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chrischona.org 5/09 Diakonie innovativ GEMEINDE – MISSION – THEOLOGIE Wie Ausgegrenzte zu Mitspielern werden Warteschlangen vor dem Centro Cristiano Das Basislager für den Gipfelsturm des Lebens Handeln für eine neue Welt

Chrischona-Panorama 5/2009, Diakonie innovativ

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Chrischona-Panorama, Ausgabe 5/2009, Diakonie innovativ

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Page 1: Chrischona-Panorama 5/2009, Diakonie innovativ

chrischona.org

5/09

Diakonie innovativ

G E M E I N D E – M I S S I O N – T H E O L O G I E

Wie Ausgegrenzte zu Mitspielern werden

Warteschlangen vor dem Centro Cristiano

Das Basislager für den Gipfelsturm

des Lebens

Handeln für eine neue Welt

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2 CHRISCHONA 5/2009

panorama

INHALT

3 Editorial

4 Leserforum

5 Jubiläum: Chrischona setzt auf Frauen

Thema: Diakonie

6 Wie Ausgegrenzte zu Mitspielern werden. Ein Gespräch mit Robert Roth und Markus Müller

10 Warteschlangen vor dem Centro Cristiano. Fritz Imhof

12 Basislager für den Gipfelsturm des Lebens: das basecamp. Michael Gross

13 Diakonie ist für das DMH anders geworden. Ein Interview mit Oberin Schw. Iris Neu

14 Handeln für eine neue Welt. Christian Fried-rich – einer der Stadtgeschichte schrieb. Dorothea Gebauer u. Claudius Buser

St. Chrischona

16 tsc-Sponsorenlauf: Schnelle Beine und be-geisterte Herzen. Dorothea Gebauer u. Mi-chael Gross

17 Finanzbericht: Gott sei Dank, er hat es im Griff! Attilio Cibien

18 Seniorentag: Gemeinsam im Schiff, das sich Gemeinde nennt. Michael Gross

Mission

19 Bedroht und trotzdem sicher. Interview mit Wolfgang Häde, Türkei

Gemeinde

20 Deutschland: Praktische Hilfe fürs tägliche Brot. Michael Gross

22 Südliches Afrika: Gott braucht uns in Zand-spruit. Martin Frische

23 Frankreich: Gehet hin – zu euren Mitmen-schen. Hans Wyttenbach

24 Schweiz: Strukturen müssen dem Auftrag dienen. René Winkler

30 Menschen in unseren Gemeinden

Jugend

28 ECJA-Camp: Endlich 18 ... und dann!? Christhard Bidlingmaier

Chrischona-Panorama 6/2009:

Redaktionsschluss: 10. Juli 2009 Inserateschluss: 11. August 2009 Erscheinungstag: 6. September 2009

Chrischona-Panorama 7/2009:

Redaktionsschluss: 21. August 2009 Inserateschluss: 22. September 2009 Erscheinungstag: 18. Oktober 2009

ADRESSEN

HerausgeberPilgermission St. ChrischonaChrischonarain 200CH-4126 BettingenTel. +41 (0)61 64 64-111Fax +41 (0)61 64 64-575E-Mail: [email protected]: www.chrischona.org

SchweizGeschäftsstelle Chrischona-Gemeinden SchweizHauentalstrasse 138CH-8200 SchaffhausenTel. +41 (0)52 630 20 70Fax +41 (0)52 630 20 79E-Mail: [email protected]: www.chrischona.ch

Deutschland, Südafrika, NamibiaChrischona-Gemeinschaftswerk e.V.Gottlieb-Daimler-Strasse 22D-35390 GiessenTel. +49 (0)641 60 59 200Fax +49 (0)641 60 59 210E-Mail: [email protected]: www.chrischona.deHomepage: www.chrischona.co.za

FrankreichL’Union des Églises Chrétiennes Évangéliques (UECE)4, chemin du DubachF-68140 MunsterTel. +33 (0)389 77 38 05E-Mail: [email protected]: www.chrischona.fr

PILGERMISSION ST. CHRISCHONA

Die Pilgermission St. Chrischona (PM) ist ein interna-tionaler christlicher Verband, der 1840 gegründet worden ist. Zur PM gehören das Theologische Semi-nar, Gemeindeverbände in der Schweiz, Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Südafrika und Namibia, die Literaturarbeit (Brunnen Verlag Giessen und Basel / Alpha bzw.Bibelpanorama-Buchhandlungen), ein Dia-konissen-Mutterhaus und die Arbeitsgemeinschaft für das messianische Zeugnis an Israel (amzi). Die PM finanziert sich ausschliesslich aus Spenden und Erträgen aus Dienstleistungen. Sie ist eine internatio-nale Bewegung auf der Basis der Evangelischen Alli-anz. Das Werk ist Jesus Christus und der Bibel als Wort Gottes verpflichtet. Als missionarische und die-nende Bewegung stellt es sich den Herausforderun-gen der Zeit und hilft Menschen, ihr Leben zu gestal-ten.

UNSERE ANGEBOTE

- Wir bieten eine modulare, praxisbezogene theolo-gische Aus-, Fort- und Weiterbildung für Haupt-amtliche, Ehrenamtliche, Menschen in Verantwor-tung und für interessierte Einzelpersonen.

- Wir sind ein Kompetenzzentrum für länderspezifi-schen Gemeindebau und christliche Lehre.

- Wir sammeln und vermitteln Wissen und Kompeten-zen für Gemeindebau, Mission und Gesellschaft.

- Wir bieten unsere Infrastruktur für Seminare, Kon-ferenzen und Tagungen an.

- Durch Verlage und Buchhandlungen verlegen und verbreiten wir christliche Literatur für alle Alters-gruppen und Lebenslagen.

- Das Diakonissen-Mutterhaus orientiert sich an der Not der Zeit.

- Die Arbeitsgemeinschaft für das messianische Zeugnis an Israel (amzi) unterstützt jüdischmessi-anische und arabisch-christliche Gemeinden und Institutionen in Israel und Europa.

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KONTENPilgermission St. ChrischonaPilgermission St. ChrischonaChrischonarain 200, 4126 BettingenPostkonto 40-872-3IBAN: CH39 0900 0000 4000 0872 3

DeutschlandChrischona-Gemeinschaftswerk e.V.Gottlieb-Daimler-Strasse 22, D-35398 GiessenEv. Kreditgenossenschaft Kassel (BLZ 520 604 10)Konto 5851Volksbank Mittelhessen e.G. (BLZ 513 900 00)Konto 50 237 800Gaben an das Werk der Pilgermission können auch über die Chrischona-Stiftung weitergeleitet werden: Volksbank Mittelhessen (BLZ 513 900 00), Konto 50 50 60 02Für Spenden aus Ländern der EU:Ev. Kreditgenossenschaft Kassel,IBAN DE74 5206 0410 0000 0058 51Für Spenden aus dem nicht EU-Raum:SWIFT-Code: GENODEF1EK1

FrankreichPilgermission St. ChrischonaCH-4126 Bettingen/BâleCrédit Mutuel des Trois Pays, 6, Place de la Gare, F-68330 HuningueIdentifikation Konto (RIB): 10278 03050, 00024007701 78

Südafrika und NamibiaFür Leser in Südafrika und Namibia schlagen wir vor, jeweils im März eine Spende von R/N $ 100.– mit dem Vermerk ‘Chrischona-Panorama’ auf das Konto der je-weiligen Stadtmission zu überweisen. Herzlichen Dank!

IMPRESSUMRedaktion:Michael Gross (Redaktionsleiter),Fritz Imhof, Dorothea Gebauer (Redaktionsteam) Jennifer Übelaker (studentische Mitarbeiterin) Tel. +41 (0)61 64 64 557 E-Mail: [email protected]

Inserate: Wolfgang Binninger Tel. +41 (0)61 64 64 554 +49 (0)171 972 55 72 E-Mail: [email protected]

Layout: Sascha Grether, zielwerk.de

Gestaltungskonzept: fortissimo : think visual, fortissimo.ch

Druck: Druckerei Jakob AG, Grosshöchstetten

Erscheinungsweise: achtmal im JahrAuflage: 12’200 ExemplareKosten: Wir sind für einen Beitrag für die Me-dienarbeit dankbar, Richtwert ist CHF 20.– / € 13.– im Jahr. Sie können dazu den eingehefteten Ein-zahlungsschein verwenden.

EDITORIAL

Liebe Leserin, lieber Leser

Diakonie ist fatalerweise ein eher schwerfällig und altertümlich wirkender Begriff. Doch welch zukunftsträchtige Dynamik und Sprengkraft in ihm verborgen liegt, erkennen wir, wenn wir uns die Geschichte der Diakonie vor Augen führen:

- Im 3. und 4. Jahrhundert waren es die sogenannten sieben leiblichen Tugenden der Barmherzigkeit, die einen entscheidenden Beitrag zum Gelingen der Mission darstellten: Hungrige speisen, Durstigen zu trinken geben, Nackte bekleiden, Fremde beherbergen, Gefangene befreien, Kranke pflegen, Tote begraben.

- Die ersten Krankenhäuser, Armenanstalten und Waisenhäuser hatten ihre Wurzeln in der beherzten Diakonie.

- Unser heutiger Sozialstaat hat seinen Nährboden in den diakonischen Initiativen und Bewegungen des Pietismus im 17. Jahrhundert.

- Ohne Diakonissenschaft im 19. und 20. Jahrhundert wäre unsere mittel-europäische Kultur um ein Vielfaches ärmer und leerer.

Vor diesem Hintergrund wage ich es, Diakonie als Melodie des Wirkens Gottes in dieser Welt zu umschreiben. Von Diakonie geht ein Wohlklang aus. Wo sie in rechter Weise gelebt wird, liegt Zukunft in der Luft. Diakonie beschwingt. Nicht nur randständiges, sogar anständiges, ja: Alles Leben darf davon profitieren.

Diakonie birgt etwas ausgesprochen Schönes in sich. Etwas davon leuchtet auf, wenn wir sehen, dass Diakonie nicht zuerst eine Reaktion auf eine Notsituation ist, sondern zuerst ein Verfügbarmachen des vorhandenen Reichtums. Dies sehen wir etwa in Apg. 6 bei der Wahl von Diakonen: Das Problem bestand nicht darin, dass zu wenig Essen da war, sondern darin, dass das vorhandene Essen nicht bis zu den notleidenden Witwen gelangte. Diakonie wurde installiert, um den vorhandenen Reichtum Gottes zu den Menschen zu bringen.

Dienende Menschen, in diesem Sinne Diakone, sind ein Schlüssel für eine lebenswerte Zukunft. Diese Zukunft wird aller Voraussicht nach nicht ro-siger sein als die Gegenwart, der Staat wird kaum noch tatkräftiger auf die Nöte der Menschen eingehen können. Wie im 3. und 4. Jahrhundert wird es im 21. Jahrhundert Menschen brauchen, die einen Blick für den Reich-tum Gottes zugunsten dieser Welt haben, und gleichzeitig über eine Ent-schlossenheit verfügen, diesen Reichtum unter die Menschen zu bringen: Unter die ganz Normalen, unter die Arbeitslosen oder von Arbeitslosigkeit Bedrohten, unter die Alleinerziehenden, unter Gescheiterte, unter Men-schen in der Schuldenfalle, unter psychisch Angeschlagene, unter gebrech-liche, behinderte, ausgegrenzte, süchtige und überforderte Menschen.

Lassen Sie sich ermutigen, solch ein dienender Mensch zu sein. Und damit ein Mensch, der Zukunft baut.

Dr. Markus MüllerDirektor

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Chrischona-Panorama 3-2009

Wo sind Aquila und Priscilla?«Im eingehefteten Hochglanz-Werbeprospekt ‘Wach-sen im Glauben, Lieben und Leiten’ im Chrischona-Panorama 3/09 für einen Leitungskongress im Januar 2010 ist die prominente Frau Carly Fiorina als Top-Referentin gesetzt. Es wird erwähnt, dass sie durch verschiedene Begegnungen mit Bill Hybels kürzlich

zum Glauben gefunden habe. Ihr Motto im Prospekt lautet: ‘Was du bist, ist Gottes Geschenk an dich. Was du aus dir machst, ist dein Geschenk an Gott.’ Wie bitte? Wo steht in der Bibel, dass wir Gott mit unserer Leistung beschenken können? Ist nicht viel mehr die Rede davon, dass Christus in uns zunehmen, unser Ich aber abnehmen muss (Joh. 3,30) und dass Gott selber die guten Werke, in denen wir wandeln sollen, zuvor bereitet hat (Eph. 2,10)? Wie ist es zu verstehen, dass tonangebende geistliche Leiter eine solche Aussage nicht berichtigen, sondern unkommentiert stehen las-sen und sogar für Werbezwecke verwenden? Wer übernimmt an der im Glauben noch jungen Top-Referentin den Dienst, wie ihn zu neutestament-licher Zeit Aquila und Priscilla an Apollos taten, indem sie ‘ihm die Lehre Gottes noch genauer auslegten’ (Apg. 18,26)? Oder ist dieser Dienst heute nicht mehr gefragt?»Christian Walter, Neuhausen am Rheinfall, Schweiz

IHRE MEINUNG ZÄHLTIhnen hat ein Beitrag im Heft gefal-len? Oder es regt sich bei Ihnen Wi-derspruch nach der Lektüre? Sie ha-ben ähnliche Erfahrungen gemacht oder ganz andere? Dann schreiben Sie uns. Ihre Meinung ist uns wich-tig.

Senden Sie Ihre Zeilen an:Redaktion «Chrischona-Panorama»Chrischonarain 200,CH-4126 BettingenFax +41 (0)61 64 64 [email protected]

AnmeldungPilgermission St. Chrischona, Konferenz für geistliche ErneuerungChrischonarain 200, CH-4126 BettingenTel.: +41 (0)61 64 64 270Fax: +41 (0)61 64 64 277E-Mail: [email protected]

Online-Anmeldung und weitere Infos:kge.chrischona.org

Der besondere KGE-Donnerstagam 6. August 2009

15 Uhr Familien-Clown-Theater 20 Uhr Varieté-Abend

Mit dem Mimen und Clown Klaus Kreischer alias „Mr. Kläuschen“ und dem Artistik-Weltre-kordhalter Karsten Feist.

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Als ganzer Menschglauben und leben

KGE 2009Konferenz für geistlicheErneuerung1. bis 8. August 2009

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Diakonie innovativ

G E M E I N D E – M I S S I O N – T H E O L O G I E

Wie Ausgegrenzte zu Mitspielern werden

Warteschlangen vor dem Centro Cristiano

Das Basislager für den Gipfelsturm

des LebensHandeln für eine neue Welt

Leserforum

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Chrischona setzt auf Frauen Am 1. November feiert St. Chrischona ein besonderes Jubiläum: 100 Jahre theologische Ausbildung von Frauen. Einige Fragen an Seminarleiter Horst Schaf-fenberber, der mit Dozentin Eva Förster-Geiss, Rahel Obländer, Leiterin tsc-Sekretariat, und seiner Frau Irmgard die Feier vorbereitet.

Chrischona-Panorama: Was war vor 100 Jahren das Besondere an dieser Ausbildung?Horst Schaffenberger: Damals gab es von Seiten der Erweckungsbewegung für Frauen noch sehr wenig kon-krete biblisch-theologische Ausbildungsmöglichkeiten. Erst elf Jahre zuvor, 1898, wurde die wohl erste theologi-sche Ausbildung für Frauen gegründet. Doch es gab ein grosses Bedürfnis danach. Es war also einerseits eine richtige Reaktion auf die Bedürfnisse der Zeit, aber auch eine mutige Entscheidung des damaligen Komitees. Das Haus zu den Bergen, ursprünglich als Gästehaus und Unterbringung für Gastschüler des Predigerseminars gedacht, wurde zum Ausbildungsort für «Jungfrauen und alleinstehende Frauen, die sich gern im Wort Gottes ver-tiefen wollen, um ihrem Heiland zur Verfügung zu stehen, entweder für eine Arbeit in der äusseren oder inneren Mission», so der Glaubensbote vom September 1909.

Gehen wir richtig in der Annahme, dass die Frauen aber nicht die gleiche Ausbildung machen konnten wie Männer?Horst Schaffenberger: Das wäre damals ja auch un-denkbar gewesen. Die Frauenrechtsbewegung steckte ja noch in den Kinderschuhen. So wurde mit einer einjähri-gen Ausbildung begonnen. Im Jahr 1958 wurde diese Ausbildung auf zwei Jahre aufgestockt und 1975 zu einer

100 Jahre100 Jahre – Chrischona setzt auf Frauen

FEIERN SIE MIT100 Jahre theologische Ausbildung von Frauen auf St. Chrischonaam Sonntag, 1. November 2009

10.00 Uhr Festgottesdienst mit Pfarrerin Sr. Doris Kellerhals, Oberin Diakonis-senhaus Riehen

15.00 Uhr Festveranstaltung mit Gratu-lanten aus aller Welt. Festvortrag von Pfarrerin Dorothea Gabler zum Thema: «Wie Frauen Kirche und Gesellschaft prägen»

Infos und AnmeldungTheologisches Seminar St. ChrischonaE-Mail: [email protected].: +41 (0)61 64 64 426

dreijährigen Ausbildung umgebaut, die in mehreren Landeskirchen in Deutschland als Diakoninnen-ausbildung anerkannt ist. Es war also immer ein besonderes Berufsbild, auf das hin ausgebildet wurde. Sehr viele Frauen gingen in die weltweite Missi-onsarbeit oder in den Dienst in Ge-meinden und Kirchen.

Heute stehen unsere verschiede-nen Ausbildungsgänge natürlich je-dem offen, unabhängig vom Ge-schlecht. Wobei unser dreijähriger BA in Gemeindepädagogik an die dreijährige Ausbildung des so ge-nannten Katechetischen Seminars anknüpft und für dieses Berufsbild ausbildet.

Was wird am 1. November gefeiert – und wie?Horst Schaffenberger: Der einjäh-rige Kurs für Frauen begann exakt am 20. Oktober 1909 mit 12 Schüle-rinnen. Unsere Feier soll deutlich machen, was Gott in den hundert Jahren, seit wir Frauen ausbilden, getan hat, und den Dienst von Frauen im Reich Gottes würdigen. Wir wollen vor allem unsere vielen alten und jungen Ehemaligen herzlich einladen und mit ihnen gemeinsam feiern. Es wird ein Festtag werden.

Erwarten Sie vom Jubiläumsfest auch einen Anstoss für die Anstel-lung von Frauen in heutigen evan-gelischen Werken und Einrichtun-gen?Horst Schaffenberger: Das wäre sicher wünschenswert. In den vergan-genen hundert Jahren haben Frauen, die auf St. Chrischona ausgebildet wurden, in Mission und Gemeindear-beit viel geleistet. Wir wünschen uns, dass sich Gemeinden mehr dafür öff-nen, Frauen anzustellen. //

St. Chrischona

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Thema

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Chrischona-Panorama: Markus Müller, hat die Diakonie ange-sichts des Visionstextes in Jesaja 61 in der Pilgermission St. Chrischo-na an Bedeutung gewonnen?Markus Müller: Jesaja 61,1-3 legt eine Basis für das, was wir unter Diakonie verstehen: Den Dienst Gottes am Menschen, in den wir Menschen uns «einklinken». Jesaja 61,1-3 sprengt gleichzeitig den Rah-men dessen, was wir gewohnheits-mässig unter Diakonie verstehen.

Können Sie das erläutern?Markus Müller: Ich erlebe viel Gebundenheit im Denken. Viele Menschen tun sich schwer, alte und eingeschliffene Muster zu durch-brechen; etwa im Bereich Selbstbild oder dort, wo wir immer zuerst das Schwierige, Negative, Problemati-sche sehen, bevor wir die Verheis-sung oder die Chance wahrnehmen. Es gibt so etwas wie eine «Denkdia-konie», die zur Freiheit im Denken bzw. zur Befreiung aus alten und eingefahrenen Denkmustern hilft. Eine gute Diakonie entwickelt Denkweisen, die dem Evangelium gemäss sind.

Wo ist christliche Diakonie heute besonders gefragt, wo in zehn Jahren?Robert Roth: Ich möchte zuerst den Begriff und den landläufigen Inhalt von «Diakonie» hinterfragen. Für mich ist entscheidend, dass Gott uns auf diesem fantastischen Planeten Erde in eine gute Welt hi-neingesetzt, sie uns in Besitz gege-ben und zur Gestaltung anvertraut hat. Darin kommt die unglaubliche Liebe, Grosszügigkeit und das Ver-trauen Gottes in den Menschen zum Ausdruck.

Wir sollen also diese Erde bebau-en, entwickeln und bewahren; das sind die Aspekte der «realpoliti-schen und realwirtschaftlichen» Arbeit. Beim Bauen verändere ich etwas und prüfe dann, ob das Re-sultat gut ist, denn ich will etwas Gutes und Hilfreiches bewirken. Gott geht es vor allem darum, dass sich die Menschen gut und segens-reich entwickeln können, damit die geschenkte schöpferische Krea-tivität in allen Menschen und für alle Menschen freigesetzt wird. Deshalb brauchen wir eine positive Sicht für diese Welt.

Wie Ausgegrenzte zu Mitspielern werden

Was heisst das für die Diakonie? Robert Roth: Es heisst, dass wir alles «Randständige» wieder ins Zentrum zurückholen. Es wird im-mer Menschen am Rand geben, als ob das zum System gehörte. Ent-scheidend ist, dass es eine Fürsorge für diese «randständigen Men-schen» gibt. Nur eine Ökonomie, welche diese Sicht teilt, kann dem Bewahrungsauftrag Gottes gerecht werden. Sonst läuft sie ins Leere und damit auch der Staat.

Aber die Ökonomie teilt diese Sicht meistens nicht. Für Christen in einer Welt mit einem anderen Verständnis von Ökonomie bedeu-tet es daher, nicht nur zuzuschauen, wie immer mehr Menschen an den Rand gedrängt werden, sondern sich dem Spannungsfeld auszuset-zen und dort sogar in den Riss tre-ten. Dabei geht es ja eben auch um die Würde des Menschen, die Gott ihm gegeben hat.

Was hat Diakonie mit Menschen-würde zu tun?Robert Roth: Als Christen sollen wir die Menschen in diesen schöp-ferischen Auftrag mitnehmen und ihnen die Würde vermitteln, daran partizipieren zu können. Am WEF (World Economic Forum) in Davos versuchten Kongressteilnehmer, Würde zu definieren. Jemand er-zählte eine Begebenheit: Er hatte seinen Koffer in Indien verloren. Ein armer Inder fand ihn und brach-te ihn dem Geschäftsmann zurück. Als er Finderlohn zahlen wollte, entgegnete der Arme: «Ich möchte

Welche Bedeutung hat Diakonie heute für die Pilgermission, die Gemeinden und die Gesellschaft allgemein? Was ist diakonisches Handeln heute, und was kann es morgen sein? Darüber sprachen wir mit Dr. Markus Müller, Di-rektor der Pilgermission, und dem Basler Sozialunternehmer Robert Roth.

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kein Geld, bitte Sie aber, mich zu besuchen, wenn Sie das nächste Mal nach Indien kommen ...»

Würde vermitteln kann auch heissen, für die Men-schen bessere Rahmenbedingungen zu schaffen. Schu-len, Fabriken, Strassen oder Brücken zu bauen, damit sie am gemeinsamen Auftrag – zu gestalten und zu bewahren – teilnehmen können. Diakonie bedeutet, die Menschen zu befähigen, an diesem göttlichen Auftrag

mitzuarbeiten. Als Mitarbeiter kann ich mich bei-spielsweise in meiner Firma da-für einsetzen, dass auch Schwä-

chere mitarbeiten kön-nen – so wie es noch vor

kurzer Zeit in vielen Betrieben üblich war.

Markus Müller: Das kann noch weiter gehen. Ich glaube, dass jeder

von uns, vielleicht gerade Personen in grosser Verantwortung, so etwas

wie «diakoniebedürftig» ist. Wer hilft mir, meinen herausfordernden Beruf, meine Verantwortung in der Familie und meine Dienste in der Gemeinde zusammenzubringen? Ohne den Dienst anderer an mir überlebe ich nicht. Ich brauche jemanden, der mir immer wieder auf den Weg hilft und zur richtigen Prioritätensetzung zu-

rückbringt.

Verschwimmt da nicht schon die Grenze zur Seelsorge?Markus Müller: Seelsorge trägt etwas sehr Diakoni-sches in sich. Auch hier geht es um die Fürsorge Gottes am Menschen. Diakonie ist aus meiner Sicht umfassen-der und hat immer etwas damit zu tun, Reichtum Got-tes unter die Menschen zu bringen. Seelsorge bringt vor allem Wort Gottes zu einem bestimmten Menschen in einer bestimmten Herausforderung.

Wo liegt heute der Brennpunkt des diakonischen Einsatzes der Christen?Robert Roth: Was mir den Zugang zum Begriff Diako-nie erleichtert, ist das Konzept Gottes, diesen schöpfe-rischen Auftrag zu leben. Eigentlich ist es das allererste Gebot, das uns Gott gegeben hat – und das auch heute noch unbeschränkt gilt! Es muss um mehr auf dieser Welt gehen, als einfach ums Überleben. Als Christen

sollten wir ganz nahe am göttlichen Konzept bleiben. In Römer 12,1-2 werden wir aufgefordert, nicht den Denkschemen der Welt zu verfal-len, sondern ein erneuertes Denken zu pflegen, sodass wir ein gesundes Unterscheidungsvermögen und ech-te Kreativität entwickeln können – in der Gegenwart des Heiligen Geis-tes, der seit Pfingsten über alles Fleisch «ausgegossen» ist. Wir müs-sen uns in einer ruhigen Minute mal verinnerlichen, was Jesus meinte, als er sagte: «Es ist gut, dass ich gehe, denn dann kommt der Heilige Geist des Vaters in diese Welt ...». Gott will Leben ermögli-chen, er kennt Lösungen in verfah-renen Situationen – daraus sollen wir Lebenswege entwickeln.

Können Sie das konkretisieren?Robert Roth: Wir brauchen neue Arbeitsformen, welche Menschen, die sonst aus dem Arbeitsprozess herausfallen, eine sinnvolle Tätig-keit ermöglichen. Als Arbeitgeber habe ich die Passion, den Menschen Arbeit zu geben und dabei Kreativi-tät zu entwickeln, die der Heilige Geist ermöglicht.

Muss die Gemeinde dazu diakonische Werke und Or-ganisationen schaffen?Robert Roth: Wichtig ist, dass wir diese göttliche Konzeption ergriffen haben und davon fasziniert sind. Auch von seinen Prioritäten: Wer nach seiner Gerechtigkeit trachtet, erhält vieles Andere aus Gott. Oft können wir sogar leichter säkulare Menschen dafür gewinnen als Christen. Wichtig ist, dass wir als Christen nicht nur reagieren und reparieren, sondern gestalten.

Wie Ausgegrenzte zu Mitspielern werdenEin kreatives Beispiel von Robert Roth:Eine Familie besorgte sich eine ganze Serie von Migros Cumulus-karten (Bonuskarten) auf ihren Namen und verteilte sie an Freun-de und Bekannte. So erzielt die Karte einen hohen Umsatz. Die Gutscheine werden dann einem sozialen Unternehmen übergeben. Eine Idee, die allen Beteiligten Spass macht.

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Thema

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Ist die Jobfactory ein Mo-dell für diesen Denkansatz?Robert Roth: Sie ist gleichzeitig diakonisch und extrem unterneh-merisch. Wir haben 70 Angestell-te, 16 Lehrlinge und 250 Jugend-liche, die hier beschäftigt werden. Und das geht sogar noch finanzi-ell auf. Das Modell Jobfactory soll die Wirtschaftswelt «schöpfe-risch» provozieren: Dass nämlich mit einem unternehmerischen und zugleich fürsorglichen Geist viel für die Menschen und die Gesellschaft getan werden kann und das Ganze auch wirtschaftlich floriert. Niemand soll sagen können: das funktioniert nicht. Armut ist oft einfach die Abwe-senheit von Phantasie und gu-tem Willen. Wir müssen zum Beispiel schon heute bei der demographischen Entwick-lung überlegen, wie die Alterspflege von morgen aussehen wird.

Kann die Professionalisierung der diakonischen Arbeit nicht zur Gefahr werden, dass sich die Gemeinden von der Diakonie frei-stellen?Robert Roth: In früheren Zeiten waren die Kirchen Vorreiter des diakonischen Handelns. Später übernahm der Staat viele soziale Leistungen, und die Kirchen und Gemeinden konnten sich davon be-freien – oder wurden davon freige-stellt. Das Sozial- und Gesund-heitswesen hat sich aber durch die Jahre zur Industrie entwickelt, wel-che den Menschen viel abnahm – auch viel von ihrer Verantwortung. Heute kann der Staat diese Leistun-gen kaum mehr finanzieren, und so

sind die christlichen Kirchen und Gemeinden neu gefragt. Wenn zum Beispiel Menschen im Alter oder nach einer Krankheit oder einem Unfall länger pflegebedürftig sind und keine Angehörigen die Pflege übernehmen können, entstehen rie-sige Kosten, die das System nicht übernimmt. Die Professionalisie-rung führt an Grenzen, sodass es zu einer sehr fortschrittlichen «Rück-wärtsbewegung» kommen muss. Das heisst, andere Prioritätenset-zungen und mehr freiwillige Hilfe-leistungen. Bevor wir aber die Frei-willigkeit weiter ankurbeln, sollten wir uns Gedanken über neue intelli-gente Möglichkeiten und Struktu-ren machen. Das können zum Bei-spiel neue Wohnformen sein, in

denen sich auf na-türliche Weise Jüngere und Ältere gegen-seitig unterstüt-

zen. «Gott will seine vielfältige Weisheit durch die Gemeinde publik machen» (Eph. 3,10). Wir brauchen mehr als den hergebrachten diakonischen Reflex, nämlich neue Modelle und Muster. Diakonie mit Innovation!

Sind die Gemeinden damit nicht überfordert?Markus Müller: Wir dürfen uns die Gemeinde nicht nur als Sonn-tagmorgen-Versammlung denken. Der Leib Christi ist viel umfassen-der. Auch das, was in christlichen Werken geschieht, gehört in gewis-ser Weise dazu. Die Gemeinde Jesu ereignet sich in Familie, Gemeinde, Wirtschaft, Bildung, Gesundheits-wesen und Politik. Sie ist nicht pro-grammorientiert, sondern hat sehr

unterschiedliche Ausdrucksformen. Falsche Gegensätze gilt es zu über-winden: böse Welt – fromme Ge-meinde; gute Diakonie – böse Wirt-schaft etc.

Wichtig ist mir: Die Gemeinde schafft so etwas wie einen geistigen Unterbau, der ermöglicht, dass Menschen zu dienenden (diakoni-schen) Menschen werden: als Mut-ter, als Verantwortlicher in einer Firma, als Sozialarbeiter in einem Werk. Gemeinde wird weiter solche Menschen wie Robert Roth (lächelt) in ihren je einzigartigen Dienst an ihrem Berufsort senden, vielleicht wie bei anderer Gelegenheit Missio-nare nach Afrika gesandt werden.

Dient umgekehrt das Knowhow der Diakoniespezialisten der Ge-meinde?Robert Roth: Wir brauchen zwar die gut ausgebildeten Leute, haben aber in unseren Betrieben auch Leu-te ohne Spezialausbildung, die kre-ativ sind und aus ihrem Job etwas machen, das wiederum der Ge-meinde zugute kommt. Das kann ein Koch oder ein Küchengehilfe sein, der sich ein kreatives Menü einfallen lässt und dieses dann an einer Gemeindeveranstaltung kocht. Es ist traumhaft schön, mit Menschen zu arbeiten, die dieses Konzept in sich tragen. Sie wirken der verbreiteten Fehlhaltung entge-gen, dass diese Welt kaputt geht und das baldige Harmagedon das Ende dieser Erde bedeutet.

Robert Roth, Sie wurden 2005 als erster Schweizer «Social Entrepre-neur of the Year». Was bedeutet das für Sie?Robert Roth: Es ist spannend, im Respekt vor dem grossen Auftrag Gottes kreativ tätig zu sein. Ich plä-diere für ein diakonisches Unter-nehmertum und für unternehmeri-sche Diakonie. Damit wären wir eigentlich bei den Anfängen der Pilgermission St. Chrischona. Heute ist es leider so, dass vielfach spen-denorientierte Diakoniewerke wirt-

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schaftlich gar nicht erfolgreich wer-den dürfen, weil sonst sofort die Spenden zurückgehen. Eigentlich sollten Spender erst recht investie-ren, damit ein solches Werk wach-sen kann.Markus Müller: Ich könnte Diako-nie auch als Dienst verstehen, der zur Konkretion bestimmter Lebens-entwürfen verhilft. Beispiel: Ehe, Single-Dasein. Die Welt braucht An-schauungsmaterial, wie Leben in ganz bestimmten Lebensentwürfen gelingen kann, und wir sollten dazu beitragen.Robert Roth: Wichtig ist, dass sich ein Mensch vor Gott als wertvoll und begabt sieht und am gemeinsa-men Auftrag teilnimmt, auch mit seiner Einschränkung. Dabei unter-stützen wir ihn, bis er so gut auf seinen eigenen Beinen steht, dass er das begreifen und mit Freude um-setzen kann.

Was bedeutet das für den heutigen Auftrag der Pilgermission St. Chrischona? Den Rückgriff auf Christian Friedrich Spittler, den Gründer der Pilgermission?Markus Müller: Das erste Kinder-spital in Basel oder die Taubstum-menanstalt in Beuggen, welche die Taubstummen als Geschöpfe Gottes ernst nahm, sind klassische Muster der Diakonie in unseren Anfängen. Später arbeitete Spittler auch mit dem Unternehmer Carl Metz in Freiburg zusammen und führte so Diakonie und Unternehmertum zu-sammen. Er berief Unternehmer ins Komitee der Pilgermission und bil-dete Berufsleute aus, welche in der Unternehmenswelt das Evangelium verkündeten. Wir sind seit vielen Jahren in Gefahr, uns aus diesen Bereichen zurückzuziehen. Die Pilger mission hat einen Auftrag, diese Bereiche immer wieder zu-sammenzubringen. Ein Beitrag

dazu bildete zum Beispiel die Konferenz «Den Schulter-schluss wagen», die Führungspersonen aus Gemeinde und Wirtschaft zusammenführte.Robert Roth: Sozial Arbeitende definieren sich heute oft in der Abgrenzung zur Wirtschaft oder zur «bösen Welt». Sie werden dazu ausgebildet, immer «kritisch» zu bleiben. Die christliche Diakonie ist jederzeit in der Gefahr, sich demenstprechend auch so «einzurichten». Wir müssen die Wirtschaft zur Zusammenarbeit gewin-nen. Konkret planen wir innovative Wohnprojekte, wo auch alte und pflegebedürftige Menschen ohne eigene Angehörige in die Gemeinschaft einbezogen und mit-getragen werden. Unterstützt wird es auch durch die Schweizer Pensionskasse Prosperita, die christliche Unternehmer vor zehn Jahren gegründet haben.

Anregend ist der Gedanke, die Tatsache zum Nutzen der Diakonie einzusetzen, dass Christen eine günstige Risikogruppe für Versicherungen sind. Daraus könnten Mittel gewonnen werden, welche in einen Pool fliessen und für interessante Projekte eingesetzt werden. Da könnten erstaunliche Beträge zusammenkommen. Die Chrischona könnte für solche und andere Projekte ihre praktisch ausgebildeten Absolventen einsetzen.Markus Müller: Ja. Diakonie hat etwas Leichtfüssiges. Sie soll nicht nur Nöte lindern, sondern eine neue Dy-namik herbeiführen – ganz im Sinne der Visionstexte.Robert Roth: Ja, das ist faszinierend; Diakonie hat viel mit Vernunft zu tun. Wir müssen dafür sorgen, dass dieser Gedanke auch die Unternehmenswelt erreicht: Ja, Diakonie ist etwas Attraktives. Sie realisiert neue Ideen und verschafft sich damit Aufmerksamkeit.

Kann diakonisches Handeln zur Konkurrenz für Gemeindewachstumsprogramme werden?Markus Müller: Diakonie ist fundamentaler Bestand-teil von Gemeindebau- und Gemeindewachstumspro-grammen.

Welche Gefässe der Pilgermission führen in diese Richtung?Markus Müller: Wir sind mit Sicherheit eingeladen, von der Verheissung her die Möglichkeiten zu erken-nen, sie vorauszuahnen und sie zu spüren. Und dann müssen wir die Leute ermutigen, die bestehenden Räu-me zu füllen. Das könnte ein zentraler Auftrag von Leitungspersonen sein. Auch die Verkündigung kann neue Möglichkeiten eröffnen. Wenn wir hier Jesus zum Vorbild nehmen, gewinnen wir unsere Zukunft. //

Die Fragen stellten Fritz Imhof und Michael Gross.

rechts: Dr. Markus Müller (54), verheiratet mit Doris, vier Kinder, ist seit 2001 Direktor der Pilgermission St. Chrischona und während fünf Jahren gleichzeitig Seminarleiter des Theologischen Seminars (tsc). Er war 1999 Dozent am tsc mit dem Hauptauftrag ‘Aufbau und Leitung des Fachbereiches Diakonie’. Er stu-dierte Heilpädagogik, Erziehungs-wissenschaft und Anthropologie. 1986 promovierte er in Behinderten-pädagogik.

links: Robert Roth (59), verheiratet mit Veronika, vier Kinder, wurde 2005 zum ersten «Social Entrepre-neur of the Year» der Stiftung von Klaus Schwab (World Economic Fo-rum WEF) auserkoren. Er ist Initiator der Job Factory in Basel. Diese im Jahr 2000 gegründete Firma offe-riert über 100 Ausbildungs- und Ar-beitsplätze in 15 Geschäftsfeldern für lehrstellenlose Jugendliche. Etwa 70 Prozent von ihnen können später in eine weiterführende Ausbildung vermittelt werden. Die Job Factory ist eine normale Aktiengesellschaft, die im marktwirtschaftlichen Wett-bewerb steht; staatliche Subventio-nen gibt es nur für die Stiftung Job Training, welche die Jugendlichen berät und begleitet.Zuvor gründete Robert Roth 1976 die geschützten Werkstätten Wei-zenkorn – heute mit 250 Arbeitsplät-zen grösster regionaler Anbieter in Basel für geschützte Arbeitsplätze für junge Menschen mit psychi-schen Schwierigkeiten. Seine Über-zeugung lautet: Die Weltgemein-schaft wird zunehmend auf integre Unternehmer und Wirtschaftstrei-bende angewiesen sein. Diese wer-den in der Schaffung von ordnenden und moralischen Standards voran-gehen, damit der Herausforderung der kommenden Zeiten Genüge ge-tan werden kann.

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10 CHRISCHONA 5/2009

Thema

CHRISCHONA

Mendrisio, Dienstagnachmitag: Eine Warteschlange drängt sich an der Eingangstür zum Centro Cristiano. Die Leute können hier Lebensmittel zu einem symboli-schen Preis beziehen. Zusammen mit der Organisation ‘Tischlein deck dich’ hat das Centro dieses Projekt vor einem Jahr gestartet.

FRITZ IMHOF

«Ihr seid wie die Mikroantenne der Gesellschaft». Die-ses Kompliment konnte Markus Zollinger, alias Pastore Marco, kürzlich von Roberto Sandrinelli, einem leiten-den Mitarbeiter des Tessiner Sozialdepartements entge-gennehmen. Der Beamte der Tessiner Regierung drück-te damit aus, was für eine Chrischona-Gemeinde eher überraschend klingt: Ihr seid ganz nahe am Puls der Leute und spürt, wo der Schuh drückt.

Zuerst schmerzliche MisserfolgeDie Missione Popolare Evangelica ist die südlichste Chrischona- Gemeinde in der Schweiz und ar-beitet im Mendrisiotto, dem Südzip-fel des Tessins. Als Markus Zollinger vor 25 Jahren nach seinem Studium auf St. Chrischona ins Tessin kam und in einem Dachraum die Missio-ne eröffnete, wurde ihm nach schmerzlichen Misserfolgserlebnis-sen bald einmal klar, dass er hier nicht mit den bewährten und ge-lernten Mitteln arbeiten konnte. Er musste den Ruf eines Sektengurus, der ihm im katholischen Umfeld bald anhaftete, loswerden und neue Wege zu den Menschen finden.

Heute geniessen die Missione Popolare Evangelica und ihr Pasto-re Marco einen ausgezeichneten Ruf im Mendrisiotto. Es begann damit, dass die kleine Gemeinde sich für die sozialen Bedürfnisse der Mitmenschen interessierte. Bald wurde klar, dass es an Plätzen für die Betreuung von Kindern alleiner-

Warteschlangen vor dem Centro Cristiano

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ziehender Mütter mangelte. Markus Zollinger suchte die Zusammenar-beit mit den Behörden, welche den gleichen Mangel feststellten. So entstand eine Kinderkrippe. Später startete die Missione ein Projekt für Drogenabhängige und für Asylbe-werber im Mendrisiotto.

Der Ruf der Behörden«Manchmal fragten wir die Behör-den, wo wir helfen können, manch-mal wurde uns ein Projekt einfach vor die Füsse gelegt», resümiert Zollinger. 1993 stellten Leute im Grenzort Chiasso fest, dass in der Mittagszeit viele Kinder auf sich selbst gestellt waren. Sie baten Zollinger, einen Mittagstisch für Schüler aufzubauen. Später fragte die Schulleitung, ob «Mano Aperta» das bislang von der Schule angebo-tene Nachschulprogramm überneh-men könnte. «Wir übernahmen den Mittwochnachmittag.» Als der Ge-danke entstand, etwas für die zu-nehmenden Arbeitslosen und Men-schen in anderen sozialen und finanziellen Problemlagen zu tun, rief Markus Zollinger die Organisa-tion «Tischlein deck dich» an.

ZAHLEN UND FAKTENAnzahl der durchschnittlichen Gottesdienstbesucher in Mendrisio: 80 ErwachseneAnzahl angestellter Mitarbeiter in den Sozialprojekten: 7Anzahl freiwilliger Mitarbeiter in den Sozialprojekten: 26Total Aktive in den Sozialprojekten (inkl. Aussenstehende): 33

Markus Zollinger (51), verheiratet mit Monique, drei Kinder, ist Pastor des Centro Cristiano in Mend-risio und dort zuständig für die Sozialarbeit dieser Chrischona-Gemeinde. Nach seiner Ausbildung 1979-1983 am Theologischen Seminar St. Chrischo-na startete er die Pionierarbeit im Mendrisiotto, dem Südzipfel des Tessin, die 1985 zur Gemeindegrün-dung in Mindrisio führte. 1991 gründete er das Sozi-alwerk ‘Mano Aperta’.

Zufall? Genau zu diesem Zeitpunkt suchte die Projektleitung eine Basis im Mendrisiotto! Seit Mai 2008 werden im Centro Cristiano Lebens-mittel an über 80 Familien mit mehr als 250 Angehörigen verteilt.

Mendrisio schätzt das Centro CristianoDamit hat sich die Missione Popola-re Evangelica die Wertschätzung der Behörden erworben. Als in Mendrisio ein neuer Stadtpräsident gewählt wurde, besuchte der Abtre-tende zusammen mit seinem Nach-folger Carlo Croci den Gottesdienst im Centro Cristiano. Croci bemerk-te später beim Jubiläumsfest zum 25-jährigen Bestehen der Missione: «Wir können uns Mendrisio nicht mehr ohne diese christliche Ge-meinde und das Centro Cristiano vorstellen.»

Und diese Gemeinde- und Missions arbeit kann sich selbst ohne seinen diakonischen Zweig nicht mehr denken. Sie ist mit der Überzeugung entstanden und ge-wachsen, dass Gemeinde, Mission und Diakonie unzertrennlich zu-sammengehören. Etliche Mitglieder

der Gemeinde, die auch in den Sozialaktivitäten tätig sind, kamen erstmals durch ein Sozialprojekt mit der Gemeinde in Berührung.

Grundlegend für die Arbeit im Mendrisiotto, so be-tont Zollinger schliesslich, seien bis heute die persönli-chen Beziehungen, die Taten der Liebe und die bedürf-nisorientierten Veranstaltungen. //

Mittagstisch in Chiasso: Eine der Schüler-Kleinfami-lien beim Mittagessen.

Lebensmittelhilfe: Die Lebensmittel sind aufgesta-pelt. Die Helfer warten auf die Bedürftigen.

Nach dem Mittagessen in Chiasso: Schüler und Mitar-beiter vergnügen sich beim Tischfussball.

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Thema

12 CHRISCHONA 5/2009

Schritt für Schritt wird in Prenzlau in Nordbrandenburg eine Vision Wirk-lichkeit: das basecamp. Das von der evangelischen Landeskirchlichen Gemeinschaft Prenzlau ins Leben gerufene Projekt steht für die «Einheit von Leben, Arbeiten und Gemeinde». Das basecamp möchte Arbeitslosen und Jugendlichen ohne Ausbildungsplatz – davon gibt es viele in der Regi-on – praktische Hilfe anbieten.

MICHAEL GROSS

Nach seiner Ausbildung auf St. Chrischona schickte das Chrischo-na-Gemeinschaftswerk (CGW) Ste-fan Krehl in den Landeskirchlichen Gemeinschaftsverband Vorpom-mern (LGV), um in Prenzlau Ge-meindeaufbau zu betreiben. «Da-mals trug ich schon lange die Vision mit mir herum, Gemeinde über dia-konische Arbeit zu bauen», erzählt Krehl. Sozial-missionarisch ist für ihn die Kombination, die Diakonie ausmacht.

Hoffnung für die ZukunftPrenzlau liegt im Landkreis Ucker-mark. Die Arbeitslosenquote liegt bei knapp 20 Prozent. Den Men-schen Hoffnung für die Zukunft ge-ben – das hat sich der Verein base-camp vorgenommen. Der Plan: Werkstätten gründen, in denen Ar-beitslose arbeiten können, ein Le-benshaus eröffnen, in dem Men-schen Anschluss an das Leben und die Gemeinschaft im basecamp er-halten. Aber wie sollte die kleine Gemeinde in Prenzlau mit ihren 25 Mitgliedern dieses Projekt alleine stemmen?

Diakonissen helfen mitEine Partnerin fand die Gemeinde im Diakonissen Mutterhaus St. Chrischona (DMH). Ausschlagge-bend war für Oberin Schwester Iris Neu eine Begegnung mit Stefan Krehl. Das basecamp-Konzept über-

Basislager für den Gipfelsturm des Lebens

zeugte sie. 2007 kauften die Diako-nissen eine Liegenschaft in Prenz-lau, auf der das basecamp entstehen sollte. Ein Wohnhaus, eine Halle und ein alter Stall stehen auf dem zwei Fußballfelder grossen Gelän-de, das zu DDR-Zeiten eine land-wirtschaftliche Produktionsgenos-senschaft war. «In Prenzlau kommt ein Stück Mutterhausdiakonie zum Tragen», sagt Schwester Iris Neu. Diakonissen seien immer wieder Pioniere in gesellschaftlichen Brennpunkten gewesen und hätten dorthin investiert. «Rein kräftemä-ssig ist das vielen unserer Schwes-tern heute nicht mehr möglich, aber sie tragen diesen Auftrag im Gebet mit.»

Das «Lebenshaus»Im Dezember 2007 wurde der Ver-ein «baseCamp Prenzlau e.V.» ge-gründet. «Seitdem sind wir dabei, das Base Camp mit Leben zu fül-len», sagt Stefan Krehl. Zuerst nahm man die Sanierung des aus dem Jahr 1936 stammenden Wohnhau-ses in Angriff, finanziert vom DMH. Am 13. Juni 2009 wurde es als «Le-benshaus» feierlich eingeweiht. Ne-ben zwei Mitarbeiterwohnungen wird es darin eine Wohngemein-schaft geben. «Ende des Jahres kön-nen voraussichtlich die ersten in die WG einziehen», erzählt Stefan Krehl. Gemeinsam leben – ein Teil des basecamp Dreiklangs «Leben, Arbeiten, Gemeinde».

Basislager mit geistlichem ZentrumGearbeitet wird auf dem Gelände schon lange. Unzäh-lige Helfer haben viele Arbeitsstunden in die Umbauar-beiten investiert. Und im März 2008 hat die erste Werkstatt auf dem basecamp eröffnet: eine Selbsthilfe-Holzwerkstatt, in der an zwei Tagen in der Woche Leute freiwillig arbeiten oder Jugendliche Sozialstun-den leisten. «Das Ziel ist, Jugendliche zu fördern, die den Einstig ins Berufsleben nicht geschafft haben – vor oder nach der Ausbildung», sagt Stefan Krehl. Das rei-che häufig nur für Anstösse. Aber dafür soll das base-camp auch da sein: «Wie das ‘Basislager’ bei Hochge-birgstouren ist das basecamp Ausgangspunkt für eine hoffnungsvolle Zukunft – für den Gipfelsturm des Le-bens». Und zwischen allem Leben und Arbeiten bildet die Gemeinde das geistliche Zentrum des basecamp. Sie ist ins Ganze integriert , viele Gemeindeglieder en-gagieren sich im Verein. «Es soll immer sichtbar sein», sagt Stefan Krehl, «dass auf dem basecamp auch geist-liches Leben stattfindet». //

Das basecamp im Internet: www.basecamp-prenzlau.org

Thema

Die Fahrradwerkstatt ist eine von mehreren geplanten Werkstetten auf dem basecamp in Prenzlau.

Das frisch sanierte «Lebenshaus»: Gemeinsam Leben ist ein Teil des basecamp-Dreiklangs «Leben, Arbeiten, Gemeinde».

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Chrischona-Panorama: Schwester Iris Neu, was verstehen Sie unter Diakonie?Schw. Iris Neu: Diakonie ist helfendes Handeln aus dem Evangelium, sie ist Wesensäusserung der Kirche Jesu Christi. Und sie gehört zwingend in die Gemeinde. Im Laufe der Zeit entstanden aber auch diakonische Einrichtungen ohne Anbindung an eine christliche Ge-meinde. Vor allem im Bereich der Kranken- und Alten-pflege gibt mehr und mehr der Staat die Rahmenbedin-gungen für diese Aufträge vor. Das Projekt basecamp in Prenzlau ist da wieder ganz ursprünglich: Ohne die Gemeinde wäre es nicht möglich. Das basecamp ist meines Erachtens ein Pionierprojekt für Formen des Gemeindebaus der Zukunft.

Haben die Diakonissen einen bestimmten diakoni-schen Auftrag?Schw. Iris Neu: Die Aufträge unserer Gemeinschaft waren von Beginn an vielfältig. 1925 führte die Idee zur Gründung des Diakonissen-Mutterhauses, Frauen, die ihre Ausbildung in der Frauenbibelschule gemacht

hatten und innerhalb der Gemeinschaften arbeiten wollten, eine Heimat zu geben. Einen Ort, an den sie zurückkommen und neue Kraft tanken können. In den ersten drei Jahren sind 100 Frauen in die Gemeinschaft eingetreten. Alle hatten zwar die Bibelschule besucht, aber nicht alle konnten in der Gemeinschaftsarbeit eingesetzt werden. So suchte der damalige Hausvater schon früh andere Aufgabengebiete: in der Mission, als Krankenschwestern in Kliniken und Sanatorien und in der Altenpflege. In den 80er Jahren hat die Schwes-ternschaft entschieden, ihre Aufgaben auf die Alten-pflege zu konzentrieren.

«Das Projekt basecamp ist ein Pionierprojekt für Formen des Gemeindebaus der Zukunft.»

Oberin Schwester Iris Neu

Diakonie ist für das DMH anders geworden

Diakonie steckt schon im Wort Diakonisse drin. Es ist also naheliegend, zu dem Thema das Diakonissen Mutterhaus St. Chrischona (DMH) zu besu-chen. Wir haben mit Oberin Schwester Iris Neu darüber gesprochen, wel-ches der diakonische Auftrag der Schwesternschaft ist, und ob er sich im Laufe der Jahre verändert. Bei der Gelegenheit haben wir auch nach der Zukunft der Schwesternschaft gefragt.

ZUR PERSONSchwester Iris Neu trat 1992 ins Diakonissen Mutterhaus St. Chrischona ein. Die heute 39-Jäh-rige ist seit 2004 Oberin der Schwesternschaft. Sie ist gewählt bis zu ihrem 70 Geburtstag.

www.dmh-chrischona.org

Wie gross ist die Schwesternschaft zurzeit?Schw. Iris Neu: Wir sind insgesamt 130 Schwestern. Davon sind aller-dings nur noch 20 unter 65 Jahre alt. Das zieht Veränderungen nach sich. Für die Aufgaben, die zuvor von Schwestern ausgeübt wurden, müssen wir nun Mitarbeiter einstel-len. Etwa in den Pflegeheimen. In Zukunft werden wir die Arbeit mit den Mitarbeitern intensivieren. Sie sind es schliesslich, die heute die diakonische Arbeit tun.

Die Zukunft des Diakonissen Mutterhauses – wie sieht sie aus angesichts einer zahlenmässig schrumpfenden Schwestern-schaft?Schw. Iris Neu: Das ist momentan die grosse Frage. Wir bauen zurzeit das Mutterhaus zurück. Es hätte saniert werden müssen, wird aber in dieser Form nicht mehr benötigt. Ich sehe das nüchtern, es ist nur ein Haus. Aber vielen Schwestern fällt diese Veränderung nicht leicht. Auch können wir nicht mehr Aufga-ben im grossen Stil übernehmen. Heute engagieren wir uns eher in Projekten, wie beispielsweise dem basecamp in Prenzlau. Oder die Feierabendschwestern (Diakonis-sen im Ruhestand, Anm. d. Red.) geben in Lörrach Grundschulkin-dern Nachhilfeunterricht.

Frauen, die sich einer Gemein-schaft anschliessen, kommen heute nicht mehr um einen Beruf zu erler-

nen. Vielmehr möchten sie das Leben – insbesondere das geistliche Leben – teilen. Viele Frauen wollen sich auf einen Weg einlassen, zu dem auch die Versöhnung mit ihrer Vergangenheit gehört. Darin sehe ich eine grosse Chance des gemein-schaftlichen Lebens – miteinander unterwegs zu sein – über kürzere oder längere Zeit. //

Die Fragen stellte Michael Gross.

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Handeln für eine neue WeltChristian Friedrich Spittler – einer, der Stadtgeschichte schrieb

Thema

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DOROTHEA GEBAUER UND CLAUDIUS BUSER

Social Entrepreneurship, «Sozialunternehmertum» ist ein unternehmeri-sches Handeln, das auf die nachhaltige Lösung eines gesellschaftlichen Problems drängt. Würde Christian Friedrich Spittler (1782 - 1867), Grün-der der Pilgermission, heute leben, würde man ihm ohne Zweifel diese Rolle zuweisen können. Er war Pionier, Macher, Gründer, weltoffener Vernetzer, der in Bildung, Gesundheitswesen, Erziehung und Seelsorge Projekte innovativ vorantrieb. Viele seiner Spuren haben sich verwischt, anderes ist in neue Hände übergegangen und bringt weiterhin Frucht. Al-lein in Basel lässt sich nachempfinden, wie umfangreich das Schaffen zwischen den Kulturen und Generationen war.

Basler Missionshaus, gebaut 1860Hier wurden die ersten Missionare ausgebildet und in den Kaukasus, Ghana, China, Afrika und Asien aus-gesandt. «Mission 21», so der Name heute, führt das umfangreiche Ar-chiv der Basler Mission weiter, ist Gäste- und Bildungsbetrieb.

Rittergasse Hier an der Ecke Rittergasse/St. Al-bangraben startete die 1815 gegrün-dete Basler Mission in einfachsten Verhältnissen ein Jahr später. Einige Jahre später zog man um an die Leonhardstrasse und dann ab 1860 ins neue Missionshaus hinter dem Spalentor.

Wasserschloss Inzlingen Für kurze Zeit wurden hier «Schwarze» erzogen. Es bestand sogar die Überlegung, im Schloss das theologische Seminar unterzubringen.

Diakonissenhaus in RiehenNach dem Vorbild von Theodor Fliedner gründete Spittler 1852 das Diakonissenhaus Riehen, damit für die Spitäler genügend Pflegeperso-nal ausgebildet werden konnte. Ziel war, Diakonissen, das heisst Diene-rinnen Jesu Christi, in Werken der barmherzigen Liebe zu bilden.

Christian Spittler Haus, Socinstrasse 1864 wurde in Basel eine Gesellschaft zur Erstellung und Verwaltung eines Christlichen Vereinshauses gegründet. Zuerst am Nadelberg, ab 1964 an der Socinstrasse, bie-tet das Vereinshaus verschiedenen christlichen Gruppie-rungen Raum.

Das Fälkli1808 kaufte Herr Iselin diese alte Au-gustinerherberge hinter der Freien Strasse und Spittler wohnte darin. Als er 1812 Susanne Götz heiratete, konnte er das Haus erwerben. Später kamen die beiden Adoptivkinder Markus und Susette dazu. Im grossen Haus gingen Gäste aus vielen Teilen der Welt ein und aus.

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Christian Friedrich Spittler (1782-1867)

Ein kurzer Überblick seines Schaffens(zusammengestellt von Claudius Buser)

1804 Basler Bibelgesellschaft, Martinskirchplatz 2 1815 Basler Missionsgesellschaft, Missionsstrasse 21 1816 Verlag für christliches Schrifttum 1820 Kinderrettungs- und Lehranstalt in Beuggen (Heinrich Zeller) Heute: Evangelische Tagungs- und Begegnungsstätte Rheinfelden1820 Verein zur Förderung des Christentums unter den Juden, ab 1830 Verein der Freunde Israels 1824 Verein zur sittlich-religiösen Einwirkung auf die Griechen1833 Taubstummenanstalt in Beuggen, 1838 nach Riehen verlegt. Heute: Gehörlosen- und Sprachheil-schule Riehen, Inzlingerstrasse 1836 Christliche Leihbibliothek in Basel 1837 Lehrerbildungsanstalt «Zur Hoffnung auf der Enge» in Bern1837 Anstalt für Nerven- und Gemütskranke (mit Dr. Niehaus) 1840 Gründung der Pilgermission Anstalt St. Chrischona1844 Kinderspital St. Johann Vorstadt 1850 Kleinkinderschule in Riehen1852 Diakonissenanstalt Riehen & Diakonissen- Altersheim, Heute: Diakonissenhaus Riehen1855 Freiwillige Zwangsanstalt zur Pilgerhütte (Besserungsanstalt im Maienbühl, Riehen) 1858 Mädchenherberge auf den Schoren Basel 1862 Anstalt für Epileptiker auf dem Gut Pfingstweide, Tettnang (Bodensee)1864 Gesellschaft zur Erstellung und Verwaltung eines Christlichen Vereinshauses (nicht nur von Spittler gegründet, sondern von einer Gruppe Basler Bürger)1865 Schule für Schwarze im Schloss Inzlingen

Lektüre zum Weiterlesen

Rennstich, Karl Wilhelm: ‘... nicht jammern, Hand anlegen!’ Christian Friedrich Spittler, Leben und Werk. 1987Krampf, Gerhard: Briefe aus der Neuen Welt 1845-1950. arteMedia, Riehen 2005Hans Hauzenberger: Basel und die Bibel. Jubiläums-schrift der Basler Bibelgesellschaft. Basel 1995Lukrezia Seiler: Zeichen der Hoffnung, Seiten 13-14. Reinhardt Verlag

Gehörlosenschule RiehenDie Schule beherbergt heute 200 Kinder, 170 davon sind hörgeschä-digt. Rund ein Dutzend haben eine Autismus Spektrum Störung.

MartinskircheEinige Zeit trafen sich hier sonntagnachmittags die Freunde der Christentumsgesellschaft zu einer Erbau-ungsstunde, bevor sie eigene Räumlichkeiten bezogen. Im Pfarrhaus daneben fand 1815 die erste Sitzung des Komitees der Basler Mission statt.

Bibelpanorama SpalenbergDas Gebäude ist im Besitz der Pil-germission St. Chrischona und wirkt mit seiner guten Literatur weiterhin als ein missionarischer Eckpfeiler in Basel.

Basler BibelgesellschaftDer Sitz der 1804 von Spittler ge-gründeten Bibelgesellschaft ist heu-te im Pfarrhaus zu St. Martin neben der Martinskirche. Im Vordergrund findet gerade eine archäologische Ausgrabung statt.

Christian Friedrich Spittlers Leitwort: «Was hilft̀ s, wenn wir beim warmen Ofen und einer Pfei-fe Tabak die Notstände unse-rer Zeit bejammern? Hand anlegen müssen wir, und sei es auch ganz im Kleinen.»

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Vollen Einsatz fürs Theologische Seminar (tsc) zeigten am 2. Mai die 28 Läufer und Läuferinnen beim ersten Sponsorenlauf auf St. Chrischona. Studenten, Dozenten, Mitarbeiter, sogar der Direk-tor und einige Kinder gingen an den Start der 1650 Meter langen Strecke um den Chrischonaberg. Selbst der einsetzende Regen schmälerte die Laufbereitschaft nicht.

DOROTHEA GEBAUER UND MICHAEL GROSS

In einer Stunde liefen sie 181 Runden und legten damit gemeinsam fast 300 Kilometer zurück. Der schnellste Läufer schaffte zehn. Gemeinsam haben sie 23'000 Schweizer Franken «erlaufen», mehr als die Organisatoren erwartet hatten. Das freut das tsc: Ein Teil des Geldes fliesst in die Weiterbildung der Dozenten, der Rest kommt dem neuen Aufenthaltsraum der Studenten zugute.

Eine Idee kommt ins RollenChristian Stricker, Chrischona-Prediger in Amriswil, gab den An-stoss zum Sponsorenlauf zugunsten des Theologischen Seminars St. Chrischona. Er ist von seiner ehemaligen Ausbildungsstätte so überzeugt, dass er sich für sie stark machen will. «Ich halte das tsc für eine der besten Ausbildungsstätten schweizweit», sagt er. «Die muss man unterstützen, damit sie nicht in finanzielle Engpässe ge-rät.» Aufregend fand er, zu erleben, was passiert, wenn man fest an eine Idee glaubt und diese weitergibt. «Plötzlich regten sich viele Teilchen, plötzlich machten viele mit.» Sein Ziel war es, nicht primär die Fundraiser-Profis im Werk, sondern die Basis dazu zu gewinnen, Unterstützung für das Studium zu generieren. Dabei war es gar nicht so wichtig, sportlich zu sein: «Es sind nicht nur die schnellen Beine, es sind die begeisterten Herzen, die wir brauchen», so Stri-cker. Und er verdanke dem Berg einfach sehr viel. Das wolle er zu-rückgeben.

Komm, renn` mit!Zwar ist der hohe Geldbetrag ein Riesenerfolg, genauso erfolgreich wertet das Studententeam um Co-Leiter David von Känel die Erfah-rung des Miteinanders. Das Wir-Gefühl, das nach innen entsteht, der «Spirit», der sich entzündet, wenn man einander sagt: «Komm, renn doch auch mit!» Jan Erich Loos, achtjähriger Sohn des Dozen-ten Andreas Loos, ist ebenfalls stolz: 500 Schweizer Franken hat er für den Arbeitsplatz seines Papas erwirtschaftet. Darüber hinaus genoss das Studententeam, die Fäden überall hin zu spinnen, auch in Gemeinden weit über den Chrischona Tellerrand hinaus. «Nicht

nur in unseren Kreisen gibt es Menschen, die am tsc interes-siert und von ihm fasziniert sind», so ihre Entdeckung.

Verantwortung überneh-men, nicht nur fordernFür Patrick Schneider, Student im zweiten Jahr, war ganz klar, dass er einen Beitrag leisten will. Da, wo man gerade ist, da

Sponsorenlauf

Schnelle Beine und begeisterte Herzen

Ab geht die Post: Der Startschuss zum ersten Sponsorenlauf zugunsten des Theologi-schen Seminars auf St. Chrischona.

HINTERGRUNDÜber Studiengebühren wird etwa die Hälfte der Kosten des Theologischen Seminars St. Chrischona abgedeckt. Der Rest wird von Gemeinden, Verbänden, Einzelpersonen getragen.Derzeit studieren am Theologischen Seminar 125 Studenten und Studentinnen aus sechs Nationen.

übernimmt man Verantwortung. «Wir reden im Philosophiekurs viel über Mündigkeit. Mündiges Handeln heisst für mich nicht, dauernd zu fordern, sondern auch was zu geben.» In seinem Freundeskreis und seiner Hei-matgemeinde, der FMG Bern, ist er auf 34 Sponsoren gestossen und hat einen hohen Geldbetrag eingefahren. //

Zunächst war es trocken, doch dann brauten sich am Himmel über der Chrischona- Kirche mächtige Regenwolken zusammen. Für die Läufer aber kein Gund aufzugeben: auch nicht für Ueli Mauch (links), Leiter Technischer Dienst auf St. Chrischona, und Direktor Markus Müller.

Geschafft: Nach vielen Runden um den Chrischona-Berg sind die Studenten Beat Nusser (links) und Martin Stettler zwar nass, aber glücklich im Ziel angekommen.

St. Chrischona – tsc

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Gott sei Dank, er hat es im Griff!

ATTILIO CIBIEN, LEITER FINANZEN (CFO)

«Denn wie der Regen und der Schnee vom Himmel herunter-kommt und nicht dahin zurück-kehrt, sondern die Erde tränkt, dass sie fruchtbar wird und sprosst und dem Sämann Samen und dem Hungrigen Brot gibt, so ist es auch mit meinem Wort, das aus meinem Munde kommt. Es kehrt nicht leer zu mir zurück, sondern wirkt, was ich beschlossen habe, und führt aus, wozu ich es gesandt habe.»(Jesaja 55, 10-11)

Das Tempo, mit dem sich die Finanz- und Wirtschaftskrise ausbreitet und sich in vielen Lebensbereichen nie-derschlägt, ist beeindruckend. Über Abbau von Arbeitsplätzen oder Fir-menpleiten wird fast täglich in den Nachrichten berichtet. Auch die Al-tersvorsorge ist wegen der schlech-ten Aktienentwicklung da und dort in Schieflage geraten. Wenn wir die Wirtschaftsnachrichten verfolgen, wird uns durchweg ein düsteres Bild vor Augen gemalt. Das kann für schlaflose Nächte sorgen. Solche oder ähnliche Situationen kenne ich auch. In meinem Aufgabengebiet sind diese Finanzfragen ja allgegen-wärtig. Viele offene Fragen und an-stehende Probleme müssen ange-

gangen und gelöst werden. Ist es denn überhaupt noch machbar?

Die Flucht ins Wort Gottes ist dann jeweils die Rettung. Es hilft, nicht in den Sorgen und Ängsten unterzuge-hen. In Matthäus 6,33 lesen wir: «Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtig-keit, so wird euch das alles zufallen.» Weil wir wissen, dass Gott und sein Wort verlässlich sind, macht uns die-se Aussage ruhig. Gerade auch in stürmischen Zeiten wollen wir uns fest an Gottes Aussagen und Verhei-ssungen klammern.

Gemeinsam mit unsGott hat der Pilgermission zwei Visions texte geschenkt: Jesaja 61, 1-3 und 1. Petrus 2,9. Für mich heisst das: Gottes Ziel und Auftrag gilt für eine Welt, die ihn noch nicht kennt, und die er mit uns erneuern möchte. Das wird er umsetzen im Alltag, mit ganz normalen Menschen, also mit uns gemeinsam. Ich bin überzeugt, dass wir an seinem Auftrag arbeiten, wir mit ihm unterwegs sind. Wir tra-gen dazu bei, dass sich Menschen für den Dienst in Gemeinden und Mission ausbilden lassen. Diese Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter im Reich Gottes geben ihr Bibelwissen, Gottes Wort, seine Gnade und seine Liebe weiter. Hier trifft Jesaja 55, 10-12 zu: Gottes Wort kehrt nicht leer zurück, es wir ausrichten, wozu es gesandt ist.

Spenden bis April 2009Gerne empfehlen wir Ihnen, ange-sichts eines Rückstandes der Spen-den von rund 280'000 Franken die Aktion «Kleine Spende – grosse Wir-kung». Die Idee dieser Aktion ist, dass wir alle dazu beitragen können, mit wenig etwas Grosses zu bewir-ken. Spendenwerke stehen alle vor einer grossen finanziellen Herausfor-derung. Eines aber ist sicher: Wenn wir im Frühjahr keine Saat ausstreu-en, können wir im Herbst auch keine Frucht erwarten. Selbstverständlich macht die allgemeine Wirtschaftsla-ge nicht vor der Pilgermission Halt, und auch wir spüren diese ange-spannte Lage empfindlich. Lasst und

beten, und lasst uns an unserem Auftrag, unserer Arbeit dranbleiben; trotz manchmal aufkommender Zweifel. Wir wollen uns einer verantwortungsvollen Verwalterschaft stellen. Gott steht zu seinem Wort; das hat er auch in unserem Werk über viele Jahre bewiesen.

Schulung zu Budget- und SchuldenberaterWas wir alle miteinander in den letzten Jahren erfahren durften – eine Verwalterschaft nach biblischen Finanz-prinzipien – möchten wir auch anderen weitergeben. Unser Ziel ist, dass Menschen in unseren Gemeinden und darüber hinaus neu erfahren, was es heisst, ohne Stress mit Geld umzugehen. Am 7. November findet auf St. Chrischona eine Schulung zu Budgetberatern statt. Nun sind die Flyer für diese Schulung verschickt und die Infor-mationen online aufgeschaltet. Wir stossen auf reges In-teresse, und die ersten Anmeldungen sind bereits einge-gangen. Diese Schulung wird nicht nur auf Theorie basieren, sondern ganz praktisch angegangen. Die Teil-nehmer sollen Werkzeuge erhalten, die ihnen helfen, mit dem Einkommen wieder auszukommen. Sie können ler-nen, die biblischen Finanzprinzipien anzuwenden.

Neugierig geworden? Unter www.freikirchen.ch/verwalterschaft finden Sie alle Informationen zu dieser Veranstaltung. //

Finanztipp«Tu soviel Gutes, wie du nur kannst, mit allen Mitteln, die du hast, auf jede nur mögliche Weise, an allen nur denkbaren Orten, so vielen Menschen wie möglich, solange du kannst.» (John Wesley)

Spenden ungenanntWir danken allen anonymen Spendern von Herzen für ihre ein-gelegten Gaben. Sie helfen uns, den Bau von Gottes Reich vor-anzutreiben.

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St. Chrischona – Finanzbericht

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scheint, dass es heute die ältere Generation annehmen kann, dass man auf unterschiedliche Art dem Herrn dienen kann.»

Was sich die junge Generation wünschtWährend eines Podiumsgesprächs kamen auch Vertreter der jünge-ren Generation und angehende Hauptamtliche zu Wort. Rolf Schu-iver, im vierten Jahr am Theologischen Seminar St. Chrischona, fände es schade, wenn ältere Menschen «ins Beiboot wechseln» nach dem Motto: «Wir steigen aus, jetzt sind die Jungen dran, die sollen das jetzt machen». Sein Studienkollege Beat Nusser, im drit-ten Jahrgang, wünscht sich vor allem Offenheit zwischen den Ge-nerationen. «Wir Jungen sind uns meist zu wenig bewusst, wie viel Potential, Erfahrungen und Weisheit in euch Älteren steckt», sagte er im grossen Saal zu den versammelten Senioren. «Ich wünsche mir, dass Sie offen auf die Jungen zugehen, ihnen auch mal den Arm über die Schultern legen und mit ihnen vorwärts gehen.» //

Den Vortrag von Konrad Eißler und das Podiumsgespräch können Sie im Internet nachhören: www.chrischona.org > Medien > Download

MICHAEL GROSS

«Unsere Zukunft: Jung und Alt in einem Boot.» – Unter diesem Motto fand am 5. Mai der 14. Seniorentag auf St. Chrischona statt. Rund 550 Seniorinnen und Senioren folgten der Einladung der Pilgermission.

Das Miteinander der Generationen war schon im vergangenen Jahr Thema des Seniorentages. Das Thema ist stets aktuell, schliesslich befinden sich Jung und Alt gemeinsam auf dem «Schiff, das sich Gemeinde nennt». Genau genommen bilden sie eine Lebens-, Glau-bens-, Arbeits- und Schicksalsgemeinschaft, wie der schwäbische Pfarrer Konrad Eißler in seinem Vortrag darlegte. Es funktioniere nur dann, wenn sich jeder einbringe. Wenn jeder seine Gaben ein-setze, und keiner glaube, wichtiger zu sein als der andere. «Jesus braucht alle, und alle brauchen Jesus», sagte Konrad Eißler, der zwanzig Jahre Pfarrer an der Stuttgarter Stiftskirche war.

Nicht ob, sondern wieFür René Winkler, Leiter Chrischona-Gemeinden Schweiz, steht ausser Frage, dass es eine Zukunft nur im Miteinander der Genera-tionen gibt. Die Frage, ob uns das Miteinander passe oder nicht, stelle sich einfach nicht. «Die Frage ist: Wie gestalten wir das Mit-einander?» Das bedeute für die ältere Generation mitunter, den Jüngeren Platz zu machen und für Veränderung offen zu sein. Aber aus dem Boot auszusteigen, sei in jedem Fall keine gute Option.

Es wird immer besserRainer Geiss, Inspektor des Chrischona-Gemeinschaftswerks in Deutschland, erlebt heute ein besseres Miteinander der Generatio-nen als noch vor dreissig Jahren. «Wir finden vielleicht nicht immer den gleichen Takt, aber es gelingt, wieder aufeinander zu hören», sagte er. Dem stimmte Hans Wyttenbach, Koordinator der Chri-schona-Gemeinden in Frankreich, zu: «Noch vor einigen Jahren hatte ich das Gefühl, dass es auf beiden Seiten noch hapert. Es

Generationen im Gespräch (von links): die tsc-Studenten Beat Nusser, Tabea Neukom und Rolf Schuiver, Referent Konrad Eißler, die Länderleiter René Winkler, Rainer Geiss und Hans Wyttenbach sowie Direktor Markus Müller.

Sorgten für musikalische Stimmung beim Seniorentag: Die Oathtown Bluegrass Band aus Schwörstadt.

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Gemeinsam im Schiff, das sich Gemeinde nennt

St. Chrischona – Seniorentag

Page 19: Chrischona-Panorama 5/2009, Diakonie innovativ

19

Bedroht und trotzdem sicher

Der Theologe Wolfgang Häde (51) ist verheiratet mit Janet, die Türkin ist. Sie haben eine 11-jährige Tochter.

Während einer mehrmonatigen Sab-batzeit hat Wolfgang Häde ein Buch geschrieben, das jetzt im Neufeld Verlag erschienen ist. Darin schildert er den Lebensweg seines Schwa-gers, des türkischen Christen und

Pastors Necati Aydin. Er war eines der Opfer der Christenmorde von Malatya. An seiner Ge-schichte wird beispielhaft der Alltag von Chris-ten und Gemeinden in der Türkei deutlich.

Wolfgang HädeMein Schwager – ein MärtyrerDie Geschichte des türkischen Christen Necati Aydin109 Seiten, Neufeld Verlag

Den 18. April 2007 wird Wolfgang Häde nie vergessen. Sein Schwager Necati Aydin, der deutsche Christ Tilmann Geske und Ugur Yüksel werden in ihrem Büro in der osttürkischen Stadt Malatya von fünf jungen Männern brutal ermordet. Der Grund: Sie sind Christen, die ihren Glauben akiv weitergeben. Später geben die Täter zu Protokoll, dass sie an diesem Tag auch Wolf-gang Häde töten wollten. Trotzdem lebt und arbeitet er, von der Evangelischen Chrischona-Gemeinde in Alheim-Heinebach in den Dienst gesandt, mit seiner Familie weiterhin in der Türkei.

Chrischona-Panorama: Herr Häde, was hält Sie in einem Land, in dem es für Sie offensichtlich lebengefährlich ist?Wolfgang Häde: Kurz nach den Morden war ich für zehn Tage in Deutschland und habe Gott und mich selbst in der Stille inten-siv gefragt, welche Konsequenzen die Ereignisse für uns haben. Mit konkreten Bedrohungen (Drohbrief, Telefonanrufe, Angriffe auf das Gemeindehaus) hatten wir auch zwei Jahre zuvor schon einmal gelebt. Jetzt war natürlich alles viel konkreter geworden. Ich bin damals im Glauben, dass es Gottes Wille sei, und im Be-wusstsein realer Bedrohung wieder zurückgekehrt. Übrigens hat mich damals angesprochen, wie Dietrich Bonhoeffer im Jahr 1939 bewusst die Möglichkeit ausschlug, in den USA zu bleiben, um in kritischen Zeiten in Deutschland zu sein. Ein Jahr später erkannten wir es als richtig, einige Monate lang ausserhalb der Türkei zu leben. Jetzt sind wir wieder im Land. Ich weiss, dass es der sicherste Platz der Welt ist, im Willen Gottes zu sein. Sicher heisst nicht, dass wir nicht leiden werden. Es geht ja um ewige Sicherheit, die weit ausschlaggebender ist als unsere aktuell er-lebte ‘Sicherheit’.

Ist die Türkei eine gefährliche Gegend für Christen? Müssen Christen und Gemeinden um ihre Sicherheit bangen?Wolfgang Häde: Es ist durchaus nicht so, dass Christen oder Gemeinden in der Türkei unaufhörlich gewalttätig angegriffen werden. Die Verfassung gewährt Religionsfreiheit. Auch der tat-sächliche Handlungsspielraum ist in den letzten Jahren grösser geworden. Es gibt zahlreiche Länder auf der Welt, in denen weit intensivere Christenverfolgung herrscht. Andererseits sind durch unaufhörliche Propaganda viele Menschen in der Türkei vorein-genommen gegenüber Christen und besonders gegen missionari-sche Aktivitäten. Missionare werden als Agenten feindlicher Mächte dargestellt, deren eigentliches Ziel es sei, die Türkei zu schwächen, zu spalten und letztlich zu zerstören. Weil viele Men-schen diesen Lügen glauben und zudem die Bereitschaft, zur «Lösung von Problemen» Gewalt anzuwenden, grundsätzlich hoch ist, herrscht unter Christen das Bewusstsein, dass irgend-welche Gruppen oder Einzeltäter jederzeit wieder Christen oder Gemeinden auch gewalttätig angreifen könnten.

In der Türkei ist die Trennung von Kirche und Staat in der Verfassung verankert. Wie sieht das im Alltag aus?Wolfgang Häde: Die Verfassung der Türkei garantiert Religions-freiheit. Auf Grund höchstrichterlicher Rechtsprechung ist darin ausdrücklich auch die Freiheit enthalten, den eigenen Glauben

zu verbreiten. Lange Zeit war diese Freiheit den meisten Türken gar nicht bewusst. Das ändert sich langsam. Im täglichen Leben bedeutet Christsein allerdings weiterhin das Risiko von Nachteilen – besonders für Muslime, die zu Christus finden. Christsein und gleichzeitig «echter Türke» zu sein, scheint für viele Menschen in der Türkei weiterhin ein unauflöslicher Wider-spruch – ja, sogar eine Gefahr zu sein. Muslime, die Christen werden, werden oft von ihren eigenen Familien regelrecht ausge-schlossen, können berufliche Nachteile erleiden.

Es gibt in der Türkei zurzeit keine offen staatlich inszenierte Christenverfolgung. Jeder hat sogar das Recht, die Eintragung über die Religionsangehörigkeit im Personalausweis ändern zu lassen. Allerdings gibt es Unklarheiten und Lücken in den Be-stimmungen über die Registrierung von Gemeinden und über Kirchenbauten. In diesen Bereichen werden den Christen oft hohe Hindernisse in den Weg gelebt.

Sie haben rund sieben Jahre lang als Pastor am Aufbau einer evangelischen türkischen Gemeinde mitgearbeitet. Welches sind die besonderen Herausforderungen für ausländische christliche Mitarbeiter in der Türkei?Wolfgang Häde: Als Ausländer in der Türkei müssen wir bereit sein, im gemeinsamen Leben und Arbeiten mit den türkischen Glaubensgeschwistern demütig voneinander zu lernen. Wir dür-fen nicht als die erscheinen, die ‘alles besser wissen’. Es ist mein Gebetsanliegen, dass Jesus noch mehr türkische Geschwister reifen und in die Verantwortung für die Gemeinde Jesu hier hin-einwachsen lässt. //

Die Fragen stellte Michael Gross.

Mission

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20 CHRISCHONA 5/2009

Sie wachsen wie Pilze aus dem Boden. An vielen Orten Deutschlands sind in den letzten Jahren Tafel-Läden entstan-den. Sie sammeln überschüssige, aber ein wand freie Lebensmittel ein, und ver-teilen diese an bedürftige Menschen. Seit 2007 auch in Nidda, wo in den Räu-men der Evangelischen Stadtmission eine Tafel-Ausgabestelle entstanden ist.

MICHAEL GROSS

Über 2000 Tafel-Läden und Ausgabestel-len gibt es mittlerweile in Deutschland. Tendenz steigend. Konrad Kaufmann (55), Mitarbeiter in der Stadtmission, beobachtete, wie in der Umgebung sei-ner hessischen Heimatstadt Nidda meh-rere Tafel-Läden entstanden. «Was hat die Not anderer mit mir zu tun?», fragte er sich. Das war für ihn der Anstoss, auf diese Weise selbst Verantwortung zu übernehmen.

Dass es solche Läden braucht, ist für ihn ein Zeichen dafür, dass es immer mehr Menschen gibt, die nicht genug Geld für das tägliche Brot haben. Die Räume seiner Gemeinde, der Stadtmissi-on Nidda, schienen ihm ein geeigneter Ort für eine Tafel-Ausgabestelle zu sein – waren sie unter der Woche doch häufig ungenutzt. Und ein paar Leute aus der Gemeinde kamen ihm als mögliche Mit-arbeiter auch schon in den Sinn.

Synergien nutzenNachdem der Ältestenrat zugestimmt hatte und fünfzehn Mitarbeiter aus der Stadtmission gewon-nen waren, stand dem Start der Tafel-Arbeit nichts mehr im Wege. Die Niddaer schlossen sich dem Ver-ein Schottener Tafel aus der Nachbarstadt an. «Um Synergien zu nutzen und möglichst wenig Mitarbei-terzeit für Vorstandsarbeit binden zu müssen», be-gründet Konrad Kaufmann, der Koordinator der Ausgabestelle Nidda. Nun galt es, mit den Geschäfts-leitungen der Lebensmittelgeschäfte im Einzugsge-biet Gespräche zu führen, um dort Lebensmittel ab-holen zu können, die aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr verkauft werden können.

Nach neun Monaten Vorbereitung und einer pro-aktiven Pressearbeit öffnete im September 2007 die Tafelausgabestelle Nidda ihre Pforten. Inzwischen ist die Mitarbeiterzahl auf etwa 60 angestiegen. «Die meisten gehören nicht zur Stadtmission, son-dern kommen aus anderen Gemeinden und Kir-chen», berichtet Kaufmann, «etliche haben gar keine Beziehung zu christlichen Gemeinden. Das ist auch nicht nötig, schliesslich arbeitet die Tafel unabhän-gig von Konfessionen. Gleichwohl ist es mein Anlie-gen, dass wir in der Weise, wie wir unseren Dienst versehen, dazu anregen, mit uns auch über unseren Glauben ins Gespräch zu kommen.»

Viele Rentner und allein erziehende MütterHeute versorgt der Tafelladen in der Stadtmission Nidda mit zwei Öffnungstagen pro Woche 130 Haus-halte mit 180 Erwachsenen und 165 Kindern. Es sind Menschen, die Hartz IV, Arbeitslosengeld II, Grundsicherung oder eine ähnliche Sozialunterstüt-zung erhalten. «Ein hoher Anteil sind allein erzie-hende Mütter», weiss Konrad Kaufmann. «Auch viele Rentner, die mit einer kleinen Rente auskom-men müssen, sind darunter. Viele Menschen kostet

Deutschland

Praktische Hilfe für das tägliche Brot

Inserat

der Gang zur Tafel eine grosse Überwindung, wird ihre per-sönliche Not doch wieder ein-mal öffentlich.»

Konrad Kaufmann schätzt, dass es in Nidda mindestens nochmal so viele Menschen gibt, die der Tafelladen auf-grund ihres niedrigen Einkom-mens bedienen könnte. «Ich bin überzeugt», sagt er, «dass Gott uns Christen mit der zu-nehmenden Armut in Deutsch-land in die Verantwortung nehmen möchte, und wir das Evangelium nicht nur in Wor-ten verkündigen, sondern kon-kret in Taten der praktischen Hilfe leben sollen». //

Die Niddaer Tafel im Internet:www.niddaer-tafel.de

Wenn die Waren bei der Tafel eingegan-gen sind, heisst es für die Helfer sichten, sortieren und eintüten.

Verteilen statt vernichten: Mehrmals pro Woche holen Tafel-Mitarbeiter Lebens-mittel in Geschäften aus der Umgebung ab.

Deutschland: Diaconia Internationale Hilfe e.V.Postfach 1442, D-79705 Bad SäckingenTel.: 07761 55 32 973 • Fax: 07761 55 37 818E-Mail: [email protected]

Sparkasse Hochrhein 68452290 BLZKNr. 77032159

Schweiz: Diaconia Internationale HilfeFeldstrasse 9, CH-5712 Beinwil am SeeTel.: 062 771 05 50 • Fax: 062 771 45 03E-Mail: [email protected]

Postkonto 50-9977-4 • www.diaconia.org

Die Gegend von Chambarak ist bitterarm. Hier, direkt an der blutig umkämpften Grenze zu Aserbaidschan, sind der Boden steinig und das Leben hart. Sogar in diesem abgelegenen Win-kel von Armenien wirkt sich die Wirtschaftskrise aus. Früher verdingten sich die Männer als Wanderarbeiter in Russland und konnten etwas Geld nach Hause senden. Jetzt gibt es nirgend-wo Arbeit und das Geld fehlt an allen Ecken und Enden. Nur zu oft müssen die Familien fürs nackte Überleben alles verkaufen, auch ihre Lebensgrundlage, das Vieh.

Aber ohne Vieh können diese genügsamen Bergbauern nicht überleben. Vieh im Stall heisst Milch, Käse, Eier und Fleisch auf dem Teller. Es heisst gesunde Kinder und ein menschenwür-diges Leben für die ganze Familie.

Um diesen Familien zu helfen, hat Diaconia sich etwas Beson-deres einfallen lassen. Dank Ihrer Grosszügigkeit bringen wir Vieh zu den Bergbauern. Das Schönste dabei: Ihre Hilfe wirkt doppelt. Die erste Bergbauernfamilie erhält ausreichend Vieh und einen Futtervorrat, damit sie sich wieder eine Existenz aufbauen kann. Aber das erste Jungtier von jeder gespende-ten Kuh, jedem gespendeten Schaf, Schwein oder Huhn geht an einen genauso armen Nachbarn. Mit anderen Worten: Ihre einmalige Spende hilft doppelt!

Diaconia hat die notwendige Erfahrung. Wir haben bereits Vieh in diese Gegend gebracht. Jetzt sind Vertreter aus den abgelegendsten Bergdörfern in ihrer Not zu uns gekommen: „Helft auch uns! Ohne eure Hilfe können wir nicht überleben!“

Hundertprozentiger Erfolg

Wie verlief unsere erste Hilfsaktion? Haben die Bauern Wort gehalten und das erste Kalb, Lamm, Ferkel sowie die ersten Küken abgegeben? Absolut — zu hundert Prozent! Jeder einzel-ne Bauer hat sich an das Versprechen gehalten und die ers-ten Jungtiere an einen genauso armen Nachbarn abgegeben.

Armeniens Bergbauern beten und hoffen

Die Bergbauern von Chambarak leben in einem kargen Ge-biet. Aber sie lieben ihre abgelegenen Höfe und möchten blei-ben. Es sind arbeitssame und genügsame Menschen, genauso wie unsere Bergbauern. Aber in Armenien kann jeder Schick-salsschlag eine Existenz vernichten. Ein Unfall oder eine Krank-heit können eine Familie zwingen, alle ihre Habseligkeiten zu verkaufen. Was dann? Versicherungen gibt es keine. Die Men-schen beten und hoffen.

Die Bergbauern von Chambarak verdienen unsere Hilfe gera-de weil sie sich selber helfen wollen. Tätige Hilfe zur Selbsthil-fe bietet der verarmten Bevölkerung die beste Chance, auf ei-genen Füssen zu stehen. Jetzt bringen Kühe, Schafe, Schweine und Hühner Hoffnung zu Menschen, die dringend unsere Hilfe benötigen.

Was kostet die doppelte Hilfe?

Doppelt helfen mit einer Kuh: Fr. 1 280.- (Euro 830.-)Für 1 040 Franken gibt es eine Kuh. Das benötigte Heu dazu beläuft sich auf zusätzliche 240 Franken. Total 1 280 Franken (Euro 830.-) pro Kuh.

Doppelt helfen mit einem Schaf: Fr. 435.- (Euro 280.-)Ein Schaf kostet 195 Franken. Für das Futter ist ebenfalls mit zusätzlichen 240 Franken zu rechnen. Total 435 Franken (Euro 280.-) pro Schaf.

Doppelt helfen mit einem Schwein: Fr. 360.- (Euro 230.-)Ein junges Schwein kostet in Armenien 120 Franken. Für die Fütterung benötigt es nochmals 240 Franken. Total 360 Franken (Euro 230.-) pro Schwein.

Doppelt helfen mit einem Huhn: Fr. 25.- (Euro 16.-)Für 20 Franken gibt es ein Huhn. Für das Futter kommen nochmals 5 Franken hinzu. Total 25 Franken (Euro 16.-) pro Huhn.

Internationale Hilfe

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Das Niddaer Tafel-Mobil vor dem Gebäude der Evangelischen Stadt-mission Nidda, in dem die Tafel-Ausgabestelle zuhause ist.

Gemeinde

Page 21: Chrischona-Panorama 5/2009, Diakonie innovativ

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Thema

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Schweiz: Diaconia Internationale HilfeFeldstrasse 9, CH-5712 Beinwil am SeeTel.: 062 771 05 50 • Fax: 062 771 45 03E-Mail: [email protected]

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Die Gegend von Chambarak ist bitterarm. Hier, direkt an der blutig umkämpften Grenze zu Aserbaidschan, sind der Boden steinig und das Leben hart. Sogar in diesem abgelegenen Win-kel von Armenien wirkt sich die Wirtschaftskrise aus. Früher verdingten sich die Männer als Wanderarbeiter in Russland und konnten etwas Geld nach Hause senden. Jetzt gibt es nirgend-wo Arbeit und das Geld fehlt an allen Ecken und Enden. Nur zu oft müssen die Familien fürs nackte Überleben alles verkaufen, auch ihre Lebensgrundlage, das Vieh.

Aber ohne Vieh können diese genügsamen Bergbauern nicht überleben. Vieh im Stall heisst Milch, Käse, Eier und Fleisch auf dem Teller. Es heisst gesunde Kinder und ein menschenwür-diges Leben für die ganze Familie.

Um diesen Familien zu helfen, hat Diaconia sich etwas Beson-deres einfallen lassen. Dank Ihrer Grosszügigkeit bringen wir Vieh zu den Bergbauern. Das Schönste dabei: Ihre Hilfe wirkt doppelt. Die erste Bergbauernfamilie erhält ausreichend Vieh und einen Futtervorrat, damit sie sich wieder eine Existenz aufbauen kann. Aber das erste Jungtier von jeder gespende-ten Kuh, jedem gespendeten Schaf, Schwein oder Huhn geht an einen genauso armen Nachbarn. Mit anderen Worten: Ihre einmalige Spende hilft doppelt!

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Die Bergbauern von Chambarak leben in einem kargen Ge-biet. Aber sie lieben ihre abgelegenen Höfe und möchten blei-ben. Es sind arbeitssame und genügsame Menschen, genauso wie unsere Bergbauern. Aber in Armenien kann jeder Schick-salsschlag eine Existenz vernichten. Ein Unfall oder eine Krank-heit können eine Familie zwingen, alle ihre Habseligkeiten zu verkaufen. Was dann? Versicherungen gibt es keine. Die Men-schen beten und hoffen.

Die Bergbauern von Chambarak verdienen unsere Hilfe gera-de weil sie sich selber helfen wollen. Tätige Hilfe zur Selbsthil-fe bietet der verarmten Bevölkerung die beste Chance, auf ei-genen Füssen zu stehen. Jetzt bringen Kühe, Schafe, Schweine und Hühner Hoffnung zu Menschen, die dringend unsere Hilfe benötigen.

Was kostet die doppelte Hilfe?

Doppelt helfen mit einer Kuh: Fr. 1 280.- (Euro 830.-)Für 1 040 Franken gibt es eine Kuh. Das benötigte Heu dazu beläuft sich auf zusätzliche 240 Franken. Total 1 280 Franken (Euro 830.-) pro Kuh.

Doppelt helfen mit einem Schaf: Fr. 435.- (Euro 280.-)Ein Schaf kostet 195 Franken. Für das Futter ist ebenfalls mit zusätzlichen 240 Franken zu rechnen. Total 435 Franken (Euro 280.-) pro Schaf.

Doppelt helfen mit einem Schwein: Fr. 360.- (Euro 230.-)Ein junges Schwein kostet in Armenien 120 Franken. Für die Fütterung benötigt es nochmals 240 Franken. Total 360 Franken (Euro 230.-) pro Schwein.

Doppelt helfen mit einem Huhn: Fr. 25.- (Euro 16.-)Für 20 Franken gibt es ein Huhn. Für das Futter kommen nochmals 5 Franken hinzu. Total 25 Franken (Euro 16.-) pro Huhn.

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Page 22: Chrischona-Panorama 5/2009, Diakonie innovativ

22 CHRISCHONA 5/2009

In einem Slum im Norden von Jo-hannesburg ist auf Initiative einer einfachen Frau eine eindrückliche Sozialarbeit unter Kindern entstan-den.

MARTIN FRISCHE

Ich begegnete Welhelmina zum ers-ten Mal vor fünf Jahren. Sie hatte aus eigener Initiative begonnen, Kinder von der Strasse zu holen. Sie ass und spielte mit ihnen und brachte ihnen Lieder und Gebete bei. Damit war der Thusanang Kindergarten in Zandsp-ruit geboren, einem Elendsviertel im Norden von Johannesburg. Über 25’000 Menschen leben hier; drei Viertel von ihnen sind arbeitslos und fast die Hälfte ist HIV positiv.

Blechhütte und ContainerIn einer Wellblechhütte fing Welhel-mina an, als sich in Zandspruit nachts keiner nach draussen wagte. Wir – eine Gruppe Gemeindeglieder – fuh-ren unter Polizeischutz in das Gebiet und schauten uns den Kindergarten an. Wir überlegten und beteten, ob Gott einen Auftrag für uns hätte. Die Entscheidung fiel uns nicht schwer, und bald spendeten Gemeindeglie-der Kinderkleidung, Spielzeug und Decken. Da die Zahl der Kinder rasch anstieg, war die kleine Hütte bald zu

eng. Freunde, denen wir den Kindergarten zeigten, mobi-lisierten ihre Kontakte in Deutschland. 2006 konnten wir einen ersten und zwei Jahre später einen zweiten Wohn-container kaufen. Nun hatte Welhelmina genug Klassen-räume für ihre 60 Kinder im Vorschulalter und ein Baby-zimmer für die 10 Kleinkinder, die sie täglich betreut.

Unsere NächstenWarum engagieren wir uns als deutschsprachige Ge-meinde für diese Menschen aus einer anderen Kultur und Sprache? Weil sie nur fünf Kilometer von uns entfernt leben und Hilfe brauchen. Und weil wir spürten: «Gott will unsern Dienst dort haben.» Und weil Freunde in Südafrika und Europa uns dabei finanziell unterstützten.

Mitte August feiern wir einen «Diakonie-Sonntag». Wel-helmina wird dann zum zweiten Mal mit ihrem Team im Gottesdienst sein und von ihrer Arbeit berichten. Neben finanzieller Hilfe möchten wir aber auch Brücken zwi-

Südliches Afrika

Gott braucht uns in Zandspruit

schen Menschen schaffen, die bei aller Unterschiedlichkeit von Gott ge-liebt sind. Und wir wollen Welhemina und ihre Mitarbeiterinnen spüren lassen, dass Gott an sie denkt. //

Martin Frische ist Pastor in der Evangeli-schen Stadtmission in Johannesburg in Südafrika..

In Zandspruit, einem Elendsviertel im Norden von Johannesburg, sammelte Welhelmina Kinder auf, um sich um sie zu kömmern.

Welhelmina und ihre Helferinnen betreuen täg-lich 60 Vorschulkinder und 10 Kleinkinder.

Einer von zwei Wohncontainer, die im Slum als Klassenräume für den Thusanang Kindergarten dienen.

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Gemeinde

Page 23: Chrischona-Panorama 5/2009, Diakonie innovativ

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Welchen Stellenwert hat der Aspekt der Diakonie und des diakonischen Handelns für die Gemeinden in Frankreich? Wir fragten Hans Wyttenbach. Hier seine Antwort:

Diakonie: warum?Der postmoderne Anspruch auf inneres und äusseres Wohlbefin-den begnügt sich nicht mit ratio-nalen Feststellungen der Bedürf-nisse. Der gläubige Christ muss sich bewusst sein, dass sich sein Auftrag nicht auf das «Seelen-gewinnen» begrenzen darf. Es genügt nicht, den modernen su-chenden Menschen ohne V or-bereitung mit den vier geistli-chen Gesetzen zu konfrontieren.

Er will ganzheitlich mit seinen seelischen, geistlichen und kör-perlichen Bedürfnissen ange-sprochen werden. Der diakoni-sche Zugang scheint hier eine privilegierte «Methode» und ech-te Chance zu sein.

Diakonie: warum wir?Jesus hat den Menschen immer in seiner Ganzheit gesehen. «Deine Sünden sind dir verge-ben ... steh auf und wandle» (Mt. 9,5). Das Gleichnis vom barm-herzigen Samariter lehrt uns, dass der Leidende unser Nächs-ter ist. Jakobus erhob sich ge-gen ein billiges «Gehet hin in Frieden, wärmet und sättiget euch!» und mahnte: «Wenn ihr

Frankreich

Gehet hin – zu euren Mitmenschenihnen nicht geben würdet, was zur Befriedigung ihrer leiblichen Bedürfnisse erforderlich ist, was hülfe ihnen das?» (Jak. 2,16).

Diakonie: wie?Unsere Gemeinden bieten ein ansprechendes Programm an. Kulturelle und soziale Veranstal-tungen werden attraktiv gestal-tet, und es wird wirksam dafür eingeladen. Meistens lautet dabei die Bot-schaft: «Kommt zu uns, wir haben etwas Tolles zu bieten!»

Wir haben oft nach dem Schema gehan-delt: Vision – Mittel – Aktion. Leute wie

Martin Luther-King und Shane Claiborne packen es anders an: Aktion, dann Mittel, und daraus folgt die Vision. Es geht also darum, neu auf die Nöte unserer Mitmenschen zu achten und dort Hand anzulegen, wo es möglich ist. Weniger «komm!» als «ich komme». Wer auf die Fragen seiner Mitmenschen antwortet, füllt seine Kirche.

«Gehet hin», sagte Jesus. Der Weg ist offen. //

Hans Wyttenbach ist Pastor in Munster im Elsass und Koordinator der Chrischona-Ge-meinden in Frankreich.

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Page 24: Chrischona-Panorama 5/2009, Diakonie innovativ

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St. Chrischona

CHRISCHONA 5/2009

Gemeinde

Den Verein Chrischona-Gemeinden Schweiz gibt es in der heutigen Form seit zwölf Jahren. Der Vorstand hat Vor- und Nachteile dieser Rechtsform diskutiert und ist zum Schluss gekommen, dass die Vorteile überwiegen.

RENÉ WINKLER

Alle 99 Chrischona-Gemeinden der Schweiz bilden recht-lich einen einzigen Verein. Hin und wieder taucht die Frage auf, ob es nicht besser wäre, wenn alle örtlichen Gemeinden als rechtlich selbständige Vereine arbeiten könnten. In den letzten Jahren wurden wir aufgrund un-serer Grösse mehrwertsteuerpflichtig (Summe aller Um-sätze an Bazaren, Veranstaltungen usw.). Ausserdem müssen wir uns einer umfangreicheren Revision durch eine staatlich lizenzierte Revisionsfirma stellen (Anzahl der Angestellten, Bilanzsumme).

Mehr Aufgaben, mehr SpielraumBeides ist für den Verein mit Mehraufwand verbunden. Trotz der augenfälligen Nachteile kam der Vorstand nach dem Abwägen der Vor- und Nachteile zum Schluss, dass die Vorteile der bestehenden Vereinsform klar überwie-gen. Alle Gemeinden sind den anderen in finanzieller, rechtlicher und auch geistlicher Hinsicht Rechenschaft schuldig. Das bringt zwar Pflichten mit sich, aber auch ein gesundes Mass an Schutz. Die gelebte Solidarität schafft den kleineren Gemeinden zudem deutlich grössere Hand-lungsspielräume. Fazit des Vorstandes: Die bestehenden Strukturen unterstützen den Auftrag, den wir als Gemein-den erfüllen wollen.

Glaubwürdigkeit gestärktDer erwähnte Nachteil bezüglich der umfangreicheren Revision ist übrigens auch ein Vorteil: Nach der ersten Revision hat uns die Revisi-onsstelle bestätigt, dass die admi-nistrative und buchhalterische Ab-wicklung der Geschäftsfälle der Chrischona-Gemeinden Schweiz ordnungsgemäss verlaufen ist. Zu-dem hat sie uns eine gute und nachvollziehbare Qualität der Buchführung attestiert. Wir hätten somit die entscheidenden rechtli-chen Fragen genügend im Blick, und in finanzieller und arbeits-rechtlicher Hinsicht genügten wir den staatlichen Vorgaben.

An der Delegiertenversammlung im Juni hat der Vorstand seine Hal-tung den rund 160 Gemeinde- und Mitarbeitervertretern zur Diskussi-on vorgelegt. Seine Absicht ist, bis Ende des Jahres bezüglich der Ver-einsstrukturen eine strategische Sicht für die nächsten zehn Jahre zu haben. //

René Winkler ist Leiter der Chrischona-Gemeinden Schweiz.

Schweiz

Strukturen müssen dem Auftrag dienen

Krisen, Krach und inneres Chaos – wie geht es weiter nach dem Scheitern? Wohin mit den Ohnmachts- oder Schamgefühlen?

Die gute Nachricht: Scheitern passiert jedem – es gibt keinen Menschen ohne Fehler, kein Leben ohne Versa-gen. Patzer, Fehler und Fehlschläge müssen nicht über-deckt werden. Auch drastische nicht. Es gibt bessere Möglichkeiten… und mit denen lässt es sich leichter leben! Der eigene Umgang mit dem Scheitern entschei-det. Er kann zur «reifen Leistung» werden. Kann die Per-sönlichkeit wachsen lassen. Kann neue Chancen eröff-nen und neue Perspektiven. Manchmal sogar den Durchbruch.

Wie das gehen kann, zeigen Luitgardis Parasie und ihr Mann Dr. Jost Wetter-Parasie in «Zum Glück fehlt nur die

Krise» durch ehrliche Erfahrungs-berichte und praxisnahe Tipps. Ein Ratgeber, der Mut macht, sich auch in den schweren Phasen des Le-bens nicht unterkriegen zu lassen.

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Brunnen Verlag Gießen

Zum Glück fehlt nur die Krise

Inserat

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Thema

Adonia-Junior-Tour Sommer 200930 Jahre Adonia, 1979 - 2009

Chor PLZ Ortschaft Tag Datum Zeit Saal

1-1 4434 Hölstein Fr 10.07.09 19:30 Rübmatthalle, Gassenbachweg 131-1 5742 Kölliken Sa 11.07.09 14:30 Mehrzweckhalle, Berggasse 41-2 5212 Hausen AG Fr 10.07.09 19:30 Mehrzweckhalle, Hauptstrasse1-2 8370 Sirnach Sa 11.07.09 14:30 Drei Tannensaal, Frauenfelderstr. 31-3 3714 Frutigen Fr 10.07.09 19:30 Pfimi Frutigen, Zeughausstr. 61-3 3800 Interlaken Sa 11.07.09 14:30 Aula Sekundarschulhaus, Alpenstrasse1-4 9491 Ruggell FL Fr 10.07.09 19:30 Gemeindesaal, Nellengasse 401-4 9608 Ganterschwil Sa 11.07.09 14:30 Mehrzweckhalle, Sonnenhofstr. 71-5 8267 Berlingen Fr 10.07.09 19:30 Unterseehalle, Bahnhofstr. 51-5 8574 Oberhofen-Lengwil Sa 11.07.09 14:30 Mehrzweckhalle, Hauptstr. 52-1 2720 La Tanne Fr 17.07.09 19:30 Christl. Gemeinde, Koord.«N47°13'16''/E07°09'21''»2-1 5614 Sarmenstorf Sa 18.07.09 14:30 Mehrzweckhalle, Schilligasse 12-2 8304 Wallisellen Fr 17.07.09 19:30 Gemeindesaal b. Doktorhaus, a. Winterthurerstr. 312-2 8623 Wetzikon Sa 18.07.09 14:30 Freie Evang. Gemeinde, Langfurrenstr. 22-3 3098 Köniz Fr 17.07.09 19:30 Aula Oberstufenzentrum, Schwarzenburgstr. 3212-3 3604 Thun Sa 18.07.09 14:30 Burgsaal, Burgstr. 82-4 7430 Thusis Fr 17.07.09 19:30 Mehrzweckhalle, Rosenrollweg 12-4 7220 Schiers Sa 18.07.09 14:30 Turnhalle der EMS, vis-à-vis Spital2-5 4853 Murgenthal Fr 17.07.09 19:30 Mehrzweckhalle, Aarburgerstrasse2-5 6110 Wolhusen Sa 18.07.09 14:30 Rösslisaal, Menznauerstr. 23-1 6206 Neuenkirch Fr 24.07.09 19:30 Kath. Pfarreiheim, Bergstr. 63-1 4803 Vordemwald Sa 25.07.09 14:30 Gemeindesaal, Langenthalerstr., vis-à-vis Kirche3-2 8050 Zürich-Saatlen Fr 24.07.09 19:30 Kirchgemeindehaus Zürich-Saatlen, Saatlenstr. 2403-2 8405 Winterthur Sa 25.07.09 14:30 Zentrum Arche, Heinrich-Bosshardstr. 23-3 3110 Münsingen Fr 24.07.09 19:30 Schlossgutsaal, Schlossstr. 83-3 3202 Frauenkappelen Sa 25.07.09 14:30 Mehrzweckgebäude Zälgli, Zälglistr. 74-1 3427 Utzenstorf Fr 31.07.09 19:30 Freie Evang. Gemeinde, Landshutstr. 614-1 4655 Stüsslingen Sa 01.08.09 14:30 Mehrzweckhalle, Schulstr. 55-1 5442 Fislisbach Fr 07.08.09 19:30 Mehrzweckhalle Leematten 1, Birmensdorferstr.5-1 4132 Muttenz Sa 08.08.09 14:30 Hotel Mittenza, Hauptstr. 45-2 8405 Winterthur Fr 07.08.09 19:30 Zentrum Arche, Heinrich-Bosshardstr. 25-2 8604 Volketswil Sa 08.08.09 14:30 Wallbergsaal, Eichholzstr. 1

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...und der

Alltag

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zu Hause!

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28 CHRISCHONA 5/2009

Jugend

Die Vorfreude war gross, vom 21. bis 24. Mai war es dann soweit: Endlich wieder CAMP-Zeit. Das mittlerweile 18. ECJA-Camp. End-lich wieder an Himmelfahrt. Endlich wieder Schlamm, Kälte, Regen – na ja, dieses Jahr nicht wirklich. End-lich wieder alle «alten» und «neu-en» Bekannten, Freunde, Camper treffen. Endlich wieder gemeinsam feiern, lachen, reden, nachdenken, bewundern, Gott loben. Endlich ...

CHRISTHARD BIDLINGMAIER

Endlich … und so schnell das ECJA-Camp kam, so schnell war es auch wieder vorbei. Und dann …!? Da erreicht man also seine kleineren oder auch größeren Lebensziele … und dann!?

Mit Gott unterwegsBernhard Kohlmann, Kinder- und Jugendreferent der Evangelischen Stadtmission Lörrach und Referent beim diesjährigen ECJA-Camp, ver-stand es sehr anschaulich, ein-drücklich und gut, die rund 400 jungen Menschen mitzunehmen. Seine Leidenschaft, sein Versagen und sein Bemühen, für und mit Gott unterwegs zu sein, ermutigte viele, wieder neu oder aber auch zum ersten Mal, ganz auf Gott zu vertrauen.

Wenn die Maske kurz verschwindetNeben den Impulsen von Bernhard Kohlmann waren der «Zeugnis-abend» und der anschliessende Lob-preis wieder einmal ein Highlight des ECJA-Camps. Wenn Jugendli-che aus ihrem Leben berichten, wenn sie Anteil an den Lebensge-schichten der anderen nehmen, wenn mal kurz die «Maske» ver-schwindet und erzählt wird, welche Höhen und Tiefen man mit Gott erlebt hat, dann wird man berührt – vom Heiligen Geist.

Eindrückliches SouvenirWer wollte, konnte sich als Anden-ken an die Camp-Tage eine Ton-scherbe mit nach Hause nehmen. Eine Scherbe in Gedenken an den «Zerbruch» Jesu am Kreuz. Eine Scherbe aber auch dafür, dass unser Leben als Christ nicht ohne «Bruch» vonstatten geht.

Viel DrumherumDrumherum gab es noch viel zu er-leben: Angefangen vom Eröffnungs-abend über Sport angebote (Fuss-ball, Volleyball, Trampolin, Kanu fahren, Schwimmen, Hochseilpfad), viele Seminare, ein Camp-Event, der Hindernis-Sponsorenlauf, ein Konzert mit der Band «Holzweg» (Deutsch rock), Running Gags und vieles mehr. Die Jugendlichen konn-ten aber auch einfach mal ihre See-le baumeln lassen, die Gemein-schaft geniessen, ins Bistro gehen, durch die Zeltstadt wandern und neue Leute kennen lernen, die La-gerfeuerromantik geniessen oder sich in der Maisonne liegen …

Sponsorenlauf sprengt die ErwartungenZum Hindernis-Sponsorenlauf sei noch gesagt: Wir hatten nicht erwar-tet, dass mehr als 80 Läufer an den Start gingen. Schlussendlich waren es 130. Im Durchschnitt schafften die Läufer auf dem Hindernis-parcours zwölf Runden, die «Härtes-ten» kamen auf sage und schreibe 26 Runden. An diversen Sitzungen im Vorfeld hatten wir damit gerechnet, dass maximal 5000 Euro zusam-menkommen könnten – wobei diese Zahl niemand so wirklich für realis-tisch hielt. Letztendlich kamen 6000 Euro zusammen, die Überraschung war perfekt. //

Christhard Bidlingmaier ist Hauptreferent des ECJA, der Kinder- und Jugendarbeit des Chrischona-Gemeinschaftswerks in Deutschland. www.ecja.de

ECJA-Camp 2009

Endlich 18 ... und dann!?

Jugendreferent Bernhard Kohlmann aus Lörrach hat

was zu sagen beim ECJA-Camp in Flensungen/Mücke.

Heizen ganz schön ein: Die Deutschrock-Band

«Holzweg» während ihres Konzertes beim Camp.

Auch Super Mario ist gekommen: Kreative Einfälle

beim Event-Abend.

Geduld, geduld: Wenn 400 Jugendliche in die Halle

wollen, in der das Camp-Programm steigt.

Die ECJA-Combo in Aktion: Sie bringen die

Lobpreis-Musik ins Camp.

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Abertausende Menschen in Osteuropa leben weit unter der Armutsgrenze. Unterstützung finden sie in unseren Gemeinschaftszentren. Jährlich schöpfen wir dort 280 000 warme Mahlzeiten aus. Und wir nehmen uns der Nöte der Bedürftigen an. Mit einer Patenschaft oder einer einmaligen Spende helfen auch Sie, dass verwahr-loste, einsame und verlassene Menschen aufgefangen und persönlich betreut werden. Vielen Dank!

www.proadelphos.ch

Helfen Sie Bedürftigen!

Stiftung Pro Adelphos, Hinterdorfstrasse 58, 8405 Winterthur – Telefon 052 233 59 00

Hilfe an Körper, Seele & Geist!

Krasimir, blind, und seine Mutter Emilia, stark seh-behindert, stärken sich in unserem Gemeinschafstzen-trum in Burgas (Bulgarien).

Tausende verarmter Menschen in Osteuropa brauchen Ihre Hilfe!

Werden Sie Pate eines Gemein-schaftszentrums PC-Konto: 60-12948-7

Christen im Dienst an Kranken

Seminar mit Pfrn. Monika Riwar

Ein Seminar, das Ihnen hilft, Sprach- und Hilf-losigkeit zu überwinden, wenn es darum geht, Menschen auf dem Sterbebett oder in schwerer Krankheit kompetent zu begleiten.

Seminar- & Freizeithaus Wydibühl, Herbligen

www.cdkschweiz.chTel / Fax 031 771 12 14

Schwerkranke und sterbende Menschen begleiten

Mit Krankheit, Tod und Trauer umgehen lernen

22. / 23. September 2009

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Sie lernen an diesem Tag, wie Sie ohne grossen Aufwand Schüler motivieren können, einen Schülertreff zu starten und wie Sie den Schülern unterstützend zur Seite stehen können. Bereits an über 60 Oberstufenschulen der Schweiz stehen junge Christen zusammen, um für ihre Mitschüler und Schulen zu beten und die gute News von Jesus weiterzugeben. Das Ziel von Schüler-treff ist, dass das an jeder Oberstufenschule geschehen kann. Viele Schüler sind motiviert, brauchen aber Starthilfe und Unterstützung. Sie als Volontär können dies einfach bei Ihnen vor Ort tun. Und wir als Schülertreff-Team helfen Ihnen dabei.

Für:Eltern, Lehrer und Jugendleiter, die ein Anliegen für die Schule und die Schüler in ihrem Umfeld haben. Ort: Campus für Christus, Josefstrasse 206, 8005 ZürichZeit: 9:30 Eintrudeln / 10:00-15:30 Programm inkl. Lunch

Motivationstag für Erwachsene, die Schüler unterstützen möchten

Samstag, 22. August 09

jEtZtOnlinE AnMEldEn

Zeit: 9:30 Eintrudeln / 10:00-15:30 Programm inkl. Lunch

09 Motivationstag Chrischona Panorama.indd 1 8.6.2009 8:22:19 Uhr

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30 CHRISCHONA 5/2009

Geburten2. Jan.: Joschua Burgherr, CH-Kirchleerau-Reitnau31. März: Esra Marcel Kölliker, CH-Stammheim6. April: Kim Mika Steiger, CH-Stammheim10. April: Tim Jaron Bruderer, CH-Felben-Pfyn10. April: Lucio Miguel Brunner, CH-Schaffhausen14. April: Fynn Leon Meyer, CH-Zürich (Bethel)26. April: Malik James Buser, CH-Rickenbach26. April: Eli Müller, CH-Schaffhausen29. April: Mailien Müller, CH-Kirchleerau-Reitnau5. Mai: Micha Timon Breiter, CH-Sissach18. Mai: Nathanael Domenic Weise, D-Bad Vilbel-Heilsberg19. Mai: Vin Simeon Behrendt, CH-Romanshorn

18. Geburtstag6. Juli: Jonathan Ganz, CH-Saland13. Juli: Zilla Maag, CH-Zürich (Bethel)19. Juli: Stefania Cimino, CH-Meilen19. Juli: Benno Akeret, CH-Stammheim22. Juli: Mareike und Mirjam Frey, D-Sontheim

23. Juli: Severin Jany, CH-Schaffhausen4. Aug.: Joel Hächler, CH-Gossau5. Aug.: Severin Wäfler, CH-Glattfelden5. Aug.: Anna Hunziker, CH-Muttenz8. Aug.: Michel Sobert, CH-Winterthur10. Aug.: Isai Kugler, CH-Brunnadern 11. Aug.: Mischa Casserini, CH-Bäretswil11. Aug.: Diana Wawrowitsch, D-Sontheim20. Aug.: Debora Siegerist, CH-Schaffhausen20. Aug.: Stephanie Hack, D-Bellnhausen28. Aug.: Sarah Stamm, CH-Schleitheim31. Aug.: Pascale Glaser, CH-Reinach-Münchenstein1. Sept.: Dina Müller, CH-Gossau1. Sept.: Benjamin Müller, CH-Schöftland-Rued5. Sept.: Hannes Furrer, CH-Rämismühle

80. Geburtstag18. Juli: Oskar Meister, CH-Schaffhausen24. Juli: Ella Baumann, CH-Kirchleerau-Reitnau

7. Aug.: Anna Schmidt, D-Eichstetten14. Aug.: Johann Reutimann, CH-Gossau16. August: Walter Jordi, CH-Amriswil1. Sept.: Richard Hess, CH-Rämismühle5. Sept.: Käthi Tanner, CH-Rämismühle

90. Geburtstag6. Juli: Max Thalmann, CH-Muttenz11. Aug.: Gertrud Keller, CH-Hallau

104. Geburtstag27. Aug.: Maria Kröning, D-Bad Nauheim

Hochzeiten4. Juli: Daniela Hochuli und Benjamin Steffen, CH-Schöftland-Rued11. Juli: Naemi Stäheli und Josua Meierhofer, CH-Amriswil18. Juli: Esther Schranz und Thomas Eberhardt, Prediger in CH-Reinach8. Aug.: Daniela Baumann und Tobias Schoop, CH-Amriswil15. Aug.: Nicole Hofmann und Roger Hofmann, CH-Schöftland-Rued

15. Aug.: Melinda Morf und Andreas Zangerl, CH-Bauma

Todesfälle18. Mai: Maria Voss (86), D-Elmshorn, Absolventin 19575. Juni: Schw. Elisabeth Seemann (74), D-Lörrach, Alt-Oberin des Diakonissen Mutterhauses St. Chrischona

AdressänderungenDiese Adressänderungen betreffen Absolventen des Theo logischen Seminars St. Chri schona und Mitarbeiter der Pilgermission. Wir sind dankbar, wenn Sie uns Adress- und Mail-Änderungen mitteilen.Bitte senden Sie diese an: [email protected]

Ernest Welszar Tyrsova 444/13 CZ-39701 PisekWolfgang Krieg Käsereistrasse 34 8581 SchocherswilPaul Herren Wehntalerstrasse 293 CH-8106 Adlikon bei Regensdorf

InseratAm 5. Juni 2009 hat Gott Alt-Oberin Diakonisse Elisabeth Seemann im Alter von 74 Jahren von ihrer langen Krank-heitszeit erlöst und in die Ewigkeit abbe-rufen. Sie gehörte seit 1955 unserer Schwesterngemeinschaft an und leitete diese von 1969–2004 im Amt der Oberin. In unermüdlichem Einsatz hat sie dieses wahrgenommen und den Wert und Reichtum der Mutterhausdiakonie mit in-nerer Überzeugungskraft vermittelt. Für die Schwesternschaft und vielen Men-schen darüber hinaus durfte sie Hilfe und Segen sein.OBERIN SCHW. IRIS NEU

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Gemeinde – Leute

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Diakonie«Wir brauchen mehr als den hergebrachten diakonischen Reflex, nämlich neue Modelle und Muster. Diakonie mit Innovation!»Sozialunternehmer Robert Roth im Gespräch ab Seite 6

chrischona.org