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Körper - Sinneseindrücke EXPERIMENT: DAS LOCH IN DER HAND In diesem wirst du ein Loch in deiner Hand sehen Diese Materialien brauchst du: nur ein Blatt Papier Experiment: 1. Rolle das Blatt Papier, so dass du ein langes schmales Rohr erhältst. 2. Sieh mit dem rechten Auge durch dein Papierrohr. 3. Dein linkes Auge muss geöffnet bleiben! 4. Halte deine geöffnete linke Hand dicht neben das Papierrohr und warte ein paar Sekunden ab. Was passiert? Nach ein paar Sekunden wirst du sehen, wie ein Loch scheinbar mitten durch deine linke Hand hindurchführt. Warum? Jedes deiner Augen nimmt jeweils ein Bild war. Da du zwei Augen hast, siehst du also auch zwei Bilder. Dein Gehirn setzt nun diese beiden Bilder zu einem Bild zusammen. Dies ist auch der Grund für unser Räumliches Sehen. Räumliches Sehen bedeutet, dass wir Dinge, die sich weiter weg befinden, von Dingen, die sich näher dran befinden, unterscheiden können. In diesem Experiment passiert Folgendes: dein linkes Auge sieht ganz normal die Umgebung. Dein rechtes Auge sieht die Umgebung durch das Papierrohr. Diese beiden Bilder ergeben dann in deinem Gehirn ein Bild, nämlich das Bild von dem Loch in 1 Leseakademie 2019 MINT in Bibliotheken - Berge versetzen und Tornados erforschen

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Körper - Sinneseindrücke

EXPERIMENT: DAS LOCH IN DER HAND

In diesem wirst du ein Loch in deiner Hand sehen

Diese Materialien brauchst du:

• nur ein Blatt Papier

Experiment:

1. Rolle das Blatt Papier, so dass du ein langes schmales Rohr erhältst.

2. Sieh mit dem rechten Auge durch dein Papierrohr. 3. Dein linkes Auge muss geöffnet bleiben!4. Halte deine geöffnete linke Hand dicht neben das

Papierrohr und warte ein paar Sekunden ab.

Was passiert?

Nach ein paar Sekunden wirst du sehen, wie ein Loch scheinbar mitten durch deine linke Hand hindurchführt.

Warum?

Jedes deiner Augen nimmt jeweils ein Bild war. Da du zwei Augen hast, siehst du also auch zwei Bilder. Dein Gehirn setzt nun diese beiden Bilder zu einem Bild zusammen. Dies ist auch der Grund für unser Räumliches Sehen. Räumliches Sehen bedeutet, dass wir Dinge, die sich weiter weg befinden, von Dingen, die sich näher dran befinden, unterscheiden können. In diesem Experiment passiert Folgendes: dein linkes Auge sieht ganz normal die Umgebung. Dein rechtes Auge sieht die Umgebung durch das Papierrohr. Diese beiden Bilder ergeben dann in deinem Gehirn ein Bild, nämlich das Bild von dem Loch in deiner linken Hand! Der Versuch funktioniert also nicht, wenn du dein linkes Auge schließt.

EXPERIMENT: FALSCHE REIZE

Heiß oder kalt oder mittel? Spiele deinem Gehirn mal einen Streich.

Diese Materialien braucht ihr:

1 Schüssel mit heißem Wasser, aber nicht zu heiß! 1 Schüssel mit ganz kaltem Wasser 1 Schüssel mit lauwarmem Wasser

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Experiment:

1. Tauche eine Hand in das heiße Wasser, die andere in das kalte - mindestens eine Minute lang.

2. Danach legst du beide Hände in die Schüssel mit dem lauwarmen Wasser.

Das passiert:

Obwohl beide Hände in ein und derselben Schüssel liegen, kommt es dir vor, als würde eine Hand in heißem, die andere in kaltem Wasser stecken! Das liegt daran, dass sich deine Hände an die beiden sehr unterschiedlichen Wassertemperaturen in den äußeren Schüsseln gewöhnt hatten. Beim Eintauchen in das lauwarme Wasser leiten deine Sinnesorgane deshalb ganz verschiedene Reize an dein Gehirn weiter.

Quelle: http://www.labbe.de/zzzebra/index.asp?themaid=545&titelid=3434

EXPERIMENT: DUFTBALLONS

In diesem Versuch wird der Diffusionsprozess von Duftstoffen durch eine Membran untersucht. Aus der Küche bekannte Düfte diffundieren durch das Gummi aus einem Luftballon. Somit kann auch die Bewegung von Gasteilchen nachvollzogen werden. Gerüche kriechen durch die kleinste Ritze. Das kann man mit einigen Luftballons ausprobieren.

Das braucht ihr:

• Kleine Luftballons oder Wasserballons• Teelöffel oder Trichter• Stark riechende Dinge: z.B. Vanille oder Vanillezucker, Knoblauchgranulat, Nelken (gemahlen), Kaffeepulver, Zimt, stark duftende Kräuter, Muskatnuss, Anis

Und so wird es gemacht:

1. Fülle in jeden Luftballon mit dem Teelöffel oder Trichter ein wenig von der stark riechenden Substanz.

2. Blase den Ballon auf und verknote ihn.

Hab ein bisschen Geduld. Am Anfang riechen die Luftballons nur nach Gummi. Doch was passiert dann?

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Die Düfte diffundieren und Deine Nase nimmt sie wahr. Alle Dinge bestehen aus winzigen Teilchen, die man Moleküle nennt. Duftmoleküle sind superwinzig. Die Moleküle einer Ballonhaut sind dagegen ziemlich groß. Groß genug, dass Düfte hindurchkommen können. EXPERIMENT: WIE ENTSTEHT EIN PUPS?

Alle wissen: Wer isst, pupst auch. Nicht immer, aber immer wieder mal. Wie kommt das?

Diese Materialien braucht ihr:

Küchenmesser / Schälmesser Schneidebrett optional: Trichter zum Einfüllen von Flüssigkeiten etwa 500 g Bioabfälle etwa 500 ml Flüssigkeit zum Auffüllen (Wasser, Soßen, alte Getränke ...) 1 Esslöffel Komposterde oder Waldboden (keine sterilisierte Blumenerde!) 1 Brühwürfel (kann entfallen, wenn die Speisereste sehr salzhaltig waren) 1 leere Flasche (gasdichte Mehrwegflaschen, z. B. Mineralwasser 0,75 Liter) 1 Luftballon (vor dem Verschließen der Flasche einmal aufpusten!)

Experiment:

1. zerkleinerte Essensreste in ein Gefäß füllen (mindestens so klein schneiden, dass sie in die Flaschenöffnung passen; mindestens ¾ voll)

2. mit Komposterde „impfen“ (Komposterde versorgt den Ansatz mit Bakterien, Brühwürfel stellt den Bakterien Mineralien zur Verfügung und schützt sie vor Schimmel)

3. feucht halten (warmes Wasser einfüllen, oben ca. 5 cm Luft lassen)

4. Luftballon über Flaschenhals stülpen (vorher einmal aufblasen, damit die Spannung etwas rausgeht)

5. Das passiert:Das gibt Blähungen: Der Ballon füllt sich mit Gasen, wie der Darm beim Verdauen. Bei luftdichtem Verschluss (und der richtigen Erde) wird die Gasproduktion schon nach kurzer Zeit sichtbar! Der Ballon beginnt sich zu füllen.

Quelle: https://www.little-lab.de/naturwissenschaftliche-experimente-fuer-kinder/kindergeburtstag-in-muenchen/

EXPERIMENT: DIE SINNE TÄUSCHEN

Wetten, dass du einen Apfel nicht von einer Karotte oder von Sellerie unterscheiden kannst? Probiere es doch auch einmal mit deinen Freunden.

Diese Materialien braucht ihr: 1 Apfel 1 Sellerieknolle

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1 Karotte 1 Tuch zum Verbinden der Augen 1 Wäscheklammer für die Nase

Experiment:1. Putze die Karotte, schäle die Sellerieknolle

und den Apfel und schneide alle drei in gleich große Würfelchen.

2. Der Erste lässt sich die Augen verbinden und klemmt sich die Wäscheklammer auf die Nase.

3. Lege ihm einen der Würfel auf die Zunge und er muss erraten, was er isst.

4. Und tatsächlich: Kaum jemand kann definieren, was er da im Mund hat. Gelächter ist bei diesem Experiment vorprogrammiert. Warum aber können wir so unterschiedliche Sachen nicht unterscheiden?

Das passiert:

Unsere Zunge erkennt nur Süßes, Salziges, Saures und Bitteres, in diesem Fall kann sie uns nicht helfen. Der Geruchssinn ist durch die Klammer auf der Nase ausgeschaltet und die Augen durch das Tuch. Keiner unserer Sinne kann uns also sagen, was wir essen. Wir haben es sogar mit einer Zwiebel probiert. Nicht mal die Zwiebel konnten wir von dem Apfel unterscheiden. Wir haben dann doch noch etwas zum Unterscheiden der Lebensmittel gefunden: das eine ist fester, das andere weicher zu kauen, aber das musst du deinen Freunden ja nicht gleich verraten.

Quelle: http://www.labbe.de/zzzebra/index.asp?themaid=545&titelid=3476

EXPERIMENT: WAS SPÜRST DU ODER WIE GENAU IST DEIN TASTSINN?

Du brauchst:

3 Bleistifte oder Strohhalme Eine Versuchsperson Ein Tuch zum Verbinden der Augen

Experiment:

1. Verbinde Deiner Versuchsperson die Augen2. Streiche mit den Bleistiften (Strohhalmen) vorsichtig über die Haut deiner

Versuchsperson, und zwar einmal mit einer, einmal mit beiden Spitzen. Teste verschiedene Körperstellen, zum Beispiel die Handfläche, den Ellbogen, die Lippe, den Fuß, die Wange oder den Rücken.

3. Kann deine Versuchsperson jedes Mal korrekt sagen, ob du sie mit einer oder zwei Spitzen berührt hast? Und du selbst?

Das passiert:

Der Tastsinn ist an verschiedenen Körperstellen unterschiedlich stark ausgeprägt. An den Fingerspitzen, Fußsohlen oder auf der Zunge ist der Tastsinn enorm wichtig für uns, und es sind dort sehr viele Rezeptoren (kleine "Sensoren") für Druck und Schmerz auf engem Raum

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vorhanden. Deshalb können zwei Reize bereits voneinander unterschieden werden, wenn sie weniger als einen Millimeter Abstand haben (z.B. auf der Zunge). Am Rücken hingegen liegen die Rezeptoren viel weiter auseinander, und der Mindestabstand beträgt 6–7mm.

EXPERIMENT: AUS EINS MACH ZWEI

Du brauchst: Einen Stift

So wird's gemacht:

Kreuze Zeigefinger und Mittelfinger und klemme einen Bleistift dazwischen.

Schließe die Augen und bewege mit der anderen Hand den Bleistift auf und ab.

Wie viele Bleistifte spürst du?

Das passiert:

Kaum verändern wir unsere gewohnte Fingerhaltung, lässt sich der Tastsinn täuschen! Ein einzelner Bleistift kann normalerweise nicht gleichzeitig den Zeigefinger UND den Mittelfinger "außen" berühren. Unser Gehirn hat sich diese Erfahrung eingeprägt. Deshalb wird ein solcher Berührungsreiz bei geschlossenen Augen automatisch als "zwei Gegenstände" interpretiert. Nur wenn wir die Augen öffnen und sehen, was zwischen den verschränkten Fingern tatsächlich geschieht, verschwindet der Eindruck.

Quelle: https://m.simplyscience.ch/kids-experimente-koerper-gesundheit/articles/drei-kleine-tastsinn-experimente.html

EXPERIMENT: TRICKSE DEINE HÄNDE AUS

Du brauchst:

Ein glattes Tablett o. Ä. Ein Stück Papier Ein Stück Teppich

Experiment:

1. Reibe gleichzeitig 30 Sekunden lang mit deiner linken Hand über das Tablett und mit Deiner rechten über den Teppich

2. Jetzt reibe mit beiden Händen gleichzeitig über das Papier in der Mitte3. Mit der linken Hand fühlt sich das Papier wahrscheinlich rauer an als mit der rechten.

Warum?

Deine rechte Hand hat sich daran gewöhnt, dass der Teppich rau ist. Der Tastsinn reagiert nicht mehr so empfindlich. Mit deinem Gehör passiert Ähnliches. Menschen, die z.B. in die Nähe eines Flughafens ziehen, können nachts zuerst kaum schlafen. Nach einigen Tagen gewöhnen sie sich an den Fluglärm und schlafen rasch ein.

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Und ähnlich ist es mit Gerüchen, auch daran gewöhnt sich Deine Nase. Quelle: Superforscher, DK

EXPERIMENT: SCHALLGESCHWINDIGKEIT UND SIMULATION VON GLOCKENKLANG

Die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Wellen hängt vom Medium ab, durch das sie laufen. In jedem Medium - ob fest, flüssig oder gasförmig - wandert die Welle mit einer charakteristischen Geschwindigkeit. Diese Geschwindigkeit hängt von der Dichte, Druck und der Temperatur des Mediums ab. In kalter Luft etwa läuft der Schall langsamer als in warmer Luft. In 20° Celsius warmem Wasser wandert der Schall mit einer Geschwindigkeit von ca. 1480 Metern pro Sekunde und ist damit mehr als viermal schneller als Luft. Das hilft z.B. Delfinen, sie sind blitzschnelle Raubtiere. Beim Jagen orten sie ihre Beute über ein Echoortungssystem. Auch Fledermäuse nutzen die Echoortung zur Jagd von Insekten und zur räumlichen Orientierung. Im Versuch lässt sich Ausbreitung von Schallwellen in Luft nachvollziehen.

Diese Materialien braucht ihr:

Ca. 1 Meter Bindfaden oder Wollfaden

2 Löffel aus Metall

Tischkante.

Experiment:

1. Befestige einen Löffel in der Mitte des Fadens.

2. Die Enden wickelst Du um Deine beiden Zeigefinger.

3. Die Finger steckst Du Dir in die Ohren.

4. Schlage nun den frei herabhängenden Löffel an der Tischkannte an. Der Ton, den Du hörst ist glockenhell und sehr deutlich.

5. Binde nun die beiden Löffel am Stiel so zusammen, dass sie mit ihren runden Seiten aufeinanderschlagen können. Auf jeder Seite sollen etwa 50cm Schnur übrigbleiben.

6. Mach an jedes Ende der Schnur eine Schlaufe und steck deine Zeigefinger durch die Schlaufen

7. Steck die Zeigefinger in deine Ohren, beug dich leicht nach vorne und lass die Löffel frei schwingen. Du wirst abgefahrene Töne hören – wie Kuhglocken!

Das passiert:

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Beim Experiment mit einem Löffel überträgt der Bindfaden die Schallwellen besser als Luft. Deshalb hörst Du sie so gut.

Bei den beiden Löffeln kommt die Eigenschwingung oder Eigenfrequenz der Löffel hinzu. Und man nimmt diesen Ton besonders voll wahr, da der Schall über den Faden direkt zum Finger geleitet wird, wie bei einem Dosentelefon. Hier kommen dann zwei Effekte ins Spiel: Einmal überträgt der Finger einen Teil der Schwingung an den Schädelknochen, der sehr gut Schall leitet (Körperschall) und zum anderen wirken die Finger in den Ohren wie In-Ear-Kopfhörer. Letztere haben genau dann einen tollen Klang, wenn sie dicht nach außen Abschließen. Schall ist nämlich eine Druckschwankung in der Luft, und wenn der Finger (oder der In-Ear-Kopfhörer) das Ohr komplett verschließt, muss nur ein sehr kleines Luftvolumen angeregt werden, und die Energie der Schwingung kann auch nicht nach außen entweichen.

Quelle: Super Forscher. Geniale Ideen und einfache Experimente, Dorling Kindersley

Überlegen Sie mit den Kindern, womit sich alternativ Töne erzeugen lassen, die wir hören. Mit der Ballonsirene, der Flaschenorgel oder den singenden Gläsern.

EXPERIMENT: ZÄHNE PUTZEN

Zahngesundheit ist zugleich Voraussetzung und Ergebnis einer gesunden Ernährung. Oft erhalten Kinder den Hinweis: „Putz deine Zähne, sonst bekommen sie Löcher!“ Was aber passiert mit den Zähnen, wenn wir gesundes Obst essen oder Fruchtsaft trinken?

„Süßes macht die Zähne kaputt!“ heißt es häufig. Aber nicht nur Süßes greift die Zähne an, sondern beispielsweise auch die Säure in Obst und Fruchtsäften.

Diese Materialien braucht ihr:

Kleiner Spiegel Fluoridgel Mind. 2 braune Eier 2 Trinkgläser Wasser Kristalline Zitronensäure (aus Supermarkt oder

Apotheke) o. Zitronensaft Wasserfester Stift 1 Löffel Handtuch/Küchenpapier

Kennen die Kinder das „Wackelzahn“-Buch oder die Geschichte vom kleinen Bären, der sich zum ersten Mal die Zähne putzen soll? Ermutigen Sie die Kinder, ihre Erfahrungen und Meinungen zum Zähneputzen auszutauschen. Mit Hilfe eines Spiegels können die Kinder ihre Zähne genau betrachten: Wie viele Zähne haben sie im Mund? Sind es noch die Milchzähne oder schon die bleibenden Zähne? Unterscheiden sich die Zähne voneinander? Was essen die Kinder? Trinken sie gerne und oft über den Tag verteilt Fruchtsäfte oder zuckerhaltige Getränke? Wann essen sie Süßes und wann putzen sie sich die Zähne? Insbesondere Säuren

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greifen den Zahnschmelz, die Schutzhülle unserer Zähne, an. Die Eierschale ist ein gutes Modell, um zu veranschaulichen, was passiert, wenn die Säure auf den Zahnschmelz trifft.

Experiment:

1. Füll zwei Gläser etwa halbvoll mit klarem Wasser.

2. Mische in eines der Gläser ca. 1 TL kristalline Zitronensäure oder ca. 2-3 TL Zitronensaft. Dieses Glas sollte gekennzeichnet werden.

3. Auf einem Ei markieren die Kinder mit dem Stift eine Fläche, bestreichen diese mit dem Fluoridgel und legen das Ei dann in das Glas mit der Zitronen-Wasser-Lösung.

4. Das zweite Ei legen die Kinder in das Glas mit dem klaren Wasser. Beobachtet und beschreibt, was passiert. Dazu können die Lupen verwendet werden.

Das passiert:

Das Bestreichen des Eies mit dem Fluoridgel ist im weitesten Sinn mit dem Zähneputzen vergleichbar: Mit der Zahnbürste entfernen wir nicht nur Speisereste von den Zähnen und aus den Zahnzwischenräumen, sondern tragen auch schützendes Fluorid auf die Zähne auf. An den unbehandelten Stellen des Eies in der Wasser-Säure-Lösung bilden sich innerhalb kurzer Zeit viele winzige Gasblasen, die nach einiger Zeit nach oben steigen. Diese zeigen an, dass eine Reaktion der Säure mit Stoffen aus der Eierschale stattfindet. An der Stelle der Eierschale, auf die das Fluoridgel aufgetragen wurde, bilden sich erst später und wesentlich weniger Blasen. Je länger das Ei in der säurehaltigen Lösung bleibt, desto mehr zersetzt sich die Schale. An dem Ei das im klarem Wasser liegt, sind keine Reaktionen zu beobachten, es bilden sich keine neuen Blasen.

Weiterforschen

Nachdem das Ei mindestens 10 Minuten in der Wasser-Säure-Lösung gelegen hat, nehmen die Kinder es mit Hilfe des Löffels heraus und trocknen es behutsam ab. Was können die Kinder beobachten, wenn sie nun mit den Borsten der Zahnbürste über die Eischale streichen? Weisen Sie die Kinder in diesem Zusammenhang darauf hin, sich die Borstenspitzen der Zahnbürste genau anzuschauen: Diese sind von der braunen Eierschale etwas braun gefärbt. Die Säure hat die Schale angegriffen und die Zahnbürste hat nun die obere Schicht der Schale abgerieben.

Der Hintergrund

Der Zahnschmelz stellt die äußerste Schicht des Zahns dar und setzt sich aus Mineralstoffen (Calcium, Magnesium, Phosphor, Natrium) und Carbonat zusammen sowie aus Eiweißen und Fetten. In einem ständigen Kreislauf werden aus dem Zahnschmelz Mineralien herausgelöst (Demineralisierung) und wieder eingebaut (Remineralisierung). Kommt der Zahnschmelz in Kontakt mit Säuren, verläuft die Demineralisierung schneller als die Remineralisierung. Über Monate und Jahre entstehen dadurch Erosionen, der Zahnschmelz wird dünner und ist weniger widerstandsfähig. Quelle:

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https://www.haus-der-kleinen-forscher.de/de/praxisanregungen/experimente-themen/gesundheit/experiment/sauer-ist-nicht-immer-lustig/

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