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Bundeswettbewerb IDEE.NATUR Urbane Landschaften „Rieselfeldlandschaft Hobrechtsfelde“ - Halboffene Waldlandschaft auf städtischen Altlastflächen

Bundeswettbewerb IDEE - Berlin.de · Probleme und Chancen für den Naturschutz Probleme Wassermangel . Das Projektgebiet leidet unter großem Wassermangel. Verantwortlich dafür sind

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Bundeswettbewerb IDEE.NATUR Urbane Landschaften

„Rieselfeldlandschaft Hobrechtsfelde“­Halboffene Waldlandschaft auf städtischen Altlastflächen

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Regionale Partner­Antragsteller

Förderverein Naturpark Barnim e.V.

Wandlitzer Chaussee 55, 16321 Bernau bei Berlin Berlin/Brandenburg

Eingereicht zum: 31.01.2008

Diese Projektskizze wurde gemeinsam mit den nachfolgend aufgeführten Partnern formuliert.

Agrar GmbH Crawinkel

Berlin-Buch Management GmbH Regionalmanagement

Berliner Forsten Forstamt Pankow

Berliner Landesarbeitsgemeinschaft Naturschutz e.V.

Bezirksamt Pankow von Berlin

Fachhochschule Eberswalde

Gemeinde Panketal

Gemeinde Wandlitz

INU Infrastrukturelles Netzwerk Umweltschutz gemeinnützige GmbH

Kommunalservice Panketal

Landesumweltamt Brandenburg Naturpark Barnim

Landkreis Barnim

Montessori-Waldkindergarten “Birkenbäumchen“ e.V.

NABU Landesverband Berlin

Petra Bierwirth Mitglied des Deutschen Bundestages

Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin

Stadt Bernau bei Berlin

WBG Hobrechtsfelde

Wasser- und Bodenverband “Finowfließ“

UMWELTVORHABEN Dr. Klaus Möller GmbH

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Inhalt­

Zusammenfassung...........................................................................................................5­

1 Woher kommen wir? Kurzbeschreibung der Region.................................................6­

1.1 Abgrenzung der Region................................................................................................6­

1.2 Bundesweite naturschutzfachliche Bedeutung...............................................................8­

1.3 Sozioökonomische Situation.........................................................................................8­

1.4 Probleme und Chancen für den Naturschutz..............................................................10­

2 Wohin wollen wir? – Vision für das Gebiet..............................................................12­

2.1 Vision für eine integrierte Entwicklung......................................................................12­

2.2 Naturschutzfachliche Ziele und Umsetzungsideen......................................................14­

2.3 Sozio-ökonomische Ziele und Umsetzungsideen........................................................17­

3 Wie packen wir es gemeinsam an? – Partnerschaft in der Region ...........................18­

3.1 Akteure und Organisation..........................................................................................18­

3.2 Koordination des weiteren Prozesses...........................................................................20­

Anhang................................................................................................................................21

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• Naturschutz, Forstwirtschaft und Landwirtschaft

als Impulsgeber für die Regionalentwicklung zum

Wohl der Menschen in einem urbanisierten Raum­

• Extensive Beweidung mit Großtieren

• Waldumbau und Waldentwicklung

• Revitalisierung von Fließgewässern und Mooren­

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Zusammenfassung­

Die seit Jahrhunderten existierenden halboffenen Wald-landschaften in Deutschland sind im Zuge der Indus-trialisierung der Landwirtschaft weitgehend verdrängt worden. Der Verlust dieses für die Biodiversität so wich-tigen Landschaftstyps hat inzwischen dazu geführt, dass zahlreiche Arten der Offen- und Halboffenlandschaft auf den Roten Listen stehen. Mit unserem Projekt „Riesel-feldlandschaft Hobrechtsfelde“ wollen wir diesen Land-schaftstyp in unmittelbarer Nähe Berlins wiederbeleben. Das Projektgebiet umfasst dabei den größten unzer-schnittenen und bisher unbebauten Freiraum des Berli-ner Nordens. Wir wollen in dieser urbanen Landschaft Naturschutz und nachhaltige Nutzung als Grundlage für die Bewah-rung und Förderung der naturraumtypischen Arten- und Formenvielfalt verbinden. Im Zusammenwirken von Prozessschutz und landschaftsangepasster Nutzung soll eine vielgestaltige, teils offene, teils bewaldete, weitläu-fige und ökologisch stabile Landschaft entstehen, in der dynamische Prozesse als Grundlage der Biodiversität ab-laufen können. Bisher in diesem Raum kleinflächig erprobte Maßnah-men der Sanierung des Landschaftswasserhaushaltes, der extensiven Beweidung und der Entwicklung natur-naher Wälder sollen dabei auf das gesamte Projektgebiet übertragen werden. Das Projektgebiet und das Dorf Hobrechtsfelde sollen als naturtouristisches Ziel im Nor-den Berlins wesentlich aufgewertet und als stadtnaher Erholungsraum profiliert werden.

Die Projektumsetzung ermöglicht im Projektgebiet von 5.400 ha Größe folgende positive Entwicklungen für den Naturschutz:

• Zunahme der Flächen mit ganzjähriger, extensiver Beweidung mit großen Weidetieren von 50 ha auf 1000 ha

• Entwicklung von 650 ha Aufforstungsfläche in einen „Rieselfeldfolgewald“ mit und ohne forstwirt-schaftliche Nutzung

• Revitalisierung von 5 km Fließgewässerstrecken einschließlich 200 ha benachbarter Niedermoore

• Ausweisung eines länderübergreifenden NSG Liet-zengraben zwischen Berlin und Brandenburg mit 1700 ha.

Im Rahmen der regionalen Partnerschaft sind Akteure aus Verwaltung, Wissenschaft, mittelständischer Wirt-schaft sowie sozialen Einrichtungen mit ihren unter-schiedlichen Kompetenzen beteiligt.

Die Kofinanzierung der Naturschutzmaßnahmen soll über das Land Berlin und den Naturschutzfond Bran-denburg erfolgen. Die Kofinanzierung der Maßnahmen zur ländlichen Entwicklung übernimmt die Gemeinde Panketal. Die Organisationsstruktur des Projektes und die damit verbundene Flächenverfügbarkeit sichert die Fortführung auch nach Ablauf der Förderperiode.

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1 Woher kommen wir? Kurzbeschreibung der Region­

1.1Abgrenzung der Region

Die „Rieselfeldlandschaft Hobrechtsfelde“ ist mit 1.700 ha in Berlin und Brandenburg Kerngebiet unse-res Naturschutzgroßprojekts beim Bundeswettbewerb IDEE.NATUR. Das unter Denkmalschutz stehen-de Dorf Hobrechtsfelde ist Zielgebiet für den Projekt-teil ländliche Entwicklung. Beide Gebiete sind Teil des Berlin-Brandenburg länderübergreifenden Landschafts-raums Lietzengraben mit einem Einzugsgebiet von 5.400 ha und seit 1998 Teil des Naturparks Barnim mit 75.000 ha Fläche. Die Lietzengrabenniederung verbindet, ausgehend vom NSG Schönower Heide in Brandenburg bis hin zum NSG Karower Teiche in Berlin, eine Reihe wertvoller Naturschutzgebiete beider Länder. Im Norden Berlins bildet dieser Landschaftsraum den Übergang zwischen Stadtgebiet und umgebenden Feld-, Wald- und Seenlandschaften des Brandenburger Umlandes. Diesen länderübergreifenden Freiraum um-gibt ein Saum von Siedlungen, der im Nordosten durch die Gemeinde Panketal und die Stadt Bernau bei Berlin, im Norden und Nordwesten durch die Gemeinde Wand-litz sowie im Süden durch die Ortsteile Karow und Buch des Stadtbezirks Pankow von Berlin markiert wird.

Das Bundesamt für Naturschutz stuft das Projektgebiet als Landschaftstyp „Verdichtungsräume“ mit der Bewer-tung als „städtischen Verdichtungsraum“ ein. Damit ist

das Gebiet als urbaner Raum definiert, der in bisherigen Förderprogrammen kaum Berücksichtigung fand. Der Landesentwicklungsplan für den engeren Verflechtungs-raum für Berlin-Brandenburg definiert das Projektgebiet um Hobrechtsfelde als „Siedlungsbereich“ sowie „Frei-raum mit großflächigem Ressourcenschutz und besonde-rem Schutzstatus“.

Die veränderte Nutzung in den letzten Jahrzehnten hat eine Landschaft geprägt, die in Deutschland einmalig ist und eine bemerkenswerte Anzahl an Arten beherbergt. Sie ist allerdings keiner Vegetationseinheit oder einem definiertem Biotoptyp zuzuordnen, hat aber derzeit als Lebensraum eine herausragende Bedeutung. Die Funk-tion des Gebietes als Naturschutz- und Erholungsraum ist unumstritten, bedarf allerdings einer erheblichen Aufwertung und Weiterentwicklung. Bisherige Untersu-chungen und Planungen liefern dazu Ansätze. Alle bisher erfolgten Maßnahmen wurden kleinflächig erprobt. Im Rahmen des Wettbewerbs IDEE.NATUR sollen diese Ansätze auf das gesamte Projektgebiet ausge-weitet und weiterentwickelt werden.

Die Eigentumsverhältnisse im Projektgebiet sind über-sichtlich. Die zentralen Projektflächen befinden sich im Eigentum der Stadt Berlin. Weitere Flächen gehören der Stadt Bernau bzw. vereinzelt auch Privatpersonen.

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1.2 Bundesweite naturschutzfach-liche Bedeutung

Das Projektgebiet ist der größte, unzerschnittene und bisher unbebaute Freiraum des Berliner Nordens. Bis-lang hat dieser bedeutende Freiraum keinen zusammen-hängenden länderübergreifenden Schutzstatus.

In Folge der Rieselfeldnutzung und der weitestgehend gescheiterten Aufforstung ist um Hobrechtsfelde eine halboffene, strukturreiche Landschaft entstanden, die in unmittelbarer Nachbarschaft Lebensräume verschie-denster Ausprägung beherbergt. Wie Untersuchungen belegen, hat diese mosaikreiche Landschaft trotz aller aktuellen Probleme das Potentzial für eine hohe Biodi-versität.

Die Rieselfeldfolgelandschaft hat die Abgrenzung von Flächen der Land- und Forstwirtschaft, der Wasserwirt-schaft, der Erholungsnutzung und der Siedlung aufge-hoben. Aus dieser Situation erwächst die Chance den neuen Landschaftstyp einer halboffenen Waldlandschaft mit größeren Freiflächen zu entwickeln, aber auch alte Kulturlandschaftsrelikte zu erhalten.

Tragfähige Lösungsansätze aus unserem Naturschutz-vorhaben können für ehemalige Rieselfeldflächen in Deutschland von großem Interesse sein, zumal diese oft in Metropolennähe liegen und heute wertvolle und ge-fährdete Freiräume mit besonderem Potentzial für Na-turschutz und Erholung darstellen.

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1.3 Sozioökonomische Situation­

Das Projektgebiet ist Bestandteil des engeren Verflech-tungsraumes zwischen Berlin und Brandenburg. Mit dem Berliner Ortsteil Buch des Stadtbezirks Berlin-Pankow und den Brandenburger Gemeinden Wandlitz und Panketal sowie der Stadt Bernau bei Berlin wohnen 120.000 Menschen im Einzugsgebiet des Lietzengra-bens. Im Dorf Hobrechtsfelde leben 150 Einwohner.

Bernau, Wandlitz und Panketal sind typische Kommu-nen des so genannten Speckgürtels von Berlin. Sie ver-fügen im Vergleich zur Bevölkerungszahl über wenige Gewerbeansiedlungen und dienen vor allem Pendlern (überwiegend jungen Familien) als Wohnort. Für die Anwohner der umliegenden Gemeinden hat das Na-turerlebnis vor der Haustür einen hohen Stellenwert.

Der Raum ist in unterschiedlicher Intensität durch den ÖPNV erschlossen. Dazu zählen die S-Bahn, die so ge-nannte Heidekrautbahn und Buslinien.

Im Bezirk Pankow liegt der Gesundheitsstandort Berlin – Buch als größter Berliner Medizinstandort. Er grenzt auf Berliner Seite unmittelbar an Hobrechtsfelde.

Das Einzugsgebiet des Lietzengrabens unterlag infol-ge der Riesefeldnutzung einem umfassenden Land-schaftswandel. Dabei haben vor über 130 Jahren James Hobrecht und Rudolf Virchow die Umgestaltung des Landschaftsraums um Berlin mit dem Konzept der Dop-pelnutzung verbunden.

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Dieses Modell (vgl. Abb.) wurde zum Vorbild für die Lösung des Abwasserproblems einer Vielzahl deutscher und europäischer Metropolen. Erst die Übernutzung im Zuge der zunehmenden Industrialisierung hat die Grun-didee der Nachhaltigkeit dieses Planes zugunsten einer zügellosen Naturraumausbeutung verdrängt.

Zurück blieben ein gestörter Wasserhaushalt, kontami-nierte Rieselfeldflächen sowie zerstörte Landschafts- und Dorfstrukturen des Stadtgutes Hobrechtsfelde. 1985 be-gann der Versuch der Umgestaltung der Rieselfelder zu einer Erholungslandschaft.

Das Projektgebiet ist heute ein stark frequentiertes Nah-erholungsgebiet im Berliner Nordosten mit einem Ein-zugsbereich von 800.000 Einwohnern. Wandern und Radfahren sind die Hauptaktivitäten. Das Gebiet wird vom Fernradweg Berlin-Usedom und vom Panketaler Skateweg tangiert. Der nahe gelegene Gorinsee ist ein viel genutztes Ziel als Badesee mit Gastronomie. Touris-tische Infrastruktur ist in den umliegenden Gemeinden vorhanden. In Hobrechtsfelde selbst bietet jedoch nur der Kiosk am Hochseilgarten die Möglichkeit zur Ein-kehr, Übernachtungsmöglichkeiten fehlen.

Landwirtschaft wird in den Randbereichen des Einzugs-gebietes des Lietzengrabens durch einzelne Betriebe als Grünfutteranbau, Grund– und Marktfruchtanbau, ergänzt durch Weidewirtschaft bzw. Intensivfeldbau praktiziert. In einem kleinen Teil der Rieselfelder wird eine ganzjährige Extensivbeweidung mit Rindern und Pferden durchgeführt.

Die Forstwirtschaft im nördlichen Teil des Projektgebie-tes hat den Waldumbau von reinen Kiefernforsten in laubholzgeprägte Mischwälder zum Gegenstand.

Die prägnante Landmarke des Stadtgutes Hobrechtsfel-de ist der weithin sichtbare alte Speicher. Er ist eines der letzten Zeugnisse der historischen Gutsanlage.

Nach Aufgabe der Rieselfeldwirtschaft wurden Flächen und Anlagen in Hobrechtsfelde durch die Berliner Stadt-güter genutzt, verfielen jedoch sukzessive. Dies spiegelte sich auch in der sozialen Zusammensetzung der Wohn-bevölkerung wieder. Nach der politischen Wende hat sich diese Entwicklung langsam geändert. Durch Ein-wohnerzuzug und Aktivitäten der Gemeinde Panketal

(u. a. Waldkindergarten) gibt es in Hobrechtsfelde heute eine Aufbruchstimmung. Ein aktuelles Zeichen ist die Bildung einer Genossenschaft durch die Einwohner, die die denkmalgeschützten Wohngebäude kaufen und sa-nieren möchte.

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1.4 Probleme und Chancen für den Naturschutz

Probleme

Wassermangel Das Projektgebiet leidet unter großem Wassermangel. Verantwortlich dafür sind der Ausbau des Lietzengra-bens und seiner Zuflüsse für die Aufnahme der Riesel-feldabflüsse, sowie die Dränagen im gesamten Gebiet sowie der allgemeine Grundwasserabfall. Im Gefolge dieses Wassermangels ist eine Vielzahl von Niedermoor-standorten trocken gefallen. Verbunden damit sind die Mineralisierung der Torfstandorte und der Verlust an Brut- und Rasthabitaten. Als weitere Folge des Grund-wasserabfalls sinkt der Wasserstand des größten Sees (Gorinsee). Damit einher gehen die Verschlechterung der Wasserqualität und eine hohe Verlandungsgeschwin-digkeit ebenfalls verbunden mit dem Verlust von wert-vollen Biotopen und Arten.

Schwermetallbelastung Die Schwermetallbelastung auf den zukünftigen Wei-destandorten wirft eine Reihe von Fragen beim Stoff-kreislauf Boden, Pflanze und Tier auf. Sie bedürfen im Zusammenhang mit der wirtschaftlichen Nutzung der Weidetierbestände einer Klärung.

Gebietsfremde Baumarten Die Aufforstung wurde großflächig mit gebietsfremden Seite 10

Gehölzen wie z.B. Pappelhybriden (Poppulus x canaden-sis) und Eschenblättrigem Ahorn (Acer negundo) betrie-ben. Im Norden des Projektgebietes bestimmen mono-tone Kiefernforsten das Bild, im Süden trocken gefallene Erlenbrüche.

Besucherdruck Das Projektgebiet ist einem starken Besucherdruck aus-gesetzt, der die gesamte Landschaft in Anspruch nimmt. Grund dafür sind der fehlende Schutzstatus sowie die ungenügende Besucherlenkung.

Infrastrukturentwicklung Ansprüche für die Errichtung von Verkehrs- und Versor-gungstrassen gefährden die weitgehende Unzerschnitten-heit des Gebietes.

Chancen

Strukturreiche Halboffenlandschaft Die Erhaltung und Entwicklung einer halboffenen, ge-nutzten Waldlandschaft ist Grundlage für die Entwick-lung einer hohen Struktur- und Artenvielfalt.

Sie entspricht einer neuen Kategorie der beweideten Halboffenlandschaft. Die ungelenkte Beweidung lässt ein eng verzahntes Mosaik aus Hochstauden, Frisch- und Feuchtweiden, kleinflächigen Trockenrasen, kleinen Gehölzbeständen und Einzelgehölzen entstehen. Dieses vielfältige und kleinteilige Biotopmosaik ist Lebensraum für eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten.

Fließgewässerrenaturierung

Die EU-Wasserrahmenrichtlinie und das Bundesnatur-schutzgesetz fordern eine funktionierende Gewässer-durchgängigkeit zur Sicherung des Biotopverbundes. Dies geht nicht ohne den Rückbau ausgebauter Abschnit-te und die Entwicklung eines naturnahen Gewässersys-tems. Im Rahmen der Fließgewässerrenaturierung sollen Gewässerrandstreifen angelegt werden. Auf ausgewählten Teilen der renaturierten Feuchtgebiete sollen auch land- und forstwirtschaftliche Nutzungen möglich sein.

Naturnahe Waldbewirtschaftung/Prozessschutz

Durch extensive naturnahe Waldbewirtschaftung können vorhandene Altbestände erhalten, nicht standortgerechte Wälder umgebaut und mit autochthonen Baumarten geeigneter Provenienzen ein stabiler „Rieselfeldfolge-wald“ initiiert werden. Unter Naturschutzaspekten soll aus diesem „Rieselfeldfolgewald“ ein wesentlicher Teil des energetischen Bedarfs von Hobrechtsfelde gedeckt werden. Ein Teil der Waldflächen sollen aus der Nutzung genommen werden. Damit werden Flächen für den Pro-zessschutz langfristig gesichert.

Besuchermanagement

Die Unterschutzstellung der länderübergreifenden Liet-zengrabenniederung, verbunden mit einem Besucher-leitsystem, soll das Besuchermanagement erheblich ver-bessern und gleichzeitig den Erlebniswert der Landschaft steigern. So besteht die Chance, Ruheräume zu schaffen und damit sensible Landschaftsräume vor zu hohem Be-sucherdruck zu bewahren.

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Eigentumsverhältnisse

Da sich fast die gesamte Fläche im Eigentum des Lan-des Berlin befindet, besteht die einmalige Möglichkeit, auf den Flächen überwiegend mit naturschutzfachlichen Maximalzielen alternative Nutzungsformen zu etablie-ren und auf ihre Effizienz hin zu prüfen. Bereitgestellte Gelder würden somit nicht im sonst üblichen Umfang für Flächenankäufe verwendet werden, sondern könnten überwiegend direkt in die Umsetzung der Ideen inves-tiert werden.

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2 Wohin wollen wir? – Vision für das Gebiet 2.1 Vision für eine integrierte

Entwicklung

Vor den Toren Berlins wollen wir aus einer mit Abwäs-sern und Altlasten devastierten Rieselfeldlandschaft einen struktur- und artenreichen Naturerlebnisraum schaffen, der die Grundlage für die Wiederbelebung des Dorfes Hobrechtsfelde bildet und als Ausgangspunkt für den da-mit verbundenen stadtnahen Naturtourismus dient.

Durch die Verbesserung des Wasserhaushaltes und die ökologische Aufwertung der land- und forstwirtschaftli-chen Flächen mit dem Umbau in eine kleinteilig nutzba-re Natur- und Kulturlandschaft werden Ziele des Natur-schutzes und der Regionalökonomie verbunden.

Die Offenhaltung und Strukturierung der Landschaft wird durch landwirtschaftliche und forstliche Nutzung unter naturschutzfachlichen Gesichtspunkten erfolgen.

Ein wesentliches Element ist die Sanierung des regionalen Wasserhaushalts im Einzugsgebiet des Lietzengrabens, verbunden mit Maßnahmen zur Revitalisierung des Ge-wässers. Mit der Ausweisung des länderübergreifenden NSG Lietzengraben werden die beabsichtigten Ergebnis-se dieser Maßnahmen langfristig gesichert.

In der Region sollen Land- und Forstwirtschaft, Erho-lungsnutzung und Naturschutz auf einer Fläche erfolgen und nicht in voneinander getrennten Teilräumen. Die

Konzepte halboffene Waldlandschaft mit Beweidung und Anbau von Energieholz sollen auf der Fläche zusammen-geführt und damit die räumliche Trennung aufgehoben werden. Somit kann ein bei ausschließlicher Flächennut-zung für Energieholzanbau absehbarer Artenverlust ver-hindert werden.

Wie ein System konzentrischer Ringe um Hobrechtsfel-de soll einerseits ein siedlungsnahes Entwicklungsgebiet mit klassischen Nutzungsmustern entstehen. Anderer-seits soll sich auf ortsfernen ehemaligen Rieselfeldflächen sekundäre Wildnis entwickeln, in der Naturprozesse stattfinden und erlebt werden können.

Die Etablierung einer seminatürlichen Haltung ehemals im Naturraum vorkommender großer Weidetiere zur Of-fenhaltung der Landschaft macht diese Flächennutzung des Naherholungsraumes in Großstadtnähe attraktiv. Aus der Humanethologie ist bekannt, dass halboffene Landschaftsräume entwicklungsgeschichtlich zu den un-bewusst bevorzugten Landschaftstypen des Menschen gehören. Zusammen mit der touristischen Vermarktung entstünde ein zukunftsweisendes Marktpotential für klein- und mittelständische Unternehmen.

Alle Vorhaben zu den Themenkomplexen geschlossene Wasser- und Energiekreisläufe in ländlichen Siedlungen, Rieselfeldmuseum und Besucherinformationszentrum sowie regionale Produkte, Vermarktung und Landwirt-schaft konzentrieren sich in und vor der historischen

Kulisse von Hobrechtsfelde. Sie sind eng verbunden mit der naturschutzfachlichen Umgestaltung der anliegen-den Rieselfeldflächen, die für die Energieholzgewinnung ebenso die Grundlage bilden, wie für die zukünftige Klä-rung der Abwässer des Ortes und die Entwicklung des Naturtourismus. Mit dem Projekt „Rieselfeldlandschaft Hobrechtsfelde“ entsteht die Möglichkeit, Naturbeobachtung über ge-führte Touren zu Fuß oder mit dem Pferd/Kutsche zu besonderen Aussichts- und Erlebnispunkten von vorn-herein in Kooperation zwischen Naturschutz und Tou-rismus zu erarbeiten.

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2.2 Naturschutzfachliche Ziele Das Projekt „Rieselfeldlandschaft Hobrechtsfelde“ ist durch die besondere städtische Nutzungsgeschichte ge-kennzeichnet. Wegen der einzigartigen Landschaftsge-nese existieren wenige Erfahrungen zu vergleichbaren Flächen mit ähnlichen Nutzungsansprüchen.

Folgende naturschutzfachliche Ziele werden für die künf-tige Entwicklung des Gebietes verfolgt:

• Die Offenhaltung der vorhandenen Freiflächen und die Schaffung einer halboffenen Waldlandschaft als eine wesentliche Grundlage der Erhaltung und Ent-wicklung der Biodiversität im Gebiet.

• Förderung der naturraumtypischen Biotop- und Artenvielfalt.

• Mit der Beweidung soll ein Standortmosaik unter-schiedlicher Biotope und Biotopstrukturen aus z.B. Frisch- und Feuchtweiden, Hochstauden, Einzelge-büschen, Gehölzgruppen und kleineren Gehölzbe-ständen erhalten und gefördert werden.

• Eine besonders hohe Priorität haben dabei seltene und gefährdete Vogelarten der Offen- und Halbof-fenlandschaft sowie wirbellose Tierarten der Offen-landschaft.

• Lebensräume für Tier- und Pflanzenarten der Of-fenlandschaft sollen langfristig erhalten und durch die Weidenutzung positiv entwickelt werden.

• Erhalt und Entwicklung wertvoller Kulturland-schaftsrelikte der Rieselfeldnutzung.

• Stabilisierung der Wasserversorgung zum Erhalt

wichtiger Feuchtgebiete im Nordostraum von Ber-lin.

• Renaturierung der Lietzengrabenniederung zur Ge-wässer- und Moorrevitalisierung und Entwicklung von feuchtgebietstypischen Lebensräumen. Damit soll auch ein wichtiges Element des Biotopverbun-des geschaffen werden.

• Die Entwicklung naturnaher Waldbestände ist ein Hauptanliegen der Waldentwicklung. Einerseits der Erhalt der Altbestände und andererseits die Ent-wicklung der eigentlichen „Rieselfeldfolgewälder“.

• Eine wichtige Zielsetzung ist die langfristige Vergrö-ßerung des Anteils besonders geschützter Eichen-Hainbuchenwälder.

• Förderung einheimischer und für den Landschafts-raum des Barnim standorttypischer Gehölze.

• Prozessschutz auf ausgewählten Teilflächen zur För-derung natürlicher Prozesse und zum Erhalt von Biotopholzstrukturen.

Mittels verschiedener Maßnahmen zur Stützung des Landschaftswasserhaushaltes, der Entwicklung und Er-haltung großflächig reichstrukturierter Landschaftsräu-me und dem Schutz bestehender Naturgüter dient das Projekt der Inwertsetzung des Naturraumes im Einzugs-gebietes des Lietzengrabens.

Durch ein Monitoring werden die Auswirkungen der durchgeführten Maßnahmen begleitet. Folgende für das Projektgebiet vorgeschlagene Maßnahmenkomplexe sind geeignet, die durch die historische Nutzung entstande-nen Defizite zu beseitigen:

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I. Umgestaltung der ehemaligen Rieselfelder um Hob-rechtsfelde zu einer halboffenen Waldlandschaft mit-tels extensiver Beweidung mit Großherbivoren auf 1.000 ha.

Die Hobrechtsfelder Rieselfelder bilden das Projektkern-gebiet. Vorhandene Waldbereiche werden in die Gestal-tung eingebunden. Wesentliche Teile werden sukzessive in eine extensive Beweidung überführt, mit dem Ziel, dauerhaft eine halboffene Waldlandschaft zu etablieren. Das Rieselfeldgebiet, welches unterschiedliche Auffors-tungs- und Sukzessionsstadien aufweist, soll als Halbof-fenfläche erhalten bzw. entwickelt werden. Beides dient der Stützung des Landschaftswasserhaushaltes, aber auch dem Erhalt bedeutsamer Lebensräume einer großen Zahl gefährdeter Arten der Halboffenlandschaft, die im Ge-biet einen überregionalen Vorkommensschwerpunkt ha-ben. Hierzu zählen insbesondere die im Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie enthaltenen Arten Heidelerche (Lululla arborea), Sperbergrasmücke (Syliva nisoria) und Neuntöter (Lanius collurio) sowie u. a. Wendehals (Jynx torquilla), Braunkehlchen (Saxicola rubetra) und Schwarz-kehlchen (Saxicola torquata) als gefährdete Arten.

II. Revitalisierung der Lietzengrabenniederung, Sanie-rung des Landschaftswasserhaushaltes, Sicherung von Niedermooren als Keimzelle eines länderübergreifen-den Naturschutzgebietes auf 1.700 ha

Die Stabilisierung des derzeit gestörten Wasserhaushalts in der Niederung des Lietzengrabens dient dem Erhalt wichtiger Feuchtgebiete im Nordostraum von Berlin. Es soll helfen die Folgen des Klimawandels abzumildern.

Das Quellgebiet des Lietzengrabens, seine Talung, Bo-genseekette und Karower Teiche, letztere für Amphibien und Vorkommensgebiete mit überregionaler Bedeutung, sollen mittels wasserbaulicher Maßnahmen durchgängig gestaltet und in ihrem Wasserhaushalt gestützt werden.

Die Aue der Lietzengrabenniederung soll sukzessive wie-dervernässt werden. Sohlanhebung, Uferneuprofilierung, Rückbau von Entwässerungsgräben und von Dränagen und Wehren sollen der tiefgreifenden Entwässerung ent-gegen wirken. Innerhalb der holozänen Fließaue werden vorhandene Hohlformen als offene Flachwasserabschnit-te gestaltet.

Die Maßnahme dient auch dem Niedermoorerhalt und damit einer Minderung der CO2 - Freisetzung durch Niedermoormineralisation. Angrenzende landwirtschaft-liche Nutzflächen werden durch Nutzungsvereinbarun-gen einbezogen. Parallel soll die Sanierung des Gorinsees angegangen werden.

III. Entwicklung von 650 ha mit gebietsfremden Ge-hölzen bestockter Waldflächen zu einen „Rieselfeldfol-gewald“ mit und ohne forstwirtschaftliche Nutzung

Das bestehende, teilweise von Kiefern dominierte Wald-gebiet des Bucher Altwaldes soll in einen Mischwald mit hohem Eichen- und Hainbuchenanteil umgebaut wer-den. Restbestände naturnaher Waldgesellschaften sind noch vorhanden und können für das Vorhaben genutzt werden. Die Zielsetzung ist eine langfristige Vergröße-rung des Anteils besonders geschützter Eichen-Hainbu-chenwälder.

Die Rieselfeldfolgewälder sollen mit drei verschiedenen Strategien entwickelt werden:

1. Versuch des forstlichen Umbaus von naturfernen Be-ständen mit Spätblühender Traubenkirsche, Eschenahorn und Kiefernforsten, die das Gebiet im Norden zu ca. 90 % einnehmen, zu einem standorttypischen Mischwald. Schaffung von zusätzlichen Waldlichtungen in jüngeren Kiefernreinbeständen. 2. Beeinflussung der Waldentwicklung durch Bewei-dung. 3. Festlegung von Bereichen ohne forstliche Maßnahmen und ohne jegliche Nutzung (Prozessschutz). Der Forstwirtschaftliche Schwerpunkt der Energieholz-nutzung mit positiver CO2 Bilanz korrespondiert mit der Revitalisierung der Niedermoore als Kohlendioxid-senken.

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2.3 Sozio-ökonomische Ziele und Umsetzungsideen

Dorfentwicklung

Hobrechtsfelde soll sich zu einem lebenswerten Wohn- und Arbeitsort entwickeln und außerdem ein wichtiger Zielort für den stadtnahen Tagestourismus im Berliner Norden werden. Dazu gehören naturverträglicher Sport wie Wandern, Radwandern/Radfahren, Reiten/Wander-reiten/Kutschfahren, Klettern, Laufen und Skaten ge-nauso wie Naturtourismus (geführte Touren, Wildbeob-achtung, Umweltbildungsangebote).

Die Einrichtung eines lebendigen Rieselfeldmuseums mit integriertem Besucher-Informationszentrum, die Belebung des ehemaligen Speichers, die Schaffung ei-ner Arbeits- und Begegnungsstätte für Künstler und von Einrichtungen des Gastgewerbes können wesentliche Ansätze dazu sein. Diese Entwicklung bietet besondere Chancen für familiengeführte Kleinbetriebe.

Landwirtschaft

Vorhandene Ansätze kleinbäuerlicher Landwirtschaft mit Tierhaltung sollen durch Pensionspferdehaltung, Schaf- und Ziegenhaltung erweitert werden. Eine besondere Bedeutung kommt der Einrichtung eines Haustiergehe-ges/Schau-Bauernhofes mit alten Nutztierrassen zu. Das Gelände des ehemaligen Stadtgutes bietet sich für die Umsetzung an.

Energieversorgung

An der Peripherie des eigentlichen Gutshofes können Verfahren zur ökonomisch auskömmlichen, naturna-hen Beweidung, Mahd und Energieholzgewinnung demonstriert werden. So ist eine autarke Energieversor-gung von Hobrechtsfelde durch die Errichtung und den Betrieb eines Blockheizkraftwerkes möglich.

Abwasserentsorgung

Autarkie ist auch im Bereich der Abwasserentsorgung über Verrieselung oder andere adäquate ökologische Ver-fahren möglich. Die Darstellung der historischen Abwas-serentsorgung im Kontrast zum Betrieb einer modernen biologischen Kläranlage, verknüpft mit gezielter Infor-mation zum Naturraum und zur historischen Nutzung durch Rieselfeldbewirtschaftung im Rahmen des Riesel-feldmuseums bilden den interessanten Hintergrund, um ein breites Spektrum vielfältiger Umweltbildungsange-bote zu entwickeln.

Naherholung / Umweltbildung

Gerade im stadtnahen Umfeld von Berlin gibt es Bedarf an qualifizierten Umweltbildungsangeboten. Geplant ist ein breit gefächertes Angebot, wie kulturhistorische Ex-kursionen, Fortbildung für Multiplikatoren und Fachbe-rufe, Erlebnispädagogik, Arbeit mit Kitas und Schulen sowie Seniorenheimen und Kliniken. Für diese Arbeit sind die bereits vorhandenen Waldschulen wichtige Part-ner.

Probates Mittel für die Entwicklung des Naturtourismus soll ein nach naturschutzfachlichen Belangen strukturier-tes Besucherleitsystem sein, das in konzentrischen Krei-sen den Landschaftsraum von historisch/intensiv über aktuell/naturverträglich bis hin zu sekundärer Wildnis erschließt. Die Erlebnisräume sollen dabei durchaus po-larisierend zwischen touristischen Hot Spots (Aussichts-punkte, Erlebnispfade) und weitestgehend abgelegenen, schwer oder nur durch gezielte Führungen erreichbaren Ruhezonen gestaltet werden. Spezifische Ansprüche der Gesundheitsregion Berlin Buch sollen in die Gestaltung einbezogen werden.

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3 Wie packen wir es gemeinsam an? – Partnerschaft in der Region

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3.1 Akteure und Organisation

Zur Vorbereitung des Projektes und zur Erarbeitung der Projektskizze wurde eine regionale Arbeitsgruppe aus den Bereichen Verwaltung, Wissenschaft, mittelständischer Wirtschaft und sozialen Einrichtungen gegründet.

Die Arbeitsgruppe setzt sich aus folgenden Partnern zu-sammen: Förderverein Naturpark Barnim e.V., Natur-park Barnim, Gemeinde Panketal, Bezirksamt Pankow von Berlin, Stadt Bernau bei Berlin, Landkreis Barnim, FH Eberswalde, Berliner Forsten, Agrar GmbH Crawin-kel, INU gGmbH, NABU Berlin.

Der Förderverein Naturpark Barnim e. V. wurde 1996 zur Unterstützung des Naturparkprojektes mit dem Ziel der Ausweisung als gemeinsames Großschutzgebiet der Länder Brandenburg und Berlin gegründet. Seitdem führte er zahlreiche erfolgreiche Naturschutz-, Umwelt-bildungs- und Regionalentwicklungsprojekte mit einem breitem Spektrum durch. Außerdem kann der Förder-verein als neutrale Institution die vielschichtigen Interes-sen der Projektpartner in idealer Weise zusammenführen und zwischen ihnen vermitteln.

Das gesamte Projektgebiet befindet sich innerhalb der Grenzen des Naturparks Barnim, dem einzigen Berlin/ Brandenburg länderübergreifenden Großschutzgebiet.

Die Naturparkverwaltung stellt die vorhandenen Grund-lagen- und Managementdaten zur Verfügung und über-nimmt die fachliche und administrative Beratung und Betreuung innerhalb der Schutzgebietsgrenzen.

Die Berliner Forsten (Naturland u. FSC zertifiziert) ver-walten 30.000 ha Waldflächen und Rieselfeldflächen in Berlin und Brandenburg. Sie setzten in den zurücklie-genden Jahren im Rahmen des Umweltentlastungspro-grammes der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung das Projekt „Wiederbewässerung der ehemaligen Rieselfelder um Hobrechtsfelde“ (4914 UEP / OÜ5) um. Für das Vorhaben „Rieselfeldlandschaft Hobrechtsfelde“ über-nimmt die Berliner Forstverwaltung die fachliche und administrative Beratung und Betreuung zu allen forstli-chen Fragen.

Die Gemeinde Panketal steht für die regionale Identität. Panketal liegt mitten im Naturpark Barnim und vereint als grüne Gemeinde im Herzen Brandenburgs die Orts-teile Zepernick und Schwanebeck. Auch das ehemalige Stadtgut Hobrechtsfelde gehört mit den umliegenden Rieselfeldern zu Panketal. Sie engagiert sich insbesondere für die Entwicklung von zukunftsweisenden Entwick-lungskonzepten für den Wohnstandort Hobrechtsfelde.

Die Fachhochschule Eberswalde ist der nachhaltigen Ent-wicklung des ländlichen Raumes besonders verpflichtet. Seit Frühjahr 2007 wird durch die FH in einem Teilbe-

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reich der Hobrechtsfelder Rieselfelder das F&E-Vorhaben des BMBF „Weidelandschaft Barnim - Agrarstrukturre-form als Chance für kleine und mittelständische Unter-nehmen in Land- und Forstwirtschaft, Regionalentwick-lung, Tourismus und Naturschutz“ (FKZ 1745X07) durchgeführt. Das geplante Naturschutzvorhaben wird auch auf diesen Grundlagen aufbauen. Dabei wird sich die FH vor allem mit der ergänzenden Grunddatener-hebung, Managementplanung und Erfolgskontrolle be-fassen.

Der ökologisch wirtschaftende Landwirtschaftsbe-trieb Agrar GmbH Crawinkel bewirtschaftet seit Som-mer 2007 im Rahmen des BMBF-Forschungsprojek-tes „Weidelandschaft Barnim“ eine Pilotfläche in den Hobrechtsfelder Rieselfeldern. Er betreibt in Thüringen auf einer Fläche von 2.500 ha eine extensive Haltung von Rindern und Pferden nach dem System der Halboffenen Weidelandschaft. Die Agrar GmbH wird als Partner des Projektes „Rieselfeldlandschaft Hobrechtsfelde“ weitere Flächen als Pächter übernehmen. Außerdem steht der Landwirtschaftbetrieb dem Projekt beratend zur Seite.

Im Rahmen des geplanten Vorhabens wird die INUgGmbh durch die Waldschule Buch vertreten. Ihr Beitrag liegt vor allem in der Erarbeitung und Weiterent-wicklung von Umweltbildungskonzepten.

Träger des Projekts ist der Förderverein Naturpark Barnim e.V.. Das Projekt soll über einen Zeitraum von 10-12 Jahren laufen. Die Weiterführung des Projektes nach Ablauf der Förderperiode wird durch die regionalen Partner gesichert.

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3.2 Koordination des weiteren

Prozesses

Als Grundlage für die Koordination des weiteren Prozes-ses ist eine Kombination aus Projektmanagement, Steu-erungsgruppe und begleitenden Arbeitsgruppen vorgese-hen.

Das Projektmanagement wird beim Förderverein des Naturparks Barnim e. V., dem Projektträger des Natur-schutzgroßvorhabens „Rieselfeldlandschaft Hobrechts-felde“ angesiedelt.

Die Weiterführung der regionalen Arbeitsgruppe beim Projektträger ist die Grundlage zur Umsetzung des Pro-jektes. In dieser regionalen Arbeitsgruppe wird regelmä-ßig über den Arbeitsstand am Projektantrag informiert. Gleichzeitig können die Interessen der Region auf diese Weise laufend in den Planungsprozess eingebracht wer-den. Unterstützt wird diese Arbeit durch die Einrichtung von Arbeitskreisen zu ausgewählten Themen. Darüber hinaus wird eine Steuerungsgruppe zur Unter-stützung des Projektmanagements gebildet. Mitglieder der Steuerungsgruppe sind diejenigen Partner, die inner-halb des Projektes Aufgaben und Teilleistungen überneh-men. Vorgesehen sind neben dem Projektträger Vertreter der Berliner Forsten, des Naturparks Barnim, der Ge-

meinde Panketal, der FH Eberswalde, des NABU Berlin e.V., der Agrar GmbH Crawinkel und der INU gGmbH (Waldschule Buch). Die bestehende erfolgreiche Pro-jektpartnerschaft dieser Institutionen im Rahmen des BMBF-Vorhabens „Weidelandschaft Barnim“ wird wei-tergeführt und ausgeweitet. Die Projektsteuerung erfolgt parallel zur Projektdurchführung (ständige begleitende Evaluierung). Dabei werden sowohl die Ergebnisse der regelmäßigen Arbeitsgruppensitzungen der regionalen Partnerschaft als auch die Ergebnisse der Erfolgskontrol-len aufgenommen.

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Anhang • Erklärungen zur regionalen Partnerschaft

• Literatur

• Geologische Karte mit Lietzengrabenverlauf

•Artenlisten

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Literatur

Vorstudie Pflege- und Entwicklungsplan Naturpark Bar-nim, erstellt im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung - I E, Institut für Ökologie und Naturschutz Eberswalde, 2000.

Projekt 4914 UEP/OÜ5: Wiederbewässerung der Rie-selfelder um Hobrechtsfelde Berliner Forsten Forstamt Pankow 2007

Berliner Forsten & Senatsverwaltung für Stadtentwick-lung (2004): Symposium „Extensive Beweidungskonzep-te – tragfähige Modelle zur Landschaftspflege?“, 21. – 22. 10. 2004 (Projekt 4914 UEP/OÜ5: Wiederbewässerung der Rieselfelder um Hobrechtsfelde)

Berliner Forsten; Auhagen, A.; Cornelius, R.; Kilz, E.; Kohl, St.; Lakenberg, K.; Marschner, B.; Schlosser, H.; Schmidt, A.; Krauß, M. (1994) : Sanierungs- und Ge-staltungskonzeption für die ehemaligen Rieselfelder im Bereich des Forstamtes Buch (1991-1993) [2738, LB, ONatSch]

Gemeinde Panketal & NABU Berlin (Hrsg.) 2007: 100 Jahre Hobrechtsfelde: Ein Dorf für das Berliner Wasser.

Möller, K.; Lehmann, R.; Baier, R. (2004): Lietzengra-ben, Pankows Eingang zum Naturpark Barnim. Renatu-rierung/Revitalisierung eines Landschaftsausschnittes des

Barnim im Übergang zur Stadtlandschaft - Projektskizze. Stand 15.11.2004. Berlin. 14 S.

Seebauer, M.; Wefers, K. (1997) : Berlin-Pankow -Na-turschutzgebiet Karower Teiche - Pflege- und Entwick-lungsplan [3500, LB, ONatSch]

Senatsverwaltung für Stadtentwicklung; Landesbe-auftragter für Naturschutz und Landschaftspflege (Hrsg.)(2007): natürlich BERLIN!. Naturschutz- und NATURA 2000-Gebiete in Berlin. 256 S.

Stöckmann, A. & C. Vogel (2006): „Halboffene Weide-landschaften“ als zukunftsweisende Modelle zur Land-schaftspflege in den Berliner Rieselfeldern? Archiv für Forstwesen und Landschaftsökologie 40, 2, 79-83

Vogel, C. (2006): Machbarkeitsstudie Beweidung von Rieselfeldern. - Unveröffentlichtes Manuskript im Auf-trag der Berliner Forstverwaltung.

Wiesemeier, A. (2003): Beweidungskonzept zur Freihal-tung der Offenflächen der ehemaligen Rieselfelder bei Buch – unter spezieller Einbeziehung einer fast 80jähri-gen Schadstoffbelastung. Diplomarbeit an der FH Ebers-walde, Fachbereich Landschaftsnutzung und Naturschutz (Betreuung: Prof. Dr. Stöckmann)

Über die hier genannten Arbeiten hinaus liegen zahlrei-che Veröffentlichungen, Gutachten, Projektberichte und Planungen aus dem Projektgebiet vor.

Finck, P., Härdtle, W., Redecker, B. u. Riecken, U. (Be-arb.) (2004): Weidelandschaften und Wildnisgebiete -Vom Experiment zur Praxis. - Münster (Landwirtschafts-verlag) - Schriftenreihe für Landschaftspflege und Natur-schutz 78: 539 S.

Riecken, U., Bunzel-Drüke, M., Dierking, U., Finck, P., Härdtle, W., Kämmer, G., Reisinger, E. u. Sandkühler, J. (2004): Perspektiven Großflächiger Beweidungssys-teme für den Natzurschutz: „Lüneburger Erklärung zu Weidelandschaften und Wildnisgebieten“. - In: Finck, P., Härdtle, W., Redecker, B. u. Riecken, U. (Bearb.) (2004): Weidelandschaften und Wildnisgebiete - Vom Experiment zur Praxis. - Münster (Landwirtschaftsverlag) - Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz 78: 527 - 539

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Geologische Karte

Lietzengrabenverlauf und Suchraum Moore

Ausschnitt Projektgebiet

Herausgegeben von der Preußischen Landesaufnahme 1903,

Berichtigt 1919, Einzelne Nachträge 1930

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Artenlisten

Im folgenden finden sich die Artenlisten vom Tag der

Artenvielfalt 2007 in Hobrechtsfelde.­

Diese Daten sind auch unter www.nabu-barnim.de/tda/­

auswertung.html verfügbar.­

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Erklärung

Kategorie Beschreibung - Ungefährdet 0 Ausgestorben oder verschollen 1 Vom Aussterben bedroht 2 Stark gefährdet 3 Gefährdet G Gefährdet ohne Zuordnung zu

den Gefährdungskategorien V Zurückgehend, Art der Vorwarn-

liste R Extrem selten D Kenntnisstand unzureichend

Historischer Nach-weis

1 = Vorhandensein (ohne Da-tum)

Akteuller Nach-weis

1= Vorhandensein Juli 2007

Gefäßpflanzen

ART (Lat.) ART (Deu.) Hist. - Nach-weis

Akt.-Nach-weis RL_BB

Conium macu-latum Gefleckter Schierling 1 1 V

Pimpinella major Große Bibernelle 1 V

Selinum carvi-folia Kümmel-Silge 1 3

Achillea ptar-mica Sumpf-Schafgarbe 1 V

Anthemis tinc-toria Färberkamille 1 1 V

Centaurea jacea Gemeine Flockenblu-me, Wiesen-Flocken-blume

1 V

Crepis paludosa Sumpf-Pippau 1 3

Filago minima Zwerg-Filzkraut 1 V

Hieracium la-chenalii

Gemeines Habichts-kraut 1 D

Hieracium lae-vigatum Glattes Habichtskraut 1 D

Hieracium sa-baudum Savoyer Habichtskraut 1 D

Leucanthemum vulgare

Frühe Margerite, Ge-wöhnliche Wucherblu-me, Margerite

1 G

Tragopogon pra-tensis Wiesen-Bocksbart 1 1 D

Myosotis sparsi-flora

Zerstreutblütiges Ver-gissmeinnicht 1 V

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Myosotis syl-vatica Wald-Vergissmeinnicht 1 G

Pulmonaria offi-cinalis agg. Echtes Lungenkraut 1 R

Callitriche pa-lustris Sumpf-Wasserstern 1 G

Cardamine amara Bitteres Schaumkraut 1 3

Silene flos-cu-culi Kuckucks-Lichtnelke 1 V

Chenopodium botrys Klebriger Gänsefuß 1 V

Cornus san-guinea, Swida sanguinea

Blutroter Hartriegel 1 1 D

Viburnum opu-lus

Gewöhnlicher Schnee-ball 1 1 V

Valeriana offici-nalis Echter Baldrian 1 V

Anthyllis vulne-raria Wundklee 1 3

Lotus cornicu-latus Wiesen-Hornklee 1 V

Medicago falcata, Medi-cago sativa ssp. falcata

Sichelklee 1 3

Onobrychis viciifolia Saat-Esparsette 1 1 3

Ononis repens Kriechender Hauhechel 1 V

Ornithopus per-pusillus Vogelfuß, Mäusewicke 1 1 V

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Centaurium ery-thraea, Centau-rium minus

Echtes Tausendgülden-kraut 1 1 3

Impatiens noli-tangere Echtes Springkraut 1 V

Geranium co-lumbinum Tauben-Storchschnabel 1 3

Nepeta cataria Gewöhnliche Katzen-minze 1 1

Origanum vul-gare Dost, Wilder Majoran 1 3

Malva alcea, Bismalva alcea

Sigmarskraut, Rosen-Malve 1 V

Malva moscha-ta, Bismalva moschata

Moschus-Malve 1 1 3

Malva neglecta Weg-Malve, Kleine Käsepappel 1 1 V

Malva pusilla Kleinfrüchtige Malve, Nordische Malve 1 G

Malva sylvestris Große Käsepappel, Wilde Malve 1 1 V

Tilia cordata Winter-Linde 1 1 D

Tilia platyphyl-los Sommer-Linde 1 D

Oenothera par-viflora

Kleinblütige Nachtker-ze 1 D

Ceratophyllum demersum Raues Hornblatt 1 D

Ligustrum vul-gare

Gewöhnlicher Liguster, Rainweide 1 1 D

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Armeria mariti-ma ssp. elongata

Sand-Grasnelke, Auf-rechte Grasnelke 1 1 V

Rumex palustris Sumpf-Ampfer 1 1 V

Adonis verna-lis, Adonanthe vernalis

Frühlings-Adonisrös-chen 1 3

Caltha palustris Sumpf-Dotterblume 1 1 3

Ranunculus aquatilis, Batra-chium aquatile

Wasser-Hahnenfuß 1 V

Ranunculus auricomus Gold-Hahnenfuß 1 3

Ranunculus lingua Zungen-Hahnenfuß 1 3

Thalictrum flavum Gelbe Wiesenraute 1 V

Rhamnus ca-thartica Echter Kreuzdorn 1 V

Geum rivale Bach-Nelkenwurz 1 V

Potentilla erecta Blutwurz 1 V Potentilla nor-vegica

Dreiblättriges Finger-kraut 1 1 3

Potentilla recta Aufrechtes Fingerkraut 1 1 V Prunus avium, Cerasus avium

Vogel-Kirsche, Süß-Kirsche 1 2

Prunus dome-stica Pflaume 1 G

Rosa rubiginosa Wein-Rose 1 G

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Galium palustre Sumpf-Labkraut 1 V Galium uligino-sum Moor-Labkraut 1 V

Salix alba Silber-Weide 1 1 V

Salix aurita Ohr-Weide 1 3

Salix fragilis Bruch-Weide 1 1 G

Salix repens Kriech-Weide 1 G

Acer campestre Feld-Ahorn, Maßholder 1 1 G

Sedum rupestre, Sedum refle-xum, Petrose-dum rupestre

Felsen-Fetthenne, Felsen-Mauerpfeffer, Tripmadam

1 3

Ribes nigrum Schwarze Johannisbee-re 1 V

Ribes rubrum Rote Johannisbeere 1 D Chrysosplenium alternifolium

Wechselblättriges Milz-kraut 1 V

Saxifraga gra-nulata Knöllchen-Steinbrech 1 V

Scrophularia umbrosa Flügel-Braunwurz 1 V

Veronica agres-tis Acker-Ehrenpreis 1 V

Veronica ana-gallis-aquatica

Blauer Wasser-Ehren-preis 1 V

Veronica becca-bunga Bachbunge 1 V

Hypericum hu-mifusum

Liegendes Johannis-kraut 1 3

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Hypericum ma-culatum

Geflecktes Johannis-kraut, Vierkanten-Hart-heu

1 G

Hypericum tetrapterum Flügel-Johanniskraut 1 1 V

Ulmus glabra, Ulmus scabra

Berg-Rüster, Berg-Ulme 1 1 3

Ulmus laevis, Ulmus effusa Flatter-Ulme 1 1 V

Ulmus minor, Ulmus carpini-folia

Feld-Rüster, Feld-Ulme 1 3

Urtica urens Kleine Brennnessel 1 1 V Polygonatum multiflorum Vielblütige Weißwurz 1 1 V

Polygonatum odoratum

Salomonssiegel, Wohl-riechende Weißwurz 1 V

Carex nigra, Carex goodeno-wii, Carex fusca

Schwarz-Segge, Braun-Segge, Wiesen-Segge 1 V

Carex otrubae, Vignea otrubae, Carex nemorosa

Hain-Segge 1 V

Carex palle-scens Bleich-Segge 1 1 V

Carex rostrata, Carex inflata Schnabel-Segge 1 V

Cladium maris-cus Schneide, Schneidried 1 3

Juncus inflexus, Juncus glaucus Blaugrüne Binse 1 V

Epipactis hel-leborine ssp. helleborine

Gewöhnliche Breit-blatt-Stendelwurz, Gewöhnlicher Sitter

1 D

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Anthoxant-hum aristatum, Anthoxanthum carrenianum, Anthoxanthum puelii

Grannen-Ruchgras 1 V

Elymus cani-nus, Agropyron caninum

Hunds-Quecke 1 V

Festuca rubra Echter Rot-Schwingel 1 1 D

Wirbeltiere

ART (Lat.) ART (Deu.) Hist. -Nachweis

Akt.-Nachweis

RL_BB RL_B

Anas clypeata Löffelente 1 2 -

Anas crecca Krickente 1 2 -Anas querque-dula

Knäkente 1 1 1 -

Anas strepera Schnatterente 1 1 R -Aythya ferina Tafelente 1 V -Aythya fuligula Reiherente k V -

Cygnus olor Höckerschwan 1 1 V -Apus apus Mauersegler 1 V -

Caprimulgus europaeus

Nachtschwalbe 1 2 -

Charadrius dubius

Flussregenpfeifer 1 1 3 -

Numenius arquata

Großer Brachvogel 1 1 -

Bufo viridis Wechselkröte 1 3 1

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Rana tempo-raria

Grasfrosch 1 1 3 -

Tringa ochro-pus

Waldwasserläufer 1 R -

Vanellus vane-llus

Kiebitz 1 2 -

Botaurus ste-llaris

Große Rohrdommel 1 1 -

Ciconia ciconia Weißstorch 1 3 -Upupa epops Wiedehopf 1 1 1 -

Cuculus cano-rus

Kuckuck 1 j V -

Accipiter gen-tilis

Habicht 1 V -

Accipiter nisus Sperber 1 2 -Circus aerugi-nosus

Rohrweihe j 3 -

Milvus mi-grans

Schwarzer Milan 1 3 -

Milvus milvus Rotmilan 1 3 -Pernis apivorus Wespenbussard 1 2 -Pandion ha-liaeetus

Fischadler 1 3 -

Coturnix cotur-nix

Wachtel k 2 -

Grus grus Kranich 1 3 -Gallinula chlo-ropus

Teichhuhn 1 j V -

Rallus aquati-cus

Wasserralle 1 3 -

Alauda arven-sis

Feldlerche 1 k V -

Lullula arborea Heidelerche 1 1 3 -

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Emberiza ca-landra

Grauammer 1 1 2 -

Delichon ur-bica

Mehlschwalbe 1 V -

Hirundo rustica Rauchschwalbe 1 V -Riparia riparia Uferschwalbe 1 3 -

Lanius excu-bitor

Großer Raubwürger 1 1 -

Oriolus oriolus Pirol 1 1 V -

Passer domes-ticus

Haussperling 1 V -

Sturnus vul-garis

Star 1 1 V -

Acrocephalus arundinaceus

Drosselrohrsänger 1 1 3 -

Locustella luscinioides

Rohrschwirl k 3 -

Saxicola rube-tra

Braunkehlchen 1 k 3 -

Saxicola tor-quata

Schwarzkehlchen 1 1 R -

Turdus pilaris Wacholderdrossel 1 3 -

Jynx torquilla Wendehals 1 j 3 -

Picus viridis Grünspecht 1 1 V -

Podiceps gri-seigena

Rothalstaucher 1 2 -

Tachybaptus ruficollis

Zwergtaucher 1 j 3 -

Eptesicus sero-tinus

Breitflügelfleder-maus

1 3 3

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Myotis dau-bentonii, Myo-tis daubentonii

Wasserfledermaus 1 4 2

Nyctalus noc-tula

Großer Abendsegler 1 3 3

Pipistrellus pipistrellus

Zwergfledermaus 1 4 3

Sorex araneus Waldspitzmaus 1 3 G

Lepus euro-paeus

Feldhase 1 2 3

Pungitius pun-gitius

Neunstachliger Zwergstichling

1 G 2

Lacerta agilis Zauneidechse 1 1 3 3

Lacerta vivi-para

Waldeidechse, Ber-geidechse

1 1 G 3

Natrix natrix Ringelnatter 1 1 3 3

Vipera berus Kreuzotter 1 1 0

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Insekten ART (Lat.) ART (Deu.) Hist. - Nach-

weis Akt.-Nach-weis

RL_BB RL_B

Arctia caja Brauner Bär 1 V -Atolmis rubricollis Rotkragen 1 G -Eilema griseola Pappelflechtenbär 1 3 -Eilema sororcula --- 1 2 -Miltochrista miniata Rosenmotte 1 V -Rhyparia purpurata Purpurbär 1 3 -Spiris striata Streifenbär 1 3 -Drepana curvatula Erlen-Sichelflügler 1 V -Tetheela fluctuosa --- 1 V -Cyclophora quercimontaria

Gelbroter Eichen-ürtelpuppenspanner

1 3 -

Eupithecia selinata --- 1 V -

Narraga fasciolaria, Narraga cebraria, Narraga zebraria

Gebänderter Beifußspanner

1 3 -

Moma alpium --- 1 3 -

Polypogon tentacularia

--- 1 6 3 -

Simyra albovenosa Riedweißstriemeneule 1 3 -

Ptilodon cucullina --- 1 V -

Melitaea athalia Wachtelweizen-Scheckenfalter

1 V -

Papilio machaon Schwalbenschwanz 1 1 V -

Adscita statices Grasnelken-Widderchen

1 V -

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Anaciaeshna isosceles

Keilfleck-Mosaikjungfer

1 V 3

Anax parthenope Kleine Königslibelle 1 3 3

Ischnura pumilio Kleine Pechlibelle 1 G 2 Epitheca bimaculata Zweifleck 1 3 0

Lestes barbarus Südliche Binsenjungfer

1 G 2

Lestes virens Kleine Binsenjungfer 2 3 3 Sympetrum flaveolum

Gefleckte Heidelibelle 1 3 3

Aeshna isoceles Keilflecklibelle 1 V 3

Agonum duftschmidi

--- 1 D -

Bembidion ruficolle --- 1 D 1

Cicindela campes-tris

Feld-Sandlaufkäfer 1 3 1

Dyschirius obscurus --- 1 1 0 Notiophilus rufipes --- 1 1 3 2

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Rote Liste Pflanzen, die während des UEP Projektes 2003 von dem Büro Natur und Text erfasst wurden.­

II.B Liste der gefährdeten Gefäßpflanzenar-ten

Wissenschaftlicher Name * Deutscher Name AS BE BBG Hepatica nobilis * Leberblümchen § 1 . . Anemone ranunculoi-

des * Gelbes Windröschen . 1 . .

Lamium galeobdo-lon

* Gewöhnliche Goldnessel . 1 . .

Lathraea squamaria * Schuppenwurz . 1 . . Armeria maritima ssp. elongata * Gemeine Grasnelke § . . 3 Helichrysum arenarium * Sand-Strohblume § . . 3 Iris pseudaco-

rus * Wasser-Schwertlilie § . . .

Salix daphnoides * Reif-Weide . . . 2 Carex elongata * Langährige Segge . 2 . . Berula erecta * Berle . 3 . . Bidens cernua * Nickender Zweizahn . 3 . . Galium palustre s.str. * Sumpf-Labkraut . 3 . . Rosa cf. rubiginosa * Wein-Rose . 3 . . Rumex palustris * Sumpf-Ampfer . 3 . . Stellaria holostea * Echte Sternmiere . 3 . . Veronica anagallis-

aquatica * Blauer Wasser-Ehrenpreis . 3 . .

Acer campestre * Feld-Ahorn . R 3 . Salix fragilis * Bruch-Weide . R . . Thelypteris palustris * Sumpffarn . V . 3 Epilobium palustre * Sumpf-Weidenrös-

chen . V 3 .

Ulmus glabra * Berg-Ulme . V 3 . Ulmus laevis * Flatter-Ulme . V 3 . Carex pseudocy-

perus * Scheinzyper-Segge . V . .

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Cirsium oleraceum * Kohldistel . V . . Conium maculatum * Gefleckter Schierling . V . . Cuscuta europaea * Europäische Seide . V . . Equisetum palustre * Sumpf-Schachtelhalm . V . . Malva sylvestris s.str. * Wilde Malve . V . . Scirpus sylvaticus * Wald-Simse . V . . Sium latifolium * Breitblättriger Merk . V . . Ribes nigrum * Schwarze Johannisbeere . G . . Carex riparia * Ufer-Segge . ? . . Leymus arenarius * Strand-Roggen . ? . .

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Text und Karten der Biotopkartierung finden sich auf

der beigefügten CD.

Wiederbewässerung der Rieselfelder um Hobrechtsfelde

(Projekt 4914 UEP/OÜ5)

Biotopkartierung

Natur & Text in Brandenburg GmbH, 2003