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Berufsausbildungsassistenz 2016 Jahresbericht 1

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Berufsausbildungsassistenz 2016Jahresbericht

Wien, März 2017

1Gefördert von:

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Impressum

Verfasser/Verfasserinnen & Medieninhaberin: Bundesweite Koordinierungsstelle AusBildung bis 18 (BundesKOST), 1030 Wien, Erdbergstraße 52-60/Stg. 3/2. Stock/Top 12im Auftrag des SozialministeriumserviceLayout: BundesKOSTKontakt sowie weitere Informationen zur BundesKOST: www.bundeskost.atErscheinungsdatum: Wien, März 2017Alle Rechte vorbehalten, Nachdruck – auch auszugsweise nur mit Quellenangabe gestattet

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InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis........................................................................................................3

1 Abstract................................................................................................................4

2 Einleitung..............................................................................................................4

3 Umsetzung der Berufsausbildungsassistenz – ein Überblick.............................10

4 Berufsausbildungsassistenz in Zahlen...............................................................12

4.1 Verteilung der Teilnahmen............................................................................12

4.2 Beeinträchtigungen.......................................................................................15

4.3 Betreuungsanlass: Verlängerte Lehre oder Teilqualifikation........................16

4.4 Zugang zum Angebot der Berufsausbildungsassistenz................................17

4.5 Beendigungen in der BAS............................................................................18

5 Zusammenfassung.............................................................................................21

6 Literatur..............................................................................................................23

7 Anhang...............................................................................................................25

8 Tabellenverzeichnis............................................................................................25

9 Abbildungsverzeichnis........................................................................................25

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1 Abstract

Der Jahresbericht Berufsausbildungsassistenz 2016 gibt einen detaillierten Überblick über die Umsetzung dieses Programms in diesem Jahr. Österreichweit wurde die Berufsausbildungsassistenz (BAS) 2016 in 22 Projekten angeboten und mit einem Fördervolumen von ca. 15,5 Mio. Euro vom Sozialministeriumservice (SMS) finanziert.

Im vorliegenden Bericht wird der Fokus auf zentrale Auswertungsergebnisse der nicht-personenbezogenen Teilnahmedaten im MBI (Monitoring Berufliche Integration des Sozialministeriumservice) gelegt. Betrachtet wurden die Projektteilnahmen vorwiegend anhand der Kategorien Geschlecht, Bundesland, Alter, Erstsprache, Beeinträchtigungen, Zugang sowie Beendigungen in der Berufsausbildungsassistenz. Zudem wird in den Daten schwerpunktmäßig auch nach den Betreuungsanlässen „Verlängerte Lehre“ und „Teilqualifikation“ unterschieden.

2016 gab es basierend auf den nicht-personenbezogenen MBI-Daten in der Berufsausbildungsassistenz 7.602 Teilnahmen (2.622 Eintritte; 2.997 Beendigungen), davon wurden 74% im Rahmen einer verlängerten Lehre und 26% im Rahmen einer Teilqualifikation betreut. Mehr als die Hälfte aller Teilnahmen sind 16 oder 17 Jahre alt. Ebenso weisen 57% der teilnehmenden Personen einen sonderpädagogischen Förderbedarf auf.

2 Einleitung

Unterschiedliche Studien weisen darauf hin, dass Menschen mit nur einem Pflichtschulabschluss oder darunter ein lebenslanges Risiko haben vom Arbeitsmarkt und gesellschaftlicher Teilhabe ausgegrenzt zu werden (Eurofound, 2015; Koblbauer, Bacher, Tamesberger, & Leitgöb, 2015; Lindinger, Hackl, & Moser, 2015). Ein Blick auf die aktuellen österreichischen Arbeitsmarktdaten vom AMS im Kontext von Bildungsabschlüssen zeigt, das mit Abstand höchste Arbeitslosigkeitsrisiko ergibt sich für Personen, die keinen über die Pflichtschule hinausgehenden Abschluss vorweisen können (Arbeitsmarktservice, 2017). Gleichfalls sind frühe Bildungsabbrecherinnen bzw. –abbrecher mit vielschichtigen Problemlagen sowohl beim Eintritt in den Arbeitsmarkt als auch im gesellschaftlichen Alltag konfrontiert (Bruneforth, Lassnigg, Vogtenhuber, Schreiner, & Breit, 2016; Bundesministerium für Bildung, 2016). Für viele junge Menschen gestaltet sich der Arbeitsmarkteinstieg also schwierig, speziell wenn keine Ausbildung abgeschlossen wurde. Auch von wissenschaftlicher Seite wird immer wieder darauf hingewiesen, dass die Bekämpfung von Jugendarbeitslosigkeit und die Verhinderung des Ausstieges aus

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Michael Eckl, 15.03.17,
Dachte das ist keine offizielle Abkürzung? Im AASS-Bericht ist das auch nicht drin…
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dem (Aus)Bildungssystem volkswirtschaftliche Folgekosten vermeiden würden (Eurofound, 2015; Litschel & Löffler, 2015).

Die Wirtschafts- und Finanzkrise hat die Situation für alle und im Besonderen für Jugendliche (mit oder ohne Beeinträchtigung) noch verschärft. Wie in gesamt Europa ist auch in Österreich die Arbeitsmarktlage weiterhin angespannt. Bei den 15- bis 24-Jährigen steigt die Arbeitslosigkeit leicht an, allerdings auf hohem Niveau. Im EU-Schnitt lag sie im dritten Quartal des Jahres 2016 bei 18,5%, in Österreich hingegen bei rund 12,2%1 (2015: 11,2%). Deutlich drastischer zeigt sich die Lage bei den 15- bis 19-Jährigen. Hier liegt die Arbeitslosenquote in Österreich bei 15,7% (EU: 22,8%).

Die NEET-Rate – also der Anteil der Menschen, welche weder in Beschäftigung, Ausbildung noch in Schulung sind – lag in Österreich 2015 mit 3,8% bei den 15- bis 24-Jährigen deutlich unter dem EU-Schnitt von 6,1 %. Mit zunehmendem Alter steigt aber auch in Österreich die NEET-Rate. Zudem besitzen Menschen mit geringer Bildung ein höheres Risiko in den NEET-Status zu gelangen (Eurofound, 2015; Koblbauer u. a., 2015). Daher verabschiedete der Europäische Rat im Jahr 2013 die Empfehlung zur Einführung einer Jugendgarantie (EU-2020-Strategie) mit dem Ziel, die NEET-Rate zu senken und die Rate der frühzeitigen (Aus-) Bildungsabbrecherinnen und -abbrecher bis 2020 auf höchstens 10% zu reduzieren. In Österreich liegt die Quote frühzeitiger (Aus-)Bildungsabbrecherinnen und -abbrecher im Jahr 2016 im EU-Vergleich mit einem Wert von 7,0% im Mittelfeld (EU28-Durchschnittswert: 10,8 %)2(Bundesministerium für Bildung, 2016).

Im Zuge der EU-2020-Strategie wurde im Jahr 2016 in Österreich das Ausbildungspflichtgesetz beschlossen, welches festlegt, dass Jugendliche bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres einer Ausbildung nachgehen müssen, um sich über einen Pflichtschulabschluss hinaus zu qualifizieren. Im europäischen Vergleich bewegte sich Österreich mit neun Jahren Schulpflicht am unteren Ende der Skala. Nun schließt man zur europäischen Spitze auf, lediglich übertroffen von den Niederlanden mit einer 13-jährigen Schulpflicht. Eine durchgeführte Grundlagenanalyse zur Ausbildungspflicht („AusBildung bis 18“) geht davon aus, dass damit ein wichtiger Schritt im Umgang mit vorzeitigem Schulabbruch gesetzt werden könnte (Steiner, Pessl, & Karaszek, 2015).

Das Sozialministeriumservice nimmt im Rahmen der AusBildung bis 18 eine zentrale Rolle ein. Bereits seit einigen Jahren unterstützt die Behörde in diesem Themenbereich und setzt bundesweit Angebote unter anderen speziell für junge Menschen um, damit diese eine Höherqualifizierung anstreben und erreichen können, darunter auch die Berufausbildungsassistenz (BAS).Die BAS unterstützt

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2 Eurostat: Frühzeitige Schul- und Ausbildungsabgänger und -abgängerinnen nach Geschlecht. Internetabfrage am 09.3.2017

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Jugendliche mit Beeinträchtigungen oder Benachteiligungen, indem sie über die gesamte Lehrzeit (im Rahmen einer Teilqualifikation oder verlängerten Lehre) hinweg begleitet und unterstützt werden, mit dem Ziel die Jugendlichen zu einem Abschluss zu bringen.

Im Kontext der nun geltenden Ausbildungspflicht kommt zusätzlicher Fokus auf die Lehrausbildung und damit auch auf die BAS. Jugendliche haben in Österreich die Möglichkeit, unter beinahe 200 verschiedenen hochwertigen Lehrausbildungen die für sie passende zu wählen. Das Angebot wird laufend durch moderne Lehrausbildungen erweitert. (Lindinger u. a., 2015). In Österreich gibt es Stand im Jahr 2016 über 106 Tausend Lehrlinge3. Dennoch sind weiterhin 5.309 als lehrstellensuchende Personen beim AMS registriert, bei lediglich 4.107 offenen Lehrstellen4.

Gerade für Menschen mit Behinderung und ausgrenzungsgefährdete Jugendliche stellt der Zugang zum Arbeitsmarkt, neben vielen verschiedenen Hürden im Alltag, eine besondere Herausforderung dar. So geht aus der aktuellen Arbeitsmarktanalyse der Arbeiterkammer hervor, dass Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen sind als Menschen ohne. Die Arbeitslosigkeit in dieser Gruppe stieg in den letzten Jahren auch stärker als jene von Menschen ohne Vermittlungseinschränkungen5 (Leidl-Krapfenbauer & Mitter, 2016). Die Behindertenanwaltschaft fordert deshalb, dass die berufliche Inklusion von Menschen mit Behinderung (darunter fallen selbstverständlich auch Jugendliche) demnach weiterhin ein Schwerpunkt der österreichischen Arbeitsmarkt- und Behindertenpolitik sein soll (Buchinger, 2016).

Neben der AusBildung bis 18 wird in Österreich im Rahmen der Ausbildungsgarantie allen Lehrstellen suchenden Jugendlichen eine Lehrstelle bzw. eine gleichwertige Ausbildung garantiert. Dazu zählen auch die Angebote der überbetrieblichen Lehrstelle sowie einer Berufsausbildung gemäß §8b (verlängerten Lehre bzw. Teilqualifikation) für Jugendliche mit erhöhtem Förderbedarf. In ihrer Studie stellen Ziegler und Müller-Riedlhuber (Ziegler & Müller-Riedlhuber, 2015) fest, dass eine konstante Begleitung in Form von Coaching oder Mentoring (idealerweise durch eine zentrale, sozialpädagogisch bzw. sozialarbeiterisch ausgebildete Ansprechperson) als ganz besonders unterstützend angesehen wird. Im Programm der Berufsausbildungsassistenz (BAS) des Sozialministeriumservice findet genau ein solcher Zugang statt.

Das Sozialministeriumservice ist in Österreich die zentrale Anlaufstelle in den Bereichen Arbeit und Gleichstellung für Menschen mit Behinderung sowie zunehmend auch für benachteiligte und ausgrenzungsgefährdete Personen mit ungünstigen Erwerbs- und Ausbildungschancen. Zur primären Aufgabe der Behörde

3 Lehrlingsstatistik der WKO. 4 AMS Arbeitsmarktdaten Online. Abfrage unter http://iambweb.ams.or.at/ambweb/ am 15.03.2017 5 In dem zitierten Bericht wird auf Zahlen des AMS Bezug genommen. Das AMS verwendet den Begriff “Vermittlungseinschränkungen“. Diese Definition von Behinderung unterscheidet sich von jener des Behindertenpasses. Sie schließt vor allem auch Menschen mit physischen, psychischen oder geistigen Einschränkungen, wenn es ein ärztliches Gutachten gibt, mit ein.

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zählt die Umsetzung von Angeboten zur Schaffung von Zugängen zu Erwerbsarbeit für besonders benachteiligte Personengruppen und zur Erhaltung von Arbeitsplätzen für Menschen mit Behinderung. (Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz 2013)

Im Rahmen der Beschäftigungsoffensive der Bundesregierung wird vom Sozialministeriumservice ein breit gefächertes Förderinstrumentarium von unterschiedlichen Projekt- und Individualförderungen angeboten. Zur Finanzierung von Förderungen stehen dem Sozialministeriumservice Mittel des Ausgleichstaxfonds (ATF), des Europäischen Sozialfonds (ESF) und Bundeshaushaltsmittel (BHM) zur Verfügung.

Unter der Dachmarke „Netzwerk Berufliche Assistenz – NEBA“6 sind folgende projektgeförderten Programme des Sozialministeriumservice vereint: Jugendcoaching, Produktionsschule, Arbeitsassistenz, Berufsausbildungsassistenz und Jobcoaching. Diese bilden den Kern der Förderlandschaft des Sozialministeriumservice. Mit den NEBA-Angeboten erhalten Betroffene und Unternehmen im Arbeits- und Berufsleben bzw. beim Nachholen von für eine Berufsausbildung notwendigen Basiskompetenzen Unterstützung. Dies betrifft ausgrenzungsgefährdete und ausgegrenzte Jugendliche, Frauen und Männer mit Behinderung bzw. jene, die von Behinderung bedroht sind (Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz 2015).

Österreichweit waren im Jahr 2016 über 170 Projekte unter NEBA zusammengefasst. Durch das Netzwerk bzw. die Anbieter und Anbieterinnen wurden mehr als 71.000 Förderfälle betreut, die mit ca. 98 Mio. Euro finanziert wurden. Das Angebot der Berufsausbildungsassistenz wurde seitens des Sozialministeriumservice mit 15,5 Mio. Euro gefördert. 240 Schlüsselkräfte, davon 180 weiblich und 60 männlich, waren 2016 bundesweit in insgesamt 22 Projekten tätig.

Die Berufsausbildungsassistenz soll benachteiligten Jugendlichen mit persönlichen Vermittlungshemmnissen die Chance auf eine erfolgreiche Berufsausbildung ermöglichen. Zur Verbesserung der Eingliederung von benachteiligten Personen mit persönlichen Vermittlungshemmnissen in das Berufsleben kann eine längere Lehrzeit oder ein Ausbildungsvertrag für eine Teilqualifikation (Berufsausbildung gemäß §8b) vereinbart werden (Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz 2015). Aktuelle Lehrlingszahlen von 2016 der WKO zeigen, dass bereits 6,7% aller Lehrlinge in Österreich eine Berufsausbildung gemäß §8b absolvieren, Tendenz steigend (2011 waren es noch 4,2 %). Nach dem Berufsausbildungsgesetz (BAG) ist eine Berufsausbildung gemäß § 8b immer durch eine Berufsausbildungsassistenz zu begleiten und zu unterstützen. Die BAS "hat im Zuge ihrer Unterstützungstätigkeit sozialpädagogische, psychologische und didaktische Probleme von Personen, die ihnen im Rahmen der Ausbildung anvertraut sind, mit Vertretern von Lehrbetrieben,

6 Siehe www.neba.at7

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besonderen selbständigen Ausbildungseinrichtungen und Berufsschulen zu erörtern, um zur Lösung dieser Probleme beizutragen" (BAG §8b(6)).

In der Studie von Lindinger, Hackl und Moser (Lindinger u. a., 2015) wird darauf hingewiesen, dass Abbrüche in der Lehre häufig erst direkt vor der Lehrabschlussprüfung stattfinden. Besonders das soziale Umfeld der Jugendlichen spielt eine zentrale Rolle als Motivationsfaktor und Informationsquelle. Die BAS hat die wichtige Aufgabe als Drehscheibe zu fungieren und kann daher hier einen positiven Beitrag zur Vermeidung von Abbrüchen leisten.

Die Berufsausbildungsassistenz verfolgt demnach die Zielsetzung den Jugendlichen durch geeignete Angebote der Vorbereitung, Unterstützung und Begleitung einen erfolgreichen Abschluss der gewählten Ausbildung zu ermöglichen und somit den Rahmen für eine längerfristige Eingliederung in den Regelarbeitsmarkt zu schaffen(Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz 2015). Ein Unterschied zu anderen NEBA-Angeboten besteht darin, dass im Rahmen der Berufsausbildungsassistenz Klientinnen und Klienten über einen längeren Zeitraum betreut werden (können); eine Teilnahmedauer bis zu fünf Jahren ist hier möglich.

Die Berufsausbildungsassistenz können Jugendliche im Rahmen einer Berufsausbildung gemäß §8b (verlängerte Lehre oder Teilqualifikation) in Anspruch nehmen,

1. die entweder am Ende der Pflichtschule sonderpädagogischen Förderbedarf hatten und zumindest teilweise nach dem Lehrplan einer Sonderschule unterrichtet wurden, oder

2. die ohne Abschluss der Hauptschule oder der Neuen Mittelschule bzw. mit negativem Abschluss einer dieser Schulen sind, oder

3. die Behinderte im Sinne des Behinderteneinstellungsgesetzes bzw. des jeweiligen Landesbehindertengesetzes sind, oder

4. von denen aufgrund des Ergebnisses einer vom Arbeitsmarktservice oder Sozialministeriumsservice beauftragten Beratungs-, Betreuungs- oder Orientierungsmaßnahme angenommen werden muss, dass für sie aus ausschließlich in der Person gelegenen Gründen, die durch eine fachliche Beurteilung nach einem in den entsprechenden Richtlinien des Arbeitsmarktservices oder des Sozialministeriumservices zu konkretisierenden Vier-Augen-Prinzip festgestellt wurden, der Abschluss eines Lehrvertrages gemäß BAG § 1 nicht möglich ist.(BAG §8b(4)

Die Zielgruppenzugehörigkeit ist nur dann gegeben, wenn es das Ergebnis eines vorher durchgeführten Jugendcoachings (zumindest Stufe 2) ist. Dem Jugendcoaching kommt hierbei eine so genannte „Gate Keeping Funktion“ zu (Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz 2015).

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Die BundesKOST gibt mit dem vorliegenden Bericht einen Einblick in die wesentlichsten Daten im Jahr 2016 zu dem Angebot Berufsausbildungsassistenz. Ziel ist es, einer breiteren Fachöffentlichkeit interessante Facetten und Erkenntnisse des Programms näher zu bringen sowie einen Beitrag im Rahmen der Wirkungsorientierung und Qualitätskontrolle für die Angebote des Sozialministeriumservice zu leisten.

Im Folgenden werden zunächst die Teilnahmezahlen verteilt nach Bundesländern sowie Bezirken dargestellt. Im Anschluss daran erfolgt die Analyse und Darstellung ausgewählter Daten, welche auf der Auswertung der nicht-personenbezogenen MBI (Monitoring Berufliche Integration)-Daten des SMS basieren. In diesem Zusammenhang wurden die Projektteilnahmen primär entlang der Kategorien Geschlecht, Bundesland, Alter, Erstsprache, Beeinträchtigungen, Beendigungen, etc. betrachtet.

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3 Umsetzung der Berufsausbildungsassistenz – ein Überblick

Im Jahr 2016 konnte in der Berufsausbildungsassistenz (BAS) eine österreichweite Umsetzungsquote von 0,73% erreicht werden (Tabelle 1). Das bedeutet, dass 0,73% der österreichischen Bevölkerung zwischen 15 und 24 Jahren die BAS 2016 in Anspruch genommen haben. Die höchste Abdeckungsquote ist in Oberösterreich vorzufinden. Hier gab es im Vergleich zum Vorjahr auch die größte Steigerung um 0,17 Prozentpunkte. Auch die absoluten Zahlen liegen im Österreichvergleich in Oberösterreich am höchsten. Ebenfalls hoch ist die Abdeckungsquote im Burgenland (1,17%), in Vorarlberg (0,93%) und in Kärnten (0,92%).

Für die Berechnung der Umsetzungsquoten wurden Angaben zu den Wohnorten der Teilnehmerinnen und Teilnehmern (nicht die Standorte der Projekte!) den Bevölkerungszahlen in den entsprechenden Regionen gegenübergestellt und anschließend in Bundesländer gruppiert. Insgesamt gab es im Jahr 2016 7.602 Teilnahmen in der BAS. Da nur bei 7.429 Teilnahmen eine Information zum Wohnort des jeweiligen Teilnehmers bzw. der Teilnehmerin vorliegt, weicht die Summe von der Gesamtteilnahmezahl von 7.602 geringfügig ab.

Tabelle 1: Bevölkerung 15-24, Stand 2016 und Wohnort der Teilnahme gruppiert nach Bundesländern 2016Bundesland Personen 15-

24 (Statistik Austria 2016)

BASWohnort der

Teilnehmenden in der BAS

2016 in Prozent

Differenz der Prozentpunkte

im Vergleich zu 2015

Burgenland 29.427 344 1,17% +0,10Kärnten 59.955 549 0,92% +0,04Niederösterreich 185.791 914 0,49% +0,03Oberösterreich 173.526 2.718 1,57% +0,17Salzburg 64.683 328 0,51% +0,06Steiermark 142.704 1.160 0,81% +0,13Tirol 92.651 462 0,50% -0,07Vorarlberg 46.416 430 0,93% +0,06Wien 224.358 524 0,23% +0,01Gesamt 1.019.511 7.429 0,73% +0,04

Q: Statistik Austria, MBI-Daten SMS, Berechnung: BundesKOST

Die Umsetzungsquoten erlauben auch eine Darstellung auf Bezirksebene. Die „Österreichlandkarte Berufsausbildungsassistenz“ (siehe Abbildung Seite X) zeigt, dass die BAS in Österreich 2016 flächendeckend umgesetzt wird, d.h. dass im Jahr 2016 in jedem politischen Bezirk Österreichs das Programm der BAS in Anspruch genommen wurde – konkret von 0,01 bis 2,23% der Bevölkerung zwischen 15 und 24 Jahren. In der Landkarte werden die regionalen Unterschiede noch deutlicher: Auf der einen Seite gibt es Bundesländer, die durchwegs eine sehr hohe Umsetzungsquote haben, wie beispielsweise das Burgenland oder – wie oben

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bereits erwähnt - Oberösterreich. In letzterem finden sich auch die Bezirke mit den höchsten Anteilen, geführt von den Bezirken Steyr (2,23%), Grieskirchen (1,9%) und Kirchdorf an der Krems (1,85%). In Bundesländern wie Kärnten, Niederösterreich, Salzburg, Tirol oder Vorarlberg auf der anderen Seite streut die Umsetzung je nach Bezirk etwas stärker. Hier finden sich Bezirke mit hohen Umsetzungsquoten und mittlerer Umsetzung.

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4 Berufsausbildungsassistenz in ZahlenDie Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der BAS Trägereinrichtungen dokumentieren und erheben laufend (wöchentlich) im MBI (Monitoring Berufliche Integration) zentrale Informationen, die sich auf die Begleitung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der BAS beziehen. Neben nicht-personenbezogenen Daten, welche keinen Rückschluss auf die jeweilige Person zulassen, werden auch personenbezogene Daten erfasst. Im Folgenden wird ausschließlich auf nicht-personenbezogene Daten zurückgegriffen. Personenbezogene Daten werden nicht herangezogen. Die Angaben resultieren entweder aus anonymisierten Stammdatenangaben (Bundesland, Eintrittsjahr etc.) oder beruhen auf den jeweiligen Einschätzungen der Berufsausbildungsassistentinnen und -assistenten.

4.1 Verteilung der TeilnahmenIm Jahr 2016 wurden in der Berufsausbildungsassistenz 7.602 Teilnahmen7, 2.622 Eintritte und 2.997 Beendigungen registriert.

Eine Betrachtung nach Bundesland zeigt, dass - wie bereits im Vorjahr in Österreich - mit Abstand anteilsmäßig die meisten Begleitungen in Oberösterreich (36%) registriert wurden, gefolgt von der Steiermark (16%) und Niederösterreich (12%). Wien und Kärnten (jeweils 8%), Tirol und Vorarlberg (jeweils 6%), das Burgenland (5%) und Salzburg (4%) verzeichnen die übrigen 37% aller Teilnahmen.

Tabelle 2: Teilnahmen nach Bundesland 2014-20168

2014 2015 2016 % im Jahr 2016

Burgenland 253 339 359 5%Kärnten 523 564 571 8%Niederösterreich 656 832 888 12%Oberösterreich 679 2.459 2.754 36%Salzburg 224 296 340 4%Steiermark 835 1.101 1.211 16%Tirol 354 447 464 6%Vorarlberg 298 408 436 6%Wien 338 520 579 8%Gesamt 4.160 6.966 7.602 100%

Q: MBI-Daten SMS 2016, Berechnung: BundesKOST

Die Verteilung nach Geschlecht zeigt, dass Männer, wie in den letzten Jahren zuvor, mehr als zwei Drittel (69%) aller Teilnahmen ausmachen. Lediglich etwa ein Drittel der Teilnahmen (31%) entfallen auf weibliche Teilnahmen. Dieses Verhältnis

7 Im Jahr 2016 gab es insgesamt 7.602 Teilnahmen in der BAS. Aufgrund von fehlenden Werten bei manchen Variablen kann es in Tabellen und Grafiken im vorliegenden Bericht vereinzelt zu Abweichungen von dieser Gesamtzahl an Teilnahmen kommen.8 Es handelt sich hier um das Bundesland, in dem die Betreuung stattgefunden hat, nicht um den Wohnort der Teilnehmerin oder des Teilnehmers.

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entspricht auch der generellen Geschlechtsspezifik in der Lehrlingsausbildung. Laut der Lehrlingsstatistik der WKO (2017) waren von den 106.950 Lehrlingen in Österreich mit Stichtag 31.12.2016 nur 33% weiblich.

Tabelle 3: Teilnahmen nach Geschlecht 2014-2016

2014 2015 2016 % im Jahr 2016

Männlich 2.824 4.727 5.215 69%Weiblich 1.336 2.239 2.387 31%Gesamt 4.160 6.966 7.602 100%

Q: MBI-Daten SMS 2016, Berechnung: BundesKOST

Die Verteilung nach Geschlecht variiert allerdings zum Teil zwischen den Bundesländern. Stellt man den Mädchenanteilen in der BAS den allgemeinen Geschlechterverhältnisse in der Lehrlingsausbildung laut WKO Lehrlingsstatistik gegenüber, zeigt sich, dass im Burgenland und in Vorarlberg die Anteile weiblicher Lehrlinge in der BAS überdurchschnittlich hoch liegen. In Niederösterreich und Oberösterreich entspricht der Anteil von weiblichen Teilnahmen in der BAS dem Anteil an weiblichen Lehrlingen im Bundesland relativ exakt.

Burge

nland

Kärnte

n

Nieder

öster

reich

Oberö

sterre

ich

Salzbu

rg

Steier

mark

Tirol

Vorar

lberg

Wien

0%

20%

40%

60%

80%

0%

20%

40%

60%

80%62%

71% 71% 68% 70% 73% 70%60% 65%

38%29% 29% 32% 30% 27% 30%

40% 35%

Männlich WeiblichFrauenanteil an Lehrlingen (WKO)

Q: MBI-Daten SMS 2016, WKO Lehrlingsstatistik 2016; Berechnung BundesKOST

Hinsichtlich der Altersstruktur lässt sich feststellen, dass die 16- und 17-Jährigen mit jeweils 26% die beiden stärksten Altersgruppen darstellen (Tabelle 4), d.h. gemeinsam machen sie 52% aller Teilnahmen aus. Im Jahresvergleich zeigt sich, dass die Teilnahmen in der Berufsausbildungsassistenz etwas jünger werden. Waren 2015 noch 13% 19 Jahre alt bzw. 13% über 20 Jahre, sind es im Jahr 2016 nur mehr 9% bzw. 11%. Dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der BAS jünger werden, zeigt sich auch beim Vergleich der Mittelwerte: 2016 ist eine Teilnahme in der BAS 2016 durchschnittlich 17,3 Jahre alt, im Jahr 2015 war sie 17,6 Jahre alt (nicht

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Abbildung 1: Teilnahmen nach Bundesland und Geschlecht

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abgebildet). Das lässt sich daher erklären, dass die BAS im Laufe des Jahres 2014 ihre Teilnahmen vom alten BI System ins MBI übertragen hat. Daher sind im Jahr 2015 einige Teilnahmen im MBI angelegt worden, die schon länger von der BAS begleitet wurden und daher auch schon älter waren.

Tabelle 4: Teilnahmen nach Alter in Jahren bei Eintritt 2014-20162014 in % 2015 in % 2016 in % 2016

15 Jahre 8% 9% 11% 86116 Jahre 20% 21% 26% 195917 Jahre 22% 24% 26% 195418 Jahre 21% 20% 17% 131519 Jahre 14% 13% 9% 711

über 20 Jahre 15% 13% 11% 802Q: MBI-Daten SMS 2016, Berechnung: BundesKOST, N=4.160 (2014), N=6.966 (2015), N=7.602 (2016)

Im Jahr 2016 hat der Anteil der Teilnahmen mit Erstsprache Deutsch weiter abgenommen, zugunsten der Teilnahmen mit einer "anderen Sprache", also weder Deutsch, Bosnisch/Kroatisch/Serbisch noch Türkisch/Kurdisch. Dennoch stellt Deutsch mit 74% nach wie vor die größte Gruppe dar, die in absoluten Zahlen sogar gestiegen ist (von 5.353 Teilnahmen 2015 auf 5.628 im Jahr 2016; absolute Zahlen aus 2015 in Tabelle nicht abgebildet). Der Anteil der Bosnisch/Kroatisch/Serbisch sprechenden Teilnahmen bzw. der Türkisch/Kurdisch sprechenden Teilnahmen bleibt über die Jahre hinweg annährend konstant.

Tabelle 5: Erstsprache 2014-20162014 in % 2015 in % 2016 in % Häufigkeit

2016Deutsch 80% 77% 74% 5.628Bosnisch, Kroatisch, Serbisch 6% 6% 6% 470Türkisch, Kurdisch 7% 8% 8% 619Andere Sprache 7% 9% 12% 885Gesamt 100% 100% 100% 7.602Q: MBI-Daten SMS 2016, Berechnung: BundesKOST, N=4.160 (2014), N=6.966 (2015), N=7.602 (2016)

Die Anteile der Teilnahmen in Bezug auf Erstsprache variieren in den Bundesländern (Tabelle 6). Folgende Befunde lassen sich hier besonders hervorheben: Zum einen verzeichnet Wien, einen vergleichsweise hohen Anteil an Teilnahmen, die nicht Deutsch als Erstsprache haben (knapp über 50%), während in Kärnten der Anteil der Teilnahmen mit Deutsch als Erstsprache im Bundesländervergleich mit 89% am höchsten ist. Weiters zeigt sich, dass in Vorarlberg der Anteil Türkisch/Kurdisch sprechender Teilnahmen mit 21% vergleichsweise sehr hoch liegt.

Tabelle 6: Erstsprache nach Bundesland Deutsch Bosnisch,

Kroatisch, Serbisch

Türkisch, Kurdisch

Andere Sprache

Gesamt N

15

Katrin Fliegenschnee, 15.03.17,
Ist das verständlich?
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Burgenland 88% 2% 2% 8% 100% 359Kärnten 89% 5% 2% 4% 100% 571Niederösterreich 84% 3% 5% 8% 100% 888Oberösterreich 68% 7% 8% 17% 100% 2.754Salzburg 70% 8% 11% 11% 100% 340Steiermark 82% 5% 4% 10% 100% 1.211Tirol 82% 4% 11% 3% 100% 464Vorarlberg 70% 4% 21% 5% 100% 436Wien 47% 16% 18% 18% 100% 579Gesamt 74% 6% 8% 12% 100% 7.602Q: MBI-Daten SMS 2016, Berechnung: BundesKOST, N=7.602

4.2 BeeinträchtigungenIm MBI wird auf unterschiedliche Arten erhoben, ob bei einer Person eine Beeinträchtigung vorliegt. So wird beispielsweise der Grad einer möglichen Behinderung erfasst, was bei 13% aller Teilnahmen der Fall ist (Tabelle 7). Bei diesen Teilnahmen wird am häufigsten ein Grad der Behinderung von 30% ausgewiesen (Modalwert), das ist bei 47% aller Teilnahmen mit einem Behinderungsgrad der Fall. Nur wenige Teilnahmen in der BAS besitzen einen Behindertenpass (2%) oder sind begünstigt behindert (1%).

Die genauere Aufschlüsselung nach Behinderungsarten9 (ebenfalls Tabelle 7) zeigt, dass - sofern eine Beeinträchtigung vorliegt - es sich hier insbesondere um intellektuelle (15%) und soziale Beeinträchtigungen (14%) handelt bzw. ein sonderpädagogischer Förderbedarf (57%) vorliegt.

Tabelle 7: Beeinträchtigungen 2014-2016

GdB

Beh

inde

rtenp

ass

Beg

ünst

igt

Kör

perli

ch

Sin

nes

Inte

llekt

uell

Psy

chis

ch

Soz

iale

SP

F

2014 15% 2% 2% 5% 2% 18% 6% 12% 62%2015 13% 2% 2% 5% 2% 16% 5% 13% 56%2016 13% 2% 1% 5% 2% 15% 5% 14% 57%

Q: MBI-Daten SMS, Berechnung: BundesKOST, N=4.160 (2014), N=6.966 (2015), N=7.602 (2016)

Allerdings gilt zu beachten, dass es sich zum Teil um Mehrfachbeeinträchtigungen handelt. Wie in Abbildung 2 zu sehen, hat annähernd jede fünfte Teilnahme (19%) in 9 Die Angaben zu den Behinderungsarten basieren auf vorgelegten Befunden, Gutachten oder Bescheiden. Wird nichts dergleichen vorgelegt, so erfasst das MBI diese Teilnahme als Teilnahme "ohne Einschränkung".

16

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der Berufsausbildungsassistenz eine Mehrfachbeeinträchtigung10. 24% der Teilnahmen hatten keine Beeinträchtigung.

Q: MBI-Daten SMS 2016, Berechnung: BundesKOST, N=7.602

4.3 Betreuungsanlass: Verlängerte Lehre oder TeilqualifikationDie Berufsausbildungsassistentinnen und –assistenten unterstützen die Jugendlichen entweder bei einer verlängerten Lehre oder einer Teilqualifikation. Das Verhältnis ist in etwa 3 zu 1: In etwa dreiviertel aller Teilnahmen (74%) wird bei einer verlängerten Lehre unterstützt, ein Viertel (26%) macht eine Teilqualifikation mit Unterstützung der BAS.

Tabelle 8: Betreuungsanlass 2015-201611

2015 2016 % im Jahr 2016

Verlängerte Lehre 3.123 4.390 74%Teilqualifikation 1.259 1.556 26%Gesamt 4.382 5.946 100%

Q: MBI-Daten SMS, Berechnung: BundesKOST

Die Verteilung von Teilqualifikationen und verlängerten Lehren ist in den Bundesländern sehr unterschiedlich. Auch wenn in allen Bundesländern weit häufiger verlängerte Lehren zu finden sind, sind in den Bundesländern Burgenland (44%), Oberösterreich (39%) und Vorarlberg (34%) auch vergleichsweise hohe Anteile an Teilqualifikationen zu beobachten. Im Zeitvergleich (nicht abgebildet) sind die Verteilungen innerhalb der Bundesländer relativ konstant. Nur im Burgenland war

10 Zur Feststellung von Einfach- bzw. Mehrfachbeeinträchtigungen wurden folgende Indikatoren herangezogen: Das Vorliegen einer körperlichen Behinderung, Sinnesbehinderung, intellektuellen Behinderung, psychischen Behinderung, sozialen Behinderung und/oder eines sonderpädagogischen Förderbedarfs.11 Da die Variable „Betreuungsanlass“ erst seit dem Jahr 2015 im MBI geführt wird, liegen über Teilnahmen, die bereits vor 2015 gestartet habensind, keinen Angaben vor. Dies führt auch zu geringeren Fallzahlen in den Jahren 2015 und 2016.

17

24%

57%

19%

keine Beeinträchtigung

eine Beeinträchtigung

zwei oder mehr Beeinträchtigungen

Abbildung 2: Mehrfachbeeinträchtigung

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eine etwas stärkere Veränderung zu beobachten: dort ist der Anteil an Begleitungen von Teilqualifikationen von 55% auf die besagten 44% gesunken.

Abbildung 3: Betreuungsanlass nach Bundesland

Burgen

land

Kärnten

Niederö

sterre

ich

Oberös

terrei

ch

Salzbu

rg

Steierm

ark Tirol

Vorarlb

erg Wien

Gesam

t0%

10%20%30%40%50%60%70%80%90%

100%

56%80%

91%

61%80%

93% 88%66%

88%74%

44%20%

9%

39%20%

7% 12%34%

12%26%

Verlängerte Lehre TQ

Q: MBI-Daten SMS, Berechnung: BundesKOST, N=5.946

4.4 Zugang zum Angebot der BerufsausbildungsassistenzDie Zugänge zur Berufsausbildungsassistenz sind sehr unterschiedlich. Zuweisungen könnenKontakt kann u.a. von Schulen, dem Sozialministeriumservice, dem AMS, Unternehmen, durch den Teilnehmer oder die Teilnehmerin selbst oder auch von anderen Betreuungsorganisationen erfolgenhergestellt werden. Laut Umsetzungsregelung erfolgt in jedem Fall vorab eine Abklärung durch das Jugendcoaching (Sozialministeriumsservice, 2016).

Im Jahr 2016 wurde bei erfolgt mit 52% der Eintritte den Kontakt durch der Großteil aller Zuweisungen durch "andere Betreuungsorganisationen" (Tabelle 9) hergestellt. Dem Durch das AMS (16%), Betrieben (12%) und dem Sozialministeriumsservice (12%) komment gemeinsam ein gutes Drittel aller ZuweisungEintirtte zu stand. Schulen (5%), Familien/Verwandte (2%) und Teilnehmer bzw. Teilnehmerinnen (1%) fordern stellen den Kontakt im Vergleich nur selten diemit BAS her.an.

Tabelle 9: "Angefordert von"

Häufigkeit %

Schule 350 5%Sozialministeriumservice 935 12%Teilnehmer / Teilnehmerin 74 1%Betrieb 918 12%Anderer Betreuungsorganisation 3.941 52%

18

Katrin Fliegenschnee, 15.03.17,
Ich glaube Zuweisung ist hier das falsche Wort
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Familie / Verwandten / Bezugspersonen 161 2%AMS 1.223 16%Gesamt 7.602 100% Q: MBI-Daten SMS, Berechnung: BundesKOST

4.5 Beendigungen in der BASDie Beendigung der Berufsausbildungsassistenz wird statistisch in drei verschiedenen Kategorien erfasst: (1) Abschlüsse, das sind Teilnahmen, die eine Teilqualifikation, verlängerte Lehre oder reguläre Lehre mit oder ohne (Lehr-) Abschluss beendet haben. (2) Abbrüche, das sind Teilnahmen, in denen aus unterschiedlichen Gründen die Unterstützung der Berufsausbildungsassistenz ohne Erfolg abgebrochen wurde und (3) alternative Beendigungen, das sind Teilnahmen, die die BAS fortan in der ÜBA in Anspruch nehmen, in ein reguläres Lehrverhältnis übergegangen sind, oder wo aufgrund von Präsenz-/ Zivildienst/ Mutterschutz bzw. Karenz eine Beendigung notwendig war.

In den Daten ist zu sehen, dass von den 2.997 Teilnahmen, die im Jahr 2016 beendet wurden, 1.230 Teilnahmen mit dem Ziel der Berufsausbildungsassistenz entsprechend abgeschlossen werden konnten. Insgesamt wurden 1.767 Teilnahmen im MBI abgebrochen, davon laufen 1.662 unter Abbrüche und 105 unter Alternative. Da es im Jahr 2016 jedoch zu 720 Trägerwechsel12 und 252 Abbrüchen innerhalb der Probezeit gekommen ist, die ebenfalls in den 1.662 Abbrüchen enthalten sind, werden die Abbruchszahlen um diese Abbrüche reduziert. Die bereinigten Daten finden sich im unteren Teil der Tabelle 10.

Tabelle 10: Beendigungen in der BerufsausbildungsassistenzHäufigkeite

n%

Orig

inal

date

n

Austritte gesamt (Originaldaten) 2.997 100% davon Abschlüsse 1.230 41% davon Abbrüche/Alternative 1.767 59%

davon Abbrüche 1.662  -- davon fiktive Abbrüche (Trägerwechsel10) 720  -- davon Abbrüche in der Probezeit13 252 --

davon Alternative 105  --

Ber

eini

g Austritte gesamt (bereinigt) 2.025 100% davon Abschlüsse 1.230 61% davon Abbrüche (ohne fiktive Abbrüche und ohne Abbrüche in der Probezeit)

690 34%

12 Bei einem Trägerwechsel wird die Teilnahme abgebrochen und eine neue Teilnahme unter dem neuen Träger gestartet und fortgeführt. Es handelt sich also um einen fiktiven Abbruch. Trägerwechsel wurden über die offenen Antworten der Arbeitsassistentinnen und Arbeitsassistenten in der Kategorie "Sonstiges" unter "Abbrüche/Alternative" identifiziert.13 Über offene Antwortkategorie "Sonstiges" unter "Abbrüche/Alternative" identifiziert.

19

Katrin Fliegenschnee, 15.03.17,
Gabriele, war das mit der Probezeit eh auch so gedacht?
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t davon Alternative 105 5%Q: MBI-Daten SMS, Berechnung: BundesKOST

Es wird nun auf die einzelnen Austrittsarten (Abschlüsse, Abbrüche und Alternative) im Detail näher eingegangen:

Von den Personen, die die BAS abgeschlossen haben, haben 84% ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen (weiße Zeilen in Tabelle 11): Diese 84% ergeben sich aus verlängerter Lehre mit Lehrabschlussprüfung (54%), Teilqualifikationen mit Abschluss (28%) und regulärer Lehre mit Lehrabschlussprüfung (2%).

Tabelle 11: Positive AbschlüsseHäufigkeit Prozente

Reguläre Lehre mit Lehrabschlussprüfung 23 2%Reguläre Lehre ohne Lehrabschlussprüfung, Berufsschule positiv abgeschlossen

5 0%

Verlängerte Lehre mit Lehrabschlussprüfung 665 54%Verlängerte Lehre ohne positive Lehrabschlussprüfung, Berufsschule positiv abgeschlossen

153 12%

Teilqualifizierung mit Abschluss 350 28%Teilqualifizierung ohne Abschluss 34 3%Gesamt 1.230 100%Q: MBI-Daten SMS, Berechnung: BundesKOST

Insgesamt wurden 2016 690 Teilnahmen abgebrochen (Tabelle 12). 9% davon aus gesundheitlichen Gründen und 8% auf Grund von Beschäftigungsaufnahme. In 16% war der Teilnehmer oder die Teilnehmerin nicht mehr erreichbar. Lediglich in 3% der Teilnahmen hat der Träger eine weitere Betreuung abgelehnt. Die größte Gruppe der Abbrüche wurde unter der Kategorie "Sonstiges" eingeordnet. Hier finden sich Antworten wie "Auflösung des Dienstverhältnisses", „auf Grund von beruflicher Umorientierung“, „Konkurs des Betriebs“ oder „Wohnortwechsel der/des Jugendlichen“.

Tabelle 12: Abbrüche (bereinigt)Häufigkeit Prozent

aus gesundheitlichen Gründen 60 9%wegen einer Beschäftigungsaufnahme (keine Lehre!) 54 8%weil der/die TN eine weitere Betreuung ablehnt. Er/Sie ist nicht mehr erreichbar 111 16%

weil der Träger eine weitere Betreuung ablehnt 24 3%Sonstiges 441 64%Gesamt 690 100%Q: MBI-Daten SMS, Berechnung: BundesKOST

105 Teilnahmen haben die BAS mit einer Alternative abgeschlossen (Tabelle 13): 21 Teilnahmen (20% aller Alternativen) schlossen aufgrund von Präsenz-/ Zivildienst/ Mutterschutz oder Karenz ab. Weitere 21 Teilnahmen (20% aller Alternativen)

20

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wechselten in die ÜBA. 63 Teilnahmen (60% aller Alternativen) wurden in ein reguläres Lehrverhältnis übernommen.

Tabelle 13: AlternativeHäufigkei

tProzent

wegen Präsenz-/ Zivildienst / Mutterschaft / Karenz 21 20%Übernahme in die ÜBA14 21 20%Übernahme in ein reguläres Lehrverhältnis12 63 60%Gesamt 105 100%Q: MBI-Daten SMS, Berechnung: BundesKOST

14 Über offene Antwortkategorie "Sonstiges" unter "Abbrüche/Alternative" identifiziert.

21

Katrin Fliegenschnee, 15.03.17,
Hier fehlt die Fußnote
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5 Zusammenfassung

Die duale Berufsausbildung, wie sie in Österreich praktiziert wird, ist ein europaweit anerkanntes Modell. Im Rahmen der mit Juli 2017 geltenden Ausbildungspflicht („AusBildung bis 18“) kommt zusätzlicher Fokus auf dieses Ausbildungsmodell. Jugendliche können unter beinahe 200 verschiedenen Lehrausbildungen wählen. Für Menschen mit Beeinträchtigungen gibt es die Möglichkeit, eine Berufsausbildung gemäß §8 zu absolvieren. Dabei kann die Lehrzeit verlängert werden (verlängerte Lehre) oder im Ausbildungsvertrag bestimmte Teilqualifikationen als Ziel festgelegt werden. Das Angebot der Berufausbildungsassistenz (BAS) unterstützt Personen im Rahmen einer verlängerten Lehre oder Teilqualifizierung.

Die Berufsausbildungsassistenz ist ein Angebot des Sozialministeriumservice und zählt zu den so genannten NEBA Leistungen (Netzwerk Berufliche Assistenz). Das Angebot wurde 2016 mit ca. 15,5 Mio. Euro gefördert. 22 Projekte boten österreichweit das Angebot Berufsausbildungsassistenz an. Insgesamt konnten 7.602 Personen begleitet werden, 74% davon im Rahmen einer verlängerten Lehre und 26% im Rahmen einer Teilqualifizierung. 240 Schlüsselkräfte, davon 180 weiblich und 60 männlich, waren bundesweit tätig. Für die Auswertung wurden ausschließlich nicht-personenbezogene Daten verwendet.

Das Angebot der Berufsausbildungsassistenz wurde österreichweit in jedem Bezirk in Anspruch genommen. Dies zeigt eine von der BundesKOST erstellte Umsetzungslandkarte auf Seite XX. Vergleicht man die Teilnahmen anhand der Bundesländer, so ragt Oberösterreich mit 36% aller Teilnahmen heraus. Geschlechterspezifisch zeigt sich ein deutlicher Hang zu männlichen Teilnehmern (69%). Dies entspricht auch der generellen Geschlechtsspezifik in der Lehrlingsausbildung. Hinsichtlich der Altersstruktur lässt sich feststellen, dass mehr als die Hälfte (52%) aller Teilnahmen zu gleichen Teilen je 16- oder 17-Jährige ausmachen. In Bezug auf die Erstsprache der Teilnahmen wird deutlich, dass die Mehrheit (74%) Deutsch als Erstsprache aufweist. Vor zwei Jahren waren es noch 80%. Der Rest teilt sich in „andere Sprache“ (12%), Türkisch/Kurdisch (8%) sowie Bosnisch/Kroatisch/Serbisch (6%) auf. Wien unterscheidet sich dabei merklich von den anderen Bundesländern. Hier sprechen lediglich 47% Deutsch als Erstsprache. Im Gegensatz dazu liegen die Werte in Kärnten sowie im Burgendland bei annähernd 90% (89 zu 88%).

Mehr als drei Viertel (76%) aller Teilnahmen leidet an einer oder mehreren Beeinträchtigung(en). Dabei handelt es sich vor allem um Teilnahmen mit sonderpädagogischem Förderbedarf (57%). Auch intellektuelle sowie soziale Beeinträchtigungen weisen höhere Werte auf (15% bzw. 14%). Allerdings gilt zu beachten, dass es sich hier zum Teil um Mehrfachbeeinträchtigungen handelt. Bei der Verteilung, ob die BAS im Rahmen einer verlängerten Lehre (zu 76%) oder einer

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Teilqualifikation (zu 24%) in Anspruch genommen wurde, zeigen sich im Bundesländervergleich einige Unterschiede. So werden im Burgenland etwa 56% aller Teilnahmen im Rahmen einer verlängerten Lehre betreut. Im Gegensatz dazu zeigt sich die Steiermark mit nur 7% Betreuungen im Rahmen einer Teilqualifizierung. Der Zugang zum Angebot der Berufsausbildungsassistenz ist sehr unterschiedlich. Bei nur 74 Teilnahmen wurde die BAS von der Teilnehmerin bzw. dem Teilnehmer selbst angefordert (1%). Bei 16% fungierte das AMS als Zugangskanal, in jeweils 12% der Fälle war es der jeweilige Betrieb bzw. das Sozialministeriumservice. Rund die Hälfte aller Kontakte erfolgte durch eine „andere Betreuungsorganisation“. In jedem Fall ist aber eine vorangehende Abklärung durch das Jugendcoaching notwendig.

Die Beendigung der Berufsausbildungsassistenz wird statistisch in drei verschiedenen Kategorien erfasst: (1) Abschlüsse, (2) Abbrüche sowie (3) Alternative Beendigungen. In 61% der Fälle konnte die Betreuung der BAS abgeschlossen werden. Bei 34% aller Austritte aus der BAS kam es zu einem Abbruch aus verschiedensten Gründen. Häufig lehnte die Teilnehmerin bzw. der Teilnehmer eine weitere Betreuung ab oder war nicht mehr erreichbar (16%). 9% brachen die Teilnahme aus gesundheitlichen Gründen ab. Insgesamt 64% der Abbrüche wurden in „Sonstiges“ zusammengefasst. Hier fanden sich Gründe wie: Auflösung des Dienstverhältnisses, berufliche Umorientierung, Konkurs des Betriebs oder Wohnortwechsel der Jugendlichen. In insgesamt 105 Fällen fand eine Alternative Beendigung statt. Dabei wurde die Teilnahme häufig in ein reguläres Lehrverhältnis übernommen (zu 60%). Jeweils 21 Teilnahmen beendeten die BAS aufgrund von Präsenz-/Zivildienst/ Mutterschaft/ Karenz oder einer Übernahme in die Überbetriebliche Ausbildung (ÜBA).

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Berufsausbildungsassistenz ein wichtiges und wertvolles Angebot gerade für behinderte und/oder benachteiligte Jugendliche darstellt. Die lange und kontinuierliche Begleitung während der gesamten Lehrzeit bis hin zum (Lehr-)Abschluss stellt für viele eine wichtige Unterstützung für eine erfolgreiche Lehrzeit dar, die auch im Zuge des Ausbildungspflichtgesetztes noch weiter an Bedeutung gewinnt.

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Lindinger, K., Hackl, M., & Moser, W. (2015). Zurück in die Zukunft. Die

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7 Anhang

8 TabellenverzeichnisTabelle 1: Bevölkerung 14-24, Stand 2016 und Wohnort der Teilnahme gruppiert nach Bundesländern 2016.........................................................................................10Tabelle 2: Teilnahmen nach Bundesland 2014-2016................................................12Tabelle 3: Teilnahmen nach Geschlecht 2014-2016.................................................13Tabelle 4: Teilnahmen nach Alter in Jahren bei Eintritt 2014-2016...........................14Tabelle 5: Erstsprache 2014-2016.............................................................................14Tabelle 6: Erstsprache nach Bundesland..................................................................14Tabelle 7: Beeinträchtigungen 2014-2016.................................................................15Tabelle 8: Betreuungsanlass 2015-2016...................................................................16Tabelle 9: "Angefordert von"......................................................................................17Tabelle 10: Beendigungen in der Berufsausbildungsassistenz..................................18Tabelle 11: Positive Abschlüsse................................................................................19Tabelle 12: Abbrüche (bereinigt)................................................................................19Tabelle 13: Alternative...............................................................................................20

9 AbbildungsverzeichnisAbbildung 1: Teilnahmen nach Bundesland und Geschlecht.....................................13Abbildung 2: Mehrfachbeeinträchtigung....................................................................16Abbildung 3: Betreuungsanlass nach Bundesland....................................................17

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