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Das Studi- & Azubi Sonderheft gratis Kettensägenhersteller finanziert Stiftungsprofessur: Willkommene Bereicherung oder subtile Einflussnahme? v Freiburger Schulen mit der Universität auf Zeitreise: Geschichte in Geschichten erleben v Praxisorientierte Pflicht- veranstaltungen für Bachelor-Studierende: Cooles Angebot oder zeitraubende Pflichtübung? v Universität Freiburg auf CO2-Sparkurs: Klimaschutzmanager motiviert Mitarbeiter v Freiburg als Studienstadt: Traum- ziel oder Fluchtort? v Ausgezeichnete Nachwuchswissenschaftler: Vier Freiburger Forscher im Interview vvv Job & Karriere: Neuer Einstieg ins Ingenieurstudium v Hochschul-Studienmesse in Straßburg v Arbeitgeber Uniklinik v Berufe im Baugewerbe v Physiotherapie oder Logopädie studieren v Akademie für kreative Köpfe vvv Oktober-November 2011 Studis, Azubis & Co. Studis, Azubis & Co.

chilli Sonderheft 10_11

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Das Sonderheft zum Thema Studis, Azubis und Co.

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Das Studi- & Azubi Sonderheft gratis

Kettensägenhersteller finanziert Stiftungsprofessur: Willkommene Bereicherung oder subtile Einflussnahme? v

Freiburger Schulen mit der Universität auf Zeitreise: Geschichte in Geschichten erleben v Praxisorientierte Pflicht-veranstaltungen für Bachelor-Studierende: Cooles Angebot oder zeitraubende Pflichtübung? v UniversitätFreiburg auf CO2-Sparkurs: Klimaschutzmanager motiviert Mitarbeiter v Freiburg als Studienstadt: Traum-ziel oder Fluchtort? v Ausgezeichnete Nachwuchswissenschaftler: Vier Freiburger Forscher im Interview vvv

Job & Karriere: Neuer Einstieg ins Ingenieurstudium v Hochschul-Studienmesse in Straßburg v ArbeitgeberUniklinik v Berufe im Baugewerbe v Physiotherapie oder Logopädie studieren v Akademie für kreative Köpfe vvv

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Studis, Azubis & Co.Studis, Azubis & Co.

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MARTIN HERCEG (25)B. A. Neuere & Neueste Geschichte, 7. SemesterMein Motto: „Lebe lieber ungewöhnlich!“

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SOPHIA GIEHL (20)B. A. Politikwissenschaft,Literatur, 3. SemesterMein Motto: „,Vertan, vertan’,sprach der Hahn, als er vonder Ente kam.“

MARLEN KLAWS (20)B. A. Politikwissenschaft,2. SemesterMein Motto: „Life's short.Talk fast.“

ASTRID ADLER (21)B. A. Geschichte,5. SemesterMein Motto: „I have seenthe truth and it doesn't makesense.“

LISA DANKWERTH (21)B. A. Ibero Cultura,2. SemesterMein Motto: „Hakuna Matata– es heißt die Sorgen bleibendir immer fern!“

SASCHA ZORN (25)B. A. Neuere & Neueste Geschichte, 5. SemesterMein Motto: „Carpe Diem“

Die Blattmacher

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Bereits im sechsten Jahr hat das Freiburger Stadtmaga-zin chilli in Zusammenarbeit mit dem Zentrum fürSchlüsselqualifikationen an der Uni Freiburg ein Semi-nar für junge Journalisten angeboten. Das Ergebnis istdiese Ausgabe. Wir wünschen anregende Lektüre.

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arf ein Unternehmen, dasKettensägen produziert, eineProfessur in der Forstwissen-

schaft finanzieren? Ja, meint dieUni Freiburg und nimmt jährlich100.000 Euro der Eva-Mayr-Stihl-Stiftung entgegen. Studierenden-vertreter sehen die Unabhängig-keit der Wissenschaft in Gefahr –der Trend geht zu weiteren Dritt-mitteln.

Dass Großunternehmen durch ge-zielte PR-Aktionen ihr Image auf-polieren wollen, ist nichts Neues.Greift ein privater Geldgeber eineröffentlichen Einrichtung finanziellunter die Arme, ist das nicht nurgut fürs Renommee, sondern bringtoft auch Expertenwissen mit sich– vor allem, wenn Bildungseinrich-tungen mit im Spiel sind. Norma-lerweise gehen die sogenannten

„Private-Public-Partnerships“ imStillen vonstatten. Anders in Köln:Dort müssen sich die Uni und derPharmakonzern Bayer derzeit vormLandesverwaltungsgericht verant-worten, weil sie ihren Vertrag nichtoffenlegen wollen. Der Vorwurf:Die Medizinische Fakultät lässt For-schungsergebnisse unter den Tischfallen, die dem privaten Investornicht passen.

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Aus Affinität zum Wald?Die Kettensägenhersteller-Stiftung an der Forst-Uni

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Die Situation in Köln ist kein Einzel-fall. Laut Angaben des baden-würt-tembergischen Wissenschaftsmi-nisteriums gibt es im Ländlemomentan 149 Stiftungsprofessu-ren, bei denen Lehrstühle überDrittmittel finanziert werden – sie-ben davon in Freiburg. An der hiesi-gen Uni finanziert sich die Profes-sur für Wald- und Forstgeschichtebereits seit sechs Jahren über einenprivaten Geldgeber. Die Eva-Mayr-Stihl-Stiftung, der gemeinnützigeArm des Waiblinger Kettensägen-herstellers Stihl, überweist jährlich100.000 Euro an die Uni. „Und zwarvöllig ohne Vor- und Randbedin-gungen“, wie Institutsleiter Karl-

Reinhard Volz betont. Mit demGeld würden die W3-Professur (lautDeutschem Beamtenbund 5.528,94Euro monatlich), Nebenkosten undteilweise ein Assistent bezahlt. Zu-vor hatten Dozenten anderer Fach-richtungen die Forstgeschichte ausKostengründen lediglich „neben-her“ betreut.Unabhängig sei dieWissenschaft abernach wie vor, beteu-ert der Institutsleiter.„Wir müssen strengdarauf achten, dass der Eindruck ei-ner Vermischung zwischen den Be-langen der Firma Stihl und der Stif-tung vermieden wird.“ Als Motivfür die monetäre Hilfsbereitschaftvermutet Volz eine „Affinität zumWald“ seitens der Stifter. Ob das tat-sächlich so ist, wollen diese gegen-über der Presse jedoch nicht bestäti-gen.„Die Stiftung gibt grundsätzlichkeine derartigen Details heraus“,sagt ein Sprecher auf chilli-Anfra-ge. Stattdessen bietet er ein vorge-fertigtes Interview an, das Anfangdes Jahres in der Stihl-internen Zeit-schrift „Blick ins Werk“ erschienenist und die Förderer im besten Lichtpräsentiert. Laut Informationen deschilli ist die Stiftung, die über ein Ka-pital von 100 Millionen Euro verfügt,auch noch an anderen deutschenUnis aktiv, etwa in München.Grundsätzlich kritisch sieht die Sa-che dagegen der u-Asta. Laut Vor-standsmitglied David Koch musstrotz gegenteiliger Beteuerungendamit gerechnet werden,„dass einPrivatinvestor fortlaufend unterder Hand Einfluss nehmen kann“.Dies führe dazu, dass die Finanz-kraft von Stiftern über Schwer-punkte in der Lehre entscheide– und nicht mehr die Uni. „Die

chronisch unterfinanzierten Hoch-schulen spielen diese Problematikaber herunter“, sagt Koch. Hoffnungsetzt der Studentenvertreter unter-dessen in die neue grün-rote Landes-regierung in Baden-Württemberg,von der er eine „verlässliche Grund-finanzierung“ erwartet. Gegenüberdem chilli spricht sich das zustän-dige Wissenschaftsministeriumkeineswegs gegen Drittmittel anHochschulen aus. Im Gegenteil: „Siestellen oft eine willkommene inhalt-liche Bereicherung dar“, erklärt einSprecher.

Während bei manchem die externfinanzierte Professur in der Forst-wissenschaft noch Unbehagenauslöst, stehen die nächsten Stif-ter schon in den Startlöchern. Die„Baden-Badener Unternehmerge-spräche“ spendieren der Uni eineProfessur in den Wirtschaftswis-sen- schaften, die aktuell aber nochnicht besetzt ist. Investitionsvolu-men: 4,5 Millionen Euro. „Mit einerStiftungsprofessur wird immerein bestimmtes Interesse verwirk-licht“, wittert StudentenvertreterDavid Koch bereits die nächste Ein-mischung. „Nicht umsonst drehtsich der gestiftete VWL-Lehrstuhlnicht um solidarische Ökonomie,sondern um Wirtschafts- undOrdnungspolitik.“

Steve Przybilla

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Willkommene Bereicherungoder subtile Einflussnahme?

Seit Neuestem überwölbt ein Glasdachden Innenhof der Forstwirtschaft im frischrenovierten Herderbau.

Foto: © Steve Przybilla

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chilli: Professor Schmidt, Sie beschäftigen sich mitNachhaltigkeit, werden aber von der Stiftung einer Fir-ma bezahlt, deren Kettensägen den Regenwald abhol-zen. Wie passt das zusammen?Schmidt: Die Stiftungsprofessur Wald- und Forstge-schichte wird nicht von der Firma Stihl bezahlt, sondernaus dem Stiftungsvermögen finanziert. Unter nachhal-tiger Forstwirtschaft versteht man im Allgemeinen,dass nicht mehr Holz geerntet wird, als im gleichen Zeit-raum nachwachsen kann. Die Firma Stihl stellt Produk-te her, die nicht den Wald zerstören, sondern eine nach-haltige Bewirtschaftung von Wäldern zulassen. MitHolz aus nachhaltiger Bewirtschaftung gewinnt maneinen Rohstoff, der Kohlendioxid bindet beziehungswei-se einen Energiestoff, dessen CO2-Bilanz neutral ist.

chilli: Der u-Asta kritisiert, die Unabhängigkeit derWissenschaft sei bei privater Finanzierung grundsätz-lich nicht möglich …Schmidt: Mit der Finanzierung der Stiftungsprofessursind keinerlei Gegenleistungen in der forstgeschicht-lichen Forschung gegeben. Ganz im Gegenteil achtenwir streng darauf, dass selbst der Eindruck einer Ver-mischung zwischen Belangen der Firma Stihl und derStiftung vermieden wird. Lediglich bei der Nennungder Professur benutzen wir den Zusatz „Eva-Mayr-Stihl-Stiftungsprofessur“. Die forstgeschichtlichenLehrinhalte werden lediglich von mir, dem Inhaberder Stiftungsprofessur, bestimmt.

chilli: Wie läuft dann die Kooperationmit dem Geldgeber ab?Schmidt: Die Stifter sind sehr an forstge-schichtlichen Forschungsergebnissen inte-ressiert und lassen sich gerne über aktuel-le Entwicklungen des Faches informieren.

chilli: Werfen Ihnen Ihre Studentenmanchmal vor, von der Wirtschaft ge-kauft zu sein?Schmidt: Nein. Hier zeigt sich deutlich,dass Lehre und Forschung von der StihlStiftung unabhängig sind. Zudem stel-len die vermittelten forstgeschichtli-chen Lehrinhalte keinerlei Bezüge zu ak-tuellen wirtschaftlichen Belangen dar.

„Herr Professor, sind Sie von der Wirtschaft gekauft?“„Herr Professor, sind Sie von der Wirtschaft gekauft?“

Uwe Eduard Schmidt über die Unabhängigkeit einer Stiftungsprofessur

Professor Eduard Schmidt

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studentenstudenten

299 Tipps für ein schönes Studentenleben in Freiburg

fudder.de

Wintersemester 2011

unterstützt von:

Kostenlos im BZ-Haus

Freiburg, Bertoldstraße 7

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eschichte wird begreifbar: Seit dem 13. Septem-ber 2011 läuft das Projekt „Zeitreisen – Alltag undErfahrung in historischen Ego-Dokumenten“.

Der Co-Direktor des Freiburg Institute for AdvancedStudies (FRIAS) Prof. Dr. Jörn Leonhard und der Leiterdes Husserl-Archivs Prof. Dr. Hans-Helmuth Ganderhaben das Projekt auf die Beine gestellt, das eine Brückezwischen dem schulischen Geschichtsunterricht undder Geschichtswissenschaft der Universität bauen soll.Dazu werden Schüler von vier verschiedenen Gymna-sien aus der Region das Tagebucharchiv in Emmen-dingen besuchen.

Die Idee dazu entstand Anfangdieses Jahres in der Forschungs-gruppe um Professor Leonhard.Finanziert wird das Projekt vonder Robert-Bosch-Stiftung, die50.000 Euro zur Verfügung stellt.Die Schüler werden in zwei Ziel-gruppen unterteilt: Zum einen dieKlassenstufen neun und zehn, diedas Projekt in ihren Unterrichteinbinden und erst einmallernen, mit einer histori-

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Liebes Tagebuch, heute habe ich Geschichte geschrieben

Wissenschaftler bringen Schülern die Analyse historischer Quellen bei

Foto: © BirgitH, pixelio.de

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schen Quelle umzugehen. Zum anderen die Klassen-stufen elf und zwölf, die Kleingruppen bilden und amProjekt außerhalb des normalen Lehrplans teilnehmen.Beide Zielgruppen werden vonstudentischen Tutoren begleitetund beide Gruppen werden dasTagebucharchiv als außerschuli-schen Lernort kennenlernen. Fürdie meisten Schüler ist das dererste direkte Kontakt mit der Uni.Aber warum das Tagebuchar-chiv? Die dort aufbewahrten Tex-te kennzeichnet eine besondereIndividualität, sie sollen denSchülern die Beziehung zwischenGeschichte als historische Tatsa-che und den Lebensgeschichtendes Einzelnen deutlich machen. Sowohl eine junge Jü-din als auch ein Offizier der SS haben die Reichspo-gromnacht erlebt, aber ihre Berichte und der Eingriffin ihr Leben sind unterschiedlich. Obwohl das histori-sche Ereignis dasselbe ist.Hohe Erwartungen richten sich also an die Schüler: Wovorher das didaktisch ausgeklügelte Geschichtsbuchdie Fakten einfach aufgezählt hat, müssen die Schülerdiese nun aus einem persönlichen – und möglicherwei-se auch emotionalen – Tagebucheintrag ziehen. Abereben diese sehr intime Auseinandersetzung soll garan-tieren, dass das Wissen hängen bleibt. Es soll ein Ge-schichtsunterricht „zum Anfassen“ werden. Der Ein-blick in die Tagebücher ermöglicht die Erkenntnis, dassGeschichte nicht nur die Aneinanderreihung von poli-tischen Ereignissen ist und „dass Geschichte auch nichtvon großen Männern gemacht wird“, wie es ProfessorLeonhard bei der Auftaktveranstaltung formulierte.

Im Gegenteil: Die Schüler werden einen tiefen Einblick indie Mentalitätsgeschichte und je nach Dokument auchin die Sprachgeschichte bekommen, indem sie verschie-dene Tagebucheinträge zu ein und demselben Ereignislesen. Die Darstellungen können sich unterscheiden oderauch widersprechen. Dann gilt es für die studentischenTutoren einzugreifen und kritisch mit der vorliegendenQuelle umzugehen. Sie werden mit den Schülern Fragenan den Text formulieren und gemeinsam Antworten su-chen – auch auf die Gefahr hin, dass es keine Antwortgibt. Das ist vielleicht das Spannende an diesem Projekt:Schulen und Universität treten in einen Dialog und wis-

sen eigentlich, dass es keine finale Lösung gibt. Abermit einem lösungsorientierten Denken ist man bei die-sem Projekt fehl am Platze. Der Weg ist das Ziel.

Es ist nicht alltäglich, dass so vieleAkteure zusammenkommen, um„die Geschichte“ zu erfahren. Von-seiten der Uni wurde geplant,unddie Schüler sehen frohen Mutes aufdas kommende Schuljahr: ChiaraUtech (15) vom St.Ursula-Gymnasi-um drückt es so aus:„Durch diesesProjekt beschäftigen wir uns nichtnur mit irgendwelchen Textenaus dem Schulbuch, sondern kön-nen Geschichte miterleben. Jetzthoffe ich, dass es so interessantwird, wie ich mir das vorstelle.“

Bei der Auftaktveranstaltung bekamen die anwesendenSchüler ein leeres Tagebuch geschenkt. Das ist nicht nureine nette Geste, sondern soll die Schüler unterstützen,sich mit den „Zeitreisen“ auseinanderzusetzen und Ge-danken, Erlebnisse oder Fragen zu notieren. Und werweiß, vielleicht schreibt während dieses Jahres tatsäch-lich ein Schüler in sein Tagebuch:„Liebes Tagebuch, heu-te habe ich Geschichte geschrieben.“ Astrid Adler

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Geschichte wird nicht vongroßen Männern gemacht

Der erste Besuch im Hörsaal: Die Schüler bei derAuftaktveranstaltung. Foto: © Astrid Adler

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OK – drei Buchstaben, mitdenen sich fast jeder Studie-rende an der Freiburger Al-

bert-Ludwigs-Universität früheroder später auseinandersetzenmuss. Die Abkürzung BOK stehtfür Berufsfeldorientierte Kompe-tenzen. Diese sind seit 2002 ver-pflichtender Bestandteil aller Ba-chelor-Studiengänge und müssenergänzend zu den Veranstaltun-gen in Haupt- und Nebenfach be-sucht werden. Eine Tatsache, dienicht von allen Studierenden be-fürwortet wird und die Frage auf-wirft: „Habe ich eigentlich Bockauf BOK?“

„Der Initiator für BOK-Kurse warnicht die Universität, sondern eineVorgabe der Kultusministerkonfe-renz aus dem Jahr 2002,die besagt, dass im Zugeder Einführung von Ba-chelor- und Masterstu-diengängen zusätzlich be-rufsfeldorientierte Kom-petenzen vermittelt wer-den müssen“, berichtet Ve-rena Saller, Leiterin desZentrums für Schlüsselqua-lifikationen (ZfS) der UniFreiburg. Sie hat dieser Ent-scheidung ihren heutigenJob zu verdanken, denn für dieUmsetzung der Vorgaben war jedeUni selbst verantwortlich. In Frei-burg wurde daraufhin im Novem-ber 2002 mit dem ZfS eine zentraleEinrichtung gegründet, die seit-dem für die Abwicklung der BOK-Kurse verantwortlich ist.

Während das ZfS zu Beginn ge-rade einmal zehn Kurse fürvier Bachelor-Studiengängemit etwa 100 Studierendenorganisieren musste, bietetdie Einrichtung heute pro Se-mester 190 Veranstaltungenim BOK-Bereich an. Zur Teil-nahme an den Kursen sindtheoretisch alle an der

Universität eingeschriebe-nen Studierenden berechtigt, wo-

bei Studiengänge, in de-nen das Belegen

von BOK-Kur-

sen in der Studienordnung festge-legt ist, im Belegverfahren bevor-zugt behandelt werden. Sie könnendabei aus einem reichen Angebotaus den Kategorien Management,Kommunikation, Medien, EDV oderFremdsprachen frei wählen. ImUmkehrschluss müssen sich Stu-denten anderer Studiengänge oftmit den Restplätzen in den nichtganz so gefragten Kursen begnü-gen. „Wir versuchen zwar, es allenStudierenden recht zu machen,aber bei der Wahl der Kurse habennatürlich die Bachelor-Studentenden Vortritt, da diese ja laut Studi-enordnung in der Pflicht stehen“,erklärt Verena Saller.Für den erfolgreichen Abschluss ei-nes BOK-Kurses bekommt der Stu-

Bock auf BOK?!Praxisorientierte Pflichtveranstaltungen

bereiten manchen Studenten Kopfzerbrechen

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Am Anfang waren es vier Kurse, heute sindes 190 und Studierende haben die Qual derWahl: Das ZfS-Heft 2011 (links) und 2002 imVergleich.

Foto: © pixelio.de

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dent eine vorher festgelegte An-zahl an sogenannten ECTS-Punk-ten (European Credit Transfer andAccumulation System). Im Durch-schnitt muss jeder Bachelor-of-Arts-Studierende 20 dieser Punkteund jeder Bachelor-of-Science-Stu-dent 12 für seinen Abschluss sam-meln. Die Zahl der Punkte, die einKurs einbringt, wird mittels deraufgewendeten Arbeitszeit be-stimmt: Für 25 Stunden Aufwanderhält der Student laut Regelungeinen Punkt. „Das ist natürlich eineganze Menge, doch der Aufwandlohnt sich, da die Studenten mitKursinhalten zu tun haben, für diesie sich in der Regel auch sehr inte-

ressieren“, meint Saller, räumtaber zugleich ein, dass „es natür-lich auch einige Studierende gibt,denen der Aufwand zu hoch er-scheint. Das ist vor allem dann derFall, wenn diese nicht in ihrenWunschkursen untergebracht wer-den können.“Zum Wintersemester 2011/2012 je-doch werden sich voraussichtlichdie Bestimmungen bezüglich derBerufsfeldorientierung drastischändern. „Es wird“, verrät Saller, „füralle Bachelor of Arts Studierendeeinen Ergänzungsbereich geben, indem nur noch mindestens achtECTS-Punkte im BOK-Bereich zu er-zielen sein werden.“ Mit dieser

drastischen Reduzierung reagiereman unter anderem auf die stei-gende Zahl von Studienanfängernin den nächsten Jahren und ermög-liche eine stärkere Flexibilisierungund Wahlmöglichkeit für die ange-henden Akademiker. Ein Schritt, deraus Sicht vieler Studierender längstüberfällig war, und ein Beleg dafür,dass die Etablierung der „neuen“Studiengänge (Bachelor und Mas-ter) an der „alten“ Uni Freiburgnoch immer nicht zu Ende zu seinscheint.

Martin Herceg

Infos:www.zfs.uni-freiburg.de

Lisa Dankwerth, 21 Jahre alt, 5. Sem. B.A.Ibero Cultura / Kognitionswissenschaft:

„Ich find BOK-Kurse gut. Es gibt ’neecht breite Auswahl, und jederkann sich das raussuchen, woraufer Lust hat. Also, mir macht’s echtSpaß!“

Benedikt Jander, 24 Jahre alt, 7. SemesterB.A. Deutsch / Geschichte:

„An sich ’ne coole Einrichtung,aber was ich nicht so gut find,ist, dass es verpflichtend ist, weiles fachlich und thematischirgendwie nicht wirklich viel mitden eigentlichen Studiengängengemein hat!“

Katharina Helm, 28 Jahre alt, 12. SemesterMagister Kunstgeschichte:

„BOK-Kurse lohnen sich denke ichsehr, was die Themen betrifft, aberdie Zugänglichkeit ist nicht so toll.Es sind schon sehr attraktive Kurs-Angebote dabei, besonders im Bereich Medien, aber da sind diePlätze dann sehr schnell weg.“

Dennis Rosmann, 25 Jahre alt, 5. Sem. B.A.Islamwissenschaft / Slawistik:

„Ich find’s gut, dass BOK-Kurse angeboten werden, aber ich find’sunglaublich, dass man das zurPflicht gemacht hat. Passt irgendwie zum Bachelor und zuder ganzen Pflicht-Sache ...“

Umfrage: „Habt ihr Bock auf BOK?“Was Freiburger Studenten zum Thema „BOK-Kurse“ einfällt

Fotos: © privat

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iplom-Volkswirt Dr. MarcusSiefert arbeitet an der Uni-versität Freiburg im Arbeits-

kreis „Nachhaltige Universität“. Da-rüber ist er auch an seinen neuenJob gekommen: Seit Januar 2010ist er als „Klimaschutzmanager“ an-gestellt. Als solcher überlegt er un-ter anderem, wo man Kühlschränkeund Glühbirnen austauschen kannund welche Möglichkeiten es sonstnoch gibt, CO2 einzusparen. chilli-Autor Sascha Zorn hat mit ihm überseine Tätigkeit und deren Auswir-kungen gesprochen.

chilli: Herr Siefert, worin bestehtIhre Tätigkeit als Klimamanager?Siefert: Der Begriff „Klimaschutzma-nager“ entstammt der Klimaschutz-initiative 2010 des Bundesumwelt-ministeriums. Ich bin bei der Um-setzung von Umweltleitlinien, dievom Umweltministerium und derUni aufgestellt wurden, in beraten-der Funktion tätig. Im Rahmen desProjekts „Dezentrale monetäre An-reize zur Energieeinsparung“, kurz„DezMon“, das bereits im Vorfeldgeplant wurde, betreue ich nun dieUni Freiburg in diesem Sinne.

chilli: Und was ist DezMon genau?Siefert: Im Rahmen des Projektsspreche ich mit den Mitarbeiternder Universität und versuche siedurch einfache Maßnahmen, wiedas Austauschen alter Geräte, zumStromsparen zu motivieren. Überdiesen persönlichen Umgang ver-suchen wir sie zu sensibilisieren,was ein wesentlicher Faktor fürden Erfolg ist.

chilli: Wieso hat man die Stelle desKlimamanagers ins Leben gerufenund wie kam man auf Sie?

Sieferts schonendeSparmaßnahmen

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Klimaschutzmanager Marcus Siefert über Strom, Geld & Umwelt

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Siefert: Um den persönlichen Kontakt zu ermöglichen,wurde im Rahmen der Klimaschutzinitiative ein Antragauf Förderung gestellt. Durch die Förderung konnte dieStelle eingerichtet werden. Ich selbst war von Anfangan im Arbeitskreis „Nachhaltige Universität“ tätig undhabe mich dann nach der Stellenausschreibung dafürbeworben. Mein Insiderwissen und meine Ausbildungals Volkswirt waren dabei sicherlich hilfreich.

chilli: Durch DezMon wurde allein im vergangenen Jahrder Ausstoß von 584 Tonnen CO2 vermieden. Bis 2009,dem Jahr vor der Einführung, waren es insgesamt nur586 Tonnen, die an der Uni eingespart wurden. Worinsehen Sie die Gründe für diesen Erfolg?

Siefert: Die Einsparungen beziehen sich vor allem aufden Bereich Strom. Wir gehen gezielt in Bereiche wieLicht, Informationstechnik, Kühlgeräte und Belüftung.Durch einfache Maßnahmen kann hier viel gespartwerden. Ein weiterer Punkt ist die Heizung. GezieltesLüften und unnötige Beheizung zu vermeiden kannden CO2-Ausstoß deutlich mindern.

chilli: Können Sie ein Beispiel für eine „einfach Maßnah-me“ nennen?Siefert: Da gibt es erstaunlich viele. Beispielsweise kanndas Ersetzen alter Steckdosenleisten durch neue abschalt-bare eine Menge Strom sparen. Aber auch Dinge wie ge-zieltes Lüften, den Computer in der Pause auf Energiespa-ren zu stellen oder den Monitor auszumachen, statt aufStandby zu schalten. Diese und noch viel mehr kleineDinge können schon eine ganze Menge helfen.

chilli: Welche Verbesserungen würden Sie als am effi-zientesten und erfolgreichsten bezeichnen?Siefert: Das kann man nicht pauschal sagen, da es vonvielen verschiedenen Faktoren abhängig ist. Jedes ein-zelne Gebäude hat seine eigenen Voraussetzungen, undinsofern ist es sehr unterschiedlich. Häufig kann manan der Licht- und Lüftungstechnik etwas machen.

chilli: Sehen Sie die Uni Freiburg durch das Projekt in ei-ner Vorreiterrolle? Siefert: Wir haben durch den verhaltensorientierten An-satz mit Sicherheit eine Vorreiterrolle.An anderen Univer-sitäten wird vor allem im technischen Umfeld gearbeitetund weniger mit den Leuten geredet, da unser Weg alsaufwendig und unpraktikabel angesehen wurde. Wir ha-

ben jedoch gezeigt, dass auf die-se Weise im Schnitt 10 ProzentCO2 eingespart werden können.

chilli: Wo sehen Sie die größte Mög-lichkeit, die Energieeinsparung nochzu verbessern?Siefert: Das Projekt sollte noch in deutlich mehr Gebäudegetragen werden und die bereits ergriffenen Maßnahmenweiter ausgebaut werden. Wenn diese den Mitarbeiternvor Augen geführt werden und wir sie weiter sensibilisie-ren können, ist hier noch großes Potenzial vorhanden.

chilli: Wozu werden die durch diese Maßnahmen einge-sparten Gelder verwendet?Siefert: Oftmals werden alte Geräte ersetzt, wodurchwieder Energie eingespart wird. Ein weiterer Verwen-dungszweck dieser Mittel sind Informationsveranstal-tungen, um das Projekt zu verbreiten und die Informa-tionen auf dem neuesten Stand zu halten.

chilli: Vielen Dank für das Interview.

„Durch einfache Maßnahmen, kann viel gespart werden!“

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IMPRESSUM – Sonderheft 10-2011

Das Studis, Azubis & Co.-Special erscheint im Freiburger Stadtmagazin chilli

Herausgeber: chilli Freiburg GmbHLörracher Straße 5a, 79115 Freiburgfon: 0761-292 70 60, fax: 0761-292 70 [email protected], www.chilli-online.de

Geschäftsführung: Michaela Moser (ViSdP)

Chefredaktion: Lars Bargmann

Redaktion: Felix Holm, Daniel Weber

BOK-Dozenten: Lars Bargmann, Felix HolmMichaela Moser, Claudia Fakler

Freie Autoren: Steve Przybilla

Bildagenturen: pixelio, fotolia, istockphoto

Titelbild: © fotolia.com

Autoren/innen – Studis des BOK-Seminars:Martin Herceg, Sophia Giehl, MarlenKlaws, Astrid Adler, Lisa Dankwerth,Sascha Zorn

Fotos: Steve Przybilla, Astrid Adler, Sascha Zorn, Sophia Giehl, Felix Holm

Grafik: Claudia Fakler, Johanna Klausmann,Andreas Aschenbrennermit Unterstützung der Studis des BOK-Seminars

Lektorat: Beate Vogt

Anzeigen: Uwe Bernhardt, Iris Baumann,Alexandra Huber, Christel Edelmann

Druck: Freiburger Druck GmbH & Co. KG

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Hier möchte ich leben! Ist Freiburg die ultimative Studienstadt?

Ansichten zweier „Experten“

„Nach Freiburg zu gehen war für mich schon lange einWunsch. Als ich mit zwölf Jahren diese Stadt das ersteMal besucht habe, stand für mich fest, dass ich einmalhier leben möchte.“ Seit einem Jahr wohnt der gebürti-ge Münchener Julian Schreck mit drei Kommilitonen ineiner WG in Stadtnähe – was vor neun Jahren nochWunsch war, ist heute Wirklichkeit. Der 21-Jährige hatgerade sein zweites Semester in Politik und Geschichteerfolgreich absolviert und genießt die letzten Tage sei-nes ersten Sommers in Freiburg.„Die Leute sind einfach entspannter als in meiner Heimat.Die Schickeria sucht man hier vergeblich“, erzählt er beieinem Cappuccino in einem der vielen Freiburger Cafés,die er dank ihrer locker-studentischen Atmosphäre soschätzt. Auch die traumhafte Altstadt, die plätscherndenBächle und das gänzliche Fehlen von Hochhäusern ha-

ben es ihm angetan. Das Nachtleben sei zwar nicht soausgeprägt – Julian ist aus München anderes gewohnt –,aber gerade die alternativ-entspannte Szene zieht ihn an.Am besten gefällt ihm hier die Verbindung von Naturund Stadtleben. Daher ist sein Lieblingsplatz auch derSchlossberg, von welchem aus er den Blick über dieFreiburger Altstadt genießt.Der hohe Anteil an Studenten ist ein weiterer Grund fürseine Liebe zu dieser Stadt: „Bei über 1,3 Millionen Ein-wohnern in München geht die Studentenschaft einfachunter. Hier in Freiburg ist das ganz anders.“ Das ent-spannte Campusleben, die Nähe der Kollegiengebäudeund die aktive Fachschaft runden das Bild ab. Außerdemgefällt ihm, dass man an der Uni die Gelegenheit hat, mitvielen Menschen aus unterschiedlichen Nationen inKontakt zu treten. Da Freiburg im Dreiländereck gelegen

m 17. Oktober strömen zahlreiche Erstsemester zur Einführungswoche an die Freiburger Universität. Sie beset-zen Cafés, irren orientierungslos durch die Innenstadt, sind verzweifelt auf Wohnungssuche und stürmen dieAnlaufstelle, um ihr Nebenfach doch noch zu wechseln – wie jedes Jahr. Bei Julian Schreck aus München ist

das jetzt genau ein Jahr her. Etwa zur selben Zeit hat der gebürtige Freiburger Lukas Sauer die Breisgau-Metropole ver-lassen. An dieser Stelle berichtet der eine, was er hier lieben gelernt hat, und der andere, was er so gar nicht vermisst.

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ist, genießt der Münchener das in-ternationale Flair: „Wenn einem dieDecke als Großstädter doch mal aufden Kopf fällt, ist man in Kürze inder Schweiz oder in Frankreich.“ Nicht nur die geografische, sondernauch die politische Lage der Stadtentspricht seinen Neigungen. AlsParteimitglied von Bündnis 90/DieGrünen hat er sich aktiv am Wahl-kampf beteiligt und freut sich, dasssich diese Arbeit ausgezahlt hat.„Jetzt lebe ich in dem Bundeslandmit dem ersten grünen Minister-präsidenten.“ Was er vermisst? „Die Isar und dieWeißwürste fehlen mir schon. Auchwenn die Dreisam wenig tröstlichist, so macht der Elsässer Flammku-chen dies allemal wett.“

Anders ist es bei dem aus Freiburgstammenden Lukas Sauer. Der 21-Jährige studiert Sportwissenschaftund Geschichte auf Lehramt an derDeutschen Sporthochschule undUniversität in Köln. Vor einem Jahrhat er sich entschieden, seiner Ge-burtsstadt den Rücken zu kehren:„Nach zwanzig Jahren Freiburgbrauchte ich einen Tapetenwech-sel und musste raus aus dieser klei-nen Stadt.“ Als Millionenstadt bie-tet Köln ein nahezu unbegrenztesAngebot an Kultur und Nacht-leben, das er gerne in Anspruchnimmt. „Die Ausgehmög-lichkeiten in Freiburg sindschon überschaubar. InKöln kann ich jeden Abendin einen anderen Club ge-hen – da wird einem nielangweilig.“ Die Discos inder Schwarzwaldme-tropole schließen zu-dem wesentlich früher.In seiner neuen Heimat,gibt es immer eine Mög-

lichkeit, bis in die späten Morgen-stunden zu feiern und somit die Af-ter-Hour ausführlich zu genießen.Wenn es darum geht, nach einerdurchzechten Nacht den Heimweganzutreten, ist Köln ebenfalls diebessere Wahl. Nachts stehen inFreiburg die Straßenbahnen still.Am Wochenende pendeln zwar dieNachtbusse, allerdings bringen dielediglich einmal pro Stunde Party-gänger aus der Innenstadt in dieumliegenden Gebiete. „Bei uns inKöln fahren die Straßenbahnen amWochenende durch. Da kann ich al-le Viertelstunde nach Hause.“ Ein wichtiger Grund für das Verlas-sen von Freiburg war Lukas’ Studi-enwahl. Auch wenn die UniversitätFreiburg viele Möglichkeiten bietet,ist der Sportbereich lange nicht sogut ausgebaut wie in Köln. „Es istschade, dass eine Studentenstadtwie Freiburg für Sportinteressierteso wenig Möglichkeiten bietet.“Im Bereich Sport liegt auch der ein-zige Wermutstropfen, den Lukasbeim Umzug schlucken musste: DieHeimspiele des SC sind für Lukasnun zu Auswärtsfahrten gewor-den, die er nur in den Semesterfe-rien bewältigen kann. Immerhin:Durch die Nähe zu den Bundesliga-Spielstätten in Dortmund, Gelsen-kirchen, Leverkusen, Gladbach undnatürlich Köln kann er wenigstenseinige Partien des Sportclubs imStadion verfolgen.

Und nicht nur wegen Fußballkommt Lukas noch immer ger-ne in seine alte Heimat zu-

rück. Auch beim Gedan-ken, mit alten Freun-den an der Dreisam eingutes badisches Pils

zu genießen, kommtHeimweh auf. Das Köl-sche Bier ist ihm – im Ge-

gensatz zu seiner neu-en Heimat – immernoch etwas fremd.

Marlen Klaws und Sophia Giehl

EEnnddee ddeerr EErrssttiiffrreeiieenn ZZoonnee!!

Zum Wintersemester drohtÜberflutung durch Erstsemester

17. Oktober. Jetzt ist es so weit.„Ent-schuldigung, kannst du mir bittehelfen? Ich suche das KG2.“ „Nein,kann ich nicht.“ Genau das habe ichgemeint. Die euphorische Erwar-tung des Semesterbeginns lässt un-ter Studenten nach, und zwar nichtwegen der anstehenden Lehrver-anstaltungen. Der gewaltige An-drang von Erstis versetzt viele Alt-studenten in Unmut. Was machen,um nicht alle drei Sekunden aufdem Campus von einem Ersti ange-quatscht zu werden? Wohin gehen,wenn die Kneipentouren abendsdeinen Stammtisch mit Erstis flu-ten? Auf dem Campus tummelnsich ratlose Grüppchen, die nur aufder Suche sind nach einem Studen-ten, den man ausfragen kann. Manhüte sich vor solchen unselbststän-digen Banden und mache einengroßen Bogen darum. Außer derUniversität, die sich über so zahl-reich akademisch-strebenden Zu-gang freut, und die Fachschaften,die für Betreuung und unterschied-liche Events für die Erstis in ihrenersten Wochen verantwortlich sind,begießt der Rest der Studenten-schaft dieses Großereignis wohleher mit einem Trauerbier als miteinem Freudensekt. Kleiner Tipp:Da die Erstis doch mehrheitlich jün-ger als 21 sind, bietet sich den Alt-studenten der Genuss eines Biers inungestörter Atmosphäre vor allemin den Ü21 Lokalen, Räng Teng Tengund Tacheles. Lisa Dankwerth

„Nach zwanzig JahrenFreiburg einen

Tapetenwechsel.“

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16 | chilli | studis, azubis & co. | 10.2011

er Europäische Forschungsrat (European Research Council ERC) vergibt in diesem Jahr Fördermittel in Hö-he von 7,3 Millionen Euro an fünf Freiburger Nachwuchswissenschaftler. Die sogenannten ERC StartingGrants zählen zu den wichtigsten Förderungen für junge Wissenschaftler in Europa. Forschungsfeld, Alter

des Forschers und Nationalität spielen als Vergabekriterien keine Rolle. Die Forschungsprojekte können bis zufünf Jahre lang durch die Starting Grants finanziert werden. chilli-Autorin Lisa Dankwerth hat vier der fünf frischGeförderten – Marta Artal Sanz war nicht zur erreichen – zum Kurzinterview gebeten.

Prof. Dr. Thomas Brox (Institut für Informatik,aus dem Odenwald): „Der tägliche Kampf zwischenRadfahrern und Autofahrern lässt sich entschärfen.“Sie erhalten Forschungsgelder in Höhe von 1,46 Millio-nen Euro. Für welches Projekt?In meiner Forschung geht es darum, dass Computer ver-stehen können,was in einem Bild zu sehen ist. Irgendwannsoll ein Computer in der Lage sein,den Inhalt eines Bildes inWorten zu beschreiben.Wir versuchen einen größeren For-schungsfortschritt zu machen, indem wir den Computeraus Videos lernen lassen,wie bestimmte Objekte aussehen.Welche Vorteile bietet Ihnen die Universität Freiburg?Die Universität und die darum liegenden Institute decken

die aktivsten Forschungsthemen unserer Zeit sehr gutab. Ich denke dabei besonders an die Lebenswissenschaf-

ten,die künstliche Intelligenz und die Solarenergie.Gleich-zeitig kann die Universität auf eine lange Geschich-

te zurückblicken. Etwas schade finde ich, dassman die so schönen historischen Universitäts-

gebäude nicht etwas hübscher herausputzt.Was macht die Stadt so anziehend für Sie?

Mir gefallen das schöne Umland mit dem Schwarzwaldund dem Kaiserstuhl, weil ich viel in der Natur unter-wegs bin. Löblich finde ich auch die Sauberkeit und diefleißige und fröhliche Mentalität der Leute.

Gibt es etwas, was Ihnen hier nicht gefällt?Ich mache sehr gerne Radtouren, aber der täglicheKampf zwischen Radfahrern und Autofahrern ließe sichsicherlich entschärfen, wenn Radwege und Autoverkehrbesser separiert wären. Zum Glück geht mein Weg zurArbeit nicht durch die Innenstadt.

Juniorprofessor Dr. Winfried Römer (Exzel-lenzcluster BIOSS, 35, aus Dillingen):„Es gibt nichts, wasich nicht mag an Freiburg. Nur Regensburg ist schöner.“Woran forschen Sie zurzeit?Meine Forschung beschäftigt sich mit Humanpathoge-nen im Hinblick auf den angewandten Einsatz. Zurzeitforschen wir am Beispiel Pseudomonas aeruginosa, einin Deutschland verbreiteter Krankenhauskeim. Wir ver-suchen, den Mechanismus der Pathogene an mensch-liche Zellen zu binden, zu verstehen und darüber hinausInhibitoren zu finden, um die Krankheit zu heilen.Warum forschen Sie gerade hier in Freiburg?Das hier ansässige Exzellenzcluster BIOSS bietet einesehr gute Laborausstattung und stellt mir drei Arbeits-plätze zur Verfügung, die ich besetzen kann. BIOSS istsozusagen eine interdisziplinäre Dachorganisation, diesehr gute Kontakte zwischen den Forschungsberei-chen bietet.

Von Freiburgliebhabern, FamiliVier Freiburger Spitzenforscher über ihre Proje

D

Freiburger Wissenschaftler, die mit dem Förderpreis des Europäischen Forschungsrats ausgezeichnet wurden: Prof. Dr. Thomas Brox,Juniorprofessor Dr. Winfried Römer, Dr. Maxim Zaitsev, Dr. Oliver Schilling (v. li. n. re.). Fotos: © Uni Freiburg

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Wie stellen Sie ein Gleichgewicht zwischen Beruf undPrivatleben her?Früher bin ich ausgegangen und habe dreimal die WocheVolleyball gespielt, heute ist meine Familie mein ganzesHobby. Mit meinen beiden Söhnen gehe ich Rad fahren,wir basteln,ich lese vor und so weiter.Mein Job gefällt mirtotal gut, aber meine Familie istmir sehr wichtig, weil sie meinAusgleich zur Arbeit ist.Was mögen Sie an Freiburg?Meine Frau ist Französin. AnFreiburg gefällt uns die Nähe zu Frankreich, wo wir ei-nige Jahre gelebt haben. Hier ist jedoch der Lebens-standard sehr gut. Die Stadt hat die richtige Größeund ist schön grün.Und was mögen Sie nicht?Es gibt nichts, was ich nicht mag an Freiburg. Nur Regens-burg ist schöner, wo ich studiert und auch promoviert ha-be. Für mich wird es immer die schönste Stadt bleiben.

Dr. Maxim Zaitsev (Radiolog. Klinik, Abteilung Rönt-gendiagnostik,36,aus Minsk):„Mir fehlt das große Wasser.“Sie kommen aus Weißrussland. Was bringt Sie nachFreiburg?Nachdem ich in Minsk mein Studium als Diplom-Physi-ker abgeschlossen hatte, habe ich in Jülich meine Dok-torarbeit geschrieben und an der Universität Köln promo-viert. Vor zehn Jahren bin ich nach Freiburg gekommenund seitdem in der Forschung tätig. Freiburg gefällt mir,weil es schön ist und von der Größe her genau richtig.An welcher Thematik forschen Sie?Wir beschäftigen uns mit Magnetresonanztomographieund wollen die Methodenentwicklung verbessern, bei-spielsweise arbeiten wir an einer höheren Bildauflö-sung. Ziel des Projekts ist es, die räumliche Codierungbei der Magnetresonanztomographie zu bessern, damitmedizinische Untersuchungen genauer werden.Was machen Sie, wenn Sie sich nicht mit Ihrer For-schung beschäftigen?Mit meiner Arbeitsgruppe machen wir Ausflüge, oftWander- und Fahrradtouren. Sonst widme ich michmeiner Frau und meinen zwei Kindern. Neulich warenwir in Frankreich, um einen guten Wein einzukaufen.Im Winter gehen wir mit den Kindern Skifahren aufdem Feldberg oder in die Schweiz. Aber mir fehlt hierdas große Wasser, weil ich auch sehr gerne Kanu fahre.Immerhin ist das am Altrhein möglich.

Zum Schluss noch ein Wort zur Universität Freiburg? Die Universität gewinnt durch die Exzellenzinitiativean Attraktion für internationale Studenten und für dieForschung. Leider haben wir trotz örtlicher Nähe wenigKontakt zur Uni. Die Abteilung würde davon profitie-ren, wenn mehr Studenten kämen.

Dr. Oliver Schilling (Institut für Molekulare Me-dizin und Zellforschung, 36, aus Osnabrück): „Mansteht sich gegenseitig auf dem Schlips.“Bitte erklären Sie Ihr Forschungsthema in drei Sätzen.Wir beschäftigen uns mit Proteasen. Das sind Enzyme,die bauen einerseits andere Proteine ab, können ande-rerseits als eine Art molekulare Schere andere Proteinegezielt zurechtschneiden, um die Funktion der Zielpro-teine entscheidend verändern zu können. Diese Vor-gänge sind in vielen Krankheiten gestört, was wir ver-bessern möchten.Wodurch besticht die Universität Freiburg?Ein großer Vorteil der Uni ist die Stärke und Vielfältig-keit der biomedizinischen Forschung. Die Ausstattungist gut und es herrscht ein produktives Forschungskli-ma, das zu spannenden Zusammenarbeiten ermun-tert. Ich bin erfreut über das große Engagement unddie Motivation der Studenten.Was könnte noch besser werden?Verbessert werden könnten die Perspektiven für Nach-wuchsforscher an der Universität: hier fehlt es am Te-nure Track nach Vorbild der USA und Kanada. TenureTrack bedeutet die Chance einer akademischen Lauf-bahn mit langfristiger Perspektive bei wissenschaftli-chem Erfolg. Das deutsche System setzt hier sehr aufbefristete Stellen.Womit können Sie sich hier nicht anfreunden?Mit dem örtlichen Bier. Allgemein finde ich die Stadtmanchmal eng, als ob man sich gegenseitig auf demSchlips steht.

Lisa Dankwerth

envätern und Fahrradfahrernkte und was sie neben ihrer Arbeit so machen

„Der tägliche Kampf zwischen Radfahrernund Autofahrern lässt sich entschärfen.“

Illustration:© Lisa Dankwerth

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Das Deutsch-Französische Forum ist eine Stellenbörse undStudienmesse auf europäischer Ebene, die jedes Jahr imHerbst in Straßburg unter Federführung der Deutsch-Französischen Hochschule stattfindet. Ziel ist es, denDialog zwischen interessierten Schülern, Studenten, Ab-solventen und Hochschulen sowie Unternehmen herzu-stellen. In diesem Jahr findet die Hochschul-Studienmesseam Wochenende des 18. und 19. Novembers im Palais desCongrès in Straßburg statt. Der Eintritt ist frei. Insgesamt90 Universitäten beiderseits des Rheins sowie 18 Unterneh-men werden sich vorstellen.Auf der Website des Deutsch-Fanzösischen Forums können Studenten zu-dem ein eigenes Profil erstellen, mit dem siesich auf verschiedene Weise für ausgeschriebe-ne Stellenanzeigen bewerben können. dawwww.dff-ffa.org/de

5 A N Z E I G E N

Job & Karriere

Viele verschiedene Ausbildungswege führen zu attrak-tiven Berufen. Anregungen und Tipps für den Start insAusbildungsleben gibt’s auf den folgenden Seiten.

„startING“, so nennt sich das neue Studienmodell derHochschule Offenburg, in das im vergangenen Sommer-semester erstmals 26 Studierende gestartet sind. Durchdas Modell können zehn ingenieurwissenschaftliche Stu-diengänge in acht Semestern absolviert werden.Dazu wird„startING“ den fachspezifischen Studiensemestern vorge-schaltet.Nach dem erfolgreichen Abschluss dieses prä-Se-mesters erhalten die Absolventen einen garantierten Studi-enplatz in dem von ihnen gewählten Ingenieurbereich.DasAngebot richtet sich an Studieninteressierte,die im Dschun-gel der Studienangebote nach Orientierung suchen. DiestartING-Studenten bekommen Einblicke in unterschiedli-che Bereiche, wenn sich die Fakultäten in einem Kollo-quium vorstellen. Dazu gibt es Vorträge von Ingenieurensowie Exkursionen zu interessanten Unternehmen. daw

Neuer Einstieg ins IngenieurstudiumFH Offenburg

Foto: © fotolia.com

Den Dialog herstellenDeutsch-Französisches Forum

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m kommenden Jahr feiert dersüdbadische BaustoffhändlerGötz+Moriz sein 75-jähriges Ju-

biläum. Gestartet als einfachesZwei-Mann-Unternehmen der bei-den Gründer Wilhelm Götz undLeopold Moriz ist daraus ein großesWirtschaftsunternehmen gewach-sen. Und die Ausbildung nimmtdarin einen wichtigen Platz ein: 40der insgesamt 320 Mitarbeiter sindAuszubildende.

„Das ist eine beachtliche Quote von12,5 Prozent“, erklärt Klaus Huber.„Wir stoßen damit wirklich an un-sere Grenzen. Hier in Freiburg ha-ben wir keinen Sitzplatz mehr“, fügtder Personal- und Ausbildungsleiterhinzu. Insgesamt acht Niederlas-sungen zwischen Riegel und Lör-rach zählt Götz+Moriz. Die Zentraledes Unternehmens, das zur Hage-bau-Gruppe gehört, steht im Frei-burger Südwesten. Hier ist auchdie Großzahl der Auszubildendenbeschäftigt. Fünf Ausbildungsberu-fe sind im Programm: die Kauffrauund der Kaufmann im Groß- und

Außenhandel, die Fachkraft für La-gerlogistik, die Bürokauffrau, dieKauffrau im Einzelhandel sowie derInformatikkaufmann.Hinzu gesellen sich jährlich dreiStellen in Kombination mit der Dua-len Hochschule Baden-Württem-berg. Drei Jahre lang wechseln dieAbsolventen dabei im Vierteljah-resrhythmus zwischen Betrieb undHochschule und erlangen am Endeden Bachelor-of-Arts-Abschluss imHandel- und Dienstleistungsmana-gement.„Wir haben eine gute Part-nerschaft mit der Hochschule undgleichen die Schwerpunkte für dieStudierenden miteinander ab“, er-zählt Huber. Diese Variante der Aus-bildung hat im Unternehmen Tradi-tion: Der erste Student von damalsübrigens, Andre Engler, ist heute dereigene Marketingleiter. „Dieser Stu-diengang zielt auf Führungsnach-wuchskräfte“, so Huber. Natürlichkönne nicht jeder Student bei einerFührungsriege von rund 20 Perso-nen gleich aufsteigen. „Aber Han-del ist Wandel“, fügt der Personal-leiter hinzu und unterstreicht eine

Zielsetzung des Unternehmens:„Wir lassen keinen guten Azubigehen.“ Die Übernahmequote beiGötz+Moriz liege bei rund 90 Pro-zent. Ausgelernte Azubis könnenin ihren jeweiligen Berufen in denFachabteilungen durch gute Leis-tungen aufsteigen.Bereits in der Ausbildung, die mitdem Leitsatz „Fördern und Fordern“umschrieben wird, wird gute Leis-tung belohnt. Gute Notenschnittewerden mit Präsenten bedacht, Stu-dierenden der Dualen Hochschulewird bei passender Qualifikationein Auslandssemester gestattet,zudem gibt es regelmäßig hausin-terne Schulungen (darunter aucheine Knigge-Schule), Aktionen wieMesse- und Werksbesuche oder zuBeginn eines AusbildungsjahresTeambuilding-Übungen etwa imSchwarzwald. „Ich denke und be-komme das auch immer wieder zuhören, dass wir ein wirklich gutesAusbildungsprogramm in unseremHaus haben“, unterstreicht Perso-nalleiter Klaus Huber, während erim Besprechungsraum sitzt. Dort,wo noch ein paar Plätze frei sind.Etwa für das nächste Vorstellungs-gespräch. Daniel Weber

Infos:Mehr Infos zu Unternehmenund Ausbildungsmöglichkeiten:www.goetzmoriz.com

„Handel ist Wandel“Das Ausbildungsangebot des Baustoffhändlers Götz+Moriz

chilli | studis, azubis & co. | 10.2011 | 19

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Fotos: © Götz+Moriz

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as Universitätsklinikum Frei-burg ist der größte Ausbil-dungsbetrieb der Region. 120

Azubis und 850 Schülerinnen undSchüler an der Akademie für medi-zinische Berufe erlernen hier inunterschiedlichen Bereichen ihrHandwerk.

Von der Fachkraft für Lagerlogistiküber den Koch und die Tierpflegerinbis hin zur Fachangestellten für Me-dien- und Informationsdienste oderzum Anlagenmechaniker für Sani-tär-, Heizungs- und Klimatechnik,stehen weit über 20 Berufe zur Aus-wahl. Neben der Zeitarbeitsbranchebietet das Klinikum als einziger Aus-bildungsbetrieb in der Region auchdie Ausbildung zum Personaldienst-leistungskaufmann an.Auf dem Ausbildungsprogrammdes Universitätsklinikums Freiburgstehen für das Ausbildungsjahr 2012nicht nur vielfältige medizinisch-technische, gewerbliche und kauf-männische Ausbildungsgänge, son-

dern auch verschiedenste Studien-gänge an der Dualen Hochschule Ba-den-Württemberg.Um die medizinischen und pflegeri-schen Berufe kümmert sich die Aka-demie für medizinische Berufe. Ne-ben den klassischen Berufsbildernin der Pflege gibt es dort auch Aus-bildungsmöglichkeiten zur Medizi-nisch-technischen Laboratoriums-oder Radiologieassistenz oder in derPhysiotherapie. In Zusammenarbeitmit der Albert-Ludwigs-UniversitätFreiburg wird zudem ein Bachelor-studium der Pflegewissenschaftenangeboten und in Ko-operation mit der Stein-beis-Hochschule Berlinkann der Bachelor of Busi-ness Administrationerworben werden.Selbstständigkeit istnicht nur gewünscht,sondern sie wird auch geför-dert. Bei Projekten wie demLernunternehmen Klinik-shop können engagierte

Azubis schon früh unter Beweis stel-len, dass sie Teamplayer und bereitsind, Verantwortung zu überneh-men. Im Klinikshop der Azubis kau-fen Beschäftigte des Klinikumsgünstig ein. Die Azubis stehen abernicht nur an der Kasse – seit mehrals drei Jahren regeln sie die gesam-ten Abläufe von der Bestellung überdie Logistik bis zum Verkauf und zurAusgabe der Waren selbstständig.Auch die Diensteinteilung, das Mar-keting und das Controlling liegen inden Händen der Newcomer.Auch Lebensläufe mit Auslandsauf-enthalt sind heute gefragt. Deshalbsetzt das Klinikum bei seinen Azubisauf internationale Erfahrungen undschickt sie über das Programm derEuropäischen Union „Leonardo daVinci Plus (Leo+)“ für sechs Wochennach Großbritannien. Im September2011 sind erneut wieder Azubis nachManchester geflogen und berich-teten von dort live in einem Blog aufder Homepage der Uniklinik.

Daniel Weber

Infos:Das Universitätsklinikum ist zudem auf der Messe marktplatz: Arbeit Südba-den am 11. und 12. November vertreten.www.uniklinik-freiburg.de

20 | chilli | studis, azubis & co. | 10.2011

Der Schritt in Richtung ZukunftPraxisnah, international & umfassend: Ausbildung im Universitätsklinikum

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Das Universitätsklinikum bietet Ausbildungsmöglichkeiten in den unterschiedlichsten Be-rufen: Nicht jeder Klinikangestellte trägt einen weißen Kittel, wie die Fachkraft für Lager-logistik (links), und nicht jeder Weißkittel ist pflegerisch tätig, wie der Chemielaborant.

Fotos: © ddp,istockphoto.com

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Die Gesundheitsschulen Südwest GmbH bietet an ih-ren Ausbildungsstandorten in Emmendingen und BadKrozingen die dreijährige Ausbildung zum staatlich an-erkannten Physiotherapeuten und zur -therapeutin an.Diese Form der Ausbildung gewährleistet eine hervorra-gende, dem neuesten Kenntnisstand entsprechende undpraxisorientierte therapeutische Ausbildung. Ab der Mit-te des zweiten Ausbildungsjahres steht den Physiothera-pieschülern/innen die Möglichkeit offen, begleitend zurFachschulausbildung das Studium zum Bachelor of Phy-siotherapy zu beginnen. Dieses Studium wird in Koope-ration mit der holländischen Hochschule Thim van derLaan in Emmendingen und Utrecht durchgeführt. DerBachelor-Studiengang steht auch bereits berufstätigen

staatlich anerkannten Physiotherapeutenund Physiotherapeutinnen offen, da er

berufsbegleitend konzipiert ist. DerBachelor-Abschlussist europäisch aner-kannt. chilli

Die Akademie für Kommunikation bietetan ihrem Standort in Freiburg seit die-sem Schuljahr erstmalig das Berufs-kolleg für „Produkt-Design“ an. Pro-dukt-Designer und -Designerinnengestalten und entwickeln Produkteund Systeme für nahezu alle Bereichedes Lebens:vom Geschirr bis zum Auto.Die Absolventen finden ihren Arbeits-platz in Designagenturen oder in der Entwick-lungsabteilung eines Betriebes. Mit dem erworbenen Ab-schluss können sie sich direkt im Unternehmen bewerbenoder ihre Kompetenzen durch ein Studium ausbauen. Diezweijährige Ausbildung fördert gestalterische und tech-nische Fähigkeiten und vermittelt Kenntnisse in der Ge-staltungs-, Herstellungs- und Verfahrenstechnik. DasAngebot richtet sich an Schüler und Schülerinnen mitMittlerer Reife. Mit der Berufsausbildung zum „staatlichgeprüften Assistent/in für Produkt Design“ kann zudemdie Fachhochschulreife erworben werden. daw

www.akademie-bw.de

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Bachelor of PhysiotherapyGesundheitsschulen Südwest GmbH

5 A N Z E I G E

Akademie der kreativen KöpfeAkademie für Kommunikation Freiburg

www.lfk-physio.de, www.gesundheitsschulen-suedwest.de

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Das Deutsche Erwachsenen-Bildungswerk(DEB) bietet Ausbildungen an Berufs-kollegs und Berufsfachschulen anverschiedenen Standorten – auch inLörrach. Aber das DEB hat auch Voll-zeitstudiengänge im Programm: Ander Hochschule für angewandte Wis-senschaften in Bamberg können dieFachrichtungen Physiotherapie oder Logopä-die studiert werden. Das Fachstudium dauert sieben Se-mester und schließt jeweils mit dem „Bachelor of Science“ab. Die Studierenden erhalten zusätzlich nach dem sechs-ten Semester – nach dem Absolvieren der staatlichen Prü-fungen – die Berufsurkunde, die sie dazu berechtigt, diejeweilige Berufsbezeichnung zu führen, um etwa alsPhysiotherapeut/in zu arbeiten. Bewerber benötigen dasAbitur, die Fachhochschulreife oder eine abgeschlosse-ne mindestens zweijährige Berufsausbildung im BereichGesundheit und zusätzlich drei Jahre Berufspraxis, umzum Studium zugelassen zu werden. fhoInfo: Deutsches Erwachsenen-BildungswerkTel.: 09 51/9 15 55-0, [email protected], www.clevere-zukunft.de

22 | chilli | studis, azubis & co. | 10.2011

Physiotherapie oderLogopädie studierenDeutsches Erwachsenen-Bildungswerk

Alles einsteigen!RVF-SemesterTicket wieder erhältlichFreiburger Studierende können für 79 Euro ab dem 1. Ok-tober wieder mit dem günstigen SemesterTicket des Re-gio-Verkehrsverbundes Freiburg (RVF) fahren. Es gilt fürdas Wintersemester 2011 inklusive Semesterferien.Das Ti-cket ermöglicht die Nutzung aller öffentlichen Verkehrsmit-tel im gesamten Verbundgebiet des RVF.Der aktuelle Studie-rendenausweis von einer der neun beteiligten FreiburgerHochschulen berechtigt zum Kauf im VAG pluspunkt amBertoldsbrunnen, in den Südbadenbus-KundenCenternFreiburg (ZOB) und Neustadt und bei allen DB-Verkaufsstel-len im RVF.Studierende der Uni und der PH können das Se-mesterTicket bequem im Internet unter www.vag-online-ticket.de erwerben. Für Studierende der Uni, der PH, derHochschule für Musik und der Interna-tional University of Cooperative Educa-tion ist das SemesterTicket auch an al-len DB-Automaten nach Eingabe derMatrikelnummer erhältlich. fho www.rvf.de/Semesterticket.php

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Spiel mit dem Teufel -die höllischen Wochendes Morgenhans.

Hilf Hans im Spiel gegenden Teufel und Gewinne666,- Euro.

www.big-fm.dewww.facebook.com/RadiobigFM

Page 24: chilli Sonderheft 10_11

Höchste Zeit, mal rauszukommen.Mit der BahnCard für Studenten.

Die BahnCard 25 für Schüler, Azubis und Studenten für nur 39 Euro oder die BahnCard 50 für nur 118 Euro. Ist deine Bude auch zu klein? Dann nichts wie raus. Fahre mit der BahnCard ein Jahr lang günstig quer durch Deutschland und Europa. Worauf wartest du noch? Überall, wo es Fahrkarten gibt, und auf www.bahn.de.

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