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»<>\ Brem^Pflege Initiative ....' Zweite Vereinbarung der Bremer Pflegelnitiative gegen den Fachkräftemangel Präambel Die Pafl:ner der Bremer Pflegelnitiative haben es sich zum Ziel gesetzt, dem Fachkräftemangel in der Pflege im Land Bremen aktiv entgegenzuwirken. Sie arbeiten unter dem gemeinsamen Ziel zusammen, die qualitativ hochwertige und bedarfs- gerechte Pflegelandschaft im Land Bremen zu erhalten und demografiefest weiterzuentwickeln. Sie setzen sich dafür ein, die Attraktivität der Pflegeberufe zu steigern, das öffentliche Bewusst- sein für die Fragen der Pflege und Pflegeausbildung zu schärfen und die Bedingungen, unter denen Pflege und Pflegeausbildung geleistet werden, im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu ver- bessern. Unterzeichner Die Partner, die sich in der Bremer Pflegelnitiative zusammengeschlossen haben, sind . Senatorin für Soziales, Jugend, Frauen, Integration und Sport . Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Verbraucherschutz . Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen . Senatorinfür Kinder und Bildung . Magistrat der Stadt Bremerhaven . Agentur für Arbeit Bremen und Bremerhaven . Jobcenter Bremen und Jobcenter Bremerhaven . Altenpflegeschulen im Land Bremen . Arbeitnehmerkammer Bremen . Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V., Landesgruppe Bre- men/Bremerhaven . Krankenhausgesellschaft der Freien Hansestadt Bremen e.V. und Krankenpflegeschulen im Land Bremen . Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege Bremen e.V. . Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe behinderter Menschen Bremen e.V. . Unternehmensverbände im Lande Bremen . Bremer Pflegerat . DGB Bremen-Elbe-Weser . Gesundheitswirtschaft Nordwest . Hochschule Bremen . IQ Netzwerk Bremen . AOK Bremen/Bremerhaven . Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek) . BKK Landesverband Mitte, zugleich für die Knappschaft-Regionaldirektion Hamburg > Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau

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Brem^Pflege Initiative....'

Zweite Vereinbarung derBremer Pflegelnitiative gegen den Fachkräftemangel

Präambel

Die Pafl:ner der Bremer Pflegelnitiative haben es sich zum Ziel gesetzt, dem Fachkräftemangelin der Pflege im Land Bremen aktiv entgegenzuwirken.

Sie arbeiten unter dem gemeinsamen Ziel zusammen, die qualitativ hochwertige und bedarfs-gerechte Pflegelandschaft im Land Bremen zu erhalten und demografiefest weiterzuentwickeln.

Sie setzen sich dafür ein, die Attraktivität der Pflegeberufe zu steigern, das öffentliche Bewusst-sein für die Fragen der Pflege und Pflegeausbildung zu schärfen und die Bedingungen, unterdenen Pflege und Pflegeausbildung geleistet werden, im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu ver-bessern.

Unterzeichner

Die Partner, die sich in der Bremer Pflegelnitiative zusammengeschlossen haben, sind

. Senatorin für Soziales, Jugend, Frauen, Integration und Sport

. Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Verbraucherschutz

. Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen

. Senatorinfür Kinder und Bildung

. Magistrat der Stadt Bremerhaven

. Agentur für Arbeit Bremen und Bremerhaven

. Jobcenter Bremen und Jobcenter Bremerhaven

. Altenpflegeschulen im Land Bremen

. Arbeitnehmerkammer Bremen

. Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V., Landesgruppe Bre-men/Bremerhaven

. Krankenhausgesellschaft der Freien Hansestadt Bremen e.V.und Krankenpflegeschulen im Land Bremen

. Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege Bremen e.V.

. Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe behinderter Menschen Bremen e.V.

. Unternehmensverbände im Lande Bremen

. Bremer Pflegerat

. DGB Bremen-Elbe-Weser

. Gesundheitswirtschaft Nordwest

. Hochschule Bremen

. IQ Netzwerk Bremen

. AOK Bremen/Bremerhaven

. Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek)

. BKK Landesverband Mitte, zugleich für die Knappschaft-Regionaldirektion Hamburg> Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau

Initiative

Universität Bremen

Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft, Bezirk Bremen-NordniedersachsenVerbund arbeitsmarktpolitischer Dienstleister in Bremen (VaDiB)

Die Vereinbarung

Die Unterzeichnenden haben sich auf eine zweite Vereinbarung zur Bremer Pflegelnitiative ge-gen den Fachkräftemangel verständigt. Die erste Vereinbarung aus dem Jahr 2012 wird damitabgelöst. Die erfolgreiche Arbeit der Pflegelnitiative wird fortgesetzt. In vielen Feldern wurdenFortschritte erzielt und gemeinsame Ziele konkret umgesetzt. Die Kommunikation und der Dia-log zwischen den Partnern haben zu einem besseren gegenseitigen Verständnis und gemeinsa-men Lösungen geführt. Die Herausforderungen des demografischen Wandels erfordern jetzteine Neujustierung der Arbeit und der Strukturen der Bremer Pflegelnitiative.

Im Bewusstsein, dass weitere Anstrengungen erforderlich sind, schließen wir eine aktualisierteVereinbarung ab.

Die Partner bekräftigen, im Sinne der ersten Vereinbarung miteinander weiterarbeiten zu wol-len. Ziel der Bremer Pflegelnitiative ist es, dem Fachkräftemangel in der Pflege im Land Bremenaktiv entgegenzuwirken. Auch auf Landes- und Kommunalebene können wirksame Maßnahmeneingeführt oder verstärkt werden. Wir bündeln unsere Kräfte und Möglichkeiten, um bessereGesamtergebnisse zu erzielen.

Zentrale Zielstellungen

Die Partner arbeiten gemeinschaftlich insbesondere an folgenden Zielen:

l) Unterstützende Rahmenbedingungen für gute Pflegearbeit:

. Die Arbeitsbedingungen in der Pflege sind so gestaltet, dass die Beschäftigten gesundund lange in diesem Berufsfeld verbleiben können.

. Den Wünschen von Beschäftigten nach Arbeitszeiterhöhung wird entsprochen, soweitdies möglich ist. Arbeitszeitmodelle und Dienstplangestaltung werden in Zusammenar-beit mit Beschäftigten gestaltet. AufGeschlechtergerechtigkeit und aufaltersgerechteArbeitsbedingungen wird geachtet. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird unter-stützt und gefördert.

. Geeignete Aufstiegs- und Karrieremöglichkeiten und altersgerechte Arbeitsplätze wer-den nach Möglichkeit angeboten.

. Eine Kultur der Wertschätzung spiegelt die Bedeutung der Pflege wider - dazu zähltauch eine angemessene Entlohnung.

. Auch die Nutzung und Schaffung von Wiedereingliederungsangeboten ist eine wichtigeMaßnahme zur Nutzung des möglichen Arbeitskräftereservoirs.

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2) Nachwuchskräfte gewinnen, qualifizierte Ausbildung ermöglichen:

. Die Qualität der Ausbildungen in der Pflege ist gleichermaßen hoch.

. Ein Pflegeberufemonitoring soll die künftigen Pflegebedarfe valide erheben, damit eineangemessene Anzahl an den Schulen ebenso wie bei den Trägern der praktischen Aus-bildung zur Verfügung gestellt werden kann.

. Es liegen geeignete Informationen über Pflegeberufe und -ausbildungen vor. JungeMenschen werden an geeigneten Orten (Schulen, Messen, Internet) über Pflegeberufeinformiert und können in Dialog mit Vertreterinnen und Vertretern der Pflegepraxis tre-ten.

. Alle interessierten Personen, auch Flüchtlingen und anderen Zugewanderten, die in derPflege tätig werden oder eine Ausbildung zur Pflegefachkraft machen wollen, werdenüber Wege zum Ausbildungseinstieg beraten (Potenzialanalyse, Spracherwerb, Allge-meinbildung. Nachholen von Schulabschlüssen). Bei Bedarf werden Anpassungsmaß-nahmen angeboten.

. Die Bildungswege im Bereich der Pflege werden durchlässig und kompetenzbasiert ge-staltet, von der Helfertätigkeit, über die Fachkraft bis zum akademischen Abschluss. DieAusbildungsstruktur ermöglicht die Durchlässigkeit in die nächsthöhere Qualifikations-ebene. Dies gilt auch für Weiterbildungen.

. Dem steigenden Bedarf an akademisch ausgebildeten Pflegepädagogen/innen an denPflegeschulen wird durch passende Studienangebote entsprochen.

. Die Qualität der praktischen Ausbildung wird gesichert, Z.B. durch Sicherstellung derPraxisanleitungen, geeignete Fortbildungen und Sicherstellung der dafür benötigtenStunden.

. Das Angebot der ausbildungsbegleitenden Hilfen nach dem SGB III steht auch Auszubil-denden in betrieblichen Ausbildungen nach dem Altenpflegegesetz zur Verfügung.

. Die geförderte Beratung bei drohendem Ausbildungsabbruch steht auch Auszubilden-den in der Pflege zur Verfügung.

3) Berufsrückkehr ermöglichen, berufliche Weiterbildung fördern:

. Ein Wiedereinstiegsmanagement in den Betrieben und Anpassungsqualifizierungen er-möglichen Pflegekräften die Berufsrückkehr.

. Im Rahmen der Förderung der beruflichen Weiterbildung unterstützen Agentur für Ar-beit und die Jobcenter über die Ausstellung von Bildungsgutscheinen abschlussbezoge-ne Maßnahmen in Pflegeberufen. Dabei liegt der Schwerpunkt in der Beratung auf Ab-Schlüssen mit Fachkraftniveau.

. Die Qualitätssicherung und staatliche Anerkennung neuer Berufsausbildungen ist not-wendig, wo aufgrund struktureller Änderungen neue Berufe generiert werden.

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Initiative^

4) Erweiterte Handlungsautonomie für gute Pflegearbeit:

. Im Sinne einer größeren heilkundlichen Handlungsautonomie sind die Tätigkeitsprofileder Pflegeberufe anzupassen, weil die Notwendigkeit einer Neuverteilungvon Zustän-digkeits- und Verantwortungsbereichen anerkannt ist.

5) Gesellschaftliche Bedeutung der Pflegeberufe:

. Durch Offentlichkeitsarbeit wird das Image der Pflegeberufe weiterverbessert.

Struktur

Damit diese Arbeitsziele erreicht werden können, gibt sich die Pflegelnitiative folgende Struk-tur.

Es wird ein Lenkungsausschuss eingerichtet, hierfür benennen die Unterzeichnenden aus ihrenReihen Mitglieder. Der Lenkungsausschuss wird regelmäßig tagen, organisatorische und grund-sätzliche Fragen bearbeiten und über das Ausrichten öffentlicher Veranstaltungen der BremerPflegelnitiative entscheiden. Er identifiziert auf Grundlage der Rahmenvereinbarung Themenfür Arbeitsgruppen und Projekte und setzt diese ein. Er bereitet eine regelmäßige Sitzung derunterzeichnenden Partner vor, um die geleistete Arbeit zu bilanzieren und Schwerpunkte fürdie folgende Arbeit zu setzten. Entscheidungsorgane sind das Plenum (Versammlung der Unter-Zeichner) und der Lenkungsausschuss. Es gilt das Konsensprinzip.

Die Erörterungen und Empfehlungen der Pflegelnitiative ersetzen nicht die Beschlüsse von je-weils zuständigen Gremien auf Landesebene, können solche aber vorbereiten.

In Abständen werden Veranstaltungen durchgeführt, um die Öffentlichkeit über den aktuellenStand der Diskussion zu informieren.

Nach ca. drei Jahren wird die Vereinbarung überprüft und über eine Aktualisierung, Neuaufstel-lung oder Beendigung der Pflegelnitiative befunden.

Diese Vereinbarung tritt spätestens vier Jahre nach dem Datum der Unterzeichnung außerKraft.

Bremen, 21. Februar 2017

(Jan Fries)- Staatsrat-

lie Senatorin für Soziales, Jugend,Frauen, Integration und Sport

(Prof. Dr. Eva Quante-Brandt)Senatorin für Wissenschaft, Gesund-

heit und Verbraucherschutz

u^(Martin Günthper)

Senator für WirtsctVaft, Arbeitund Häfqh

/-) /

(Dr. Claudia BogedanVSenatorin für Kinder und Bildung

' <^

(Klaus Rösche)Magistrat der Stadt Bremerhaven

(Thomas Klann)Agentur für Arbeit Bremen / Bremer-

haven

(Thorsten SpitJobcenter Bremen

(Friedrich Gruhl)Jobcenter Bremerhaven

Brem^Pflege Initiative

(llona OsterkalTip-Weber)Bremer Pflegerat

v

i/ (Ingo Schierenb'eck)Arbeitnehmerkammer Bremen

^(Dr. Angela Sallermann)

Altenpflegeschulen im Land Bremen,Schulverbund

' (Heiko AckermanriyKrankenhausgesellschaft der FreienHansestadt Bremen e.V. und Kran-kenpflegeschulen im Land Bremen

k^^Q U^^\(Dr. Arnold Knigge)'

Landesarbeitsgemeinschaft der FreienWohlfahrtspflege Bremen e.V.

(DietefSjfegmann)LandesarbeitsgeffieinschaftSelbsthil-fe behinderter Menschen Bremen e.V.

^7,^(Sven Bayer)

Bundesverband privater Anbietersozialer Dienste e.V., Landesgruppe

Bremen / Bremerhaven

nitiative

(Cornelius Neumann-Redlin)Unternehmensverbände im Lande

Bremen e.V.

TPeter Härtl)Verbund arbeitsmarktpolitischerDienstleister in Bremen (VadiB)

<7)(Aneftet)ürii

DGB Bremen-Elbe-Weserürir

^n^c %-^0(Komelia Knirfper)

Vereinte Dienstleistungs-gewerkschaft (ver.di)

(Dr/Sonya Dase)IQ Netzwerk Bremen

(Sarah Marquardt)Gesundheitswirtschaft

Nordwest e.V.

(Prof.'ür. Ingrid Darmann-Finck)Universität Bremen

(Prof.vDcJ\dafthias Zündel)Hochschule Bremen

BremeXPfJeae Initiative

AOKB'/oggan)/ Bremerhaven

(Kathrin Kerbst)Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek)

g?%%^^

(Stephan Hartmann)'BKKJ^ridesverband Mitte, zugleichf\)r die Knappschaft-Regionaldirektion

Hamburg

(Dell^ffinz)Sozialversich^ri^ig für Landwirtschaft,

Forsteh/und Gartenbau