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228 Chinin in Leberthran zu Issen. - New Arten Zahnkitt. schaf'ten (Temperatur) und in der chemischen Zusammensetzung auf dem langeren oder kiirzeren Wege und durch die verschiedene Beschaffenheit des das stromende W asser urngebenden Gesteines sich ausbilden. Aus dem uns unbekannten Erdinnern bringen diese Thermal- wiisser gewiss auch den Hauptreichthum ihrer festen Bestandtheile mit; denn wir konnen wohl den Gehalt dieser Wiisser an den in geringen Mengen vorhandenen Bestandtheilen aus der Zersetzung des umgebenden Gesteines herleiten, nicht nber die grossen Men- gen von den vorhandenen Natronsalzen. Nimmt inan die mittlere Ergiebigkeit der Quellen zu 2037 Litr. fur eine Minute an, so liefern dieselben in einem Jahre zusammen 1070,647,200 Litr. und diese enthalten , die Zusani- menseteung des Sprudelwassers zn Grunde gelegt, 5,886,720 Kilog. feste Erstandtheile, wovon 1,387,584 Kilog. auf kohlensaures Xatron, 2,575,440 Kilog. auf schwefelsaures Natron und 1,103,760 Kilog. auf Chlornatrinm entfallen. (Chemzkche Udersuch. der KarEs- bader Thermen von E. Ludmg und J. Mauthner aus den minwalog. Mitth. von Tschermak. Wien 1879.) Rdt. Chinin in Leberthran zu hen. - Leberthran lost ver- schiedene Alkalo'ide auf. Um Chinin in dernselben zu losen, wird 1) reines (vorzugsweise frisch gefdlltes Chinin) mittelst eines Sand - oder Oelbades in einer Glasschale geschmolzen. Die Masse wird harzig und farbt sich braun. Der Einwirkung der Luft ent- zogen, nnd erkaltet, wird sic in einem trocknen Jlorser pulrerisirt und in reinem blassgelben Leberthran , welcher in geschlossenen Glaskolbcn in einem Wasserbad massig erhitzt wird, aufgelost. Die kalt gewordene Lowng wird vor Licht und Luft geschiitzt anfbewahrt. 2) Das frisch getEllte Chinin ist in etwas Aether, ehe es dem Leberthran zugesetxt wird, zu losen. Eine Erwiirmung ist in diesem Falle nicht nothig. 3) Wasserfreies Chinin ist in wasserfreiem Alkohol zu losen, die Losnng dem Oel zuzusetzen, das Ganze massig zu erwarmen, bis der Alkohol ausgetrieben ist. Die- ser chininhaltige Leberthran hat eine blassgelbliche Farbe und eineii leicht bitteren Geschmack. Die gewohnliche Starke ist 2 Gran auf 1 Fluid-Unze. (New remedies. p. 347.) Bl. Nene Arten Zahnkitt von Rostaing de Rostagne. Sie bestehen ans Pyrophosphaten. Man schmilzt neutrales oder saures Kalkphosphat in einem Tiegel mit Zinkphosphat, oder 1 Thl. Kalk- phosphat wird mit 10 - 30 Thln. Zinkoxyd und so vie1 Ammonium- phosphat geschmolzen, dass das Zinkoxyd dadurch in Pyrophos- phat verwandelt werden kann. Die geschmolzene glasige Masse wird in verdiinnter Phosphorsaure gelost, man setzt etwas Magne- sia oder Cadmiumoxyd zii und dampft ab. Bei der Anwendung lost man in etwas Wasser.

Chinin in Leberthran zu lösen

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228 Chinin in Leberthran zu Issen. - N e w Arten Zahnkitt.

schaf'ten (Temperatur) und in der chemischen Zusammensetzung auf dem langeren oder kiirzeren Wege und durch die verschiedene Beschaffenheit des das stromende W asser urngebenden Gesteines sich ausbilden.

Aus dem uns unbekannten Erdinnern bringen diese Thermal- wiisser gewiss auch den Hauptreichthum ihrer festen Bestandtheile mit; denn wir konnen wohl den Gehalt dieser Wiisser an den in geringen Mengen vorhandenen Bestandtheilen aus der Zersetzung des umgebenden Gesteines herleiten, nicht nber die grossen Men- gen von den vorhandenen Natronsalzen.

Nimmt inan die mittlere Ergiebigkeit der Quellen zu 2037 Litr. fur eine Minute an, so liefern dieselben in einem Jahre zusammen 1070,647,200 Litr. und diese enthalten , die Zusani- menseteung des Sprudelwassers zn Grunde gelegt, 5,886,720 Kilog. feste Erstandtheile, wovon 1,387,584 Kilog. auf kohlensaures Xatron, 2,575,440 Kilog. auf schwefelsaures Natron und 1,103,760 Kilog. auf Chlornatrinm entfallen. (Chemzkche Udersuch. der KarEs- bader Thermen von E. Ludmg und J. Mauthner aus den minwalog. Mitth. von Tschermak. Wien 1879.) Rdt.

Chinin in Leberthran zu h e n . - Leberthran lost ver- schiedene Alkalo'ide auf. Um Chinin in dernselben zu losen, wird 1) reines (vorzugsweise frisch gefdlltes Chinin) mittelst eines Sand - oder Oelbades in einer Glasschale geschmolzen. Die Masse wird harzig und farbt sich braun. Der Einwirkung der Luft ent- zogen, nnd erkaltet, wird sic in einem trocknen Jlorser pulrerisirt und in reinem blassgelben Leberthran , welcher in geschlossenen Glaskolbcn in einem Wasserbad massig erhitzt wird, aufgelost. Die kalt gewordene Lowng wird vor Licht und Luft geschiitzt anfbewahrt. 2) Das frisch getEllte Chinin ist in etwas Aether, ehe es dem Leberthran zugesetxt wird, zu losen. Eine Erwiirmung ist in diesem Falle nicht nothig. 3) Wasserfreies Chinin ist in wasserfreiem Alkohol zu losen, die Losnng dem Oel zuzusetzen, das Ganze massig zu erwarmen, bis der Alkohol ausgetrieben ist. Die- ser chininhaltige Leberthran hat eine blassgelbliche Farbe und eineii leicht bitteren Geschmack. Die gewohnliche Starke ist 2 Gran auf 1 Fluid-Unze. (New remedies. p . 347.) Bl.

Nene Arten Zahnkitt von R o s t a i n g d e R o s t a g n e . Sie bestehen ans Pyrophosphaten. Man schmilzt neutrales oder saures Kalkphosphat in einem Tiegel mit Zinkphosphat, oder 1 Thl. Kalk- phosphat wird mit 10 - 30 Thln. Zinkoxyd und so vie1 Ammonium- phosphat geschmolzen, dass das Zinkoxyd dadurch i n Pyrophos- phat verwandelt werden kann. Die geschmolzene glasige Masse wird in verdiinnter Phosphorsaure gelost, man setzt etwas Magne- sia oder Cadmiumoxyd zii und dampft ab. Bei der Anwendung lost man in etwas Wasser.