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Fr. 8.– «Ohne Risiko gibt es kein Potenzial für Ertrag.» William Adams, Portfolio-Manager und Rohstoffhändler 15. August 2012 – www.cash.ch Und ewig lockt das schnelle Geld Wirtschaftspsychologe Christian Fichter über das Verhalten der Anleger. Der Tag eines Daytraders Daytrading ist Knochenarbeit. Ein Händler gibt Einblick in seinen Alltag. Social Media als Börsenbarometer Twitter und Co. nehmen Trends vorweg. «Dos» und «Don'ts» bei Optionen Diese Regeln sollten Sie beachten.

«cash VALUE - Trading» 2012 inkl. «cash Inside» 2/2012

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Spekulation und Zockerei: Es ist das ständige Abwägen zwischen Sicherheit und Risiko. Dem Trading, also dem Handel und dem richtigen Einsatz von Finanzwerten, widmet sich die neuste Ausgabe von cash VALUE. Es soll Börsenanfängern wie Finanzfortgeschrittenen eine Hilfe sein bei ihren Entscheiden, wie sie ihr Geld gewinnbringend anlegen. Und zu Wort kommen Leute wie William Adams, früher «wilder» Rohstoffhändler an der weltgrössten Rohstoffbörse sowie Wirtschaftspsychologe Christian Fichter.

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Fr. 8.–

«Ohne Risiko gibt es kein Potenzial für Ertrag.» William Adams, Portfolio-Manager und Rohstoffhändler

15. August 2012 – www.cash.ch

Und ewig lockt das schnelle Geld

Wirtschaftspsychologe Christian Fichter

über das Verhalten der Anleger.

Der Tag eines Daytraders

Daytrading ist Knochenarbeit. Ein

Händler gibt Einblick in seinen Alltag.

Social Media als Börsenbarometer

Twitter und Co. nehmen Trends vorweg.

«Dos» und «Don'ts» bei Optionen

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Diese Regeln sollten Sie beachten.

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gen Einsatz von Finanzwerten, widmet sich diese Ausgabe von cash VALUE. Es soll Börsenanfängern wie Finanzfortgeschritte-nen dank vieler Tipps eine Hilfe sein bei ihren Entscheiden, wie sie ihr Geld gewinnbringend anlegen. Etwa mit den zehn «Dos» und «Don’ts» im Handel mit Optionen. Zu Wort kommen aber auch Leute wie William Adams, der früher «wilder» Rohstoffhändler an der weltgrössten Rohstoffbörse CBOT in Chicago war. «Gier, näm-lich die Angst, zu wenig zu bekommen, kann einen Menschen stark fesseln», sagt er. Adams verweist dabei auf die Tatsache, dass beim Trading sehr viel Selbstüberschätzung mitspielt. Auch Wirtschafts-psychologe Christian Fichter sagt im Interview: «Wenn Anleger er-folgreich sind, ist die Gefahr gross, dass sie gierig und irrational werden.» Daraus entspringen – sprichwörtlich – kapitale Fehler. Diese Ausgabe von cash VALUE soll Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, eine Hilfe sein, damit Sie nicht die gleichen Fehler machen wie viele Spekulanten, Trader oder Zocker.

Ich wünsche Ihnen viel Lesevergnügen

Daniel Hügli, Chefredaktor cash

EDITORIAL – IMPRESSUM

EDITORIAL

Impressum

cash VALUE vom 15.8.2012: Gedruckt als Spezialversand an Finanzindustrie und Anleger, als PDF auf www.cash.ch Herausgeber: cash

zweiplus AG, Bändliweg 20, 8048 Zürich, Telefon: 044 436 77 77, Mail: [email protected] Geschäftsführer: Christoph Hartgens (CEO)

Projektleitung: André Michel (COO) Chefredaktor: Daniel Hügli Redaktion: Pascal Meisser, Frédéric Papp, Sven Zaugg Mitarbeit:

Markus Baumgartner Layout: Haus der Kommunikation, Hinterdorfstr. 9, 8702 Zollikon Produktion/Bildredaktion: Thomas Demuth,

Dominik Hertach Titelbild: Paolo Dutto, Zürich Anzeigen: Ev Klausing, Head of Sales, [email protected]; Marco Spadacini, Senior

Account Manager, [email protected] Werbung: www.cash.ch/werbung Druck: Swiss Printers AG Copyright: cash zweiplus AG

Die Spekulanten an den Finanz-märkten sind in Verruf geraten. Doch im Alltag sind wir alle Zocker. «Spekulant!» «Zocker!» Nicht zuletzt durch die grossen Betrugs-skandale in der Bankenwelt sind diese Wörter in den letzten Jah-ren arg in Verruf geraten. Ein Zocker oder ein Spekulant: Das sind gemeinhin Leute, die persönliche Gewinne zum Nachteil der All-gemeinheit erwirtschaften. Indem sie Preise hochtreiben, Blasen entstehen lassen, um dann in Schnelle abkassieren zu können. Beispiele gibts viele: bei Immobilien etwa, oder auf den Rohstoff-märkten, wo Spekulanten die Agrarpreise in die Höhe treiben und somit mitschuldig an Hungersnöten sein sollen. Von der Hand zu weisen sind solche Vorwürfe nicht. Doch dahinter steckt ein Urtrieb, der in uns allen steckt. Wir sind alle Spekulan-ten und Zocker. Ob dabei jemand anders Nachteile erleidet oder nicht: Im Alltag lauern überall Möglichkeiten und Verlockungen, !" #$"%&'"(#)"*+,-%./)#!&",#&,&"0&/&1#,..,&"2!$),#."3,$'45/66,&"

können. Lasse ich etwa den Heizöltank heute schon auffüllen? Schliesslich könnten die Rohölpreise in den nächsten Monaten steigen. Soll ich beim Mietauto die Zusatzversicherung sausen las-sen? Ich habe ja noch nie einen Unfall gebaut. Oder gar: Soll ich aufs Tramticket verzichten und schwarzfahren? Ich bin noch nie in eine Kontrolle geraten. Spekulation und Zockerei: Es ist das ständige Abwägen zwischen Sicherheit und Risiko. Es zeigt sich am ausgeprägtesten an den Finanzmärkten. Dem Trading, also dem Handel und dem richti-

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5

SCHWERPUNKTE – INHALT

INHALT

20

2206 INTERVIEW: WILLIAM ADAMS

Vom wilden Händler in Chicago zum ruhigen Portfolio- Manager. Trader William Adams über den Börsenhandel.

09 RISIKOSPIEL HEBELPRODUKTE

Wer nicht k.o. gehen will, muss Vorsicht walten lassen.

10 RATGEBER OPTIONEN

Optionenhandel ist nichts für Anfänger. Aber auch Fortge-schrittene sollten wichtige Grundregeln beachten.

12 PORTRÄT: DER TAG EINES DAYTRADERS

Daytrading ist Knochenarbeit. Martin Hamrak gibt Ein-blick in seinen Alltag als selbständiger Daytrader.

14 FOLGEN SIE DEN DAYTRADERN

Ayondo – Plattform zu den Daytradern im Hinterhof.

I – VII «INSIDE»: TRADING BEI CASH

Traden bei cash ist günstig. Und sicher. Eine Übersicht.

15 ZOCKEN MIT DEVISEN

7,3#',&5/&8,."69$":&6;&<,$"%&8"=$!0'>

17 WETTEN AUF STEIGENDE ZINSEN

Historische Tiefstzinsen: So wetten Sie auf die Zinswende.

18 INTERVIEW: CHRISTIAN FICHTER

Von Jägern und Sammlern – oder was die Faszination des Börsenhandels ausmacht. Wirtschaftspsychologe Christian Fichter im Interview.

20 TRADING-TRENDS AUF TWITTER UND CO.

Social Media als Trendradar für den Börsenhandel.

22 ZOCKER-AKTIEN UND SKURRILE WETTEN

«Penny-Stocks» locken Spieler auf den Plan. Und wie man mit lahmen Pferden schnelle Gewinne einstreichen kann.

24 TECHNISCHE ANALYSE CONTRA GEFÜHL

So behalten Sie beim Trading einen kühlen Kopf.

25 VORSICHT, ANLAGEBETRUG!

Das sind die gängigen Tricks von Anlagebetrügern.

26 BLACKJACK, ROULETTE UND CO.

Im Casino gilt: Die Bank gewinnt immer.

18

6

INTERVIEW WILLIAM ADAMS

«ICH KANN RASCH HANDELN, OHNE IMPULSIV ZU SEIN»Vom wilden Händler in Chicago zum ruhigen Portfolio-Manager am Zürichsee. William Adams über die Eigenheiten im Handel.

Wollten Sie schon immer Trader werden?Ausser den vier Berufswünschen Anwalt, Arzt, Astronaut oder Baseball-Pitcher wollte ich in der Tat immer auch Händler werden.

Sie arbeiteten an der grössten Rohstoff-Börse, dem Chica go Board of Trade (CBOT). Wie er-lebten Sie diese Zeit?Es ist ein ganz speziel-ler Ort. Das CBOT ist die älteste Terminbörse der Welt. Ich denke, dass es einer der we-nigen Plätze auf der Welt ist, an welchen !"#$%&'!()*++&,*-& !#&.#/%0!"%+12,-%&,*+-geübt wird. Werden beispielsweise Wei-zenkontrakte auf dem Parkett gehandelt, entsteht daraus eines Tages nach Trans-port, Verarbeitung und Verkauf ein neues Produkt für den Frühstücksteller.

Sie sind seit fast 20 Jahren in der Trading-Welt zuhause. Wie kamen Sie dazu? Als ich einmal auf der Besucherplatt-form der CBOT stand und das organisierte Chaos beobachtete, war für mich klar, dass ich Händler werden wollte. Leider gab es $#!(#(&34" #5(!#"%#(&.#6& ,-7"8&9,+&'!(-fachste war, selbst ein Handelskonto zu er-öffnen. Über den Freund eines Kollegen kam ich zu einem Anmeldeformular und konnte schliesslich mit Handeln beginnen.

Wie ist das Verhältnis unter den Händlern?An der CBOT ist das Verhältnis unter den Händlern generell sehr kompetitiv. Es ist

einer der wenigen Plätze, an welchen Stu-dienabgänger direkt mit Doktoranden kon-kurrieren können. Dennoch besteht eine gewisse Kameradschaft unter den Händ-lern auf dem Parkett und unter den Leu-ten in den Handelsräumen. Der Händler,

der versucht, mich am Morgen über den Tisch zu ziehen, kann am Abend mit mir ein Bier trinken gehen.

Händler handeln schnell, Nach-haltigkeit auf der anderen Seite ist

langfristig. Ein Gegensatz? Für mich ist das kein Gegensatz. Gewin-nen oder verlieren – Händler müssen in je-dem Fall entschlussfreudig sein. Wenn sich eine gute Gelegenheit bietet, muss kurz-fristig gehandelt werden. Langfristig muss man hingegen klare Regeln festlegen, um die Risiken eines Portfolios zu minimieren. So kann ich rasch handeln, ohne impulsiv zu sein.

Erfolgreicher Intraday-Handel kann !"#$% #&"%'(#)*+",*)* #-*".* /#

heisst es immer wieder. Stimmen Sie mit dem überein?Es kann für einen Zahnarzt sehr schwierig sein, sich zeitgleich auf seine Arbeit und Intraday-Handel zu konzentrieren. Das würde sowohl für ihn als auch den Patien-ten schmerzvoll ausgehen. Handeln inner-halb eines Tages setzt sehr viel Erfahrung und einen klaren Fokus voraus. Da viele professionelle Trader Spezialisten für ein-zelne Märkte sind, kann ein Freizeit-Trader mit limitiertem Fachwissen kaum mithal-ten. Zudem muss man stets auf dem neus-

INTERVIEW: MARKUS BAUMGARTNER

BILD: PAOLO DUTTO

WILLIAM ADAMS

ROHSTOFFHÄNDLER

Der gebürtige US-Amerikaner William Adams

stammt aus New Orleans. Er ist registrierter

Commodity Trading Advisor (CTA) und schloss

sein Studium in Englisch mit Nebenfach Öko-

nomie 1993 an der Northwestern University

in Evanston (Illinois) ab. Danach arbeite-

te der verheiratete Adams als Co-Founder

bei RainmakerXion und danach als Director

of Business Development bei VisaNow.com

in Chicago. Ab 2002 war er als Principal für

Lagniappe im Risk Management tätig, bevor

er Chief Energy & Capital Markets Strateg ist

bei der LaSalle Futures Group wurde. 2006

wurde er Managing Director bei JKV Global

und 2008 Principal bei Intermarkt Investment

Strategists, ebenfalls in Chicago.

Seit 2011 ist er verantwortlicher Portfolio-

!"!#$%&'$(&)$%&*!+(,-&./01$&2$3(,($"1$&45&

in Zollikon.

ten Stand der Technik sein, um erfolgreich Daytrading betreiben zu können.

Sind Computer im Börsenhandel überlegen?Systematische Handelsmodelle können ei-genständiges Denken nicht ersetzen. Sie haben allerdings auch einige Vorteile. Ei-nerseits kann der Computer rund um die Uhr arbeiten, während Menschen Ruhe-pausen benötigen. Überdies kann das com-puterbasierte Modell konstant mit grösster Präzision agieren. Hinzu kommt noch die Skalierbarkeit: Dank unseres Systems kön-nen wir unsere Kapazitäten ohne grössere Schwierigkeiten erhöhen. Die Beständig-keit möchte ich auch hervorheben. Das System entwickelt das Portfolio nach unse-"#:&;4 #//<&42(#&34(&=*++#"#(&'!()7++#(&

oder Emotionen abgelenkt zu werden.

«Handeln innerhalb eines Tages setzt sehr viel Erfahrung und einen klare Fokus

voraus.»

7

WILLIAM ADAMS INTERVIEW

Wie kam es dazu, dass ein Family #01'2*#3,*#4 #.* #56",27(**#8*7%9+#74+:

Stefano Ruggeri, ein Nachkomme der deut-schen Immobilienfamilie Baum und Ge-+12=-%+!(2,>#"& #+&?,:!/@&A-51#<&2,%&#!(#&

Vielzahl systematischer Trading-Strategien anhand Portfoliostruktur, Risiko und Per-formance evaluiert. Viele von ihnen zeig-ten grosses Potenzial auf. Selbst ehemals #!(&B", #"<&3#",(%04"%#%&#"&(*(& !#&5(,(C!-ellen Interessen seiner Familie. Er hat zu-erst die Erwartungen an ein systematisches B", !(6DE"46",::& #5(!#"%&*( & ,",*-2!(&

ein Team aus zwei erfahrenen Tradern und einem quantitativen Programmierexperten zusammengestellt – einer davon war ich.

Was ist Ihre Aufgabe beim Family #01'2*:

Meine primäre Verantwortung liegt in der Verwaltung des Portfolios auf Tagesbasis. Dazu gehört die Überwachung der Risiken und der Liquidität, welche das Investment-Modell benötigt. Das Testen, Analysieren und stetige Anpassen der Möglichkeiten und Risiken, die das Modell beim Umset-zen neuer Strategien mit sich bringt, zählt

auch zu meinen Aufgaben. Mein Ziel ist es, das von uns betreute Investment-Vehikel robust, komplett transparent und hoch ef-5C!#(%& 0#!%#"& C*& >#%"#!>#(8& 9,>#!& ,12%#(&

wir sehr auf tiefe Kosten und beträchtliche Skalierbarkeit.

Und wie hat sich dieses alternative Investment-Vehikel bisher in der Praxis bewährt?Die Hauptaufgabe ist, «Alpha» für das ?,:!/@& A-51#& C*& 6#(#"!#"#(& F& ,/+4& #!(#(&

nachhaltigen Mehrwert gegenüber dem Markt und den eingegangenen Risiken. Kommenden September wird unser Glo-bal Macro Fonds die Einjahresperformance ausweisen. Derzeit können wir uns über eine positive Entwicklung von 12,6 Prozent seit Beginn freuen. Da wir Risiken regel-mässig minimieren, wird das Investment-vehikel keine Extremrenditen erzielen. Wir streben eine langfristige Stetigkeit an. Dies liegt auch völlig im Interesse der Gründer-familie. Das System passt sich demnach höherer und tieferer Marktvolatilität an.

William Adams, Trader: «Gewinnen oder verlieren – Händler müssen entschlussfreudig sein.»

Viele Anleger lassen Verluste laufen, aus Angst, sie zu realisieren. Wieso?Eines der grössten Probleme des Menschen ist, Fehler einzugestehen. Deshalb werden Verluste oft nicht früh genug realisiert, weil es einem Eingeständnis gleichkommt. Hin-gegen ist die Gewinnrealisierung oft noch schwieriger auszuführen, als sich an ei-nem Risiko parameter zu orientieren. Gier, nämlich die Angst, zu wenig zu bekommen, kann einen Menschen stärker fesseln. Bei *(+#"#:&?4( +&6#>#(&0!"&>#!&B", #DG*)#-gung die Risikolimite zeitgleich vor. Das Modell setzt auch klar Gewinnziele für jeden Trade fest. Als Konsequenz erlaubt das Modell, während einer Bewegung Teil-gewinne zu realisieren, ohne die Position ganz zu veräussern.

Totale Sicherheit ist aber eine Illusion, oder?Ja, Risiko gehört zu jedem Investmentpro-zess. Ohne Risiko gibt es kein Potenzial für Ertrag.

8

GASTBEITRAG UBS

ENDLICH SEHEN, WIE DIE MÄRKTE TICKENMit dem Charttechnik-Tool «UBS KeyInvest TrendRadar» können Anleger Einstiegsmöglichkeiten frühzeitig erkennen.

Seit mehr als einer Dekade werden die Finanz- und Kapitalmärkte weit-gehend von einer Konstanten domi-

niert: der Volatilität. Während langfristig orientierten Investo-ren volatile Märkte eher ein Dorn im Auge sind, nutzen kurzfristig orientierte Trader die Schwan-kungsbreiten des Marktes durch An-wendung von Han-delsstrategien, die oft auf Chartsig nalen oder der Ausbildung $*"++H#C!5+12#"&;*+%#"&>#"*2#(8&9!#+&6!/%&

umso mehr in Zeiten von Euro-Schulden-krise, politischen Unwägbarkeiten und Re-zessionsängsten, welche die Börse derzeit unberechenbar machen.

UBS KeyInvest bietet Zugang zu technischer Analyse und StrategieVielen Anlegern oder Gelegenheits-Tradern fehlt aber zum einen der Zugang zu den Handelsstrategien und zum anderen das Wissen rund um die Technische Analyse. Mit der kostenlosen und in der Schweiz ex-klusiv lancierten Chart-Signal Plattform KeyInvest TrendRadar können beide Lü-cken geschlossen werden. Die Plattform funktioniert, wie der Name bereits verrät, wie ein Radar. Durch ein kontinuier liches Überwachen der verschiedenen Basis werte hilft der innovative Service Trends frühzei-tig zu erkennen und liefert im Minutentakt neue Signale. Sobald bei Aktien, Wäh-rungen oder Rohstoffen ein neues Signal ausgebrochen ist, liefert der TrendRadar mögliche passende UBS-Produkte und die dazugehörigen Informationen gleich mit. Anleger wissen also in sekundenschnelle,

wie sie an dem potenziellen Trend partizi-pieren können. Dieses vollautomatische System kann dem

Anleger das Leben un-gemein erleichtern. Zu-dem sorgt es dafür, dass der grösste Feind des Traders, die Emotion, aussen vor bleibt. Der KeyInvest TrendRa-dar basiert rein auf der Chartanalyse und liefert :!%%#/+& $*"++H#C!5+12#"&

Chartmuster wie bei-spielsweise «Trendka-

nal» oder «Schulter-Kopf-Schulter» punktgenaue Signale. Dazu bedarf es im Hintergrund eines komplexen Systems, dem ausgeklügelte Berechnungsmethoden und genaue Marktdaten zugrunde liegen. Somit kann dieser Service der neusten Ge-neration für Jedermann einen einfachen Einstieg in die Traderwelt bieten – bei ei-nem geringen Zeitaufwand und ohne pro-fessionelle Vorkenntnisse. Das System zeichnet Verlaufslinien, erkennt Trendsig-nale, errechnet daraufhin mögliche Kurs-ziele und schlägt einen Stop-Loss zur Ab-sicherung vor. Für jeden erkannten Trend werden die wichtigsten Angaben zum Si-gnal übersichtlich auf einem PDF-Doku-ment zusammengefasst.

;%<#= 1> 8*"#),(#?!<#&"%'@#=99*#

kommen auf ihre KostenDas webbasierte System bietet drei Pro-5/#I& JK,+!1L<& JG 3,(1# L& *( & JE"4-#++!-onal». Egal ob Trader-Greenhorn oder fort-geschrittener Händler, alle Anlegertypen kommen auf ihre Kosten. Die Generierung einer Anlageidee kann vielseitig erfolgen, zum Beispiel durch einen Branchenan-satz oder über präferierte Anlageklassen.

VON ROBIN LEMANN, UBS

ROBIN LEMANN

UBS

Robin Lemann ist für

das Public Distribution

Team Schweiz von

UBS tätig.

Ist sich der Anleger unschlüssig, kann er ganz einfach alle Sektor-Mitglieder beob-achten lassen. Hat der Anleger eine Posi-tion abgestossen, hilft ihm der KeyInvest TrendRadar einen möglichen Zeitpunkt für #(&.!# #"#!(+%!#6&C*&5( #(8&;!%&0#(!6#(&

Klicks lässt sich beispielsweise die jewei-lige Anlage auf Long-Signale (steigende Kurse) durchleuchten. Darüber hinaus kann auch der Zeitpunkt einer Absiche-rung des Portfolios beispielsweise gegen einen sinkenden US-Dollar ein Ansatz-punkt sein.

Die TrendRadar-Signale beruhen auf WahrscheinlichkeitenDer KeyInvest TrendRadar kann dem In-vestor entscheidende Hilfestellung liefern und ihn zu neuen Anlageideen inspirie-"#(8&K#(*%C#"&H"45%!#"#(&34(&#!(#"&H"4-#+-+!4(#//#(&B#12(!$&42(#&+#/>+%&E"45&+#!(&C*&

müssen. Eine Wunderwaffe ist die Analyse-plattform freilich nicht, alle TrendRadar-Signale beruhen auf Wahrscheinlichkeiten. Dabei liegt die Trefferquote zweifelsohne unter 100 Prozent. Wer eine individuell auf seine Bedürfnisse zugeschnittene Ver-mögensplanung sucht, dem wird auf jeden Fall empfohlen zusätzlich seinen Kunden-berater zu kontaktieren. www.ubs.com/keyinvest-trendradar

«Der KeyInvest TrendRadar liefert Investitionshilfen und kann Anleger zu neuen Ideen inspirieren.»

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HEBELPRODUKTE TRADING

WO SICH ZOCKER DIE FINGER VERBRANNTENWarrants verlieren zunehmend an Bedeutung. Heute sind andere Produkte gefragt.

Spekulanten greifen immer öfters zu einfach gestalteten Derivaten. Die-ser Trend wird von den Umsatzzah-

len der Schweizer Derivatebörse Scoach bestätigt. So stieg im Juni der Anteil der so genannten Knock-out-Produkte (KO) gemessen am Handelsvolumen von 32 auf 37 Prozent an, während die herkömmli-chen Optionen bei einem Marktanteil von 21 Prozent verharrten.

Die Knock-out-Produkte sind leicht verständlichDer Grund für diese Entwicklung liegt auf der Hand: KO-Produkte sind für die meis-ten Anleger verständlicher, weil der Ein-)*++&34(&M4/,%!/!%=%&*( &N#!%0#"%&0#6-=//%8&

Denn genau an diesen zwei Faktoren ha-ben in den letzten Jahren die meisten An-leger ihre Finger verbrannt. Den meisten Zockern war es schwergefallen, den Ein-)*++& #"& +!12& =( #"( #(&M4/,%!/!%=%& +40!#&

des Zeitwertverfalls richtig einzuschätzen. Diesen Wandel spüren auch die Emitten-ten. Die Bank Vontobel beispielsweise setzt nur noch einen Sechstel mit Hebelproduk-

ten ohne Knock-out um, fünf Sechstel des Umsatzes stammen aus dem Geschäft mit KO-Produkten. Ähnlich auch die UBS: Über drei Viertel des Umsatzes stammen von KO-Produkten, knapp 20 Prozent aus dem Geschäft mit den übrigen Hebelpro-dukten. Einzig die Zürcher Kantonalbank (ZKB) kann sich diesem Trend bislang noch entziehen. Auch KO-Optionen ber-gen indes Gefahren. Stürzt der Preis des Basiswerts unter die Knock-out-Schwelle,

VON PASCAL MEISSER

Fall Adoboli: Am 15. September 2011 wurde

der UBS-Banker Kweku Adoboli verhaftet. Er

hatte in seiner noch jungen Karriere – Adoboli

war erst 31 Jahre alt – nicht weniger als 2,3

Milliarden Dollar in den Sand gesetzt. Die UBS

erklärte drei Tage nach der Festnahme des

Londoner Bankers, der Verlust resultiere aus

unerlaubten Spekulationen mit Index Futures

von S&P 500, Dax und EuroStoxx. Zwar hät-

ten sich die dabei eingegangenen Positionen

innerhalb des für eine globale Aktienhan-

)$,30%+!&6',(17$"&2!7+$"3&'$8$#9:&8$""&

sie Teil eines korrekt abgesicherten Portfolios

gewesen wären. Doch das waren sie nicht.

;($3$&4'3(17$%<"#&'$39!")&,$)(#,(17&!<3&0=9(-

ven Forward-Transaktionen in Cash-ETFs, die

der Händler zum Schein getätigt hatte. Diese

0=9(>$"&?%!"3!=9(@"$"&>$%)$1=9$"&)($&?!93!-

che, dass die Risikolimiten von UBS durch den

Handel mit den Indexfutures überschritten

wurden. Am 6. September schrieb Adoboli

seinen letzten Eintrag auf Facebook: «need a

miracle». Sein Flehen sollte nicht erhört wer-

)$"A&;$%&B$9%<#&C@#&!</A&.38!,)&5%6'$,:&)$%&

damalige CEO der UBS, trat daraufhin zurück.

Fall Madoff: Sie nannten ihn liebevoll Bernie.

Bloss, das System, das der Finanz- und Bör-

senmakler konstruierte, passte so gar nicht

zum Philanthropen, als den er sich gerne aus-

gab. Ende 2008 brach das Kartenhaus zusam-

men. Madoff hatte binnen zweier Jahrzehnte

über 50 Milliarden Dollar seiner Kunden in den

Sand gesetzt. Der Trick, oder besser: die Gau-

nerei, war simpel: Madoff wies seinen Kunden

Gewinne aus, die nie entstanden waren, und

deckte diese mit dem Geld neuer Kunden.

Solange seine Kundenliste grösser wurde, war

er auch liquid genug, Gewinne und Rückzah-

,<"#$"&D<&0"!"D($%$"A&E'$%&)%$(& (,,(@"$"&

Personen weltweit sollen vom Madoff-Skandal

direkt oder indirekt betroffen sein. Nicht we-

niger als 45 000 Anwälte sollen sich zu dieser

Zeit mit dem Fall befasst haben. Madoff wurde

schliesslich zu 150 Jahren Haft verurteilt.

MADOFF UND ADOBOLI: WIE MILLIARDEN VERZOCKT WURDEN

verfällt die Option wertlos, Anleger erlei-den einen Totalverlust. Viele Zocker kau-fen zu riskante Optionen, weil der Hebel bei der KO-Schwelle überproportional an-steigt. Der Preis des Basiswerts sollte aber zwischen 10 und 30 Prozent über der KO-Grenze liegen. Das gibt gibt noch immer einen Hebel zwischen 3 und 10.

Eine unbegrenzte Laufzeit bei den Mini-Futures Ähnlich wie KO-Optionen funktionieren Mini-Futures. Fällt das Produkt unter das Stop-Loss-Level, wird der Mini-Future wertlos aus dem Depot ausgebucht. Ande-rerseits hat er eine unbegrenzte Laufzeit. Ein weiteres Produkt, mit dem man ohne 3#"C#""#( #& '!()7++#& +H#$*/!#"#(& $,((<&

+!( & ?,$%4"C#"%!5$,%#8& 9!#+#& 0#" #(& :!%&

#!(#:&5O#(&P#>#/&,*-&K,+!+0#"%#&0!#&>#!-spielsweise Aktienindizes herausgegeben. Grösstes Risiko hier sind Seitwärtsbewe-6*(6#(8& P!#"& 3#"/!#"#(& !#& N#"%!5$,%#& ,(&

Wert, weil bei identisch grossen Auf- und Abwärtsbewegungen die Verluste grösser sind als die Gewinne.

Vorsicht mindert das Knock-out-Risiko – beim Boxen wie an der Börse. key

10

TRADING RATGEBER

Warren Buffet: «Risiko entsteht

dann, wenn Anleger nicht wissen, was sie tun.» Anfänger sollten die Finger

von Hebelprodukten lassen.

ZEHN «DOS» UND «DON’TS» IM HANDEL MIT OPTIONENIm Optionenhandel locken fette Gewinne. Doch es lauern überall auch Verlustrisiken. cash nennt die Tradingregeln.

Unter einer Option versteht man das Recht, innerhalb einer bestimm-ten Frist einen Basiswert zu einem

vorher ausgehandelten Preis zu kaufen oder zu verkaufen. Dem Basiswert liegt oft-mals eine börsenko-tierte Aktie zugrunde. Die Gewinnchancen sind dabei gross, das Verlustrisiko ist es ebenso. Das sind die wichtigsten Regeln im Optionenhandel:

Es gilt zunächst das Bonmot von Multimil-liardär Warren Buffet: «Risiko entsteht dann, wenn Anleger nicht wissen, was sie tun.» Das heisst: Anfänger sollten die Fin-ger von Optionen lassen. Sie müssen sich vor dem Abschluss eines Optionsgeschäfts

über die Funktionsweise und die Risiken 34(&AH%!4(#(&!:&Q/,+#"(&+#!(8&R#/>+%&E"45+&

bekunden teilweise Mühe, die Funktions-weise von Optionen zu verstehen. Kaufen Sie keine Optionen ins Blaue hinaus. Legen Sie sich vor dem Kauf eine Stra-tegie zurecht. Und ver-folgen Sie diese Stra-tegie, auch wenn sie zu Beginn nicht den erwünschten Erfolg bringt. Und: Bestim-men Sie Ihr persönli-ches Verlustmaximum. Wählen Sie eine Lauf-

zeit, die mit Ihrer Strategie übereinstimmt. Wenn Sie beispielsweise einen kurzfristigen Kursanstieg des Basiswertes erwarten, wäh-len Sie kurz laufende Optionen. Er warten Sie den Kursanstieg erst innerhalb der

nächsten sechs Monate, dann wählen Sie eine Option mit entsprechender Laufzeit. Je länger die Laufzeit einer Option, desto höher der Preis. Grund: Einem Schein mit längerer Laufzeit werden bessere Chancen eingeräumt, dem Anleger einen Gewinn zu bescheren, als einem mit kurzer Laufzeit. Wählen Sie keinen Ausübungspreis –auch «Strike» genannt (siehe Box unten) –, der nicht zu Ihrer Strategie passt. Erwarten Sie zum Beispiel einen starken Kursanstieg des Basiswertes innert zweier Monate, ist ein «Strike in the money», das heisst unter dem aktuellen Kurs des Basiswertes, nicht sinnvoll, weil er teuer ist.

Setzen Sie immer ein Kurslimit Setzen Sie beim Kauf oder Verkauf Ihrer Option stets ein Kurslimit. Denn im Handel mit Optionen sind hohe Kurs-schwankungen möglich, und mit einem Limit können Sie sich absichern. Dies gilt nicht nur im Handel mit Optionen,

VON FRÉDÉRIC PAPP UND SVEN ZAUGG

— Warrants: Warrants sind Bezugsschei-

ne zum Erwerb von Aktien und anderen

Werten wie zum Beispiel Obligationen.

Dabei wird wie bei den Optionen nach

Call- und Put-Warrants unterschieden (Call-

Option beziehungsweise Put-Option), wobei

Warrants im Unterschied zu den Optionen

meistens eine längere Laufzeit aufweisen.

— Futures: Ein Future ist ein in Bezug auf

Menge, Qualität und Liefertermin standardi-

sierter Terminkontrakt. Eine Verkäuferpar-

9$(&>$%FC(179$9&3(17&7($%'$(:&$("$&)$0"($%9$&

Menge zum Beispiel eines Finanztitels zu

einem festgesetzten Preis zu einem be-

stimmten Zeitpunkt in festgelegter Qualität

an einen bestimmten Ort zu liefern. Der

5$#$"F!%9&G&)($&HI</$%F!%9$(&G&>$%FC(179$9&

sich zur Abnahme. Man unterscheidet zwi-

schen Financial Future (Finanzterminkon-

trakt) und Commodity Future (Waren-

terminkontrakt). Der Handel erfolgt an

eigenen Terminbörsen wie der Eurex oder

der Chicago Board of Trade (CBOT).

— Mini-Futures: ("(J*<9<%$3&3(")&K$%9(0=!-

te, die eine unbegrenzte Laufzeit haben.

Beim Mini-Future wird der Kaufpreis einer

Aktie oder eines anderen Basiswertes (zum

Beispiel eines Aktienindexes) zwischen dem

Emittenten (Herausgeber) und dem Käufer

des Mini-Futures aufgeteilt. Die Charakte-

ristik des Mini-Futures wird dabei durch das

vom Emittenten bestimmte Finanzierungs-

level, den Stop-Loss und das Bezugsver-

hältnis bestimmt.

— Basiswert: Der Basiswert (oder Englisch:

Underlying) ist das Finanzinstrument, das

einem Derivat wie einer Option, einem Op-

9(@"3317$("&@)$%&$("$+&K$%9(0=!9&D<#%<")$&

liegt. Typische Basiswerte sind etwa Aktien,

Indizes, festverzinsliche Wertpapiere (wie

Obligationen) oder immer mehr auch Edel-

metalle wie Gold oder Silber.

— Hebel: Der Hebel wird errechnet, indem

man den aktuellen Kurs des Basiswerts

durch den aktuellen Preis einer Option teilt.

Bezieht sich die Option auf ein Vielfaches

oder einen Bruchteil des Basiswerts, muss

dieser Faktor in der Rechnung entspre-

chend berücksichtigt werden. Wie stark

der Hebel bei einem bestimmten Future-

Kontrakt tatsächlich ist, hängt von drei

KURZ ERKLÄRT: WICHTIGE BEGRIFFE AUS DER WELT DES TRADERS

11

RATGEBER TRADING

sondern auch für alle gängigen Börsen-werte. Optionen nicht bei hohen Volatilitäten kaufen. Die Volatilität gibt die erwartete Schwankungsstärke der Aktienmärkte an. Die Preisfeststellung bei Optionen hängt von der Volatilität ab.

Der Titel sollte liquid sein Kaufen Sie nur Optionen von liquiden, das heisst oft gehandelten Basiswerten. Verkaufen Sie keine Optionen leer: Da-mit meint man den Verkauf eines Basis-wertes (z.B. einer Aktie), die man gar nicht besitzt. Denn geht der Basiswert in die entgegengesetzte Richtung, kann dies ins Geld gehen. Überwachen Sie Ihre getätigten Opti-onsgeschäfte laufend. Denn gerade bei den derzeit sehr volatilen Finanzmärkten !+%& #"&'!()*++&,*-& !#&AH%!4(+H"#!+#&2412&

und die Hebelwirkung damit überproporti-onal stark. Abhilfe können hier Stop-Loss-Aufträge bieten.

Vorsicht vor zu grossen Hebeln Wählen Sie keinen Hebel (siehe Stich-wort-Erklärungen in der Box unten), der (!12%& S2"#:& T!+!$4#:H5( #(& #(%+H"!12%8&

Die Hebel sind unterschiedlich. Ein Bei-spiel: Bei einer Option auf den Swiss Mar-ket Index (SMI) liegt der Hebel immer bei zehn, beim deutschen Aktienindex (DAX) hingegen bloss bei fünf. Das heisst: Die Option auf den SMI macht die Kurs-schwankungen zehnfach mit, jene auf den DAX fünffach.

Faktoren ab: Kontraktgrösse, Kontraktwert

zum Einstiegszeitpunkt und Margin-Höhe.

— Strike price: Als Strike price (Ausübungs-

preis) bezeichnet man im Optionshandel

den Preis, zu dem ein bestimmter Basis-

wert gekauft oder verkauft werden kann.

Ob sich die Ausübung einer Option lohnt,

hängt vom Ausübungspreis ab. So ist eine

Option bei einem «Long Call» In-the-

Money, die Ausübung lohnt sich, wenn der

Ausübungspreis kleiner ist als der aktuelle

Kassakurs des Basiswertes. Die Option

ist Out-of-Money, wenn der Ausübungs-

preis der Option grösser ist als der Wert

des Bezugsobjektes. Dann lohnt sich die

Ausübung der Option nicht. Auch wenn die

Option At-the-Money ist, der Ausübungs-

preis und der Kurs des Underlying also

gleich sind, lohnt sich eine Ausübung nicht.

Ein «Long Put» dagegen ist In-the-Money,

wenn der Ausübungspreis grösser ist als

der jeweils gegenwärtige Wert des Bezugs-

objektes. Dann lohnt sich die Ausübung

der Puts. Eine Ausübung lohnt sich nicht,

wenn ein Put Out-of-Money oder At-the-

Money ist, also der Ausübungspreis kleiner

oder gleich ist wie Wert des Underlying.

— Hedging: Das sind Sicherungsgeschäfte

zur Absicherung von Zins- und Wechsel-

kursrisiken im Devisen-, Edelmetall- und

Wertpapierhandel. Der Hedger überträgt

die Zins- und Wechselkursrisiken auf einen

Kontrahenten, der entweder das Risiko aus

spekulativen Motiven übernimmt oder ein

entgegengesetztes Risiko abzusichern ver-

sucht. Dabei werden die Cash-Positionen

durch zeitlich und wirtschaftlich kongruen-

te Hedge-Instrumente aus dem Bereich der

Termingeschäfte gesichert, so beispielswei-

se durch Financial Futures, Collars, Caps,

Floors, Optionen.

— Volatilität: Vor allem die Volatilität hat

$("$"&#%@33$"&L("C<33&!</&)$"&M$%9&$("$%&

Option. Je stärker der Preis schwankt,

umso höher ist die Wahrscheinlichkeit,

dass sich der Wert des Basiswertes stark

verändert. Damit steigt oder sinkt der

innere Wert der Option. In der Regel gilt,

dass eine höhere Volatilität einen positiven

L("C<33&!</&)$"&M$%9&)$%&.F9(@"&7!9A&N"&

extremen Grenzfällen kann es sich jedoch

genau umgekehrt verhalten.

Der Handel mit Hebelprodukten ist nur etwas für fortgeschrittene Trader – zu gross ist das Verlustrisiko für alle, welche die Produkte nicht richtig verstehen. Keystone

12

DAYTRADER PORTRÄT

«MAN HAT BESSERE UND SCHLECHTERE JAHRE»Mindestens zehn Stunden jeden Tag vor dem Computer: Aus dem Leben des Daytraders Martin Hamrak.

M,"%!(&P,:",$& 5(6&:!%& #:&P,(-del während seines Betriebswirt-schaftsstudiums in den 1990er-

Jahren an. Anfangs setzte er dafür nur einen Teil des Ersparten ein. Schnell war er jedoch komplett an der Börse investiert und wickelte mehrere Trades pro Tag ab. Er han-delte vor allem Optionsscheine auf deut-sche, amerikanische und japanische Werte und Indizes, was damals nicht so einfach war: Orders konnte man nur telefonisch auf-geben, und als Kursquellen gab es nur Vi-deotext, den Online-Dienst Bildschirmtext (Btx) oder Kurs-Hotlines der Emittenten.

Manchmal steht der Daytrader mitten in der Nacht auf Zudem konnte Hamrak eine neue Posi-tion nicht am gleichen Tag schliessen: Er musste warten, bis diese über Nacht ein-

gebucht wurde. Nach einigen Jahren als Händler im institutionellen Bereich auf ei-ner Bank machte er sich selbständig. An-fänglich in einem Büro, arbeitet Hamrak seit einem Umzug von zuhause aus. Seine Kernarbeitszeit liegt zwischen 8 und 18 Uhr. Später blickt er noch einige Male auf Notebook oder Smartphone, um die Markt-bewegungen zu prüfen. Es gibt auch Ausnahmen: «Wenn ich Po-sitionen in australischem oder neusee-ländischen Dollar halte und in der Nacht wichtige Wirtschaftsnachrichten gemeldet werden, muss ich auch mal gegen 3 Uhr aufstehen, um über offene Positionen zu entscheiden. Zum Glück passiert das nicht mehr als ein oder zwei Mal im Monat.»Hamraks Schwerpunkt liegt auf dem Han-del charttechnischer Systeme auf über 40 Währungspaaren. Dafür nutzt er Chartsoft-

ware wie Ninjatrader und Metatrader, New-sticker und frei zugängliche Webseiten. Sein Tag besteht aus der ständigen Kon-trolle der Systeme und dem manuellen Handel der Signale, die daraus entstehen. Er blickt den ganzen Tag auf die Charts und behält den Newsticker im Auge, um keine Überraschungen zu erleben. «Selbstverständlich probiere ich zwischen-durch neue Strategien aus oder verbessere

Martin Hamrak, Daytrader: «Ferien sind nur möglich, wenn keine Trades offen sind.» Markus Baumgartner

VON MARKUS BAUMGARTNER

MARTIN HAMRAK

DAYTRADER

Der 41-jährige Martin Hamrak ist verheiratet

und wohnt bei Frankfurt. Nach seinem BWL-

Studium arbeitete er als Eurex-Händler bei

der DZ-Bank. Später war er Geschäftsführer

einer Trading GmbH. Seine Hobbys sind

Schwimmen, Radfahren und Klavierspielen.

13

PORTRÄT DAYTRADER

und programmiere etwas um», erklärt Mar-tin Hamrak. Wenn die Märkte ruhiger sind, 5( #%&#"&N#!%<&:,/&#!(#&2,/>#&R%*( #& U46-gen zu gehen.

Auch ein Daytrader verreist mal in die FerienMartin Hamrak nimmt sich die Freiheit, auch mal in die Ferien zu verreisen. Da will er ganz abschalten und nicht an die Märkte denken: «Das ist nur möglich, wenn man keine offenen Trades mit in den Urlaub nimmt, was mir in den letzten Jahren zum Glück immer gelungen ist.» Wie kann sich ein Daytrader von der Masse absetzen? Man dürfe sich z.B. bei der System entwicklung nicht von Rückschlä-gen demotivieren lassen. Es gelte dran-zubleiben, wenn ein System erfolgreich aussieht, und zu versuchen, Fehlerquel-len zu analysieren und zu beseitigen. Viele Trader springen nach einigen Minustra-des von System zu System, wechseln die Märkte oder vernachlässigen ihr Geld- und Riskmanagement. Natürlich ist auch Ham-rak nicht immer ein Gewinner. «Jedoch

versuche ich meine durchschnittlichen Gewinne grösser zu halten als die Verluste. Wenn es mir gelingt, dauerhaft die Anzahl der Gewinne im Verhält-nis zu den Verlusten im Bereich von etwa 60:40 zu halten, habe ich lang-fristig eine positive Per-formance.» Zum Ver-dienst sagt er: «Man hat bessere und schlechtere Jahre. Vor allem die letz-ten waren trotz der ho-hen Volatilität, über die sich jeder Daytrader nor-malerweise freut, eher bescheiden», sagt Hamrak offen. Die Selbständigkeit bietet ihm viele Vorteile gegenüber dem Ange-stelltendasein, sodass er diesen Schritt nie bereut hat. Seinen Bonus holt er sich ne-benbei ab: Vor einigen Jahren gewann er bei einem Börsenspiel mit über 10 000 Teilnehmern einen englischen Sportwagen.Gegenüber früher steht einem privaten Tra-der eine ähnlich schnelle und günstige In--",+%"*$%*"& 0!#& E"45+& C*"& M#"-76*(68& 9!#&

Gebühren bzw. die «Spreads» sind durch die Konkurrenz der Broker sehr günstig ge-worden. Und ein privater Trader handelt

mit kleineren Stückzah-len. So ist es in liquiden Märkten meistens kein Problem, dass ein Teil des Auftrages nicht oder schlecht ausgeführt wird. Hamrak: «Man kann also auf jeden Fall eine ver-gleichbare oder bessere Performance erreichen.» Hamrak hat sich auch auf der Handelsplattform von

Ayondo als Signalgeber (siehe auch Seite 14) registriert. Im Unterschied zur früheren Version ist bei Ayondo jetzt ein Handel direkt über die Handelsplattform der angebundenen Broker möglich, was das Trading enorm er-leichtert. «Die ‹Spreads› sind enger, dazu gibt es eine grössere Anzahl an Brokern, was auch für mich als Signalgeber wichtig !+%8L&9,&#"&+!12&!(& #"&N#"%!5C!#"*(6+H2,+#&

>#5( #%<&2,%&#"&(412&$#!(#&?4//40#"8

«Vor allem die letzten Jahre waren vom Verdienst her,

trotz der hohen Volatilität, eher bescheiden.»

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14

TRADING AYONDO

scheitern. Aus Praxis und Theorie wusste er: Es gibt ein paar wenige «Hidden Cham-pions». Ayondo will diese versteckten Künstler für alle gewinnbringend nutzbar machen. Die Plattform bietet Tradern die Möglichkeit, sich mit ihrem Trackrecord !!"#$%&'() *+,-./$"%%"#) .#*) -.) -",$&0-&"-ren. Nach dem erfolgreichen Test können die Trader ihre Signale automatisch an ihre Follower-Gruppe absetzen. «Bislang konnten nur besonders vermö-gende Privatpersonen oder Institutionelle beispielsweise über Hedge Funds an sehr guten Marktüberrenditen partizipieren. Mit Ayondo ermöglichen wir dies nun für alle mit einem Konto ab 100 Euro», erklärt Manuel Heyden. Rund 40 000 Mitglieder nutzen Ayondo, um den besten Tradern zu folgen. Bereits über 1000 Trader haben an *",) 1",$&0-&",.#2) $"&%2"#344"#5) 6+73#)

8.,*"#)9&/(",):;<)=,+*",)-",$&0-&",$5

WIE MAN DAYTRADERN SEIN GELD ANVERTRAUEN KANNPrivatanleger können im Web den Strategien von Top-Daytradern folgen. Es ist ein Stück Demokratisierung der Finanzmärkte.

Wie «Strassenköter», nannte ARD-Kommentator Reinhold Beck-mann die Spielweise der italieni-

schen Stürmer Mario Balotelli und Antonio Cassano an den Fussball-Europameister-schaften etwas despektierlich. Sie gelten als Instinktfussballer, sie sind exzentrisch und unberechenbar. Aber die Bezeich-nung des TV-Kommentators war eigentlich ein Kompliment an zwei Stürmer in einer Fussball-Epoche, die von taktischen Zwän-gen und Querpass-Orgien geprägt ist. Dass auf höchster Ebene die Genialität eines Einzelnen den Unterschied machen kann, ist ein Sieg für den überraschenden, un-terhaltsamen und menschlichen Fussball. Den Fussball, den auch der ausgefeilteste Roboter nicht spielen könnte.

Die Balotellis und die Cassanoas an den FinanzmärktenBalotellis und Cassanos gibt es auch an der Börse: Man nennt sie Daytrader. Sie sind zwar keine «Strassenköter». Doch arbeiten sie üblicherweise bescheiden auf dem Est-rich oder in Garagen und versuchen, auf eigenen Wegen Gewinne an der Börse zu erzielen. Das machen sie gar nicht schlecht: Wäh-rend Europa mit der Schuldenkrise und schwachen Märkten zu kämpfen hat, er-zielen einige Händler seit mehr als einem Jahr ausserordentliche Ergebnisse. Diese Gewinner nennen sich «Schatztrader», «Forexsiker» und «Mechanismus». Alle drei haben den deutschen Aktienindex seit teilweise 18 Monaten übertroffen – das bei einer Volatilität von teilweise einem Sechs-tel. Das nennt man dann «Street Alpha» pur.Wer die Hektik der Börsen und Verluste kennengelernt hat, kann sich fragen: «Wieso soll ich selber handeln, wenn ich

die besten Daytrader automatisiert auf das eigene Konto holen kann?» Die deutsche >#$",#"$0,4+)?@3#*3)9&"$"$)*&"/)/"&$)A<<B)

an: Auf ihrer Plattform können Private den Anlagestrategien erfolgreicher priva-ter Trader folgen. Die User können mit ei-nem Klick bis zu fünf Top-Trader auswäh-len und deren Handelssignale automatisch über das persönliche Konto laufen lassen. Ayondo etabliert damit das Social Trading: Das Angebot ist komplett kostenlos. Inter-essierte können mit einer Portfolio-Simula-tion ohne Risiko testen, welche Rendite als Follower herausgekommen wäre.

Ayondo – ein Internetportal von Tradern für TraderAyondo ist ein Portal von Tradern für Tra-der. Der Gründer und Geschäftsführer Ma-nuel Heyden ist selbst Händler und hat erlebt, woran Einsteiger immer wieder

VON MARKUS BAUMGARTNER

Das Konzept von Ayondo: Anleger folgen den erfolgreichen Tradern – gratis. Keystone

Vom Aktien- bis zum Fondshandel: cash bietet alles, was Sie brauchen.

Online-Trading hat in den letzten zehn Jahren markant an Bedeutung gewonnen. Rund 40 Prozent der Schweizer Aktionäre wickeln ihre Transaktionen über das Inter-net ab. Das macht Sinn: Online-Banking steht während 365 Tagen rund um die Uhr zur Verfügung und die Gebühren sind we-sentlich tiefer als beim klassischen Ban-king, bei welchem Aufträge vor Ort auf der Bank oder via Telefon erteilt werden. Das gilt auch für cash. So kostet zum Beispiel der Kauf von 16 Apple-Aktien an der US-Börse Nasdaq im Wert von rund 9600 Fran-ken via Online-Banking bloss 35 Franken, via Telefon wären es 70 Franken.

E-Banking hat sich etabliert. Nicht bloss für so genannte «Heavy Trader», die den gan-zen Tag nervös am Bildschirm hängen und jeden Monat zig Transaktionen tätigen. On-line-Trading hat sich auch als Instrument für den Normalanleger durchgesetzt. Es ist ein-

fach, sicher und attraktiv, weil kostengüns-tig. Das Angebot im Online-Trading richtet sich denn auch – anders als noch vor zehn Jahren – nicht bloss an Aktionäre und War-rants-Trader. Das gilt in besonderem Mass

für cash. Hier können Sie nebst Aktien und Obligationen, Warrants und Derivaten auch über 8000 Anlagefonds und Exchange Tra-ded Funds handeln (vgl. Seite IV). Und wenn Sie Rat benötigen, stehen nebst einem um-fassenden Online-Informationsangebot auch rund 30 Berater zur Verfügung. Am Telefon oder im persönlichen Gespräch. —

Handeln bis zum K.o.

Anfang Juli konnte ich dem spektakulä-ren Boxkampf von Wladimir Klitschko in Bern beiwohnen. Zusammen mit cash Kun-den, Anlegern, Vollblut-Tradern – und mei-ner Tochter. Kurz vor dem Kampf surfte die knapp 16-Jährige auf cash, fand bald «Knock-out»-Warrants (K.o.) – und fragte, ob sie auch auf ein Klitschko-K.o. speku-lieren könne.

Bei cash ist vieles möglich, eine Wette auf «Klitschko» aber nicht. Obwohl der K.o. im Ring mit dem K.o. an der Börse Paralle-len aufweist. Klitschko trainiert, ist diszip-liniert, agiert bewusst, gezielt und hat seine Deckung immer oben – damit schützt er sich vor einem K.o.

Gleiches braucht es auch für ein erfolgrei-ches Trading. Mit einer klaren Strategie, Disziplin, Training und wohldosiertem Ri-siko schlagen Sie sich gut – ob im Ring oder an der Börse. Viel Erfolg! —

Ihr

Christoph Hartgens !"#$%&'#()*"+#%,$-(#.

Trading bei cash – einfach, sicher, attraktivAutor: André Michel

INSIDEAUSGABE 2/2012

EDITORIAL«Rund 40 Prozent der Aktionäre wickeln ihre Transaktionen über das Internet ab.»

II

CASH INSIDE

WIE KANN ICH MIT ERFOLG ANLEGEN?Wichtige Punkte für Ihre AnlagestrategieAutor: Silvan Franchetto

Das Fundament für einen umsichtigen und erfolgreichen Vermögensaufbau bildet ein direktes Gespräch. Dabei legen wir bei cash grössten Wert darauf, Ihre persönlichen Be-dürfnisse zu verstehen. Sind diese einmal /#-0"#.*% 12"#!#%3.45#678'%0#9#040:;%<"./%

gemeinsam eine Anlagestrategie dazu fest-gelegt. Den Anlagehorizont, die Rendite-+8.2*#==)05#0%)0/%/42%>"2"?8#@A-0/#0%+8.%

Augen gilt es abzuwägen, welche Strategie Ihren Bedürfnissen am besten entspricht.

Unsere kompetenten Kundenberaterinnen und Kundenberater unterstützen Sie da-bei gerne bei Ihren Anlageentscheidungen. Wichtig für Sie zu wissen: Die Auswahl der Anlagen geschieht bei uns immer unabhän-

Das cash-Beratungsteam steht für alle Fragen rund um die Themen Zahlen, Sparen, Anlegen, Vorsorgen, Finanzieren

und E-Banking gerne zur Verfügung. Silvan Franchetto

gig vom Anbieter; cash hat Anlagen von al-len wichtigen Anbietern im Angebot.

Sie entscheiden selbst, wann und wo das B#2A.C(!% 2*4**-0/#*D% E"#% #..#"(!#0% (42!%

wochentags zwischen 8.30 und 17.30 Uhr unter der gebührenfreien Telefon-nummer 00800 0800 55 55 oder unter [email protected]: Sie haben jetzt auch die Gelegenheit, Ihr Beratungsgespräch mit einem Besuch in Zürich zu verbinden – cash bezahlt Ihre Reisekosten! Nutzen Sie dazu unsere aktu-elle SBB-Billetttaktion, welche noch bis am 31. Oktober 2012 läuft. Einzelheiten dazu -0/#0%E"#%4)$%E#"*#%FGGGD%,/#.%?80*4?*"#.#0%

Sie uns. —

IMPRESSUM

HERAUSGEBER: cash zweiplus ag,

Bändliweg 20, CH-8048 Zürich

T +41 (0)44 436 77 77, Mail: [email protected]

GESCHÄFTSLEITUNG:

Christoph Hartgens (CEO), André Michel (COO),

Marcel Gamper (CCO), Urban Scherrer (CTO)

REDAKTION: Silvan Franchetto

LAYOUT UND PRODUKTION:

Dominik Hertach, Thomas Demuth

BILDER: Corbis, Paolo Dutto, zvg

FRAGEN ZUR ANLAGESTRATEGIE

Folgende Fragen gilt es bei einem persönli-

chen Beratungsgespräch unter anderem zu

klären:

— Wie sehen Ihre persönlichen Ziele und

Wünsche aus?

!"#$!%#$&'!(&)$!*+',$--$!./*/0#$--$!

Situa tion aus?

— Was ist Ihr Anlageziel?

— Wie sieht Ihr Anlagehorizont aus?

— Können Sie mit Schwankungen leben?

— Sind Sie gewillt, eine einmal eingeschla-

gene Strategie langfristig zu verfolgen?

III

CASH INSIDE

CASH.CH: NEWS, FAKTEN UND ANALYSEN FÜR DIE ANLEGERH)$%(42!D(!%-0/#0%I.4/#.%4==#%<"(!*"5#0%7J.2#06G0$8.@4*"80#0

Autor: cash

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und Kommentare über die Entwicklung an den Finanzmärkten – natürlich rund um die Uhr. Eine Fülle von Finanzinformatio-nen und -Analysen – natürlich unabhän-gig. Eine breite Palette von Finanzinstru-menten, in welche Sie investieren können – natürlich zu transparenten und günstigen Konditionen. Das Ganze gepaart mit grösst-möglicher Sicherheit im E-Banking (vgl. Artikel «SMS-Login» auf Seite VI).

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IV). —

IV

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Deutschland— Frankfurter

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CH

F

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Frankreich— Euronext Paris

CH

F

35.–*

Schweiz !!"#$!"%&''!

Exchange !!"()*(+

CH

F

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USA !!,*'-*.! !!,/%!0)12!"3)(2!45(+*67/!8,0"49

CH

F

35.–*

Kanada !!"#$#%&#!'&#()!

Exchange !!"'*!+,%&-$,!./(01%2,!3'4

CH

F

35.–*

Österreich— Wiener Börse

CH

F

35.–*

Spanien !!"#$%&'(!

)(*+,*-(!

Español

CH

F

35.–*

Portugal— Euronext Lisbon

CH

F

35.–*

Luxemburg— Bourse de

Luxembourg

WAS DIE CASH KUNDEN IM DEPOT HABEN

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Europa

Lateinamerika

F61*2G$1,!2

Panama

H#2"$G2%2

I$J,!6

F,3$1,2

I216!!6

@2>G2)&O+%2)*+

Bermudas

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Mit cash Anlagefonds aus der ganzen Welt kaufen.

Für die grün markierten Länder gibt es bei cash Fonds, die in dieses Land oder in diese Region investieren.

CH

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V

CASH INSIDE

CH

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Australien !!"#$!%&'(

CH

F

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Südafrika— Johannesburg !"#$%&'#()*+,

CH

F

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Niederlande— Euronext

Amsterdam

CH

F

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Belgien— Euronext

Brussels

CH

F

35.–*

Dänemark !!"#$%#&!'()!*+,-./#0-.

CH

F

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Norwegen !!'$1+!23+45!

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CH

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Japan !!"#$%#!&'#($!

Exchange

CH

F

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Schweden !!)*+,*-!./0!&'#($1#23

CH

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Neuseeland !!"#$!%#&'&()!

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England !!*+()+(!,-+./!

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CH

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Irland !!"#$%&!'()*+!

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und aus einem Angebot von über 100 000 Wertschriften auswählen. ,+(-.//!0.1!23.2!%$*&!$2!3.2!

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— Warrants: 1%

Wert pro Aktie:Die wertvollste Aktie in Kunden-0.%(;23.2!$%(!<.#+%&$#.!=4(&4>4?!

Inc. -A- mit einem Wert von 3.-(/$*&!@0.#!A=B!CDD!DDDEFE

Die Aufteilung nach Kategorien:

A&$24

=)25+)25

'$254L-#

Taiwan

M$.(24H

Thailand

Philippinen

Indien

J4/4$%$4

Indonesien

Ägypten

Kenia

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Oman

Kuwait

Katar

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Australien

G.-%../423

KasachstanUkraine

I.)#5$.2

Türkei

Russland

Weissrussland

Korea

Japan

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sich nicht nur mit User-ID und Passwort, sondern auch mit einem Mobile-Login.

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erhalten Sie eine SMS auf Ihre persönli-

che Mobile-Nummer. Dieses SMS enthält einen Zugangscode. Diesen geben Sie für #.$)5#$&/.0=8/.!&).&)#$")>4?8&=.&'4*&@$+-demaske ein – und das Trading kann los-gehen. Anschliessend können Sie Ihre Aufträge per SMS überwachen. Beispiel: Sie geben eine Order für den Kauf von 100 Novar-tis-Aktien mit einer Limite ein. Sobald der Auftrag ausgeführt wird, erhalten Sie eine SMS. Dank diesem Service müssen Sie sich nicht erneut einloggen, um über den Status Ihres Auftrages informiert zu sein.SMS werden auch eingesetzt, um die Si-cherheit im Zahlungsverkehr zu erhöhen. Als Kunde haben Sie die Möglichkeit, für Zahlungen eine allgemein gültige Betrags-limite festzulegen. Bei einem Zahlungs-auftrag, der über dieser Limite liegt, wer-den Sie durch eine SMS aufgefordert, die Zahlung freizugeben. Die SMS enthält neben den Zahlungsangaben eine einma-lige Transaktions-Autorisierungs-Nummer (mTAN): Mit der Eingabe dieser mTAN geben Sie die Zahlung zur Ausführung frei – und haben Gewähr, dass das Geld den richtigen Empfänger erreicht. Hacker ha-ben damit keine Chance, Ihre Zahlungen zu manipulieren. —

Sicheres E-Banking mit mobilem Login

MUSTERDEPOT1): 10 TRANSAKTIONEN, WERT RUND CHF 100 000

Anzahl Titel Kurs OW 3) Währung Wert CHF BörseCourtage

CHF2)

Courtage in %

Aktien Schweiz

180 Novartis 54.55 CHF 9819.00 SWX (CH) 35.00 0,36

Aktien Ausland

16 Apple 613.20 USD 9614.20Nasdaq (USA)

35.00 0,36

120 Siemens 67.25 EUR 9692.07 Xetra (D) 35.00 0,36

270 Toyota 3095.00 JPY 9944.24Tokyo (JAP)

35.00 0,35

Anlagefonds

270Fidelity Funds – China Focus Fund A-USD

37.50 USD 9922.50 (Fidelity) 35.00 0,35

6Pictet Funds (CH) Swiss Equities P

1507.02 CHF 9042.12 (Pictet) 35.00 0,39

ETF

117Lyxor ETF MSCI EMU Growth

70.72 EUR 9937.36 SWX (CH) 35.00 0,35

Obligationen

10 000 3% Kt. Zürich 14 104.70 CHF 10 470.00 SWX (CH) 50.00 0,48

20 000 2.5% Itallien 15 EMTN 94.45 CHF 9445.00 SWX (CH) 35.00 0,37

Strukturierte Produkte

6000Climber auf EURO STOXX 50 PR Index

99.10 GBP 9055.76Scoach (CH)

35.00 0,39

Total 96 943.02 365.00 0,38

Depotgebühr für ein Jahr 80.00 0,08

1) Das Depot dient nur als Preisbeispiel. Es handelt sich nicht um eine Kaufempfehlung. 2) Courtage Kauf, bei Handel via E-Banking 3) Originalwährung

KONDITIONEN FÜR WERTSCHRIFTEN- UND FONDSHANDEL Courtagen 1) Transaktionsgrösse E-Banking 2) Standard

Aktien, Obligationen, Anlagefonds, Exchange Traded Funds (ETFs), strukturierte Produkte, Derivate, Hedge-Fonds pro Transaktion

unter CHF 10 000 CHF 35 CHF 70

ab CHF 10 000 CHF 50 CHF 100

ab CHF 25 000 CHF 90 CHF 180

ab CHF 50 000 CHF 180 CHF 360

1) Fremde Kommissionen und Spesen sowie Abgaben für Börsengeschäfte werden generell weiterbelastet. 2) Bei telefonischer Auftragserteilung wird der Standardtarif angewandt.

DEPOTGEBÜHREN (FÜR KUNDEN SCHWEIZ UND LIECHTENSTEIN)Depotgrösse Preis pro Quartal und Depot 1)

Depotgebühr (Vermögenswerte im Depot)

bis CHF 100 000 CHF 20

über CHF 100 000 CHF 50

über CHF 500 000 CHF 100

1) Kinder, Jugendliche bis zum 18. Geburtstag: kostenlos bis CHF 25 000, darüber CHF 40 p.a.

Sicheres E-Banking-Login dank Code auf das persönliche Handy.

VII

CASH INSIDE

EXPERTENMEINUNGDas Umfeld bleibt anspruchsvollAutor: Sales Bischofberger

Seit der Finanzkrise von 2007/2008 haben die Industrieländer mit geringem Wachs-tum, Rezessionen und sogar Depressio-&$&)1%)=A@B $&()C$+#4)%&#)0,=8+B!+./.,D:$) Instrumente sollten die Konjunktur stabi-lisieren oder ankurbeln. Der Erfolg dieser Massnahmen ist allerdings alles andere als beeindruckend. Das US-Wachstum ist nach wie vor gering und Europa steuert aufgrund #$") &.D:/) 8;E8%$&#$&)>%"!4-".,$) $"&$%/)

auf eine Rezession zu.

Geldpolitik erzielt nicht die erhofften

Resultate in der Realwirtschaft

Töricht ist, immer wieder das Gleiche zu tun, aber unterschiedliche Ergebnisse zu erwarten. Wir behaupten nicht, dass die Vorgehensweise der US-Notenbank und von Ben Bernanke töricht sei. Aber nach fast vier Jahren mit einem US-Tagesgeldsatz von 0 Prozent (der bis Ende 2014 gelten soll), zwei quantitativen Lockerungsprogrammen

und der «Operation Twist», die gerade bis Ende 2012 verlängert wurde und durch die sich die Bilanz der US-Notenbank verdrei-facht hat, sollte man nun erkennen, dass diese Geldpolitik der Realwirtschaft nicht die erwarteten Impulse verleiht.

Viele Industrieländer stecken in einer

Liquiditätsfalle

Die Geldpolitik kann politische Massnah-@$&<)#.$)'$'$&)#.$)F8%B/%",8D:$&)#$")0-nanziellen Labilität und der Konjunktur-schwäche angehen, nicht ersetzen. Viele Industrieländer stecken in einer Liquidi-tätsfalle; die niedrigen Zinssätze können die hochverschuldeten Haushalte nicht dazu bewegen, sich noch höher zu ver-,D:%+#$&()*%D:)#"GD=$&)#.$)E8D:$&)H$&-ditekurven die Rentabilität vieler Finanz-intermediäre, was die Bilanzsanierung verzögert und sie gewiss nicht dazu ermun-tert, der öffentlichen Hand mehr Geld zu leihen.Nach vier Jahren eines stagnierenden und unterdurchschnittlichen Wachstums in den Industrieländern muss man nun einräumen, dass der Heilungsprozess der überschulde-ten Länder lang dauern und schmerzhafte strukturelle Anpassungen mit sich bringen wird. Für die nächsten sechs Monate haben wir eine konstruktive Haltung zu den Märkten, allerdings mit Gegenwind von der anhal-tenden Schuldenkrise, im Gegenzug aber Rückenwind von der Politik und den No-tenbanken. —

MAKROÖKONOMIE

WELTWIRTSCHAFT STOTTERT

— Das Wachstum liegt in den meisten Regio-

! "# $!%"&!'"() *+,-%.*! "/#%0-10- .$$2

— Die Wirtschaft in den USA hat sich im

Vergleich zu Europa und Asien besser

entwickelt.

— Die Wirtschaftsdaten aus China haben

enttäuscht.

— Die Schweizer Wirtschaft zeigt sich trotz

starker Währung weiterhin von der robus-

ten Seite.

!"#$%&'(#!')&!#%*+!,'-!.(/!0-'#!1+-2%3

AKTIENMARKT

AKTIENMÄRKTE ATTRAKTIV BEWERTET

— Die Gesellschaftsgewinne sind robust und

haben die Erwartungen der Analysten

übertroffen.

— Die Erholung der US-Binnenwirtschaft

unterstützt ein anhaltendes Gewinnwachs-

tum bei US-Unternehmen.

— Das Wirtschaftswachstum in Europa bleibt

sehr schwach und wirkt sich nachteilig auf

die Gewinnentwicklung aus. Die Staats-

schuldenkrise ist noch nicht gelöst.

— Unsere Übergewichtung in Schwellen-

marktaktien hat Bestand. Ansprechende

Wachstumsraten und tiefe Verschuldung

sind die Basis für eine weitere gute Ent-

wicklung dieser Märkte.

— Die Aktienmärkte haben trotz den guten

Gewinnen der Gesellschaften im April von

Höchstkursen deutlich korrigiert und sind

nun attraktiv bewertet.SALES BISCHOFBERGER

REYL & CIE AG

Sales Bischofberger ist Portfolio-Manager

bei der Reyl & Cie. in Zürich. Die unabhän-

gige Bank Reyl & Cie. ist Partner bei der

Multimanager-Strategie zweiplus® von bank

zweiplus. Mit der Multimanager-Strategie

zweiplus® erhalten Anleger auch ohne Millio-

nenvermögen Zugang zur Vermögensverwal-

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Quelle: Bank Reyl

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Aktien

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15

Devisenhandel ist unberechenbar – und doch lockt der schnelle Gewinn. key

DEVISEN TRADING

DEVISEN ALS TRADING- SPIELWIESE FÜR WAGEMUTIGE Im Devisenhandel lässt sich leicht Geld verdienen. Aber auch !"#$%&' ()' '*+%,' %-./)&'%0!1'"!2(!34%')*'"%,!5/ !6' "+%

!" #$%&"#'(&#')**+&#,(-./(0#123%#1(20#45(2#

Tagen im Aufwärtstrend, das wird auch heute

anhalten, sagt mein Bauchgefühl. Ich kaufe

6 # #')**+&#7(7(.#83%5(24(&#9&+.:(.#4;<#

Kurs von 0,9612 über meinen Online-Broker.

Die Lust, mit Fremdwährungen zu speku-lieren – während der Pausen am Arbeits-platz oder zuhause vor dem PC –, nimmt rasant zu. So werden tagtäglich Währun-gen im Umfang von rund fünf Billionen Dollar getauscht. Mit der Aussicht auf das schnelle Geld locken immer mehr Online-Broker mit Trading-Möglichkeiten. Das Prinzip ist immer dasselbe. Der Anleger kann mit geringen Beträgen hohe Sum-men bewegen. Für 100 000 Dollar müssen durchschnittlich nur 4 Prozent an Sicher-heitsmarge, sprich 4000 Dollar, hinterlegt werden. Dies entspricht einem Hebel – auch «Leverage» genannt – von 1:25.

66" #$%&"#'(&#')**+&=9&+.:(.=>(3%1(*:;&1#

12.:0#+;?# @!AABC#'(&4(20#,(0&D70#<(2.#E;3%-

F(&*;10#A! #9&+.:(.C#G)3%#:(2.#H&;./#4;&#

Panik.

Im Devisenhandel zahlen Anleger gewöhn-lich keine Transaktionskosten. Dafür zahlt man bei jedem Tauschgeschäft den so ge-nannten «Spread». Dieser ist die Diffe-renz zwischen Ankaufs- und Verkaufskurs und wird im Handel in Pips bestimmt. Ein Pip entspricht der kleinstmöglichen Kurs-veränderung eines Wechselkurses und wird auf vier Nachkommastellen genau berechnet. Das heisst, ein Pip ist gleich 0,001. Online-Broker nehmen abhängig vom Währungspaar unterschiedlich viele Pips. Bei den Hauptwährungen (US-Dollar, Euro, Franken, Pfund und Yen) sind es in der Regel deren drei.

6B"B #$%&"#'(&#I+&:0#(&5+&0(0@#/+11#/2(#$8=

G)0(.,+.:#/(.#I+&:0#<20#')**+&1#J;0(.#52&/C

Der Dollar wird noch schwächer und liegt bei

0,9302 Franken. Es wird ungemütlich – mein

Buchverlust steigt auf 3100 Franken. Bei 4000

Franken Verlust wird das Geschäft automa-

0213%#7(13%*)11(.#K#4;#<(2.(.#$.7;.10(.C#

Erste Schweissperlen bilden sich.

Bevor ein Devisengeschäft zwischen Pri-vatanleger und Broker abgewickelt werden kann, muss der Anleger eine «Margin» – auch Sicherheitsmarge genannt – hinterle-gen. Ist diese ausgeschöpft, dann wird das Geschäft vom Broker glattgestellt. Aller-dings kann der Verlust bei extremen Ereig-nissen weit höher ausfallen. So geschehen bei der plötzlichen Fixierung des Mindest-kurses bei 1,20 Franken pro Euro durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) Anfang September. Der Franken schwächte sich innert weniger Sekunden ab. Eine rechtzeitige Glattstellung durch den On-line-Broker war kaum möglich.

6L"B #$%&"#'2(#M&5+&0;.7(.#12./#.23%0#(2.7(-

0&)??(.C#'2(#$8=G)0(.,+.:#F(&423%0(0#+;?#(2.(#

Ausweitung der Geldmenge. Der Dollar steigt

sprunghaft auf 0,9755 und mein temporärer

Verlust verwandelt sich in einen Gewinn von

über 1430 Franken. Aufschnaufen!

VON FRÉDÉRIC PAPP

Für versiertere Trader bieten Banken weit ag-

gressivere Instrumente als Kauf- und Verkauf-

Orders an, um auf steigende oder fallende

Devisenkurse zu setzen. An den Derivate-

börsen lassen sich zum Beispiel zahlreiche

Devisenoptionen mit unterschiedlicher Aus-

gestaltung oder Mini-Futures handeln, welche

zwar höhere Gewinnchancen ermöglichen,

aber auch entsprechend überproportional

hohe Verlustrisiken bergen. Anleger sollten

in jedem Fall beachten, dass die Entwicklung

von Devisenkursen von einer Vielzahl wirt-

schaftlicher und politischer Faktoren abhängt,

die bei der Bildung einer Markterwartung

berücksichtigt werden sollten. Viele Finanz-

!"#$%"&'()(!*+,)-!.+"/)-!(()0+12(+,#3"(+)

noch schlechter prognostizierbar sind als

Aktienkurse. Weiter ist eine intensive Ausein-

andersetzung mit der Funktion des jeweiligen

Produktes unerlässlich. Denn aufgrund des

eingebauten Hebels können sich die Verluste

in kurzer Zeit maximieren. Neben anderen

Risiken sollten Anleger ihr Augenmerk auf die

Qualität des Produkteemittenten richten. Geht

dieser pleite, dann droht dem Inhaber von

Hebelprodukten ein Totalverlust.

DEVISENHANDEL: GUT ZU WISSEN

16

GASTBEITRAG COMMERZBANK

FAKTOR-ZERTIFIKATE: NEUE GENERATION VON HEBELN7!./8 9:' /)-.!/'%")*6%')*'%13/'%;(/' *!/)&'%<3% Knock-out-Warrants und Mini-Futures.

Nutzen Sie die neue Generation von Hebelprodukten, mit denen Sie auf einfache Art und Weise von Kurs-

2'='13*1'*% ')*'"% >!")"=' /'"% ? 8-/)' '*%

können. Sie haben die Möglichkeit, ge-hebelt auf steigende (Long) oder fallende (Short) Kurse zu setzen.

Überproportionale Partizipation an den Bewegungen des BasiswertsDer ausgewählte Hebel gewährt Ihnen eine überproportionale Partizipation an den täg-lichen Bewegungen des Basiswertes. Die Produkte haben im Unterschied zu Knock-out-Warrants oder Mini-Futures keinen Knock-out, zudem sind die Produkte vola-tilitätsneutral und weisen einen konstan-ten Hebel auf. Im Weiteren zeichnen sich die Produkte durch die Open-End-Laufzeit aus und sind nicht dem Zeitwertverlust

ausgesetzt. Der Rollvorgang und erwartete Dividendenzahlungen haben zudem keinen !"#$%%&'$(&)!*&+,-.!/0*&1*")!+*&)*2&3'4+526

7*2+!84'+*9&:')$2/0&*!-"*"&%!*&%!/0&(;2&<"-leger, die bereits eine konkrete Marktmei-nung über einen Basiswert haben.

Funktionsweise an einem BeispielSie erwarten einen Kursanstieg in einem Basiswert. Sie kaufen darauf ein Faktor-7*2+!84'+&=>&?5"-9&@+*!-+&)*2&A'%!%B*2+&!"-nerhalb eines Tages um 1 Prozent, nimmt )*2&C*2+&)*%&3'4+5267*2+!84'+*%&'"&)!*%*D&

Tag um 3 Prozent zu. Nimmt der Basis-wert am darauffolgenden Tag 0,5 Prozent '"& C*2+& 'EF& G*2.!*2+& )'%& 3'4+5267*2+!84'+& HFI&J25K*"+&'"&C*2+9&L'/0%+*0*")*&M2'84&

und Tabelle veranschaulichen das Verhal-+*"&*!"*%&3'4+5267*2+!84'+*%&=>&?5"-&;E*2&

einen Zeitraum von 5 Tagen.

VON MARC PRIBRAM, COMMERZBANK

MARC PRIBRAM

COMMERZBANK

Marc Pribram ist bei

der Commerzbank

Zürich im Bereich

Public Distribution für

den Vertrieb von struk-

turierten Produkten

und ETF zuständig.

Weitere Infos unter

!"#$%&'(%#)*"!#(+,-

Prozentuelle

Faktor-Zertifikat

Prozentuelle

Basiswert XAusgangs- Tag 1 Tag 2 Tag 3 Tag 4 Tag 5 wert

Basiswert X % Bewegung

Basiswert

Faktor-Zertifikat

3x Long

% Bewegung

Faktor-Zertifikat

3x Long

Ausgangswert 100 10

Tag 1 101,00 10,30

Tag 2 100,50 10,15

Tag 3 100,24 10,07

Tag 4 101,00 10,30

Tag 5 102,26 10,68

Total Perform. 2,26 % 6,82 %

VORTEILE AUF EINEN BLICK

— Open-End-Laufzeit

— Konstanter Hebel auf tägliche

Performance

— .()/01$2!#)2)#3#4()/5644

— Kein Knock-out

EINSATZMÖGLICHKEITEN

— Auf steigende Kurse («Bullish»):

7!"#$%&8(%#)*"!#(09$/:

— Auf fallende Kurse («Bearish»):

7!"#$%&8(%#)*"!#(0;-$%#

— Seitwärts tendierende Märkte:

Bitte wählen Sie ein anderes Produkt

ANPASSUNGSMECHANISMUS

Intraday-Anpassung bei Erreichen der

Anpassungsschwelle: Eine Besonderheit von

7!"#$%&8(%#)*"!#(/0)4#0<(%0=/>!446/:4?(-

chanismus. Dieser zielt darauf ab, dass das

8(%#)*"!#0/),-#0@(%#2$40A(% 322#+0B()0()/(?0

Tagesverlust des Basiswertes von 25 Pro-

'(/#0?C44#(0(#@!0()/07!"#$%&8(%#)*"!#0DE0

Long auf null fallen. Um dieses Risiko eines

Totalverlustes an einem Handelstag einzu-

schränken, greift ab einer Tagesperformance

des Basiswertes von +20 Prozent bei Faktor-

8(%#)*"!#(/0;-$%#0F'@+0&GH0I%$'(/#0F()0<(/0

7!"#$%&8(%#)*"!#(/09$/:0()/0=/>!446/:4?(-

chanismus.

7!"#$%&8(%#)*"!#(0<(%0J$??(%'F!/"04)/<0

auch handelbar auf www.cash.ch/derivate.

Quelle: Commerzbank

17

HYPOTHEKEN TRADING

MIT DER ZINSWENDE KASSE MACHENC!*&<".*-*2&G5"&*!"*D&<"%+!*-&)*2&?*!+K!"%*"&N258+!*2*"&

und ihre Hypothek absichern können.

So tief wie in diesem Jahr waren die Zinssätze in der Schweiz noch nie. Der dreimonatige Franken-Libor

(London Interbank Offered Rate) pendelt seit Jahresbeginn zwischen dem Nullpunkt und 0,1 Prozent. Und mit knapp einem J25K*"+& E*8")*"& %!/0& )!*& K*0"O,02!-*"&

Swap-Sätze ebenso im Keller. Die Zinsen sind so tief, dass sie nur noch in eine Rich-tung gehen können: nach «Norden». Die Frage ist nur, wann dies passiert. Anleger können sich in Position bringen.

Wenn die Zinsen ansteigen, dann gibt es Bares So stehen an der Derivate-Börse Scoach risikobewussten Anlegern rund 170 Pro-dukte zur Verfügung, die als Basis den dreimonatigen Franken-Libor haben. Sie unterscheiden sich hinsichtlich Komplexi-tät und Laufzeit. Eine einfache Möglich-keit, um von einem Anstieg der kurzfristi--*"& 7!"%*"& N258+!*2*"& K$& 4P""*"F& !%+& )*2&

Kauf eines Call-Warrant. Warrants auf Zinssätze sind Finanzinstrumente, wel-che dem Investor das Recht auf Erhalt einer Barauszahlung geben, wenn der Zinssatz nach drei Monaten höher liegt als in den drei Monaten zuvor. Während die Gewinn-möglichkeiten theoretisch unbegrenzt sind, ist das maximale Verlustrisiko auf den ur-sprünglichen Kaufpreis des Produktes li-mitiert. Anleger, die auf eine baldige Er-höhung des Libor-Satzes setzen, können Warrants mit kürzeren Laufzeiten wählen. Q"&<"E*+2'/0+&)*2&:*#'+!5"&!"&)*2&@/0B*!K&

und der Frankenstärke werden die Zinsen mittelfristig kaum anziehen. Folglich soll-ten Anleger längere Laufzeiten wählen.

Die Zinsinstrumente können aber nicht nur zur Spekulation eingesetzt werden, sondern auch zur Absicherung von Libor-Hypothe-ken oder Bond-Portfolios. Fakt ist: Ein unerwarteter Zinsanstieg würde die Kurse von Anleihen in den Kel-

ler schicken und die Kosten für Hypotheken in die Höhe schnellen lassen. Wie vor rund fünf Jahren: Damals zo-gen die Libor-Zinsen innert zwei Jahren von fast 0 Prozent auf über 3

Prozent an. Um den Verlust auszugleichen, gibt es so genannte «Long-Leverage-Zer-+!84'+*R9& !"& 45DN.*>*%&J25)$4+F& )'%& *!"&

Anleger aber nicht ohne vorgängige Bera-tung kaufen sollte.

Die Anleger müssen die Risiken stets im Auge behaltenDie Spekulation auf steigende Zinsen mit Call-Optionen gibt es allerdings nicht ohne

Risiken. Sinken nämlich die Zinsen weiter, dann resultiert für den Anleger wegen des Hebeleffekts ein überproportionaler Ver-lust. Die Entwicklung der Libor-Zinsen hängt von einer Vielzahl Faktoren ab, die bei der Bildung einer Markterwartung be-rücksichtigt werden sollten. Folglich sind solche Produkte nur für erfahrene Anleger geeignet. Neben weiteren Risiken ist zu be-achten, dass bei einem Bankrott des Emit-tenten dem Inhaber ein Geldverlust droht.

VON FRÉDÉRIC PAPP

Gewinnmöglichkeiten sind nahezu unbe-grenzt – das Risiko

bleibt eingeschränkt.CALL-WARRANTS AUF DREIMONATIGEN

FRANKEN-LIBOR

Symbol ISIN Laufzeit

LIBOKB CH0114321760 22.09.2015

SFCPB CH0126295606 24.03.2016

LONG-LEVERAGE-ZERTIFIKAT ZUR AB-

SICHERUNG VON LIBOR-HYPOTHEKEN

JFVNQ CH0143857107 24.01.2022

Quelle: cash.ch

Mit Wetten auf steigende Zinsen können Hypotheken abgesichert werden. Keystone

18

INTERVIEW CHRISTIAN FICHTER

«FAST ALLE ANLEGER ÜBERSCHÄTZEN SICH»Wirtschaftspsychologe Christian Fichter über die Verlockungen des schnellen Geldes.

Casino, Börse, Lotto, Wetten – über-all lockt das schnelle Geld Spieler und Zocker. Wie lässt sich dieses Ver-halten aus Sicht eines Psychologen erklären?Es gibt verschiedene Erklärungen dafür. Der Mensch hat sich in einer Zeit entwi-ckelt, in der er als Jäger und Sammler un-terwegs war. Damals musste er fähig sein, schnell zu entscheiden. Wenn zum Beispiel ein Wildschwein vorbeilief, musste er es schnell erlegen. Ansonsten hätte es ein an-derer getan. Der Mensch musste also rasch handeln, um zum Zug zu kommen. Das ist der Grund, wieso wir auch heute noch nach schnellen Erfolgen streben.

Schnelles Handeln bedeutet aber !"#$%&'( )*+,-.)%/012+)3

Das ist richtig. Es bestand die Gefahr, dass man am Wildschwein vorbeischiesst. Da-mals blieb das aber meist ohne grössere Konsequenzen. Dann hat man halt kein Schwein gehabt. Heute ist dies anders: Wenn ich heute das Ziel nicht treffe, ist möglicherweise das ganze Kapital weg.

Heute verfügt der Mensch doch über völlig andere Voraussetzungen?Zum Teil, ja. Nicht geändert haben sich aber die Mechanismen, die der Mensch zur Verfügung hat, um schnell auf Heraus-forderungen seiner Umwelt zu reagieren.

INTERVIEW: PASCAL MEISSER

BILD: PAOLO DUTTO

Christian Fichter: «Wenn Anleger erfolgreich sind, ist die Gefahr gross, gierig und irrational zu werden.»

Das sind dieselben wie vor 20 000 Jah-ren. Die Verhaltensprogramme waren da-mals sehr gut, um die Aufgaben zu lösen. Heute haben wir andere Vorbedingungen. Die Aufgaben, die sich uns stellen, sind viel komplexer. Aber wir haben nicht den Denkapparat, um mit der gleichen Präzi-sion wie vor Tausenden von Jahren die Pro-bleme zu lösen, die uns heute beschäftigen.

Wieso ist es dem Menschen nicht gelungen, mit dieser Entwicklung Schritt zu halten?Weil die Evolution nicht so schnell funk-tioniert. Es ist bemerkenswert: Wir haben unsere Umwelt schneller verändert, als wir

19

CHRISTIAN FICHTER INTERVIEW

uns anpassen können. Zwar gibt es neben der biologischen auch die kulturelle Evo-lution. Hier geht die Anpassung schnel-ler. Wir sind es uns alle gewohnt, mit ver-schiedenen Geräten simultan umzugehen. Aber wir können es noch immer nicht gut, egal, wie sehr wir es versuchen. Wir sind es uns auch gewohnt, komplexe Situationen zu analysieren, aber wir machen es nicht gut. Die Entwicklung unseres Denkappa-rats kann mit der kulturellen Entwicklung nicht ganz Schritt halten.

Daraus folgere ich: Der Mensch ist zum schnellen Handeln an der Börse gar nicht befähigt?Jedenfalls nicht gut ge-nug. Wir haben Systeme entwickelt, die uns be-fähigen, schnell zu han-deln. Faustregeln oder kognitive Abkürzun-gen machen es möglich, auch in verhältnismäs-sig schwierigen Situa-tionen schnell relativ -$+*&?P%$"-*"&K$&8")*"9&

Kommen wir auf das Wildschwein-Beispiel zurück: Früher spielte es keine Rolle, ob es vom Speer am Hals, Bauch oder am Bein getroffen wurde. Bei Schwankungen an der Börse hingegen ist der genaue Zeitpunkt des Kaufs oder Verkaufs sehr wichtig. Der Mensch hat für diese Präzision aber wenig evolvierte Mechanismen.

Studien zeigen, dass nur ein kleiner Teil der Trader an der Börse wirklich Erfolg hat. Überschätzen sich die meisten?Ja. In der Psychologie spricht man von STG*2/5"8)*"/*R&$")&SJ5%!+!G*&Q..$%!5"RF&

also einerseits die eigene Überschätzung und die bessere Einschätzung der eigenen Lage als jener der anderen. Dazu kommt:

Es ist bis heute keineswegs erwiesen, dass man über die Zeitspanne eines Menschen-lebens an der Börse Geld verdienen kann. Unter Ökonomen ist dies sehr umstritten. Für mich ist die Börse ein Spiel – ein Spiel mit Gewinnern und Verlierern. Denn eine Börse kann nicht den zum Teil irrationalen Gewinnerwartungen von privaten und ins-titutionellen Anlegern entsprechen.

Sie sprechen von irrationalen Gewinnerwartungen. Wie kommen Anleger dazu?Wenn Anleger erfolgreich sind, ist die Ge-fahr gross, gierig und irrational zu wer-den. Dazu kommen weitere Phänomene

wie Herdentrieb, sozialer Druck, Wunschdenken, Ausblenden negativer Fakten und so weiter. Und !"+*2*%%'"+*2B*!%*& 8")*+&

man diese verzerrenden !"#;%%*& '$/0& E*!& U*"-schen, die das System da-hinter eigentlich kennen sollten.

Und wieso begehen Anleger immer wie-

der die gleichen Fehler, obschon die Erkenntnisse vorhanden wären?Der Mensch ist sehr wohl lernfähig. Aber was er lernen soll, muss in seine Denkka-tegorien hineinpassen. Das heisst: Es muss kompatibel sein mit den mentalen Struktu-ren, die vorhanden sind. Hat der Mensch nicht bereits solch vorgefertigte Schubla-den, wird das Lernen bedeutend umständ-licher. Und je unsicherer das Gelernte ist, desto schwieriger ist dessen Anwendung.

Und welches ist der grösste Fehler, den Anleger aus wirtschafts-psychologischer Sicht begehen?Es gibt vor allem einen grossen Fehler: Man ist sich seiner eigenen Fehler nicht bewusst. Seit rund 30 Jahren machen wir Forschung zu wirtschaftspsychologischen Themen. Wir konnten Dutzende von Feh-lern dokumentieren und begründen. Trotz-dem macht der Mensch in konkreten Anla-geentscheidungssituationen immer wieder die gleichen Fehler, weil es schnell gehen muss und der Mensch die Fähigkeit und Zeit nicht hat, um rational diese Fehler zu kontrollieren. Das gilt übrigens auch für uns Forscher.

«Es ist nicht erwiesen, dass man an der Börse über

die Zeitspanne eines Lebens Geld verdienen kann.»

Und wie kann sich der Anleger trotz-dem seiner Fehler bewusst werden?Zunächst muss man die Motivation auf-bringen, Fehler zu vermeiden. Ansonsten strengt man sich nicht richtig an. Zweitens muss man genügend Zeit haben, um Ent-scheidungen sorgfältig vorbereiten zu kön-nen. Nur so bleibt Zeit, um sich daran zu erinnern, dass man fehleranfällig ist. Und schliesslich muss man natürlich über die Fähigkeit verfügen, sich der eigenen Feh-ler bewusst zu werden. Diese Fähigkeit ist nicht jedem gleich gut gegeben.

Börsen-Altmeister André Kosto-lany sagte einst: «Börse ist Geld und Psychologie.» Wieso wird der Faktor Psychologie an den Finanzmärkten weiterhin vernachlässigt?Noch immer glauben viele Leute, Wirt-schaft könne man rational verstehen. In den Lehrbüchern macht die «Behavorial Finance» weiterhin einen kleinen Teil aus, und viele Ökonomen sind noch immer der Auffassung, der Mensch sei ein rationa-ler Nutzenmaximierer. Das ist er ein Stück weit, aber den Nutzen maximiert er eben nicht nur aufgrund seiner Ratio. Allzu oft bleiben in der Ökonomie vermeintlich nicht messbare Dinge wie Wahrnehmun-gen, Einstellungen, Gefühle oder Images unberücksichtigt. Dabei zeigen unsere Stu-dien, dass auch solche weichen Faktoren existieren, dass sie messbar sind und dass %!*& *!"*"& -25%%*"& !"#$%%& 0'E*"9& Q22'+!5-nale Effekte muss man deshalb unbedingt in Gewinnschätzungen und ökonomische Modelle einbauen.

Und trotzdem ist «Behavorial Finance» bei den Anlegern meist kaum ein Thema.Das ist richtig. Man spricht zwar davon, dass «an der Börse die Emotionen hochge-hen» oder «Es herrscht grosse Euphorie an den Märkten». Aber wenn es darum geht, diese Eindrücke zu verstehen, gibt es stets Rationalisierungsversuche. Das ist normal, denn der Mensch möchte ja verstehen, wie eine Situation zustande kommt und wie er sein Verhalten daran anpassen soll. So funktionieren wir einfach. Aber gutheis-sen kann man das trotzdem nicht, nicht nur beim Anlegen. Wer bei ökonomischen Entscheidungen heute noch die Psycholo-gie ignoriert, wird auf Dauer den Kürzeren ziehen.

CHRISTIAN FICHTER

WIRTSCHAFTSPSYCHOLOGE

Dr. Christian Fichter (41) ist Forschungsleiter

der Kalaidos-Fachhochschule in Zürich. Er be-

fasst sich mit psychologischen und evolutio-

nären Grundlagen des wirtschaftlichen und

sozialen Verhaltens. Zu seinen inhaltlichen

Schwerpunkten gehört der Bereich Be havorial

Economics.

20

TRADING SOCIAL-MEDIA-TRENDS

der Offenheit der User, wird von Strategen nun gezielt für Börsensignale genutzt. «Die V5DD$"!4'+!5"& E*8")*+& %!/0& !"& *!"*D&

enormen Umbruch. Der kurzfristige Akti-enhandel lebt von Signalen und einem In-formationsvorsprung. Dafür braucht es ent-sprechende Technologien», erklärt Daniel Kalt, Chefökonom der UBS Schweiz. Er hat kürzlich selber einen Twitter-Account er-öffnet, um seine Studien und Erkenntnisse zu verbreiten.

DIE WWW-BÖRSENSTIMMUNG SYSTEMATISCH AUSWERTENDas Web ist der wichtigste Platz für News und Meinungen zu Wert-papieren. Anbieter analysieren die «Social-Media-Sentiments».

Die neuen Medien bringen die Men-schen immer mehr dazu, über ihr persönliches Leben zu erzählen.

Das Web 2.0 macht Informationen ver-fügbar, die vorher Einzelnen vorbehalten waren. Seit der US-Amerikaner Biz Stone 2006 Twitter erfunden hat, sind Milliarden von Kurznachrichten («Tweets») versandt worden. Das «Gezwitscher» (englisch: Twitter) ist wie ein SMS. Nur geht die Nach-richt gleichzeitig an mehrere, an alle Follo-wer. Im Unterschied zum analogen Zeital-ter gelangen so Nachrichten viel schneller an die breite Öffentlichkeit. «Früher ent-schieden Journalisten darüber, was in die Zeitung kommt. Heute kann theoretisch je-der ein Massenpublikum erreichen», sagt Stefan Bosshart, Kommunikationswissen-schaftler an der Universität Freiburg.Das Web 2.0 hat aus einem Informations-kanal eine Mitmach-Plattform gemacht und führt zu einer Demokratisierung der Neuigkeiten. Internet-User haben eine enorme Macht gewonnen. So hat ein Twit-terer aus Lettland Ende letzten Jahres für grosse Aufregung gesorgt: Er glaubte zu wissen, dass sich die schwedische Bank Swedbank aus Lettland zurückziehen werde. Sein Tweet verbreitete sich epide-misch. Nur Stunden später bildeten sich Schlangen vor den Filialen der Bank. Die Letten hoben ihr Geld ab. Erst ein Fernseh-auftritt des Bankdirektors konnte die Mas-senhysterie stoppen.

Meinungen werden von Strategen zum Börsenhandel genutzt Rockefeller ist reich geworden, weil er für %*!"*& Q"(52D'+!5"*"& '$(& W*.*-2'8*& %+'++&

auf die Post setzte. Gegenüber herkömm-lichen Medienkanälen punkten auch sozi-ale Medien vor allem durch die Schnellig-keit. Die Geschwindigkeit, verbunden mit

VON MARKUS BAUMGARTNER

Social-Media-Kanäle – allen voran Twitter – etablieren sich als schnelle Informations-quelle. Auch im Bereich des Börsenhandels. Keystone

BÖRSEN-DISKUSSION DER CASH-USER

DAS FORUM AM PULS DES MARKTES

Trends, Gerüchte, Hypothesen, Fakten und

Meinungen: Im Onlineforum von cash dis-

"6#)(%(/0 =/2!:(>%$*40 6/<0 K$FFL&M%!<(%0

Themen rund um die Finanzmärkte. Und das

seit Jahren: Das cash-Forum ist eines der

ältesten Diskussionsforen im Bereich Wirt-

schaft und Börse. Diskutieren auch Sie mit:

auf cash.ch/forum.

21

SOCIAL-MEDIA-TRENDS TRADING

CASH@CASHCH

Trader verschieben Milliarden: An der

Schweizer Börse werden durchschnittlich pro

Tag für 36 Milliarden Franken Wertschriften

gehandelt.

CASH@CASHCH

Ein Volk von Spielern: Im vergangenen Jahr

sind in der Schweiz 2,8 Milliarden Franken in

N2C,"44>)(2(06/<0O(##(/0:(5$44(/+0P!404)/<0

2,5 Prozent mehr als 2010.

CASH@CASHCH

Skurril: Zocker wetten bereits heute, ob der

talentierte 9-jährige irische Nachwuchsfuss-

baller Zack Gilsenan dereinst Nati-Captain

wird.

CASH@CASHCH

Im Juni 2012 konnten an der Derivatebörse

Scoach 34 993 strukturierte Produkte gehan-

delt werden. Das sind 50 Prozent mehr als

noch vor zwei Jahren.

CASH@CASHCH

Gross, grösser, Devisenhandel! Das tägliche

globale Handelsvolumen im Devisenhandel

beträgt im Schnitt 4,7 Billionen Dollar – das

sind 4700 Milliarden Dollar.

CASH@CASHCH

Lindt & Sprüngli ist mit 35 000 «Stutz» die

zweitteuerste Aktie der Welt. Platz 1 geht an

Berkshire Hathaway, Preis: 126 000 Franken.

Folgen Sie dem Twitter-Feed von cash auf twitter.com/cashch

Das Web 2.0 ist heute zum wichtigsten Um-schlagplatz für Meinungen und Nachrich-ten über Wertpapiere geworden. «Früher haben sich kursbewegende Nachrichten auf dem Börsenparkett verbreitet. Heute E*8")*"& %!*& %!/0& !D&

Social Web», sagt Kle-mens Skibicki, Profes-sor für Marktforschung an der Cologne Busi-ness School. Kein professioneller Anleger könne es sich in Zukunft leisten, sol-che Informationen aus dem Social Web zu ig-norieren, erklärt auch Markus Rudolf, Pro-fessor für Finanzwirt-schaft an der Otto Beisheim Management-School. Das Problem sei aber, die wichtigen von unwichtigen Informationen zu trennen.

Stockpulse leitet aus News Börsen-trends abDie beiden Wirtschaftsinformatiker Stefan Nann und Jonas Krauss haben einen Al-gorithmus entwickelt, der die Börsenstim-mung auf Social-Media-Kanälen misst. Das Resultat ist die Plattform Stockpulse. An-leger können gegen eine Gebühr die Kom-mentare über ihre Aktien in sozialen Netz-werken beobachten lassen. Bis zu 100 000 Inhalte werden täglich ausgewertet, um Volatilität und Kursbewegungen mit Han-delssignalen für Aktien, Währungen und Rohstoffe vorauszusagen. Stockpulse will «Alpha» erzielen, also den Gesamtmarkt übertreffen, indem sie Trends und Stim-mungen früher als andere erkennt.Im Kern ist es nichts anderes als ein Han-del mit Nachrichten: Das System erfasst dabei nicht nur die Anzahl der Meldun-gen, sondern auch die enthaltenen Mei-nungen, wertet die Popularität der Verfas-ser und ihre Resonanz aus. Die Software grast dafür ständig die 13 grössten Börsen-foren weltweit sowie den Kurznachrichten-dienst Twitter ab und wertet automatisiert Meinungen und News für mehrere tausend Aktien aus. Als Investor bei Stockpulse engagiert sich die Schweizer Beteiligungsgesellschaft Next Generation Finance Invest (NextGFI), die an der Berner Börse kotiert ist und die in neue Internet-Technologien der Finanz-branche investiert. Partner bei NextGFI

ist Marc Bernegger, der als Gründer von Usgang.ch und des Ticketing-Dienstes Amiando bereits zwei Internet-Unterneh-men aufgebaut – und wieder veräussert hat. Bernegger sagt über Stockpulse: «Die

Sentiment-Analysen auf Basis von Social- Media-Daten sind für Anleger eine gute Al-ternative zu den im-mer gleichen Bör-senbriefen. Zudem ist Stockpulse fähig, die Signale an gros se Anbieter im B2B-Geschäft zu verkau-fen.» Bernegger ist überzeugt, dass die Weisheit der Masse

im Aktienmarkt eine wichtige Rolle spielt; aus vielen Einzelmeinungen lässt sich ein Trend ableiten. Er vergleicht das mit den verschiedenen Bewertungsportalen, wie zum Beispiel Tripadvisor im Reisebereich, ohne die heute kaum eine Reise oder ein Hotel mehr gebucht wird.

Online-Handelsplattform mit Social-Media-SentimentRichard Peterson sagt, er könne aus Äus-serungen ableiten, worüber die Menschen nachdenken – und Hinweise darauf geben, was das für die Kursbildung bedeutet. Pe-terson betreibt in Los Angeles die Agentur Market Psych, die in 120 Ländern eng-lischsprachige Beiträge in Foren und bei Twitter auswertet. Ein weiteres Angebot ist diesen Sommer in London lanciert werden: Derwent Capital eröffnete die erste Online-Handelsplatt-form mit einem integrierten Social-Media-Sentiment-Analysetool für Aktien, Wäh-rungen und Rohstoffe (www.dcmcap.com). Auch sie will die Börsenstimmung aus Twitter, Facebook und Co. privaten Anle-gern zugänglich machen. Kunden können via SMS oder E-Mail Warnungen abonnie-ren, wenn ihr Unternehmen eine plötzli-che Stimmungsveränderung durchmacht, die auf eine Preisveränderung hinweist. Derwent verdient an einer Gebühr, die erst beim Handeln fällig wird. Mit diesem neuen Business-Modell geht Derwent in direkte Konkurrenz zu etablierten Online-Brokern. «Das System wird das Online-Tra-ding revolutionieren», ist CEO Paul Haw-tin überzeugt.

«Früher haben sich kursbewegende

Nachrichten auf dem Börsenparkett

verbreitet. Heute E*8")*"&%!*&%!/0&!D&

Social Web.»

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TRADING ZOCKER-AKTIEN

«PENNY-STOCKS»: WER DEN RAPPEN NICHT EHRT ...Zocker hoffen wegen scheinbar billigen Aktien auf das grosse Geld – und nehmen dabei grosse Risiken auf sich.

Vor allem in unsicheren Zeiten und volatilen Märkten steigt bei den Spielertypen der Mut zum Risiko.

Wenn stabile Aktien kaum vorwärtskom-men, sollen die kleinen Zocker-Titel, deren Kurse sich im Rappen- oder einstelligen 32'"4*"E*2*!/0&E*8")*"F&D!+&!02*"&G5.'+!-len und kaum vorhersehbaren Bewegungen für Rendite sorgen. Ein Blick auf die täglichen Gewinner- und Verliereraktien zeigt, um welche Titel es zum Beispiel an der Schweizer Börse geht: Cytos, Mindset, Mondobiotech, Newron oder Swissmetal. Oftmals bewegen sich diese Titel ruckartig, ohne dass zwingend *!"*& $"+*2"*0D*"%%N*K!8%/0*& L'/02!/0+&

bekannt geworden wäre. Der einzige An-trieb beruht auf der Hoffnung der Anleger auf einen Deal, eine Übernahme oder die Marktreife eines neuen Produkts.

50 Prozent Gewinn an einem Tag beim richtigen EinstiegszeitpunktX*2#;/0+!-+& %!/0& )'""& )!*& Y5(("$"-F& 2*-agiert der Aktienkurs umso heftiger – in die andere Richtung. Das Paradebeispiel war die Aktie von Petroplus, welche im Juni dekotiert werden musste. Denn am 24. Januar hatte das Unternehmen die Nachlassstundung angekündigt. Die Aktie brach zu Beginn des Handelstages über 90 Prozent auf 17 Rappen ein. Daraufhin stieg sie aber wieder auf 26 Rappen an. Wer beim Tiefpunkt eingestiegen war, konnte also in einem Tag über 50 Prozent Gewinn erzielen. In den Wochen danach stieg die Aktie sogar gegen einen Franken an, bevor sie bei der Bekanntgabe der be-vorstehenden Dekotierung wieder implo-dierte. Doch nicht nur Aktien von jungen Unter-nehmen, Beinahe-Bankrotteuren oder du-biosen Firmen sind «Penny-Stocks». So-

gar renommierte Unternehmen kann es in diese Sphären hinunterziehen. So war die Aktie von ABB am Ende der Dotcom-Krise im Jahr 2003 bloss noch 1.12 Franken Wert. Wer damals Mut hatte und eingestie-gen ist, konnte viel Geld verdienen. Spekulationen mit Zocker-Aktien sind hochriskant. Oftmals stecken die Unter-"*0D*"& !"& 8"'"K!*..*"& @/0B!*2!-4*!+*"9&

Der Aktienkurs ist tief gesunken und lässt sich mit wenig Geld schnell und leicht be-wegen. Dabei wird gehofft, dass andere Anleger darauf anspringen und helfen, den Kurs noch weiter in die Höhe zu treiben.

«Penny-Stocks» ziehen viele Anleger und Zocker in ihren Bann. Keystone

VON PASCAL MEISSER

DAS SIND «PENNY-STOCKS»

Als «Penny-Stock» bezeichnet man Aktien,

deren Kurs in der Regel sehr tief ist und bei

einer Währungseinheit liegt. Das heisst: bei

1 Franken, 1 Dollar oder 1 Euro. Das Han-

delsvolumen bei solchen Aktien ist oft tief,

die Volatilität hoch, sie sind anfällig auf Ge-

rüchte. Das bietet Spekulanten die Möglich-

keit, innerhalb kurzer Zeit hohe Gewinne zu

erzielen. Oftmals werden diese Aktien aber

auch von Investorenbriefen missbraucht,

indem die Autoren selber Aktien kaufen und

anschliessend ihren Lesern empfehlen.

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WETTEN TRADING

Oftmals stecken dahinter dubiose Börsen-brief-Herausgeber oder Tippgeber in ein-schlägigen Börsenforen. Dort kann es dann zum Beispiel zu einer bestimmten Ak-tie heissen: «Ich habe mir auch 100 000 Stück ins Depot gelegt. Die Aktie ging schon paar Mal ab ohne News. Aber jetzt, wo man sieht, dass doch was in der Luft liegt, kann man ruhig mit etwas Risiko zo-cken.» Ein anderer exemplarischer Kom-mentar lautet so: «Bei 10 Rappen würde ich nochmals einen 1000er riskieren. Das ist ein ganz klares Zocken auf 50 Prozent Verlust, aber auf diesem tiefen Niveau kann man es wagen.»Die Kommentare wollen grosse Gewinn-chancen suggerieren, obschon das Risiko eines hohen Verlustes ungleich grösser ist. Und oftmals klingen die Argumente ein-leuchtend. Denn wer weiss schon ohne Re-/0*2/0*F&B*./0*&V.*!"%+82D'&B*./0*&J25-

jekte in Angriff nehmen will und wer vor einem massgeblichen Durchbruch steht? Denn solche Firmen werden von den Ana-lyseabteilungen der Banken nicht mehr ab- !"!#$%&'()"' *+#,' -)' "!)'.!"-!)'/)"!)'

sie kaum Beachtung.

Sechs SPI-Aktien unter der Marke von einem FrankenIm Juli zählte die Schweizer Börse im SPI-Segment sechs Titel, deren Kurs un-ter der Ein-Franken-Grenze lag – darunter Firmen wie Perfect, die in der Flugzeug-Charter-Branche ihr Auskommen sucht, Mondobiotech und Evolva, zwei Biotech-Unternehmen, die sich in Nachlassstun-"+) ' 0!/)"!)"!' 12-334!%*5' 362-!' "-!'

76 -3%-$/84*' 12-3356 9' "-!' 3!-%' :*,8!)' /-nanziell darbt. Mittelfristig ist bei keinem dieser Titel die Chance auf einen Turnaround ersichtlich. Wer trotzdem Risiko und Nervenkitzel nicht scheut, sollte sich bewusst sein, dass auch ein Totalverlust möglich ist – siehe Petroplus.

«Die Kommentare in einigen Börsenforen

suggerieren bei Penny-Stocks hohe Chancen

für Gewinne.»

KASSE MACHEN MIT LAHMEN PFERDENEuro-Aus, Dopingsünder oder auch Prinz Williams Kind – wetten kann man auf alles.

Der Zürcher Banker und Amateur-reiter Michael Reichstein ist seit Jahren ein begeisterter und erfolg-

reicher Pferdesportwetter. Seine Strategie klingt einfach und simpel: Er setzt bei Pfer-dewetten in der Regel darauf, dass ein be-stimmtes Pferd nicht gewinnt. Ermöglicht wird diese Art von Wetten – im Fachjargon «Lay-Wetten» genannt – von so genannten Wettbörsen. Hier bieten die Kunden Quo-ten an – sie spielen gewissermassen selbst den Buchmacher. Für Reichstein läuft das Geschäft wie geschmiert: Gemäss eigenen Angaben hat er seit seinem Start am 1. Ja-nuar 2009 eine Performance von über 600 Prozent erzielt, im laufenden Jahr kommt er auf ein Plus von 14 Prozent. Auch anderswo lässt sich Geld mit unge-wohnten, kuriosen und skurrilen Wetten verdienen – oder eben verlieren. Fantasie-voll zeigen sich die Online-Wettanbieter vor allem dann, wenn aussergewöhnliche Grossanlässe anstehen.

Olympia 2012 und die «Royals» im Fokus der WettanbieterIn diesem Jahr haben sich die Buchma-cher vor allem auf die Olympischen Spiele konzentriert, die in Grossbritannien – dem Mutterland des Wettens – stattfanden. Der österreichische Wettanbieter Intertops wollte beispielsweise wissen, wie viele Sportlerinnen und Sportler wegen positiver Dopingproben ihre Medaille zurückgeben müssen. Zur Auswahl stehen die Optionen «6 oder mehr» sowie «5 oder weniger» – in beiden Fällen beträgt die Quote 1:1,85. Immer wieder ein beliebtes «Opfer» der Buchmacher ist die königliche Familie in England. Nach der royalen Hochzeit bie-ten Wettanbieter nun Setzmöglichkeiten auf den Nachwuchs von Prinz William und Kate an. Die Wahrscheinlichkeit, dass Kate

VON PASCAL MEISSER

2012 schwanger wird, schätzen die Buch-macher auf knapp 20 Prozent. Wer auf den Namen wetten will, erhält bei typisch eng-lischen Namen wie Charles und Georges den geringsten Gewinn, die höchste Quote hat der Name Matilda (1:101).

Der chinesische Yuan als die zukünftige Währung von Irland?Beliebt sind auch Wetten auf Ereignisse in der Euro-Zone. 2011 sorgte der irische An-bieter Paddypower für Aufsehen, als er auf die zukünftige Währung von Irland Wetten anbot. Zur Auswahl standen nicht nur der Euro und das Irische Pfund, sondern auch der chinesische Yuan. Noch immer hän-gig ist die Langzeitwette, ob Griechenland 2012 die Euro-Zone verlässt. Trotz Ret-tungsschirm geht William Hill von einer steigenden Gefahr aus. Wurde im Novem-ber für ein «Grexit» noch das Vierfache des Einsatzes angeboten, ist inzwischen die Quote auf 1:3 gesunken.

DER 350-MILLIARDEN-WETTMARKT

Weltweit bieten Tausende von Buchmachern

ihre Dienste an und setzen jährlich geschätzte

350 Milliarden Dollar um. In der Schweiz liegt

das Wettmonopol bei Swisslos, das Angebot

ausländischer Online-Wettanbieter ist theore-

tisch illegal. Dennoch: Wer in der Schweiz bei

einem Internet-Anbieter ein Konto eröffnet,

Geld einzahlt und Wetten abschliesst, macht

sich nach gängiger Rechtsprechung nicht

strafbar.

Die grössten europäischen Wettanbieter:

Bwin www.bwin.com

Interwetten www.interwetten.com

Intertops www.intertops.eu

William Hill www.williamhill.com

PaddyPower www.paddypower.com

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TRADING TECHNOLOGIE

DER TECHNISCHE TREND- RADAR FÜR INVESTORENGier, Angst, Euphorie: Die Psychologie spielt an der Börse oft die Hauptrolle. Mit der technischen Analyse setzen Anleger auf Fakten.

Die technische Analyse fasziniert Anleger seit Jahren: 750 Bücher sind bei Amazon zu diesem Thema

erhältlich. Einige Hedge Funds überlas-sen es sogar ganz den Computern, Trends ;+'/)"!)'+)"'-,)!)';+'<65 !)&'=!8'>68%!-5'

liegt auf der Hand: Emotionen, die Händ-ler zu Fehlern verleiten können, werden so umgangen. Die technische Analyse folgt streng mathematischen und geometrischen Vorgaben. Sie lässt sich weder von Gefüh-len und Erwartungen noch von Euphorie oder Ernüchterung anstecken. Dietmar Lohrmann, Gründer der World-wide Equity Research, erklärt: «Die tech-nische Analyse beschreibt die Märkte, sie $*))'"-!'.?8$%!')*%@85-#,')-#,%'0!!-)A+3-sen. Da aber immer wieder mehrere Ein- 8-<<!'-)'"-!'.?8$%!'3%*%%/)"!)9'3!-'!3'@0!8'

Medien, Politik oder Zentralbanken, ist es möglicherweise sinnvoll, nur noch takti-sche, also kurzfristige Positionen zu fah-ren anhand klarer Regeln.» Sein System bewertet täglich über 40 000 Finanztitel weltweit und eruiert die besten Chancen sowohl für Long- als auch für Shortpositi-onen.

Die Suche nach sich wiederholenden MusternMit Charttechnik suchen Analysten in den Aktiencharts nach sich wiederholenden Mustern. Computer haben solche Analysen bereits stark vereinfacht. Viele technische Indikatoren können hingegen verwendet werden, ohne dass dazu der Chart begut-achtet werden muss. Indikatoren bieten eine Entscheidungshilfe, wenn es um das allgegenwärtige Problem eines Börsianers geht, den richtigen Zeitpunkt zum Kauf 0;2&'>!8$*+<'!-)!3'B!8%C*C-!83';+'/)"!)&'

Diese Indikatoren lassen sich einfach in drei Hauptgruppen einteilen.

VON MARKUS BAUMGARTNER

Wer Aktien technisch analysiert, lässt die Zahlen sprechen, nicht Emotionen. key

Die Extrem-Indikatoren zeigen ähnlich ei-nem Fiebermesser, ob sich eine Aktie eher zu schnell in die eine oder andere Rich-tung bewegt hat und quasi «die Luft raus ist». Sie setzen in der Regel die Kurse ins Verhältnis zur Spannweite der Höchst- und Tiefstkurse der letzten Tage. Die Indikatoren sind daher so zu verste-hen, dass sie ab einem gewissen Wert zur Vorsicht mahnen. Der «Relative Strength Index» (RSI) zum Beispiel schwankt zwi-schen 0 und 100. Werte unter 20 besagen, dass die Aktie relativ zu den letzten Tagen preisgünstig ist. Bei einem Wert über 80 ist sie dafür kurzfristig überteuert.

Auch hier gilt: «The Trend is your Friend»Die Trendfolgeindikatoren sind die be-kanntesten und werden auch für die gleich-namige Hedge-Fund-Strategie eingesetzt. 1-!' /)"!)' !-)!)' D8!)"9' -)"!4' 3-!' E+83!'

über einen bestimmten Zeitraum beobach-ten. Das ist keine hohe Mathematik: Oft /)"!%'4*)'"-!'D8!)"3'"+8#,'"!)'>!8 5!-#,'

von Durchschnittskursen («Moving Aver-ages»): Sind die Durchschnittskurse über einen kurzen Zeitraum höher als über ei-nen längeren Zeitraum, zeigt der Trend auf-wärts. Die Modelle funktionieren in länger andauernden Trends gut. Schwanken die Aktienpreise hingegen stark, können sie auch viele teure Fehlsignale generieren. Die heikelsten Indikatoren sind diejeni-gen, die einen Zeitpunkt angeben, wann eine Aktie gekauft oder verkauft werden soll. Sie basieren auf ähnlichen Prinzi-pien wie die «Fiebermesser» und zeigen bei Übertreibungen an, dass die Aktie ver-kauft oder gekauft werden soll. Sie können in stabilen Marktphasen gut funktionieren und dann wieder über eine längere Zeit gar nicht.

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ANLAGEBETRUG TRADING

VORSICHT, ANLAGEBETRUG! WIE SIE GAUNER ERKENNEN Wo das schnelle Geld lockt, tummeln sich auch Betrüger. Wo und wann bei Finanzgeschäften Vorsicht geboten ist.

P ro Jahr gehen in der Schweiz Milli-onen von Franken an Anlagebetrü-ger verloren. Das Muster ist dabei

im Ansatz immer dasselbe: Das Opfer gibt sein Geld her, weil ihm der Betrüger da-für noch mehr Geld verspricht. Doch das Versprechen wird nicht eingelöst, und am Schluss gibt es bloss einen Gewinner – den Betrüger. Ein Anlagebetrug kann mit Ak-tien, Fonds, Rohstoffen, Optionen, Devisen oder Immobilien geschehen. Nicht zuletzt die Angst um die Altersvorsorge oder eine schärfere Besteuerung von Kapitalerträ-gen lassen das Geschäft der Anlagebetrü-ger boomen. Anleger müssen sich nicht so einfach um den Finger wickeln lassen. Wer ein paar Regeln befolgt, kann sich vor Gau-nern schützen.

VON SVEN ZAUGG

Anlageentscheide brauchen Zeit – lassen Sie sich nie zur Unterschrift drängen. Keystone

— Der erste Kontakt erfolgt unaufgefor-

dert via Telefon, E-Mail oder Brief. Das

sollte stutzig machen. Fast keine seriöse

Firma verfolgt solch aggressive Strategien.

Sie entscheiden selbst, wann und mit wem

Sie über Ihre Geldangelegenheiten spre-

chen. Brechen Sie das Gespräch ab – ohne

schlechtes Gewissen.

— Das Finanzinstitut oder der Anlagebe-

rater operiert aus

dem Ausland.

Das erschwert es,

die Seriosität der

Firma zu überprüfen.

Informieren Sie sich

trotzdem. Lassen

Sie sich Name und

Adresse des Beraters

geben. Fragen Sie

Ihre Hausbank oder konsultieren Sie das

Handelsregister. Ist die Firma eben erst

gegründet worden, ist Vorsicht geboten.

— Der vermeintliche Anlageberater stellt sich

als Kadermitglied vor. In den meisten Fällen

wird dem Opfer ein «einmaliges Ange-

bot» unterbreitet, zeitlich befristet. Bloss,

es gibt kaum einmalige Angebote in der

Finanzindustrie. Und: Anlageentschei-

de brauchen Zeit. Wer den potenziellen

Kunden drängt, hat fast immer etwas zu

verbergen.

— Meistens werden dem Opfer eine hohe

Rendite und tiefe Kosten versprochen.

Wie das Finanzprodukt

aber im Detail funktio-

niert, bleibt schleierhaft.

Prüfen Sie die Aussagen,

vergleichen Sie ähnliche

Angebote. Fakt ist: Bei

jedem Produkt verdient

der Anbieter mit, sonst

würde er das Produkt

nicht anbieten. Wichtig

ist: Hohe Gewinne gehen immer mit noch

höheren Risiken einher.

— Erhalten Sie Verträge, die kompliziert,

unverständlich oder in einer Ihnen nicht

bekannten Sprache verfasst sind, ist Vor-

sicht geboten. Lassen Sie die Finger von

etwas, das Sie nicht verstehen, auch

wenn das Angebot professionell daher-

kommt. Hochglanzprospekte garantieren

noch keine Seriosität oder gar hohe Ge-

winne. Als Faustregel gilt: Ein Angebot mit

einer aufwändigen Marketing-Kampagne

kann eigentlich gar nicht das Beste sein.

— Der Vertrag kann jederzeit aufgelöst wer-

den und der Kunde erhält sein Geld zurück?

Falsch. Ein Grossteil der gezahlten Prämien

geht für Provision, Abschluss- und Risiko-

kosten drauf. Ist der Vertrag einmal un-

terschrieben, gibt es fast kein Zurück

mehr. Wer das Risiko einer unüberlegten

Fehlentscheidung richtig gewichtet, sollte

zum Schluss kommen, dass die Folgen ei-

nes Fehlers weit schwerwiegender sind als

die einer verpassten Gelegenheit.

— Es fallen Gebühren an, die an ausländi-

sche Banken überwiesen werden müssen.

Ein gutes Indiz dafür, dass nicht alles mit

rechten Dingen zu und her geht. Die Ge-

bühren auf keinen Fall überweisen.

TIPPS, WIE SIE EINEM MÖGLICHEN ANLAGEBETRUG AUF DIE SCHLICHE KOMMEN

Anlagebetrüger kassieren oft zu hohe

oder versteckte Gebühren.

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TRADING CHANCEN IM CASINO

DAS SPIEL GEGEN DIE BANK UND GEGEN SICH SELBERDie wahren Gewinnchancen im Casino gibt es nicht. Dafür einen kleinen Vorteil für die Bank.

Roulettespieler sind in zwei Kate-gorien einzuteilen. Die einen spie-len zum Vergnügen, die anderen,

2!-5'3-!'"*3'F!5"'08*+#,!)&'G2*) 35?+/ '

geht irgendwann die erste Kategorie in die zweite Kategorie über.» Der 1955 verstor-bene Alfred Polgar, von dem dieses Zitat stammt, war ein kluger Mann, wusste der österreichische Schriftsteller doch nur zu gut, dass Glückssträhnen endlich sind. Er formulierte pointiert, um was es in den Ca-sinos geht – nämlich darum, dass die Spie-ler nie aufhören, zu zocken. Dem Gewinn folgt ein Verlust, dem Verlust eine weitere Baisse, bis sich der Erfolg von neuem ein-stellt – nur damit man den Gewinn aber-mals aufs Spiel setzen kann. Ein nachhalti-ges Geschäftsmodell für Casinos.

Der Spieler im Casino gewinnt nie 100 ProzentDie Bank gewinnt. «Faites vos jeux!» Ein Spiel zu machen ist das eine, gewinnen (leider) das andere. Aber wie hoch sind die Gewinnchancen in Casinos wirklich?Viele Casinospiele wie Roulette, Bacca-rat, Craps und Blackjack werden als «Ban-kiersspiele» bezeichnet, weil sie gegen das Haus gespielt werden (der Dealer oder Croupier ist der Repräsentant des Hauses). Das Hauptziel von Blackjack ist, mit den ausgeteilten Karten möglichst nah an 21 heranzukommen, ohne jedoch die 21 zu überbieten. Das Spiel ist so geartet, dass das Haus eine grössere Chance gegenüber dem Spieler hat, unabhängig vom Betrag, den der Spieler einsetzt. Auch wenn der Dealer verliert, haben die Spieler mit über-botenem Blatt immer verloren.Es gibt noch einen anderen Vorteil, den das Casino einbehält, weil es letztlich die Aus-zahlungen des Gewinnes kontrolliert. Alle Casinospiele haben wahre Gewinnchancen

bzw. die Gewinnchancen, die das Casino bereit ist, zu zahlen. Der Spieler gewinnt nie 100 Prozent, denn die Bank zahlt vom Gewinn lediglich 90 – oder im besten Fall 95 Prozent an den Spieler aus.

Ein Casino-Rechenbeispiel und ein armer TeufelDie beste Möglichkeit, den Unterschied zwischen wahren Gewinnchancen und denjenigen des Casinos zu zeigen, ist ein einfaches Beispiel mit Zahlen von 1 bis 6. Die Wahrscheinlichkeit, eine 2 zu würfeln, beträgt 1 zu 6, also 16,66 Prozent. Aller-dings wird das Casino dem Spieler keine 6-zu-1-Rate auszahlen, wenn er tatsäch-

lich eine 2 würfelt. Die Bank würde dem Spieler wahrscheinlich 5 zu 1 oder sogar 4 zu 1 auszahlen, dabei erhöht sie ihren eige-nen Vorteil und reduzieren denjenigen des Spielers. Nennen Sie den Betrag, den Sie der Bank abliefern, ganz einfach Courtage.Oder es geht Ihnen wie dem armen Teufel, der im Bregenzer Casino an einem Geld-spielautomaten angeblich den Jackpot knackte. 43 Millionen Euro. Doch das Ca-sino verweigerte ihm die Auszahlung des Gewinns mit der Begründung, dass ein Softwarefehler vorgelegen habe. Nun wird gestritten – vor Gericht. Ob die Bank auch in diesem Fall gewinnt, wissen die Glücks-götter.

VON SVEN ZAUGG

«Faites vos jeux!» Spielen ist im Casino einfach, gewinnen eher schwierig. Keystone

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