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3 CD07+08/2013 CD07+08/2013 4  Allergie?  Auch bei vielen chronischen Erkrankungen können Allergien eine zentrale Rolle spielen. Fragen Sie einen BICOM Therapeuten*. *Wenn Sie auf der Suche nach einem BICOM Therapeuten sind, helfen wir Ihnen gerne weiter. Kontaktieren Sie uns. In Deutschland leiden etwa 24 Millionen Menschen an Allergien. REGUMED GmbH, Hans-Cornelius-Str. 4 82166 Gräfelfi ng, Tel efon 089 / 85461-01, Mail: [email protected]     F    o    t    o   :     C     l    a    u     d     i    a     P    a    u     l    s    s    e    n     /     f    o    t    o     l     i    a Verbund von: Katholischer Digest | Evangelischer Digest | Der Sonntagsbrief  | S br 65 Jr | Deutschland 5,90 Das Failienagain | 7+8 2013 www.christlicherdigest.de GeSundheit Wg rs Wll: Sbl K ReiSen und GenieSSen Brs – Gss R r Lgbr BeGeGnunGen Sprgwlg: d s erlr     F    o    t    o   :    a     l    t    a    n    a     k    a     /     f    o    t    o     l     i    a

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7/28/2019 Christlicher Digest (Deu) - Workshop del Gusto

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3 CD07+08/2013 CD07+08/2013 4

 Allergie?

 Auch bei vielen chronischen Erkrankungen können Allergien eine zentrale Rolle spielen.Fragen Sie einen BICOM Therapeuten*.

*Wenn Sie auf der Suche nach einem BICOM Therapeuten sind, helfen wir Ihnen gerne weiter.Kontaktieren Sie uns.

In Deutschland leiden etwa 24 Millionen Menschenan Allergien.

REGUMED GmbH, Hans-Cornelius-Str. 482166 Gräfelfing, Telefon 089 / 85461-01,Mail: [email protected]

    F   o   t   o  :    C    l   a   u    d    i   a    P   a   u    l   s   s   e   n    /    f   o   t   o    l    i   a

Verbund von: Katholischer Digest | Evangelischer Digest | Der Sonntagsbrief  | S br 65 Jr | Deutschland € 5,90

Das Failienagain | 7+8 2013www.christlicherdigest.de

GeSundheit

Wg rs Wll:Sbl K

ReiSen und GenieSSen

Brs – Gss R r Lgbr

BeGeGnunGen

Sprgwlg:d s erlr

    F   o   t   o  :   a    l   t   a   n   a    k   a    /    f   o   t   o    l    i   a

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Liebe Leserinnen und Leser,

Italien hat als Land der Genießer Frankreich schon lange den Rangabgelauen. Feine Küche, edle Weine ... daür stehen die europäischenBrüder und Schwestern südlich der Alpen. „Leben wie Gott ... inItalien“, so würde das Sprichwort wohl heute lauten. Wer die w irklichgute italienische Küche erkunden will, der ist jenseits der Touris-tenzentren im Allgemeinen besser augehoben. Zum Beispiel in der

Region Brescia, zwischen Gardasee und Lago d‘Iseo. Hier ndet manzu bezahlbaren Preisen eine Fülle an Genüssen der kulinarischen Art. Wir waren ür Sie dort und berichten zum Beispiel aus der Franciacor-ta, wo es d ie leckeren italienischen Perlweine gibt.

Kann man als Kranker oder Behinderter Außergewhnliches leisten?Man kann! Nicoleta Craita Ten’o hat mit 17 augehrt zu sprechen.Und ist daür Dichterin geworden. In Rumänien ausgezeichnet mitPreisen ür ihre Dichtkunst, verblüt sie heute mit Gedichten indeutscher Sprache. Wir haben diese außergewhnliche Frau ür Siebesucht.

Und immer an die Knochen denken! Sie tragen uns durchs Leben. WasSie tun knnen, erahren Sie in diesem Het!

 Viel Spaß beim Lesen dies er Ausgabe!

Herzlichst, Ihr

Fred Heine

... wie Gott in Italien

editoRiaL

Am Lago d‘Iseo kann man Italien undseine Genüsse erleben, S. 10

Unsere Knochen tragen uns durchsLeben, S. 21

Nicoleta Craita Ten’o: Statt zu sprechen,schreibt sie wunderbare Gedichte, S. 50

    B    i    l    d   e   r  :    F   r   e    d    H   e    i   n   e  ;    S    i    l    k   e    D    ü    k   e   r  ;    K    l   o   s   t   e   r    f   r   a   u

F a c h k l i n i k

H u t s c h d o r f  

D I E T H E R A P I E F Ü R S U C H T K R A N K E F R A U E N

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ihren Kindern, aufgenommen

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5 CD07+08/2013 CD07+08/2013 3

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Reisen10 Lombardei:Genuss im Reich der Langbärte

18 Wohnmobil-Urlaub für Einsteiger

27 Windisch: Antike Heilkunde und römisches Lazaret

27 Französische Kultur Schloss Wildegg

28 Naturerlebnis mit Schwarzwälder Spezialitäten

28 Naturerlebnisse im Südlichen Thüringer Wald

29 Kultur des Mittelalters und der Hanse

32 Urlaub im Wohnstift

32 Oase der Ruhe mit vielen Ausugsmöglichkeiten

33 Klostersommer in Memleben

45 Grasgrün – Sommerkultur in Meiningen

54 Schweiz: „Sogar das Echo verkauften sie uns“

Gesundundschön21 Stabile Knochen

36 Kurz berichtet

38 Das Risiko fährt mit

40 Kathrin Wolter beantwortet Leserfragen

41 Wollen Sie aufhören zu rauchen?

42 Gesundheitstipps

RubRiken3 Editorial

4 Inhalt

6 Impuls

7 Neues in Kürze

30 Bücher

49 Kultur im Rampenlicht

58 Rezepte

64 Kinderseite

66 Vorschau/Impressum

S. 58, Rezepte: Jetzt geht‘s umdie Wurst...

inhaLt

ReliGionundGlaube62 Klinikseelsorger Heribert Scherer:

„Reiß mich heraus aus gewaltigen Wassern...“

beGeGnunGen20 Ritterburg mit Toilette

46 Das Ende der Kindheit

50 Die stumme Erzählerin

oRGanisationen26 Europa-Park: Jonglieren für den Gemeinnutz

56 Johanniter: Gegen die Flut

kultuRundWissenschaft16 Schönheit und Wissen – Die Stiftung Ugo da Como

20 200. Geburtstag – Auf Verdis Spuren

52 Fischerstechen: Wenn sich Faust und Mephisto

duellieren

i n d i e S e R a u S G a B e

    B    i    l    d   e   r  :    F   o   n    d   a   z    i   o   n   e    U   g   o    d   a    C   o      o  ;    S   c    h   w   e    i   z    T   o   u   r    i   s      u   s  ;    U    l       /    N   e   u  -    U    l       T   o   u   r    i   s      u   s  ;    A    O    K  ;    F   r   e    d    H   e    i   n   e

150 JahRe PauSchaLReiSen

in die SchWeiz – „SoGaR daS echo

 veRKauften Sie unS“

S. 54

Schönheit und WiSSen –

die StiftunG uGo da comoS. 16

fiScheRStechen in uLm – Wenn Sich

fauSt und mePhiSto dueLLieRenS. 52

S. 10im heRzen deR LomBaRdei – GenuSS im Reich deR LanGBäRte

S. 38daS RiSiKo fähRt mit – autofahRen und mediKamente

urgrßRPrrsrh!Gws3x2errrerppr 

4 CD07+08/2013 CD07+08/2013 5

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 ak tu el le s

n e u e S i n K ü R z e

 Wer in Deutschland krank ist, geht zum Arzt oder ins Kran-kenhaus. Die Krankenkassen bezahlen die Behandlung bzw.beteiligen sich an den Kosten. Das ist ür uns selbstverständ-lich. In vielen Ländern jedoch nicht. So verschulden sich inKamerun immer wieder ganze Familien, wenn eines ihrerMitglieder ernsthat krank wird. In Ka merun haben Bisch-e von vier Dizesen die bischfiche KrankenversicherungBEPHA gegründet, die mittlerweile 30.000 Mitglieder hat.Etwa 5.000 France (7,50 Euro) kostet die Mitgliedschat beiBEPHA pro Jahr. Daür übernimmt BEPHA zweimal pro Jahr 75 Prozent der Rechnungen ür Arztbesuche und Me-dikamente und einmal jährlich 75 Prozent der Kosten vonOperationen und Entbindungen. Es gibt einen spezischen

Behandlungskatalog, in dem alle Leistungen genau auge-ührt werden. MISEREOR unterstützt BEPHA durch Bera-tung. Nestor Ngube, Priester und Leiter von BEPHA: „BeiBEPHA müssen sich mindestens vier Menschen als Grupperegistrieren lassen. Jede Gruppe zahlt einmalig Registrie-rungsgebühren. Die Gruppenmitglieder müssen nicht ver-wandt sein. Aber natürlich kann sich auch eine sechskpgeFamilie als Einzelgruppe versichern. So streuen wir das Ri-siko und ermutigen die Menschen, alle Familienmitgliederzu versichern und nicht nur das Familienoberhaupt.

Projekt 4616 Syrien

Wir unterstützen weltweit christliche Initiativen durch nanzielle Hilfe.

www.gottes-liebe-weltweit.de

Schickstraße 2• D-70182 Stuttgart • Fon 07 11/210 21 - 0

EKK Konto Nr. 415 600 • BLZ 520 604 10

Gottes Liebe weltweit.

Flüchtlingskinder in Syrien

Kämpfe und Zerstörung an vielen Orten. Viele Kindersind traumatisiert und auf der Flucht. Genau für sie werdennun Programme angeboten, um ihnen wieder Lebens-freude zu schenken.

„Mit Freude sehe ich dem kommenden Juli in Rio de Janeiro

entgegen. Ich verabrede mich mit euch in dieser großen Stadt

Brasiliens!“, rief Papst Franziskus am Palmsonnta g der Jugend

der Welt zu. Mit seiner Einladung meinte er nicht nur die Ju-

gendlichen aus den reicheren Ländern, die sich die Reise nach

Rio leisten können. „Geht hin, und macht alle Völker zu meinen

 Jüngern!“, lautet das Motto des diesjährigen Weltjugendtages.

 Jugendliche aus der ganzen Welt werden zusammenströmen,

um gemeinsam Zeugnis abzulegen für Jesus Christus. Und

gerade die Jugendlichen aus Ländern, in denen Christen Not

und Bedrängnis erleiden, legen ein besonderes Bekenntnis

ab. Sie selbst werden gestärkt durch die Erfahrung, dass sie

ihren Glauben mit Millionen anderen Jugendlichen teilen. Sie

sind keine Minderheit, sondern gehören der riesigen Familie

der Weltkirche an. Stellvertretend für ihre Altersgenossen aus

dem Irak sollen 100 Jugendliche aus Bagdad am Weltjugend-

Mit seiner Weigerung, einen Ordner vorzulegen, hat

Armin Rieger, der Heimleiter der privaten Senioren-

pegeeinrichtung Haus Marie in Augsburg, eine He-

rabstufung der Benotung seiner Einrichtung auf die

Endnote 3,6 bewusst provoziert. Damit protestiert

Rieger gegen das System der Prüfung durch den Me-

dizinischen Dienst der Krankenversicherung Bayern

(MDK). Gegenüber der Süddeutschen Zeitung sagte

Rieger: „Der Pege-TÜV ist nichts anderes als die Le-

galisierung des Betrugs.“

Rieger, der in früheren Prüfungen auch schon die

Note 1,0 abgelehnt hat, erzwang sich die Note 3,6.

Und das mit einem einfachen Mittel: Als die MDK-

Prüfer das Haus Marie prüfen wollten, verweigerte

er ihnen die Herausgabe eines Ordners mit den Zei-

ten, wann es in der Einrichtung Frühstück oder Mit-

tagessen gibt. Die „mangelhafte“ Dokumentation

führte zur Herabstufung. Sorgen, dass dies seinem

Haus schaden könnte, hat Rieger nicht: „Ich habe

einen guten Ruf an den richtigen Stellen“.

Auch der MDK hält Teilbereiche der Qualitätsprüfung

für dringend überarbeitungsbedürftig. Ottilie Rand-

zio, stellvertretende Geschäftsführerin des MDK

Bayern: „Herr Rieger lehnt die Qualitätsprüfung ja

nicht grundsätzlich ab, sein Protest richtet sich ge-

gen das zugrundeliegende Bewertungssystem.“

Die Kritik von Armin Rieger geht aber noch weiter in

die Tiefe. Seiner Meinung nach kaschiere das Marke-

tinginstrument Pege-TÜV die wahren Probleme wie

Pegemangel und Personalnotstand in den Einrich-

tungen – und zwar unabhängig davon, ob e s sich um

kirchliche, kommunale oder private Träger handelt.

deR WeLtJuGendtaG – eine„veRaBRedunG mit dem PaPSt“

 auS PRoteSt:PfLeGe-WunSchnote 3,6

    B    i    l    d   e   r  :    J   u    i   s   t    T   o   u   r    i   s      u   s  ;    O   c   s    k   a   y    B   e   n   c   e    /    F   o   t   o    l    i   a

BEPHA – Krankenversich-

erung ür die ÄrmstenKinderuniversitätzum „Klimawandel“

tag teilnehmen. Das Schicksal der Christen im Irak liegt Papst

Franziskus besonders am Herzen. Etwa 1000 christliche Mär-

tyrer in nur zehn Jahren, viele Angriffe auf Kirchen, Angst, Tod

und Verfolgung auf Schritt und Tritt. Mit 20.000 Euro hilft „K ir-

che in Not“, damit die Jugendlichen aus Bagdad der Einladung

des Papstes folgen können.

Auch aus Haiti und Ägypten und können Jugendliche mit Un-

terstützung von „Kirche in Not“ nach Brasilien reisen. Wer das

unterstützen möchte, kann das über das Spendenkonto tun.

(siehe www.kirche-in-not.de).

 Au Juist wird v iel ür den Klimaschutz getan. Und das hat sehrnachvollziehbare Gründe: Gemeinsam mchte man die schne In-sel mit ihrer gesunden Lut bewahren und verstärkt den Folgen desKlimawandels entgegenwirken. Darum w idmet sich die Kurverwal-tung Juist vom 4. Jul i bis 29. August 2013 den Jüngsten mit einemganz besonderen Projekt: Mit der Juister Kinderuni, die bereitszum dritten Mal stattndet, will Juist Ki ndern au spannende undabwechslungsreiche Weise viel Wissenswertes zum Thema Klima-wandel, Klimaschutz und Nachhaltigkeit vermitteln.Zur Kinderuni kommen spannende Leute, wie z. B. Nico Paech, der viel zum Thema Ein kauen oder Konsum erzählt. Oder Proessor

Stean Rahmsdor, der bekannte Wissenschatler beim PotsdamInstitut ür K limaorschung. Er stellt sein neues Kinderbuch „Wol-ken, Wind und Wetter“ vor, das 2012 zum Umweltbuch des Jahresausgezeichnet wurde. Bei Bjrn Hansen kann man mal so richtigin die Pedale treten und Strom erzeugen. Dabei knnen die Kinderhautnah ühlen, wie v iel Strom ein Laptop oder eine Kaeemaschi-ne verbraucht. Nadja Ziebarth wi rd über die Folgen von Plastikmüllam Strand inormieren. Vielleicht kann man ja gleich im Anschlussan den Vortrag direkt etwas dagegen unternehmen? Alle Veranstal-tungen sind kostenrei. Eine Anmeldung ist nicht erorderlich.

    B    i    l    d  :    K    I    R    C    H    E    I    N    N    O    T

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ReisenundGeniessen ReisenundGeniessen

Genuss im Reich der

Langbärte

BRESCIA: Im HERzEN DER LOmBARDEI

Manchmal versteht der alte Fausto die Welt nichtmehr. Zum Beispiel dann, wenn seine Shne

und Enkel in den Weinberg gehen und die Rebenbeschneiden. Selbst solche Trauben nehmen sie vom Weinstock, die doch guten Ertrag bringen knnten.In seinen besten Zeiten hat der heute 81-Jährige über80.000 Flaschen produziert, sein Nachwuchs bringtes gerade mal au die Hälte. Und das alles machensie, wie sie sagen, wegen der besseren Qualität. Dabeihat sein Wein doch immer allen gut geschmeckt ...Doch es gibt Momente, da wird der alte Winzer wie-

der mit der Welt vershnt. Dann, wenn er einen deredlen Tropen seines Weinguts im Glase hat. Faustoist Bianchista. So nennt man in Italien die Liebhaber von Weißweinen. Und au den Weißwein aus sei nemHaus lässt er nichts kommen. Er trinkt ihn, über alleRegeln der Kenner hinweg, zu allem, was au denTisch kommt. Ob zu Fisch, Fleisch, oder Meeres-rüchten, zum Dessert oder einach so, Fausto undsein Weißwein sind so eng miteinander verbunden,dass seine Kinder den Wein nach ihm benannt ha-

Die Langobarden beherrschten einst

die Lombardei. Mancher Forscher ührtden Namen au „Langbart“ zurück.Die Bärte sind heute weg. Aber vomGenießen, davon verstehen sie was

Oben: Ein Kleinod für Kunstfreunde ist die AcasaGallery in Poncarale

Der Lago d‘Iseo bildet die westlicheGrenze der Region Brescia

Text und Bilder: Fred Heine

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ben. „Fausto“ ist eine Mischung aus der nur in Nord-italien vorkommenden Rebsorte Trebbiano di Soaveund Chardonnay. Wer ihn trinkt, der wird Faustosoort verstehen. Der goldgelb schimmernde Weinhat einen Hauch von reiem Prsich, sein Dut erin-nert an Tropenrüchte. Gelesen werden seine Traubenüber einen längeren Zeitraum, denn nur die jeweilsreien Früchte werden vom Rebstock genommen undwandern in die Maische. Sensationell wie der Weinist auch sein Preis. Wer den vielach ausgezeichnetenTropen direkt beim Winzer kaut (woanders wird esihn, mangels Maße, vermutlich gar nicht geben), zahltnur ün Euro pro Flasche. Vielleicht ist das ein kleinesGeschenk des alten Fausto an die vielen Bianchistasdieser Welt, die ihm in ihrer heimlichen Leidenschat verbunden sind.

dasschönsteautoRennendeRWelt

 Aber nicht nur der alte Fausto macht die Provinz Bre-scia in der Lombardei zu einem Reugium ür Genie-ßer. Hier, zwischen dem Lago d’Iseo und dem Garda-see, gedeihen Genüsse der ganz besonderen Art. Neben Weinen werden hier Olivenle in Spitzenqualität unddie berühmten Hartkäse Parmesan und Grana Pada-no hergestellt. Und nicht zu vergessen die exzellentenSchaumweine aus der Franciacorta. Die Region südlichdes Iseosees hat sich in den vergangenen Jahrzehnteneinen Namen gemacht mit ihren edlen Spumantes.Der negative Beiklang dieses „Cousins zweiten Gradesdes Champagners“ hat nichts mit der Realität zu tun:Die Trauben der Franciacorta wachsen au steinigemGletscherboden und geben den Weinen viel Mine-ralität. Und weil sie weit mehr Sonne bekommen alsdie meisten anderen Schaumweine dieser Welt – derChampagner eingeschlossen –, haben sie zudem eineenorme mediterrane Frische. Chardonnay, Pinot Bi-anco und Pinot Nero sind die drei wichtigsten Sortenin der Franciacorta. Die ersten beiden sind vermutlichschon vor tausend Jahren mit Mnchen aus dem Bur-

gund gekommen.Schaumweine, Spumantes au Italienisch, gab es schonbei den alten Rmern. In der Renaissance wurden sie,wie so vieles aus der alten Zeit, wiederentdeckt. Da-

ReisenundGeniessen

Rechts oben: Stefano Beretta macht nicht nur hervorragendesOlivenöl, bei ihm kann man auch Ferien machen. Hier zeigt er,was den Parmesan vom Grana Padano unterscheidetRechts unten: In der Villa Franciacorta wird der hervorragendePerlwein gekeltert, für den die Franciacorta so berühmt ist

In der Lombardei perlt mancher Wein,und oft gerade der gute. Der Käse isthart, das Öl kalt gepresst. Und ausKastanienmehl backt man feinsteKekse. Wer Genuss zu schätzen weiß,ndet in und um Brescia sein kleinesParadies

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ReisenundGeniessen

bei haben die Menschen damals gar nicht verstan-den, wie ein solcher Perlwein überhaupt entsteht,denn Kohlensäure und die Wirkung von Hee imReiungsprozess waren noch unbekannt. Deshalbumgab die Schaumweine immer auch eine Aura desRätselhaten. Schon in der rühen Neuzeit um das Jahr 1600 werden S chaumweine aus der Franciacor-ta beschrieben. Trotzdem sind sie über Jahrhunderteast unbekannt geblieben, weil ihn die Winzer undihre Familien lieber selber getrunken haben, als siean Kaiser und Knige zu lieern – das taten stattdes-sen die Winzer der Champagne.Das Hauptereignis der Region ist aber ein Autoren-nen. Und nicht nur irgendein Autorennen, sondern,wie es der Autopionier Enzo Ferrari nannte, „dasschnste Autorennen der Welt“. Die lombardischenGenießer geben sich nicht mit weniger als 80 JahrenLeidenschat, Emotion und Tradition zurieden.Und so startet jedes Jahr im Mai in Brescia eine„Tausend-Meilen-Polonaise“ der schnsten Oldti-mer der Automobilgeschichte zu einem Rennen derganz besonderen Art. Meiserwerke der Autotechnik und des Designs verzücken au ihrem Weg nachRom und wieder zurück die Herzen von Autoansaus aller Welt.Faszinierende Schnheit ohne den Dut nach Motor-l und ungelterten Abgasen? Auch davon hat Bre-scia viel zu bieten. 2011 wurde das Kloster Santa Gi-ulia und das archäologische Areal des Kapitols in das Verzeichnis der Weltkulturerbestätten der UNE SCOaugenommen. Der monumentale Komplex vonSan Salvatore und Santa Giulia wurde 753 als Frau-enkloster des Benediktinerordens gegründet. Dieornamentale Ausschmückung ist einzigartig undwurde erst in den vergangenen Jahren hervorragendrestauriert. Die vielen Ausgrabungen zeigen sehrschn, welch Blüte die Stadt unter den Rmern undden Langobarden erreichte. Zu den Hhepunktendes Museums zählt ganz sicher auch die Skulptur der„Vittoria Alata“ (die gefügelte Siegesgttin). Kost-barstes Stück des Stadtmuseums ist aber das Lango-bardenkreuz des Desiderius, des letzten Langobar-denknigs, der nach der Kapitulation vor Karl demGroßen um 786 in Klosterhat verstarb. Das Kreuzist geschmückt mit hunderten schnster Juwelen.Der Alte Dom von Breschia, auch Rotonda genannt,war ursprünglich eine Kathedrale aus rühchristli-cher Zeit. Der heutige Bau ist aus dem 12. Jahrhun-dert und beherbergt das beeindruckende Grabmal

 von Bischo Bernardo Maggi, dem Herrscher der St adt,der im Jahr 1308 starb. Direkt daneben erhebt sich derbarocke Neue Dom der Stadt mit seinen klassizistischenTendenzen in der Deckenarchitektur.

einGanzbesondeResRestauRant

 Wer gerne mit dem Fahrrad d ie Welt entdeckt, ist in derRegion Brescia ebenalls gut augehoben. Die Streckensind meist eben, die Steigungen sant und auch ür unge-übte Radler beherrschbar. Das schnste: ausgebaute Rad-touren ühren an den vielen kleinen und großen Weingü-tern vorbei, die zu einem Zwischenstopp einladen. Wer in die Gegend kommt, der sollte sich aber einen ech-ten Genuss nicht entgehen lassen: In seinem RestaurantDue Colombe („Zwei Tauben“) in der alten Burg von Bor-gonato südlich des Iseosees kocht der vielleicht beste Kochder Region, Steano Cerveni. Hier stimmt wirklich alles:Das vorzügliche Menü wird begleitet von Perlweinen ausder Franciacorta, serviert von einem perekten Team –und das in einem einzigartigen Ambiente. Au die Frage,wo er so gut Kochen gelernt hat, nennt Steano an ersterStelle seine Großmutter, die ihre ganze Liebe in das hin-eingetan hat, was sie ihren Kindern und Enkeln au denTisch brachte. Auch diese Oma soll nicht immer einachgewesen sein. Wie Fausto au seinem Weingut. Der schautbisweilen etwas streng, wenn seine Nachkommen nicht sotun, wie er es gewohnt war. Doch mit seiner Zunge undseinem Gaumen setzt er den Maßstab. Und erst wenn esihm schmeckt, wissen alle: jetzt ist es gut genug! ■

Die Bibliothek derFondazione Ugo da Comoin Lonato besitzt daskleinste Buch der Welt –von Galileo Galilei. Mehrdazu ab Seite 16

Links oben: Wenn es um die Qualität der Weine geht, die seinen Namen tragen, gibt es für Fausto (hier mit seinem Sohn Dario) keine Kom-promisse Rechts oben: Jugendliche haben den ehemaligen Gerichtsstein in Desenzano am Gardasee für sich erobert

Weine

Hervorragende Perlweine der Region Franciacorta gibt

es in der vll frr in 25040 Monticelli Brusa-

ti (www.villafranciacorta.it). Hier kann man in sehr gutausgestatteten Ferienwohnungen auch mehrere Tage

bleiben und die Gegend erkunden.

Das kleine Weingut von fs und seinen Söhnen ist

die a agrl Lrin 25020 Capriano del Col-

le (www.lazzarivini.it)

oLivenöL

Wie bestes Olivenöl hergestellt wird, welche unter-

schiedlichen Sorten es gibt, was Parmesan und Grano

Padana voneinander unterscheidet, das alles erklärt

Stefano Beretta in seinen Olivenhainen des cl

gs Spr in 25080 Padenghe sul Garda (www.

calvinogusto.it). Auch hier kann man in Sichtweite zum

Gardasee sehr schöne Tage verbringen (mit Swimming-

pool).

eSSen

Das Essen ein Genuss. Der Service perfekt. Und das im

Ambiente einer alten Burg – wer in die Gegend kommt,

sollte unbedingt bei S cr einen Abend ver-

bringen. In seinem „Ristorante al borgo antico d c-

lb“ wird das Abendessen zum Erlebnis für die Sinne

(www.duecolombe.com)

inteReSSanteS und WiSSenSWeRteS

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Reisen kultuRundW issensch aft

U

go da Como (1869 – 1941) war das, wa s maneinen kunstsinnigen Mann nennen dar.

Der sowohl sozial, als auch kulturell sehr aktiveSenator aus Brescia testamentarisch sein Verm-gen in eine Stitung gegeben, die seinen Namenträgt: die Fondazione Ugo da Como, unter ande-rem Eigentümerin des Hausmuseums, der Bib-liothek und der Festung La Rocca hoch über demGardasee. Ganz im Sinne des Stiters kümmertsie sich um das kulturelle des Senators, seinerBibliothek und einem umangreichen Ornitho-logischen Museum.Die Festung aus der Mitte des 14. Jahrhundertsist ein beeindruckender Bau, der von den Hügelndes südlichen Gardasees über die Landschatblickt und Kinder in antastische Ritterträume versinken lässt.Das Haus von Ugo da Como, die „Casa del Po-destà“, war bereits zu seinen Lebzeiten Wohn-haus und Museum gleichzeitig. Heute wohntniemand mehr in dem Gebäude, die imposante Ausstattun g der Räume lockt al lerdings immernoch viele Besucher au die Spuren seiner beweg-ten Geschichte.Die Bibliothek beherbergt eine von Italiens wich-tigsten Privatsammlungen alter Schriten. Rund52.000 Bücher, einige aus dem 12. Jahrhundert,davon 495 Inkunabeln, also Drucke aus der Zeit vor 1500, sowie persnliche Briee von Ugo d a Como, Pergamente und weitere Drucke, Karten-material und Zeichnungen gehren zum Kultur-schatz. Das vielleicht kleinste Buch der Welt, dasden Brie Galileo Galileis an Cristina di Lorena enthält, ist eine der kleinen Kostbarkeiten derumangreichen Bibliothek.Das Ornithologische Museum innerhalb derRocca zeigt eine beeindruckend kompletteSammlung der italienischen Vogelwelt. Von denzu Anang des vergangenen Jahrhunderts ein-balsamierten 1800 Exemplaren sind viele auchheute noch in erstaunlich gutem Zustand. ■

SCHöNHEIT UND WISSEN

 Wenige Kilometer vom süd-westlichen Uer des Gardaseesenternt liegt eine einzigartigekulturelle Perle, die StitungUgo da Como in Lonato

    B    i    l    d   e   r  :    F   o   n    d   a   z    i   o   n   e    U   g   o    d   a    C   o      o

16 CD07+08/2013 CD07+08/2013 17

m odeRnes Reisen

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 WOHNMOBIL-URLAUBFÜR EINSTEIGER Keine Angst vor großen Fahrzeugen: Wer seinen Urlaub vllig fexibel undindividuell gestalten mchte, ist mit einer Reise im Wohnmobil gut beraten.Mieten oder Kauen – Alexander Kastl, Geschätsührer von McRent, Euro-pas grßter Wohnmobilvermietung, beantwortet wichtige Fragen.

WassinddieVoRteileeines

Wohnmobil-uRlaubs?

 Wer Flexibilität und Unabhängigkeitauch im Urlaub nicht missen will, dertrit mit einem Wohnmobil genaudie richtige Wahl. Au Rundreisenlassen sich ernab der Touristenstr-me auch entlegene Winkel und Ge-

heimtipps entdecken, jeder Tag kann so an einem anderenOrt verbracht werden. Falls das Wetter einmal nicht mits pielt,

geht es mit dem Wohnmobil einach dem Sonnenschein hin-terher. Miet-Wohnmobile sind ür ast alle Arten von Urlaubgeeignet: Je nach Fahrzeugtyp knnen Städtereisen, Strand-urlaub oder Aktivreisen unternommen werden – und das zuzweit, mit Freunden oder mit der ganzen Familie.

WeRkanneinWohnmobilmietenbzW.fahRen?

Hierbei spielen das Alter sowie der Führerschein eine Rol-le. Der Mieter muss im Besitz eines gültigen Personalaus-weises bzw. Reisepasses sein. Das Mindestalter der Person,die das Wohnmobil mietet, muss 21 sein, bei manchenFahrzeugtypen sogar 25. Wer einen alten Führerscheinder Klasse 3 hat, dar Reisemobile bis 7,5 Tonnen Gesamt-gewicht ahren. Inhaber einer Fahrerlaubnis der Klasse Bdüren Wohnmobile bis 3,5 Tonnen bewegen.

WiehochsinddiestellPlatz-kosten?

Eine Nacht au einem der etwa 4.500 europäischen Reisemo-bilstellplätze kostet zwischen ün und 15 Euro plus Stromund Frischwasser. Daneben gibt es auch ausgewiesene Cam-pingplätze. Diese bieten einiges mehr – dementsprechendliegen die Kosten mit durchschnittlich rund 30 Euro etwashher. Top-ausgestattete Luxuscampingplätze knnen mitmehr als 50 Euro pro Nacht zu Buche schlagen.

kannichauchals„laie“einWohnmobilmieten?

Proessionelle Reisemobilvermieter geben eine umassendeund intensive Einweisung in sämtliche Details des Fahr-zeugs. Alles wird genauestens erklärt, Vorkenntnisse sindnicht erorderlich. Daher sollte man ür sämtliche Formali-täten und Einweisungen ca. eine Stunde Zeit einberechnen.

WiesiehtesmitdeRausstattunGaus?

Moderne Wohnmobile haben meist eine komplett ausge-stattete Küche mit zwei oder mehr Kochstellen an Bordsowie einen Sanitärbereich mit Waschbecken, Dusche undChemietoilette. An vielen Tankstellen und den meistenCampingplätzen besteht die Mglichkeit, Gasfaschen wie-der auzuüllen. Bei Reisen im Ausland ist zu beachten, dass

dort otmals unterschiedliche Anschlüsse und Gasfaschen vorhanden sind. Daher kann es sein, dass zum Beüllen ei-ner deutschen Gasfasche ein Adapter bentigt wird.

düRfenmitfahReRWähRenddeRfahRthinten

sPielen,schlafenundessen?

 Au keinen Fall, d as is t gesetzlich verboten. Wie i m Pkw auch, müssen alle Insassen angeschnallt au ihren Plätzensitzen. Hierür gibt es speziell ür die Fahrt zugelasseneSitzplätze mit entsprechendem Sicherheitsgurt.

WieVielGePäckdaRfmitGenommenWeRden?

Im Vergleich zum Pkw kann in einem gemieteten Reise-mobil viel mehr Gepäck mitgenommen werden. Auch istes kein Problem, grßeres Sport-Equipment, wie Fahrrä-der oder Surboards, zu transportieren. Allerdings mussdie zulässige Gesamtmasse, die im Fahrzeugschein einge-tragen ist, beachtet werden. Beim Bepacken darau ach-ten: Schweres kommt nach unten, Leichtes nach oben.Schwere Gegenstände sollten mglichst in der Nähe der Achse verstaut werden und die Ladu ng mus s unb edingtgegen Verrutschen gesichert werden.

istdiemitnahmeVonhaustieReneRlaubt?

Im eigenen Wohnmobil kein Problem. Aber man mussnatürlich einige Regeln beachten. Zum Beispiel gibt esEinreisebeschränkungen und vorgeschriebene Impun-gen. Hier ist auch zu beachten, dass von rechtlicher Hin-sicht der Transport von Haustieren als „Ladung“ gilt.Daher greit die Sicherungspficht ür Gegenstände. BeiNichtbeachtung drohen Bußgelder oder gar ein Verlustdes Versicherungsschutzes. Wer ein Wohnmobil mietet,muss sich Haustiere in der Regel von der Mietstation ge-nehmigen lassen. Bei Mitnahme von Haustieren knnenaber hhere Reinigungskosten anallen.

WoistfReiescamPeneRlaubt?

In Deutschland ist das einmalige Übernachten zur „Wie-derherstellung der Fahrtüchtigkeit“ dort erlaubt, woes nicht explizit verboten ist. Einmaliges Übernachtenumasst in der Regel einen Zeitraum von bis zu zehnStunden. Dabei ist jedoch zu beachten, dass hierbei dasHerausdrehen der Markise oder auch die Austellung vonCampingstühlen und Tischen nicht gestattet ist – also al-les, was unter den Begri „campingähnliches Verhalten“ällt. In anderen europäischen Ländern gibt es keine ein-heitliche Regelung zum reien Campen. Daher sollte mansich im Voreld unbedingt über die Vorschriten der jewei-ligen Reiseländer inormieren.

m odeRnesReisen

    B    i    l    d   e   r  :    m   c    R   e   n   t

18 CD07+08/2013 CD07+08/2013 19

Gesund und sch ö nkultuR und W issensch aft

7/28/2019 Christlicher Digest (Deu) - Workshop del Gusto

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Knochen sind nicht etwa tote Materie, wie vielleichtmanche glauben mgen, sondern sie unterliegen einemständigen Au- und Abbau. Bei Kindern, Jugendlichenund jungen Erwachsenen überwiegt der Knochenau-bau. Durch Sport und Bewegung zerren und zurrenMuskeln und Sehnen am Knochen und machen ihn au diese Weise krätig und stabil. Zellen in den Knochen,die sogenannten Osteoblasten, bilden dabei neue Kno-chensubstan z, die zudem eine starke Vernetzung mit

deRknochenlebt

Die Osteoporose ist keine Krankheit, die pltzlich da ist,sondern sie entwickelt sich über viele Jahre hinweg. Indieser Zeit, in der die Knochen langsam immer brüchi-ger werden, hat man noch keine Schmerzen und bemerktdeshalb die schleichende Geahr nicht. Wenn dann beieinem an sich harmlosen Sturz der erste Knochen bricht,kommt das Ausmaß der Erkrankung ans Licht – ür viele vllig überra schend.

von Anette Brecht-Fischer 

Gesundundsch ö n

    B    i    l    d  :    K    l   o   s   t   e   r    f   r   a   u

    B    i    l    d   e   r  :    I   v   a   n    F    l   o   r    i   a   n    i    /    F   o   t   o    l    i   a  ;    J   u    l    i   a    E   s   s

Ein Viertel aller Deutschen im Alter über 50 Jahren leidet an Osteoporose.Bei dieser Krankheit verlieren die Knochen ihre Stabilität, so dass sie bei dergeringsten Belastung brechen. Entsprechende Vorbeugung kann viel zurKnochenstärke beitragen.

STABILE KNOCHEN

kultuRundW issensch aft

 AUF VERDIS SPURENDie Emilia-Romagna eiert den 200. Geburtstag des

Komponisten und Nationalhelden

 A ls Giuseppe Verdi im Januar des Jahres 1901 imSterben lag, war der Respekt vor dem gro-

ßen Komponisten und ital ienischen Freiheits-kämper so groß, dass die Bürger Mailandsdie Straßen vor seinem Haus mit Strohbelegen ließen, damit die Kutschen undPerdehue die Ruhe des Sterbenden nichtstrten. Sein Geangenchor aus der OperNabucco ist die heimliche Nationalhym-ne des Landes. Bewundert wird er aberauch wegen seiner sozialen Ader. Au dieFrage, welches seiner Werke er ür das bes-te halte, antwortete der Schper von Aida,Rigoletto und La Traviata: „Das Altenheim inMailand“ – er hatte es au eigene Kosten ür ver-armte Musiker errichten lassen. Vor 200 Jahren, am 10. Oktober 1813, wurde Giuseppe Ver-di in Roncole, einem kleinen Dor in der Nähe von Busseto,geboren. Aus diesem Grund eiert die gesamte Opernweltund insbesondere die Emilia-Romagna Ihren berühmtenSohn das ganze Jahr mit verschiedenen Veranstaltungen.In seinen 87 Lebensjahren hat Giuseppe Verdi insgesamt27 Opern geschaen und zahlreiche Konzerte mit großemErolg umgesetzt. Sein außergewhnliches künstlerischesTalent wird während der Jubiläumseierlichkeiten 2013 imMittelpunkt stehen. Das Festprogramm startete im Märzmit der Auührung von Macbeth im Teatro Romolo Valli inReggio Emilia und endet mit der Oper Nabucco im Oktober,die im Teatro Comunale in Bologna dargeboten wird. Abernicht nur Opernreunde kommen au Ihre Kosten, sondernauch Konzertliebhaber: So war das große Verdi-Konzert am

20. April 2013 im Teatro Municipale in Piacenza nureine Einstimmung au das alljährlich zelebrierte

 Verdi-Festival ein, das den ganzen Oktober überin Parma, Busseto und Umgebung stattndet.

Über die Website www.giuseppeverdi.it kn-nen viele Events in Echtzeit via Livestream verolgt werden. Außerdem bietet der Web-autritt eine App, die Besucher umang-reich über die verschiedenen Termine und

 Angebote in der Verdi-Region inormiert.

 aufVeRdissPuReninbussetoundle

Roncole

Neben den musikalischen Darbietungen des Ausnahmetalents, hält die Region allerdings noch

interessante lebensgeschichtliche Highlights zu Verdibereit. Interessierte knnen das Geburtshaus des Künstlersin Le Roncole besichtigen. Ein Muss ür alle Verdians ist je-doch die Stadt Busseto, in der Verdi zur Schule ging. Hierndet man unter anderem die Piazza Verdi mit einer gro-ßen Statue des Musikers, das Teatro Verdi, das Haus seinesSchwiegervaters, Casa Barezzi und den Palazzo Orlandi, indem Verdi gewohnt und beispielsweise die berühmte OperRigoletto komponiert hat. Auch kann man sich au einekulinarische Reise zum Thema Verdi begeben und hierbeiseine Lieblingsspeisen verkosten. Zu diesen zählen zum Bei-spiel der sogenannte Culatello di Zibello (Zibello-Schinkenaus Parma) oder der Kuchen Spongata (geüllt mit Drrobst,Keksen, Gewürzen und Honig)Weitere Informationen www.emiliaromagnaturismo.it und

www.festivalverdiparma.it

Links: Die berühmte MailänderScala Oben: Verdi-Denkmal imHeimatort Busseto

20 CD07+08/2013 CD07+08/2013 21

Gesund und sch ö nGesund und sch ö n

7/28/2019 Christlicher Digest (Deu) - Workshop del Gusto

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Gesundundsch ö nGesundundsch ö n

anderen Knochenstrukturen auweist. Mit knapp 30 Jah-

ren haben die Knochen ihren Topzustand erreicht. Beigeringer Beanspruchung dagegen sorgen andere Zellen,die Osteoklasten, ür einen Abbau der Knochenmasse.Nur wenn die Aktivität beider Zellen im Gleichgewichtist, bleibt die Knochenmasse erhalten und der Knochenin den nächsten Jahren und Jahrzehnten gesund.

Dieses Ideal wird aber in vielen Fällen gestrt. Der Kno-chen in seinem Bestzustand mit der hchsten Knochen-dichte und der maximalen Knochenmasse existiert meistnicht lange, denn in den olgenden Jahrzehnten verläut

ein kontinuierlicher Prozess des langsamen Abbaus: DieKnochenmasse nimmt mehr und mehr ab, die Mikroar-chitektur des Knochens verschlechtert sich. Bei Frauenwird der Vorgang nach den Wechseljahren durch dasFehlen der östrogene noch beschleunigt. Schließlicherreichen immer mehr Menschen mit zunehmendemLebensalter den Punkt der kritischen Frakturgrenze,bei dem schon starke Knochenbelastungen und leichteStürze zum Knochenbruch ühren. Eine Knochendichte-messung oder das Rntgenbild kann bei vielen Patienten

die Diagnose Osteoporose bestätigen. Bei dieser Krank-heit ist die K nochenmasse drastisch erniedrigt, die Kno-chenstruktur ist pors, woraus eine erhhte Geahr ürKnochenbrüche resultiert. Hand- und Fußgelenke sinddavon betroen, die Wirbelkrper der Wirbelsäule und

im ortgeschrittenen Alter besonders die Oberschenkel-hals- und Beckenknochen. Nach neuesten Untersuchun-gen tritt die Osteoporose auch bei Männern häuger au als vermutet, immerhin halb so ot wie bei Frauen.

knochenGesundleben

 Auch wenn der Prozess des Knochenabbau s au den ers-ten Blick naturgegeben und unabänderlich erscheint, sogibt es doch verschiedene Faktoren, die positiv oder ne-gativ darau einwirken knnen. Eine Hauptrolle bei der

primären Osteoporose spielen die Gene, deren Anteilesowohl an der Knochendichte als auch an der Geschwin-digkeit des Knochenabbaus rund 60 bis 70 Prozent be-tragen. Bei einer Mutter-Tochter-Studie aus österreichanden die Wissenschatler heraus, dass die Tchter vonMüttern, die an Osteoporose erkrankt waren, ebenallseine deutlich geringere Knochendichte hatten als Tch-ter gesunder Mütter.

Doch nicht alles kann man au die Gene schieben. Zahl-reiche Lebensstilaktoren, zu denen u.a. Ernährung undBewegung zählen, sind ebenalls ganz wesentlich an derKnochengesundheit beteiligt. Dazu gehrt in erster Liniedie ständige ausreichende Versorgung mit dem Mineral-sto Calcium, der zusammen mit Phosphor ür die Fes-

tigkeit und Stabilität der Knochen verantwortlich ist. 99Prozent des gesamten Calciums im Krper sind im Skelettgebunden. Nach Expertenmeinung beträgt die notwen-dige tägliche Calciumaunahme etwa 1000 mg, wobei inder Wachstumsphase, Stillzeit oder im Alter die Mengeerhht werden sollte. Vitamin D unterstützt die Calcium- Aunahme au s dem Darm u nd muss desha lb ebenalls inausreichender Menge vorhanden sein. Wichtigste Calci-umlieeranten sind in unseren Breiten die Milchproduk-te, auch manche Gemüse enthalten große Mengen desMineralstos. Leider ist die sogenannte Bioverügbar-keit (die Menge, die tatsächlich vom Krper augenom-men und dem Stowechsel zugutekommt) aus Gemüseschlechter als die aus Milchprodukten. Wer Milch, Käseoder Joghurt nicht mag, kann seinen Calciumbedar zumgroßen Teil auch mit einem calciumreichen Mineralwas-ser decken. Besonders eektiv ist diese Methode, wenndas Mineralwasser zum Essen getrunken wird.

Ein weiterer, wichtiger Faktor im Hinblick au die Os-teoporose-Vorbeugung stellt ausreichende Bewegungdar – das ganze Leben hindurch. Das Zusammenspielder knochenau- und abbauenden Zellen bleibt nur dannim Gleichgewicht, wenn der Knochen beansprucht wird.

Wenn eine Osteoporose festgestellt wird, sind mehre-

re Maßnahmen nötig, die individuell auf den Patienten

zugeschnitten werden müssen. Kriterien sind dabei

z.B. das Geschlecht, das Alter und ob bereits ein durch

die Osteoporose verursachter Knochenbruch vorliegt.

Es reicht nicht aus, nur Medikamente einzunehmen,

sondern die aktive Mitarbeit des Patienten ist gefragt.

Eine bewusste, knochengesunde Ernährung mit Cal-cium und Vitamin D steht an erster Stelle, verbunden

mit regelmäßigem, körperlichem Training. Spezielle

Osteoporose-Medikamente verhindern den weiteren

Knochenabbau oder unterstützen den Knochenaufbau.

Die Therapie erstreckt sich über mehrere Jahre. Die oft

starken Schmerzen bei Osteoporose (z.B. nach Wirbel-

brüchen) müssen mit einer gezielten Schmerztherapie

behandelt werden, um Bewegung wieder zuzulassen.

Außerdem spielt die Sturzvermeidung eine wichtige

Rolle, damit es nicht zu Knochenbrüchen kommt.

oSteoPoRoSe – GezieLt BehandeLn

    B    i    l    d  :    K    l   o   s   t   e   r    f   r   a   u

    B    i    l    d  :    C    m    A

 Wirken keine Zugkrä te der Muskeln au den Knochen,wird der Knochen abgebaut. Bei starker Beanspruchung jedoch wi rd vermehrt Knochenmas se gebildet. Untersu-chungen haben gezeigt, dass die Knochendichte bei Pa-tienten, die augrund einer Erkrankung 90 Tage im Bettlagen, um rund 20 Prozent reduziert wurde. „Hier hiltauch keine Gabe von Calcium oder Vitamin D, wenn diekrperliche Aktivität ehlt“, so ein Experte. Während der Wachstumsphas e in Ki ndheit und Ju gend bieten sich diebesten Mglichkeiten, langristig etwas ür die Knochen-

gesundheit zu tun. Eine optimale Calcium-Versorgungzusammen mit sportlicher Bewegung ist die beste Vor-aussetzung ür este Knochen. Wenn au diese Weise diegenetisch vorprogrammierte maximale Knochenmasseerreicht wird, kann die kritische Frakturgrenze um viele Jahre nach hinten vers choben werden. ■

Milch und Milchprodukte wie z.B. Hartkäse sind die

wichtigsten Calcium-Lieferanten. Auch die fettarmen

Varianten sind zu empfehlen. Darüber hinaus sollten

Mineralwässer mit hohem Calcium-Anteil getrunken

werden. Eine Inhaltsanalyse ndet sich auf dem Etikett.

Ab einem Calciumgehalt von 300 mg pro Liter gilt ein

Mineralwasser als calciumreich. Grünes Gemüse wieBrokkoli, Grünkohl, Lauch, auch Fenchel enthält viel

Calcium, ebenso getrocknete Feigen. Seesch und Pil-

ze (sowie Sonnenlicht) liefern Vitamin D, das für den

Calcium-Einbau in die Knochen nötig ist.

eRnähRunG füR GeSunde Knochen

22 CD07+08/2013 CD07+08/2013 23

beGeGnunGen beGeGnunGen

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beGeGnunGen beGeGnunGen

Der sechsjährige Alexander malt mit Eier ein kleinesPlastikteil grau an. „Das wird das Klo ür die Ritter“,

erklärt er, während er mit einem Pinsel noch mehr Farbeauträgt. Vor ihm steht eine noch nicht ganz ertig gebau-te Ritterburg samt Burggraben. An einem der vier Türmewill er später die selbstgebastelte Toilette ankleben. Alex-ander besucht zusammen mit ün weiteren Jungen einenKurs im Bremer „Baukasten“ – es ist die erste Architek-turschule ür Kinder in Deutschland.„Kindern Architektur zu vermitteln, kommt gerade aus derNische heraus“, sagt „Baukasten“-Gründerin Luise Lübke. Verlage gäben entsprechende Bücher heraus, Spielzeugher-steller bten Bausätze in verschiedensten Varian-

ten an. Luise Lübke reutsich über den Trend, derso zu Beginn ihrer Selbst-ständigkeit vor rund ei-nem Jahr noch nicht ab-zusehen war.Damals kamen verstärktSchulen au sie zu, diemit ihrer Hile den Schü-lern Architektur näherbringen wollten. Für dieBremerhavener Astrid-Lindgren-Ganztagsschu-le erarbeitete die 35-Jäh-rige einen Lehrplan ürdas Unterrichtskonzept Architektur. „Kinder kn-nen dabei ganz nebenbeierlernte Fähigkeiten ausMathematik, Naturwis-senschaten, Sachkundeund Kunst einsetzen“,erklärt Lübke. An eineranderen Schule soll sie

die Kinder mit an der Planung und Gestaltung einer neu-en Mensa beteiligen.

sPieleRischdenblickfüRaRchitektuRöffnen

Ihr gehe es nicht darum, zuküntige Architekten auszu-bilden, sagt die „Baukasten“-Leiterin. Vor allem solltendie Kinder ihre Kreativität ausleben und einen Sinn ürProportionen, Formen und Konstruktionstypen bekom-men. Erlernt werde handwerkliches Geschick ebenso wieabstraktes Denken. Gerne beginne sie einen Kurs damit,durch die Straßen spazieren zu gehen, um sich die ver-schiedenen Häuser genauer anzuschauen. „Ich mchte

Im „Baukasten“ von Luise Lübke knnen schon Vierjährige ihr eigenesTraumhaus bauen. Die 35-jährige Kulturwissenschatlerin bietet Architek-turkurse ür Kinder an.

Von Janet Binder, Bilder: Focke Strangmann

Ritterburg mit Toilette

Links: In der Bremer Architekturschule „Baukasten“ können Kinder spielerisch ihre Kreativität ausleben,einen Sinn für Proportionen, Formen und Konstruktionstypen bekommenOben: Vor einem Jahr machte sich die Kulturwissenschaftlerin Luise Lübke selbstständig und gründetenach nnischem Vorbild die erste Ki nder-Architekturschule Deutschlands in Bremen – den „Baukasten“

24 CD07+08/2013 CD07+08/2013 25

ReisenbeGeGnunGen

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Stimmungsvoll inszenierte Fundstätten laden im R-

mer-Erlebnispark zu Entdeckungen ein: zum Beispieldie versunkene Oziersküche mit Bildern eines opulentenFestmahls und Gesprächen zum Mithren oder die mitLicht und Düten belebte Ruine der rmischen Therme.

daseRstesPitaldeRschWeizstandinVindonissa

In diesem Sommer und Herbst kann au dem Legionärs-pad ein originalgetreu nachgebautes rmisches Militärla-zarett besichtigt werden. Das erste Spital der Schweiz stand vor rund 2000 Jahren in Vindonissa. Das monumentaleGebäude bot in 60 Krankenzimmern Platz ür 300 Solda-ten. Hier wurden Kampverletzungen nach Schlachten, Alltagskrankheiten und Arbeitsunälle behandelt. Mit dem Valetudinarium (Spital) haben die Rmer den ersten Sani-tätsdienst der Weltgeschichte erunden. Die rmische Me-

dizin war nach heutigem Massstab sehr ortschrittlich undumasste die Sparten Ernährungslehre, Pharmazie undärztliche Behandlungen wie Chirurgie. Das authentischrekonstruierte Feldlazarett veranschaulicht die Kenntnisseder rmischen Ärzte. Mit der Ernung der zehnten Sta-tion des Legionärspads stehen zudem neu die Spiel-Tour„Alarm im Lager“, die Themen-Tour „Der Medicus“ undneue Gruppenprogramme im Vermittlungsangebot. ■

Weitere Informationen unter ww w.legionaerspfad.ch

Die Saison 2013 widmet sich mit dem Thema „Von Versailles nach Wildegg“ den Beziehungen zum

kniglichen Ho in Frankreich. Von ihren Reisen nachFrankreich brachte die Patrizieramilie neben gutenBeziehungen und Freundschaten auch viele Eindrückeund Ideen zur ranzsischen Mode, Architektur oder Kü-che mit nach Hause.Die neue Audiotour zum Saisonthema ührt an siebenStationen in Ho und Schloss. Lebendige Hrspiele ent-ühren in längst vergangene Zeiten. Man hrt Sophie vonErlach aus ihren Memoiren vorlesen. Sie diskutiert mitihrem Bruder Albert über die Franzsische Revolutionund den Domänenbetrieb au Schloss Wildegg.Der Wildegger Schlossgarten nimmt die Besucher mit au 

eine Reise in den Versailler Küchengarten des legendär-en Sonnenknigs. Goldene Taeln ühren im WildeggerGarten zu Gemüse und Obst, welche schon im Küchen-garten des Knigs angepfanzt wurden. ■

Weitere Informationen zum Schloss Wildegg unter

www.schlosswildegg.ch

 Au dem Legionärspad in Windischtauchen Besucher in die aszinierendeGeschichte des einzigen rmischenLegionslagers der Schweiz ein

Das schweizer Schloss Wildegg mit euda-lem Wohnmuseum und Barockgarten istein authentischer Erlebnisort der Geschich-te und der historischen Gartenkultur

 Antike Heilkunde undrömisches Lazaret

Französische Kulturau Schloss Wildegg

Reisen

den Kindern den Blick ür Architektur nen“, sagt LuiseLübke. Den spielerischen Ansatz hält sie dabei ür ganzwichtig. Manchmal kämen Kinder aber auch schon mitganz konkreten Entwüren und Skizzen. Auch handwerkliche Fähigkeiten werden in Lübkes Kursengerdert. „Hier knnen die Kinder sägen, bohren, schnei-den und hämmern“, sagt Lübke. Das ndet auch Alexan-der gut. „Für ihn ist es das Grßte, an der Werkbank zuarbeiten“, sagt seine Mutter Olga Janzen. Direkt neben Alexander arbeitet der sechsjährige Jonas gerade an der

Gestaltung des Außenbereichs seiner Ritterburg. Um sei-ne Bäume aus Schaschlikstäbchen und grüner Wolle klebter mit einer Heißklebepistole kleine K ieselsteinchen. Auch Luise Lübke hat sich bereits als Kind ür Architekturbegeistert. Das hat Tradition in ihrer Familie: Der Lebens-geährte ihrer Mutter ist Architekturhistoriker und ihrGroßvater Hermann Henselmann war der bedeutendste Architekt der DDR. Seine Bauwerke prägen noch heutedas Gesicht Ost-Berlins. An den Leistu ngen des Großvaters wollte Luise Lübkesich nicht messen lassen. „Ich habe m ich deshalb nichtgetraut, Architektur zu studieren, das Vorbild war zugroß“, räumt Lübke ein. So kam die gebürtige Berline-rin 2004 nach Bremen, um an der Universität das Stu-

dium der Kunst- und Kulturwissenschaten sowie derSoziologie auzunehmen. Ihr besonderes Interesse galt vor allem der Architek turver mittlu ng ür Kinder und Jugendl iche.

 aRchitektuRschuleinfinnlandalsVoRbild

Nach dem Studium stand ür sie est, dass sie genaudas auch berufich weiter machen wollte. „Etwas ande-res war ür mich undenkbar.“ Doch einen Job in demBereich gab es nicht, deshalb musste sie ihn sich selbst

schaen. Sie eruhr von der A rchitekturschule ür Kin-der „Arkki“ in Helsinki, besuchte sie und war begeistert von den Angeboten. „Die machten genau das, was ichmachen wollte“, sagt die Mutter von zwei sechs und el  Jahre alt en Tchtern.Sie schrieb ein Konzept, wurde von der Bremer Aubau-Bank ein Jahr lang in ihrer Existenzgründung gerdert undgewann den Bremer Gründerwettbewerb „Campusideen“.Schließlich mietete sie einen Raum in der Innenstadt ürihre Schule an und besorgte Modellbaupappe, Kunststo-e, Wolle, Eierschalen und Zahnstocher als Baumaterialen.Inzwischen hat sie schon erste Sponsoren geunden, die siemit Bauteilen unterstützen. Mithile ihrer Schwester erstell-te sie den Internetautritt des „Baukastens“ sowie Flyer.Neben den wchentlichen Kursen bietet sie auch Famili-

enworkshops an, zu denen bereits Vierjährige mit ihrenEltern kommen knnen. „Bauen ist ein natürlicher Drangdes Kindes“, sagt Lübke. Kleinkinder stapeln Baukltzezu Türmen oder bauen mit Legosteinen Häuser. Zudem veranstaltet Luise Lübke Desgin-Workshops, bei denenKinder selbst Mbel gestalten knnen. Auch Kinderge-burtstage hat der „Baukasten“ inzwischen im Programm.Gebaut werden kann alles, was geällt: Weltraumstati-onen, Knusperhäuschen, Swimmingpools, Perdeställeoder eben Ritterburgen.Seit rund sieben Wochen beschätigt sich ihr Freitags-kurs mit Rittern. „Es ist mir wichtig, dass wir u ns einemThema ganzheitlich nähern“, sagt Lübke. Die Gruppehat sich ein Bilderbuchkino angeschaut, sich gegensei-tig Geschichten aus dem Mittelalter erzählt, und jeder

hat Bücher von zuhause mitgebracht. „Dabei kam dieFrage au, ob die Ritter damals schon Toiletten hatten“,erzählt Lübke.Das Thema ließ den sechsjährigen Alexander nicht mehrlos, deshalb war es ür ihn wichtig, dass seine Ritterburgentsprechend ausgestattet wird. Sein „Klo“ hat er inzwi-schen ertig angemalt und legt es zum Trocknen hin.Nächsten Freitag will er es an der Burg beestigen. ■

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26 CD07+08/2013 CD07+08/2013 27

Reisen

7/28/2019 Christlicher Digest (Deu) - Workshop del Gusto

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Entlang der Ostseeküste und weit ins Binnenland hineinhaben seit der Zeit der Hanse, der Klostergründungen und

der Ritterorden die Jahrhunderte ihre Spuren im Land hin-terlassen. Doch vor allem das mittelalterliche Kulturerbe, dieBacksteingotik, ist in den Orten der Route bis heute allgegen-wärtig. Die Europäische Route der Backsteingotik verbindet diePerlen des hanseatisch geprägten Mittelalters.Seit 2009 engagiert sich auch die Barlachstadt Güstrow mitihren prominenten mittelalterlichen Backsteinbauten au derEuropäischen Route der Backsteingotik. Es sind die eindrucks-

 vollen Bauwerke, die jedem Besucher der Stadt gleich ins Augeallen: etwa die Parrkirche St. Marien mit ihrem weithin sicht-baren Turm und der bedeutenden erhalten gebliebenen Aus-

stattung aus dem 15. Jahrhundert.Der Dom zu Güstrow wurde wenig später, im Jahr 1335, ge-weiht. Er ist eingerahmt von einem schnen Ensemble ausBürgerbauten und der ältesten Schule Mecklenburgs. In ihmndet sich auch der Nachguss des „Schwebenden“ von ErnstBarlach. In der Hauptsaison nden dienstags wchentlichwechselnde Kirchenkonzerte im Dom und in der Parrkir-che statt.Zu den wichtigsten Bauwerken zählen zudem die Gertrudenka-pelle, heute ein Museum ür Werke des Bildhauers Ernst Bar-lach, und die Heilig-Geist-Kirche, 1308 erstmalig als Hospitalerwähnt, mit ihrem einzigartigen Norddeutschen Krippenmu-seum. Das Güstrower Renaissance-Schloss entstammt zwardem 16. Jahrhundert, ist also etwas jünger als die Bauten derBacksteingotik – die Bezüge zur Gotik stellt aber die einmaligeMittelalter-Ausstellung des Schlosses her. Arrangement:(ESS)-

Kultur in der Barlachstadt - Backsteingotik einmal anders (p.P.schon ab 132,00 €)Tipp: Güstrow entdecken - entliche Stadtührungen, Ab-endspaziergang mit Einkehr in das Weinhaus im Ho, Nacht-wächterührungen, Stadtrundahrten (au Anrage).

Güstrow-Information,

Franz-Parr-Platz 10, 18273 Güstrow,

Tel.: 0 38 43 - 68 10 23

www.guestrow-tourismus.de

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Kultur des Mittelaltersund der Hanse

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www.brandenkopf.com

Die Region lockt mit sattgrünen Hügeln, kulturhistori-scher Landschat romantischen Wäldern, santen Tä-

lern, anspruchsvollen Bergtouren mit herrlichen Fernblickenund blühenden Wiesen. Im Norden besticht das Schaum-berger Land mit den hohen Bergen des Thüringer Waldes,im Süden mit dem Mainränkischen Hügelland und lädtKrper und Seele zu aktive Naturerlebnisse ein. Neben einerwanderbaren Natur in einem traumhat schnen Waldge-birge, bietet die Region auch Wintersportmglichkeiten, ein vielseitiges Radwanderwegenetz, geologische Besonderheitenund kulturelle Schätze. Wanderwege wie der „PanoramawegSchaumberger Land“ mit einer Gesamtlänge von 90 km ührtden Wanderer zu zahlreichen Museen, K irchen, romantischeBurgruinen, traditionellen Handwerk und Hhlen. Eine

weitere Besonderheit ist das Grünen Band im SchaumbergerLand mit vielen wertvollen Biotopen und Schautaeln mit be-wegenden Geschichten. Ein spannendes Wandererlebnis ürdie ganze Familie bietet der zertizierte Goldpad, au demman nicht nur viel über die Geschichte des Goldes erährt,sondern auch selbst mit erahrenen Goldwäschern Gold wa-schen kann. Ein Besuch des Deutschen Goldmuseums gibtEinblicke in einem unbekannten aber sehr interessanten Teilder Bergbaugeschichte im Thüringer Wald. Goldwaschen isteines der letzten Abenteuer unserer heutigen Zeit, einmal vomGoldeber gepackt, lässt es keinen so schnell wieder los. ■

www.schaumberger-land.de

Naturerlebnismit SchwarzwälderSpezialitäten

Naturerlebnisse im Süd-lichen Thüringer Wald

 Wanderer lieben den Schwarzwald wegenseiner herrlichen Landschat. Mountain-biker haben ihn als Trainingsrevier neuentdeckt.

Im Thüringer Wald zwischen dem Son-neberger Land, dem Coburger Land unddem Rennsteig, bendet sich die Ur-

laubsregion Schaumberger Land.

FERIENREGION BRANDENKOPF

SCHAUmBERGER LAND

28 CD07+08/2013 CD07+08/2013 29

bücheR bücheR

7/28/2019 Christlicher Digest (Deu) - Workshop del Gusto

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Grundsätzliche Fragen brechen au, als dieselbstständige Grakerin Jael Winterstejn beieinem Sommerspaziergang im Rheintal zuäl-lig einen Grabstein entdeckt, au dem ihr Name

steht. Eine Suche nach der Geschichte, die sichhinter diesem Grabstein verbirgt, wird nicht nurzu einer Reise in die Vergangenheit ihrer eige-nen Familie, sondern rührt an a nderen dunklenGeheimnissen. Fragen vonSchuld und Vergebung,Rache und Vershnungwerden pltzlich ganz ak-tuell und persnlich. Sieührt zu Begegnungen inPrag und im ehemaligenSudetenland. Dort trit Jael den sympathischenTschechen Radek … Einelebendig erzählte, pa-

ckende Geschichte, in derdas Lebensgeühl mehrerer Generationen auei-nander trit. Ei ne ungewhnliche Auseinander-setzung mit der Zeitgeschichte: deutsch-jüdischeund deutsch-tschechische Vergangenheiten,Krieg und Vertreibung. Eine aktuelle Geschich-te, die die Frage auwirt, w ie Beziehungen gelin-gen knnen und wie die Verstrickung in Schuldüberwunden werden kann.ERBEN DES SCHWEIGENS von Sabine Dittrich.

Neufeld Verlag. EUR 12,90

 Von seinem Onkel überrumpelt gerät Júlio Santana, der als Sohneiner armen Familie im Nordosten Brasiliens keine Chance au einen anständig bezahlten Beru hat, mit 17 Jahren au die vonihm anangs nur widerwillig eingeschlagene, Jahrzehnte dauern-de Laubahn eines Autragsmrders. Klester Cavalcanti hat dieseBiographie augeschrieben. Er ist einer der bekanntesten Journa-listen Brasiliens und lebt in Sao Paulo. In Júlio Santana , der ohneHass, aber auch ohne Mitleid seinem Geschät nachgeht und im

Lau seiner Karriere ast 500 Menschen umbringt, begegnen wir einem Familienvater,einem Hinterwäldler mit schlichtem und doch nachdenklichem Gemüt, der seinenBeru akribisch und ehrgeizig praktiziert. Und der ein seltsam pragmatisches Verhält-nis zu Sünde und Vergebung an den Tag legt. Seine Tätigkeit rückt ihn dabei immerwieder in die Nähe brasilianischer Politik; so ist er an der Verolgung von Gewerk-schatern beteiligt und wird zum Mrder der ersten Guerilleros in den siebziger Jah-ren. Doch er ttet autragsgemäß vor allem „gewhnliche“ Menschen; pedantisch hater in einem Notizbuch mit Donald-Duck-Motiv alle Morde und deren zum Teil mäch-tige Autraggeber estgehalten – seine Lebensversicherung. Nach 35 Jahren schat erendlich den Absprung. Seine Kinder halten ihn bis heute ür einen Polizisten.

DER PISTOLEIRO Die wahre Ge-

schichte eines Auftragsmörders.

Von Klester Cavalcanti.

EUR 19,80

 Wer bin ich? Woherkomme ich? Was be-stimmt mein Leben?

Mörder mit reinem Gewissen JüdiScheR fundamentaLiSmuS die GRoSSe WeLt deR

KLeinen JudithIm Namen der Sittsamkeit und Tugend verschleiern die jüdischen

„Talibanfrauen“ in Israel Gesicht und Haare, tragen mehrere

Hosen, Röcke und Umhänge übereinan-

der und treten radikal für die strikte Ge-

schlechtertrennung im öffentlichen Leben

ein. Für ungeübte Augen unterscheiden

sie sich daher äußerlich kaum von den

Frauen der islamistischen Glaubensge-

meinschaften.

„Das Kind der Talibanfrau“ ist ein Entwick-

lungsroman in Tagebuchform. In einemktionalen Monolog, der von wahren Bege-

benheiten inspiriert ist, wird die Leidensge-

schichte eines Jungen im Alter von 6 bis 15

 Jahren erzählt. Aus der Perspektive des Kin-

des werden die extremen Erziehungsmaßnahmen einer sich mehr

und mehr radikalisierenden Mutter geschildert. Der in knapper,

poetischer Sprache verfasste Text vermittelt eindringlich die tiefe

Verstörung des Jungen. Er zeigt damit, welche fatalen Auswirkun-

gen Zwangspädagogik und religiöse Indoktrination auf Kinder aller

Kulturkreise und Glaubensgemeinschaften haben. Der Text, dessen

Form mit dem Älterwerden des Protagonisten wächst und komple-

 xer wird, ist durchdrungen von den Stimmen seiner Mutter, seiner

Lehrer, von Bibelpsalmen und Gebetsfetzen. Der Junge berichtet in

eindringlichen Bildern von einer Vielzahl an tragischen Erlebnissen,

die seine gesamte Lebenswelt betreffen. Die Tatsache, dass ein Kinderzählt mit der ihm eigenen schlichten Sprache, macht den Text zu-

sätzlich ergreifend.

Der Autor Yair Nehorai, 1967 in Jerusalem geboren, ist Straf vertei-

diger und betreibt eine Anwaltskanzlei in Jerusalem. In den letz-

ten Jahren vertrat er einige Mandanten, die extremen religiösen

Gruppierungen angehörten. Er war mit einigen aufsehenerregen-

den Fällen betraut, die die zunehmenden Spannungen zwischen

Staat und Religion in Israel sichtbar machen.

DAS KIND DER TALIBANFRAU Eine ultraorthodoxe Familie in Isra-

el. Von Yair Nehorai. Nicolai Verlag. 19,95 EUR

Ein Roman, so großherzig und

unwiderstehlich, dass er nur ein

Wunder sein kann! Menschen aus

Pfeifenputzern, Häuser aus Keks-

schachteln, Wattewolken und ein

Spiegelsee. Die zehnjährige Judith

hat sich in ihrem Zimmer eine klei-

ne Welt geschaffen, ganz für sich

allein. In der Schule wird sie gehän-

selt, weil sie anders ist, sich von dersündigen Welt fernhalten muss. Ihr

streng religiöser Vater hat kein Ohr

für ihre Nöte, die Mutter hat sie nie

kennengelernt. Vielleicht, denkt

 Judith, wenn ich es hier drinnen

schneien lasse, mit Rasierschaum,

Watte und Daunenfedern, fällt am

Montag die Schule aus. Als sie am

nächsten Tag die Vorhänge öffnet,

ist tatsächlich alles weiß. Judith

hat ihr erstes Wunder bewirkt. Und

damit fangen ihre Probleme erst

richtig an … Grace McCleen hat ei-

nen herzzerreißenden Roman über

Gut und Böse, Glaube und Zweifel,über Liebe, Verlust und Erlösung

geschrieben, mit einer bezau-

bernden jungen Heldin.

Ein Schicksal, das tief 

bewegt.

WO MILCH UND HONIG

FLIESSEN Von Grace Mc-

Cleen. DVA. EUR 19,99

Stiemutter in der PubertätEine tragikomische Geschichte über die großen und kleinen Katastrophen einer Patchwork-Familie:

Claire, Anang 40, ist seit vielen Jahren glücklich mit Axel verheiratet. Er brachte damals seine vierjäh-rige Tochter Joseen mit in die Ehe, zu der Claire von Anang an eine liebevolle Bindung entwickelte.Doch jetzt ist Joseen in der Pubertät, und Claire versteht die Welt nicht mehr: Schier über Nacht istdas Kind zur undankbaren, ausässigen Gre geworden, die ihre Stiemutter beschimpt und hinter-geht. Und das Schlimmste: Ihr Mann will die Probleme nicht wahrhaben, sieht in seiner Tochter im-mer noch die unschuldige Prinzessin. Er ahnt nicht, dass ihm die ganze Zeit ein schwerwiegendes Ge-heimnis vorenthalten wird … Einühlsam, authentisch und mit lakonischem Humor schildert RenateDorrestein die ot aberwitzigen Bemühungen einer Stiemutter, den Familienrieden zu retten.STIEFMUTTERTAG von Renate Dorrestein. Verlag C. Bertelsmann. EUR 16,99

    B    i    l    d  :    A    l   e   x    B   r   a      w   e    l    l    /    F   o   t   o    l    i   a

30 CD07+08/2013 CD07+08/2013 31

Reisen

Reisen

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Oase der Ruhe mit vielen Ausfugs-möglichkeiten

Einkehren, entspannen, auatmen, besinnen und kre-ativ tagen: Das Gäste- und Tagungshaus im Kloster

St. Jose in Neumarkt in der schnen Oberpalz bietet sei-nen Besuchern viele Mglichkeiten ür einen erholsamenund kurzweiligen Auenthalt. Nahe der historischen Alt-stadt von Neumarkt ndet man eine Oase der Ruhe imweitläugen Klosterpark. Die nahe Umgebung lädt zum Wandern oder Radahren ein („Fün-Flüsse-Radweg“,„Tour de Baroque“) und mit Bahn oder Auto ist man in

weniger als einer Stunde in den Metropolen Nürnbergund Regensburg oder im romantischen Altmühltal. Dieinsgesamt 85 Einzel- und Doppelzimmer mit Dusche/WChaben verschiedene Ausstattungen: von der einachen,aber modernen Einrichtung bis hin zum Komortzimmermit Flatscreen-Fernseher – kostenreies WLAN und Park-plätze am Haus inbegrien.Übernachtung mit Frühstück oder Vollverpfegung - mitsaisonalen Gerichten und Produkten aus der Region bie-tet die Klosterküche zu jeder Tageszeit einen reich gedeck-ten Tisch, bzw. ein abwechslungsreiches Büet. In sechsTagungs- und Veranstaltungsräumen sowie vier Medita-tionsräumen nden Gruppen und Seminare beste Bedin-gungen vor ür konzentriertes Arbeiten undgeselliges Miteinander. Die Klosterkirche ist der ideale Ort

ür Gottesdienste, Konzerte oder Lesungen. Die Schwes-tern vom Gttlichen Erlser (Niederbronner Schwestern)bewohnen noch selbst einen Teil der Klosteranlage. Wermchte, kann an Gebet und Eucharistieeier der Schwes-tern teilnehmen oder das Gespräch mit ihnen suchen.Gerne laden die Schwestern auch au Anrage zu Oasen-tagen, Meditationswochenenden oder Exerzitien ein. ■

Mehr Informationen gibt es unter www.kloster-erleben.eu

oder Telefon 09181/4500-7000.

Das Gästehaus im Kloster St. Jose inNeumarkt in der Oberpalz bietetbezahlbaren Komort in herrlicherUmgebung

Urlaub im Wohnstit

 Wieder einmal Ferien machen, eine andere Umge-bung erkunden, neue Menschen kennenlernen

– ein schner Wunsch, aber als Bewohner eines Senio-renwohnstits mit Pfegestue 2 wohl eher ein Wunsch-traum“, so dachte Herbert F. Doch weit geehlt! Dennseine Tochter hatte die Idee, zusammen mit ihrem VaterUrlaub in einem der KWA Wohnstit zu machen. Sie ent-schieden sich ür das KWA Kurstit Bad Dürrheim. Dannging alles ganz schnell: Herbert F. bezog ein gemütliches

Zimmer im Pfegebereich und seine Tochter und ihrEhemann mieteten eines der Gästeapartments. Die drei verbrachten einen entspa nnten und erholsamen Urlaub,erkundeten die herrliche Natur des Schwarzwalds, nutz-ten aber auch viele der Angebote des Kurstits. Am Endewaren sie sich einig: „Diesen Urlaub wiederholen wir – esgibt ja noch 13 weitere KWA Wohnstite.“Urlaub im Wohnstit, das bedeutet Erholung und Abwechs-lung an den schnsten Flecken Deutschlands, hotelähn-licher Service und die angenehme Atmosphäre der KWA Häuser genießen. Es bedeutet aber auch Sicherheit und Un-terstützung in Bereichen, die über den Service eines Hotelshinausgehen. Sollte ein Gast während seines Urlaubs unter-stützende Pfege oder Betreuung brauchen – der hauseigenePfegedienst steht rund um die Uhr bereit. Das Urlaubspaket

beinhaltet außerdem: gemütliche Gästezimmer und groß-zügige Gemeinschatsräume, Frühstücksbüett, Mittags-menü, Abendessen, abwechslungsreiches Freizeit- und Kul-turangebot (Konzerte, Veranstaltungen, Ausfüge) sowie dieNutzung von Schwimmbad und Sauna. ■

Informationen zu den einzelnen KWA Einrichtungen nden

Sie im Internet unter www.kwa.de und einen Kurzlm zum

Thema „Urlaub im Wohnstift“ unter ww w.kwa.de/standor-

te/bad-duerrheim/kwa-kurstift-bad-duerrheim/

Die KWA Senioreneinrichtungenbieten ein Urlaubsangebot der beson-deren Art an

Eines der vielen Freizeitangebote, das auch die Urlaubsgäs-te wahrnehmen können: Wassergymnastik im hauseigenenSchwimmbad, hier im KWA Kurstift Bad Dürrheim.

KLOSTER ST. JOSEF IN NEUmARKT

Klostersommer inMemlebenHier, im Süden Sachsen-Anhalts war Memleben schon

zu Zeiten Ottos des Großen eine der bedeutendstenKaiserpalzen Europas. Sein Sohn Otto II. gründete mitseiner Gattin Theophanu zu seinem Gedenken eine Be-nediktinerabtei und ließ eine doppelchrige Monumen-talkirche errichten, die er wohl als seine eigene Grablegekonzipierte. Heute, mehr als 500 Jahre nach dem Ende desKlosters kehren wieder Mnche in das ehemalige Klosternach Memleben zurück. Aus der Abtei Münsterschwarz-ach machen sich Benediktiner au den Weg in die Saale-

Unstrut-Region und sorgen im Sommer ür ein belebtesund begreibares K loster au Zeit. Mit dem neuen Angebot„Belebtes Kloster – Benediktinermnche in Memleben“knnen Besucher des Klosters Memleben mit den Bene-diktinermnchen in Kontakt treten und viel Wissenswer-tes über das moderne Klosterleben erahren. ■

hpk Srprgr Klsr mlb

s,14.7.2013,16ur:msr

Ein Nachmittag für Alt und Jung mit geistlichen und welt-

lichen Liedern zum Zuhören und Mitsingen, von und mit

Regionalkantor Gerhard Schieferstein

m,31.7.,4.8.2013:orr

Benediktinermönche verweilen im Kloster Memleben,

Tägliches Angebot für Besucher: Gebete, Andachten,

Gesprächsrundens,24.28..2013,16.30ur:srrsrav

Liebeslieder in vier Sprachen, Harfe und Gesang

m,18.9.2013,19ur:lagt.

Wie der Gedanke an das Sterben das Leben stärkt. Vortrag

mit Pater Anselm Grün

Museum Kloster und Kaiserpfalz Memleben; Thomas-

Müntzer-Str. 48, 06642 Memleben; Tel: 034672-60274;

[email protected]; www.kloster-memleben.de

MUSEUMKLOSTER UND KAISERPFALZMEMLEBEN

Pfalzort und Reichsabtei • Sterbeort der Ottonen •

Klosteranlage mit spätromanischer Krypta

Öffnungszeiten:15. 3. – 31. 10. täglich 10 –18 Uhr,1. 11. – 14. 3. nur Außenanlage täglich 10 –16 Uhr (außer feiertags)

Thomas-Müntzer-Straße 48, 06642 MemlebenTelefon 034672-60274, [email protected]

 B e l e b t e s  K l o

 s t e r  – 

 S p i r i t u e l l e A n

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 I n f o r m a t i o n e

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 s i e h e  H o m e

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kultuRundW issensch aftoRGanisationenReisen oRGanisationen

7/28/2019 Christlicher Digest (Deu) - Workshop del Gusto

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Die Medikamente einer guten Reiseapotheke lindernleichte Probleme und beugen gleichzeitig schwere-

ren Erkrankungen vor. Die genaue Ausstattung ist zwarabhängig vom Reiseziel und der Art des Urlaubs, einigeUtensilien gehren jedoch in jedes Gepäck. Wir s tellen diewichtigsten Reisebegleiter vor.Zur Pfichtausstattung der Reiseapotheke zählen grundsätz-lich alle Medikamente, die der Reisende regelmäßig einneh-men muss. Häug sind die ntigen Tabletten oder Tropenam Urlaubsort nicht verügbar und sollten daher bereits

 von zu Hause mitgebracht werden. Ferner empehlt es sich,alle wichtigen Medikamente während einer Flugreise imHandgepäck zu verstauen, damit diese auch bei verzgerterGepäckauslieerung oder einem Verlust des eingechecktenReisegepäcks verügbar sind. Außerdem sind bei Flugreisen die olgenden Inhalte einMuss in jeder Reiseapotheke:1. Schmerz- und ebersenkende Arzneimittel zur Behand-

lung leichter Verletzungen oder bei Kopschmerzen nach Wetterumschwung:Schmerzhemmende Mittel sind in verschiedenen Do-sierungen ür jedes Alter in der Apotheke erhältlich.Schmerzen während der Schwangerschat oder Stillzeitsollten jedoch nur nach Rücksprache mit einem Arzt mitSchmerzmitteln behandelt werden – gleiches gilt ür die

Schmerzbehandlung bei Säuglingen u nd Kleinkindern.2. Mittel gegen Durchall, die den Verlust von Flüssigkeit

und Mineralien ausgleichen: Ein sogenanntes „Elektro-lytpulver“ hilt, Wasser und notwendige Salze im Krperzu ersetzen. Im Notall knnen Reisende einen halbenTeelel Salz und ün Teelel Traubenzucker in einemhalben Liter abgekochtem Wasser aufsen und trinken.Im Zweielsall ist es grundsätzlich ratsam, nur gekochteSpeisen und Getränke zu sich zu nehmen.

3. Desinektions mittel ür d ie Haut. Eine sogenan nte„Wunddesinektion“ zur Versorgung kleinerer Schnitteund Verletzungen ist Pficht in der Reiseapotheke. Wich-tig sind außerdem Pfaster, Mullbinden, Klebeband undeine Schere.

4. Sonnenschutz nicht nur bei Reisen in den Süden: Mitdem richtigen Sonnenschutzmittel vermeiden Reisendenicht nur einen kurzristigen Sonnenbrand, sondern auchLangzeitolgen wie Hautkrebs. Bei leichten Rtungender Haut hilt eine Ater-Sun-Lotion oder ein kühlendessogenanntes „Antihistaminikum“, das auch bei leichten

Insektenstichen hilt.5. Reisen in Risikogebieten: Bei Reisen in exotischere Desti-

nationen und Risikogebiete empehlt sich grundsätzlicheine ausührliche Beratung bei einem Facharzt ür Reise-medizin oder dem Tropeninstitut. So sind beispielsweisebei Reisen in Malariagebiete entsprechende Arzneien zurMalaria-Prophylaxe erorderlich.

6. Stpsel gegen Ohrendruck und -schmerzen bei der Lan-dung, zum Beispiel von SANOHRA fy. Sie sorgen au Flugreisen ür einen langsamen und kontinuierlichenDruckausgleich und geben dem Ohr mehr Zeit, sich anneue Druckverhältnisse anzupassen, bevor Schmerzenentstehen. Insbesondere bei Reisenden mit Erkältungoder Heuschnupen halten Schmerzen ansonsten otmalsüber mehrere Tage an.

Kai-Jrg Schulz, Geschätsührer von Innosan: „Eine guteReiseapotheke sollte Pficht ür jeden Urlaub sein, da unge-wohntes Essen oder mangelnde Hygiene das Risiko einerErkrankung ansteigen lassen. Außerdem sind passendeMedikamente vor Ort häug nicht oder nur sehr begrenzt verügbar. Auch augrund der Sprachbarriere oder den rt-lichen Verhältnissen am Ferienziel ist eine gute vorbereiteteund ausgestattete Reiseapotheke sowie eine rechtzeitige undkompetente Inormation ein Muss.“ ■

Bestens gerüstet ürkleine WehwehchenKleiner Inhalt, große Wirkung: Mitder richtigen Reiseapotheke im Ge-

päck sind Urlauber au die häugs-ten gesundheitlichen Beschwerdenam Ferienort ideal vorbereitet.

REISEAPOTHEKE

Bis zum 16. Juni sind im Rahmen

der 72-Stunden-Aktion allein inder Erzdizese Freiburg über 12.000Kinder und Jugendliche in beinahe500 gemeinnützigen, politischenoder kologischen Projekten aktiv.Erstmals ndet die Aktion in diesem Jahr bundesweit statt. Der Europa-Park unterstützte den Bund derDeutschen Katholischen Jugend au besondere Weise und lud zwei derProjektgruppen zu einem Coachingein: Gemeinsam mit den Künstlernund Artisten aus Deutschlands grß-tem Freizeitpark bereiteten sich dieGruppen mit einer Menge Spaß au 

ihre gemeinnützigen Projekte vor.„Kinder und Jugendliche engagierensich Woche ür Woche in Gemein-den und Verbänden, in Sportver-einen oder der Nachbarschat. Die72-Stunden-Aktion macht diesesEngagement sichtbar“, erklärt Ma-nuel Schätzle, der als BDKJ-Dize-sanleiter ür die Organisation der Aktion in der Erzdizese Freiburg verantwortlich ist. Der Eu ropa-Park unterstützte zwei der Projekte mitspeziellen Coachings. Die Projekt-gruppe der Heimschule St. Lando-lin, Ettenheim erhielt ein Wanderzirkus-Coaching, bei

dem Jonglage, Zauberei und Clown-Animation au demProgramm standen. Mit den erlernten Zirkusnummernwird die Gruppe am Samstag und Sonntag den Senioren-heimen des Caritasverbands Lahr eine Freude bereiten.Die Ministranten aus Hechingen wurden in die Kunstdes Schwarzlichttheaters eingeührt, um mit einer Au-ührung Spenden ür ein soziales Projekt zu sammeln.„Die 72-Stunden-Aktion ordert Kinder und Jugendlicheheraus, sich ür Menschen einzusetzen und Solidarität

zu leben. Es ist schn zu sehen, mit wie viel Engagement

sich die Kinder beteiligen und ich reue mich, dass wirsie bei diesem tollen Projekt unterstützen knnen“, soRoland Mack, Inhaber des Europa-Park.In allen 16 Bundesländern und 27 Bistümern und in272 regionalen Koordinationskreisen haben sich Akti-onsgruppen angemeldet. Mit mehr als 170.000 Aktivenist die 72-Stunden-Aktion schon jetzt die bislang grßte Jugend-Sozialakt ion Deutschlands. ■

Weitere Informationen unter www.72stunden.de

Gruppencoaching ür Deutschlands grßtes Jugend-Sozialprojekt:Die 72-Stunden-Aktion im Europa-Park 

 Jonglieren ür den GemeinnutzEUROPA-PARK

    B    i    l    d  :    K   o   n   s   t   a   n   z   e    G   r   u

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Gesundunds ch ön Gesundundschön

7/28/2019 Christlicher Digest (Deu) - Workshop del Gusto

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Schildkrten, Schlangen, Chamäleons und Agamen wer-den a ls Haustier e immer be - l ie bt er. In Te rr ar ie n k nne n siemeist problemlos zu Hause gehalten werden. Doch was kaum jemandweiß: 90 Prozent der Reptilien und Amphibien sind mit Salmonellen in-ziert – ohne selbst an der von den Bakterien verursachten schweren

Durchallerkrankung zu leiden. Die Tiere scheiden sie mit dem Kotaus, aber auch ihre Hautoberfäche sowie Maul und Rachen knnenSalmonellen auweisen. Wer im oder am Terrarium hantiert oderdie Reptilien anasst, sollte sich hinterher gründlich dieHände waschen. Auslau in der Wohnung, speziellin der Küche, sollte unbedingt vermiedenwerden. Kinder müssen die ntigen Hygi-eneregeln kennen und sie einhalten, sonstdroht einen Salmonelleninektion.

k u R z b e R i c h t e t

Regelmäßiges Zähneputzen mit fuoridhaltiger Zahnpasta beugt Karies vor. Das darin enthaltene Fluorid verbindet sich mit dem Zahnmaterialund bildet einen dünnen Schutzmantel, der die Zähne vor den Säurenschützt, die die Mundbakterien beim Abbau von Zucker produzieren.Doch oensichtlich ist diese schon lange bekannte Schutzwirkung nichtalles. Wissenschatler der Saar-Uni um Pro. Karin Jacobs haben gezeigt,dass Fluorid noch mehr kann. Sie untersuchten die Hatkrat verschiede-ner Bakterienarten an Zahnoberfächen. Waren diese zuvor mit Fluoridbehandelt worden, blieben die Bakterien nur noch halb so stark hatenwie au unbehandelten Oberfächen.

In Berlin gab es kürzlich wieder vermehrt Fälle

von Masern. Betroffen waren in erster Linie Ju-

gendliche und junge Erwachsene, die in ihrer

Kindheit nur einmal oder gar nicht gegen Ma-

sern geimpft worden waren. Der Impfschutz ist

jedoch nur dann komplett, wenn auch die Auf-

frischimpfung durchgeführt wurde. Experten der

Ständigen Impfkommission (STIKO) sind sich ei-

nig, dass fehlende Impfungen in jedem Lebens-

alter nachgeholt werden können und sollen. Da

sich nach Impfungen ein Immungedächtnis aus-

bildet, reicht es auch nach langen Impfabstän-

den aus, die fehlenden Impfungen zu ergänzen.

Man muss nicht von vorne anfangen! Der Nach-

teil von zu langen Impfabständen: Man ist in der

Zwischenzeit nicht sicher geschützt.

Entgegen vieler Vermutungen nehmen Kopf-

schmerzen in Deutschland tendenziell nicht

zu, wie eine neue Langzeiterhebung zeigt.

Allerdings leiden Menschen, die in Städten

mit mehr als 50.000 Einwohnern leben, sta-

tistisch gesehen häuger unter Kopfschmer-

zen als Menschen, die auf dem Land leben.

„Stress gilt als einer der häugsten Auslöser

für Kopfschmerzen. Immer mehr wird disku-

tiert, ob uns unser Lebensstil, die ständige

Erreichbarkeit jedes Einzelnen für private

und beruiche Belange und die vielerorts

gewaltige Verdichtung der Arbeit krank ma-

chen und zu mehr Kopfschmerzen führen“,

meint die Neurologin Stefanie Förderreuther.

Für Kopfschmerzpatienten könnte es daher

durchaus sinnvoll sein, etwas mehr Ruhe in

der Umgebung zu suchen und sich vom t ypi-

schen Großstadtstress abzuwenden.

 auffRiSchimPfunGen nicht veRGeSSen

StadtBeWohneR haBen öfteRKoPfSchmeRzen

Rund 800.000 Patienten leiden in

Deutschland an einem Glaukom,

auch als „grüner Star“ bekannt.

Dabei gehen nach und nach

die Fasern des Sehnervs

zugrunde. Viele Betroffene

bemerken die Krankheit

erst, wenn das Sehen schon

stark gestört ist. Typisch für das

Glaukom sind Ausfälle an den Rän-

dern des Gesichtsfelds. Beim Au-

tofahren kann dies zu vermehrten

Unfällen führen. Wenn ein Auto von

der Seite kommt oder ein Kind auf 

die Straße läuft, kann der Glaukom-Patient oft nicht mehr schnell ge-

nug reagieren, da er sie zu spät be-

merkt. Eine japanische Studie ergab

ein doppelt so hohes Unfallrisiko

für Glaukom-Patienten im Vergleich

zu Gesunden. Bei über 65-Jährigen

wird deshalb alle ein bis zwei Jahre

eine Glaukom-Kontrolle empfohlen.

 Jährlich werden in Deutschland etwa 26. 000

Mandel-Operationen an Kindern im Alter bis

zu 14 Jahren durchgeführt. Es ist somit einer

der häugsten Eingriffe in dieser Altersklasse.

Ob eine Operation mit einer vollständigen Ent-

fernung der Gaumenmandeln notwendig ist

oder ob bereits ihre Verkleinerung ausreicht,

muss der behandelnde HNO-Arzt individuellentscheiden. Bei einer Komplettentfernung

können ernste Komplikationen drohen. Der

Faktencheck Gesundheit der unabhängigen

Bertelsmann Stiftung hat große regionale

Unterschiede innerhalb Deutschlands bei der

Häugkeit der Mandel-OPs registriert. Eltern

können sich auf der Website www.fakten-

check-mandeloperation.de informieren und

Unterstützung bei der Entscheidung für oder

gegen eine Mandelentfernung nden.

    B    i    l    d   e   r  :    T    K  ;    D    A    K    W    i   g   g   e   r  ;   a    b    f

Pltzlich autretende Angstan-älle, die Minuten oder Stun-den dauern knnen, nennt manPanikattacken. Atemnot, Herz-rasen, Schweißausbrüche undein Engegeühl in der Brustgehren zu den Symptomen.

 Wie eine aktuelle Umrage desForsa-Instituts zeigt, sind Stu-dierende besonders häug da- von betroen. Jede ünte Stu-dentin und jeder siebte Studenterleidet im Laue seines Studi-

ums mindestens eine Panikattacke. Phasen tiester Verzweifungkennen 28 Prozent der weiblichen Studierenden und 19 Prozentder männlichen. Die Ergebnisse sind ächerübergreiend, denn dieUmrage wurde in den Bereichen Ingenieurs-, Geistes- und Wirt-schatswissenschaten durchgeührt.

 Wie wirkt Fluorid inder Zahnpasta?

Panikattacken bei Studenten

menSchen mit GLauKomoft nicht fahRtüchtiG

mandeLoPeRationen BeiKindeRn

Salmonellengeahr bei Reptilienhaltung

36 CD07+08/2013 CD07+08/2013 37

Gesundundsch ö n Gesundundsch ö n

7/28/2019 Christlicher Digest (Deu) - Workshop del Gusto

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Die Einnahme von Medikamenten und anschließendes Autoahren sindmitunter eine geährliche Kombination. Warnhinweise müssen unbedingtbeachtet werden, sonst ist nicht nur das eigene Leben in Geahr.

Unruhe, Reizbarkeit oder zu Einschränkungen der mo-torischen Fähigkeiten ühren. Vorsicht ist auch nach einerlokalen Betäubung beim Arzt oder Zahnarzt geboten.Erst wenn die Wirkung vollständig abgeklungen ist, soll-ten Sie sich ans Steuer setzen.

• Anti-Allergie-Mittel: Die älteren Antiallergika knnenSchwierigkeiten bereiten: Sie wirken ot beruhigendau das zentrale Nervensystem und machen müde. Allerdings knnen auch Erregungszus tände vorkom-men. Vorsicht zu Beginn der Behandlung, wenn man

die Nebenwirkungen noch nicht kennt. Die neuerenMedikamente machen nicht mehr müde.

• Grippe- und Erkältungsmittel: Codeinhaltige Mittelgegen Hustenreiz wirken allgemein dämpend undsetzen so die Reaktionsähigkeit herab. Viele Arzneienenthalten auch Alkohol.

• Schlamittel: Wer ein Schlamittel eingenommen hat,dar nicht Auto ahren! Auch eine kalte Dusche oderein starker Kaee helen nicht gegen die aukommen-de Müdigkeit. Beachten Sie die Wirkungsdauer undnehmen Sie nie ein Schlamittel nach Mitternacht. Auch bei rüherer Einnahme kann die Rea ktionsähig-keit am Morgen danach noch deutlich eingeschränktsein.

• Psychopharmaka: Hierzu gehren antidepressiv wir-

kende Mittel, Neuroleptika (Mittel gegen Psychosen),Beruhigungsmittel (Tranquilizer) und Benzodiazipi-ne. Sie wirken u.a. entspannend und dämpen das Zen-tralnervensystem. Müdigkeit, Konzentrationsmangelund eine längere Reaktionszeit setzen die Verkehrs-tüchtigkeit rapide herab. Bei einer Polizeikontrollehaben auällige Verkehrsteilnehmer besonders otSpuren von Mitteln wie Benzodiazepine im Blut. Wirdzusätzlich Alkohol konsumiert, verstärkt sich das Risi-ko beträchtlich.

• Antidiabetika: In der Einstellungsphase mit neuen Me-dikamenten ist besondere Vorsicht geboten. Eine even-tuell eintretende Über- oder Unterzuckerung kann zuSehstrungen oder sogar zur Bewusstlosigkeit ühren.Ein gut eingestellter Diabetiker kann jedoch problem-

los Auto ahren.• Blutdrucksenkende Mittel: Derartige Arzneimittel

knnen die Konzentrationsähigkeit herabsetzen. Beineu verordneten Medikamenten kann es zu einempltzlichen Blutdruckaball mit Schwindel und Be-nommenheit kommen. Au der anderen Seite bedeutetBluthochdruck ein hohes Verkehrsrisiko, denn Seh-,Hr- und Gleichgewichtsstrungen knnen autreten.

• Augenmittel: Pupillenverengende Medikamente be-

einträchtigen die Sehschäre. Bei Augenuntersuchun-gen werden auch ot Augentropen eingesetzt, die diePupillen weitstellen. Anschließend sind die Augen ürmehrere Stunden extrem blendempndlich, so dasshelles Sonnenlicht oder Scheinwerer entgegenkom-mender Autos beim Fahren große Schwierigkeiten be-reiten knnen.

Die angeührten Warnhinweise gelten übrigens nicht nurür den Straßenverkehr. Das Unallrisiko nach Medika-

menteneinnahme erhht sich auch im Haushalt, am Ar-beitsplatz oder beim Sport. Wenn mehrere Arzneimitteleingenommen werden müssen, kann sich die Wirkungder einzelnen Inhaltsstoe verstärken. Ihr Arzt sollte alsoimmer wissen, welche Medikamente Sie insgesamt ein-nehmen. Halten Sie die vom Arzt vorgegebene Dosierungein und seien Sie bei neuen Arzneimitteln, deren WirkungSie noch nicht kennen, besonders vorsichtig. Bei älterenMenschen und auch bei Frauen kann schon die norma-le Dosierung stärkere Wirkungen oder Nebenwirkungenhaben. Dies liegt ganz allgemein daran, dass Wirkungenund Nebenwirkungen von Arzneimitteln an normalge-wichtigen Männern mittleren Alters getestet werden. Augrund deren Rea ktionen w ird die empohlene Dosisestgelegt. Für eine zarte, schlanke Frau kann dies ot

schon zu viel sein. Vorsicht bei Alkohol: Manche Neben-wirkungen der Medikamente knnen sich verstärken. ■

    B    i    l    d  :    A    O    K

    B    i    l    d  :    A    O    K

Das Risiko ährt mit

von Caroline Schawewissen nicht, dass Medikamente ihre Fahrtüchtigkeit be-einfussen knnen. Untersuchungen zeigen immer wieder,dass die Auswirkungen des Medikamentenkonsums au den Straßenverkehr grßer sind als vermutet. So gesche-hen rund 20 Prozent aller Unälle unter dem Einfuss von Arzneimitteln – eine erschreckend große Zah l. Kan n diePolizei nachweisen, dass der Unallverursacher durch dieMedikamenteneinnahme nicht ahrtüchtig war, schütztUnwissenheit nicht vor Strae. Jeder Verkehrsteilnehmerist ür s eine Fahrtüchtigkeit selbst verantwortlich. NehmenSie deshalb Warnhinweise vom A rzt oder Apotheker ernst. Auch au dem Beipackzettel muss der Hersteller au einemgliche Beeinträchtigung der Fahrtauglichkeit hinwei-sen. Steigen sie dann lieber au entliche Verkehrsmittel

um oder lassen Sie sich chaueren.

liebeRohneauto

 Wenn Sie eines der olgenden Med ikamente einnehmen,sollten Sie das Risiko genau abwägen:• Schmerzmittel: Bei leichten, rezeptreien Schmerzmit-

teln liegt die Geahr in einer Überdosierung. Dann kn-nen Übelkeit und Erbrechen das Autoahren erschweren.Starke, morphinhaltige Schmerzmittel knnen u.U. zu

 A utoahren erordert eine geschärte Wahrnehmung:Gutes Sehen und Hren, Koordination, schnelles Er-

kennen und Reagieren ist notwendig, um dem heutigen Verkehr gewachsen zu sein. Das Gleiche gilt übrigens auchür Radahrer. Alkohol und Drogen sollten im Straßenver-kehr tabu sein, doch die Geahren lauern noch woanders: Jährlich werden in Deuts chland mehr al s 1,6 MilliardenPackungen Medikamente verkaut. Ihre eigentliche Au-gabe ist es zu helen, zu heilen oder zu lindern, aber sieknnen auch unheilvolle Auswirkungen haben. So zumBeispiel, wenn sie die Fahrtüchtigkeit herabsetzen undder Verbraucher trotzdem Auto ährt.

 Wer lässt schon den Wagen stehen, wenn er wegen einer Er-

kältung oder einer Allergie ein Medikament geschluckt hat?Sogar solche vermeintlich harmlosen A rzneimittel knnendie Reaktionsähigkeit verlangsamen oder zu Benommen-heit ühren. Andere Mittel schränken die Sehähigkeit einoder trüben die Wahrnehmung. Auch besonders aggressi- ves Verhalten kann die Folge von Medikamenteneinnahmesein. Eigentlich klar, dass man dann nicht mehr Auto ah-ren sollte. Doch leider werden die Risiken ür den Straßen- verkehr massiv unterschätzt. Acht von zehn Autoahrern

 voRSicht Bei naRKoSe-mitteLnWenn ein Narkosemittel verabreicht wurde, darf der

Patient mindestens 24 Stunden – besser 48 Stunden

 – danach kein Auto f ahren. Da s gilt auc h für Kur znar-

kosen z.B. bei einer ambulanten Operation. Es dau-

ert rund zwei Tage, bis das Medikament und seine

Abbauprodukte aus dem Körper verschwunden sind.

Auch eine lokale Betäubung beim Zahnarzt kann je

nach Menge und Art des Wirkstoffs die Fahrtüchtig-

keit beeinussen. Direkt nach der Anwendung sollte

der Patient auf keinen Fall Auto fahren.

38 CD07+08/2013 CD07+08/2013 39

Gesundundsch ö n

7/28/2019 Christlicher Digest (Deu) - Workshop del Gusto

http://slidepdf.com/reader/full/christlicher-digest-deu-workshop-del-gusto 21/34

 i rs errg vllwrks -

sll. d bk br g Blg.

Ws sll ? Brigitte S., Konstanz 

Es ist völlig normal, wenn der Darm bei einer Ernährungsumstel-

lung auf Vollwertkost mit Blähungen und Völlegefühl reagiert.

Vollwertkost hat einen hohen Anteil an Ballaststoffen und auch

der vermehrte Verzehr von Rohkost kann vorübergehend zu

Magen-Darmbeschwerden führen. Aus gesundheitlicher Sicht

sollten Sie aber „am Ball“ bleiben, denn die Probleme ver-

schwinden nach einer kurzen Eingewöhnungszeit. Unterstüt-

zend können Sie mit blähungswidrigen Kräutern die Beschwer-

den lindern. Koriander, Anis, Kümmel und Fenchel sind dabei

gute Medizin. Zum einen lassen sich Speisen mit den Kräutern

würzen, zum anderen können Sie sich auch einen Tee aus der

Kräutermischung (vor dem Aufguss die Körner zerstoßen) zu-

bereiten . Drei bis vier Tassen am Tag – nach den Mahlzeiten

getrunken – verhindern weitere Verdauungsprobleme.

frg: d g tg Srbs s , s

B bs swr. Ws k g-

g l?  Annette D., Dresde n

Wippen Sie, das bringt Schwung in die Beine und macht sie

wieder leicht und locker, denn der Abuss des venösen Blutes

zum Herzen wird aktiviert. Wippen ist ganz einfach: Aufrecht

hinstellen, Knie leicht anwinkeln, und dann wippt man von

den Zehenspitzen zurück auf die Fersen, die Zehen müssen

dabei nach oben gehen. Nutzen Sie jede Gelegenheit, Ihren

Beinen etwas Gutes zu tun, zum Beispiel beim Telefonieren

oder Lesen. Zeitlich sind dem Wippen keine Grenzen gesetzt,

es sollte aber mehrmals täglich wenigstens zehnmal trainiert

werden. Bei Ungeübten kann zu Anfang sogar Muskelkater

auftreten, der aber rasch wieder abklingt. Übrigens ist das

Wippen nicht nur am Schreibtisch sinnvoll, es lässt sich auch

bei anderen Tätigkeiten durchführen (Zähneputzen, Kochen).

frg: m tr hssbllrg. Wl-

s wr r rg urlbsl r s?

  Iris T., Hachenburg

Bei Allergien oder Hautleiden wie Schuppenechte oder

Neurodermitis ist das Hochgebirge der ideale Urlaubsort. In

einer Höhe von 1500 Metern gibt es so gut wie keine Haus-

staubmilben und Bakterien mehr, und Schimmelpilzsporen

kommen nur in ganz geringer Konzentration vor. Die Luft in

dieser Höhe ist immer „sauber“, denn es wachsen dort fast

ausschließlich Nadelbäume, deshalb kommt kaum zum Pol-

lenug. Hochgebirgsklima hat

aber noch andere Heilfaktoren.

Zum einen scheint die Sonne öf-

ters, zum anderen gibt es so gut

wie keinen Nebel oder Dunst. Da

die Luft sehr „dünn“ ist, werden

der Organismus zu einer vermehrten Produktion von roten

Blutkörperchen angeregt und das Immunsystem gestärkt. Mit

diesen klimatischen Veränderungen hat der Körper in den ers-

ten Urlaubstagen zwar zu kämpfen, und man fühlt sich mit-

unter müde und abgeschlafft. Das legt sich aber rasch, wenn

man sich akklimatisiert hat.

i s r r lr Srss. Gb s ws

nrls, s – ßr mk – br-

g k? Daniela R., Wolfsburg

Die Heilkundige Hildegard von Bingen empfahl gestressten

Menschen aufgekochten Wein mit Kräutern. Sie betrachtete

den Wein als „Lebenswasser“, wenn er maßvoll getrunken wür-

de. Ein bewährtes Rezept war der Petersilien-Wein. Dazu kocht

man fünf Minuten lang einen Liter trockenen Weißwein mit ei-

nem Esslöffel Weinessig und einem Bund Petersilie. Danach die

Petersilie herausnehmen und den Wein abkühlen lassen. Dann

werden 150 Gramm Honig darin aufgelöst. Von dieser Zuberei-

tung trinkt man über den Tag verteilt zwei bis drei Schnapsglä-

ser voll und abends vor dem Schlafengehen eins. Der Wein hilft

aber nicht nur gegen Stress, er stärkt auch das Herz.

i nrksl wr Q, Gr r 

iks, ls Blg fls Gs gb.

Ws rbrg s r?  Susanne H., Rostock 

Hinter dem zungenbrecherischen Wort „Quinoa“ – man spricht

übrigens „kienwa“ – verbirgt sich eine der ältesten Kultur-

panzen der Menschheit. Die kleinen ovalen Körner enthalten

wertvolle Nährstoffe zum Teil in deutlich höherer Konzentra-

tion als Getreide: Sie sind vor allem reich an Eisen, und ihr

Gehalt an Magnesium, Kalium und Vitamin B2 liegt doppelt

so hoch wie der des Hafers. Außerdem liefert die erstaunli-

che Körnerfrucht lebenswichtige Aminosäuren, hat mehrfach

ungesättigte Fettsäuren und sogar Vitamin C zu bieten, das

weder in Weizen oder Hafer, noch in Mais oder Reis enthalten

ist. Die Zubereitung ähnelt der von Reis: Für vier Portionen

bringt man 200 bis 250 Gramm Quinoa mit einem halben bis

dreiviertel Liter Wasser zum Kochen und lässt die Körner noch

eine Viertelstunde im zugedeckten Topf ziehen - fertig.

„Die Natur ist doch der beste Arzt”

K a t h R i n W o Lt e RB e a n t W o R t e t L e S e R f R a G e n

Einem Raucher muss man nicht erzählen, dass er sei-ner Gesundheit schadet. Das weiß jeder. Nur das Au-

hren ällt schwer. Das Problem ist einerseits d ie Gewohn-heit, andererseits sind es die Entzugserscheinungen.Die Gewohnheiten, die mit dem Rauchen verbunden sind,

muss sich jeder Raucher selbst abtrainieren. Was verbindenSie mit dem Rauchen? Ist es eine Hile gegen Stress? Dannbrauchen Sie ein neues Entspannungsritual. Oder einescheinbar wohl tuende Belohnung? Suchen Sie nach Alter-nativen. Vielleicht helen Musik oder eine Atemübung. Au  jeden Fall lassen sich Gewohnheiten wieder ändern. Wer jahrelang geraucht hat, muss mit diesen Erinnerungenzurechtkommen und ür sich Bilanz ziehen. Bioresonanz-Therapeuten knnen den Willen eines Menschen nicht ver-ändern. Wer Lust hat zu rauchen, der wird das auch nach derTherapiesitzung tun. Aber wer sicher ist, dass er ohne Rauchauskommen will, der macht sich das Leben mit der Bioreso-nanztherapie ein ganzes Stück leichter. Jeder Raucher hat Angst vor dem Geühl, jetzt und soort un-bedingt rauchen zu müssen. Angst davor, dass die Finger zit-

tern, der Kop weh tut oder er Schweißausbrüche bekommt.Die Angst kennt jeder, aber diese Beschwerden müssen nichtsein! Mit der Bicom-Bioresonanztherapie – so das Urteil vonEx-Rauchern und Therapeuten – kann man solche Sympto-me verhindern.Diese biophysikalische Therapie wird von vielen Ärztenund Heilpraktikern angeboten. Sie setzt elektromagneti-sche Schwingungen ein. Dazu muss man wissen, dass jedeSubstanz ihr ganz eigenes Schwingungsspektrum mit spe-

zischen Inormationen besitzt. Das betrit zum einen denKrper des Patienten, aber auch Substanzen wie z.B. Aller-gene oder eben auch Tabak. Der Krper des Rauchers ist da-ran gewhnt regelmäßig Tabak zu bekommen. Er ist au dieSchwingung und Inormation des Tabaks programmiert.

Mit dem Bicom Gerät kann diese Programmierung augeho-ben und Schadstoe ausgeleitet werden. Dies erolgt durcheine Spiegelbildschaltung der Tabakschwingungen.In der Praxis läut die Raucherentwhnungstherapie olgen-dermaßen ab: Zum Therapiebeginn wird die letzte Zigarettegeraucht, allerdings nur zur Hälte. Die Kippe nutzt der The-rapeut zur Behandlung. Davon bekommt man allerdingsgar nichts mit. Man sitzt vor dem Gerät, lässt sich verkabelnund wartet. Die Behandlung tut nicht weh, man spürt garnichts. Aber nach der Behandlung merkt man, dass sich et-was verändert hat. Die Angst vor der Lust nach der nächstenZigarette ist weg. Es geht auch ohne!Der Kop wusste sowieso schon, dass es vernüntiger ist,nicht zu rauchen. Und dem Krper kann man mit der Biore-sonanztherapie helen, das Auhren leichter zu schaen.  ■

 Wollen Sieauhören zurauchen?Das ist eine gute Idee! Und zum

Glück müssen Sie auch keine Angst vor den üblichen Entzugserschei-nungen haben. Es geht auch ohne.Ex-Raucher berichten, dass sie nachder Therapie mit dem so genanntenBicom-Gerät kein Verlangen mehrnach einer Zigarette verspürten.

infoRmationSmateRiaL zuRBioReSonanztheRaPieWer neugierig geworden ist, ndet auf der Homepage

der Herstellerrma Regumed (www.Regumed.de) weitere

Informationen. Hier kann man auch Adressen von Ärzten

und Heilpraktikern erfragen, die mit der Bicom-Bioreso-

nanztherapie arbeiten.

    B    i    l    d  :    T    h   o      a   s    S    i   e   p      a   n   n    /    P    i   x   e    l    i   o

40 CD07+08/2013 CD07+08/2013 41

7/28/2019 Christlicher Digest (Deu) - Workshop del Gusto

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Gesundundsch ö n

7/28/2019 Christlicher Digest (Deu) - Workshop del Gusto

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Das Festival lädt zu mehr als dreißig Veranstaltungenein. Mit ihrem Konzert „Sommernacht“ stimmt die

Meininger Hokapelle au den Sommer ein. Die Inselbühne

Leipzig wirt mit „ Richard“, einem Schauspiel mit Musik, ei-nen rech-rischen Blick au Richard Wagner. RenommierteSolisten werden zum Orgelsommer in der Stadtkirche u.a.an der Reger-Orgel musizieren. Zu den Highlights 2013 ge-hren das Theatersommerest und die Open-Air-Konzerteim Ho von Schloss Elisabethenburg mit Friend‘n Fellow und den Weltklasse-Musikern des Motion Trio. ■

13.07.|19:30|mgrtr,Grßh

I Puritani (Die Puritaner) | Oper von Vincenzo Bellini

14.07.|19:00|mgrtr,Grßh

Der Bettelstudent | Operette von Carl Millöcker

17.07.|19:30|mgrtr,Grßh

Sommernacht | Konzert der Meininger Hofkapelle

20.07.|20:00|egrGr

Sommerfest des Meininger Theaters –die Party zum Spielzeitabschluss

02.08.|20:00|serg,i 

Konzert mit dem Motion Trio auf ihrer Welttournee

03.08.|20:00|serg,i 

Friend‘n Fellow “Songs and Stories”

08.08.|09.08.|10.08.|w20:0011.08.|18:00|

serg,i 

Richard – Schauspiel mit Musik

Open-Air-Theater mit der Inselbühne Leipzig

17.08.|14:00–22:00|spr

18.08.|14:00–19:00|spr 

Parkgeüster 3. Meininger Hörspiel-WochenendeZuhören, Entspannen, Picknicken. Eintritt frei

25.08.|19:30|sr

Cathrin Pfeifer & Band „Pousse Blues Waltz“

ir: www.meiningen.de/grasgrün

Tickets: Tourist-Information Meiningen

T 03693 4465-0

Internetverkauf: www.mkgd.de

und für die Vorstellungen im Theater

T 03693 451-222

www.das-meininger-theater.de

Sommerkultur in Meiningen08. Juli bis 31. August 2013

GRASGRÜN

Seit 2009 erfreut

sich der von Kantor

Sebastian Fuhr-

mann zusammen-

gestellte Meininger

Orgelsommer

wachsender

Beliebtheit. In Mitt-

wochskonzerten

gastieren namhafte

Organisten in der

Stadtkirche.

 TICKETS

Tourist-Information

Markt 14

T 03693 44650

10. Juli | 7.August

28. August: 5 €

jeweils 20:00 Uhr

24. Juli | 31. Juli

14. August

21. August: 8 €

jeweils 20:00 Uhr

MEININGER

ORGELSOMMER

: :

Garmisch-Partenkirchen

Entdecke Deine wahre Natur.

Anregend, aufregend oder beruhigend rund um Garmisch-Partenkirchen entdeckst du die raue Schönheit einer atemberaubendenBergwelt. Berge erheben sich bis knapp an die 3.000er Marke, zerfurcht von tiefen Schluchten, mit eingebeeten Hochalmen undalles überragenden Felsgipfeln wie Alp- oder Zugspitze. Die Vielfalt unserer alpinen Um gebung ist kaum zu überbieten.

Garmisch-Partenkirchen ist Synonym für aktives Leben in der Natur und mit der Natur. Und diese Natur steckt voll ansteckenderEnergie. Der Alltag rückt in weite Ferne, der Kopf wird klar wie die Lu in hochalpiner Gebirgslandscha.

Unsere Urlaubsberater freuen sich auf dich:

Tourist Information Garmisch-PartenkirchenRichard-Strauss-Platz 2 . 82467 Garmisch-PartenkirchenTel: 08821 180 700 . [email protected]. www.gapa.de

Schon seit dem 5. Jahrhundert wird Mariä Himmelahrt am

15. August geeiert. Und ast ebenso alt ist der Brauch auch in

unseren Regionen, dass die Frauen an diesem Tag rühmorgens

Kräuter sammeln, die dann geweiht werden. Nach alter Überlie-

erung sollen Heilpfanzen, die zwischen dem Himmelahrtstag

der Muttergottes und ihrem Geburtstag am 8. September ge-

pfückt werden, die meiste Krat besitzen.

Unser Naturheilkundler Siegried Bäumler, Autor des Bu-

ches „Heilpfanzen Praxis Heute“ wird Ihnen „Gesundheit

& Schnheit durch die Heilkrat der Natur“ charmant näher

bringen. Erika Jäger, unsere „Kräuterrau“ geht mit Ihnen raus

in die schne Allgä uer Natur. Natürlich binden Sie selbst Kräu-

terbuschen an Mariä – mit Schwester Oberin Walderied und Apollonia Martin und Sie lernen ganz nebenbei Brauchtum &

Spiritualität kennen.

Der Workshop „Frauen-Kräuter“ umasst 4 Übernachtungen

mit Kneipp-Halbpension, 1 Kräuterstempel-Massage (30 Min.),

1 Kräuterußbad oder 1 vitalisierender Kneippguss, 1x Ganz-

krperpackung mit Sanddorn, das Buch „Heilpfanzen Praxis

Heute“ von Siegried Bäumler ür Anwendungen, Rezepturen

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Heilende Kräuter& SpiritualitätSehen, schnuppern, schmecken, staunen!Erstmalig knnen kräuterinteressierte undkräuterkundige Frauen vom 15. – 18. Au-

gust 2013 im Kneipp- & GesundheitsresortKNEIPPIANUM**** in Bad Wrishoeneinen spannenden Workshop zum Thema „Frauen-Kräuter“ erleben.

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44 CD07+08/2013 CD07+08/2013 45

beGeGnunGen beGeGnunGen

7/28/2019 Christlicher Digest (Deu) - Workshop del Gusto

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 A ls ich 14 Jahre alt war, wurde meine Kindheitsidyl-le 1983 abrupt beendet. Wie jeder Junge lechzte ich

nach Abenteuern. Meine Freunde und ich bildeten eineeingeschworene Gemeinschat; wir traen uns jeden Tagim Garten, wo wir in einem alten Wohnwagen ohne Rä-der zusammensaßen.Eines der vielversprechendsten Abenteuer bot sich, als meinFreund Volker von nächtlichen Spritztouren erzählte, die er hin

und wieder mit dem LKW s eines Vaters unternahm. Heimlichnatürlich. Für mich gab es nur eines, ich musste dabei sein! Alsodrängelte ich Volker so lange, bis er endlich nachgab.In einer dunklen Winternacht war es dann so weit. Wir beideund zwei andere Freunde schlichen zum LKW und holtenden Schlüssel unter dem Radkasten hervor. Volker, drei Jah-re älter als ich, schwang sich hinter das Lenkrad und starteteden LKW. Ich hatte mich aus Platzmangel in die Schlakabi-ne zurückgezogen. Eine grßere Tour über mehrere Drer

war geplant. Langsam erwärmte sich der Motor des altenKamaz-Trucks; nur noch die Bremse am Hänger lsen –dann uhren wir an, und es war auregend, über den Schneezu rollen, der im Mondlicht glitzerte. Ein echtes Erlebnis!In unserer Begeisterung merkten wir nicht, dass wir den An-hänger mit blockierten Rädern hinter uns her zerrten. Alswir an die nächste Kreuzung kamen, blieben wir stehen. Eswar unmglich, den Hänger über die salztrockene Straße zu

ziehen, denn seine Drucklutbremse war nicht richtig ge-net. Mist!Eigentlich war alles vllig menschenleer, aber ausgerechnetdirekt neben uns in einer kleinen Seitenstraße stand ein Strei-enwagen der Polizei. Die Polizisten verolgten das Prozederemisstrauisch. Während wir augeregt durcheinander zischel-ten, was nun zu tun sei, entschieden unsere beiden Freunde,lieber die Flucht zu ergreien. Nun kamen die Uniormiertenin unsere Richtung; schon wurde die Fahrertür augerissen

GESCHICHTEN DIE DAS LEBEN SCHRIEB

Oelsnitz – Plauen, Vogtland, damals DDR; 1983 – 1985

Das Ende der KindheitVon Mario Goldstein

und unsere Gesichter mitgrellem Licht geblendet.Unser Ausfug war been-det, noch bevor er richtigbegonnen hatte. Wir wurden a lle vier ver-urteilt, allerdings wurdedie Strae zur Bewährungausgesetzt. Zudem hattenwir diverse Stunden ge-

meinnütziger Arbeit abzu-leisten, was ür uns coole Jungs, die wir sein woll-ten, die wohl schlimmsteStrae darstellte. BravereBürger wurden wir durchdiese Erziehungsmaß-nahme nicht, doch unse-rer Kameradschat tatendie gemeinsam verbüßtenStunden gut und ließenuns näher zusammenrü-cken.Nach getaner Straar-beit schlugen wir uns

die Nächte mit Westmu-sik um die Ohren. BobDylan, Neil Young und Jonny Cash ließen unsden Dut der großen weiten Welt schnuppern, und es dau-erte nicht lange, bis wir den sehnlichen Wunsch verspür-ten, sie auch zu sehen. Wie toll musste es sein, gehen zuknnen, wohin man wollte!Ich begann, von großen Abenteuern zu träumen und mitmeinen Freunden die ersten Fluchtpläne zu schmieden.Immer häuger spielten wir in Gedanken die verschiede-nen Mglichkeiten durch, wohl wissend, dass das Regimemit aller Härte zuschlagen würde, wenn sie uns erwisch-ten. Wir zogen einige Fluchtmglichkeiten in Betracht,ein Agrarfugzeug schien uns am sichersten, ich habe mir

Bücher dazu in der Bibliothek ausgeliehen. Aber auch dieFlucht per Fuß über die deutsch-deutsche Grenze war ei neMglichkeit.Die Fluchtgedanken verfogen schlagartig, als ich mich verliebte. Sie war bereits 18 Jahre alt und Kran kenschwes-ter. Sie war lieb und es war auregend. Obwohl ich erst 15 Jahre alt war, verstanden wir uns gut und traen uns regel-mäßig. Ich dachte in jeder reien Minute nur noch an sieund alles andere war weit weg.

Doch pltzlich geschahes! Aus heiterem Himmelschnappte die Falle zu:Zwei Polizisten kamenin die Schule und holtenmich Anang November1984 mitten aus dem Un-terricht. Zusammen mitzwei Freunden wurde ichau die rtliche Polizeidi-

rektion gebracht und lan-ge verhrt. Man beragtemich gezielt nach den Plä-nen und Vorbereitungen,die wir zur Republikfuchtgetroen hatten. Irgend-wer hatte uns verpen.Ich war mir keiner Schuldbewusst, gestand zwar dieFluchtgedanken, erklärtesie aber gleichzeitig ürüberholt, da jetzt doch al-les anders sei durch meineneue Liebe. Bester Stim-mung verkündete ich die-

se Wahrheit und glaubte,damit sei alles vergessenund erledigt. Doch ichhatte meine Rechnung

ohne die Polizei gemacht. Nachts, gegen 22 Uhr, begri ichden Ernst der Lage, als die Handschellen klickten und die-ses kalte, harte Metall meine Handgelenke umschloss. MeinHerz zog sich zusammen; ich konnte kaum atmen, als ich inden Polizeitransporter stieg. Ins Untersuchungsgeängnisnach Plauen gebracht, sollte ich am nächsten Tag dem Hat-richter vorgeührt werden. Angesichts dieser Tatsache sackteich weinend in mich zusammen. Ich wurde meiner geliebtenFreiheit beraubt und gewaltsam von meiner neuen Liebe ge-trennt!In dieser Minute war meine unbeschwerte Kindheit zu Ende.

Ich sollte lange Zeit brauchen, um mich von diesem Schock zu erholen.Im Untersuchungsgeängnis wurden uns alle persnlichenSachen abgenommen. Ich kam in eine Einzelzelle und warmit meinen Gedanken allein. Die Schule abgebrochen, keineLehrstelle, keine Freunde, keine Liebe – nichts!Ohnmächtige Wut stieg in mir au, mein Leben war außerKontrolle geraten. Mit Händen und Füssen schlug ich erstau die Tür, später au die Wand ein. Es war sinnlos, doch

46 CD07+08/2013 CD07+08/2013 47

kultuRim Ram Penlich tbeGeGnunGen

7/28/2019 Christlicher Digest (Deu) - Workshop del Gusto

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es gelang mir nicht, meine Gedanken zu ordnen. Mit dieserSituation war ich, ein ünzehnjähriger Junge, einach über-ordert.Immer schneller drehten sich die Gedanken im Kreis. Er-lsung, doch welche? Ich wollte sterben. Die Frage war nur,wie? Ich dachte daran, mir die Pulsadern auzuschneiden.Immer wieder spielte ich den Ablau im Geist durch; undmein Verlangen, es auch wirklich zu tun, wurde von Tag zuTag grßer. Selbstmord ist einach, wenn man keinen ande-ren Ausweg mehr sieht, keine helende Hand hat und keinen

Funken Licht. Es ist wie ein Strudel, dem man alleine nichtentkommen kann. Hunderte Male spielte ich den Gedan-ken durch, dann entkam auch ich dem Sog nicht mehr undschritt zur Tat ...Dass man mich rechtzeitig entdeckte, verdankte ich nurder Wache, die mich häug kontrollierte, wohl weil ichmental nicht gerade den stabilsten Eindruck machte. Alles war i n Au ruhr, und ich wu rde in eine du nkle Ar-restzelle gesteckt. Hier sollte nun alles besser werden, derUntersuchungshätling sich besinnen und den richtigen Weg erkennen. Kalte Natursteinwä nde umgaben d ie Zel-le, die durch mehrere Gitter unterteilt war. In der Mittedes Raumes stand ein eisernes Bettgestell mit Matratzen.Darau zwang man mich und dann – dann wurde ich an-gekettet!

Linkes Bein – linker Posten, rechtes Bein – rechter Pos-ten. Danach die Hände. Sie waren mi r eine kratzige Ross-haardecke über und gingen. Da lag ich dann im Dunkeln. Allein. Ich ühlte mich kein Stück besser als vorher, im Ge-genteil, es war bedrückender als je zuvor. Wild zerrte ich anden Fesseln und schrie meine Wut hinaus, doch obwohl ichmir beinahe die Hände abriss, war der Erolg gleich Null.Mit der Zeit wurde ich müde und apathisch. Es ist wie beimStierkamp, erst wenn man nicht mehr kann und Ruhegibt, wird zum Todesstoß angesetzt. Aber man wollte mich lebend. Ein toter Jugendlicher imUntersuchungsgeängnis hätte wohl zu großes Ause-hen erregt. Alle paar Minuten schaute ein Wärter durchden Spion. Ich hatte jeglichen Widerstand augegeben,kämpte nur noch mit der Decke, um m ich vor dem kalten

Lutzug, der zwischen die Ritzen meiner Matratzen blies,zu schützen.Mit den Zähnen oder mit den Zehen zog ich sie Zentimeterum Zentimeter zurecht. Doch wenn es einigermaßen pass-te, musste ich zur Toilette oder es gab Essen – die ein zigenGelegenheiten, bei denen ich abgekettet wurde. Danachbegann alles wieder von vorn.Nach zwei langen qualvollen und sehr nachdenklichenTagen wurde ich herausgebracht, dieses Mal in eine Vier-

mannzelle. Dort and ich so etwas wie Geborgenheit. EinFamilienvater, der aus welchem Grund auch immer ein-saß, nahm sich meiner an, und es gelang mir von Tag zuTag besser, die außergewhnliche Situation zu ert ragen.Immer wieder wurde ich zu Verhren gezerrt. Mein An-walt rechnete, da ich ja noch unter Bewährung stand, mit15 Monaten Geängnis. Mein Freund stritt alles ab, undür mich waren die Fluchtgedanken längst ad acta gelegt.So drehte sich alles im Kreis und man kam nicht weiter.In den zehn Wochen, die ich im Untersuchungsgeängnis

 verbrachte, durte mich meine Mutter nur ein einzigesMal besuchen, und so elen das Weihnachtsest 1984 undder Jahreswechsel ins Jahr 1985 ür mich sehr nachdenk-lich aus, auch wenn mich meine neue Liebe durch Brieeund gute Worte immer wieder aubaute. Am 18. Januar besuchte mich mein Anwalt und teilte m irreudestrahlend mit, dass ich am nächsten Tag nach Hau-se düre. Es gab keinerlei Erklärungen, weder ein Warumnoch ein Weshalb. Es war wie ein Wunder, und ich nahmes als solches hin, ohne lange zu ragen. An einem sonnigen Sa mstag neten sich die Geä ngnis-tore ür mich. Alleine ging ich die Straße hinab, währenddie Sonne durch die blattlosen Baumkronen au michherab strahlte. Gierig zog ich die rische, kalte Lut tie inmeine Lungen und ühlte die Freiheit, die ich so vermisst

hatte. In diesem Moment schwor ich mir, sie nie mehr her-zugeben. Während mein Krper vor Glück bebte und mein Herz mei-nen Brustkorb beinahe platzen ließ, war ich eins mit der Welt. Ich war rei. Ein wahrlich großer und glücklicher Au-genblick, den ich in meinem Leben sicher nicht vergesse.Zwei Tage später saß ich wieder in meiner Klasse und allessollte so sein wie rüher. Doch meine Unbekümmertheitwar dahin und ich hatte jegliches Vertrauen in Alles und Jeden verloren. Ich glaube, zu dieser Zeit bin ich gewaltsamerwachsen geworden. ■

„Im Thüringer Wald

zwischen dem Sonneberger

Land, dem Coburger Land

und Deutschlands

bekanntesten Höhen-

wanderweg, dem Rennsteig,

finden Sie die Urlaubsregion

„Schaumberger Land“. Die

Stadt Schalkau und die

Gemeinde Frankenblick

haben sich zur Ferienregion

„Schaumberger Land“

zusammengeschlossen.

Unser Service für Sie

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- Kostenloses Informationsmaterial

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In einer Sonderausstellung widmet sich das Mercedes-

Benz-Museum in Stuttgart noch bis zum 3. November ei-

ner Automobillegende: der S-Klasse von Mercedes. „Auf 

der ganzen Welt ist die S-Klasse von Mercedes-Benz ein

Synonym für Luxus, Komfort und Sicherheit“, sagt Micha-

el Bock, Leiter von Mercedes-Benz Classic und Geschäfts-

führer der Mercedes-Benz Museum GmbH. „Die Sonder-

ausstellung präsentiert die Entwicklungsschritte der

vergangenen 110 Jahre. Die Museumsbesucher können

sich auf eine faszinierende Zeitreise begeben, die vom

 Jahr 1904 bis zur neuen S-Klasse des Jahres 2013 reicht.“

Die Vielfalt der Oberklassen-Baureihe von Mercedes-

Benz wird im Collectionsraum 5 deutlich: Elf beeindru-ckende Fahrzeuge, ein Tonmodell im Maßstab 1:1 sowie

realistische Interieur-Exponate und Wandgraken bilden

dort das Herzstück der Sonderausstellung. Für die frü-

hen Jahre des exklusiven Baureihen-Stammbaums stehen

dort die Typen 770 „Großer Mercedes“ (W 07) von 1931

und 320 „Autobahnkurier“ (W 142) aus dem Jahr 1939.

Nebenan sind die etwas jüngeren Ahnen chronologisch

aufgereiht: Vom Typ 300 „Adenauer“ (W 189) von 1959 bis

zum S 400 HYBRID (Baureihe 221) aus dem Jahr 2008.

Erstmalig sind auch Exponate der Dauerausstellung in die

Sonderschau integriert. Und die neue S-Klasse von 2013

ist natürlich auch zu sehen.

Noch bis 3. November 2013. Weitere Infos unter Telefon 07

11/17 30 000, per E-Mail unter [email protected] oder

online www.mercedes-benz-classic.com/museum

 AUTOMOBILLEGENDE

Entnommen aus dem Buch

SIEBZIG METER ANGST

Fluchtgeschichten aus der DDR

1961 - 1989. Aus der Reihe DDR-

Geschichten, Band 2.

192 Seiten, mit vielen Abbildun-

gen, Ortsregister.

Zeitgut Verlag

ISBN 978-3-86614-221-3

Euro 6,90

48 CD07+08/2013 CD07+08/2013 49

beGeGnunGen

7/28/2019 Christlicher Digest (Deu) - Workshop del Gusto

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 Als sie 18 Jahre alt ist, siedeln die Eltern, beide Schisbauinge-nieure, mit ihr und der jüngeren Schwester nach Deutschlandüber. In Bremen angekommen, schreibt sie die ersten Jahrenoch in ihrer Muttersprache. Dann bringt sie sich die neueSprache selbst bei. Nicht nur notdürtig, sondern nahezu per-ekt. Beim Lernen geht sie systematisch vor, übersetzt mithileeines Wrterbuchs ins Deutsche. „Als ich anng, au Deutschzu schreiben, habe ich bis zu acht Stunden ür ein Gedicht ge-braucht. Immer noch schlage ich bei jedem Text im Dudennach. Mir ehlt das Gespür, weil Deutsch nicht meine Mut-

tersprache ist. Ich habe sie eher ‚mathematisch‘ gelernt. Ichwünschte mir sehr, ich knnte sie spüren, weil Deutsch einewunderschne Sprache ist“, schreibt die Autorin.Nicoletta schreibt wie eine Besessene. „Ich schreibe mor-gens nach dem Auwachen oder – wenn ich vormittags inder Tagesstätte arbeite – nach der Arbeit, wenn ich nachHause komme. Ich habe meine eigenen Rituale und meineigenes Programm“, erklärt sie. Die Arbeit trägt Früchte. Vor drei Jahren erschien Nicoletas erster deutschspra chi-ger Lyrikband „Haruka“, ein Jahr später „Drei Kpe“sowie eine Erzählung. Im Sommer 2012 brachte der Zwie-belzwerg-Verlag einen Prosa-Band heraus. „Inzwischensind diese eigenen Bücher der Grund, wieso ich am Lebenbin, meine Motivation weiterzukämpen.“

WohnunGVolleRPuPPen

Nicoletta kämpt viel. Mit dem Leben, ihrer Vergangen-heit, gegen die Zeit: „Ich mchte ein Kind sein“, bekenntsie. „Deswegen habe ich mir mein eigenes Universumaugebaut. Meine Wohnung ist voll mit Puppen. Ich lassesie keine Sekunde aus dem Arm. Sie begleiten mich auchaußerhalb der Wohnung. Das stßt nicht immer au To-leranz.“ Doch der Wunsch, als Kind wahrgenommen zuwerden, ist übermächtig. Mit einer Ausnahme: „MeineBücher sollen die einer erwachsenen Frau sein. Sie sind

mein Ventil und mein Zugang zur Normalität. Ich wün-sche mir, irgendwann mal von der Schritstellerei lebenzu knnen.“Kontakt zu den anderen Patienten der Tagesstätte hatNicoleta nicht. „Ich ühle mich hier vor allem wohl,wenn ich arbeiten kann“, schreibt sie au den Zettel.Das heißt: Stotiere ür Kinder nähen, Mützen undSchals stricken oder Hausarbeiten verrichten. Die neueTätigkeit strukturiert ihren Tagesablau, der – seit siebei der Mutter ausgezogen ist – zunehmend von Selb-ständigkeit geprägt ist. Sie wohnt zusammen mit ihrerKatze Haruka, d ie sie seit 14 Jahren begleitet. „Ich kannmich au sie verlassen, sie hat ein wachsames Auge au mich.“ ■

Mit 13 Jahren hrte Nicoleta Craita Ten’o au zu sprechen. Stattdessenschrieb sich das Mädchen unermüdlich den Schmerz, ihre Wünsche undSehnsüchte von der Seele. Die inzwischen 30-jährige Bremer Autorin hat

mehrere Romane, Erzählungen und Gedichtsammlungen verentlichtVon Silke Düker (Text und Bilder)

Die stumme Erzählerin

In der Tagesstätte ür psychisch Kranke stehen die Fens-ter im Wintergarten oen. Gerade eben hat hier noch

etwa ein Dutzend Menschen zu Mittag gegessen. Ein Mit-arbeiter säubert die Tische. Vor einem der Fenster sitztNicoleta Craita Ten’o. Sie schreibt au einen Zettel: „Um14 Uhr muss ich putzen. Auch hier. Dann das Treppen-haus, die drei Toiletten, und den Raum vorne wischenund staubsaugen.“ Seit einigen Monaten erst arbeitet siein der Tagesstätte. Die 30-Jährige kommuniziert mit ih-ren Mitmenschen nur schritlich. Vor 17 Jahren hrte siemit dem Sprechen au.

 Was in der Ein richtung kaum j emand wei ß: Die 30-Jäh-rige ist Schritstellerin. In ihrem Heimatland Rumänienerhielt sie bereits als 20-Jährige den renommierten Lite-raturpreis „Prima Verba“ ür ihren Roman „Rebel“ („Re-bellisch“).

 alsachtjähRiGeeRstesGedichtGeschRieben

 Als Kind besucht Nicoleta Craita Ten’o die Gr undschulein ihrer Heimatstadt GalaTi in Rumänien. Sie ist sprach-

gewandt, bereits mit acht Jahren verasst sie ihr erstes Ge-dicht. Es olgen viele weitere. Dann pltzlich, mit 13 Jah-ren, zieht sie sich von einem Tag au den anderen aus demLeben zurück. Die Ärzte diagnostizieren Schizophrenieund Autismus. Von nun an spricht Nicoleta kein Wortmehr. Die Schule muss sie abbrechen. Drei Jahre verbringtsie im Bett, will die Wohnung nicht mehr verlassen.Ihre Mutter ist verzweielt, mchte helen. Überzeugt von ihrem Talent, schickt sie eine Auswah l ihrer Ge-dichte an den Präsidenten des Verbandes rumänischerSchritsteller. Der ist begeistert und bietet soort eine

 Verentlichung an. Es erscheint Nicoletas erster Ly-rikband „Durerea in durere piere“ (Der Schmerz ver-schwindet im Schmerz). Zwei Jahre später erscheint ihrDebüt-Roman „Pe urmele Feelegei“ (Au den Spuren von Feelegei) und noch im selben Jahr ein weit erer ru-mänisch-sprachiger Gedichtband. „Da habe ich pltz-lich begrien, dass ich schreiben kann. So wurde ausetwas ganz Intimem ein starker Wunsch, der Welt etwas von mir zu hinterlas sen“, teilt sie mit.

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kultuRundW issensch aft kultuRundW issensch aft

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bereits ins Wasser ällt, bevor er seinen Gegner auch nuranvisieren konnte.Beim Fischerstechen treten au der Donau 16 Paare ge-geneinander an, die Figuren der Geschichte und UlmerOriginale darstellen. So kämpen unter anderem der Ul-mer Spatz, der Schneider von Ulm, Mephisto und Faustsowie die Weißscher, das Narrenpaar, der Türkenlouisund der Großwesir gegeneinander. Mit einem „Überra-schungspaar“ kommt die Gegenwart ins Spiel. Die Teil-nehmer ahren vom gegenüberliegenden Uer aueinan-der zu. Zillen heißen die schmalen, bis zu zehn Meter

langen Boote.Der lokalen Sage nach, haben im 16. Jahrhundert die Ul-mer Fischer Käßbohrer und Molenter ein Ritterturnierbeobachtet. Die beiden meinten, dass sie das auch knn-ten. Ihnen ehlten jedoch Schlachtrsser, Lanzen undRüstungen. Und so uhren sie au der Donau mit Bootenaueinander los.

uRalteReGeln

Die Regeln? Seit Jahrhunderten unverändert. Wer ins Wasser ällt, hat verloren. Wer ins Boot tritt, gilt ebenall sals „nass“. Der Stecher, der stehen bleibt, ist „trocken“geblieben, hat gesiegt und kommt in die nächste Runde.Bleiben beide trocken, endet die Runde unentschieden.Dann wird so lange gestochen, bis einer gewonnen hat.

Besonders beim Publikum beliebt: der „Krettaweber“, einschwäbischer Nrgler. Er lieert sich mit seinem Widerpart,dem Vertreter der „Bollezei“, und den Zuschauern detigeDialoge. „Beide Figuren sind mit am schwersten zu beset-zen“, erzählt Scheuele aus langjähriger Erah rung.Historische Kostüme, viele Zuschauer, unzählige Freiwil-lige, die helen. Fritz Eckhardt, Vorsitzender des Schier- vereins bewahrt da die Ru he. Nu r eine Situation bringtden Organisator des Fischerstechens wirklich „ins Schwit-

zen“. Wenn zu viele Teilnehmer standhat bleiben. DasDuell wird so lange wiederholt, bis einer nicht mehr tro-cken bleibt. Das kann sich in die Länge ziehen. Mituntereine harte Probe ür Eckhardt, der das Geschehen ür dieZuschauer kommentiert. „Ich muss mir dann den Mundin den Zwischenpausen usselig reden“, lacht er.

zehntausendebesucheR

Und wer es nicht so mit dem Wasser hat? Der kann die ar-benprächtigen Umzüge mit traditionellen Tänzen durch

die Stadt genießen, die anlässlich des Fischerstechensstattnden. Die rund 300 Teilnehmer sammeln sich zu-nächst au dem Saumarkt im Fischerviertel und tanzenein Menuett. Danach wird der Tanz auch an anderen Plät-zen in der Doppelstadt augeührt.Die Suche nach den Tänzern ällt nicht immer leicht.„Menuette sind ja doch nicht ganz so cool“, schmunzeltEckhardt. Sein Vereinskollege Scheuele sieht das locke-rer. Dreimal hat er beim Umzug schon als Bäuerin teil-genommen. Eine Rolle, die traditionell von einem Mannübernommen wird.Beim Umzug geht es allerdings ebenso wenig trocken zuwie nachmittags beim Stechen. Nur dass die Beeuchtunginnerlich erolgt. Doch das steigert den Mut ür das nach-mittägliche Turnier und erwärmt das Blut ür den Sturz in

die auch im Sommer etwas kühle Donau.Karten gibt es bei der Tourist-Inormation im Stadthaus.Stehplatzkarten knnen auch an der Tageskasse vor Orterworben werden. Mit der Reisepauschale „ulm: spatzial“lassen sich die Veranstaltungen auch ür Urlauber leichtmiterleben. Sie kann ab 59 Euro mit ein bis drei Über-nachtungen gebucht werden (inkl. UlmCard). ■

Infos bei Ulm/Neu-Ulm Touristik GmbH,

Tel. + 49 (0)731/1612830, www.tourismus.ulm.de

 Am 14. und 21. Juli stehen wieder zehntausende begeisterte Zuschauer inUlm und Neu-Ulm an den Uern der Donau. Fischerstechen heißt das jahr-hundertealte Turnier, das alle vier Jahre stattndet. Feucht-rhlich geht eszu, denn bis au den Sieger landen alle Teilnehmer des Spektakels im Wasser.

 Wenn sich Faust undMephisto duellieren

Die Tambours in i hren roten Rcken rühren die Trom-meln. Von beiden Uern der Donau stoßen die Boote

ab. Krätig tauchen die Paddel der Ruderer ins Wasser. Au dem erhhten Heck stehen die „Stecher“ und heben lang-sam ihre 2,80 Meter langen Lan zen in die Hhe. Die Bootekommen sich näher und näher. Nur noch wenige Meter, bisder erste Stecher getroen ist und ins Wasser ällt.

GRossWesiRGeGenulmeRsPatz

„Entscheidend ist die Standestigkeit“, verweist HermannScheuele au das, worau es ankommt. „Ein hohes Kr-pergewicht allein bedeutet noch keinen Vorteil“, erklärtder 2. Vorsitzende des Ulmer Schiervereins, der dasFischerstechen organisiert. Wenn es dumm läut, sor-gen die ruckartigen Bewegungen daür, dass der Stecher

von Fred Heine

    B    i    l    d   e   r  :    U    l       /    N   e   u  -    U    l       T   o   u   r    i   s      u   s

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ReisenReisen

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Miss Jemima Morrell war eine launige Engländerin. Ihr verdanken wir eineinzigartiges Zeitdokument: die Beschreibung der ersten Pauschalreise indie Schweiz vor 150 Jahren

 V or 150 Jahren, am 26. Juni 1863, startete eine illustreReisegruppe in London mit dem Ziel Graubünden

in der Schweiz. Darunter eine 31 Jahre alte Lady, Miss Jemima Morrell. Die Tochter ei nes englischen Pastorswar eine Vertreterin der britisch-viktorianischen Gesell-schatsschicht, die sich ab der Mitte des 19. Jahrhundertsdas Reisen leisten konnte und diese Mglichkeit auchwahrnahm.

 Jemima Morrells Bericht bietet eine detailgenaue Darstel-lung vom Ablau der Reise von London über Paris undGen nach Chamonix und Luzern, um dann schließlichüber Pontarlier die Schweiz zu verlassen.Die Autorin ührte nicht nur die Verkehrsmittel genau-estens au, die au den verschiedenen Etappen zur Ver-ügung standen, sowie die Hotels, in denen die Gruppeübernachtete, sondern auch die Betreiber dieser Angebo-

te, wobei kein ausässiger Gepäckträger und kein schlech-ter Wirt vor ihrer spitzen Feder sicher wa r.Das Besondere daran: Morrell und ihre Begleiter wa-ren die ersten Pauschaltouristen in den Alpen. Thomas

Cook, der Ernder der Pauschalreise, hatte zu dieser„First Conducted Tour o Switzerland“ geladen. Dass da-mit auch der Mont Blanc verbunden war, der bekanntlichin den ranzsischen Alpen liegt und über Chamonix angeahren wurde, spielte damals keine grßere Rolle. Von den Gastgeb ern dort h atte sie allerdi ngs kei ne guteMeinung, ihr missel das stark am Gewinnstreben ori-entierte Verhalten der Alpenbewohner: „Sogar das Echo verkauten s ie uns“, hielt si e in ihrem Reisebericht e st.

Reisen in die Alpen vor 150 Jahren, das ist mit heute nichtmehr zu vergleichen. Schon die Anreise war beschwerlich

und dauerte mehrere Tage. Die Hotels und Unterküntewaren dünn gesät, vor Ort mussten Träger organisiertund Wege erkundet werden. Wo heute eine Bergbah n in sieben Minuten von Leuker-bad zur Daubenwand ührt, stand den Reisenden einmühsamer Austieg bevor. Hier am Berghotel Schwarzen-bach sind sie damals auch vorbeigekommen, genau am3. Juli des Jahres, wie Morrell in ihren Auzeichnungen vermerkt. Die Gästeliste dieser Berghütte liest sich wie ein Auszug aus dem „Who-is-Who“ von Kunst und Literatur: Adalbert von Cham isso war hier, ebenso wie AlexandreDumas, Jules Verne, Guy de Maupassant, Mark Twain,Sir Arthur Conan Doyle und auch Pablo Picasso. Vom„Schwarenbach“ ist die Reisegruppe nach Kandersteggelauen, dann ging es weiter mit der Kutsche nach Spiez

und von dort mit dem Schi nach Interlaken.Trotz mancher spitzen Formulierung, die Reise scheintden Teilnehmern geallen zu haben. Am Ende vermerktMiss Morrell zurieden: „Die Geahren au Alpenreisenknnen in zwei Klassen geteilt werden, die realen und dieeingebildeten, und rückblickend lässt sich eststellen, dassunsere zur Letzteren gehrten.“ Wäre es anders gewesen,der Tourismus in die S chweiz hätte sicher eine andere Ent-wicklung genommen. ■

150 JAHRE PAUSCHALREISEN IN DIE SCHWEIz

„Sogar das Echo

 verkauten sie uns“

    B    i    l    d   e   r  :    S   c    h   w   e    i   z    T   o   u   r    i   s      u   s

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oRGanisationen

oRGanisationen

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Nach tagelangen schweren Regenällen waren Anang Juni Bäche zu Flüssen angeschwollen und Flüsse zu rei-ßenden Strmen, die weit über ihre Uer traten. Deicheweichten au und brachen, das Wasser foss ungehindertins weite Land. Selbst Orte, die weit weg von den Fluss-läuen liegen, wurden überfutet. Die Einwohner verlorennicht selten ihr gesamtes Hab und Gut.So verzweielt und aussichtslos die Lage ür die Betroe-nen war, au eines konnten sie bauen: die Solidarität der

Mitmenschen. Aus dem ganzen Land reisten Freiwilligein die überschwemmten Gebiete, um zu helen – beim Si-chern der Deiche, beim Evakuieren von Häusern, bei derBereitstellung von Notunterkünten. Auch d ie Johanniter waren mit rund 1300 Helern undDutzenden von Einsatzwagen überall da, wo die Not amgrßten war. Ob in Dresden, Magdeburg, Dannenbergoder Lauenburg – sie haben Betroene und Einsatzkrätesowohl an den Brennpunkten der Katast rophe unterstütztals auch an Orten, die weniger präsent in den Medien wa-ren. So waren in Deggendor in Bayern, das von den Was-sermassen buchstäblich überfutet wurde, über Tage mehrals 110 Johanniter-Heler im Einsatz. Sie kümmerten sichum die Verpfegung und Unterbringung der Katastro-phenschützer, unterstützten notwendige Evakuierungen

und leisteten Transportdienste. Auch in Sachsen packteneinige Hundert Heler der Johanniter mit an, in Spitzen-zeiten rund 200 zeitgleich. Wie in Bayern und den übrigen

betroenen Bundeslän-dern lag der Schwerpunktdabei au der Betreuungund Versorgung der Ein-satzkräte.Inzwischen sind die Pe-gelstände vielerorts zu-rückgegangen. Doch die Johanniter lassen die Men-schen nicht im Stich und

unterstützen nun die Au-räumarbeiten. Ot zeigtsich das wahre Ausmaßder Schäden erst, nachdemdas Wasser abgefossen ist. Auch etliche Johanniter-

Einrichtungen sind von der Flut schwer betroen, darun-ter Kindertagesstätten in Sachsen und Sachsen-Anhalt. Viele Betroene wissen nicht, wie es weitergehen soll. Des-halb werden die Johanniter sich auch am Wiederaubau be-teiligen. Mglich ist dies dank der Spenden in Millionenh-he, die bei den Johannitern ür die Flutoper eingegangensind. Ebenso wichtig ist eine Stärkung des Bevlkerungs-schutzes – damit Katastrophen dieser Grßenordnungauch in Zukunt gemeinsam bewältigt werden knnen. ■

 Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. , Konto: 42 42, B ank für

Sozialwirtschaft, (BLZ 370 205 00),

Stichwort: Hochwasserhilfe

www.jr-l.

Es kam langsam, aber gewaltig: das katastrophale Hochwasser, das im Juni viele Regionen von Süd-, Ost- und Norddeutschland überfutet hat. Zurück ließ es zerstrte Häuser und verzweielte Menschen.

Einsatz der Johanniter in den Hochwassergebieten

Gegen die FlutGroße Mengen an Lebensmittelwerden zubereitet

Viele ältere Menschen müssenevakuiert werden

Die Wassermassen sindkaum aufzuhalten

    B    i    l    d  :    J   u    l    i   a   n    R   o   s   s    i   g

    B    i    l    d   e   r  :    L   a   r   s    m   e   n   z   e    l

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RezePteRezePte

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zutaten

3 rote Zwiebeln • 2 rote Paprikaschoten • 4 Gewürzgur-

ken • 100 g Bergkäse in Scheiben • 300 g Fleischwurst im

Ring • 5–6 EL Weißweinessig • 2 EL süßer bayrischer Senf 

• ein Bund Schnittlauch • Salz, Pfeffer • 4–5 EL Sonnen-

blumenöl • 2 Laugenbrezeln

zuBeReitunG

Die Zwiebeln schälen, die Paprika waschen, putzen, längshalbieren und entkernen. Die Zwiebeln, die Paprika, dieGurken und den Käse in 3–4 cm lange Streien schneiden.Die Fleischwurst enthäuten pellen und ebenalls in Strei-en schneiden. Alles in einer Schüssel mischen.

Für die Vignaigrette den Essig mit Sen, Salz und Peer verrühren. Dann das öl krä tig da runter schlagen. DenSchnittlauch waschen, trockenschütteln, in Rllchen

schneiden und in die Vignaigrette rühren. Diese dannüber die Zutaten in der Schüssel gießen. Alles gut vermi-schen und kurz durchziehen lassen.

Inzwischen die Brezel in Würel schneiden. Etwas öl in ei-ner Panne erhitzen und die Brezelwürel darin unter Wenden rsten. Den Wurstsalat nochmals pikant mit Salz,Peer und eventuell Essig abschmecken. Zum Schluss dieBrezelwürel u nterheben.

    B    i    l    d   e   r  :    F   r    i   t   z    F   r   e   c    h

zutaten

fr tg: 250 g Mehl • 125 g Butter • 1 Ei • Salz

fr Blg: 1/2 EL Semmelbrösel •1 Stange Porree •

300 g Fleischwurst • 100 g Emmentaler, gerieben • 200

ml Sahne • 1 Ei • geriebene Muskatnuss • scharfer Chili •

Salz, Pfeffer • 1 EL frische Petersilie

Bayerischer Biergarten Salat  Lb Srb, Rp r 4 Prs

Quiche   crél Rl, Rp r 4 Prs

zuBeReitunG

Die Zutaten ür den Teig zusammenkneten. In Frischhalte-olie einwickeln und ca. 30 Minuten im Kühlschrank ruhenlassen. Den Porree putzen und schneiden. Die Fleischwurstebenalls schneiden. Beides au dem Quicheboden vertei-len. Den Käse darüber geben.

In einer Schüssel die Sahne mit dem Ei, einem Hauch Mus-katnuss und einem Hauch Chili sowie Salz u nd Peer ver-quirlen. Die Petersilie hinzuügen und untermischen. Den Teig au einem geetteten Backblech auslegen und mitSemmelbrseln bestreuen. Die Mischung ür den Belag au dem Teig verteilen. Im vorgeheizten Backoen bei 180 °C(Umlut) ca. 30–45 Minuten backen.

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RezePte

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zutaten

3 Zwiebeln • 1 Knoblauchzehe • 1 kg Hackeisch • 400 gLeberkäsebrät • 2–3 Eier • 150 g Semmelbrösel • 2 EL Toma-

tenmark • 1 EL Senf • 2 EL gehackte Petersilie • 300 g Bacon

in Scheiben • 250 g Fleischwurst • Salz, Pfeffer, Muskat

zuBeReitunG

Die Zwiebeln und den Knoblauch schälen und ein ha-cken. Das Hackfeisch mit dem Leberkäsebrät, den Eiern,den Semmelbrseln, dem Tomatenmark, dem Sen, den

Zwiebel, dem Knoblauch und der Petersilie verkneten.Mit Salz, Peer und Muskat würzen.Eine Gugelhup-Backorm (26 cm Ø) ausetten und mitden Bacon-Scheiben auslegen. Den Hackteig einüllen.Die Fleischwurst enthäuten und in dicke Scheiben schnei-den. Diese in den Fleischteig drücken. Im au 160 °C vor-

geheizten Backoen ca. 60 Minuten backen. Dann ausdem Oen nehmen und au ein Backblech stü rzen. Wiederin den Oen schieben und weitere 40 Minuten braten, bisder Bacon knusprig ist.

W-tpp:Diese Fleischwurst-Schpung ist schon außerge-whnlich phantasievoll und ordert eine besondere Wein-Partnerschat geradezu heraus: Eine Scheurebe Auslese – nurund am besten vom Weingut Heinrich Männle in Durbach.

zutaten

1 große Zwiebel • 100–150 g Speck• etwas dickere Käsestrei-

fen (z. B. Emmentaler) • 1 Ring Fleischwurst (ca. 500–600 g)

zuBeReitunG

Die Zwiebel, den Speck und den Käse in grobe Stiteschneiden. Die Fleischwurst vorsichtig häuten. Im Ab-stand von 2 cm Schlitze in die Wurst schneiden. In diese

Schlitze den Käse, einen Teil des Specks und der Zwiebelnstecken, nach Belieben auch Knoblauchstückchen.

Den so gespickten Wurstring in eine euereste Form le-gen. Den Backoen au 200 °C vorheizen und den Wur-string dann bei 180 °C 30–35 Minuten backen. Die rest-lichen Zwiebeln und Speckstreien zur Wurst legen. MitBaguette und Kräuterbutter servieren. Dazu passen auchTomatensoße und Hrnchennudeln.

Fleischwurstring gespickt  Syl hkjs, Rp r 4 Prs

Gugelhup   Grl R, Rp r 20 Sk

    B    i    l    d   e   r  :    F   r    i   t   z    F   r   e   c    h

BuchtiPP

Wurst zu machen ist wie die

Kochkunst eine große und ural-

te Handwerkskunst. „In einer

Wurst steckt mehr Kreativität

als in einem Steak“, sagt Rafael

Pérez, der Schweizer Slow Food

Präsident. Dies gilt ganz beson-

ders für den Klassiker aus derWurstküche, die Fleischwurst/Lyoner. Überall in Deutsch-

land gehört sie zu den beliebtesten Wurstsorten – mit

durchaus verschiedenen Rezepturen und auch unter ganz

unterschiedlichen Namen.

In diesem Kochbuch stellt Eckart Witzigmann, der „Koch

des Jahrhunderts“, 4o Gerichte vor. Die Rezepte, die Zu-

taten – im Mittelpunkt natürlich die Fleischwurst/Lyoner

 – wie auch die Zubereitung sind so phantasievoll und

unterschiedlich wie die Hausfrauen und Köche, die b eim

Koch-Buch-Wettbewerb von Edeka Südwest Fleisch mit

großer Leidenschaft und viel Freude gemeinsam am

Herd gewirkt haben.

 

flswrs /Lyr 

Der Klassiker aus der WurstkücheMit einer Liebeserklärung von

 Jürgen Mäder und einer

Weinauslese von Herbert

Agradetti und Otto Geisel.

edition K /Hampp Verlag

ISBN 978-3-942561-01-3

144 Seiten, Euro 8.90

    B    i    l    d  :    R   a    i   n   e   r    K   w    i   o   t   e    k

60 CD07+08/2013 CD07+08/2013 61

W issenfüRkindeRReliGi onundGlaube ReliGionundGlaube

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Haben Sie die Bilder in den Nachrichten gestern Abendgesehen, Herr Scherer? Von den Überfutungen in

Bayern, in Sachsen/Anhalt, oben im Norden? Das ist sourchtbar!“ Herr F. schaut mich verunsichert an. Sein Hän-dedruck ist schwach; seine Augen wandern unruhig hinund her. „Herr F., die Bilder gehen mir zur Zeit nicht mehraus dem Sinn. So viele Menschen, deren Häuser, Felder undStallungen unter Wasser stehen. Die um ihre Existenz ban-gen und kämpen. Die so vieles verloren haben. Was müs-sen die in diesen Tagen krperlich wie seelisch alles aushal-ten? Was mag in ihnen vorgehen? Ich vermute, wir knnenuns das h ier nicht einmal annähernd vorstellen...“„Ich kann mir das schon vorstellen. Ich habe das als Kindin meinem Heimatdor oben an der See selbst erlebt. Wie

die große Sturmfut über uns hereingebrochen ist. Wie derDeich und die Dämme damals gebrochen sind. Wie das Was-ser mit einer unbändigen Gewalt alles weggespült hat: Unse-re Felder wurden überfutet. Viele Kühe sind verendet. DieKeller waren voll; alles, was wir dort an Vorräten eingelagerthatten, war mit einem Sch lag unbrauchbar. Ein urchtbarerGestank von Fäulnis lag wochenlang über unseren Drern. Viele Monate waren wir mit den Auräumarbeiten beschä-tigt.“ „Da war die Verzweifung bestimmt groß...“ „Dasstimmt, Herr Scherer. Viele wussten nicht mehr aus nochein. Etliche Bauern hatten die Grundlagen ihrer Existenz verloren und mussten ganz von vorne anangen. Manchesind weggezogen in die Stadt, nach Hamburg oder Bremen,weil sie so etwas nicht noch einmal erleben wollten.“„Und was hat denen geholen, die geblieben sind?“ „Das

war vor allem der unwahrscheinliche Zusammenhalt. Nichtnur in der Familie und Verwandtschat. Der ist ja eigentlichselbstverständlich. Nein, in der ganzen Dorgemeinschathat man sich gegenseitig geholen beim Auräumen, Repa-rieren und Aubauen. Die Stärkeren den Schwächeren; dieweniger Betroenen den Hauptopern; die Handwerkerden Hilfosen; die Jungen den Alten mit ihrer Tatkrat; die Alten den Jungen mit ihrer Erahrung. Selbst Nachbarn,die im Unrieden miteinander lebten, haben das zumin-

dest ür eine Zeit lang vergessen. Das Wenige, was wir nochhatten, wurde geteilt, damit alle überleben. Einen solchenZusammenhalt wie damals bei der Flut – den gab es bei unsim Dor niemals zuvor noch danach.“„Und wo haben Sie Krat geunden in all dem, was Sie da-mals bewältigt haben?“ „Gut, dass sie ragen, Herr Scherer.Ich wollte Ihnen nämlich gerade von unserem alten Pastorerzählen. Der hat uns immer wieder Mut gemacht. Zu-nächst dadurch, dass er an vorderster Front geholen hat.Beim Überlegen und Planen; bei Hilsmaßnahmen ür dieBedürtigsten; und auch ür das Schaueln und Ackern war

er sich nicht zu schade; er war schon An ang 70; ein Kerl wieein Baum, mit krätigen Händen, die wie Schraubstcke zu-packen konnten. Und natürlich durch seine Gottesdienste;die trstlichen Lieder und die mitreißenden Predigten. DerPlatz in unserer kleinen Dorkirche reichte ot nicht aus; dieLeute standen bis vor die Tür. Zum Glück hatte unser Pastoreine krät ige Stimme.“ Herr F. lächelt mich an. Seine Augensind im Erzählen ruhiger geworden und leuchten ein we-nig. „Er hat mit uns immer wieder einen Psalm gebetet, indem es um die Errettung aus den Fluten geht. Den bekom-me ich aber nicht mehr zusammen; das ist ja schon einige Jahrzehnte her.“ Ich denke nach. „Gut mglich, dass es derPsalm 144 war. Wenn Sie mchten, lese ich Ihnen gerne da-raus vor.“ Herr F. nickt mir mit reundlichen Augen zu.

 „Gelobt sei der Herr, der mein Fels ist,

der meine Hände den Kamp gelehrt hat... Du bist meine Huld und Burg,meine Festung, mein Retter, mein Schild, dem ich vertraue.

 Herr, was ist der Mensch, dass du dich um ihn kümmerst,des Menschen Kind, dass du es beachtest?

 Der Mensch gleicht einem Hauch, seine Tage sind wie ein füchtiger Schatten. Herr, neig deinen Himmel und steig herab,Streck deine Hände aus der Höhe herab und bereie mich;reiß mich heraus aus gewaltigen Wassern,

 Aus dem Alltag eines Klinikseelsorgers:

 Atemberaubend. Erschütternd.

Herzerrischend. von Heribert Scherer 

„Reiß mich herausaus gewaltigen Wassern...“

 Ein neues Lied will ich, o Gott, dir singen,au der zehnsaitigen Hare will ich dir spielen,Unsre Speicher seien geüllt,überquellend von vielerlei Vorrat;unsre Herden mögen sich tausendach mehren,vieltausendach au unsren Fluren.Unsre Kühe mögen tragen, ohne zu verweren und ohne Unall;kein Wehgeschrei werde laut au unsern Straßen.Wohl dem Volk, dem es so e rgeht,

 glücklich das Volk, dessen Gott der Herr ist!“ (Auszüge aus Psalm 144)

„Genau, das ist der Psalm. Vor allem den einen Vers, denhaben wir immer wieder gebetet:

 „Streck deine Hände aus der Höhe herab und bereie mich;reiß mich heraus aus gewaltigen Wassern .“ 

 Wir beten gemeinsam. Denken an die Flutoper dieser Tage.Und schweigen. Herr F. schaut mich mit großen klaren Au-gen an: „Ich wünsche den Menschen i n den Flutgebieten ei-nen Zusammenhalt, wie wir ihn damals erahren durten.Und die Krat von Gott, von der dieser Psalm spricht:

 „Streck deine Hände aus der Höhe herab und bereie mich;reiß mich heraus aus gewaltigen Wassern .“   ■

KLiniKSeeLSoRGeR heRiBeRt ScheReR

• Jahrgang 1967, geboren in Karlsruhe als jüngs-

tes von sechs Kindern• verheiratet, drei Kinder• Dipl.-Theol., Dipl.-Päd.; seit 1995 als kath. Pas-

toralreferent Seelsorger im Erzbistum Freiburg• seit 2008 Klinikseelsorger in Bühl/Baden mit

weiteren Schwerpunkten im Beerdigungs-dienst sowie in der Senioren- und Altenheimseelsorge

• lädt seit 2000 unter dem Motto „In vino vita!“ gemeinsam mitWinzern zu biblischen Weinproben ein

Kk: Pfarramt St. Peter und Paul, Eisenbahnstraße 1, 77815

Bühl; E-Mail: [email protected] 

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7/28/2019 Christlicher Digest (Deu) - Workshop del Gusto

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Die meisten Kinder kennen und lieben ihn: Wickie, den klei-nen Wikinger. Wenn nicht aus der Wickie-Zeichentrickserie,

dann aus dem Kino. Übrigens: Wickie wird dieses Jahr 50 Jahrealt. Erunden wurde Wickie von dem Schweden Runer Jonsson.

Er machte den kleinen Wikinger und seine Freunde Halvar,Snorre und Faxe 1963 zu Helden seiner Zeichentrickserie. Was d ort gezeigt wird, ist lustig. Aber nicht alles ist wahr.Zum Beispiel hatte damals kein Wikinger einen Helm mitHrnern dran.

 Wie das Leben bei den Wikingern wirklich war, dass kann manin Wickies „Heimatstadt“ Haitabu sehen. Der Ort gilt als erstemittelalterliche Stadt in Nordeuropa. Er liegt an der Meerengezwischen Nordsee und Ostsee im heutigen Dänemark. Um das Jahr 1000 hatte Haitabu rund 1500 Einwohner. Das ist ür heu-tige Verhältnisse ziemlich klein. Da die Wikinger in kleinen Fa-milienverbänden lebten, war das im Vergleich aber schon ganzordentlich.

 Aber schon ku rz d arau war es um Haitabu geschehen. KnigHarald der Harte von Norwegen eroberte die Stadt und branntesie nieder.Für die Altertumsorscher heute ist das ast ein Glück. Denn weil

hier niemand mehr siedelte, wurden die Überreste der Stadt nichtüberbaut, sie zeigen eine echte Wikingerstadt, wie sie damalswar. Dazu kam der Anstieg des Meeresspiegels, so dass große

Teile der Stadt unter Wasser lagen.Einer der grßten Funde war ein echtes Wikingerschi, das vor rund tausend Jah-ren im Haen von Haitabu versunken ist.

WeRWaRendieWikinGeRWiRklich?

Eines kann man au jeden Fall sagen: so nett wie Wickie waren sie nicht alle! ImGegenteil, wenn an den Küsten der britischen Inseln die Segel der Wikingerboo-te autauchten, versetzte das die Menschenin Angst und Schrecken. Das KlosterLindisarne in England wurde vonihnen ausgeraubt und niederge-brannt. Auch die Stadt Parishaben sie belagert.Später haben sie die Kriegs-axt aber beiseite gelegt undals Kaufeute Handel betrie-

ben. Dabei kamen sie weitin der Welt herum. Auch Amerika wurde lange vorKolumbus schon von den Wikingern entdeckt. Das Wissen ging aber verloren,deshalb gilt ChristophKolumbus als der Entde-cker der Neuen Welt. ■

    B    i    l    d  :    I    l    i    k   e    /    F   o   t   o    l    i   a

In Wickies Heimatstadt Haitabu

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ds rwr S asgb 9/2013

V oRsch au/im PRessum

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7/28/2019 Christlicher Digest (Deu) - Workshop del Gusto

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ersgsrr asgb 9 scrsl dgs sr 04.09.2013

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