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Chobe-Region CHOBE NP Chobe-Region Der Osten · 309 Der Osten 308 Chobe-Region Chobe-Region Region 2: Savuti Savuti war eine Legende – sicherlich einer der besten Plätze Afrikas

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Page 1: Chobe-Region CHOBE NP Chobe-Region Der Osten · 309 Der Osten 308 Chobe-Region Chobe-Region Region 2: Savuti Savuti war eine Legende – sicherlich einer der besten Plätze Afrikas

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Der Osten

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Chobe-Region Chobe-Region

Region 2: SavutiSavuti war eine Legende – sicherlich einer der besten Plätze Afrikas für Elefanten-beobachtungen. Savuti stand für Wildnis extrem, Afrika pur, Härte und Romantikzugleich. Diese Beschreibung galt für die heißen, trockenen Dürrephasen in denspäten Trockenzeiten der letzten Jahrzehnte, als sich hunderte Elefanten an spärli-chen Wasserlöchern sammelten. Vieles hat sich seither verändert: Der Savuti flossplötzlich wieder und verwandelte die wüstenhafte Szenerie in Sumpfgebiete; dieTiere waren jetzt nicht mehr auf wenige Wasserstellen angewiesen. 2015 trock-nete der Savuti allerdings wieder aus, und niemand weiß, wie es weitergeht.

Die Savuti-Region ist nur mit Allradfahrzeugen oder per Flug erreichbar. Die Zufahr-ten und Wege sind für ihre tiefsandigen Passagen berüchtigt. Zwischen Maun undKasane existiert nur eine Tankstelle in Muchenje – führen Sie daher ausreichendTreibstoff mit (Bitte beachten: erhöhter Spritverbrauch im Sand)!

Nordzufahrt: Von Kasane nach Savuti (171 km)

Durchqueren Sie zunächst die Uferfront des Chobe NP, entweder entlang der Ufer-straße oder über die Transitroute (S. 302). Am Ngoma Gate treffen beide Straßenbei einem Veterinary Check Point zusammen. Direkt dahinter liegt vor der NgomaBridge-Grenze nach Namibia die Abzweigung nach Kachekabwe/Kachikau. Die Stra-ße verläuft an Rande des zumeist ausgetrockneten Lake Liambezi durch dasSiedlungsgebiet der Basubya; zuerst durch Muchenje (mit Lodges/Camps undneuer Tankstelle), dann durch Kavimba (vorher liegt links das Mwandi View Camp),und nach 39 km Fahrt durch die größte Ortschaft der Chobe-Enklave Kachikau,wo die Teerstraße endet und unmittelbar in eine Allradpiste übergeht. Hier war-tet der Chobe Craft Shop mit Korbwaren und den letzten eisgekühlten Getränken

Anreise

Schon gewusst?Die Gottesanbe-terin vertilgtdas Männchenbereits mitten imPaarungsakt.Während sie denKopf verschlingt,läuft im Schwanzdes Männchensmittels eines"Notprogramms"die Zeugungnoch weiter

Wer aufder Borderline Roadnach Norden fährt,sollte sich bewusstsein, dass am Endeder tiefe Khwai Riverzu durchqueren ist.Entlang derHauptpiste zwingenbeim Dorf MababeStraßenüberflutungenzu größerenUmfahrungen(beschildert)

Veterinär-kontrollen finden

beim Ngoma Gatenur bei akuter

Seuchengefahr statt;aber meistens sindVerkehrspolizisten

dort stationiert

CHOBE NPCHOBE NP

InfoInfoInfoInfoInfo

InfoInfoInfoInfoInfo

InfoInfoInfoInfoInfoauf Besucher. Die Strecke führt nun durch das einsame Chobe Forest Reserve; diePiste ist hier ziemlich tiefsandig und ausgefahren. Nach 22 km Piste erreicht maneine Kreuzung. Hier geht es links über die schmale Tiefsandpiste voller Bodenwel-len zum Gocha Gate (17 km). Tipp: Einfacher und angenehmer zu befahren istjedoch der kleine Umweg über die geradeaus führende Piste in Richtung Linyanti,der man 19,4 km bis zur Cutline Road an der Parkgrenze folgt, um dann entlangdieser nach weiteren 7,7 km ebenfalls Gocha Gate zu erreichen.

Auf der Fahrt nach Savuti passiert man 7 km nach dem Gate die Gocha Hills.Wenig später überquert man eine Sandridge. Auch die restliche Strecke bleibtsandig, allerdings weniger schwierig als die Fahrt durch das Forstreservat. 115 kmnach Ngoma Gate erreicht man die Brücke über den Savuti Channel. Dahinterliegt die Wildhüterstation Savuti mit dem gleichnamigen Campsite.

Alternativ kann man auch die Zufahrt von Kasane über Nogatsaa und Tchingawählen. Diese 30 km längere Strecke wird aber kaum befahren. Da sie nicht ganzso tiefsandig ist, stellt sie durchaus eine Alternativstrecke dar (siehe Nogatsaaund Tchinga, S. 318). Nach Regenfällen ist sie allerdings wegen rasch entstehenderschlammiger Passagen häufig unbefahrbar.

Südzufahrt: Von Maun nach Savuti (197 km)

Von Maun kommend ist die Straße zunächst bis Shorobe geteert (28 km), danachgeht es auf breiter, staubiger Wellblech-Schotterpiste weiter (Beschreibung S. 263).Nach 19 km durchquert man ein Veterinärgatter und erreicht 1,5 km weiter eineGabelung. Die Direktverbindung zum Bayei-Dorf Sankuyo zweigt hier rechts ab(nach links ginge es zum Moremi WR). 1 km nördlich von Sankuyo gabelt sich diePiste erneut. Links zieht die Borderline Road kerzengerade nach Norden, rechtsführt die Hauptpiste weiter. Nach 9 km überquert man die breite Schneiße derOst-West-Cutline, danach sind noch 20 km bis Mababe-Village zurückzulegen, aufdenen man die Magwikhwe Sandridge überquert. Unterwegs bestehen mehreregute Übernachtungsgelegenheiten (siehe S. 249). 3,5 km nach der Mababe-Brückeliegt die entscheidende Abzweigung zum Mababe Gate des Chobe Nationalparks(7,6 km, siehe auch Map auf der Umschlaginnenseite hinten).

Vom Mababe Gate nach Savuti fährt man je nach Saison entweder entlang dermühsamen, tiefsandigen Sandridge Road oder über die interessantere Marsh Road,die nur in der Trockenzeit befahrbar ist. Fragen Sie am besten das Personal amMababe Gate, in welchem Zustand sich die Marsh Road aktuell befindet.

Anreise vom North Gate des Moremi Wildschutzgebietes

Um vom North Gate des Moremi WR zum Mababe Gate zu gelangen, folgen Sieder Beschreibung auf Seite 263 in entgegengesetzter Richtung.

Die einfachste Anreise erfolgt über den neuen Nordbogen zwischen den DörfernKhwai und Mababe. Diese Umfahrung wurde aufgrund der andauernden Über-flutungen im Bereich des Khwai-Flusses angelegt. Nach etwa 33 km beginnt linkseine Abkürzung zum Mababe Gate. Alternativ kann man auch der Hauptpiste biszur Mababe Bridge folgen und von dort in Richtung Norden zum Chobe National-park gelangen.

Gocha Gateist täglich von 6 bis18 Uhr besetzt undakzeptiert US-Dollar,SA-Rand, Euro undPula, aber keineKreditkarten.Es besteht dieMöglichkeit, bei denToiletten Wasseraufzufüllen. Campsite-Reservierungen sindhier nicht möglich,aber ggf. direkt imSavuti Camp.Auch im Transit mussman für die Savuti-Region volle Park-gebühren bezahlen

Seit derSavuti wieder fließt,

ist die Vegetationlieblicher geworden.Dafür konzentrierensich nicht mehr viele

Elefanten an denWasserstellen

InfoInfoInfoInfoInfo

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Der Osten

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Chobe-Region Chobe-Region

Savuti-Kanal: Unabhängig von guten oderschlechten Regenjahren floss der Savuti inden letzten 150 Jahren nur sehr unregelmä-ßig. Soweit überliefert führte er zwischen1850 und 1880 Wasser zur Mababe-Senke.Dann trocknete er aus und aus dem Tier-paradies wurde eine wüstenhafte, kargeRegion. Während dieser Zeit wuchsenKameldornbäume im Kanal. 1957 bis 1965begann der Savuti überraschend wiederzu fließen. Die Kameldornakazien ertrankenim stehenden Wasser, zurück blieben ihretoten Gerippe. 1967 kehrte das Wasserwieder, und 1982 vertrocknete der Savutiabermals. Erst 26 Jahre später floss dannwieder Wasser im Savutikanal und seit2010 gelangt es sogar bis in die MababeDepression. Einige Wissenschaftler haltentektonische Verschiebungen für den unbe-rechenbaren Wechsel verantwortlich; an-dere glauben, wuchernder Papyrus verstopfevon Zeit zu Zeit den Zufluss in den Savuti.Savuti-Marsch: Der Savuti führt etwa 100km weit nach Osten, dringt durch eineSpalte der Sandridge und ergießt sich indie Savuti-Marsch, der tiefsten Stelle derMababe-Senke. Die toten Bäume derSavuti-Marsch sind, wie auch im Kanal, beieiner nach langer Trockenheit einsetzen-den Flut abgestorben. Wenn der FlussWasser führt, zeigt sich hier eine Szenerie,die an das Okavangodelta erinnert.

Natur und VegetationEin extremes, sehr trockenes Klimamit kalten Nächten und großerTageshitze bestimmt die spärlichbewachsene Savuti-Region. Geolo-gisch lässt sie sich in fünf Bereicheaufteilen:

Mababe Depression: Diese extremplatte Senke ist ein Überbleibsel desgigantischen Makgadikgadisees, derbis vor ca. 30 000 Jahren weite TeileBotswanas, wie die Makgadikgadi-Pfannen, den Boteti, den Ngamiseeund einen Teil des Okavangodeltas,bedeckte. Die Oberfläche der Senkebesteht aus lehmiger Erde, die nachRegenfällen unbefahrbar wird. Wäh-rend der Regenzeit sprießt auf derMababe Depression sehr nahrhaftesGras, welches Tausende Zebras, Gnus,Büffel und Kuhantilopen zum Wei-den anlockt. Von 2010–2015 be-wässerten der Savuti und der Ngwe-zumba diese Senke. Einzelne Akazien,Gelbholzbäume und Bitterbusch bil-den die einzigen Bauminseln in derflachen Grassavanne.

Magwikhwe Ridge: Westlich derMababe-Senke verläuft eine etwa20 m hohe, 180 m breite und 100km lange Sandaufwerfung. Hier lageinmal das Westufer des großenSees, dessen Ränder auf Satelliten-bildern noch deutlich zu erkennensind. Jenseits dieser Sandridgeschließen sich unzählige fossileDünenzüge an, in denen vor langerZeit möglicherweise Lagunen Was-ser hielten.

Gubatsa Hills: Die kaum 100 m ho-hen „Seven Hills of Savuti“ sind dieeinzigen Felserhöhungen derMababe-Senke. Das Dolomitgesteinist fast 900 Mio. Jahre alt. SchroffeFelsenklippen entstanden durch dieBrandung der Wellen. Kleine runde,vom Wasser abgeschliffene Steineam Fuße der Hügel sind Zeugnisseaus der Zeit des großen Sees. An denHügeln wachsen Weiße Seringe-bäume und Papierrinden-Albizienmit leuchtend weißen Stämmen.

CHOBE NPCHOBE NP

Die Tragödie der Missionare Helmore und PriceDavid Livingstones Berichte vom Ngamisee und den Kololo amChobe waren in England mit Begeisterung aufgenommen worden(siehe S. 146f). Schon wenige Jahre später fasste die Londoner Mis-sionsgesellschaft den Entschluss, am Chobe eine erste Missions-station zu gründen. Trotz der bekannten Tsetsefliegen- und Malaria-gefahr wählten sie dafür eine unerfahrene Gruppe mit Frauen undKindern aus: Henry Helmore mit Ehefrau und vier Kleinkindern undden Afrika-Neuling Roger Price mit seiner schwangeren Frau. Be-gleitet von einigen Afrikanern verließ die kleine Gruppe am 8. Juli1859 Kuruman in Südafrika. Ihre Ochsenwagen waren völlig über-laden, die Ausrüstung mangelhaft. Die Reise in den unbekanntenNorden wurde auch bald zur Tortur. Den Chobe erreichten die er-schöpften Missionare erst nach 165 Tagen im Februar 1860. Unddort verweigerten die Kololo den unglückseligen Missionaren dievon Dr. Livingstone so gepriesene Gastfreundschaft. Rasch spitztesich die Lage im Lager der geschwächten Europäer zu: Zuerst starbdas jüngste Kind der Helmores, zwei Tage später der Säugling derFamilie Price. Kurze Zeit später schieden Mrs. Helmore, das zweiteihrer Kinder und einige Afrikaner ihrer Gefolgschaft dahin. Alsschließlich auch Henry Helmore sterbend zusammenbrach und dieExpeditionsmannschaft innerhalb eines Monats acht Tote zu be-klagen hatte, traten das Ehepaar Price und die beiden überleben-den Helmore-Kinder Hals über Kopf den Rückweg an. Unter derFührung des unerfahrenen Roger Price gerieten die Verzweifeltenin Tsetse-verseuchtes Gebiet und irrten wochenlang in der MababeDepression umher. Im Juli 1860 musste der junge Missionar auchseine Frau in der abweisenden Mababe-Senke begraben. Mit denallerletzten Kräften schlug sich Price mit den beiden Kindern bis anden Thamalakane durch, wo die drei erstmals wieder auf Men-schen trafen und aus ihrer Not gerettet wurden.

0 1 2 3 km

QuarryHill

LeopardRock

TwinHills

Cave Hill

Bushman PaintingHill

Sable Hill

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Savute Elephant

Savute Safari

Camp Savuti

Savuti Marsh

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Linyanti

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Felsmalereien

HATABCampsite

Harvey’sPans

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MotsibiIsland

KwandoPan

SexaxambaPan

MarabouPan

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Xakatsaa Pan

Savuti Channel

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Road

Chobe N.P.Savuti Region

SSS

18.34.03 E 24.03.90 Savuti18.23.27 E 24.14.72 Gcoha Gate18.17.79 E 23.54.57 Linyanti

S 18.36.70 E 24.03.68 GabelungS 18.38.09 E 24.02.81 GabelungS 18.35.18 E 24.05.18 GabelungS 18.39.08 E 24.03.98 Gabelung

GPS-Koordinaten

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Tsukwe Pans

Xgana Pan

Marsh Road zumMababe Gatezuletzt nicht befahrbar

Überflutungenin diesem Bereich !

N

Savuti-Marsh

Mababe-Depression

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Der Osten

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Die Tierwelt

Elefantenbullen, die sich an den wenigen Wasserlöchern tummeln, Impalas, Gnusund Antilopen, die im Hintergrund verharren und auf eine Gelegenheit warten,selbst an das Wasserloch zu kommen; Löwen, die im Umkreis dieser Wasserstellengelangweilt das Treiben beobachten – so zeigt sich Savuti in der späten Trocken-zeit. Berühmt sind die stattlichen Elefantenbullen, halb nomadisch lebende Löwenund starke Hyänenrudel mit jeweils bis zu 50 Tüpfelhyänen und fast 100 km² großenRevieren. Außerdem leben hier Schakale, Wildhunde, Leoparden und Geparden.

Mehr als 300 Vogelarten sind registriert worden. Während der Regenzeit hal-ten sich viele Wasser- und Zugvögel, wie der Abdimstorch oder Scharlachspinte,rund um Savuti auf. Auch der Milchuhu wird hier oft gesehen.

Wildbeobachtungen

Während der heißen, trockenen Monate vor dem Regen zeigt sich Savuti wie obenbeschrieben. Sehr gute Plätze für Wildbeobachtungen sind dann die künstlichenBohrlöcher, Harvey’s Pan, Marabou-Pan und die Savuti-Marsch. Während derRegenzeit wandern die Elefantenbullen allerdings ab. Dafür ziehen jetzt Elefan-tenkühe mit ihren Kälbern durch, und tausende Zebras, Gnus und Tsessebe-Kuh-antilopen wandern von den Linyanti-Sümpfen zu den Weidegründen der Mababe-Senke. Zu ihnen gesellen sich Giraffen, Strauße, Riesentrappen, Schakale und Löffel-hunde. Ungefähr im April kehren die Antilopen wieder an den Linyanti zurück. Indieser Zeit, wenn der Buschwald frisches Blattwerk trägt und zahlreiche feuchteSenken und Flutmarschen den Tieren Wasser liefern, ist es ziemlich ruhig in Savuti.

In Savuti macht die Wildnis auch nicht vor der Luxuslodge oder dem Camping-platz halt. Fast jede Nacht streifen hier Elefanten durch die Camps oder durchkäm-men hungrige Hyänen die Stellplätze. Verlieren Sie bitte nie den Respekt vor diesenTieren, auch wenn sie nahezu zahm erscheinen mögen. Sie sind es nicht. Elefantensind in Savuti tatsächlich an Menschen und Fahrzeuge gewöhnt und kommen oftsehr nahe an Autos heran. Verhalten Sie sich unbedingt defensiv, verlassen Siekeinesfalls das Fahrzeug und hupen Sie nicht. All das könnte den Riesen reizen.

Felsmalereien in Savuti

Mehr als 20 Felsbildstätten wurden in Savuti entdeckt, von de-nen nur wenige öffentlich zugänglich sind. An der Ostflanke desTsonxhwaa-Hill (auch Bushman-Painting-Hill genannt) könnenInteressierte relativ unkompliziert eine Stätte mit sehr schönenTierzeichnungen besuchen. Die klaren Darstellungen von einemElefanten, einer Giraffe und je einer Elen- und Rappenantilopesind schätzungsweise vor 3000 bis 4000 Jahren von Buschleutengezeichnet worden.

Beginnend an der Umkehrschleife am Osthang des Hügelsführt ein kleiner Pfad die Felsen hinauf. Das letzte Wegstück mussman über rutschige Felsblöcke steigen, doch der Aufstieg lohntdie Mühe, denn die Felszeichnungen und der weite Blick überdie Mababe Depression sind beeindruckend. Dies ist übrigensdie einzige Stelle in Savuti, wo man das Fahrzeug verlassen darf.

Unterkunft in Savuti•Ghoha Hills Savuti Lodge: Tel. 716381852, ghohahills.com. Modisch-elegante Luxuszeltchalets auf einer An-höhe mit Weitblick, etwa 8 km südlich des Gocha Gates.Preise: All-inclusive je nach Saison 390–1080 €/pP.•Savute Elephant Camp: Belmond Safaris (siehe S. 339).Die sehr geräumigen Luxuszelthäuser mit privater Ve-randa und hochwertiger, ansprechender Ausstattungliegen direkt an einer Steilkante des sandigenSavutikanals. Der große Pool bietet freien Blick auf dieFlussbettszenerie. Max. 24 Gäste. Preise: All-inclusiveje nach Saison 750–1420 €/pP.•Savute Safari Lodge: Desert & Delta Safaris (siehe S.338). Eine elegante Luxuslodge unter riesigen Kamel-dornakazien mit zwölf verschwenderisch großen Chaletsmit riesigen Fensterfronten, die keine Wünsche offenlässt. Stilvolles Ambiente, alles sehr gediegen und trotz-dem mitten in der Wildnis – der pure Luxus! Preise: All-inclusive 500–870 €/DZpP und 500–1150 €/EZ.•Camp Savuti: SKL Group of Camps, Maun, Tel.6865365/6865366, Fax 6865367, www.sklcamps.com(siehe S. 366). Am Rand des Campsites bietet SKL Groupof Camps fünf klimatisierte, Zeltchalets mit Außen-duschen am Savutiufer an. Schönes Hauptdeck. Preise:All-inclusive je nach Saison 415–590 €/DZpP und 415–890 €/EZ, für Selbstfahrer gibt es eine HP-Rate.

Camping

•Savuti Campsite: SKL Group of Camps, (siehe oben).Der einst legendäre Campingplatz bietet vierzehn Stell-plätze, die sich nun stärker im eher schattenlosen Hin-tergrund verteilen, weil die Prime-Lage am Savuti-Ka-nal den Zelten vom „Camp Savuti“ vorbehalten ist. Blickauf den Savuti bieten die Plätze 1, 2 und 4, einen Aus-

Bild rechts: Streit-lustige Elefanten

Schon gewusst?Giraffenkot istextrem trocken,weil dieLanghälse oft nurdie Flüssigkeitaus ihrerAkazienkost zusich nehmen

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blick in die Ebene und etwas Privatsphäre haben auchNr. 5, 7 und 8. Die Reserved Sites Nr. RS 3 und 4 sind gutabgeschirmt, RS1 und 2 dagegen direkt an der unruhi-gen Campzufahrt. Die Sanitäranlage mit solarbeheiztenDuschen wird mit einem mächtigen Schutzwall gegenWildtiere gesichert, ansonsten ist das Camp offen. DieWasserhähne an den Stellflächen sind dashalb "pavian-sicher" kreiert: man muss in das Plastikrohr greifen, umden Hahn aufzudrehen. Leider ist das Camp durch denstarken Autoverkehr der Touristen und SKL-Mitarbeiterso unruhig, dass sich die Wildtiere verzogen haben. Sosehnt sich manch Reisender nach den alten Zeiten zurück.Preise: Erwachsene 43 €/pP (SADC-Bürger 18 €); Kinderdie Hälfte. Tipp: Camper können bei Voranmeldung imCamp Savuti Essen (ca. 10 € pP) bzw. High Tea genießen.

In derlöchrigen

Schutzmauer desCampingplatz-

Sanitärgebäudessiedeln Fuchs-

mangusten

Tipp Tipp Tipp Tipp Tipp

Brilliant istSavuti zwischen

August und Oktober.In der feuchten

Jahreszeit ist derBesuch manchmal

enttäuschend

InfoInfoInfoInfoInfo

Des einen Schrecken war des anderen Himmelreich:Voller Elefantendung, ohne Toiletten, aber mit derGelegenheit, Aug’ in Aug’ mit einem Elefanten zuduschen – so war der Campingplatz in Savuti früherder berühmteste in ganz Botswana. Tag und Nachtliefen Elefanten über den Platz. Auf der Suche nachWasser bedienten sich die Dickhäuter bei den Leitun-gen für die Toiletten und Duschen. Die Abwasserrohrerissen sie kurzerhand heraus, danach floss das Dusch-wasser aus einem Loch in der Wand direkt in die Rüsselder durstigen Elefanten – auf Armeslänge neben demDuschenden! Nachdem selbst Elektrozäune die Tierenicht fernhalten konnten, wurde der Campingplatz1994 geschlossen und „elefantensicher“ renoviert. Diebastionsartig mit hohen Wällen und Zäunen geschützteAnlage können die Dickhäuter nicht mehr überwinden.Savuti aber hat seinen legendären Ruf eingebüßt.

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Botswanas Elefanten: Ein Problem oder die Rettung ihrer Art?Durch das CITES-Abkommen waren die Elefanten 1989 auf die Liste der vom Aussterben bedrohtenTierarten gestellt und weltweit der Handel mit Elfenbein verboten worden. Mehrere Staaten des SüdlichenAfrika protestierten dagegen mit dem Argument, dass ihre Mitgliedstaaten über gesunde, keineswegsgefährdete Elefantenpopulationen verfügten und ein Verbot des profitablen Elfenbeinhandels nicht ge-rechtfertigt sei. Die 10. Internationale Artenschutzkonferenz (Harare, im Juni 1997) hob schließlich dasgenerelle Handelsverbot auf. Sie stufte den Afrikanischen Elefant in Botswana, Zimbabwe und Namibia –hier lebten etwa 150 000 Elefanten – nicht mehr als vom Aussterben bedroht, sondern nur noch als ge-fährdet ein. Die drei Länder durften seit 1999 Elfenbein an Japan verkaufen. Tierschützer in aller Weltbewerteten diese Entscheidung als herben Rückschlag und befürchteten, dass dieser eingeschränkte Banndem illegalen Handel und maßloser Wilderei wieder alle Türen öffnen werde.

Die Entwicklung in den Ländern, vor allem in Zimbabwe, Tansania und Kenya, gibt ihnen Recht.Zigtausende Elefanten sind dort seit 1997 wieder der Wilderei zum Opfer gefallen. Eine viel beachteteaktuelle, von Paul Allen finanzierte Elefantenzählung in 15 Ländern Afrikas erbrachte schockierendeErgebnisse: Allein in den fünf Jahren von 2010 bis 2015 verlor Mosambik 48 % seiner Elefanten, Tansaniasogar 60 %. Alle 16 Minuten wird in Afrika ein Elefant gewildert. Dennoch haben Botswana, Südafrika,Namibia und Zimbabwe bei den Artenschutzkonferenzen Sonderbegingungen aushandeln können, wieim Juni 2007 in Den Haag, als sie das Recht erhielten, einmalig 200 Tonnen Elfenbein an die Abnahme-interessenten Japan und China zu veräußern.

Ein Konfliktpunkt in diesen Ländern ist das Problem der Umweltzerstörung durch Elefanten. Es bestehengegensätzliche Ansichten darüber, ob der Mensch zum Schutz der Natur gegen eine übermäßige Vermeh-rung der Elefanten eingreifen müsse, oder ob langfristig die Natur selbst eine Lösung schafft, indem z. B.bei stark überbeanspruchter Vegetation die Geburtenzahl der Elefanten absinkt. In Südafrika wurde imKruger Nationalpark jahrelang Culling – das gezielte, jährliche Abschießen (Keulen) von Elefantenherden –betrieben. Alljährlich wurden einige Hundert Elefanten abgeschossen, um die Population auf einembestimmten Level zu halten. Fleisch, Haut, Haare und Elfenbein der getöteten Elefanten wurden an-schließend gewinnbringend veräußert.

Auch in Botswana gibt es Befürworter einer solchen Lösung. Insbesondere die schweren Vegetations-schäden entlang des Chobe werden als Argument für Culling angeführt. Botswanas Regierung gab bis 2012alljährlich rund 2500 Elefanten für Jagdsafaris in den entsprechenden Gebieten zum Abschuss frei; eineZahl, die in etwa der jährlichen Geburtenrate entsprach. Während die friedlichen Dickhäuter auf demganzen Kontinent bedroht sind, haben einzelne Länder im Süden zu viele, und entledigen sich ihrer aufdiese gewinnträchtige Weise. Doch seit 2017 ist die Elefantenjagd in Botswana landesweit verboten.

Es gibt natürlich auch folgenden Gedanken: Wenn in wenigen Ländern viel zu viele Elefanten sind undin vielen anderen Ländern Afrikas viel zu wenige, warum siedelt man sie dann nicht einfach dorthin um?Vereinzelt kommen solche Aktionen auch vor, wie die 300 Dickhäuter, die Botswana 2001 dem angolanischenQuissama Nationalpark spendete. Aber Aufwand und Kosten solcher Maßnahmen sind sehr hoch unddaher von großzügiger internationaler Finanzhilfe abhängig. Außerdem können Elefanten ziemlich dick-köpfig sein: Im Great Limpopo Transfrontier Park, dem mosambikanischen Pendant zum südafrikanischenKrüger Park, sind die zwangsumgesiedelten Dickhäuter immer wieder und so lange zurück gelaufen, bis dasProjekt eingestellt wurde. So bleiben Elefanten-Umsiedlungen wohl seltene Ausnahmen.

Botswana scheut bisher die Empörung der internationalen Öffentlichkeit und Einschnitte im Tourismus,die eintreten würden, wenn das Land sein „Elefantenproblem“ wie Südafrika durch die Keulung von ganzenElefantenherden lösen wollte. Deshalb schlägt die Regierung einen anderen Weg ein: Die Tiere sollenwieder sicheren Lebensraum in den Nachbarländern finden und so freiwillig den Kalaharistaat verlassen.Deshalb strebt sie auch die Schaffung grenzüberschreitender Schutzparks an, wie das noch etwas utopischeProjekt des Kaza Parks (Kavango-Zambezi Transfrontier Conservation Area), der sich mit einer Ausdehnungvon der Größe Italiens über fünf Staaten erstrecken soll. Weil ein beträchtlicher Anteil davon in dermininverseuchten angolanischen Cuando-Cubanga-Provinz liegt, unterstützt Botswana die Räumung derLandminen mit dem Fernziel, dass die Elefanten eines Tages vom Chobe wieder in ihre traditionellen Lebens-räume ausweichen können.

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Region 3: Die Linyanti-SümpfeDer Uferbereich des Linyanti gilt als Schmuckstück im Chobe NP. Die tropischeSumpflandschaft bildet einen krassen Gegensatz zu Savuti und könnte als eine900 km² kleine Miniaturausgabe des Okavangodeltas durchgehen. Beiderseits desschmalen Nationalpark-Streifens, der die kleinste der vier Sektionen des ChobeNP darstellt, liegen Konzessionsgebiete und private Naturreservate, wie das„Selinda Reservat“, in denen sich einige wenige, höchst luxuriöse und exklusiveZeltcamps verteilen. Im weiteren Umfeld schließen sich ehemalige Jagdgebietean. Individualtouristen müssen mit dem Nationalparkstreifen Vorlieb nehmen;alle anderen Gebiete sind nicht öffentlich zugänglich.

Der Linyanti liegt 40 km von der Savutibrücke entfernt. Militärfahrzeuge zurWildereibekämpfung haben die Strecke stark beschädigt. Allrad brauchen Sie un-bedingt für die ersten 14 km, in denen Sie eine tiefe, sandige Senke durchfahrenund mehrere zum Teil sehr lange Sandstrecken bewältigen müssen. Hier gibt eseinige Umfahrungen quer durch das Gebüsch. Die restliche Strecke bis an denLinyanti führt durch dichten Mopanewald. Da der Nationalpark am Linyantiufernur 7 km breit ist und neben der Zufahrt nur eine einzige Uferstraße existiert,bestehen kaum Möglichkeiten für Pirschfahrten.

Dichte Papyrus- und Riedgrassümpfe begrenzen die klaren Wasserläufe, an denUfern schließen sich große, schattenspendende Bäume an. Häufig kommenMarula-, Bleiholz- und Regenbäume vor, außerdem Leberwurstbäume undMangostan. Hinter dem Uferwald findet man dichten Mopanewald. Besondersviele Tiere halten sich zwischen Juni und August in der Linyanti-Region auf. Zebraswandern zu Tausenden zwischen der Mababe-Senke und den Linyantisümpfen(S. 301). Auf der 40 km langen Zufahrt von Savuti überquert man immer wiederihre breiten Wanderpfade. Sehr häufig sind auch Elefanten, Kudus, Impalas, Löwen,Hyänen und Hippos. Mitunter kann man sogar Sitatungas entdecken. Busch-hörnchen, Paviane und ausgesprochen viele Vögel lassen sich direkt am Campbeobachten. Wegen der nahen früheren Jagdgebiete sind die Wildtiere hier je-doch scheuer als in den anderen Gebieten des Chobe Nationalparks.

Anreise

Natur undTierwelt

Unterkunft am LinyantiSiehe Karte S. 274 („Lodges und Camps am Okavango“)

Bitte beachten Sie, dass für die Luxuscamps eine Anreiseper Charterflug vorgesehen ist. Selbstfahrer dürfen dieCamps nur bei bestätigter Vorausbuchung und mitgenauer Routenbeschreibung des Anbieters eigenständiganfahren (bei extrem tiefsandigen Streckenbedingungen).

•Kings Pool Camp: Wilderness Safaris (S. 339). Luxus-camp mit zehn erhöhten Zelten und traumhaftem Aus-blick am Linyanti, in dem König Gustav von Schwedenund Königin Silvia ihre Hochzeitsreise einst verbrachten.Preise: All-inclusive je nach Saison 900–2100 €/DZpP.

•Savuti Camp: Wilderness Safaris (S. 339). Einsam zwi-schen Linyanti und Chobe-Parkgrenze am Savutikanalgelegen, verfügt dieses exklusive Zeltcamp über ein ei-genes Wasserloch vor dem Camp. Sieben Luxuszelte fürmax. 14 Gäste und ein Swimmingspool. Preise: All-inclusive je nach Saison 670–1340 €/DZpP.

•Duma Tau Camp: Wilderness Safaris (S. 339). Ein at-traktives Luxuszeltcamp für max. 20 Gäste nahe demZusammenfluss von Savuti Channel und Linyanti River.Mit neuem Pool und strohgedeckter Lounge unterprächtigen Uferwaldbäumen am Südostrand der Sümpfe.Preise: All-inclusive je nach Saison 900–1540 €/DZpP.

•Zarafa Camp: Ker & Downey (S. 339). Vom Feinsten!Das elitäre Luxuszeltcamp für max. acht Personen liegtan der Südseite der Zibalianja Lagune im Osten derSelinda Spillway. Preise: All-inclusive je nach Saison1250–1830 €/DZpP und 1250–2755 €/EZ.

•Selinda Camp: Ker & Downey (S. 339). Dieses luxuri-öse Zeltcamp im Selinda Reserve nahe der SelindaSpillway nimmt in neun Zelten max. 18 Gäste auf. Mehr-tägige Walking Safaris mit Übernachtungen in kleinen"Trails Camps" sind von hier aus möglich. Selinda Campist auch hervorragend zum Fischen geeignet. Preise: All-inclusive 730–1160 €/DZpP und 730–1740 €/EZ.

Die Wilderei in der Linyanti-Chobe-RegionEtwa 100–200 Elefanten werden alljährlich in der Linyanti-Chobe-Region gewildert. DieBotswana Defense Force patrouilliert mit Fahrzeugen und Motorbooten entlang der Grenze.Jenseits der Grenze in Namibia sieht die Situation noch schlechter aus, daher halten sichdie meisten Elefanten nur nachts zum Fressen im namibischen Caprivigebiet auf undverbringen die Tageszeit lieber in Botswana. Problematisch wirkt sich das mangelndeVerständnis der ansässigen Bevölkerung aus. Die Menschen empfinden es als ungerecht,Wildtiere nicht jagen zu dürfen, während in ihren Augen riesige Landstriche für fremdeTouristen reserviert werden. Löwen, die ihre Rinder anfallen, und Elefanten, die nachtsihre Felder plündern, werden staatlich geschützt, obwohl gleichzeitig in den Dörfern derBevölkerungsdruck und die Armut zunehmen. Die lokalen, armen Bevölkerungsschichtenhaben daher meistens nur wenig Verständnis für den Tierschutz.

Bild oben: IdyllischeSzene am Linyanti

Schon gewusst?Löwen sind imDurchschnitt nurbei jeder fünftenJagd erfolgreich

Am schwierigstenbefahren sich

Tiefsandstrecken inder heißen, späten

Trockenzeit

Das Linyanti-Gebietschätzen Kenner als

beste Safariregiondes Landes, weil hier

Wasser- undLandaktivitäten

gleichzeitigmöglich sind

CHOBE NPCHOBE NP

•Selinda Expeditions Camp: Ker & Downey (S. 339). Au-thentisches, kleines Safaricamp für max. 8 Gäste im ganztraditionellen Stil. Preise: All-inclusive je nach Saison700–1070 €/DZpP.

•Motswiri Camp: Tel. 6860242, www.rawbotswana.com.Ein idyllisch und einsam im Westteil des Selinda Reservesnahe der Selinda Spillway gelegenes, kleines Camp mitfünf Meru-Zelten, wo Reit- und Walking Safaris ange-boten werden. Preise: All-inclusive je nach Saison 570-780 €/DZpP.

•Kwando Lebala Camp: Kwando Safaris (S. 339). DasVorzeigecamp von Kwando Safaris liegt in einem sehrwildreichen Gebiet inmitten offener Flutebenen, Gras-savannen und Palmen. Es bietet acht elegante Zelte.Preise: All-inclusive je nach Saison 580–1160 €/DZpP.

•Kwando Lagoon Camp: Kwando Safaris (S. 339). Etwa30 km nördlich des Lebala Camps genießt dieses Campeine reizvolle Lage direkt am Kwando River (am West-rand der Sümpfe). Auch hier gibt es acht luxuriöse Zelteunter hohen Uferbäumen, zudem einen Pool. Boots-fahrten auf dem Kwando stehen hoch im Kurs. Preise:All-inclusive je nach Saison 580–1160 €/DZpP.

•Linyanti Camp: SKL Group of Camps, Tel. 6865365/6865366, Fax 6865367, www.sklcamps.com (siehe S. 366).Frisch renoviertes, rustikales Camp der gehobenen Mit-telklasse mit modernen Zeltchalets. Preise: All-inclusiveje nach Saison 500–590 €/DZpP und 500–880 €/EZ, fürSelbstfahrer ist auch Halbpension möglich.

•Linyanti Campsite: SKL Group of Camps (siehe oben)Der kleine Campingplatz am Linyanti River liegt mit fünfEinzelplätzen unter riesigen Uferbäumen idyllisch imschmalen Uferbereich des Nationalparks. Leider wer-den die Sanitäranlagen von Zeit zu Zeit von Elefantendemoliert. Campingpreise: Erwachsene 43 € pP (SADC-Bürger 18 €); Kinder jeweils die Hälfte.

Das Militär patroullierthier sehr starkzum Schutzgegen die Wilderei

Schon gewusst?Wasserböcketragen diesenNamen, weilsie bei Gefahrstets ins Wasserflüchten

Page 6: Chobe-Region CHOBE NP Chobe-Region Der Osten · 309 Der Osten 308 Chobe-Region Chobe-Region Region 2: Savuti Savuti war eine Legende – sicherlich einer der besten Plätze Afrikas

319319319319319

Der Osten

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Chobe-Region Chobe-Region

Region 4: Nogatsaa und TchingaFür Nogatsaa hatte man einmal große Pläne: Hier sollte ein schönes Bungalow-camp errichtet werden und viele Besucher in diese abgelegene Region locken.Doch alles kam anders – drei der vier Bungalows, in denen niemals ein Touristgewohnt hat, wurden 1992 von marodierenden Elefanten zerstört. DerNgwezumba-Damm war bereits 1988 durch starke Regenfälle eingebrochen.Unmotivierte Wildhüter und die Militärpräsenz durch Anti-Poaching-Programmetaten ein übriges, um Touristen von hier fernzuhalten. Schon seit Jahren soll alleswieder besser werden, denn man möchte die vielen Besucher der Chobe-Ufer-front auch auf andere interessante Gebiete des Nationalparks verteilen. Deswegensollen neue Bohrlöcher in diesem Gebiet eine ganzjährige Wasserversorgung derWildtiere ermöglichen. Pläne wären also da, aber die Umsetzung dauert. Und soschläft die Region weiterhin ihren Dornröschenschlaf und wartet geduldig auf dieviel gelobten besseren Zeiten, die eines Tages kommen sollen.

Alle Straßen in die Nogatsaa-Region werden selten befahren und erfordern Allrad.Die Zufahrt von Savuti führt die ersten 40 km durch Mopanebusch, ehe es in derZweizwe-Region entlang der Pfannen sandig wird. Nachdem man eine Sandridgeund anschließend das Flussbett des Ngwezumba überquert hat, verläuft die Wei-terfahrt immer parallel zum Flusstal. Die abwechslungsreiche Strecke ist reizvoll.Nach insgesamt 114 km erreicht man den ehemaligen Ngwezumba-Damm unddas Wegenetz rund um die beiden ehemaligen Camps. Bitte beachten Sie: NachRegenfällen kann man die Strecke zwischen Savuti und Nogatsaa wegen vielerschlammiger Passagen nicht mehr befahren.

Von Kasane kommend zweigt die Zufahrt 17 km westlich vom Sidudu Gate vonder Transitstraße ab. Das ehemalige Nantanga Scout Camp ist nicht mehr besetzt.Nach 24 km gabelt sich der sandige Weg, doch beide Strecken treffen nach 14 bzw.15 km wieder aufeinander. 10 km weiter erreicht man das alte Nogatsaa Camp.

Zufahrt von Pandamatenga zum Poha Gate

Vor einigen Jahren wurde mit der Errichtung desPoha Gates eine neue Zufahrt in den National-park ermöglicht. Die Zufahrt beginnt 21 km süd-lich von Pandamatenga direkt außerhalb desWeidezauns bei GPS S 18.43.217 E 25.36.294. Die72 km lange, sehr tiefsandige und wenig abwechs-lungsreiche Strecke führt zunächst parallel zumWeidezaun nach Westen und trifft danach beiGPS S 18.42.643 E 25.28.180 auf die Cutline Roadeines Forstgebietes, die bis zum Poha Gate führt.

Nogatsaa Pans Lodge

An der Kwikamba Pan, 22 km vom Poha Gate bzw.80 km von Kasane, eröffnete 2017 eine Lodge mitzwölf Luxuszelten GPS: S 18.19.194 E 24.53.124.Kontakt: Tel. 716381852, www.ghohahills.com.Preise: AI 360–650 €/DZpP und 460–820 €/EZ.

Bild unten: Impalas

Rechts: Die Vegetation der Chobe-Wälder wird geprägt von Teak,Mopane und Falschem Mopane auf Sandböden

Schon gewusst?Elefantenwandern im Laufeihres Lebens biszu 150 000 kmweit, das entsprichtvier Mal demErdumfang

Zufahrt von Savuti

Die Parkverwaltungplant, eine neue

Straße vom PohaGate nach Savuti

zu errichten

CHOBE NPCHOBE NP

Schon gewusst?Die lästigenwinzigen Fliegen,die einemtagsüber um denKopf schwirren,nennt man"Mopane-Flies"

Anreise

Zufahrt von Kasane

Natur & Tierwelt

Unzählige Lehmpfannen und dichter Mopane-, Combretum- und Miombowaldkennzeichnen diese Region. Der Ngwezumba hat sich in vielen Jahren ein tiefesTal gegraben, er fließt jedoch nur sehr periodisch. Die meiste Zeit bilden sich inseinem Flussbett nur einzelne Pools. Außer der Solarpumpe am Nogatsaa ScoutCamp funktioniert keines der künstlichen Bohrlöcher mehr. Doch nach stärkerenRegenfällen halten viele Pfannen monatelang Wasser, z. B. die Kwikamba Pan.Dies ist dann die ideale Zeit, um hier auf Safari zu gehen. Man kann stundenlangan einer Wasserstelle stehen und die vorbeiziehenden Tiere beobachten.

Aufgrund der dichten Laubwälder leben in diesem Gebiet viele Pferde-, Rappen-und Elenantilopen, außerdem zahlreiche Elefanten, Buschböcke, Steinantilopen,Oribis und Raubtiere wie Löwen und Leoparden. Die letzten freilebenden Nashör-ner aus dieser Region, wurden inzwischen zu ihrem Schutz ins Khama RhinoSanctuary überführt. Wenn die Pfannen mit Wasser gefüllt sind, ziehen hunderteWasservögel heran. Es ist geplant, durch neue Pumpen eine ganzjährige Wasser-versorgung sicherzustellen, damit die Wildtiere auch während der Trockenzeit inNogatsaa bleiben.

Es gibt hier in den Mopane-Trockenwäldern der Kalaharirandzonen noch einkleines Insekt, das kurz vor der Regenzeit mit einem ziemlichen Lärm auf sichaufmerksam macht: Singzikaden, die lautesten Insekten der Welt. Doch nur diemännlichen Tiere produzieren diesen unglaublich schrillen Lärm. Schon der griechi-sche Dichter Xenarchos soll gerufen haben „Glücklich leben die Zikaden, denn siehaben stumme Weiber“...

Singzikade