Bunte Gesichter beieiner bunten Mini-EMWESTFALEN-BLATT-Turnier begeistert auch neben dem RasenVon Sebastian B a u e r (Text)und Wolfram B r u c k s (Fotos)

G e r m e t e (WV). General-probe gelungen. Wenige Wo-chen vor dem Start der Fußball-Europameisterschaft in Öster-reich und der Schweiz zeigteVeranstalter ETSG Germete zu-sammen mit dem kickendenNachwuchs bei der WESTFALEN-BLATT Mini-EM in Germete, wasalles für ein begeisterndes Tur-nier notwendig ist.

Der Nachmittag auf dem Sport-gelände der ETSG Germete hattedeshalb mehr zu bieten als 32spannende Begegnungen mit ins-gesamt 91 Toren und beeindru-ckenden Siegen wie dem 8:0Viertelfinal-Erfolg von Deutsch-land (SV Blau-Weiß Sande) gegenKroatien (SV Blau-Weiß Etteln).Nicht nur der Sport, sondern auchdie Unterhaltung wurden beson-

ders groß geschrieben.Den Schminkküns-

ten von WESTFA-LEN-BLATT-Mitar-beiterin BarbaraRudolph war es etwazu verdanken, dasssich an den vier Tur-nierplätzen unzähligeFans mit bunt bemal-ten Gesichtern tum-melten. Die Motiv-wahl stand nicht zurDebatte: Eine Natio-nalflagge sollteunbedingtWange, Stirnoder auch mal Ar-me zieren. Und daslängst nicht nur beiKindern – selbst beiEltern, Tanten oderGroßeltern prangte die Na-tionalfarben Deutschlands,Russlands oder Portugal inden Gesichtern.

Neben dem Malstand be-sonders beliebt: WESTFALEN-BLATT-Popcorn, das Sonja Pick-

hardt und Marc Rudolph denganzen Tag frisch zubereite-

ten und kostenlos an dieMini-EM-Besucher verteil-ten. Und wer dann nochnicht genug Süßes hatte,wurde am Küchenbüffetder ETSG Germete ver-

wöhnt. Die stolze Zahlvon 35 Torten und

Kuchen stand zurVerfügung undwurde fast

vollständig vonZuschauern undSpielern verputzt.

Und die Kin-der, die selbstkein National-trikot über-

streiften, ka-men in Ger-

mete sogarrichtiginsSchwit-zen: vor

der Torwand und auf der Hüpf-burg.

Westfalen-Blatt Nr. 119 24. / 25. Mai 2008E31 Db33 SPORT

Farbenfrohe Unterstützung hatte das deutsche Team (SV Sande), das am Ende den drittenPlatz belegte, von seinen zahlreichen Fans in schwarz-rot-gold. Auch Helga Bürkle-Schulte

(zweite von rechts) feuerte mit Töchterchen Emely (4, zweite von links) und Jasmina Ajami(rechts) ihren Sohn Leon (links) und seine Mannschaft lautstark an.

WIE FANDEN SIEDIE MINI-EM?

Magdalena Sommerfeld (35),Germete: »Ein sehr schönesTurnier. Auch für Mütter, dieselbst ihre kleinsten Kindersuper laufen lassen können.«

Arnd Emmighausen (38), Ben-hausen: »Eine hervorragendeVeranstaltung, die genau so gutorganisiert ist wie im vergange-nen Jahr.«

Sibille Hofmann (73), Pader-born: »Eine sehr schöne Mini-EM. Es macht Spaß zuzuschau-en. Toll, wie engagiert dieKinder bei der Sache sind.«

Elke Wrede (37), Bühne/Bor-gentreich: »Super Wetter, tolleStimmung, schöne Spiele undbegeisterte Kinder. Ein wirklichtolles Turnier.«

Treffsicher: Mini-EM bietet Fußball-Spaß für alle KinderNur die Kinder, die auf den vier Turnier-Plätzen um diebesten Ränge kämpften, hatten bei der Mini-EM eineMenge Spaß? Falsch. Benni (7, vorne rechts), David

(12), Henrik (11), Justus (10), Sebastian (10), Marvin(11) und Ralf (10) (von links) tobten sich den Tagüber an der großen Torwand aus.

Maurice (4), Jutta (3), Jean-Michelle (4), Leonie (6) (von links) undVictoria (hinten) vergnügten sich auf der Hüpfburg.

Fabian Arendes (10 Jahre, zweiter von links) und Sophia Roß (7, zweitevon rechts) freuen sich über Popcorn, das die WESTFALEN-BLATT-Mitar-beiter Marc Rudolph (links) und Sonja Pickhardt allen Mini-EM-Besuchernfrisch zubereiteten. Dazu gab es Ballons und Indianer-Kopfschmuck.

Mehr Fotosim Internet:www.westfalen-blatt.de

Luca Rittmeieraus Scharmede

Portugal - Russland 4:2 n. Achtmeterschießen

- Mini - Fußball - EM Ergebnisse

Spiel 1 Portugal - Kroatien 5:0Spiel 2 Deutschland - Türkei 8:0Spiel 3 Italien - Spanien 2:0Spiel 4 Russland - Niederlande 2:0

Viertelfi naleSpiel 5 Portugal - Deutschland 1:0Spiel 6 Italien - Russland 2:4 n. Achtmeterschießen

Halbfi nale

Deutschland - Italien 1:0Spiel um Platz 3 und 4

Finale

Vorrunde

Schweiz - Tschechien 1:1Portugal - Türkei 2:0Schweiz - Portugal 0:3Tschechien - Türkei 0:0Schweiz - Türkei 0:5Tschechien - Portugal 0:1

Gruppe A

Kroatien - Österreich 3:0Deutschland - Polen 5:1Kroatien - Deutschland 0:2Österreich - Polen 0:4Kroatien - Polen 2:2Österreich - Deutschland 0:3

Gruppe B

Rumänien - Frankreich 0:2Niederlande - Italien 0:2Rumänien - Niederlande 0:3Frankreich - Italien 0:5Rumänien - Italien 0:2Frankreich - Niederlande 1:1

Gruppe C

Spanien - Russland 1:2Griechenland - Schweden 0:1Spanien - Griechenland 1:0Russland - Schweden 3:0Spanien - Schweden 1:1Russland - Griechenland 0:0

Gruppe D

SchweizSV Kollerbeck

Gruppe A

TschechienSV RW Haaren

PortugalSV Heide Paderborn

TürkeiFC Bühne

KroatienSV BW Etteln

ÖsterreichSV Bonenburg

DeutschlandSV Blau-Weiß Sande

PolenWarburg 08

Gruppe B

RumänienSG Germete/Wor./Wel.

FrankreichTuS Ottbergen

NiederlandeSV Blau-Weiß Benhausen

ItalienSC Blau-Weiß Ostenland

Gruppe C

SpanienSC Conc. Scharmede

RusslandJSG Kohlstädt/Oesterholz

GriechenlandTuS Hembsen

SchwedenTuS Amelunxen

Gruppe D

WESTFALEN-BLATT präsentiert die Mini-Europameisterschaft in Germete

Westfalen-Blatt Nr. 119 24. / 25. Mai 2008E32 Db34 SPORT

Da freut sich auch der Herr Papa: »Jaaaaaa... Wir sind Mini-Europameister«So schön jubelten die Portugiesen des SV Heide Paderborn über ihrenEuropameister-Titel in Germete. Im Achtmeterschießen des Endspielssetzten sie sich gegen Russland-Vertreter JSG Kohlstädt/Oesterholz durch.

Das Foto zeigt von links: Marcel Sobel, Mathias Bart, Luka Driller, MikaSeemann, Enis Salihi, Can Altun sowie Lukas begeisterten Vater MarkusDriller. Fotos (4): Sylvia Rasche

Vizemeister jubelt wie ein SiegerSo feierten die Fans des Vize-Europameisters Russland aus Kohlstädt undOesterholz. Emily Obayuwana (links), Schwester von JSG-Spieler KingsleyObayuwana und Tochter des gleichnamigen Trainers, sowie Ellen Reichert(rechts), Schwester von JSG-Spieler Jan Reichert, vollführten wahreFreudentänze, als ihre Brüder das Halbfinale gegen Italien gewonnenhatten. Die JSG holte zunächst einen 0:1-Rückstand auf, erzwang damitdas Achtmeterschießen und behielt hier die Nerven. Im zweitenAchtmeterschießen des Tages, im Finale gegen Portugal, fehlte am Schlusseines langen Turniertages die Kraft. Doch auch der Silberpokal glänzt absofort in den Kinderzimmern der lippischen Nachwuchskicker.

Bühne bester Warburger VertreterDer 1. FC Bühne hat es als einziger Verein aus den Sportkreisen Höxterund Warburg bis ins Viertelfinale geschafft. Als Gruppenzweiter hinter demspäteren Meister Portugal kamen die Bühner in den türkischen Trikots indie Endrunde. Hier hatten sie Lospech und trafen auf die torhungrigenDeutschen. »Der SV Sande war einfach zu stark für uns«, erkannteFC-Trainer Joachim Kornhoff an. Dennoch durfte sich sein Team über deninoffiziellen Titel des besten Teams aus dem gesamten Kreis Höxterfreuen. Mit ein bisschen mehr Glück hätte der starke Bühner Jahrgangsogar noch weiter kommen können. Das Foto zeigt Leonhard Kornhoff(rechts) und Maximilian Klare (links) im Viertelfinale gegen Deutschland.

Deutsche erzielen die meisten ToreWie bei der WM 2006 blieb für Deutschland am Ende »nur« das Spiel umPlatz drei. Doch genau wie die Klinsmann-Elf vor zwei Jahren nahmenauch die Jungs von Blau-Weiß Sande im deutschen Dress das kleine Finaleernst und besiegten Italien mit 1:0. Yannik Dräger war der gefeierteTorschütze und sicherte seiner Truppe den dritten Platz der Mini-EM.Zudem durften sich die Sander über die meisten erzielten Treffer beidiesem Turnier freuen. 19 Mal trafen die Jungs von Trainer Lothar Schulteins gegnerische Netz. Das Foto zeigt eine Szene aus dem Spiel um Platzdrei mit dem »Italiener« Steffen Relard (links) und dem »deutschenNationalkicker« Matthis Müller (rechts).

Heide erfülltden Traum derPortugiesenMini-EM-Sieger im FreudentaumelVon Sylvia R a s c h e

G e r m e t e (WB). Sie gehö-ren seit Jahren zu den Geheim-favoriten, haben aber noch nieden EM-Pokal gewonnen. Wasden »echten« Portugiesen sogarbei der Europameisterschaft imeigenen Land 2004 verwehrtgeblieben ist, haben ihnen jetztdie Nachwuchsfußballer des SVHeide Paderborn vorgemacht.Sie holten für Portugal in Germe-te den Mini-EM-Pokal.

»Wir sind überglücklich«, jubel-te der Trainer der Paderborner»Seleçaõ«, Jürgen Markus. Der SVHeide ist derzeit mit vier PunktenVorsprung Tabellenführer derKreisliga A seiner Altersklasseund erspielte sich auch bei derMini-EM des WESTFALEN-BLATTes in der Vorrunde schnelldie Rolle des Mitfa-voriten. Mit der vol-len Ausbeute vonneun Punkten undsouveränen Auftrit-ten qualifiziertensich die Paderbornerlocker für das Vier-telfinale. Kroatien(SV Etteln) stelltehier ebenfalls keine große Hürdedar. Mit 5:0-Toren marschiertendie Paderborner ins Halbfinale.

Doch auch in zwei der dreianderen Vorrundengruppen gab esjeweils ein dominierendes Team.Deutschland, vertreten vom SVBlau-Weiß Sande, erwies sich alswahre Torfabrik. 10:1 Treffer inder Vorrunde, dazu ein deutlicher8:0-Erfolg im Viertelfinale gegendie Türkei (FC Bühne) hievtenauch die Auswahl von Jogi Löw,der am Donnerstag ausnahmswei-se Lothar Schulte hieß, in die Rolledes Mitfavoriten. »Die Kinder ha-ben richtig Spaß hier. Das ist eintolles Turnier«, brachte Schultedie Stimmung auf den Punkt.

Nur mit der Auslosung war ernicht ganz zufrieden. Im Halbfina-le musste sein Team nämlich gegenden späteren Turniersieger Portu-gal ran. »Das wäre ein schönesFinale gewesen«, meinte Schulte.In der Paderborner Kreisliga lie-

fern sich »Deutschland« und »Por-tugal« spannende Duelle. Erst amvergangenen Samstag setzte sichSande beim Spitzenreiter SV Hei-de durch. Bei der Mini-EM inGermete nahm der Tabellenführerim Trikot Portugals Revanche undzog ins Endspiel ein.

In der anderen Turnierhälftehatte bis dahin Weltmeister Itali-en, vertreten durch den SC Blau-Weiß Ostenland, für Furore ge-sorgt. Ohne Gegentor marschier-ten die kleinen Fans von LucaToni und Co. ins Halbfinale. Hierhatten sie ihre Rechnung aller-dings ohne die starken Russengemacht. Die JSG Kohlstädt/Oesterholz musste zwar in derVorrunde als einziger Gruppensie-ger einen Punktverlust hinneh-men, startete dann aber richtigdurch. Im Viertelfinale räumtensie die Holländer (SV Benhausen)aus dem Weg und bewiesen imHalbfinale die besseren Nerven.Nach Achtmeterschießen schick-ten sie den Weltmeister ins kleine

Finale und sichertensich selbst das Ticketum den EM-Pokal.

Das große Finalewar dann an Span-nung kaum zu über-bieten. Zwar ohne Na-tionalhymnen, dafüraber mit standesgemä-ßer Vorstellung jedes

einzelnen Finalisten und Einlau-fen auf den Finalplatz, herrschteschon vor dem Endspiel die richti-ge Stimmung. Beide Teams zeigtenstarke Leistungen, kamen abernicht zu Torerfolgen. So mussteerneut ein Achtmeterschießen ent-scheiden. Hier hatten die leichtfavorisierten Portugiesen die Nasevorn. Torhüter Ole Bremer hatteschon im gesamten Turnierverlaufmit Glanzparaden überzeugt undstand auch jetzt sicher zwischenseinen Pfosten. »Eigentlich ist OleMittelfeldspieler. Ich habe ihn erstvor ein paar Monaten überredet,ins Tor zu gehen, weil wir keinenKeeper hatten«, erklärte TrainerJürgen Markus im Freudentaumel.

Ob sie den richtigen Portugiesennun auch bei der EURO in Öster-reich und der Schweiz die Daumendrücken? Die klare Antwort desMini-EM-Siegers: Nein. Da schla-gen ihre Herzen für die deutscheNationalmannschaft.

EM-SPLITTERFamilienbande

Die Familie steht in Italien ganzhoch im Kurs – auch beim italieni-schen Vertreter der Mini-EM ausOstenland. Opa Heinz Kampmeiertrainiert das Team von EnkelNoel. Co-Trainer ist KampmeiersEnkel und Noels Cousin, HendrikBrümmelt. Gemeinsam schafftensie es auf Platz vier der Mini-EM.

Torverhältnis

Das war knapp: Warburg 08(Polen), der TuS Ottbergen(Frankreich) und der TuS Amelun-xen (Schweden) mussten sich je-weils nach den Gruppenspielenverabschieden, obwohl sie punkt-gleich mit dem Zweitplatziertenwaren. Das schlechtere Torver-hältnis sorgte für die Heimreise.»Es hat trotzdem Spaß gemacht.Die Kinder waren total begeistertund haben die erste Enttäuschungnach dem Gruppen-Aus schnellabgehakt«, meint Schwedens Trai-ner Hansjörg Rikus.

Kein König Otto

Diese Nachricht werden sie inGriechenland nicht gerne hören:Der amtierende Europameistermit dem deutschen Trainer OttoRehhagel musste sich in Germeteohne ein geschossenes Tor auf dieHeimreise machen. Aber immerhinholten die Jungs des TuS Hembsengegen den späteren VizemeisterRussland ein respektables Remis.

Ausrichter vermissen die Welt der Berge in GermeteDie beiden Co-Ausrichter der EURO in Österreich undder Schweiz hatten in Germete schlechte Karten.Jeweils als Gruppenletzter schieden sie nach dreiSpielen aus. »Wir sind das Flachland hier an der Diemelnicht gewohnt. Normalerweise führen wir den Anstoßvom Gipfel aus, dann landet der Ball fast automatischim Tor«, hatte Österreichs Coach Michael Kersting (SVBonenburg) seinen Humor nicht verloren. Der Spaßstand ebenso wie bei den Schweizern vom SVKollerbeck im Vordergrund. »Vielleicht ist es hier wie im

richtigen Leben und die Schweiz scheidet bei der EMauch früh aus«, machte sich SVK-Coach ThomasNeitmann bei den Eidgenossen nicht sonderlichbeliebt. Allerdings glänzten beide Ausrichter-Nationenmit stilecht gekleideten Fangruppen. Das Foto zeigtden SV Bonenburg als Österreich von links: PaulaRicken, Michael Kersting, Nicolas Wilmes, AaronKersting, Nico Haurand, Marian Kersting, Kevin Voss,Ufuk Tokgöz, Heinz Wagemann, Lovis Wagemann undRené John. syn/Foto: Wolfram Brucks

»Die Kinder habenrichtig Spaß hier.Das ist ein tollesTurnier.«

Lothar S c h u l t e»Deutscher Nationaltrainer«

WESTFALEN-BLATT präsentiert die Mini-Europameisterschaft in Germete