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Der BUND JAHRESBERICHT 2012

BUND-Jahresbericht 2012

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Informieren Sie sich über die Arbeit des BUND im Jahr 2012: Was waren die thematischen Schwerpunkte? WO konnten Erfolge verbucht werden?

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Page 1: BUND-Jahresbericht 2012

Der BUND

JAHRESBERICHT 2012

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Vorwort

Biodiversität.Vielfalt erhalten

Klimaschutz. Zukunft sichern

Verbraucherschutz. Giftfrei leben

BUND. Unabhängig. Demokratisch. Vor Ort

Danke. Großzügige Unterstützung

Gut zu wissen. BUND-Randnotizen

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Lebensmittelskandal folgt auf Lebensmittelskandal. Und es ändert sich nichts – weder an den Zuständen in derMassentierhaltung noch an der völlig unzureichenden Lebensmittelkontrolle. Frau Aigner zeigt sich, wenn einSkandal bekannt wird, empört – um dann weiterzumachen wie bisher. Und das heißt: Der Agrarindustrie nichtwehtun, die bäuerliche Landwirtschaft nicht stärken, die Bio-Landwirtschaft nicht nachhaltig fördern. Das isteine Politik, die an den Wünschen der Bevölkerung vorbeigeht. Zwei Drittel der BundesbürgerInnen wollen, dasergab eine vom BUND im Mai 2012 in Auftrag gegebene repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinsti-tutes Forsa, die Vergabe von Agrarsubventionen an höhere Umwelt- und Tierschutzstandards binden. Und 83Prozent der Befragten sprachen sich für ein Verbot von Antibiotika in der Massentierhaltung aus.

Der BUND drängt darauf, dass die deutsche und europäische Agrarpolitik diesen Wünschen Rechnung trägt. Mit Recherchen – so haben wir Januar 2012 aufgedeckt, dass Hähnchenfleisch in Supermärkten mit antibiotika-resistenten Krankheitskeimen belastet ist – und mit öffentlichem Druck. Der BUND war maßgeblich an der Organisation der großen Demonstration im Januar beteiligt, auf der 23.000 Menschen in Berlin zum Ausdruckbrachten: Wir haben diese Agrarpolitik satt.

Mit der gleichen Energie engagieren wir uns für mehr Klimaschutz, die Energiewende und, das belegen die fol-genden Seiten sehr anschaulich, den Natur- und Artenschutz. So habe ich mich auf dem UN-Umweltgipfel inRio de Janeiro für ein stärkeres Engagement der internationalen Staatengemeinschaft beim Schutz des Klimaseingesetzt. Die Wirtschaftslobby war stärker. Die Konferenz war ein Fehlschlag. Umso dringender wird es in dernächsten Zeit sein, auf nationaler und europäischer Ebene die Energiewende voranzubringen, die Bremser in derPolitik und in den Energiekonzernen mit einer Energiewende von unten ins politische Abseits zu stellen.

Während sich in Rio die Blockierer durchsetzten, wurde bei der 11. UN-Biodiversitätskonferenz im indischen Hyderabad ein Schritt in die richtige Richtung gemacht: Die Industrieländer verdoppeln ihre Naturschutzhilfenfür ärmere Länder bis 2015 auf rund 7,7 Milliarden Euro pro Jahr.

Liebe Leserin,lieber Leser,

| BUND-Vorsitzender

Prof. Dr. Hubert Weiger

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Ich möchte aus den vielen Themen und Problemen, mit denen wir uns 2012 beschäftigten, noch zwei kurz strei-fen, von denen man vielleicht nicht erwartet, dass ein Umweltverband sie aufgreift: Wir engagieren uns starkfür mehr Bürgerbeteiligung – sei es im Verkehrsbereich, der Städteplanung, bei der Planung von Stromleitungenoder der Suche nach einem Atommülllager. Wir meinen: Unser Land braucht mehr, braucht eine frühzeitige, ergebnisoffene und verpflichtende Bürgerbeteiligung. Und wir drängen darauf, die Wissenschaftspolitik neu auszurichten: Statt enorme Steuermittel in die industrienahe Forschung zu pumpen – zum Beispiel für Kern -forschung oder für den Gentechnikeinsatz in der Landwirtschaft –, brauchen wir eine Forschung, die sich dergroßen Herausforderungen unserer Zeit annimmt – zum Beispiel der Frage, wie eine gerechte Verteilung undder Schutz knapper Ressourcen gelingen können. Als einen ersten Schritt fordern wir eine Milliarde Euro jähr-lich, um eine Forschung zu fördern, die sich diesen Herausforderungen stellt.

Der BUND-Vorsitzende fordert Umweltminister Altmaier während einer Aktion vor dem Kanzleramt auf, die Energiewende zu beschleu Wissenschaftlichen Beirat, in Japan 10.000 Kraniche aus Papier, die dort für Glück und Gesundheit stehen. Die Kraniche hatten BürgerI

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Vorwort

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Wenn Sie mögen, folgen Sie mir auf Twitter:https://twitter.com/HubertWeiger

Wir brauchen für unsere Arbeit Ihre Unterstützung. Ihnen verdanken wir es, dass wir uns erfolgreich für denSchutz der Natur und der Umwelt, für die Interessen der Verbraucherinnen und Verbraucher einsetzen können.Dafür danke ich Ihnen im Namen des Bundesvorstandes und ganz persönlich.

Damit wir diese Arbeit weiterführen können, bitte ich Sie herzlich: Bleiben Sie dem BUND verbunden. Wir freuen uns, wenn Sie Vorschläge für unsere Arbeit machen.

HerzlichIhr

nigen. Am 11. März, dem ersten Jahrestag des GAUs in Fukushima, verteilt Hubert Weiger, zusammen mit Richard Mergner vom Innen aus ganz Deutschland, einem BUND-Aufruf folgend, gefaltet. Rechts: Demonstration für eine neue Agrarpolitik im Januar 2012.

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Vielfalt erhaltenEs gibt viel zu schützen in unserem Land, um die biologische Vielfalt zu erhalten. Von den vielen Projekten, Schutzmaßnahmen, Aktionen und Initiativen des BUND heben wir einige hervor.

Weit über 20.000 Menschen nahmen im Januar

2012 an der Demonstration „Wir haben es satt –

Bauernhöfe statt Agrarfabriken!“ teil. Unser Bild:

Der Stand des BUND, einem Hauptorganisator der

Demonstration in Berlin.

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Massentierhaltung ist mit einem unvorstellbaren Leidder Tiere verbunden. Und mit Gefahren für uns alle:Aus den Megaställen gelangen antibiotikaresistenteKeime bis in unsere Küchen. In Deutschland tragendiese Keime, weil Antibiotika nicht mehr helfen, zuder erschreckenden Zahl von 15.000 Toten im Jahr bei.Für die Umwelt sind die Folgen von Massentierhal-tung und industrieller Landwirtschaft katastrophal. InBöden und Flüsse gelangen Pestizide und viel zu hoheDüngemengen und damit schließlich auch ins Meer.

Das hat der BUND 2012 gegen diese Missständeunternommen:

Recherchen: Im Januar veröffentlichte der BUNDeine Studie, in der nachgewiesen wurde, dass Hähn-chenfleisch, das in Supermärkten angeboten wird, antibiotikaresistente Keime enthält. Die öffentlicheResonanz war enorm.

Politische Lobbyarbeit: Mit Expertisen und Stellung-nahmen unter anderem zum Arzneimittel-, zum Bau-recht und zum Tierschutzrecht machte der BUND deut -lich, wie Alternativen zur Massentierhaltung und derindustriellen Landwirtschaft auf den Weg gebrachtwerden können.

Öffentlichkeitsarbeit: Mit der Unterschriften-Aktion„K.O. den Tierfabriken“ informierten wir viele Men-schen und ermöglichten es Bürgerinnen und Bürgern,sich mit der Forderung nach einer anderen Agrarpoli-tik direkt an die Landwirtschaftsminister zu wenden.

Einwände und Klagen: BUND-Gruppen sorgtendurch politischen Protest und rechtlichen Einspruchdafür, dass drei Großanlagen und zahlreiche mittel-große Mastanlagen nicht gebaut werden.

Demonstration: 23.000 Menschen, deutlich mehr alsim Vorjahr, folgten im Januar 2012 dem Aufruf „Wirhaben es satt – Bauernhöfe statt Agrarfabriken!“ undkamen aus allen Teilen der Republik zu einer Demons-tration nach Berlin.

Gesellschaftlicher Wandel hat begonnen

Diese Aktionen und Initiativen haben zu einem gesell-schaftlichen Wandel beigetragen, der langsam, abersicher spürbar positive Konsequenzen hat: So ermit-telt das Statistische Bundesamt, dass die Fleischpro-duktion 2012 erstmalig (!) zurückgegangen ist: Siesank von 8,2 auf 8 Mio. Tonnen – ein Minus von 2,4 Prozent. Der Rückgang ist vor allem bei Schweine-fleisch festzustellen und bedeutet 1,4 Millionen geschlachtete Schweine weniger.

Einer Emnid-Umfrage zufolge wollen 51 Prozent derDeutschen ihren Fleischkonsum einschränken.Mehr unter: www.bund.net/landwirtschaft

Landwirtschaft

Tierfabriken – Nein Danke Gesellschaftlicher Wandel wird spürbar

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* durch Auswilderung(1984 bis 2010)

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Fichtelgebirge

Odenwald

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Stromberg-Heuchelberg

Vorderer Bayerischer Wald*

Nürnberg

Thüringer Wald

Harz

Thüringer WaldThüringer Wald

Projekt Grünes Band

Grünes Band

Ankaufgebiete

Erlebnisregionen

Prioritäre Lückenschlussgebiete

Projekt Rettungsnetz Wildkatze

Wildkatzenvorkommen

Potenzielle Wildkatzenlebensräume

Geeignete Wildkatzenkorridore

Bereits umgesetzte Korridore (seit 2007)

Korridore und Waldaufwertungen ab 2012

Standorte für Geninventur

Projekt Elbe/Garbe

Auenentwicklung und Auenverbund

Legende

Potenzielle Wildkatzenlebensräume

Geeignete Wildkatzenkorridore

Bereits umgesetzte Korridore (seit 2007)

Korridore und Waldaufwertungen ab 2012

Standorte für Geninventur

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Auenentwicklung und Auenverbund

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Der BUND verbindet Lebensräume

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Inseln im Meer. Ein schönes Bild – wenn man dabei an Urlaub denkt. Wie Inseln im Meer liegen auch dieletzten natürlichen Lebensräume in Deutschland: Wälder, Trockenwiesen oder halboffene Landschaftensind isoliert durch Straßen, Siedlungen und Felder. Das ehemals dichte Netz der Flüsse, Bäche und ihrerAuen ist unterbrochen durch kanalisierte geschotterteAbschnitte, Dämme, Wehre und Schleusen. Die Lebens-räume werden immer kleiner, Tiere und Pflanzen werden an natürlicher Ausbreitung gehindert. Die Verinselung ist die größte Bedrohung für die natürlicheArtenvielfalt unserer Heimat. Kein schönes Bild.

Was kann man dagegen tun? Lebensräume wiedermiteinander verbinden. Der BUND arbeitet seit einigenJahrzehnten an dieser Aufgabe. Sehr erfolgreich –wenn gleich auch noch viel vor uns liegt. Dank der Hilfeseiner Mitglieder und Förderer sowie vieler ehren amt -licher UnterstützerInnen ist der BUND – im doppeltenWortsinne – wegweisend in der Biotopvernetzung. InDeutschland und international.

Grünes Band: Nationale und internationale Vernetzung

Seit 1989 verteidigt der BUND durch Flächenkäufeund hartnäckiges Einwirken auf die politischen Ent-scheidungsträger das Grüne Band vor Ackerpflügenund Baumaschinen. 2012 konnten weitere 28 HektarFläche dank Spendengeldern erworben und für deneinzigen bestehenden nationalen Lebensraumverbundlangfristig gesichert werden.

„Man kann nur schützen, was man kennt.“ Deswegenhat der BUND 2012 eine neue Bestandsaufnahme imGrünen Band durchgeführt. Die Ergebnisse belegen dieEinzigartigkeit und enorme Vielfalt dieses „längstenNaturschutzprojekts Deutschlands“ – 146 verschie-

dene Biotoptypen kommen vor. Sie zeigen aber auch,dass auf 13 Prozent der Fläche durch Ackernutzungund Intensivgrünland Lücken ins Grüne Band gerissenwurden. Seit 2012 nehmen wir mit dem fünfjährigenProjekt „Lückenschluss Grünes Band“ unser Ziel in Angriff, diese Risse zu schließen. Das Grüne Bandmuss ein durchgängiger Biotopverbund werden. Dassind wir nicht nur den 1.200 Rote-Liste-Arten schul-dig. Wir übernehmen damit die Verantwortung für dieErinnerungslandschaft Grünes Band, damit auch fürzukünftige Generationen ein lebendiger Zugang zuunserer deutschen und europäischen Geschichte er-halten bleibt.

Auf europäischer Ebene lag der Schwerpunkt desBUND auf der Förderung der Vernetzung der „Initia-tive Grünes Band Europa“ in den 24 Anrainerstaaten.Als Regionalkoordinator für den zentraleuropäischenAbschnitt sind wir maßgeblich auch am EU-geförder-ten Projekt GreenNet beteiligt, um den über 12.500Kilometer langen ökologischen Korridor durch Europazu schützen und zu entwickeln.

Rettungsnetz für die Wildkatze

Seit 2004 arbeiten wir an einem Verbund der Wälder,an einem Rettungsnetz für die Wildkatze. Der vomBUND entwickelte Plan: ein Waldnetz von 20.000 Kilometern. Die Wildkatze ist „Wappentier“ diesesProjektes. Sie ist in besonderer Weise auf weitläufige,natürliche Wälder angewiesen – und ist daher be-droht.

Ende 2011 hat der nächste große Abschnitt des Ret-tungsnetzes begonnen. Bis 2017 werden sechs bei-spielhafte Waldverbindungen, sogenannte grüne Kor-ridore, umgesetzt. Dafür werden geeignete Flächengekauft, bepflanzt und dauerhaft für den Naturschutz

Lebensräume verbinden

Wald und Wildkatze. Grünes Band und mehr

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Die Geflügelwirtschaft versuchte 2012 mit einer Anzeigenkampag -

ne ihr Image aufzupolieren. „Gestatten, Rainer Wendt, einer von

6.457 Geflügelhaltern in Deutschland", hieß es da zur Begrüßung.

Nein, wir gestatteten nicht – und überarbeiteten die Anzeigen.

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gesichert. 2012 konnten in Hessen bereits erste Flächen erworben undauch schon teilweise begrünt werden. Um mehr über die Gefährdung durchdie Verinselung der Lebensräume zu erfahren, wurde gleichzeitig mit einerdeutschlandweiten „genetischen Inventur“ der Wildkatze begonnen: In rund50 ausgesuchten Gebieten werden Haarproben der Tiere gesammelt und ge-netisch analysiert. 2012 haben über 500 Ehrenamtliche geholfen, rund 1.700Proben zu sammeln. Die entstehende – für Säugetiere weltweit einmalige –Datenbank wird uns wichtige Erkenntnisse über Verwandtschaft und Isolie-rung der Wildkatzen in Deutschland geben und uns so helfen, unsere Schutz-bemühungen zu optimieren. Profitieren werden die Wildkatze, aber auch dieLebensgemeinschaften natürlicher Wälder.

Ein Gewinn für die Natur – auch dank Ihrer Unterstützung

Die Projekte haben ein Gesamtvolumen von rund zehn Millionen Euro. Rund 2 Millionen Euro müssen vomBUND aufgebracht werden. Anders ausgedrückt: Ohne die Unterstützung unserer Mitglieder und Förderer istihre Umsetzung nicht möglich. Noch anders ausgedrückt: Durch diese Projekte wurde jeder für den BUND- Naturschutz bereitgestellte Euro vervierfacht. Die noch dazukommende Arbeit der BUND-Ehrenamtlichen: unschätzbar. Der Gewinn für die Natur: unbezahlbar.

Demnächst für die Elbe

Und noch eine gute Nachricht: Ende 2012 haben wireinen Biotopverbund für Flüsse und Auen gestartet.Mit seinerseits 3,6 Millionen Gesamtbudget hat diesesBUND-Projekt an der Elbe eine ähnliche Größe. Damitauch dieses Vorhaben ein Erfolg wird, sind wir wiederauf die Unterstützung unserer Mitglieder und Fördererangewiesen.

Die Band Vierkanttretlager war in der Jury des BUND-

Fotowettbewerbs „Dein Grün in der Stadt“. Die GewinnerIn-

nen-Fotos sind zu sehen unter www.bund.net/wettbewerb

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Manchmal muss ein Nein sein, wenn es um den Erhaltder biologischen Vielfalt, wenn es um die Sicherungder Zukunft geht. Drei Beispiele.

Finger von Gentechnik lassen

Seit 2004 setzt sich der BUND gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft für dieGründung gentechnikfreier Regionen ein. Wir berateninteressierte Bäuerinnen und Bauern am Telefon, orga-nisieren Veranstaltungen vor Ort und bieten online Unterstützung an. Mit großem Erfolg: Bis Ende 2012haben sich 30.500 Landwirte in 211 Regionen und für 1,1 Mio. Hektar schriftlich dazu verpflichtet, gentech-nikfrei zu wirtschaften. Hinzu kommen 325 Kommunenund Landkreise. Mittlerweile bekennen sich 10 von 16Bundesländern in ihren Koalitionsverträgen zur gen-technikfreien Landwirtschaft.Mehr: www.gentechnikfreie-regionen.de

Torf im Moor lassen

Moore sind die Heimat vieler seltener Tiere und Pflan-zen; sie halten als bedeutende Kohlenstoffspeicher dasKlima stabil. Doch sie sind bedroht durch den Abbauvon Torf – dem Stoff, aus dem die Moore sind. AlleinHobbygärtnerInnen verbrauchen jährlich 2,5 Mio. Kubikmeter Torf. Bis vor wenigen Jahren hatten sie esschwer, torffreie Erde im Handel zu finden. Das hatsich dank einer Aufklärungskampagne des BUND radikal verändert. Heute führen nahezu alle Herstellertorffreie Erden im Sortiment. Der BUND-Einkaufsführerkann nun auf über 70 torffreie Produkte und ein Dutzend überregionale Anbieter verweisen.Mehr: www.bund.net/moore und www.bund.net/torffrei

Elbe in Ruhe lassen

Die Elbe zwischen Cuxhaven und Hamburg soll um bis zu 2,40 Meter vertieft werden. Das sehen Pläneder Hamburger Hafenbetreiber vor. Der BUND hat gemeinsam mit anderen Organisationen gegen denweiteren Ausbau der Elbe geklagt und im Oktober einen vorläufigen Baustopp errungen. Der Grund: Bereits die vorherigen Vertiefungen haben zu Schädendurch Wattverlust, Strömungszunahme, Sauerstoff-mangel und Lebensraumverlust für bedrohte Pflanzenund Tiere geführt. Und die Elbvertiefung könnte, soneue Untersuchungen, sogar zu einem Umkippen desÖkosystems in der Elbmündung führen. Nun ruhen dieHoffnungen auf der endgültigen Entscheidung desBundesverwaltungsgerichtes. Mehr: www.bund.net/wasser

Biodiversität

Vielfalt ohne Gentechnik, Moorzerstörung und Elbvertiefung

Im Team Biodiversität sind 11 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäf-

tigt. Auf unserem Bild: Magnus Wessel, Reinhild Benning,

Mechthild Klocke, Nicola Uhde, Sarah Kaufmann, Heike Moldenhauer

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Zukunft sichernTrauriger Rekord: Noch nie – seit den systematischen Beobachtungen – war die Meereisfläche in der Arktis klei-ner als im September 2012. Das bisherige Rekordjahr 2007 wurde noch einmal deutlich unterboten. Der Klima-wandel schreitet ungebremst voran. Die weltweiten CO2-Emissionen nehmen zu. Die Verhandlungen auf interna-tionaler Ebene stocken. Und auch die in Deutschland eingeleitete Energiewende kommt nur zögerlich in Gang.

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Es ist noch nicht zu spät. Wenn wir international einneues Klimaabkommen erhalten, wenn der Klimawan-del in der öffentlichen Debatte und im Bewusstsein derMenschen eine Rolle spielt, wenn wir durch gute Bei-spiele in Deutschland zeigen, dass Emissionen gesenktwerden können, ohne dass die Lebensqualität darunterleidet, und dadurch andere Länder zum Nachahmenanregen – dann können wir die Erderwärmung bremsenund unter zwei Grad halten.

Der BUND mischt sich in die UN-Klimaverhandlungenein und sorgt dafür, dass der Klimawandel nicht verges-sen wird. 2012 ist es uns gelungen, Bundes umwelt-minister Peter Altmaier via Twitter das öffentliche Versprechen abzuringen, sich für ein ambitionierteresKlimaziel der EU einzusetzen. Die Medien griffen diesesVersprechen auf, Altmaier geriet massiv unter Druck.

Drei Klimakiller verhindert

In Deutschland kommt es darauf an, die Energiewendezügig umzusetzen. Das bedeutet nicht nur das Endeder Atomenergie, sondern auch ein Ende für die Koh-lekraft. In den meisten Kohlekraftwerken geht mehrals die Hälfte der eingesetzten Energie als ungenutzteWärme verloren. Der starke Widerstand des BUND undseiner Verbündeten gegen Kohlekraftwerke hat 2012die Neubauten in Stade, Brunsbüttel und Staudingerverhindert.

Da die Kohle-Lobby aber noch längst nicht aufgegebenhat, engagiert sich der BUND weiter. Spenden helfenuns, teure Klageverfahren zu finanzieren.

Statt die erneuerbaren Energien rasch auszubauen,wollten einige Energiekonzerne die Kohlekraft mittelsder Technik zur Abscheidung und Verpressung von CO2

in die Erde (CCS) retten. Das 2012 verabschiedete Ge-setz macht die Anwendung in Deutschland auf abseh-bare Zeit sehr unwahrscheinlich. Ein Lobby-Erfolg füruns! Doch zurücklehnen dürfen wir uns nicht, denneine Revision ist vorgesehen.

Am 2. November 2012 übergaben wir UmweltministerAltmaier 100.000 Unterschriften für eine engagierteFortführung der Energiewende und eine gerechte Ver-teilung der Kosten – ein wichtiger Beitrag dazu, dasseine überstürzte Novelle des Erneuerbare-Energien-Ge-setzes (EEG) verhindert wurde und die Bun des re gie rungdie Ausnahmen der Industrie bei der EEG-Umlage aufden Prüfstand stellte.

Klimaschutz. Energiewende

Kohlekraftwerke verhindert, Lobbyerfolge erzielt

Dezember 2012: Auf der Klimakonferenz in Doha zeigte der BUND Präsenz.

Ann-Kathrin Schneider machte sich mit ihren MitstreiterInnen von Friends

of the Earth für mehr Klimaschutz stark – die erste Klimademonstration in

dem Golfstaat Katar.

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Politische Lobbyarbeit zahlt sich aus

Die sauberste Kilowattstunde ist aber immer noch die, die nicht verbraucht wird. Deswegen drängt der BUND aufeine ambitionierte Effizienzpolitik. Wir sehen uns mit massivem Widerstand von Bundeswirtschaftsminister Rös-ler konfrontiert. Dass die EU-Energieeffizienz-Richtlinie am 11. September 2012 verabschiedet wurde und auchdie Bundesregierung im EU-Rat zustimmte, ist Ergebnis zahlreicher Lobbygespräche.

Um die erneuerbaren Energien effizient zu nutzen, braucht es einen Umbau des Stromnetzes. Doch es solltennur so viele Leitungen gebaut werden, wie wirklich notwendig. Daher fordern wir regionale Konzepte für erneu-erbare Energien. Dies dient nicht nur dem Natur- und Immissionsschutz, sondern auch der regionalen Wirtschaftund der Beteiligung von BürgerInnen.

Unsere Kritik an der bisherigen Netzausbauplanung zeigt Erfolge: Die Bundesnetzagentur hat bei der Genehmi-gung des Szenariorahmens 2013 einige von uns geforderte Sensitivitätsanalysen vorgeschrieben. Auch in demaktuellen Netzausbauplan hat die Bundesnetzagentur etliche neue Leitungen gestrichen. Dennoch soll nach wievor Netzausbau auch für eine bessere Auslastung der Braunkohlekraftwerke erfolgen. Die BUND-Kritik wird vonZDF (frontal 21) und ARD (Bericht aus Berlin) aufgegriffen. Wir müssen dranbleiben.

Flugverkehrssteuer verteidigt

Neben dem Stromsektor spielt auch der Mobilitätssektor beim Klimaschutz eine zentrale Rolle. Der Flugverkehrist seit 1990 um achtzig Prozent gewachsen. Es gilt: Je niedriger der Preis, desto mehr wird geflogen. Deswegenfreuen wir uns, dass mit unserer Hilfe die Luftverkehrssteuer gegen Angriffe verteidigt werden konnte. Maßgeb-lich dazu beigetragen hat ein vom BUND und anderen Verbänden beauftragtes Gutachten, in dem unter ande-rem nachgewiesen wurde, dass die Steuer keine negativen volkswirtschaftlichen Effekte hat, aber die Anzahlder Billigflüge senkt.

Frau Bundeskanzlerin, packen Sie jetzt mal richtig an – forderte der BUND Anfang Juni in Berlin gemeinsam mit Brot für die

Welt und anderen Organisationen.

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Niedrigere Grenzwerte erstritten

Der Flugverkehr ist global für fünf Prozent der erder-wärmenden Emissionen verantwortlich. Zwanzig Pro-zent der CO2-Emissionen kommen aus dem Straßen-verkehr. Fast 55 Millionen Kraftfahrzeuge fahren heuteauf Deutschlands Straßen. Hinzu kommt: Heute sindAutos größer, schwerer und leistungsstärker als ältereModelle. Die Folge: Trotz effizienterer Motoren ist derDurchschnittsverbrauch in den letzten Jahren zu we-nig gesunken.

Die Folgen dieser Entwicklung spüren wir alle: Diesel-fahrzeuge schleudern krebserregende und klimaschäd-liche Rußpartikel in die Luft, und Naturlandschaftenwerden durch Fernverkehrsstraßen und Autobahnenzerstört. Langjährige Lobby- und Medienarbeit fürCO2-Grenzwerte bei Pkw hat 2012 Früchte getragen:Obschon der europaweit geltende Grenzwert von 130 g CO2/km erst 2015 eingeführt wird, sanken diedurchschnittlichen Emissionen der Neuwagen bereits2012 auf diesen Wert. Dass wir einen langfristigenEU-Grenzwert ab 2020 von maximal 95 g/km als Zieldurchsetzen konnten (Bundeskanzlerin Merkel for-derte nur 110 g/km), beeinflusst die Industrie. Obwohlnoch nicht endgültig beschlossen, hat Volkswagen be-reits versprochen, diesen Wert „ohne Wenn und Aber“einzuhalten.

Neue Umweltzonen

Auch in der Luftreinhaltung erzielten wir Erfolge: DieKampagne „Rußfrei für’s Klima“ konnte mit ihrem öffentlichen City-Ranking, das Städte nach ihrer Luft-qualität und den Luftreinhaltemaßnahmen bewertet,dazu beitragen, dass neue bzw. größere Umweltzonen(Mainz und Köln) eingeführt wurden und diverse

Städte sich zu einer Verschärfung der Umweltzonenentschlossen (u.a. Stuttgart, München, Frankfurt/Main,Magdeburg, Augsburg). Eine deutschlandweite Aus-nahmegenehmigung für Reisebusse in Innenstädtenhaben wir verhindert. Die Deutsche Bahn hat ange-kündigt, zukünftig alle auf Baustellen der Bahn einge-setzten Baumaschinen mit Dieselfiltern auszurüsten.Die Stadt Erfurt schreibt öffentliche Aufträge nur nochmit der Auflage von Dieselfiltern bei Baumaschinenaus. Wo Vorreiter sind, kann man Nachahmer motivie-ren: Unser Ziel ist es nun, dass die Bundesregierungdem Beispiel Erfurts folgt.Mehr unter: www.bund.net/klima und www.bund.net/atomsowie www.bund.net/verkehr

Das Klimateam (v.l.n.r.): Robert Pörschmann, Ann-Kathrin Schneider,

Thorben Becker, Antje von Broock, Tina Löffelsend, Irmela Colaço,

Werner Reh. 4 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatten beim Fototermin

andere Verpflichtungen.

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Giftfrei lebenIn vielen alltäglichen Produkten sind gefährliche Schadstoffe versteckt – darunter Chemikalien, die Krebs erzeugen, die Fruchtbarkeit schädigen und giftig für die Umwelt sein können. Diese Gefahren sieht man einem Produkt nicht an. Da noch keine Regierung dafür gesorgt hat, dass diese Schadstoffe deutlich

gekennzeichnet werden müssen, wurde der BUND aktiv.

Nicht zu sehen: Die Frosch-

und Vogelstimmen-Klingel-

töne, die der BUND anbietet:

www.bund.net/klingeltoene

BUND-Medien zum Schutzvon Amphibien und Vögeln vorPestiziden.

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Das Chemieteam entwickelte ein Online-Tool, mit demVerbraucherInnen ohne großen Aufwand die „Gift-frage“ stellen und beim Hersteller nachhaken können,ob ein Produkt „gut oder giftig“ ist. Die Herstellermüssen, das ist in der Chemikalienverordnung REACHvorgeschrieben, Auskunft geben.

2012 haben mehrere Tausend Menschen die Giftfragegestellt – und so Druck auf die Unternehmen ausgeübt,gefährliche Stoffe durch unschädliche zu ersetzen. DerHenkel-Konzern beschwerte sich beim BUND über eineWelle von Verbraucheranfragen. Die Ladenkette „Erns-ting‘s family“ nahm einen Spielball aus den Regalen,der zur Hälfte aus einem fortpflanzungsschädigendenWeichmacher bestand. Das zeigt: Verbraucheranfragenkönnen etwas bewegen. Um es VerbraucherInnen nochleichter zu machen, belastete Produkte zu erkennen,entwickelt der BUND eine Smartphone-Applikation, diees ermöglicht, sofort im Geschäft zu erfahren, ob dasProdukt Schadstoffe enthält.

Kitas ohne Gift

Viele Kitas und Kindergärten sind hoch belastet mitgesundheitsschädlichen Weichmachern, das ergabenBUND-Analysen in über 250 Kitas. Viele Kitas habenaus diesen Untersuchungen Konsequenzen gezogen;sie wollen künftig Weich-PVC meiden. Denn aus Pro-dukten aus Weich-PVC wie Fußbodenbelägen, Turn-matten, Gymnastikbällen und Spielzeug können dieWeichmacher mit der Zeit austreten.

2012 veröffentlichte der BUND einen Ratgeber für Kitaträger, ErzieherInnen und Eltern. Darin wird infor-miert, wie Weich-PVC zu erkennen und vermeiden ist.Eine Liste mit PVC-freien Kitaprodukten erleichtertden Einkauf.

Die BUND-Anstrengungen lohnen: Nach Köln habenweitere Städte und Kommunen ihre Beschaffungs-richtlinien geändert. Sie achten nun auf eine Weich-PVC-freie Ausstattung ihrer Kindergärten und Schulen.

Nanotechnologie: Unternehmen ziehen mit

Immer mehr Alltagsprodukte enthalten Nanomateria-lien – obwohl über die Risiken der winzigen Teilchensehr wenig bekannt ist. VerbraucherInnen sollten da-her selbst entscheiden können, ob sie diese Produktekaufen möchten. Doch es mangelt an Transparenz:Selbst die zuständigen Behörden wissen nicht, wieviele „Nanoprodukte“ auf dem Markt sind. Da derStaat nicht handelt, sorgt der BUND für Klarheit undhat seine Nanodatenbank auf über tausend Produkteerweitert. Vom Nano-Imprägnierspray bis zur Nano-Gesichtscreme gibt sie einen Überblick über die inDeutschland erhältlichen Produkte. VerbraucherInnen,die ein Smartphone besitzen, können die Onlinever-sion der Datenbank direkt im Laden abrufen.

Der BUND fordert, auf Nanomaterialien zu verzichten,solange die Sicherheit nicht hinreichend belegt ist.Mit Erfolg: Immer mehr Unternehmen wie Henkel,Jack Wolfskin oder Weleda teilen uns mit, dass sievorerst keine Nanomaterialien mehr verwenden. In Deutschland ist der BUND die einzige NGO, die sichmit den Risiken und Nebenwirkungen der Nanotech-nologie beschäftigt. Dazu gehört auch intensive poli-tische Lobbyarbeit. 2012 haben wir einen viel beach-teten Vorschlag für eine Nano-Gesetzgebung in dieDebatte eingespeist, um eine bessere Kontrolle vonNanomaterialien zu erreichen. Mit Erfolg: Rheinland-Pfalz hat im Bundesrat eine Initiative zur Einführungdes von uns geforderten Nano-Produktregisters einge-bracht.

Chemie und Nanotechnologie

Verbraucherinnen und Verbraucher vor gefährlichen Stoffen schützen

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Unabhängig. Demokratisch. Vor OrtDer BUND ist ein Mitglieder- und Mitmachverband. Tausende Menschen setzen sich ehrenamtlich für

den Schutz der Natur und Umwelt ein. Das Spektrum ihres Engagements ist groß. Unsere Grafik soll einen Eindruck von der Bandbreite der Arbeit der BUND-Gruppen vermitteln.

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Jahresbericht 2012

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Bei zentralen gesellschaftlichen Entscheidungen, zumBeispiel der Lagerung von Atommüll oder der Planunggroßer Bauvorhaben, wollen Bürgerinnen und Bürgermitentscheiden. Der BUND engagiert sich mit Nach-druck für mehr Bürgerbeteiligung.

Transparenz, Demokratie, Beteiligung ist beim Mit -glie derverband BUND Prinzip: Wer Mitglied beimBUND ist, kann in der BUND-Gruppe seiner Stadt oderihrer Gemeinde mitbestimmen. In den BUND-Kreis-gruppen bzw. auf Landesmitgliederversammlungenwerden die Delegierten gewählt, die auf der Bundes-delegiertenversammlung den Bundesvorstand wählenund die Schwerpunkte und die Ausrichtung der Arbeitfestlegen.

Welche Schwerpunkte eine Ortsgruppe, welche Ak-zente eine Kreisgruppe setzt, wird vor Ort entschie -den – nicht von oben vorgeschrieben. Die Beteiligung vieler Menschen an den Entscheidungen über die Positionen und Ziele eines Verbandes ist manchmalaufwendig – aber unverzichtbar. Denn Reformen undgesellschaftliche Veränderungen lassen sich nicht ver-ordnen, sondern nur unter breiter Beteiligung vielerMenschen voranbringen.

Der BUND hat sich der Initiative „Transparente Zivil-gesellschaft“ angeschlossen und gibt öffentlich umfassend darüber Auskunft, welche Ziele er verfolgt,woher seine Einnahmen stammen und wie sie ver-wendet werden. Mehr unter www.bund.net/ueber_uns

Bundesvorstand, Bundesgeschäftsstelle

Der Bundesvorstand des BUND, er wird für drei Jahregewählt, arbeitet ehrenamtlich. Lediglich der Vorsit-

zende erhält für seine Tätigkeit eine Vergütung von95.000 Euro im Jahr.

In der Bundesgeschäftsstelle des BUND arbeiten rund75 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – ein DrittelMänner, zwei Drittel Frauen. Die Bundesgeschäftsfüh-rung und das mittlere Management sind schon vieleJahre quotiert. Hinzu kommen Trainees, PraktikantIn-nen und junge Menschen, die im Rahmen des Bundes-freiwilligendienstes den BUND unterstützen.

Die beiden Spitzenkräfte des Bundesverbandes habenein Jahresgehalt von 88.000 bzw. 65.000 EUR (füreine 80 Prozent-Stelle).

Mitmachverband BUND

Demokratisch, transparent, föderal

Der Bundesvorstand des BUND (von links):

Jörg Nitsch (Vorsitzender des Verbandsrats), Andreas Faensen-Thiebes

(Schatzmeister), Klaus Brunsmeier (stellvertretender Vorsitzender),

Ulrike Mehl (stellvertretende Vorsitzende), Hubert Weiger (Vorsitzender),

Wilfried Kühling (Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats).

Nicht im Bild: die Beisitzerinnen Dagmar Becker und Anja Köhne sowie

das Mitglied der BUNDjugend im Bundesvorstand.

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Mitgliederverband BUND

BürgerInnenbeteiligung mit Tradition

Mehrere Hundert Fachleute arbeiten ehrenamtlich in den 20 Bundesarbeitskreisen des BUND mit. Die SprecherInnen der

Arbeitskreise bilden den Wissenschaftlichen Beirat des BUND, der den Vorstand berät und BUND-Positionen entwickelt.

Die Arbeitskreis-SprecherInnen werden auf der Bundesdelegiertenversammlung gewählt.

Mehr: www.bund.net/ueber_uns/wissenschaftlicher_beirat

Der BUND ist ein Mitgliederverband. Der Grundgedanke: Mit den Bürgerinnen und Bürgern für den Schutz derNatur und Umwelt einzutreten, für viele Menschen die Möglichkeit zu schaffen, das Klima zu schützen, eineumweltverträgliche Verkehrsplanung einzufordern oder sich vor den Gefahren der industriellen Massentierhal-tung zu schützen.

Und diese Möglichkeit wird von immer mehr Menschen genutzt. In den letzten fünf Jahren stieg die Zahl derBUND-Mitglieder von 269.000 auf 315.000 – allein im letzten Jahr um über 25.000. Eine Steigerungsrate, umdie uns von zum Teil drastischen Mitgliederverlusten betroffene Parteien beneiden.

* Mitglieder, Dauerspenderinnen und Spender

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Je mehr Mitglieder den BUND unterstützen, desto wirkungsvoller kann er für die Interessen seiner Mitgliedereintreten, desto gewichtiger ist seine Stimme in der Politik und Gesellschaft.

Viele Mitglieder sind ehrenamtlich aktiv – regional, national und international. Der Wert ihrer Arbeit ist schwerzu beziffern. Die rund drei Millionen Stunden, die die weit über 30.000 aktiven BUND-Mitglieder leisten, gehen– in Euro ausgedrückt – in die Millionen.

Auch deshalb sind Mitglieder dem BUND viel wert. Und das heißt auch: Mitgliederbetreuung ist eine wichtigeAufgabe, für die wir Geld ausgeben – zum Beispiel fürs BUNDmagazin und andere Möglichkeiten, sich zu infor-mieren. Für Mitglieder, die sich in einer der rund 2.000 BUND-Gruppen engagieren, werden Mittel und Medienbereitgestellt, um dieses Engagement zu unterstützen. Diese Ausgaben sind keine „Verwaltungsausgaben“, son-dern „Demokratiekosten“. Und jeder Euro rentiert sich mehr als doppelt für den Schutz der Natur und Umwelt.

Der BUND versteht sich als Mitmachverband. Deshalb richtet er sein Augenmerk darauf, Beteiligung zu erleich-tern. Eine Maxime, die in der Politik und in vielen Verwaltungen noch immer als Störung empfunden wird. Wirmeinen: Der Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern gehört die Zukunft.

Mitglieder nach Landesverband

BayernBaden-WürttembergNordrhein-WestfalenNiedersachsenHessenRheinland-PfalzHamburgSchleswig-HolsteinBerlinBremenSaarlandSachsenThüringenBrandenburgSachsen-AnhaltMecklenburg-VorpommernBundesverband/AuslandGesamt

2011147.471

40.88522.60217.73918.53210.038

7.5625.3444.7983.8502.5432.2221.9211.9101.100

997663

290.177

2012163.169

43.46723.77219.27119.05610.349

7.6315.8485.6334.3712.7052.3562.2032.0121.4401.378

685315.346

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Jahresbericht 2012

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Fast 18 Millionen Euro nahm der BUND- Bundesver-band 2012 ein – über eine Million Euro oder rundsechs Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Der Mitgliederzuwachs des BUND (vgl. S. 21) führtedazu, dass Mitgliedsbeiträge 2012 mit 6,24 Mio. Euro(2011: 5,78 Mio.) der größte Einnahmeposten waren.Mitgliedsbeiträge, Spenden, Erbschaften und Bußgel-der machen drei Viertel der Bundesverbandseinnah-men aus. Die über 496.000 UnterstützerInnen garan-tieren die politische Unabhängigkeit des BUND.

Rund 700.000 Euro waren die Projektzuschüsse höherals 2011. Zuschüsse erhielt der BUND vom Umwelt-bundesamt und vom Bundesamt für Naturschutz zumBeispiel für seine Naturschutzarbeit, seine Projekte fürkommunale Nachhaltigkeit oder eine Zukunft ohneGift. Diese Förderung weisen wir aus auf Broschürenund anderen Materialien, die wir mit staatlichen Mit-teln herstellen. Mit diesen Zuschüssen ist keine inhalt-liche Einflussnahme der Geldgeber verbunden. DieKontrolle richtet sich auf einen korrekten Umgang mitden Fördermitteln und die Qualität der Arbeit.

Unter „Sonstige Einnahmen“ sind unter anderem zu-sammengefasst: Einnahmen aus Dienstleistungen fürLandesverbände des BUND und Zinserträge von151.000 Euro

Die Zinseinnahmen stammen fast vollständig aus Fest-geldanlagen von unseren Rücklagen.

Der BUND lässt – über die gesetzlichen Verpflichtun-gen hinaus – seinen Jahresabschluss von einer unab-hängigen Wirtschaftsprüferin unter die Lupe nehmen.Wirtschaftsprüferin Heike Apel prüfte im Frühjahr2013 den Jahresabschluss und bestätigte ihn wie inden Vorjahren uneingeschränkt. Bilanz und Gewinn-und Verlustrechnung finden Sie im Netz:www.bund.net/ueber_uns/finanzenDie BUND-Finanzen werden auch vom zuständigenBerliner Finanzamt regelmäßig intensiv überprüft.Stets ohne Beanstandungen.

Die Einnahmen des Bundesverbandes und die Einnah-men der 16 Landesverbände betrugen 2012 zusammengut 41 Mio. Euro.

Mitgliedsbeiträge, Spenden und Projektzuschüsse

Einnahmen erneut erhöht

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Fast 18 Millionen Euro hat der BUND 2012 ausgege-ben. Die Mehreinnahmen (vgl. S. 22) kamen direktdem Schutz der Natur und der Umwelt zugute. DieAusgaben erhöhten sich von knapp 6,3 Millionen Euroauf über sieben Mio. Euro. An die BUND-Landesver-bände wurden knapp 3,9 Millionen Euro weitergeleitetund die BUNDjugend, das internationale Netzwerk desBUND und andere mit 751.000 Euro unterstützt. Dortwird das Geld satzungsgemäß für Umwelt-, Natur-und Artenschutz, für Umweltbildung, Fach- und Infor-mationsarbeit ausgegeben. Das gilt auch für die eh-renamtlichen Gremien des BUND, die einen großenTeil der BUND-Facharbeit leisten. Zusammen sind das12,1 Mio. Euro, die für den Schutz unserer natürlichenLebensgrundlagen eingesetzt werden.

Der Anteil der Verwaltungskosten betrug 6,1 Prozent:Beim BUND fließt das Geld der Mitglieder und Spen-derInnen dorthin, wo es gebraucht, in den Erhalt un-serer natürlichen Lebensgrundlagen.

Rücklagen

Alle unsere Mittel sind zweckgebunden: Sie dienendem Schutz der Natur und Umwelt. Einige unsererEinnahmen sind für einen bestimmten Zweck gebun-den: Wir werben zum Beispiel um Patenschaften fürdie Wildkatze oder um Spenden zum Schutz des Grü-nen Bandes. Gelder, die wir für diesen Zweck einge-nommen haben, geben wir auch nur für diesen Zweckaus. Das kann nicht immer umgehend geschehen, weilzunächst vielleicht eine Klage oder eine Verhandlungüber einen Kaufvertrag notwendig sind. In diesemFalle werden sogenannte zweckgebundene Rücklagengebildet, die zu einem späteren Zeitpunkt ausgegebenwerden.

Zudem bilden wir Rücklagen, um auch dann hand-lungsfähig zu sein, wenn unvorhergesehene Situatio-nen eintreten oder einmal finanzielle Engpässe ent-stehen. Das ist, meinen wir, ein sorgsamer Umgangmit Geld.

Ausgaben für den Natur- und Umweltschutz

Gut investiert

Auf- bzw. Abrundungen führen dazu, dass dieProzentzahlen nicht exakt 100 ergeben.

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Der BUND braucht immer Unterstützung. Weil es immer viel zu tun gibt für den Schutz der Natur und Umwelt.Wichtiger als Geld ist uns Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit. Deshalb haben wir Grundsätze für den Umgangmit Geld.

Der BUND finanziert sich, vgl. Seite 22, zu rund fünfundsiebzig Prozent aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen.Spenden heißt vor allem: Spenden von Privatpersonen. Spenden von Unternehmen fallen nicht ins Gewicht. 2012hatten wir eine Unternehmensspende von über 5.000 Euro: Die WALA Heilmittel GmbH spendete 7.000 Euro.

Wir akzeptieren keine Spenden von Unternehmen, deren Produkte oder Produktionsverfahren im Widerspruch zuunseren Zielen stehen. Die Zusammenarbeit mit Unternehmen unterliegt strengen Kriterien. Wir arbeiten nurmit wenigen ausgewählten Unternehmen zusammen, die ökologische Vorreiter sind. Eine Kooperation kommt

Das Team der Bundesgeschäftsstelle im Kölnischen Park.

Verantwortungsvoller Umgang mit wichtigen Gütern

Spenden und Daten

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Die Bundesgeschäftsführung: Eva Nolte und Olaf Bandt

Der Führungskreis der Bundesgeschäftsstelle: Hendrik Schlüter, Olaf Bandt,

Mechthild Klocke, Rosemarie Kleindl, Norbert Franck, Antje von Brook,

Jörg Lindemann, Eva Nolte. Nicht im Bild: Patricia Cameron, Mark Hörster-

mann, Monika Falkenberg, Tamara Doerfel und Katharina Mielke.

nur dann in Betracht, wenn sie zu einer deutlichenÖkologisierung der Produktion oder Dienstleitungführt. Für „Greenwashing“ steht der BUND nicht zurVerfügung. Deshalb lehnen wir zahlreiche Unterneh-mensangebote ab – zum Beispiel dann, wenn von vie-len tausend Produkten einer Supermarktkette nur we-nige auf gentechnikfreie oder regionale Herstellungumgestellt werden.

Um Bürgerinnen und Bürger über drängende Problemedes Natur- und Umweltschutzes zu informieren, die Lösungsvorschläge des BUND bekannt zu machen undfür eine Unterstützung des BUND, Spenden oder eineMitgliedschaft, zu werben, beauftragen wir auch Un-ternehmen. Diese Dienstleister werden ausführlich mitden Positionen des BUND vertraut gemacht; die Qua-lität ihrer Arbeit wird BUND-MitarbeiterInnen und eh-renamtlichen BUND-Mitgliedern kontrolliert. Wer aneinem Stand im Auftrage des BUND informiert, mussauf Nachfrage ausführlich Auskunft geben über dieArt und Weise der Beschäftigung und die Vergütung.

Datenschutz ist ein hohes Gut

Datenschutz wird beim BUND groß geschrieben. Wirlassen uns von einem Datenschutzbeauftragten bera-ten, um sicher zu gehen, dass wir alle Möglichkeitenausschöpfen, Daten umfassend zu schützen, die unsBürgerinnen und Bürger anvertraut haben. Eine kom-merzielle Nutzung ist ausgeschlossen.

Mit den BUND-Newslettern ist man stets gut informiert.

Hier können sie kostenlos bestellt werden:

www.bund.net/newsletter

Natur und Umwelt brauchen Schutz. Deshalb gibt es den BUND.

Werden Sie Mitglied: www.bund.net/mitgliedwerden

Informieren und Mitglied werden

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Jahresbericht 2012

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In lokalen Kinder- und Jugendgruppen, in Camps undSeminaren, in bundesweiten Projekten oder bei inter-nationalen Aktionen – überall können junge Menschenunter 28 beim Jugendverband des BUND aktiv werdenund Verantwortung übernehmen. Die BUNDjugendstartet jedes Jahr wechselnde Projekte zu aktuellenThemen wie Postwachstum, Energiewende oder Mas-sentierhaltung, erstellt Materialien und entwickelt ge-meinsam mit Ehrenamtlichen öffentlichkeitswirksameKampagnen oder Protestaktionen.2012 stand vor allem die Reform der Agrarpolitik imFokus der BUNDjugend. In sechs europäischen Ländernfanden Aktionen für eine gerechtere europäischeAgrar politik statt: Viele Jugendliche trugen in Tier-und Gemüsekostümen ihre Forderungen auf die Straße.Auch bei der Demonstration „Wir haben es satt!“ wardie BUNDjugend präsent: Rund um die Demo gestal-tete sie ein Aktionswochenende, an dem 250 Jugend-liche teilnahmen.

Die BUNDjugend wartet nicht ab, bis sich was in Poli-tik und Wirtschaft regt, sondern geht mit gutem Bei-spiel voran. Zum Beispiel mit den Projekten „neon-gruen“ und „about change“, die JugendlichenMöglichkeiten bieten, Klimaexperimente durchzufüh-ren, Stadtführungen anzubieten oder aktiv an einernachhaltigen Stadtentwicklung mitzuwirken.Mehr: www.bundjugend.de

Friends of the Earth International

Im November fand in El Salvador die Mitgliederver-sammlung von Friends of the Earth International(FoEI) statt. Von Mexiko und Zentralamerika bis Argen -tinien und Haiti in der Karibik kämpfen Amigos de laTierra América Latina y el Caribe, die BUND-Partnervon Friends of the Earth, für eine intakte Umwelt. Be-sondere Gefahr droht durch Staudämme, die Massen-produktion von Agrosprit und den Abbau von Boden-schätzen wie Öl oder Eisenerz.FoEI ist mit 76 nationalen Umweltorganisationen dasweltweit größte Umweltnetzwerk. In rund 5.000 loka-len Gruppen engagieren sich zwei Millionen Mitglie-der für den Natur- und Umweltschutz.Der BUND unterstützt aktuell vor allem seine Partner-organisation in Nigeria. Seit Jahrzehnten fördert Shellin dem westafrikanischen Staat Öl. Dadurch werdengroße Landstriche fast vollkommen zerstört. Aufgrundder mangelnden Instandhaltung der Pipelines durchden Ölmulti versickern jährlich Millionen TonnenRohöl in Nigeria – mit katastrophalen Folgen für dieBevölkerung und das Ökosystem des Nigerdeltas: eineschwarze Ölschicht bedeckt Flüsse und Mangroven.Viele Menschen wurden ihrer Lebensgrundlage be-raubt. Sie leben in großer Armut. Gemeinsam mit unseren Partnern in Europa und Friends of the EarthNigeria setzen wir uns dafür ein, dass Shell zur Ver-antwortung gezogen wird. Mehr unter www.foei.org

Januar 2012: Demonstration gegen Massentierhaltung und industrielle Landwirtschaft. Mit dabei: BUND-PartnerInnen von

Friends of the Earth Niederlande (Milieudefensie) und die BUNDjugend.

BUNDjugend, BUND International

Page 27: BUND-Jahresbericht 2012

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Nisthöhlen für Zaunkönige und Meisen, Flachkästen für Fledermäuse, Gourmet-salze mit Zutaten aus kontrolliert biologischem Anbau, Wollsocken vom Fuchs-schaf. Das alles und noch viel mehr bekommt man im BUNDladen, dem Web-Shop der Natur und Umwelt Service und Verlags GmbH (N & U).

Die BUND-Tochter kümmert sich um die Herstellung und den Vertrieb desBUND-Mitgliedermagazins, betreut die BUND-Publikationen und entwickelt Vorzugsangebote für BUND-Mitglieder.

Die Produkte des BUNDladens werdenmeist von kleinen mittelständischenUnternehmen oder von Behinderten-werkstätten produziert. Natur- und

Umweltschutz ist leitendes Prinzip. Pfiffig: Transparente von BUND-Aktionen,die nicht mehr gebraucht werden, werden zu Kofferanhängern oder Hosenbändern fürsFahrrad verarbeitet.

Die N & U GmbH macht auch Mitgliederwerbung für den BUND. 2012 erwirtschaftete sie einen Über-schuss von rund 6.000 Euro. www.bundladen.de

Dauerhaft Natur schützen: BUNDstiftung

Die BUNDstiftung ist ein noch junges Kind des BUND. Sie wurde 2005 gegründet, um die Chance zu eröffnen, Natur- und Umweltschutzprojekte langfristig zu sichern. Jede Zuwendung für die BUNDstiftung erhöht das Stiftungsvermögen. Die Erträge aus dem Stiftungsvermögen werden in den Schutz unserer natürlichen Lebens-grundlagen investiert, während der Kapitalstock erhalten bleibt.

Vielfalt erhalten und natürliche Wildnis schaffen – das will die BUNDstiftung. Und das macht die BUNDstiftung –zum Beispiel in der Goitzsche bei Bitterfeld. In dieser ursprünglich idyllischen Auwaldlandschaft wurde fast einganzes Jahrhundert Braunkohle abgebaut. Nach der Wiedervereinigung war der Abbau nicht mehr profitabel, dieTagebaue wurden stillgelegt. Zurückblieb eine große Mondlandschaft. Mit Stiftungsmitteln wurde die Natur zu-rückgeholt: Kristallklare Seen haben Kraniche zu Besuch, lange verschwundene Gras- und Krautfluren gedeihen.Die Stiftung wird von Olaf Bandt (Vorsitzender) und Eva Nolte (Stellvertretende Vorsitzende) geleitet. Der Stif-tungsrat, in dem unter anderem der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger vertreten ist, kontrolliert die Arbeit der Stiftung.Der Jahresbericht 2012 ist erhältlich bei Almuth Wenta: [email protected] und im Netz unterwww.bund-stiftung.de

BUND bunt

GmbH. Laden. Stiftung

Page 28: BUND-Jahresbericht 2012

BUND-Randnotizen

Weit über 20.000 Menschen demonstrierten im Januar 2012 für eine bäuerlich-ökologische Landwirtschaft. Mit dabei auf

der Abschlusskundgebung: die Spitzenköchin Sarah Wiener und der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger. Gut kochen und Politik

können zusammenpassen!

Weiger und Wiener

Im November wurde die Kroatin Jagoda Munic zur neuen Vorsitzenden von Friends of the Earth International gewählt. Die Bio-

login und Informationswissenschaftlerin war zuvor sechs Jahre Vorsitzende von Zelena Akcija, Friends of the Earth Kroatien.

Friends of the Earth International: Neue Vorsitzende

Jörg Nitsch, Vorsitzender des BUND-Verbandsrates, wurde vom Bundesverband Beruflicher Naturschutz für seine Verdienste

um den deutschen Naturschutz ausgezeichnet. Mit dabei auf dem Deutschen Naturschutztag in Erfurt: Bundesumweltminister

Altmeier.

Hugo-Conwentz-Medaille

Heidrun Heidecke, bis Ende 2012 in der Bundesgeschäftsstelle des BUND Leiterin des Referats Naturschutz, wurde im Oktober

mit dem Deutschen Naturschutzpreis auszeichnet. Mit dem Preis wurde ihr „langjähriges herausragendes Engagement für

Wildnisprojekte in Deutschland“ gewürdigt.

Deutscher Naturschutzpreis

Page 29: BUND-Jahresbericht 2012

Jahresbericht 2012

Herzlichen Dank

Zahlreiche Spenderinnen und Spender haben unsim vergangenen Jahr unterstützt; sie haben es uns ermöglicht, unabhängig und engagiert für den Natur- und Umweltschutz einzutreten.Dankbar erinnern wir an jene, von denen wir eine Erbschaft oder ein Vermächtnis erhalten haben:

Barbara Baum, Valentin Bohland, Christiane Drath,Evelis Flach, Rotraud Franke, Hubert Jansen,Magdalena Augusta Kohler, Edda Mundt,Ingeborg Oberpottkamp, Ute Rahne, Ilse Richter,Erna Rosenbusch, Elisabeth Schindler, Christel Schneider, Frieda Seidel, Rolf Günther Tittel,Edith Triebe, Hildegard Weiß, Horst Wendenburg,Maria Ilse Wohlgemuth, Hannelore Zander

Der BUND freut sich über Ihre Unterstützung. Mit ihrkönnen wir uns für gefährdete Ökosysteme, Biotopeund Arten einsetzen.

Sie können den BUND auf vielfältige Weise unter-stützen: mit einer Projektspende, einer frei einsetz-baren Spende, einem Darlehen oder einemVermächtnis. So ermöglichen Sie dem BUND lang -fristiges Planen und Handeln.

Ihre Ansprechpartnerin für Ihre persönliche Unterstützung ist Almuth Wenta,[email protected] oder Tel. (0 30) 2 75 86–4 74.

Für die hilfreiche Unterstützung und gute Zusammenarbeit danken wir:Agentur pro bono, Burghotel Lenzen, Malte Heynen,Ralph Kappes und der VSF&P Werbeagentur GmbH,Jördis Lyssy, oekom Verlag, Hans Michael Schnack,Scholz & Volkmer GmbH, Peter Maier-Schwier

Almuth Wenta

ist Ansprechpart-

nerin für Groß-

spender und Men-

schen, die dem

BUND etwas ver-

erben wollen.

Jutta Sc

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ke/pho

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se.de/ Frank

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ach/pixe

lio.de/ Ja

mes DeM

ers/ Dieter R

ill/pixelio.de

Page 30: BUND-Jahresbericht 2012

www.bund.net

Biologische Vielfalt schützen

10 gute Gründe

www.bund.net

Kleine Tierchen mit großer Wirkung

Wie helfe ich den Wildbienen?

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IMPRESSUM

Herausgeber: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.

Friends of the Earth GermanyAm Köllnischen Park 1

10179 Berlin Telefon: (0 30) 2 75 86-40 Fax: (0 30) 2 75 86-440

Redaktion: Dr. Norbert Franck (V.i.S.d.P.)

Mitarbeit: Jenny Blekker, Antje von Broock, Sarah Häuser, Mark Hörstermann,

Mechthild Klocke, Rosemarie Kleindl, Eva Nolte

Gestaltung: Claudia Gunkel

Infografiken: Marc Venner

publicgarden, berlin

Bildautoren: Jörg Farys (Titel, S. 5, 6, 15, 19, 24, 25, 27),

Uli Staiger/die licht gestalten (12), alle übrigen Bilder BUND

Druck: Z.B.!, Köln

Gedruckt auf 100% Recyclingpapier,Juli 2013

Natur und Umwelt brauchen Schutz. Deshalb gibt es den BUND.

Werden Sie Mitglied.

www.bund.net · [email protected] · Spendenkonto: Sparkasse KölnBonn · BLZ 37050198 · Kontonummer 232