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Abferkelbucht:• Sauen stehen nach der Geburt
unsicher und lassen sich eher fallen als dass sie sich hinlegen: Ferkelschutzkorb soll Er-drückung der Ferkel vorbeugen
• Ferkelschutzkorb außerdem als Arbeitsschutz: bei Betreten der Ferkelbox Gefährdung des Betriebspersonals durch die Sau, die instinktiv ihre Ferkel schützt
• Mikroklima über beheizte Liegeplatte und Infrarotlampe für die Ferkel, um den unter-schiedlichen Temperaturbe-dürfnissen (Sau: 10° – 20° C, Ferkel: 35° – 40° C) zu entsprechen
• Futterziel für die Mutter: 80 MJ/Tag, damit die Fer-kel ausreichend mit Milch versorgt werden, ohne dass die Sau Gewicht verliert ( = Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit)
Masthaltung:• Gruppenhaltung gesetzlich vorgeschrieben: Gruppengröße
variiert von 13 – 20 Tiere (konventionelle Gruppen-größe) bis 50 Tiere (problematisch wegen mangelnder Kontrolle über Tiergesundheit und Entwicklung der Tiere)
• Einzelhaltung nur in Ausnahmefällen wie Krankheit oder Gefährdung der Gruppe durch einzelne, sozial nachhaltig unträgliche Tiere
• Idealerweise können sich die Tiere ihre Bucht selbst strukturieren: klare Trennung zwischen Ruhebereich (in der Regel außen an den Wänden), Bewegungsbereich und Kotecke
• außerdem saubere Trennung von Tränke und Futtertrog , damit auch rangniedrigere und kranke Tiere immer Zugang zu Wasser haben
• Anbieten von Beschäftigungsmöglichkeiten wie Einstreu, Spielezeug etc.
Futterzusammensetzung:• hochverdauliches Grundfuttermittel
• fett und stärkereiches Energiefutter
• Eiweissfutter
• Mineralfutter
• Probiotika (erwünschte Bakterien + Hefekulturen) zur Unterstützung der Darmflora der Tiere
• viel frisches Wasser
Flächenvorgaben pro Tier:30 bis 50 kg 0,50 m2
50 bis 85 kg 0,75 m2
85 bis 110 kg 0,75 m2
über 110 kg 1,00 m2
Künstliche Besamung im Deckzentrum:• Sau kommt 4 Tage nach der Trennung von den Ferkeln
in den Kastenstand
• Kontakt zu Eber, der zur Rauschestimulation im Gang vor den Sauen entlang läuft : Da Schweine ganz-jährig gebären können, reicht dieser Kontakt zum Eber, damit es zur Spontanovulation kommt.
• Belegen am 5. Tag: Besamung der Sau 2 x im Abstand von 24 h durch Einführen des Eberspermas mit einer Pipette in den Uterus der Sau
• Sau bleibt noch 6 Tage – 3 Wochen in Einzelhaltung, damit die Eizellen sich in Ruhe einnisten können
Im Schlachthaus:• schlachtreife Tiere werden mit Elektroschocker oder
mit CO2 betäubt: Tierfreundlicher wäre das teurere Helium, da CO2 bei den Tieren zu quälender Erstickungsangst führt
• Tod durch Ausbluten: Schnitt in die Halsschlagader oder direkt ins Herz (Zeitdruck in Großschlachtereien lässt dem Stecher nur 2 sek. pro Tier)
• Versagen der Betäubung in 1 % aller Fälle: 500.000 von ca. 59 Mio. Schweinen wer-den in Deutschland jährlich unbetäubt geschlachtet
• mit wenigen Schnitten Entfernung der Innereien = harte körperliche Arbeit
• Schwein verlässt Schlachtanlage bereits 30 – 60 min. nach seiner Ankunft in Form verkaufsfertiger Fleischprodukte
• Komplettverwertung: In Deutschland Unbe-liebtes wird nach China exportiert
Billiglohnindustrie :• aufgrund niedriger Gewinnspannen und enger Preis-
kalkulation Ausgliedern einzelner Schritte bis hin zur ganzen Verarbeitungskette an billige Arbeitskräfte aus Rumänien, Polen, Ungarn, Bulgarien, Ukraine
• Problem: viele Subunternehmer, die für die Schlachte-reien die Werkvertragsarbeiter beschäftigen, ignorieren vorsätzlich das Gesetz: Fehlender Arbeitsschutz, willkürliche Kündigungen, unbegründete Nichtzahlung von Löhnen, 12StundenSchichten und mehr ohne Pause
140
Tage
21 Tage
50 Tage
8 kg
1,4 kg
30 kg
100 kg
Schweine zählen zu den intelligen testen uns bekannten Säugetier-
arten. Sie sind ausgeprägt sozial und zeich-nen sich durch ihren lebenslangen Spieltrieb und
beständige Neugierde aus. Schweine können sich selbst im Spiegel erkennen und auf einen eigenen Namen hören, der sogar bis zu
3 Silben lang sein kann.
Schweinemast Plakat | digitale Illustration | 2015
8 CAMPUS CAMPUS 9
Pfand Collection e.V.An der HAW können Studierende soziale Organisationen mit Pfandflaschen spenden unterstützen. Wie das geht und warum der Verein Pfand Collection das macht, erklärt Niclas Veeser. Text: Niclas Veeser / Illustration: Charlotte Hintzmann
Für viele gehören sie längst zum Inven-tar auf dem Campus. Einige der neu an die HAW gekommenen Studieren-den aber wundern sich vielleicht noch
über sie: Die Rede ist von den auffälligen blauen Tonnen, die an verschiedenen Punkten auf dem Campus zu finden sind. Bei diesen Tonnen han-delt es sich keineswegs um weitere Abfalleimer auf dem Hochschulgelände. Das Gegenteil ist der Fall. Die Tonnen sind Teil eines innovativen studenti-schen Konzepts, in dessen Rahmen Studierende der HAW Spenden in Form von Pfandflaschen sammeln. In dem eingetragenen gemeinnützigen Verein »Pfand Collection e.V.« organisieren sie sich. Ihr gemeinsames Ziel ist es, mit dem Spen-dengeld soziale Initiativen in und um Hamburg zu unterstützen.
Im Jahr 2010 von Studierenden der HAW ge-gründet, kann Pfand Collection mittlerweile auf beinahe acht erfolgreiche Jahre zurückblicken. Aktuell engagieren sich im Verein ca. 30 Mitglie-der. Die meisten davon kommen derzeit aus dem Department Soziale Arbeit.
Alle Mitglieder organisieren sich basisdemokra-tisch im Verein. Drei von ihnen stellen den Vor-stand. Aufgaben wie die Leerungen der Pfandton-nen, das Organisieren von Veranstaltungen oder kreative Aufgaben werden unter allen Mitglie-dern aufgeteilt. Ziel ist es, Stärken und Interessen sinnvoll einzubringen, um das Sammeln möglichst vieler Spenden zu ermöglichen.
Das Prinzip könnte einfacher nicht sein: Im Kiosk oder Supermarkt erworbene Pfandflaschen können unkompliziert in eine der Tonnen auf dem Campus eingeworfen werden. Die Mitglie-der des Vereins leeren die Tonnen in regelmäßi-gen Abständen und lösen die angesammelten Fla-schen gegen das Pfand ein. Eine Besonderheit im sogenannten Leerungsplan stellt die monatliche Pfandspende einer Hamburger Werbeagentur dar: Etwa alle vier Wochen besuchen einige Mitglieder von Pfand Collection die Agentur am Hamburger Hafen und holen zahlreiche Flaschen und Kisten ab. Der Erlös wird ebenfalls komplett gespendet.
Die Vereinsmitglieder sind aber nicht nur am Pfandautomaten anzutreffen. In den vergange-
nen Jahren, hat sich eine weitere Einnahmequel-le auf Veranstaltungen der Hochschule etabliert. Aufmerksame Studierende haben den Verein viel-leicht schon dort angetroffen. An Terminen, wie beispielsweise »Stadt des Ankommens« oder der Jubiläumsfeier der HAW, organisieren sie den Ge-tränkeausschank und bessern die Vereinskasse auf.
Spenden an Opfer sexueller Gewalt und die BahnhofsmissionDurch die so eingenommenen Spenden konnten in den letzten acht Jahren bereits 16 soziale Or-ganisationen und Vereine unterstützt werden. Die Palette reicht von Beratungsstellen für Opfer se-xueller Gewalt bis hin zur Bahnhofsmission. Die Auswahl der Projekte, die unterstützt werden sol-len, erfolgt in einem demokratischen, transparen-ten Prozess. Auch hier sind alle Vereinsmitglieder involviert und können sich beteiligen. Alle kön-nen und sollen Vorschläge einbringen, über die diskutiert und abgestimmt wird. Jedes Semester wird eine andere Organisation ausgewählt.
Anliegen des Vereins ist jedoch nicht nur das Sammeln von Spenden, wenngleich natürlich die Unterstützung der ausgewählten Initiativen im Vordergrund steht. Pfand Collection ist mehr als das: Über das Semester verteilt finden Mitglie-derversammlungen und verschiedene Aktivitäten statt. Der gemeinsame Austausch und auch Unter-nehmungen sollen nicht zu kurz kommen. Pfand Collection ist kein Verein, mit dem lediglich der Lebenslauf aufgebessert werden soll. Das Engage-ment und die Hilfe kommen von Herzen und ermöglichen es vielen, einen kleinen, unkompli-zierten Beitrag zu leisten.
Im Gespräch mit den Mitgliedern wird schnell klar, dass dies auch in Zukunft weiter Bestand ha-ben soll. Deshalb ist das Anwerben neuer Studie-render ebenso ein wichtiger Bestandteil der Ver-einsarbeit. Das Projekt wird von seinen Mitglie-dern getragen und lebt vom Engagement der Ein-zelnen. Die Möglichkeiten sich einzubringen sind vielfältig und gehen weit über die Leerung der Tonnen hinaus. Neue Gesichter sind bei Pfand
Collection e.V. also nicht nur herzlich willkom-men, sondern interessierte Studierende werden auch in Zukunft unbedingt gebraucht, damit der Verein weiterhin sein soziales Engagement an der Hochschule fortsetzen kann. ◄
Kontakt:www.pfandcollection.dewww.Facebook.com/Pfandcollection
Pfandflasche übrig? Die Karte zeigt euch, wo an den
verschiedenen Standorten der HAW die blauen Pfandcollection-
Tonnen aufgestellt sind.
Ale
xand
erstr
aße
Berli
ner Tor
Arm
garts
traße
Finkenau
Bergedorf
8 CAMPUS CAMPUS 9
Pfand Collection e.V.An der HAW können Studierende soziale Organisationen mit Pfandflaschen spenden unterstützen. Wie das geht und warum der Verein Pfand Collection das macht, erklärt Niclas Veeser. Text: Niclas Veeser / Illustration: Charlotte Hintzmann
Für viele gehören sie längst zum Inven-tar auf dem Campus. Einige der neu an die HAW gekommenen Studieren-den aber wundern sich vielleicht noch
über sie: Die Rede ist von den auffälligen blauen Tonnen, die an verschiedenen Punkten auf dem Campus zu finden sind. Bei diesen Tonnen han-delt es sich keineswegs um weitere Abfalleimer auf dem Hochschulgelände. Das Gegenteil ist der Fall. Die Tonnen sind Teil eines innovativen studenti-schen Konzepts, in dessen Rahmen Studierende der HAW Spenden in Form von Pfandflaschen sammeln. In dem eingetragenen gemeinnützigen Verein »Pfand Collection e.V.« organisieren sie sich. Ihr gemeinsames Ziel ist es, mit dem Spen-dengeld soziale Initiativen in und um Hamburg zu unterstützen.
Im Jahr 2010 von Studierenden der HAW ge-gründet, kann Pfand Collection mittlerweile auf beinahe acht erfolgreiche Jahre zurückblicken. Aktuell engagieren sich im Verein ca. 30 Mitglie-der. Die meisten davon kommen derzeit aus dem Department Soziale Arbeit.
Alle Mitglieder organisieren sich basisdemokra-tisch im Verein. Drei von ihnen stellen den Vor-stand. Aufgaben wie die Leerungen der Pfandton-nen, das Organisieren von Veranstaltungen oder kreative Aufgaben werden unter allen Mitglie-dern aufgeteilt. Ziel ist es, Stärken und Interessen sinnvoll einzubringen, um das Sammeln möglichst vieler Spenden zu ermöglichen.
Das Prinzip könnte einfacher nicht sein: Im Kiosk oder Supermarkt erworbene Pfandflaschen können unkompliziert in eine der Tonnen auf dem Campus eingeworfen werden. Die Mitglie-der des Vereins leeren die Tonnen in regelmäßi-gen Abständen und lösen die angesammelten Fla-schen gegen das Pfand ein. Eine Besonderheit im sogenannten Leerungsplan stellt die monatliche Pfandspende einer Hamburger Werbeagentur dar: Etwa alle vier Wochen besuchen einige Mitglieder von Pfand Collection die Agentur am Hamburger Hafen und holen zahlreiche Flaschen und Kisten ab. Der Erlös wird ebenfalls komplett gespendet.
Die Vereinsmitglieder sind aber nicht nur am Pfandautomaten anzutreffen. In den vergange-
nen Jahren, hat sich eine weitere Einnahmequel-le auf Veranstaltungen der Hochschule etabliert. Aufmerksame Studierende haben den Verein viel-leicht schon dort angetroffen. An Terminen, wie beispielsweise »Stadt des Ankommens« oder der Jubiläumsfeier der HAW, organisieren sie den Ge-tränkeausschank und bessern die Vereinskasse auf.
Spenden an Opfer sexueller Gewalt und die BahnhofsmissionDurch die so eingenommenen Spenden konnten in den letzten acht Jahren bereits 16 soziale Or-ganisationen und Vereine unterstützt werden. Die Palette reicht von Beratungsstellen für Opfer se-xueller Gewalt bis hin zur Bahnhofsmission. Die Auswahl der Projekte, die unterstützt werden sol-len, erfolgt in einem demokratischen, transparen-ten Prozess. Auch hier sind alle Vereinsmitglieder involviert und können sich beteiligen. Alle kön-nen und sollen Vorschläge einbringen, über die diskutiert und abgestimmt wird. Jedes Semester wird eine andere Organisation ausgewählt.
Anliegen des Vereins ist jedoch nicht nur das Sammeln von Spenden, wenngleich natürlich die Unterstützung der ausgewählten Initiativen im Vordergrund steht. Pfand Collection ist mehr als das: Über das Semester verteilt finden Mitglie-derversammlungen und verschiedene Aktivitäten statt. Der gemeinsame Austausch und auch Unter-nehmungen sollen nicht zu kurz kommen. Pfand Collection ist kein Verein, mit dem lediglich der Lebenslauf aufgebessert werden soll. Das Engage-ment und die Hilfe kommen von Herzen und ermöglichen es vielen, einen kleinen, unkompli-zierten Beitrag zu leisten.
Im Gespräch mit den Mitgliedern wird schnell klar, dass dies auch in Zukunft weiter Bestand ha-ben soll. Deshalb ist das Anwerben neuer Studie-render ebenso ein wichtiger Bestandteil der Ver-einsarbeit. Das Projekt wird von seinen Mitglie-dern getragen und lebt vom Engagement der Ein-zelnen. Die Möglichkeiten sich einzubringen sind vielfältig und gehen weit über die Leerung der Tonnen hinaus. Neue Gesichter sind bei Pfand
Collection e.V. also nicht nur herzlich willkom-men, sondern interessierte Studierende werden auch in Zukunft unbedingt gebraucht, damit der Verein weiterhin sein soziales Engagement an der Hochschule fortsetzen kann. ◄
Kontakt:www.pfandcollection.dewww.Facebook.com/Pfandcollection
Pfandflasche übrig? Die Karte zeigt euch, wo an den
verschiedenen Standorten der HAW die blauen Pfandcollection-
Tonnen aufgestellt sind.
Ale
xand
erstr
aße
Berli
ner Tor
Arm
garts
traße
Finkenau
Bergedorf
Pfand Collection e.V. IMPULS Digitale Illustration | 2019
Scenedesmus
So heißt der kleine Einzeller, der im
BIQ-Algenhaus verwendet wird. In einem
Kulturmedium aus Wasser und Nährsal-
zen gehalten, braucht er zum Wachsen nur
genügend Sonnenlicht und Kohlenstoff-
dioxid. Unter diesen Bedingungen teilt er
sich einmal täglich und vermehrt damit
die Algenmasse in rasantem Tempo.
Die winzigen Algen müssen mittels
Druckluft ständig in Bewegung gehalten
werden. Nur eine angemessen hohe Strö-
mungsgeschwindigkeit verhindert, dass
sie absinken und in den Ecken der Paneele
zu faulen beginnen oder sich großflächig
an den Paneelinnenseiten absetzen.
Praxistest
Wie bei Pilotprojekten nicht unüblich, hat
das Algenhaus noch einen realtiv hohen
Wartungsbedarf. Die von der zentralen
Computerüberwachung, aber auch von
Hausbewohnern gemeldeten Probleme,
können dabei ganz banaler Natur sein:
Ein verstopfter Filter hier, ein eingeknick-
ter Schlauch oder ein klemmendes Ventil
dort; es kommen aber auch Fehler in der
Steuerung vor. Kritisch wird es vor allem,
wenn sich die Algenpaneele im Sommer
zu sehr aufheizen: Bei 33 °C fühlen sich die
Einzeller besonders wohl, 40 °C bis 45 °C
sind bereits kritisch für sie, 60 °C schließ-
lich tödlich. Im Winter wiederrum besteht
bei Regulationsproblemen der Thermik
die Gefahr, dass das Kulturmedium in den
Paneelen gefriert.
Derartige Probleme nehmen mit dem Aus-
reifen einer Technik erwartungsgemäß ab.
Im Übrigen dürfte sich die Wartung deut-
lich effizienter gestalten, wenn in Zukunft
ganze Häuserblöcke mit Algenhäusern wie
dem BIQ in Wilhelmsburg entstehen wür-
den, für die man eigens eine Art techni-
schen Wärter anstellen könnte. In einem
solchen Fall würde sich zudem die thermi-
sche und energetische Verwertung in einer
eigenen Biogasanlage vor Ort anbieten.
Auch ließe sich das energetische Poten-
tial der Algen noch besser ausschöpfen.
Zwar kommen die Mietparteien in dem
extrem gut gedämmtem Passivhaus fast
ohne Raumheizung aus. Vollends energie-
autark ist das Gebäude zur Zeit aber noch
nicht. Mit dem am Karlsruher Institut für
Technologie von S. Elsayed und N. Boukis
enwickelten Verfahren (sieheAbbildung
links unten) dürfte aber auch diese letzte
Hürde fallen. Die Umstellung auf das neue
Verfahren soll in den nächsten Jahren
erfolgen.
Text und Illustration: Charlotte Hintzmann
Alternativverfahren
Anstatt die Algenmasse wie im oben ge-
zeigten Verfahren direkt im Fermenter
der Biogasanlage zu Biogas umzuwandeln,
ließe sich auch erst die Zellstruktur der
Mikroalgen in einem Rohrreaktor auf-
brechen. Auf diese Weise erhält man ein
energiereiches Gasgemisch, das nicht nur
Methan, sondern auch Wasserstoff und
Kohlenstoff enthält. Das nährstoffreiche
Zersetzungwasser könnte anschließend
erneut den Algen als Dünger zugeführt
werden, ebenso wie das bei der späteren
Verstromung
übrig bleibende
Kohlen-
stoff-
dioxid.
Wie es funktioniert
Das CO2–arme, selbstversorgende BIQ-
Algenhaus basiert auf dem Prinzip der
Umwandlung energiearmer in energie-
reiche Materie durch Fotosythese. Bei der
Materie handelt es sich in diesem Fall um
Mikroalgen. Sie schneiden im Vergleich
mit anderen pflanzlichen Kollegen beson-
ders effizient in der Fotosynthese ab und
lassen sich platzsparend in 129 der Haus-
fassade vorgelagerten Glaspaneelen zie-
hen. Geernet ergeben sie einen dicken Brei,
der getrocknet und anschließend in einer
Biogasanlage in Hamburg-Reitbrook zu
Methan verg oren wird. Dieses kann genau
wie Erdgas zur Strom- und Wärmeerzeu-
gung genutzt werden.
Die Ernte, also das Herausfiltern der Algen
aus dem Kulturmedium, erfolgt kontinu-
ierlich im hauseigenen Technikraum, wo
die Algen für einige Tage in einem Sam-
melbehälter bei 5 °C zwischengelagert wer-
den können. Gleichzeitig wird hier über
einen Wärmetauscher die vom Algenbrei
gespeicherte Sonnenwärme für den Warm-
wasserbedarf im Haus ausgekoppelt. Über-
schüssige Wärmeenenergie kann mittels
eines Erdsole- oder Latentwärmespeichers
im Boden zwischengespeichert werden.
Neben ihrer Hauptfunktion als Gewächs-
haus fungieren die Algenpaneele auch als
thermische Isolatoren (gilt für Wärme und
Kälte) sowie als Schallschutz.
Algen zum VorzeigenWas macht eigentlich Hamburgs Algenhaus?
Das im Rahmen der IBA Hamburg (In-
ternationale Bauausstellung) errichtete
BIQ-Algenhaus in Wilhelmsburg feiert
demnächst vierjährigen Geburtstag. Wie
steht es aktuell um das Pilotprojekt mit der
Bioreaktorfassade?
Fertigstellung: 31. März 2013
Grundfläche: 1.600 m2
Wohneinheiten: 15 Stück
je 50 – 120 m2
Architekten: splitterwerk
Initiatoren: IBA Hamburg
Otto Wulff Bauunternehmung
200 m2 Fläche
Algenfassade
Im beheizten Fermen-ter der Biogasanlage wird die Algenmasse durch Bakterien bei 37 °C zu Methan vergoren. Der Wirkungsgrad beträgt dabei bis zu 80 %.
Das Hamburger Algenhaus Mockup für eine Zeitungsseite Digitale Illustration und Layout | 2015
Ausbildung 2015 Masterstudium Wissenschaftsillustration an der
Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg
2014 Praktikum bei Lücken-Design, Berlin 2011 Praktikum bei Stein & Lehmann (Buchbinder), Berlin 2010 Praktikum bei Petit 4 (Illustrationsatelier), Berlin2009 – 2014 Studium Visuelle Kommunikation an der Kunsthochschule Berlin Weißensee
(KHB), Abschluss mit dem Bachelor of Arts
Beruflicher Werdegang 2008 – 2019 freiberufliche Illustratorin 2015 freiberufliche Grafikdesignerin für Lücken-Design, Berlin2014 – 2015 Praktikum bei Lücken-Design, Berlin2012 – 2013 Studentische Aushilfe im Fachgebiet Visuelle Kommuniaktion der KHB
2010 Studentische Aushilfe für den Grundlagenbereich der KHB
Kunden Das Altstadthaus, Bad Bentheim Ankerherz Verlag, Hamburg Berliner Institut für Frühpädagogik
CORRECT!V, Essen Ernst Klett Verlag, Leipzig FEZ-Berlin
Freuynde + Gaesdte, Münster Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg
Inkognito, Berlin KATE e. V., Berlin Lücken-Design, Berlin LWL-Museum für Naturkunde, Münster M8, Berlin Museum für Kommunikation Nürnberg
Schlehdorn Verlag, Berlin Vattenfall Europe GmbH, Berlin Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Veröffentlichungen 2018 Full-Dome-Bühnenbild (Gruppe) zum Theaterstück „Frl. Becker“,
Freuynde + Gaesdte, LWL-Planetarium Münster
Illustrationen zur Sonderausstellung „Das Gehirn“, LWL-Museum für Naturkunde Münster
2017 Biographie “Unter Palmen aus Stahl”, Ankerherz Verlag, Hollenstedt, ISBN: 978-3-945877-21-0
Animationsfilm mit Matthias Ries „Riesen-Pflanzenfresser-Hypothese”, LWL-Museum für Naturkunde Münster
Kinderbuch „Die Ganesha-Bande und der gestohlene Gott”, tredition, Hamburg. ISBN: 978-3-7439-2919-7
2015 Postkarten bei Das Altstadthaus, Bad Bentheim
2013 Beitrag im Ausstellungskatalog „Die Kunst der Ordnung“, Kunstverlag Art In Flow, Berlin http://artinflow.de/die-kunst-der-ordnung/
2012 Bilderbuch „Leos Klimazonenreise”, KATE e. V., Berlin. ISBN: 978-3-00-040639-3
Beitrag in der Comicanthologie „Subway to Sally Storybook 2”, Schwarzer Turm Verlag, Weimar. ISBN: 978-3934167582
Kinderbuch „Das Kapitänshaus”, Schlehdorn Verlag, Berlin ISBN: 978-3941693067
Bilderbuch „Piepvögelchen kann nicht schlafen”, Schlehdorn Verlag, Berlin. ISBN: 978-3941693050
2011 Postkarte „Viel Glück!”, Incognito, Berlin
2010 Bilderbücher „Piepvögelchen und der Mariechenkäfer haben Geburtstag” und „Piepvögelchen ist krank”, beides Schlehdorn Verlag, Berlin ISBN: 978-3941693036 und 978-3941693043
Auszeichnungen 2018 Fast Forward Science: “Riesen-Pflanzenfresser-Hypothese”
(mit Matthias Ries), 2. Platz in der Kategorie Scitainment
Adobe Design Achievement Award: “Riesen-Pflanzenfresser-Hypothese” (mit Matthias Ries), Finalist
2017 Global Illustration Award “Riesen-Pflanzenfresser-Hypothese” (mit Matthias Ries), Besondere Erwähnung für Scientific Illustration
Charlotte [email protected]
+49 178 1652332www.charlotte-hintzmann.de