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Businessplan Seite 1 von 26 Businessplan der Schülerfirma S.o.f.a GmbH

Businessplan der Schülerfirma S.o.f.a GmbH€¦ · Um o.g. Zielen näher zu kommen, entwickelte Sofa vier unterschiedliche Lernmaterialien (Karten, Hefte und CD-Roms), die auf unterhaltsame

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Businessplander Schülerfirma S.o.f.a GmbH

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Businessplan

Businessplander Schülerfirma S.o.f.a GmbH

Name der Schülerfirma S.o.f.a (Sign objects f

Gesellschaftsform GmbH

Anschrift der Firma Oberer Stephansberg96049 Bamberg

E-Mail-Adresse SofaSchulfirma@web.

Webpräsenz der Firma www.sofaschuelerfirmoderwww.foerderzentrum

Betreuende Lehrerin Evelyn Ueding

Name der Schule Von-Lerchenfeld-SchuPrivates Förderzentru

Anschrift der Schule Oberer Stephansberg96049 Bamberg

Telefon 0951-505562

Fax 0951-505561

E-Mail-Adresse sekretariat.vls@bildun

Webpräsenz der Schule www.foerderzentrum

Schulleiterin Ulrike Arndt

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or all)

44

de

a.npage.de

-hoergeschaedigte-bamberg.de

lem, Förderschwerpunkt Hören

44

gszentrum-bamberg.de

-hoergeschaedigte-bamberg.de

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INHALT Seite

Geschäftsidee 4

Marketingkonzept 5

Firmenstruktur 9

Finanzierungsplan 14

Anlagen

Anlage 1: Werbeflyer 15

Anlage 2: Ehemalige Mitglieder 16

Anlage 3: Momentane Mitglieder 17

Anlage 4: Aktuelle Fotos von der Arbeit (2008 / 2009) 18

Anlage 5: Die Schülerfirma und Unterricht 19

Anlage 6: S.O.F.A in der Presse (Fränkischer Tag, 16.12.2004) 20

Anlage 7: S.O.F.A in der Presse (Fränkischer Tag, 03.01.2005) 21

Anlage 8: Pressemitteilung vom Wettbewerb Unterrich innovativ (2005) 22

Anlage 9: Gründungsvertrag 23

Anlage 10: Arbeitsvertrag 24

Anlage 11: Beispielrechnung 25

Anlage 12: Buchhaltung (Beispiel) 26

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Geschäftsidee

Die Grundidee

Die Schülerfirma S.o.f.a (Sign objects for all) wurde im Mai 2002 von einer Gehörlosenklassegegründet und hat momentan 8 schwerhörige und 2 gehörlose Mitarbeiter aus der Klasse 8s.Die gehörlosen Gründungsmitglieder entschlossen sich, eine Schülerfirma zu gründen, um denKommunikationsschwierigkeiten zwischen Hörenden und Gehörlosen aktiv zu begegnen und dieÖffentlichkeit sowohl über Stärken und Schwächen von Gehörlosen als auch über den Umgangin der Kommunikation aufzuklären. Die Angebote der Schülerfirma zielen besonders aufnormalhörende Jugendliche ab, stehen jedoch auch erwachsenen Hörenden undhörgeschädigten Interessenten offen.

Entwicklung, Produktion und Vertrieb von Lernmaterialienzur Deutschen Gebärdensprache und dem Fingeralphabet

Um o.g. Zielen näher zu kommen, entwickelte Sofa vier unterschiedliche Lernmaterialien(Karten, Hefte und CD-Roms), die auf unterhaltsame Art und Weise dazu beitragen sollen,Einblick in die Deutsche Gebärdensprache zu bekommen und das Fingeralphabet zu erlernen.Zudem informieren einige Materialien über Grundlagen in der Kommunikation mit Gehörlosen.

Filme von Hörgeschädigten mit Hörgeschädigten

Seit Januar 2004 arbeitet die Schülerfirma S.o.f.a auch mit der AG-Schulfilm „Lerchenwiese“(www.lerchenwiese.npage.de) zusammen. Prämierte Kurzfilme und Dokumentationen der AG-Schulfilm werden von der Schülerfirma konvertiert. Die Schülerfirma gestaltet ästhetische DVD-Menüs (incl. Making of), entwirft DVD-Cover und Label-Layouts und vertreibt die fertigenProdukte.Bei dieser Arbeit legen sowohl die AG-Schulfilm als auch die Schülerfirma großen Wert darauf,dass die Filme sowohl von Hörenden, Gehörlosen als auch Schwerhörigen verstanden werden:Sämtliche Filme sind in Deutscher Gebärdensprache, vertont und mit Untertiteln versehen.Die Filme decken Problematik von hochgradiger Hörschädigung auf bzw. zeigen indirekt dieÄsthetik der Gebärdensprache und die Stärken gehörloser Menschen.

Aufklärung über Hörschädigung

Neben dem Vertrieb der unterschiedlichen multimedialen Produkte führt die Schülerfirma aufAnfrage auch Seminare für Kinder und Jugendliche zum Thema Gehörlosigkeit durch und zeigtsich häufig in der Öffentlichkeit bei Stadt-, Straßen- und Schulfesten.Seit dem Schuljahr 2008 / 2009 haben erstmalig auch schwerhörige Schüler die Schülerfirmaübernommen. Diese Schüler sind gerade in der Planung eines neuen Produktes: EinerAufklärungs-DVD über die unterschiedlichen Ursachen und Grade von Hörschädigung und derenAuswirkungen.

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Marketingkonzept

Markt und Wettbewerb

Informationen über Hörgeschädigte, multimediale Anwendungen zum Erlernen derGebärdensprache und Filme mit Gebärdensprache sind in Deutschland nur sehr wenig verbreitetund zumeist nur „Insidern“ (Hörgeschädigte bzw. Fachleute, die mit Hörgeschädigten arbeiten)zugänglich.

Die Zielgruppen der bereits auf dem Markt vertriebenen Materialien sind entweder- Eltern hörgeschädigter Kinder- Mitarbeiter Hörgeschädigter- hörgeschädigte Vorschulkinder- Hörgeschädigtenlehrer- hörgeschädigte Erwachsene

Diese, auf bestimmte Zielgruppen spezialisierten Produkte sind – aufgrund des kleinen Kunden-kreises - auch zumeist sehr teuer.

Bisher gibt es keine Materialien, die auch die Zielgruppe der Jugendlichen berücksichtigen undzudem erschwinglich sind. Diese Lücke füllt die Schülerfirma S.o.f.a mit ihren Produkten.

Die Zielgruppe für den Vertrieb gebärdensprachlicher Produkte seitens der Schülerfirma ist zwar(neben den Jugendlichen) die breite Öffentlichkeit im Allgemeinen, jedoch zeigt die Erfahrungaus dem Vertrieb bereits bestehender, professioneller Produkte, dass nur ein verhältnismäßigkleiner Teil der Bevölkerung an dem Erwerb Interesse zeigt.Eine regionale Vermarktung ist daher für diese Art von Produkten wenig Erfolg versprechend.

Da Gebärdensprachen nationale Sprachen sind, ist nicht zu erwarten, dass anderedeutschsprachige Länder als Absatzmarkt geöffnet werden können.

Aus o.g. Gründen hat sich die Schülerfirma S.o.f.a daher entschlossen innerhalb der gesamtenBundesrepublik die Produkte zu bewerben und zu vertreiben.

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Sortiment und Positionierung

Lernmaterialien zur Gebärdensprache, die für die breite Öffentlichkeit (insbesondere fürJugendliche) geeignet und zudem erschwinglich sind, gab es bisher nicht. Es gab auch keineMaterialien, die von hörgeschädigten Jugendlichen produziert wurden und die damit hörendenJugendlichen die Identifikation leichter machen.Daher werden die Produkte der Schülerfirma in keiner Weise mit bereits bestehenden Produktenkonkurrieren.

Die Lernmaterialien zur Gebärdensprache (s. Anhang 1: Flyer) sind so konzipiert, dass sieAnfängern, die die Gebärdensprache erlernen wollen, einen schnellen Einstieg ermöglichen.In 10 aufeinander aufbauenden Kapiteln kann der Lernende sich grundlegende Einzelgebärdenaneignen und lernt, diese in passenden dialogischen Alltagssituationen anzuwenden bzw. zuverstehen. Einige Besonderheiten gebärdensprachlicher Grammatik fließen mit ein.Der erlernte Wortschatz und Grammatikstrukturen befähigen die Lerner, in originalenBegegnungen mit Gehörlosen einen angemessenen Kontakt herzustellen und einen kleinen„Smalltalk zu führen.

Die Lernmaterialien zum Fingeralphabet setzen sich zusammen aus einer stabilen wasserfestenFingeralphabetskarte im Taschenformat und einem Übungsheft. Neben spielerischen Übungenzum Fingeralphabet (Rätsel, Zuordnungspiele) erfahren die Lerner auch einiges über dieGehörlosenkultur und technische Hilfsmittel für Hörgeschädigte.

Geplant ist eine DVD zur Gebärdensprache für fortgeschrittene Lerner, die nach demselbenPrinzip wie die erste DVD aufgebaut ist, den Wortschatz jedoch erheblich erweitert. DieVideoaufnahmen dazu sind bereits fertig.

Die zweite Schiene der Schülerfirma S.o.f.a basiert auf der Tatsache,

- dass die Belange Gehörloser bzw. Hörgeschädigter in den Medien zu wenig vertretensind und daher die Öffentlichkeit nach wie vor noch ein erschreckendesInformationsdefizit hat. Beispielsweise genügt es oft nicht – entgegen der landläufigenMeinung - Gehörlosen statt akustischer Informationen einfach einen schriftlichen Text zupräsentieren, da viele aus unterschiedlichen Gründen die Deutsche Sprache nurunzureichend erworben haben. Schwerhörigen hingegen hilft es in keiner Weise, sie imDialog anzuschreien. Das Hörgerät verzerrt bei diesen gut gemeinten, aber missratenenKommunikationsversuchen das Geschrei derartig, dass nichts mehr zu verstehen ist undzu allem Überfluss das Mundbild auch nicht mehr als Kommunikationsstütze dienenkann.

- dass Gehörlose sich kaum mit den Filmen, die sowohl im Kino als auch im Fernsehengezeigt werden, identifizieren können, da ihre eigene Minderheitengruppe so gut wie nie– und dann oft in diskriminierender oder „übermenschlicher“ Art und Weise – dargestelltwird.

- Vielen Gehörlosen sind die meisten Filme nicht zugänglich, da sie entweder nichtuntertitelt sind oder nicht mit Hilfe eines Gebärdensprachdolmetschers oder einesgehörlosen Moderators in DGS übertragen werden. Für die Mehrheit der Gehörlosen isteine Untertitelung aus o.g. Gründen leider nicht ausreichend. Diese Menschen braucheneine gebärdensprachliche Übersetzung der Inhalte. Wie die Erfahrung jedoch gezeigthat, sind auch die löblichen Dolmetschereinblendungen bei den Tagesthemen auf„Phoenix“ aufgrund ihrer geringen Größe nur schwer verständlich.

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Diese Tatsachen sind die Gründe dafür, dass die Schülerfirma seit mehreren Jahren mit der AG-Schulfilm kooperiert und deren (auf Wettbewerben prämierten) Filme als DVD aufbereiten undvertreibt.Die Spanne der Filme geht von Kurztrickfilmen mit Gebärdensprachpoesie über Kurzspielfilme,die das Aufeinandertreffen von hörenden und gehörlosen Jugendlichen thematisieren bis hin zugeschichtlichen Dokumentationen, die das Leben Gehörloser im Dritten Reich beleuchten.Die Zielgruppe für der Erwerb diese Produkte sind alle Interessierten, gleich welchen Alters oderHörgrades, da bei allen Filmen genau darauf geachtet wurde, dass sie für jeden zugänglichsind.

Als Bonus sind im Netz unter der Homepage der Schülerfirma zwei Filme eingestellt, dieHintergründe zu politischen Ereignissen in Gebärdensprache beleuchten.Zudem arbeitet die Schülerfirma in Zusammenarbeit mit der AG-Schulfilm innerhalb einesklassen- und fächerübergreifenden Unterrichts an der gebärdensprachlichen Umsetzung vonJugendromanen.Die zwei letztgenannten Angebote wenden sich ausschließlich an Menschen, die der Gebärden-sprache mächtig sind bzw. diese erlernen wollen.

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Vertriebsstrategie und Absatzerwartungen

Die spezielle Produktpalette der Schülerfirma S.o.f.a erfordert, dass sich die SchülerfirmaAbsatzmöglichkeiten in der gesamten Bundesrepublik aufbaut. Ein rein regionales Angebot derSchülerfirma würde aufgrund zu geringer Nachfrage zu einer baldigen Insolvenz führen.Kurz nach der Gründung der Schülerfirma wurden die Produkte zwar anfangs nur regionalvertrieben, bald stellte sich jedoch heraus, dass

- auch auswärtige potentielle Kunden Interesse an den Produkten hatten- dass eine Erweitung des Absatzmarktes notwendig wird.

Heute hat die Schülerfirma S.o.f.a verschiedene Strategien, um sowohl regional als auchbundesweit neue potentielle Kunden zu erreichen:

- „Mundpropaganda“, Verteilung von Flyern durch die Schüler bei Verwandten undBekannten

- Präsenz bei schulischen und außerschulischen Veranstaltungen (Sommerfesten,Straßenfesten, etc.), schulhausinterne Werbung

- Zeitungsartikel in der lokalen Presse und Kurzberichte im Lokalfernsehen (TVO)- Durchführung von Seminaren innerhalb der Schule oder anderer Einrichtungen- Kooperation mit verschiedenen Geschäften und Buchhandlungen (Aufhängen von

Plakaten, Auslegen von Webeflyern, Verkauf der Produkte auf Kommission)- Internetpräsenz und Bestellmöglichkeiten über die eigene Homepage- Vorträge auf verschiedenen Fachtagungen- Werbemails an Schulen und Jugendinstitutionen- Berichte in Fachbüchern, Fachzeitschriften und Jugendmagazinen- Teilnahme an verschiedenen Wettbewerben- Beilage von aktueller Werbung bei Bestellungen- Werbung im Internet bei verschiedenen großen Internetportalen- Regelmäßige Erweiterung der Produktpalette (auch, um für „alte“ Kunden aktuell zu

bleiben).

Unsere Schülerfirma ist nicht rein gewinnorientiert sondern hat sich zum Ziel gesetzt, dieÖffentlichkeit so gut wie möglich aufzuklären. Dennoch ermöglicht die Anzahl der Bestellungen,dass unsere Schülerfirma neben der Finanzierung von Verbrauchs- und Produktionsmaterialien,anfallenden Reparaturen und sonstigen Reinvestitionen auch Geld zurücklegen kann.Dieses Geld wird nicht individuell an die einzelnen Mitarbeiter ausgezahlt, sondern verwendetzur Mitfinanzierung einer Abschlussfahrt.Preisgelder von gewonnenen Wettbewerben werden teilweise zur Reinvestition genutzt,beispielsweise für die Anschaffung bzw. Aufrüstung neuer Geräte (Computer, Drucker,Digitalkameras). Der andere Teil wird verwendet für Honorare von Mitarbeiterschulungen, dievon externen Profis geleitet werden.

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Firmenstruktur

Die Schülerfirma als GmbH

Die Gründungsmitglieder der Schülerfirma hatten sich 2002 dazu entschlossen, ihreSchülerfirma als GmbH (mit einem Teilhaberbetrag von jeweils 10,-€) zu gründen.Der Grund für diese Organisationsform war, dass die zu gründende Schülerfirma neben einemausgedienten Computer und einem alterschwachen Drucker über keinerlei Eigenkapitalverfügte, um mit ihrer Arbeit beginnen zu können.Am Ende ihrer Schulzeit bekommen die jeweiligen Mitarbeiter diesen Teilhabebetrag mit Zinsenwieder ausgezahlt. Neue Teilhaber zahlen ihrerseits wieder denselben Betrag in die Firma ein.

Verträge

SchulvertagDirekt nach der Gründung der Schülerfirma wurde der Schulvertrag zwischen demGeschäftsführer und dem Schulleiter abgeschlossen. Dieser Vertrag ist das Herzstück derSchülerfirma. Ohne ihn geht gar nichts. Bei Wechsel in der Geschäftsführung oder derSchulleitung wird zwischen den neuen Parteien ein erneuter Vertrag abgeschlossen.

TeilhabervertragDieser Vertrag bestätigt die Teilhaberschaft in der Schülerfirma S.o.f.a incl. der eingezahltenTeilhabersumme. Sobald ein Teilhaber aus der Schülerfirma aussteigt, wird der Vertrag ingegenseitigem Einverständnis aufgelöst und der Teilhaberbetrag ausgezahlt.

ArbeitsvertragDer Arbeitsvertrag regelt die Aufgabenbereiche, Rechte und Pflichten der Firmenmitglieder.Dieser Vertrag ist den Rahmenbedingungen einer Schülerfirma angepasst, jedoch einem realenArbeitsvertrag nachempfunden.

ArbeitszeugnisSchüler, die wegen des Schulabschlusses die Schülerfirma verlassen müssen, erhalten am Endeein differenziertes Arbeitszeugnis, das sie ihren Bewerbungsunterlagen für einenAusbildungsplatz hinzufügen können.

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Abteilungen der Schülerfirma

Die Schülerfirma S.o.f.a ist aufgeteilt in fünf verschiedene Arbeitsbereiche bzw. Abteilungen,denen sich die Mitglieder der Schülerfirma zuordnen dürfen.Bei einer vollständigen Neubesetzung der Schülerfirma dürfen sämtliche Schüler unter Anleitungder Lehrkraft zunächst einmal einen Monat in die unterschiedlichen Aufgabenbereiche„hineinschnuppern“. Nach dieser Zeit führt die betreuende Lehrerin mit den Schülernindividuelle Gespräche, in denen die Interessen und Begabungen der einzelnen Schülergemeinsam reflektiert werden. Diese Gespräche dienen als Grundlage für die Wahl einesArbeitsfeldes seitens der Schüler entsprechend ihrer Begabungen und Interessen. In dergewählten Abteilung entwickeln sich die Schüler zu selbstständig handelnden Spezialisten,können aber auch aufgrund ihres „Schnupperpraktikums“ bei Bedarf in anderen Abteilungenaushelfen.

GeschäftsführungDie Schülerfirma S.o.f.a hat einen Geschäftsführer und einen Stellvertreter. Beide werden vonden Mitgliedern der Schülerfirma gewählt. Der Geschäftsführer und sein Stellvertreterorganisieren – momentan noch - in Zusammenarbeit mit der betreuenden Lehrkraft dieArbeitssitzungen der Schülerfirma.In diesen Arbeitssitzungen werden unterschiedliche Themen besprochen und organisiert:

- Informationen zu unterschiedlichen Inhalten wirtschaftlichen Handelns, Firmenstrukturund Firmenorganisation (seitens der Lehrkraft)

- Verteilen von Arbeitsaufträgen- Ermitteln des Gesamtbedarfs an Verbrauchsmaterial- Vorstellung des Geschäftsberichts- Reflexion über die geleistete Arbeit- Besprechung von Verbesserungsvorschlägen- Besprechung von Teilnahme an Wettbewerben- Besprechung verschiedener Aktionen- Konzeption neuer Materialien

BuchführungDie Buchführungsabteilung der Schülerfirma besteht aus zwei Schülern.Diese Schüler sind für folgende Bereiche verantwortlich:

- sorgfältige Ablage von Verträgen, Firmenbriefen, Bestellungen, Rechnungen,Kontoauszügen, Vergütungen

- regelmäßige Aktualisierung der Buchführung (Einnahmen / Ausgaben)- Erstellung von Diagrammen hinsichtlich des Umsatzes der Schülerfirma und deren

Auftragslage- Verwaltung und Überprüfung sämtlicher Konten, Durchführung von Überweisungen und

Barauszahlungen (in Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung)

ProduktionDie Produktionsabteilung hat die Aufgabe, die erstellten Originale zu vervielfältigen und dafür zusorgen, dass stets neues Verbrauchsmaterial vorhanden ist (Thematisierung in den Arbeits-sitzungen in Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung und der Buchhaltung).Folgende Aufgaben gehören zur Vervielfältigung:

- Kopieren und binden- Schneiden und laminieren- CDs und DVDs brennen und kontrollieren (Endkontrolle)- Rohlinge bedrucken- Cover drucken, ausschneiden und in die Hüllen einfügen

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VersandDie Versandabteilung hat (neben der Geschäftsführung und der Buchhaltung) Zugang zumEmailkonto der Schülerfirma.Die Mitarbeiter

- nehmen Bestellungen auf (zumeist per Mail)- schreiben Rechnungen in zweifacher Ausführung- beantworten Anfragen hinsichtlich der Bestellungen- stellen die Päckchen gemäß den Bestellungen zusammen, fügen Rechnungen ein und

schicken die Waren raus.- geben je ein Duplikat der Rechnungen und sämtliche Bestellungen und Anfragen an die

Buchhaltung weiter.

Werbung / DesignDie Mitarbeiter der Werbeabteilung sind für folgende Bereiche zuständig:

- Gestaltung das Logos- Gestaltung von Briefköpfen- Entwerfen von DVD-Layouts und Menüs- Entwurf bzw. Aktualisierung von Flyern und Werbeflächen- Gestalten eines Verkaufsstandes- Aktualisierung der Homepage- Kontaktaufnahme mit lokalen Firmen zu Werbezwecken bzw. zur Akquise von

Kommissionsverkäufen

Arbeitsplatz

Die Arbeiten der Schülerfirma finden hauptsächlich im Nebenraum des Klassenzimmers statt.Dort stehen – außer eines Kopierers - die Vervielfältigungsgeräte, die die Schülerfirma sich imLaufe der vergangenen Jahre aus den Gewinnen anschaffen konnte.Aber auch das Klassenzimmer und hin und wieder der Computerraum der Schule dienen derSchülerfirma als Arbeitsplatz (zum Abrufen der Mails, da das Klassenzimmer keinenfunktionierenden Internetanschluss hat).

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Kooperationspartner der Schülerfirma

Die Schülerfirma S.o.f.a arbeitet mit verschiedenen Firmen und Organisationen zusammen.

1. Ararat-Shop Nürnberg:Der Shop verkauft auf Kommission Produkte der Schülerfirma S.o.f.a. Auch bietet diegehörlose Geschäftsführerin dieses Shops den jeweiligen Mitgliedern der Schülerfirma inForm eines Seminars einen Einblick in professionelle Arbeit. Für die neue Schülergruppe istein Seminar Ende April geplant.

2. Copy-Shop Bamberg:Die Schülerfirma ist in diesem Copy-Shop Stammkunde und konnte erfolgreich Preisnach-lässe aushandeln.

3. Buchhandlung Collibri:Auf Anfrage der Schüler hat sich die Buchhandlung bereit erklärt auf Kommission Produkteder Schülerfirma zu verkaufen und Werbeflyer auszulegen.

4. Margo (Web-Design):Vor drei Jahren wurden Mitglieder der Schülerfirma von der professionellen Web-Designeringegen Honorar geschult im Aufbereiten von Fotos und Gestaltung einer Homepage.Leider konnten die Schüler die erworbenen Kenntnisse wegen bevorstehender Abschluss-prüfungen nicht mehr für die Schülerfirma anwenden, nutzen sie jedoch mittlerweile privat.Geplant ist eine Wiederholung der Schulung für interessierte „Frischlinge“.

5. LAG der Gebärdensprachkursleiter:Bei der Erstellung der Gebärdensprach-CD bzw. der gebärdensprachlichen Umsetzung derKurzfilme und Dokumentationen wurden Mitglieder dieser LAG zu Rate gezogen, um diegebärdensprachlichen Interpretationen auf ihre Richtigkeit zu überprüfen.

6. Taubenschlag (Internetplattform für Hörgeschädigte):Mit den sehr hilfsbereiten Betreibern der Seite arbeiten wir zusammen. In regelmäßigenAbständen wird auf diesem Portal für neue Produkte unserer Schülerfirma geworben, da wirnicht nur hörende, sondern auch hörgeschädigte Kunden erreichen wollen.

7. Sparkasse:Bis Juli 2008 hatten wir die Möglichkeit, ein kostenloses Girokonto bei der Sparkasse zuführen. Diese Möglichkeit gibt es durch einen Mitarbeiterwechsel nun nicht mehr (warumauch immer). Die Schülerfirma hat daraufhin das Girokonto gekündigt. Momentan befindenwir uns noch auf der Suche nach einer kulanten anderen Bank.

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Finanzierungsplan

Die Schülerfirma fing vor 7 Jahren mit 0,00 €Eigenkapital an. Das erste Geld, das in dieSchülerfirma floss, waren die Einzahlungen der Teilhaber. Diese insgesamt 80,-€waren dieGrundlage für den Beginn der Produktion.Die technische Geräteausstattung bestand aus jeweils einem abgelegten Schul- und einemPrivatcomputer und einem veralteten Privatdrucker, der von einem Teilhaber zur Verfügunggestellt wurde. Die ersten Programme, die die Schülerfirma verwendete, waren Freeware- undOpen-Source-Programme. Die digitale Videokamera stammte aus Privatbesitz.

Mittlerweile konnte sich die Schülerfirma einige modernere Gerätschaften (wenn auch zuwenige davon) leisten und die Privatgeräte den ursprünglichen Teilhabern wieder zurückgeben.Das Zurückgreifen auf die schuleigenen Geräte sah und sieht die Schülerfirma nach wie vor alseine unumgängliche Notwendigkeit, da diese Geräte oft nicht funktionieren aber die einzigeMöglichkeit darstellen, einen Zugang zum Internet zu bekommen.

Über die Jahre hinweg hat sich folgendes Finanzierungssystem bewährt:Abgehende Schüler verwenden den Großteil des Gewinns für ihre Abschlussfahrt (mit Ausnahmevon Preisgeldern, die ausschließlich in die Schülerfirma reinvestiert werden), lassen ihrenNachfolgern jedoch noch ca. 50,- €auf dem Bankkonto. Mit diesem Geld können die „Neulinge“beginnen zu wirtschaften. Zudem vervielfältigen die „alten Hasen“ noch 10 Kopien von jedemProdukt, dass sie den Neuen kostenlos zur Verfügung stellen. Somit können sich die neuenMitarbeiter in aller Ruhe in ihr neues Aufgabengebiet einarbeiten, ohne bei eingehendenBestellungen sofort in Produktionsstress verfallen zu müssen.Unverbrauchte Materialien werden den neuen Mitarbeitern von den alten auch kostenlosüberlassen.Auf diese Art und Weise hat jeder Mitarbeiterjahrgang ein gutes finanzielles und materiellesPolster, um die Schülerfirma erfolgreich fortführen zu können.

Die Nachfrage nach den Produkten der Schülerfirma variiert sehr nach Jahreszeit (in derVorweihnachtszeit mehr als im Sommer), den Werbeauftritten der Firma (nach einemgelungenen Seminar oder einer guten öffentlichen Präsentation steigt die Nachfrage für einigeZeit wieder deutlich an) und der Art der Produkte.

Die letzten zwei Monate verzeichnete die Schülerfirma eine erhöhte Nachfrage bei denProdukten, die zur der Auseinandersetzung mit der Hörschädigung anregen („Arisch“,„Rosarah“) oder Gebärdensprache vermitteln.

Um diese Nachfrage für die nächsten Monate noch zu steigern, plant die Schülerfirma, in Formvon Mails regionale Schulen über die Angebote der Schülerfirma zu informieren, da diese sich inihrem Unterricht auch mit dem Thema Hörschädigung bzw. Drittes Reich beschäftigen.

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ANLAGE 1 WERBEFLYER

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ANLAGE 1

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ANLAGE 2: EHEMALIGE MITGLIEDER DER SCHÜLERFIRMA

2002 – 2004

2005 – 2007

2007 - 2008

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ANLAGE 3: MOMENTANE MITGLIEDER DER SCHÜLERFIRMA (2008 / 2009)

Klasse 8s

Klasse 8g (bei Bedarf)

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ANLAGE 4: AKTUELLE FOTOS VON DER ARBEIT DER SCHÜLERFIRMA (2008 / 2009)

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ANLAGE 5: DIE SCHÜLERFIRMA UND UNTERRICHT

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ANLAGE 6: S.O.F.A IN DER PRESSE (FRÄNKISCHER TAG VOM 16.12.2004)

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ANLAGE 7: S.O.F.A IN DER PRESSE (FRÄNKISCHER TAG VOM 03.01.2005)

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Anlage 8: Pressemitteilung vom Wettbewerb Unterrich innovativ (2005)

Es allen zeigen – S.o.f.a. fordert Gehörlose

Zur Annäherung zwischen Hörenden und Gehörlosen will eine außergewöhnliche Schülerfirmabeitragen. „Wir entwickeln, gestalten und produzieren unterschiedliche Materialien rund um dieGebärdensprache und die Gehörlosigkeit. Mit der Herstellung und dem Vertrieb der Materialienwollen wir auf Gehörlosigkeit und gehörlose Menschen aufmerksam machen. Wir wolleninteressierten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen einen Zugang zu unserer Sprache undunserer Kultur ermöglichen.“

So wirbt die Schülerfirma S.o.f.a, gegründet von einer siebenten Gehörlosenklasse imHauptschulbereich des Privaten Förderzentrums Bamberg, die mittlerweile seit vier Jahren bestehtund ihre Produkte erfolgreich in ganz Deutschland verkauft. Im Laufe des Schuljahres 2004/2005hat sich der Schwerpunkt der Arbeit der Schülerfirma verändert. Es geht nicht mehr nur um dieVermittlung die Gebärdensprache, sondern auch darum, die Kommunikationsbarrieren zwischenHörenden und Gehörlosen immer mehr zu verringern. Also um die Vermittlung eines realistischenBildes über die Lebensweise von Hörgeschädigten und Gehörlosen unter Einbeziehung ihrerbehinderungsspezifischen Besonderheiten, Stärken und Schwächen.

S.o.f.a – natürlich ein ungewöhnlicher Name für eine Schülerfirma. Eigentlich eine reine Erfindung derSchüler, die sich durch Anglizismen wie folgt auflösen lässt: „Sign.objects.for.all“. Also sinngemäß„Objekte für alle zeigen“ – was die Bedeutung der Gebärdensprache mit jedem Wort unterstreicht.

Angeregt und aufgebaut wurde dieses Projekt von Evelyn Ueding zusammen mit ihren KolleginnenIris Ricke und Juliane Steinwede an der Sonderschule in Bamberg. Ueding selbst schätzt ein, dassdie Schüler die verschiedenen Inhalte in Verbindung eines fächerübergreifenden Unterrichts mitpraktischer Arbeit viel dauerhafter lernen, als dies durch rein traditionellen Unterricht möglichwäre.

Die von ihnen unterrichteten, gehörlosen Jugendlichen fanden mit diesem Projekt für sich einenWeg, aktiver am Leben teilnehmen zu können. Denn in vielen Familien mit behinderten Kindernund Jugendlichen neigen die Eltern dazu, ihre Kinder zu sehr zu behüten mit der Folge, dass diejungen Menschen nicht genügend Eigeninitiative und Mut mitbringen, sich soweit wie möglichselbständig durchs Leben zu bewegen. Hinzu kommt, dass die Schüler aufgrund ihrerHörschädigung mehrheitlich große Schwierigkeiten haben, mit der deutschen Sprache umzugehen.Zudem verfügen die meisten nicht über ein altersgemäßes Hintergrundwissen, das ihre hörendenAltersgefährten ganz beiläufig aus Gesprächen oder über Funk und Fernsehen aufnehmen. Deshalbkennen gehörlose Jugendliche viele Zusammenhänge nicht, die bei Hörenden als selbstverständlichvorausgesetzt werden.

Unverständlich und höchst bedauerlich ist, dass das Fach Kunst, was die Kreativität und denIdeenreichtum der Schülerinnen und Schüler fördert und für die besondere Ausdrucksfähigkeit derHörgeschädigten einen wichtigen Baustein darstellt, aus der Stundentafel gestrichen wurde. DieSchülerfirma versucht, auch dafür einen adäquaten Ersatz zu bieten.

Das sehr offen gehaltene Unterrichtsprojekt stärkte die Schüler in ihrem Selbstbewusstsein und ließsie ihre eigenen Kompetenzen erfahren, entwickeln und ausbauen. Sie konnten zunehmend eigeneStärken erkennen, die Hörende in diesem Maße nicht haben – mit dem Ergebnis, dass sie sich immermehr zutrauen, aus ihrer „Isolation“ geraden Hauptes herauszugehen und selbstverantwortlich zuagieren.

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ANLAGE 9: Gründungsvertrag

Vereinbarung zur Gründung einer Schülerfirma

zwischen dem Privaten Förderzentrum für Hörgeschädigte vertreten durch Herrn Bayerlein(Rektor)und der Schülerfirma S.o.f.a Schülerfirma GmbH vertreten durch Herrn Eldin Music(Geschäftsführer)

Inhalt und Grundsätze

Die Vereinbarung regelt das Innenverhältnis zwischen der Schule und der Schülerfirma im Rahmen derDurchführung des Projektes. Die Gründung und Betreibung der Schülerfirma ist ein von der Schuleund der Schulkonferenz befürwortetes Projekt, das über einen Zeitraum von mindestens einemSchuljahr durchgeführt wird.

Das Projekt zielt neben einer Orientierung der beteiligten Schüler/innen auf Ausbildung und Berufinsbesondere auf die Entwicklung von Eigeninitiative, Eigenverantwortung und unternehmerischemHandeln.

Vereinbarung

1.Die Schülerfirma wird in weitestgehender Verantwortung der beteiligten Schüler betrieben. AlsAnsprechpartner steht den Schülern in beratender und unterstützender Funktion Frau Evelyn Uedingzur Verfügung.

2. Die beteiligten Schüler informieren ihre Eltern über ihre Mitarbeit in der Schülerfirma.

3. Der Schülerfirma erhält folgende Räumlichkeiten zur mietfreien, zweckgebundenen und weitgehendeigenverantwortlichen Nutzung: Klassenzimmer, ggf. Computerraum. Der Schülerfirma (demGeschäftsführer) wird in Absprache mit Frau Ueding ein Schlüssel übergeben. Die Reinigung dergenannten Räumlichkeiten erfolgt durch die Schülerfirma.

4. Die Schülerfirma richtet ein eigenes Girokonto ein, zu dem grundsätzlich Herr Eldin Music (Schüler)sowie Frau Evelyn Ueding (Lehrer) gemeinsam zugangsberechtigt sind. Für das Konto wird kein Dispo-Kredit beantragt.

5. Über die o.g. Unterstützung hinaus stellt die Schule der Schülerfirma keine finanziellen Mittel zurVerfügung.

6. Die Geschäftsführung der Schülerfirma ist berechtigt, Geschäfte und Verträge mit einem jährlichenGesamtumsatz bis zu einer maximalen Höhe von 60.000 DM abzuschließen. Der Umsatz muss durchein gewissenhaft zu führendes Kassenbuch nachweisbar sein.

7. Die Schülerfirma macht bei allen Geschäften und Verträgen ihren Partnern gegenüber deutlich, dasses sich um eine Schüler-Firma und damit um ein Projekt der Schule handelt.

8. Die Schule stellt allen Schülern, die mindestens 12 Monate in der Schülerfirma tätig waren, einZertifikat über ihre Teilnahme aus.

9. Die Vereinbarung wird für unbefristete Zeit geschlossen und endet, wenn zwei Monate zuvor imgegenseitigen Einverständnis die Beendigung des Projektes vereinbart worden ist.

Datum: ____________________________

__________________________________ ____________________________(Schulleiter) (Geschäftsführer)

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ANLAGE 10: ARBEITSVERTRAG

ARBEITSVERTAG

zwischen:

Schülerfirma ................................................................................

und:

Mitarbeiter.......................................... Klasse...........................

1.Beginn des ArbeitsverhältnissesDas Arbeitsverhältnis beginnt am .............. Die Probezeit beträgt ..... Wochen.

2. ArbeitsleistungDer Arbeitnehmer wird als/für ................................................................ angestellt.Der Arbeitnehmer ist verpflichtet, Aufgaben der Schülerfirma pünktlich und ordentlich zu erledigen.Wenn die Erledigung von Aufgaben nicht rechtzeitig und ordentlich erfolgt, der Firma Schadenentsteht und / oder das Arbeitsklima beeinträchtigt wird, erhält der Verursacher Verwarnungen bzw.Abmahnungen. Die Arbeitsleistung fließt in die AWT-Note ein. Freiwillige, außerschulischeArbeitsleistungen fließen positiv in die AWT-Note ein.

3.VergütungAlle Mitarbeiter der Schülerfirma werden, wenn Gewinn entsteht, am Ende eines Geschäftsjahres bzw.zu gegebenem Zeitpunkt (z.B. Klassenfahrten) daran beteiligt. (z.B. durch Prämienzahlung,gemeinsame Unternehmung, Klassenfahrten,etc.). Dies erfolgt in Absprache zwischen derKlassenleitung und dem Geschäftsführer.

4. Verwarnungen / AbmahnungenWird ein vereinbarter Auftragstermin nicht eingehalten oder der Mitarbeiter fehlt unentschuldigt beiFirmensitzungen oder anderen Veranstaltungen gibt es eine Verwarnung, die schriftlich vermerkt wird.Nach zwei Verwarnungen folgt die Abmahnung. Nach drei Abmahnungen erfolgt die Kündigung. Diesbedeutet in AWT die Teilnote ungenügend.

5. Urlaub / BeurlaubungenDer Urlaub für die Mitarbeiter ist während der gesetzlichen Ferien- und Feiertage. Beurlaubungen sindnach Absprache mit der Klassenleitung möglich.

6. NebenbeschäftigungenNebenbeschäftigungen sind erlaubt, sofern sie der Schülerfirma nicht schaden.

7. KündigungDer Ausstieg aus der Firma erfolgt über eine schriftliche Kündigung beim Geschäftsführer. DieKündigungsfrist beträgt vier Wochen.

Datum ................................................

........................................ ..............................................Unterschrift Mitarbeiter Unterschrift Geschäftsführer

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Businessplan

ANLAGE 11: BEISPIELRECHNUNG

Bamb

Kundennummer Rech

Laut Bestellung vom erlauben wir uns zu berechnen:

Bezeichnung EinzelpreisFingeralphabetskarte 0,50 €

„Flinke Finger“ 4,00 €

„Sich unterhalten in Gebärdensprache“ (Heft) 3,00 €

„Sich unterhalten in Gebärdensprache“ (CD-ROM) 6,00 €

„Vom schlafenden Apfel“, Animation, Kurzfilm (CD-ROM) 6,00 €

„Der Metallhai“, Animation, Kurzfilm (CD-ROM) 6,00 €

„Karlswelt“, Animation, Kurzfilm (DVD) 8,00 €

„Rosarah“, Kurzspielfilm (DVD) 8,00 €

„ARISCH Zweiter Klasse – Gehörlos im Dritten Reich“(Doku, 45“, DVD) 20,00 €

Porto und Verpackung €

Rechnungsbetrag

Betrag zahlbar sofort nach Erhalt der Rechnung ohne Abzug.

Vielen Dank für den Auftrag und viel Spaß mit unseren Produkten.

(Hier unten steht dann noch die Bankverbindung)

S.o.f.a Schülerfirma GmbH(sign.objects.for all)

Von-Lerchenfeld-Schule,Oberer Stephansberg 44, 96049 Bamberg

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ANLAGE 12: BUCHHALTUNG (BEISPIEL)

Monat: Oktober

Kasse BankÜbertrag Vormonat 7,02€ 35€

Datum BelegNr.

+ - Beschreibung + -

01.10.2008 - 7,54 Versandmaterial

02.10.2008 A02 7,10 Porto

02.10.2008 E2 3,00 1xDGS

02.10.2008 E1 1,00 2xFa

02.10.2008 161 Verkauf: Filme 40,0002.10.2008 162 Verkauf: DGS 12,0002.10.2008 163 Arisch 23,0002.10.2008 164 Arisch 23,0003.10.2008 E3 3,50 1xFa, 1x Fa-Heft

03.10.2008 E3 1.50 Spende

04.10.2008 A0 200DVDsbedruckbar 36,8007.10.2008 A03 5,80 Porto

07.10.2008 A06 8x50 DVD bedruckbar 36,8008.10.2008 A05 100 Jewel-Case 26,7008.10.2008 165 Arisch 22,0010.10.2008 166 3Filme 39,0010.10.2008 A04 7,65 Porto

31.10.2008 A6 1,45 Porto

Summe 16,02 29.54 194€ 100,30€

Gewinn Kasse -13,52Gewinn Bank 93,70Gewinn Total

Übertrag Neu KASSE BANK-13,52 93,70