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CO 2 -Bilanz der Stadt Eisenach im Rahmen des Modellprojekt "Klimaschutz in Kommunen" ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz GmbH

CO -Bilanz der Stadt Eisenach · ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz Leutragraben 1 07743 Jena Im Auftrag der Stadtverwaltung der Stadt Eisenach Markt

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CO2-Bilanz der

Stadt Eisenach

im Rahmen des

Modellprojekt

"Klimaschutz in Kommunen"

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz GmbH

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ProjektleitungDr. habil. Martin Gude Unter Mitarbeit vonDipl.-Geogr. Heiko GriebschDr. Matthias Mann ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und KlimaschutzLeutragraben 107743 Jena Im Auftrag derStadtverwaltung der Stadt EisenachMarkt 299817 Eisenach

August 2010

Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz

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Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz

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Inhalt1. Einführung ...................................................................... 1

2. Ausgangssituation ............................................................ 1

3. Ziele ............................................................................. 2

4. Methodik ....................................................................... 3

4.1 Angewandte Methodik ............................................... 3

4.2 Methodische Grenzen ................................................ 6

4.3 Datenerhebung .......................................................... 8

4.4 Datenquellen ............................................................. 9

4.5 Datenberechnungen ................................................. 10

5. Energie- und CO2-Bilanzen von Eisenach ........................... 11

5.1 Veränderung der Rahmenbedingungen in Eisenach ........ 11

5.2 Startbilanz Energie ................................................. 12

5.3 Startbilanz CO2 ...................................................... 17

5.4 Endbilanz Energie ................................................... 21

5.5 Endbilanz CO2 ...................................................... 26

5.6 Kritische Bewertung der CO2-Bilanzierung ................... 31

6. Strategien zur CO2-Minderung in Eisenach ......................... 33

6.1 Handlungsfelder einer möglichen CO2-Reduzierung ...... 35

6.1.1 Handlungsfeld Kommunale Immobilien und Fuhrpark ... 35

6.1.2 Handlungsfeld Wohnungsbau bzw. -bestand ........ 36

6.1.3 Handlungsfeld Verkehrssektor ............................. 37

6.1.4 Handlungsfeld Wirtschaft .................................. 37

6.1.5 Handlungsfeld Erneuerbarer Energien .................. 38

7. Zusammenfassung ......................................................... 39

8. Literatur ....................................................................... 41

9. Anhang ....................................................................... 43

Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz

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Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Bilanzierung nach IPCC-Methode – Schematische Darstellung.......................................................................4

Abbildung 2: Bilanzierung nach LCA-Methode – Schematische Darstellung.......................................................................5

Abbildung 3: Energie-Bilanz der Stadt Eisenach, gruppiert nach Energieträgern (Startbilanz nach Eingabe der Mengengerüstdaten)........................................................13

Abbildung 4: Beschäftigte im verarbeitenden Gewerbe in Eisenach. 14

Abbildung 5: Energie-Bilanz pro Einwohner, gruppiert nach Energieträger (Startbilanz nach Eingabe der Mengengerüstdaten)....................................................................................15

Abbildung 6: Energie-Bilanz der Stadt Eisenach, gruppiert nach Bereichen (Startbilanz nach Eingabe der Mengengerüstdaten). 16

Abbildung 7: CO2-Bilanz der Stadt Eisenach, gruppiert nach Energieträger (Startbilanz nach Eingabe der Mengengrüstdaten)....................................................................................17

Abbildung 8: CO2-Bilanz pro Einwohner, gruppiert nach Energieträger (Startbilanz nach Eingabe der Mengengerüstdaten)...............19

Abbildung 9: CO2-Bilanz der Stadt Eisenach, gruppiert nach Bereichen (Startbilanz nach Eingabe der Mengengerüstdaten). 20

Abbildung 10: Energie-Bilanz der Stadt Eisenach, gruppiert nach Energieträger (Endbilanz nach Eingabe lokaler Energiedaten). .22

Abbildung 11: Energie-Bilanz pro Einwohner, gruppiert nach Energieträger (Endbilanz nach Eingabe lokaler Energiedaten). .24

Abbildung 12: Energie-Bilanz der Stadt Eisenach, gruppiert nach Bereichen (Endbilanz nach Eingabe lokaler Energiedaten).......25

Abbildung 13: CO2-Bilanz der Stadt Eisenach, gruppiert nach Energieträger (Endbilanz nach Eingabe lokaler Energiedaten). .27

Abbildung 14: CO2-Bilanz pro Einwohner, gruppiert nach Energieträger (Endbilanz nach Eingabe lokaler Energiedaten). .28

Abbildung 15: CO2-Bilanz der Stadt Eisenach, gruppiert nach Bereichen (Endbilanz nach Eingabe lokaler Energiedaten).......29

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Abbildung 16: Vergleich der ermittelten CO2-Emissionen zwischen Startbilanz und Endbilanz.................................................30

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Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Beschäftigte je Sektor (Thüringer Landesamt für Statistik 2010)...........................................................................12

Tabelle 2: Entwicklung der installierten Leistung und der durchschnittlich eingespeisten Endenergie von Photovoltaikanlagen in Eisenach (Stand 2010, Vattenfall)...................................................33

Tabelle 3: Entwicklung der installierten Leistung und der durchschnittlich eingespeisten Endenergie von Windkraftanlagen in Eisenach (Stand 2010, Vattenfall)...................................................33

Tabelle 4: Energie-Bilanz der Stadt Eisenach gruppiert nach Energieträgern (nach Eingabe der Mengengerüstdaten)..........43

Tabelle 5: Energie-Bilanz pro Einwohner gruppiert nach Energieträgern (nach Eingabe der Mengengerüstdaten)..............................44

Tabelle 6: Energie-Bilanz der Stadt Eisenach gruppiert nach Bereichen (nach Eingabe der Mengengerüstdaten)..............................45

Tabelle 7: CO2-Bilanz der Stadt Eisenach gruppiert nach Energieträgern (nach Eingabe der Mengengerüstdaten)..........46

Tabelle 8: CO2-Bilanz pro Einwohner gruppiert nach Energieträgern (nach Eingabe der Mengengerüstdaten)..............................47

Tabelle 9: CO2-Bilanz der Stadt Eisenach gruppiert nach Bereichen (nach Eingabe der Mengengerüstdaten)..............................48

Tabelle 10: Energie-Bilanz der Stadt Eisenach gruppiert nach Energieträgern (nach Eingabe lokaler Energiedaten)...............49

Tabelle 11: Energie-Bilanz pro Einwohner gruppiert nach Energieträgern (nach Eingabe lokaler Energiedaten)...............50

Tabelle 12: Energie-Bilanz der Stadt Eisenach gruppiert nach Bereichen (nach Eingabe lokaler Energiedaten).....................51

Tabelle 13: CO2-Bilanz der Stadt Eisenach gruppiert nach Energieträgern (nach Eingabe lokaler Energiedaten)...............52

Tabelle 14: CO2-Bilanz pro Einwohner gruppiert nach Energieträgern (nach Eingabe lokaler Energiedaten)...................................53

Tabelle 15: CO2-Bilanz der Stadt Eisenach gruppiert nach Bereichen (nach Eingabe lokaler Energiedaten)...................................54

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1. Einführung

Der Klimawandel mit seinen globalen und lokalen Auswirkungen auf viele Bereiche unseres Lebens gehört zu den zentralen Herausforderungen unserer Gesellschaft. Als eine der Hauptursachen ist der anthropogen bedingte Kohlendioxidausstoß bekannt, der zum Großteil aus der Nutzung fossiler Energieträger stammt. In Verbindung mit der Verknappung und den steigenden Preisen für fossile Energieträger werden Maßnahmen zum Umbau der Energiesysteme umso dringlicher.

Eine kommunale CO2-Bilanz bietet hier entscheidende Grundlagen für die Entwicklung von Klimaschutzzielen und die Planung von Maßnahmen zum Umbau der kommunalen Energiesysteme hin zu effizienterem Energieeinsatz und Ausbau erneuerbarer Energien. Durch entsprechende Klimaschutzkonzepte, bei denen die CO2-Vermeidung eine wesentliche Rolle spielt, wollen auch Städte, Gemeinden und Regionen ihren Beitrag zur Senkung des Ausstoßes leisten und gleichzeitig regionale Entwicklung durch Nutzung autochthoner Energieressourcen fördern.

2. Ausgangssituation

Eisenach gehört neben Rheinberg und Darmstadt zu den ausgewählten Städten, welche am Modellprojekt "Klimaschutz in Kommunen" unter der fachlichen Anleitung und Führung von Prof. Dr. Heidi Sinning vom Institut für Stadtforschung der FH Erfurt, Fachgebiet Planung und Kommunikation teilnehmen. Dieses Projekt wird finanziert durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU). Es hat das Ziel, unter Nutzung von verschiedenen Instrumenten des Kommunalen Nachhaltigkeits-managements das Erreichen von anspruchsvollen CO2-Minderungszielen zu unterstützen, insbesondere auch durch Inten-sivierung von lokalen und kommunalen Projekten zur CO2-Minderung. Eine Grundvoraussetzung für eine CO2-Reduktion ist die Kenntnis über den aktuelle kommunalen CO2-Ausstoss sowie die dazugehörigen Emissions-Quellen. Ebenso sind Daten zur Entwicklung der die CO2-Emissionen beeinflussenden Faktoren wie demographischer Wandel, Änderungen im Verkehr oder in der Wirtschaft von entscheidender Bedeutung. Um eine Vergleichbarkeit in diesem Modellprojekt zwischen den einzelnen Städten zu erreichen, wird zur Erstellung dieser

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Energie- und CO2-Bilanzen einheitlich das Programm ECORegion der Schweizer Firma ECOSPEED AG eingesetzt.

3. Ziele

Im hier vorgestellten Projekt wird eine fortschreibungsfähige CO2-Bilanz für die Stadt Eisenach erstellt. Eisenach ist hierbei Vorreiter in Thüringen, indem hier als erstes eine solche standardisierte Bilanz vorgelegt wird. Diese CO2-Bilanzierung ist ein bedeutendes Werkzeug zur Standortbestimmung sowie zur Erfolgskontrolle bei energie-politischen Zielsetzungen der Region. Daraus lassen sich wesentliche Erkenntnisse über Höhe und Struktur des Energieverbrauchs in der Region ableiten. Die Bestandsanalyse ist die wichtige Stufe für einen umfangreichen Prozess, in dem ein Integriertes Klimaschutzkonzept für die Stadt Eisenach erarbeitet werden kann.

Für die Bilanzierung wurden umfangreiche lokale und regionale statistische Daten ausgewertet, so z. B. Daten über die Wirtschafts-struktur, den Energieverbrauch je Energieart, die Bevölkerung und den Verkehr. Die verwendete Methodik zur Ermittlung des CO2-Ausstosses stammt vom Klimabündnis der Europäischen Städte, bei welchem Eisenach Mitglied ist. Nach der Berechnung der CO2-Bilanz mit einem speziellen Computerprogramm existiert erstmals eine verlässliche Grundlage für einen koordinierten Prozess der vielen existierenden Einzelmaßnahmen in der kreisfreien Stadt Eisenach in Bezug auf Klimaschutz bzw. Klimaanpassungsmaßnahmen. So ist es möglich, weitere Einsparpotenziale zu erkennen und diese durch entsprechende Maßnahmen auch umzusetzen.

Die CO2-Bilanz soll auch in Zukunft fortgeschrieben werden, damit das Erreichen der gesteckten klimaschutzrelevanten Ziele überprüft und dokumentiert werden kann. Das Klimabündnis kann dabei für die Kommune auf Wunsch unterstützend wirken. Das Vorgehen in Eisenach kann innerhalb Thüringens als Vorbild dienen, ähnliche standardisierte und nachprüfbare Klimaschutzanstrengungen werden nur wenig durchgeführt (z. B. European Energy Award in Jena).

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4. Methodik4.1 Angewandte Methodik

Die Berechnung der CO2-Bilanz für Eisenach erfolgt mit der Software ECORegion der Schweizer Firma ECOSPEED AG.

Ein Vorteil der anwendeten Bilanzierungsmethodik von ECOSPEED ist, dass in einem vereinfachten Programmmodus Durchschnittsemissions-werte der zu bearbeitenden Region anhand von Einwohner- und Beschäftigtenzahlen mit Hilfe von Bundesstatistiken berechnet werden können. Die Vielzahl nationaler Kenn- und Durchschnittswerte sowie Richtgrößen ergeben Resultate z. B. für den Kerosinverbrauch, der durch Eisenacher Einwohner bzw. Beschäftigte induziert wird. Auch Verbrauchswerte von Endenergien durch in der Region nur gering genutzte Energieträger, wie z. B. Braunkohle, ergeben sich durch die Anwendung von den vorher genannten systemimmanenten Kennzahlen. Die Software ermöglicht somit eine Bilanzierung auch bei unvollständiger Kenntnis der lokalen bzw. regionalen Daten. Je nach individueller Datenverfügbarkeit in den Kommunen können diese Daten im komplexeren Programmmodus durch lokale differenziertere Zahlen zum Energieverbrauch in ihrer Genauigkeit präzisiert werden.

Die internetbasierte Software bietet dabei folgende Möglichkeiten:

• Abschätzung von Energieverbrauch und CO2-Emissionen bereits nach Eingabe von Einwohnerzahl und Anzahl der Beschäftigten in den einzelnen Branchen bzw. Wirtschaftsbereichen,

• Reduzierung des zeitlichen und finanziellen Aufwandes zur Bilanzierung, dies vereinfacht auch für kleinere Gemeinden bzw. Kommunen (ohne Fachkompetenzen) die Anwendung,

• Möglichkeit zu einer regelmäßigen Bilanzierung,

• Bilanzerstellung durch mehrere Personen und eine Projekt-übergabe mit geringem Aufwand,

• Möglichkeit der Aktualisierung von Bilanzen vergangener Jahre bei nachträglicher Verbesserung der Datenlage mit relativ geringem Aufwand,

• Vergleichsmöglichkeiten für Bilanzen verschiedener Kommunen,

• Möglichkeit des Monitoring der Selbstverpflichtung zur CO2-Minderung.

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Es gibt grundsätzlich zwei verschiedene Methoden zur Berechnung von CO2-Bilanzen (vgl. ECOSPEED 2009), wobei die angewandte Software auf die Zweite zurück greift. Zur Dokumentation der Vergleichbarkeit mit anderen Studien sei auch die erste kurz erläutert.

Bei der Methode nach IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) werden nur die Emissionen auf dem Bilanzgebiet berechnet (Territorialprinzip). Grundlage für diese Methodik bildet der gesamte Endenergieverbrauch von Wirtschaft, Handel, Dienstleistungen, Verkehr, sowie der Privatpersonen der jeweiligen Region (Abb. 1). Innerhalb des betrachteten Systems werden werden dabei alle Treibhausgasemissionen (CO2, CH4, N2O, SF6, PFC, HFC), energetisch und nicht-energetisch, bilanziert. Zu den nicht-energetischen Emissionen zählen u. a. Freisetzungen aus Industrieprozessen, Lösemitteln, Landwirtschaft, Landnutzungsänderung, Waldbewirtschaf-tung und Abfallbewirtschaftungen. Diese Methodik wird von der UNFCCC (United Nations Framework Convention on Climate Change) als Standardmethode für die Erstellung von nationalen Treibhausgasinventaren, der Länder welche das Kyoto-Protokoll ratifiziert haben, eingesetzt.

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Abbildung 1: Bilanzierung nach IPCC-Methode – Schematische Darstellung

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Nachteil bei dieser Methode ist, dass die Emissionen bei der Stromerzeugung durch Kohle, Öl, Gas usw. nur dort an fallen, wo sich auch die entsprechenden Kraftwerke befinden. Somit würde der Stromkonsum in einer betrachteten Region (ohne die entsprechende Energieproduktion) emissionsfrei in die Bilanzierung mit eingehen.

Eine zweite Möglichkeit der CO2-Bilanzierung ergibt sich durch eine ökologische Betrachtung. Bei der LCA-Methode (Life Cycle Assessment) werden sämtliche Umweltwirkungen der heutigen Energiewirtschaft während des gesamten Lebensweges systematisch betrachtet und analysiert, d. h. es werden im Gegensatz zum Territorialprinzip sämtliche Emissionen der Stromproduktion außerhalb der eigenen Region sowie die Emissionen in der Vorkette der Energieproduktion mit einbezogen. Hierzu zählt die komplette Prozesskette, vom Primär-energieeinsatz bis hin zum Endverbraucher.

Dieses Gesamtenergieaufkommen setzt sich zu unterschiedlichen Anteilen aus primären Energieträgern zusammen, die umgewandelt und somit zu sekundären Energieträgern werden, wie z. B. Elektrizität oder

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Abbildung 2: Bilanzierung nach LCA-Methode – Schematische Darstellung

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Kraftstoffe (Benzin, Diesel oder Kerosin). Für diese Umwandlung in eine für den Menschen nutzbare Form wird wiederum Energie benötigt, bzw. Es treten Umwandlungsverluste auf. Der Wirkungsgrad von Kraftwerken bzw. Raffinerien bestimmt dabei die Verluste. Weiterhin wird Energie zum Transport und bei der Verteilung bzw. Distribution aufgewendet. Nach Abzug dieser Verlustkette ergibt sich die für den Verbraucher zur Verfügung stehende Endenergie.

Bei dem Programm ECORegion ist allerdings zu beachten, dass mit der LCA-Methodik nur die energetischen LCA-Bilanzen behandelt werden. Die Bilanzen von Materialflüssen und Dienstleistungen werden nicht mit berücksichtigt.

Durch diese Methodik wird der gesamte Energieverbrauch und die damit verbundene CO2-Emission auf alle Konsumenten, entsprechend dem jeweiligen Energieverbrauch, gleichmäßig aufgeteilt und geht nicht zu Lasten einer außerhalb des Untersuchungsraums liegenden Region, in welcher die entsprechenden Vorkettenprozesse (z. B. die Stromproduktion) stattfinden.

Die Software der Firma ECOSPEED bietet im Rahmen der vorgestellten Methodik zunächst die Möglichkeit, mit nur relativ wenigen Ausgangsdaten eine Energie-Bilanz zu erstellen, die als Startbilanz bezeichnet wird. Hierzu sind nur die Einwohnerzahlen (es zählt der jeweilige Hauptwohnsitz) und die jeweiligen Beschäftigtenzahlen (sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Beamte, Selbständige, alle je Arbeitsort; keine geringfügig Beschäftigten) notwendig. Diese Daten werden bei der Software ECORegion auch als Mengengerüstdaten bezeichnet. Die Berechnung der Energie-Bilanz erfolgt in diesem Fall mit Hilfe von Kennwerten aus den jeweiligen Bundesstatistiken. Damit wird dem Anwender des Software-Systems eine Option gegeben, ohne die sehr zeitaufwendigen und damit auch teuren Datenbeschaffungs-maßnahmen eine erste grobe Orientierungsgröße für den Gesamt-energieverbrauch einer Stadt zu gewinnen.

4.2 Methodische Grenzen

Im Strom- und Wärmesektor beruhen die Berechnungen von CO2-Einsparungen auf komplexen Zusammenhängen. So ergeben sich für diese CO2-Bilanzierungssoftware auch Grenzen in ihrer Anwendung. (vgl. ECOSPEED 2010)

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Grundsätzlich wird bei der hier angewandten CO2-Bilanzierung der Energiebedarf nach LCA-Methode folgendermaßen berechnet:

Energiebedarf LCA = Energiebedarf IPCC * LCA-Faktor

Dies entspricht nach IPCC-Bezeichnungen:

Primärenergieverbrauch = Endenergieverbrauch * LCA-Faktor

Für diese Berechnung ist die Wahl des verwendeten LCA-Faktors von entscheidender Bedeutung, also die Zuordnung von Vorketten zu einem Endenergieträger. Dabei wird aus energiepolitischen Überlegungen heraus in ECORegion die Variante Zuordnung auf Energieträger bevorzugt genutzt, d. h. die zur Produktion und Verteilung eines Energieträgers notwendige fossile Energie wird dem jeweiligen Energieträger zugeordnet. Aufgrund der ständigen rechtlichen und technologischen Weiterentwicklungen, die sich z. B in verbesserten Wirkungsgraden äußern, ist es unerlässlich, diesen Faktor stets neu anzupassen.

Um eine ständige Vergleichbarkeit und Transparenz für alle Nutzer zu gewährleisten, ist es notwendig die verschiedenen LCA-Faktoren national oder besser sogar international zu normieren. Das Programm ECORegion nutzt dabei die LCA-Werte der ecoinvent Datenbank. Grundlage für die Erstellung der LCA-Faktoren bildet der umfangreiche Datenbestand, bestehend aus: Sachbilanzdaten zu Energie (Strom, Öl, Kohle, Erdgas, Biomasse, Biotreibstoffe, Bioenergie, Wasserkraft, Atomenergie, Photovoltaik, Windkraft, Biogas), Materialien (Chemi-kalien, Metalle, Mineralische Rohstoffe, Kunststoffe, Papier, Biomasse, Biomaterialien), Abfallentsorgung (Kehrichtverbrennung, Deponie, Abwasserreinigung), Transporte (Straße, Schiene, Luft, Wasser), landwirtschaftliche Produkte und Prozesse, Elektronik, Metallver-arbeitung und Gebäudelüftung.

Diese von ecoinvent verwendete Methodik zur Festlegung der verschiedenen Faktoren auf dem Gebiet der Ökobilanzdaten liegt bereits über einen längeren Zeitraum einheitlich und konsistent vor, was für eine hohe Datenqualität der entsprechenden LCA-Faktoren von entscheidender Bedeutung ist.

Als weitere methodische Grenze ist zu beachten, dass beim Fehlen von lokalen Kennwerten (z. B. exakte Verkehrsdaten zu den Laufleistungen verschiedener Kraftfahrzeug-Klassen oder der Einsatz von individuellen

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und nicht leitungsgebundenen Energieträgern, wie z. B. Holz, Kohle oder Flüssiggas) immer mit bundesdeutschen Kennwerten gearbeitet wird. Dies führt dazu, dass die regionalen und lokalen Besonderheiten einer Region nicht genau genug abgebildet werden können. Dadurch ist stets mit einer gewissen Fehler-Spannweite bei den ermittelten Werten, Endenergieverbrauch und CO2-Emissionen, zu rechnen.

4.3 Datenerhebung

Für diese Studie wurden Daten aus zahlreichen sehr unterschiedlichen Quellen zusammen getragen. Dabei handelt es sich um Daten vom Statistischen Landesamt Thüringen, dem Statistischen Bundesamt, der Industrie- und Handelskammer (IHK), der Stadt Eisenach, der Arbeitsagentur, lokalen Energieversorgungsunternehmen und den großen Mittelständigen Unternehmen der Region.

Erfasst wurden die in der Stadt Eisenach getätigten Energieverbräuche der Jahre 2000 bis 2008 in Form des Gesamtverbrauchs von Haushalten, handwerklichen Betrieben, Handel und Kleingewerbe und der öffentlichen Einrichtungen, sowie der Industriegroßbetriebe wie z. B. Bosch und Opel, jeweils differenziert nach Gas, Strom und Fernwärme. Mangels verfügbarer Grundlagen konnten die Verbrauchsdaten zu Holz (u. a. Kaminholz, Pellets), Heizöl und Kraftstoffen (u. a. Benzin, Diesel und Biodiesel) nicht erhoben werden. Diese individuellen Energieträger sowie die jährlichen Fahrleistungen der verschiedenen Kraftfahrzeugklassen wurden durch ECOSPEED automatisch aus der Bundesstatistik übernommen.

Die Datenzuordnung entsprechend der verschiedenen Wirtschafts-zweigklassifikationen, der unterschiedlichen Energieträgerarten und der Verkehrskategorien erfolgte nach den Anforderungen des Programms ECORegion (siehe ECOSPEED 2008).

Zeitreihenvergleiche über den gesamten Betrachtungszeitraum von 2000 bis 2008 nach Wirtschaftszweigen sind wegen der notwen-digen Modifikationen der Wirtschaftszweigklassifikationen (WZ 93 bis 2003, WZ 03 bis 2007, WZ 08 ab 2008) nur bedingt möglich. Besonders bei der Änderung der Wirtschaftszweigklassifikation von WZ 2003 zu WZ 2008 gibt es viele Änderungen im Detail, um die an die ökonomische Entwicklung angepasste Wirtschaftsdaten realitätsnah abzubilden. Bei der aktuell verwendeten Version WZ 08

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gab es dabei wesentliche Änderungen, sowohl im Bereich der Gliederung als auch methodischer Art.

4.4 Datenquellen

Die einzelnen in der Studie genutzten Datenquellen sind:

• das Statistische Landesamt (www.tls.thueringen.de)

Es ist zu beachten, dass das Landesamt u. a. auch Daten nach der Methode des Mikrozensus erhebt. Dies ist eine statistische Erhebungsart, bei der im Gegensatz zu einer Volkszählung nur nach bestimmten Zufallskriterien ausgewählte Haushalte beteiligt sind. Die Anzahl der Haushalte wird so gewählt, dass die Repräsentativität der Ergebnisse statistisch gesichert ist. Der Mikrozensus dient dazu, die im Rahmen von umfassenden Volkszählungen erhobenen Daten in relativ kurzen Zeitab-ständen mit überschaubarem organisatorischem, zeitlichen und finanziellem Aufwand zu überprüfen und gegebenenfalls zu korrigieren.

Es liegen Daten zu sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, Beamten und Selbständigen vor.

• die Regionaldatenbank Deutschland (www.regionalstatistik.de)

Herausgeber der "Regionaldatenbank Deutschland" sind die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder. Es werden statistische Informationen zu Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt gesammelt und analysiert.

• Große Mittelständische Unternehmen

Es wurden aktuelle Energieverbrauchsdaten von den zwei bedeutendsten Mittelständigen Unternehmen der Region bereit gestellt: Eisenach Robert Bosch Fahrzeugelektrik Eisenach GmbH und Opel Eisenach GmbH.

• die Stadt Eisenach

Von der Stadt Eisenach liegen Daten zur Bevölkerungsstatistik und von der KFZ-Zulassungsstelle Daten zu den zugelassenen Kraftfahrzeugen (PKW, LKW, Bus, Zugmaschinen, Motorräder und sonstiger Fahrzeuge, wie z. B. Wohnmobile) vor.

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• die Eisenacher Versorgungsbetriebe (EVB)

Es liegen Daten der Eisenacher Versorgungsbetriebe (EVB) zu Verbrauchsangaben der Stadt in Bezug auf Strom-, Gas- und Fernwärmeverbrauch vor.

• die Arbeitsagentur

Vom Arbeitsamt liegen Zahlen zu sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in den verschiedenen Wirtschaftszweigen (nach der Klassifikation von Wirtschaftszweigen: WZ 93, WZ 03 und WZ 08) vor.

4.5 Datenberechnungen

Kleinere Datenlücken bei der Datenerfassung wurden mittels bundesdeutscher statistischer Durchschnittswerte aufgefüllt bzw. mit einfachen mathematischen Verfahren ergänzt. Dabei handelt es sich um Trendberechnungen mit Hilfe von linearen Interpolationen und linearen Extrapolationen oder es wurden statistische Angaben des Landes oder Bundes nach prozentualen Anteilen in Thüringen auf Eisenach zurückgerechnet. Da dies jedoch nur bei einigen wenigen Werten notwendig war, sind die Auswirkungen dieser Füllung von Datenlücken auf das Gesamtergebnis als gering einzuschätzen. Eine Dokumentation der Datenlücken bzw. der durch Interpolation oder Extrapolation gewonnenen Daten erfolgt in dem Programm ECORegion, um damit entsprechende Transparenz für zukünftige Berechnungen zu gewähren.

Diese mathematischen Verfahren waren notwendig, da einige wenige Daten nicht in entsprechend nutzbarer Form vorliegen bzw. eine eigenständige Datenerhebung extrem zeitaufwendig und damit mit hohen Kosten verbunden wären. Um Verzögerungen bei der Ergebniserstellung wegen fehlender Erhebungseinheiten zu vermeiden, sind z. B. auch die Statistischen Ämter gezwungen, Ergebnisse als Vorläufig einzustufen. Aufgrund der Fülle von Informationen und der verschiedenen Erhebungsmethoden (z. B. bei den sozialversicherungs-pflichtig Beschäftigten pro Wirtschaftszweig: Mikrozensus oder Volks-zählung) ist dies oft nicht anders möglich. Somit ergibt sich für 2008 eine Bilanz die aus zum Teil vorläufigen Zahlen bzw. extrapolierten Werten besteht.

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Demzufolge ist bei der Interpretation der Ergebnisse generell zu beachten, dass statistische Ergebnisse, obwohl mit großer Sorgfalt und Gründlichkeit erstellt, immer mit einem Unschärfebereich behaftet sind, der allgemein in der Statistik als Fehler bezeichnet wird.

5. Energie- und CO2-Bilanzen von Eisenach5.1 Veränderung der Rahmenbedingungen in Eisenach

Für die Zeit von 2000 bis 2008 ist ein leichter Bevölkerungsrückgang zu verzeichnen. Die Einwohnerzahl nahm um ca. 1.400 Personen (von 44.442 auf 43.051 Personen) ab, dies entspricht etwas mehr als 3 % der Gesamtbevölkerung.

Im Bereich der Beschäftigtenzahlen gab es für diesen Zeitraum ebenfalls geringfügige Änderungen. Die Gesamtbeschäftigtenzahl (erfasst wurden Beschäftigte am Arbeitsort: sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Beamte und Selbständige) veränderte sich von 24.655 im Jahr 2000 zu 25.851 im Jahr 2008 (+4,8 %). Wobei sozial-versicherungspflichtigte Vollzeitbeschäftigung vom Trend her ab-, und freiberufliche bzw. selbständige Tätigkeit zunimmt. Bei Mehrfachbe-schäftigungen (oft in Verbindung mit Teilzeit- oder Minijobs) zählt nur die ausgeübte Haupttätigkeit. Sogenannte Mini-Jobs auf 400 Euro-Basis wurden bei dieser Studie nicht mit berücksichtigt.

Bei Betrachtung der einzelnen Bereiche ergibt sich ein etwas anderes Bild: ein deutlicher Rückgang der Beschäftigten in den Bereichen Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei (Primärsektor) ist zu verzeichnen. Wobei dieser Sektor in einer städtisch und industriell geprägten Region wie Eisenach nur geringe absolute Zahlen aufweist. Die Beschäftigtenzahl im Sekundären Sektor (Industrieller Sektor) ist weitgehend gleich geblieben, hier gab es einen unwesentlichen Anstieg der Beschäftigten, von 11.083 auf 11.115. Im Dienstleistungssektor (Tertiärsektor) gab es dagegen einen deutlichen Anstieg der Beschäftigtenzahlen, 13.459 Beschäftigte im Jahr 2000 gegenüber 14.698 Beschäftigte im Jahr 2008 (ein Anstieg von über 9 %), was vor allem einem Wandel der Arbeitswelt zuzuschreiben ist. Unter anderem macht sich auch in Eisenach bemerkbar, dass Dienstleistungen zunehmend aus größeren Unternehmen ausgelagert werden.

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Sektor 2000 2008 Änderung

Primärsektor 113 38 -66,4 %

Sekundärsektor 11.083 11.115 +0,3 %

Tertiärsektor 13.459 14.698 +9,2 %

Tabelle 1: Beschäftigte je Sektor (Thüringer Landesamt für Statistik 2010)

Im Bereich des Verkehrs gab es seit dem Jahr 2002 bis 2008 eine Zunahme bei den Zulassungsstatistiken von rund 3,5 %, und dass obwohl sich die Gesamtbevölkerung um mehr als ca. 3 % verringert hat. Diese Steigerung betrifft sowohl zugelassene Motorräder (+29,9 %), Personenkraftwagen (+1 %), Zugmaschinen (+24 %) als auch Lastkraftwagen (+3,3 %). Weiterhin ist zu beachten, dass für die Jahre 2000 und 2001 nur Schätzungen vorliegen, da bedingt durch die Kreisreform 1998 die Um- bzw. Neuanmeldungen von KFZ-Kennzeichen (früher Kreisstadt eines Landkreises mit Kennzeichen WAK; jetzt Kreisfreie Stadt mit Kennzeichen EA) bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen waren. Ab 2002 erfolgt eine Stabilisierung der Zulassungszahlen, so dass die Einflüsse der Kreisreform ab diesem Zeitpunkt zu vernachlässigen sind.

5.2 Startbilanz Energie

Im Rahmen der angewandten Methodik mit Software der Firma ECOSPEED besteht die Möglichkeit, mit nur relativ wenigen Ausgangsdaten eine Energie-Bilanz zu erstellen, die als Startbilanz bezeichnet wird (siehe oben: Methodik). Die vereinfachten Eingangsdaten werden als Mengengerüstdaten bezeichnet. Im Folgen-den soll ein Überblick zu dieser Startbilanz gegeben werden.

Insgesamt ist von 2000 bis 2008 ein leichter Rückgang beim End-energieverbrauch in Eisenach zu beobachten (siehe Abbildung 3). In der Stadt Eisenach wurde 2008 insgesamt ca. 1.450 GWh Energie konsumiert (im Jahr 2000 waren es noch ca. 1.600 GWh). Den größten Anteil daran hatte Erdgas mit ca. 430 GWh, was ca. 29,7 % entspricht. An zweiter Stelle folgt der Stromverbrauch mit ca. 370 GWh (ca. 25,5 %). Weiterhin ist der Verkehrssektor (Benzin, Diesel und Kerosin) mit ca. 280 GWh im Jahr 2008 sehr stark am

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Gesamtenergieverbrauch beteiligt. Dieser Wert ist jedoch nicht sehr gesichert, da es im Teilbereich Diesel nicht ersichtlich ist, warum es einen so plötzlichen und starken Rückgang beim Verbrauch geben sollte, denn in den Jahren von 2000 bis 2007 lag dieser Wert immer relativ beständig um etwa 100 GWh höher.

Weiterhin ist deutlich zu erkennen, dass der Verbrauch von Heizöl rückläufig ist. Während 2000 noch ca. 230 GWh Energie in Form von Heizöl verbraucht wurden, lag der Wert 2008 bei ca. 160 GWh. Hierzu tragen sicherlich die verbesserten Gebäude-Wärmedämmungen sowie der gestiegene Heizölpreis bei. Des weiteren gehören noch Fernwärme, Holz, Umweltwärme, Biogase, Abfall, Flüssiggas, Pflanzenöl, Biodiesel, Braunkohle und Steinkohle zu den genutzten Energieträgern. In der Summe sind diese am Verbrauch nur mit ca. 230 GWh bzw. mit ca. 15,6 % beteiligt. Somit sind diese Energiearten einzeln betrachtet relativ unbedeutend.

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Abbildung 3: Energie-Bilanz der Stadt Eisenach, gruppiert nach Energieträgern (Startbilanz nach Eingabe der Mengengerüstdaten)

• Bilanzierungsgröße Energie• Energiebilanzierungsart Endenergie• Bilanzierungsfaktoren National• Einheit MWh/Jahr

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Der Verlauf der Endenergieverbrauchskurve der Stadt Eisenach (siehe Abbildung 3) ähnelt dabei in seiner Grundstruktur sehr der Kurve der Anzahl der Beschäftigten des verarbeitenden Gewerbes (siehe Abbil-dung 4), was einen signifikanten Zusammenhang vermuten lässt.

Durch diesen Zusammenhang wird deutlich, dass bei der Berechnung der Startbilanz vor allem die energieintensiven Berufsgruppen aus dem verarbeitenden Gewerbe, welche übrigens in Eisenach (je nach Jahr) ca. 26 bis 28 % der Gesamtbeschäftigten entsprechen, sehr relevant sind. Andere Berufsgruppen, wie z. B. aus dem Tertiärsektor, sind nur mit so geringen Beschäftigtenzahlen vertreten, dass deren Entwicklung so gut wie keinen Einfluss auf die Energie-Bilanz und damit auch auf die CO2-Bilanz hat.

In der Abbildung 5 ist nochmals die Energie-Bilanz der Stadt Eisenach dargestellt, hier jedoch umgerechnet in eine Endenergie pro Einwohner. Durchschnittlich verbrauchte jeder Einwohner 2008 ca. 33.600 kWh Energie pro Jahr. Seit dem Energieverbrauchsspitzenwert aus dem Jahr 2003 mit ca. 38.150 kWh pro Einwohner sind die Verbrauchswerte (mit Ausnahme von 2006) leicht rückläufig.

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Abbildung 4: Beschäftigte im verarbeitenden Gewerbe in Eisenach

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 20086000620064006600680070007200

Beschäftigte im Verarbeitenden Gewerbe

Verarbeitendes Gewerbe

Jahr

Besc

häfti

gte

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Im Vergleich der unterschiedlichen Verbrauchergruppen ist die Wirtschaft der Hauptenergieverbraucher (Abb. 6). Von den ca. 800 GWh Energie, die die Wirtschaft pro Jahr verbraucht, entfallen etwa ¾ der Energiemenge auf kleine und mittlere Unternehmen (KMU), Handwerker und Gewerbetreibende. Nur etwa ¼ oder 190 bis 230 GWh (je nach Jahr) entfallen auf Großbetriebe. Einen weiteren bedeutenden Anteil verbrauchen die privaten Haushalte. Die dort ein-gesetzten ca. 340 GWh Energie (2008: ca. 23,6 % der Gesamtmen-ge) werden sehr wahrscheinlich zu großen Teilen im Bereich der Ge-bäudeheizung eingesetzt. Ebenfalls einen großen Anteil am Energiever-brauch hat der Sektor Verkehr. Er lag in den Jahren 2000 bis 2007 immer im Bereich von ca. 380 bis 400 GWh pro Jahr. Die sprunghaf-te Verringerung auf etwa 280 GWh im Jahre 2008, und dass trotz steigender Zulassungszahlen, ist nicht eindeutig zu erklären. Sicher ist jedoch, dass rund ¼ des Gesamtenergieverbrauchs im Verkehrssektor benötigt werden.

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Abbildung 5: Energie-Bilanz pro Einwohner, gruppiert nach Energieträger (Startbilanz nach Eingabe der Mengengerüstdaten)

• Bilanzierungsgröße Energie• Energiebilanzierungsart Endenergie• Bilanzierungsfaktoren National• Einheit MWh/Jahr

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5.3 Startbilanz CO2

Aus diesen Energieverbrauchsdaten der vereinfachten Startbilanz lässt sich nun der CO2-Ausstoss der Stadt ermitteln. Es wurde die CO2-Bilanz für die Kreisfreie Stadt Eisenach nach der LCA-Methode ermittelt. Die Resultate wurden nach Art der Energieträger (Abbildungen 7 und 8) bzw. nach den Bereichen der Wirtschaft (Abbildung 9) gruppiert.

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Abbildung 6: Energie-Bilanz der Stadt Eisenach, gruppiert nach Bereichen (Startbilanz nach Eingabe der Mengengerüstdaten)

• Bilanzierungsgröße Energie• Energiebilanzierungsart Endenergie• Bilanzierungsfaktoren National• Einheit MWh/Jahr

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Über den Zeitverlauf von 2000 bis 2008 gesehen gibt es, wie in Abbildung 7 zu sehen ist, eine leichte Tendenz zur Abnahme der Gesamt-CO2-Emissionen. Diese Tatsache ist – so auch eine generelle Aussage des Umwelt-Bundes-Amtes (2009) – sowohl auf die wirtschaftliche Umstrukturierung bzw. den technischen Fortschritt, als auch auf die aktive und erfolgreiche Klimaschutzpolitik in der Bundesrepublik zurückzuführen. Das der CO2-Ausstoß nicht kontinuierlich rückläufig ist, wird durch verschiedene Faktoren verursacht. Hauptursachen hierfür sind die ständig wechselnden Beschäftigtenzahlen in den verschiedenen Wirtschaftsbereichen im Vergleich zur Gesamtbevölkerungsanzahl, die allgemeine wirt-schaftliche Gesamtentwicklung (Konjunktur),sowie die jährlich unter-schiedlichen Witterungssituationen und der damit verbundene Heiz-wärmebedarf.

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Abbildung 7: CO2-Bilanz der Stadt Eisenach, gruppiert nach Energieträger (Startbilanz nach Eingabe der Mengengrüstdaten)

• Bilanzierungsgröße CO2

• Energiebilanzierungsart LCA• Bilanzierungsfaktoren National• Einheit t/Jahr

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Hauptenergieträger ist Strom, der durch seine Erzeugung mehr als 40 % der gesamten CO2-Emissionen ausmacht (berechnet nach dem bundesdeutschen Strommix). Die Stromproduktion beruht dabei vor allem auf dem Verbrauch von den fossilen Energieträgern Braunkohle und Steinkohle sowie Kernenergie, Erdgas und inzwischen auch durch immer mehr Erneuerbare Energien (die jedoch, mit Ausnahme von Bioenergie, keine CO2-Quellen darstellen).

Über den Zeitverlauf von 2000 bis 2008 ist weiterhin deutlich eine relativ gleichmäßige Abnahme des Heizölverbrauchs erkennbar. Gründe hierfür sind sehr wahrscheinlich die immer modernere Heiz-Technik, der erhöhte Anteil sanierter Gebäude, ein steigendes Umwelt -bewusstsein der Verbraucher und vor allem allgemein steigende durchschnittliche Energiepreise (v. a. Rohölpreise). Der extreme Rück-gang der CO2-Emissionen aus der Nutzung von Diesel in 2008 auf weniger als 30 % des Vorjahres hingegen ist nicht eindeutig nachzuvollziehen. Eine mögliche Ursache liegt in dem Wechsel der Klassifikationen der Wirtschaftszweige von WZ 03 zu WZ 08. Denn durch den Übergang bei der statistischen Erhebung ist ein Zeitreihenvergleich nur bedingt möglich. Eine andere mögliche Ursache sind die vorläufigen Angaben der Statistischen Ämter und damit verbundene vereinfachte Rechnungen bei der Erstellung von Bundesstatistiken.

Einen weiteren bedeutenden Anteil von etwa 18 % bei den CO2-Emissionen hat Erdgas, welches vor allem bei der Wärmeerzeugung für Heizungsanlagen im privaten und industriellen Bereich sowie für Prozeßwärme in der Industrie, und teilweise auch für Prozeßkälte genutzt wird.

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Aufgrund der analogen Berechnungsweise zeigt die CO2-Bilanz pro Einwohner einen ähnlichen Verlauf (Abbildungen 8 und 9).

Als erste Orientierungsgröße für das Jahr 2008 erhalten erhält man für die Stadt Eisenach eine CO2-Emission von rund 11,5 Tonnen pro Jahr pro Einwohner. Danach liegt Eisenach bei CO2-Emissionen etwas über dem bundesdeutschen Durchschnitt von 10,2 Tonnen pro Jahr (nach UBA 2009), was durch die stark industriell geprägte Wirtschaft der Stadt mit einem bedeutenden Anteil von Maschinen- und Automobilindustrie inklusive der damit verbundenen Arbeitsplätze nicht verwundert.

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Abbildung 8: CO2-Bilanz pro Einwohner, gruppiert nach Energieträger (Startbilanz nach Eingabe der Mengengerüstdaten)

• Bilanzierungsgröße CO2

• Energiebilanzierungsart LCA• Bilanzierungsfaktoren National• Einheit t/Jahr

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Auf die verschiedenen Bereiche bezogen (Abbildung 9) ist der Sektor Wirtschaft mit ca. 55 bis 60 % (je nach Jahr) der Hauptverursacher der CO2-Emissionen. Die Gesamtbilanz der Stadt wird somit wesentlich durch die wirtschaftliche Leistungskraft und die Konjunktursituation beeinflusst. Der Rest teilt sich etwa gleich in Verkehr und Haushalte (je ca. 20 %) auf. Die CO2-Emissionen der Kommunalen Gebäude und der Kommunalen Kraftfahrzeugflotte (zusammen ca. 1,3 % der CO2-Emissionen) fallen bei der Gesamtdarstellung dagegen kaum ins Ge-wicht.

5.4 Endbilanz Energie

Auf diese Grunddaten aufbauend wurde eine auf die kreisfreie Stadt Eisenach angepasste Endenergie-Bilanz erstellt, d. h. die Startbilanz wurde durch die Eingabe der realen lokalen Energiedaten konkretisiert.

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Abbildung 9: CO2-Bilanz der Stadt Eisenach, gruppiert nach Bereichen (Startbilanz nach Eingabe der Mengengerüstdaten)

• Bilanzierungsgröße CO2

• Energiebilanzierungsart LCA• Bilanzierungsfaktoren National• Einheit t/Jahr

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Dabei wurden bestehende Bilanzierungsbesonderheiten wie u. a. die Großbetriebe Eisenach Robert Bosch Fahrzeugelektrik Eisenach GmbH und Opel Eisenach GmbH sowie die vorhandene Fernwärme-versorgung der Stadt mit berücksichtigt.

Durch diese lokalen Energieverbrauchsdaten (Strom, Gas und Fernwär-me) der Energieversorgungsunternehmen, der Wirtschaft u. a. ergibt sich somit eine aktuelle Bilanz, die wesentlich genauer und lokale Charakteristika besser repräsentierend ist, als die vereinfachte Startbilanz. Durch die Betrachtung der Energiedaten wird deutlich, dass der Energieverbrauch einer Stadt jährlichen Schwankungen unterliegt. Besonders die Wirtschaft unterliegt Fluktuationen, je nach aktueller Konjunkturentwicklung. Ebenso variiert die jährliche Witte-rungssituation und die damit verbundenen Energieaufwendungen für Gebäudewärme.

Bei Betrachtung des Energieverbrauchs der Stadt Eisenach (Abbildung 10) im Jahr 2008 ist in Bezug auf die Energieträger festzustellen, dass Strom, rund 17,3 %, zusammen mit Erdgas, rund 25,2 %, fast die Hälfte der Energie bereitstellen und somit als Haupt-energieträger anzusehen sind, gefolgt von Diesel (rund 12,4 %), Benzin (rund 11,4 %) und Öl (rund 10,3 %). Der Energieträger Fern-wärme ist mit rund 8,0 % ein ebenfalls nicht zu vernachlässigender Faktor.

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Die Entwicklung der überwiegend im Verkehrssektor benötigten Energie-arten Benzin und Diesel zeigt nach einem leichten Rückgang von 2000 bis 2005 wieder einen Anstieg von insgesamt 7 % (von 2000 zu 2008). Dabei ist in den Jahren 2007 und 2008 ein vergleichsweise stark erhöhter Verbrauch zu beobachten. Die ständigen technischen Weiterentwicklungen und Verbesserungen im Automobilbau in Bezug auf den Energieverbrauch sollten dieser Entwicklung eigentlich entge-gen wirken, jedoch werden diese Fortschritte bei Energieeinsparungs-maßnahmen durch die stetig steigenden Zulassungszahlen, sowie die

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Abbildung 10: Energie-Bilanz der Stadt Eisenach, gruppiert nach Energieträger (Endbilanz nach Eingabe lokaler Energiedaten)

• Bilanzierungsgröße Energie• Energiebilanzierungsart Endenergie• Bilanzierungsfaktoren Regional• Einheit MWh/Jahr

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erhöhten Kilometerlaufleistungen und Motorleistungen von Kraftfahr-zeugen offensichtlich wieder aufgehoben.

Beim Fernwärmeabsatz sind die Energieeinsparungen im Gebäudebe-reich am deutlichsten zu erkennen. So wurden im Jahr 2008 nur noch etwa 80 % der Energiemenge im Vergleich zum Jahr 2000 in den zwei voneinander getrennten Fernwärmeversorgungsgebieten (Eisenach Nord/Innenstadt und Petersberg) umgesetzt. Das bedeutendere Ver-sorgungsgebiet, Eisenach Nord/Innenstadt, wird dabei vollständig mit aus Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen versorgt. Obwohl durch Gebäude-Wärmedämmung und Isolierung der Absatz rückläufig ist, sind die Eisenacher Versorgungsbetriebe daran interessiert, dieses umwelt-freundliche Konzept der Fernwärme weiterhin zu betreiben.

In der Abbildung 11 ist der durchschnittliche Endenergieverbrauch in Eisenach pro Person dargestellt. Für das Jahr 2008 ergibt sich ein Ver-brauch von ca. 34.000 kWh pro Person.

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Der gesamte Endenergieverbrauch in Eisenach (Abbildung 12) betrug im Jahr 2008 rund 1.472 Gigawattstunden (GWh), was gegenüber dem Jahr 2000 mit 1.527 GWh einem Rückgang von ca. 3,5 % bedeutet. Der Wirtschafts- bzw. Industriesektor (incl. Handel und Dienstleistungen) hat dabei erwartungsgemäß mit einem Energiever-brauch von rund 713 GWh bzw. ca. 48,5 % den höchsten Anteil. Die weitere Verteilung auf die unterschiedlichen Sektoren zeigt, dass priva-te Haushalte mit 342 GWh (rund 23,2 %) und der Verkehr mit 397 GWh (rund 27 %) ebenfalls in großen Teilen am Energiever-

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Abbildung 11: Energie-Bilanz pro Einwohner, gruppiert nach Energieträger (Endbilanz nach Eingabe lokaler Energiedaten)

• Bilanzierungsgröße Energie• Energiebilanzierungsart Endenergie• Bilanzierungsfaktoren Regional• Einheit MWh/Jahr

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brauch beteiligt sind. Die kommunalen Gebäude und die kommunale KFZ-Flotte haben zusammen mit rund 19,8 GWh (rund 1,3 %) einen vergleichsweise geringen Anteil, und somit auch nur ein relativ geringes Einsparpotential am Gesamtenergieverbrauch.

5.5 Endbilanz CO2

Aufgrund der unterschiedlichen industriellen Kapazitätsauslastung, des differenzierten Konsumverhaltens bei Dienstleistungen und des jährli-chen wechselnden Heizenergiebedarfs variiert der jährliche CO2-Aus-stoss beträchtlich (Abbildung 13). Der CO2-Ausstoss innerhalb der Stadtgrenzen hatte im Jahr 2002 einen Spitzenwert von ca.

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Abbildung 12: Energie-Bilanz der Stadt Eisenach, gruppiert nach Bereichen (Endbilanz nach Eingabe lokaler Energiedaten)

• Bilanzierungsgröße Energie• Energiebilanzierungsart Endenergie• Bilanzierungsfaktoren Regional• Einheit MWh/Jahr

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525.000 t pro Jahr und das Minimum der gesamten CO2-Emissionen der Kreisfreien Stadt Eisenach lässt sich für das Jahr 2007 auf rund 467.000 t CO2 beziffern.

Als Trend über einen längeren Zeitraum betrachtet sind jedoch die CO2-Emissionen seit dem Jahr 2000 leicht rückläufig, von 2000 zu 2008 um ca. 6,5 %. Besonders hoch ist der Rückgang des CO2-Ausstosses, welcher durch die Nutzung von Heizöl verursacht wird. Während die Emissionen im Jahr 2000 noch fast 75.000 t CO2

betrugen, verringerten sie sich bis zum Jahr 2008 auf ca. 49.000 t CO2.

Unterschiedliche Auswirkungen gab es im Verkehrssektor bei den Ener-gieträgern Benzin und Diesel. Während der Energieträger Benzin die CO2-Emissionen von 2000 zu 2006 um etwa 15,3 % senkte, gab es 2006 bis 2008 wieder einen leichten Anstieg, so dass insgesamt von 2000 zu 2008 ein Rückgang von etwa 6,1 % zu verzeichnen ist. Bei Diesel dagegen ist ein völlig anderer Verlauf zu erkennen, es gab einen starken Anstieg von Emissionen um fast 24 % im Zeitraum 2000 bis 2008. Ebenfalls eine Erhöhung der Emissionen ergab sich bei dem Energieträger Kerosin (Steigerung um 16,6 %). Diese Werte lassen auf einen erhöhten Schwerlast- und Luftverkehr schließen. Wobei diese Kennwerte (Kilometerlaufleistungen und Verbrauchswerte) überwiegend auf Berechnungen aus Bundesstatistiken beruhen, da keine belastbaren lokale Zahlen vorliegen.

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Bei der Umrechnung der CO2-Emissionen der Stadt Eisenach auf CO2-Emissionen pro Kopf ergibt sich für die Berechnung mit Hilfe von lokalen Energiewerten für das Jahr 2008 eine CO2-Emission von 10,9 t pro Jahr und pro Einwohner. Dieser Emissionswert liegt unter dem Wert, der bei der Startbilanz mit Hilfe von bundesdeutschen Durchschnittswerten errechnet wurde (11,49 t/a).

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Abbildung 13: CO2-Bilanz der Stadt Eisenach, gruppiert nach Energieträger (Endbilanz nach Eingabe lokaler Energiedaten)

• Bilanzierungsgröße CO2

• Energiebilanzierungsart LCA• Bilanzierungsfaktoren Regional• Einheit t/Jahr

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In den einzelnen Bereichen stellt sich die Veränderung der CO2-Emis-sionen sehr unterschiedlich dar. Es zeigt sich, dass der Transport von Personen, Waren und Gütern einen großen Einfluss auf die Emissions-werte eine Region hat. Während sich im Zeitraum von 2000 bis 2008 die CO2-Emissionen in den Sektoren Wirtschaft und Haushalte um ca. 8,1 % bzw. 15,9 % reduzierten, erhöhten sich die vom Verkehrssektor induzierten CO2 Emissionen um 6,6 %. So ist allein der Verkehrssektor mit über 118.000 Tonnen CO2 an den Emissionen beteiligt, dies ent-spricht fast 25,3 % des Gesamtausstoßes.

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Abbildung 14: CO2-Bilanz pro Einwohner, gruppiert nach Energieträger (Endbilanz nach Eingabe lokaler Energiedaten)

• Bilanzierungsgröße CO2

• Energiebilanzierungsart LCA• Bilanzierungsfaktoren Regional• Einheit t/Jahr

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Bei den kommunalen Gebäuden bzw. bei der kommunalen Kraftfahr-zeug-Flotte reduzierten sich die CO2-Emissionen leicht. Sie haben je-doch mit etwa 1,33 % der Emissionen nur einen sehr geringen Anteil.

Bei der CO2-Bilanz nach Bereichen zeigt sich, dass Sektoren mit einem hohen Stromkonsum aufgrund des gegenüber anderen Energieträgern relativ hohen Emissionsfaktors für Strom größere Anteile an den Gesam-temissionen besitzen als bei der Endenergiebilanz. So steigert sich der Anteil der Industrie mit ca. 246.000 Tonnen CO2 auf 52,4 % Prozent der Emissionen (bei 48,5 % Prozent Anteil bei der Endenergie) in Eisen-ach.

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Abbildung 15: CO2-Bilanz der Stadt Eisenach, gruppiert nach Bereichen (Endbilanz nach Eingabe lokaler Energiedaten)

• Bilanzierungsgröße CO2

• Energiebilanzierungsart LCA• Bilanzierungsfaktoren Regional• Einheit t/Jahr

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5.6 Kritische Bewertung der CO2-Bilanzierung

Die dargelegten Bilanzen basieren auf verschiedenen Bi-lanzierungsdaten, einerseits auf Mittelwerten auf der Bundesebene, andererseits auf realen, lokalen Energieverbrauchsdaten (vgl. Kapitel Methoden). Durch die Eingabe der realen regionalen Energie-Daten wird die zu Beginn erstellte überschlägige Startbilanz zu der lokal angepassten Endbilanz. Mit den wesentlich genaueren lokalen Informationen verändert sich also die CO2-Endbilanz im Vergleich zur Startbilanz deutlich. Im Vergleich der beiden Bilanzen dokumentiert sich also, inwieweit das Energiesystem und auch der CO2-Ausstoß in Eisenach vom Bundesdurchschnitt abweichen.

Zunächst ist festzustellen, dass der Gesamt-CO2-Ausstoss deutlich höher im Berechnungsfall nach Bundesdurchschnittsdaten ausfällt. Im Vergleich der Startbilanzen ist der Betrag zum Beispiel im Jahr 2003 mit einem berechneten CO2-Ausstoß von über 573.000 t pro Jahr etwa 12 % höher liegt als bei der Ermittlung dieses Wertes mit Nut-zung der lokalen Energiedaten (etwa 510.000 t pro Jahr). Über den gesamten Betrachtungszeitraum von 2000 bis 2008 werden durch die Startbilanz zwischen 5,0 (2008) und 14,4 % (2004) zu viel CO2-Emissionen für die Stadt Eisenach ausgewiesen.

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Abbildung 16: Vergleich der ermittelten CO2-Emissionen zwischen Startbilanz und Endbilanz

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 20080

100000

200000

300000

400000

500000

600000

700000Vergleich der CO2-Emissionen zwischen Startbilanz und Endbilanz

EndbilanzStartbilanzDifferenz

Jahr

CO

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Diese Kennwerte zeigen, dass die Stadt Eisenach bei den CO2-Emissionen deutlich unter dem bundesdeutschen Durchschnitt einer Vergleichsregion mit analoger Wirtschaftsstruktur liegt. Diese Diskrepanz ist in verschiedenen strukturellen Rahmenbedingungen in Eisenach begründet:

• Eisenachs Industriesektor verfügt weithin über moderne und energetisch effiziente Maschinen- und Automobil-Produktions-stätten (vor allem Opel inklusive Zulieferbetriebe)

• In Eisenach bestehen kaum Unternehmen aus energieintensiven Wirtschaftszweigen wie z. B. Glas-, Keramik- und Baustoff-herstellung, Eisen- und Stahlverhüttung.

• Der Mangel an fossilen Energieträgern vor Ort in Verbindung mit dem Fehlen geeigneter Gewässer für die Kühlung von Großkraftwerken machte eine effiziente Nutzung der fossilen Energie frühzeitig notwendig. Resultat dieser Rahmen-bedingungen ist ein hoher Grad an KWK basierend auf Gas und eine effektive Fernwärmeversorgung im Stadtgebiet. Beides schlägt sich positiv bei der CO2-Bilanz nieder.

• Die deutlich geringere Kaufkraft als im Bundesdurchschnitt verursacht auch geringere Energieverbräuche, was insbeson-dere mit dem ca. 20 % unter dem Bundesdurchschnitt liegenden Stromverbrauch der Haushalte belegt werden kann.

• Die Startbilanz berücksichtigt keinerlei Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen, so dass damit keine CO2-Minderungen hierdurch dokumentiert werden. Ein Ausbau erneuerbarer Energien schlägt sich also in der Startbilanz nicht nieder.

Dieser Vergleich macht deutlich, wie elementar genaue lokale Daten für eine exakte Analyse sind, denn nur dabei werden die lokalen Spezifikationen und Besonderheiten berücksichtigt. Die Ermittlung einer vereinfachten CO2-Bilanz mit Hilfe von Durchschnittswerten ermöglicht also lediglich eine grobe Schätzung, mit der jedoch weder Maßnahmen entwickelt, noch im Bereich Monitoring bzw. Erfolgskontrolle erfolgversprechend gearbeitet werden kann. Insbesondere können CO2-mindernde Wirkungen in der Startbilanz nicht dargestellt werden.

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Ein weiteres Problem ist die unzureichende Vergleichbarkeit der Berechnungsmethode nach ECOSPEED mit dem auf internationaler Ebene üblichen Verfahren des IPCC, das im BMU auf nationaler Ebene umgesetzt wird. Das weiter oben angesprochene Manko reiner Betrachtung der Verbraucher-Raumeinheit kann dabei leicht durch die Einbeziehung der Vorketten-Emissionen aus der Erzeugung außerhalb der Betrachtungsregion ausgeglichen werden. Letztendlich handelt es sich beim ECOSPEED-Verfahren um genau diesen Ansatz, verbunden allerdings mit dem Umstand, dass bei dessen Anwendung jährlich nicht unerhebliche Lizenzgebühren anfallen und keinerlei Hoheit über die eigenen Daten und Auswertungen besteht (Nach Auflösen des Lizenzvertrages werden die Daten, die ausschließlich auf dem Server von ECOSPEED gehalten werden, gelöscht). Unter diesen Randbedingungen scheint eine direkte Berechnung nach dem Verfahren des BMU zwar im ersten Ansatz aufwändiger, aber in der Fortschreibung deutlich kosteneffektiver, da keine Lizenzkosten entstehen.

6. Strategien zur CO2-Minderung in Eisenach

Die Erfolge der Stadt Eisenach, im Einklang mit dem Kyoto-Protokoll (1997) der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) und den europäischen und nationalen Zielen Klimaschutz durch Energieeinsparung und Einsatz erneuerbarer Energien zu betreiben, lassen sich mit den vorgelegten Energie- und CO2-Bilanzen dokumentieren. Die CO2-Bilanzierung zeigt, dass durch Haushalte, Wirtschaft und Verkehr zusammen genommen im Jahr 2008 rund 33.000 t CO2, oder ca. 6,6 %, weniger emittiert wurden als im Jahr 2000. Diese bislang allerdings relativ geringen Emissionsminderungen im Betrachtungszeitraum von 2000 bis 2008 offenbaren aber auch den breiten Handlungsbedarf, der noch besteht.

Dem Ausbau erneuerbarer Energien kommt hier eine hohe Bedeutung zu und wird daher in Eisenach auch erfolgreich forciert. Besonders in den letzten Jahren konnten hier beträchtliche Steigerungen bei der Installation von Solaranlagen beobachtet werden (siehe Tabelle 2). Mit dem derzeit aktuellem bundesdeutschen Strommix (bestehend primär aus Kohle- und Kernkraftwerken) liegen konservativen Berechnungen zufolge die CO2-Emissionseinsparungen bei etwa 650 Kg je

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1000 kWh Strom. Dies bedeutet allein für das Jahr 2008 eine Einsparung von ca. 330 t CO2 durch die Nutzung von Photovoltaik-anlagen auf dem Stadtgebiet Eisenachs.

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008

Installierte Leistung [kW]

15,9 22,5 24,5 28,8 45,1 65,1 92,8 438,0 783,7

EEG Strom [kWh]

7.312 12.477 14.031 16.212 31.691 49.536 77.699 425.023 507.617

Tabelle 2: Entwicklung der installierten Leistung und der durchschnittlich eingespeisten

Endenergie von Photovoltaikanlagen in Eisenach (Stand 2010, Vattenfall)

In den vergangenen Jahren wurden auch weitere Windkraftanlagen errichtet. So steigerte sich die installierte Leistung in den Jahren von 2000 bis 2008 von 14.000 kW auf 29.000 kW (siehe Tabelle 3). Durch die Nutzung der 27 Windkraftanlagen auf den Eisenacher Windvorranggebieten konnten 2008 rund 26.900 t CO2-Emissionen eingespart werden. Das Flächenangebot und damit das Potential für diese Energieart ist jedoch stark eingeschränkt und weitgehend ausge-schöpft .

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008

Installierte Leistung [kW]

14.000 14.000 16.100 17.600 25.400 27.800 29.000 29.000 29.000

EEG Strom [MWh]

17.459 17.459 19.731 23.297 36.298 39.673 41.380 41.380 41.380

Tabelle 3: Entwicklung der installierten Leistung und der durchschnittlich eingespeisten

Endenergie von Windkraftanlagen in Eisenach (Stand 2010, Vattenfall)

Es wird aber auch deutlich, dass besonders im Bereich Transport und Verkehr die CO2-Emissionen gestiegen sind und hier auch kaum Perspektiven für eine Reduzierung vorhanden sind. Aufgrund der

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begrenzten Handlungsmöglichkeiten in diesem Sektor und der bundesweit nur marginal erkennbaren technologischen Neuerungen ist kaum zu erwarten, dass im Sektor Verkehr entscheidende Beiträge zum Klimaschutz geleistet werden können.

6.1 Handlungsfelder einer möglichen CO2-Reduzierung

Im folgenden sollen die Handlungsfelder in nicht abschließender Weise aufgezeigt werden, in denen die Stadt Eisenach besondere Gestaltungskompetenzen und -spielräume zur weiteren Entwicklung des Klimaschutzes aufweist. In zahlreichen dieser Handlungsfelder bestehen in Eisenach bereits erfolgreiche Initiativen zum Klimaschutz. Die entsprechenden Weichen oftmals bereits gestellt, bedürfen aber wie in vielen Handlungsfeldern noch weiterer Optimierungen, Ergänzungen und eines Aufbaus einer mit entsprechenden städtischen Personal-Ressourcen untersetzten Kontinuität.

6.1.1 Handlungsfeld Kommunale Immobilien und Fuhrpark

Die Stadt Eisenach hat in Bezug auf CO2- und Energieeinsparung na-turgemäß sehr großen Einfluss bei den städtischen Immobilien, den öffentlichen Gebäuden und der kommunaler Flotte. Hier kann z. B. durch Dämmung bzw. Isolierung der Immobilien direkt der Heizwärme-bedarf signifikant gemindert werden. Weiterhin kann durch den Einsatz von entsprechend moderner KFZ-Technik die kommunale Flotte bei der CO2-Einsparung mitwirken. Durch den geringen Anteil am Gesamt-Energieverbrauch auf städtischem Territorium ist der CO2-Einsparungs-effekt bei kommunale Liegenschaften und Fahrzeuge allerdings relativ klein.

CO2-Minderungsmaßnahmen auf kommunaler Ebene spielen jedoch in der öffentlichen Diskussion eine elementare Rolle. Sie eignen sich gut als Vorbild für Bürger und Unternehmen, so dass positive Umfeld- und Imagewirkungen für erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit hinsichtlich Klimaschutz entstehen. Mit Hilfe dieser Vorbildwirkung bei den kommunalen Gebäuden und geeigneten öffentlichen Fördermitteln (durch Bund, Land oder Kommune) kann unter anderem wirksame Überzeugungsarbeit bei privaten und gewerblichen Gebäudebesitzern geleistet werden, damit diese ebenfalls in Energiesparmaßnahmen,

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z. B. Wärmeisolierung der Gebäude oder Modernisierung der Einzelfeuerungs- und Heizungsanlagen, investieren und damit den Energieverbrauch weiter senken.

6.1.2 Handlungsfeld Wohnungsbau bzw. -bestand

Die Wärmedämmung von Wohngebäuden ist vor dem Hintergrund der Bevölkerungsentwicklung ein zentrales Thema. Denn obwohl die Ein-wohnerzahlen aufgrund von Abwanderungen und sinkender Geburtenraten abnehmen, könnte der Wärmebedarf eher ansteigen. Gründe hierfür sind die Entwicklungen in der Gesellschaft zu immer mehr Klein- bzw. Single-Haushalten und die zunehmende Vergrößerung der Wohnfläche je Einwohner.

Der Wärmebedarf, besonders im privaten Bereich, kann durch eine hö-here Qualität des Gebäudebestandes weiter minimiert werden. Beim Neubau von Ein- und Mehrfamilienhäusern wird seit Mitte der 80er Jah-re ein immer höherer Qualitätsstandart in der Wärmedämmung durch die gesetzlichen Vorgaben (ab 1984 Wärmeschutzverordnung, ab 2002 Energieeinsparverordnung) erreicht. Anders gestaltet sich der Sachverhalt bei Altbauten, wo mangels entsprechender Sanierungs-vorgaben die Kommune insbesondere durch Beratungs- und Vermittlungstätigkeiten fördernd wirken kann. Weitere Möglichkeiten ergeben sich durch Gestaltungssatzungen im Denkmal geschützten Bereich und durch Sanierungssatzungen, die rechtlich allerdings noch umstritten sind (Beispiel Marburg).

Eine weitere mögliche Maßnahme stellt die Ausweitung der Fernwärmeversorgung innerhalb des Stadtgebietes dar, die über Anreize, aber auch über Anschlusszwang erreicht werden kann. Die in Eisenach bestehende Fernwärmeversorgung mit Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, vor allem im Innenstadtbereich und Wohngebieten mit hoher Wärmedichte, bietet gute Voraussetzungen, um die eingesetzte Energie für Heizungszwecke der privaten Haushalte und des Kleingewerbes optimal zu nutzen. Durch die hohe Effizienz solcher Anlagen ist es möglich den CO2-Ausstoß zu minimieren, allerdings sollte angesichts der primären Nutzung fossiler Energie in solchen Netzen keine Verdrängung von Anlagen erneuerbarer Energie durch Anschlusszwang erfolgen, da dies in der Regel kontraproduktiv hinsichtlich Klimaschutz ist.

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Grundsätzlich können Wärmenetze auch über erneuerbare Energien betrieben werden, z. B. mit Bioenergie. Bei Neubau von erdgebundenen Netzen sollte aber grundsätzlich auch die Alternative Gasnetz mit Speisung aus Biogas erwogen werden, da ein Gastransport deutlich energieeffizienter ist als ein Wärmetransport.

6.1.3 Handlungsfeld Verkehrssektor

Der Verkehrsbereich macht bei den CO2-Emissionen in Eisenach nahezu 25 % aus. Die Kommune kann und sollte besonders im Nahverkehr bis 5 km auf das Mobilitätsverhalten der Bürger Einfluss nehmen, da ein signifikanter Anteil des motorisierten Individualverkehrs (MIV) sich auf dieser räumlichen Ebene abspielt.

Hemmende Faktoren bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel oder Fahrrad und Fuß sind Stadtstrukturen, alternative Angebote und Image der Fortbewegungsarten. Auf allen drei Ebenen kann die Kommune ansetzen und die Rolle der Alternativen zum MIV deutlich hervorheben (BMU 2010). Die Maßnahmenpalette reicht von Verlangsamung und Verteuerung des MIV in der Stadt, Verbesserung des ÖPNV bis zum Ausbau der Wegeangebote für Fahrrad und Fuß.

Insbesondere die Stadtplanung und -entwicklung besitzt umfangreiche Möglichkeiten, zumindest mittel- und langfristig eine Verlagerung hin zu kürzeren notwendigen Wegstrecken und zu klimaschonenden Verkehrsträgern zu erreichen. Wesentlich sind dabei die quartier-bezogenen Stadtplanungen mit dem Ziel kurzer Wege für tägliche Aktivitäten, mit denen eine deutliche Reduzierung des Kurzstrecken-verkehrs mit MIV erreicht werden kann.

Bei der Ausweisung von Neubau- und Gewerbegebieten sollte wegen der weiteren Zersiedlung einer Innen- bzw. Rückverdichtung der Vorzug gegeben werden. Dies entspräche auch den Anforderungen, die sich aus dem demographischen Wandel ergeben.

6.1.4 Handlungsfeld Wirtschaft

Wie bereits dargelegt, wird etwa die Hälfte der CO2-Emissionen durch die Wirtschaft verursacht, wobei etwa 75 % davon aus KMU und nicht den großen Unternehmen am Ort stammen. Je nach aktueller Konjunktursituation bzw. der Kapazitätsauslastung der Produktion

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schwankt dieser Wert erheblich. Der global nachgewiesene Zusammenhang zwischen Wohlstandsentwicklung und Wirtschafts-wachstum einerseits, und CO2-Emission andererseits offenbart sich hier auch auf kommunaler Ebene.

Für die Stadt Eisenach existieren formalrechtlich nur begrenzte, aber im informellen Bereich durchaus auch praktikable Möglichkeiten, auf diesen Energieverbrauch in der Wirtschaft Einfluss zu nehmen. Grundsätzlich ist bundesweit ein zunehmendes Interesse der Wirtschaft an Energieeffizienz und auch erneuerbaren Energien festzustellen. Die freiwillige Bereitstellung der Energieverbräuche durch die Großbetriebe der Region, die dadurch die Erstellung der detaillierten lokalen CO2-Bilanz wesentlich erleichterten, dokumentiert die Aufgeschlossenheit gegenüber dem Thema Klimaschutz. Eine ökologische Denk- und Handlungsweise wird zunehmend zu einem festen Bestandteil ökonomischer Entscheidungsprozesse, wenn auch mancherorts eher in Form von Imageaufwertung, denn als echte Umweltmaßnahme.

Dieser Wertewandel kann durch städtische Initiativen aktiv unterstützt werden, indem z. B. entsprechend ausgerichtete Sponsoring- oder Image-Kampagnen aufgelegt werden. Auch in diesem Kontext sind in Eisenach bereits weitreichende und erfolgreiche Aktivitäten vorhanden.

Ein weiterer städtischer Maßnahmenansatz für Klimaschutz liegt bei den Kleinen und Mittelständischen Unternehmen (KMU). Etwa 75 % des Endenergieverbrauchs aus dem Wirtschaftssektor in der Region wird durch diese (KMU) verursacht – hier besteht also ein großes Potential zur Energieeinsparung. Geeignete Beratungen, Anreiz- und Förder-Programme sind für KMUs von entscheidender Bedeutung, da diese Betriebe in der Regel keine ausreichende eigene Energiefach-kompetenz besitzen. Aufgrund der oft vorhandenen engen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Verflechtungen des Mittelstands mit der Stadt können hier kommunale Programme, z. B. zur betrieblichen Energieeffizienzberatung oder zur Nutzung von Photovoltaik auf Betriebsdächern, gute Wirkung entfalten.

6.1.5 Handlungsfeld Erneuerbarer Energien

Neben den skizzierten Maßnahmen zur effizienteren Nutzung erneuerbarer Energien in den einzelnen Handlungsfeldern hat die zweite Säule des energetischen Klimaschutzes, der Ausbau

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erneuerbarer Energien, ebenso große Bedeutung. In Eisenach existieren breite Anwendungspotentiale für erneuerbare Energien, insbesondere für Photovoltaik, Solarthermie, und Bioenergie, aber auch für Windkraft und Geothermie. Auch wenn Städte aufgrund der hohe Bevölkerungsdichte und des dadurch geringen Raumangebotes je Einwohner eingeschränktere Möglichkeiten haben, lassen sich in großem Umfang erneuerbare Energien vor allem bei der Gebäude-wärme, aber auch zur Stromerzeugung nutzen.

Neben der bereits erwähnten Vorbildwirkung kann Eisenach hier insbesondere auch beratend wirken. Die breite technologische Palette an Möglichkeiten und die undurchsichtige betriebswirtschaftliche und förder-rechtliche Situation bei erneuerbaren Energien schafft bei vielen potentiellen Anwendern hohe Zugangsschwellen. Eine Kommune kann hier durch eigene Anlagen erneuerbarer Energien Vorbilder schaffen, aber auch durch entsprechende neutrale und objektive Beratungs-angebote Hemmnisse abbauen und vermittelnd wirken.

Bereits in Eisenach umgesetzt und sicherlich auch für die Zukunft erfolgreich ist die Unterstützung von und Beteiligung bei Bürger-kraftwerken, insbesondere Photovoltaik, aber auch Windkraft. Hinsichtlich letzterem übt die Kommune in Zusammenhang mit der raumplanerischen Ausweisung von Vorrangflächen auch ein wesentliches formelles Gestaltungsrecht aus.

7. Zusammenfassung

Eine CO2-Bilanzierung ist für Städte und Gemeinden ein wichtiges stra-tegisches Management-Instrument im Klimaschutz, um geeignete Maßnahmen zu entwickeln, zu planen und umzusetzen. Mit der hier angewandten Software ECORegion wurden Energie- und CO2-Bianzen der Stadt Eisenach berechnet. Die zunächst ermittelte vereinfachte Startbilanz kann mangels regionaler Plausibilität kaum als Planungsgrundlage dienen und bildet auch nicht den Beitrag erneuerbarer Energien ab. Bei der mit Hilfe realer lokaler Energiedaten berechneten Endbilanz werden die lokalen Rahmenbedingungen konkret abgebildet. Dieses Verfahren entspricht weitgehend dem des IPCC bzw. BMU, allerdings mit ausschließlicher Darstellung der CO2-Emissionen ohne Berücksichtigung anderer Treibhausgase.

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Die Stadt Eisenach emittierte im Jahr 2008 trotz einer industriegepräg-ten Wirtschaft mit rund 469.520 t/a signifikant weniger CO2 als der Bundesdurchschnitt. Es ergibt sich eine CO2-Emission von 10,9 t pro Jahr und pro Einwohner. Die Differenz wird insbesondere beim Vergleich der auf bundesweiten Durchschnittsdaten beruhenden Startbilanz mit der auf den realen lokalen Daten beruhenden Endbilanz deutlich. Neben markanten Verschiebungen zwischen den einzelnen Energieträgern zeigt sich hier auch der signifikante Minderverbrauch und -CO2-Ausstoß trotz überdurchschnittlich hoher Industrierate.

Die Minderung der CO2-Emission dieser Region kann einerseits der aktive Steigerung der Energieeffizienz zugeschrieben werden - ein wahrscheinlich ähnlich großer Einfluss ist aber auch dem wirtschaftlichen Strukturwandel beizumessen, der in der Stadt Eisenach eine Stärkung des Dienstleistungssektors zu Lasten der produzierenden Wirtschaftszweige bewirkt hat. Die Abnahme der Bevölkerung von ca. 3 % zwischen 2000 und 2008 trägt außerdem zu den Verminderungen der CO2-Emissionen bei. Bei den CO2-Emissionen entfallen ca. 75 % auf KMU und lediglich das restliche Viertel entstammt den großen Industriebetrieben.

Nicht berücksichtigt werden konnten mangels verfügbarer Daten die individuellen und nicht leitungsgebundenen Energieverbräuche aus der Nutzung von Kohle, Holz, Flüssiggas, Öl und Kraftstoffen. Diese fehlenden Daten wurden durch aktuelle Werten aus den Bundesstatistiken ersetzt.

Die CO2-Bilanz offenbart verschiedene Handlungsfelder, in denen die Stadt die bereits umfassenden Aktivitäten zum Klimaschutz optimieren bzw. neue Schwerpunkte setzen kann. Dazu gehören städtische Effizienz- und erneuerbare Energien-Projekte mit Vorbildcharakter ebenso wie raumplanerische Aspekte. Insbesondere kann die Stadt durch Beratungs- und Netzwerk-Dienstleistungen die Bereitschaft für Klimaschutzmaßnahmen deutlich verbessern.

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8. Literatur

BMU (2008): Leitstudie 2008. Weiterentwicklung der „Ausbaustrategie Erneuerbare Energien“ vor dem Hintergrund der aktuellen Klimaschutzziele Deutschlands und Europas. Berlin.

BMU (2010): Überblick Radverkehr. <http://www.bmu.de/verkehr/rad_fussverkehr/ueberblick_radverkehr/doc/41887.php> (Zugriff: 28.07.2010).

BMWi, BMU (Hrsg.) (2007): Bericht zur Umsetzung der in der Kabinettsklausur am 23./24.08.2007 in Meseberg beschlossenen Eckpunkte für ein Integriertes Energie- und Klimaprogramm. Berlin. <http://www.bmu.de/klimaschutz/downloads/doc/40514.php>

ECOSPEED (Hrsg.) (2008): ECO2Region – PDF-Version der Online-Hilfe, Version 23.12.2008. <http://www.ecospeed.ch> (Zugriff: 08.10.2009).

ECOSPEED (Hrsg.) (2009): ECORegion – Bilanzierungsmethodik. <http://www.ecospeed.ch> (Zugriff: 03.03.2010).

ECOSPEED (Hrsg.) (2010): ECORegion – Benutzerhandbuch Dokumentversion 2.0.0014. <http://www.ecospeed.ch> (Zugriff: 03.03.2010).

TLUG (Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie) (2010): Umweltrelevante Trends. <http://www.tlug-jena.de> (Zugriff: 20.07.2010).

UBA (Umweltbundesamt) (Hrsg.) (2007): Wirkung der Meseberger Beschlüsse vom 23. August 2007 auf die Treibhausgas-emissionen in Deutschland im Jahr 2020. <http://www.umweltbundesamt.de/uba-info-presse/hintergrund/meseberg.pdf> (Zugriff: 15.06.2010).

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UBA (Umweltbundesamt) (2009): CO2-Emissionen nach Quellkategori-en. <http://www.umweltbundesamt-daten-zur-umwelt.de/umweltdaten/public/theme.do;jsessionid=1CF53D2288B030CF4FAA9B79C44110CF?nodeIdent=2842> (Zugriff: 18.08.2010).

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9. Anhang

Auf den folgenden Seiten finden sie die Tabellen mit den genauen Werten zu allen Abbildungen (Diagrammen) aus dem Textteil.

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Tabelle 4: Energie-Bilanz der Stadt Eisenach gruppiert nach Energieträgern (nach Eingabe der Mengengerüstdaten)• Bilanzierungsgröße Energie• Energiebilanzierungsart Endenergie• Bilanzierungsfaktoren National• Einheit GWh/Jahr

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Energiet räger 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008Strom 333,54 335,13 349,38 356,30 369,40 366,59 363,12 355,57 362,92Heizöl EL 232,75 259,90 238,55 233,65 213,06 205,65 212,02 146,01 154,44Benzin 209,34 208,20 207,81 199,37 198,20 187,12 185,35 182,30 182,79Diesel 137,07 137,88 138,70 139,59 147,28 146,58 156,00 164,53 51,46Kerosin 37,04 35,62 33,95 34,57 37,53 40,71 41,90 43,36 43,51Erdgas 435,26 457,99 461,20 490,67 449,11 443,51 453,94 413,82 426,59Fernwärme 46,46 46,81 47,63 48,94 47,85 46,53 46,87 45,51 45,92Holz 28,00 31,61 31,23 38,30 41,46 42,59 41,96 42,36 42,76Kohle 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00

0,83 0,81 0,81 0,89 0,85 0,92 1,02 1,27 1,37Sonnenkollektoren 0,64 0,95 1,14 1,27 1,45 1,62 1,89 2,17 2,41Biogase 0,03 0,04 0,04 0,07 0,23 0,32 0,24 4,58 5,21Abfall 4,57 8,01 11,84 15,65 19,77 7,65 6,69 7,50 7,63Flüssiggas 14,68 15,43 13,95 13,35 11,93 11,88 11,64 10,74 10,97Pflanzenöl 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00Biodiesel 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00Braunkohle 16,35 15,34 15,16 15,98 18,27 17,38 17,40 18,18 17,90Steinkohle 95,88 93,35 94,77 93,43 86,61 79,68 87,88 92,48 89,38gesamt 1592,44 1647,07 1646,16 1682,03 1643,00 1598,73 1627,92 1530,38 1445,26

Umweltwärme

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Tabelle 5: Energie-Bilanz pro Einwohner gruppiert nach Energieträgern (nach Eingabe der Mengengerüstdaten)• Bilanzierungsgröße Energie• Energiebilanzierungsart Endenergie• Bilanzierungsfaktoren National• Einheit MWh/Jahr

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Energiet räger 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008Strom 7,51 7,57 7,89 8,08 8,41 8,38 8,32 8,21 8,19Heizöl EL 5,24 5,87 5,38 5,30 4,85 4,70 4,86 3,37 3,28Benzin 4,71 4,71 4,69 4,52 4,51 4,28 4,25 4,21 4,23Diesel 3,08 3,12 3,13 3,17 3,35 3,35 3,58 3,80 1,28Kerosin 0,83 0,81 0,77 0,78 0,85 0,93 0,96 1,00 1,02Erdgas 9,79 10,35 10,41 11,13 10,23 10,14 10,41 9,56 10,37Fernwärme 1,05 1,06 1,08 1,11 1,09 1,06 1,07 1,05 1,04Holz 0,63 0,71 0,70 0,87 0,94 0,97 0,96 0,98 0,99Kohle 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00

0,02 0,02 0,02 0,02 0,02 0,02 0,02 0,03 0,03Sonnenkollektoren 0,01 0,02 0,03 0,03 0,03 0,04 0,04 0,05 0,08Biogase 0,00 0,00 0,00 0,00 0,01 0,01 0,01 0,11 0,13Abfall 0,10 0,18 0,27 0,36 0,45 0,17 0,15 0,17 0,18Flüssiggas 0,33 0,35 0,31 0,30 0,27 0,27 0,27 0,25 0,25Pflanzenöl 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00Biodiesel 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00Braunkohle 0,37 0,35 0,34 0,36 0,42 0,40 0,40 0,42 0,41Steinkohle 2,16 2,11 2,14 2,12 1,97 1,82 2,01 2,14 2,17gesamt 35,83 37,23 37,16 38,15 37,40 36,54 37,31 35,35 33,65

Umweltwärme

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Tabelle 6: Energie-Bilanz der Stadt Eisenach gruppiert nach Bereichen (nach Eingabe der Mengengerüstdaten)• Bilanzierungsgröße Energie• Energiebilanzierungsart Endenergie• Bilanzierungsfaktoren National• Einheit MWh/Jahr

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Bereiche 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008Wirtschaft 795.484,56 803.644,28 822.460,19 869.241,96 839.522,02 815.683,70 829.915,47 796.954,06 799.065,85Haushalte 394.203,12 427.763,81 420.652,81 411.806,07 399.856,11 381.437,99 387.898,47 322.763,77 336.711,82Verkehr 380.232,22 393.240,87 381.150,77 379.845,78 382.552,46 381.215,91 389.756,36 390.648,75 278.914,45Kommunale Gebäude 21.558,84 21.465,12 20.963,89 20.209,45 20.098,43 19.465,26 19.430,52 19.116,95 18.996,03Kommunale Flotte 963,48 960,01 936,41 930,78 923,96 931,88 919,52 899,54 873,51gesamt 1.592.442,22 1.647.074,09 1.646.164,07 1.682.034,04 1.642.952,98 1.598.734,74 1.627.920,34 1.530.383,07 1.434.561,66

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Tabelle 7: CO2-Bilanz der Stadt Eisenach gruppiert nach Energieträgern (nach Eingabe der Mengengerüstdaten)• Bilanzierungsgröße CO2

• Energiebilanzierungsart LCA• Bilanzierungsfaktoren National• Einheit t/Jahr

Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz

Energiet räger 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008Strom 200358,39 200443,91 209733,17 214721,47 217675,63 212270,3 205479,03 206550,44 207385,34Heizöl EL 74532,09 83226,71 76390,01 74822,1 68228,76 65853,56 67894,31 46757,07 48770,13Benzin 63303,68 62959,63 62840,35 60289,86 59934,37 56583,72 56049,26 55128,17 54288,01Diesel 39968,83 40205,72 40445,77 40703,07 42945,67 42743,77 45490,99 47975,93 15036,35Kerosin 10535,16 10130,93 9655,79 9831,42 10672,58 11578,63 11917,45 12330,94 12289,96Erdgas 99116,98 104292,64 105023,4 111734,5 102269,47 100995,41 103370,12 94235,02 96924,03Fernwärme 11909,04 11876,55 11958,43 12158,41 11887,76 11559,22 11642,77 11304,59 11856,27Holz 669,3 755,53 746,36 915,39 990,96 1017,93 1002,84 1012,37 1067,27Kohle 0 0 0 0 0 0 0 0 0Umweltwärme 135,22 133,27 132,5 146,38 138,58 150,62 167,37 208,42 221,67Sonnenkollektoren 16 24,02 28,74 31,93 36,57 40,84 47,55 54,72 58,22Biogase 0,5 0,55 0,57 1,06 3,37 4,76 3,59 67,54 67,4Abfall 1142,51 2001,84 2960,87 3912,75 4941,79 1911,99 1673,26 1876,21 1875,44Flüssiggas 3540,86 3722,81 3365,29 3220,6 2877,39 2865,02 2806,52 2590,23 2680,07Pflanzenöl 0 0 0 0 0 0 0 0 0Biodiesel 0 0 0 0 0 0 0 0 0Braunkohle 7160,73 6719,49 6642,74 7000,38 8003,95 7612 7620,25 7963,58 8056,29Steinkohle 34961,48 34039,56 34557,35 34067,99 31578,75 29054,78 32042,93 33719,8 33809,52gesamt 547350,77 560533,16 564481,34 573557,31 562185,6 544242,55 547208,24 521775,03 494385,97

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Tabelle 8: CO2-Bilanz pro Einwohner gruppiert nach Energieträgern (nach Eingabe der Mengengerüstdaten)• Bilanzierungsgröße CO2

• Energiebilanzierungsart LCA• Bilanzierungsfaktoren National• Einheit t/Jahr

Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz

Energiet räger 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008Strom 4,51 4,53 4,73 4,87 4,96 4,85 4,71 4,77 4,83Heizöl EL 1,68 1,88 1,72 1,7 1,55 1,51 1,56 1,08 1,13Benzin 1,42 1,42 1,42 1,37 1,36 1,29 1,28 1,27 1,25Diesel 0,9 0,91 0,91 0,92 0,98 0,98 1,04 1,11 0,35Kerosin 0,24 0,23 0,22 0,22 0,24 0,26 0,27 0,28 0,29Erdgas 2,23 2,36 2,37 2,53 2,33 2,31 2,37 2,18 2,26Fernwärme 0,27 0,27 0,27 0,28 0,27 0,26 0,27 0,26 0,28Holz 0,02 0,02 0,02 0,02 0,02 0,02 0,02 0,02 0,02Kohle 0 0 0 0 0 0 0 0 0Umweltwärme 0 0 0 0 0 0 0 0 0Sonnenkollektoren 0 0 0 0 0 0 0 0 0Biogase 0 0 0 0 0 0 0 0 0Abfall 0,03 0,05 0,07 0,09 0,11 0,04 0,04 0,04 0,04Flüssiggas 0,08 0,08 0,08 0,07 0,07 0,07 0,06 0,06 0,06Pflanzenöl 0 0 0 0 0 0 0 0 0Biodiesel 0 0 0 0 0 0 0 0 0Braunkohle 0,16 0,15 0,15 0,16 0,18 0,17 0,17 0,18 0,19Steinkohle 0,79 0,77 0,78 0,77 0,72 0,66 0,73 0,78 0,79gesamt 12,33 12,67 12,74 13 12,79 12,42 12,52 12,03 11,49

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Tabelle 9: CO2-Bilanz der Stadt Eisenach gruppiert nach Bereichen (nach Eingabe der Mengengerüstdaten)• Bilanzierungsgröße CO2

• Energiebilanzierungsart LCA• Bilanzierungsfaktoren National• Einheit t/Jahr

Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz

Bereiche 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008Wirtschaft 300282,71 306020,81 314192,44 323531,60 319078,31 306136,43 307568,77 291135,34 291483,31Haushalte 123914,13 130286,09 127046,34 126635,42 121553,64 117163,33 116989,35 98305,44 109779,43Verkehr 114791,62 115894,02 115254,61 115466,14 113956,54 113383,86 114725,04 117210,33 85552,24Kommunale Gebäude 8022,85 8000,09 7663,43 7607,69 7288,89 7258,11 7632,17 7276,90 7293,78Kommunale Flotte 339,45 332,16 324,51 316,46 308,21 300,81 292,91 285,06 277,21gesamt 547350,77 560533,16 564481,34 573557,31 562185,60 544242,55 547208,24 514213,07 494385,97

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Tabelle 10: Energie-Bilanz der Stadt Eisenach gruppiert nach Energieträgern (nach Eingabe lokaler Energiedaten)• Bilanzierungsgröße Energie• Energiebilanzierungsart Endenergie• Bilanzierungsfaktoren Regional• Einheit MWh/Jahr

Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz

Energiet räger 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008Strom 261.856,84 266.517,09 284.423,21 276.985,90 255.031,89 274.456,00 289.019,44 267.229,42 254.854,74Heizöl EL 232.748,87 259.900,42 238.550,78 233.654,49 213.064,83 205.647,55 212.020,38 146.013,00 152.299,41Benzin 178.730,14 173.459,92 172.153,83 165.116,58 164.843,59 153.462,42 151.334,59 169.241,06 167.845,96Diesel 146.846,78 144.886,47 145.726,17 145.323,71 150.615,53 150.494,64 165.260,22 177.085,64 182.024,57Kerosin 37.043,48 35.622,14 33.951,46 34.569,02 37.526,70 40.712,50 41.903,86 43.357,76 43.213,68Erdgas 361.144,00 370.233,00 402.249,00 362.343,00 351.817,00 382.545,00 401.637,00 332.752,00 371.341,00Fernwärme 148.027,00 149.318,00 148.809,00 151.815,00 131.012,00 139.031,00 139.329,00 118.258,00 118.267,00Holz 28.001,79 31.609,45 31.226,13 38.297,60 41.459,33 42.587,73 41.956,44 42.355,35 44.652,27Kohle 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00

825,45 813,55 808,83 893,56 845,94 919,49 1.021,71 1.272,32 1.353,21Sonnenkollektoren 635,11 953,07 1.140,61 1.267,25 1.451,00 1.620,60 1.887,01 2.171,36 2.310,19Biogase 34,18 37,42 38,92 71,79 228,46 322,82 243,22 4.576,99 4.567,63Abfall 4.570,05 8.007,40 11.843,57 15.651,10 19.767,30 7.648,03 6.693,09 7.504,90 7.501,82Flüssiggas 14.680,19 15.434,54 13.952,28 13.352,43 11.929,47 11.878,21 11.635,65 10.738,95 11.111,41Pflanzenöl 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00Biodiesel 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00Braunkohle 16.347,40 15.340,08 15.164,86 15.981,34 18.272,42 17.377,63 17.396,45 18.180,25 18.391,90Steinkohle 95.882,36 93.353,98 94.774,05 93.431,96 86.605,19 79.683,15 87.878,20 92.477,03 92.723,11gesamt 1527373,64 1565486,53 1594812,7 1548754,73 1484470,65 1508386,77 1569216,26 1433214,03 1472457,9

Umweltwärme

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Tabelle 11: Energie-Bilanz pro Einwohner gruppiert nach Energieträgern (nach Eingabe lokaler Energiedaten)• Bilanzierungsgröße Energie• Energiebilanzierungsart Endenergie• Bilanzierungsfaktoren Regional• Einheit MWh/Jahr

Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz

Energiet räger 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008Strom 5,89 6,02 6,42 6,28 5,81 6,28 6,62 6,17 5,92Heizöl EL 5,24 5,87 5,38 5,30 4,85 4,70 4,86 3,37 3,54Benzin 4,02 3,92 3,89 3,75 3,75 3,51 3,47 3,91 3,90Diesel 3,30 3,27 3,29 3,30 3,43 3,44 3,79 4,09 4,23Kerosin 0,83 0,81 0,77 0,78 0,85 0,93 0,96 1,00 1,00Erdgas 8,13 8,37 9,08 8,22 8,01 8,75 9,21 7,68 8,63Fernwärme 3,33 3,38 3,36 3,44 2,98 3,18 3,19 2,73 2,75Holz 0,63 0,71 0,70 0,87 0,94 0,97 0,96 0,98 1,04Kohle 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00

0,02 0,02 0,02 0,02 0,02 0,02 0,02 0,03 0,03Sonnenkollektoren 0,01 0,02 0,03 0,03 0,03 0,04 0,04 0,05 0,05Biogase 0,00 0,00 0,00 0,00 0,01 0,01 0,01 0,11 0,11Abfall 0,10 0,18 0,27 0,36 0,45 0,17 0,15 0,17 0,17Flüssiggas 0,33 0,35 0,31 0,30 0,27 0,27 0,27 0,25 0,26Pflanzenöl 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00Biodiesel 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00Braunkohle 0,37 0,35 0,34 0,36 0,42 0,40 0,40 0,42 0,43Steinkohle 2,16 2,11 2,14 2,12 1,97 1,82 2,01 2,14 2,15gesamt 34,36 35,38 36,00 35,13 33,79 34,49 35,96 33,10 34,21

Umweltwärme

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Tabelle 12: Energie-Bilanz der Stadt Eisenach gruppiert nach Bereichen (nach Eingabe lokaler Energiedaten)• Bilanzierungsgröße Energie• Energiebilanzierungsart Endenergie• Bilanzierungsfaktoren Regional• Einheit MWh/Jahr

Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz

Bereiche 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008Wirtschaft 746.396,29 765.724,60 805.327,12 784.993,54 742.749,56 760.254,65 795.901,73 704.836,82 713.361,07Haushalte 392.403,12 419.923,31 411.789,91 392.904,99 362.960,36 377.755,56 388.949,40 312.495,31 342.084,88Verkehr 368.806,10 360.070,48 357.927,53 351.088,08 358.992,57 350.608,42 364.596,98 396.113,75 397.243,81Kommunale Gebäude 18.911,00 18.911,00 18.911,00 18.911,00 18.911,00 18.911,00 18.911,00 18.911,00 18.911,00Kommunale Flotte 857,14 857,14 857,14 857,14 857,14 857,14 857,14 857,14 857,14gesamt 1.527.373,65 1.565.486,53 1.594.812,70 1.548.754,75 1.484.470,63 1.508.386,77 1.569.216,25 1.433.214,02 1.472.457,90

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Tabelle 13: CO2-Bilanz der Stadt Eisenach gruppiert nach Energieträgern (nach Eingabe lokaler Energiedaten)• Bilanzierungsgröße CO2

• Energiebilanzierungsart LCA• Bilanzierungsfaktoren National• Einheit t/Jahr

Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz

Energiet räger 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008Strom 157.158,31 159.266,11 170.595,33 166.780,44 150.136,77 158.768,03 163.387,57 154.906,68 145.296,43Heizöl EL 74.532,09 83.226,71 76.390,01 74.822,10 68.228,76 65.853,56 67.894,31 46.757,07 48.770,13Benzin 54.047,95 52.454,24 52.059,28 49.931,21 49.848,66 46.407,00 45.763,54 51.178,46 50.756,58Diesel 42.820,49 42.248,86 42.493,72 42.376,36 43.919,45 43.884,20 48.189,84 51.638,13 53.078,32Kerosin 10.535,16 10.130,93 9.655,79 9.831,42 10.672,58 11.578,63 11.917,45 12.330,94 12.289,96Erdgas 82.239,00 84.308,73 91.599,35 82.512,04 80.115,08 87.112,40 91.459,99 75.773,63 84.561,05Fernwärme 33.708,42 34.002,40 33.886,49 34.571,01 29.833,80 31.659,87 31.727,73 26.929,48 26.931,53Holz 669,30 755,53 746,36 915,39 990,96 1.017,93 1.002,84 1.012,37 1.067,27Kohle 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00

135,22 133,27 132,50 146,38 138,58 150,62 167,37 208,42 221,67Sonnenkollektoren 16,00 24,02 28,74 31,93 36,57 40,84 47,55 54,72 58,22Biogase 0,50 0,55 0,57 1,06 3,37 4,76 3,59 67,54 67,40Abfall 1.142,51 2.001,84 2.960,87 3.912,75 4.941,79 1.911,99 1.673,26 1.876,21 1.875,44Flüssiggas 3.540,86 3.722,81 3.365,29 3.220,60 2.877,39 2.865,02 2.806,52 2.590,23 2.680,07Pflanzenöl 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00Biodiesel 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00Braunkohle 7.160,73 6.719,49 6.642,74 7.000,38 8.003,95 7.612,00 7.620,25 7.963,58 8.056,29Steinkohle 34.961,48 34.039,56 34.557,35 34.067,99 31.578,75 29.054,78 32.042,93 33.719,80 33.809,52gesamt 502.668,02 513.035,05 525.114,39 510.121,06 481.326,46 487.921,63 505.704,74 467.007,26 469.519,88

Umweltwärme

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Tabelle 14: CO2-Bilanz pro Einwohner gruppiert nach Energieträgern (nach Eingabe lokaler Energiedaten)• Bilanzierungsgröße CO2

• Energiebilanzierungsart LCA• Bilanzierungsfaktoren National• Einheit t/Jahr

Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz

Energiet räger 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008Strom 3,54 3,60 3,85 3,78 3,42 3,63 3,75 3,58 3,37Heizöl EL 1,68 1,88 1,72 1,70 1,55 1,51 1,56 1,08 1,13Benzin 1,22 1,19 1,17 1,13 1,14 1,06 1,05 1,18 1,18Diesel 0,96 0,95 0,96 0,96 1,00 1,00 1,10 1,19 1,23Kerosin 0,24 0,23 0,22 0,22 0,24 0,26 0,27 0,28 0,29Erdgas 1,85 1,91 2,07 1,87 1,82 1,99 2,10 1,75 1,96Fernwärme 0,76 0,77 0,76 0,78 0,68 0,72 0,73 0,62 0,63Holz 0,02 0,02 0,02 0,02 0,02 0,02 0,02 0,02 0,02Kohle 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,01Sonnenkollektoren 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00Biogase 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00Abfall 0,03 0,05 0,07 0,09 0,11 0,04 0,04 0,04 0,04Flüssiggas 0,08 0,08 0,08 0,07 0,07 0,07 0,06 0,06 0,06Pflanzenöl 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00Biodiesel 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00Braunkohle 0,16 0,15 0,15 0,16 0,18 0,17 0,17 0,18 0,19Steinkohle 0,79 0,77 0,78 0,77 0,72 0,66 0,73 0,78 0,79gesamt 3,54 3,60 3,85 3,78 3,42 3,63 3,75 3,58 3,37

Umweltwärme

Page 62: CO -Bilanz der Stadt Eisenach · ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz Leutragraben 1 07743 Jena Im Auftrag der Stadtverwaltung der Stadt Eisenach Markt

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Tabelle 15: CO2-Bilanz der Stadt Eisenach gruppiert nach Bereichen (nach Eingabe lokaler Energiedaten)• Bilanzierungsgröße CO2

• Energiebilanzierungsart LCA• Bilanzierungsfaktoren National• Einheit t/Jahr

Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz

Bereiche 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008Wirtschaft 268.035,32 273.302,46 288.326,95 280.822,75 261.074,56 265.998,98 276.351,13 249.848,71 246.275,28Haushalte 116.849,98 124.600,09 122.257,75 116.821,42 105.673,23 110.073,25 113.565,66 91.733,30 98.251,55Verkehr 111.378,87 108.741,05 108.127,66 106.063,67 108.229,84 105.549,58 109.551,25 119.119,68 118.733,36Kommunale Gebäude 6.152,22 6.139,82 6.150,43 6.161,61 6.097,21 6.048,22 5.985,07 6.053,94 6.008,08Kommunale Flotte 251,61 251,61 251,61 251,61 251,61 251,61 251,61 251,61 251,61gesamt 502.668,00 513.035,03 525.114,40 510.121,06 481.326,45 487.921,64 505.704,72 467.007,24 469.519,88