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DAS THEMENHEFT Festival- & Freizeitguide Juli–August 2013 Weltstars im Anmarsch – chilli-Festivalplaner v Freiburg entdecken & gewinnen – VAG Sommerlinien v Radeln am Rhein – Fließende Übergänge v Hoch hinaus – Spektakuläre Freizeittipps in der Region v Stippvisite auf der Baleareninsel – Malerisches Menorca Gianna Nannini, 27. Juli Alan Parsons Live Project, 2. August Open Air im Park, Bad Krozingen 20. Juli – 11. August 2013

chilli-Themenheft Juli/August

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Festival- & Freizeitguide

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Das ThemenhefT

Festival- & Freizeitguide

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Weltstars im Anmarsch – chilli-Festivalplaner v Freiburg entdecken & gewinnen – VAG Sommerlinien v Radeln am Rhein – Fließende Übergänge v Hoch hinaus – Spektakuläre Freizeittipps in der Region v Stippvisite auf der Baleareninsel – Malerisches Menorca

Gianna Nannini, 27. Juli

Alan Parsons Live Project, 2. August

Open Air im Park, Bad Krozingen20. Juli – 11. August 2013

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ThemenhefT Festival- & Freizeitguide

44 ChILLI Juli/August 2013

Wann? 20. Juli bis 11. August // Wo? Kurpark Bad KrozingenWas kostet es? Das Lichterfest 5 Euro, die Konzerte 29 bis 49 EuroFür wen? Jeden: Vom Volksmusiker über den Rocker bis hin zum Klassik-Freund.Was gibt es zu sehen? Ein Kontrastprogramm mit Volksmusik von den Schäfern, den jungen Zillertalern, Sigrid und Marina sowie altbekannte Hits wie „Bello e impossibile“ von der italienischen Rockröhre Gianna Nannini. Ergänzt wird die bunte Mischung mit „Klassik pur“ von Justus Frantz und der Philharmonie der Nationen, der britischen Rockband „Alan Parsons Live Project“ und dem Glenn Miller Orchestra.Wie voll wird es? 16.500 Besucher werden erwartet, 9000 davon allein beim Lichterfestwww? www.bad-krozingen.infochilli-Tipp & Gewinnspiel: Alan Parsons rockt mit 64 Jahren immer noch die Bühne. Wir verlosen zwei Tickets für sein Konzert am 2. August um 20.30 Uhr.

Foto: © Kur & Bäder gmbH Bad Krozingen

D ie Bühnen sind aufgebaut, die Vorfreude schon fast greifbar, die Künstler können kommen – es ist Fes-tivalzeit. Rund um Freiburg erhöht sich in den kom-

menden Wochen die Weltstardichte exponentiell: Echte Top-Acts wie Snoop Dogg oder Deep Purple, Genre-Klassiker wie die Leningrad-Cowboys oder Alan Parsons, aber auch bunte

Vögel wie Entertainer Roberto Blanco werden in den kom-menden Wochen zwischen Lörrach und Stuttgart zunächst für manche Völkerwanderung und anschließend für ent-zückten Applaus und Standing Ovations sorgen. Der chilli-Festivalplaner gibt auf diesen Seiten einen Überblick über die wichtigsten Kultur-Events in diesem Sommer. fho/tbr

Wunderbare WeltstarwochenDer chilli-Festivalplaner für die Regio

Foto: © dirk Behlau / Pixeleye.de

Wann? 26. & 27. Juli // Wo? Rottenburg-SeebronnWas kostet es? Tagesticket ab 47 Euro (U10: Eintritt frei, 10-15 Jahre: 23,50 Euro)Für wen? Für Freunde von klassischer Rockmusik – auch für rockbegeisterte Familien geeignetWas gibt es zu sehen? Alan Parsons Live Project, Subway to Sally, Doro, die Leningrad-Cowboys und viele mehrWie voll wird es? Erwartet werden etwa 10.000 Zuschauerwww? www.rock-of-ages.de chilli-Tipp: Für 10 Euro pro Person gibt es ein Campingticket. Wer vor Ort schläft, macht aus dem Konzerterlebnis gleich eine Art Mini-Rock-Urlaub.

KontrastprogrammMusik im idyllischen Kurpark in Bad Krozingen

Rockige RiegeZum Rock of Ages kommen Legenden

Wenn ein Musikfestival angibt, dass Kinder unter 10 Jahren freien Eintritt haben und bis 15 Jahren nur die Hälfte zahlen, dann darf man dies als Zeichen werten, dass hier Familien willkommen sind. Das Rock of Ages in Rottenburg ist organi-satorisch zwar ein Generationentreffen, auf das Line-up trifft das jedoch nicht unbedingt zu, hier handelt es sich eher um einen Aufeinanderprall von echten Legenden: Altrocker wie Doro oder die Leningrad Cowboys oder der Komponist Alan Parsons mit seinem Live Project treffen hier aufeinander, um einen Sound heraufzubeschwören, der im Sinne von Hard-rock durchaus als „klassisch“ zu bezeichnen ist.

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Juli/August 2013 ChILLI 45

freIzeIT unterwegs in der regio

Afrika tanzt SalsaRoberto Blanco zu Gast beim 13. African-Music-Festival

Unter dem Motto „Meeting the world – der Welt begeg-nen“ geht in diesem Jahr das traditionelle African Music Festival in Emmendingen an den Start. Erstmals werden 2013 neben zahlreichen Musikern mit afrikanischen Wurzeln auch Künstler von anderen Kontinenten, ge-nau genommen aus Lateinamerika – bei der Veranstal-tung auf der Bühne stehen. Zu Gast ist neben der kuba-nischen Band „Soneros de Verdad“, die sich selbst als „zweite Generation des Buena Vista Social Clubs“ be-zeichnen, auch der allzeit gut gelaunte Entertainer Ro-berto Blanco.

Weltstars bei der WeinmesseGroße Namen treten bei der Foire aux Vins auf

Die „Foire aux Vins“, die in diesem Jahr bereits zum 66. Mal stattfindet, ist zunächst einmal eine Wein- und Verbrau-chermesse und allein als solche bereits die größte Som-merveranstaltung im Elsass. Im Rahmenprogramm der-selben geben sich aber immer wieder Weltstars das Mikro in die Hand – so auch in diesem Jahr: Rapper Snoop Dogg, der jetzt Snoop Lion genannt werden will, führt das Feld an, in dem sich die Rocker von Deep Purple oder Chartstürmer Mika sicher nicht verstecken müssen.

Bodensee unter PalmenDas 65. Konstanzer Seenachtsfest verspricht Karibik-Flair

Konstanz bringt die Karibik an den Bodensee. Unter dem Motto „Karibische Nacht“ präsentiert sich das diesjährige Seenachtsfest mit Capoeira-Artisten, exotischen Tänzerin-nen, Limbotanz und vielem mehr. Auch die Bands lassen das Karibik-Flair nicht vermissen: Manarun mit einem Raggae-Ska-HipHop-Mix, Son Rico Son mit kubanischer Musik oder die Combo Latino, deren Name schon alles sagt.

Wann? 1. bis 4. August, Do. & Fr. ab 10 Uhr, Sa. & So. ab 9 UhrWo? Schlossplatz EmmendingenWas kostet es? Tageskarten ermäßigt ab 17 Euro (Kinder: 12 Euro), Viertagespass ab 64 Euro (41 Euro)Für wen? Für alle Weltoffenen, die auf Rhythmus, Tanz und eine Prise Spiritualität stehen

Was gibt es zu sehen? Neben den Konzerten, bei denen unter anderem auch Bob Marleys Sohn Ky-Mani auftritt, gibt es zahlreiche Workshops (African-Dance, Trommeln), eine Parade (Sa. 14 bis 15 Uhr) durch die Stadt und am Sonntag um 10.30 einen Gottesdienst.Wie voll wird es? Die Veranstalter rechnen mit knapp 2000 Besuchern pro Tagwww? www.festival.afrikaba.com chilli-Tipp: Ein Besuch des Afrika-Basars lohnt vor allem donnerstags und freitags von 10 Uhr bis 18 Uhr, samstags von 9 bis 17 Uhr und sonntags von 9 bis 16 Uhr – da ist der Eintritt nämlich kostenlos.

Wann? 10. August ab 15 UhrWo? Konstanzer Bucht (von Sealife bis Yachthafen)Was kostet es? 14 Euro im VVK, 18 Euro an der Tageskasse, Kinder bis 11 Jahren haben freien EintrittFür wen? Wer große Namen und ein international bekanntes Line-up erwartet, ist hier falsch. Richtig sind all diejenigen, die vor wunderschöner Seekulisse regionalen Bands lauschen, zu DJ-Musik feiern oder sich vom Musikfeuerwerk verzaubern lassen wollen.Was gibt es zu sehen? Eine Uferpromenade mit Festivalflair. Auf sechs Bühnen spielt Livemusik, danach heizen SWR3 und Radio7 mit Partymusik ein. Für zusätzliche Unterhaltung sorgen Gaukler, Comedy-Artisten und Stelzenläufer, und durch die Konstanzer Bucht flitzen rasante Wasserskifahrer. Wer mit Kind unterwegs ist, wird um einen Besuch von Clowns-Show, Märchenzelt, Bastelwerk-statt & Co. nicht herumkommen. Trödler und Flohmarktbegeisterte lädt der Seenachtsfest-Markt zum Stöbern ein.Wie voll wird es? Jedes Jahr pilgern rund 40.000 Besucher zum Seenachtsfest.www? www.seenachtfest.dechilli-Tipp: Ein Geheimtipp ist es nicht, aber das große Musik-feuerwerk um 22.15 Uhr ist und bleibt der Höhepunkt des Fests. Deutsche und Schweizer Pyrotechniker inszenieren zusammen eine spektakuläre Show zu synchroner musikalischer Begleitung. Passend zum diesjährigen Motto verspricht der Veranstalter Sterne, die zu Karibischer Musik tanzen.

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Wann? 9. bis 18. August Wo? Colmar, MessegeländeWas kostet es? Tickets gibt es ab 31 EuroFür wen? Hippies, Rapper, Rocker …Was gibt es zu sehen? Mika, AnthraxSnoop Dogg, Deep Purple u.v.m.Wie voll wird es? In die Halle passen 10.000 Zuschauer – viele Gigs werden ausverkauft sein.www? www.foire-colmar.com/de chilli-Tipp: Die „Australian Pink Floyd Show“ (Sa., 17. August) gilt als eine der besten Coverbands auf ihrem Gebiet.

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freIzeIT MusiK & Festivals

Bühne in der Brauerei„Orso“ feiert die Geburtstage von Verdi und Wagner

Zum 200. Geburtstag der Komponisten Richard Wagner und Guiseppe Verdi lädt das Orso-Rock-Symphony-Or-chester – das selbst in diesem Jahr sein 20-jähriges Be-stehen feiert – Ende August zu zwei besonderen Kon-zertnächten unterm Sternenhimmel im Innenhof der Freiburger Ganter-Brauerei ein.

Zwei Länder, ein EventKostenloses Schauspiel- und Artistikfestival am Rhein

Das Straßentheaterfestival „Brückensensationen“ ver-eint beide Rheinfelden. Wie bitte? Ja, es gibt ein Rhein-felden in Deutschland und eines in der Schweiz. Wäh-rend des alljährlich stattfindenden Kultursommers verschmelzen beide zu einer riesigen Bühne, die an je-der Ecke mit vielfältigen Darbietungen verschiedenster Straßenkünstler zum Verweilen und Zuschauen einlädt.

Mehr als Brot und SpieleRömerfest in der Augusta Raurica

Wenn sich römische Musik mit dem Klirren der Gladiato-ren-Schwerter vermischt, wenn mächtige Streitwagen den Staub zwischen den Ruinen aufwirbeln und römi-sche Handwerker antike Techniken vorführen, dann hat im archäologischen Park Augusta Raurica das größte Rö-merfest der Schweiz begonnen. Bereits zum 18. Mal ent-führen Gladiatoren, Musikanten, Tänzer und Legionäre das Publikum ins Alte Rom. Handwerker zeigen, wie sie sich im Alten Rom ihren Lebensunterhalt verdient hätten, Tänzerinnen drehen sich zu römischer Musik und Gladia-toren lassen im Zweikampf ihre Muskeln spielen. Lasst die Spiele beginnen!

Wann? 23. & 24. August, ab 20 UhrWo? Innenhof Brauerei Ganter, FreiburgWas kostet es? Tickets ab 20 EuroFür wen? Alle, die auf gewaltige Klangerlebnisse stehen und nicht zu sehr auf ein bestimmtes Genre festgelegt sind.Was gibt es zu sehen? Viele Musiker auf einer Bühne: ein Orchester, einige Solisten und auch Sprecher, die Textpassagen vortragen.Wie voll wird es? Die Veranstalter rechnen mit 3000 Gästenwww? www.orso.org chilli-Tipp: Parken Sie entweder in der Schwabentorgarage oder reisen Sie am besten gleich mit der Straßenbahn (Linie 1) an.

Foto: © orso - orchestra & Choral society e .v.

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Wann? 23. bis 25. August // Wo? RheinfeldenWas kostet es? Nichts – der Eintritt ist frei!Für wen? Theaterliebhaber, Freunde von Straßenkunst und Familien.Was gibt es zu sehen? Musikalisches, Poetisches, Humoristisches, Artistisches und mehr

Wie voll wird es? Erwartet werden etwa 5000 Theater- und Schauspielfans.www? www.rheinfelden.de chilli-Tipp: Zahlreiche Mitmachworkshops und

begehbare „Sensationen“ wie das „Archiv des Weltensammlers“ oder die Wassermusik

verdammen die Gäste nicht nur zum Zuschauen und machen auch Kindern Spaß.

Wann? 24. August von 10 bis 19 Uhr & 25. August von 10 bis 17 UhrWo? Augusta Raurica, Giebenacherstr. 17, CH-4302 AugstWas kostet es? Erwachsene: 18 CHF, Kinder (6-18 Jahre): 13 CHF, Familienkarte: 55 CHFFür wen? Obelix („Ui toll! Römer!“), moderne Gladiatoren (mit Familie) und GeschichtsbegeisterteWas gibt es zu sehen? Schaukämpfe, Handwerksvorführungen, Straßenkünstler und vieles mehr. Alle, die lieber selbst mitmachen statt zuschauen, können im Streitwagen mitfahren, Schwerter bemalen, Blei gießen, Körbe flechten, Speerwerfen, die Legionärs-schule besuchen oder sich in antiken Knöchelspielen versuchen.Wie voll wird es? Der Veranstalter erwartet 30.000 Besucher.

www? www.roemerfest.chchilli-Tipp: Das altrömische Äquivalent zum Formel-1-Rennen: Auf einem authentisch nachgebauten Streitwagen geht es rasant durchs Gelände. Drehen Sie eine Runde auf dem von zwei Pferden gezogenen Gespann und vergessen Sie das Festhalten nicht – Stoßdämpfer gab es damals nämlich noch keine!

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2013sommerlinienLinienentdecker aufgepasst!Vier Sommerlinien, viele Sommertouren, tolle Entde-ckungen, jede Menge Spaß und großartige Gewinne!

1 2 3 5 ... los geht´s!Ab 25. Juli auf www.sommerlinie.de

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2013sommerlinienLinienentdecker aufgepasst!Vier Sommerlinien, viele Sommertouren, tolle Entde-ckungen, jede Menge Spaß und großartige Gewinne!

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VAG Sommerlinien 2013Sommerhaltestellen entdecken und tolle Preise gewinnen

J edes Jahr in den Sommerferien bietet die Sommerlinie der Frei-burger Verkehrs AG (VAG) Ferien-

erlebnisse für alle Daheimgebliebe-nen sowie für Urlauber in Freiburg. Diesen Sommer gilt es, die vier VAG Sommerlinien, nämlich die Freiburger Stadtbahnlinien, näher zu entdecken. Die VAG verlost wieder eine Vielzahl attraktiver Sommerpreise.

Ab 25. Juli werden auf www.som-merlinie.de die vier Stadtbahnlinien, die rote Linie 1, die grüne 2, die oran-ge 3 und die blaue 5, mit ausgewähl-ten Sommerhaltestellen und Zielen in deren Umgebung vorgestellt: als vier Sommertouren für Ausflüge entlang der Strecke.

Ob ins Freibad, den Botanischen Gar-ten, ins Dietenbachgelände oder mit der Seilbahn auf den Schauinsland – die Stadtbahnen bringen Unterneh-mungslustige direkt in die Sommer-frische. Dazu gibt es ab dem 12. August immer ab Montag vier Wochen lang auf jeder Linie ein Gewinnspiel: An den Haltestellen werden dazu Codes versteckt. Wer diese findet und rich-tig einschickt, kann wöchentlich tolle Sommerpreise gewinnen und zu-dem bei der großen Hauptgewinn-ziehung am Ende der Sommerferien teilnehmen.Zu gewinnen gibt es unter anderem Freikarten fürs Cinemaxx, eine Jahres-karte sowie Kombitickets und Berg- und Talfahrten für die Schauinsland-

bahn, Karten für Baden und Saunieren in den Regiobädern und als Hauptge-winn eine Fahrt mit dem VAG Party-wagen. chilli

InfoJetzt heißt es nur noch: mitmachen ab 25. Juli auf www.sommerlinie.de

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48 ChILLI Juli/August 2013

ThemenhefT Festival- & Freizeitguide

W er den Oberrhein mit dem Fahrrad erkunden will, hat die Qual der Wahl: Der Rheinradweg ist sowohl links- als auch rechtsrheinisch lücken-

los ausgebaut, und an beiden Ufern locken urwüchsige Au-enlandschaften, malerische Städtchen und Kulturdenkmä-ler. Wer sich nicht entscheiden kann, greift deshalb zur dritten Alternative: gelegentliche Seitenwechsel.

Rechts oder links? Rhein oder rhin? Deutschland oder Frank-reich? Diese Frage stellt sich schon kurz hinter Basel ein erstes Mal. Im Grenzstädtchen Weil am Rhein spannt sich die weltweit längste freitragende Fußgänger- und Radfah-rerbrücke über den Strom: Die Dreiländerbrücke verbin-det Weil mit der französischen Partnerstadt Huningue. Die ‚petite camargue‘ auf der elsässischen Seite des Rheins verführt zum ersten Flussübergang. Dort spazieren die Ausflügler über Stege und Brücken, an Bachläufen, Teichen und Vogelbeobachtungsposten vorbei auf gewundenen Pfaden durch den von Besuchern, Vögeln und Insekten stim-mungsvoll beschallten Auenwald. In den historischen Ge-bäuden der ehemaligen kaiserlichen Fischzucht inmitten des Reservats informieren Ausstellungen über die Ge-schichte des Rheins und der Lachszucht.Ein gelungener Auftakt für die 230 Kilometer lange Weg-strecke von Basel nach Karlsruhe. Unser Fahrradtacho wird allerdings am Ende deutlich mehr anzeigen, immer-hin queren wir den Rhein noch einige Male. Die elsässi-sche Route führt meist etwas abseits des Rheins auf geteerten Radwegen an Kanälen entlang durch Fach-werkdörfer und Maisfelder. Der rechtsrheinische Radweg schmiegt sich meist eng an den Rhein an, häufig verläuft er direkt auf dem feinschottrigen Damm, wie auf der Stre-cke von Neuenburg nach Breisach. Als Breisach Ende des 17. Jahrhunderts dem deutschen Kaiserreich zugesprochen worden war, schuf der Festungsbaumeister Vauban im

damals neu gegründeten Neuf-Brisach auf der anderen Rheinseite ein Stadtbild von eigentümlicher Schönheit. Sein Meisterwerk zählt seit 2008 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Ein achteckiger Stern aus Mauern, baumbewachsenen Zwischenstreifen und Türmen umgibt das kleine Städtchen, das seit seiner Gründung in dieser Form verharrt. Neuf-Brisach bietet Radfahrern aber noch ein zweites Highlight. Auf dem „Camping Vauban“ am östlichen Stadttor können Radreisende statt im eigenen Zelt für einen geringen Auf-preis auch im campingplatzeigenen ‚bivouac‘ übernachten: eine Art Hochbett mit Zeltdach, ausgestattet mit Matratzen und Leselampe, darunter befindet sich in Stehhöhe eine Sitz-gelegenheit und Abstellplatz für zwei Räder. Für uns Luxus pur: Das eigene Zelt bleibt im Sack, und wir genießen vor dem Einschlafen von unserer hohen Warte den Blick auf Baumsilhouetten und Sternenhimmel.Am nächsten Morgen wechseln wir nach 20 Kilometern wieder die Seiten. Hinter der Maginot-Denkmalstätte in Marckolsheim lockt Sasbach auf der deutschen Seite mit der Burgruine Limburg und den Resten eines keltischen Walls. Nach weiteren 20 Kilometern, kurz vor dem verwunschenen Urwaldgebiet Taubergießen, formieren sich abstrakte Gebil-

Fließende ÜbergängeLänderwechsel auf dem Rheinradweg

Fotos: © nike

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Juli/August 2013 ChILLI 49

freIzeIT radFaHren

Knapp 6000 Verkehrsunfälle, davon 609 Radunfälle – das sind die traurigen Zahlen aus

Freiburgs Verkehrsstatistik 2012. Die Kampagne „Rücksicht-im-Straßenver-kehr“ will daran etwas ändern – Frei-burg ist zusammen mit Berlin eine der Pilotstädte, in denen die Kampagne bereits seit über einem Jahr läuft. chil-li-Volontärin Tanja Bruckert hat sich mit Georg Herffs, Verkehrsplaner im Garten- und Tiefbauamt, über Rück-sicht im Straßenverkehr unterhalten.

chilli: Ist Rücksichtnahme in Fahr-radstädten wie Freiburg besonders wichtig?Herffs: Durch die vielen Radfahrer ist Freiburg die Kommune mit den meis-ten Verletzten bei Verkehrsunfällen in Baden-Württemberg. Ein Radfahrer hat schließlich keine Knautschzone.

chilli: Kann man einen Erfolg der Kam-pagne an den Unfallzahlen ablesen?Herffs: Nein, da spielen viele ande-re Faktoren wie etwa das Wetter mit rein – bei einem verregneten Frühjahr gehen automatisch die Radunfälle zurück. Unser Ziel ist es, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen und ihr Risikobewusst-sein zu schärfen.

chilli: Wo gibt es in Freiburg Ge-fahrenzonen?Herffs: Etwa in der Salzstraße. Oft füh-len sich Radfahrer von der Bahn be-drängt und kollidieren dann mit Fuß-gängern oder fahren gegen den Randstein. Was viele nicht wissen: Der Radfahrer darf vor der Bahn herfah-ren, die sich dann seiner Geschwindig-keit anpassen muss.

Infos: www.freiburg-nimmt-rücksicht.de

Fair fahren Drei Fragen an Georg Herffs zur Kampagne „Rücksicht im Straßenverkehr“

de in der Ferne: die Achterbahnen des Europaparks. Wer ein außergewöhnli-ches Nachtlager sucht, wird hier fün-dig: Blockhaus, Tipizelt und Planwagen sind rustikale Alternativen zum Pensi-ons- oder Hotelzimmer. An einer Weggablung stehen zwei Schweizer Radler, die Köpfe über den Radwanderführer gebeugt. Ein Sturm hat das Schild gedreht. Noch gibt es auf der Strecke keine einheitliche Beschil-derung. Das soll sich ändern: Der Rheinradweg gehört seit Kurzem zum offiziellen europäischen Radrouten-netz „Eurovelo“. In absehbarer Zeit wird das blaue Logo mit der Nummer 15 die Radfahrer von der Quelle im Gotthardmassiv bis zur Mündung in Hoek van Holland begleiten. Während die Schweizer auf der deutschen Seite weiterfahren, nehmen wir den nächs-ten Rheinübergang in Angriff – wie könnten wir auch die elsässische

Hauptstadt links liegen lassen? Die grenzüberschreitende Landesgarten-schau im Jahr 2004 hat den Bewoh-nern und Besuchern der Städte Kehl

und Straßburg nicht nur zwei großzügige Parkgelände auf bei-den Seiten des Rheins hinterlassen, sondern auch die Fußgänger- und Radfahrerbrücke ‚Passerelle des deux Rives‘. So gelangen wir zum kulinarischen Tageshöhepunkt: Im Straßburger Gerberviertel Petite France gibt es Flammekueche und

den Bäckereintopf Baeckeoffe. Bis kurz vor Karlsruhe bleiben wir linksrheinisch. Das Finale wird, wie schon der Auftakt, musikalisch von Fröschen und Vogelstimmen einge-rahmt: Der Radweg führt mitten durch das Naturschutzgebiet Sauer-delta. Störche stapfen auf den über-schwemmten Wiesen, eine Schar Wildgänse hat sich wie als Abschieds-komitee am Rheinufer versammelt: à bientôt am Rhein! Nicole Kemper

InfoRadreiseführer mit Detailkarten (1:75000):Rhein-Radweg, Teil 2, Esterbauer, 2013, 13,90 Euro (sowohl links- als auch rechts- rheinische Streckenführung)Rhein-Radweg von Basel nach MainzBruckmann 2011, 9,99 Euro (folgt meist der Alternativroute durch Rebland und Städtchen auf dem Rheintal-Weg)www.rheinradweg.eu

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50 ChILLI Juli/August 2013

ThemenhefT Festival- & Freizeitguide

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D er zunehmende Zeitverschleiß hinterm Schreib-tisch lässt den Ruf nach Abwechslung und Bewe-gung nach Feierabend immer deutlicher werden.

Einfach nur mal „Rausgehen“ an die frische Luft genügt da meist nicht. Um wieder richtig in Schwung zu kommen und neue Energie zu tanken, darf es ruhig schon mal etwas mehr sein: beispielsweise eine Spritztour mit dem Roller, Segway oder Bike, eine Seilbahnfahrt in luftige Höhen oder eine atemberaubende Schluchtüberquerung an der Zipline … ge-nial, wenn der gestresste Körper das alles auch noch fast di-rekt vor seiner Haustür findet. chilli-Autor Reinhold Wagner hat sich in der Region nach Gelegenheiten zum „beflügeln-den“, aktiven Kurzurlaub umgesehen.

An der Zipline übers KinzigtalTel. 07422/240693, www.hirschgrund-zipline.deDer Ausblick von oben auf das tief eingeschnittene Kinzigtal ist schon von Natur aus phänomenal. Hängt der Betrachter aber auch noch an einem dünnen Drahtseil, auf dem er – si-cher angeleint – das Tal im rauschenden Tempo von Wald zu Wald durchquert, dann schreit der Körper innerlich auf. Tar-zangleich hangelt sich das Team der Abenteuer suchenden

im Heubachtal bei Schiltach zunächst von Baumwipfel zu Baumwipfel, bevor es an bis zu 570 Meter langen Seilen und bis zu 83 Meter hoch über dem Grund quer über die Schlucht geht. Ein ausgedehnter Walk durch die Bergwälder des Heu-bachtals verbindet die einzelnen Stationen miteinander, so-dass jeder Besuch des Parcours mit der längsten Zipline Deutschlands ein halbtägiges Abenteuer ist. Vom Erlebnis-pädagogen Georg Stefanovic und seinem Team wurde hier im Frühjahr 2012 ein Abenteuer-Parcours geschaffen, der dem Traum vom Fliegen sehr nahe kommt.

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Rauf zum SchauinslandTel. 0761/4511-777, www.schauinslandbahn.deVon 470 auf 1220 Meter in 20 Minuten, das schafft kaum je-mand schneller als in der Gondel der Schauinslandbahn. Frisch bestückt mit neuen Seilen lädt diese ein zum Auftan-ken in sauerstoffreicher Höhenluft. Die bräunende Wirkung der Höhensonne lässt nicht lange auf sich warten. Und auf der Sonnenterrasse des neu hergerichteten Café-Restaurants „Die Bergstation“ bietet sich gleich zu Beginn des Ausflugs eine fantastische Aussicht über die weite Rheinebene. Selbst trübe Tage können den Genuss nicht trüben – dank Winter-

Mit Schwung durch die Luft und durchs Gelände„Beflügelte“ Outdoor-Aktivitäten in der Region

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FreIzeIt HocH Hinaus

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garten mit Kamin und gemütlich-rusti-kal eingerichteter Gaststätte nebst

Souvenir-Shop. Gut gestärkt kann der Gipfel mit dem Gipfelturm in Angriff genommen werden. Jüngst als schönster Wanderweg Deutschlands ausgewiesen wur-

de der Schauinslandhöhenweg. Doch auch rechts und links davon

gibt es reichlich Auswahl an aussichts-reichen Bike- und Wanderwegen. Für Ab-

kühlung an besonders heißen Tagen sorgt das Stollenlaby-rinth des Museums-Bergwerks. Und auch wer selbst keinen Drahtesel dabei hat, braucht auf Action auf zwei Rädern nicht zu verzichten: Sowohl Bikes als auch Roller stehen für die Bergerkundung und die Downhill-Fahrt ausreichend zur Verfügung.

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Downhill mit dem Rollerwww.rollerstrecke.de

Am spannendsten gestaltet sich die Ab-fahrt natürlich mit dem Downhill-Rol-

ler, der mit seiner geländegängigen Robustheit und dank effizienter Bremsen bestens auf die erhöh-ten Ansprüche im abschüssigen Gelände zugeschnitten ist. Nach kurzer Sicherheitseinweisung

geht es, ausgestattet mit Helm und Handschuhen, Knie- und Ellen-

bogenschützern, auf der mit mehr als acht Kilometern Distanz längsten Down-

hill-Rollerstrecke Europas in rasantem Tempo kurvenreich bergab. Lange, robuste Kleidung und festes Schuhwerk wer-den den Nutzern daher durch den Verleiher ausdrücklich ans Herz gelegt. Überhaupt startet, wer auf Nummer Sicher ge-hen will, die Tour am besten durch Vorabinformation auf der Homepage und nach vorheriger Anmeldung – sonst kann es leicht passieren, dass andere bereits schneller waren und alle Roller „on Tour“ sind. Gegenseitige Rücksichtnahme an Wegkreuzungen sollte eine Selbstverständlichkeit für jeden sein, denn zum Sport gehört immer auch sportliche Fairness.

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Segway-Tour am SchluchseeMy Easyway – Schwarzwald, Im Wiesengrund 2 79859 Schluchsee, Tel. 0171/[email protected], www.myeasyway.deDie Erstbesteigung geht noch etwas wackelig vonstatten. Bei der dritten wird schon ganz mutig der erste Steilhang an-gegangen. Und mit einem Mal will man gar nicht mehr ab-steigen: Segway fahren hat einen enormen Suchtfaktor!

Insbesondere dann, wenn die Leihstation sich direkt am Schluchsee befindet und der Guide einen bereits bei der Ein-steigertour über panoramareiche Feld- und Waldwege führt – fast immer mit Aussicht auf den herrlichen See und die blü-henden Wiesen, von denen einige unter Naturschutz stehen. Die Panoramatour ist eine von dreien, die Sascha Kreutz-mann und sein neunköpfiges Team von „My Easyway“ am Schluchsee anbieten. Ab Herbst können auch Touren in Rheinfelden sowie am Kaiserstuhl und Tuniberg gebucht werden. „Wären die gesetzlichen Vorschriften nicht so streng, würden wir auch individuelle Wünsche und Routen erfüllen, aber da sind uns enge Grenzen gesetzt“, erklärt Kreutzmann. Stattdessen kön-nen die Touren aber nahezu be-liebig durch Elemente wie Gril-len, Picknick-Pausen oder Einkehren erweitert werden. Auch das kommt an. Mofa-Füh-rerschein genügt. Segway fahren macht Spaß und gute Laune – selbst im hohen Alter. „Unser bislang ältester Teilnehmer war 84“, verkündet Sascha Kreutz-mann stolz.

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reIse BaleaRen

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W enn Sie am Ufer des zweitgrößten Naturha-fens der Welt sitzen, fast die Hälfte der Insel-fläche unter Naturschutz stehen, jedes Jahr

Ende Juni plötzlich Tausende aus dem In- und Ausland in ein kleines Städtchen, also nach Ciutadella strömen und ansonsten auf Wanderungen immer wieder auf türkis-blaue Buchten und schroffe Küsten stoßen, dann sind Sie auf Menorca – sicher der ursprünglichsten der bewohn-ten balearischen Inseln.

„Du bist in ein Verhältnis von eins zu eins mit allem gera-ten, du und das Meer, du und die Bäume, du und die Fel-sen.“ Wer es in Bezug auf Menorca weniger existentialis-tisch mag als der niederländische Schriftsteller Cees Nooteboom, der könnte auch formulieren: „Herrliche Natur, lecker Fisch, tolle Buchten.“ Wanderlustige, die auf eine tatsächlich malerische, oft unberührte Natur tref-fen, suchen allerdings die eine große Herausforderung vergeblich: Die höchste Erhebung (manche nennen sie tatsächlich Berg) ist der Monte Toro, dessen Gipfel aller-dings schon bei 357 Metern erreicht ist. Spötter könnten sagen: „Das ist so platt, da kann ich auch hochfahren.“ Mountainbiken ist eine echte Alternative. Für bequeme-re Zeitgenossen ist indes eine 125er (ab 20 Euro/Tag) das perfekte Fortbewegungsmittel, weil sich auf dem

Roller an einem Tag viele Ziele ansteuern lassen und weil man als Tourist dann gar nicht mehr auffällt – vor-ausgesetzt, die Kamera baumelt nicht noch um den Hals. Die Kamera muss aber zwingend dabei sein, wenn man eine unerlässliche Rundfahrt im Hafen der Hauptstadt Mahòn (oder Maó) unternimmt, durch die alte Kapitale Ciutadella streift, den Nationalpark vor dem pitto-resken Dorf Es Grau besucht oder in Fornells am Rande der Bucht in einem Restaurant sitzt und den königlichen Langusteneintopf (Caldereta de Llagosta) vor sich hat, der allerdings dem Geld-beutel ganz schön ans Leder rückt. Von den zahlreichen Buchten sei die Cala Morell im Nordwesten empfohlen, die Cala en Turqueta im Süd-westen, die Punta Prima im Südosten, Es Grau im Nord-osten oder, lebhafter und mit touristischer Infrastruk-tur, die Cala Macarella. Wer zur Cala Morell fährt,

Unaufgeregt, malerisch, natürlichKleine Stippvisite auf Menorca

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Auch am Land von Weitem zu sehen: Markanter Leuchtturm Far de Favàritx

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reIse BaleaRen

Juli/August 2013 CHILLI 53

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auch ein feiner Ort zum Schnorcheln übrigens, sollte nicht versäumen, in einer unscheinbaren Kurve anzuhalten und die Coves prehistòriques zu besuchen. Hier löffelten schon 1500 v. Chr. Einheimische ein gutes Dutzend Höhlen in Hü-gel, um sie als Begräbnisstätten, aber offenbar auch als Wohnhöhlen zu nutzen. Sie hämmerten sogar Löcher in den Gneis und trotzten dem Felsen Fensteröffnungen ab. Von Cala Morell gibt es auch eine zumeist gut ausgeschilderte Wanderung nach Cala del Pilar mit immerhin gut 500 Hö-henmetern, schroffer Steilküste, weichen Dünen und dem milden Küstental La Vall. Ein schöner halber Tag.

Ein anderer schöner halber oder auch ganzer Tag wartet auf dem Camí de Cavalls, dem herrlichen, 179 Kilometer langen Küstenwanderweg, der im Jahr 2010 wieder freige-legt wurde und zuweilen eine rustikale Natur hat. Spekta-kulär etwa das Teilstück vom Leuchtturm Far d’Artrutx im Südwesten bis zur Cala Galdana. Anders als wir Ahnungs-losen sollte man hier aufs Mountainbike verzichten, es sei denn, man mag Gassigehen mit Zweirad: Fahren könnte hier vielleicht die südbadische Olympiasiegerin Sabine Spitz. Danach dürfte lange nichts kommen. Sehr viele kommen jedes Jahr allein wegen des San-Joan-Fests nach Menorca. Wer sich von diesem aberwitzigen Treiben ein Bild machen möchte, der könnte bei Youtube fündig werden. Die Menorquiner schlugen sich übrigens – anders als die Nachbarinseln Mallorca, Ibiza und For-mentera – im Spanischen Bürgerkrieg auf die Seite der demokratischen Republikaner und damit gegen Franco. Menorca musste sich erst 1939 als letztes spanisches Ge-biet überhaupt den Nationalsozialisten ergeben. Der Dik-tator hasste Menorca und ließ hernach die Festung Isabell II. zu einem Gefängnis für politische Gegner ausbauen. Spa-nische Mütter sollen ihrem Nachwuchs lange Jahre im-mer wieder eingetrichtert haben: „Sei brav oder du kommst nach Menorca.“ Heute könnten Sie das Gegen-teil sagen. Lars Bargmann

Ein Parcours für Sabine Spitz – nicht für Hobbyradler

InfoEinwohner: 95.000 // Größe: 694 kmAnreise: Vom EuroAirport Basel-Mulhouse-Freiburg fliegt TUI jeden Sonntag um 17.45 Uhr nach Mahòn. Parken (P5) am EAP kostet für sieben Tage 49 Euro. Hoteltipps: In Mahòn: Gediegen: Capri Le Petit Spa (www.hotelcaprilepetitspa-mahon.com), einfacher: Hostal Posada Orsi (www.posadaorsi.es)In Ciutadella: Gediegen: Port Ciutadella (www.sethotels.com/es), einfacher, aber auch in spektakulärer Lage: Hostal Sa Prensa (www.saprensa.com/en)Generelle Infos: www.menorca.es, www.balearsculturaltour.net

Urbane bUcht vor Mahòn

KaribiK-Flair

höhlenFUnde

Page 12: chilli-Themenheft Juli/August

Samstag 24. & Sonntag 25. August 2013

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