18

Centurion Broschuere 1997

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Centurion Broschuere 1997
Page 2: Centurion Broschuere 1997

Inhalt

Vonnort

Der legendäre Kampfpalnzet Centurion

Die Entwicklung des Genturion

Der Genturion in der Schweizer Armee

Technische Daten des Schleppers .Etlantic

Brücken- und Entpannungspanzer Genturion

Centurion - Retrofit - Programrn

Einsatz des Genturion in der Schweizer Armee

Technische l)aten des Centurion

Gründungszweck nGenturion-Verein Schweizrr

Ein Dankeschön

Redaktion:Cenh-uion Verein Schweizc/o Andreas FYarkStrimäderstrasse 229436 Balgach

Layout:Fri+7 S+al"ffiann

Satz urrd Litho:SeelithoAGNiederfeld 44CH-9320 Stachen

Druck und Ausrüstung:Offsetdruckerei Schwarzach GmbHA-6858 Schwarzach

Seite 3

Seite 4

Seite 4

Seite 5

Seite 9

Seite l0

Seite l0

Seite 13

Seite 14

Seite 16

Seite 18

Page 3: Centurion Broschuere 1997

\lorwort

Am 23. April I9BB wurde der Centuriondurch das Pz Bat 16 in Thun im Rahmen ei-nes würdigen Adasses verabschiedet,Diese gelurigene Feier beflügelte eine un-ermüdliche Schar Nostalgiker darin, denCenturion-Verein Schweiz ins Leben zurufen.

Die formelle Gründung des Vereins da-tiert vom 13 April I9BB. DerVereirszweckbesteht darin, der Nachwelt ein Exemplardes legendären Centurion und weitereMilitärfahrzeuge im Originalzustand undbetriebsbereit zu erhalten.

Die Kameradschaft soll durch attraktiveVeranstaltungen besonders gepflegt wer-den. Der Aufrechterhaltung der Verbindungzu unserer Panzertruppe und die Erhaltungvon Anektoten aus unserem militärischenLeben werden zudem grosse Bedeutungbeigemessen.

Durch den Erwerb unseres Centurion Pz-55 im Juni 1992 und die offizielle Aufrrahmedes Kampfpanzers am 7. November 1992 inden Verein, in Anwesenheit der beidenPaten Herrn DivisionärJ. R. Hüssy und HerrnDivisionär H. U. Scherrer, konnte das we-sentlichste Vereinsziel erfirllt werden,

Ein weiterer Meilenstein in derVereinsgeschichte wurde durch die Zu-sammenarbeit mit dem Besitzer desSuperatlantic, Herrn Willi Heiniger ge-schrieben. Am 30. September 1995 durfteder Verein den Superatlantic als Leihgabeübernehmen.

Durch den Erwerb und die Restaurationdes Tiefbettanhängers des Typs Scheuerlewar der Verein anlässlich der Ge-neralversammlung vom 28. September 1 996erstmals in der Lage die gesamteKomposition, bestehend aus Centurion,

Superatlanic und Tiefbettanhänger denVereinsmitgiiedern vorzustellen, Eine, ver-mutlich weltweit einmalige Attraktion!

Der <Centurion-Verein Schwein ist auchin Zukunft bemüht, unseren nächstenGenerationen einen Ausschnitt aktiverMüitärgeschichte der Panzertruppen mitbetriebsbereiten Orignnalfahrzeugen zu er-halten.

Der Verein ist weiterhin auf finanzielieUnterstützung und Engagement aktiverVereinsmitglieder angewiesen. Wir sinddeshalb für jegliche Mithilfe dankbar undfreuen uns auf alle neuen Aktiv- oderPassivmitglieder aus dem militärischenoder privaten Freuadeskreis.

Der Präsident desCenturion-Verein Schweiz :Andreas Frank

Page 4: Centurion Broschuere 1997

Der legendäre Karnpfpanzer Genturion

Die Entwicklung desCenturion

Die britische Auffassung von Panzer-kriegsführung, entwickelt im ZweitenWeltkrieg in der harlen Schule der nordafri-kanischenWuste, vertrat die Meinung, dassdie Panzerstreitkräfte beider Gegner früheroder später aufeinandertreffen und dieSchlacht entscheiden. Die Briten legten da-her mehr Wert auf die Fähigkeit, dem geg-nerischen Feuer durch Panzerung undFeuerkaft zu widerstehen, als eine hoheGeschwindigkeit zu haben, Beeinflusstdurch die Erfahrungen in denWüstenkämp-fen (19 4 I I 42) wurde vom Kriegsministeriumein Kampfpanzer gefordert, der sowohlPanzerabwehr- wie Sprengmunition ver-schiessen konnte, Weiter wurde einUniversal-Panzerfahrgestell gefordert, dasweitere Entwicklungsmöglichkeiten bot, umeinigermassen eine Einheitlichkeit zu errei-chen, In der gleichen Zeit wurden dieGewichts- und Abmessungsbeschränk-ungen (nicht so l0 Jahre später beim Pz6 1/68) vom Kriegsministerium fallengelas-sen, Aus diesen Gründen war es möqlich.die ersten Entwicklungen des Centürion(44 I ) auf der neuen Grundlage aufzubauen,

Ein Modell war bis Mitte Mai 1944 fertigund mit einem veränderten Horstmann-Laufwerk (Anstelle der üblichen Christie-Laufirerke) versehen, Die Wanne wurde inemer bootartigen Form hergestellt, die denSchutz gtegen Panzerminen erhöhte, AlsAntrieb wählte man den bewährten Meteor-Motor, zusammen mit einem HilfsmotorMorris B PS Die meisten Fahrzeuge wurdenmit einem Getriebeqehäuse von Merrit-

Brown ausgerüstet. Die ersten sechs Cen-turion I wurden im Mai 1945 geliefert undnach Deutschland transportiert, damit sieunter Gefechtsbedingungen bei der 22. P zBr erprobt werden konnten. Doch zu dieserZetI war der Krieg längst entschieden. ImJanuar 1945 wurde bereits ein stärker ge-panzerter Centurion II (4414) als Prototypzusammengestellt. Dieser Prototyp war wie-dermit einer 76,2-mm-Kanone bestückt undmit einem neuen gegossenen Thrm aus-crc r i i s te t T )or ( lon t r r r inn I n inn n io in

Sarionnrndr rL-ti nn

Insgesamt wurden über 20 Versionendieses Panzers gebaut, Doch erst die MarkIII Version kam im Koreakrieg im Januar1951 zum Einsatz, Zur Erhöhung der lYeff-sicherheit während der Fahrt mit der 83,4-mm-Kanone wurden ab dem Centurion IIIStabilisatoren eingeführt. Durch elektri-schen Antrieb sowohl des Seiten- wie auchdes Höhenrichtmechanismus konnte dieZeit fur das Aruichten eines Zieles beträcht-lich verringert werden, Die Baureihe wurdebis zum Centurion Mark XI weiterent-wickelt,

Der heute zur Standardausrüstung derfumee Brig Group der Royal fumy zählen-de Kampfpanzer Challenger (<lnternatWehrrevue> 7/1984) ist eine Weiter-entwicklung der Reihe Centurion-Chieft ain-Challenger

Page 5: Centurion Broschuere 1997

Der Genturion in derSchweizer Arrnee

Am 15 Oktober 1946 beschloss derBundesrat, dem Kaufvon I00 PanzerjäqernG 13 zuzustimmen. Weitere 50 wurden einJahr später bewiiligt. Ein grosser Teil derzweiten Serie bestellter G ]3 wurde durchdie Russen, neue Besatzungsmacht in derTschechoslowakei, blockrert. Die Panzer-jäger wurden schliesslich nach ausgedehn-ien Bemuhungen des Departementes desAt tsseren c re l i c fo r t r j ia A i rq l io fe r r rnn r la rrvr ulrv ugr

Ersatzteile liess weiterhin auf sich wartenl Eszeiqte sich aber bald, dass der G 13 wohjdie Panzerabwehr verstärkte, jedoch vieleNachteile gegenuber einem Panzer mitTurm aufwies, DerKauf des Leichtpanzers S1(AMX 13) war eher ene Notlösr-rng, sah sichdie K+W Thun gezwungen, in dreiNormalisierungen aus der Nullserie eine

lciegstauglicheWaffe zu machen, Dwch denausgebrochenen Koreakrieg entstand beiden GrossmächtenweniqBereitschaft. einemICeinstaat Kampfpanzer iu ltefern, zumal dieeigenen Lieferschwierigkeiten gelost wer-den mussten, Tlotzdem war die britischeRegierung im Sommer 1950 bereit, derSchweiz 26 Centurion zu liefern, zoq diesesAngebotjedochwieder zurück, Erst igSZ, atssich die internationale Laqe leicht qebesserthatte, wurde es möglich, Kampfpänzer ausden USA und Grossbritannien zu evaluieren.Zwei Kampfp anzer M-47 Patton für je eineMillion Franken wurden beschafft, Englandstellte unserer fumee zwei CenturionIeihweise zur Verfügn-rng, Diese vier Panzerwurden nun einem ausgedehnten Test-verfahren unterworfen. Der Centurion hatteeinige Vorteile wre das konventionelle5-Gangschaltgetriebe, das seine über-legenheit auch im Gelände und anHindernissen zeigle, oder das 8,4-cm-

=';i: *

G#+.-",..o".'._i\j

Page 6: Centurion Broschuere 1997

leschütz, zu dem bereits eine futlerngeschosse erhältlich war.

Die Bundesversammlung beschloss amI Oktober 1954, dem Antrag desiundesrates zum Panzerkauf zuzustimmen.m Fruhling 1955 wurden die erstenlenturion MK III von der Firma Vickers-rmstrong Ltd r,r Newcastle upon T\me ge-efert. Bereits in der Sommer RS 1955 wur-le auf dem Panzer 55 ausgebildet,,achdem einige Schweizer Modifrkationenorgenommen wurden. Im Herbst 1956essen die Suezkrise und der Aufstand infngarn die Welt aufhorchen. Unter diesen[mqtänr ]on nacc io r to r io r Ant ren dac

iundesrates auf Anschaffung weiterer 100lenturion im Rustungsprog:ranrm lg57 oh-e grosse Diskussion. Auch diese Panzerrurden von Vickers gebaut. Es handelteich aber um die modrfizierte Version)enturion MKVII, die dre Bezeichnung Pz 57rhielt. Geqenuber dem Panzer 55 wiesenie einige wichtige Details auf: vergrösser-rrT?eibstofftank von I100 L statt 540 L. Deroden des Kampfraumes dreht mit demirrm. Nachteilig wirkte sich jedoch daseue Hauptgewindesystem aus, was dieustauschbarkeit mit Teilen des Pz 55 stark'ehinderte. Die Panzer 57 sind in denJahren958 bis 1960 an die Schwelz ausgeliefertrorden.

Im Herbst I959 offerierte dre Regierungüdafrkas dem EMD 100 Panzer Centurion{KV zu stark reduzierten Preisen. Die an-ebotenen Panzer waren praktisch neuwer-g und durch dre TYuppen der südafrikaru-chen Union rucht erngesetzt worden,o r { i a l i n h t l t r \ / o r m o i r i r r r n l r ^ n q + i i l

v v ! r r r v r u u t v v v r f u r l u -

landschäden wurden die Fahrzeuge perio-isch bewegt (mittlere Fahrleistung: 500m), mit vier Firnfteln der Geschützrohremrde keine Munition, mit dem Rest imturchschnitt 50 Schuss verschossen" Dieampffahrzeuge waren innen durch Staubnd Sand verschmutzt und die Aggregatee.lustiert, Das Reservematerial war immerneh in dor na l ia fo r tan f ) r in ine l r ro r -

Page 7: Centurion Broschuere 1997

lää:f ixääi rsl 3 F € = i + € : 3 dl ? - J - l i - r i ' 1 H E ; i q C

l 5 ä * E B s H * & =l F ü x f r ä * . 9 H * c oI N L . H ä C e * i l 6 ( 0l 6 9 t ö H R x I s ? öi ä U . + - u Y U Y r ( l ) ; ; <l ? - J q N a i Ä ? - t l r J sl X 9 , 6 d s h x l . i o ;l ö . 8 3 - . - E A ä ö E xI o c i . r l a s : ' - - q - -

I ü ! * E E E E E E Hl u ) 9 d d s . - - d A

t E € s 8 . , 5 & . i ' , ä el * . r i . X ' t r q o o ) o H - i l

l ö H 5 g E ' g u q { äl e 3 ö u a : E F " 8 , 8t E - J ! V ' ! . = a ) =

l 3 E R f l s E 3 b = ä

acdo

Ic)o(d

Fcd!

c-

öi

0)ö,tr=

(o-d

VI

Np.

O

ro-O

c)c

.q(Ja

6

o6-c)-.c)'o-Cd

O

O

c)

r:,

0

c-=E()-o' 6. Fc)

c)rd

t?-c

d

c)c

E c ) , ] "' - v v

. = ac -> ' " 4

. N! m +

s i g';1 E C)

= E ü '

"- cJ JZo - Q ho - ' >- oi r i N E' -

L d l

. - U N

I - Eo r - i ]. d J ü

!jc)LoE0)

zt-O

!fo

6C)O)-=

t!

;3 :

t b: * .$ !

g s

: t3 ;

ö)

tro-do

t!-C)

'q0.)N

oFF-N]

-GE(d

o-oNc)

D-c\

tr"ng()d

q-N-N

d

o!d

Eq)

r l

O ? i V

K x c rC o N =a - . 1

O A " A )c d - u l

9 f ; FL , S q ' ;

J ä fJ y t

x o d

. \ ' ; - i -

I v ;

b F cO V

= Q q . )a v v

N . ä

d ) ' ö d

EE-E,> E B ,v t o= = es . E o! l : u ,

E ! d la ) . Q q

a ) o u: R o .ö X xU 1 4 6

q e E' # o -

d ö a' ö a i =

i H > Ei = E Ai o . Q "

) = o !

GrI)[)Np.c)(d

=c)

c-)

--=c

d

=rrr)Ntrrc)(d

-c).IJ

=(-)

!c)N-6o.-q)

.c)o

c)ö).=C)

F+\l

c)a-.=c)5

!d

B

h)

6c

gOaa(d

3N]

6

-oä=d

5 =,^ c)n ) N

t O

- d(.) öi)

c ) !ö)ov -

G H

> U. !

= 4

L J =N

o .11c c )

Hg o o

9 io = : qo cd !-Jq s l P= r-lI l E r -ä i o c \

! . " F

o ; {

t r . i t r

a - u -Q : Ko + F' a

J . 9 H äi - = r

h l o t l . J 4ä t E t ä IP t . q t ö p+ l a l = öi I : I O P

, x l E l 3 Eö l . . ' l ö ,€h l . = l . E 6g l ä l E 6

E I E I g El s ä l ö oI t d u

I c D t o i lt l t z nt F t ä

ä l q l ä ?H' � l5 t€ ii I ? I * Tr l " I o l l O

? I H I g Eü l : g l 8 ' rä l = l s E

caO

od

oF:

Ti

lD

b

otrb

i;oo

o

oo

F.

!

c)':iaaccd

. !(d'ö

' d

a.E

:(d-ac)r \

qcdc

. c )-a

o . *

> =a a 7

t ) - o!d 6+a )tY ' -

.öJ l

y aA +

d ) -

n +-- :(

G v

c ) LO - r> - (

jj

o'Eotrtc)o

G

O

OF

oNfr

OoN ^. i O

- - oö >N !

r d <

a . Q

-5 5 6 ä g * p F6 : 6 ; 4

- " ä rg E $ E E F € i

F E 9 3 3 . 9 öY c ; = ! l o o ! rx = t r < ) x c t r t !. Y J : c d > = \ o , ^

; ? H E ; = E Eä ü c E F ; ä PF ; E t # x ; ;s - ä = Q c * * i

S E E ä $ H U T= ; s i . ä , E € ! =H . = +

;E ä € a " ä Yg S E s H t f i ;

@

O

cd

:

O

srx10

h

LttrtA

:!I

t0YY

U,Fljha

trrü{'F.

4fro*go{qu,n

o#

@

Page 8: Centurion Broschuere 1997

Brücken- undEntpannungspanzerGenturion

Um den Schvuung von Palzeraktionen überGräben und sonstige Hindernisse zu ge-währleisten, ist eine Brücke notwendig, dieunter Panzerschutz schnell und sicherverlegt werden kann, Nachdem eineSchweizerdelegation aus Vertretern desGst,Versuchsstab MLT und Kl'A (etzt GRD)in Chobham, England, den englischenCenturion Bridgelayer MI(V besichtigt hat-te, wurde am 30,6.1960 der Antrag zurBeschaffung eines Versuchsmusters gestellt.Anfang 1961 wurde ein Pz55 aus Südafrikadirekt nach England zum Umbau spediert,Der Brückenpanzer (Brü Pz) traf im Juni1963 in der Schweiz ein. Der Einbau derFunkstation SE-407 und die üblichenAlpassungen erfolgten wiederum in derK+W Thun Die Basis des Brü Pz bildetein analoges Chassis wie für den entspre-chenden Kampfpanzer. Im ehemaligenKampfraum wurde neu die hydrar-rJischeEinheit mit dem dazugehörendenMotor ein-gebaut. DerAblegemechanismus ist auf derFrontplatte befestigrt. I964 besichtigte eneDelegation bei der Königlichen Nieder-IändrschenArmee eine Brü Pz Centurion mitUSA Faltbrücke, Ab 1963 wurdenVersuchemit zwei Brü Pz Centurion durchgeführt.Nach diesen Ergebnissen sind dieAnforderungen uld das Pflichtenheft firr ei-ne schweizerische Lösung erarbeitet wor-den, welche dann zur Entwicklung desBrückenpanzers 68 führten (Fahrgestell Pz68). Der Centurion Brückenpanzer karn imPanzermuseum rn Thun besichtigt werden.

Der Entpannungspanzer hat die Aufgabe,als fahrende Werkstatt, die Panzerfahrzeugeder Panzerformationen zu entpannen undabzuschleppen. Es wurden gegen 30Entpannungspanzer (1956 und zusätzlich1960 weitere I0 Stück) in die Schweiz ein-gefi;hrt, die die Bezeichnmg Entp Pz 56 er-

1 0

hielten. Die Entp Pz 56 sind aus Pz 55 und Pz57 entstanden. Auch diese Panzer wurdenverschiedenen Revisionen unterzogen. Siesind mit dem PzMg 5I 17 I md mrt 24 8,0-cm-Nebelwerfern 5 I ausoerüstet,

Genturion - Retrofit-Progrramrn

Der rasche Fortschritt der Waffentechnikzwingt häufig zur Modernisierulg von ein-gesetzten Waffen und Geräten, um diesewährend ihrer ganzen technischen Nut-zungsdauer verwenden zu können, DasAnsteigen der Kosten für Entwicklung undFertigung macht es auch den Grossmächtenunmöglich, ihre Streitmächte stets mit denneusten Waffensystemen auszurüsten, DieKostenexplosion wird dadurch aufgefangen,dass immer nur die ältesten Gerate durchneue, die übrigen so weit als möglich ersetztoder mit gewissen Ernschränkungen wei-terverwendet werden.

Eine Kampfwertsteigerung ist nur dannsimvoll, wenn die zurVerfirgnmg stehendenSysteme nicht zu alten Herstellungsdatumssind und entsprechendes Kampfwert-steigemngspotenial enthalten. In OperationResearch-Untersuchungen und Gefechts-feldsimr-rlationen wurde nachgewiesen, dassdie überwiegende Mehrzahl von Feuer-duellen von dem zuerst schiessendenSystem gewonnen wird; dies ist der Fall,wenn aus vorbereiteten \,lbrteidigungs-stellungen gekämpft wird.

Auch der Einsatz eines kampfwertgestei-gerten Centurion wäre nur dann simvollgewesen, wenl er ebenJalls als beweglichePanzerabwehr eingesetzt worden wäre.l )aho i a i l t v11 haanhfan r ] rqc d io

Unterhaltskosten alter Kampfpanzer imVergleich zu den Beschaffungskosten neuerKampfpanzer das Doppelte bis Dreifachebetragen,

Page 9: Centurion Broschuere 1997

.:i.i: : ..t::

a:

==

:a, .

.-::

Von I 973 bis I 977 wurden in der Schweizzwei von der Firma Vickers modifizierteCenturion-Panzer (Diese} powerpackDetroit 12V71T,720 bhp/Tn I2, semi-auto-matic transmission) erprobt Aufgrund ver-schiedener technischer Mängel wurde 1977dieses Programm nicht weiter verfolgt,

Im Januar l9B2 besuchte der stellver-tretende Direktor des Bundesamtes fürRüstungsbeschaffung die israelische Waf-fenfabrik IMI (lsrael Military Industry) in TelAviv Den Israelis war es gelungen, demJom-Kippur-Krieg u,a, mit den modernisier-ten Centurion eine entscheidende Wende

zu geben. Im März l9B3 trafen zwei israeli-sche Centurion-Panzer in der Schweiz einund wurden von der TYuppe getestet. DieK+W Thun sollte bei einem positivenErgebnis als Generalmternehmer bestimmtwerden, Der Israelische Retrofit-Centurionwies gegenuber dem Panzer 55/57 folgen-de Anderungen auf: Dieselmotor der US-Firma Teledyne Continental 750 bhp AVDS1790-2AC (der Aktionsradius wurde ver-grössert, und Dieselöl rst nicht so leicht ent-zündbar wie Benzin), ein neues automati-sches Lenkgertriebe erleichterte dasSchiessen aus der Fahrt, neue Richtmittel

I 1

Page 10: Centurion Broschuere 1997

verbesserten Zielgenauigkeit und Schuss-schnelligkeit durch ein Laser-Distanz-messgerät (Belgian SABCA Laser Tank FireControi System, das M6043/Leopard-Komponenten verwendet) und ein neuesFeuerleitsystem (Delco/Cadillac GageWeapon/'lhrret Control and StabilisationSystem, Anwärmzeit unter 30 s). WeitereInteressenten für das Retrofit-Programm wa-ren Schweden, Nigeria und Indien, DieErprobung in der Schweiz zeigte noch eini-ge Mangel auf (z B Dauerfahrten voneiner Stunde Dauer mit Durchschnittsge-schwindigkeit von 45 km/h) und Test-berichte kamen fahrzeuqseitiq zu denS chius sfolgerungen I Die H-ö chst-ge schwin-digkeit (48 km/h) ist eher zu hoch. DieDosierung der Bremse lässt zu wünschenubrig Betreffs Federungskomfort, Abstim-mung von Federung und Dämpfung, wer-denWerte erreicht, die selbst von modern-

sten Panzern kaum oder nur lcrapp überbo-ten werden, Thermische Probleme sowie Defekte waren während der ganzenWerkserprobung keine aufgetreten, dasFahrzeug hinterliess einen zuverlässigenEindruck.

Im Dezember 1983 wurden die Vor-arbeiten für ein allfälliges Retrofit-Programm am Kampfpanzer Centurion ein-gestellt. wie das EMD mitteilte, erfolEedieser Entscheid vor allem aus finanzieilenGriinden im Hrnblick auf die Enführung desneuen Kampfpanzers Leopard II (PzB7)In einer geplanten Revision Iil am Centu-rion ging es nur noch um eine notwen-dige Kampfwerterhaltung (original engli-sche Ersatzteile wurden teilweise nichtmehr hergestellt) Zur Kampftvertsteigerungkonnte aber sicher auch die Einfuhrungder israelischen Pfeilmunition gezählt wer-den.

L2

Page 11: Centurion Broschuere 1997

Einsatz des Genturion inder Schweizer A,rrnee

Gemäss der damals geltenden Doktrin(TFB2) ist die Abwehr eine gemischteGefechtsform, bestehend aus Verteidigiungund Anqriff, Unsere Abwehr stutzte sichauf die auf das infanteriegelände abgestütz-te Verteidigung von Schlüsselräumensowie den angriffsweisen Einsatz vonGegenschlagsverbänden, Gegen einendurchgebrochenen, oder luftgelandetenGegmer mussten eigene Panzerverbändebereitgestellt werden, die in der Lage seinmussten, den Kampf so rasch als möglich

aus der Bewegung aufnehmen zu kömen,Diese Verbände der Panzerbekämpfung bil-deten die Panzerregimenter der fumee-korps in den mechanisierten Divisionen unddie Panzerbataillone der Feldivisionen,

Der grosse Bestand der Centurion er-laubte ab I962 die Aufstellung vonPanzerreglmentern in den Mech Div Mitdem vermehrten Zufliessen von Panzer 6lund Panzer 68 wurden die Centurion in diePanzerbataillone der Feldarmeekorps um-geteilt und wurden dort bis ca 1990 im PzBat Tlp C eingesetzt, Dieses Pz Bat diente inerster Linie der beweglichen Panzerabwehrin den Einsatzräumen der Infanterie-regimenter, In der Regel wurde das

Pz 55 Centurion in voller I'lahrt. , ^ .

13

Page 12: Centurion Broschuere 1997

Bataillon kompanieweise den Inf Rgt unter-stellt,

Die entscheidenden Kampfqrundsätze:- Freiheit des Handelns- IThor r :qnhr rnn r rnd r - l io

- Möglichkeit. das Schwergewicht desPzaw-Feuers imVerlauf des Gefechts ver-legen zu können,

erlaubten die Hauptaufgabe, dasVernichtenfeindhcher Panzer, zu erfüllen, Der Kampfwurde in Form von Feuerüberfällen,Algriffen aus dem Hinterhalt über kurzeEinsatzdistanzen und durch raschen Bezugrrnn Snorron rrofiihrf f)io Dz Kn rirrrfta rir-t \ l r uu i lLs uo-

bei die Bewegmngs- und Handlungsfreiheitnicht durch statische Einoliederuno inStutzpunkte der infanterie

-verlieren,"Die

Infanterie hatte den Nahschutz der PzKp zu

stellen, da das Pz Bat Tlp C uber keinePz Gren und Pz Mw verfügrte, DieHauptmerkmale der Centurion Kp warenhohe Feuerkraft und die starke Panzerunqder Kampffahrzeuge,

Die Einfuhrung des Panzer 87 ermöglichteAlpassungen (Reduktion der Panzertypen,um Kosten und Aufwand für Unterhalt,Ausbildung und logistische Infrastruktur zureduzieren). Die Devise unserer fumee hataber immer zu lauten: <Nicht so qut als möq-lich, sondern so gut wie nötigl> - weil w]ruber zu wenig Geldmitrel verfügen und dennötigen Zeitfaktor nie erreichen, um (so gutals möglichr> gerustet zu sein, Tlotz allem,der Panzer 55/57 Centurion hat sich be-währt und war eine der erfolgreichstenRüstungsbes chaffungen,

Kampfpanzer Genturion (GH: Pz 55)

Herstellungsland: GB Cr'ickers)Herstellungsjahr: 1954-1958

Raupenketten: StahlTreibstoAktions

35 kn/h

zur, 478 kw (650 PS)Morris-Hilfsmoror 4 Zylinder 4-TakrNormalbenzin, 10 kW (13,6 PS)

Getriebe: )

I 4

Meritt-Broil'n 5-Gang Getr(Planetensatz) und Ortslenkung

Page 13: Centurion Broschuere 1997

Pz 55n Centurion (50 t) 10,5 crn Pz Kan 60

Schiessstellung

t 5

Page 14: Centurion Broschuere 1997

Gründungszweck, Aktivitäten, Ziele

Der \,breinszweck wird in den Statuten desVereins wie folg;t umschrieben:a Erwerb und Unterhalt eines Kampfpanzers

Centurion in betriebstüchtigem Zustand

b Durchführung von Aktionen, bei denen derCenturion den Vereinsmitgliedern oderder Offentlichkeit vorgestellt werden kann

c Pflege der Kameradschaft unter allen\ /orain cm i tnl i a. l arn

d Erwerb von Fahrzeugen und i oderMaterial mit dem Zweck, eine Sammlungvon milrtärischen Fahrzeugen, Gegen-ständen und Memorabilia zu begründen

Unser Hauptziel erreichten wir 1992 mit derräumlichen Uberführung (unseres)Centurion vom AMP Othmarsingen nachVilligen, dem vorläufrgen Standort unsererFahrzeuge,

Im Laufe der Zeit wurden die nächstenZiele vom Vorstand erweitert: <Wir wollenein komplettes Gespann, bestehend ausKampfpanzer Centurion, Schlepper Atlanticund Tiefbettanhanger Pat, Scheuerle, erwer-ben und in betriebstüchtigem Zustand erhal-ten. Zusätzlich erwerben wir, soweit möglichdieieninen Fahrzprrno die in der Schweizerfumee rund um den Centurion eingesetztwurden (Jeep, Mowag, 4x4 usw)>

Neben dem Centurion konnten in den letztenTah.en einicre Frhrzer roe demVereins-Fundush in zr r nofii rrt rrrard an

- ein Saurer 4x4- ein Motorrad <Condor>- ein Tiefbettanhänger pat, Scheuerle- leihweise erhalten haben wir einen

Snhlonnor A i l rn t in f lR7 6X4

1 6

Alle diese Fahrzeuqe befinden sich dank demFron-Einsatz vielei Vereinsmitglieder in ei-nem sehr guten Zustand,

Neben den fubeitseinsätzen treffen wiruns im Centurion-Verein aber auch zu ge-q o l l i n a n A n l ä c c o n T T n c o r a i ä h r l i n h a \ / n .i u r f q o o s f f , u t l D E r g 1 4 1 1 1 1 1 u 1 r 9 v y l -

einsversammlung wird einmal am Standortunserer Fahrzeuge in Villigen durchgeführt(mit SlM-Schiessen und weiteren Aktivitä-ton) r rnd im fn lnondon T :Lr Ärnn i - 7 "ru]]/ urlu 1111 lvlyslluclr J d111 uqlul ul 4 u-

sammenhang mit einem speziellen Anlass(2,B, Besuch Festungsmuseum Heldsberg)

Selbstverständlich sind an diesen Ver-einsversammlungen auch immer die Fa-milienmitglieder herzlich willkommen,

Page 15: Centurion Broschuere 1997

Dernonstration: Centurion gegen PW

-=':* _

Page 16: Centurion Broschuere 1997

Ein Dankeschön

Ein Verein lebt von seinen Mitqliedern,Gönnern und Freunden. Unser Cönturion-Verein durfte in den wenigen Jahren seinesR o q t o h o n q : r r f d i o a r n c c z i i a i n a T T n i a r -

Y r v u D 4 u v r v v u f f r s r

stützung vieler Leute bauen;Vereinsmitr^r l iedcr h;rhon in h:r tor f r i r

viele ungewohnter, Knochenarbeit unsereFahrzeuge restauriert, Vor allem unserTiefbettanhänger dürfte noch manchem inlebhafter Erinnerung bleiben.

Grosszugige Gönner haben es uns er-möglicht den Fahrzeugbestand in wenigenJahren auf eine ansehnliche Grösse zu brin-gen und vor allem auch die teilweise teurenRenovations arbeiten durchzuführen,

Es ist uns an diese Stelle leider nichtmöglich, alie diese guten Dienste einzeln zuverdanken, Dennoch möchten wir einigePersonen, die sich in uberaus grosszugigerWeise um unserenVerein verdient gemachthahen hior snczie l l cnnr4lngn

- Aktiv-Mitglied Ernst Schwarz stellt unsseit Anfang den Platz zur Verfügung, wowir unsere Fahrzeuge unterbringen kön-nen, Er und seine Frau sind jeweils auchdie Organisatoren unserer Vereinsver-sammlung inVilligen

- Aktiv-Mitglied Ruedi Marti stellte uns inder Firma Lanz + Marti AG die notwendi-gen Materialien (Hallenplatz, Werkzeuge,Sandstrahlkabine) zur Verfugung und un-terstützte uns mit tatkräftiger Mithilfe undmit der Mitarbeit seiner Fachleute bei derRestaurierung unseres Tiefbettanhängers

- Aktiv-Mitglied Willi Heiniger stellte unsq o i n a n n o r f o L - f r o c i r r r r i a r t o n Q n h l a n n a r

Allantic leihweise zur Verfüouno, so dass

1 B

wir im Moment uber ein komplettesr \ - i ^ i - - l - ^^^^ - - - , ^ -G iu.L lgll ldtgespdtur ver I Jgen

- ALt i i r - \ ,4 i tn l iod Tnqef IA Ioqno r rn to rc t i i l z lo

ttns mit sernem crrossen Fachwissen inBezug auf Militärfahrzeuge beim Kauf unddor Tur iqehan l :cor r rnn r rncaroc T ia f -

heftanhÄncrers Scher rcllg

Allen denienicren die unseren Verein iniroendeirerWeise r rntprstützen möchten wrrh iormi t nanz harz l ieh f i i r ih r Fnnenomont

danken,

Page 17: Centurion Broschuere 1997

...unaulhaltsam

Page 18: Centurion Broschuere 1997

' * - " - - j

,% :Fu€=FF

Letzte \Iersion Genturion der CII-Armee

*€+*-%-*__**