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Care - Ethik Parteinahme für eine Solidarität sozial arbeitender Menschen mit den Schwächsten, weil es sich lohnt Birgit Koch Diplom-Sozialpädagogin März 2011

Care - Ethik Parteinahme für eine Solidarität sozial arbeitender Menschen mit den Schwächsten, weil es sich lohnt Birgit Koch Diplom-Sozialpädagogin März

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Care - EthikParteinahme für eine Solidarität sozial arbeitender Menschen mit den Schwächsten, weil es sich

lohnt

Birgit Koch Diplom-Sozialpädagogin März 2011

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Das Konzept der Care- Ethik , eine Ethik der Achtsamkeit

schafft eine wunderbare Verbindung und Grundlagefür Sozialpolitik, für Sozialhilfeträger sowie für Sozialpädagogensich wieder darauf zu besinnenwas tatsächlich Gegenstand unseres Handelns ist.

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dass „die Effizienz für das Sozialmanagement kein Maßstab sein kann, schon gar nicht der Höchste. Die soziale Arbeit habe sich nämlich an einer ganz zentralen Frage auszurichten: Was dient der Persönlichkeitsentfaltung des Klienten unter Berücksichtigung des demokratischen Rechts-und Sozialstaatsprinzips am meisten?“

Albrecht Müller-Schöll (in Joachim Merchel, 2009, S.96)

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„Don´t turn away from someone in need.“

sagt Carol Gilligan

Gemeint ist sich zuzuwenden anstatt wegzusehen.

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In der Zuwendung zu den schwächsten Gliedern unserer Gesellschaft,

reflektieren wir das „eigene Angewiesensein“ , „die grundsätzliche menschliche Bezogenheit“

und erzeugen sozialen und humanen Profit.

Es geht um Lebensqualität für alle Mitglieder.

Eine solche Gesellschaft ist Modell in seiner Gesamtheit.

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Die Wirkungen des stattgefundenen sozialen Umbaus sozialpsychiatrischer Einrichtungen wurden noch nicht analysiert und untersucht.

Wer untersucht die Qualität des Systems und seiner Instrumente in der praktischen Anwendung und in seinen Auswirkungen?

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„Der Politik muss bewusst sein, dass durch die Fallzahlsteigerung auch der Finanzbedarf weiter steigt; daran wird auch ein neues System nichts ändern.“

(Albrecht Fritz 2010 in: Wolfgang Trunk, Behindertenhilfe und Sparpolitik)

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Die Verwaltung hat an Bedeutung und Macht gewonnen, sogar im Blick auf die Inhalte.

Ist die Verwaltungszentrierung geeignet die Profizentrierung abzulösen?

Wie anders und besser wird darüber „personenorientiert“ Hilfe geleistet?

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Der Betreute erfährt eine vermeintliche Aufwertung als mündiger Kunde.

Der Faktor Zeit wird häufig kränkend knapp erlebt.

Hilfen werden „personenorientiert“, „zielfixiert“ und „prospektiv“ geplant.

Eine Überbetonung dieser Praxis hat dramatische Folgen im Blick auf Entscheidungen und Finanzen in der gelebten Praxis für Hilfeempfänger und Hilfeleister.

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Im Zweifel versagt der Sozialpädagoge und trägt die Schuld an einer nicht gelingenden Hilfeplanung und erfährt finanziellen Druck von Seiten der Verwaltung.

Beliebt ist auch, der Koproduzent zeigt sich nicht kompetent in der Verwertung seiner Hilfen und verdient sie nicht.

Das ist zynisch ausgedrückt eine vereinfachte Ursachenanalyse mit finanzieller Sanktion unerwünschter Verhaltensweisen.

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Probleme werden zergliedert, um sie besser handhabbar zu machen.

In der Folge geschieht der Verlust einer Gesamtschau.

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Ziele in der Arbeit mit schwerst behinderten Menschen, lassen sich nicht immerzu vereinfachen.

Sie sind komplex und von großer Vielfalt.

Sie sind mehrdeutig in ihrer Festlegung, in ihren Möglichkeiten, in ihren Bewertungen, sowie in ihren Indikatoren und Methoden zu ihrer Erreichung.

Die Erreichung von Zielen bedarf Prozesse der Reifung.

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Gute soziale Arbeit ist ein Zusammenspiel der Beteiligten ohne Überheblichkeit, Angst und Misstrauen.

Zwischen Geldgeber und Leistungserbringer fehlt die Ressourcenorientierung.

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Die Sozialpsychiatrie hat eine erfolgreiche Geschichte durchlaufen in den vergangenen 40 Jahren!

Sie hat sich seitdem permanent gewandelt.

Der soziale Profit ist groß.

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Die Vorstellung von „Zwei Welten“ hält ihren Einzug und verändert Wertvorstellungen und Einschätzungen von sozialen Problemen.

Die Welt der Behinderten rangiert neben der Welt der normalen Nichtbehinderten.

Das Eingliederungsprinzip erfährt eine begriffliche Verkürzung auf ein „Input- Prinzip“.

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Wir sind in der Konsequenz mehr denn je dazu aufgefordert die Betroffenen zu hören und achtsam zu sein, um eine gute und gerechte Planung für seelisch kranke Menschen durchführen zu können.

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Schafft die „Zwei- Welten- Theorie“ damit genau das

Gegenteil von sozialer Teilhabe?

Provokant gefragt

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„Don´t turn away from someone in need.“

sagt Carol Gilligan

Gemeint ist sich zuzuwenden anstatt wegzusehen.