76
Architektur, Gestaltung und Bauingenieurwesen carte blanche 16 Köln∙ Nordrhein-Westfalen Dozentenreise Mai 2010

carte blanche 16, Koeln

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Dozentenreise Mai 2010

Citation preview

Page 1: carte blanche 16, Koeln

1

Architektur, Gestaltungund Bauingenieurwesen

carte blanche16

Köln ∙ Nordrhein-Westfalen Dozentenreise Mai 2010

Page 2: carte blanche 16, Koeln

cb 16Diese Publikation ergänzt das Fotobuch der Dozentenreise »Starke Räume im Rheinland« im Mai 2010. Während dort die persönliche Betrachtung im Vorgergrund steht, folgt diese Dokumentation dem chronologischen Ablauf der Reise. Alle Stationen unser (Pilger–) Reise sind festgehalten und mit Text und Bild dokumentiert.Einige der Texte stammen aus Wikipedia, der Redaktor hat sie mit »copy & paste« übernommen. Die Lagepläne und Grundrisse wurden der Reisebroschüre von Silvia Ruoss und Lorenzo Giuliani entnom-men (ZHAW). Die Bilder sind dem Fundus des Fotobuchs entnommen und mit eigenen Reisefotos ergänzt. Wo eigene Bilder fehlten, wurden sie mit Fotos aus dem riesigen Fundus des Internets er-gänzt, das Copyright bleibt bei den Urhebern. Die Broschüre ist für den internen Gebrauch an der Hochschule gedacht und verfolgt keinerlei kommerzielle Zwecke.

Toni WinigerZürich, September 2010/2014

Page 3: carte blanche 16, Koeln

Köln ∙ Nordrhein-Westfalen Dozentenreise Mai 2010

Page 4: carte blanche 16, Koeln

2

Fotobuch Dozentenreise Starke Räume im RheinlandDozentenreise vom 29.4. – 2.5.2010Kirchen und Museen in der Umgebung von Köln

Architektur, Gestaltungund Bauingenieurwesen

Fotobuch Dozentenreise Starke Räume im RheinlandDozentenreise vom 29.4. – 2.5.2010Kirchen und Museen in der Umgebung von Köln

Architektur, Gestaltungund Bauingenieurwesen

Page 5: carte blanche 16, Koeln

3

Rudolf SchwarzPeter Zumthor

Rudolf SchwarzRudolf SchwarzRudolf SchwarzHans van der Laan

Peter ZumthorRudolf SchwarzRudolf SchwarzHerzog & De MeuronHeinrich Böll & OMASANAAMies van der RoheErwin Heerich

Pfarrkirche St. Mechtern, KölnKolumba Museum, KölnKölner Dom, KölnMuseum für Angewandte Kunst KölnPfarrkirche St.Anna, DürenPfarrkirche Fronleichnam, AachenKloster St Benedictusberg, VaalsAachener Dom, AachenBruder Klaus Kapelle, Mechernich-WachendorfIsabellensaal Gürzenich, KölnPfarrkirche St. Antonius, EssenMuseum Küppersmühle, DuisburgKohlenwäsche, EssenZollverein School, EssenHaus Esters, Haus Lange, KrefeldMuseum Insel Hombroich, Neuss-HombroichRaketenstation Hombroich, Neuss-Hombroich

Seiten 4 – 78 – 11

12 – 1516 – 1920 – 2324 – 2728 – 3132 – 3536 – 3940 – 4344 – 4748 – 5152 – 5556 – 5960 – 6364 – 6768 – 71

Inhalt

Page 6: carte blanche 16, Koeln

4

Pfarrkirche St. MechternMechternstrasse 250 823 Köln50° 56‘ 42‘‘ / 6° 55‘ 14‘‘

Rudolf SchwarzAusführung: 1946-54

Katholische Kirche St. MechternHinrichtungsstätte des hl. Gereon und seiner Thebäischen Legion - 1954 Bau der sechsten Mechternkirche am historischen Ort von Rudolf Schwarz - Turmstumpf der fünften Mechternkirche mit Aus-malungen von Peter Hecker. Schon im Jahr 1582 fanden hier prote-stantische Predigten statt.

Page 7: carte blanche 16, Koeln

5

Page 8: carte blanche 16, Koeln

6

Page 9: carte blanche 16, Koeln

7

Page 10: carte blanche 16, Koeln

8

Museum KolumbaKolumbastrasse 450 667 Köln50° 56‘ 18‘‘ / 6° 57‘ 15‘‘

Peter ZumthorAusführung: 1997-2007

Atmosphäre und lesbare GeschichteKolumba zu Köln ist ein bemerkenswerter Bau. Eindruck macht er aber nicht nur durch seine auf den ersten Blick augenfällige Architektur. Das Bauwerk hat Tiefe: die Tiefe von Form und Zeit. Hier wird mani-fest, dass ein Bau nicht zwingend nur die Schöpfungskraft seines Au-tors darstellt. Der aktuelle Bau zeigt den gesamten, kontinuierlichen Prozess, an dem der heute lebende Architekt - als einer unter andern - mitgewirkt hat. Es ist die besondere Leistung von Peter Zumthor, dieses Potenzial genutzt und dazu den adäquaten Beitrag geleistet zu haben. Wohl ist Kolumba in Bezug auf seine Geschichtlichkeit ein besonderer Fall. Der Bau vereint eine lesbare Geschichte von 2000 Jahren. Geschichte begleitet den Betrachter auf Schritt und Tritt: Ge-schichte als in den Bauteilen niedergeschriebene Zeit. Jede Etappe des 2000-jährigen Bauprozesses ist in die Bauform eingeschrieben, findet in ihr ihren dauernden Niederschlag. Die so entstandene Form entwickelt eine Gestik, die das Zeitliche miteinschliesst. Sie zeigt das gleichzeitige Dasein von Einst und Jetzt. Und so wird Architekturbe-trachtung zum gleichzeitigen Sehen und Denken: Über das vor uns Stehende hinaus eröffnet sich auch das in der Tiefe Schlummernde, Verborgene. Thomas Hasler

Page 11: carte blanche 16, Koeln

9

Page 12: carte blanche 16, Koeln

10

Page 13: carte blanche 16, Koeln

11

Page 14: carte blanche 16, Koeln

12

Kölner DomTrankgasse50 667 Köln50° 56‘ 28‘‘ / 6° 57‘ 30‘‘

Baumeister Gerhard von RileAusführung: 1248-1880

Der Kölner Dom, offizieller Name: Hohe Domkirche zu Köln, ist eine römisch-katholische Kirche in Köln unter dem Patrozinium des Apo-stels Petrus. Die Kathedrale des Erzbistums Köln war bis Ende 2009 auch Pfarrkirche der Domgemeinde. Seit 1996 zählt der Kölner Dom zum UNESCO-Weltkulturerbe.Der Kölner Dom ist mit 157,4 Metern Höhe nach dem Ulmer Mün-ster das zweithöchste Kirchengebäude Europas sowie das dritt-höchste der Welt. Die Kathedrale steht rund 250 Meter vom Rhein entfernt an der nördlichen ehemaligen römischen Stadtgrenze in direkter Nachbarschaft von Hauptbahnhof, Hohenzollernbrücke, Mu-seum Ludwig und Römisch-Germanischem Museum und ist auf dem Domhügel rund 17 m über dem Fluss von einer modernen Betonkon-struktion, der Domplatte, umgeben.Der Kölner Dom zählt zu den weltweit grössten Kathedralen im go-tischen Baustil. Viele Kunsthistoriker sehen in ihm eine einmalige Harmonisierung sämtlicher Bauelemente und des Schmuckwerks im Stil der spätmittelalterlich-gotischen Architektur verwirklicht. Wich-tig zum Verständnis jedoch ist die Tatsache, dass der Kölner Dom zwar im Mittelalter begonnen wurde (Gotik), jedoch nach jahrhun-dertelangem Baustopp erst im 19. Jahrhundert vollendet wurde (Neugotik). Die charakteristische Doppelturmfront ist somit weitge-hend ein Werk des industrialisierten 19. Jahrhunderts, gleichwohl gestaltet nach den 1814 wieder aufgefundenen Plänen, die ein Ab-bild der vorgesehenen Westfassade zeigen.

Die Richter-Fenster.Ursprünglich waren im Südquerhaus 1863 Fenster mit der Darstellung von weltlichen und christlichen Herrschern eingebaut worden. Die Fenster wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört und 1948 durch eine schlichte Ornamentverglasung ersetzt.2003 entschloss sich das dafür zuständige Kölner Domkapitel, das Fenster erneuern zu lassen. Die ursprünglichen Entwürfe aus dem 19. Jahrhundert wurden wie die Malereien selbst im Zweiten Weltkrieg zerstört und standen somit nicht mehr zur Verfügung. Der abstrakte Entwurf von Gerhard Richter, überzeugte das Domkapitel. Er hatte eine Fotografie seines Bildes „4096 Farben“ aus dem Jahr 1974 zerschnitten und hinter das Masswerk der Fenster geklebt. Per Zufallsgenerator wurden die Farbquadrate verteilt. An wenigen Stellen hat Richter die Verteilung korrigiert wo die Pixel Darstellungen bestimmter Inhalte erahnen liessen.„Aus diesem Zusammenspiel von Zufall und Kalkül entstand ein abstrakter »Farbklangteppich«, dessen Partikel bei einflu-tendem Tageslicht in vibrierender Farbigkeit leuchten. Sie sind nicht mit Bleiruten zusammengehalten, sondern auf einer Trägerscheibe mit Silikon-Gel fixiert, so dass die farbigen Facetten ohne die in der Glasmalerei üblichen Begrenzungslinien wechselseitige Interaktionen hervorrufen.

Page 15: carte blanche 16, Koeln

13

Foto: ©Thomas Robbin

Page 16: carte blanche 16, Koeln

14

Foto: ©Anke Domscke, ZHAW

Page 17: carte blanche 16, Koeln

15

Foto: ©Deutsche Presse-Agentur

Fotos: ©Derix Glasstudios,©Glashütte Lamberts Waldsassen

Page 18: carte blanche 16, Koeln

16

Das Museum für Angewandte Kunst Köln (abgekürzt MAKK; bis 1987 Kunstgewerbemuseum Köln) zeigt alles, was den Menschen in seiner Aussenwirkung definiert. Dazu zählt neben Schmuck, Porzellan, Waf-fen, Möbeln auch Architektur.Die Museumsgeschichte geht auf das Jahr 1888 zurück, als sich eine Gruppe von Bürgern zum „Kölnischen Kunstgewerbe-Verein“ zusam-menschloss, um ein Museum für angewandte Kunst vom Mittelalter bis zur Neuzeit zu gründen. Der ursprüngliche Kernbestand umfasste die Sammlungen der Gelehrten Ferdinand Franz Wallraf (1748–1824) und Matthias Joseph de Noël (1782–1849) und wurde durch Stif-tungen rasch erweitert.Seit 1989 ist das Museum in einem Gebäude in der Innenstadt un-tergebracht, das ursprünglich das Wallraf-Richartz-Museum und das Museum Ludwig beherbergte. Dieses Museum war vom Kölner Archi-tekten Rudolf Schwarz in Zusammenarbeit mit Josef Bernard in den Jahren 1953 bis 1957 errichtetet worden. Für seine neue Nutzung wurde es vom Kölner Architekten Walter von Lom zurückhaltend an die neuen Ausstellungsnotwendigkeiten angepasst.Das Museum zeichnet in seinen Grundrisslinien das Minoritenklo-ster nach, das an gleicher Stelle stand. Die Aussenwände der drei-geschossigen, blockhaften Anlage bestehen aus roten Ziegelsteinen und weisen symmetrisch angeordnete, rechteckige Fenster auf. Die parallelen Satteldächer erinnern an historisierende Spitzgiebel. Die Schlichtheit des Baus wurde als Antwort des 20. Jahrhunderts auf das Ideal des mittelalterlichen Bettelordens verstanden. Die vier Flügel des Museumsgebäudes schliessen einen quadratischen In-nenhof ein, der die Grundform des ehemaligen Minoritenkreuzgangs aufnimmt.Nach seiner Einweihung wurde das neue Museum wegen seiner fa-brikartigen Nüchternheit kritisiert. Die grosse Halle galt als Raum-verschwendung. Im Rückblick wurde das Gebäude allerdings als gelungene Synthese von „Vorgegebenem“ und Neugeschaffenem ge-würdigt. Die Architektur wurde als „ein dritter Weg“ gewertet, der zwischen einer überzogenen, grossen Architektur-Geste modernis-tischer Prägung und resignierender Restauration des Gewesenen vermittle.

Museum für Angewandte KunstAn der Rechtschule 550 667 Köln50° 56‘ 23‘‘ / 6° 57‘ 18‘‘

Rudolf SchwarzAusführung: 1950-58

Page 19: carte blanche 16, Koeln

17

Foto: ©Jörn Schiemann

Foto: ©Elke Wetzig

Page 20: carte blanche 16, Koeln

18

Foto: ©Raimond Spekking

Page 21: carte blanche 16, Koeln

19

Page 22: carte blanche 16, Koeln

20

Die Annakirche in Düren, ist die Pfarrkirche der im Januar 2010 ge-gründeten Pfarrgemeinde St. Lukas in Düren, Nordrhein-Westfalen.In einem Protokoll über ein Gottesurteil im Jahre 748 wird eine Ka-pelle genannt, aus der die Martinkirche entstanden ist. 1306 wird die Kirche im Liber valoris erwähnt. Im Jahre 1331 wurde bereits das vierte Kirchengebäude errichtet.1501 brachte der Steinmetz Leonhard aus Kornelimünster das An-nahaupt von Mainz nach Düren. Es kam zuerst in die Klosterkir-che der Franziskaner, die heutige Marienkirche. Nachdem durch eine Bulle von Papst Julius II. der Streit zwischen Mainz und Düren über den Besitz der Reliquie für Düren entschieden worden war, wurde um 1506 die Martinskirche in Annakirche umbenannt.Im Jahre 1510 sind schon 20 000 Pilger zur Verehrung des Annah-auptes in der Annakirche nachgewiesen – eine damals ungeheuer hohe Zahl. 1543 wurde die Kirche nach der Beschiessung durch die kaiserlichen Truppen von Karl V. stark beschädigt. Im 16. und 17. Jahrhundert schlug mehrmals der Blitz in den Kirchturm ein und zerstörte ihn. 1638 wurde die Annakirmes, die damals noch an der Kirche als Markt stattfand, erstmalig erwähnt.Im Zweiten Weltkrieg beim Luftangriff auf Düren am 16. November 1944 wurde die gotische Annakirche völlig zerstört.Zwischen 1954 und 1956 wurde an der Stelle der zerstörten Kir-che die siebte Martins- bzw. Annakirche erbaut. Architekt Rudolf Schwarz plante und baute eine moderne Kirche, in die einige Teile bzw. Trümmer der alten Kirche integriert wurden. Der Turmhahn von 1622 wurde im Kircheninnern befestigt.

Pfarrkirche St. AnnaAnnaplatz 852 349 Düren50° 48‘ 04‘‘ / 6° 29‘ 02‘‘

Rudolf SchwarzAusführung: 1951-1956

Page 23: carte blanche 16, Koeln

21

Page 24: carte blanche 16, Koeln

22

Page 25: carte blanche 16, Koeln

23

Page 26: carte blanche 16, Koeln

24

Die Aachener Kirche St. Fronleichnam ist die einzige katholische Pfarrkirche im Ostteil der Stadt Aachen und der bekannteste und zu-gleich best dokumentierte Kirchenbau von Rudolf Schwarz. Die zur „Pfarrgemeinde St. Josef und Fronleichnam“ gehörende Josefskirche ist seit Januar 2006 Grabeskirche.Das Kirchengebäude besteht aus einem mit sehr flachem Sattel-dach gedeckten weissen Quader (Hauptschiff) und einem 40 m ho-hen, abgesetzten Glockenturm mit quadratischem Querschnitt. Im Inneren sind ausschliesslich die Farben weiss und schwarz ver-wendet: die völlig weiss verputzten Seitenwände sowie die bar je-den Schmucks gestaltete, weisse Altarwand kontrastieren mit dem Schwarz des Natursteins von Altar und Fussboden sowie mit dem dunklen Gestühl. Die im oberen Bereich der Langseiten angebrach-ten bzw. im Altarbereich übereinander angelegten kleinen Fenster sind ebenfalls farblos. An der nordöstlichen Langseite schliesst sich ein niedriges Seitenschiff als Beicht- und Kreuzwegkapelle an.Aufgrund der stetig wachsenden Gemeinde St. Josef im Aachener Ostviertel wurde im Jahre 1929 von dem zuständigen Pfarrer der Bau einer zweiten Kirche in die Wege geleitet. Mit der Planung be-auftragte er den Architekten Rudolf Schwarz, der sich als Direktor der Kunstgewerbeschule Aachen sowie durch Entwürfe anlässlich des Wettbewerbs zur Aachener Heilig-Geist-Kirche empfohlen hatte.Die von Schwarz vorgelegten Entwürfe wurden zunächst weder vom Kölner Generalvikariat noch von der städtischen Baubehörde geneh-migt. Jedoch durch die Unterstützung des Kunstbeirats der Stadt wurde im März 1930 die Baugenehmigung erteilt. Richtfest war im August 1930, und bereits am 21. Dezember 1930 wurde die Kirche eingeweiht.Als Schwarz‘ Mitarbeiter waren die Architekten Hans Schwippert und Johannes Krahn an dem Projekt beteiligt.

Pfarrkirche FronleichnamLeipziger Strasse 1952 068 Aachen50° 46‘ 29‘‘ / 6° 06‘ 53‘‘

Rudolf SchwarzAusführung: 1929-1930

Page 27: carte blanche 16, Koeln

25

Page 28: carte blanche 16, Koeln

26

Page 29: carte blanche 16, Koeln

27

Foto: ©Norbert Schnitzler

Page 30: carte blanche 16, Koeln

28

©2011 Google - Grafiken ©2011 DigitalGlobe, GeoContent, AeroWest, Aerodata International Surveys, Cnes/Spot Image, GeoEye -

khdesign gmbh - www.khdesign.de - Markendesign und Markenführung seit über 30 Jahren Anzeige < >

Wenn Sie alle auf dem Bildschirm sichtbarenDetails anzeigen möchten, verwenden Sie

den Link Drucken neben der Karte.

Kloster St. BenedictusbergMamelis 396295 NA Lemiers, Niederland50° 48‘ 05‘‘ / 5° 58‘ 20‘‘

Gottfried Böhm, Martin Weber, Hans van der LaanAusführung: 1922 - 1987

Die Abtei Sankt Benedictusberg liegt zwischen Nyswiller und Le-miers, nahe der deutschen Grenze, auf einem bewaldeten Hügel ne-ben der Strecke Maastricht - Aachen, nicht weit vom jahrhunderte-alten Wallfahrtsweg, der beide Städte verbindet.Zwei runde, mittelalterlich anmutende Türme ragen über die Bäume und lassen eher an eine Burg als an ein Kloster denken.Ein ansteigender Zufahrtsweg führt den Besucher der Abtei auf einen geräumigen Vorplatz mit einem grossen Kreuzmonument, welches darauf hinweist, dass das Haus und seine Bewohner Gott geweiht sind. Der durch Pater Van der Laan errichtete Teil der Ab-tei umfasst die Doppelkirche mit Atrium und Glockenturm, Sakristei, Sprechzimmer und Bibliothek.Der von Böhm errichtete Bau besteht aus vier Flügeln um einen In-nenhof. Die nach Süden blickende Aussenfront besitzt zwei runde, massive Ecktürme. Die verwendeten Backsteine sind von ungewöhn-licher Grösse und kommen aus dem niederländisch-deutschen Grenz-gebiet, „Selfkant“ genannt. Die Mauern sind unverputzt und von den natürlichen Farben der Steine heben sich die spielerischen Ver-zierungen gut ab. Die Fensterreihen und die vorspringenden Erker, besonders zum Innenhof hin, erinnern an die Klostergebäude auf dem Berg Athos in Griechenland. Um den Innenhof herum befinden sich: Zu ebener Erde der Kreuzgang mit Refektorium und Gästeun-terkunft, im ersten Stock ein zweiter Kreuzgang mit Kapitelsaal, Skriptorium und Mönchszellen.Pater Van der Laan kam 1968 in die Abtei Vaals, wo er bis zu sei-nem Tod am 19. August 1991 blieb. Gemeinsam mit seinem Bru-der Nico gab er von 1945 bis 1973 einen Kurs „Kirchenarchitek-tur“, der auf die Wiederentdeckung der Massstäbe und Grundlagen echter Architektur abzielte. Die Klosterkirche von Vaals ist die erste reife Frucht dieser Arbeit: ein eindrucksvolles Ganzes aus Oberkir-che, Krypta und Atrium, das 1968 vollendet wurde. Danach baute Pater Van der Laan verschiedene andere Klöster sowie ein Privat-haus. 1987 wurde der gesamte Bau unserer Abtei fertig. Die Provinz Limburg zeichnete Pater Van der Laan dafür mit ihrem Architektur-preis aus. 1977 veröffentlichte er sein Hauptwerk „De architecto-nische ruimte“, das in englischer, französischer, deutscher und itali-enisches Sprache erschien.

Page 31: carte blanche 16, Koeln

29

Page 32: carte blanche 16, Koeln

30

Page 33: carte blanche 16, Koeln

31

Page 34: carte blanche 16, Koeln

32

Der Aachener Dom ist die Bischofskirche des Bistums Aachen. Pa-tronin der Kathedrale ist die Hl. Maria. Der heutige Dom besteht aus mehreren Teilbauten: das karolingische Oktogon in der Mitte ist das wichtigste architektonische Beispiel für die karolingische renovatio. Er ist umgeben von mehreren Anbauten aus späterer Zeit. Das im Zentrum des Doms gelegene karolingische Oktogon wurde in den neunziger Jahren des 8. Jahrhunderts, vermutlich ab 793/794 unter anderem nach byzantinischen Vorbildern (zum Beispiel San Vitale in Ravenna) als Kapelle der Aachener Kaiserpfalz errichtet. Überlieferter Baumeister war der Franke Odo von Metz. Die Pfalzka-pelle Kaiser Karls des Grossen war über 200 Jahre lang nördlich der Alpen in ihrer Höhe und Gewölbeweite unübertroffen.Die Pfalzkapelle besteht aus einem hohen, achteckigen Raum mit einem niedrigeren zweigeschossigen Umgang. Das innere Oktogon wird durch starke Pfeiler gebildet, auf welchen ein achteckiges, den Mittelraum überdeckendes Klostergewölbe liegt. Um dieses innere Oktogon herum läuft ein 16-seitiger, mit niedrigen Kreuzgratgewöl-ben versehener Umgang, über dem sich, die Empore bildend, eine hohe Galerie befindet. Die Rundbogenöffnungen des Untergeschos-ses sind nur etwa halb so hoch wie die des Obergeschosses, wo-durch das Untergeschoss wuchtig und gedrungen wirkt. Hauptaltar und Kaiserthron befinden sich im oberen Umgang der Pfalzkapelle. Dieser Bereich ist durch einen Verbindungsgang mit dem Palast verbunden. Überdeckt wird der achteckige Raum von einem schräg liegenden Tonnengewölbe. Über den Galeriebögen erhebt sich ein achteckiger Tambour mit Fensteröffnungen, auf welchem das Kup-pelgewölbe ruht.Die Aussenwände des in Bruchstein gefertigten karolingischen Oktogons sind weitestgehend ungegliedert und ohne weiteren Bauschmuck. Lediglich die Pfeilervorsprünge an der Kuppel sind von antikisierenden Kapitellen gekrönt. Oberhalb des karolingischen Mauerwerks befindet sich eine romanische Blendbogenreihe, darüber spätromanische Giebel. Gekrönt wird das Oktogon durch die eigen-tümliche barocke Dachhaube.Der Aachener Dom war nach neuesten Forschungsergebnissen des Rheinischen Amtes für Denkmalpflege während der Zeit Karls des Grossen rot verputzt. Durch die Beigabe von rotem Ziegelsplittmehl in den Mörtel wurde dessen Haltbarkeit erhöht.

Aachener Dom Klosterplatz 252 062 Aachen50° 46‘ 29‘‘ / 6° 05‘ 02‘‘

Ausführung: 768-800

Page 35: carte blanche 16, Koeln

33

Foto: ©LoKiLeCh

Page 36: carte blanche 16, Koeln

34

Foto: ©Andreas Herrmann

Page 37: carte blanche 16, Koeln

35

Foto: ©Jebulon

Foto: ©Fotostudio Arnolds

Page 38: carte blanche 16, Koeln

36

Bruder Klaus FeldkapelleRissdorfer Weg53 894 Mechernich-Wachendorf50° 35‘ 32‘‘ / 6° 43‘ 38‘‘

Peter ZumthorAusführung: 2005-06

Beton, der aus Flusskies, rötlichgelbem Sand und weissem Zement besteht und in vierundzwanzig Lagen von je fünfzig Zentimeter Höhe nach alter Handwerkstradition der Region geschichtet wurde, weitgehend in Eigenleistung von einer eigens aus Freunden und Be-kannten des Bauherrn gebildeten «Stampfmannschaft». Die Ober-fläche ist perforiert durch Edelstahlrohre, die in unterschiedlichen Winkeln ins Innere hineinführen. Das silbern glänzende spitze Drei-eck wirkt appliziert, wie ein Medaillon mit Abwehrzauber. Obwohl wir wissen, dass es sich um eine Tür handeln muss, weigert es sich bis zuletzt, seine Natur preiszugeben und kann sie erst aus grosser Nähe nicht mehr leugnen. Die Tür ist ohne Berührung mit dem Mau-erwerk, exzentrisch und lautlos auf einem Zapfen drehend, so dass sie wie von Geisterhand den Weg freigibt.Der zeltförmige Eingang ist dunkel und niedrig, zwingt einen, sich zu ducken, und dreht einen korkenziehergleich ins Innere. Der Gang öffnet sich dann in einen Raum mit komma- oder tropfenförmig ge-rundetem Grundriss.Das Bauwerk wuchs auf einem ein Meter dicken Betonfundament um eine Innenschalung herum in die Höhe, die aus 112 in einem Wald bei Bad Münstereifel gefällten Bäumen bestand, die zeltartig aufge-richtet, mit Beton umgossen wurden.Dann wurde der Zylinder drei Wochen lang einem Köhlerfeuer aus-gesetzt, bevor die verkohlte Schalung mit einem Kran von oben aus der Öffnung des «Zeltes» herausgezogen wurde. Zuvor wurden alle Öffnungen verstopft.Auch die 500 Edelstahlrohe, die die Aussenwände durchlöchern und die zunächst zur Befestigung der Aussenschalung dienten, wurden luftdicht verschlossen. Der Betonboden wurde schliesslich mit einer zwei Zentimeter dicken Zinnbleischicht belegt.Die Bundöffnungen im Beton, mit denen die Schalung gespannt wurde, werden durch mehr als dreihundert Glaspfropfen verschlos-sen. Man denkt an Holzkohlenmeiler, die Arbeit der Köhler, und da-mit an physikalische Gesetze und aus ihnen abgeleitete Apparate, auch daran, dass Architektur die ganze Welt in einen Apparat ver-wandelt hat.

Page 39: carte blanche 16, Koeln

37

Page 40: carte blanche 16, Koeln

38

Page 41: carte blanche 16, Koeln

39

Page 42: carte blanche 16, Koeln

40

Der Gürzenich ist eine Festhalle im Zentrum der Kölner Altstadt. Na-mensgeber ist die Patrizierfamilie von Gürzenich, auf deren Grund-stück das Profanbauwerk im 15. Jahrhundert errichtet wurde. Heute wird der Gebäudekomplex für Konzerte, Kongresse, Gesellschafts- und Kulturveranstaltungen genutzt.Das Saalgebäude des Gürzenich wurde von 1441 bis 1447 errichtet und hatte von Anfang an die Funktion eines städtischen Festhauses für verschiedenste Veranstaltungen. Zum einen wurden die Ehrengä-ste der Stadt Köln im Festsaal empfangen, zum anderen wurden die Räumlichkeiten Adeligen und hohen Bürgern für öffentliche und pri-vate Feierlichkeiten zur Verfügung gestellt.Ab etwa 1645 wurde das Gebäude vorübergehend als Kauf- und Wa-renhaus genutzt. Als in den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts die mittelalterliche Festhaustradition wiederbelebt wurde, erhielt der Gürzenich den Stellenwert der wichtigsten Kölner Veranstaltungs-adresse zurück. Zu den populärsten Festen gehörten auch damals schon die Karnevalsveranstaltungen. Wegen der zunehmend kulturellen Nutzung musste mehr Platz für Veranstaltungen geschaffen werden. Ab 1857 erhielt der Bau des-halb durch den Stadtbaumeister Julius Carl Raschdorff einen auf-wändigen, stilistisch angepassten Anbau im neugotischen Bau-stil mit einem grossen Treppenhaus und dem Isabellensaal; innen musste der spätgotische Saal einem dreischiffigen historistischen Festsaal weichen. Von 1875 bis 1922 beheimatete der Gürzenich die Kölner Börse. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Haus fast vollständig zerstört und zwischen 1952 und 1955 unter der Leitung des Architekten Rudolf Schwarz wieder aufgebaut. Der Anbau sowie die Gestaltung der In-nenräume im Stil der damaligen Zeit wurden nach Plänen von Karl Band und Rudolf Schwarz ausgeführt. Seitdem bilden der Gürzenich und die benachbarte Kirchenruine von Alt St. Alban eine untrenn-bare Einheit.

Isabellen-Saal und GürzenichMartinstrasse 2750 667 Köln50° 56‘ 12‘‘ / 6° 57‘ 31‘‘

Karl Band, Rudolf SchwarzAusführung: 1949-1955

Page 43: carte blanche 16, Koeln

41

Page 44: carte blanche 16, Koeln

42

Page 45: carte blanche 16, Koeln

43

Page 46: carte blanche 16, Koeln

44

Die heutige Pfarrkirche St. Antonius steht im Zentrum des west-lichen Essener Stadtteils Frohnhausen. Sie wurde vom Architekten Rudolf Schwarz entworfen und 1959 konsekriert. Seit 1985 steht sie unter Denkmalschutz. Pfarr- und Gemeindepatron ist der Hl. Anto-nius von Padua.Nur der Kirchturm der neugotischen Kirche hatte die Bombenan-griffe des Zweiten Weltkrieges schwer beschädigt überstanden. Er wurde 1972 wegen Baufälligkeit abgerissen, wobei die St.-Elisa-beth-Kirche in Frohnhausen das alte Geläut erhielt.Bereits 1948 begann der Aufbau einer Notkirche, die dann 1950 ge-nutzt werden konnte. Dieses Gebäude ist heute der Pfarrsaal.Nach einem Architekturwettbewerb erhielt 1956 der Kölner Archi-tekt Rudolf Schwarz den Auftrag für einen Kirchenneubau. Schwarz liess das neue Gotteshaus als einen schlichten und modernen Kubus mit Stahlbeton-Skelettkonstruktion erbauen, dessen quadratische Gefache mit einer Kantenlänge von 1,5 Metern mit roten Ziegeln ausgemauert sind. Der Grundriss bildet ein Quadrat mit einer Kan-tenlänge von 33 Metern. Das erste Viertel der gesamten Gebäude-höhe von 16 Metern ist fensterlos. Ab einem Viertel der Gebäude-höhe ragt der Kirchbau T-förmig nach oben, so dass ein Hauptraum mit Langhaus und Querschiff entstand. So kann sich die Gemeinde von drei Seiten, dem Mittel- und den beiden Seiten des Querschif-fes, um den zentralen Altarbereich versammeln. Es gibt kein ei-genes Chorhaus. Die Mauern des oberen T-förmigen Gebäudeteils erhielten auf die Fläche verstreut quadratische Fenster mit Glasma-lereien aus der Schule Georg Meistermanns. Am 12. Dezember 1985 wurde die St.-Antonius-Kirche in die Denkmalliste der Stadt Essen aufgenommen.

Pfarrkirche St. AntoniusKölner Strasse 3745 145 Essen51° 26‘ 51‘‘ / 6° 58‘ 23‘‘

Rudolf SchwarzAusführung: 1956-1959

Page 47: carte blanche 16, Koeln

45

Page 48: carte blanche 16, Koeln

46

Page 49: carte blanche 16, Koeln

47

Page 50: carte blanche 16, Koeln

48

Museum KüppersmühlePhilosophenweg 4947 051 Duisburg51° 26‘ 28‘‘ / 6° 46‘ 27‘‘

Herzog & de MeuronAusführung: 1997-1999

Das Museum Küppersmühle für Moderne Kunst ist ein Kunstmuseum in Duisburg. Das erste Gebäude an dieser Stelle wurde 1860 durch die Gründung eines Mühlenbetriebes errichtet. 1908 wurde es durch einen dreiflü-geligen, heute siebenstöckigen Neubau ersetzt. 1912 wurde es um einen Anbau im Westen mit freistehendem Kesselhaus und Schorn-stein erweitert. 1934 kamen auf der östlichen Seite der 42,75 Me-ter hohe Stahlsilo mit den grauen, röhrenförmigen Kammern hinzu. Als die Mühle 1969 mit den Küpperswerken in Homberg fusionierte, kam sie zu ihrem heutigen Namen. 1972 wurde sie stillgelegt; doch eine Bürgerinitiative sorgte für den Erhalt des abrissgefährdeten Baus. Neben dem Museum sind im westlichen Teil und im Kessel-haus noch Büroräume und ein Restaurant untergebracht.Das Museum wurde im Jahre 1999 mit rund 3600 m² Ausstellungs-fläche eröffnet und befindet sich in einem ehemaligen Getreide-speicher am Innenhafen Duisburg. Er wurde nach Plänen der Basler Architekten Herzog & de Meuron umgebaut. Initiator des Museum-sprojekts war der Duisburger Kunstsammler Hans Grothe. Grothes Sammlung umfasste über 800 Werke von mehr als 40 deutschen Künstlern. Seit der Übernahme durch das Darmstädter Sammlerpaar Sylvia und Ulrich Ströher stieg die Anzahl der Ausstellungsstücke und der vertretenen Künstler noch erheblich an. Insgesamt handelt es sich um eine der umfangreichsten Sammlungen deutscher Nach-kriegskunst, so dass den Besucher wechselnde Werke und Werkgrup-pen der einflussreichsten deutschen Künstlerinnen und Künstler von den 1950er Jahren bis heute erwarten.Zur Präsentation der ständigen Sammlung kommen jährlich bis zu vier Wechselausstellungen hinzu: Retrospektiven renommierter Künstler, thematische Gruppenausstellungen, Präsentationen aktu-eller Entwicklungen einzelner Künstler oder der Kunstszene eines Landes.

Page 51: carte blanche 16, Koeln

49

Page 52: carte blanche 16, Koeln

50

Page 53: carte blanche 16, Koeln

51

Page 54: carte blanche 16, Koeln

52

Kohlenwäsche EssenGelsenkirchener Strasse 18145 309 Essen51° 29‘ 11‘‘ / 7° 02‘ 45‘‘

Heinrich Böll + OMAAusführung: 2002-2008

Die Zeche Zollverein war ein von 1847 bis 1986 aktives Steinkohle-bergwerk in Essen.Sie ist heute ein Industriedenkmal. Gemeinsam mit der unmittel-bar benachbarten Kokerei Zollverein gehören die Standorte XII und 1/2/8 der Zeche seit 2001 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Zollver-ein ist Ankerpunkt der Europäischen Route der Industriekultur. Nach der Stilllegung 1986 kaufte das Land Nordrhein-Westfalen der RAG, damals Ruhrkohle AG, das Gelände ab, und stellte das gesamte En-semble unter Denkmalschutz. In den folgenden Jahren wurde das Gelände saniert. Die Baugesellschaft Bauhütte Zeche Zollverein Schacht XII GmbH beendete im Jahr 1999 ihre Sanierungstätigkeit. Am 14. Dezember 2001 wurden Zeche und Kokerei Zollverein in die Liste des Kultur- und Naturerbes der Welt aufgenommen.Zeche Zollverein ist heute ein Zentrum für Kultur und Kreativwirt-schaft mit Schwerpunkt auf Design und Architektur in Essen. Hier befindet sich der Museumspfad Weg der Kohle, das Besucherzentrum der Route der Industriekultur, im ehemaligen, von Norman Foster umgebauten Kesselhaus das Design Zentrum Nordrhein Westfalen, auf dem angrenzenden Gelände von Schacht 1/2/8 das PACT Zollver-ein sowie der Kunstschacht Zollverein. Auch die Keramische Werk-statt Margaretenhöhe ist hier beheimatet. Auf Schacht 3/7/10 be-findet sich das Erfahrungsfeld der Sinne.Im Sommer 2006 wurde der aufwändige Umbau der Kohlenwäsche (Entwurf von Floris Alkemade/OMA und Böll Architekten) nach meh-reren Jahren abgeschlossen. Eine neue, gestalterisch an die beste-henden Bandbrücken angelehnte, 55 m lange Gangway führt die Be-sucher auf 24 m Höhe ins neue Besucherzentrum.

Page 55: carte blanche 16, Koeln

53

Page 56: carte blanche 16, Koeln

54

Page 57: carte blanche 16, Koeln

55

Page 58: carte blanche 16, Koeln

56

Zollverein SchoolGelsenkirchener Strasse 18145 309 Essen51° 29‘ 17‘‘ / 7° 02‘ 52‘‘

SANAAAusführung: 2003-2005

Die Zollverein School of Management and Design GmbH ist eine pri-vate Bildungseinrichtung für Management und Design, die ähnlich den angelsächsischen Graduate Schools ausschliesslich Weiterbil-dungsprogramme anbietet. Sie wurde 2003 als GmbH gegründet und ein Jahr darauf wurde der Lehrbetrieb für den MBA-Studiengang Business Design aufgenommen.Die Zollverein School ist untergebracht im Zollverein-Kubus, einem von dem japanischen Architekturbüro SANAA 2003 entworfenen und in Zusammenarbeit mit dem Essener Architekten Heinrich Böll als executive architect fertiggestellten minimalistischen Gebäude, an-grenzend an das Gelände der Zeche Zollverein in Essen-Katernberg.

Page 59: carte blanche 16, Koeln

57

Foto: ©Hpschaefer

Page 60: carte blanche 16, Koeln

58

Page 61: carte blanche 16, Koeln

59

Page 62: carte blanche 16, Koeln

60

Haus Esters und Haus LangeWilhelmshofsallee 9747 789 Krefeld51° 20‘ 49‘‘ / 6° 34‘ 56‘‘

Ludwig Mies van der RoheAusführung: 1928-1930Sanierung: 2000

Das Villenensemble Haus Esters und Haus Lange zählt zu den archi-tektonischen Glanzlichtern des Neuen Bauens in Deutschland und vermittelt noch heute auf beeindruckende Weise den Bauhaus-Ge-danken, der die Einheit von Raum und Subjekt ebenso wie das Zu-sammenwirken von Geist und Handwerk vorsah.Ludwig Mies van der Rohe legte 1927 den Bauherren Hermann Lange und Josef Esters eine erste Grundrisszeichnung für Haus Es-ters vor. Haus Lange und Haus Esters nehmen eine Mittlerfunktion zwischen der rationalen, geometrischen Raumauffassung, wie sie der Architekt mit seinem Wohnblock in Stuttgart (Weissenhofsied-lung) praktiziert hat, und dem offenen Raumkonzept des Barcelona-Pavillons ein.Die Konstruktion der Backsteinvillen wird durch zahllose Stahlträger unterstützt, die zu einem grossen Teil waagerecht in den Böden des ersten Geschosses liegen. Um ein autonomes Stahlgerüst handelt es sich dabei allerdings nicht, wenn auch der Backsteinhaut selbst keine tragende Funktion zukommt. Einzelne kubische Baueinheiten scheinen wie Schachteln zusammengesteckt. Im Innern greifen die Raumsegmente ineinander über. Zur Strassenseite hin wirken die Gebäude relativ geschlossen und kompakt. Auf der Rückseite staf-feln sich die kubischen Elemente treppenstufenförmig, ausgehend von der schmalsten Seite im Westen nach Osten, wobei das Raum-volumen zunimmt. Unterhalb der selbst geometrisch gegliederten Terrasse bestimmen grosse Rasenflächen und der alte Baumbestand den naturhaften Eindruck der parkartig angelegten Gärten. Grosse Fensterfronten, die durch die Stahlkonstruktion möglich wurden, öffnen die Backsteinkörper zur äusseren Umgebung hin und lassen das Licht von Süden und Westen in die Räume fluten.In seinem ersten Entwurf von 1927 hatte Mies van der Rohe die beiden Häuser weitaus radikaler, in ihrem Grundriss offener konzi-piert, als sie dann schliesslich realisiert wurden.Mies van der Rohe hat entsprechend den Wünschen seiner Auftrag-geber Haus Lange und Haus Esters mit zum Teil geschlossenen Räu-men versehen. Dennoch haben die Entwürfe dadurch nichts von ih-rem modernen Impetus verloren.

Page 63: carte blanche 16, Koeln

61

Page 64: carte blanche 16, Koeln

62

Page 65: carte blanche 16, Koeln

63

Page 66: carte blanche 16, Koeln

64

Die Stiftung Insel Hombroich ist eine Kunststiftung im Stadtteil Holzheim von Neuss. Die gemeinnützige Kulturstiftung des Lan-des Nordrhein-Westfalen entstand im November 1996 durch den Zusammenschluss von Karl-Heinrich Müller, des Rhein-Kreises Neuss, der Stadt Neuss und mit finanzieller Hilfe des Landes Nordrhein-Westfalen.Die Stiftung ist ihrem Selbstverständnis nach Träger eines „Kultur-raumes“ oder „Kulturlabors“, in dem sich die seit 1982 entstandene Museumsinsel Hombroich mit Natur, Gebäuden und Sammlungsstü-cken zusammenfindet, mit Ateliers, sowohl im Museumsbereich als auch auf der benachbarten Raketenstation Hombroich.Insbesondere die ehemalige Raketenstation der NATO bildet eine Art Arbeitslabor durch die Ansiedlung von Ateliers für bildende Künst-ler, Werkstätten, Veranstaltungsräumen, Labors und Büroräumen für Wissenschaftler und von Seminargebäuden mit klosterartigen Über-nachtungsmöglichkeiten. Auf dem Gelände der Raketenstation be-findet sich das Kunst- und Ausstellungshaus der unabhängigen Lan-gen Foundation.Auf einem rund 250 ha grossen Areal, auf dem zurzeit Getreide, Raps und Schnittblumen angebaut werden, soll das Raumortlabor Hombroich, eine neue Form der Stadtlandschaft entstehen. Die in-tensive Landwirtschaft soll langfristig in eine naturnahe Landschaft mit extensiver Landwirtschaft und besonderen Architekturformen umgestaltet werden. Das Projekt will Stadtgebilde und Raument-wicklungen nicht revolutionär in Frage stellen oder reformieren. Das Projekt versteht sich vielmehr als „Ringen um unterschiedliche ar-chitektonische Formen, die aus sich selbst heraus Wandel erzeugen und zulassen“.

Museum Insel HombroichHombroich 141 472 Neuss51° 08‘ 30‘‘ / 6° 39‘ 20‘‘

Erwin HeerichAusführung: ab 1982

Page 67: carte blanche 16, Koeln

65

Page 68: carte blanche 16, Koeln

66

Page 69: carte blanche 16, Koeln

67

Page 70: carte blanche 16, Koeln

68

Raketenstation HombroichRaketenstation Hombroich 141 472 Neuss51° 09‘ 07‘‘ / 6° 38‘ 49‘‘

Kulturlabor RaketenstationAusführung: 1993 - aktuell

Die Raketenstation Hombroich ist ein Museumsgelände in der Nähe von Holzheim auf dem Gebiet der Stadt Neuss im Besitz der Stiftung Insel Hombroich. Früher befand sich hier eine Raketenstellung der NATO.Auf der NATO-Raketenstation wurden Nike-Raketen und Pershing-Ra-keten bereitgehalten. Vor der Anlage kam es in den 1980er Jahren zu Demonstrationen und Sitzblockaden durch Anhänger der Frie-densbewegung, unter anderem im Januar 1984. Die Raketen wurden im Rahmen des INF-Vertrages 1988 demontiert und abtransportiert, der Stützpunkt 1990 geschlossen.Karl-Heinrich Müller erwarb 1994 das Areal und liess die vorhan-denen Gebäude umbauen. Die Entwürfe für die weitere Gestaltung der Raketenstation – Bauten und Skulpturen – wurden 1996 auf der 6. Architektur-Biennale in Venedig vorgestellt. Auf dem Gelände ar-beitet heute eine Vielzahl von Künstlern, Dichtern, Komponisten und Wissenschaftlern.Seit September 2004 ist auf dem Gelände der Raketenstation das Kunst- und Ausstellungshaus der Langen Foundation zu besichtigen, entworfen von dem japanischen Architekten Tadao Ando.In der Umgegend plant die Stiftung eine Nutzung mit Bebauung und Natur, das Projekt „Raumortlabor“.

Oben Institut für ArchitekturTadao Ando, 2004

Mitte MusikstudioRaimund Abraham, 2009

Unten »Begiari« Skulptur, Eduardo Chillida, 2000

Turm mit Ateliers + ArbeitsräumenSanierung

Fontana-HausErwin Heerich, 2000

Page 71: carte blanche 16, Koeln

69

Foto: ©Heidelberg Cement

Foto: ©BauNetz

Page 72: carte blanche 16, Koeln

70

Siza-PavillonAlvaro Siza, 2009

Page 73: carte blanche 16, Koeln

71

Page 74: carte blanche 16, Koeln

72

Donnerstag, 29. April 2010

14:0014:3014:3015:0016:0016:1517:1517:3019:0019:1019:4019:45

Freitag, 30. April 2010

08:0009:0010:0010:3011:1512:0013:1513:4515:3016:4517:0518:3519:0020:00

Samstag, 1. Mai 2010

08:00 09:1510:3011:00

13:4514:30 19:00

Sonntag, 2. Mai 2010

09:0010:0012:0012:1513:3014:00

16:0016:4517:30

Treffpunkt in der Lobby des Hotels Hopper et cetera Offizieller Beginn der Dozentenreise Fussweg oder OeV ab Hotel Kirche St.Mechtern Fussweg oder OeV Museum für Angewandte Kunst oder Kölner Dom Fussweg oder OeV Kolumba Museum Fussweg oder OeV Kölner Dom, Fenster von Gerhard Richter Fussweg oder OeV Abendessen im Restaurant Alter Wartesaal

Abfahrt ab Hotel Hopper et cetera Kirche St. Anna in Düren Abfahrt nach Aachen Fronleichnamkirche in Aachen Abfahrt nach Vaals Benediktinerkloster in Vaals Abfahrt nach Aachen Mittagessen im Ratskeller Aachen Abfahrt nach Wachendorf Fussweg zur Kapelle Bruder Klaus Kapelle in Wachendorf Fussweg zum Parkplatz Rückfahrt nach Köln Festsaal Gürzenich mit Apéro/Imbiss

Abfahrt ab Hotel Hopper et cetera Kirche St.Antonius in Essen Abfahrt nach Duisburg Museum Kuppersmühle Mittagessen individuell beim Museum Küppersmühle Abfahrt nach Essen Zeche Zollverein und Zollverein School Abendessen im Restaurant Casino Zollverein Abfahrt ab Hotel Hopper et cetera inkl. Gepäck Haus Lange und Haus Esters in Krefeld Spaziergang zum Stadtwald Mittagessen im Biergarten am Stadtwaldhaus Abfahrt nach Hombroich Museumsinsel Hombroich (festes Schuhwerk empfohlen) Fussweg von/zu Raketenstation Raketenstation, Siza-Bauten, Ausstellung Erwin Heerich Abfahrt nach Köln Hbf Offizieller Abschluss der Dozentenreise

Programm

2 3

kirche st mechtern

museum für angewandte kunstfestsaal gürzenich

kölner domkolumba

bonn

köln

düsseldorf

duisburgessen

aachen

raketenstation hombroich

haus esters haus lange

museum küppersmühlekirche st antonius

zeche zollverein

benediktinerkloster vaals

aachener dom kirche fronleichnam

kirche st anna

bruder klaus kapelle

0 5 10 20

museuminsel hombroich

Atalay Franck Oya, Bonomo Reto, Bossart Robert, Bosshard Max, Bürki Paul, Burren Barbara, Comalini Franca, Consoni Beat,

Dell‘Antonio Alberto, Domschky Anke, Dürsteler Thomas, Enzmann Giuliani Christine, Fausch Ursina, Ferrier Marcel, Fickert

Axel, Furrer Patric, Furter Hans, Giuliani Lorenzo, Heinz Mathias, Helfenstein Heinrich, Jenni Peter, Joanelly Tibor, Jud

Andreas, Klein Claudia, Knapkiewicz Kaschka, Loeliger Marc, Mäder Stephan, Mäder Hubert, Osman Yassir, Renaud Francois,

Ringli Alexis, Ruoss Silva, Schmidlin Matthias, Schmidlin Meyer Barbara, Schregenberger Thomas, Schulz Detlef, Schurk

Holger, Stehrenberger Katharina, Steib Joggi, Tschanz Martin, Weiss Tom, Wieser Christoph, Winiger Toni, Wolff Richard,

Wüthrich Roland, Züger Roland

Page 75: carte blanche 16, Koeln

73

carte blancheIdee dieser Schriftenreihe ist, persönliche Vorlieben von Mitarbeitern der Bauschule einem engeren und weiteren Publikum bekannt zu machen. Die Verantwortlichen publizieren im Rahmen einer vorgegebenen Struktur ihre Beiträge. 12 Exemplare werden als Farbkopien ausgedruckt, zwei gehen in die Bibliothek, die übrigen werden signiert und verteilt. Die Dokumentation wird dann als pdf-Datei auf dem Server öffentlich zugänglich gemacht. c.b. erscheint 4-mal im Jahr.

c.b. 1: Interieurs – Skizzen von Stephan Mäder, Januar 2007c.b. 2: ... da und dort – Fotos von Stephan Mäder, Juli 2007c.b. 3: Aquarium, Einbau in der Halle 180, Oktober 2007c.b. 4: Exterieurs – Skizzen von Stephan Mäder, Dezember 2007c.b. 5: Master of Arts ZFH in Architektur, Januar 2008c.b. 6: Druckgraphiken – Abzüge in Ätzverfahren von Stephan Mäder, April 2008c.b. 7: Neues aus Berlin – Studentenarbeiten und Bilder aus dem Jahr 2007, Juni 2008c.b. 8: Halle 180 – Architekturschule in einer Industriehalle, Oktober 2008c.b. 9: alte Sachen – Stephan Mäder, März 2009c.b. 10: entsorgte Modelle – Mäder + Mächler, Juli 2009c.b. 11: Vortragsreihe – Hubert Mäder, Oktober 2009c.b. 12: Bilder einer nie gemachten Weltreise – Stephan Mäder, November 2009c.b. 13: Libro Nero – Meine Skizzen zu Vorlesungen im Entwurfsunterricht, Peter Quarella, Januar 2010c.b. 14: BCN – Alongside Pere IV – 54 Students – 4 Teachers – 16 Weeks – Summer 2009, Februar 2010c.b. 15: Extra muros, Bilder von Studienreisen – Stephan Mäder, Juni 2010c.b. 16: Köln – Nordrhein-Westfalen, Dozentenreise Mai 2010 – Toni Winiger, September 2010c.b. 17: Chioggia – Isola dei Cantieri, Das Wesen des Wohnens – Januar 2011c.b. 18: Kvarner Bucht, Kroatien – Stephan Mäder, März 2011

Page 76: carte blanche 16, Koeln

74

ImpressumHerausgeber: ZHAW Departement Architektur, Gestaltung und Bauingenieurwesen Redaktion: Fotos, Text und Gestaltung Toni WinigerDruck: CLC, Auflage: 12 ExemplarePublikation: pdf-Datei auf server: www.archbau.zhaw.ch

Ausgabe: 16 - September 2010

c.b.16|wing