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BUND EUROPÄISCHER PFADFINDER Nr. 59 Wir waren dabei: und vieles mehr!

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BUND EUROPÄISCHER PFADFINDER

Nr. 59

Wir waren dabei:

und vieles mehr!

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Inhalt

Aus den GruppenLichtstafette News..........................................4Goten Intern....................................................6Kölner TELEX...............................................8Wolfsgeheul Mauritius...................................54

Fahrten & LagerDPV Exploris 2007........................................ 9CES RoverMoot 2007....................................14Hajktagebuch Rotmilan & Giraffen...............20Impressionen aus Wales - Teil I..................... 22Hajktagebuch Chamäleon.............................. 23CES Centenary Camp.................................... 42Impressionen aus Wales - Teil II.................... 45DPV Stammesführertreffen............................51Herbstlager Goten.......................................... 53

Wir stellen uns vorSippe Kleiner Bär...........................................21

Wir stellen vorBaden-Powell................................................. 47

SonstigesIn eigener Sache............................................. 3Rätsel..............................................................19Witze.............................................................. 21Impressum......................................................55Termine.......................................................... 56

Dieser Passat gehört:

Name

Strasse

Ort

Gruppe

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In eigener Sache

Liebe Pfadfinderinnenund Pfadfinder,

das Jahr 2007 war, zumindest aus Sicht eines Pfadfinders, ein ganzbesonderes. Das Jahr in dem die Pfadfinderbewegung ihren 100jäh-rigen Geburtstag feierte.

Pfingsten waren wir im Schwalmtal zu Gast und feierten diesenGeburtstag zusammen mit unseren Freunden vom DPV in einemder größten Pfadfinderlager, auf denen wir jemals zu Gast waren.

Im Sommerlager mussten wir unsere Zelte in Wales wegen Sturmund Regen vorzeitig abbrechen, aber trotzdem konnten wir nochauf den Centenary Camp mit unseren europäischen Freunden denGeburtstag der Pfadfinderbewegung feiern.

Trotz dieses außergewöhnlichen Jahres war es leiderauch dieses Mal wieder sehr schwer Euch zu Begei-

stern, damit ihr Artikel für unser gedrucktes Bundes-erlebnis schreibt und einsendet.

Der Artikel zu Exploris kommt nicht aus EurerFeder, sondern wurde eigentlich für die Impuls-

Nachrichten des DPV geschrieben.

Trotzdem hoffe ich Ihr habt vielFreude an diesem Passat.

Gut PfadEuer Jörg

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Das Jahr 2007 stand bei uns na-türlich ganz im Zeichen von„100 Jahre Pfadfinder“ und be-gann für unsere Gruppe, wie fürden ganzen Bund, mit dem Win-terlager, in dem wir in dashundertste Jahr der Pfadfinder-bewegung starteten.Am 22 Februar feierten wir dannim ZaPf mit allen WuppertalerPfadfindern zusammen denThinking Day, denhundertfünfzigsten Geburstagvon Baden Powell. Auf der Fei-er gab es ein kleines Bühnen-programm und zu späterer Stun-de noch eine gemütliche kleineSingerunde mit Tschai und Kek-sen.Im Frühjahr hatten Frede undUlf wegen ihren Abitur-vorbereitungen etwas wenigerZeit, weshalb beide in derStammesarbeit tatkräftig vonden Sippenführern und so man-chem Rover unterstützt wurden.Durch die Unterstützung konn-ten wir dann gut vorbereitet aufdas große DPV Pfingstlager„Exploris“ ins Schwalmtal fah-ren.Durch das große Pfingstlagermotiviert, bereiteten wir unsdann auf das Bundessommer-

lager vor um gut vorbereitet nachGroßbritannien zu fahren, wounsere drei Sippen (Chamäleon,kleiner Bär und Orion) 10 Tagelang Land und Leute in Waleserkundeten. Nach den 10 TagenHajk der Pfadfinder und den 3Hajktagen der Wölflinge kamunsere Gruppe in Ystumtuen, ei-nem sehr kleinen Ort in der Nähevon Aberytswith, wieder zusam-men, wo auch die beiden ande-ren Gruppen aus unserem Bund,Mauritius und Goten ihren Hajkbeendeten.In der letzten Woche desSommerlagers trafen wir unsereFreunde aus unserem europäi-schem Dachverband, der CES, inBraggers Wood zum CentenaryCamp. Im Laufe des Lagers ha-ben wir einen Ausflug auf dieInsel Brownsea Island unter-nommen. Hier hat vor 100 Jah-ren das erste Pfadfinderlager un-ter der Leitung von BadenPowell stattgefunden. InBraggersWood hatten wir aucheinen Gruppenabend auf demRené und André in die Meute,und Kassandra, Robin S., Fabi-an und Friedel durch das able-gen des Wö- oder Pfadfinder-versprechen in die Gruppe auf-

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genommen wurden. Außerdemhat Marvin seinen ersten Sternerhalten.

Auf einem Bundesabend im La-ger wurden zudem Veganer, Sa-scha, Mascha und Verena durchMarianne, Bommel, Franko undKiki zu neuen Feldmeistern er-nannt.An dieser Stelle gratulieren wirallen genannten noch einmalrecht herzlich.Nach dem Sommerlager hieß esfür uns dann in Wuppertal dashundertjährige bestehen derPfadfinderei mit dem ZaPf zufeiern. Hierzu hatten wir eineWerbeaktion auf dem Geschwi-ster-Scholl-Platz in Barmen aufder wir zum Beispiel Zinngießenangeboten haben.Nur einen Tag später waren wirdann ebenfalls mit dem ZaPf aufdem alljährlichen Hardtfest.

Im September machten wir esuns dann 5 Tage lang auf einerBauernwiese in Haßlinghausengemütlich. Wir waren ausnahms-weise nur 15 Leute auf dem La-ger, hatten aber trotzdem vielSpaß. Wir machten eine gruseli-ge Nachtwanderung durch einenlangen Eisenbahntunnel undfuhren mit dem ganzen Lager inden Rainbowpark zum bowlen,wo so manches Naturtalent zuTage kam.Im November lud unsere Grup-pe dann noch alle Leiter des BEPzum Programmtreffen ein, aufdem die Leiter nach einem an-strengenden Planungssamstagdie Höhen (und Tiefen) derWupperwände erzwungen ha-ben.Als die Pfadfinder sich schonmit harter Arbeit und Anstren-gung auf die Weihnachtsfeiervorbereiteten erlebten unsereWölflinge Anfang Dezembernoch ein aufregendes Wochen-ende im Nikolauslager, welchesdieses mal in unserem Gruppen-raum stattfand.Als letzte Aktion stand dannnoch die eben genannte Weih-nachtsfeier an. Während die Sip-pe Chamäleon die Gäste mit

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Das Jahr hat bis jetzt für unsereGruppe viel Neues gebracht undunsere Gruppe hat sich wiedereinmal sehr verändert. In der er-sten Hälfte des Jahres haben wiruns neben der Teilnahme an denLagern wieder um die großenProjekte der Gruppe gekümmert:Unser Gruppenraum, unser Ma-terial und damals noch die neueVerteilung der Leiterrollen.

Zumindest der letzte Punkt wur-de erfolgreich gelöst. Auf demSommerlager und demAbschlusstreffen am Tag danachhaben wir uns dann schwerenHerzens von Elena, Naima, Ker-stin und Wiebke getrennt. Au-ßerdem haben wir -genausoschweren Herzens- Johannesverabschiedet, der nach Berlingezogen ist.

Berichte aus den Gruppen

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Crepés und Zuckerwatte ver-sorgte, kümmerten sich unsereMeute, die Sippen kleiner Bärund Orion mit Aufführungen wieeinem Weihnachtsgedicht, einerDiashow und einer etwas verän-derten Form der Weihnachts-geschichte um die Unterhaltungdes Abends. Zu guter letzt kamsogar noch der Weihnachtsmannauf unserer Feier.

Wir alle hatten dieses Jahr unse-ren Spaß und freuen uns nunauch auf die nächsten 100 JahrePfadfinderbewegung.Auf dass das Jahr 2008 nochbessere Lager bringt und wir allezusammen weiterhin viel Spaßhaben.

Wünschen wir euch allen einHerzlichst Gut Pfad,Eure Gruppe Lichtstafette

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Den Rest der Sommerferien unddie erste Zeit danach haben wirdann mit der Übernahme derÄmter und der Einarbeitung ver-bracht. Besonders hilfreich wardabei, dass wir sehr viel Unter-stützung von den Jüngeren undÄlteren bekommen haben. So hilft Sinje in der Meute, Ericüber all da wo man ihn brauchtund die restlichen Sippenführerbinden sich auch sehr stark inalle Projekte ein. Von Projektengab es dann auch eine ganzeMenge, angefangen bei der Pla-nung einer Werbejurte über einsehr ausführliches Programm inden Gruppenstunden bis hin zueiner Pflanzaktion gemeinsammit dem NaBu und B.U.N.D.Bei dieser Aktion haben wir ineinem sehr naturbelassenen„Streuobstgebiet“ insgesamt sie-ben neue Apfelbäume gepflanzt.Die Aktiven vom B.U.N.D. undNabu sind sehr an weiteren Pro-jekten mit uns interessiert, da sieselber zu wenige Mitglieder ha-ben. Sie haben uns sogar einenmöglichen Gruppenraum ange-

Berichte aus den Gruppen

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boten, über den wir dann bis zumnächsten Winterlager hoffentlichmehr wissen. Wir hoffen uns dann zumindestnicht mehr in einem Jugendhaussondern in etwas gemütlicheremund ruhigerem Umfeld treffen zukönnen.Außerdem hatten wir ein superHerbstlager, dass uns allen sehrgut gefallen hat, und auf das tat-sächlich alle 20 aktivenMarburger mitgefahren sind.Hierbei hat uns Christian Zinsermal wieder sein Auto und seinetatkräftige Hilfe zur Verfügunggestellt und somit sind auch wie-der Kontakte von den Aktiven zuden Passiven geknüpft worden.Wir freuen uns noch auf ein auf-regendes Nikolauslager, eine ge-mütliche Weihnachtsfeier undnatürlich auf ein gemeinsamesWinterlager.

Schöne Grüße aus Marburg,Eure Gruppe Goten

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hallo liebe leute!

So, jetzt erzählen wir mal was aus der gruppe mauritius.fangen wir bei der meute an, die meute hat momentan 5 aktive wö’sund wird von natascha, die auch die neutenführung ist, beschäftigt.hier stehen das dschungelbuch und das gesetz der meute auf demplan was schön durch natascha umgesetzt wird.

weiter, geht es mit dem stamm, dort tummeln sich 6 pfadis.ihr projekt ist den bauwagen wieder in schuss zu bringen was sieauch mit bravur machen.aktuell ist von der führung zu sagen dass sich dort ein wechsel voll-zogen hat.die stammesführung hat tolo abgegeben, ebenfalls diegruppenführung, diese aufgabe nimmt ab dem neuen jahr nataschawar. christoph bornmann und andreas walscheid übernehmen diestammesführung.somit kommt wieder neuer schwung und frische Ideen in die gruppe.was ja auch ganz gut zu einem neuen jahresstart passt.

2008 steht bei den kölnern wieder ein großes ereignis ins haus: 25jahre jartnerschaft mit den 5th lancs und den 2nd lancs ausmanchester. dies gebührend zu feiern gilt es im Sommerlager 2008in holland.dies war es erstmal in groben zügen aus köln.

also viel spaß und gut pfadeure kölner

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Lagerbericht - DPV Exploris 2007

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„Guten Tag, wir wollten uns ger-ne mal das Pfadfinderlager an-schauen. Geht das? Was gibt’sdenn überhaupt zu sehen?“ Fra-gend schaut das ältere Ehepaarmich im Infozelt an. Es ist eini-germaßen „lagertauglich“ ge-kleidet, zumindest feste Schuhesehe ich sofort. Tja, was gibt esauf dem Lager alles zu sehen?

Die Frage müsste wohl eher lau-ten, was es nicht gibt. Ich hole ein bisschen aus und er-kläre den beiden zunächst unse-ren Lagernamen „Exploris“.Dieser stammt aus dem Lateini-schen und bedeutet so viel wieerforschen, erkunden, entdek-ken. Er symbolisiert den For-scher- und Entdeckerdrang vonKindern und Jugendlichen und

insbesondere natürlich vonuns Pfadfindern. Als Zei-chen für Bewegung und Dy-namik zieht er sich zugleichwie ein roter Faden durchdie Geschichte der Pfadfin-der und durch unser Pro-gramm. Die Pfadfinderbewegungfeiert in diesen Tagen ihr100-jähriges Bestehen. Na-türlich wollten auch wir imDeutschen Pfadfinder-verband (DPV) dieses Jubi-läum feiern. Die Idee, eingroßes Pfingstlager zu ver-anstalten, entstand vor etwadrei Jahren. Schnell fandsich mit Buffi (AndreasWalter, PfadfinderbundM e c k l e n b u r g - Vo r -

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pommern), Falko (FalkoFeldchen, Pfadfinderschaft Süd-deutschland) und Sydney(Hendrik Fischer, DeutscherPfadfinderbund Mosaik) ein tat-kräftiges Leitungsteam. 1907 hatte Robert Baden-Powell, der Gründer derPfadfinderbewegung, in Eng-land 20 Jungen zu einem erstenPfadfinderlager eingeladen.Heute bei Exploris 2007 sind esrund 5000 Mädchen und Jungendes DPV und befreundeterBünde aus allen Teilen Deutsch-lands, die sich in neun Unter-lagern zusammengefunden ha-ben. Seit Freitag schlagen siedort ihre Kohten und Jurten auf.Der Info-Kubus am Eingang desLagers, in dem ich den Großteildieses Pfingstlagers verbringe,

ist eine neue Idee. Hier gibt esAntwort auf alle Fragen rund umExploris. Über mehrere Leiternkann man sogar die Aussichts-plattform besteigen und hat ausmehr als 10 m Höhe einen her-vorragenden Blick über das ge-samte Gelände. Wenn nicht aus-gerechnet diezentrale Jurtenburg den Blickversperren würde, könnte mansogar den befeuerten Großraum-pool erspähen. Dort tummelnsich zu jeder Tages- und Nacht-zeit und bei jedem Wetter min-destens 15 Pfadfinder. Ein se-henswerter Anblick! Wie wir das alles organisiert ha-ben, wollen die beiden Besucherwissen. „Der Stamm Frankenaus Waldniel hat den DPV hier-hin in seine Heimat eingeladen.

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Der RoverclanHeinrich Leven,also die Älterendes Stammes, hat-ten angeboten,sich um alles (!)zu kümmern, wasdie Logistik be-trifft. Das habensie auch meister-haft getan, allenvoran Uwe Berghund RolandLiedtke. Bis hin zur EU-Ebenemussten sie sich z. B. für diePlatznutzung durchkämpfen.“,erzähle ich. Schon beim Stichwort Frankenwird die Dame unruhig: „DieFranken kennen wir, da geht un-ser Enkel auch immer hin. Wofinden wir die denn?“ Nach ei-nem kurzen Blick in den Lager-plan entlasse ich die beiden ent-lang der Lichterallee in das ent-sprechende Unterlager. Als sie schon unterwegs sind,fällt mir ein, dass ich vergessenhabe zu fragen, wie alt ihr En-kel ist. Ohnehin bezweifle ich,dass sie ihn antreffen werden.Denn egal, ob Wölfling, Pfadfin-

der oder Rover – keiner sitzt beiExploris tatenlos in der Ecke.Die über 250 Sippen beispiels-weise suchten sich in der Vor-bereitung auf ‚Exploris‘ über dasInternet eine ihnen bis dahinnoch unbekannte Partnersippe.Die beiden Sippen trafen sichFreitagnachmittag, um dann bisSamstagmittag gemeinsam zumZeltplatz zu wandern. Wie kannder DPV-Gedanke schöner ge-lebt werden als im Kennenlernenund Erfahren anderer Fahrten-kulturen? Heute, am Sonntag, ist der gro-ße Bewegungstag. Da wird esschwierig sein, einen einzelnenPfadfinder zu finden. Denn wie

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der Name schon sagt, sind hieralle in Bewegung, sei es imSchwimmbad bei den Wasser-spielen, beim Waldgeländespiel,beim Exploris-Sportmarathon,bei den Handelsspielen oder derMassenchoreographie auf demMarktplatz in Waldniel. Am Montag findet schließlichder Höhepunkt von ‚Exploris‘statt: Die ‚Expedition Exploris‘,eine Kinder- und Jugenduni-versität mit 5000 Teilnehmerin-nen und Teilnehmern von 8 bis25 Jahren. Von allen Programm-punkten ist dieser Teil sicher dereindrucksvollste. Da fahrenPfadfinder zu chemischen Expe-rimenten in die Universität Köln,andere erkunden ein Benedikti-ner innen-K l o s t e r ,wieder an-dere analy-sieren imF o r -s c h u n g s -z e n t r u mJülich denErdboden.Wie imr i c h t i g e n

Uni-Leben muss man sich vor-her im Studentensekretariat (na-türlich im Infokubus) für die Ex-peditionen anmelden. Da fälltmanchem die Auswahl gar nichtso leicht: Das Expeditionsteamhat über 150 Expertinnen undExperten für diese Idee gewin-nen können. Diese Expertenstammen zum Teil aus unsereneigenen Reihen, aber auch ausIndustrie und Wissenschaft, ausMuseen und öffentlichen Ein-richtungen. Sie führen uns mitihren Expeditionen in alle nurdenkbaren Bereiche von Alltagund Wissenschaft, zum Teil inweiter entfernte Gefilde, zumTeil aber auch in Schwalmtalund Umgebung. Dort geht es

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zum Beispiel zur Feuerwehr,zum Forstamt oder in den Glok-kenturm der Kirche St. Michaelin Waldniel. Während ich noch über den mor-gigen Expeditionstag nachden-ke, kommen weitere Besucheraus der näheren Umgebung. Vie-le geben an, überall in den letz-ten Tagen Pfadfinder gesehen zuhaben. Aber sie hätten ja Be-scheid gewusst. Ich bin beruhigt.Offenbar hatte es sich in der Be-völkerung herumgesprochen,dass die Pfadfinder imSchwalmtal auf Fahrt sein wür-den. Immerhin erscheinen rund20 Zeitungsartikel in der „Rhei-nischen Post“ radioprogramms„Lilipuz“ zum Thema Zeltenwird ebenfalls bei Exploris auf-genommen und teilweise live ge-sendet. Der Journalist MarkusWolff verbringt das gesamtePfingstwochenende mit uns,woraus inzwischen ein 4-seitigerArtikel in der Wochenzeitung„DIE ZEIT“ entstanden ist.Nicht zuletzt dreht ein professio-nelles Kamerateam vor Ort ei-nen 30-minütigen Film über‚Exploris‘. Dort sind auch die

Pfadfinderinnen und Pfadfinderder Chemie-Expedition in derUni Köln zu sehen. Welche Expedition sich der En-kel meiner Besucher ausgesuchthat, erfahre ich nicht. Sie habenihn nicht gefunden. Dennoch se-hen sie ganz zufrieden aus: „Tollmacht Ihr das. Weiterhin vielSpaß!“, verabschieden sie sichvon mir. „Danke, werden wir ha-ben.“ Der erwähnte Film, alle Zei-tungsartikel, die WDR-Aufnah-men sowie viele Fotos sind aufeiner DVD zusammengefasst.Diese kann über die Geschäfts-stelle erworben werden. Teile davon finden sich auch aufder Internetseite von Exploriswww.jugendbewegt.de wieder. Alex (Alexandra Reitze)

Dieser Text wurde mit freundli-cher Genehmigung des DPV ausden Impuls-Nachrichten desDeutschen Pfadfinderverbandesentnommen.

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Dreimal Frikandel spezial, bitteRoverlager der CES in Holland

Freitag, 1. JuniAller Anfang ist schwerHeute morgen bin ich mit derGewissheit aufgewacht, dass ichnicht nur nach Holland auf daserste CES Roovercamp wollte,sondern auch noch zu der Ge-burtstagsfeier von Dirki. DieLösung war eigentlich ganz ein-fach. Ich habe mir gesagt,kommste halt nach.Am Abend war ichdann auch bei derFeier und bin danachmit Ron zusammenim Auto RichtungHolland gefahren.um 22:30 Uhr ginges los und wir dach-ten, dass wir gegen0:30 vor Ort wärenund noch eine netteRunde bei einemFeuer finden würden. Bis zurDeutsch-Holländischen Grenzeverlief alles Problemlos, dochdann fingen orange und weisseLichter an, ein Schauspiel zuveranstalten, für welches manwoanders hätte zahlen müssen.Die erste Baustelle... Zwei derdrei Spuren waren dicht und dergesamte Verkehr floss durcheine Spur. Wer jetzt denkt, dass

um diese Uhrzeit kein Auto un-terwegs ist, war noch nicht aneinem Freitag um diese Zeit inHolland.Nun gut, der Stau war überwun-den und der Verkehr floss wie-der. Dies sogar bis zu nächstenBaustelle. Gleiches Spiel nocheinmal und nach sagenhaftenvier Stunden Fahrt kamen wir aneinem Tor an, in welches die

Aufschrift „Scouting“ eingra-viert war. Wir haben uns alsoeinen Parkplatz gesucht und ge-merkt, dass es komplizierterwerde könnte, die richtigen Leu-te zu finden. Man kann sich daswie einen Schweizer Käse vor-stellen. Der Käse ist entwederdichter Wald oder ein Waldweg,die Löcher sind kleine Lager-plätze, welche man mieten kann.

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Lagerbericht - CES RoverMoot 2007

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Nebenbei, ein sehr schöner La-gerplatz.Nach ca. 10 Minuten umherir-ren kamen von hinten Stimmen.Wir dachten, das sind wir undhaben uns Querfeldein auf denWeg gemacht. Und tatsächlich,es waren ein paar wach-gebliebene Holländer, welchenoch in der Küche saßen und denAbend genossen haben.Wir haben uns noch kurz hinzu-gesetzt und versucht das Hollän-dische zu verstehen, doch diesnur mit mittlerem Erfolg. Alsoauf zu der bereits aufgebautenJurte (aufgebaut von denen, diepünktlich angereist sind) undkurz über Verena, Jörg, Dennis,Mascha und Sascha gelästert...Wer geht denn auch bitte um die-se Uhrzeit schon ins Bett (Es warmittlerweile kurz vor vier).

Samstag, 2.Juni8:45 Uhr, auf-stehen. Ganzklar, wir sindRover, wir dür-fen um dieseUhrzeit aufste-hen.Die anschlie-ßende Er-öffnungsrunde

war verbunden mit einem lusti-gen Spiel. Es lagen zusammen-geklappte Bierbänke auf demBoden und alle stellten sich aufdiese Bänke drauf. Nun solltenwir uns alphabetisch Ordnen,ohne die Bänke zu verlassen.Man kann sich vorstellen, dasses nicht das einfachste ist, in ei-ner Reihe von Leuten die Plätzezu wechseln, ohne den Boden zuberühren. Nach einem leckerenFrühstück, bestehend aus Eiernmit Speck, sowieSchokoladenraspeln soviel manessen konnte, ging es 30 Minu-ten zu Fuß zum Bahnhof, umdann nach Amsterdam zu fahren.Vor Ort bekamen wir eine ge-führte Tour durch Amsterdam,welche uns alle Sehenswürdig-keiten zeigte. Da die Holländernicht dumm sind, habe sie uns

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Lagerbericht - CES RoverMoot 2007

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einen Text gegeben, der allewichtigen Informationen nocheinmal zusammenfasst. Nun gut.Jörg, Ron und ich haben unsdann abgesetzt, mit der Hoff-nung eine Eisdiele zu finden. Eswar ja schließlich sehr heiss.Planlos laufen wir drei durchAmsterdam, ohne die geringsteAhnung wo wir sind. Das mussman sich mal vorstellen, dreiRover laufen ohne einen Planziellos durch eine ihnen unbe-kannte Stadt, auf der Suche nacheiner Eisdiele. Wir fanden dannzwar keine Eisdiele, aber eineArt Lotto Totto Laden, welcher„Olá“ Eis verkauft. Das nenntman hier Langnese.Nun gut, Hunger haben wir mitt-lerweile bekommen. Wir hattenuns zwar beim Frühstück „lek-kere“ Lunchpakete gemacht,doch diese hatten wir „aus ver-sehen“ in unserer Jurte am La-gerplatz liegen lassen.„Dreimal Frikandel spezial bit-te“ teile ich dann dem Mann hin-ter der Theke an der nächst be-sten Imbissbude mit und ichglaube bis heute nicht, dass ermich verstanden hat. Man kannsich das ungefähr so wie in die-ser Paulaner-Werbung vorstel-len. Der Mann hinter der Thekenickte dann nur und wir beka-

men drei Frikandeln. Alle, dienicht wissen, was eine Frikandelist, sollen es doch bitte beiWikipedia nachschlagen.Wir aßen nun also unsereFrikandel und freuten uns überdas schöne Wetter, saßen an ei-nem der zahlreichen Kanäle Am-sterdams. Es war schon zuschön, denn schöne Sachen ha-ben immer einen Haken. In un-serem Fall war der Haken, dasswir bemerkt hatten, dass wirlangsam zurück zum Bahnhofmüssen um zum Lagerplatz zufahren. Wir schmissen also dieweissen Plastikschalen mit denSaucenresten in einen Müllei-mer und gingen in RichtungBahnhof. Logischerweise nah-men wir einen riesigen Umweg- Warum einfach, wenns auchKompliziert geht.Zurück im Lager erwartete unsein von den Holländern selbst-gebauter Pool. Klein aber fein,sogar mit einer echten Heizung.Es war in etwa eine normaleFeuerschale, in der ein Rohr spi-ralförmig verlief. Das Rohr warmit dem Pool verbunden undWasser lief durch das Rohr. DasFeuer heizte das Wasser im Rohrauf ca. 80°C auf und man hatteso im Pool angenehme 30°-60°C. Einige haben es sich nicht

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Lagerbericht - CES RoverMoot 2007

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nehmen lassen, dort mal den Tagausklingen zu lassen.Der Grill wurde angeworfen undwir bekamen ein nie endendesBBQ. Nie enden? Klar! Die Hol-länder haben zuerst Hamburgerauf den Grill gelegt, dann, nach-dem jeder ein oder 2 Hambur-ger mit super selbst gemachtenSaucen gegessen hatte, kamendie Würstchen auf den Grill,dann der Bauchspeck, dann dieSpieße, dann... und so weiter undso weiter. Es wollte einfach nichtaufhören. Nun gut, im Anschlussgab es den Bunten Abend, beidem jedes Land etwas vorführensollte, bzw. Programm für ca. 15Minuten vorbereiten sollte. Da

alle, die aus Deutschland vor Ortwaren, keine Idee hatten, waswir machen sollen, haben wir amnächsten SupermarktMarshmallow gekauft und die-se verteilt. Ich glaube alle habensie gemocht.

Sonntag, 3. Juni„Good morning, breakfast isready“Rascheln, Geräusche, Stimmen.Ich wurde wach und eine Stim-me lies gutes Verlauten: „Goodmorning, breakfast is ready“.Toll oder? Ich dachte nur, so willich immer geweckt werden.Hochmotiviert krochen wir alleaus unseren Schlafsäcken und

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Lagerbericht - CES RoverMoot 2007

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bewegten uns in RichtungFrühstückstisch. Der prachtvollgedeckte Tisch lies keine Wün-sche offen.Mit befriedigten Bedürfnissenpackten wir unsere sieben Sa-chen und stiegen ins Auto umden letzten Programmpunkt inZandvoort anzutreten. Ein Foto-Postenlauf galt es zu bezwingen.Für alle unter euch die es nichtkennen: Man bekommt einenHaufen Fotos, welche jeweilsmit Buchstaben versehen sind.Nun gilt es eine Strecke abzu-laufen und die Fotos wiederzu-kennen. Durch die sich ergebe-ne Reihenfolge ergibt sich einLösungswort. Die Gruppe die als

erste dieses Lösungswort hat, hatgewonnen.Wer nun im Endeffekt der Ge-winner war, kann ich nicht ge-nau sagen, da wir doch alle eherSpaß gehabt haben, anstatt daswirklich gute Programm zu be-zwingen.Da Zandvoort einen wirklichschönen Strand hat, haben Ronund ich uns dazu entschlosseneinmal ins Meer zu springen undhaben es uns nicht nehmen las-sen, die ganze Gruppe aufzuhal-ten. Aber egal, wir waren die ein-zigen die schwimmen waren.

Die anderen sind halt Weicheier;-).

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Rätsel

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Die Lösung findet ihr weiter hin-ten im Heft.

Sudoku

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Hajktagebuch

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Hajk: Rotmilan und Giraffen

Als die Hajkgruppe (Frieder,Eric, Jan, Johannes, Tibby(Anna), Kerstin, Sinje, Johanna,Anna-Rebekka) am Zielortan-gekommen war, haben wir unserst mal vor die Kirche gesetzt,gefrühstückt und mit vielenWalisern geredet. Als wir fertigwaren mit dem Frühstück sindwir mit der andern Hajkgruppe(Kleiner Bär) losgegangen, biswir uns an einer Kreuzung ge-trennt haben. Als wir dann einenschönen Platz zum Mittagessengefunden haben, haben wir ge-gessen und haben uns über vieleFilme unterhalten. Wir musstennoch einige Rucksäcke umpak-ken bevor wir wieder losgehenkonnten. Beim Wasser holenspäter haben wir dann eine net-te Waliserin getroffen, die unsdann schon eine sehr weiteStrecke nach Borth gefahren hat-te. Am nächsten Morgen sind wirdann an einem schönen, aber ät-zend, langem, schmalen, bergi-gen Weg zum nächsten Dorf ge-laufen. Bei diesem Dorf musstenwir uns erst mal einen Ort zumschlafen suchen. Nach längererZeit haben wir ein schönen Zelt-platz gefunden wo wir dannübernachten konnten. Der Weg

am nächsten Tag ging weiternach Aberystwyth wo Frieder,Sinje, Eric und Anna erst malStunden lang warten mussten bisdie anderen vom Einkaufen zu-rück kamen. Als wir dannAbends eine schöne Turnhallemit Schnecken an den Wändenzum Schlafen gefunden haben,konnten wir alle erst mal Sachentrocknen lassen. Bis wir dann beider nächsten Wanderetappe überviele Schaffelder laufen musstenbis wir einen schönen Ausblickin das Tal hatten. Nicht gut aus-geschlafen haben wir uns dannzu den zwei Seen aufgemachtwo wir schön baden konnten.Beim Kochen und Zeltaufbauenhaben uns viele Mücken gesto-chen, der Tag wurde noch durcheine schrecklich nasse, unbeque-me Nacht getoppt. Wodurch wiram Morgen im nächsten Dorf beieiner netten Frau Mitleid erwek-ken konnten, aber es ging uns al-len wirklich verdammt schlecht,diese Frau hat uns einen wunder-schönen Tag bereitet, sie hat unssoviel mit ihrem Mann gegeben,wir durften bei ihr duschen, siehat uns Kuchen und heiße Scho-kolade gemacht sie hat uns dieScheune so bequem wie möglich

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Hajktagebuch / Sippenvorstellung

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gemacht, es war fantastisch.Dann am nächsten Tag hat unsihr Mann zu einer Wanderhüttegefahren, wo wir drei Tage langgelebt haben, weil wir schon so

Kleiner BärHallo, wir wollten uns mal wie-der melden und von unserenAbenteuern erzählen.Nachdem wir ein Jahr zu zweitwaren, haben wir jetzt drei neuebekommen.Das sind nämlichMarie-Lou Vater, Milena Mohriund Diren Senger. Der Übergangwar natürlich super. Nach eini-gen Umwegen waren alle da. Dieerste Nacht in der Kohte warungewohnt und komisch aberwir haben überlebt. Das ersteLager als Pfadfinder und ohneWös war in Marburg, dasStammeslager. Wir fanden essehr cool und lustig. Auch dasWila war cool und kalt. Explorisfanden wir trotz des Regens be-sonders gut. Aber wir wollen malausführlich berichten. Wie ihrvielleicht wisst sind wir zum La-gerplatz gehajkt. Natürlich dür-

fen wir nicht vergessen das So-phie und Ruth auch dabeiwaren.Vom Bahnhof aus sindwir ganze 26m gegangen um indem Dorf Eis zu Essen und nachdem Weg zu fragen. Die Frausagte das es nur 1,5km sind biszu einem Wald wo wir schlafenwollten. Als wir einen tollenPlatz zum schlafen und kochengefunden haben, haben wir erstmal harte Nudeln mit kalter Soßegegessen. Dann haben wir be-schlossen zu biwaken, weil wirzu faul waren unsere Kohte auf-zubauen. Als wir gerade unsereIsos ausgebreitet hatten und unsunterhielten kam eine anderePfadigruppe die uns fragten obsie neben uns in der kleinenLichtung schlafen könnten. Wirmeinten natürlich ja. Danachhaben die einen Schlauch (zwei

nah am Lagerplatz waren. Amletzten Tag auf dem Weg zumLagerplatz sind wir noch mal anihrem Haus vorbei gekommen,doch sie waren leider nicht da.

Von Eric Peulings

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Sippenvorstellung / Impressionen aus Wales

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miteinander verbundene Kohtenaufgebaut. Dafür liehen sie sichallerdings auch unserKohtenkreuz und unsere Herin-ge aus. Als es plötzlich anfingzu regnen erlaubten sie uns in ih-rem Schlauch zu schlafen. Eswurde eine ruhige Nacht in die-ser engen und nassen Kohte. (Ichhoffe das ihr versteht, dass wir„ruhig“ ironisch meinen) Anson-sten wurde es ein Spannendesund lustiges Pfingstlager.Über das Sommerlager und ins-besondere den Haik könnt ihr inunserem Tagebuch nachlesen.Auf dem Herbstlager waren lei-der nur zwei von uns dabei, aberdiese fanden es trotzdem lustig.Wir hoffen wir werden nochweitere spannende Lager erle-ben und wünschen euch ein gu-tes neues Jahr, Frohe Ostern,Happy Birthday und was essonst noch alles zu wünschengibt.

Eure Sippe Kleiner Bär

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Hajktagebuch

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Hajktagebuch der Sippe ChamäleonmitFlo und TIn Wales, Sommer 2007

15.07.2007Liebes Tagebuch,Nach einer ca. 15 stündigenFahrt, sind wir heute Morgengegen 10 Uhr (Ortszeit 9 Uhr)mitten in der Pampa aus demReisebus geschmissen worden.Da wir nicht mehr auf der Kar-te, die wir kurz vor unseremRausschmiss bekommen hatten,drauf waren mussten wir immerRichtung Süden/ Südwesten denWeg auf die Karte zurückfinden.Um nicht den Weg des Busseswieder zurücklaufen zu müssen,bogen wir nach ein paar Meternauf ein Fahrrad und Wanderwegab. Da der Weg durch „besiedel-te“ Schaafswiesen führte, warer mit großen schweren Eisen-toren verschlossen. Der steileund anstrengende Weg belohnteuns mit einem Panoramaaus-blick aus einem Bilderbuch.Nach einer kurzen Kekspauseund Gegenderkundung der Kur-zen, setzten wir unseren WegBergab fort. Im Tal angekom-men fanden wir ein Haus, wo wirunsere Wasserflaschen auffüllenkonnten. Der Mann der dortwohnte, sagte uns, das die näch-ste Stadt noch ca. acht Kilome-ter weit weg sei. Unterwegs fan-

den wir eine Telefonzelle vonder wir unsere Eltern über unse-re Ankunft informieren konnten.Nach einiger Zeit kamen wirnach Corris. Dort gab es einekleine Eisenbahn, die ein paarDörfer in der Umgebung mitein-ander verband. Als wir den Lok-führer fragten, ob wir auf demrichtigen Weg seien, fragte eruns woher wir kommen. Er er-zählte uns, dass sein Bruder inWuppertal Oberbarmen lebenwürde, und andere Bekannte dieSprachschule Cox und Co be-treiben. (Wie klein die Weltdoch ist :)). Nach der Mittags-pause, die wir dort abhielten,setzten wir unsere Suche nachder nächst größeren Stadt undEinkaufsmöglichkeiten fort.Nach weiteren zwölf Kilometernkamen wir in Machynlleth an.Dort suchten wir uns einenSchlafplatz. Nach langer erfolg-loser Suche fanden wir uns mitdem Gedanken ab, uns einÜbernachtungsquartier in denWäldern zu suchen. Auf derStraße, die zurück in die Felderführte, fanden wir Häuser. Wirsandten Sean und Leroy aus, umden letzten Versuch in Stadtnäheschlafen zu können am Schopfe

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zu fassen. Nach ein paar Minu-ten kamen sie mit einem derHausbesitzer zurück. Er erklär-te uns das am Ende der steilenStraße ein großes Stück flacheWiese sei. Diese sei für alleCamper frei zugänglich. Nach-dem T den Wassernachschubklar gemacht hatte, liefen wir biszu unserem in Aussicht gestell-ten Schlafplatz. Dort angekom-men teilten wir die anfallendeArbeit gerecht auf. Die einenkümmerten sich um die Vorbe-reitungen fürs Kochen, die an-deren suchten und bearbeitetenrumliegende Äste für den anste-henden Krötenbau. Friedel führ-te den Gebrauch eines Dosenöff-ners aus seinem BW-Besteckvor, und als sich die anderenüber die Vergewaltigung derDose beklagten, meinte er nurtrocken: “ey Junge, das is Cam-ping!!“ (Dieser Spruch wurdeder Runnig Gag des Hajks).Nachdem die vier Kröten stan-den, war das Essen auch baldlauwarm. Da keiner länger war-ten konnte und wollte, weil unsdie Müdigkeit schon seit Stun-den übermannte, aßen wir unse-ren Hühnersuppentopf lauwarm,packten die Schlafsäcke aus undwaren die nächsten 12 Stundennicht mehr ansprechbar.

16.07.2007Als es mitten in der Nacht inStrömen regnete, wurden wirkurz wach, um unsere Klamot-ten ins Trockene zu retten, hat-ten am nächsten Morgen aberkeine Verluste zu beklagen. Alswir gegen halb 10 aufstandengingen Florian und T für das ver-spätete Frühstück einkaufen.Währenddessen baute Friedelaus 2 Ponchos ein „flighingtent“. Als die Einkäufer den Wegzurückgefunden hatten, gab esunter dem neuen Regen- undSonnenschutz Essen. Nachdemalle satt waren, gingen Friedel,Birk, Bent und Leroy in die Stadtzum shoppen. Als die vier vonihrem Beutezug zurück und Flo,T, Sean und Robin mit dem Ent-spannen vom Nichtstun fertigwaren, gingen Flo und T fürsAbendessen einkaufen. Inzwi-schen hatten Birk, Friedel undBent eine Geschäftsidee entwik-kelt und verkauften die massigeingekauften Süßigkeiten zu ei-nem erhöhten Preis an die ande-ren, die auf dem Lagerplatz ge-blieben waren ( Voll die Hals-abschneider :) ). Nachdem sichdie Drei Knüppel geschnitzt hat-ten („die braucht man in der har-ten Branche, ...“) und jeden einbisschen verprügelt hatten, dersich ihnen oder ihrer Geschäfts-

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idee in den Weg gestellt hatte,wurde Birk langweilig und erschnitzte sich einen Golfschlä-ger und einen passenden Balldazu. Nachdem Friedel ein Lochausgehoben and ein Fanhalm alsFahne hinein gesteckt hatte,spielten die Jungs abwechselndund zählten die Schläge. Als ih-nen das Spiel auch zu langwei-lig wurde, machten sie das Lochwieder zu und verbrachten dienächsten Stunden mit rumhän-gen und den selbstgeschnitztenBall von der höchsten Stelle desHügels zu kloppen. Irgendwannwar Flo wieder an der Reihe, undals er grade den Ball vom Hügelkatapultierte, sah er, das auf demRugbyfeld in der Stadt unter unseine Kothe stand. Um rauszu-finden wer sich in „unserer“Stadt breit machte, liefen wir(außer Sean, Leroy und Birk, diewollten weiter spielen) den Berghinab und besuchten die „Ein-dringlinge“ nach kleinerenMobbereien zwischen den Fal-ken und uns tauschten wirÜbernachtungs- undEinkaufstipps aus, und liefenwieder getrennte Wege. AmAbend kochten wir Nudeln mitTomatensauce (na gut, Ketchup)und gingen nach kleineren Auf-räumversuchen zu Bett. Da Flound Sean am Nachmittag ihre

kreative Phase hatten, hatten wirjetzt aus dem „flighing tent“ vomVormittag nun ein Dach, wel-ches die vier Kröten miteinan-der verband. Als alle in ihrenPenntüten lagen, wollte Flo zumEinschlafen eine Witzrunde ma-chen. Als keinem mehr einer ein-fiel, fing Flo an den Yellow-Schaaf Witz mit 70 Söhnen zuerzählen. Nach ungefähr 15Sohn- Hinrichtungen hatten wirkeinen Bock mehr, und T erzähl-te den zweiten Teil indem dasYellow-Schaaf wiedergefundenwurde. An diesem Tag fandenwir deutlich später, in Gegensatzzu Gestern, unsere Ruhe.

17.07.2007Heute Morgen wachten wiedergegen halb 10 auf. Als es plötz-lich wie aus Eimern schüttete,beschlossen wir, dass wir in denSchlafsäcken frühstücken umdie gediegene Dachkonstruktionauszunutzen. Als wir das ausgie-bige Frühstück beendet hatten,rissen wir die Zelte ein, packtenzusammen und machten uns aufden Weg in die Stadt zurück.Unterwegs machten wir an demHaus halt, indem der Mannwohnte, der uns gesagt hatte wowir schlafen können. Dort füll-ten wir unsere Wasserflaschenauf, bedankten uns und liefen

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weiter. Am Fuß des Berges sat-telten wir ab und Flo und T gin-gen für den kommenden Tag ein-kaufen. Als sie wieder bei denanderen waren und die „Beute“präsentierten, fiel ihnen auf dassder Kartoffelpüree nicht nur mitheißem Wasser, sondern auchmit Milch angerührt werdenmusste. Diese hatten die flottenEinkäufer natürlich vergessen.Also schickten wir Bent undFriedel noch einmal los umMilch zu kaufen. Als die beidenwieder zurück und alle Lebens-mittel verstaut waren, machtenwir uns auf den Weg nachAberystwyth. Da es uns leidernicht gelang einen geeignetenWanderweg zu finden musstenwir ein ganzes Stück an einerrecht stark befahrenden Straßeentlang wandern. Bei einer län-geren Pause schlug sich Friedelin den Wald um sein Geschäftzu verrichten. Als wir anschlie-ßend weiterzogen, überkam unsein heftiger Regenschauer. Alser nach einiger Zeit etwas nach-lies, hielt ein Mini neben uns. Dadie Frau, die ihn fuhr, nicht amStraßenrand hielt, sondern mit-ten auf der Straße stehen blieb,mussten die anderen Autos hin-ter ihr auch halten. Während sieseelenruhig das Fensterrunterkurbelte und uns

volllaberte, konnte das vierteheranfahrende Auto nicht mehrbremsen, und knallte voll in dasdritte stehende Auto. Aber dieFrau ließ sich davon nicht beir-ren und laberte munter weiterauf uns ein. Nachdem T, der mitden langsameren weiter hintengelaufen war in die ratlosen Ge-sichter der umherstehen Kindersah, ging er zu dem Mini und er-kundigte sich was die gute Damedenn von der Gruppe wollte. Siefragte wo wir hin wollten, wowir vor haben zu schlafen undob wir Zelte mit haben. Dann er-klärte sie uns den Weg zu ihremGrundstück, und meinte, dass siedort eine heiße Suppe kochen,und auf uns warten würde. DerWeg bis zu ihrem Grundstückwar länger als erhofft, und da unsder nächste Regenschauer zu-sätzlich übel mitspielte, kamenwir total platt und zu 90%durchnässt dort an (unter-anderem hatte es auch den Kar-toffelpüree erwischt. Somit wardie Milchkaufaktion nutzlos ge-wesen). Die Frau zeigte uns denPlatz auf der Wiese wo wir un-ser Zelt aufstellen sollten, undbrachte uns einen Teller Suppe,Gebäck und Handtücher. Dannsagte sie, dass wir alles was wiran schmutziger Wäsche habenrauslegen sollten, damit sie es

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waschen kann (war schon ko-misch). T durchsuchte den Gar-ten nach einem brauchbarenKothenstamm. Als er nicht fün-dig würde, und nachfragte,schickte die Frau ihren Ehe-mann, der bei der Suche half. Ererkundigte sich was wir für einZelt hätten und wie groß derStamm sein müsse. Da er auchnichts fand, gingen er und T. indie Garage, um dort anderezusammensteckbare Stangen zufinden. Aber da hatte er dieRechnung ohne den Wirt ge-macht!! Nach ein paarZusammensteck-Stangen-Tape-ideen, schlug T vor, dass dieGruppe doch auch in der Gara-ge Platz finden könne, wenn dieGruppe dort vorher ein wenigPlatz schaffen würde. Der Mannwar einverstanden und sagte,dass die drei kleinsten auch imWohnwagen (der im Gartenstand) schlafen könnten. Die äl-tere Dame erzählte uns das sieGroßmutter sei, und dass ihreTochter mit ihrer Familie inDeutschland lebt. Ihr Sohn ar-beitet jetzt als Arzt.Und wie Großmütter so sind,hatte sie jede Menge an Kinder-büchern und Spielzeugen, wel-che sie unbedingt loswerdenwollte. Also war jeder Opfer. Dadie Dame sich anscheinend ganz

gerne mal einen zuviel geneh-migte, während sie allein imHaus war, wurde sie im Laufedes Abends immer redseliger(aaaaaaahhhh:)). Zum Glückschickte ihr Mann sie ab und zuins Haus zurück. Er suchte mituns die Stadt auf der Karte, wounser Lagerplatz sein sollte, unddie wir nächsten Dienstag errei-chen sollten. Da er schnell er-kannte, dass man die schwarz-weiß- Kopie der Karte, welchewir für unsere zehntage- Tourbekommen hatten in die Tonnetreten konnte, kopierte er unseine bessere Wanderkarte undmarkierte unseren Zielort. Wäh-rend Flo und T mit der Kartebeschäftigt waren, teilte die FrauEis an die Kurzen aus. Flo undT kamen allerdings auch nichtungeschoren davon. Nachdemder größte Teil sein Eis aufge-gessen hatte, wollte die FrauSean die Haare schneiden. („oh,he needs a haircut“ „I can cutyour hair when you want!”).Nach mehreren Anspielungengab sie es irgendwann auf undschenkte ihm eine Käppi. Nacheiner weitern Runde Tee, Kaf-fee und Keksen bezogen wirunsere Schlafstätten. Als die dreiim Wohnwagen meinten, dasssie auch noch Platz für einenvierten hätten, zog Sean noch

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runter zu ihnen.( Er hatte be-stimmt Angst, dass die Frau mitder Schere wiederkommt, wenner schläft :) ). Die Kleinen ver-schanzten sich im Wohnwagenund schlossen die Tür ab (“weilsie Angst vor der Oma hatten“).Als Leroy nach einer Dusche aufdem Campingplatz gegenüberfragte, sagte die Frau, dass erauch bei ihnen duschen könne.Als Leroy 10 min verschwundenwar, fragte der Mann T ob erauch duschen wolle. T sagte,dass er vermutlich später gerneauf das Angebot zurückkommenwürde. Aber als die Frau mitLeroys sämtlichen Klamotten,die er am Leib hatte zurückkam,und sie in die Waschmaschinesteckte, überlegte er sich dasganz schnell anders (aber ganzschnell). Kurz danach kamLeroy mit einer Hose (welcheihm erstaunlich gut passte) undeinem rosa bauchfreiem Top zu-rück. Nachdem er sich wiederumgezogen hatte, um das Zeugzurückzugeben, meinte die Frau„behalte sie ruhig“(Leroy ließdie Klamotten trotzdem heim-lich liegen). Nach mehrfachenBeteuerungen, dass wir keineWäsche zum waschen mehr ha-ben, (sorry, manchmal entschei-det eine Lüge über Leben undTod) fuhr sie die Waschmaschi-

ne ab. Wir rollten unsereIsomatten aus, und dachten dasswir nun endlich unsere Ruhehätten. Aber dann kamen diekleinen Stechmücken. Zuerstgab uns die Frau „feuchteMückentücher“ die man sich insGesicht, und auf die Arme undBeine reiben konnte. Das tatenwir auch alle brav. Doch dannkam die Frau erneut und meintesie müsse uns allen irgendeinestinkende Creme ins Gesichtschmieren und schön verreiben.Um 22:45 war endlich Ruhe.Birk Friedel Sean und Robinhatten im Wohnwagen Platz ge-funden und Leroy, Bent, Flo undT schliefen in der Garage (einfataler Fehler, wie sich am näch-sten Morgen rausstellen sollte).Als wir den Mann noch einmalkurz riefen, damit er die Wasch-maschine, den Trockner und denBoiler, auf dem T alle nassenSchuhe ausgestopft draufgestellthatte, ausschaltet, machten wirmit ihm aus, dass wir uns amnächsten Morgen um neun Uhrselber wecken.

18.07.2007Wir wurden von der lieblicheStimme der „Großmutter“ ge-weckt. „Hello, good morning. Ihave breakfast and coffee foryou” (oder so ähnlich). Dann

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hörten wir wie die Waschma-schine neben unseren Köpfengeöffnet, die Wäsche in denTrockner umgeladen wurde undder Trockner den Schleudergangeröffnete. Als wir aus die Uhr sa-hen, traf uns der Schlag. Es war05:45 Uhr (wir hätten sie er-schlagen können). Als die Frauden Raum wieder verließ dreh-ten wir uns noch einmal um.Aber die „Oma“ kannte kein Er-barmen und kam zurück. „Goodmorning, it’s six o’clock, don’twaste the day, you are in Wales!”Da half alles nichts. Wir standenauf und zogen uns an. NachdemT das Frühstück an die„Garagenkinder“ verteilt hatte,brachte er den kleinen„Gourmetschläfern“ das Früh-stück (es bestand aus Haferbreiund Bananen).Nachdem derletzte Brei verfüttert war, dieRucksäcke gepackt und alle Zäh-ne geputzt waren, versuchten wirdie schwersten Geschenke(unteranderem eine englischeEnzyklopädie...) dem Mannheimlich wiederzugeben. An-schließend sattelten wir auf, be-dankten uns recht herzlich undzogen weiter.Die Wolken am Himmel verspra-chen gutes Wetter. Nach ein paarhundert Metern setzten wir unsan eine Seitenstraße und früh-

stückten ausgiebig mit Toast,Käse Schinken Salat, Salatcremeund Konfitüre.Gegen zehn Uhr brannte dieSonne vom Himmel. Als wir aneiner Tankstelle vorbeikamenmachte T eine Kaffeepause.Nachdem sich die anderen mitSüßigkeiten und Energydrinkseingedeckt hatten, ging es frischgestärkt weiter. Nach ein paarStunden trafen wir Matthias,Marianne und ein paar fauleRover. Da Robin seinen Ruck-sack schon seit geraumer Zeitkaum noch tragen konnte, holteMarianne alles aus dem Ruck-sack, was Robin vermutlich inden nächsten Tagen nicht mehrbrauchen würde und packte esin ihr Auto. Diese Szene mach-ten wir uns zu nutze und warfenebenfalls allen unnützen Ballast(in Form der Geschenke von derFrau) ab. Dies geschah nach ei-ner längeren Diskussion, obRobin mit der Sippe weiterhajken , oder mit den anderenauf den Lagerplatz fahren, undvon dort aus mit den Wös nochdrei Tage auf Hajk gehen soll-te. Als wir Marianne erzähltendas wir zum Strand wollten, rietsie uns nicht nach Aberystwythzu laufen, sondern nachAberdovey zu gehen, weil esdort einen schöneren Badestrand

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gäbe. Wir entschieden uns fürdie Mitte um nicht zurücklaufenzu müssen, und landeten inBorth. Der erste Weg führte anden Strand. T passte auf dieRucksäcke auf, während Leroyins Meer sprang, und der Restin die Spielhallen und in die„ M i t b r i g s e l g e s c h ä f t e “(Giftshops) verschwand. Irgend-wann kam Flo mit zwei Packun-gen After-Eight Eis zurück.Nachdem sich alle bei den Bän-ken versammelt, und die beidenPackungen gekillt hatten, ging eszurück in die Spielhalle. Späterkauften Flo und T einen Ersatzfür die Spiritusflasche, die wirirgendwann unterwegs verlorenhaben mussten. Währenddessenersteigerte Birk einen Golfschlä-ger aus einem der Camping-bedarf-Läden, und kam stolz wieOskar zurück. Er und Flo holtendie selbstgeschnitzten Bälle ausdem Rucksack, liefen zumStrand, und schlugen sie soweitsie konnten. Währenddessenversuchten die anderen in derSpielhalle beim “Geldschiebe-tisch“ das große Geld zu gewin-nen (mit 2 pence Stücken) oderangreifenden Zombies den Garauszumachen.Gegen siebzehn Uhr brachen wirwieder auf, um einen Schlafplatzzu suchen. Der Weg führte uns

aus der Stadt hinaus, und einenBerg mit fünfundzwanzigProtzentiger Steigung hoch.Nachdem wir den extrm langenund kurvigen Berg erklommenhatten, begann die Suche nacheinem Schlafplatz. Die Dame diewir als erstes antrafen, sagte,dass sie leider keinen Platz habe,weil sie am Abend noch Gästebekäme. Wir probierten es anweiteren Häusern und Scheunen.Die Bauernhöfe waren alle un-bewohnt, und die wenigen Haus-bewohner die wir antrafen, er-zählten uns alle, das es hier kei-ne Möglichkeit zum schlafengäbe. Allerdings würde es inBorth (wo wir gerade herkamen)ein „Youth Hostel“ geben. Ir-gendwann gaben wir die Sucheauf der Landstraße auf und gin-gen zurück in die Stadt. Auf demWeg zurück hatte Leroy nocheinen Mann gefragt, der darauf-hin mit irgendeinem Freund te-lefonierte und uns hinterher denWeg irgendwohin erklärte. Dawir ihn mit seinem Akzent aller-dings nicht wirklich verstandenhatten, und die Wiese, zu der eruns schicken wollte nicht fan-den, liefen wir weiter und kamenwieder am Strand an wo unsereSuche begonnen hatte. Dortfragte T noch mal in einer Sport-halle die in der Nähe lag. Aller-

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dings erhielt der dort die gleiche„Youth-Hostel Antwort“. Alsoliefen wir quer durch die Stadt,an der Hauptstraße und der Pro-menade entlang, bis wir bei Ein-bruch der Dunkelheit endlich un-ser Ziel erreichten. Allerdingshielt die Erleichterung nicht lan-ge an, denn als Flo und T ins„Youth-Hostel“ gingen um nacheinem Schlafplatz zu fragen,wurden sie knallhart auf denBoden der Tatsachen zurückge-holt, als ihnen die deutsche Mit-arbeiterin (ne, was für ein Zu-fall, unter anderen Umständenhätten wir uns sicher drüber ge-freut) zu ihrem Bedauern mittei-len musste, dass sie komplettausgebucht seien. Flo hatte danndie Idee mit dem Zug nachAberystwyth zu fahren. Auf demBahnsteig packten wir unserAbendessen und den Trangia ausund kochten Baked Beans mitWürstchen. Als wir das Geschirrwieder eingepackt hatten, kamauch schon bald der Zug. Dasmuss ein lustiges Bild für dieSchaffnerin gewesen sein: sechsdreckige und totmüde Kinderund zwei Betreuer mit dickenRucksäcken, und auf Halbmasthängend im feinen Wagon mitTeppichboden:). Als die Schaff-nerin uns fragte wo wir herkom-men und wo wir gedenken zu

schlafen, erzählten wir ihr, dasswir immer noch auf der Suchenach einem Schlafplatz sind,weil das „Youth-Hostel“ inBorth voll war. Die nette Frauerklärte sich dazu bereit, inAberystwyth anzurufen und zufragen ob es dort ein „Youth-Hostel“ gäbe. Als wir ausstiegenkam sie zu uns, sagte, dass sieleider kein Erfolg gehabt hatte,und wünschte uns viel Glück.Als wir mit schweren Beinenund den dicken Rucksäckendurch die Fußgängerzone liefen,war es schon nach Mitternacht.Wir liefen bis zum Strand, undsetzten die Rucksäcke auf derPromenade bei einer Bank ab.Von dort aus liefen Flo und Tnoch einmal los und klappertendie Seitenstraßen und eine Kir-che ab. Als sie ohne Erflog zu-rückkamen, hielt T auf Wunschder Gruppe eine Polizeistreifean, und fragte noch einmal, aberdie netten Gesellen wussten au-ßer Bed and Breakfast auch kei-nen anderen Rat. Flo und T lie-fen daraufhin noch einmal einePromenadenseite runter, an dermehrere Bed and Breakfast Häu-ser standen. Aber alle hatten ge-schlossen.Die Jungs hauten sich daraufhinunter Kothenplanen auf ihreIsomatten vor die Bank. T mach-

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te mit einem Balken vomKothenkreuz auf dem Schoßunterm Schlafsack die Nachtdurch und wimmelte Schaulusti-ge und betrunkene Partygängerab. Als es kälter wurde deckte Tdie letzten beiden, die immernoch froren, mit ihren Schlafsäk-ken zu.Gegen fünf Uhr, als die Sonneaufgegangen war und sich nie-mand mehr durch die Gegendtrieb, ging T zum 24h Sparmarktzog sich einen Becher Kaffee amAutomaten und kaufte Brot fürsFrühstück. Um sechs Uhr weck-te er die Blagen in dem Oma-Horrorstil vom vorherigen Tag.

19.07.2007„Good morning, it’s six o’clock,don’t waste the day, you are inWales!” ( die haben ganz schönblöd geguckt :)). Als alle ihre Sa-chen zusammengepackt hatten,gingen wir wieder zum Spar-markt, um weiteren Aufstrichund Obst fürs Frühstück zu kau-fen. Anschließend liefen wir diePromenade entlang zu einerBurgruine. Dort setzten wir, unsnach kleineren Blasen-operationen, zusammen zumFrühstück. Nur T aß später nach.Er zog es vor zuerst 2-3 Stundenzu schlafen. Später zog es dieKleinen in die Spielhallen, wo

sie das große Geld machen woll-ten. Nach ein paar Stunden wa-ren sie ein paar Pfund leichter,und hatten keine Lust mehr. Alssie wieder da waren erledigtenFlo und T ihre Bankgeschäfteund gingen sich dann mit Frie-del und Birk das Geschehennoch einmal angucken. Späterging der eine oder andere nocheinmal für diverse kleine Raub-züge in den Sparmarkt und derRest faulenzte in der Sonne.Gegen siebzehn Uhr, gingen Flo,T und Robin einkaufen und an-schließend zur Touristen-information. Dort fragte T nacheiner Schlafmöglichkeit, und er-hielt ein Angebot von einer zweiSterne Pension mit Duschen/Wannen und Frühstück für 128Pfund. Wir nahmen das Angebotan, gingen zur Ruine zurück,packten unsere Sachen zusam-men und wanderten los. Als wirden Strand gerade verlassen hat-ten, fing es wieder an aus allenEimern zu schütten. Wir liefennach der Karte, die wir in derTouristeninformation bekom-men hatten, und irgendwannhielt auf einmal ein Auto nebenuns. Die Fahrerin fragte uns, obwir die deutschen Pfadfindersind, die zur Pension wollten.Als wir dieses bejahten, nahmdie Frau den kleinsten die Ruck-

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säcke ab, steckte sie in den Kof-ferraum, und fuhr mit Birk,Leroy, Robin und Bent zu unse-rem Tagesziel. Die anderen lie-fen tapfer weiter, und als dieFrau die erste Fuhre rausge-schmissen hatte, kam sie zurückund holte den Rest. Als wir an-kamen zeigte sie uns die Zim-mer. Als T seinen Rucksack imZimmer abgestellt hatte, zeigtedie Dame ihm die Küche undden Aufenthaltsraum, wo er sichin ein Gästebuch eintrug. Nach-dem sie uns auch das Spielzim-mer (Tischtennis undBillard)und das Fernsehzimmergezeigt hatte, verabschiedete siesich. T fragte sie, ob er jetzt oderMorgen früh bezahlen sollte. Alssie sagte, dass es ihr egal sei,holte T das Geld und fuhr mitihr zu ihrem Haus (stand direktnebenan), wo sie ihm eine Quit-tung ausstellte. Dann lief T mitder Quittung zurück. Wieder beiden anderen angekommen, hol-te er das Abendessen aus denZimmern (Würstchen, BakedBeans und Nudeln). Friedel undBirk halfen ihm beim kochen.Nachdem die Würstchen fertigwaren, nahm T die Pfanne mitdem heißen Fett und stellte sieins Waschbecken. Als er dasWasser einließ, qualmte es or-dentlich. Blöderweise hatte die

Küche einen Rauchmelder, derausgelöst wurde, und im ganzenHaus den Feueralarm aktivierte.Zum Glück waren die anderenZimmer alle nicht vermietet. DaT glücklicherweise wusste, wodie Dame des Hauses wohnte,lief er zu ihr und sagte Bescheid.Sie kam gleich mit. Als sie zumHaus zurück kamen, kam ihnenschon ein besorgter Nachbar ent-gegen. Zu zweit behoben sie dasProblem. Als sie fragt was pas-siert sei, und T ihr entgegnete,dass sie wohl zu heiß gekochthätten, bat sie uns die Hitzerunterzudrehen:). Als sich dieAufregung gelegt hatte, wurdeschnell der Tisch gedeckt, dieKonzentrat-Säfte zubereitet undmit dem Essen begonnen. ZumNachtisch gab es Joghurt der imKühlschrank beim Frühstücks-gedeck stand. Anschließend halfT Leroy und Robin beim Ab-wasch. Da unser Trangia nochvom Bahnhofsessen dreckigwar, spülten wir ihn direkt mit.Anschließend kochte T nochschwarzen Tee, für die, die nochwollten. Dann nahmen wir dieheißen Duschen in Beschlag,putzten Zähne und waren dannruck zuck in den Bettenverschunden.

20.07.2007

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T stand kurz vor acht auf, undweckte dach dem morgendlichenDuschkomfort die anderen. An-schließend ging er in die Kücheund deckte den Frühstückstisch.Nachdem auch der Letzte (zwan-zig Minuten später als abge-macht) den Weg in die Küche ge-funden hatte, machten sich allenach mindestens fünf Tagen Ent-zug über die verschiedenenMüslisorten her. Danach gab esvon Friedel frisch getoastetesBrot (endlich mal ein andererWeg diese labbrigen Dinger zuessen). Gegen halb zehn hobenwir das Festmahl auf, da nochabgewaschen und gepackt wer-den musste, und um zehn Uhrdie Reinigungskräfte kommensollten. Nachdem alles fertiggepackt, die abgezogene Bettwä-sche und die gebrauchten Hand-tücher auf einem Stapel vor derHaustür lagen, machte T einenletzten Rundgang durchs Hausum die Lichter auszumachen undliegengebliebene Klamottenmitzunehmen. Nachdem dieserledigt war, zogen wir munterRichtung Capel Bangor weiter.Es dauerte nicht lange da setzteauch schon wieder ordentlichder Regen ein. Nach einiger Zeitfanden wir eine Bushaltestelle,in der wir uns unterstellten. Umalle acht reinzupassen, ließen

wir die Rucksäcke draußen un-ter Ponchos stehen. Als sich dasWetter nach ca. zwanzig Minu-ten nicht gebessert hatte, be-schlossen wir Mittagspause zumachen. Als Leroy uns verließum sich zu erleichtern kam erstrahlend mit zwei Golfbällenzurück. Da er der Ansicht war,dass man dort wo er herkamnoch mehr Bälle finden könnte,liefen unsere neuen kleinenHobbygolfer gleich los, um sichreichlich Ersatzbälle zu besor-gen. Nachdem etwa dreißig Mi-nuten verstrichen waren, kamensie glücklich mit vollen (wennnicht sogar prallen) Taschen zu-rück. Inzwischen hatte auch derRegen aufgehört, und so konn-ten wir endlich weiter ziehen.Unser Weg führte uns weiter lan-ge und kurvige Straßen entlang.Als wir in Goginan ankamen,suchten wir erneut in einemBusha l tes te l l enhäuschenSchutz, da der nächste Regen-schauer schon wieder ordentlichwütete. Von dort aus schicktenwir Leroy uns Sean los einenSchlafplatz zu suchen. T fragteeinen im Biergarten stehendenAnwohner nach der nächstenEinkaufsmöglichkeit und einemSchlafplatz. Er meinte, dass wiretwa drei Meilen in die nächsteStadt gehen müssten, aber mit

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Schlafplätzen konnte er nichtdienen. Nachdem Sean undLeroy wieder zurück waren, undwir uns wieder alle in der Bus-haltestelle versammelt hatten,fragten wir eine Frau, die sichkurz vorher dort eingefundenhatte. Sie musste uns belauschthaben, denn sie antwortete mitgebrochenem Deutsch. T warheilfroh, das niemand laut übersie gelästert hatte (obwohl siemit ihrer Figur genug Angriffs-fläche geboten hätte). Sie sagte,dass das nächste „Youth-Hostel“in Ystumtuen (also direkt nebenunserem Lagerplatz) sei, sie abersonst auch nichts wusste. Wäh-rend wir mit ihr redeten kam derBus. Natürlich standen unsereRucksäcke so geschickt, dass dieFrau mit ihrem schweren Kof-fer nicht sofort zum Bus gelang-te. Die Frau lief vor und rief„Scheiße!“ (auf Deutsch fluchenkonnte sie also auch. Vielleichtwollte sie uns damit auch nur im-ponieren). T, der weiter vornestand, hielt den Bus (der gradewieder losfuhr) an und öffnetedie Tür. Die Frau stieg ein undfuhr los (bzw. weg). Wir sattel-ten auf und liefen weiter. ZweiKurven weiter kamen wir zu ei-ner Kirche, die leider verlassenund verschlossen war. WährendFriedel darüber philosophierte,

mit welchen Mittel er dasSchloss knacken könnte, über-querten wir die Straße und such-ten in der nächsten Bushaltestel-le einen Unterschlupf. Auf BentsWunsch zogen Leroy und T nocheinmal los um einem Schlafplatzzu suchen. Sie bogen in die näch-ste kleine Seitenstraße ab undfolgten ihr einen steilen Berghinauf. Der Mann im erstenHaus wollte uns wieder in ein„Youth-Hostel“ auf dem Bergschicken. Im zweiten Haus warniemand zu Hause. Die nächsteHäuser waren so klein, dass manvon außen sehen konnte, dass siekeinen Platz für acht Leute hat-ten. T und Leroy folgten demBerg weiter. Nach einer steilenrechts - links Kurve, kamen siean weitere Häuser. Das erste hat-te auch keinen Platz. Beim zwei-ten sahen wir eine Art Bau-schuppen im Garten stehen. Alsdie beiden klingelten, öffneteeine ältere Frau die Tür. T er-zählte ihr, dass sie Pfadfinderaus Deutschland seien und einenSchlafplatz für die Nacht such-ten. Die Frau holte ihren Mannaus dem Schuppen, und fragteihn. Leroy und T gingen auchzum Schuppen. Nach einer län-geren freundlichen „Diskussion“(ob genug Platz ist, ob es nichtgefährlich zwischen den Garten-

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geräten sei...) willigten sieschließlich ein. T ließ seinenRucksack vor dem Schuppenstehen, und lief den Berg nochmal hinab, um die anderen zuholen. Als sich der Rest auch imSchuppen eingefunden hatte,gab es erst einmal eine Rundeheiße Schokolade und Kekse.Anschließend fragte der Mann T,ob wir genug Verpflegung hät-ten, oder ob sie uns zum näch-sten Supermarkt fahren sollten.Das Angebot nahmen wir dan-kend an, da wir gehört hatten,dass es in der Richtung, in derwir unterwegs waren kaum nochEinkaufsmöglichkeiten gab.Der Mann fuhr Flo und T zuerstin den nächsten kleineren Super-markt, und danach zu einem gro-ßen in Aberystwyth. Als T frag-te, ob die Banken noch geöffnethätten, meinte der Mann, das diewohl nicht der Fall sei, er unsaber zu einem „hole in the wall“(sagen die Waliser zum Bank-automat) bringen könnte. Dortholte T privates Geld ab um imNotfall die Hajkkasse zu unter-stützen. Auf dem Rückweg er-zählte uns der Mann, dass diewalisische und die deutscheSprache relativ dicht beieinan-der liegt, da einige Vokale gleichausgesprochen werden.

Als wir wieder zurück waren,nahmen Robin und T die Nudelnund die Baked Beans, und koch-ten sie in der Küche unsererGastgeber. Kurz bevor wir mitdem Mann einkaufen fuhren,kamen Freunde aus England zuBesuch. Sie stellten sich uns vor,und der Mann erzählte uns, dasser früher auch bei den Pfad-indern gewesen sei. Robin undT brachten die fertigen Nudelnund Bohnen rüber in den Schup-pen. Dort aßen wir gemeinsamzu Abend. Anschließend brach-ten Friedel und Birk das Ge-schirr zurück ins Haus und wu-schen ab. Als sie wiederkamen,erzählten sie, das sie unseren„Gasteltern“ noch auf einerLandkarte gezeigt haben woWuppertal liegt. Später zogensich die Jungs die Schlafsäckebis oben hin zu und spielten„Wurmcatchen“. Gegen zehnUhr kam unser Gastgeber undfragte ob wir noch eine heißeSchokolade, Tee oder Kaffeemöchten.Wir unterhielten uns noch einwenig, der eine oder anderetrank seine heiße Schokolade(oder vergoss sie über demSchlafsack:)), und dann ging esab in die Falle.

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21.07.2007Wir schliefen, bis die Sonne unsweckte. Nachdem sich alle ausden Penntüten gepult hatten, gabes Frühstück. Flo und Bent be-legten die Toastscheiben mitSchinken, Käse, Salatcreme undKetchup und gaben sie durch.Da Robin beim letzten Mittag-essen sein Brot schon aufhatte,bevor der Letzte seins bekom-men hatte, beschloss Flo, dassRobin sein Brot erst bekommt,wenn die anderen ihrs zur Hälf-te aufgegessen hatten. Als Robindamit nicht einverstanden war,schnitt Flo Robins Brot kleinund gab ihm ein Viertel (Spie-ßer halt:)). Nachdem wir unserFrühstück beendet hatten, kamunser Gastgeber rein, wundertesich, dass wir schon gefrühstückthatten, und fragte ob wir nochHunger auf Müsli hätten. Als Tdie Frage übersetzte, konnte ersich nicht schnell genug die Oh-ren vor dem entgegen-schallenden „Jaaaaaaaa“ zuhal-ten. Der Mann lächelte, sagte„fine“ und kam etwas später mitmindestens fünf verschiedenMüslisorten und Milchflaschenzurück. Überglücklich machtensich alle darüber her. Anschlie-ßend brachten wir alles zurück,und spülten unser Geschirr.

Als wir unsere Sachen packten,kam der Mann mit einem Gäste-buch, und bat uns dort hineinzu-schreiben. Er fragte uns ob wirnoch bleiben möchten, oder obwir weiterziehen wollen. T sag-te, dass wir weiterziehen solltenum noch ein wenig vom Landkennen zu lernen. Da ein oderzwei Tage zuvor die Nähte anRobins Tragegurten gerissenwaren, sodass der Rucksack dieganze Zeit nach hinten zog, under ihn beim Tragen an den obe-ren Zurrgurten festhaltenmusste, rief T auf dem Lager-platz an, um zu fragen, ob esmöglich sei, den Rucksack aufdem Lagerplatz zu flicken oderauszutauschen.T erreichte nur Richi, der mein-te, dass die verbliebenden Roverauf dem Lagerplatz zur Zeit an-dere Probleme hätten, und das esnicht so gut passen würde heuteauf dem Lagerplatz aufzuschla-gen. Er bot uns an uns abzuho-len, das würde allerdings erstMorgen gehen, da ihnen erstdann das Materialauto zur Ver-fügung stehen würde. Wir soll-ten uns einen trockenen Unter-schlupf suchen und auf Morgenwarten. Mit dieser Auskunft gingT zu dem Mann. Er erklärte ihmdie Situation, und fragte, ob esvielleicht doch möglich sei, noch

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eine/n Tag/Nacht zu bleiben. DerMann entgegnete „we are glad,when we can help you“.So packten wir unsere Isomattenim Schuppen wieder aus, undmachten uns einen entspanntenTag. Kurz nachdem wir gefrüh-stückt hatten, war die Nachba-rin vorbeigekommen, und hattegefragt, ob wir noch hausge-machte Suppe haben wollten. Dawir grade los wollten, hatte Tdankend abgelehnt. UnsereGastgeber mussten ihr bescheidgegeben haben, dass wir wiederda sind, denn gegen achtzehnUhr kam der Mann und sagte,wir sollten mit ihm zu seinerNachbarin kommen. Sie hätteSuppe für uns. Als wir bei ihrankamen, stand sie in ihremGartenhäuschen, dass sie alszweite Küche umfunktionierthatte. Dort kochte sie geradeMarmelade und machte„Walsch-Biskuits“. Als sie unskommen sah, begrüßte sie unsfreundlich und kam zu uns.Nachdem sie ein wenig über unserfahren hatte, führte sie uns insHaus. In der Küche angekom-men, drückte sie uns ein ganzesBlech mit selbstgemachter Piz-za, einen ganzen Topf hausge-machter Suppe, und einen gro-ßen Teller mit selbstgebackenenKeksen in die Hand. Da nur

Robin und T dort waren, nahmder Mann die Suppe, T die Piz-za und Robin den Teller mit denKeksen. Wieder am Schuppenangekommen, deckten wir dengroßen Holztisch, der vor demSchuppen stand. Am Nachmit-tag hatten wir mit unserem Gast-eber und seinem Freund einPavillonzelt aufgebaut und überden Tisch gestellt.. Somit konn-ten wir draußen essen (wobei esausnahmsweise grade mal nichtregnete. Vielleicht wäre es auchohne Zelt gutgegangen...). Nach-dem wir mit dem Festmahl fer-tig waren, kam der Freund derGastfamilie, und fragte uns, obwir noch etwas Platz in unserenMägen für Würstchen und Bröt-chen hätten. Natürlich stieß die-se Anfrage auf große Begeiste-rung.Es dauerte nicht lange, da brach-ten sie uns Brötchen, Saft, diver-se Soßen, und heiße Würstchenraus. Wir aßen an diesem Tagwie die Götter.Nach dem Abwasch spielten dieJungs wieder „Wurmcatchen“und Wrestling mit abklatschen.T schrieb weiter an diesem wun-dervollen Büchlein:). Als „guteNacht Hupferl“ gab es die guten„Walisischen Biskuits“. Danachunterhielten wir uns noch einwenig, und gingen wenig später

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schlafen. Am Abend zuvor gabuns unser Gastgeber die Schlüs-sel für die Hintertür des Hauses,damit wir auch in der Nacht aufsKlo gehen konnten. T ging insHaus um diesen zu holen. Erging ins Wohnzimmer wo das äl-tere Ehepaar mit seinen Freun-den zusammen saß, sagte, dasser den Schlüssel wieder mitnimmt und wünschte eine guteNacht.Auf Anfrage zeigte der Mann T,dass man die Türklinke von au-ßen hochdrücken muss, um dieTür abschließen zu können (da-bei gab es in der ersten Nachtnämlich Schwierigkeiten).

22.07 2007Heute Morgen ließen wir unswieder von den Sonnenstrahlenwecken. Als Leroy dieSchuppentür als Erster öffnete,um aufs Klo zu gehen, standunser komplettes Frühstück be-reits auf dem Tisch. Als er wie-der kam und uns dies berichte-te, sagten alle „ja, ja!“. Kurzdarauf kam die ältere Frau an dieTür, und klopfte vorsichtig. Tmachte auf, und sie sagte, dasswir jetzt gerne frühstückenkönnten, wenn wir wollten. Siewürde jetzt zur Kirche fahren.Auf die Frage wo ihr Mann sei,meinte sie, dass er bereits in der

Kirche sei, weil er dort vor derGemeinde reden müsse (wirwaren echt bei Christen gelan-det, ahhhhh..:)). Die Tür wardieses mal lange genug offen,dass alle das angerichtete Früh-stück sehen konnten, und irgend-einer meinte: „eh, da steht ja echtFrühstück vor der Tür!“ undLeroy meinte „hab ich doch ges-acht, man!“ Da drehten sich allezu Leroy um und sagten fast imChor, als wenn es abgesprochengewesen wäre, „Leroy, halt dieFresse!“ (das war einfachhammer). Nachdem wir uns allein windeseile angezogen hatten,fanden wir uns am Gartentischein, uns schmausten wie die Kö-nige. Nachdem wir alle gesättigtwaren, was bei dem einen oderanderen etwas länger dauerte,spülten wir das Geschirr undräumten alles ordnungsgemäßweg. Dann schickte T die Jungswieder in den Schuppen, damitsie ihre Rucksäcke fertig pack-ten, und ging mit Robin und demgespülten Geschirr (Backblech,Suppentopf etc.) wieder zu derNachbarin, um es dort mit einemDankeschön wieder abzugeben.Wir trafen die Dame auf derStraße, weil sie grade vom Wald-spaziergang mit ihrem Hund zu-rückkam. Da es nach dem Früh-stück kräftig geregnet hatte, war

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sie ordentlich durchnässt. Siefragte uns, ob wir weiter ziehenwollten, und als wir dies bejah-ten, sagte sie, dass wir noch et-was warten sollten, da das Wet-ter den ganzen Morgen unbe-ständig und total unberechenbarsei (gut, es hat den ganzen Mor-gen in Strömen geregnet, aberwir sind ja Wuppertaler,oder?:)).Wir bedankten uns noch einmalfür das leckere Essen, gingen zuden anderen zurück, und pack-ten unsere Sachen.Nachdem T einen kurzen Ab-schiedsbrief geschrieben, undwir zwei Rückzieher gemachthatten, liefen wir in der drittenkurzen Trockenphase los. In derHoffnung, dass wir mit trocke-nen Füßen möglichst weit kom-men würden. Unsere Gastgeberhatten uns auf der Karte einenschönen Weg über Felder, Wie-sen und Trampelpfade gezeigt,der uns ein großes Stück Straßesparte. Bei einem „Coffee togo“-Lädchen, an dem wir vor-beikamen, nachdem wir wiederauf die Straße getroffen waren,wurde die erste Pause eingelegt.Flo und T erkundigten sich wodas nächste Geschäft liegt, umfür die letzten beiden Tage ein-zukaufen. Als wir dies in Erfah-rung gebracht hatten, liefen wir(

nach Ts „Kaffee auf die Faust-Ritual“ bis zu diesem„Tankstellengeschäft“ durch.Dort hauten wir den Rest unse-rer Hajkkasse auf den Kopf. DerRestbetrag betrug stolze 000,04Pfund. Nachdem wir alles ein-gepackt hatten, zogen wir unsauf eine gemütliche Wiese zu-rück, auf der wir zu Mittag aßen.Nach dem Essen brachte T dieMülltüten zurück zur Tankstel-le. Als er auf dem Weg zurückzu den anderen war, fing es wie-der an zu Regnen. Da der Regenimmer stärker wurde, schnapp-ten sich alle ihre Rucksäcke, undliefen im Dauerlauf zu einemdichten Waldstück. Dort standenwir eine ganze Weile, und war-teten bis sich der Regen wiederberuhigt hatte. Dann zogen wirweiter Richtung Lagerplatz. DerWeg führte uns über weite Wie-sen, erhöhte Zäune, starkes Ge-fälle und Sumpflöcher. Dieklitschnasse Kleidung machte esuns zusätzlich schwer uns frei zubewegen, und es wurde uns klar,das es Zeit wurde unser Tages-ziel zu erreichen. Als wir dienächste Straße erreichten, sahenwir auf der Karte, dass dieseschon zum Lagerplatz führte.Unser Plan war, dass wir mitRobins Rucksack (der im Feldmittlerweile komplett gerissen

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und nur noch mit der Hand-schlaufe notdürftig am bereitsherausragenden Gestänge befe-stigt worden war) zum Lager-platz gehen, ihn dort flicken unduns für die letzten 1,5 Tage ir-gendwo in Wälder schlagenwollten. Deshalb sattelten wir ander Straße ab. Leroy, Friedel undT machten sich auf den Weg zuden umliegenden Häusern, umdort nach einem Schlafplatz zufragen. Nachdem sie erfolgloszurückkamen, weil die Hausbe-sitzer entweder nicht da waren,oder keinen Platz hatten, ent-schlossen wir uns zum Lager-platz zu gehen. Wir sattelten auf,und zogen weiter.Als wir den letzten steilen Bergfast geschafft hatten, wurden wirvon unserem WuppertalerMaterialauto überholt (kleineWunder gibt es immer wieder:)).Nachdem wir noch ein ganzesStück wieder bergab gegangenwaren, sahen wir hoch oben aufdem nächsten Berg eine Jurtestehen (wir waren wieder zuHause:)).Als wir auf dem Lagerplatz ein-trafen, war die Hajkgruppe derSippe „Kleiner Bär“ schon da.Nach „stürmischen Begrüßungs-attacken“ kämpften wir uns densteilen Berg nach oben. Wir setz-ten unsere Rucksäcke ab, be-

grüßten den Rest der bereits an-wesenden Rover und Leiter undbegutachteten den Lagerplatz.Als T später fragte, ob wir nachdem Rucksacktausch von Robinweiterlaufen wollten, bekam erein klares „Nein“ in diversenAusdrucksformen beigebracht.

Somit hatte unser interessanter,schöner, aufschlussreicher, lusti-ger und nasser Hajk ein erfolg-reiches und verlustarmes (na gut,n paar Heringe, Robins Ruck-sack, die Spiritusflasche...) Endegenommen.

Written by T

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CES Centenary Camp 2007

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Centenary Camp 2007 inBragger�s Wood, England

Ein Jubiläumslager zu 100 Jah-re Pfadfinder der ConfédérationEuropénne de Scoutisme (CES),20 km von Brownsea Island, woBaden Powell vor 100 Jahrendas erste Pfadfinderlager derWelt veranstaltete

Ein Bericht von Buddi Stöckigt,Hajkerteam Pegasus, GruppeLichtstafette

Bei unserer fluchtartigen Abrei-se aus Wales, wo Orkane undRegenmassen uns schon nacheiner knappen Wocheunmissverständlich denLaufpass gaben, wussten wirsehr wohl über die Überflutungs-zustände in großen Teilen Süd-und Mittelenglands bescheid.Über Bragger’s Wood, den Ortdes 700-Mann-starkenCentenary Jamborees unsereseuropäischen DachverbandesCES, gab es zwar ungenaue An-gaben, doch erfuhren wir vonunseren englischen Freundender FSE (European ScoutFederation), der Lagerplatz stün-de wenigstens nicht mehr unterWasser.

Als wir dann am Samstag, den28. Juli morgens bei plötzlichwieder strahlendem Sonnen-schein das landschaftlich sehrbeeindruckende Wales verlie-ßen, ahnten wir noch nicht, inwelchem Wetter wir am Abendin Südengland unsere Kohtenund Jurten hochziehen musstenund wie so ein ergiebiger Regen(die meisten hatten schon langenichts trockenes zum Anziehenmehr) auf die Stimmung drückenkann. Da half dann auch kein„This is England - what do youexpect?“ -Trost mehr, wenn manes so nennen kann.Auch wenn sich unser Küchen-team alle Mühe gab, uns mitwarmem Essen bei Kräften zuhalten - das British Breakfast,das am Abend serviert wurdeschmeckte schon aufgrund derallgemeinen Laune an demAbend nicht jedem.Doch schon der nächste Tag sahanders aus. Da das Lager offizi-ell erst am Mittwoch, den 1.August begann, hatten wir vor-her noch drei Tage Zeit um unsWäscheleinen zu bauen, Sachenzu trocknen, die vergleichswei-se luxuriösen WCs kennenzuler-

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nen und sogar Duschen auszu-probieren. Glücklicherweise wardas Wetter in diesen Tagen schonwieder viel freundlicher zu unsund unsere Klamotten konntenwirklich trocknen während wiralte Freunde aus Belgien, Itali-en, Polen, Holland und natürlichEngland wieder trafen (mansieht sich sonst nur auf denEUROJAMs, die alle 4 Jahrestattfinden), die auch alle nachund nach anreisten.Am Mittwoch wurde das Lageroffiziell eröffnet. Es war der 1.August, an dem alle Pfadfinder(zumindest in England) um ge-nau 8 Uhr ihr Pfadfinder-versprechen „erneuerten“.Hierzu trafen sich alle Pfadfin-der des Jamborees auf einemPlatz, der zwischen unserem La-gerplatz und dem weiterer Pfad-finder lag, um gemeinsam aufeiner Leinwand eineTVÜbertragung aus BrownseaIsland anzusehen. Aufgrund desTageslichtes und des guten Wet-ters war die Idee jedoch wohl et-was schwach, denn man konntekaum etwas erkennen.Im Anschluss trennten wir unswieder und die CES veranstal-tete ihre eigene „kleine“ Er-öffnungsrunde mit europäischerHymne und den nationalen Flag-gen der teilnehmenden Staaten,

wie auf jedem CES-Treffen. Die700 Teilnehmer kamen aus Ver-bänden wie FSE (England),FEDERSCOUT (Italien), FSENederland (Niederlande), ZHR(Polen), Europe et Scoutisme(Belgien) und dem BEP(Deutschland), die alle ungefährdas selbe bedeuten wie „BundEuropäischer Pfadfinder“.Nach der Eröffnungsrunde wur-den die Teilnehmer in die 4Spielgruppen eingeteilt, die auchBaden Powell vor hundert Jah-ren verwendet hatte - Ravensund Curlews mit den Erken-nungsfarben rot und gelb als dieBIRDS, sowie Wolves und Bullsmit blau und grün als BEASTS.Die Gruppen, international ge-mischt, sollten dann in den näch-sten Tagen am Programm teil-nehmen, was leider nicht immerganz gelang, da manche Verbän-de vielleicht nicht ganz verstan-den, dass man als Pfadfinderdaran teilnehmen sollte (für dieWölflinge gab es ein gesonder-tes Programm) oder zu den Zei-ten, zu denen man sich traf, ge-rade ihr Mittagessen oder sonstwas hatten, da die verschiedenenVerbände bis auf das Programmund gemeinsame Ausflüge aufdem Lager ziemlich selbst-ständig und liberal fungierten.

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CES Centenary Camp 2007

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Der Donnerstag lehrte uns, dassdas makellose Wetter, das wirseit Sonntag gehabt hatten, inEngland nicht lange Bestand ha-ben kann. So hatten wir einenhalben Tag konstanten Regen,der 2 der Spielgruppen an die-sem Tag auf ein Stadtspiel in dernächsten Stadt Christchurch unddie deutschen Wölflinge auf denAusflug nach Brownsea Islandbelgeitete, der jeden Tag 2 oder3 mal in Gruppen stattfand, da-mit alle einmal die Möglichkeithatten, den Grund und Boden zubetreten, auf dem der Gründerder Pfadfinderbewegung im Au-gust 1907 das erste Lager derWelt mit 20 Jungen veranstalte-te. Die deutschen Pfadfinder wa-ren am selben Tag nachmittagsan der Reihe, was den Vorteilhatte, dass es nicht mehr regne-te, allerdings den Nachteil da-durch, dass wir das letzte Schiffzurück auf’s Festland nehmenmussten, die Geschäfte aufBrownsea Island für Süßigkeitenoder Souvenirs schon bald ge-schlossen hatten.Doch da Brownsea Island natür-lich sehr Tourismusorientiert istund durch die Einzigartigkeitdieser Insel die Preise entspre-chend hoch sind, kann man esauch als Vorteil sehen, dass man

gar nicht erst in die Versuchunggeriet, zu viel Geld auszugeben.Die Abende gestalteten die ein-zelnen Verbände grundsätzlichindividuell, am Donnerstag-abend jedoch luden die Hollän-der zu einer großen Singerrundeein, die mit fremden und auchbekannten Liedern großen Spaßmachte.Das Donnerstag von den Ravensund Curlews durchgeführteStadtspiel stand Freitag denWolves und Bulls bevor. Es wareine Art Fotorallye, bei der sichdie Gruppen allerdings etwasverlaufen haben. Am Ende fan-den jedoch alle zum Strand undkonnten dort etwas Zeit verbrin-gen, weil die Sonne sich an die-sem Tag doch mal wieder vonihrer gnädigen Seite gezeigt hat.Auch ich habe mir mit meinemHajkerteam einen Tag am Strandgegönnt.Eigentlich hatten wir vor, dieSpielgruppen dort zu treffen, umsie beim eventuellen Schwim-men zu beaufsichtigen. Doch diePfadfinder tauchten nicht aufund später erfuhren wir, dass siean einem ganz anderen Strandgewesen sind...Den letzten Abend verbrachtendie meisten in verschiedenenSingerunden oder im Lagercafé,wo die letzten noch ihre

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CES Centenary Camp 2007 / Impressionen aus Wales

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Guthabenkarten abtranken oder-aßen.Auch der Samstag überraschteuns wieder mit Sonne. So konn-te sogar die programmmäßiggeplante Wasserschlacht stattfin-den, wenn sie auch etwas verhal-ten war, da fast alle Bünde andiesem Tag abbauten und lang-sam aber sicher die Zelte wie-der einpackten; um am Abendnach der großen ClosingCeremony um 22 Uhr in dieBusse zu steigen und die Heimatanzusteuern. Schließlich begannfür manche von uns (z.B. für dieWuppertaler und Kölner) amMontag wieder die Schule.Nach einer 12-stündigen Reisekamen wir mit gut gemeintenRatschlägen unseres Busfahrersüber die Lautsprecher („Passtgut in der Schule auf, sonst en-det ihr noch wie wir...als Bus-fahrer!“) wieder zu Hause an.So hat jeder aus diesem ereig-nisreichen Lager internationaleFreundschaften, vielleicht sogarmehr Sprachkenntnisse aber vorallem Erfahrungen mit nachHause genommen.

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Impressionen aus Wales

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Baden-Powell

Baden-PowellDer Gründer der Pfadfinderbewegung

Die Existenz der gesamtenPfadfinderbewegung lässt sichauf das Leben und Wirken ge-nau eines Mannes zurückführen:Lord Baden Powell of Gilwel(B-P)

Für uns Pfadfinder ist darüberhinaus ein seine besondere Er-scheinung als Mensch Wert ge-nug, sein abenteuerliches Lebennäher kennenzulernen. An die-ser Stelle können jedoch nur diewichtigsten Stationen seines Le-bens beleuchtet werden.

Robert Stephenson SmythPowell wurde am 22. Februar1857 in London als siebtes Kindder Familie geboren. Sein Vaterstarb, als er drei Jahre als war.Obwohl er in einer geistig undkünstlerisch sehr anregendenUmgebung aufwuchs, war er einSchüler mit nur durchschnittli-chen Leistungen. Für sein wei-teres Leben waren vielmehr dasUmherstreunen im schulischenBuschwald sowie die ausge-dehnten Unternehmungen (Wan-derfahrten, Schiffstouren) mitseinen älteren Brüdern von Be-deutung.

Ein Studium kam wegen man-gelnder Leistungen nicht in Fra-ge, aber bei der Aufnahmeprü-fung für das Militärstach er alszweiter unter 718 Bewerbernhervor.So entschied er sich für eine Of-fizierslaufbahn. Die ersten Er-fahrungen machte er in Indien.Es folgten viele Jahre Militär-dienst, meist im überseeischenAusland.Ein wichtiges Ereignis, auch fürdie Entwicklung seinerPfadfinderideen, spielte sichwährend des Burenkrieges inSüdafrika ab, al er mit der Auf-gabe betraut war, die StadtMafeking gegen eine Übermäch-tige Anzahl von Buren zu ver-teidigen. Für Meldegänge, Sani-tätsdienst und leichte Spähauf-gaben bildete B-P Jugendlicheaus. Er hatte erkannt, dass im

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Baden-Powell

Gegensatz zur damals herr-schenden Auffassung- die Ju-gendlichen zu großen Leistun-gen fähig sind, wenn man ihnenvertraut.Als Baden-Powell 1901 in seinHeimatland zurückkam, wurdeer, insbesondere von der Jugend,als Held gefeiert, da er inzwi-schen dort zu einem Symbol fürden Widerstand gegen die Burengeworden war. Zu seinem gro-ßen Erstaunen musste er feststel-len, dass sein Buch „Aids fürScouting“ (Anleitung zum Pfad-finden), das er 1897 für den mili-tärischen Gebrauch geschriebenhatte, ein Bestseller war.Da er so große Bewunderung beider Jugend fand und häufig vonjungen Leuten um Rat gefragtwurde, kam Baden-Powell aufden Gedanken, ein Programmauszuarbeiten, das Jungen dazuausbildete, jederzeit und gera-de in Friedenszeiten allen Men-schen zu helfen. Für dieses Pro-gramm schöpfte er Ideen aus sei-ner eigenen Kindheit und fügteErfahrungen mit Jugendlichenwie z.B. in Mafeking hinzu. DasWesentliche, worauf es ihm an-kam, war das „scouting“, alsoeine besondere Ausbildung inBeobachtung und Erkundung.Zuerst begnügte er sich, seineIdeen in einigen Zeitschriften zu

veröffentlichen. Dann jedochwollte er sein Programm selbstausprobieren.Im Sommer 1907 war es dannsoweit: Mit 22 Jungen aus allenBevölkerungsschichten begab ersich auf die Insel Brownsea ander englischen Südküste, wo erdas erste Lager durchführte.Welch ein aufregendes Erlebnisfür die Jungen: Zusammen mitdem Helden von Mafeking ineinem Lager.Das Lager war ein großer Erfolg,und von da an war die stürmi-schen Entwicklung derPfadfinderbewegung nicht mehraufzuhalten.B-P, selber vom Brownsea-La-ger begeistert, hielt seine Erleb-nisse im Buch „Scouting forBoys“ (Pfadfinder) fest, dass1908 erschien und derPfadfinderbewegung zumDurchbruch verhalf.

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Obwohl sich nach Erscheinen-des Buches die Pfadfinder-bewegung in einem unerwarte-ten Maße ausbreitete, mochte B-P darin noch keine Bewegung imeigentlichen Sinne sehen.Zwar hatte er inzwischen dieMerkmale und Ziele derPfadfinderarbeit feiner heraus-gearbeitet, doch wollte er seineIdeen von großen, bestehendenJugendverbänden genutzt sehen.Doch es kam anders. Aufgrundder großen Verbreitung von„Souting for Boys“ hatten sichüberall selbstständig und unab-hängig Pfadfindergruppen gebil-det, die sich keinem großem Ju-gendverband anschließen woll-ten.Ab 1909gab es dann auch imAusland die ersten Pfadfinder-gruppen. Im gleichen Jahr fandin London ein großes Treffen mit11.000 Pfadfindern statt. Dort er-schienen erstmals weiblichePfadfinder, die um Anerkennungbaten. Langsam wurde B-P dieSache zu viel. 1910 wurde erdeswegen vom Militärdienst be-freit und konnte sich nun voll-ständig der Pfadfinderei wid-men.Im Jahr 1912 heiratete B-P die32 Jahre jüngere Olave SaintClair Soames, die er auf seiner233 Tage dauernden Weltreise

kennenlernte. Olave Baden-Powell konnte sich auch für diePfadfinderarbeit begeistern undübernahm 1916 die Organisati-on der Pfadfinderinnen, die in-zwischen „Girl Guides“ genanntwurden.1914 stellte B-P auf vielfachenWunsch ein vollständiges Akti-onsprogramm für 8-11 jährigeauf, die sich fortan Wölflingenannten. Später gründete er nocheine dritte Altersgruppe: dieRover vom 19. Bis 21. Lebens-jahr.Einen Einschnitt in die Entwick-lung des Pfadfindertums stellteder 1. Weltkrieg dar. Sogleichnach dessen Ende im Jahre 1918begann B-P auf internationalerEbene Kontakte mit Pfadfinder-verbänden aufzunehmen. 1920fand in Folge dieser Bemühun-gen ein Treffen mit 800 Pfadfin-dern aus 27 Ländern statt. B-Pwurde dort als erster und einzi-ger „Chief Scout of the World“

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(oberster Weltpfadfinderführer)ausgerufen.Nach dem dritten Jamboree inBirkenhead/GB mit 50.000 aus69 Ländern wurde B-P vom eng-lischen König zum Lord geadelt.Er war damals schon 72 Jahrealt.Auf dem fünften Jamboree inVogelzang/NL verabschiedetesich B-P von den Pfadfindern.Danach zog er sich in seine zwei-te Heimat Afrika (Nyeri/Kenia)zurück.B-P ahnte, dass er sterben wür-de; er bat um eine unauffälligeBeerdigung. Er starb am 8. Ja-nuar 1941. Auf seinem Grabsteinwurde ein Kreis mit einem Punktdarin eingemeißelt. Es ist einWegzeichen, eine verschlüssel-te Nachricht, die aber jeder Pfad-finder versteht. Dies Nachrichtlautet: „Ich habe meinen Auftragerfüllt und bin nach Hause ge-gangen.“Die Pfadfinderbewegung – dasErbe B-Ps – lebt aber weiter.Heute gibt es ca. 250 MillionenPfadfinder in 118 Ländern.Das Buch „Scouting for Boys“ist in ungezählte Sprachen über-setzt worden. Obwohl vor 100Jahrn geschrieben, kann es auchheute noch Ideen für Sippen- undStammesunternehmungen lie-fern. Gewiss- vieles klingt anti-

quiert und muss auf heutige Ver-hältnisse übertragen werden.Doch die Lebensfreude, die ausjeder Seite dieses Buches spru-delt, begeistert noch heute Jungund Alt in aller Welt.

Anmerkung:Dieser Text wurde aus demWIR-Heft entnommen undanlässlich des 150. Geburtstagesvon Baden Powell am 22. Febru-ar 2007 verwendet.

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DPV Stammesführertreffen 2007

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DPV-Stammesführertreffen 2007

Am 14.9.07 ist ein großer Teilunseres neuen Gruppen-führungsteams (Felix, Robinund Philipp) der Einladung desDPV zu einem Stammesführer-treffen gefolgt. Unbeschwertund leichten Herzens setzten wiruns also am Freitag in den Zug,um unsere (ungewöhnlich kur-ze) Reise nach Immenhausen beiKassel anzutreten. Wir wusstenja noch nicht, was uns erwarte-te. Am Bahnhof trafen wir dann„Herr“ Jan, mit dem ich schontelefoniert hatte. Zusammen mitihm „wanderten“ wir zum BdPBundeszentrum. Das ist wirklichbeneidenswert. Der BdP hat einriesiges Areal mit Zeltplätzenmehreren Fachwerkhäusern undGroßküche in seinem Besitz.Wir lernten die anderenStammesführer (was bei uns ei-gentlich Gruppenführer heißenwürde) kennen und merkten,dass nur die Stammesführer derkleinen Bünde des DPV da wa-ren. Angeblich hätten die größe-ren Bünde kein Interesse an un-serem Treffen, da sie schon sel-ber genug Stammesführer hät-ten. Der BdP überließ uns höfli-cher Weise die Reste eines Buf-fets und wir wurden satt, bauten

die Kohte auf, sangen undschliefen.Am nächsten Morgen wurde umhalb neun geweckt. Wir freutenuns, dass wir noch ausschlafenkonnten, alle Anderen warenschockiert- komisch. Dann hießes wandern. Und wir wanderten.Nach ca. einer Stunde merktenwir, dass der Wald total kaputtwar. Die Wege waren eigentlichnur fast metertiefe Wagenspurenvoller Matsch. Doch wir wan-derten weiter. Und weiter. Felixhatte die Karte, aber trotzdemverirrten wir uns nicht. UnserZiel war ungefähr 20 km entferntund wir freuten uns sehr als esin greifbare Nähe rückte. Es gab,im Gegensatz zur normalen„Falken-Kultur“ nur eine (!)Pause. Schlimm so was. Aberimmerhin wurde der Rucksack,den wir stündlich weitergabenleichter. Irgendwann kamen wirdann am „Dornröschenschloss“,der Sababurg, an. In einem net-ten Tierpark bestaunten wir denFirmennamen „Jonathan Opfer“und die Flugkünste von trainier-ten Falken (und anderem un-wichtigen Getier) sowie derHauptattraktion, einer Schnee-eule. Die Tiere wirkten alles in

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DPV Stammesführertreffen 2007

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allem etwas faul und waren be-neidenswert. Wir hatten nämlichgemerkt, dass wir - im Gegen-satz zu den Vögelchen- eine gro-ße Runde drehen mussten. Willheißen wir mussten noch zurückwandern. Wir setzten uns aufden Rücken eines großen Steins-tiers, doch da wir der Fairnesshalber Vertreter aller Bünde aufdiesem Weg nach Hause schik-ken wollten, wurde dem Tier of-fensichtlich die Last zu groß undes lief nicht los. Mist! Aber zu-mindest sind es nette Bilder ge-worden. Also wanderten wirwirklich zurück. Und man kannsagen, es zog sich. Irgendwannverschwand seltsamerweise dieSonne hinter dem Horizont.Noch seltsamer war, dass mannun nichts mehr sah. Doch dasseltsamste war, dass wir irgend-wie den Weg nicht mehr sahen,sondern quer durch den Waldgingen. Nach langer Zeit sahman in der Dunkelheit ein flak-kerndes Licht. Wir schrien undes schrie zurück. Also sahen wirnach was es war. Es war derSteinofen auf unserem Lager-platz. Toll! Nur schade, dassnoch nicht mal der Pizzateig aus-gerollt war. Dabei hatten sich ex-tra dafür drei Mitstammesführerein Taxi genommen. Aber als die

Pizza dann (Stunden später) ausdem Ofen kam waren wir wie-der glücklich. Müde wie wirwaren, schliefen wir und handel-ten uns damit endgültig den Rufvon Vielschläfern bei dem Rest-DPV ein. Aber ihr kennt uns jaund wisst, dass das nicht stimmt.Nach der Erholungsphase er-schien die Sonne wieder am Ho-rizont (komischer Weise an deranderen Seite) und wir musstenden Hunger zurückhalten undBrotteig kneten. Dieser wurdedann auch noch in den Ofen ge-schoben. Relativ bald musstenwir uns dann verabschieden, umunseren Zug zu bekommen. Undso ist auch der Bewies erbracht,dass der DPV wirklich anstren-gend sein kann. Aber Spaß hates trotzdem gemacht.

Philipp

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Herbstlager Goten

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Sudoku - Lösung

Das Goten Herbstlager 2007 inLang-gynsWir haben am Abend eine Nacht-wanderung gemacht und dort habensolche Geister uns Zettel gegeben.Auf den Karten waren Wege einge-zeichnet davon haben nur ein paargepasst und die wurde zur einerSchatzkarte. Am nächsten Tag sindwir dann die Karte entlang gelau-fen. Im Baum hing ein Koffer mitFalschgeld drin und ein Zettel, dastand die Summe des Falschgeldesdrauf. Im Koffer war aber nur diehälfte drin. Dann sind wir seltsamenGestalten gefolgt und die haben unsAufgaben gegeben, als wir diese lö-sten bekamen wir dann mehrFalschgeld. Das Falschgeld habenwir dann abgegeben. Dann habenwir um Falschgeld gerödelt, wel-ches wir wieder abgegeben haben.Am Abend hatten wir dann nochden Versrpechensabend und denbunten Abend. Am letzten tag desLagers haben wir mit Marsch-zahlen das Versteck der Verbre-cher gefunden und sie gefangen.Nach der Abschlussrunde sindwir dann nach Hause gefahren.

Das war mein erstes Pfadfinder-lager und ich fand es lustig undgut.

David Christ

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Wolfsgeheul - Mauritius

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Wo l f g e h e u lMau-Wö´sEs ist mal wieder so weit. Die Mau-Wö´s melden sich zu Wort.Wir sind Mija, Anna, Marco,Vincenz, Tim, Tobias und Clemens.

Zwar gab es dieses Jahr auch malLager, wo wir nicht alle da warenaber wenn wir da waren hat mal unsbemerkt. Unsere Meutenführung istnach dem Sola 07 zurückgekehrt.

An unseren Meutenrunden habenwir nun mit unserem Liederbuch be-gonnen und werden in Zukunft auchmehr mit singen können. NachdemHerbstlager haben wir Jakob in denStamm gegeben. Jetzt wo es wiederfrüher dunkel wird spielen wir sehrgern Verstecken Fang.

Nun wenn ihr mehr wissen wolltfragt uns einfach.

Bis zum nächsten Lager

Eure Mau-Wö´s

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Der Passat ist die offizielle Schrift des BUND EUROPÄISCHERPFADFINDER. Er wird für seine Mitglieder, deren Eltern sowiefür Freunde und Förderer herausgegeben.

Seine Aufgabe ist die Dokumentation des Lebens im Bund. DerPreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten. Die Beiträge geben nichtunbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

Herausgeber:Bund Europäischer PfadfinderAugustastr. 3242119 Wuppertal

Schriftleiter:Jörg langfeldGellertweg 1142115 Wuppertal

Mitarbeiter dieser Ausgabe:Sascha Berg

Beiträge von:Philipp Wunderlich, ThomasLorse, Frederick Voss, RichardNölle, Eric Peulings, Sippe„Kleiner Bär“, Tilman Stöckigt,Buddi Stöckigt, NataschaKriegel, David Christ

Bilder von:Frederick Voß, Richard Nöelle,Tim Hildebold, Sascha Berg,DPV, CES

Titelbild:Sascha Berg

Impressum

DAS GEDRUCKTEBUNDESERLEBNIS

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2008

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25.01. – 27.01.2008 Bundeswinterlager

07.03. – 09.03.2008 Bundesthing in Köln

09.05. – 12.05.2008 DPV–Exploris

12.07. – 02.08.2008 Sommerlager Goten

19.07. – 09.08.2008 Sommerlager Lichtstafette

26.09. – 30.09.2008 Herbstlager Lichtstafette

03.10. – 06.10.2008 Herbstlager Goten

10.10. – 12.10.2008 Herbstlager Mauritius

14.11. – 16.11.2008 Programmtreffen in Köln

06.12. – 07.12.2008 Nikolauslager in Marburg

15.12.2008 Weihnachtsfeier Goten

15.12.2008 Weihnachtsfeier Lichtstafette

16.12.2008 Weihnachtsfeier Mauritius

20.12. – 21.12.2008 Roverjurtennacht in Marburg