4
Circular sobre o Brasil 19 Circular sobre o Brasil 19 Circular sobre o Brasil 19 Circular sobre o Brasil 19 Nova Iguaçu, Advent 2011 Die Kongregation der Kalasantiner schliesst die Mission in Brasilien! Liebe Freunde und Wohltäter! Es war für uns, P.Raphael und mir, P.Felix, ein Schock, als wir am 13.Oktober via Telefon diese Nachricht von unserem Ordensoberen P.Gottfried entgegen nehmen mussten! Wir wussten um einige Schwierigkeiten, die auch bei der im Februar stattgefundenen Visitation und dem folgenden Bericht angesprochen wurden. Es gab einige Mails, im Bemühen Missverständnisse auszuräumen und Klarheiten zu schaffen. Auch meine Teilnahme am Generalkonsil im September dieses Jahres während meines Österreichbesuches sollte dazu beitragen. Und in keinem dieser Momente wurde die Möglichkeit einer Schliessung unserer Mission angesprochen. So war es für uns eine sehr schmerzhafte Überraschung. Auch unser Bischof war betroffen von dieser Nachricht und sagte mir, als ich ihm die Entscheidung der Ordensoberen überbrachte: Hier ist die Zukunft! In dem dem Telefonat nachfolgenden Mail wurde als einer der Gründe die schwierige Lage der Kongregation angesprochen. Auf Grund fehlender Berufungen sei es nicht möglich, einen anderen Mitbruder zu unserer Entlastung zu schicken und uns in angemessener Weise zu begleiten. Es wurde festgelegt, dass P.Raphael Mitte Jänner 2012 zurückkehren soll, während ich, P.Felix, im Jahr 2012 die Pfarre auf die Übergabe an die Diözese vorbereiten und mit Ende des folgenden Jahres die Zelte hier abbrechen soll. Wir brauchen Eure Hilfe mehr denn je! Heute weiss ich noch nicht, wie es weitergehen kann, aber ich weiss, dass es weitergehen muss! Es ist unmöglich, mitten am Weg die Reise abzubrechen und damit all das, was in den letzten acht Jahren unter sehr vielen Mühen und mit Eurer so tatkräftigen Unterstützung aufgebaut wurde, zusammen brechen zu lassen. Bitte Euch sehr um Euer Gebet, damit Gott einen Weg zeigt, wo es menschlich gesehen keinen (mehr) gibt! 250 Kinder betreuen wir in unseren 5 Kindergärten. Ihr wisst um unseren täglichen Überlebenskampf, unseren Schwierigkeiten mit der Gemeinde (mehr als die Hälfte der Beiträge dieses Jahres wurden noch nicht ausbezahlt!). Aber Dank Eurer tatkräftigen Hilfe ist es uns bisher gelungen, den Betrieb aufrecht zu erhalten. Wir haben enorm lange Wartelisten und könnten (oder müssten!)

Circular sobre o Brasil 19 - pfarre-wolfsgraben.at · Claudia, einem unserer ärmsten Bezirke in der Pfarre, zugute kommen. Bruder Danilo begleitet diese jungen Menschen sehr persönlich

  • Upload
    vanhanh

  • View
    214

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Circular sobre o Brasil 19Circular sobre o Brasil 19Circular sobre o Brasil 19Circular sobre o Brasil 19

Nova Iguaçu, Advent 2011

Die Kongregation der Kalasantiner schliesst die Mission in Brasilien! Liebe Freunde und Wohltäter! Es war für uns, P.Raphael und mir, P.Felix, ein Schock, als wir am 13.Oktober via Telefon diese Nachricht von unserem Ordensoberen P.Gottfried entgegen nehmen mussten! Wir wussten um einige Schwierigkeiten, die auch bei der im Februar stattgefundenen Visitation und dem folgenden Bericht angesprochen wurden. Es gab einige Mails, im Bemühen Missverständnisse auszuräumen und Klarheiten zu schaffen. Auch meine Teilnahme am Generalkonsil im September dieses Jahres während meines Österreichbesuches sollte dazu beitragen. Und in keinem dieser Momente wurde die Möglichkeit einer Schliessung unserer Mission angesprochen. So war es für uns eine sehr schmerzhafte Überraschung. Auch unser Bischof war betroffen von dieser Nachricht und sagte mir, als ich ihm die Entscheidung der Ordensoberen überbrachte: Hier ist die Zukunft! In dem dem Telefonat nachfolgenden Mail wurde als einer der Gründe die schwierige Lage der Kongregation angesprochen. Auf Grund fehlender Berufungen sei es nicht möglich, einen anderen Mitbruder zu unserer Entlastung zu schicken und uns in angemessener Weise zu begleiten. Es wurde festgelegt, dass P.Raphael Mitte Jänner 2012 zurückkehren soll, während ich, P.Felix, im Jahr 2012 die Pfarre auf die Übergabe an die Diözese vorbereiten und mit Ende des folgenden Jahres die Zelte hier abbrechen soll. Wir brauchen Eure Hilfe mehr denn je! Heute weiss ich noch nicht, wie es weitergehen kann, aber ich weiss, dass es weitergehen muss! Es ist unmöglich, mitten am Weg die Reise abzubrechen und damit all das, was in den letzten acht Jahren unter sehr vielen Mühen und mit Eurer so tatkräftigen Unterstützung aufgebaut wurde, zusammen brechen zu lassen. Bitte Euch sehr um Euer Gebet, damit Gott einen Weg zeigt, wo es menschlich gesehen keinen (mehr) gibt!

� 250 Kinder betreuen wir in unseren 5 Kindergärten. Ihr wisst um unseren täglichen Überlebenskampf, unseren Schwierigkeiten mit der Gemeinde (mehr als die Hälfte der Beiträge dieses Jahres wurden noch nicht ausbezahlt!). Aber Dank Eurer tatkräftigen Hilfe ist es uns bisher gelungen, den Betrieb aufrecht zu erhalten. Wir haben enorm lange Wartelisten und könnten (oder müssten!)

mindestens doppelt soviele Kinder aufnehmen, weil viele von ihnen unter extrem schlechten Bedingungen leben müssen: Entweder weil sie nichts zu essen haben oder weil es keinen Vater oder keine Mutter gibt (wenn sie Glück haben, gibt es eine Oma oder irgendeinen Verwandten, der sich ihrer annimmt). Aber unsere Möglichkeiten sind einfach erschöpft.

� Sollen wir jetzt auch diese 250 Kinder auf die Strasse setzen, weil wir den Betrieb nicht mehr weiter führen können? Ich bringe es nicht übers Herz! Leider ist es noch nicht soweit, dass die finanzielle Basis abgesichert wäre! Wir haben ausgezeichnete Mitarbeiter, die durch viel Einsatz die Kindergärten von einer tristen Aufbewahrungsstelle zu einem Ort gewandelt haben, wo sie neben den Grundbedürfnissen – 3 Mahlzeiten, duschen, Zähne putzen, ... – viel Liebe und Wärme erfahren und pädagogisch und psychologisch bestens betreut werden. Wir haben eine gute Zusammenarbeit mit der Katholischen Universität von Rio durch deren fachkundiger Unterstützung wir immer besser den Kindern, die viele aus sehr tristen Verhältnissen kommen, helfen können. Ich denke, dass viele unsere ausgezeichnete Arbeit schätzen und auch deshalb in den letzten Jahren der Andrang immer stärker geworden ist.

� Unser Mitbruder Danilo hat eine sehr starke, begeisterte Ministrantengruppe

aufgebaut. Bei dieser Gruppe der Halbwüchsigen und Jugendlichen gibt es eine Vielzahl an Aktivitäten. Am 26/11 organisierte er eine grosse Show mit Tanz, Theater und einem katholischen Sänger. Bei dem Theater haben die Jugendlichen einige markante Momente aus dem Leben unseres Ordensgründers, des seligen Anton Maria Schwartz, dargestellt und mit Tanzszenen bereichert. Sie haben sich ungemein intensiv darauf vorbereitet und ich muss gestehen, die Darbietung war wunderbar! Die Leute waren begeistert! Auf diese Weise konnte ihnen die Geschichte der Entstehung unserer Ordensgemeinschaft und unser Charisma ein Stück nahe gebracht werden. Der Erlös aus dieser Veranstaltung wird unserem Kindergarten „Cristo Redentor“ in Vila Claudia, einem unserer ärmsten Bezirke in der Pfarre, zugute kommen.

Bruder Danilo begleitet diese jungen Menschen sehr persönlich durch alle Höhen und Tiefen, deren es in dieser Altersgruppe ja viele gibt, um sie vor einem Abgleiten in die Droge zu bewahren. Er arbeitet sehr eng mit den Eltern zusammen, die auf vielfache Weise mitarbeiten. Die Mütter treffen sich zudem regelmässig zum Gebet – Rosenkranz, Meditation, Reflexion, Austausch....

� Weitere soziale Schwerpunkte:

� Lebensmittelpakete für bedürftige Familien (ca. 100 jeden Monat) � Kinderpastoral für untergewichtige Kinder im Alter von 0 – 6 Jahren � Pastoral der Gesundheit: Naturmedizin (Heilkräuter, Tees...), Massagen,

Behandlung mit Tonerde und ähnliches. Da das Gesundheitssystem katastrophal ist und viele sich die Medikamente nicht leisten können, wollen wir auf diese Weise nach unseren Möglichkeiten helfen.

� Einzelhilfen: Hier sind den Einsatzmöglichkeiten keine Grenzen gesetzt: Zuschüsse für Medikamente; für notwendige medizinische Untersuchungen; für Gas, damit sie kochen können; Baumaterial für notwendige Reparaturen; Geld für Verkehrsmittel (wenn sie z.B. zu einem Arzt müssen..)... Es gibt viel Armut und auch viele schwere Schicksalschläge durch Krankheit, Drogen, Gewalt...

� Kalasantinerjugend: Dieses Projekt existiert und wie wir letztes Mal berichtet

hatten, wollten wir es weiter ausbauen. Aber auf Grund der Umstände läuft es derzeit auf Sparflamme. Unsere Ordensgemeinschaft hatte schon vor Monaten, als wir von einem Rückzug noch keine Ahnung hatten, Bitten um den Ankauf eines geeigneten Areals zur Entfaltung unserer Tätigkeiten stets negativ beantwortet.

Unter Federführung von Edgard, einem ehemaligen Mitbruder, und Danilo haben hat die Kalasantinerjugend gemeinsam mit einigen Familien vom 21. – 25. Juli das CALACAMP organisiert. Bei diesem Treffen hatten die Jugendlichen viele Aufgaben zu bewältigen, die sie sowohl physisch wie auch psychisch stark herausgefordert haben. Dazu gab es Vorträge, Gebet, Anbetung, Hl.Messe und viel Spass. Gerade bei der Anbetung wurden viele der Jugendlichen tief berührt. Diese Mischung aus Abenteuer und Spiritualität hat die jungen Menschen sehr angesprochen. Zudem hatten sie eine Hürde schon zu Beginn zu meistern: Handys waren an diesem Treffen nicht erlaubt! Nach einigen Schrecksegunden wurde es akzeptiert und hat sich in der Folge als ausgesprochen gut erwiesen! Apropos Jugend: Möchte Euch ein Detail am Rande erzählen: Bei der Dekanatskonferenz im Oktober haben mich der Dechant und die Jugendlichen gebeten, die Dekanatsjugend als geistlicher Assistent zu begleiten! Habe ihnen zu Verstehen gegeben, dass ich eigentlich einer der ältesten Priester im Dekanat bin (der 2.Älteste!), sie haben aber darauf bestanden, sodass ich es angenommen habe.

� Unsere Hausgemeinschaft besteht zur Zeit aus P.Raphael (er muss Mitte

Jänner 2012 nach Österreich zurückkehren) und mir (P.Felix), Altamiro, Danilo, sowie den beiden Burschen Washington (15 Jahre) und Willian (13 Jahre), die unter der Obhut von Danilo stehen. Schon im März hat mich P.Gottfried verständigt, dass Altamiro nicht als Kandidat akzeptiert wird und Danilo wegen

der beiden Burschen seine Profess nicht erneuern darf.. Dies wurde im Sommer bei meinem Gespräch im Generalkonsil weiter bestätigt. Muss gestehen, dass mich diese Entscheidung der Ordensoberen sehr tief getroffen hat, denn ich sehe in Danilo eine klare Berufung zu unserem Ordenscharisma. Erkenne. Habe mich Danilo, der im 2.Semester Psychologie studiert, gegenüber verpflichtet, gemeinsam einen Weg zu suchen, da ich mich moralisch für die beiden Burschen, die eine ungemein schwere Kindheit hatten (vom Vater missbraucht, von der Mutter abgelehnt), verantwortlich fühle. Sie leben mittlerweile mehr als 1 ½ Jahre in unserer Gemeinschaft, haben sich wunderbar eingefügt, haben in unserer Pfarre Freunde gefunden und entwickeln sich wunderbar. Es wäre in meinen Augen ein Verbrechen, sie jetzt einfach fallen zu lassen und erneut all das in ihnen kaputt zu machen, was in dieser Zeit in ihrem Inneren heil geworden ist!

Bitte lasst uns nicht im Stich! Wir brauchen Eure / Deine Hilfe mehr denn je!

• Helft uns, den 250 Kindern den Ort der Wärme und Geborgenheit in unseren Kindergärten zu erhalten, und

• Unterstützt uns, damit wir Washington und Willian einen guten Start ins Leben mitgeben können und Danilo sein Studium (Psychologie) abschliessen kann!

• Auch der täglichen Not wollen wir uns nicht verschliessen Trotz dieser nicht leichten Situation bin ich voll Zuversicht, dass Gott uns nicht im Stich lassen wird! Ich danke Euch für Eure grosszügige Unterstützung und für Euer treues Gebet! Habe bei meinem Österreichurlaub in meiner Heimatgemeinde Dorfstetten den „Richard Löwenherzpreis“ von „Pro-Niederösterreich“ überreicht bekommen, der einem sehr engagierten Team, das uns hier in Nova Iguaçu unterstützt, zugesprochen wurde. Zu wissen, dass es in der Heimat - in ganz Österreich – Leute wie Euch / Dich gibt, macht mir einfach immer wieder Mut, trotz der Schwierigkeiten nicht aufzugeben! Danke für Eure / Deine Treue! Euer

Paróquia São Miguel Arcanjo Rua São Pedro, 74 – Miguel Couto 26150-390 Nova Iguaçu, RJ, Brasilien e-M@il: [email protected] Spenden-Konto lautend auf Generalat der Kalasantiner Kongregation: BA-CA 52105123301, BLZ: 12000 Unsere Kontaktperson in Wien: Fr. Regina Springer, Josefsgasse 10, A-1080 Wien Tel.:0699/19713873, e-M@il:: [email protected]