astram käye 144V4.

krama „Verlauf"146R3; 142R6; kramabhedät 136R3; eka-kramena 169V 5.

kramasas „schrittweise"131V1; 147R6; 158R4; 159R5.

kramena „allmählich"133R4; 137V4; 139R2; 140R4; 143V4;144V 6 \ 150R2; 151R3; 154R5; 165R3.

krimi „Wurm"rä&iyogenäsiti krimikulasahasräni dräyamte160R5; s. khadyotakrimi.

krida „Verspieltheit"bälacaritakrida. . . . 159V3.

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208 Dieter Sehlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

krodha „Zorn"krodhapra(tipaksärtham) (sc. maitri) 139R4~ 147V6.

klid „besudeln"kledayam|(sic) düsayams ca 135R4.

klinna „verwest"äyatanäni ca| klinnajvalita^unyani 134R2.

*klesa „Befleckung"sakklesäm nisklesänl 156B3; sarvasatvä nis-klesä 156B4; pravrajitä nisklesä 159V 5 \pratityasamutpädacakram karmaklesäva-baddham 159R1 = 159B4; 150B4; kleso-paklesa 119V3; hri klesebhyo lajjati 159V 2 \klesaparvata 150V2, 150V 4, 150V5.

kvath „sieden"ulkäsahasräni kvathamti 127B3; j vali-taih kvathamänam jagat 128V1.

ksaya „Schwinden"äsravaksaya 134V6.

ksänti „Geduld"152R4.

ksip „schleudern"sarvasatv(äb sarvaprahara)näni ksipamti |144V5.

ksipta (2) „gestoßen", (2) „verstreut",(3) „versprüht"(1): ksiptäsivisädi^u 158V5; (2): ratnäni pu-späni ca ksi(ptäni) 152B2/3; (3): t^dakamväyunä ksiptam 150R1.

ksira „Milch"ksiraghrtanavanitanadyah 130R3; maiträ^a-yasya hr(day)ädväram apävryate taträmtahksirasamudram sambhavati 143R6; ksirasa-mudre ca nimagnäh 141V4; hrdaye ca| ksira-puskirini t(amni)magnam naksatram mai-träsayaparigrhitasya (adhi)patirüpam |147V2; padmäni| tatkarnikäsu ca ksirapu-skirinyahi s(ar)v(asatvä ca ksirapu-§)k(i)r(i)nisu nimagnäh 144V1; m(ü)rdhatahksirastambhah iva nirgatah ^ksiravar-sam muiicati 143V1; (bhrumadhyä)dhar nim-napradesät ksirapraväho nirgatya 146B6;stri ksiradhäräbhih sariram a(vasimcati)148V1; tasmäc char(i)rät ksiradhäräbhihsarvasatväsamudrah plävyate 148V2; ksl-ravrkso mürdhanirgato 'namtam lokadhä-tum spharitvä tisthatil (sat)v(ä) nih-srtäbhih ksiradhäräbhih siktamäträ mai-

trävihärinam pranamanti 145V1—2; (vr-ksamüläni) kslraparipürnäni 151V 4; ksira-paripürna 157V2, 168V4 (S. 39, Anm. 4, 5).

ksudra „winzig"ksudrair asucidra(vyaih) 132V3.

ksubh „erschüttern"loka kso(bhyam)ä(nah) 162V6.

ksura „Messer"157B1.

khadyotakrimi „Glühwürmchen"khadyotakrimim iva spandamänam jvalitamvijnänamimi(tta)m 130V2.

gagana „Luftraum"deväs ca krtsnam gaganam äpürya 150B2 ^128V4; = spharitvä 152V6; brahmais cagaganam äpürnam 148B2 ^ 136V5 \ abhra-küta iva gaganam äpürya 143V1; = sphari-tvä 148V5; abhrakütavam nirgatya sarvamgaganam äpürya 144B2/3.

gaja „Elefant"saddam(ta)h s>eto gajah 125V5 ^ 141B6;pamca sveta gajä ädityamandalacitasrayäh—

(balänäm adhipatirüpam) 165V 4 \148B6.

gana „Schar"s. apsarogana, tirthyagana, bodhisatvagana,srävakagana.

ganda „Wange"(ga)ndäd purusapraväho nirgatah 133V3;madhyamam gandam äkä^adhätuh susira-taratvät 160V 4.

*ganda „Beule"rogatah (ga)ndatali s(a)lyatah134V1.

*gandikä „Gong"bha(gavantam dhärm)yä(m) gandikäm äko-tayamtam 161B3 (S. 169, Anm. 2).

*gatipaiicaka „die fünf Existenzformen"gatipamcake bhramantam 161V1; s. panca-gatika.

gandha (1) „Geruch", (2) „Duft"(1): 134B4; (2): 169V2.

gam „gehen"gacchati 131V 2, 135B4, 150V 3, 162B3;gacchanti 159V5; gantum 162B6; gatvä

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Wörterverzeichnis 209

115V 5, 117V4, 135V1, 147V1, 150R6, 154R4.gambhlra „tief"

bhagavän dhiragambhirodärena ca sva-rena dharmam desayati 149V4.

garuda „Garuda"garudamukham utpadyate| tadamtargatam

vijnänanimi(tta)m (pas)y(at)i . . . .ga-rudamukham pari(vä)rya tistha(sic) tatogurudamukhäc(<9^c) chabdo (nirgaccha)ti130V2-3.

galaka „Kehle"ksirapraväho ädau galakä(d vicchi-dya)t(e)| t(ato näbh)y(äh) 147V1.

gätra „Glied"(tesäm) (sc. buddhänäm) gätrapra-bhäy(ä)| (sie) kanakaprabham (sc. jagat)144R1; buddhä pari^uddhabinducita-(g)äträh 131R2; gätrasvedo 149R5; sarva-gätraih 144V 3 \ 149R4.

gäthä „Strophe"tato bhagaväm gä(thäm bhä§ate) 162R1 ^167R5.

guna „Qualität"buddhagunaprabhäbhis cävabhäsito loko155V1; s(atväh) srävakagunopetäms154R3; 162V4; 162V 5 \ 143R1.

guhä „Grotte"sauvarnä guhä 146R1 ^ 146V6; vaidürya-

grh (i) „ergreifen", (2) „auffangen"(i): grhnanti 149R5; grhita 118R2, 152R5;grhitvä 157R3, 158V1, (2): 147V3.

grhita- „tragend"131B3; 149V1; 151R6; 159R5; 160V1;162V 3; 165V 6 \ 170R5.

*goghätaka „Rinderschlächter"goghätakäh grhitasa(stra gäm vadhayi)-tvä taccarmani sad biläm bhäga^ah pratya-veksate 160V1 (S. 28).

*gocara „Wirkungsbereich"(buddhapratimäh) svam svam goca-ram älokenävobhäsya 162V2 \ s. yathäsva-balagocara.

gomayapinda „Kuhfladen"pädämgupte(sic) gomayapindam 136R6.

*gos!rsacandana „Sandelholz"170V6. '14 Schlingloff, Yogalehrbuch

gras „verschlingen"sarvam jiieyam grasati 134R4.

grivä „Nachen"chirsakäpälam grivästhipratisthi(tam)137V3.

ghana (1) „dicht", (2) „feste Masse"(1): ghanapat(r)asäkhäsu 127V2 \ (2): 131V'S;ekaghano 131V4; 148R6.

*ghana „[Embryonalzustand] Ghana"mätuh kuksäv arbu(dap)e(sighanapra)&ä-khänukramenal vardhamänam 129V6.

ghus „ertönen"ghosay(a)t(i) 161R4.

ghrta „Butterschmalz"k§iraghrtanavanitanadyah 130R3; ghrtapi-ndavat pravilinam jne(ya)m 136V6.

ghräna „Nase"chrotraghränajihväk(ä)yamanah 134R4 ^135V 5; (ghränadvärena) 157Rl; ghränä-bhyäm (pravähäh) (sc. nirgacchanti)135V6.

cakra (1) „Rad", (2) „Scheibe"(1): anamtabhäsuram nänäratnacitam saha-sräraeakram 146R2; pameagatikam c(a-kram). . . . bhramyamänam 150V2; s. saip-säraeakra, pratityasamutpädaeakra; (2): s.käneanaeakra (S. 21).

cakravartin „Weltherrscher"äj (ii)ädhipatyasampa(d ya)thä cakravarti-näm 143V2; cakravartisadrsäbhir vibhüsi-täbhih 153R1; cakravartyäsrayam 144R5.

*cakraväda „Ringwall [um die Erde]"s. mahäcakraväda (S. 32, Anm. 2).

caksus „Auge"(cäksub srotram ghrä)nam jihvä käyänäm135V5; 134R3; caksurdvärena 157V6; (ca-k^urbhy am- pra vähä) n (i )rgaccham t i135V6; äkäsadhätuh caksuhsausiryädmäm128R6.

*cankram „umherwandeln"prthivyäm camkramati 144R6.

*cankrama ,, Umherwandeln"camkramanisadyäbhyäm sarv(e)ryäpathesuca 144V 4.

catur „vier"vaisäradyänäm cat(väro buddhapratimäii)

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210

162V2 =*nänäm)

Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

165V 5 \ eaturnäm smrtyu(pasthä-—(catväro buddhäh) catur-

näm samyakprahänä(näm) catvärah(caturnäm rddhipädä)nä(m) catväri vaidür-yasopä(näni) 166V4—5; catväras ca mahä-bhütäsivi(sä) 117R2; catasrah äyatanacitähsa(m)kaläh 136V1; (kämävacarä catuh)-skandhasvabhävä (sc. muditä = karunä)153V3 = 147R3) catväri dhy(änäni) 140V1c- 147R4; rüpävacaräm^ ca caturdhyänopa-pannäm 145R6; caturdhyänarasam 129R3;caturvarnäbhi§ekah 146R3 ^ 146R5; catur-varnapadma 146R3, 146R4; caturvarnä bu-ddhä 146R4; catvära pravähäh 146R5; catur-näm mahäräj(ä)näm 143V2 \ caturmahärä-jike 136R6; (catu)rdisa 165V1; catursu capär^ve§u 131V1 = 130R5; samudresu ca-tursu 13IV2; caturottaram rogasatam 160R5~ 148V 3; 126V4.

caturtha „vierte"caturtham dhyänam 152V1.

caturdhä „in vierfacher [Richtung]"(pu)§papraväho caturdhä gacehati 131V 2.

catustaya „Vierzahl"samudracatu§tayam 130R5; dväracatus^a-yam 136V1.

candra „Mond"candrävadätam 144R1; candrädityasamäbhä-sam 154V3; samudracan(d)ra(m) 123R5.

candramandala „Mondscheibe"sarvasrtobhyäs ca suvarnabhäni candrama-ndaläni nänacitäni nirgacchamti 153R5; bha-gavämn grhltacandramandalah 159R5;candramandalahas(t)o 157V 2; candrama-ndalädhirüdham cät(mäna)m 144R4; ca-ndramandalara^myä 144R5; nänävarnara-tnanaksatracandramandalanadyah 130R3;candramandalasamkäsä nadi 151R6 ^142R3 Ä 152R1; yogä(c)ärä&rayah eandra-mandalasamkäsah 127Rl =* 150R3 ^144R5;samyaksamb (uddhä)s candramandacitä(sic)152R1; (cand)r(ama)ndalacitam ca pattam169V4; (a)vadätacandramandalacit(a) 121R1;118V5 \ 168R4; 169R6 (S. 42).

carman „Haut"§ad biläm bhäga^ah taccarmany avasthä(pa-yati) 160V 2 \ = pratyaveksate 160V 2.

cärin „führend"s. duscaritacärin.

ci „bedechen"prthivi ci(yate) 121R3.

cita „besetzt"°ratnacitaratha° 169V3 \ nänäratnacitai pa-dmair 146R1 ^ 153V6; nänäratnacitam sa-hasräracakram 146R2; candramandaläni nä-nacitäni(sic) 153R6; ratnacitädityamandaläni124V3 \ ratnasaläkä iva ratnacitädity(a)-m(a)nd(a)l(äni) 124V1; saläkäbhi ratna-ci(täbhih) 121V3 \ muktäcitäh präsäda 128V2 \pradesam muktäcitam 128V 4; parivä-ram muktäcitam 127R4; mu(k)t(äcita)kütä-gäre 134V4; 167V6; muktäcitair jvälair(5ic)170V2; (lokam) padmacitam 131R4; 123V5;amk(u)racitah parvatah 137R6; samyaksam-(buddhä)s candramandacitä(sic) 152R1;(cand)r(ama)ndalacitam ca pattam 169V4;(a)vadätacandramandalacit(a) 121R1; gajäädityamandalacita^rayäli 165V4; (dharmämcädit)y (a)mandalacitam 166R5; (ravima-n)dalacitä dasa hastinah; = buddhapratimäh162V1; ädarsamandalacitahi 170R4; asucidra-(vyaih prthivim citäm); = karanthaih132R4; (svam ä^rayam udakabudbu)d(a)c(i)-tä(m) 132R4; budbudacittänäm(5ic) buddhä-näm 132R6; (stri snehaparipürnavaidürya-bhäjana)c(i)tä 167V4 ~ 165V2 'c* 169R3;ä^väsaprasväsäh vajracitäl^ 127R6; nirma-lojvala^astracitam pratyaveksanänimittam133R5 ^ 167V6 \ v(i)citraputäputacitali pu-rusapraväho 133V3; äyatanacitäm dhvajäm134R5; parvatä viciträyatanacitä 135V2;äyatanacitäh sa(m)kaläh 136V1 = 136V2 \brahmabhih ra(tna)puspamuktanaksaträya-tanacitaih 136V5 \ yathokta^ubhanimittäya-(tana)citam jagad 136V6; buddhapratyeka-

buddhasrävakäh yathoktalaksanäyatana-citäh 136R1; 116R1; 129R6; 133V 2; 134R3;168R2 (S.46f.).

citä „Scheiterhaufen"164R6.

citta „Oeist"t(a)tr(a)sth(am) ca c(i)ttam ^änt(am) drdham121R2 z*> 135R6; säbhogam säbhisamskäramca tasmim samaye ci(ttam bhavati) 124R6 =124R2 = 125V4; anäbhogam anabhisam-

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Wörterverzeichnis 211

skära(m) bantam tasmim samaye ci(tta)m(bhavati) 125V 4; ekavigayälambanasama-rtham cäsya cittam bhavati 149R4; (sar)-v(asat)v(a)h(i)tädhyäsayapravrttam cittam145R2; cittam cänuddhata. . ,125R5\ sthita-citto bhavati 126R6; ääväsaparigrhitam ci-ttam bälädärakarüpi 127 Rl s* 118R2; 126R3;nakhavivaram——tena cittam praveäayati128R4;142V4; 149V 2 \ 159R3;s. prasrabdha-cittasamskäratä.

*cittadamopasama „Zähmen und Erloschen-sein des Geistes"paramena cittada(mopa)äamena samanväga-tam (sc. buddham) 154V3.

*cittapatutva „Geistesschärfe"118V6.

*cittapratisamvedanä „Empfinden des Gei-stes"118R1;125V6.

*cittavimocanatä „Befreitsein des Geistes"118R4; 125R6.

*cittasamatä „gleiche Ebene mit dem Geist"(i)me mahäbhüt(a)samatayopetahL ami citta-samat(a)y(ope)tä 154R1.

*eittasamädänä „Sammlung des Geistes"127R2.

*cittasamädhänatä „Gesammeltsein des Gei-stes"118R3; 125R3/4.

*cittasamskärapratisamvedanä, ,Empfindender Gestaltungskräfte des Geistes"118V 6 \ 125V 3.

*cittäbMpramodanä „Erfreuen des Geistes"118R2; 125R2; 127R1.

*cittopanibandha „Konzentration des Gei-

bhrumadhye cittopanibandhabt tasmät pra-väho nirgatah 129R1; (p)ädän(gu§)tha(na)-khavivare cittopanibaddhah käryah tatonakhavivaram makaramukham iva lak§yate128R4; m(u)khad(v)äre daksinam(sic) dam-sträyäm cittopa(nibandham) krtvä pa&yati142R4;. . . . (citt)opanibandham krtvä dhyä-ti dirgharätram 142V3; ^ cimtayatil dir-gharätram 141R2\ 128R5; 140R2 (S. 36).

eint „sinnen'1

cimtayatil dirgharätram 141R2.

eibuka „Kinn"eibuke cajcatväri ratnamandalänil tadamtar-gatäh buddhäb 165V 5.

cirakäla „lange Zeit"cirakälam ^(äntam) cittam 145R1 =*135R6 ^ 121R2; cirakälam upa^amasukhama(nubhüya) 130V 4.

cürna „Staub"(lo)kam cürnam visiryate| (anityänupasya)-näyäml 128V1; cürnapurusaka utpadyate129R1.

cürnl kr „in Staub verwandeln"116R4.

cürnl bhü „zu Staub werden"sarvam visirnam cürnibhütam 129V3/4.

cetanä „Gedanke"agn(i)jvälämtargatam agnitilakäm cetanäyäadhip(atir)üpam 137R4.

cetas „Denken"s. avahitacetas, ävarjitacetas, upanibaddha-cetas.

*cotakäksa „Gewandgürtel (?)tc

tasyä& cotakäk§äd iva pra-dipä nirgatya 136V3.

*cyavanä „das Herausfallen [aus einerExistenzform]"cyavanänimittaih dubkhitäm pa^yati 149R3.

*cyu „herausfallen". . .cyut(ä)h sugatävy upapadyam(te) 149V5 \164R1.

chatra „Schirm"mürdhata^ c(a ni)hsrtam ratnamayam ccha-tram anamtä lokadhätüm spharitvä tisthaticchatradandam öa kämeanaeakre prati§thi-tam pa(s)y(ati) (äkä)^anibhäli pa-ttäh nihsrtya krtsnam s(atvasamu)dram upa-guhya ti§thamti 130V4—5; cchatram caanam(tam lokam) spharitvä sarvasatvänupaguhya tistha(ti) 150R5; bäladärakaä——sarvabuddhänäm upari pattacchatram krtväti§thati 127V5 \ = muktähäram cchatram127V6 \ ratnacchatrena 169V3 \ cchatrapra-dese- manih utpadyat(e) 145R2 (S. 40,Anm. 7).

chad „bedecken"pattair——satvä cchädyamte 155R5.

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212 Dieter Sehlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

chäyä „Schatten"cchäyäm sväsrayasya 149R4.

chid (2) „durchschneiden", (2) „zerhacken"(2): 150R5; (2): 134V2.

chidä „Zerstückeln"krakacacchidän kälasütre 148R6.

chidra (2) „hohl", (2) „ausgehöhlt", (3)„Hohlraum". (4) „Öffnung"(2): cchidram sarvajagat 136V5 ^130V6;129V 3 \ 129R6/130V1; (2): c(ch)idrair {sc.äyatanaih) 136V 3 \ (3): cchidram utpadyate151R4; (4): äsr(ayam) murdhna cchidrenapürayati 165R3; 121V 2.

*chidrl kr „aushöhlen"pradipä sarväny äyätanäni sarväs casamkaläk chidri kurvamti 136V 3; =krtsnam lokam 136V4; = (yogäcäräsrayam)136V4/5; krtsnam lokam cchidri kriya-mänam 130V1; (v)äyukaläpä yogä(cärä-^rayam cchidri) kurvanti 131V6; 116B3.

jagat „Welt"115V 2; 128V1; 136V 5; 136V 6 \ 144V6.

*jagatkarnadhära „Steuermann der Welt"150R2.

jan (2) „entstehen", (2) „geboren werden"(2): jäyate 149R5; (2): jäyamänam 129V6.

janman „Existenz"(ihajanman)i anyajanmani ca 158R6;atitä janmaparamparä 158V4, 158V6 \ anä-gatä ca janmaparamparä 158V4; anam-taparyamtäm janmaparamparäm 159V1;161V4; s. svajanman.

*janmasarira „natürlicher Leib"ta j (sc. buddha) j anmadharmasariranihsrtä-bhih prabhäbhir 165R1.

jarä „Alter"rüpaskandham jarädibhih salyair viddham134V1; jarämarana 137V4.

jala „Wasser"&italajalaparisiktam 128V2.

jäti „Geburt"138V5.

*jänmika „hinsichtlich der Existenz"ihajänmikam anyajätmikam(5ic) 158R5.

jäla „Netz"ratnaj älävrtam sarvämgapratyämgabaddham

ätmänam 169R5; muktäcitair jvälair(«sic)baddham ätmänam 170V2.

jihvä „Zunge"chrotraghränajihväk(ä)yamanah 134R4 ^135V5\ jihvädvärena ksuränäm 157R1; j(i)-hv(ä)gr(a) (citt)opanibandham krtvädhyäti dirgharätram 142V3.

jivita „Leben"dhätusatkam jivitatantunänuba-ddham 129V5.

jr „verfallen"jiryate 160V4; jirnam svam äsrayam 118R5;ji(rnam krt)s(nam) lokam 131R1/2.

jneya „das zu Erkennende"amte ca sarva(m) jneya(m nä)bhyäm niru-dhyat(e i)ti vyutthänam 166R5 ^ 167R3 ^165R5 ^ 152R3 ^ 135R5 =* 127V6 =*136V6 c* 134V4 ^ 169R2; sarvam jnneyamgrasati 134R4.

jval „brennen"puskirini jvalati 118R4; saddhätu dbiläninirvidägninä jvalamti 160R1.

jvalita (2) „brennend, (2) „Brand"(2): äsväsaprasväsäm jvalitäm 118R5; jva-litam vijnänanimi(tta)m 130V3; äyätanäni

klinnajvalitasunyäni 134R2 ^ 135V3;130R5; 132R5; 134V3; (2): jvalitaih kva-thamänam jagat 128V1.

jvala brennend"nirmalojvalasastracitam (sie) pratyaveksanä-nimittam 133R5 c* 167V6.

jväla „Brand"agn(i)jvälämtargatam agnitilakäm 137R4.

*tatrastha „feststehend"tatrastham cittam 135R6 ^ 121R2.

*tathägata „Tathägata"163R6; 164V1; 164R4.

tantu „Faden"dhätusatkam jlvitatantunänubaddham129V 6; tamtukaläpais cäkrstäh £amkalä136V2 \ ^a(m)kaläh pradipatamtukaläpobha-yahastä 136V1.

*tapana ,,Tapana-[Hölle]"149V1 (S. 139, Anm. 9).

tapta „schmerzend"148V1.

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Wörterverzeichnis 213

tala „Sohle"s. pädatala 127V3.

täraka „Sternschnuppe"tärakoparacitena ca purusena 125R4 ^118R3) 129R6.

tiryak „horizontal"tiryakto 'nantaparyantah 146R1; tiryaganamtam 169V 6 \ tiryan mahäcakrav(äda). . .118V1.

tiryak „Tier"tiryakpretamanusyäs 145R5 =* 149R3.

tilaka „Funke"agn(i)jvälämtargatam agnitilakäm eetanäyäadhip(atir)üpam 137R4.

tlksna „scharf"tiksnam sastram 150R5.

*tlrthya „Sekte"krtsno lokah tirthyasästräni pathams 166V1;tirthyaganän (a)bhibhüya 167Rl;

tul „prüfen"(ekai)kasas tarn dhätus(sic) tulayatil te sa-mam tulyamte 160V6 \ satväkhyäms cäsa-tväkhyäms ca tulayati 160R2.

tulya „gleichend"144V2.

*tusitabhavana „Behausung der Tusita-[Götter]"bodhisatväm tusitabhavanä cyavam.. . 164R1 (S. 175, Anm. 6).

trtiya „dritte"trtiyam dhyänam 121R4; 128V1.

trsnä „Durst"bhavabhogatrsnäprati(paksä)nämtaram136R2.

tejas „Glut"buddh(a)t(e)jo visisyate 154V3 \ 164R6.

tejasvin „glühend"163V1.

*tejodhätu „Element Glut"buddhapraväho- padmesu nisanno

tejodhätu samäpadyate 13IV5; padme-su satvä nisannäm tej(o)dhätusamäpannäbuddhavapurdhärino 146R2; sarvaparisa-ndäni (sauva)rnakütägärapariväritäni tadam-targatäms ca buddhäm bhagavamtah tejo-dhätusamäpannäm pasyati 146V1; 160V3.

taila „Öl"(trayänäm avenikänäm smrtyupasthä)nanäm

(sc. adhipatirüpam) grhitatailapäträyudhästrayab p(urusäb) 162V3 ^ 165V6 \ äkäsäcca tailadhärah patitäh 160R3; tailahradani-magnam 118V4; 118V 3 \ 125R2.

tyägin „entsagend"156V3.

*trayastrimsat „[Wesen der Götterklasseder] Dreiunddreißig"v(i)sayaparibhogädhi(patya)sam(pad yathätrayastrim^atäm) 143V3.

tri „drei"tribhih rupai(h) 146V4; (trayänäm avenikä-näm smrtyupasthä)nanäm trayah p(u-rusäh) 162V3 ^ 165V6 \ tridhyänopagä^ ca137R5.

*triprakära „dreiartig"visayopeksä triprakärä 146V4 ^ 157R5\(veda)yitam triprakäram 158R5 ^ 158V2 ^158R3.

trividha „dreifach"trividhäh samskärä 137R4.

*traidhätuka (l)"Welt", (2) „weltlich"(1): praväho traidhätukam spharitvä133V 2 = 133V1 = 133V 3 = 133V 4 = 131R2/3 = 132R6; (2): pratityasamutpädacakram

traidhätukam 159Rl.

damsträ „Zahn"m(u)khad(v)äre daksinam(^c) damsträyämcittopa(nibandham) krtvä pasyati 142R4.

daksina „rechte"daksine pärsve 152V2—3; daksinämd am-säd 133V1; daksine haste 150R5; daksinobähub 160V3; (daksi)ne bähuprade^e 165V4;daksinam(sic) damsträyäm 142R4.

danda (1) „Stock", (2) „Stengel"(1) chatradanda 130V5 \ (2) padmadanda144V1.

dama „Zähmen"s. cittadamopasama.

darsana (1) „Schau", (2) „Sichtbarwerden"(asu)bhädiprayogena pravistasya sm(rtyupa-sthän)ädinäm bodhipaksyänäm darsanamutpadyate 166V3; krtämtapratyaveksanä-yogenaitad darsanam utpadyate 169V5; sa-mudracatustayam sarvä^uciparipürnam pa-syati | ta(dda)rsanasamvignasya ca yoginaji130R5; janmaparamparä dvesasamudä-

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214 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

cärado§adarsanät ksiptäsivisädisu 158V 5 \154V1; 165R3; 170R6; (2): buddhä u§nisa-pürvadarsanät- wdgacchamto 144V6.

*darsanä „Schau"romaküpadarsanävidih 170V 4.

dasa „zehn"da£a hastinah dasa buddhapratimäh162V1; da^ämkura 168R1; da^adisah 145V5= 147V 3 \ dasabhyo digbhyah 136V3.

dah „verbrennen"desäb sasatvä dagdhäh 141R3.

däna „Freigiebigkeit"dänasilaviryaprajnä 164V 6.

divya „himmlisch"divyärämodyänavimänäny 169R4.

dis „verkünden"bhagaväm dharmam desayati 144V2 =149V4 = 149R6=154R2; buddhäh dha-rmam de^ayanti 165V5 ex 150V5 ^ 127V2.

dis „Richtung"sarvadigvidisah 136R1, diäodisah 136V2 =161R4/5; dasadiäah 145V5 = 147V3; dasa-bhyo digbhyab 136V3 (S. 108, Anm. 20).

dipavat „wie eine Leuchte"drpavaty(sic) utkarsanayogena 124R5.

*dirghatä „Langsein [des Atems]"dirghatäyäm 118V2; bhik§avah dirgha-täsamäpannä 128V6.

*dirgharätra „lange Zeit"dhyäti dirgharätram 142V3 \ cimtayatil di-rgharätram 141R2.

duhkha (1) „leidvoll" (2) „Leid"(1): duhkhäyäm vedanäyäm 158V5/6 ^158V3j4 c* 132R5 ex 158V3 \ (2): sariradub-kha 148V 5; mänasam dubkham 148R1;s(ä)rlramänasadubkhäm 148V 2 ex 147R6;apäyesu ca duhkham anubhütam 159V1 =158R1; apäyasthänäm (nä)näduhkhapl-ditäh 162R5; apäyagatänäm satvänäm sa-rvadubkhopasamam krtvä 146R6; sarvasa-tvänä(m) duhkhäny usamayamti(^c) 141R5;(sa)rvaduhkhavinirmuktäh 149R1; duhkha-tah parämrsat 134V3; 153V1; 156V2; 163V1.

*duhkhasamjnä „Leidwahrnehmung"(sukhasa)mjnäyäml duhkhasamjnäyä|126R4.

duhkhita „leidend"(u)ts(r)jya dubkhitäm kva gamtum icchatiti

162R6; 149R4; (dub)khi(ta)m svam ä-srayam patyati 118R5] 153V1.

durbala „kraftlos"durbalam sarvajagat 136V5.

*durbalataratva „das Schwächersein"vämaml äbdhätuh durbalataratvät 160V3.

durbali bhü „kraftlos werden"durbali (bhütam) svam äsrayam pasya-ti 118R5.

durvarna „von niederer Herkunft"(su)varnadurvarnänäm 156R2.

duscarita „schlechter Lebenswandel"duscaritam samutthäpitam apäyesu ca duh-kham anubhütam 159V1 = 158R1; hrl kle-^ebhyo lajjati avaträpyam duscaritebhyah159V2.

*duscaritacärin , .schlechten Lebenswandelführend"d(u)ä(ca)ritacärisv abahumätät(5ic) prati-ghah 156V6; 115R2; 156R1; 170V 3.

dus „beschmutzen"praväh(a)b (deväm) dü^ayams135R4.

*duskaracaryä „asketisches Leben"164R1 (S. 175, Anm 9).

düri bhü „weichen"157V1; 157R4; 162R6.

drdha „fest"c(i)ttam sänt(am) drdham 121R2; drdhamadhyäsaya(m) 150R3/4.

drs „sehen"pasyati 115V4, HSV2, 118V4, 118R2,118R3,118R5, 118R6, 121R4, 124V2, 125V6, 125R3,125R4, 125R5, 125R6, 126V6, 127R2, 127R4,128V2, 128V4, 128V5, 128R1, 128R59 129V3,129V4, 129V 5, 129V6, 129R4, 129R5, 130V1,130V3, 130V4, 130V6, 130R1, 130R2/3,131V19 131R1, 131R5, 131R6, 132V2, 132V3,132V 4, 132V5, 132V6, 132Rly 132R4, 133V2,134V1, 134V2, 134V3, 134V5, 134R2, 134R3,134R5, 134R6, 136V 4, 136V5, 137V 3, 138V 6,139V5, 139V6, 141V3, 142R3, 142R5, 143V4,143V 5, 144R4, 144R5, 145R6, 146V1, 147V2,147V 5, 148R3, 149R2, 149R4, 150V2, 150V4,151R3, 151R4, 153R5, 154V6, 154V2, 156R1,156R2, 157V3, 158R29 159V1, 159V2, 160R3,160R6, 161V1, 161V2, 161R3, 169V3, 169V4,169R1, 169R2, 169R5, 170R2; paäyamti

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W örter Verzeichnis 215

170V1; pasy(e)y(ä)m 142B2; pa3yata3 132V3,132V'4, 158V3) drtyate 129B4, 131V3, 131V4,144V6, 144R6, 145V 4, 152V2, 162V 4, 162R5,165R1, 165R4, 167 R2\ dräyamte 115V 2,115R3, 124R4, 126V5, 127V 2, 127V3, 127R5,128V6, 128R1, 130R2, 131R2, 132R5, 134R6,135V2, 135V3, 139R2, 144V2, 144V3, 144V6,145R3, 146R2, 149V2, 151V4/5, 152R3,154R6, 156R4, 160R4, 160R5, 161R5, 162V1,162V5, 168R3, 169R6, 170R4; drstvä 141V3,147R5, 147 R6, 148V 3, 150V4, 150R4, 151R2,153V6, 153R4, 154V4, 154R2, 158V5, 158R2,158R4, 159V2, 159R1.

drs (caus.) (1) „zeigen", (2) „beschreiben"(1): darsayati 169R5; (2): darsayisyämali128R3.

*drstadharma „gegenwärtiger Zustand"134V6.

*drsti „[falsche] Ansicht"150V3; s. ätmadrsti.

deva „Gott"devä hrstäli krtsnam gaganam spharitvä. .. /.pusparatnavarsäm utsrjamti 152V6 ^128V4 ^ 150R2; (de)vänäm ca padmaihprthivi püryat(e) 148R3; n(ä)bhinihsrtäs cadevä sthitim äpürya tisthamti 147V2 \ ra-tnäni pu^päni ca ksi(ptäni devaih) 152R3;147V6\ 150V1; 154V2\ 164V6; 170R6; s.aghani§thäh, kämävacarä deväh, rüpävacarädeväh, paranirmitavasavartideväli, suddhä-väsä deväJti, smrtyupapattideva, vi&uddhi-deva.

devatä „Gottheit"suptam enam devatä raksamti 147V'5.

*devatänusmrti „Meditation über die Gott-heiten"(devatänusmrtili kataräl) 170V6; punar de-va(tänusm)r(tipürvam hrdayopanibaddhace-tasah) 170R2 (S. 188f.).

*devoddhati „Götterhochmut {?)"149R6.

desa „Gegend"141R3; 147R5.

desita „gelehrt"136R4.

dosa „Schuld"nairghrnyadosätl#2F5; tadapeksadosanäsäya156V3 = 158V1 = 158R3 = 159V3 ==

159R5 = 161V6; dve§asamudäcäradosada-rsanät 158V5 \ do§o vyävar(tat)e 158V6.

daurgandhya „übler Geruch"daurgandhyam käyam avakrämati 149R5.

dauvärika (1) „das Tor bewachend",(2) „Torwächter"(2): nirvänapuram vaidüryäbhab dauvä-rikah puruso 161R5; (2): 162R3/4.

dyotana „Erhellen"-dyotanärtham 153V1; 153V 2; 155V 4.

dravya „Substanz"asucidravyä(n)i 130R4 = 130V1 Ä 132V3.

*drom „Sarg[hälfte]"ayodronyah 148R6/149V1, 164R6.

dvaya (2) „Zweizahl"", (2) „zweifach",(3) „Paar"(1): s. dhyänadvaya 153V4, ädityamandala-dvaya 133R3, (2): s. smrtisamprajanyasam-paddvaya 169V1; (3): s. paksadvaya 154V4.

dvädasa „zwölf"dvädasäya(tana) . . . 134R6; dvädasämgahpratitya(samutpä)d(a)c(a)kr(a)h 139V 3 ^139R1 =* 159R2 ** 159R6.

dvära „Tor"hrdayädväram apävryate 141R4 = 143R6;sarvasrotobhyas easy a dvärany apävryamte143R6; pär^vebhyo dväracatustayam apä-vrtam sambhavati| dvärebhya^ catasrat äya-tanacitäh sa(m)kaläb. nirgaccham(ti)136V1; äyatanädväräny 157R4; m(u)kha-d(v)äre 142R4; manodväraih 157V 5; ca-k§urdvärena (srotradvärena)^ (ghräna-dvärena) -jihvädvärena——käyadvärena157V6-R1, 155R3, 160R6.

*dvicehidra „zwei Löcher besitzend"(nä)sägre dvicchidro bhavati 126R1.

dvitiya „zweite"(dv)itiye dhyäne 153R6; 116V5; 126V'4;127R1; 129V 2 \ 129R3; 140R6; 152V1;154V2.

dvidhä „zweifach"130R4.

dvividha „zweifach"136R3.

dvis „hassen"dvisyamänäm 157R6.

dvesa „Haß"duhkhäyäm (sc. vedanäyäm) pldyamänasya

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216 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

dvesam utpadyate 158V4; rägadvesamoha150V3, 158R6; dvesasamudäcärado^a 158V5.

dhana „Besitz"sadhanän adhan(än) 156R2.

*dharma (1) „Lehre", (2) „Denkobjekt",(3) „Eigenschaft", (4) „Zustand", (5) „Ge-gebenheit"(1): bhagaväm dharmam desayati 144V2 =149V4 = 149R6 = 154R2 ~ 165V5 =*150V 5 ^ 127V 2; ih(ä)rya(srävako) dha-rmam äkäratah samanus(marati| sväkhyätobhagavato dharmah sämdrstiko nirjvaraäkä)likah aupanäyikah ehipas(y)i(kah) pra-tyätma)vedaniyo vijnaih 165R5—6; buddha-dharmasamghesu 153R3; (2): °manah°°(dharmä) 134R5; dh(ar)mänäm manodvä-raih 157V 5 \ (3): asaiksadharmädhip(a)t(i)-rü(pam) 162V5; (4): drstadharma 134V6;(5): (dharmäm) samskrtäsamsk(r)täm166R5.

*dharmaräjika „Monument"adharottarävibhäg(ena dha)rmaräjika ivä-vasthitäh 166R1.

*dharmasarira „Leib der Lehre"bh(agava)tas ca dharmasariram 154V4; (b)u-(d)dh(ä)srayesu dharmasariram drsyate| taj-janmadharmasariranihsrtäbhih prabhäbhirlokam spharitvä t(isthamti) 165R1.

*dharmänusmrti „Meditation über die Lehre"dharmanu(sm)r(tih kata)rä| 165R5; punardharmänusmrtipü(r)v(amhrdayopanibaddha-cetaso) 166R2; sthitis ca yathä dharmänus-mrti 167R2; buddhadharmasamghä(nusmr)ti170V4{S. 179ff.).

*dhätu (1) „Element", (2) „Region"(1): skandhadhätväyatanapratityasamutpä-däryasatyä 169R1; dhätuprayoga 128R3;129R4 J29V2; 129R4/5; 129R5; 131R6J60 V6;dhätumätrakam (sc. äsrayam) 160R5; dhä-tusatkam 129V5; s. saddhätu, pancadhätu,prthividhätu, abdhätu, väyudhätu, tejo-dhätu, äkäsadhätu, vijnänadhätu; (2): nila-varno dhätu 153R6; s. lokadhätu, käma-dhätu, nirvänadhätu (S. 27f.; 32, Anm. 1,48; 85ff.).

dhärana „Aufrechterhalten"U5R2,

dhärä (1) „Guß", (2) „Ausfluß"(1): suvarnavarnäbhi snigdhäbhir dhäräbhir124V4; astämgopetä(bhih sa)l(i)ladhäräbhir148R1; varsadhäräbhir iva 136V3; ksira-dhäräbhih 145V2 = 148V1 = 148V2; taüa-dhäräh 160R3 =* 118V4; rasadhärä 136V6;anekarasadhäräsahasräni 145R3; puspara-sadhäräbhih 149R2/3; (2): (asu)c(i)dh(ä)-räbh(i)h 135R3 - 135R4.

*dhärmyä gandikä „Gong der Lehre"bha(gavantam dhärm)yä(m) gandikäm äko-tayamtam 161R3 (S. 169, Anm. 2).

dhlra „weise"bhagavän dhiragambhirodärena casvarena dharmam desayati 149V4,

dhyä „sich versenken"dhyäti dirgharätram 142V3,

*dhyäna „Versenkungssphäre"catväri dhy(änäni) 140V1 ^* 147R4; rüpäva-caräms ca caturdhyänopapannäm 145R6;praväho yävad aghanisthäm devän ava-bhäsya cat(u)r(dh)yänarasam ädäya mü-rdhnäpunah pravisati| 129R3; pravähah—*—ürdhva(m) yävac caturtham dhyänam iti152V1; yävat trtiyam dhyänam evam sphu-tam pasyati 121R4; tridhyänopagäs 137R5;(kämadhätau dh)y(ä)nadvaye ca 153V 4;(dv)itiye dhyäne 153R6; dhyänasamvarasya169R6 (S. 31 f.).

*dhyänämtara ,, Versenkungszwischen-Sphäre"bhümibhedena saptabhaumä (sc. maitri, ka-runä, upeksä) kämadhätur anägamyas ca-tväri dhyänäni dhyänämtaram ca 140V1 =*147R4 c* 155R1 (S. 32, Anm. 4).

dhyäyin „sich versenkend"aniräkrtadhyäyinäm smrtyupasthänänirve-dhabhägiyas(r)ämanyaphaläni (u)tpady-amte 128R2.

dhvaja „Banner"näsägräc cäsya vaidüryadhvajo (n)ir(gatah)115V6 \ hrdayäc cäsya sauvarno dhvaja ut-padyate 153R2; °dhvajam utpadyate 121V1;äyatanacitäm dhvajäm 134R5 (S. 22).

naksatra „Stern"nänävarnaratnanaksatracandramandalana-dyah 130R3; brahmabhih ra(tna)pu§pamu-

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Wörterverzeichnis 217

ktanak§aträyatanacitaih 136V5 \ hrdaye ca|ksirapuskirinl t(amni)magnam naksatrammaiträsayaparigrhitasya (adhi )patirüpam147V 2 \ 157V 5,

nakha „Nagel"(p)ädän(gus)tha(na)khavivare cittopanibad-dhah käryah tato nakhavivaram makara-mukham iva laksyate tena cittam pravesaya-ti 128R4; 129V1] 129V2; bhiksavo ~tam-nakhavivaranihsrtäs ca dhätavah 129R4;(tesäm)(sc. buddhänäm) 'stanakhapra-bhäbhih padmarägäbham (sc. jagat) 144R1.

nagara „Stadt"ni(rvä)nanagare 162R2 =* 161R5/6; 151R5.

nata „Tänzer"susiksitanatam iva viciträm vesavisesämkurvantam (sc. lokam) 161V1.

nadl „Fluß"samyaksamb(uddhä)s tamn(äbhinih)srtä-bhis candramandalasamkäsäbhir nadibhiryogäcäräs(r)ayam äpüryate 152R1 ^ 151R6;pusparasanadyat ksiraghrtanavanitanadyahnanävarnaratnanaksatracandramandalana-dyah pravilinä y(o)gäcärä(srayam pürayam-ti) 130R3; 141R5; 157V4; 157 Rl; 168R2.

namas „Verehrung"150R1.

naraka „Hölle"'stau mahänarakä sodasotsadamahäparivä-räm sahasitanarakais 145R5; ^ astau mahä-narakäh sodaso(tsadapar)iväräh sahasitana-rakai ämukhi bhavantil tatkäranä^ (sam-jive) ^kälasütre s(am)gh(ä)t(e)(rauravayoh) (tapanel pratäpa)ne nara-ke (avicau) narake 148R5—149V1; pra-väho prthivimandalam bhitvä narakämpretäs cävabhäsya 129R2; ^ (pr)thivi bhi-tvästau mahän(arakän avabhäsya) 117V3;mahänarakän sarvän avastabh(ya) 149R1;134R3 (S. 31; 138, Anm. 3).

navanlta „Butter"ksiraghrtanavanltanadyah 130R3; navanita-varnasamsparsä stri 155R4 = 156V1.

nas (pass.) „zunichte werden"nasyamänä 160R4.

näda „Stengel"padmanäde§u 144V2 ^ 153V6.

nänä „verschieden"nänäratna 131V 3, 146R1, 146R2, 153R6;nänävarna 127V3, 130R2, 130R3, 131V5,131V6, 148R3, 150V2) nänäprakärair asuci-bhih 128R5; nänä^ucidravyä(n)i 130R4; nänä-sukha 153R1; (nä)näduhkha 162R5.

näbhi „Nabel"praväho parivartya näbhyäm pravisya

dvitiyo (sc. praväho) näbhyä (sc. nir-gacchati) näbhyäh (sc. vicchidyate)129R2-4 ^ 133R1 ^ 135V1 =* 135R3 ^146R6-147V1 ^ 152V2 ^ 165R3; näbhyähcäsya (pu)spapraväho nitisrtah 131V2; nä-bhyä äkäsanibhänäm bu(ddhänäm) pravähoni(r)ga(tah) 133V4; n(ä)bhinihsrtäs ca devä147V 2; samyaksamb (uddhä)s tamn(ä-bhinih)srtäbhis candramandalasamkäsäbhirnadibhir 152R1; (nä)bhiparyamtanimagnamcätm(ä)nam 147V 2 129R4; yogino näbhyämsastra nirgacchati 160V2 \ näbhisthän(äm)-tare ca ratnamayam simhamukham utpadya-t(e) 130V1; näbhipradese ra tnamayäni . . . .167V5; näbhyupari 169R6; sarvabuddhänämnäbhisu 134V5; amte ca sarva(m) jneya(mnä)bhyäm nirudhyat(e i)ti vyutthänaml ||166R5 ^ 129R5 ** 135V2 ^ 139R3 ^152R3 ^ 155V2 ^ 165R5 ^ 167R2\ 132R3;117Rl; (smrtini)mitta näbhyäm (sc.nirudhya-te) 166R5 (S. 34f.).

*nämarüpa „Name und Form"138V5.

naraka „höllisch"sarväms ca satväm narakäm(5ic) pasyati149R2.

näsa „Tilgen"tadapek^adosanäsäya 156V3 = 158V1 —158R3 = 159V3 - 159R5 - 161V6.

näsägra „Nasenspitze"näsägräc cäsya vaidüryadhvajo (n)ir(gatah)115V6; (nä)sägre dvicchidro bhavati täbhyämäsväsapra(sväsa). . J26R1.

niksip „niederlegen"niksipte 144R6.

nitänta „durchdringend"nitämtalohitavarnab 131V 4.

nipat „niederfallen"nipatamti 127R3, 135V5, 144V6; nipatitä146V 2.

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218 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

-nibha „gleich"äkääanibha 130V5, 133V4, 148R5, 159R3,159R6, 162R2; 132R3.

nimajj „einsinken"nimajjatii27i?2;nimajamänam (sic) 125R3;nimagna 116R2,118V 3,118V4J18R3,124R4,127R2, 129R4, 135R5, 141V4, 144V1, 146V2,147V2, 169R6, 170V1.

*nimitta „Symbol"bäladärakam cit(tanimit)t(am) 118R2 ^126R3 bäladärakamukham pa&yati vijnäna-dhätunimit(t)am 129V5; äamkham äkaäa-dhätunimittam 129V 5 \ spandamänam jvali-tam vijnänanimi(tta)m 130V 3 \ nirmalojvala-sastracitam pratyaveksanänimittam 133R5;skandhanimittäni 133R6; §adäyatananimi-ttam 135R6; yathokta£ubhanimittäya(tana)-citam jagad 136V 6 \ (ra)ämikaläpam smr-tini(mittam) 157R3\ (sm)rtinimittaml sneha-paripürnavaidürya(bhäjanacitä strl) 170R3;^ smrtinimitte§u (sc. pravisamti)smrtinimittam yogäeäramürdhani 165R2; =näbhyäm 166R4/5; ni^thänimittam 121V1,121V 2, 133R3) 119R3; 123R5; 126R2;149R3; 149R5; 167V5; 167V6; 170R5(S. 47, Anm. 6; 48f.).

nimna (1) „flach", (2) „vertieft"(2): nimnam pradesam pasyati muktäcitam128V4) (2): (bhrümadhyä)dhar nimnaprade-sät 149R6.

*niyämävakränti , Zustandekommen desUnwandelbaren''134V6.

niräkr „ablegen"niräk(aran)Iyo 147V4.

ninksana „Beobachten"158R6.

nirudh „zum Verschwinden bringen"amte ca sarva(m) jneya(m nä)bhyäm niru-dhyat(e i)ti vyutthänam \\166R5 ^129R6 ^130R6 ^ 135V2 ^ 135R5 ^ 139R3 ^147V4 ^ 152R3 ^ 155V2 ^ 165R5 ^167R3; niruddhe sarvasmim jiieye 134V4 \(ädityama)ndale§u nirudhyamte (sc. bu-ddhäh) te vajräsane^u vajräsan(ä bhajanesubhäjanälj smrtinimittesu smrtini)mitta nä-bhyäm 166R4; praväha utpadyateprthivim spharati——nirudhyate 132R3 ^

132R6 ^ 133V1 ^ 133V2 ^ 133V3 ^133V4 ^ 133V6 \ dhätaväh lokam spha-ritvä nirudhyamte 129R5; avidyädhi-patirüpam abhyäha(tam) nirudhyate 159R2^ 159R6; simhamukham utpadyat(e)niru(dh)yate 130V2; vi(£)iryantam nirudhya-m(ä)n(am) (sc. lokam) 130R1.

*nirupadhisesa „erlöst"nirupadhise§e nirvänadhätau 151V6, 151R3,164R4 (S. 176, Anm. 11).

nirodha „Zunichtewerden"(nirodhänudarsanäyäm) 119V1, 126V2 \ ni-rodhänupasyanäyäm 128V 2; (pravä)h(a)-spharananir(o)dh(au) 129V2.

nirgam „ausgehen"nirgacchati 121R4, 130V3, 132R2, 132R6,145R4, 154R4, 160V2, 161R6; nirgacchamti127R5, 129V1, 136Vr2, 136V 2, 152R1, 153R6;nirgatya 129R2, 135V1, 135R3/4, 136V3,144R2,144R4,146R6,148R2,151R2,154R4;nirgata 115V6, 118V5, 118R2, 121R3, 129R1,131V3, 133V29 133V3, 133V49 133V5, 133V6,133R4, 135V1, 143V1, 145V1, 145R4, 148V5,152V1, 153R2.

nirjäta „entstanden"147V3.

nirji „besiegen"nirjitya 139V2.

*nirjvara „nicht hitzig"(dharmah) —(nirjvara) 165R6.

nirdista „gelehrt"karunänamtara mudit(ä n)irdistä bhagavatä152R5 ^ 155V2.

nirdesa „Beschreibung"karunäprayoganirde&ati 147R2; muditänir-de£ s 152R6.

nirdhäv „hervorströmen"nirdhävyamänäm 157V3.

*nirbhüjanayoga „Übung des Umbiegens"kadalipatraputäputänirbhüjanayogena133V3.

nirmala „rein"130R1, 130R2, 133R5, 147V3, 167V6.

nirmukta „befreit"(sarvamarana)pratyayanirmuktam ät-(mäna)m 144R4.

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Wörterverzeichnis 219

*nirväna „Verlöschen"parisamäptä vaineyäli säntam nirvänam iti162R1; 166R2; 166R4.

*nirvänadhätu „Region des Verlöschens"nirupadhisese nirvänadhätau 151V6, 151R3,164R4.

*nirvänanagara „Stadt des Verlöschens"bhagaväm ni (r vä)nanagare pravi£ya—

pradipa ivopasamam gaccha(ti) 162R3.*nirvänapura „Stadt des Verlöschens"

(nirvänapu)rastham ca bha(gavantam dhärm)-yä(m) gandikäm äkotayamtam pa&yati sa £a-bdafc (srä) vakänäm nirvänapurapra-vesakälam sücayatil tato nirväna-puram praviäatä vaidüryäbhab dauvärikahpuruso kathayatiha nagare yati pravi§tona bhüyo nirgacchatiti| te ca pravistäh. äkä-samayair iväbhrakütair avastabdhäh pra-dipä iva ^ämyamte 161R2—6.

nirvid „Kummer"nirvidäkäramanasikäränamtaram 153V1.

*nirvidä „Abscheu"saddhätu dbiläni(sic) nirvidägninä jvalamti160R1; 130R5.

nirvrt „sich entwickeln"nirvartate 160R4.

*nirvedhabhägiya „zur Durchdringung füh-rend"smrtyupasthänänirvedhabhägiyas(r)ämanya-phaläni 128R2/3.

nirhrta „herausgenommen"132V5.

nivista „eingedrungen"125V6.

niscar (1) „herausfließen" (2) (caus.) „vonsich geben"(1): päniyam ni^carati 149V3 \ (2): öabdamni^cärayamti 150V1.

*nisraya (1) „Abhängigkeit", (2) „Unter-stützung"(1): (ni)srayo (d)esitah taträdhärakonisrayali -samdhäraka(li) utpattiprati^thä ^prajnaptiti prajnaptinitsra-yahi sprha(n)i(srayab) 136R4-6; (2): 154V5(S. 112, Anm. 11; S. 153, Anm. 6).

*nihsrta „abhängig"brähmanakä mamträfr pudgalam nitisrtäh—

—(pudgalä vri)hiya(väm) nihsrtäli hri-yavä(sic) prthivl nih(srtä)h 136R4-5.

nisad „sich niedersetzen"nisidati 152V3, 152V 4.

nisanna „sitzend"121R3, 121R4, 129R4, 131V3, 131R5, 144V2,145V1, 146R1, 146R2, 152R1, 158V2, 159V6,161V3, 168R3.

*nisadyä „Niedersitzen"camkramanisadyäbhyäm 144V4.

niskram „heraustreten"mürdhnä niskrämya 117V4.

niskrama „Heraustreten"129R6.

niskramana „Heraustreten"(mä)tu kuk§isamprajänaniskramanam164R1.

*nisklesa „frei von Befleckungen"sakklesäm ni§kle^än 156R3; sarvasatvä ni§-kle^ä drsyante 156R4; sarvasatväpravrajitä nisklesä 159V 5.

*nisthänimitta ,, VollbringungssymboV'121VU 121V2; 133R3.

nisthita „vollbracht"nisthita prayoga 11 135R5.

nispatti „Vollendung"äsväsaprasväsanispattir eva 121R6; äyata-naprayoganispattihL || 136R2.

nispaima „vollendet"evam iyam änäpänasmrti saparikarmäl sa-visesä nispamnä vak(tavyäj) 128R2; evamasya saparika(rmä savisesä ka)runä ni§pam-(nä va)ktavyä| 152R4; (u)pek§ä ni§pannäbhavatil 155V 6.

*nisyanda „Ergebnis"tribhih rupai(h) pravartate adhipativibhä-ganisyandarüpaüi 146V4 ^ 154V1; vyutthi-tasyäpi nisyamdam anuvartate 146V6 \ vyä-pädanisya(nda) 147R1 (S. 30, Anm. 5).

nistirna „erfüllt"nistirnä pratijnä 162R1.

nihsr „hervorkommen"nitsrtya 130V 5,131V 5,131V 6; nüisrta 120V 3,121V 4, 123V2, 126V3, 127V2, 129R4, 130V%131V2, 131R4, 132R4/5, 135R3, 135R5,136R5, 139V 3, 141R3, 145V 2, 145V 5, 145R3,147V1, 147V2, 148V1, 148V6} 148R5, 151R4,151R6, 152R1,154R5, 156V1, 157R2, 158R4,

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220 Dieter Sehlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

159V4, 159R2, 159R6, 160V 5, 161V6, 162V6,165R1, 165R3, 168R5, 169R2, 170V5.

nila „blau"niläbhäh pattäh 127V4 = 12IV5; (ni)läbhä(cand)r(ama)ndalacitam ca pattam 169V4;n(I)läbh(än)i (pa)ttacchaträni 121R5 =120V4] nilä(bham) (sc. padmam) 152V2;niläbhair amkuraih 121R3; nilavarno nlläm-kurapariväro manih 145R2; (nilava)rnäm-k(u)racitah parvatah 137R6; (ni)läbhä-näm budbudacittänäm buddhänäm praväho132R6\ nilavarno dhätu 153R6; stri s(u)va-rnäbhä nilavas(traprävrtä) 162V3; nll(api-talohitävadä)tarasaparipürn (ä)t parvatah130R1; nilädiras(a)n(i)magna(m) 170V1;nilalohitävadätam (sc. rasam) samäpadya'bhinirhara(ti) 146V3; suvarnanilapitalohitä-vadätarasäbhisekaHi 145V4; n(i)lapitalohitä-vad(ätäh pravähäh) 133R4; 118R1; 131V1;144V 3 \ 169R6; 121V 3 \ 127V 5 \ 131V1;168R4; s. indranila.

nairghrnya „Hartherzigkeit"m(ai)tränusärena| upeksä samtisthatel nänairghrnyadosätl 161V 5.

paksa „Seite"mitrapaksam 155V5; (pa)ksadvayam 154V4.

panka „Sumpf"mahävyasanapamkäd u(d)dhrtä 148R4.

pankti „Reihe"134V5; 144V 2.

pafica „fünf"pamca sveta gajä tadadhirudhäh pam-ca (buddhä) (balänäm adhipatirüpam)165V4 \ ^ (pamcänäm balänäm) pamcavajramayä hastin(ali) 166V5—6 \ pamcänämindriy(änäm) 166V5 \ pamcadhätuvibhägena160V5 \ pamca ca cyavanänimittaiti duhkhi-täm 149R3; pamcaramga 133R3; rupävacarapamcaskandhasvabhävä (sc. muditä, = ka-runä) 153V3 - 147R3; 132V2 \ 149R5.

pancaka „Fünfzahl"skandhapamcakam 160R6.

*pancagatika „die fünf Existenzformen um-fassend"pamcagatikam c(akram). . . .bhramyamänam150V2; 134R3(S. 32).

patutva „Schärfe"cittapatutvam 118V6.

patta „Seidentuch"bhagaväm^ casya sirasi pattam badhnäti128V3 - 150R1 ^ 127R4; (ni)läbha (cand)-r(ama)ndalacitam ca pattam sirasi baddhampasyati 169V4; stri sapattasuvarnamälä-vabaddhä 151R1; (vyutthänakä)l(e) pa-ttabaddham äsrayam utpadyate 130V4; ä-svasatah. niläbhäh pattäh prasvasatab a-vadätäbhäh pattäh 127V4; pändaräh pattänihsrtäh (ni)läbhäh pattäh 121V4—5 \sarvasrotobhyas cäsyäkasanibhäh pattä nih-s(r)täk sar(vasatvän upaguhya ti^thamti)148R4—5 ^ 130V5; pattair satvä cchä-dyamte 155R5; satvä vaidüryastam-bhanihsrtaili pattai avacchäditä dr^-yamte 158R4; bäladäraka^ sarvabu-ddhänäm upari pattacchatram krtvä tisthati127V5 \ n(i)läbh(än)i (pa)ttacchaträni ma-hämti 121R5 ^ 120V4; (S. 35, Anm. 10;S. 41, Anm. 4).

path „vortragen"patham väcayam cchrnvams ca 166V2 ^166VL

pat „fallen"patati 148R4, 151R2, 154R2; pätayämi149V5; patita 131V2; 136V4, 136V6, 160R3.

patra „Blatt"127V2 \ 144V112 \ 152V3; s. kadalipatra.

padma „Lotosblume)"mü(rdh)n(ä cäsya) padmam sambhavati tan-nisanno bhagaväm dharmam desayatil144V2 \ buddhäs ca padmädhirüdhäh 152R3;buddhapratyekabuddhasrävakäh padmädhi-rudhä 136R1; catnrvarnapadmo ta(dadhirü)-dhäs caturvarnä buddhä bhagavantah 146R4;(lokam) padmacitam ta(dadhirü)dhä(m)s cabuddhän pasyati 131R4; padmesu satvänisannäm buddhavapurdhärino 146R2;grhitapadmä buddhäh yogäcäräsrayam pad-mair vyavakiramti 131R3; buddhätammukhanihsrtai ratnapuspapadmavarsair

loko (vyava)k(i)ry(a)te 127V3; (de)vä-näm ca padmaih prthivi püryat(e) 148R3;(pad)mmi (suvarna)padmaih vaidüryanä-daih ratnacitaih pürn(ä) 153V6 \ sauvarnampadmam dasadisah spharitv(ä sarvasatvän

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Wörterverzeichnis 221

upagu)hya tisthati 145V5; padmapravähaissvam äsrayam pürya(mänam) 131B5;

buddhapraväho padmesu nisanno drsyate131V3; samjätaprasädasya pädamüle pa-dmam (utpa)dyate 152V4; vikasitebhyah pa-dmebhyo tulyäm pritim 144V2; caturvarnä-bhisekali caturvarnapadma 146R3; sauvarne-na padmam nilä(bham) 152V 2 \ nänä-ratnacitai padmair 146R1; (pa)dm(a)jam137V1; 123V 5 \ 131V1; 131V3) 155R2 (S. 40;S. 131,Anm9.).

padmakarnikä „Samenkapsel der Lotos-blume"bhagaväm (padmaka)rnikäyäm nisidatisuddhäväsäs ca deväh patresu 152V3 ^ V4;vaidüryadamdäpadmäni | tatkarnikäsu cak§irapuskirinyah 144V1.

padmadanda „Lotosstengel"padmadandänusärenädhiruhya s(ar)v(asa-tvä) 144V1.

padmanäda „Lotosstengel"tesu ca padmanädesu padmapamktayo 'nam-(ta)paryamtä sambhavamti 144V2.

padmapankti „Lotosreihe"144V2/3; 134V5.

padmaräga „rubinrot"(tesäm) (sc. buddhänäm) 'stanakha-prabhäbhih padmarägäbhäm (sc. jagat)144R1; indranilapadmarägasphadikavarne146R3.

padminl „Lotosteich"hr(daye pad)mim prädur bhavati| suvarna-välukasti(rnä suvarna)padmaih ^pürn(ä)153V5.

para (1) „höchst", (2) „fremd"(1): 120R4; 144V 3 \ 144V4; 147V 3 \ 147R5;159V2; (2): 147R1; 148V4; 152R4; 152R6;153V1; 156V 3.

*paranirmitavasavartino deväh „Paranir-mitavasavarti-Götter''(y)ävat parinirmitavasavartideväm(sic) su-khena sukhitäm (sc. satväm) 153R4; yävatparani(rini)t(a)vasavartino deväm 150V2(S. 32,Anm. 8).

parama „äußerst"paramena cittada(mopa)samena 154V3.

paramparä „Aufeinanderfolge"janmaparamparä 158V4, 158V6, 159V1.

paraspara „jeweilig"129R5; 134V 2 \ 155R6; 159R4.

parämrs (1) „berühren", (2) „nachdenkenüber"(1): bhag(aväm päni)n(ä) mürdhänam parä-mr^ati 152V5; (2): astabhir äkäraih parä-mrsati rogatah (ga)ndatahs(a)lyatah (aghatah) (anityatah)

duhkhatah —sunyatah (anät-matah parämrsanl) 133R6-134V4.

parä hata „weggeschlagen"sarvävidyädhipatirupäni parä hatäni niru-dhyamte 159R6.

*parikarman ,, Vorbereitung''änäpänasmrti saparikarmä| savisesä 128R2;saparika(rmä savi^esä ka)runä 152R4; (b)ä-hyam parikarma ädhyätmikam tu parika-rma 132V2; rupa-( = vedana-, = (samjnä-), =samskära-, = (vijnäna)-)skandhaparikarma132V 3 = 132V 4 = 132V 5 = 132V 6 \ krtapari-karmanah avasthitasamädheh 130R4 ^130V 5; 145R1; silädikrtapari(karmanah)134R2/3 = 128R4; t(a)t(«c. skandhaparlksä)parikarmädaul sädhäranam maiträsayädi(m)pürvoktaml 132V1 (S. 30, Anm. 2).

*parikalpa „Einbildung"s. ätmaparikalpa.

*parigaves „sammeln"ratnäni puspäni ca ^parigav(esat)e 152R3.

parigrh „erfassen"parigrhya 145R4; parigrhyamäna 139R6,147R3, 153V3, 155V6/R1) parigrhita 125R3,127R2, 127R3, 147V2.

*paritta „klein"115V3.

pariträ „erretten"kathayanti ca pariträyasva kärunikäsmäm162R5.

*parinäyaka „Führer"syäm aham anäga(te 'dhvani sarvasatva)pa-rinäyakel 152V 5.

*parinirmitavasavartide väh , ,Paranirmi-tavasavarti-Oötter"s. paranirmitavasavartino deväh (S. 32,Anm. 8).

*parinirväna „das völlige Verlöschen"(par)inirvänakäle sthavir(am ä)namdam ä-mamtrayati (adya tathägatasya)

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222 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

(niru)padhtee(sic) ni(r)v(ä)na(dhätau pari)-nirvänam (bhavisyatiti) 164R3—4; bhagavat-parinirvänam abhimukhi bhavati 161R2;162113; 162R5.

paripavana „Getreideschwinge"pradipä äyatanäni- paripavanävacchidri kurvamti 136V3; pradipäs ca krtsnamlokam paripavatac(sic) ehidri krtvä 136V4.

paripäka „Reifen"117R1.

paripürna „erfüllt"127R5; 128V3; 128R5;

130R5;154V 4;168V4;

130R2146R5165V2

129R4;135V 2;

157V 2;169V 6 \

130R1;136V 2;160R5;169R1;

130R3;15IV 4;165R3;

169R3; 170R3.paribhoga „Geniessen"

v(i)sayaparibhogädhi(patya)sam(pad) 143V3.parivära (1) „Gefolge", (2) „umgeben"

(1): buddhä bhagavamtah anekaöataparivä-(rä)h 127R6 ^127R4; buddhän anekasaha-srapa(r)iväran 151R3; (bhaga)vatali s(r)äva-kapa(r)i(vära) 139R3 ^ 161R4; äryamaitre-yam aneka^rävakasahasrapariväram 128 V5;äryamaitreyas ca tatparivärä^ ca 151V1;kä&yapädivipa£yiparyamtä b(uddhäm) sa-pa(riv)äräm 128R1; bodhisatva asam-khyasatvaparivärah 151V 6 \ 127R6; 139V2 \astau mahänarakäh soda^o(tsadapar)iväräli148R5 ^ 145R5 (2): nilämkurapariväromanih 145R2 ~ 145R3.

parivr „umgeben"parivärya 130V3; parivrta 144R4, 147V1,152V3, 152R2, 154R5, 164R5, parivärita146V1, 158V2 (S. 21, Anm. 8; S. 129, Anm.6,9).

parivrt „zurückkehren"pravähah parivrtya 135V1 = 133R1;= parivartya 129R2 L 135R3 == 147V1;parivrtta 118V1, HSV2.

parisänta „ruhevoll"139V5.

parisuddha , makellos'(

131R2.pariSodhana „Reinigen"

adhyätmaväyupathaparisodhanät 126R5.*parisanda „Rundstufe"

pari^andädhirüdhäm 145R6; sarvapari^a-

ndäni (sauva)rnakütägärapariväritäni 146V1;par(i)sandäm 146V1, 146V3; (parisa)ndäh146V4/5 (S. 21, Anm. 8; S. 129, Anm. 6, 9).

parisikta „besprengt"^italajalaparisiktam iva 128V2.

parisamäpta ,,erfaßt"parisamäptä vaineyäh bantam nirvänam iti162R1.

parlks „betrachten"satvä (veda)yitam triprakäram pari-k§amänäm(5ic) dr^yamte 158R5; pratity-(asamutpädam parik§a)manäsya(^c) 159V6.

parlksä „Betrachtung"136V5 \ 136R6; 159R5; s. skandhapanksä,vedanäskandhaparlksä. samjiiäskandhapa-riksä, vijfiänaskandhäparlksä, äyatanapari-ksä, pratltyasamutpädapariksä, §addhätupa~rik§ä (S. 27, 29).

paryanka „Ruhesitz"svasvirnaparyamkas(sic) tadadhirüdhän sa-(tv)än 143R4; satvam paryamkena ni§annam158V2; paryamkena nisannasya 145V1; sa-tvä pary (am )k(e)n(a) n(i)§(a)nnä upek§(a)kästi§thamti 159V6 \ (stri) paryamkena nisannäupek§ädhipatirüpam 161V3.

paryanta (2) „bis hin zu". (2) „am Ende",(3) „Umkreis"(1): aghani§thaparyamtäm prthivim132R2 = 132i?3; aghani§thapa(ryamtam lo-kam) 131R4; ürdhväd aghani§thaparyantam146R1; (co)r(dh)vam yävad aghanist-hapary-amtam 129V4; samudraparyamtä mahä-prthivim 129V1 = 116V3; 116V4; (nä)bhi-paryamtanimagnam cätm(ä)nam 147V2;(2): käsyapädivipasyiparyamtä b(uddhäm)128R1; bhäjanaparyamta 124V3, 124V 5 \(3): s. anantaparyanta.

parvata „Berg"upari cäsya nil(apitalohitävadä)tarasapari-pürn(ä)t parvatäli 130R2; tat(^c. caturvarna)-rasaparipürnah parvatah 146R5; sthityuparica parvatä viciträyatanacitä 135V2 \ (nila-va)rnämk(u)racitah parvatah 137R6; kle^a-parvata 150V2, 150V4, 150V5, 149V5 \ par-vatäni va(nä)n(i) ca| 167R5 (S. 184, Anm. 2).

pascät „anschließend"162R3.

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Wörterverzeichnis 223

pä „trinken"satvä£ ca pibamto drsyamte 145R3.

päni „Hand"tato Jsya bhag(aväm päni)n(ä) mürdhänamparämr&ati 152V5.

pändara „gelbweiß"pattam pändaram 127R4 ^ 121V4 ^121V5; 120R3.

pätra „Schale"grhitatailapäträyudhäs trayah p(urusäb)162V3.

pätrl kr „sich zum Gefäß machen"lokam pätrl krtvä 167R1.

päda „Fuß"samjätaprasädasya pädamüle padmam (ut-pa)dyate 152V 4\ (bhaga)v(a)tali pädayo pra-namya 154R2 ** 152V4; = patamti 150V1.

pädängustha „große Zehe"(p)ädän(gu§)tha(na)khavivare cittopaniba-ddhah käryah tato nakhavivaram makara-mukham iva laksyate tena cittam prave^aya-ti| 128R4; dvitiyapädängus(th)e nakhavi-varamakaräm . . . 129V2; pädämgupte(sic)gomayapindam 136R6.

pänlya „Getränk"a§tämgopetam päniyam 149V3.

päpaka „böse"na ca pä(pakam svapnam patyati) 147V4.

*päramärthika „der höchsten Wirklichkeitentsprechend"(pä)r(a)märth(i)kam £äsanäm| sämke(tikam)cävataramti 154R3; sämketikena (^äsan)e-(na) tadanamtaram pä(ra)märthika-sad(dh)arma 166V2; sämketikapära-märthi(kam säsanam) 166R2.

pärsva „Seite"(ca)tursu ca pär&v(e)su samudracatustayam130R5 =« 131V1; äyatanarasapuru^a ta-sya pärsvebhyo dväracatu§tayam apävrtam136V1] brahmä dak§ine cäs(ya) pär^vesauvarnena padmam väme nllä(bham)152V2 \ vämapär^va^äyinäm 160V4.

*pitaka „Beule"tato 'sya karunärtasya bhruvor madhyekrsnataptam pitaka(m utpadyate) 148V1,

(pratäpa)ne narake| bhr§todbharjanapitara-prave^am 149V1.

pinda (1) „Klumpen", (2) „Ballen"(1): s. ayaspinda, ghrtapinda; (2): s. phena-pinda; s. gomayapinda.

pitr „Vater"pitrvinayanam 164R2.

pld „peinigen"duhkhäyäm pidyamänasya 158V4; (dub)-khaih pidität 158V4 ~ 162R5; 143R5.

pita „gelb"(simhäh) pit(a)v(a)rnäs 166V4; nilapita-lohitävadäta 118R1, 130R1, 131V7, 133R4,145V4, 169R6.

*putäputa „Falten und Entfalten"(kada)lipatravat putäputayogenävatistham-ti 132V5 \ v(i)citraputäputacitah puru^apra-väho 133V3; kadalipatraputäputänirbhüja-nayogena 133V 3,

punya „[religiös] verdienstvoll"trividhäh samskärä puny ah ap(unyäh äni-fijyäh) 137R4; tridhyänopagä^ ca punyä-näm samskäränäm 137R5; 139R4.

*punyaprasava „Erzeugung von [religi-ösem] Verdienst"(pun)y(a)prasaväpramänatayäpramäneti (sc.maitri) 145R1 = 146V6.

*punyasrotas „Fließen von [religiösem]Verdienst"prätimok§asamvarävijnaptipunyasrotasah169V3.

putraka „Sohn"152V5/6; priyaikaputrakava 145R4.

*pudgala „Individuum"brähmanakä mamträh pudgalam niti^rtäh136R4.

punahpunar „immer wieder"152R5.'

pura „Stadt"s. nirvänapura.purusa (1) „Mensch", (2) „Mann"

(1): kegadipurusa(pra)vähäh tadvan nä-nädhätupurusapravähä 129V2 \ v(i)citrapu-täputacitah purusapraväho 133V3; §addhä-tumayaih purusaih prthivi pürnäm 129R5;(2): puru§ah kathayati 151V5 a* 161R5 ^169R5; samskärädhipatirüpaml puru§(a). . .137R3; (hrlava)träpyadhipatirüpamstri purusa^ ca 159V2 \ (a)v(e)n(i)kän(ä)ms(m)rtyupasth(ä)nänä(m) tr(a)yali puru-

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224 Dieter Sehlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

sä grhitäyudhäs tailabhäjanahasta dr£ya(nt)e165V6 ^ 162V3; hastesu grhitaratnopaka-ranä purusä 170R5; (pu)rusa£ wddharati118R4; c±£ purusenodriyamänam pasyati125R4; sasastrah puru(sa) 130V 6 \ äyatana-rasapurusa 136V7, 136V 2, 149R2\ 150V3;Jf62F5(S.16,Anm.2;S.49).

purusaka „Mensch"cürnapurusaka utpadyate 129Rl.

*purusadamyasärathi „Lenker der zu er-ziehenden Männer"164V1.

*puskirinl „Teich"padmänil tatkarnikäsu ca ksirapuskirinyah

s(ar)v(asatvä ca ksirapus)k(i)r(i)nisu ni-magnäh 144V1; hrdaye ca| ksirapuskirinit(amni)magnam naksatram maiträsayapari-grhitasya (adhi)patirüpam 147V2; äyata-narasaparipürnä puskirini mü(r)dhn(ä) sam-bhavati 136V2 \ (pu)rusas ca tasy(ä)m (e)vapuskirinyä(m). . . .grhyoddharatil tatah pus-kirini jvalati 118R4.

puspa „Blume"pusparatnavarsam 128V4 ^ 152V6 ^ 154R2^ 126V3 ** 154R2 ^ 154R5 ** 162V4 **170V6; ratnapuspapadmavarsair 127V3; pus-paratnamayah 161R5; ratnäni puspäni ca152R2; 168V3; gandharatnapus(pa). . .169V 2; ra(tna)puspamuktanaksaträyatana-citaih 136V5 \ (m)uktäpuspa. . . 123R2; pus-parasadhäräbhih 149R2; pusparasanadyah130R3; näbhyäs cäsya (pu)spapraväho nihsr-tah caturdhä gacchati 131V2 \ täni puspabhü-täni tatra n(i)patanti 144V5 \ p(u)spakaläpa168R5.

püya „Eiter"püyarüdhirakarnamalapravähäb 135V 6;135R1.

pürva (I) „zuerst", (2) „früher", (3)„unterder Voraussetzung"(1): 129R3; (2): 169V4; 169V5; (3): s.bu-ddha-, dharma-, sangha-, j^ila-, devatänusmrti-pürvam.

pürvavat „wie oben"150R6; 160R2.

pürvokta „früher erwähnt"132V1.

pr „erfüllen"(pravähah pra)viliya- -(äsra)yam pürayati154R4 ^ 165R3; catvära pravähah käcapäri-bh.üi(sic) sariram pürayamti 146R5; pravä-hah (yo)gäcärasrayam pürayamti135R2; pravähaih anekavarsadhäräbhi(r)i(va) svam ä&rayam pürya(te) 131R5 ^136V4; nadl ä(srayam p)ür(ayati) 152V1 ^130R4; (nä)nävarnena rasena äsrayäm pu-raya(ti) 130R2; samudra rasaih püryamte131V2/3; devä^ ca krtsnam gagana püryamä-nä pusparatnavarsam utsrjanti 128V4; (de)-vänäm ca padmaih prthivi püryat(e) 148R3;143V1; pürnam svam äsrayam väyubhih pa-syati 118V2; 143V1; anyakosthägais(sic) cap(r)thi(v)i pürnäm 132V5 \ (saddhätu)ma-ndalaih lokam pürnam 160R3; buddhäsrayaihsthiti(h pürnä) 152V2 \ brahmabhih ga-ganam pürnam 136V5; 122R3; 125R2;145V 1\ 153V6 (S.37).

prthagjana „die breite Masse"115R6.

prthivi „Erde"hriyavä(sic) prthivi nih(^rtä)h prthivyäpsu pratisthitäl äpah väyo väyur äkäse136B5; praväho aghanisthaparyamtämkrtsnam prthivi spharati 132R2 = 132R3 ^129R3 ^ 120V3; = (pr)thivim bhitvästaumahän(arakän avabhäsya) 117V3 \ = samu-draparyamtä mahäprthivim äpürya 129V1 ^116V3; padmaih prthivi püryat(e) 148R3;purusaih prthivi pürnäm 129R5; anyakosthä-g&is(sic) ca p(r)thi(v)i pürnäm 132V5; karan-thaih prthivim citäm 132V4; ksudrair asuci-dra(vyaih prthivim citäm) 132V4 \ (küt)ä(g)ä-raih s(phu)tä(m) prthivim 132V3 \ vaidurya-mayi(m) prthivim vaiduryamayavajräsa-naracitäm 144V5; spandamänäm prthivim132V 6; prthivyäm camkramati 144R6\116R2] 126V 4; 153V 6 \ 164V 5; 165V 2.

*prthividhätu „Element Erde"131V3; 160V3; 160V6; 160R2 (S. 31).

*prthivimandala „Erdkreis"praväho prthivimandalam bhitvä—äpmandalam väyumandalam äkäsadhä-tum avabhäsya 129R2; = prathivimanda-lam(sic) bhitvä apäyagatänäm satvänäm

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Wörterverzeichnis 225

sarvadulikhopasamam krtvä yä(vad väyu-mandalam bhitvä) 146R6 (S. 31).

prstha „Rücken". . .prsthatah upanibandhacetasah 155R2.

pesi „[Embryonalzustand] Pesi"mätuh kuksäv arbu(dap)e(sighanapra)£ä-khänukramenal vardhamänam 129V6.

*paunahpunyena „zu wiederholten Malen"122V 3/4; 127V 5.

pauräna „früher"yathäpauräno Vati$thate 146V5.

*prakära (1) „Mittel", (2) „-artig"(1): ebhi prakäraih. satvän adhimucyamä-nasya 153V5; (2): nänäprakärair asucibhih128R5; s. triprakära.

prakäs (caus.) „offenbaren"138R1; 160R5; 160R6; 166R4.

prakhya „ähnlich"vajracälakütapräkhyo(sic) Vatisthati 144R2;** 155R3.

*prajiiapti „Bestimmung"prajnaptih äloke saty äkäsam prajfiäyateprajnaptinihsrayah 136R5.

prajnä „erkennen"äloke saty äkäsam prajfiäyate 136R5.

prajnä „Erkenntnis"dänäsilaviryaprajiiä 164V6 \ pradipahastä castri prajnädhipatirupam prakäsayati

pranam „sich verneigen"(sat)v(ä) maiträvihärinam pranamanti145V2 c* 144R3; (bhaga)v(a)tah pädayopranamya 154R2 ^ 152V4; 151R1.

pranädikä „Kanal"pranädikä°(^c) 129V3.

pranäsita „vernichtet"pr(anä)s(i)t(a)m (ä)sray(am) 160R4.

*pranidhäna „Gelübde"ädau bodhipranidhänam (sc. bodhisatvasya)164V6) bodhau ca pranidhänam karoti (sc.yogäeärab) 150V6 \ = bodhäya pranidhänamkaroti 151R1 (S. 54ff.).

pratiküla „widrig"157V2.

pratigha „Feindschaft"d(u)^(ca)ritacärisv abahumätät(sic) prati-ghah 156V6 \ pratighas ca düri bhavati158V6 = 157V1.15 Schlingloff, Yogalehrbuch

praticchad „bedecken"käranäs ^praticcheyam(^ic) 149V2 \ prati-cch(am)n(a) 150R1.

*pratijiiä „Versprechen"nistirnä pratijnä 162R1.

*pratipaksa „Hindernis". . . .(pratipa)ksahsamanamtaram ätmadrsti-(pratipaksärtham skandhapariksärabhyate |)132V1; bhavabhogatrsnäprati(paksä)nämta-ram| mohapratipaksärtham pratityasamutpä-daparlksärabhyate | 136R2; ajiiänapratipa-ksänamtaram krodhapra(tipaksärtham) (sc.maitriprayoganirdesah) 139R4; (krodhapra-tipaksänamtaram | parasukha)hitäpanayana-käranäviskaranärtham | vyäpädapratipaksä-namtaram vyäpädanisya(nda)pratipaks(ä) dakäranapratipaksäviska-ranärthaml karunäprayoganirdesah kriyatel147V6—R2; vihimsäpratipaksänamtaramir§yääratipratipaksäviskaranärtham | para-duhkh(a)pritipratipaksänamtaram vä para-sukhäpri(ti)pratipaksäviskaranärtham | (sc.muditänirdesah) 152R6—153V1; Irsyäratipra-tipaksänamtaram kämaräga(vyäpädaprati-paksäviskaranärtha)m| (sc. upeksänirde^ah)155V3; 143R2; 148V5 (S. 30; 116).

pratibaddha „gebunden"126V5.

pratibimba „Gegenbild"130R2.

pratimä „Abbild"buddhapratimäh 159R1, 162V1.

pratibudh „aufwachen"sukham pratibudhyate 147V5 (S. 30, 116).

pratilabh „erlangen"pratilabhate 169V1, 169V2; upeksäm prati-labhante 158V1 = 158R4 - 159V4, prati-labdha 169V 4, 169V 5.

pratiläbha „Erlangung"samädhipratil(ä)bhät| 127V1.

pratiloma „rückläufig"pratilomam käsyapädivipasyiparyamtä b(u-ddhäm) 128R1 (S. 84, Anm. 3).

pratividh „durchdringen"uttare capratividh(ya)(^*c) 147V6.

pratisidh „zurückhalten"(dau)värikena pratisidhyate 142R4.

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226 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

pratisthä „feststehen {Feststehen)"bähyo {sc. pratityasamutpädah) dvividhahprati^thitotpatti kramabhedätl 136R3; pra-tisthä | prthivy äpsu prati§thitä| äpah väyoväyur äkä£e 136R5; chirsakäpälam grivä-sthipratisthi(tam) 137V 3; kämcanacakre pra-tisthitam 130V 5 == 146B1 =* 127V 3 ^151V4.

*pr atisam vedanä , .Empfinden''s. sarvakäyapratisamvedanä, pritisamveda-nä, sukhapratisam vedanä, cittasamskära-pratisamvedanä, cittapratisamvedanä, vi-muktipratisamvedanä.

*pratityasamutpäda ,,Entstehen in Abhän-gigkeit"skandhadhätväyatanapratityasamutpädär-yasatyädini. . . 169R1; bähye pratityasamut-päde krtakau^al(a)ti ä(dhyät)m(ap)r(a)t(i)-ty(a)samutp(ä)d(e) ' v(a)t(a)r(a)t(i)237F2(S. 27; lllfT.).

*pratityasamutpädaeakra „Rad des Ent-stehens in Abhängigkeit"pratity(asamutpädam pariksa)manäsya dvä-daöämgam pratityasamutpädacakram (sams-kä)rasämtänikam traidhätukam karmakle-sävabaddham bhramamtam abhimukhi bha-v(a)t(i) 159V6 ^ 139R1; tato ('sya dv)äda-^ämgap(r)atityasamutpädacakrakrtam pa-rasparak(armaklesävabaddham satvasamu-dram abhimukhi bhavati) 159R4; vi(cak)rl(bhavati ca dväda)^(äm)ga(m) pratityasa-mutpädacakr(am) 159R2 ^ 159R6 ^ 139V3/4.

*pratltyasamutpädapariksä , Betrachtungdes Entstehens in Abhängigkeit"pratityasamutpädapariksärabhyate 136R3.

*pratityasamutpädasütra „Lehrrede über dasEntstehen in Abhängigkeit"pr(a)tityasamutpädasüttram vistarena pra-kä(sitam) 138R1.

pratyanga „Nebenglied"sarvämgapratyämgabaddham ätmänam169R5.

*pratyaya „Ursache"hetupratyayädhinam (sc. lokam) 161V1;svam ä&(rayam sarvama)ranapratyayaih pa-rivrtam pa^yati| äsrayäc cäsya brahmänonirgatya tarn maranapratyayän udviksate

tata(hsarvamarana)pratyayanirmuktam—ät(mäna)m (pasyati) 144R4.

pratyaveks „anschauen"pratyaveksate 160V2.

*pratyaveksanänimitta , .Anschauungssym-bol"nirmaloj valasastracitam pratyaveksanäni-mittam utpadyate 133R5.

*pratyaveksanäyoga , .Anschauungsyoga''krtämtapratyaveksanäyogenaitad dar^anamutpadyate 169V5.

*pratyätmavedaniya „für jeden erfaßbar"(dharmah) (pratyätma)vedaniyo vi-jiiaih 165R6.

*pratyutpanna „Gegenwart"pratyutpamnäpänasmrtibhävanä (sic) 128V4.

*pratyekajina „Pratyekabuddha"(sva)yamavabodhädhipatyasampad yathäpratyekajinänäm 143V3.

*pratyekabuddha , .Pratyekabuddha"buddhapratyekabuddha^rävakäh padmädhi-rudhä 136R1; 137V 5.

pradäna ..Hinschenken"maiträ&ayasya apramänapradänasthänämta-(ra). . . 145R1.

pradipa „Lampe"pradipahastä ca stri prajnädhipatirupam160R4; te ca pravistäh (sc. nirvänapuram)——pradipa iva sämyamte 161R6 ^ 162R3;135V 5; sa(m)kaläh pradipatamtukaläpo-bhayahastä 136V1; puskirini tasyääpradipa nirgatya sarväny äyatanäni sarväsca samkaläh paripavanävac chidri kurvamti -

pradipäs ca krtsnam lokam paripavata(sie) cchidri krtvä yog(äcärä^ra)ye patitäs136V3-4.

pradesa (1) „Gegend", (2) „Umgegend",(3) „Stelle"(1): nimnam pradesam 128V4; 132R6;(2): näbhipradeäe 167V5; bähuprade^e 165V4;cchatraprade^e 145R2; (3): (bhrümadhyä)-dhar nininapradesät 146R6;,. . . madhye cä-bhyunnate pr(a)d(ese) 133R5.

pradhäv „herbeilaufen"satvä samamtatah pradhäv(amti)154R2.

prabhä „Strahlen"buddhä drsyamte (| te§äm usnisapra)-

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Wörterverzeichnis 227

bhäyä krtsnam jagad indraniläbham drsyate|ürnäprabhäyä candrävadätam gätraprabhä-y(ä)| kanakaprabhaml 'stanakhaprabhäbhilipadmarägäbham 144V6—E1; buddhä bhaga-vantah prabhäbhir lokam avabhäsya 146R4;= tajjanmadharma^ariranihsrtäbhih prabhä-bhir lokam spharitvä 165R1; buddhaguna-prabhäbhis cävabhäsito loko 155V1; svä-srayaprabhäbhih krtsnam (lokam äpürayati|)131V2; praväho ratnaprabhäbhir lo-kam avabhäsya 154R4.

pramäna „Ausdehnung"mahäpramänam 135V3; urupramänä 128V 5 \143V1.

pramädaphala „Frucht der Verblendung"169R5.

pramudita „erfreut"s(uva)rnäbhä stri pramuditotpadyatei mu-ditädhipatirüpam 153R3; satvän pra-muditäm 153V 6.

pray am „hingeben"bodhisatväh sarvam sarvatra sarvadä pra-yacchan 151V5.

prayuj „üben"prayukta 144V4, 154V2.

*prayoga „Übung"ato 'nantaram dhätuprayogah yogasästropa-disto 'nusartavyah iha tu prayogamätramdarsayisyämah 128R3; bhiksavo dhätupra-yogam bhävayamti 129B4; äyatanaprayoga-nispattih 136R2; nisthita prayoga (sc. äya-tanaprayogah) 135R5; karunäprayoganirde-sah kriyate 147R2; skandhaprayoge 160R6;tatprayogah 147R4, 153V4, 155V4; (asu)-bhädiprayogena pravistasya 166V3 (S. 27ff).

pravarsana „Regen"satsparsäyatanägnipravarsana 149V1/2.

*praväha „Strom"tadanamtaram abhi§ekenäsrayam prinayantatol bhrumadhye cittopanibandhah tas-mät praväho nirgatah prthivimandalam bhi-tvä narakäm pretä^ cävabhäsya kämcanaca-kram bhitvä äpmandalam väyumandalamäkasadhätum avabhäsya parivartya näbhyämpravi^ya mürdhnä nirgatyävyucchinnamyävad aghanisthäm devän avabhäsya ca-turdhyänarasam ädäya mürdhnä punah pra-

til punar bhrumadhyäd ekah praväho

nirgacchati dvitiyo näbhyä misribhütamprathivi spharitvä tisthatil pürvam bhru-madhyäd vicchidyatel tato näbhyäh 129R1-3=* 133R1-2 ^ 134R6 ** 135R3 c* 146R6 ^152V1; abhisekapravähäh 166R5 ^ 151V3 \tato 'bhisekah raftnapravähah pra)viliyamürdhnä pravi(£yäsra)yam pürayati prinaya-ti ca hrdayäc cäsya praväho ni(rgatya) . . . .(a)dh(a)s c(or)dhv(am) c(a) gatvä ratnapra-bhäbhir lokam avabhäsya. . . .k(r)amena sthi-tim äpüray(atil) 154R4 ^ 165R2-3; (pra-vähah). . .(misri) bhütab. yävad väyumanda-(lam) bh(i)tv(ä)dh(as) c(ordhvam ca gatvä)163R1; praväho ni(r)ga(tah| traidhät)ukamspharitvä tisthatil tatraiva nirudhyate 132R2-133V 6; (pravä)h(a)spharananir(o)dh(au)129V2 \ (bhrümadhyat phenapinda)praväho132R2; bud(dh)änäm praväha 132R3; vä-mäd amsä budbudapraväho (bu)dbu-desu strimukhäni 132R5; budbudacittänäm(sie) buddhänäm praväho 132R6; daksinämdamsäd asya maricipraväho 133V1; (s)uva-rnäbhänäm buddhänäm praväho 133V2; (ga)-nd(ä)d v(i)citraputäputacitah purusapraväho133V3; näbhyä äkäsanibhänäm bu(ddhä-näm) praväho 133V4; 133V5 \ 133V6 \ (bhur)-madhyätl nän(äratna)mayah buddhapravähonirgatah padmesu nisanno drsyatel prthivi-dhätu samäpadyamänah tatas ca ghanahpravähä. . . . tato 'bdhätum samäpa-dyate ta eva buddhäh tebhya udaka-pravä(hebhyah) . . . . (äkasadhätumsamäpadyate)- äk(ä)£(adhätuva)rnäh pra-(vä)hä— buddhä parisuddhabin-ducita(g)äträh tatsadrsä^ ca pravähä (sc.vijnänadhätum samäpadyamänab) 13IV3—131R2; (a£u)c(i)dh(ä)räbh(i)h praväh(a)h(kämävacaräm deväm) ^rüp(avaca)rämsca sarväsucidhä(räbhir vi )kledayam |düsayams ca 135R3; (caksurbhyäm). . . . .(pravähä) n(i)rgacchamti| sroträbhyäm pü-yarüdhirakarnamalapravähäh pra-srävamärgät prasrävapravähäh (yo) -gäcärasrayam pürayamti| 135V6—R1; kesa-pra(vähä) e(vam) kesädipurusa(pra)-vähäh tadvan nänädhätupurusapravähä129V1 -3; ksirapraväho apäyagatänämsatvänäm sarvaduhkhopasamam krtvä

15*

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228 Bieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

146R6; buddhän tannihsrtaih pravähaibipadmapravähais cänekavarsadhäräbhi(r) i-(va) svam äsrayam pürya(te) 131R4; bhaga-vatah sarirät pra(väho nirgatah) 154B1;117V 2) 117V 6 \ 123V'1/2; 146R5; 167R2;168R5 (S.35;38ff.;46f.).

pravill „zerschmelzen66

nadyah pravilinä y(o)gäcärä(srayam püra-yamti) 130R4; ra(tnapravähah pra)viliyamürdhnä pravi(£yäsra)yam pürayati prina-yati ca 154R4; = sa ca pravilinah tadäsr(a-yam) murdhna cchidrena pürayati 165R2;ghrtapindavat pravilinam jne(ya)m sarvamtadä&raye pravisati 136V6 \ (äyata)näni yu-gapad utpamnäny ädhäryamänäni pravili-yamte 135E6; äyatanarasapurüsa praviliyam136V2.

pravis „eintreten"äsraye pravisati 136R1 = 121R6; = pravi-samti 136R2; äsrayam pravisamti 144V1 =144R5; näbhyäm pravisya 129R2 = 133R1= 147V1; mürdhnä pravisati 147V1 =129R3; = pravisya 135V1 = 135R4 =152V1= 154R4; pravisati 122V3, 150V4, 15IV6;pravisamti 135V3, 162V6, 165R1, 167R1,170V3; pravisatah 118V2, 151R3; pravisatä118V3, 161R5; praveksyasi 162R4; pravisya162R2; pravesayati 128R4] pravista 131V1,141R6, 156R5, 161R6, 162R3, 166V3.

pravrt „sich entwickeln"pravartate 146V4,169V 3; pravartante 124R1,127R6; pravartamänam 118V4, 158R1,160R6; pravrtta 140V3, 145V6, 145R2.

pravrtti „Entwickeln"133V 5, 160V 5.

*pravraj (caus.) „[in den Orden] auf-nehmen"bhagaväms caihibhiksukayä pravräjayati tepravrajitä vrk§amülesu kutikäm äpi-täh 159V 5.

*pravrajyä „Aufnahme [in den Orden]"sarvasatvä bhaga(vato 'ntike) pra-vrajyäm api yäcante 159V5.

prasams „rühmen"brahmanä ca pra^amsitah 147V6.

*prasäkha „[Embryonalzustand] Prasäkha6

mätuh kuksäv arbu(dap)e(sighanapra)sä-<khänukramenal vardhamänam 129V6.

prasvas „ausatmen"prasvasatah 122V3, 125R1, 127V6, 127R2.

*prasväsa „Ausatmen"prasväsaparig(r)hitam (sc. cittam) 127R2\prasväsaparigrhitas (sc. bäladärakah) 127R3;s. äsväsaprasväsa.

prasava „Erzeugung"punyaprasaväp(ramä)natayä 146V 6 = 145R1,

prasäda „Vertrauen"samjätaprasädasya 152V 4; prasädajätah152R2.

*prasrabdhakäyasamskäratä „Gestilltseinder Gestaltungskräfte des Körpers"prasrabdhakäyäsamskär (atäyäm |) 118V 5,123V2/3.

*prasrabdhacittasamskäratä , fiestilltseinder Gestaltungskräfte des Geistes"(p)r(asrabdhacittasamskäratäyäm |) 118R1,125V 4.

prasräva „Urin"prasrävamärgät prasrävapravähäti (sc. nirga-cchamti) 135R1.

praharana „Waffe"sarvasatv(äh sarvaprahara)näni ksipamti144V 5; sarvasatväh sarvapraharanägnivi-sädims cädäya tarn abhidravyamte144R2; — muktasamrambhapraharanäs tarneva pranamamtiti 144R3 =* 145V2

*prahäna „Anstrengung"s. samyakprahäna.

*prahänänudarsanä „Erschauen des Ent-sagens"(prahänänudarsanäyäml) 118R6, 126V1.

*prahänänupasyanä „Erblicken des Ent-sagens"prahänänupa^yanäyäm | 128V1.

präkära „Schutzwall"prakäravat(sic) sarvasatvän upaguhya 144R3.

*prätimoksa „Ordenssatzung"prätimoksasamvarävijnaptipunyasrotasahadhipatirüpam | sauvarnaratnacitarathädhi-rü(dham brah)m(ä)n(am) pasyati 169V3.

*prätihärya „Wunder"mahäpratihäryam 164R2.

prädur bhü „in Erscheinung treten"prädur bhavati 152V2,153V5,154R5,155R2,155R3, 161R5.

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Wörterverzeichnis 229

präp „erlangen"präp(n)oty 147V 6\ (prä)pino 148R4.

*prämodya „Freude"pritiprämodyasamjätasya 150R2 ^ 151R2;satväh prä(rnodyaprä)pino 148R4; prämo-dyäk(ärä)nukülamanasikaro 153V1.

prävrta „bekleidet"stri avadätavastraprävrtä 151R1 =148V4 = 159V2 = 161V3; = nilavas(tra-prävrtä) 162V3.

präsäda „Palast"präsädam utpadyatel vaidüryastambhadhäri-tam| 126V2; vaidüryastambh(a)m(a)h(äp)r(ä-säda) 158R3; ratnapräsädämtargatam (ve-da)yitam 158R4\ satväs ca ratnaprä(sädäm-targat)äh 154R6; utthänakäle muktäcitähpräsäda utpa(dya) 128V 2 \ mahärhapräsäda-viinänädhirüdhä 154V5 (S. 22).

priya „geliebt"141V4; 141V 6.

priyaikaputraka „geliebter einziger Sohn"satväh parigrhya priyaikaputrakava stanesuslesayanti 145R4.

pri „beglücken"abhisekenäsrayam prmayan tatol bhruma-dhye cittopanibandhaht asmät praväho nir-gatah 129R1] tato 'bhisekah ^prinitä-srayasya bhrumadhyädhastät pravähah—nirgata 134R6; tato 'bhisekah ra(tnapra-vähahi) (äsra)yam pürayati prinayatica 154R4; äsrayam prmayanti sthitimäpurayam(ti) 133R4.

prita „beglückt"153V4.

priti „Beglückung"bhagaväm dharmam desayati| tac chrutvävikasitebhyah padmebhyo tulyäm pritim(anubhavamti sar)v(a)satväh 144V2 \ sarva-satväm samudvaham paräm pri(tim) sa-manubhavati 144V3/4 ^ 144V4 \ sukhenasukhitäm d(r)s(tv)ä p(r)itir utpadyate153R4; s(atväh) srävakagunope-täms ca drstvä priti u(tpadyate) 154R3;pritiprämodyasamjätasya 150R2 ^ 151R2;paraduhkh(a)priti 153V1.

*pritisamvedanä „Empfinden von Be-glückung"pritisamvedanäyäm 118V5, 123V3/4, 124R2.

preta „Gespenst"tiryakpretamanusyää 145R5 ^ 149R3; pra-väho prthivimandalam bhitvä narakäm pre-tä£ cävabhäsya 129R2.

pr otsah , ^anspornen''stri yoginam protsäha(yati) 148V4 ^151R1; hrdayasthä karu(nä) protsäha(ty)(sic) 148R2.

plu „überschwemmen"ksiradhäräbhili sarvasatväsamudrah plä-vyate 148V2.

phala „Frucht"(du)s(c)aritaphalä(t) 159V2 \ s. anägämiphala,pramädaphala, ^rämanyaphala.

*phenapinda „Schaumballen"ph(e)napindäkulam svam äsrayam pasyatiltadvad äsväsaprasväsäm krtsnam ca lokamvirägä(nudarsanäyäm|) 118R6; prthivim pa-syati pasyatas cäsya phe(na)p(i)ndam ut-padyatel etad rupaskandhaparikarmal 132V 3;(sva)m äsrayam phenapindamayam utpa-dyat(e)| ta(to bhrumadhyät phenapinda)-praväho nirgacchati| 132R2.

*phenaräsi „Schaummasse"kvathamänam jagat krtsnam phenaräsivad(a)vati(«5ic) (vi)rägänupasyan(äyäm|) 128V2.

baka „Reiher"116R1.

bandh „binden"bhagavämi casya sirasi pattam badhnäti128V3 ^ 150R1 c* 127R4\ pattam sirasibaddham 169V4; pattabaddham äsrayam130V 4; sarvämgapratyämgabaddham ä-tmänam 169R5; jvälair(«sic) baddham ätmä-näm pasyati 170V2.

bandhana „Fessel"bandhanabad(dh)ä 162R5; 150R4.

*bala „Kraft"balavaisäradyävenikasmrtyupasthänamahä-karunädhi(patirü)päni drsyamte t(at)r(a ba-länäm raviman)dalacitä dasa hastinah tad-varnä tadadhirüdhä ravirnandalacitä^ evada^a buddhapratimäh yathäsvabalagocaramälokinävastabhya t(i)sth(am)ti 162V1-2;pamca sveta gajä ädityamandalacitasrayähtadadhirudhälipamca(buddhä). . . .(balänäm

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230 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

adhipatirüpam) 165V4; (pamcänäm balä-näm) pamca vajramayä hastin (ah) 166V 5.(S. 177, Anm. 9).

bahis „außen"127R1, 127R2, 127R3.

bahusas „vielfach"115V5.

*bäla (1) „Kindheit", (2) „Tor"(1): bälakaumärayauva(madhyavrddhä)129V 6 \ (2): bä(l)än avitarägän 156B3.

*bälacaritaratyupeksä „Oleichmut gegen-über der Lust am kindischen Lebenswandel"bälaeariratyupeksa(sic) kata(rä) 158R5; bä-lacaritaratibhyas copeksä samtisthatel tato?sya bälacaritakrida . . . (satvasamudram a-bhimukhi bhavati) sa tesäm bäläcaritarat)y-upeksäm upasamharati 159V3; bälacarita-radhy(u)pek(s)ä(^c) 159V 6 \ 156V 4.

*bäladäraka „junger Knabe"vijiiänadhätuli markatabäladärakabinduci-tolkädim 128R6; bäladärakamukhamvijnänadhätunimit(t)am 129V5; asväsapra-sväsahiyam(sic) cätra bäladärakam cit(tani-mit)t(am) 118R3; ^ (bäladä)rakäm äsväsa-parigrhitam amtarnimajamänam 125R3; ^äsväsaparigrhitam cittam bäladärakarüpiamtahsamudre nimajjati ä^vasatah prasvä-saparig(r)hitam evam bahihsamudre praöva-satah 127R2; t(am)nimagnam bäladärakamsamädhisukhasaktam 118R3; =* am(tab.)-samudre nimagnam samädhisukhasaktam(sc. bäladärakam) 127R2; o± äsvasaparigr-hitah sa bäladäraka(h amta)hsamudre nima-jjati prasväsaparigrhitas ca bahih 127R3;äsvasatab bäladärakas ca vaidürya-mül(ä)dibhih kämcanacakram avatarati pra-svasatah bäladärakas (c)a sarvasä-khäbhi nih sarvabuddhänäm uparipattaccha-tram krtvä tisthati 127V4-5 \ c* 125R1;126R3; ä(dityamandalä)ni tadamtargat(ä) bä-ladärakäh 169R4; tadadhirüdhäh bä(ladä-rakäfc) 170V1/2 (S. 48, Anm. 5; S. 49).

bähu „Arm"(daksi)ne bähupradese pamca sveta gajä—(balänäm adhipatirüpam) 165V4; daksinobähuli väyudhätuh sthirataratvät 160V3)bähubhyäm 162R6.

bähya „das Äußere [betreffend]"(b)ähyam parikarma ädhyätmikam tu pari-karma 132V2; (a)dhy(ä)tmabähyäni satvä-satväkhyäni 132R1; bähyäyatanäni 135V3;bähyah ädhyätmakas ca (sc. pratityasamut-pädah) 136R3; bähye pratityasamutpädekrtakausal(a)h 137V 2; bähyasamu(d)r(e)127R3.

bindu „Tropfen"bindubhyah saddhätumayam äsrayam nir-vartate 160R4.

*binducita „gesprenkelte Gazelle"vijfiänadhätuti markatabäladärakabinduci-tolkädim 128R6; buddhä parisuddhabin-ducita(g)äträh 131R2 (S. 48, Anm. 7).

*bimbasära „Bimbasära"bibasäravinayanam(«sic) 164R2,

*bila „Stück"goghätakah (gam vadhayi)tvä taccarma-ni sad biläm bhägasatL pratyaveksatel tatoyogino näbhyäm sastra nirgacchatil yogina^cä^rayam sad biläm bhägasah taccarmanyavasthä(payati) 160V2 \ saddhätu dbiläni(sic)nirvidägninä jvalamti 160R1.

bija „Same"arhatvavisesabijam 169V 4.

buddha „Buddha"pratilomam käsyapädivipasyiparyamtä b(ud-dhäm) sapa(riv)äräm pasyati 128R1; (va)j (r)ä-(sanän)i (c)odgacchamtil tesu nisannä bud-dhäh ra(t)nam(ayä) 121R3; vajrasanesubuddhä usnlsapürvadarsanät kramenodga-cchamto drsyamte)| tesäm usnisapra)bhäyäkrtsnam jagad indraniläbham drsyate] ürnä-prabhäyä candrävadatam gätraprabhäy(ä)|kanakaprabham | '§tanakhaprabhäbhib(sic)padmarägäbham 144R1; caturvarnapadmota(dadhirü)dhäs caturvarnä buddhä bhaga-vantah prabhäbhir lokam avabhäsya ti-^thamtiti 146R4; buddhagunaprabhäbhis cä-vabhäsito loko 155V1; laksanänuvyamjana-vir(ä)jitä buddh(ä) 140V6\ yathoktalaksanäbuddha 133R2; (simhäsanä)dhirudhähbhagavamto buddhäh srävakagana-parivrtä(h tamnih)srtai& ca ratnapus(p)a-(va)r(s)ai(h) 154R5; vrk(s)e buddhädrsyamte dharmam desayamtah tammukha-niljsrtai ratnapuspapadmavarsair loko

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Wörterverzeichnis 231

(vyava)k(i)ry(a)te 127V2; grhltapadmä bud-dhäh yogäcäräsrayam padmair vyavakiramtiaghanisthapa(ryamtam lokam) padmacitamta(dadhirü)dhä(m)s ca buddhän pasyati—tannihsrtaih pravähaih padmapravähaiscänekavarsadhäräbhi(r) i(va) svam äsrayampürya(te) 131B4; 131B3\ sthityupari (ni)-sannänäm ca buddhänäm sarvasroto(bhyoratnavrk)s(ä)h nirgacchamtil tada(dhir)ü-dhäh samyaksamb(uddhä)s candramandacitä(sie) yävad aghanisthä devä iti tamn(äbhi-nih)srtäbhis candramandalasamkäsäbhir na-dibhir yogäcäräs(r)ayam äpüryate 152B2;tatah sarvasrotobhyah buddhapratyekabud-dhasrävakäli padmädhirudhä yathoktala-ksanäyatanacitäh sarvadigvidisah urdhvamadhas ca spharitvä tisthamti| amte ca tadä-sraye anitya(m a)nityam iti £abdam udira-y(am)tah pravisamti 136B1; b(u)ddhäs casabdam udirayan(t)i santam säntam i(t)i121R5; buddhäs ca padmädhirüdhäh käye'ntargatä drsyamte 152R3; (kütä)gärämtar-gata buddhä drsyamte 154R6; lokadhäta-vah kütägäraih paripürnä drsyamte | tad-antargatäs ca buddhä bhagavamtak aneka-sataparivä(rä)h 127R5 ^ 165R4; sarvapari-sandäni (sauva)rnakütägärapariväritäni tad-amtargatäms ca buddhäm bhagavamtahtejodhätusamäpannäm pasyati 146V1; bud-dh(a)t(e)jo 154V3; buddhän anekasahasra-pariväran nirupadhisese nirvänadhätau pra-vissbtäx(sic) pa(£)y(a)ti 151R3; (simhäsanä-dhi)rudhä astau buddhapratimäh äryästäm-gasya (märgasyädhipati)rüpam 159R1 ^166R1] (balänäm raviman)dalacita dasa ha-stinali tadvarnä tadadhirüdhä ravimandala-citäh eva dasa buddhapratimäh yathäsvabala-gocaram älokinavastabhya t(i)sth(am)ti162V1; pamca sveta gajä tadadhirudhähpamca (buddhä). . , .(balänäm adhipatirü-pam) 165V4; catväriratnamandalänil tadam-targatäh simhäsanädhirudhä buddhäli sa-tvebhyo dharmam de^ayanti (vais)äradyänämadhi(patirüpam) 165V5 \ caturnäm smrtyu-(pasthänänäm catvärah simhäh)pit(a)v(a)rnäs tatsadr^ä(^ catväro buddhäh)simhanädena krtsnam lokam äpür(ayamt)i166V4] (saptänäm bodhyamgänäm sapta). . .

.buddhäh tammürdhasu sapt(ä)d(it)y(a)ma-ndaläni 166V6 \ (st)r(i) (bh)äjanatesu vajräsanäni te§u ädityamandaläni tes(u)b(u)d(dh)äs(rayäh) 166R3 =* 165V3 ^165R1; (b)u(d)dh(ä)^rayesu dharma^arlramdrsyate | taj janmadharmasariranihsrtäbhitiprabhäbhir lokam spharitvä 165R1; bud-dhäsrayaih sthiti(h pürnä dr)syate| 152V2;tadvarnä buddhäsr(a)yä 122V4 c* 164V4;buddhäsraye brahmäsrayo drsyate 144R6;nän(äratna)mayah buddhapraväho nirgatahpadmesu nisanno drsyate 131V3\ 131V4\buddhä drsyamte | parisuddhabinducita(g)ä-träh tatßadrsäs ca pravähä (tatab)—

(buddhä£ray)ä(m)& ca süksmän aväsyä-yabindün iva spandamänam pasyati 131R2-3; . . .khanibhänäm bud(dh)änäm praväha132R3; (ni)läbhänäm budbudacittänäm(5ic)buddhänäm praväho 132R6; (s)uvarnäbhä-näm buddhänäm praväho 133V2; äkäsani-bhänäm bu(ddhänäm) praväho 133V4; ^133V 6; (b)uddhadharmasamghesu 153R3;127V 5 \ 127V6; 134V 5 \ 145V 3 \ 164V1; 170V 2(S. 33, Anm. 6).

*buddhavapurdhärin „das Aussehen vonBuddhas habend"satvä tej (o)dhätusamäpannä buddhava-purdhärino 146R2; buddhävapurdhäribhih146V3; . . . .[mj.kütaprakhyä buddhävapur-dhärina 155R3.

*buddhänusmrti „Meditation über den Bud-dha66

(buddhänusmrtih katarä|) 163R6; buddhä-nusmrtipürvam mürdhn(opanibaddha)ci-t(t)as(y)a 165V2; bh(agava)tas cadharmasarl-ram tasya vistarena buddhänusmrtau viv.154V 4; buddhadharmasamghä(nusmr)ti170V (S. 174fF.).

budbuda „Blase"ksudrair asucidra(vyaili prthivim citäm pa-syati | tato budbu)dä utpadya(m)te| veda-naskandhaparikarma 132V 4; vedanäska-ndhapariksädhi(muktih svam äsrayam udaka-budbu)d(a)c(i)tä(m) pasyati tato vä-mäd amsä budbudapraväho nih(srtah)(bu)dbudesu strimukhäni drsyamte | räga-syädhipatirupam | (tatah) (nl)-läbhänäm budbudacittänäm(«sic) buddhä-

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232 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

näm praväho nirgacchati 132R4—6; veda-näyäh adhipatirüpam utpa(dya)te| yatho-ktam vedanäskandhapariksäyäm tatra duh-khäsukhäyäm vedanäyä udakavarnam bud-budam (utpad)y(a)t(e) 158V3 (S. 46).

*bodha „Erleuchtung"bodhäya drdham adhyäsaya(m) 150R3;bodhäya pranidhänam karoti 151R1.

*bodhi „Erleuchtung"bodhau ca pranidhänam karoti 150V6; bodhi-pranidhänam 161V 6 \ abhisambuddha bodhe(sie) 139V 4\ abhisam(bu)ddh(o) bodhim151V6.

*bodhipaksya „zur Erleuchtung führend"(asu)bhädiprayogena pravistasya sm(rtyu-pasthän)ädinäm bodhipaksyänäm darsanamutpadyate 166V3 (S. 51, Anm. 2; S. 180,Anm. 5).

*bodhisatva „Bodhisatva"vrksädhas(tät). . . .yajnavätä yatra bodhi-satvah sarvam sarvatra sarvadä prayacchan

asmim sthäne bodhisatva sarvasatvä-näm sarvamanora(tha). . .k(r)tväbhisam(bu)-ddho bodhim asamkhyasatvaparivärah niru-padhisese nirvänadhätau pravis'amtiti151V 5—6) bodhisatväm(sic) ädau bodhi-nidhänam. . . 164V6 \ bodhisatvamürdh(a)niparisantam pasyaty abhisambuddha bodhe. . . 139V4; äryamaitreyah bodhisatvagana-parivrtah 152V3 = 152R2 ^ 151V1; brahmäca bhrmgäram ädäyägratah sthito bodhi-satvam kathayati | bodhau ca pranidhä-nam karotil 150V6 (S. 14, Anm. 3; S. 55f.).

*bodhyanga „Erleuchtungsglied"(saptänäm bodhyamgänäm sapta). . . .bud-dhäh tammürdhasu sapt(ä)d(it)y(a)manda-läni| 166V'6.

brahman (sg.) „[Gott] Brahma", (pl.), ,Brahma[-Götter]''brahmä grhitäsuvarnabhäja(na) 151R6;brahmä ca bhrmgäram ädäyägratah sthitobodhisatvam kathayati 150V5 \ brahmä ka-thayaty 151V2 \ hamsarathädhirudhah brah-mä 150E6; hamsarathädhirudhah brahmä——daksine cäs(ya) pärsve sauvamena pa-dmam väme nilä(bham) tato bhagaväm(daksine) nisidati äryamaitreyah

täme(sic) pärsve (nisidati) 152V2;

sauvarnaratnacitarathädhirü(dham brah)-m(ä)n(am) 169V3; brahmanä ca prasamsitah147V6; brahmäsrayo 144E6; tato ?sya bra-hmasadrsam äsrayam utpadyate 153R5; pa-dmapamktayo tadadhirudhä brahma-rupinah satvä 144V3; brahmabhüi 141R6;brahmabhih ra(tna)puspamuktanaksaträ-yatanacitaih krtsnam gaganam pürnam pasya-(t)i| tebhyas cäyatanebhyah rasadhärä pati-tä 136V5; brahmais ca gaganam äpürnamkarakahahastaih brahmahastämguli-bhyas ca varsam patati| 148R2—3] äsrayäccasya brahmäno nirgatya 144R4; 143V3;163R2 (S. 21; 33).

*brähmanaka „brahmanisch"brähmanakä mamträh pudgalam nihsrtäh136R4 (S. 112, Anm. 2.)

*bhagavant „der Erhabene"karunänamtara mudit(ä n)irdistäbhagavatä|152R5 ^ 155 V2; sa bha)gaväms tathägato'rh(am) sa(myaksambuddho vidyäcarana-sampannah sugato lokavid anu)tt(a)rah pu-rusa(damyasärathib sästä devamanusyänämb)uddho bhagavän| 164V1; (sväkhyäto bha-gavato dharmah) 165R6; bh(agava)tas cadharmasariram 154V4; tato bhagaväm gä-(thäm bhäsate) 162Rl; (bhagaväm)s tasyämveläyä(m) g(äthäm bhäsate) 167R5; sarvasa-tvä samvignäs ca bhaga(vato 'ntike) gacchä-nti pravrajyäm api yäcante| bhagavämscaihibhiksukayä pravräjayati 159V5; te (ca)satvä bhaga van tarn drstvä samamtatah pra-dhäv(amti bhaga)v(a)tah pädayo pranamya. .. .bhagaväm dharmam des(a)y(a)t(i) 154R2;bhagaväm simhäsa (nädhirüdha) dha-rmam ca desayati te ca samvignäb bha;ga(vata)h pädayo patamti 149R6-150V1-bhagavämvajräsanädhi(rüdhah) dhi-ragambhirodärena ca svarena dharmam de-sayati 149V4\ padmam tannisanno bha-gaväm dharmam desayati 144V2 \ bhaga-väm (padmaka)rnikäyäm nisidati •(tatah karunävi)härinah——pädamüle padmam (utpa)dyate| sa bhagavatpädayo pra-namya kathayati | bhagav(am) syäm ahamanäga(te 'dhvani sarvasatva)parinäyake|

tato 'sya bhag(aväm päni)n(ä) mür-

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Wörterverzeichnis 233

dhänam parämrsati | kathayati ca putraka(bhavi)syasi tvam samyaksambud-dha iti 152V 3-6; 151V 1\ bhagavämscasya sirasi pattam badhnäti 128V3 ^150E1 ^ 127R4; bhagavatparinirvänamabhimukhi bhavati (nirvänapu)ra-stham ca bha(gavantam dhärm)yä(m) gandi-käm äkotayamtam pasyati 161R2—3; tad-ape(ksa)dosanäsäya| tato bhagavämn utpa-dyate 159R5 = 159V4 ^ 161V6; stribhagavadäsraye 162R1; gunä bh(a)g(a-vadäs)r(aye) 162V4; bhagavatah hrdaye ra-tnamayah sim(ha) J62F5; bhagavatah ^arirätpra(väho nirgatah) 154R1; bhagavämmu-khänihsrtair indräyudhairi50.ß5; bhagavatahparivärah 161R4; (bhaga)vatah s(r)ävakapa-(r)i(yära) 139R2/3; bhagavatah srävakasam-gha 166R6; 121R5; 126R2; 144R6; 145V 3;152R2; 164V5 \ buddhä bhagavamtah 127R5,128R1, 144R1, 146V1, 146R4, 150V 5, 154R5,165V3 (S. 33, Anm. 6).

bhaya „Furcht"147R5.

bhava „Werden"bhavabhogatrsnäprati(paksä)nämtaram136R2.

bhavana (1) „Haus", {2) „Behausung"(1): nagarabhavanodyänäni 151R5; (2): tu-sitabhavanä 164R1.

*bhavängopeksä „Gleichmut gegenüber denGliedern des Werdens"bhavämgopeksa katarä 159V6; tato ('sya)—

(satvasamudram abhimukhi bhavati | satesäm) bh(a)vämgopek§am upasamharati159R4; iti bhagavämgopeksä (sic) 160V1;156V4.

bhasman „Asche"116R4.

bhäga „Seite"ekasmim bhäge dvitiye bh(äge) 154V2;adharimo bhägah 170R4.

bhägasas „gesondert"160V 2; 160R2.

bhäjana „Schale"brahmä grhitäsuvarnabhäja(na) 151R6;(a)v(e)n(i)kän(ä)m s(m)rtyupasth(ä)nänä(m)(sc. adhipatirüpam) tr(a)yahpurusä grhitäyu-dhäs tailabhäjanahasta drsya(nt)e 165V6;

ratnäbhäjanam iva nirmalar(asa)paripürnamäsrayam pasyati 130R2; amrtarasam iven-dräyudhavarnä stri nirmalena bhäjanenagrhitvä 147V3; stri snehaparipürnavaidü-r(yabhäjanacitotpadyatel) bh(ä)j(a)n(e)su va-jräsana vajräsanesv ädityamandalänil tesubuddhä bhagavamtat 165V2-3 ^ 166R3 ^167V4 ^ 169R3 ^ 170R3-, (tato buddhä bha-gavamta ädityama)nd(a)lesu pravisamti(| tä-ni va)jräsanesu täni bhäjanesu täni smrtini-mittesu smrtinimittam yogäeäramürdhanil165R2 ^ 166R4 ^ 167RIß ~ 170V3;124V 3; 124V 5.

bhära „Bürde"143R5.

bhäva „Verfassung"149R6.

*bhävanä „Entfaltung"pratyutpamnäpänasmrtibhävanä(5ic) 128V 4;anägatabhävanäyäm 128V4; atitabhävanäyä128V6; änäpänasmrti upadese bhä-vanäyäm ca 128R2.

bhäs „sprechen"bhagaväm gä(thäm bhäsate) 162R1 ^167R5.

bhäsura „leuchtend"anamtabhäsuram sahasräraeakram146R2.

bhiksu „Mönch"te ca bhiksavah keeid dirghatäsamäpannädrsyamte keeid yävan n(irodhänupasya)näm(sie) samäpannä drsyamte 128V5; tam(sc.vrksa)mülanisannä bhiksavo dhätuprayogambhävayamti 129R4.

bhid „durchbrechen"praväho ^prthivimandalam bhitvä129R2 = 146R6 ^ 117V3; = (yava)d väyu-mandalam bhitvä 135R3 = 135V1 = 146R6= 163R1 = 170V5 \ 167R5] bhinna 129V3,134R5.

bhü „sein"bhavati 124R2,124R6,125V4,126R1,126R6,128V3, 130R6, 141V6, 141R6, 148R4, 149R4,151V4, 152V 5, 153V% 153V 5, 155V6, 157R5,159R3, 170R6; bhavisyati 128V6, 139V5,164R4; bhavisyat 150R1/2; abhüt 140R5;bhütvä 150R2.

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234 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

bhü (caus.) „entfalten"bhiksavo dhätuprayogam bhävayamti 129B4;änäpänasmrtir bhävayitavyä 128V3; 128V6;bhävitä (sc. änäpänasmrtili) 128V3; ku(sa)-lamülaml bhävayamtam 128 Bl.

*bhümi „Stätte"bhümibhedena saptabhaumä (sc. maitri, ka-runä, upeksä) kämadhätur anägamyas ca-tväri dhyänäni dhyänämtaram ca 140V1 ^147R4 ^ 155B1; bhümi(tali kämadhätaudh)y(ä)nadvaye ca (sc. muditä) 153V3/4(S. 32; S. 117, Anm. 4).

bhüya „mehr"149B5; 161R6.

bhrngära „Krug"brahmä ca bhrmgäram ädäya 150V5/6(S. 142, Anm. 4).

bhrsta „Braten"(pratäpa)ne narakel bhr§t>odbharjanapitara-pravesam 149V7.

bheda „Einteilung"kramabhedät 136B3) bhümibhedena 140V1;samu(c)c(ä)labhedäms 131B6.

bhoga „Genuß"bhavabhogatrsnäprati(pak§ä)nämtaram136B2.

bhram „sich drehen"pratityasamutpädacakram bhramamtam159B1 ** 150V 2\ 161V1; 126V 6.

bhrü „Braue"bhrüvivara upanibaddhacetasa cchidram ut-padyate 151B4; bhrumadhye cittopaniban-dhaU 129B1; bhruvor madhye kr§nataptampitaka(m) 148V1; pravähah bhruviva-räm nirgato 152V1] = bhrumadhyäd 129R3,131V 3 \ = bhrumadhyädhastät 134B6,135V1;= (bhrumadhyä)dhar nimnaprade^ät146B6 (S. 35).

makara „Seeungeheuer"(p)ädän(gu§)tha(na)khavivare cittopaniba-ddhah käryah tato nakhavivaram makara-mukham iva laksyate tena cittam prave-sayati 128B4; 129V1; 129V2; 129B5 (S. 36,Anm. 4).

manca „Lagerstatt"164B3/4.

mani „Juwel"nimnam pradesam pasyati muktäcitam tad-upari urupramänä bhäsurä manayah 128V5;cchatraprade^e nilavarno nilämkurapariväromanih utpadyat(e) tadvat sar(vasr)otobhyahnilavar(n)ä (n)il(ämkuraparivärä mana)y(a)utpadyamte 145B2—3; (m)ü(rdha)ni cas(yamani)r utpadyate maninihsrtais carasmibhir jiieyam äkrst(am) sväsrayä(m)-targatam pasyati maniratnäc ca ratnavarsahamta patit(a) 169B1-2.

mandala (2) „Scheibe", (2) „Kreis"(2): ädarsamandala 170B4; s. ädityama-ndala, ravimandala, süryamandala, candra-mandala; (2): ratnamandaläni 165V5; sad-dhätumandaläni 130V1, 160B2-3; s. ab-mandala, prthivimandala, väyumandala(S. 21, Anm. 9; S. 32, Anm. 1).

*madhya (1) „Mannesalter", (2) „mittel-mäßig", (3) „Mittelpunkt", (4) „Mitte"(1): bälakaumärayauva(madhyavrddhä)129V6 \ (2): ma(dhyam mrdum) udäsi-nam (sc. mitram) mrdumadhyädhimätramcämitram 147B6 ^ 140V2 ^ 153V4 ^155V5; (3): bhrumadhye 129B1 ^ 148V1 ^129B3 ** 131V3 zx 134B6 ~ 135V1 **146B6; (4): 129V5; 133B5; 144V5; 146B2.

madhyama „mittlere"160V 4; 164B4.

madhyastha „neutral"madhyästhäm viöayäm 157V1.

manas „Verstand"chrotraghränajihväk(ä)yamanah 134B4 ^135V5 \ manodväraih 157V5.

*manasikära „Beherzigen"-manasikäränamtaram 153V1,153V 2,155V3;-manasikärodyotanärtham 153V1, 153V 2;manasikärasya 129V4; (mana)sikäraprayu-ktasya 154V2 \ pürvapratilab(dh)amanasikä-ränäm 169V 5; 129B6; 154V 2; 163B6 (S. 116f.).

manusya „Mensch"tlryakpretamanusyäs 145B5 ^ 149B3; ma-nusya(lokam de)vä(m)s ca 154V2; priyo de-vamanusyanäm 147V 6; 165V1; 170B2.

manoratha „Wunsch"151V6.

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Wörterverzeichnis 235

mantra „Rezitation"brähmanakä mamträh pudgalam nibsrtäbJ36E4 (S. 112, Anm. 2).

mar arm „Tod"jarämarana 137V 4\ maranapratyaya 144R4,144R5.

marici „Luftspiegelung"karanthaih prthivim citäm pasyatil pa^yatäscäsya maricikaläpä (utpadyamtel samjnä-skandhaparikarma|) 132V4; (samj )fi(ä)ska-ndhapanks (ädhimuktiti |) tatod aksi-nämd amsäd asya maricipraväho nirga-(cchati) 133V1.

marman „Weichteil"(u)ddhatäni ca marmäny 115B4.

markata „Affe"vijnänadhätuh markatabäladärakabinduci-tolkädim 128R6 (S. 48, Anm. 6).

malina „befleckt"147R5.

malla „Malla"164R5.

mahant „groß"mahämä cä^rayo 149V6 ^ 149V3.

^mahallaka „gebrechlich"vyädhitam ma(hallakam) 129V6.

*mahäkarunä „das Große Mitleid"balavaisäradyävenikasmrtyupasthänamahä-karunädhi(patirü)päni drsyamte(mahäkar)u(näyä)h ä(käsava)r(nä) h(r)dayestri s(u)varnäbhä nilavas(traprävrtä) 162V1-3 ^ 165V6) 162V4; 162V6/R1; 139V5;139V6 \ (gr)hita karunäh punahpu(nar ä)ra-bhyasyamänä(sic) mahäkarunävähika bhava-titi 152R5.

*mahäcakraväda „der Große Ringwall [umdie Erde]"parivrttam amtargatam ca käye| hrasvatä-yäm tiryan mahäcakrav(äda). . . dirghatä-yäm 118V1 (S. 32. Anm. 2).

mahänaraka „große Hölle"s. naraka.

mahäprthivi „große Erde"s. prthivi.

mahäpramäna „große Ausdehnung"135V3.

*mahäprätihärya „das Große Wunder"164R2.

mahäpräsäda „großer Palast"s. präsäda.

*mahäbhüta „die [vier] großen Substanzen"mahäbhütäsivisa 160R5,117R2 (S. 48, Anm. 2;S. 85, Anm. 2).

*mahäbhütasamatä „gleiche Ebene mit den[vier] großen Substanzen"(i)me mahäbhüt(a)samatayopetäh ami citta-samat(a)y(ope)tä 154R1.

*mahäräja „Großkönig"äraksadhipatya(sa)m(pad ya)thä caturnämmahäräj (ä)näm | 143V 2; caturmahäräjike136R6.

mahärha „großartig"mahärhapräsädavimänädhirüdhä 154V5; ma-härhälamk(ä)rälamkrtä 154V6.

mätr „Mutter"mätuh kuksi 129V6, 164R1.

mätrbhüta „zur Mutter geworden"sa(r)vasatväh mätrbhütäs cämtabkuksi-gat(ä) 143R5.

mätsarya „Mißgunst"147R5.

mäna „Hochmut"150V3.

mänasa „geistig"sariramänasaih duhkhair 147R6 ^ 148V2 ^148R1; sarlramänasai rogair 148V 2 ^148V3 ^ 148V6.

märisa „Geselle"(a)pasarpa märisäpasarpa parvatam päta-yämiti 149V 5.

*märga „Weg"(simhäsanädhi)rudhä astau buddhapratimäbäryä^tämgasya (märgäsyadhipati)rüpam159R1/2 ^ 166R1; prasrävamärgät prasrä-vapravähäh 135R1.

*märdava „Sanftmut"k§ämtisauratyamärjavamrdutve(^c) para-käryavyasanitväm 152R4.

mälä „Kranz"stri sapattasuvarnamälävabaddhä151R1.

mitra „Freund"(tat(sc. maitri-)prayogah) (a)dhimäträ-dhimätre mitre mrduni evam udäsine] tathäamitre m(rduni madhya) adhimätre 140V2 \tat(sc. karunä-)prayogab adhimä(trädhimä-

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236 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

t)r(am m)it(r)am krpanam drstvä pa-ram kärunyam utpadyate evam ma(dhyammrdum) tadvad udäsinam mrdumadhyädhi-mätram cämitram kramasah dulikhairüpahatam drstvä kä(runyam utpa)dyate147R5—6) tat(sc. muditä-)prayogah adhimä-trädhimätrasya mitrasya sukhena prito bha-vati evam madhyasya mrdunah udäsmasyae(vam adhi)mätrasyämitrasya sukhena pritobhavati 153V 4-5 \ =* 155V5.

misra „vermischt"157V4.

misribhüta (1) „vermischt", (2) „Gemisch"(1): murdhna ratnapravähali sa-hanäbhini(h)s(rt)e(na prav)ähena mi&ibhü-tah s(th)itim äpürayati 165R4; =* 163V6/R1;(2): bhrumadhyäd ekah praväho nirgacchatidvitiyo näbhyä misribhütam prathivi(sic)spharitvä tisthati 129R3.

muktä „Perle"muktämayi stri 168V2 \ pradesam mu-ktäcitam 128V4 \ muktäcitäh präsäda 128V2 \mu(k)t(äcita)kütägäre 134V 4; muktäcitairjvälair(<sic) 170V2; brahmabhih ra(tna)pu-spamuktanaksaträyatanacitaih 136V5 \ (m)u-ktäpuspa. . J23R2; 127R4; 167V6 \ 170V1(S. 109, Anm. 12).

muktähära „Perlenschnur"

siraso muktäh(ä)r(ä) n(i)rgacchamti 127R4/5;mläbhämuktähärädhirüdhäh avadäta-mukt(ä)härädhirüdhäh 127V 6; muktähä-ram cchatram 127V6.

mukha (1) „Mund", {2) „Antlitz",(3) „Maul", (4) „Schnabel"(1): buddhä drsyamte dharmam desayamtahtammukhanihsrtai ratnapuspapadmavarsairloko (vyava)k(I)ry(a)te 127V2; astau buddha-pratimäh tammukh(a)n(i)hsrt(ai)r (i)-ndräyudh(ai)r avidyädhipatirüpam abhyäha-(tam) nirudhyate 159R2 =* 159R5; sakalammukham vijnän(a)dh(ä)t(o)h. . . 160V4;m(u)-khad(v)äre daksinam(sic) damsträyäm142R4; (2): strimukhäni 132R5; bäladära-kamukham 129V5; simhamukham 130V2;(3): makaramukham 128R4, 129R5; (4): ga-rudamukham 130V2.

muc „entlassen"varsam muncati 143V1 ^ 148V6 ^ 153R2;mukta 130R4, 144R3, 145V2, 160R4.

mud „sich freuen((

anumodanäkäras ca modamtu bata satväiti 153R4 - 153V6 = 154R3.

*muditä „Freudigkeit"karunänamtara mudit(ä n)irdistä bhagava.tä| kirn artham punah ka(runänam.taram) muditänirdes*as tad ucyateatha kimsvabhävä muditä tad ucyate'152R5—153V2; muditäsamanamtaram upe-ksä nirdis(t)ä (bhagavatä|) 155V2; s(uva)rnä-bhä stripramuditotpadyatel muditädhipati-rüpam 153R3; 153R1; 156V2 (S. 149ff.),

muhürtät „alsbald"161V2.

*mütodi „Sätuch"mütodivat paripürnam nänäprakärair asu-cibhiji svam äsrayam pasyati 128R5 (S. 33,Anm. 10).

mürdhan „Haupt"praväho mürdhnä nirgatya mürdhnäpunah pravisati 129R2-3 ^ 133R1-2 ^135V1 c* 135R3-4 ^ 147V1 ^ 152V1 =*154R4 z* 117V4; — äsr(ayam) murdhnacchidrena pürayati 165R3; mürdhnah ratn(a-mayo vrksa)h 127V2 \ ksiravrkso mürdhanir-gato 145V1; m(ü)rdhatah ksirastambhah ivanirgataii 143V1; mürdhata£ c(a ni)hsrtamratnamayam cchatram 130V4; mürdhatahvajram nirgacchati 121R4; mürdhno nihsrtästri 148V1; mü(rdh)n(as cäsya) padmamsambhavati 144V2 \ puskirmi mü(r)dhn(ah.)sambhavati 136V2', (m)ü(rdha)ni cäs(ya ma-ni)r utpadyate 169R1; smrtinimittam yogä-cäramürdhani (sc. pravisati) 165R2; bhag(a-väm päni)n(ä) mürdhänam parämrsati152V 5; 128R5; 129R6; 132V 6; 135R5;139V 4; 144R1] 149R2; 150R1; 153R2;165V2 (S. 35).

müla „Wurzel"vrksamüla 127V 3, 129R4, 159V 5 \ vaidü-ryamüla 127V4; s. pädamüla.

*mülasthänämtara ,, Ursprungsinhalt"rüpaskandhasya mülasthänämtaräni| 132V6.

mrdu „mäßig"ma(dhyam mrdum) udäsinam (sc. mit-

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Wörterverzeichnis 237

ram) mrdumadhyädhimätram cämitram147B6 cJ 140V'2 ~ 153V4 ^ 155V5.

mrdutva „Zartheit"ksämtisauratyamär j avamrdutve 152R4.

medini „Erdboden"134V5.

*maiträ „Güte"m(ai)tränusärena| upeksä samtisthate 161V5.

*maiträbhiseka „Gütebespr engung"146R4; 146B5.

*maiträvihärin „in der Güte wandelnd"(sat)v(ä) maiträvihärinam pranamanti145V2.

*maiträsaya „Zuwendung zur Güte"maiträsayaparigrhitasya 147V2; maiträ^a-yasya 142R5, 143R4, 143R6, 144R2, 144R3,145V 2 9 145V3; abhivrddhamaiträ£aya(sya)145R4; 132V1; 142R2.

inaitrl „Güte"maitri sthiti(m äpürayati) 147V4; maitripra-yuk(ta) 144V4 (S. 118 ff.)

*maitrlvihära „Wandel in der Güte"esä apramäno maitrivihärah 145V6; eso'paräh apramäno maitrivihärah 146V5.

*maitreya „Maitreya"anägatabhävanäyäm abhisambu-ddhäm cäryamaitreyam anekasrävakasahasra-pariväram (ÄC. pasyati) 128V5 \ äryamaitreyasca tatpariväräs ca 151V1; äryamaitreyahbodhisatvaganaparivrtah täme(^ic) pärsvepadma(kar)n(i)käy(äm nisidati bo)dhisatväpa(t)r(e§u) 152V3; 152R2.

maithuna „Geschlechtsgenuß"maithunayuddhakarananiriksanäbhiratah158R6.

moha „Verblendung"mohapratipaksärtham pratityasamutpäda-pariksärabhyate 136R2; rägadvesamoha150V3, 159V1.

yajiiaväta „Opferstätte"yajfiavätä yatra bodhisatvah sarvam sa-rvatra sarvadä prayacchan 151V5.

yathägata „so wie gekommen" 152R2.*yathäpauräna „wie früher"

yathäpauräno 'vatisthate 146V5.yathäbhilasita „wie beabsichtigt"

141R1.

*yathäsambhava „der Entstehung gemäß"129R1; 138V 6.

*yathäsvabalagocara „der jeweilige Wir-kungsbereich der eigenen Kraft"(balänäm) (sc. adhipatirüpam) dasa bu-ddhapratimäh yathäsvabalagocaram älokinä-vastabhya t(i)sth(am)ti 162VIß.

yathäsvavisaya „das jeweils eigene Objekt"(caksuh srotram ghrä)nam jihvä käyänämyathäsvavi^ayam nipatamti 135V5.

yathokta „oben erwähnt"129R1; 133R2) 136V6; 136R1; 155R2;156V 5; 162R6.

*yadbhüyasä „zumeist"(ya)dbhüyasäpäyesüpapady(am)t(e) 166V1;166R2.

yantra „Zange"148R6.

*yamakasälau „iSälabaumpaare"(p)r(aj )n(äpa)yänamda ya(ma)kasälayo(ramtarenottaräsirsam mamcam) 164R3 (S. 176,Anm. 8).

yäc „bitten"sarvasatvä pravrajyäm api yäcante159V5.

yäma „Wache"(adya tathägatasya rä)try(ä)h m(a)dhy(a)m(eyäme) (niru)padhise(sic) ni(r)v(ä)na-(dhätau pari)nirvänam 164R4.

yugapat „gleichzeitig"131R4; 135R6; 146R3.

yuddhakarana „Kampfhandlung"maithunayuddhakarananirik§anäbhiratah158R6.

*yoga „Yoga"räsiyogenä^iti krimikulasahasräni drsyamte160R5; utkarsanayogena 124R5; (kada)-Hpatravat putäputayogenävatisthamti132V5; ^ kadalipatraputäputänirbhüj ana-yogena 133V3; krtämtapratyaveksanäyogen-aitad darsanam utpadyate 169V5 \ yoga-vityäsa(5ic) yogälamkärokta^(5ic) ca vi^esäs147V4 (S. 28f.; S. 29, Anm. 1, 2, 3; S. 30).

*yogasästra „Yogalehrbuch"ato 'nantaram dhätuprayogah yogasästro-padisto 'nusartavyali iha tu prayogamätramdarsayi^yämah 128R3.

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238 Bieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

*yogäcära „Yogin"yogäcäryaih yogäcärais ca upadese bhävanä-yäm ca na visädah kartavya iti 128R2; yogä-cärah ätmänam pa^yati 128V 5 \ yo(gäcä)r(a)-sy(a) n(ä)bhyä(m) 139R3; yogäcäramürdha-ni 165R2; y(o)gäcärapädatalaih 127V3;165V1 (S. 28f.).

*yogäcäräsraya „Gestalt des Yogin"s. äsraya.

*yogäcärya „Yogalehrer"yogäcäryaih yogäcärais ca 128R2.

*yogin „Yogin"yoginah äsraye 144E6 ^ 160V2 ^ 144V 5 \yogino näbhyäm 160V2 \ ta(dda)rsanasam-vignasya ca yoginah 130R5; stri yoginamprotsäha(yati) 148V4 (S. 28f.).

*yauva „Jünglingsalter"bäläkaumärayauva(madhyavrddhä) 129V 6*

raks „schützen"devatä raksamti 147V5.

ranga „Schaubühne"pamcaramga 133R3,

racita „versehen mit"prthivim vaiduryamayavajräsanaracitäm144V5.

rajas „8taub\teilchen\"129V 3; 129V 4; 149R5.

ratna „Edelstein"maniratnäc ca ratnavarsah 169R2; ratnava-rsam 153R2 ^ 131R6; pusparatnavarsam128V4 = 152V6 - 170R6 ^ 154R5 ^170V6 ^ 126V3 ^ 162V3 \ ratnapuspapa-dmavarsair 127V2/3; gandharatnapu§(pa). . .169V2 \ ratnapuspa 168V3 \ pusparatnama-yah 161R5; ratnäni puspäni ca 152R2; ratna-pravähah 165R3 — 154R3/4; ratnaprabhä-bhir 154R4; ratnänäm älokah 124R2; nänä-ratnacitai padmair 146R1 ^ 153V6; (ra)t-namayaih k(u)m(bh)aih 164R6; ratnäbhäja-nam 130R2; ratnamayam cchatram 130V4 ^169V3; nänäratnacitam cakram 146R2;sauvarnaratnacitarathädhirü(dham) 169V3;ratnamayo vrk§a 151V4 — 127V2; ratnavr-ksah 131R5 ^ 152R1; ratnamayam simha-mukham 130V2 ^ 162V5 \ ratnapräsädäm-targatarn 158R4 ^ 154R6; ratnakütägä-rair 153R6 ^ 165R4; sudvikasaläkäbhi

ratnaci(täbhih) 121V3; ratnasaläkä ivaratnacitädity(a)m(a)nd(a)l(äni) 124V1 ^124V3 \ ratnamandaläni 165V5; nänävarna-ratnanaksatracandramandalanadyab 130R3c- 168R2; brahmabhih ra(tna)puspamukta-

naksaträyatanacitaih 136V5; grhitaratnopa-karanä purusä 170R5; ratnajälävrtamätmänam 169R5; (ratna)citam pattaba-ddham äsrayam 130V4; ratnacitam ratnavr-ksädhar nisanam cätmänam 131R5; buddhähra(t)nam(ayä) 121R3; nän(äratna)mayahbuddhapraväho 131V3; ratnamayi ca sthitir165R4; 125R1; 126V1; 143R4; 167V5;169R6.

ratha „Wagen"hamsarathädhirüdhali brahmä 152V2 =150R6; sauvarnaratnacitarathädhirü(dhambrah)m(ä)n(am) 169V3,

rathänga „Wagenrad"rathängakilaSamkvacalä 149V2.

rayimandala „Sonnenscheibe"(balänäm (sc. adhipatirüpam) raviman)dala-citä da&a hastinah tadvarnä tadadhirüdhäravimandalacitäh eva dasa buddhapratimäh162V1.

rasmi „Strahl"ra^mayo satväm vicayam krtvä 162V6;(ra^)m(i)bhi visphulimgäbhih istävisayänupahamti 157V 6 \ dhvajäm ädityama-ndalarasmibhi(r) bh(i)nnä(m) 134R5; ädi-tyara&may(ah)ü&ßi ^127V6; candramanda-larasmyä. . . 144R5; 157R2.

rasmikaläpa „Strahlenbündel"118R2; 157 R3.

rasa (2) „Geschmack", (2) „Essenz"(1): chrotraghränajihväk(ä)yamanahrüpasa-bdagandharasasprsta(vyadharmä) 134R4;(2): nil(apitalohitävadä)tarasaparipürn(ä)t130R1; suvarnanilapitalohitävadätarasäbhi-sekaih 145V4; nänävarnarasasekaih 148R3;nilädiras(a)n(i)magna(m) 170V1; tadvarna-rasena 131V1; tadvarnanihsrtänekarasadhä-räsahasräni 145R3; snigdhasuvarnarasam146V2; snigdharasa 155R6; ratnäbhäjanamiva nirmalar(asa)paripürnam äsrayam130R2; naksatram tamnirjätam amrta-rasam 147V 3 \ caturdhyänarasam 129R3;pusparasanadyah 130R3; pusparasadhärä-

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Wörterverzeichnis 239

bhih 149R2; äyatanebhyali rasadhärä patitä136V 6; äyatanarasaparipürriä puskirini136 V2; äyatanarasasamudram 136V4; äyata-narasapurusa 136V1, 136V2; 130R3; 131V 2;145V1; 146R5; 169R5 (S. 47).

räga „Leidenschaft"(sukhäyäm vedanäyäm sukhitasya rägä ut)-padyate 158V 6 \ rägadvesamoha 150V 3,158R6; (bu)dbudesu stiimukhäni dr&yamte|rägasyädhipatirupaml 132R5; s. kämaräga,padmaräga, vitaräga, avitaräga.

rätri „Nacht"(rä)try(ä)h m(a)dhy(a)m(e yäme) 164R4.

räsi „Masse"räsiyogenäsiti krimikulasahasräni dr^yamte160R5; s(a)syarä£ipürnäm 132V2; phena-räsiva 128V1 (S. 29, Anm. 6; S. 97, Anm. 6).

ric „entlassen"recita 118V5.

rudhira „Blut"püyarüdhirakarnamalapravähäh 135V 6.

rüpa „Form"117V 5; 134R4; 137V 3; 146V4; 154V1;157V4 (S. 16, Anin. 2).

*rüpaskandha „Gruppe Form"rupaskandhaparikarma 132V 3; rüpaskan-dhasya mülasthänämtaräni 132V6 \ rüpa-skandham jarädibhih salyair viddham 134V1;134V2.

*rüpävaeara „der Formenwelt angehörend"rupävacara pamcaskandhasvabhävä (sc. mu-ditä, - karunä) 153V3 = 147R3.

*rüpävacarä deväh „[Wesen] der Götter-Massen der Formenwelt"sat kämävacaräm devän| rüpävacaräm^ cacaturdhyänopapannäm 145R6; (kämävaca-räm deväm) v(i)mänodyänopabhogäm rüp(a-vaca)räm^ ca savimänäm 135R4; ksirapravä-ho kämärüpärüpyävacarädeväparivrtomürdhnä pravisati 147V1 (S. 32).

rüpya „Silber"121V3; 121V4; 164V 4.

roga „Krankheit"rogatah (ga)ndatah s(a)lyatah134V1; caturottaram rogasatam 160R5; sari-ramänasai rogair upahatäh sarvasatvähsärirais caturuttarais catur(bh)i(h) rogasa-taih mänasai^ cästottaraih ('§)te(bh)i(hr)oga-

sataili 148V3; mänasänäm rogä(näm)148V6.

romaküpa „Pore"romaküpadarsanävidhik 170V4; 170V 2.

*raurava „Raurava[-Hölle]"[s.n].na sastrau grh(ita) (raurava-yoh|) 149V1 (S. 139, Anm. 1).

*laksana „\Buddhd\mal"yathoktalaksanä buddha 133R2; buddha-pratyekabuddhasrävakäh yathoktala-ksanäyätanacitäh 136R1; laksanänuvyamja-navir(ä)jitä buddh(ä) 140V6 \ äsrayo laksa-nänuvyamjanaviräjita 130R6 ^ 150R3 ^163V2.

laksay (pass.) „aussehen wie"laksyate 128R4, 131V5, 146R6.

layana „Stätte"130V3.

laläta „Stirn"lalätät praväh(o nirgatya) 117V6; 132V6;165R3; 168R4.

loka „Welt"118R5; 118R6; 124V2; 125R6; 127V2;127V 3; 128V1; 129V1; 130V1; 130V2;130V3; 130R6; 131V 2; 131V 5; 131R1;131R2; 131R4; 131R5; 134R3; 136V4;146R4; 147V6; 151V4; 151R4; 153R2;153R4; 154V2; 154R4; 155V1; 160R3;162V 6 \ 165R1; 166V1; 166V 2 \ 166V 4;166R1; 167Rl.

*lokadhätu „Weltregion"anamta lokadhätavah -paripürnä 127R5;anamtä lokadhätavab (sie) spharitvä 127V2;anamta lokadhätüm spharitvä 130V4; 'nam-tam lokadhätüm spharitvä 145V1; anamtalokadhätun 161R3; anamtesu lokadhätusu150R1.

*lokavid ,, Weltenkenner''164V1.

lohita „rot"nitämtalohitavarnah 131V4; nilapitalohitä-vadäta 118R1, 130R1, 131V1, 133R4, 145V 4,169R6.

vac (1) „sprechen", (2) „lehren", (3) „be-zeichnen"(1): uktvä 162R2; (2): ueyate 143R3, 152R6,

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240 Dieter Schlingioff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

153V2, 155V3; ukta 147V4; (3): vaktavya128R2, 152E4.

vac (caus.) „lesen"väcayam 166V2.

vacana „Doktrin"166V1.

vajra „Diamant"samjätakarunyasya haste vajra utpadyate150V 5; mürdhatah vajram nirgacchati121R4; äsväsaprasväsäh vajracitäh pravar-tantel lokam cürnam visiryate 127 R6\ indrä-yudhair vajräkärai 159R6; pamca vajra-mayä hastin(ah) 166V 6 \ vajrämayah äsrayo

yogina 144V5 (S. 22; S. 47, Anm. 1).vajrasaila „Diamantfels"

161R2.* vajräcalaküta , .diamantener Berggipfel"

vajracälakütapräkhyo(sie) 'vatisthati144R1/2.

vajräsana „Diamantthron"bhagaväm vajräsanädhi(rüdhah) 149V4; (va)-j(r)ä(sanän)i (e)odgacehamtil tesu nisannäbuddhäh 121R3; vajrasanesu buddhä kra-menodgacchamto drsyamte 144V6; stri sne-haparipürnavaidür (yabhäjanacitotpadyate |)bh(ä)j(a)n(e)su vajräsana vajräsanesv ädi-tyamandalänil tesu buddhä bhagavamtah165V3 ^ 166R3 =* 167V4 ** 169R3; (tatobuddhä bhagavamta ädityama)nd(a)lesupravisamti (| täni va)jräsanesu täni bhäja-nesu täni smrtinimittesu smrtinimittam yo-gäcäramürdhanil 165R2 ^ 166R4 ^ 167Rlc^ 170V3; prthivim vaidüryamayavajräsana-racitäm tanmadhye äsrayo vajräsanä-dhirüdhah yogina utpadyate 144V5; 144V6;164V5.

vadh „schlachten"goghätakäh (gäm vadhayi)tvä 160V1/2.

vanakampana „Erbeben des Waldes"vajrasailam iva vanakampane 161R2.

vapus „Aussehen"s. buddhävapurdhärin.

varna „Farbe"nilavarna 121V3, 145R2, 153R6; indranila-varna 150R6; indranilapadmarägasphadi-kavarna 146R3; nitämtalohitavarna 131V4 \pita varna 166V4; indräyudhavarna 147V 3 \suvarnavarna 151V6 \ avadätavarna 161V2,

162V6,163R2; navanitavarna 155R4,156V1;äkäsavarna 150R5,165V 6; udakavarna2<5SF3;nänävarna 127V3, 130R2, 130R3, 131V5,131V6, 148R3, 150V2, tadvarna 123V4,131V1, 145R3, 152V1, 158R4, 162V1, 164V4;tatsadrsavarna 153R6; 129V 5; 131R1;143V4; 146R5(S. 41 ff.).

varsa „Regen"devä hrstäh pusparatnavarsäm ut-srjamti 152V6 ** 128V4 ** 150R2 c* 170R6;buddhä tammukhanihsrtai ratnapuspa-varsair nän(ä)varnair loko (vyava)k(i)ry(a)te127V3 ^ 154R5; = samgho vyavakiryate126V 3; stri (ratna)puspavarsaih lo-kam äpürayati 162V4; (rat)n(a)pusp(a)-v(arsam äk)äsäm patati 154R2; ratnapuspa-varsaih 170V6; maniratnäc ca ratnavarsahamta patit(a) 169R2; sarvo(pakara)nava-rsam amte ca ratnavarsam muncati 153R2;ksiravarsam muncati 143V1; brahmahastäm-gulibhyas ca varsam patati 148R4; padma-pravähai& cänekavarsadhäräbhi(r) i(va) svamä^rayam pürya(te) 131R4; tais ca c(ch)idrairvarsadhäräbhir iva ^yogäcäräsrayam pü-ryate 136V3 (S. 22).

-vasät „infolge von"158R1, 159V1.

vasana „Gewand"147R5.

vastu „Gegenstand"169V2.

vastra „Gewand"stri avadätavastraprävrtä 151R1 ^148V4 c* 159V2 ~ 161V3 c* 162V6 ^163R2; = nilavas(traprävrtä) 162V3.

vah „leiten"vähayatah 127V1.

väma „linke"täme(sic) pär^ve 152V2—3; vämäd amsä132R4; 160V3; vämapärsvasäyinäm 160V4.

väyu „Wind"prthivy äpsu pratisthitä| äpah vä,yo(sie)väyur äkäse 136R5; evam udakasamksobhahagnisamksobhah väyusamksobhah yathä-samvartanisu 161V4; ^dakam väyunä ksi-ptam 150R1; pürnam svam äsrayam väyu-bhih pasyatil sarvasrotobhir väyun pravisato

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Wörterverzeichnis 241

118V 2; adhyätmaväyupathapariäodhanät126R5; (v)äyukaläpä 131V6.

*väyudhätu „Element Wind"daksino bähuh väyudhätub sthirataratvät160V 3 \ 131V 6.

*väyumandala „Windkreis"praväho prthivimandalam bhitväkämcanacakram bhitvä äpmandalam vä-yumandalam äka&adhätum avabhäsya 129R2;= (yäva)d väyumandalam bhitvä 135R3 ^135V1 ^ 146R6 ^ 163R1 ^ 170V5; = adhoyävad väyumandal(am) 125V2 = 152V1;(a)dhastäd yävad väyumandalam 169V 6 \väyumandalaparyamtam adhah 129V4 (S. 31).

välukä „Sand"(pad)mmi suvarnavälukästi(rnä) 153V 5;(suvarnav)älukäcitam iva 133V2.

vikas „aufblühen"vikasitebhyah padmebhyo 144V2.

*vicakri bhü „den Eadcharakter verlieren"(i)ndräyudh(ai)r avidyädhipatirüpam abhyä-ha(tam) nirudhyate vi(cak)ri (bhavati cadväda)£(äm)ga(m) pratityasamutpädaca-kr(am) 159B2 ^ 159R6 ^ 139V3.

vicaya „Sichtung"satväm vicayam krtvä 162V6.

viear (caus.) „erwägen"vicäray(a)t(a)h 139R4.

vicära „Erwägen"vitarkavicäroparamät 126R6.

vicikitsä „Zweifelsucht"rägadvesamohamänavicikitsädr(§ti) 150V 3.

vicitra „mannigfach''133V3; 135V 2 \ 161V1.

vicchid „teilen"praväho pürvam bhrumadhyäd vicchi-dyate| tato näbhyäh 129R3/4; = ädau ga-lakä(d vicchidya)t(e)| t(ato näbh)y(äh)147V2.

*vijna „einsichtig"(dharmah) (pratyätma)vedaniyo vijfiaih165R6.

*vijnapti „Gelöbnis"prätimoksasamvarävijnaptipunyasrotasahadhipatirüpam 169V3.

*vijnäna „Bewußtsein"garudamukham tadamtargatam khadyo-16 Schlingloff, Yogalehrbuch

takrimim iva spandamänam jvalitam vijnä-nanimi(tta)m 130V 3 \ 138V 5.

*vijnänadhätu „Element Bewußtsein"vijfiänadhätuli markatabäladärakabinduci-tolkädim 128R6; bäladärakamukham pasyativijnänadhätunimit(t)am 129V5; 160V4;160V6.

*vijnänaskandha „Gruppe Bewußtsein"(vijnänaskan)dhaparikarma 132V6 \ vijnäna-skandhapariksädhimu(ktih) 133V 4,

vitarka „Nachdenken"vitarkavicäroparamät 126B6.

vid „wissen"vedit(av)y(a)m| 154V1.

vidis ,,Zwischenrichtung"sarvadigvidi^ah 136B1.

*vidyäcaranasampanna „der in Weisheitund Wandel Vollkommene"164V1.

vidyut „Blitz"154V3.

yidhi „Anleitung"romaküpadar^anävidhit 170V4.

*vidhura „sorgenfrei". . .vidhuraudbilyänukülamanasikäränamta-ram 155V 4.

*vinaya „Ordenszucht"sütravinayäbhidhar(ma)m 166V2,

*vinayana „Bekehrung". . .vinayanam bibasäravinayanam (sie) upa-(tisyakolitavina)yanam pitrvinayanam164R2.

vinas „zunichte werden"vinasyamti 149Rl,

vinäsa „Zunichtewerden"161V4.

viniguhya „zu verheimlichend"147R5.

vinirmukta „befreit"149R1.

vinivrt „umkehren"vinivartya 117V5.

vinl „erziehen"satvä(m)s ca vinaya(ti) 150R3.

vinyäsa „Ordnung"yogavityäsa(sic) 147V4.

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242 Bieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

*vipasyin „Vipasyin"käsyapädivipasyiparyamtä b(uddhäm)128R1.

*vipitaka „gelbverfärbt"116V5. (S. 60).

vibhaj „darlegen"tadadhipatirupäni skandhaprayoge vibha-ktäni 160R6.

vibhäga „Zerlegen"adhipativibhäganisyandarüpaih 146V4 =154V1; sasträni (§addh)ätuvibhägenakrtsnam satvasamudram avasthäpayantiasatväkhyam ca pamcadhätuvibhägena160V 5 \ sariram pamcavibhä(ga). . . 132V2/3;adharottaravibhäg(ena) 166R1 = 169V 6.

vibhüsita „geschmückt"153V6; 153R1.

vimäna „Schloß"(kämävacaräm deväm) v(i)mänodyänopabho-gäm rüp(ävaca)räms ca savimänäm 135R4;divyärämodyänavimänäny apsaroganakali-läny 169R4; mahärhapräsädavimänädhirü-dhä 154V5.

*vimuktipratisamvedanä „Empfinden derBefreiung"vimuktipratisamvedanäyäm 127R6.

vimukhi bhü „sich abwenden"169R5; 170V1; 170V2.

*vimocanatä „Befreitsein"cittavimocanatäyäm 118R4, 125R6.

virahita „ohne"s. ätmätmiyavirahita.

*virägänudarsanä „Erschauen der Ent-leidenschaftlichung''virägä(nudar^anäyäm) 118R6/119V1.

*virägänupasyanä „Erblicken der Ent-leidenschaf tlichung"(vi)rägänupasyan(äyäm) 128V2.

viräjita „prangend"lak§anänuvyamjanaviräjita 130R6, 140V6,150R3, 163V2,

vivara (1) „Zwischenraum", (2) „Spalt"(1): bhruvivara 151R4, 152V1; (2): nakha-vivara 128R4, 129V1, 129V2, 129R4.

vivrta „aufgedeckt"147R5.

visis „vorzüglicher sein"viöi§yate 154V3.

*visuddhideva „Gott durch Lauterkeit"i(me s)mrtyupapattidev(ä) ami vteuddhideva415V5 (S. 153, Anm. 4).

visr „zerfallen"krtsnam lokam vi^iryamtam pasyati 125R6^ 130R1; sarvam visirnam cürnibhütampasyati 129V3; (lo)kam cürnam visiryate128V1; layanam ca (v)isiryate 130V3.

visesa „Besonderheit"yathä dharmänusmrti ayam tu visesah167R2; arhatvavise^abijam 169V4; (sa)tvä-näm visesam paäyatü45F6; (mait)r(ä^ayas)y-(ai)väyam anyo vi&esa utpadyate 144R3;änäpänäsmrti saparikarmäl savise§ä nispam-nä vak(tavyä) 128R2; saparika(rmä savi-^e§ä ka)runä ni§pam(nä va)ktavyä 152R4;yogavityäsa(«ic) yogälamkäroktas(5ic) ca vi-sesäs 147V4; vesavi^esäm 161V1 (S. 30,Anm. 3).

visa „Gift"144V 4; 144R2.

visaya „(Sinnes)objekt"v(i)§ayaparibhogädhi(patya)sam(pad) 143V 2;ekavi§ayälambanasamartham cittam149R4; 149R5; istavi^aya 157V5, 157V6 \visayesüpek(sä) 157R5; (vi§aye)bhyah upe-ksäm 158V1; 135V 5; 157V1; 157R5; 169R5.

*visayopeksä „Gleichmut gegenüber denSinnesobjekten''visayopeksä triprakärä 156R6; (vi§a)yope-ksäm upa(samharati) 157R6; 156V4) 158V2.

yisäda (1) „Verzagtheit", (2) „Nachlassen"(1): 147R5; (2): na vi§ädati kartavya128R2.

viskambh „befestigen"viskambhaya(ti) 148V6.

visamci „untersuchen"visamcayatah 140R5.

vistarena „ausführlich"138R1; 154V 4.

visphulinga „funkelnd"(ras)m(i)bhi visphulimgäbhih 157V6.

*vihar „wandeln"wpeksakasya viharatah 161V5.

*vihära „Wandel"s. maitrivihära.

*vihärin „wandelnd"s. maiträvihärin, karunävihärin.

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Wörterverzeichnis 243

vihimsä „Grausamkeit"152B6.

vitaräga „von Leidenschaft frei"154V1; 156B3.

virya „Energie"dänasilaviryaprajnä 164V6,

vrksa „Baum"pravrajitä vrksamüle§u kutikäm äpitäh159V 5 \ sthitis ca vrksaparipürnä drsyatetammülanisannä bhik^avo dhätuprayogambhävayamti 129B4; mürdhnati ratn(amayovrksa)h anamtä lokadhätavah($£c) spharitvätisthatil tasmim vrk(s)e buddhä dr£-yamte tammukhaniJisrtai ratnapuspapa-dmavarsair loko (vyava)k(i)ry(a)te| vrksamüläni ca kämcanacakre pratisthitä-(sic) drsyante 127V2—3; ratnamayo vrksaudgatah krtsnam lok(am) spharitv(ä tisthatilvrk§amüläni cä kämcanacakre) pratisthi-täni dr^yamtel vrksädhas(tät). . . 151V4—5; ratnavrk§ädhar nisanam cätmänam pa-äyati| sa ca ratnavrksah anamtam lokamspharitvä tisthati . . . .vrksäd ratnavarsenakrtsnam satvasamudram (u)pagüdham pa-syati| 131B5—6; buddhänäm sarvasroto(bhyoratnavrk)s(a)b nirgacchamti | tada(dhir)ü-dhäh samyaksamb(uddhä)s tam-n(äbhinih)srtäbhis nadibhir yogäcärä^(r)a-yam äpüryatel 152B1; ksiravrk§o mürdha-nirgato 'namtam lokadhätum spharitvä ti-sthatil . . . . .(sat)v(ä) nihsrtäbhib ksiradhä-räbhih siktamäträ 145V1.

vrdh „wachsen"vardhamänam 129V 6.

*vrddha „Greisenalter"bälakaumärayauva(madhyavrddhä) 129V 6.

vrsti „Begen"(sa)r(v)opakaranavrstim mumcati 148V6.

vedanä „Empfindung"vedanopa^ämyati 148V1; duhkhäyäm (sc.vedanäyäm) pidyamänasya dvesam utpa-dyate 158V4 \ (sukhäyäm vedanäyäm sukhi-tasya räga ut)padyate 158V6 \ sukhäveda-näsvädava^ä duscarita samutthäpitam158B1; duhkhäyäm vedanäyäm upeksa sam-tisthate 158V6 \ sukhäyäm vedanäyäm upe-ksä samtisthati 158B2; (tripra)k(ä)r(äy)ähvedanäyäh adhipatirüpam duhkhäsu-16*

khäyäm vedanäyä udakavarnam budbudam158V2-3.

*vedanäskandha „Gruppe Empfindung''yathoktam vedanäskandhapariksäyäm158V3; vedanaskandhaparikarma 132V4; ve-danäskandhaparik§ädhi(muktih) 132B3.

vedaniya „erfaßbar"(dharmab) (pratyätma)vedaniyo vijnaih165B6.

*vedayita „Empfindung"triprakärasya vedayitädhyava(s)änasyädi-naväm 158B3; (veda)yitam triprakärampariksamänäm 158B5.

*vedayitopeksä „Gleichmut der Empfin-dung gegenüber"vedayit(o)p(e)ks(ä) k(atarä) 158V2 \ satvasa-mudram abhimukhi bhav(a)ti sa tesämvedayitopeksäm upasamharati 158B3; itivedayitopeksäl 158B5; 156V 4.

velä „Gelegenheit"(bhagaväm)s tasyäm veläyä(ni) g(äthämbhäsate) 167B5.

vesa „Kleidung"su^iksitanatam iva viciträm vesavisesämkurvantam 161V1.

vest „umkleiden"bhagavamtahL (yogä)cäräsr(a)yam vesta-yamti 144B1.

vaidürya (1) „Glas", (2) „gläsern"(1): suva(r)narüpy(a)vaidüryasphadikama-(ya) 164V4; vaiduryamayi(m) prthivlm vai-duryamayavajräsanaracitäm 144V 5; vai-düryamay(i) stri 169V1 = 143V6 = 165V2 =166B2 = 167V4; (2): vaidüryadamdäpa-dm&ni 144V1 !padmaiti vaidüryanädait 153V6;vrksamüläni ca vaidüryäbhämny 127V 3 \vaidüryamül(ä)dibhih 127V4; vaidüryabhä-jana 169B3, 165V2, 167V4, 170B3; vaidürya-dhvajo 115V6 \ vaidüryasopä(näni) 166V5 \vaidüry aguhä 119B4; vaidüryastambh (a)-m(a)h(äp)r(äsäda) 158B3; 158B4; präsä-dam vaidüryastambhadhäritam 126V 2;vaidüryäbhab dauvärikah puruso 161B5;131B2 (S. 42, Anm. 12).

*vaineya „bekehrungsfähig"parisamäptä vaineyäb 162BL

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244 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

vaimukhya ,, Widerwille''pratityasamutpädacakram drstvä cä-sya vaimukhya(m) u(tpadyate) 159R1.

vairägya , 9Entleidenschaftlichung('134V6.

*vai£äradya „Klugheit"balavaiääradyävenikasmrtyupasthänamahä-karunädhi(patirü)päni drsyamte vai-säradyänäm cat(väro buddhapratimäJh) s(i)-mhäsanädhirüdhä svam svam gocaram älo-kenävabhäsya ti(§thamti) 161R6-162V2; ca-tväri ratnamandalänil tadamtargatäh simhä-sanädhirudhä buddhäh satvebhyo dharmamdesayanti (vais)äradyänäm adhi(patirüpam|)165V5.

vyadh „durchbohren"rüpaskandham jarädibhih salyair viddham134V1.

vyavakr „überschütten"buddhäh yogäcärä^rayam padmair vyava-ramti 131R3/4; ratnapuspavarsai sa samghovyavakiryate 126V3; ratnapuspapadmava-r§air loko (vyava)k(i)ry(a)te 127V3.

yyasana „Elend"mahävyasanapamkäd u(d)dhrtä 148B4.

vyasanitva „Anteilnahme"parakäryavyasanitvam 152R4.

vyasta „gesondert"kadäcid dhätum vyastäm patyati kadäcitsamastät 129R5.

vyäghra „Tiger"simhavyäghrädaya^ 144R2.

vyädhi „Gebrechen"s(ar)v(a)s(a)tv(a)vy(ä)dh(mä)m apahartäsamyaksambuddha 152V 5 = 152V6.

vyädhita „krank"129V6.

*vyäpäda „Übelwollen"vyäpädapratipak§änamtaram 147R1; 155V3;147V5.

vyämisra „vermischt"115R3; 125V 2.

vyävrt „sich abwenden"vyävar(tat)e 158V6.

vyucchinna „geteilt"133R2.

*vyutthäna „Erwachen"vyutthänakäle ratnacitam ratnavrksädhar

nisanam cätmänam pasyati 131R5; (vyutthä-nakä)l(e ratna)citam pattabaddham äsra-yam utpadyate 130V4; utthänakäle muktäci-täh präsäda utpa(dya) bhagaväms ca-sya ^irasi pattam badhnäti 128V3 ^ 126V2 \amte ca sarva(m) jiieya(m nä)bhyäm niru-dhyat(e i)ti vyutthänam| || 166R5 ^ 139R3z* 147V4 ^ 152R3 ~ 155V2 ^ 165R5 ^167R3.

*vyutthita „erwacht"vyutthitasyäpi nisyamdam anuvartate146V 6 \ (vy)utthitasya cäsya bodhäyadrdham adhyäsaya(m ut)padyate 150R3;151R1.

vrlhiyaväh „Reis und Gerste"(pudgalä vri)hiya(väm) nihsrtäh——hriyavä{sie) prthivi nih(srtä)h 136R5(S. 112, Anm. 3).

*sakti „Speer"148R5; 157Rl.

*sankalä „Skelett"dvärebhya^ catasrab äyatanacitäh ^a(m)kalab-— nirgaccham(ti) 136V1; 136V 2 \pradipä sarvä£ ca öamkaläh paripava-nävac chidri kurvamti 136V3; rasadhäräsamkalähsu(5ic) tadäsraye ca nipatitäh136V6 (S. 59, Anm. 3).

sanku „Nagel"149V2.

sankha „Muschel"samkham äkasadhätunimittam 129V5.

sabda(i) „Ton", (2) „Wort"(1): rüpa^abdagandharasasprsta(vyadharmä)134R4; bha(gavantam) ^gandikäm äko-tayamtam pasyati sa sabdah anamta loka-dhätun (ä)pür(a)y(a)t(i) 161R3; (2): b(u)d-dhäs ca sabdam udirayan(t)i santam säntami(t)i 121R5; buddhapratyekabuddha&rävakäh

anitya(m a)nityam iti Sabdam udi-ray(am)tah 136R2; te ca (sc. satväh) sam-vignäh. . . .v.ta iti sabdam niseärayamti150V1; simhamukham utpadyat(e).. . .lo-(ka)h sab(d)am kurväno 130V2; gurudamu-khäo(sic) chabdo (nirgaccha)ti 130V3.

&&m\,zum Erlöschen bringen"sarvä käranäh ^ämyamte 149V4; te ca pravi-stäh (sc. nirvänapuram) pradipä iva säm-yamte 161R6.

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Wörterverzeichnis 245

sayin „liegend"vämäpärsvasäyinäm 160V4.

sarana „Zuflucht"167R5-168V1.

saläka „Stäbchen"sudvikasaläkäbhi(sic) ürdhvamukhäbhih. ra-tnaci(täbhih) 121V 3; (rüp)y (asa)läkäbhyo121V3, 121V4] amgärasaläkäsadrs(a) 117R3;ratnasaläkä iva 124V1; 124R5.

salya „Stachel"s(a)lyatafr parämrsan| rüpaskandham jarä-dibhih salyair viddham 134V1.

sarira „Leib"stri ksiradhäräbhih sariram a(vasimcati)-tasmäc char(i)rät kslradhäräbhihi sarvasa-tväsamudrab. plävyate 148V1—V2; catvärapravähäh sariram pürayamti 146R5; bha-gavatah ^arirät pra(väho nirgatat) 154R1 ^161V6 \ 132V2 \ s. janmasarira, dharmasarira.

sastra „Messer"(kra)mati na visam na sastram käye 144V4)nirmalojvalasastracitam pratyaveksanäni-mittam 133R5 ^ 167V 6; goghätakat grliita-sa(stra) (gäm vadhayi)tvä taccarmanisad biläm bhäga^ah pratyavek§ate| tatoyogino näbhyäm sastra nirgacchatil yogina^cäsrayam sad biläm bhägasah taccarmanyavasthä(payati) 160V1-2 ^ 160V5 \ sam(jä-takä)runyasya ca daksine haste tiksnamäkäs(avar)na(m) sastram utpadya(te) 150R5;sasastrah puru(sa utpadyat)e 130V6; 149V1.

säkhä „Zweig"vrk(s)e ghanapat(r)asäkhäsu 127V2 \ 127V5 \127V6.

sänta „ruhevoll"b(u)ddhäs ca sabdam udirayan(t)i santamsäntam i(t)i 121R5; säntam nirvänam 162R1;anäbhogam anabhisamskära(m) säntamci(tta)m 125V4; cirakälam s(äntam)cittam 145R1; tatrastham cirakälam säntä. ..iratam ca cittam 135R6; t(a)tr(a)sth(am)ca c(i)ttam sänt(am) drdham 121R2.

särira „leiblich"s(ä)rlramänasadulikhäm 148V2 ^ 147R6\sariraduhkha 148V5 \ sariramänasai rogair—

särirais caturuttarais catur(bh)i(h) roga-sataiti 148V2-3,

säsana „Unterweisung"(pä)r(a)märth(i)kam ^äsanäml sämke(tikam)ca 154R3 ^ 166V2 ^ 166R2.

sästr „Lehrer"(sästä devamanusyänäm) 164V1.

sastra „Lehrbuch"krtsno lokah tirthyasästräni pathams 166V1;s. yogasästra 128R3.

sir as „Kopf"bhagaväms casya sirasi pattam badhnäti128V3 ^ 150R1 ^ 127R4 ^ 169V4; sirasomuktäh(ä)r(ä) n(i)rgacchamti 127R4; sirasca mahäpramänam. . . 135V3; 143R4.

sigliratara „schneller"160V4.

*sitanaraka „kalte Hölle"astau mahänarakäb sahasitanarakai148R5 = 145R5 (S. 31, Anm. 8).

sitala „kühl"sltalajalaparisiktam iva 128V2.

sirsakapäla „Schädelschale"yävac chlrsakäpälam grivästhipratisthi(tam)pasyati 137V3.

sila „Tugend"dänasilaviryaprajnä 164V6; silädikrtapari-(karmanab) 134R1 = 128R4.

*sllänusmrti „Meditation über die Tugend"i&länusmrti katarä ihäryasrävakab (s)il(amäkäratab sama)nusmarati itimä(ni silä)nyakhandäny acchidrä(ny asabaläni) 167R3;(si)länu(smrti)pürvam hrdayopanibaddhace-tasah 169R2/3 = 167R4'= 169V5(8.183 ff.).

*suddhäväsä deväh , fiuddkäväsa-Götter''bhagaväm cch(u)d(dhäväsadevapariv)r(todaksine padmaka)rnikäyäm nisidati suddhä-väsäs ca deväb patresu 152V3 \ 152R2(S. 33).

*subhanimitta „Symbol des Schönen"yathoktasubhanimittäya(tana)citam jagad136V6.

sünya „leer"äyatanäni ca| klinnajvalitasunyani 134R2;(ä)sray(am) suny(am ätmätmiyavirahi)tamdhätumätrakam 160R4 c* 129V3 \ 129V4;sunyam ätmät(m)iyavirahi(tam) (sc. lokam)130V6; sunyatab parämrsat 134V3 (S. 16,Anm. 1).

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246 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

sünyatä „Leere"esä sunyatänukülä parik§ä 136V5; sunyatä-nukülatväd 129V 4.

sr „verfallen"(lo)kah sciryate 118R5; satväsatväkhyänisiryamänäni pa&yati 132R1.

soka „Kummer"U7R5.

sobhana „vorzüglich"153R3.

saila „Fels"vajrasailam iva vanakampane 161R2.

smasäna „Leichenstätte"115V4.

sramana „Asket"(i)ine mahärhälamk(ä)rälamkrtä ami £ra-manälamkärälam(krtäh) 154V6.

*srämanyaphala „Frucht des Asketentums"smrtyupasthänänirvedhabhägiyas(r)äma-nyaphaläni sasambhärälamkärä(ny) 128R3.

*srävaka „Jünger"buddhäh srävakagajftaparivrtä(k) 154R5;(bhaga)vatah £(r)ävakapa(r)i(vära) 139R3;(supratipa)nno bhagavatah srävakasamgha166R6; äryamaitreyam anekasrävakasaha-srapariväram 128V 5; buddhapratyekabud-dhasrävakäh 136R1; srävakaganam 154V3;srävakagunopetäms (sc. satväm) 154R3;(srä)vakänäm nirvänapurapravesakälam161R4; srävakäfr pascät pari(n)ir(v)ä(na). . .162R3; (buddha-) (=dharma-, =samgha-, =sila-) (anusmrtih kataräj i)häryasrävakas ta-thäg(atam) ( = dharmam, = samgham,— silam) (äkäratah samanusmaratil) 163R6- 165R5 = 166R6 = 167R3; 162V4.

sru (1) „hören", (2) „vernehmen"(1): cchrnvams 166V2; (2): chrutvä 144V2,149V5.

srotra „Ohr"chrotraghränajihväk(ä)yamanali 134R4 ^135V5 \ (srotradvärena) 157R1; sroträbhyämpüyarüdhirakarnamalapravähäh 135V 6.

slis „umschlingen"sle^ayanti 145R4.

sveta „weiß"sveto gajah 125V5 ^ 165V4.

sat „sechs"sat kämävacaräm devän 145R6 =* 170R1;satspar^äyatanä 149V1; sadäyatananimi-ttam 135R6; §addhätuparik§änukülärtham160V1; saddhätumayam äsrayam 160R 4;§addhätumayaih purusaih 129R5; buddhän——§addhätusamäpannät | 131R4; §addhätu-mandaläny 160R2 = 130V1; (saddh)ätu-vibhägena 160V 5; saddhätudbiläni(sic)160R1: sad biläm 160V2 \ §addam(ta)b svetogajah 125V5 ~ 141R6.

satka „sechszahl"kalalävastham dhätu§atkam 129V5.

sodasan „sechzehn"astau mahänarakäh §odaso(tsadapar)iväräh148R5 ** 145R5.

samyuj (caus.) „zuteil werden lassen"stri satväm parena sukhena samyojayati147V 314.

samrambha „Zorn"muktasamrambhapraharanäs 144R3 =145V2.

*samvara „Zucht"prätimoksasamvarävijnaptipunyasrotasahadhipatirüpam | sauvarnaratnacitarathädhi-rü(dham brah)m(ä)n(am) pasyati 169V3;samvara pratilabhate 169V2 \ dhyänasamva-rasya 169R6.

*samvartam ,, Weltvernichtungsperiode''evam udakasamksobhah agnisarnksobhahväyusamk^obhah yathäsamvartanisu 161V4;(sam)vartanyäm iva krtsnam lokam visi-ryamtam pasyati 125R6 (S. 168, Anm. 5).

samvigna „bestürzt"sarvasatvä samvignäs 159V4 ^ 149R6;ta(dda)rsanasamvignasya ca yoginab 130R5.

*samvedanä „Empfinden"s. pritisamvedanä.

samsära „Geburtenkreislauf"krtsnam samsäram prakäsya 166R4.

*samsäracakra „Rad des Geburtenkreis-laufes"purusas tarn samsäracakram ädäya tasmimklesaparvatel pravisa(ti) 150V3.

*samskära „Gestaltungskraft"trividhäh samskärä punyäh ap(unyäb änifi-

137R4; tridhyänopagäs ca punyänäm

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Wörterverzeichnis 247

samskaränäm 137B5; vicitram samskära-gatam (sc. lokam) 133V3 ^ 161V1 ^ 130V 6;(samskä)rasämtänikam prati(tyasamut-pädacakram) 139V6/B1 = 159B1; sam-skärädhipatirüpam 137B3; samskäresüpeksäutpadyate 161V1/2; (anityä) bata samskärä162B2\s. cittasamskärapratisamvedanä, pra-srabdhakäyasamskäratä, prasrabdhacitta-samskäratä.

*samskäraskandha „Gruppe Gestaltungen1'samskäraskandhaparikarma 132V5.

*saniskrta „erschaffen"abhisekapravähä(li) (dharmäm)samskrtäsamsk(r)täm(sic) avabhäsya 166B5.

samsthä „überkommen"äsä cäsya samtistha(te) 150B4\ upek§ä sam-tisthate 158V 3,158V6,158B2,159V3,161B1.

samsthäna „Form"varnasamsthäno 143V4.

*samsparsa „Durchdrungensein"navanitavarnasamsparsä stri 155B4; (su)-khasamsparso mahäms cäsrayo 149V6.

samhr „einziehen"samhrtäni 141V3.

sakala „ganz"160V4.

*saklesa „mit Befleckungen behaftet"sakklesäm niskle^än 156B3.

samkäsa „scheinend wie"candramandalasamkä^a 127Bl; 142B3,144B5, 150B3, 151B6, 152B1.

samkucita „geschlossen"144V1.

samksip „zusammenfassen"samksipya 123V1; samksipte 131B3.

samksobha „Erschüttern"evam udakasamksobhah agnisamksobhatLväyusamksobhah yathäsamvartanlsu 161V4.

*sangha „Gemeinde"ratnapuspavarsai sa saipgho vyavakiryate126V3; sthitis cäryasarnghäkirna drsyate167B2\ i(härya^rävakah samgham äkäratab)sa(ma)nusma(rati | supratipa)nno bhagava-tah srävakasamgha i(t)i 166B6; (b)uddha-dharmasaipghesu 153B3.

*sanghänusmrti „Meditation über die Ge-meinde"buddhadharmasarpghä(nusmr)ti 170V4; sam-

ghänusmrtih. katarä] 166B6; 167B3(S. 182ff.).

*sanghäta „8anghäta-[Hölle]"as(ma) y(a)mträyoghanagajadäyadä-ryäyodrony(a)h. s(am)gh(ä)t(e) 149V1{S. 138,Anm. 6).

*sacaräcara „samt Beweglichem und Unbe-weglichem"sacaräcaro loka 162V6.

saj „hingeben"bäladärakam samädhisukhasaktam 118B3 ^127B2.

*samcaya „Vermehrung"(samca)yäpacayau bahuso gatvä 115V5.

samjäta „durchdrungen"samjätapritiprämodya 151B2; pritiprämo-dyasamj ätasya 150B2; samj ätakarujiyasya150V4/5, 150B5; samjätaprasädasya 152V4.

*sanjlva „Sanjiva[-Hölle]"^aktyasipa (samjive) 148B6 (S. 138,Anm. 4).

*samjnä „Wahrnehmung"(sukhasa)m jnäyäm | dulikhasam jnäyä |126B4.

*samjnäskandha „Gruppe Wahrnehmung"(samjnäskandhaparikarma) 132V 5; (sam-j )n(ä)skandhapariks(ädhimuktih) 133V1.

^satatasamitam „stets wiederholend"135B2.

satya „Wahrheit"skandhadhätväyatanapratltyasamutpädä-ryasatyädini. . . 169B1.

satva „Wesen"116V4; 116V 6 \ 116B2\ 129V1; 129B1;132B4; 135V 3; 135B5; 137V 3; 138V 6 \140V 3 \ 140B4; 140B6; 141V 3; 141V 6 \141B1] 141B3; 141B4; 141B5; 142V 4 \143V 2 \ 143V4; 143V 5 \ 143B4; 143B5;143B6] 144V1; 144V 2; 144V 3; 144V 4 \144B2; 144B3; 144B5; 144B6; 145V 2 \145V 5 \ 145V 6 \ 145B2; 145B3; 145B4;146B2; 146B6; 147V 3; 148V 2; 148V 3;148B2; 148B3; 148B4; 148B5; 149V 2;149B2; 15OB1\ 150B3; 150B5\ 15IV 6;151B2; 152V 5 \ 152V 6 \ 153V 5; 153V 6 \153B3; 153B4; 153B5; 153B6; 154B2;154B3; 154B6; 155B5; 155B6; 156B2;156B4; 156B5; 158V1; 158V 2 \ 158B3;

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248 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

159V 4 \ 159V 6) 159B5; 159B6; 160B1;160B6; 162V6; 165V5 (S. 14, Anm. 3).

*satvasamudra „Meer der Lebewesen"130V5; 131B6; 145V 3 \ 148V 2 \ 151B2;153B1; 158B2; 159B4; 160V 5 \ 163V1.

*satväkhya „belebt"satväkhyäms cäsatväkhyäms ca tulayati160B2; (saddh)ätuvibhägena krtsnam sa-tvasamudram avasthäpayanti asatväkhyamca pamcadhätuvibhägena 160V5.

*satväsatväkhya „belebt und unbelebt"krtsnam lokam satväsatväkhyam 130V1;(a)dhy(ä)tmabähyäni satväsatväkhyäni132B1; satväsatväkhyam ca bähyo («sc. pra-tltyasamutpädali) 136B3; (sarvasatvä)sa-tväkhyäni saddhätumandaläny 160B2;129V3; 160B6; 169V1; 169V2 (S. 85, Anm. 6).

sadrsa „entsprechend"117B3; 131B2; 145V4; 145V5; 153B1;153B5] 153B6; 166V4.

*saddharma „die wahre Lehre"pä(ra)märthikasad(dh)arma 166V2.

sadbhäva „VorJiandensein"153V4.

sadhana „besitzend"satväm sadhanän adhan(än) 156B2.

*samtäna „Nachfolge"srävakaganam paripürnasamt(ä)nam154V 4\ 169V 2.

*samdhäraka „Träger"samdhäraka(h pudgalä vri)hiya(väm) nihsr-täh 136B4/5.

-samnibha „gleichend"134V3.

samnirudh „vernichten"samnirodhayitvä 117B4.

*saparikarma „samt Vorbereitung"5. parikarma.

sapta „sieben"( s a p t ä n ä m b o d h y a m g ä n ä m s a p t a ) . . . . b u -ddhäb 166V 6; 143V2.

*saptabhauma „sich auf sieben Stättenbeziehend"bhümibhedena saptabhaumä (sc. maitri, ka-runä, upeksä) 140V1 ^ U7B4 ^ 155B1.

samam „zusammen"145V 5-, 160V 6.

samatä „gleiche Ebene"(i)me mahäbhüt(a)samatayopetäh ami citta-samat(a)y(ope)tä 154B1.

-samanantara „unmittelbar folgend auf"132V1; 153B5; 155V 2.

samanubhü „teilhaftig werden"pri(tim) samanubhavati 144V4,

*samanusmr „meditieren"(i)härya^rävakas tathäg(atam) (— dharmam,= samgham, = silam) (äkäratab samanu-

smaratil) 163B6 =165B5=166B6 = 167B3.samantatas „ringsum"

127 B4\ 136V 5 \ 154B2.samanvägata „durchdrungen"

paramena cittada(mopa)samena samanväga-tam 154V3.

samaya „Zeit"tasmim samaye 124B2,124B6,125V'4,135V 4,159B3.

*samarpita „durchsetzt"nänäsukhasamarpitab satvasamudrab 153B1.

samasta „vereinigt"kadäcid dhätum vyastäm pasyati kadäcitsamastät 129B5.

*samädänä „Sammlung"s. cittasamädänä.

*saMiädhänatä „Gesammeltsein"s. cittasamädhänatä.

*samädhi „Kontemplation"sthitacitto bhavati samädhipratil(ä)bhät |126B6/127V1; bälädärakam samädhisukhasa-ktam 118B3 ^ 127B2; krtaparikarmanahavasthitasamädheh 130B4 =* 130V5.

*samäpad „eindringen"nilalohitävadätam samäpadyabhinirhara-(ti) 146V3; buddhapraväho nirgatabprthividhätu samäpadyamänab -tato'bdhätum samäpadyate tatas tejo-dhätu samäpadyate— (tato väyudhätumsam)ä(padya)m(t)e (tata äkääadhä-tum samäpadyate) 131V3-B1; buddhän§addhätusamäpannät | 131B4; buddhämtejodhätusamäpannäm 146V1; satvä te-j (o)dhätusamäpannä buddhavapurdharino146B2; te ca bhiksavah kecid dirghatäsamä-pannä drsyamte kecid yävan n(irodhänu-pasya)näm(5ic) samäpannä drsyamte 128V6(S. 93, Anm. 5).

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Wörterverzeichnis 249

*samuccäla „Hervorbringung (?)"tatafr samu(c)c(ä)labhedämä ca sausiryädimpasyatil 131R6 (S. 95, Anm. 8).

*samutkrs „loben"stri (sam)utkarsayati sädhu sädhu so-bhanam idam ärabdham 153R3.

samutthä „aufkommen"duscaritam samutthäpitam 159V1 — 158R1.

samudäcära „Benehmen"dvesasamudäeäradosadar^anät 158V5.

samudra „Meer"(amtalisa)mudram utpadyat(e) | (dvi)tiyambahib äsväsaparigrhitam cittam bäladäraka-rüpi amtalisamudre nimajjati äsvasatah pra-sväsaparig(r)hltam evam bahilisamudre pra-svasatahi 127R1—2; amte cäm(tali)samudrenimagnam samädhisukhasaktäm pasyatil u-lkäsahasräni cämtahsam(u)d(r)e nipatamti——evam bähyasamu(d)r(e)| äsväsaparigrhitahsa bäladäraka(h amta)hsamudre nimajjatiprasväsaparigrhita^ ca bahih 127R2—3; mai-träsayasya hr(day)ädväram apävryate ta-trämtah ksirasamudram sambhavati 143R6;ksirasamudre ca nimagnäb 141V4; äyatana-rasasamudram amtalipasyatil36F4; (ca)tursuca pärsv(e)su samudracatustayam sarväsuci-paripürnäm pasyati 130R5; (caturbhya)s casamudrebhya uttarati | (pu)spapraväho——samudresu catursu patatil tata samudrarasaih püryamte 131V2; snigdhasuvarnara-sam samudranimag(na). . . 146V2; 122R3;151R5; s. satvasamudra (S. 22; S. 32, Anm. 3).

*samudracandra „Mond[spiegelung] imMeer"123B5.

samudraparyanta „meerbegrenzt"samudraparyamtä mahäprthivim 129V1,116V 3; 116V 4.

samutpad „entstehen"samutpadyate 151V6.

samudvah „herausführen"samudvaham 144V3.

sampad „Zustandekommen"smrtisamprajanyasampaddvayam 169V1;s(am)pannimittam 167V5, 167V6 \ s. ädhi-patyasampad.

sampanna „vollkommen"s. vidyäcaranasampanna.

*samprajanya „Bewußtwerden"smrtisampraj anyasampaddvayam pratila-bhate 168R6/169V1; 143V6.

*samprajäna „bewußt"(mä)tu kuksisamprajänani§kramanam 164R1.

*samprayoga „Verbindung"muditä sä tu sänuparivartä sasam-prayogä parigr(h)ya(mänä|) 153V2 =* 139R6^ 147R3 ^ 155V6.

sambhava „Entstehung"s. yathäsambhava.

*sambhära „Zurüstung"smrtyupasthänänirvedhabhägiyas(r)ämanya-phaläni sasambhärälamkärä(ny) 128R3 (S. 84,Anm. 16).

sambhü „in Erscheinung treten"sambhavati 136V1, 136V'3, 144V2; sambha-vamti 143V5, 144V3.

*samyakprahäna „rechte Anstrengung"caturnäm samyakprahänä(näm) 166V4.

*samyaksambuddha „der völlig Erleuchtete"(ratnavrk)s(ä)h tada(dhir)üdhäh samyak-samb(uddhä)^ candramandacitä(sic) yävadaghani§thä devä iti 152R1; syäm aham anä-ga(te 'dhvani) samyaksambuddha iti152V5 ^ 152V6; 164V1.

*sarvakäyapratisamvedanä „Empfinden desganzen Körpers"sarvakä(yapratisamvedanäyäm) 118V 3/4,122R4/5.

sarvatra „überall"131R6, 151V5.

sarvathä „überall"140R5.

sarvadä „allezeit"151V5.

*sarvasatvahitädhyäsayapravrtta „ent-wickelt zur Hinwendung zum Heil allerWesen"145V 6 \ 140V 3.

sarsapa „Senfkorn"165VL

salila „Wasser"astämgopetä(bhi]i sa)l(i)ladhäräbhir 148R1.

sahasra „tausend"buddhän anekasahasrapariväran 151R3;asiti krimikulasahasräni 160R5; sahasrära-cakram 146R2; 149V 3.

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250 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

*sahlya (?) „verbunden"asväsaprasväsahlyam(sic) cätra bäladärakam118R2; smrtisahi(yo bha)gavän 127R4.

*sämketika „konventionell"p(ä)r(a)märth(i)kam £äsanäm| sämke(tikam)cävataramti 154R3; sämketikena (^äsan)e-(na) —tadanamtaram pä(ra)märthika-sad(dh(arma. . . . 166V2; sämketikapära-märthi(kam säsanam) 166R2.

sädhärana „Gemeingut"132V1.

sädhu „trefflich"153R3.

*sämtänika ,.ununterbrochene Fortsetzungverursachend"pratityasamutpädaeakram (samskä)rasämtä-nikam 159R1 ~ 139R1.

*sämtarbahis „innen und außen"125R2.

*sämdrstika „aktuell"(dharmab sämdr§tiko) 165R6.

*säbhisamskära , ,gestaltungsvolV'säbhogam säbhisamskäram ca tasmim sa-maye ci(ttam bhavati) 124R6 = 124R2 =125V3.

*säbhoga „angespannt"säbhogam säbhisamskäram ca tasmim sa-maye ci(ttam bhavati) 124R6 = 124R2 =125V3.

sämarthya „Funktion"152R5/6.

sähäyya „Beistand"stri yoginam protsäha(yati |)-aham te sähäyyam kari^yämiti 148V5.

simha „Löwe"simhavyäghrädayas ca tarn abhidravyamte144R2; näbhisthän(äm)tare ca ratnamayamsimhamukham utpadyat(e) . . . . lo(ka)h £a-b(d)am kurväno niru(dh)yate 130V2; bhaga-vatab hrdaye ratnamayab sim(ha) 162V5;simham ädityamandalopacitam 126V1 (S. 89,Anm. 14).

simhanäda „Löwengebrüll"(catväro buddhäb) simhanädena krtsnamlokam äpür(ayamt)i 166V4.

simhäsana „Löwenthron"bhagaväm simhäsa(nädhirüdha) 149R6; sim-

häsanädhirudhä buddhäb 165V5 =* 126V2/3c*l 50V5 ^ 154R5 (S. 51, Anm. 1).

sie „besprengen"tac codakam satvän simca(ti) 150R1;145V1; nänävarnarasasekaih satväm (sim-cya)mänaib pasyati 148R3; satväm pu-sparasadhäräbhib simeyamänam 149R3; tai-ladhär(äbhiti sim)cyamänam 118V4/5; sim-cyamäno 145V 4; (sat)v(ä) ^ksiradhä-räbhili siktamäträ 145V2 \ dhäräbhih siktabsatväb 145V5.

sukha (2) „glücklich", (2) „Glück"(1): (sukhäyäm vedanäyäm sukhitasya rägaut)padyate 158V6; sukhävedanäsvädavasäduscarita samutthäpitam 158R1; sukhäyämvedanäyäm upeksä samti§thati 158R2; dulj-khäsukhäyäm vedanäyä 158V3; (2): stri

satväm parena sukhena samyojayati147V3; mitrasya sukhena prito bhavati——

e(vam)- amitrasya sukhena pritobhavati 153V4—5; nänäsukhasamarpitah sa-tvasamudrab 153R1; satvä ihaloke paralokesukhen(ä)nugr(hitäh | y )ävat parinirmita-vasavartideväm sukhena sukhitäm d(r)§(tv)äp(r)itir utpadyate 153R4; (a)nagatena su-khena sukhita(m)l(5ic) satväm (pa)syati153R5; abhyudayikena sukhena sukh(i)-n(si)\xl54V5; bäladärakam samädhisukhasa-ktam 118R3 ** 127R2; (su)khasamsparsomahäm^ cäsrayo 149V6 \ hitasukha 140V1,140V3, 153V2; (parasukha)hita 147Rl; s.upasamasukha;

sukham „glücklich"(sa)rvadulikhavinirmuktäli sukham ti^thamti149R1; sukham svapiti sukham prätibu-dhyate 147V5.

*sukhapratisamvedanä „Empfinden vonGlück" (sukhaprat)isamvedanävahitacetasah124R3; (sukhaprat)isamvedanäyäm 118V6,123V 4, 124R6.

*sukhasamjfiä „Glückswahrnehmung"(sukhasa)m jnäyäm | dubikhasamjnäyä |126R4.

sukhita „beglückt"sukhena sukhitäm (sc. satväm) 153R4 ^153R5; (sukhäyäm vedanäyäm sukhitasya)158V6.

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Wörterverzeichnis 251

sukhin „glücklich"abhyudayikena sukhena sukh(i)n(a)b 154V5.

*sugata „der Wohlgegangene"164V1.

*sugati „gute Existenzform"sugatävy upapadyam(te) 149V 5 \ 166R2,

suparipürna „gut ausgeführt"änäpänasmrtir bhävitä suparipürnabhavati 128V3.

*supratipanna „wohlgerüstet"(supratipa )nno bhaga vatafr srä vakasamgha166R6.

*suprahlna „völlig entledigt"127V1.

suvarna „von hoher Herkunft"(su)varnadurvarnänäm 156R2.

suvarna „gold"suva(r)narüpy (a)vaidüryasphadika 164V 4;suvarnabhäja(na) 151R6; (pad)mini su-varnavälukästi(rnä suvarna Jpadmaihpürn(ä) 153V5—6; (suvarnav)älukäcitam iva133V2; suvarnasar§a(pa) 165V1; s(uva)rnä-bhä stri 153R3 ^ 162V3 ^ 148V4 o*151V6;suvarnabhäni candramaadaläni (sa-tväm) tatsadrsavarnän 153R5; (s)uvarnä-bhänäm buddhänäm praväho 133V2; suva-rna varnäbhi snigdhäbhir dhäräbhir 124V4;snigdhasuvarnarasam 146V 2; suvarnanila-pitalohitävadätarasäbhisekaib 145V4; suva-rna(varna^ ca)tuvarnamaiträbhisekas ca146R5; 144V3.

susiksita „geübt"su^iksitanatam 161V1.

susira „hohl"vrksamüläni antahsusiräni 127V 3 \ 126R4.

*susirataratva „Ausgehöhltersein"madhyamam gandam äkäsadhätuh susirata-ratvätl 160V4.

süksma „fein"süksmän avä^yäyabindün iva 131R3.

süc „ankündigen"sücayati 161R4.

sfltra „Draht"s. ärasütra.

*sütra „Lehrrede"sütravinayäbhidhar(ma)m 166V2; s. prati-tyasamutpädasütra.

*sünäsikästha „Schlachtbank"sünäsikä^tha iva cchidyamäna 73^F2 (S. 102,Anm. 8).

süryamandala „Sonnenscheibe"124R4.

seka „Besprengung"nänävarnarasasekaili satväm (simcya)mä-naib 148R3.

senäpati „Skanda"(se)näp(a)t(ir) bh(a)v(a)ti| umä(patibi). . .141V6.

sopäna „Treppe"(caturnäm rddhipädä)nä(m) catväri vaidü-ryasopä(näni) 166V5 \ (spha)d(i)kamayam so-p(ä)n(am) 121R1.

saumanasya (2) „aus Frohsinn bestehend",(2) „Frohsinn"(1): atha kimsvabhävä muditä tad ucyatelsauma(na)s(y)e(t)i sa svabhävä 153V2; (2):bhümi(tah kämadhätau dh)y(ä)nadvaye catatra sau(manasyam) dv(a)y(a)sadbhäv(am)153V4 (S. 117, Anm. 4).

*sauratya „Milde"k§ämtisauratyamärjavamrdutve 152R4.

sauvarna „golden"sauvarnam padmam 145V5 \ sauvarnena pa-dmam 152V2; sauvarno dhvaya 153R2\ (vr-ksamüläni) sauvarnäni 151V4; sauvarnaguhä 146R1 ^ 146V6 \ sarvapari^andäni(sauva)rnakütägärapariväritäni 146V1; sau-varnaratnacitaratha 169V 3 \ 168R2.

sauslrya „Höhle"äkäsadhätut oak^utisausiryädinäm 128R6;tatall samu(e)c(ä)labhedäms ca sauslryädimpasyati 131R6.

sauhrda „Freundschaft"aparopatäpibhavah ^parakäryavyasani-tvam sauhrdam amgäni karuaäyäh 152R4.

*skandha „Gruppe"skandhadhätväyatanapratityasamutpädä-ryasatyädini . . . 169R1; (kämävacarä ca-tub)skandhasvabhävä| rupävacara pamca-skandhasvabhävä (sc. muditä, = karunä)153V3 = 147R3; skandhanimittäni 133R6;arüpinali skandhäm 134V2; skandhapamca-kam 160R6; s. rüpaskandha, vedanäskandha,samjnäskandha, samskäraskandha, vijnäna-skandha (S. 27; 46; 96 ff.).

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252 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches Yogalehrbuch

*skandhapariksä „Betrachtung der Gruppen"(skandhapariksärabhyate) 132V1.

*skandhaprayoga „Übung der Gruppen"skandhapamcakam tadadhipatirupäniskandhaprayoge vibhaktäni 160B6.

stana „Brust"satväh stanesu slesayanti 145R4.

stambha „Säule"präsädam——vaidüryastambhadhäritam126V2; vaidüryastambh(a)m(a)h(äp)r(äsäda)

-vaidüryastambhanihsrtaih pattai158R3-4; stambhopara(ci)täh kütägärä121R4; k^irastambhah iva nirgatah 143V1.

stirna „bestreut"(pad)mmi suvarnavälukästi(rnä)i<53F5/6.

stri „Frau"(bu)dbudesu strimukhäni drsyamtel räga-syädhipatirupam 132R5; pradfpahastä castri prajnädhipatirupam 160R4; (hriava)-träpyadhipatirüpam stri purusas ca159V2\ smrtisampraj anyasampaddvayam——tadadhipatirupaml vaidüryamay(i) stri——smrtyäh 169V1; karunä tadadhipati-rupaml hrdaye stri su(varnä)bh(ä) av(a)d(ä)-tastraprävrta(^ic) utpadyatel utpamnä yo-ginam protsäha(yati) 148V4 ^ 151V6 \ (hr)-dayä Jsya s(uva)rnäbhä stri pramuditotpad-yate| muditädhipatirüpam sainam (sam)ut-kar§ayati 153R3; (stri). . .(a)vadätavarnäavadätavastraprävrtä paryamkena ni§an-nänäbhogävasthitä upeksädhipatirüpamsambhavati 161V2 \ avadätavarnä ca striavadäta(vasträ mahäkaru)n(ä)dh(i)patiru-pam 162V6 \ (mahäkar)u(näyä)hL(^c. adhipati-rupam) ä(kä^ava)r(nä)t h(r)daye stri s(u)va-rnäbhä nilavas(traprävrtä) 162V3 ^ 165V6 \pü(nah hrdayopanibaddha)cetasah vaidürya-mayl (stri snehaparipürnavaidüryabhäjana)-c(i)tä utpadyat(e) sn(e)h(abhäjanesu va-jräsanäni tesv ädityamandalä)ni 167V4 ^165V2 ^ 166R3 ^ 169R3 ^ 170R3; amr-tarasam ivendräyudhavarnä stri nirmalenabhäjanena grhitvä 147V3; stri anamtapa(r)-yamtäm ädarsam grhitvaikaikasya satvasyä-gratah tis(thati) 158V1; mürdhno nihsrtästri ksiradhäräbhilL £ariram a(vasimcati)148V1; brahmahrdayesu cavadätavarnä (stri)163R2; (vai)d(ü)ryamayl| stri 143V6 \ muktä-

mayi stri 168V2 \ navanitavarnasamsparsästri 155R4 ^ 156V1; 168V3 (S. 421 ; 49f.).

*sthavira „der Älteste"sthavir(am ä)namdam ämamtrayati 164R3(S. 176, Anm. 7).

sthä {„stehen")tiethati 118V1, 118R2, 126V 4, 127V2, 127V5,127V6, 129R3, 129R6, 130V4/5, 131R6,132R5, 133V2, 133V% 133V 5, 133V6, 136V2,137R2, 145V1, 145V5, 145R5, 149R4, 150V3,150R5, 155R4, 158V1, 166R5, 168R6; ti-sthamti 127R6, 130V 5,131R3,135V4, 136R2,146V2, 146R4, 147V2, 149R1, 151R2, 154R2,159V6, 162V2, 168V3; sthita 150V6.

sthäna „Stelle"ksirapraväho mürdhnä pravisatil pu-nas tata eva sthänäm niJtisrto 147V1 ^135R5; 15IV 5.

*sthänäntara (1) „Zwischenraum", (2) „In-halt"(1): yävad aghani§tha sthänämtaram äpürya146V2; rüpävacaräm£ ca caturdhyänopapa-nnäm sthänämtarapari. . . 145R6; tebhyasthänämtarebhya yathoktalak§anä buddha133R2; näbhisthän(äm)tare ca ratnama-yam simhamukham utpadyat(e) 130V2.(2): rüpaskandhasya mülasthänämtaräni132V 6; hitasukhopas(am)h(ä)r(a)li sth(ä)-nä(m)taram| 141V1; 141V2; maiträsayasyaapramänapradänasthänämta(ra). . . 145R1;äy (atanasthä)nämtaräny äyatanäni C&134R2;ä&väsapra£väsasth(ä)n(ä)nt(a)r(am) 121R2;133V5;142V3;143R3.

*sthitakäya „feststehenden Körpers"sthitakäyo (bhavati) 126R5.

*sthitacitta „feststehenden Geistes"sthitacitto bhavati samädhipratil(ä)bhät|126R6.

sthiti „Standort"praväho ni(rgatya) k(r)amena sthi-tim. äpüray(ati) 154R5 ^ 133R4 c* 135R5 ^147V1 ^ 152V2 ^ 165R4 =* 166R5 ^117R1; ksiravarsam muncati yena (sthiti)räpüryate 143V1; sthityäm ca sarvarasapari-pürnam 130R3; (sthi)tis ca vrksaparipürnä129R4; (sthitir anam)taparyamtä äyata(na)-p(a)ripürna drsyate 135V2 \ maitri sthiti(mäpürayati) 147V4; n(ä)bhinihsrtäs ca devä

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Wörterverzeichnis 253

sthitim äpürya tisthamti 147V2; buddhä-srayaih sthiti(h pürnä) 152V2; sthitis ca yathädharmänusmrti ayam tu vteesah sthitiscäryasamghäkirna 167B2; ratnamayi casthitir drsyate 165B4; sthityupari (ni)sannä-näm ca buddhänäm 152V6; sthityupari caparvatä 135V 2; 139B3; 151V 3; s. karunästhiti.

*sthirataratva „das Festersein"daksino bähuh väyudhätufr sthirataratvätl160V3.

snä „reinigen"(u)ddhara snäpaya satvän iti| (sa tämsa)tvän uddharati snäpayati ca 148R2.

snigdha „ölig"suvarnavarnäbhi snigdhäbhir dhäräbhir124V4; snigdhasuvarnarasam 146V2; sni-gdharasa 155B6; 146V1.

sneha „Öl"(sl)länu(smrti)pürvam hrdayopanibaddhace-tasah vaiduryamayl stri snehahparipürnävai-düryabhäjanäcittotpadyate(sic) 169R3 ^165V2 ** 166R3 ^ 167V4 ^ 170R3; nadyahsnehamiöräh 157V4.

spand „flimmern"khadyotakrimim iva spandamänam jvalitamvijnänanimi(tta)m 130V 2; spandamänamprthivim pa(syati| vijnänaskan)dhaparikarma132V6 ^ 133V1; tr(aidhä)tuk(am) sü-ksmän avä^yäyabindün iva spandamänampa^yati 131R3 (S. 48, Anm. 9).

*sparsäyatana , ,Berührungsbereich''(avicau) narake tu satspar^äyatanägnipra-varsana 149V1.

*sprstavya „Berührbares"rüpasabdagandharasasprsta(vyadharmä)134R4.

*sprhanisraya ,, Verlangensabhängigkeit"ädhärakah s(am)dh(ä)ra(ka)li utpatti prati-sthä prajnaptih sprhanisraya^ ca 136R4;136R6.

sphadika „Bergkristall"suva(r)narüpy(a)vaidüryasphadikama(ya)164V 4; indranilapadmarägasphadikavarne146R3; (spha)d(i)kamayam sop(ä)n(am)121R1; sphadikamayaih kütägäraih. 127R5 =127R4 ^ 161R1; sphadikamayair abhrakü-taib 161V2 = 161R1; sphadikamayo lokahä^rayas ca 127V1 (S. 21, Anm. 4; S. 42).

*sphar „durchdringen"praväho——aghanisthaparyamtäm krtsnämprthivi spharati 132R2 =* 120V3 ^ 129R3 **132R3; = traidhätukam spharitvä tistha-(ti) 133V2 = 133V1 = 131R3 ^ 133V3;cchatram ca anam(tam lokam) spharitvä——tistha(ti) 150R5 ^ 130V4 \ vrksa udgatahkrtsnam lokam spharitv(ä tisthati) 151V4;~ 127V2 ^ 131R6 ** 145V1; sauvarnampadmam da^adisali spharitv(ä) tisthati145V 5 \ äamkalä disodteah urdhvam

ca spharitvä tisthati 136V2 \ buddha-pratyekabuddha^rävakäh —sarvadigvi-

urdhvam adhas ca spharitvä tisthamti136R2; prabhäbhir lokam spharitvä t(i-sthamti) (sc. buddhäh) 165R1; devä hr§tähikrtsnam gaganam spharitvä 152V6 \ (karu)-nädhipatirüpam -(kr)tsn(am) gaganamabhrakü(ta iva spha)r(i)tvä 148V5 \ dhvaja—

krtsnam lokam spharitvä 153R2; 137R2\145R5 (S. 37).

*spharana „Durchdringen"sph(a)rananirodhau 129V2.

sphut „aufreißen"sphutita 116R1.

*sphuta „voll"(küt)ä(g)ärait s(phu)tä(m) prthivim pa&yati132V3; kütägärä yävat trtiyam dhyänamevam sphutam pa^yati 121R4; evam krtsnamlokam sphuta(m) pa^yati 124V2.

smrti „Achtsamkeit"smrtisamprajanyasampaddvayam pratila-bhate| tadadhipatirupaml vaidüryamay(i) stri

smrtyäh 169V1; 127R4;s. änäpänasmrti.

*smrtinimitta ,,Achtsamkeitssymbol"pattäh tadadhirüdhäni yathoktasmrtinimi-ttäni 127V4 ^ 127V5; (tato buddhä bhaga-vamta ädityama)nd(a)lesu pravi^amti(| täniva)jräsanesu täni bhäjanesu täni smrtini-mittesu smrtinimittam yogäcäramürdhani165R2 ^ 166R4; (sm)rtinimittaml sneha-paripürnavaidürya(bhäjanacitä stri|) 170R3;121V2; 126R2; 157 B3.

*smrtyupapattideva „durch Achtsamkeit alsGott erstanden"i(me s)mrtyupapattidev(ä) ami visuddhideva154V5 (S. 153, Anm. 4).

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2S4 Dieter Schlingloff, Ein buddhistisches iTogalehrbuch

*smrtyupasthäna „Anwendungsbereich derAchtsamkeit"aniräkrtadhyäyinäm smrtyupasthänänirve-dhabhägiya&(r)ämanyaphaläni (u)tpad-yamte 128R3; balavaisäradyävenikasmr-ty upasthänamahäkarunädhi (patirü )päni dr-syamte (trayänäm avenikänäm smr-tyupasthä)nanäm grhitatailapäträyudhästrayah p(urusäh) 162V1—3; ^ (a)v(e)n(i)-kän(ä)m s(m)rtyupasth(ä)nänä(m) tr(a)y(a)tr(a)yah(sic) puru§ä grhltäyudhäs tailabhä-janahasta drsya(nt)e 165V5; sm(rtyupasthä-n)ädmäm bodhipaksyänäm dar&anam utpad-yate| tatra caturnäm smrtyu(pasthänänämcatvarah simhähi) ^pit(a)v(a)rnäs tatsadr-sä(s catväro buddhäh) simhanädena krtsnamlokam äpür(ayamt)i 166V4; 139V5.

sragdäman „Guirlande"(ma)ndalaih sragdämabhir iva 125V2.

sraj „Kranz"149R5.

sru „zerfließen"sarvasatva sravamto drgyamte 135R5.

*srutasära „entwertet"cchidram durbalam srutäsäram ca sarva-jagat 136V5.

srotas „Körperöffnung"sarvasrotobhya^ cäsyäkä^anibhäh pattä nih-s(r)täh 148R5 c*130V5; sar(vasr)otobhyah ni-lavar(n)ä (n)il(ämkuraparivarä mana)y(a) ut-padyamte 145R2; sarvasrotobhyäs ca suva-rnabhäni candramandaläni —nirgaccham-ti 153R5; sarvasrotobhya^ cäsya dväranyapävryamte 143R6; sarvasrotobhyah bud-dhapratyekabuddha&rävakäh 136R1; (sarva-srot)o(bh)ya^ ca tadvarnä buddhä^r(a)yä122V4; buddhänäm sarvasroto(bhyo ra-tnavrk)s(ä)h nirgacchamti 152R1; sarvasro-tobhir väyun pravisato 118V2; sarvasroto-bhis tailena pravi^atä iti 118V3; 135R1;135R2 (S. 35).

srotas „Fließen"prätimoksasamvarävijnaptipunyasrotasahadhipatirüpam 169V3.

svaj „umschlingen"bähubhyäm (krtsnam satvasam)udr(am)sv(a)ja(m)n 163V1.

svaj an man „die eigene Existenz"svajan(m)avinä&am 161V4.

svatantra „unabhängig"134V4.

svap „schlafen"sukham svapiti sukham pratibudhyate sup-tam enam devatä raksamti 147V5.

svapna „Traumgesicht"na ca pä(pakam svapnam pasyati) 147V5.

*svabalagocara „Wirkungsbereich der eige-nen Kraft"s. yathäsvabalagocara.

svabhäva „Wesen"atha kimsva(bhävä karunä) ( = muditä,= upek^ä) 147R2 = 153V2 = 155V6;(kämävacarä catuh)skandhasvabhävä| rupä-vacara pamcaskandhasvabhävä (sc. muditä,= karunä) 153V3 - 147R3 (S. 117, Anm. 5).

*svayamavabodha , ßelbsterleuchtung"(sva)yamavabodhädhipatyasampad yathäpratyekajinänäm 143V3.

svara „Worte"bhagaväm dhiragambhirodärena casvarena dharmam desayati 149V4.

svavisaya „das eigene Objekt"s. yathäsvavisaya.

svasarira „der eigene Leib"161V6.

*sväkhyäta „wohlverkündet"(sväkhyäto bhagavato dharmati) 165R5.

sväsraya „eigene Gestalt"s. ä&raya.

svästirna „gut ausgelegt"sväsvlrnaparyamkas(sic) 143R4.

sveda „Schweiß"gätrasvedo jäyate 149R5.

hamsaratha „Schwanenwagen"hamsarathädhirudhab brahmä 150R6 ~152V2.

han „erschlagen"ghät(i)täs 158V 4.

hasta „Hand"samjätakarunyasya haste vajra utpadyate150V5 \ sam(jätakä)runyasya ca daksine ha-ste &astram utpadya(te) 150R5; sa(m)ka-läh pradipatamtukaläpobhayahastä 136V1;pradlpahastä ca stri 160R4; brahmai^—-—

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Wörterverzeichnis 255

karakahastaiti. 148R2/3; purusä taila-bhäjanahasta 165V6; hastesu grhitaratnopa-karanä purusä 170R5 ;ca ndramandalahas(t)o157V 2 \ (ha)st(ä)bhyäm satväkhyäms cäsa-tväkhyämss ca tulayati 160E2 ^ 160V5;(u)bh(a)yah(a)st(ängu)linihsrtäbhih (sa)-l(i)ladhäräbhir 148R1; brahmahastämguli-bhyas ca varsam patati 148R3/4; 119R4;162R6.

hastin „Elefant"(balänäm (sc. adhipatirüpam) raviman)dala-citä dasa hastinah tadvarnä tadadhirüdhäravimandalacitäh eva dasa buddhapratimäh162V1; (pamcänäm balänäm) pamca vajra-rnayä hastin(ah) 166V6.

häna „Aufgeben"165V1.

hita „Heil"hitasukhopasamhära 141V2, 141V1, 140V1;priyahitasukhopade(s)e 142V4; hitasukh(ä)-numodanä^ayamanasikäro 153V2; sarvasa-tvahitädhyä^ayapravrtta 145V6, 140V3.

himäbhra „Schneewolke"himäbhra. . . . krtsnam lokam (pa^yati)131V6 (S. 94, Anm. 2).

hrdaya „Herz"hrdaye stri utpadyate 148V4 c* 151V6^153B3 ** 162V3 c* 165V6 \ c* (kar)u(nä-dhipa)tirupam cäsya hrdaya u(tpadyate)162R6; (karu)nädhipatirüpam hrdayän nir-gatah 148V5 \ hrdayasthä karu(nä) 148R1;hrdaye ca|ksirapuskirini 147V2; hr(daye pad)-mmi prädur bhavati 153V5 \ maiträgayasyahr(day)ädväram apävryate 143R6 ^ 141R4;hrdayäc cäsya sauvarno dhvaya utpadyate

153R2; hrdayäc cäsya praväho ni(rgatya)—(a)dh(a)s c(or)dhv(am) c(a) gatvä 154R4;hrday(ä)c cordhvam 169V6 \ hrdayät pravä-(hah) 167R2\ hrdaye cäsyädityamandalam169V1; bhagavatak hrdaye ratnamayah sim-(ha) 162V5; brahmahrdaye§u 163R2; 118R1;118R3; 119V 3; 124R4; 140R2; 142V 2;170V1 (S. 35; 50).

*hrdayopanibaddhacetas „der sein Denkenauf das Herz konzentriert"dharmänusmrtipü(r)v(am hrdayopanibad-dhacetaso) 166R2; (hrdayopanibaddha)ceta-sab (sc. samghänusmrtipürvam) 167V4 \. (^Jä-nusmr)tipürvam hrdayopanibaddhacetasah167R4 = 169V5 = 169R3; deva(tänusm)r(ti-pürvam hrdayopanibaddhacetasah) 170R2.

hrsta „frohlockend"devä hr§täh —pu§paratnavarsäm utsr-jamti 152V6.

hetu (1) „Grund", (2) „um. . . willen"(1): hetupratyayädhinam 161V1; (2): upa-samhärahetoä 161V6.

hrada „Teich"(taila)hradanimagnam cätmänam 118V3 ^118V4.

*hrasvatä „Kurzsein [des Atems]"hrasvatäyäm 118V1, 118V2:

hri „Scham"tato (hriava)träpyadhipatirüpam utpadyatea(vad)ätavastraprävrtä stri purusas ca hriklegebhyo lajjati avaträpyam duöcarite-bhyah hri duscaritebhyak ava(träpya)m (du)^-(c)aritaphalä(t)| d(r)§t(v)ä cäsya parä hriutpadyate | 159V1-2.

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VERZEICHNIS DER ABKÜRZUNGEN

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Phil.-hist. KL, Band 46, Heft 4, Berlin 1953.Ders.: Ein zentralasiatisches Fragment des Saundaranandakävya (Mitteilungen des Institutes für

Orientforschung I, Berlin 1953, S. 400-423).WENZEL, H.: Suhrllekha, Brief des Nägärjuna an König Udayana, Leipzig 1886.YS. = Pätanjalam Yogasütram| Räjamärttandäkhyavrttisahitam| Calcutta o. Jahr.

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DEUTSCHE AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN ZU BERLININSTITUT FÜR ORIENTFORSCHUNG

VERÖFFENTLICHUNG NR. 62

Sanskrittexte aus den Turfanfundenherausgegeben im Auftrage der Akademie von Ernst Waldschmidt

Vila

DIETER SCHLINGLOFF

EIN BUDDHISTISCHESYOGALEHRBUCH

TAFELBAND

AKADEMIE-VERLAG- BERLIN

1966

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Korrekturen und Verbesserungsvorschlägezur Textausgabe des Yogalehrbuchs

In diesem Verzeichnis sind diejenigen Druckfehlerkorrekturen und Verbesserungs-vorschläge zusammengestellt, die sich ausschließlich in der Textausgabe bei der Aus-wertung des Yogalehrbuchs für das Sanskrit-Wörterbuch der buddhistischen Texte ausden Turfan-Funden (SWTF) ergeben haben.1

Alle Textzitate erscheinen in Kursive, und die von SCHLINGLOFF verwendeteUnterscheidung zwischen Normal- und Fettdruck wird hier nicht berücksichtigt. „Lies"bezeichnet die tatsächliche Schreibung der Handschrift in einem erhaltenen Abschnittbzw. eine Druckfehlerkorrektur in einer ergänzten Passage.

S. 64 Das Fragment X 724 trägt nach dem neuen Numerierungssystem jetzt dieKatalognummer SHT I 786; es konnte inzwischen um ein weiteres Bruchstückergänzt werden, s. SHT IX 3091.Das Fragment 1331 trägt jetzt die Katalognummer SHT IX 2065.Das Fragment 715a gehört jetzt zu SHT I 687a.

S. 67 Abschnitt m(A): Statt des viermal ergänzten vimucya ist nach SHT IX 3091vimocayams einzusetzen, vgl. dort die Anm. 5.

S. 71 118R4: Lies tasy(ä)m.

S. 73 121R3: Lies va)[j](r)[ä](sanäni oder va)[j](r)[ä](sanäs (zum Genus vonäsana vgl. YL S. 21, Anm. 9).

S. 75 123V2: Wohl eher nirgatah statt nihsrtah zu ergänzen, vgl. SWTF s.v. nir-gata.

S. 77 Anm. 12: Lies °oddhriyamänam.

S. 83 128V5: Lies ä(ditya)[man]d(a)[l](o)[p]aristhäh (als Kompositum).

S. 84 128R3: Lies sasambhärälamkär[ä](ny.

S. 92 Anm. 9: Eher nilädyäbhis zu lesen, s. SWTF s.v. nilädya.

S. 94 131R3: Lies buddhäsray[ä](m)s.

131R4: Lies [pajdmapravähais (so Hs.).

S. 98 132V6: Lies spandamänäm.

S. 99 132R6: Lies m[n]eva pradese und ergänze zu (tasmi)m[n] eva pradesel

S. 100 133V2: Lies v)[ä]lukäcitäm (seil prthivim)!

1 Ich danke Herrn Dr. Michael Schmidt, dem Redaktor des SWTF, dafür, daß er mir das derWörterbucharbeit zugrunde liegende Exemplar des YL mit den handschriftlichen Notizen zu den Ver-besserungsvorschlägen der verschiedenen Wörterbuchmitarbeiter zugänglich gemacht hat.

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306 Korrekturen und Verbesserungsvorschläge

S. 102 133R5: Lies pratyaveksanä0.134V4: Lies arupinah im Text und arupinah in Anm. 10.

S. 107 135R1: Lies prasrävapravähäh (so auch Ms.).135R4: Lies rüp(ävaca)[r]äms.

S. 111 136R3: Lies pratisthitotpatti6kramabhedät und vgl. die Bemerkung im SWTFs.v. utpatti,

S. 114 139V3: Lies °rü[p](äni).

S. 121 142R4: Lies darnsträyärn.

S. 124 144V1: Lies [s](ar)[v](asatväs ca.

144V1: Hs. samkucita0.

Anm. 3: „Lies °damda ° oder °damdäni."

S. 125 144R2: Lies abhidravamte.

S. 126 145V1: Lies utksipte.

S. 128 145R2: Lies dhäranäc.

S. 129 145R5: Lies saha sitanarakais und vgl. unten zu S. 138.

S. 130 146V4: Lies avitarägänäm.

S. 131 146R2: Lies sahasräracakram.S. 133 147V5: Lies suptam.

Zum ganzen Abschnitt 12 vgl. den Hinweis von D. SCHLINGLOFF auf dieParallele in SHT I 620 und im Anguttaranikaya, s. SHT IV, S. 339.

S. 135 147R3: Lies rüpävacarä in der Ergänzung.

S. 136 148V2: das Neutrum duhkha läßt annehmen, daß °duhkhäm hier als Hinter-glied eines Bahuvrihi zu verstehen ist und die Ergänzung daher anders lautenmüßte.

S. 138 148R5: Lies saha sitanarakai und vgl. oben zu S. 129.

S. 140 149R3: Lies cyavananimittaih.

S. 141 149R6: Lies und ergänze zu devo ddh(r)tim n(a) [l](abhate), s. SWTF s.v.[ud-dhati.

S. 145 151R6: Lies °sarnkäsä.

S. 146 152V2: Lies äsrayaih ... dr)[sya]te.

S. 147 152V6/R1: Lies (ni)sannänäm.152R2: Lies puspä[n]i.

S. 151 153V6: Lies krtsnä(yärn.153R3: Lies 'sya s(uva)rnäbhä.153R4: Lies [d](r)[s](tv)ä.

S. 153 154V5: Lies (sam)[vr]tyupapatti°.S. 154 154R1: Lies ami.

S. 159 157V2: Das Manuskript hat pratikülälämbanäbhä.Anm. 6: Lies (rüpänäm.

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Korrekturen und Verbesserungsvorschläge 307

S. 165 159R6: Wohl eher zu (dvädasämgäh pratitya0 zu ergänzen, s. SWTF s.v.dvädasänga.

S. 166 160R3: Lies sarväni.S. 172 162R3/4: Zu (dau)värikena s. SWTF s.v. dauvärika.S. 177 165V4: Lies adhipatirüpam \).S. 178 165V5: Lies ä)v(e)n(i)kän(ä)m.

165R1: Lies lokarn.165R2: tadä[sr](ayam) besser als Kompositum (tad-äsraya) zu verstehen?Anm. 14: Eher wohl zu mürdhnas zu korrigieren.

S. 179 165R3: Lies saha näbhi°.

S. 180 166V2/3: Lies (asu)bhädiprayogena, s. SWTF s.v.166V5: Lies indri[y](änäm.

S. 181 166R3: Bei ta)[d](bh)äjana mit Anm. 5 und dem in R4 ergänzten bhäjanähist wohl in beiden Fällen besser von einem Neutrum auszugehen und daher imersten Fall zu ta)[d](bh)äjana<m> mit einem folgenden Singular zu ver-bessern und an der zweiten Stelle bhäjanäni zu ergänzen.

S. 182 167V4: Lies pu(nar.

S. 184 167R5/6: Eher wohl zu ärä(mä)m zu ergänzen, vgl. SWTF s.v.

S. 185 168V1: Lies srestham.

S. 187 169R2: Lies adhaurdhvas[th]am, s. SWTF s.v. adha-urdhva-stha.

S. 188 169R5: Lies (vimu)khibhavamti (ähnlich in 170V1 und V2).170V4: Lies romaküpadarsanavidhih.

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Neue Fragmente aus dem „Yogalehrbuch4

Jens-Uwe Hartmann

Als zu Ende des letzten und in den ersten beiden Jahrzehnten unseres Jahrhunderts um-fangreiche Funde buddhistischer Sanskrit-Handschriften aus den Oasen an der Seiden-straße nach Europa gelangten, löste dies eine Woge des Interesses unter den Fachgelehr-ten aus. Die Bearbeiter stießen zu ihrer Überraschung auf buddhistische Werke, vondenen manche, wie etwa Asvaghosas Dramen, bis zu diesem Zeitpunkt völlig unbekanntgewesen waren; andere, wie etwa die kanonischen Schriften der Sarvästivädins, warenzwar wenigstens ihrem Namen nach und teils sogar aus Übersetzungen bekannt, aber ihrSanskrit-Original hatte als unwiederbringlich verloren gegolten. Bei wieder anderenWerken, etwa dem Saddharmapundarlkasütra, kannte man bereits eine Sanskrit-Fassung,stellte aber nun fest, daß in Zentralasien eigenständige Rezensionen überliefert wordenwaren. Obwohl die Funde also von erheblicher Bedeutung für die Erschließung derbuddhistischen Literatur und für das Verständnis von deren Überlieferung waren,erlahmte das anfängliche Interesse vielfach. Dies wird leichter verständlich, wenn manden Zustand der Handschriften bedenkt; während man bis zu diesem Zeitpunkt gewohntwar, mit zumeist vollständigen Handschriften etwa aus Nepal zu arbeiten, bestanden diezentralasiatischen Manuskripte hingegen überwiegend aus Fragmenten, die es nur in denseltensten Fällen erlaubten, einen Text annähernd vollständig zu rekonstruieren.

In den meisten Sammlungen kamen die Editions- und Katalogisierungsarbeiten dahermehr oder minder rasch zu einem weitgehenden Stillstand. Lediglich der BerlinerSammlung war ein günstigeres Geschick beschieden, denn sie hatte in Ernst WALD-

SCHMIDT einen Gelehrten gefunden, der die notwendige Ausdauer und Beharrlichkeit füreine dauerhafte Arbeit an den Fragmenten besaß und lebenslang dafür Sorge trug, daßauch nach dem Ende der ersten Euphorie die Sammlung weiter erschlossen wurde unddaß — beginnend mit seiner eigenen Dissertation1 — kontinuierlich Handschriften inphilologisch einwandfreier Form veröffentlicht und damit zugänglich gemacht wurden,sei es von ihm selbst oder aber von seinen Schülern.

Unter diesen Schülern ist es vor allem Dieter SCHLINGLOFF gewesen, der sich mitähnlichem Interesse den Berliner Handschriften zuwandte und sich durch seine Editio-nen unterschiedlichster buddhistischer Werke aus Zentralasien einen Namen gemacht

Dieser Aufsatz erschien ursprünglich in Festschrift, Dieter Schlingloff zur Vollendung des 65.Lebensjahres dargebracht von Schülern, Freunden und Kollegen, ed. Friedrich Wilhelm, Reinbek 1996,S. 127-135.

1 Publiziert als Bruchstücke des Bhiksunl-Prätimoksa der Sarvästivädins, Leipzig 1926 (KleinereSanskrit-Texte, 3), nachgedr. Wiesbaden 1979 (Monographien zur Indischen Archäologie, Kunst undPhilologie, 2).

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310 Jens-Uwe Hartmann

hat. Als sicherlich eindrucksvollste unter seinen Bearbeitungen verdanken wir ihm dieRekonstruktion eines Werkes, dessen eigentlicher Titel nicht erhalten ist und dem erdaher aus inhaltlichen Gründen den provisorischen Titel „Yogalehrbuch" gegeben hat.2

Es war ihm dabei gelungen, eine aufgrund der Sprödigkeit des Materials in zahlloseBruchstücke zerfallene Birkenrinden-Handschrift mit bewunderungswürdiger Geduldund Akribie soweit zu ordnen und wieder zusammenzusetzen, daß sich der Inhalt derHandschrift erschließen ließ. Es ergab sich, daß die Handschrift ursprünglich etwasmehr als 170 Blätter umfaßt haben mußte und zwei inhaltlich ganz verschiedene Werkeenthielt. Das erste reichte bis etwa zu Blatt 114 und ließ sich aufgrund erhaltenerKolophone als ein Text mit dem Titel Yogavidhi bestimmen, in dem in Sütra-Formgegebene Lehrsätze kommentiert werden.3 Dieser sehr schwierige Text harrt noch einerendgültigen Bearbeitung; bisher sind lediglich einige Textproben veröffentlicht wor-den.4 Die Fragmente aus dem zweiten Werk konnte SCHLINGLÖFF mit geradezu detek-tivischem Spürsinn5 so zusammensetzen, daß sich über weite Strecken sogar ein mehroder minder zusammenhängender Text herstellen ließ; insgesamt ist knapp die Hälftedes Werkes erhalten.

Im Gegensatz zum ersten Teil der Handschrift enthält dieser Text praktische Medi-tationsanleitungen; es wird beschrieben, wie der Übende (yogin oder yogäcärä) be-stimmte abstrakte buddhistische Lehrinhalte im Rahmen seiner Meditation in konkreteVisualisationen umsetzen soll. Insgesamt werden fünfzehn Meditationsgegenständebehandelt. Sie beginnen mit der Meditation über das Widerwärtige (asubhä), gefolgtvon der Übung der Atmungsachtsamkeit (änäpänasmrti). Daran schließen sich dieElemente (dhätu), Gruppen (skandha) und Grundlagen (äyatana) sowie das Entstehenin Abhängigkeit (pratityasamutpäda) an. Es folgen die Gruppe der vier Unermeßlich-keiten {apramänä), nämlich Güte (maitn), Mitleid (karunä), Mitfreude (mudita) undGleichmut (upeksä), und schließlich noch die fünf Objekte der Vergegenwärtigung{anusmrti), nämlich der Buddha, die Lehre (dharrna), die Gemeinde (sangha), dieSittlichkeit (sila) und die Gottheiten (devatä).6

Obwohl bestimmte Fehler darauf hindeuten, daß das Manuskript mit einiger Wahr-scheinlichkeit von einer älteren indischen Vorlage in Gupta-Schrift abgeschriebenworden ist,7 konnten außerhalb des Tarim-Beckens keine Parallelhandschriften aufge-funden werden; da auch keine Übersetzungen des Werkes ins Chinesische oder Tibeti-sche existieren, ist es bislang einzig aus Zentralasien bekannt. Dort allerdings muß manihm eine gewisse Bedeutung beigemessen haben, denn es handelt sich bei der Birken-rindenhandschrift keineswegs um einen Codex unicus. Schon SCHLINGLÖFF hatte fürseine Ausgabe weitere fünf Fragmente aus insgesamt drei Papierhandschriften der

2 Dieter SCHLINGLÖFF, Ein buddhistisches Yogalehrbuch, Textband, Berlin 1964, Tafelband, Berlin1966 (Sanskrittexte aus den Turfanfunden, 7 und 7a).

3 Vgl. YL, S. 12.4 Dieter SCHLINGLOFF, „Yogavidhi", Indo-Iranian Journal 7 (1964), S. 146-155.5 Vgl. YL, S. l l ,Anm. 2.6 Zur Zusammenstellung dieser fünfzehn Punkte s. auch SeyR, Rez.YL, S. 157 ff.7 Vgl. YL, S. 13.

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Neue Fragmente aus dem „Yogalehrbuch'4 311

deutschen Turfan-Sammlung8 heranziehen können, und inzwischen hat sich gezeigt, daßauch die Sammlungen in London und Paris Fragmente aus wenigstens jeweils einerHandschrift desselben oder eines ganz eng verwandten Textes besitzen.

Soweit feststellbar, stammen die Handschriften überwiegend aus dem Bereich vonKucä: die Katalognummern 150, 164a und 183a der deutschen Sammlung wurdenallesamt in Qizil gefunden. Zu den Fragmenten der Sammlung Pelliot (No. rouge 9.1-6)ist auf kleinen Zettelchen als Fundortbezeichnung DA für Duldur-aqur vermerkt; mithinkommen sie ebenso aus dem Gebiet von Kucä. Der Herkunftsort der beiden Fragmenteaus der Londoner Sammlung läßt sich zwar nicht näher bestimmen, aber die Fund-umstände anderer Bruchstücke aus derselben Sammlung weisen, soweit sie bekanntsind, gleichfalls nach Kucä.9 Lediglich die Katalognummer 407a der Berliner Samm-lung wurde in dem weiter östlich gelegenen Sorcuq gefunden.

Dieter SCHLINGLOFF hatte bereits darauf hingewiesen, daß die Mehrheit der Hand-schriften somit aus einem Zentrum der Sarvästiväda-Schule stammt und daß das Werkin seinen dogmatischen und mythologischen Grundlagen, wie zu erwarten, den Lehrendieser Schule entspricht.10 Dennoch hatte er schon einen der besonders interessantenAspekte dieses Werkes herausgestellt, daß nämlich an einigen Stellen bereits eineAnnäherung an das Bodhisattva-Ideal des Mahäyäna zu beobachten ist, so etwa bei derim „Yogalehrbuch" zum Ausdruck kommenden Nirväna-Vorstellung (YL S. 169-172).Im Rahmen der Meditation über den Gleichmut (upeksä) sieht der Übende, wie derBuddha in die „Stadt des Nirväna" eintritt und dort einer Lampe gleich zum Verlöschenkommt; dies entspricht genau dem bekannten Bild aus dem Mahäparinirvänasütra, wodie Erlösung (virnoksa) mit dem Erlöschen einer Lampe (pradyotasyeva nirvänam)verglichen wird.11 Der Vorgang ist irreversibel, denn ein Torwächter (dauvärika)erklärt, daß keiner, der die Stadt betreten hat, je wieder hinausgeht {iha nagare yahpravisto na bhüyo nirgacchatiti, YL 161 R5-6). Der Übende selbst hingegen wird beidem Versuch, in dieselbe Stätte einzugehen, von dem Torwächter daran gehindert. Inseinem Herzen entsteht eine weibliche Gestalt,12 die das Große Mitleid (mahäkarunä)verkörpert und ihn fragt, wohin er zu gehen wünscht, nachdem er die leidende Weltaufgegeben hat. Daraufhin überkommt ihn Mitleid, und er verzichtet offensichtlichdarauf, in die Stätte des Verlöschens einzugehen;13 leider ist hier der Text nur sehrfragmentarisch erhalten.14

8 SHT I 164a, 183a und 407a.9 Vgl. HARTMANN/WILLE, S. 18 f.10 YL, S. 10; vgl. auch Lambert SCHMITHAUSEN, „Zu den Rezensionen des Udänavargah", Wiener

Zeitschrift fir die Kunde Südasiens 14 (1970), S. 112, Anm. 257.11 Vgl. Das Mahäparinirvänasütra, ed. E. WALDSCHMIDT, Teil III, Berlin 1951 (Abhandlungen der

Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, Jahrg. 1950, Nr. 3), S. 400.12 Es ist hervorzuheben, daß in diesem Text durch den in der Regel wohl männlichen und vermutlich

oft dem Mönchsorden angehörenden Yogin immer wieder Frauen als Verkörperungen positiver Abstraktavisualisiert werden (vgl. YL, S. 36 und bes. S. 49f.); dies verdiente, in den heute so populären Unter-suchungen zum Bild der Frau im Buddhismus entwicklungsgeschichtlich mitberücksichtigt zu werden.

13 YL, S. 55.14 Zu diesem Abschnitt und zu weiteren Mahäyäna-Einflüssen s. auch SeyR, Rez.YL, S. 160-162.

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312 Jens-Uwe Hartmann

Sieht man einmal von dem langen und sehr gehaltvollen Besprechungsaufsatz DavidSEYFORT RUEGGS ab, dann hat das „Yogalehrbuch" bisher nicht die Beachtung gefun-den, die dieses singuläre Werk verdient, und daher versteht sich der vorliegende Beitragauch als ein Versuch, die Aufmerksamkeit wieder einmal auf diesen Text zu lenken.Nach dem Erscheinen des „Yogalehrbuches" konnten, wie bereits erwähnt, sowohl inLondon als auch in Paris weitere Fragmente diesem oder einem sehr ähnlichen Werkzugeordnet werden. In Paris war es wohl Bernard Pauly, der zu den insgesamt siebenunter der Signatur Pelliot Sanskrit no. rouge 9.1-6 zusammengefaßten Fragmenten einerHandschrift vermerkte: „Voir: Schlingloff (D.). Ein Buddhistisches Yogalehrbuch."15

Offenbar hatte schon er vergeblich versucht, anhand von SCHLlNGLOFFs Edition einegenauere Bestimmung der Fragmente vorzunehmen, so daß er sich auf den allgemeinenHinweis beschränkte. Zwar zeigt der in den Fragmenten bewahrte Text (darunter ein auszwei Teilen zusammensetzbares fast vollständiges Blatt) immer wieder wörtlicheÜbereinstimmungen mit dem Text des „Yogalehrbuches", aber diese Entsprechungenerlauben es an keiner Stelle, eines der Fragmente endgültig einzuordnen. Am deutlich-sten zeigt sich dies bei Fragment 9.2: die Zeilen 1-3 der Vorderseite stimmen mit YL118 R2-5 überein, während die Zeilen 5 und 6 der Rückseite ihre Entsprechung in einerviel späteren Stelle, nämlich YL 121 R4-5, besitzen. Es hat daher den Anschein, daßdie Pariser Fragmente einem Werk entstammen, das dem „Yogalehrbuch" inhaltlichzwar sehr nahe steht, aber keineswegs mit ihm identisch ist. Weiterer Aufschluß indieser Frage ist von der Edition der Fragmente zu erwarten, die Nobuyoshi YAMABE inNew Haven vorbereitet, und zwar im Rahmen seiner vergleichenden Untersuchung des„Yogalehrbuches" und inhaltlich verwandter Meditationshandbücher, die im 5. Jh. insChinesische übersetzt wurden.

Auch mit den zwei leider recht kleinen Fragmenten aus der Sammlung Hoernle inder India Office Library in London verhält es sich offenbar ähnlich. Mit großer Wahr-scheinlichkeit gehören beide derselben Handschrift an. Nur das erste der beiden Frag-mente läßt sich aber genau im „Yogalehrbuch" einordnen; es entspricht YL 127 Rl bis128 V5. Das zweite Bruchstück hingegen stimmt auf der Vorderseite anscheinend genaumit YL 144 R6 bis 145 V4 überein, während die Rückseite, soweit überhaupt einzuord-nen, mit YL 146 R5-6 zu verbinden ist. Der Text der entsprechenden Abschnitte des„Yogalehrbuches" ist relativ gut erhalten, so daß man diese augenfällige Diskrepanzzunächst wohl nur als eine möglicherweise verkürzte, auf jeden Fall aber vom Wortlautdes „Yogalehrbuches" etwas abweichende Fassung erklären kann.

Die beiden Fragmente sind nicht umfangreich genug, um einen wesentlichen Textzu-wachs zu bieten. Ihr Wert bemißt sich jedoch auch darin, daß sie erstens bereits beleg-ten Text bestätigen und zweitens ein zusätzliches Indiz dafür bieten, daß das „Yogalehr-buch" zumindest in Kucä einige Verbreitung genossen haben muß. Wenngleich man imallgemeinen gewiß vorsichtig sein muß, von der bloßen Existenz bestimmter Hand-schriften Rückschlüsse auf die religiöse Praxis der jeweiligen Besitzer zu ziehen, da

Vgl. auch Taijun INOKUCHI u.a., A Catalogue of the Sanskrit Manuscripts Brought from CentralAsia by Paul Pelliot Preserved in the Bibliotheque Nationale (Preliminary), Kyoto 1989, S. 8f.

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Neue Fragmente aus dem „Yogalehrbuch" 313

Bücher auch als reine Verehrungsgegenstände gedient haben können, so dürfte im Falleeines nichtkanonischen und derartig auf die Praxis ausgerichteten Werkes wie des„Yogalehrbuches" doch anzunehmen sein, daß die Zahl von wenigstens sechs Hand-schriften dieses Genres eine entsprechende Pflege und Verbreitung der beschriebenenMeditationsübungen widerspiegelt.

Bei den zwei Londoner Fragmenten fällt auf, daß sie ähnlich wie auch die im „Yo-galehrbuch" publizierten Bruchstücke verhältnismäßig fehlerhaft geschrieben sind:16

vgl. Fragment 1 V2 (nima)jjat<i>, R2 prahän<ä>nupasya(näyärn), R4 mukt<ä>cito,R6 mukt<ä>cit{t}am tad<u>(pary). Das zweite Hoernle-Fragment läßt sich aufgrundseines geringen Umfangs und seines schlechten Erhaltungszustandes weniger gutbeurteilen, aber auch hier findet sich wenigstens ein Schreiberfehler, nämlich Vbu<t>ksi(pte).

171) Sammlung Hoernle, Fragment ohne Nummer (Photo 170)yl8

1 /// .. gacäräsraya candramanda[la] . . . . / / /2 /// [jja]ta äsväsatah prasväsaparigr .. ///3 /// .. ulkäsahasräni cä[ntah]samudre .. ///4 /// [sväjsaparigrhltas ca bahih ante ca .. ///5 /// .. pat[t]am badhnäti pändaram sam [c]. ///6 /// [kü] .ä .. raih paripürnä d[r]s[y]am .[e] .. da ///

R1 /// ti v[i]muktipratisa.[v] ///2 / / / . . . . [y]. te I prahänanupasya ///3 /// .. ryatam eva tarn phenaräsim sltala ///4 /// .. taträmtah muktacito yogäcärä[sra] ///5 /// .. bhavati I deväs ca krtsnam gaga[n]. ///6 /// .. sam pasyati muktacittam tad[ü] .. .. ///

VI: ergänze und verbessere zu (yo)gäcäräsraya<s> candramandala(samkäsah) und vgl.YL 127 Rl.

V2: ergänze und verbessere zu (antahsamudre nima)jjat<y> oder °jjat<i> und zu°parigr(hitam), vgl. YL 127 R2.

V3: vgl. YL 127 R2-3.

16 Vgl. YL, S. 13 ff.17 Vgl. HARTMANN/WILLE, S. 37, Fragment m.18 Die Wiedergabe der Fragmente folgt dem für die Edition von Berliner Handschriften üblichen

System: V = Vorderseite, R = Rückseite; ( ) = Ergänzung bei Textlücke; [ ] = Beschädigung undunsichere Lesung; { } = Tilgung; < > = Ergänzung ohne Textlücke; ein Punkt (.) bezeichnet einen nichtmehr lesbaren oder nicht mehr erhaltenen Bestandteil eines Aksara, zwei Punkte (..) ein nicht mehrlesbares Aksara; + bezeichnet ein nicht mehr vorhandenes Aksara und /// zeigt den Abbruch des erhalte-nen Textes an.

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314 Jens-Uwe Hartmann

V4: ergänze zu (pra)sväsaparigrhitas und vgl. YL 127 R3.V5: ergänze zu sarn(antatas) c(a) und vgl. YL 127 R4.V6: ergänze zu kü(t)ä(gä)raih paripürnä drsyam(t)e (\ ta)da(ntargatäs ca buddhä

bhagavantah) und vgl. YL 127 R5.Rl: ergänze zu (tistham)ti vimuktipratisa(m)v(edanäyäm) und vgl. YL 127 R6.R2: ergänze zu (jväla)y(am)te7 Vgl. YL 128 VI. Ergänze ferner zu prahän<ä>nu-

pasya(näyäm) und vgl. YL 128 VI.R3: Ergänzung zunächst unklar, da die Zeile weitgehend mit einer Textlücke des YL in

128 V2 zusammenfällt; es ergibt sich jedoch, daß im YL die Lücke zwischen[y]o[g]ä[c]ä[r]ä(srayam) und sitalajala0 größer sein muß als in der Ausgabeangesetzt. Ist möglicherweise zu (visi)rya(m)tam zu ergänzen? Vgl. YL 125 R6krtsnam lokam visTryamtam pasyati und unmittelbar vor unserer Stelle YL 128 VI(lo)kam cürnam visiryate. Ergänze dann zu sitala(jalaparisiktam iva) und vgl. YL128 V2.

R4: lies muktäcito und ergänze zu yogäcäräsra(yah), vgl. YL 128 V3 mit Anm. 4.R5: ergänze zu gagan(am püryamänäh) und vgl. YL 128 V4.R6: ergänze zu (nimnam prade)sam und lies muktäcitam; lies und ergänze ferner zu

tadu(pary), vgl. YL 128 V4-5.

2) Sammlung Hoernle, Fragment ohne Nummer (Photo 178)19

Va20 /// .. sa[t]v. sr. [y]. + + ///b /// simcati I uksi .. ///c /// [s]atväh sannaddhä[sr] ///d /// pranamamti I e .. ///e /// [s]. yasyänantapa .. ///f /// .. no drsyate .. .. + ///

Ra /// [t]. nn. srtä[bh]i .. + ///b /// [s]amaye [cit]t[a]m bha[va] ///c /// .. .r. yäpramäna ///d /// [bh]i[s]ekas ca a[s]. ///e /// rah pravähäh kä ///f /// .Irap[r]aväho .[i] ///

Va: vgl. YL 144 R6 sarvasatväsrayäh.Vb: lies u<t>ksi(pte) und vgl. YL 145 VI tadrasapürnam simcati ut<k>sipte.

19 Vgl. HARTMANNAVILLE, S. 41, Fragment n.

Aufgrund des schlechten Erhaltungszustandes läßt sich die Zeilenzahl nicht eindeutig bestimmen.Wenn die Annahme zutrifft, daß beide Fragmente derselben Handschrift entstammen, ist auch hier voneinem sechszeiligen Blatt auszugehen.

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Neue Fragmente aus dem „Yogalehrbuch" 315

Vc: die Wörter fallen offenbar genau in die Textlücke zwischen YL 145 VI und 2, sodaß eine Ergänzung des auf satväh folgenden Wortes unmöglich ist.

Vd: vgl. YL 145 V2 maiträvihärinam pranamanti I evam.Ve: vgl. YL 145 V3 maiträsayasyänamtam paryamtam satvasamudrarn.Vf: vgl. YL 145 V4 simcyamäno drsyate.Ra: ergänze und lies n(i)<h>srtäbhi(h)7 Vgl. etwa YL 145 V5 (ni)hsrtäbhir dhäräbhih.Rb: mit den auf 145 V5 folgenden Zeilen lassen sich diese Wörter nicht verbinden; vgl.

jedoch die in YL 124 R2,6 und 125 V4 bewahrte Wendung tasmim samaye cittambhavati.

Rc: auch diese Zeile läßt sich nicht endgültig einordnen; vgl. jedoch YL 145 V6 u. 146V5 äsray(äp)r(amänatayä).

Rd: vgl. YL 146 R4 maiträbhi[se](ka)/// und 146 R5 °maiträbhisekas ca-s-tadrasa-paripürnah parvatah. Zu dem merkwürdigen Einschub eines s s. YL Anm. 15 adlocum mit Interpretation als Hypersandhi; in der vorliegenden Zeile ist der Anschlußjedoch als a[s] oder als a[ms] zu lesen, so daß auch im YL die Möglichkeit einerTextverderbnis nicht auszuschließen ist.

Re: vgl. YL 146 R5 catvära<h> pravähäh käcapäribhih sariram pürayamti.Rf: vgl. YL 146 R6 ksirapraväho nirgatya.

Abkürzungen

HARTMANN/WILLE = J.-U. HARTMANN, Klaus WILLE, „Die nordturkistanischen Sans-krit-Handschriften der Sammlung Hoernle (Funde buddhistischer Sanskrit-Hand-schriften, II)", Sanskrit-Texte aus dem buddhistischen Kanon: Neuentdeckungen u.Neueditionen, 2, Göttingen 1992 (Sanskrit-Wörterbuch der buddhistischen Texte ausden Turfan-Funden, Beiheft 4), S. 9-63.

SeyR, Rez.YL = David SEYFORT RUEGG, „On a Yoga Treatise in Sanskrit fromQizil", Journal of the American Oriental Society 87 (1967), S. 157-165.

SHT = Sanskrithandschriften aus den Turfanfunden, Teil 1-6, ed. Ernst WALD-SCHMIDT, Lore SANDER, Klaus WILLE, Wiesbaden 1965-1989 (Verzeichnis derorientalischen Handschriften in Deutschland, X,l-6).

YL = D. SCHLINGLOFF, Ein buddhistisches Yogalehrbuch (s. Anm. 2).

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316 Jens-Uwe Hartmann

Anhang

Lesungskorrekturen zum ersten der beiden oben publizierten Fragmente

Offenbar war bei der Verfilmung des ersten in Hartmann 1996: 132-133 (oben, S. 313)bearbeiteten Fragmentes (Sammlung Hoernle, Fragment ohne Nummer) eine linke Eckeumgeklappt. Dies zeigte sich erst jetzt, als von der British Library ein digitalisiertesBild zur Verfügung gestellt wurde. Die dadurch neu hinzukommenden Aksaras sind fettgedruckt.

r5 /// te pat[t] am badhnäti pändaram sam [c]. ///r6 /// [kü]tägaraih paripürnä d[r]s[y]am .[e] .. da ///vl /// .[uh]y. [tistham]ti v[i]muktipratisa.[v] ///v2 /// [k]. jväla[y]. te I prahänanupasya ///v3 /// .. paryamtam eva tarn phenaräsim sitala ///

In r5 ist offenbar (utpadya)te anzunehmen gegenüber utpadya YL (mit ausgefallenemAksara te!). Die übrigen Zusätze bestätigen den bereits aus dem YL bekannten Text.

Freundlicherweise hat mir Ursula Sims-Williams die Größenverhältnisse der beidenFragmente mitgeteilt: Das erste, größere, Fragment mißt 6,5 x 9,7 cm, das zweite 6,7x 4,5 cm.

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Neue Fragmente aus dem „Yogalehrbuch" 317,

Sammlung Hoernle, s. oben S. 313.

V

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318 Jens-Uwe Hartmann

Sammlung Hoernle, s. oben S. 314 f.

^

i. '&•*'*

r"'*'

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Drei weitere Fragmente aus dem YogalehrbuchJens-Uwe Hartmann

1. H. 150/84 und H. 150/76

1.1 Einleitung

Im Mai 2004 hatte Klaus WILLE (Göttingen) eine erste Abschrift der Nummern Hoernle150/53-102 von den Originalen in der British Library vorgenommen und mir anschlie-ßend freundlicherweise für eine Durchsicht zur Verfügung gestellt. Dabei konnten diezwei Fragmente H. 150/84 und H. 150/76 dem Yogalehrbuch (YL) zugewiesen werden,und es stellte sich rasch heraus, daß beide Bruchstücke aus demselben Blatt stammenund unmittelbar aneinander anschließen. Erst ein Vergleich mit den von NobuyoshiYAM ABE herausgegebenen Pariser Fragmenten des YL ließ jedoch eine genauere Ein-ordnung zu: Offenbar überschneiden sich die beiden neuen Hoernle-Fragmente teilweisemit einem der Blätter aus der Sammlung Pelliot, und diese Überschneidung legt nahe,daß es sich bei den Hoernle-Fragmenten um ein fast vollständiges Blatt einer relativkleinen Handschrift handelt. Wie unten im einzelnen ausgeführt, erlaubt diese Annahme,insgesamt drei Zeilen überzeugend zu ergänzen; sie darf daher als weitgehend gesichertgelten.

Wie YAM ABE schon für das Pariser Fragment vermutete,1 entstammt der Text wahr-scheinlich dem ersten Kapitel des YL, der „Übung der Häßlichkeiten (asubhaprayoga)'\wie SCHLINGLOFF den vermutlichen Titel übersetzt. Dieser Teil ist in der Handschriftdes YL leider extrem schlecht erhalten, und daher ist eine endgültige Zuweisung derPariser und Londoner Fragmente derzeit nicht möglich.

Der Text der vorliegenden Handschrift ist orthographisch recht fehlerhaft und teilselliptisch; beides zeigt sich deutlich, wenn man etwa den in r3 bewahrten Satzteil

tato lalatäd paväho dvitiyo näbhyah misritvä ...mit einer ganz ähnlichen Formulierung in YL 129R3 vergleicht:

punar bhrumadhyäd ekah praväho nirgacchati dvitiyo (nä)[bh]y(ä) misnbhütam ...Daraus ergäbe sich für das vorliegende Fragment mit allen notwendigen Korrekturenund möglichen Ergänzungen sowie unter Einfügung von Satzzeichen etwa folgendes:

tato lal<ä>täd <ekah> p<r>aväho <nirgacchati>, dvitiyo näbhy<ä>h, misritvä

„daraufhin geht ein Strom aus der Stirn hervor, ein zweiter aus dem Nabel; nachdemsie sich vermischt haben ..."

YAMABE 1997: 28 (unten, S. 334f.).

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320 Jens-Uwe Hartmann

Offenbar haben Fehlerhaftigkeit und Verkürzung im Ausdruck das Verständnis abernicht behindert. Im Verein mit der Tatsache, daß es sich um eine relativ kleine Hand-schrift fast in einem „Taschenbuchformat" handelt, könnte dies darauf hinweisen, daßhier ein transportabler Gebrauchstext vorliegt für jemanden, der mit der Anleitung imwesentlichen vertraut war und nur einer Gedächtnisstütze, einer Art Stenogramm, fürden Ablauf bedurfte. Noch etwas zeigt sich deutlich: Ganz anders als bei den kanoni-schen Texten, deren Wortlaut in Zentralasien zu jener Zeit offenbar einen verbindlichfixierten Endzustand erreicht hatte, war der Wortlaut von solchen Werken wie demYogalehrbuch keineswegs festgelegt, sondern flexibel und modifizierbar. Dement-sprechend sind die zahlreichen Textvarianten in den verschiedenen Handschriften, diebereits früher aufgefallen waren,2 wohl eher als Regelfall anzusehen, nicht als Aus-nahme und erst recht nicht als Überlieferungsfehler.

1.2 Transliteration3

Or. 15002/28 = H. 150/84 (4,2 x 10cm) + Or. 15002/20 = H. 150/76 (4,2 x 4,5);Faksimile s.u.4

Blatt 29, recto1 prahäya sa c. vitarkarahito vrajati saddham* parivartya ca [ta] .. + +2 [ca]turdhyänara o sam ädäya svamäsraye pravesayati • .[ri] + +3 tim ca tato la o latäd paväho dvltl[yo] näbhyah misritvä [s].i + +4 p. yati • lalätät purvam [v]icchidya[t]. tato näbhya • samudrapa + + +

verso1 vT spharitvä ä näbhes ca sihitmimagnäm äsrayam + + +2 ti • [ta]ta • pa o ripakäntäd yä sthiti pravesayati • .. + +3 tpädasthiti o vyutthänakausalam* sthityupari cittasam + +4 [rthajm marasamjnäbhävanä amgäräräsi/nijmagnam krtsnam sa + + +

1.3 Kommentar

Zu rl: saddharn* bleibt mir unverständlich.Zu r2: Vgl. in anderem Zusammenhang YL 129 R3 ca[t](u)r(dh)[y]änarasam ädä[ya].Zu r2 svamäsraye pravesayati: lies svam äsrayam oder sva-m-äsraye; im YL finden sich

beide Kasus, vgl. YL 136R1 tadäsraye pravisati und 144V1 äsrayam pravisamti.Zu r3: Lies lalätät p<r>aväho und vgl. die wahrscheinlich hierzu gehörige Stelle P 9.1

vl. Vgl. auch die ähnliche Formulierung in YL 129R3 dvitiyo (nä)[bh]y(ä) misri-bhütam.

2 HARTMANN 1996: 131 (oben, S. 312), YAMABE 1997: 30 und 35 f. (unten, S. 336 und 339).

Klaus WILLE habe ich für die Überprüfung der Lesungen zu danken. — Das Fragment 150/76 istkursiv gesetzt.

Dank gilt dem British Library Board für die Publikationserlaubnis und insbesondere Ursula SlMS-WILLIAMS für ihre Hilfe bei der Beschaffung ausgezeichneter Reproduktionsvorlagen.

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Drei weitere Fragmente 321

Zu r3/4: Vor dem Hintergrund von YL 165R4 sahanäbhi[ni](h)[s](rt)[e](naprav)ähenamisnbhütah [s](th)itim äpürayati möchte man an eine Ergänzung [s](th)i(timä)p(ü)<ra>yati denken. Die dabei zu Beginn von Zeile 4 erforderliche größereKorrektur scheint angesichts des ungemein fehlerhaften Textes zwar nicht ausge-schlossen zu sein, bleibt aber natürlich unsicher.

Zu r4: Lies vicchidyate (das Fragment hat hier einen Riß, und die beiden Teile über-lappen sich etwas). Vgl. YL 129R3/4 pürvam bhrumadhyäd vicchidyate I tatonäbhyäh und 147V2.

Zu r4/vl: Wohl zu samudrapa(ryamtam prthi)vi<m> spharitvä zu ergänzen, vgl. YL116V3,4, 129V1 und P 9.1 rl zu dem Ausdruck samudraparyamtä prthivi/mahä-prthivl.

Zu vl: Vgl. P 9.1 va + + sph(a)ritvä äna[bh], [s] c. (s)th(i)tinim(it)[t](a)/// (s. YAMA-

BE, unten, S. 332); sicher zu (s)th(i)tinim(ag)[n](am äsrayam) zu korrigieren. Vgl.auch YL 129R3 prathi[v]i (für prthivfm) spharitvä.

Zu v2: Der Punkt nach tata ist hier möglicherweise als Visarga aufzufassen, aber dasVerständnis der Zeile bleibt unsicher.

Zu v2/3: Ergänze zu (etad u)tpäda° und vgl. P 9.1 vb etad utpädasthitivyutthänakau-salam* II (s. YAMABE, unten, S. 332).

Zu v3/4: Ergänze zu cittasam(vegä)rtham mara<na>samjnäbhävanä und vgl. P 9.1 vbsthityupari cittasamvegärtham marana/// (s. YAMABE, unten, S. 332). Zwar ließesich das erste Aksara der Zeile v4 auch als [rkham] lesen, da ein Abstrich links eherauf kh als auf th deutet, aber die Parallele in der Pariser Handschrift läßt keinenZweifel daran, daß ein th mindestens zugrunde gelegen haben muß.

Zu v4: Vgl. P 9.1 vc ///[n](i)magnam krtsnam sasuräsuralokam pasyafmjti (s. YAMABE,unten, S. 332).

Wenn die Vermutung zutrifft, daß es sich um ein fast vollständig erhaltenes Blatthandelt, dann läßt sich der folgende Wortlaut rekonstruieren (nur Ergänzungen undKorrekturen der vermutlichen Verschreibungen sind als solche gekennzeichnet): ... (rl)prahäya sa c(a) vitarkarahito vrajati saddham* parivartya ca [ta] + + + (r2) catur-dhyänarasam ädäya svamäsraye pravesayati • .ri + + (r3)tim ca tato lal<ä>tädp<r>aväho dvitiyo näbhy<ä>h misritvä s(th)i(tim ä)(r4)p(ü)<raya>ti lalätät purvamvicchidyat(e) tato näbhy<äh> * samudrapa(ryantam prthi)(\l)vim spharitvä ä näbhesca sthitinimagnäm äsrayam + .+ + (v2)ri • tatah paripakäntäd yä sthiti pravesayati •(etad u)(w3)tpädasthitivyutthänakausalarn* sthityupari cittasam(vegä)(v4)rtharn rnara-<na>samjnäbhävanä amgäräräsinimagnam krtsnam sa(suräsuralokam pasyati) ...

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322 Jens-Uwe Hartmann

2. Hoernle 156 unnumbered (Or. 15003/257)

2.1 EinleitungInzwischen wurde eine nicht unerhebliche Menge von bisher unbekannten und unbe-arbeiteten Sanskrit-Fragmenten in nordturkistanischer Brähmi aus der Hoernle-Samm-lung im Nachlass von H.W. BAILEY aufgefunden.5 Sie wurden in die British Libraryüberführt und dadurch wieder zugänglich gemacht. Klaus WILLE konnte auch vondiesen auf drei Gruppen aufgeteilten Fragmenten (Hoernle 150/53-102 [50 Fragmen-te];6 Hoernle 156 unnumbered 1-289; Hoernle 149 unnumbered [etwas mehr als 400Fragmente]) Abschriften anfertigen, die er mir für eine Durchsicht zur Verfügungstellte. Dabei konnte ein Fragment zweifelsfrei dem YL zugewiesen werden; bei einemzweiten, kleineren Fragment ist die Zugehörigkeit wahrscheinlich, aber nicht gesichert.7

Der Text des größeren Fragments entspricht YL 131R3-132V5.

2.2 Transliteration8

Or. 15003/257 = H. 156 unnumbered (ca. 5 x 4,2 cm)recto1 /// [n]dun iva spandam[ä] + ///2 /// rudhäms ca buddhäm [p]. [sy]. ///3 /// + .'. pasyat[i a] .. ///4 / / / + . . ca r. [t]n. [v]r[ks]. ///5 /// + + .. ta .. + + ///

versov /// + + [bhä]ge[n]. + + ///w /// + .. pari .. r[m]. .. ///x / / / + . . [k]aramthaih [p]r + ///y /// [vi] pürnäm ((pasyati)) [p]asya[t]. [s c]. ///z /// [s]ya [k]rmayas[r] + ///

5 Näheres dazu s. Prods Oktor SKLERV0, Khotanese Manuscripts from Chinese Turkestan in theBritish Library, A Complete Catalogue with Texts and Translations, With Contributions by Ursula Sims-Williams, London 2002 (Corpus Inscriptionum Iranicarum, Part II Inscriptions of the Seleucid andParthian Periods and of Eastern Iran and Central Asia, Vol. V: Saka, Texts VI), p. xlii.

6 Dazu s. auch K. WILLE, „Some recently identified Sanskrit fragments from the Stein and Hoernlecollections in the British Library, London (1)", Annual Report of the International Research Institute forAdvanced Buddhology at Soka University for the Academic Year 2004, vol. 8, Tokyo 2005, pp. 61 f.

7 Hoernle 156 unnumbered (Or. 15003/31); die Zeilen Ax ///pürnam drsya(te)/// und B3 ///toyogäcä(ra°)/// weisen nachdrücklich auf einen Text wie das YL, lassen sich aber bisher nicht zuordnen.

8 Das Fragment ist praktisch gleichzeitig publiziert in Klaus WILLE, „The Sanskrit Fragments Or.15003 in the Hoernle Collection", The British Library Sanskrit Fragments, vol. I, ed. Seishi KARASHIMAand Klaus WILLE, Tokyo (Buddhist Manuscripts from Central Asia), S. 65-153; dort ist auch einFaksimile beigefügt.

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Drei weitere Fragmente 323

2.3 Kommentar

Zu rl: Vgl. YL 131R3 aväsyä[ya]bindün iva spandamänam pa[s]yat[i].Zu r2: Vgl. YL 131R4 [ta](dadhirü)[dhä](m)s ca buddhän pasyati.Zu r3: Die Zeile fällt offenbar genau in die Textlücke in YL.Zu r4: Vgl. YL 131R5 sa ca ratnavrksah.Zu vw: Offenbar zu pari(ka)rm(a) zu ergänzen, vgl. den in YL 132VIff. mehrfach

vorkommenden Begriff.Zu vx: Vgl. YL 132V4 ///[ry](ai)s ca karanthaih prthivim citäm pasyati und den

Hinweis von Schlingloff auf das Wort karantha, dessen Bedeutung sich bislangnicht erschließen läßt (Anm. 1), dessen Lesung aber hier bestätigt wird.

Zu vy: Vgl. YL 132V5 p(r)[th]i(v)i pürnärn pa(s)y(ati)//AZu vz: Möglicherweise sind die Aksaras genau in die Lücke vor YL 132V6 ///[rna]-

yas[k](r)totpadyamte einzuordnen. Die Bedeutung — und die Lesung des auf -yasfolgenden Aksarateiles — bleiben allerdings unklar.

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324 Jens-Uwe Hartmann

Or. 15002/28 = H. 150/84 und Or. 15002/20 = H. 150/76.

*

•? T

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Fragments of the "Yogalehrbuch" in the Pelliot Collection*

Nobuyoshi Yamabe

Introduction

In 1964, Dieter Schlingloff published an edition and German translation of an otherwiseunknown Sanskrit meditation manual1 mainly based on a birch-bark manuscript (SHT150)2 brought by the third German "Turfan" expedition from Qizil (in the Kucha area).3

This text ("Yogalehrbuch" [FL]),4 which has been made available to us through Schling-loff's painstaking work, discusses various visions of Buddhist meditators (yogin or yo-gäcärä) in the following sections:

I. asubhaprayoga, "the practice of [the meditation on] the disagreeable"II. änäpänasmrtibhävanä, "the practice of mindful inhaling and exhaling"

III. dhätuprayoga, "the practice of [the meditation on] the elements"IV. skandhapanksä, "the examination of the aggregates"V. äyatanapanksä, "the examination of the sense realms"

VI. pratityasamutpädapanksä, "the examination of dependent origination"VII. maitn, "friendliness"

VIII. karunä, "compassion"IX. muditä, "joy"X. upeksä, "equanimity"

XL anusmrti, "calling to mind"i. buddhänusmrti, "calling the Buddha to mind"ii. dharmänusmrti, "calling the Dharma to mind"

This is a slightly revised version of the article I published under the title "New Fragments of the'Yogalehrbuch'" in Kyushu Ryükoku Tanki Daigaku kiyö XJMni^MMi^^i^ (Bulletin of KyüshüRyükoku Junior College) 43:11-39, 1997. Therefore, my statements in this article in principle reflect thesituation as of 1997.1 thank Professor Jens-Uwe Hartmann (Universität München) for giving me the oppor-tunity to revise my paper, Madame Monique Cohen (Bibliotheque Nationale) for permission to publish afacsimile reproduction of Pelliot Sanskrit nos rouges 9.1-6, President Eshö Kawasaki JHlHf ÄSt (KyüshüRyükoku Junior College) for permission to publish this version of the paper, and Professors Robert Kritzerand Elizabeth Kenney for checking my English.

1 Schlingloff 1964a.2 See Waldschmidt, Clawiter, and Holzmann 1965, 85-86.3 For more information concerning this manuscript, see Schlingloff 1964a, 9-22; 1964b, 146-47.

The facsimiles of this and three other manuscripts of the same text were later published as Schlingloff 1966.4 Owing to the fragmentary nature of the manuscripts, neither the title nor the author of this work

was confirmed. For this reason, Schlingloff tentatively calls it "ein buddhistisches Yogalehrbuch" based onits contents. In this paper, I would also like to call this text "Yogalehrbuch" out of respect for its meticulouseditor. Although Schlingloff is not using this word as a proper noun, this German word would sound some-what like a proper noun in the English context.

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iii. samghänusmrti, "calling the monastic community to mind"iv. silänusrnrti, "calling morality to mind"v. devatänusmrti, "calling deities to mind"

These are the items widely seen in the Ägama/Nikäya literature and in the meditation textsof both the Sanskrit and Pali traditions (Inokuchi Taijun # 7 P MW 1966, 9-14; DavidSeyfort Ruegg 1967, 158-60). In particular, as Schlingloff points out (1964a, 27-28), thistext draws heavily on the Mahäsatipatthänasutta (DTghanikäya 2:290-315 [No. 22]) andthe Satipatthänasutta (Majjhimanikäya 1:55-63 [No. 1.10]), corresponding to the *Snirty-upasthänasütra (Nianchu jing) ^ j ß ^ n in the Madhyamägama (Zhong ahanjing) ^ H ^jjfg Tl:582b-84b (No. 26 [98]).

Concerning the school affiliation, based on the agreement in doctrinal and cosmolog-ical framework, Schlingloff considers this text to be a Sarvästiväda work (1964a, 10; 30-33). Inokuchi (1966, 12-14) reaches a similar conclusion based on the structural similar-ities between the YL and the Damo duoluo chanjing ^ JP^J§ /WI§ ("The MeditationManual of Dharmaträta," T15:300c-25c [No. 618]), a meditation manual (yogäcära-bhümi) traditionally attributed to Dharmaträta, but now generally to Buddhasena,5 a med-itation master in northwest India.6 On the other hand, based on the distinctive languageuse, Schmithausen (1970, 109-13; n. 257) and Enomoto Fumio (1984, 21-25) suggestthat the YL belonged to the Mülasarvästiväda tradition.7 Schmithausen further points outthat the emphasis on the bodhisattva ideal in this text suggests a link to the Mülasarväs-tiväda tradition (1970, n. 257).

We should note here that the YL is not merely a text that describes the traditionalmethods of meditation. The YL not only has a strong bodhisattva ideal (Schlingloff 1964a,54-56; Ruegg 1967, 160-61); it is also filled with peculiar visions (e.g., pearl necklacescoming out of the head of the meditator [127R4-5]8); and it even has some apparentlyTantric elements (such as abhiseka, "consecration," see Ruegg 1967, 162ff.).9 What isparticularly interesting to me is that similar mystical visions are found in some of themeditation/visualization texts allegedly translated into Chinese in the early fifth century.10

For example, we find the following passage in this text (160V2-R1 [on upeksä, "equanim-ity"]; cf. Ruegg 1967, 162):

5 On the Damo duoluo chanjing, see, for example, Lin 1949, 341-51, and Yamabe 1999b, 72-76.6 In the Chu sanzang ji ji t t i H ü f E H ("A Collection of Prefaces to the Chinese Tripitaka,"

T55:66c26 [No. 2145]), he is said to have taught in Jibin WM , lit., "Kashmir." See Yamabe 1999b, 75. Forthe exact meaning of "Jibin" in Chinese texts, see Enomoto 1993.

For Enomoto's present position on the meaning of "Mülasarvästiväda," see Enomoto 2000.For the conventions used for quoting from the YL, see n. 21 below. On these visions in general, see

Schlingloff 1964a, 33-54; Ruegg 1967, 165.Abhiseka itself is not unique to Tantric texts, but judging from the general atmosphere of the YL, it

does not seem far-fetched to understand the abhiseka in the YL in Tantric contexts. I have discussed thesignificance of abhiseka in Buddhist visualization in more detail in Yamabe n.d.

These texts are usually classified into two categories: chanjing /WIM, "meditation manuals," whichlargely follow the framework of "Hmayänist" meditative practice, and guanjing IS IM, "visualizationsütras," which take the format of Mahäyäna sütras.

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Then a sword comes out of the navel of the meditator and arranges the six partsof (?) the meditator's body separately on his skin.11...

Then, in the same way, the swords that have come out of the body of the medita-tor arrange the whole sea of sentient beings according to the six elements and thenon-sentient according to the five. With both hands the [meditator] examines theseelements one by one; these [elements] are equally examined. Then he says: "This isthe earth-element, this is also the earth-element, this is the water-element, thus up tothe consciousness-element. This is devoid of Self and its possessions, this is alsodevoid of Self and its possessions." Then ... six parts [representing] the six elementsburn by the fire of aversion.12

This should be compared with the following passage from the Wumen chanjing yaoyongfa 5iP!;W^S^ffl& ("Essential Methods of the Meditation Manual Consisting of FiveGates," T15:326c3-8 [No. 619]):13

The master says [to the meditator]: You must by yourself visually divide [yourown body] into five parts.... If [your] body has been successfully broken down intofive parts, then [you] realize that there is no Self; even each part has no Self. Thus[your] mind becomes established in the gate of the samädhi of no-Self. If you seeswords coming out of your limbs all over during the samädhi, and if brightflames come out of the blades of all of these swords, this is called the object of thewisdom of no-Self.

Since many of these Chinese meditation texts, most importantly the Guan wuliangshoujing l i i f g ("The Sütra on the Visualization of Amitayus," T12:340c-46b [No.365]), are of dubious origin, similarities with the YL can be important clues to clarify thereal provenance of these texts.14 Therefore, not only in the history of Buddhist meditationin general but also from the point of view of East Asian Buddhism, the YL can be a veryimportant text. Nevertheless, except for two helpful reviews (Inokuchi 1966; Ruegg1967), this text has not drawn much attention from scholars so far.15

tato yogino nabhyah sastram nirgacchati / yoginas casrayam sad bilam bhagasas taccarmanyavasthä(payati/) (160V2), corrected according to the editor's notes.

12 tato yogäcäräsrayanihsrtäni sasträni tadvad e(va saddh)[ätu]vibhägena krtsnam satvasamudramavasthäpayanti asatväkhyam ca pam[cadh]ätuvibhägena (hast)[ä](bhyäm ekaijkasas täm dhätüm tulayati/ te samam tulyamte tatah kathaya(ti/ ayam a)pi prthividhätur ayam api prthividhätuh ayam api abdhäturevam [yä](vad vijnänadhätuh / ayam apy ätm)[ä]tmiyavirahito 'yam apy ätmätmiyavirahitah tat[o]ya saddhätusadbiläni nirvidägninä jvalamti (160V5-R1). Corrected according to the editor's notes.

'l'3 '

14 The "Sütra on the Visualization of Amitäyus" itself does not share many elements with the YL. Thissütra, however, is closely related to the Guanfo sanmei haijing Ü#£Hlft$lfM ("Sütra on the Ocean-LikeSamädhi of the Visualization of the Buddha," T15:645c-97a [No. 643]) and the latter does have significantsimilarities to the YL.

15 In addition, Deleanu 1993, 6 and Öminami 1995, 73; 83 both lightly touch upon the YL in compar-ison with Chinese texts. There are also brief reviews of Schlingloff 1964a (and 1966): Berger 1967, Horsch1967, and Meier 1970. (I owe the references to these three reviews to Bretfeld 2003, 205). For extensivediscussions of the content of the YL, see Yamabe 1999a, 1999b, 300-352; and Bretfeld 2003.

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Other than the birch bark manuscript from Qizil (SHT 150), Schlingloff identifiedthree small fragments of the same text in the German collection: two (SHT 164a and 183a)also from Qizil and one (SHT 407a) from Shorchuq (Schlingloff 1964a, 23; Waldschmidt,Clawiter, and Holzmann 1965, 93-94; 103; 185).16 In addition to these, Jens-Uwe Hart-mann found two relevant fragments in the Hoernle Collection, London (photo Nos. 170,178).17 He further took note of another manuscript in the Pelliot Collection, Paris {PelliotSanskrit nos rouges 9.1-6), which bears the note made by Bernard Pauly: "Voir:SCHLINGLOFF (D.). Ein Buddhistisches Yogalehrbuch. "18 On the other hand, the samePelliot manuscript was reprinted in the Dunhuang Dazangjing Ifcill^JiScfM ("DunhuangBuddhist Canon," 62:19-25) and came to my attention.

An edition of the Hoernle manuscripts has been published by Hartmann in the Fest-schrift for Professor Schlingloff (Hartmann 1996). The exact provenance of the Hoernlemanuscripts cannot be confirmed, but Hartmann considers the Kucha area as the likelyorigin (ibid., p. 129; Hartmann and Klaus Wille 1992, 18ff.)

On the other hand, the fragments numbered 9(2), 9(3), and 9(4) are marked as "DA,"and according to Monique Cohen (Bibliotheque Nationale, Paris), who has kindlychecked the notes of Bernard Pauly on my request, they are from the court of the conventof Duldour-äqour (in the Kucha area). The other fragments numbered 9 must be from thesame document (pers. comm. 1993). The manuscript is written on paper (Cohen pers.comm. 1994) in North Turkestan Brähml type a-b, which, according to Lore Sander (for-merly Museum für Indische Kunst, Berlin), "indicates a little younger date (7th/8th cen-tury A.D.) than the paper manuscript [No. 164a] from Qizil used by Schlingloff (pers.comm. 1993; see also Sander 1968, 46).

Transcription and Translation

Here I give a transcription of Pelliot Sanskrit nos rouges 9.1-6 with notations. This tran-scription is based on a microfilm (R. 44581) prepared by the Bibliotheque Nationale.19

The first folio was broken into four fragments, which have been put together into twoparts20 and numbered respectively as 9.1 gauche and 9.1 droite, but I have transcribed

16 Serial numbers given above are those given in Waldschmidt, Clawiter, and Holzmann 1965.17 Since these Hoernle fragments carry no number, Hartmann specifies the Hoernle manuscripts by

the photo numbers of the microfilm made by India Office Library. See Hartmann and Klaus Wille 1992,20-21. The manuscripts in question are listed in ibid., 37; 41. Additional fragments of the YL Hartmann hasrecently identified in the Hoernle Collection will be discussed in his paper in this volume.

18 Seelnokuchi 1989,8-10.I thank Madame Monique Cohen for permission to study this manuscript and publish the result

thereof. I further thank Dr. Lore Sander for her assistance at the early stages of this project. ProfessorStanley Insler, Yale University, kindly brought a microfilm of the relevant manuscript for me from Paris. Iowe particular thanks to Professor Jens-Uwe Hartmann, Humboldt-Universität zu Berlin, who generouslychecked my transcription and gave me many helpful suggestions. Needless to say, any remaining errors aremy responsibility, but this paper would certainly have been impossible without the help of these people.(These are the acknowledgements made in the original version, and the affiliations of the mentioned peopleare as of 1997.)

20 I owe this information to Cohen (pers. comm. 1996).

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them continuously. Since the folios other than the first one are badly damaged, I havetranslated only the first folio.

In these translations, in order to facilitate a comparison with the transcription, I at-tempted to reflect the line break of the transcription in the translation as much as possible.Since the manuscript is fragmentary, in any case it is very difficult to translate it intoidiomatic English. For these reasons, sometimes I could not avoid irregular English syn-tax. This translation should be treated as a tentative device to approach the manuscript.21

9.1 recto22

1: (pa)syati / saku[m]nd[ä] antahkosthägabha str[Im] tata suc[i]pa[rip]ü[r]n[ä]<m> katanä-dyam lambamänäm pasyati / eva<m> /// sv(a)m [ä]&rayam tadvat sarvasatvän samud-raparyamtäy<ä>h [p]r[th](i)vyäh23 pasyati durbalasa(m)jn[ä]24 [g]. [hi] t. [b]. +

2: .. samskäragatam patamtam iva pasyati cürnasamjiiäyä<m> cü[r]nlkrtam bhas-maräsivad avasthitam svam äsra(yam) /// (samudraparyantä)25yäm prthivyäm0 tatahmätrpitrsamyogäc chukrasonitam pasyati tadabhiratam ca vijnänam tatah kalalä(rbu)-

3: (da)p(e)slgana26prasäkhänukramenäbhinirva[r]tamä < O > nam pasyati /jätasyaca [b](älakumära-)27 III (pa)syati / evam nänärogopahatam mryamänam28 mrtam[n]irhryamänam29 imasliiastham vimlakädi yäva-

21 In the following transcription, I basically follow the conventions used for the transcriptions of theGerman Turfan Collection (e.g., Schlingloff 1964a, 58; Hartmann 1996, n.18): [] = partly damaged letters; ()= supplements by this editor; more uncertain supplements are given in italics in parentheses; < > = supplementswithout lacunae; {} = unnecessary letters erroneously added to the manuscript; two points (..) indicate anillegible letter; one point (.) indicates an illegible or lost constituent of a letter; + indicates a lost letter; and ///shows a break in the manuscript. Further, < O > indicates the area of a punch-hole, and 0 stands for a viräma.

"Read" in the footnotes shows standard spellings. For the following undoubled dentals, however,I do not correct them: satva (for sattva); bhitvä (for bhittvä); badhvä (for baddhvä).

For parallels, significant agreements of some length are marked with black bold letters, while lessmeaningful similarities are marked with gray bold letters.

" Sch" refers to the text transcribed in Schlingloff 1964a. References to this text are given by thefolio and the line numbers rather than the page and the line numbers. Here "V" refers to Vorderseite (=recto) and "R" to Rückseite (= verso); note that "V" does not stand for verso, nor does "R" for recto. "P"refers to the Pelliot manuscript. "H" refers to the Hoernle manuscript.

22 I use the folio numbers shown in Inokuchi 1989, 8-10. Strictly speaking, it is not certain if theyreflect the original order of the folios, nor do we know how the recto and verso of the folios were deter-mined. Nevertheless, for the sake of convenience, I follow this numbering system. At least in the case ofPelliot Sanskrit n° rouge 9.2, the recto and verso seem to be correctly marked, judging from the parallel linesin the YL I thank Jens-Uwe Hartmann for drawing my attention to this point.

23 Read samudraparyamtäyäm prthivyäml Cf. {samudraparyantä)yäm prthivyämo in the next line.24 Read samjnäyäml Cf. cürnasamjnäyä<m> in the next line.25 Cf. samudraparyamtäy<ä>h prth(i)vyäh in the previous line and the parallel passages to that line

shown below.26 Read ghana.27 Cf. Sch 129V6 quoted below as a parallel passage to this line. Cf. pamca garbhävasthäh kalalär-

budapesighanaprasäkhävasthäh pamca jätävasthäh bälakumärayuvamadhyavrddhävasthä ity (Abhidhar-makosavyäkhyä, U. Wogihara ed., 198.32-33, quoted in Schlingloff 1964a, p. 88, n. 1).

28 Read mriyamänam.29 Read nirhriyamänam.

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4: (c cz7)rnitam krtsnam jagat pasyati / svam cäsrayam tata30 < O > cflrnapurusaka ut-padya[t]e /// tato 'bhisekah caturbhyah samudrebhyah purusä jalakumbhän äd<ä>yayogäcäram snäpayamti / evam

5: + + + + h mürdh(a)c(ch)i(dr)ena ca sarpistailäbhyäm pü < O > rayamti / tata uparip[ürn].m /// .. accham cäsrayam suvarnasaläkäsadrsam sni(g)dh(am) suvarna<m>31

sa<m>paripürnam drsyate tato läläte ..6:+ + + + + + + + + + (sa)l[äk]ä[s](aJria/z) p(ra)väho nirgacati34 [sa] prthivT<m>

bhi(tvä) + + + + /// + + + .. .[tv]ä tatah kämcanamandalam äbomandalam35

vä[yu]mandalam ca bhitvä parivart<y>a36 näbhyäm ..7: (gauche not available) /// + + + + + .. .e + .. .h. m. [kh]ä[n]ih ä + + m .i

.[i] +r..m .i [ h ] i . . . . + +

Parallels:37

1: chidrlkrtam / S¥ani I(srayam) (116R3, asubha)yävat samudraparyamt(äm mahäprthivim) (116V3, asubha)(samu)[d]raparyamtäyäm sarvasa[t](vä)m (116V4, asubha)samudraparyamtä mahäprthivim äpürya (129V2, dhätu)

2: (sukhasa)m[j]näyäm / jvalamti duhkhasamjnäyä (126R4, änäpänasmrti)yä cürnlkrtam bhasma (116R4, asubha)tatah sarvam vislrnam cflrnibhütam väyumandalaparyamtam adhah (129V3-4,dhätu)punah kalalävastham dhätusatkam pasyati (129V4-5, dhätu).

3: arbu(dap)e(slghanapra)säkhänukramena / [va]rdhamänam pa[sya]tijäyamänam bälakaumärayau[va](madhyavrddhä) .. .. clryavyädhitam(129V6, dhätu)(S)m(a)Sänam iva pasyati (115V4, asubha)

4: (ya)th[o]ktah cfirnapurusaka utpadyate / tadanamtaram abhisekenäsra(yamprmayan) (129R1, dhätu)

6: (praväho nirgatah)38 prthivlmandalam bhitvä narakäm pretäs cäva[bh](äsyakämcana)[ca]k[r]am bhitvä äpmandalam väyumandalam äkasadhätum ava-bhäsya (pa)rivartya näbhyäm pravisya (129R1-2, dhätu)

30

31 Read snigdhena suvarnenal32 Read pasyati]33 Read laläte.34 Read nirgacchati.

Read abmandalam.Parivarta<ti> is also possible, but considering Sch 129R1-2 quoted below as a parallel passage to

this line, parivart<y>a is more likely.37 Hereafter I quote from Sch without correcting irregularities.

The closing parenthesis is missing in Sch, but I assume that this is the end of the supplemented part,because line 1 ends here.

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Fragments of the "Yogalehrbuch" in the Pelliot Collection 331

Notes:1: The top edges of 9.1-4 recto are preserved, so the assigned line numbers are

reliable.Svam äsrayam is an extremely common expression in the FL, and so if alone, thiscorrespondence may well be a coincidence. Nevertheless, we should considerthat both manuscripts have -yä cürnikrtam bhasma in common in the immedi-ately following lines.For samudraparyamtäy<ä>h prth(i)vyäh, compare the Abhidharmakosabhäsya(P. Pradhan, 2nd ed., 338.8): yävad vihärärämaksetrakramena samudrapary-antäm prthivim asthisamkaläm pürnäm adhimucyate.

2: For cürnasamjnä, compare the Satipatthänasutta (Majjhimanikäya 1:58.37-59.1): atthikäni pütini cunnakajätäni, so imam eva käyarn upasamharati.

4: Cürnapurusaka, "a powder man," must be the personification of oneselfsmashed into ashes in line 2.

7: This line is not preserved in 9.1 gauche.

Translation:39

1: {gauche untranslated)... in the same way, one sees one's own body as well as all sen-tient beings on the ground all the way to the ocean in the meditation on feebleness....

2: in the meditation on powdered [bones], one sees as if [one's body] belonging to theconditioned elements were falling down; one's own body powdered and resting like aheap of ashes... on the ground (all the way to the ocean).40 Then he sees a white andred [combined drop] from the union of the mother and the father, and the consciousness[of the gandharva] roused by the [scene]. Next, kalala, arbu-,

3: -da, pesT, ghana, and prasäkhä\ he sees [the fetus] growing in this sequence. Then hesees [the growth] of the [newly] born [in the sequence of] (baby, child, ...).41 In thesame way, [he sees his body] harmed by various diseases, dying, dead, being carriedaway, lying in a charnel ground, [becoming] blue and so forth until

4: (being powdered); he sees all beings and his own body. Thereupon, a powder manarises.... Then, abhiseka. People bring water jars from the four oceans and bathe themeditator. Thus

5: ... they fill [the body?] through a hole on the head with ghee and sesame oil. After that,he sees filled up... and a body similar to a golden stick filled with glossy gold (?).42

Thereupon, on the forehead, ...6: ... a stream (similar to) a stick comes out. Penetrating the earth ... then having pene-

trated the gold-circle, the water-circle, and the wind-circle, coming back, into the navel

7: (not translated)

39 In the translation, () indicates the supplement in the transcribed text and [] an explanatory supple-ment. Therefore, the square brackets in the translation do not correspond to those in the transcription.

40 Seen . 25.41 See n. 26.42 See nn. 31 ,32 .

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9.1 verso

a: (gauche not available) /// + + + + + + + + [p]r(a)[väh](o) [d]v(i)t(Iyo) [n](ä)[bhy](äh)+ .r. .r[t]v.43 [s]th. t. .e + .. t + + + +

b: + + + + + + + + + + + .. tä.r + + sph(a)ritvä ä na[bh](e)[s]44 c(a) [s]th(i)ti-nim(ag)[n](am)45 + /// + + + + + / etad utpädasthit[i]vyutthänakausalam0 // sthityuparicittasamvegärtham marana46 ..

c: + + + [n](i)magnam47 krtsnam sasu < O > räsuram lokam pasya{m}ti [c]. ../// .ät sva äsraye pasyati / äpändulohitamrttikäsadrsa äslvisah prthivTdhltoli48

tülasäl[äka]-49

d: (sa)drsah äbdhltoh50 amgärasaläkäsadrsa(h)51 < O > tejodhätoh52 abh-msalä[k](äsadrso väyudhäioh)53 III [th]. m utsadTbhüte saptottaram äsTvisasatamsambhavamti / tat saptottaram marmasatam samnirodhayi-

e: (tvä) tisthamti mrtpravähas ca mürdhnäh54 pravisya sa < O > rvasrotämsi badhvätisthamti + /// lokam0 äbdhätau55 kupite saptottaram äslvisa[s](ata)m [ä]b-dhätväsTvisäm56 nirgatya saptottara<m> marma-

f: [s](a)ta<m> snäyüm kledayamti tesu klinnesu [s]. [m] .. [yä] vislisyante niscestamsvam äsrayam lokam ca + /// .äs tävamta evlilvisl57 tävat[s](v) eva marma[s]u .. [t].[e58 s]näyüm dahyamti niscestam svam äsrayam sar(va)-

g: satväms caprthlvlm59 patamtam iva pasya(t)i (sna)[yu] .. .e . .pi te . . ..(sa)läkävarnastävanta [e](va) /// [kh]avinigatair asibhih .. .r c[chi]n[da]nti / nis[c]es(ta)[m] äs(ra)yamlo[k](a)m [c]a pasyati ga[le] [c]a vibä .. + +

43 This should perhaps be restored as misritva. Cf. tato lalatad pravaho dvitifyo] nabhyah misritva[s].i (H 150/84 + H 150/76, leaf 29, recto, line 3, discussed in Hartmann's paper in this volume). I thankHartmann for allowing me to refer to his draft.

44 Read näbhes. See n. 45.5 After this, äsrayam should probably be supplemented. Cf. spharitvä ä näbhes ca sthitinimagnäm

äsrayam (H 150/84 + H 150/76, leaf 29, verso I, discussed in Hartmann's paper in this volume).After this, apparently samjnäbhävanä should be supplemented. Cf. [rtha]m marasamjnäbhävanä

amgäräräsi[ni]magnam krtsnam sa (H 150/84 + H 150/76, leaf 29, verso 4, discussed in Hartmann's paperin this volume).

47 Apparently, amgäraräsi- should be supplemented before [n](i)magnam. See n. 46.48 Read-tos.49 Read saläkä-.50 Read (sa)drso 'bdhätor.51 Read -sadrsas.52 Read tejodhätor.

This is what one would expect from the context.54 Read -äl55 Read äbdhätau.

Read abdhätväsivisänäm.57 Read äsTvisäs.58 The e may be v.59 Read prthivim.

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Fragments of the 'Togalehrbuch" in the Pelliot Collection 333

Parallels:c, d, f: catväras ca mahäbhütäsl[v]i(sä) (117R2, asubhä)

tatra ca / äslvi(sä) dhätuvarnäh (129V5, dhätu)

d: amgärasaläkäsadr[s](a) (117R3, asubhä)tarn samnirodhayit[v]ä (117R4, asubhä)

Notes:a: The top edge is damaged, so this may not be the first line. Therefore, instead of

assigning line numbers, I indicate the line by letters of the alphabet (similarlybelow). Also, note that 9.1 gauche does not have this line.

c-d: In Buddhist texts, the four elements (mahäbhüta) are frequently compared tofour snakes. See the Samyuttanikäya {ÄsTviso, 4:172-75 [No.35.197]) andLamotte [1949J1981, 702-7.

d: Based on the common occurrence of amgärasaläkäsadrsa, we can probably sup-plement tejodhätoh after amgärasaläkäsadrsa in Seh 117R3.

Abhrasaläkä, "a stick of cloud," does not appear in Sch, but abhraküta, "a peakof cloud," frequently does. See the index to Sch.

Also, tarn in Sch 117R4 should probably be restored as tat saptottaram mar-masatam.

e: For kupite, "agitated," compare the following passage from the Samyuttanikäya(Äsiviso, 4:173.2-6): yadä ca kho te ambhopurisa imesam catunnam äsTvisänamuggatejänam ghoravisänam anhataro vä annataro väkuppissati // tato tvam am-bho purisa maranam vä nigacchissasi maranamattam vä dukkham //

f: On the verb klid-, "moisten," perhaps the following passage from the Pitäputra-samägamasütra should be noted for comparison (quoted in the Bodhicaryä-vatärapanjikä, P. L. Vaidya ed., Buddhist Sanskrit Texts 12:238.23-25): bhavatiMahäräja samayah, yad ayam käyah smasänaparyavasäno bhavati / tasya tatkakkhatatvam samklidyamänam samnirudhyamänam na pürväm disam gac-chati, na daksinäm, na pascimäm, nottaräm, nordhvam, nädhah, nänuvidisamgacchati.

Translation:a: ... a second stream from the navel, (mixing,) ...b: ... filling, and up to the navel, ... (the body) sunk in the site .... This is the mastery of

arising, staying, and coming out [of meditation?]. Above the site, in order to make themind dejected, (the practice of meditation on) death ...

c: ... he sees the whole world including gods and demons (sunk [in] a heap of charcoal).... He sees in his body a snake similar to pale-red clay [representing] the earth-element,[a snake] similar to a cotton stick

d: [representing] the water-element, [a snake] similar to a stick of charcoal [representing]the fire-element, [a snake] (similar to) a stick of cloud ([representing] the wind-ele-

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334 Nobuyoshi Yamabe

ment).... When they become abundant, one hundred and seven snakes arise, and de-stroying one hundred and seven joints,

e: they stay. Then, the stream of clay enters the head(?), binding all the vessels, theystay.... When the water-element is agitated, one hundred and seven snakes [represent-ing] the water-element come out, and one hundred and seven joints

f: [and?] tendons they moisten. When they are moistened, ... are separated. [The medi-tator's] own motionless body and the world .... So many snakes in so many joints ....They burn the tendons. [The meditator] sees his own motionless body and all

g: sentient beings as if falling down on the ground. (Tendon)... the color of the stick. Somany... they cut... with the swords that have come out of.... He sees the motionlessbody and the world. In the neck ...

It is difficult to determine the exact identity of this folio. As we notice from the aboveparallels, some phrases in P 9.1 recto 3-6 are very similar to those in Seh 129V6-R2(dhätuprayoga). Also, because the word dhätu appears several times on the other side ofthis folio (verso d, e), one possibility is that this folio belonged to the chapter on dhätu-prayoga. There are, however, some difficulties with this hypothesis. First, none of the"parallels" listed above exactly agree. Let us compare them once again:

P 9.1 recto 3: p(e)slganaprasäkhänukramenäbhinirva[r]tamänam pasyati / jätasyaSeh 129V6: (p)e(slghanapra)säkhänukramena / [va]rdhamänam pa[sya]ti jäya-mänam

P 9.1 recto 3: nanarogopahatamSeh 129V6: clryavyädhitam

P 9.1 recto 4: curnapurusaka utpadya[t]e /// tato 'bhisekahSeh 129R1: curnapurusaka upadyate / tadanamtaram abhisekenäsra(yam prlnayan)

P 9.1 recto 6: p(ra)aväho nirgacati [sa] prthlvl<m> bhi(tvä) + + + + /// + + + .. .[tv]ätatah kämcanamandalam äbomandalam vä[yu]mandalam ca bhitvä parivart<y>anäbhyäm ..Seh 129R1-2: (praväho nirgatah) prthivlmandalam bhitvä narakäm pretäscäva[bh](äsya kämcana)[ca]k[r]am bhitvä äpmandalam väyumandalam äkasadhä-tum avabhäsya (pa)rivartya näbhyäm pravisya

Obviously they are discussing the same topics with very similar words, but the differencesin wording are clearly beyond the range of copyist errors. Furthermore, other than recto3-6, Pelliot 9.1 does not closely agree with any part of dhätuprayoga in Sch. On the otherhand, since the chapter on dhätuprayoga in Sch is relatively well-preserved, there is nobig lacuna that can possibly be filled with this folio. Therefore, if this folio indeed be-longed to the chapter on dhätuprayoga, the only possibility seems to be that this folio wasa part of a text that was closely related to but not identical with the YL.

We must, however, consider another possibility. As we have also seen, there is someparallelism between this folio and Sch's asubhä. In particular, the similarities between P9.1 verso d and Sch 117R3-4 seem significant, considering the very fragmentary state ofthis chapter in Schlingloff's manuscript. Since the YL is a very repetitive text, there is no

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Fragments of the "Yogalehrbuch" in the Pelliot Collection 335

difficulty in considering that the same topic was repeated in the chapters on asubhä anddhätu\ the content of this folio can fit in the context of asubhä well. Furthermore, as weshall see later, the following three folios (9.2-4) seem to have belonged to the secondchapter on änäpänasmrti. Therefore, if we assume that the numbering of the Pelliot man-uscript reflects the original order of the folios (although this point is not certain), wewould have to say that the first chapter on asubhä is the more likely place to assign thisfolio.

Unfortunately, the chapter on asubhä in Sch is too fragmentary to make a final judge-ment. At this stage, we must leave this question open.

9.2 recto

1: /// .o tebhyas ca [ci]tt[ä]bh(i)pramo(danäyäm) ///2: /// (b)äladäraka(m) samädhisukhasaktam pa[sya]ti [a] ///3: /// (ji)r[na]m [s](v)ä[m]60 ä[s](ra)yam pasyati61 äsväsa[p]ras < O > (väsä) ///4: /// [sa]p(r)asvä[sa]sam < O > ///5: /// .. .. ///

Parallels:

1: (cittäbhipramodanäyäm /) (118R2, änäpäna)

2: bäladärakam samädhisukhasaktam pasyati (118R3, änäpäna)

3: svam äsrayam pasyati / äsvä(sa) (118R5, änäpäna)

4: äsväsaprasväsäm jvalitäm pasyati / (118R5, änäpäna)

Notes:1: Although cittäbhipramodanäyäm in 118R2 is a reconstruction by Schlingloff,

this wording is confirmed in 125R2 and 127R1. Judging from the correspond-ences to the following lines (2, 3, 4), here we have to refer to 118R2. This is oneof the sixteen items based on the Satipatthänasutta. Owing to a lacuna in Sch, wecannot compare the first half of the line with Sch.

4: Since prasväsa appears very frequently in this section, it is not certain that thisline corresponds to 118R5 of Sch.

9.2 verso

a: /// .. .. ///b: /// [b]dha62 utpa(d)yate < O > ///

60 Read svam.61 Read pasyaty.62 [B]dha may be [sjtha.

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336 Nobuyoshi Yamabe

c: /// vat63 trt[I]yadhyänam evam sphutam pasya < O > (ti) ///d: /// [sä]m te b(uddh)äs ca sabda[m] udlrayamti sä[ntam] sän[ta](m) ///e: /// .. .. dayam utpadyate e[va]<m> ///

Parallels:c: yävat trtiyam dhyänam evam sphutam pasyati (121R4, änäpänä)

d: te b(u)d[dh]äs ca sabdam u[dTrayan](t)i [sa]ntam sänta[m] i(t)i (121R5,änäpänä)

Notes:b: There is no corresponding element in Sch, but perhaps it is because the corre-

sponding part falls into one of the small lacunae.

e: Sch has a big lacuna at the corresponding portion.

Schlingloff 's manuscript is not well preserved in the chapter on änäpänasmrti, and there-fore exact comparison is difficult. The above parallels appear to indicate that Pelliot 9.2recto 1-4 corresponds to Sch 118R2-5, and verso c-d to Sch 121R4-5. If that is the case,the Pelliot manuscript seems to represent a much more abridged text than Sch. Cf. Hart-mann (1996, 131).

9.3 recto

1: ///ddhäy.[h] yogäcä(ra). o III2: HL. mapr.v.s[ä]näm sü(rya)mandalamo64 ca(nd)r(amandalam) ///3: ///kä[l]äpa65yogenapäraspa(ry)[e66] < O > III4: ///[äp]ädmä.[m ä] < O > ///5: ///.. ..///

Compare:2: [lasujryamandaläni nimagnäni (124R4, änäpänä)

candraniaiiclalareci[ta] (118V5, änäpänä), etc.

Notes:2: Pelliot 9.3 recto 2 does not indeed seem to correspond to Sch 124R4 or 118V5.

Süryamandala appears only once in Sch, while candramandala appears manytimes (see index to Sch). Perhaps this image is related to the following passagefrom the Käyagatäsatisutta (Majjhimanikäya 3:98.8-9 [No. 119]): ime pi candi-masuriye evammaddhiddhike evammahänubhäve päninä parimasati parimaj-

3 This should probably be restored as yavat. Cf. Sch 121R4 quoted below as a parallel passage to thisline.

64 Read -mandalam.65 Read kaläpa-.

E may be ai.

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Fragments of the "Yogalehrbuch" in the Pelliot Collection 337

jati. Cf. tato bhagavämn utpadyate / grhitacandramandalah (Seh 159R5,upeksä)

3: Judging from the following päraspa(ry)[a], perhaps we can supplement nada-before kä[l]äpa-,

9.3 verso

a: /// .. .. ///b: ///(pa)syati [sa]rvam ///c: /// [ekaik](e)na srotäsä67 süksmam vä[yu]m < O > ///d: /// .. y .. [n]irgatä [pr]Itisamvedanä[yä]m < O > IIIe: /// .. antarmukha(m) s[n]ä ///

Parallels:d: nirgatä pritisamvedanäy am (118V5, änäpäna)

e: amdarmu[kha] (121V6, änäpäna)

Other than 9.3 verso d, the correspondence to Sch is not certain. Judging from the simi-larity in the vocabulary, however, it is likely that this folio also belonged to the chapter onänäpänasmrti.

9.4 recto

1: /// .. .. tvä .. s ti[stha]ti väyu .. + .. ///2: /// (catur)thadhyänam muktvä esä dlrghatä tato väyu tamtu .. ///3: /// .[ä]s(v)äsä bhümisthä 2 sarve satvä ä < O > ///4: / / /1 . r näbhyäm manda < O > (la) ///

9.4 versoa: /// [tä]yä väyu ä < O > ///b: /// [bhajdraibhyo68 nihsrtyftdiiaii69 väyuman[d]a < O > (la) //c: ///.. sm(r)[t]i70 prati smrtinäm tailapurnabhäjana .[r]. ///d: /// rigrhitäni pasyati.. + .e .. ///

Compare:b: vyämisräh adho yävad väyumanda[l](am) (125V2, änäpäna)

pravähah adho yä(vad y3yumandalam) (152V1, karunä)

c: sämtarba[hi]s ca t[ai]la(p)[ü](rnam) (125R2, änäpäna)

67

68

69

70

ReadReadReadRead

srotasa.bhadrebhyo.-ädho.smrtiml

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338 Nobuyoshi Yamabe

Notes:b: Väyumandala appears many times in this text, but no passage from Sch exactly

corresponds to this line.

c: Here again, Pelliot and Sch do not precisely agree. For tailapürnabhäjana, "avessel filled with sesame-oil," see the Samyuttaniköya (Janapada, 5:169-70[No. 47.20]); Telapatta-Jätaka (Jätaka No. 96,1:393-401); Wayman 1961,122-23; Ruegg 1967, 165.

Again, it is difficult to identify the exact place of this folio in the text. For now I wouldlike to relate this folio to the chapter on änapanasmrti based on the common occurrenceof tailapürna, "filled with sesame-oil."

9.5 recto

a: /// + ..///b: ///. yam [s]rtvä ///c: /// [d].'rsanä[nu]gu71 < O > ///d: /// .. yä [sop]eksa[h] ///e: ///.. + .[!].[!]///

9.5 verso

a: III x.. .[y].. gillb: III [d]. ..ta[sa]m.pa///c: ///.. .[ai]vada[s].<O>///d: ///.. [sa]tva < O >///e: ///+ +///

Unfortunately this folio is too fragmentary to make any meaningful observations.

9.6 recto

a: /// ///b: /// väcam marmäbhighatti ///c: /// [svajyam datum iccha[t]i ///

9.6 verso

a: /// .. bhflto yäva[t] t ///b: /// [ä] .. ratägandhamä[ly]. ///c: ///.ä.. ..bhikä///

71 Gu may be su.

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Fragments of the "Yogalehrbuch" in the Pelliot Collection 339

Compare:a: (misri)bhfitah yävad väyuma[n]da(lam) (163R1, upeksä)

Again, the folio is too fragmentary to make significant observations.

Observations

Unfortunately, the identity of the best preserved folio 9.1 is uncertain, so it is difficult tomake a final assessment of this manuscript. Nevertheless, because of the significant sim-ilarities in the phraseology and the contents, it is clear that Pelliot Sanskrit nos rouges 9.1-6 were closely related to the YL. At the same time, it is also very likely that the originaltext of this manuscript was not identical to the YL; folio 9.2 strongly suggests that this textwas significantly shorter than the YL. Here we should note that one of the Hoernle frag-ments (photo No. 178) also seems to have come from an abridged and somewhat variantversion of the YL (Hartmann 1996, 131).

The existence of several manuscripts closely related to the YL would indicate that theYL enjoyed some popularity on the Northern Route of the Tarim Basin, even if it has notbeen translated into Chinese or Tibetan (cf. Hartmann 1996, 131). It would also be rea-sonable to infer, as Hartmann does (ibid., pp. 131-32), that, in the case of the YL, theexistence of the text reflects the actual practice of meditation, since the YL is not a canon-ical text that could have been held just for the sake of veneration.72

Schlingloff (1964a, 13; 1964b, 146) suggests that the birch-bark manuscript of the YL(SHT 150) may have been copied from an Indian original. This is an important point tokeep in mind. At the same time, we should also note that, judging from the existence ofthe divergent manuscripts, the tradition of the YL does not seem to have been standardizedin the Kucha area.73 Since the Pelliot manuscript is written in the standard Central Asianformat (on paper in Northturkestan Brahmi), it must have been written in Central Asia. Ofcourse, it may have been copied from another Indian version, but we should note that thereis no evidence to prove that the YL circulated widely in India. Therefore, given the avail-able information, it might be possible to suspect that the variant versions of the YL werecreated in Central Asia based on the core tradition from India, rather than that divergentversions of the YL were brought from India. In other words, residents of the Kucha areamight have had their own recensions of the YL. How distinct their recensions may havebeen from the Indian tradition largely depends on the identity of Pelliot Sanskrit n° rouge9.1. If this folio belonged to the chapter on dhätu, then we must say that the Kucha peoplewere exercising a significant degree of originality in regard to this text. If, however, thisfolio belonged to the ill-preserved chapter on asubhä, it is difficult to assess the degree oftheir originality. Unless we find more fragments of the same manuscript, we must refrainfrom making a definitive statement concerning this point.

72 In China, the "visualization surras" were often used for devotional purposes as well. In those cases,however, we should note that the surras were believed to be canonical.

73 Cf. Yamabe 1999b, 63; 100.

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340 Nobuyoshi Yamabe

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An asterisk (*) in this bibliography indicates that the English translation is made by thisauthor.

At the last stage of this project, I had a chance to examine the original manuscript at theBibliotheque Nationale during my trip to Paris in August, 2006, funded by Grant-in-Aidfor Scientific Research (C). I thank Japan Society for the Promotion of Science for pro-viding me with this grant.

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