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CENTERING ATTENTION IN DISCOURSE Susan E. Brennan Department of Psychology, State University of New York, Stony Brook, New York, USA

Centering Attention in Discourse

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Centering Attention in Discourse. Susan E. Brennan Department of Psychology , State University of New York, Stony Brook, New York, USA. Gliederung. Hinführung Diskurs The Centering Theory To pronominalise or not to pronominalise Das Experiment. - PowerPoint PPT Presentation

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Page 1: Centering  Attention in  Discourse

CENTERING ATTENTION IN DISCOURSESusan E. Brennan

Department of Psychology, State University of New York, Stony Brook, New

York, USA

Page 2: Centering  Attention in  Discourse

GLIEDERUNG Hinführung Diskurs The Centering Theory To pronominalise or not to pronominalise Das Experiment

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ZENTRALE FRAGEN, UNTERSUCHUNGSGEGENSTAND

Welche sprachlichen Hinweise verwenden Sprecher, um eine Entität in einem Gespräch salient zu machen?

Wie verweisen Sprecher auf Gesprächsentitäten, die sich rein und wieder raus aus dem Zentrum der Aufmerksamkeit bewegen?

Sprecher signalisieren die Richtung ihrer Aufmerksamkeit durch lexikalische, syntaktische und prosodische Elemente

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DIE UNTERSUCHUNGSMETHODE

://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=eRbP9dNKR08bP9dNKR08

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DIE BESCHREIBUNGAlonza: number forty-five o’ the Spartans has the ball.number ten is bringing it down, the Spartans.and passes it off to . . ,number forty-two . . .number forty-two passes it to forty-five . . .and forty-two goes up and it was fouled.by number thirty-five of the Wolverines.ok ...Joy: is he takin a sh-foul shot?Alonza: yup. number forty‘s on the lineJoy: forty?Alonza: number forty of the Spartans.oh, excuse me, forty-two.ha hah ha ha.and the first shot’s good.and he goes up for his shot . . . and it’s good.

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Während einer Kommunikation errichten Personen Modelle, die ihnen helfen, den Inhalt des Gesprächs zu verfolgen

diese Modelle sind durch die natürlichen Grenzen des Arbeitsgedächtnisses zeitlich und räumlich beschränkt

d.h. nur auf wenige mentale Objekte ist in einem Moment eine Zugriffsmöglichkeit

deren Anlage, Abrufen und diesbezügliche Rückschlüsse beanspruchen kognitive Anstrengung

o Pronomina und bestimmte Verweisungen werden beim Verwenden solcher Modelle aufgelöst

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BEZUG ZUR „BASKETBALL-KONVERSATION“ Obwohl es mehrere Bezüge für ein 3.Person-

Singular-Pronomen („he“) gibt, ist Joy in der Lage „he“ im Bezug auf den Spieler „forty-two“ zu benutzen

Als Alonza sich verspricht und diesen Spieler „forty“ anstatt „forty-two“ nennt, ist Joy in der Lage, diesen Fehler zu verbessern

Alonza fährt so mit der Pronominalisierung des Spielers „forty-two“ als „he“ fort

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Haben Alonza und Joy einen geteilten geistigen

Arbeitsraum?

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DER DISKURS ALS EINE OPPORTUNISTISCHE TÄTIGKEIT

oft beginnt man mit dem sprechen, während man noch überlegt, was man eigentlich sagen wird

Man hat mehrere Optionen:o man kann eine Entität als Subjekt oder

Objekt eines Satzes erwähneno man kann eine volle nominale

Wortverbindung oder ein Pronomen verwenden

o man kann ein Wort betonen oder nicht

o usw.

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DER DISKURS ALS EINE OPPORTUNISTISCHE TÄTIGKEIT

Diese sprachlichen Möglichkeiten werden nicht zufällig getroffen

jeder Unterschied macht einen Unterschied (Bolinger)

Die Wahl des Sprechers spiegelt seine beschränkte Aufmerksamkeit und den Informationsstatus im Diskurs wider

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INFORMATION IN EINEM DISKURS Eine Information wird in einer Äußerung

gekennzeichnet, um vorhandene Informationen von neuen zu unterscheiden

Die vorhandene Information in einer Äußerung hilft dem Empfänger, zu wissen, wo er die neue Information in einem sich aufbauenden Gesprächsmodell einbringen kann

Im Englischen ist die vorhandene Information normalerweise unbetont und am Anfang eines Satze platziert, wobei neue Information eher betont und am Ende eines Satzes vorkommt

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Clark & Marshall, 1981: erfolgreiches Verweisen in einem Gespräch hängt von den gegenseitigen Kenntnissen von Sprecher und Empfänger ab

aber: weil ein Gespräch sich mit der Zeit ausweitet, kann nur ein kleiner Teil von dem was beidseitig bekannt ist zu einem bestimmten Zeitpunkt hervorgehoben werden und für die Interpretation eines Pronomens relevant sein

eine erfolgreiche pronominale Verweisung verlangt eine Koordination der Aufmerksamkeitskonzentration von Sprecher und Empfänger, um die Wahrscheinlichkeit zu maximieren, dass sich ein Pronomen für beide auf die selbe Entität bezieht

Page 13: Centering  Attention in  Discourse

Chafe: ein Sprecher benutzt ein Pronomen, weil der Referent des Pronomens bereits im Modell des Empfängers aktiv ist

-auch möglich (Dell & Brown): die Koordination zwischen Sprecher und Empfänger geschieht einfach, weil das Verständnis und die Produktionssysteme sich so entwickelt haben, dass das, was für den einen leicht erscheint, dies auch für den anderen ist

ZUSAMMENFASSEND:

SPRECHEN und HÖREN sind aufeinander abgestimmt und angepasst

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THE CENTERING THEORYGrosz & Sidner: Stapel: „last on, first off“

nach Unterbrechung: zurück zu dem Punkt, an dem unterbrochen wurde

Fokus-Räume = Datenstruktur, die geistig repräsentierte Entitäten enthält, die

ausführlich erwähnt wurden oder implizit über eine Schlussfolgerung zugänglich sind

Page 15: Centering  Attention in  Discourse

THE CENTERING THEORY Jederzeit: Entität, von der der Diskurs

meistanteilig handelt = Diskurszentrum (discourse center)

Backward-center: die angenommen am deutlichsten hervorgehobene Entität (entsprechend dem Thema) durch Sprecher und Empfänger in einem Moment

jede Äußerung wird mit einer Reihe von Gesprächsentitäten ,forward-looking centers, vereinigt, die aus allen realisierten Entitäten in der Äußerung bestehen

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THE CENTERING THEORY die „forward-centers“ werden in eine Rangordnung

aufgenommen, die diese nach der Wahrscheinlichkeit ordnet, das nächste „backward-center“ zu werden

das am höchsten aufgereihte „forward-center“ wird als das bevorzugte Zentrum („preferred center“)

betitelt

Die am höchsten aufgereihte Entität der forward-center-Liste der vorherigen Äußerung, die auch in der aktuellen Konversation realisiert ist, wird als backward-center ausgewählt

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THE CENTERING THEORYBeispiele:

Äußerung backward-center

forward-centers

preferred center

and now Wolverines have the ball

[Wolverines] { [Wolverines] [ball] }

[Wolverines]

forty-one goesup for the shot

[forty-one] { [forty-one] [shot] }

[forty-one]

and he misses [forty-one] { [forty-one] } [forty-one]

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THE CENTERING THEORY um darzustellen wie sich das Zentrum der

Aufmerksamkeit sich mit der Zeit verändert, gibt es Klassifikationen von Übergängen zwischen Äußerungen

4 mögliche Übergänge:- das backward-center der gegenwärtigen

Äußerung ist dasselbe wie in der vorherigen Äußerung oder nicht

- das backward-center der aktuellen Äußerung fällt mit dem preferred center zusammen oder nicht

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THE CENTERING THEORY ein Gespräch ist „zusammenhängender“,

wenn es sich über das selbe Thema fortsetzt und so die Aufmerksamkeit nur wenn nötig gewechselt wird

jede Äußerung, egal ob sie das Gesprächsthema ergänzt oder das Thema wechselt, ist mit der vorherigen Äußerung durch das backward-center verbunden

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THE CENTERING THEORYEine Rangordnung der forward-centers:Zum Beispiel: Givon/Fletcherje nachdem, wie ein

Sprecher den Grad der Kontinuität eines Themas signalisiert:

1.Null-Anaphora (höchster Kontinuitätsgrad)2. unbetonte Pronomen (zweithöchster Kontinuitätsgrad)3. cleft/focus constructions (niedrigster Kontinuitätsgrad)

Pronomen signalisieren die Aufrechterhaltung von Verweisungen in einem Gespräch

Das Centering-System sagt voraus, dass Sprecher das backward-center pronominalisieren werden

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THE CENTERING THEORY Reihe von Studien, die die Centering-Theorie

testen z.B. Gordon, Grosz & Gilliom, 1993:• Messen der Lesezeiten von kurzen Gesprächen: langsames Lesetempo, wenn das backward-

center als eine volle Nominalphrase (NP) wiederholt wurde anstatt als Pronomen(im Bezug auf im Thema gerade erwähnte Entitäten in der Subjekt-Position, aber nicht für diese in derObjekt-Position) unterstützt die Idee, dass das Erwähnen einer ganz neuen Entität in der Subjekt-Position den Leser dazu veranlässt, diese Entität in das Gesprächsmodell zu integrieren

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THE CENTERING THEORY dies dauert noch länger als das

Verstehen einer „unpassenden“ NP mit einem bereits existierenden Zentrum

andere Studie ( Guindon, 1985):• zeigt längeres Lesen von Pronomina als von

vollen NP, wenn die Referenten nicht gerade aktiviert waren

• und zeigt längeres Lesen von vollen NP als von Pronomina, wenn die Referenten aktiviert waren

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THE CENTERING THEORY

Pronomen sind weder schwieriger noch leichter zu verarbeiten als volle Nominalphrasen

abhängig vom KONTEXT

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TO PRONOMINALISE OR NOT TO PRONOMINALISEPrädiktion 1: Wenn ein Sprecher eine Entität

als ein Subjekt erwähnt, dann signalisiert dieser seinem Zuhörer indirekt, dass seine Aufmerksamkeit darauf gerichtet ist.

Prädiktion 2: Eine Entität sollte nicht pronominalisiert werden, es sei denn, sie gilt bereits als besonders hervorgehoben.

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TO PRONOMINALISE OR NOT TO PRONOMINALISE

Prädiktion 3: In dem Fall, dass ein Sprecher sich auf eine Entität zurückbezieht, die er schon als eine volle NP erwähnt hat, sollte er kein Pronomen verwenden. Er sollte die Entität in der Subjekt-Position verwenden, um zu zeigen, dass er seine Aufmerksamkeit auf diese hin wechselt.

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TO PRONOMINALISE OR NOT TO PRONOMINALISE a knowledge-based-strategy: ein Pronomen vertritt die jüngste,

semantisch plausible NP, die in Geschlecht und Zahl übereinstimmt

Im Gegensatz zur Centering-Theorie: Ein Sprecher pronominalisiert die

nächstliegende Referenz zu einer Entität, die er gerade als volle NP erwähnt hat, so lange genügend Kenntnis vorhanden ist, die das Pronomen nicht ambig interpretierbar erscheinen lässt.

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um solche Prädiktionen zu überprüfen, entwarf Brennan ein Experiment, das

zeigensoll, ob Sprecher grammatische

Relationen und Pronomen nutzen, um die Bedeutung physikalischer Entitäten in einer

physikalischen Umwelt hervorzuheben, wie in der Hervorhebung von Entitäten in einem Gesprächsmodell reflektiert wird

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DAS EXPERIMENT 23 männliche, 5 weibliche Studenten

(Basketball-Fans), englische Muttersprachler, keine Erfahrung mit dem Kommentieren von Sportveranstaltungen

Video eines College-Basketballspiels, Liste der Spieler und Nummern, ausgewählte Situationen

14 Paare: announcer & audience Auswertung: reference events (high & low-

prominence)Kommunikation, die begann, wenn ein Spieler den Ball erreichte und endete, wenn jemand anderes den Ball übernahm oder der Ball „ins Aus ging“

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DAS EXPERIMENT Ergebnisse: von den möglichen, zu

kommentierenden events, wurden 73 % beschrieben, bei 5 der 14 Paare verlangte der audience partner vom announcer mehr Information und motivierte diesen zusätzlich

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DAS EXPERIMENT Wurden low-prominence-events in einer anderen

Art und Weise kommentiert als high-prominence-events ?

prominent-entities (also Spieler, die den Ballbesitz während einem high-prominence-event hatten) wurden eher als volle NP-Subjekte beschrieben als low-prominence-entities,

low-prominece-entities wurden eher als volle NP-Objekte beschrieben prominent entities wurden als „Hauptthemen“ präsentiert, was ihre Heraushebung im Gesprächsmodell widerspiegelte

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PROMINENCE & PRONOMINALISATION

bezüglich Prädiktion 2: die erste Äußerung in jedem event war fast immer eine volle NP, Pronomen wurden nicht viel öfter verwendet als volle NP

die Wahl eines Pronomens ist abhängig von etwas anderem als der einfachen „Neuheit einer Entität“

Vergleich des Verhältnisses der Pronomen in high-prominence-events mit den Pronomen in low-prominence-events : mehr Pronomen in high-prominence-events

unterstützt die Annahme, dass Pronomen verwendet werden um die Entitäten im Aufmerksamkeitsfokus zu beschreiben

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REPETITION OF FULL NPS Was passierte, wenn eine Entität zuerst in

der Objekt-Position und dann im Gesprächsmodell hervorgehoben wurde – wie rückte der Sprecher diese in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit?

Prädiktion 3Gegensatz: knowledge-based-strategy: der Sprecher soll unnötige Wiederholungen vermeiden und pronominalisieren

Bezüglich des Experiments: die Sprecher mussten sich an die Geschwindigkeit des Videos anpassen und nutzten so der Effizienz zuliebe Pronomina

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REPETITION OF FULL NPS aber auch andere Möglichkeiten der Sprecher:• Wiederholen der vollen NP in der Subjekt-

Position, dann Pronominalisierung“Number thirty passes it off to . . . Forty-one.Forty-one goes up for the shot,and he misses.”• Wiederholung durch ein Relativpronomen als

Subjekt des Ausdrucks„he passes to forty-one,who takes a shot from the left-hand side of the free throw”• Wiederholung der vollen NP ohne jegliches Verb“Rice with the ball in the middle, over to Joubert,Joubert with a nice move, basket’s off, shot’s off.”

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PROSODY Betonung kann sich auf die Interpretation eines

Pronomens auswirken:Herb called Gordon a Republican, and then he

insulted him.Herb called Gordon a Republican, and then he

insulted him.o neue Informationen werden mit großer

Betonung eingeführt, schon bekannte Informationen eher weniger

o nicht nur Betonung, sondern auch Pausen, eine bestimmte Stimmmelodie usw. haben Auswirkungen auf Interpretation und Erscheinung von Ausdrücken

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DISCUSSION die Untersuchungen und Ergebnisse

unterstützen die Centering-Theorie, aber nicht eine knowledge-based –Ansicht

der kleine Anteil, in dem Sprecher eine Entität nicht syntaktisch in das Zentrum gerückt haben, neigten sie dazu, das Pronomen prosodisch zu „verlängern“

Sprecher können bekräftigen, dass etwas bereits bekannt und hervorgehoben ist, indem sie sich mit einem Pronomen darauf beziehen

volle NP werden wiederholt, um Entitäten wieder in das Aufmerksamkeitszentrum zu rücken

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DISCUSSION Wenn sich ein Sprecher auf eine Entität mit einer NP

bezog, dann tendierte er eher dazu, sich darauf mit einer ganzen NP zurückzubeziehen, als zu pronominalisieren, obwohl ein Pronomen hier nicht mehrdeutig hätte interpretiert werden können.

Die Untersuchungsmethode des Basketballspiels war sinnvoll, da…

…die Sprecher mit der Geschwindigkeit des Spiels mithalten musstenPronomenkürzere Sprechzeit jedoch: Fälle mit ganzen NP

…Sprecher Rückschlussfähigkeiten der Zuhörer vorausgesetzt haben könnten, um eher Pronomen verwenden zu könnenobwohl eine knowledge-based-Strategie nahe lag, wurde das Centering vollzogen

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DISCUSSION

in einer Kommunikation zwischen unabhängigen Beteiligten wird es immer

Fälle geben, in denen Annahmen über Prozesse des Fokussierens und des Rückschließens nicht bestehen können

es gibt immer Möglichkeiten, Missverständlichkeiten in einer Kommunikation

aufzulösen und zu klären