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DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN SEPTEMBER 2015 Christian Thielemann »In Bayreuth werden einem selbst die letzten Eitelkeiten ausgetrieben« FAZIL SAY Der türkische Pianist über Wunderkinder, Politik und Neue Medien JUKKA-PEKKA SARASTE »Chapeau! Das ist ein wahnsinniges Tempo«

concerti Ausgabe Bundesweit September 2015

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concerti - Das Konzert- und Opernmagazin mit bundesweiten Termintipps

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DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN September 2015

Christian Thielemann»In Bayreuth werden einem selbst die letzten Eitel keiten ausgetrieben«

fazil sayDer türkische pianist über Wunderkinder, politik und Neue medien

jukka-pekka saraste»Chapeau! Das ist ein wahnsinniges tempo«

Page 2: concerti Ausgabe Bundesweit September 2015

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Page 3: concerti Ausgabe Bundesweit September 2015

EditorialEditorial

September 2015 concerti 3

KUrZ VorGEStEllt

Matthias Corvin arbeitet seit seiner promotion über die Ouvertüre im 18. Jahr-hundert als musikjournalist für tageszeitungen und Fachzeitschriften. Zudem moderiert der Kölner Kulturmanager Konzert-einführungen für Orchester und Festivals.

Liebe Leserin, lieber Leser!Sommerpause? Nein, natürlich hat das Konzert- und Opernleben auch in den vergangenen Wochen nicht geruht. Ganz im Gegenteil: Bei inzwischen über 600 Klassikfestivals allein in Deutschland lässt sich der Sommerurlaub fast allerorten mit Musikerlebnissen verbinden, wie concerti-Opern-experte Peter Krause bei seiner kleinen Rundreise zu den großen diesjährigen Premieren erfahren hat. Und nicht nur ob des Sommerlochs schlagen die bisweilen sogar große mediale Wellen. Wie etwa in Bayreuth, wo der neue Musikdirektor Christian Thielemann nun seinen persönlichen Parkplatz

samt Schild besitzt. Ja, in Wagnerhalla werde eben über alles berichtet, meint der Dirigent in unserem Interview – dabei müsse gerade der Taktgeber dort ganz besonders uneitel sein.Eine Heldenverehrung ganz anderer Art hat mein Kollege Christoph Forsthoff in Perm erlebt: Dort hat König Teodor I. (mit bürgerlichem Namen Currentzis) sich sein eigenes Musikreich geschaffen – samt wilder Parties, wie man sich erzählt. Für seine aufrührerischen Klänge müssen Sie indes nicht an den öst-lichsten Rand Europas reisen: In den kommenden Wochen ist der neue Held der Dirigentenwelt auch hierzulande zu erleben. Doch natürlich gibt es im ganz „normalen“ Spielbetrieb in der neuen Saison ebenfalls wieder reichlich zu entdecken – und concerti ist Ihnen dabei nicht zuletzt mit unserem ständig aktualisierten Konzert- und Opernkalender auf concerti.de gern weiterhin Wegweiser in jeder Hinsicht. Freuen wir uns auf eine anregende und spannende neue Saison,

Gregor Burgenmeister Herausgeber/Chefredakteur

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Verena kinle wuchs in bayern auf, doch die Liebe zur bratsche verschlug sie dann in den Norden. Nach Stationen als medienarchi-varin und in einer bildagen-tur kümmert sich die Histo-rikerin nun um die besten bilder für concerti – wenn sie nicht gerade Viola spielt.

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4 concerti September 2015

inhalt

KONZERT

8 »liebe auf den ersten Blick«portrÄt François-Xavier Roth will das Kölner Gürzenich-Orchester für alle in der Stadt öffnen

10 »ich habe nie Dirigierunterricht gehabt« interVieW Dennoch zählt Christian Thielemann inzwischen zu den gefragtesten Wagner-Experten

14 »ich stehe für eine idee, die vielen hoff nung macht«kurz GefraGt Der Pianist Fazıl Say über Wunderkinder, Politik und Neue Medien

OPER

18 sommernachts(alb)träumefeuilleton Unterwegs bei den Opernfest-spielen in Bregenz und Glyndebourne, Heidenheim und Torre del Lago

22 »ich wollte nie auf der Bühne spaß haben«portrÄt Als Kind träumte Kristıne Opolais vom Theater – heute stirbt keine Sopranistin dramatischere Tode als sie

DIE WELT DER KLASSIK

27 Die Deiche in den köpfen brechenfestiValGuiDe In Deutschland und Europa – wir stellen Ihnen die interessan-testen Programme, Orte und Künstler vor

34 held am rande europasreportaGe Tief im russischen Osten hat sich Teodor Currentzis zum neuen Klassik-Star dirigiert

44 »Das ist ein wahnsinniges tempo«BlinD Gehört Der Dirigent Jukka-Pekka Saraste hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass er erfährt, wer spielt

10Christian ThielemannNassforscher Patriarch

34Teodor CurrentzisDüsterer Dandy

44Jukka-pekka sarasteWortkarger Philosoph

3 editorial | 6 Kurz & Knapp | 24 Opern-tipps 38 CD- & DVD-rezensionen | 48 multimedia-tipps | 50 Vorschau & Impressum

RUBRIKEN

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An dieser Stelle fi nden Sie in den Ausgaben Hamburg, berlin, mitteldeutschland, münchen und Südwest die regionalseiten.

REGIONALSEITEN

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STARTE DEINEN LAUSCHANGRIFF AUF BRUCKNER28.02.2016, 10.06.2016, 09.07.2016

THE BRUCKNER EXPERIENCEYannick Nézet-Séguin dirigiert Bruckners Sinfonien Nr. 7, 8 und 9.Rotterdam Philharmonic Orchestra, Wiener Philharmoniker, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks

KONZERTHAUS DORTMUND

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6 concerti September 2015

KUrZ & Knapp

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stress aBBauen Mit MozartGründe, Bach und Beethoven zu hören, gibt es zahlreiche: Langeweile, Ablenkung, Mo-tivation bei der Arbeit oder auch purer Ge-nuss. Forscher der Universität Marburg ha-ben nun in einer Studie ermittelt, dass Mu-sik sogar gegen Stress hilft – sofern sich die Hörer aus eben diesem Grund Mozart hin-geben. Nicht nur, dass sich die Probanden subjektiv besser fühlten, auch „ihr“ Stress-hormon Cortisol war deutlich erniedrigt.

… Ehrt die Lieder! Sie sind gleich den guten Taten …Johann Wolfgang von Goethe, Schriftsteller und Philosoph

mozart-Opern am Stück – das schafft nur Salz-burg! 2006 wurden dort alle musiktheaterwerke des Wolferl hintereinan-der weggespielt.

22 Beethovens schaffen unter der digitalen lupeWie hat Beethoven komponiert? Ein entspre-chendes Forschungsprojekt im Bonner Geburts-haus des Komponisten ist auf 16 Jahre angelegt. Durch die Digitalisierung seines Schaffens soll so die Entstehung einzelner Werke von der ers-ten Skizze bis zur Vollendung nachvollzogen werden – um am Ende Musikliebhabern in aller Welt einen Einblick in „Beethovens Werkstatt“ zu geben. Freuden schöner Geistesblitze!

MEin liEBlinGStÜCK

Martin staDtfelD

Ich bin mit dem Konzert groß geworden, hat meine mutter doch die legendäre Aufnahme mit Gilels

und Jochum oft gehört. Das Werk hat eine unglaubliche beseeltheit und tiefe, doch zugleich rafft brahms diese Urkraft in klassischer Strenge zusam-men. ein rhythmus, der uns an längst vergangene Zeiten erinnert: musik wird hier zum Urgedächtnis. Brahms: klavierkonzert nr. 2 B-Dur op. 83

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84Cortisol (nmol/l)sub. Stresserleben

Gründe des Musikhörens *

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3 fragen an …WilhelM WieBen

Fernseh-Legende: 25 Jahre war der Schauspieler und Autor Wilhelm Wieben Sprecher der ARD-Tagesschau

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Präsenz auf jeder Seite spüren − ihre Passion, ihren Humor

und ihre unbändige Lebensfreude.« James Levine

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Was hat bei ihnen die liebe zur klassik entfacht?Ich war 21 und Schüler der Schauspielschule in Berlin, als ich mit einem guten Bekannten eine Freundin besuchte und wir gemeinsam eine Schallplattenaufnahme von Beethovens Violin-konzert hörten. An jenem Nachmittag hat sich für mich ein Tor aufgetan und eine große Neu-gierde war geweckt, die bis heute anhält.

haben sie selbst je zur Geige gegriffen?Ich wollte als Kind immer ein Instrument spielen, aber in unser kleines Häuschen pass-te kein Klavier und man war auch nicht inter-essiert, mich in meinem Wunsch zu unterstüt-zen. Als ich Mitte 20 war, habe ich dann doch noch angefangen, Klavier zu lernen: Bis zu Chopins Préludes habe ich es gebracht – aber dann hat die Zeit einfach nicht mehr gereicht, da ich voll im Berufsleben stand.

nun wurde ja in ihrer jugendzeit der jazz hierzulande gerade populär – dennoch hat sie die klassik offenbar mehr gereizt.Ich habe mich um den Jazz genauso bemüht, wie ich mich als ganz junger Mensch um die Klassik bemüht habe – doch es ist beim Bemü-hen geblieben: Jazz lässt mich kalt. Wenn ich hingegen klassische Musik höre, bin ich selbst bei vielen Werken des 20. und 21. Jahrhun-derts begeistert, denn diese Klänge berühren meine Seele. Und wenn einen etwas trifft, be-schäftigt man sich damit und ist ganz dabei.

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8 concerti September 2015

porträt

ren. „Patch“ heißt das aufwän-dige Projekt, bei dem am Ende in Mussorgskys Bilder einer Ausstellung auch noch 90 Kin-der der örtlichen Musikschule mitwirken – alle auf einer Büh-ne. Denn das ist Roths Credo: Er möchte die verschiedenen musikalischen Gruppen einer Stadt einbeziehen. So auch in Köln, wo er in der neuen Spiel-zeit als Generalmusikdirektor beginnt und das Gürzenich-Orchester für alle gesellschaft-

Das muss sich anfühlen wie ein Roadmovie im Jurassic Park“, fordert

François-Xavier Roth. Dunkle, unheimliche Klänge möchte er bei den Chairman Dances von John Adams hören. Gar nicht so einfach, denn auf der Bühne des Freiburger Konzerthauses sitzen an diesem Tag nur we-nige Mitglieder seines SWR Sinfonieorchesters – die meis-ten Musiker hier sind indes Laien im Alter von 15 bis 77 Jah-

lichen Gruppen öffnen will. Viele Kinder- und Jugendpro-jekte sind geplant, die Musiker werden die Philharmonie ver-lassen, um sich mit der elek-tronischen Musikszene der Stadt zu verbinden.

„Ich möchte ganz verschiedene Seiten des Orchesters zeigen“

Doch Roth ist noch viel mehr als „nur“ ein hervorragender Musikvermittler. Mit den SWR-Sinfonikern hat der Franzose Strauss’ sinfonische Dichtun-gen transparent und ungeheu-er plastisch eingespielt. Dem traditionellen Repertoire hört er neue Seiten ab, die Moderne macht er greifbar, die Alte Mu-sik aufregend. So kombiniert der neue Chefdirigent im Sai-son-Eröffnungskonzert des Gürzenich-Orchesters denn auch Schönbergs Kammersym-phonie mit Boulez’ Notations und Bruckners Vierter. „Ich möchte mit dem Programm ganz verschiedene Seiten eines Sinfonieorchesters zeigen. Bei Schönberg haben wir eine klei-ne, 15-köpfige Solistengruppe auf der Bühne“, erklärt der Gürzenich-Kapellmeister. „Bou-lez verlangt ein Riesenensem-ble mit 120 Musikern – und mit der vierten Sinfonie von Bruck-ner erweise ich der großen

»liebe auf den ersten Blick«

françois-XaVier roth will das kölner Gürzenich-orchester für alle in der stadt öffnen. Von Georg Rudiger

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Setzt auf Miteinander statt Hierarchie: Generalmusikdirektor François-Xavier Roth

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köln so. 6.9., 11:00 uhr, Di. 8.9. & Mi. 9.9., 20:00 uhr philharmonie Gürzenich-Orchester Köln, François- Xavier roth (Leitung). Werke von Schönberg, boulez & bruckner

so. 13.9., 11:00 uhr philharmonie tedi papavrami (Violine), Jean-Guihen Queyras (Violoncello), Gürzenich- Orchester Köln, François-Xavier roth (Leitung). Werke von brahms, Strauss & bartók

Berlin Mo. 7.9., 20:00 uhr philharmonie musikfest berlin: SWr Sinfonie-orchester baden-baden und Freiburg, François-Xavier roth (Leitung). Werke von Wyschnegradsky, Haas & Schönberg

so. 29.11., Mo. 30.11. & Di. 1.12., 20:00 uhr philharmonie Anna Caterina Antonacci (Sopran), berliner philharmoniker, François- Xavier roth (Leitung). Werke von Varèse, Lully, berlioz, Debussy & ravel

MannheiMso. 31.1., 19:30 uhr rosengarten (Mozartsaal) Damen der europaChor-Akademie, SWr Sinfonie orchester baden-baden und Freiburg, François-Xavier roth (Leitung). mahler: Sinfonie Nr. 3 d-moll

haMBurG Mo. 25.4., 20:00 uhr laeiszhalle Les Siècles, François-Xavier roth (Leitung). Strawinsky: L’Oiseau de feu, ravel: Daphnis et Chloé

KonZErt-tippS

Tradition dieses Orchester mei-ne Reverenz, das ja unter Gün-ter Wand exemplarische Bruck-ner-Deutungen vorgelegt hat.“ Für ihn sei die Begegnung mit diesem Orchester Liebe auf den ersten Blick gewesen. „Sehr flexibel, fließend, einfach“, er-innert sich der 43-Jährige. „Das Orchester hat natürlich einen gewissen Stolz, aber ist über-haupt nicht arrogant.“

Abwicklung in Freiburg, Ausbau in Köln

Neubeginn hier – Abschied dort: Denn in Freiburg ist die Saison 2015/16 nicht nur für Roth die letzte, sondern auch für das Orchester, das ab Som-mer 2016 mit dem Radio-Sin-fonieorchester Stuttgart fusio-niert wird. Couragiert hat er gegen diese Fusion gekämpft, selbst Rüffel seines Intendan-ten eingesteckt. „Auch wenn wir letztlich nicht erfolgreich waren – der Kampf war wichtig für unsere Moral.“ In Köln erwarten Roth nun gänzlich andere politische Vo-raussetzungen: Die Stadt möch-te das Orchester stärken, ent-sprechend gut ist der Dialog mit dem Oberbürgermeister. Noch jedenfalls, denn als Ge-neralmusikdirektor ist Roth künftig auch für die Oper zu-ständig, doch die Wiedereröff-nung des mehrere Jahre lang sanierten Opern- und Schau-spielhauses ist im Sommer wegen Problemen und Unre-gelmäßigkeiten bei den Bau-maßnahmen geplatzt – und auf unbestimmte Zeit verschoben. Berlioz’ Benvenuto Cellini hat-te der neue Chef dirigieren wollen, eine „brillante, völlig unterschätzte Oper, geradezu ideal für diesen Anlass. Auch der Karneval spielt eine große

Rolle in dem Werk – das passt natürlich hervorragend zu Köln.“ Doch aktuell herrscht nun am Rhein eher Aschermitt-woch-Stimmung, denn statt einer neuen gibt es erst einmal gar keine Oper, sondern ledig-lich Mehrkosten in Millionen-höhe.

SWr Sinfonieorchester baden-baden und Freiburg, François-Xavier roth (Leitung). SWr music

strauss: alpensinfonie op. 64 & Don juan

Cd-tipp

LIVE-ÜBERTRAGUNGEN AUS NEW YORK

The Metropolitan OperaDie neue Saison 2015/2016

LIVE-ÜBERTRAGUNGEN AUS NEW YORK

3. 10. VERDI –IL TROVATORE

17. 10. VERDI –OTELLO

31.10. WAGNER –TANNHÄUSER

21.11. BERG – LULU 16.1. BIZET –

LES PÊCHEURS DE PERLES 30.1. PUCCINI – TURANDOT 5.3. PUCCINI –

MANON LESCAUT 2.4. PUCCINI – MADAMA BUTTERFLY 16.4. DONIZETTI – ROBERTO DEVEREUX 30.4. STRAUSS –

ELEKTRA

Genießen Sie exklusive Live-Übertragun-gen und sichern Sie sich die Abo-Kartefür alle Veranstaltungen. Der Vorverkaufläuft! Abo-Karten nur an der Kinokasse!Infos und Karten unter cinestar.de

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The Metropolitan OperaDie neue Saison 2015/2016

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10 concerti September 2015

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»ich habe nie Dirigierunterricht gehabt«

Dennoch zählt Christian thieleMann inzwischen zu den gefragtesten Wagner-experten. in Bayreuth ist der Dirigent denn

auch schon bis 2022 gebucht. Von Teresa Pieschacón Raphael

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1959 in Berlin geboren, ent-deckte Christian thielemann schon als Jugendlicher seine große Liebe zur musik richard Wagners. Nach Stationen in berlin, Düssel-dorf und Nürnberg gab er im Sommer 2000 sein Debüt auf dem »Grünen hügel«. Als neuer Musik-direktor leitete er dort 2015 Tristan und Isolde – und wirkt seit 2012 als Chefdiri-gent der Sächsischen Staatskapelle Dresden.

ZUr pErSon

Im Rausch: tristan und Isolde ist für Christian Thielemann die

härteste Opern-Droge

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September 2015 concerti 11

wird durch einen breiten mu-schelförmigen Schalldeckel und eine Sichtblende verdeckt.

Der berühmte »mystische Abgrund«, mit dem sich schon ein Furtwängler schwer tat. Ja. Auch meine Art zu dirigie-ren hat sich sehr verändert, seitdem ich in Bayreuth dirigie-re. Ich bin wesentlich einfacher geworden, wesentlich funktio-neller in meinen Anweisungen, mehr fokussiert auf das, was ich will. Das liegt daran, dass man ein Orchester hier anders steuern muss. Man kommt sich manchmal vor wie ein Tonmeis-ter, der sagt: Weniger Geigen, mehr Trompeten oder drittes Horn – da muss man sehr prä-zise und klar sein, damit alles durchlässig und fließend klingt.

Sie selbst, heißt es, sprächen bei der Arbeit allerdings kaum … … ja – nur das, was sein muss …

… dafür bewegen sie sich »expressionistisch«, wie Ihre Biographin Kläre Warnecke schreibt.Expressionistisch ist freund-lich formuliert: Viele sagen mir, ich sei nicht elegant. Wenn man als Dirigent anfängt, dann macht man oft weitgreifende Bewegungen, die über das Ziel hinausschießen. Mit der Zeit reduziert man dies.

Aber wirkt sich dies denn nicht nachteilig auf den »Gefühlstransport« aus?Man kann ja auch durch kleine Bewegungen sehr viel ausdrü-

Umstritten ist Christian Thielemann schon in den 90er Jahren gewe-

sen: An seinen Fähigkeiten zweifelten nur die wenigsten, an seiner „Weltanschauung“ aber entzweiten sich die Geis-ter. Mit seiner Verehrung für den Alten Fritz und alles Preu-ßische sowie seinem Kernre-pertoire Wagner, Strauss und Pfitzner beschwor der großge-wachsene nassforsche Berliner Vorurteile und Ressentiments herauf. Seiner musikalischen Laufbahn indes hat dies nicht geschadet, ganz im Gegenteil ist der Dirigent heute präsenter denn je: sei es als Chef der Sächsischen Staatskapelle, als Gast an den Pulten der wich-tigsten Orchester der Welt oder auch seit neuestem als Musik-direktor in Bayreuth.

Bis in die 1930er Jahre wurden Dirigenten in Bayreuth nament­lich nicht im Programm erwähnt. Sie indes haben nun sogar einen Parkplatz, mit einem nagel­neuen Schild, auf dem »Reser­viert für Musikdirektor C. Thielemann« steht.In Bayreuth wird über alles berichtet – sogar, wenn ein Pa-pierkorb umfällt (lacht).

Muss als Dirigent besonders uneitel sein, wer an diesem Haus arbeitet?Man muss immer uneitel sein – doch in Bayreuth werden einem selbst die letzten Eitel-keiten ausgetrieben. Einfach dadurch, dass einen niemand sieht, wenn man im Orchester-graben steht. Das, was man unbewusst machen würde, wenn man das Publikum hinter sich spürt, das macht man hier nicht: Das Orchester liegt näm-lich versenkt im Graben und

cken – das habe ich allerdings erst mit der Zeit gelernt. Ich habe übrigens nie Dirigierun-terricht gehabt: Mir hat viel-leicht jemand mal einen Vier-vierteltakt gezeigt, das war es dann aber auch schon. Aller-dings habe ich mir viele andere Dirigenten angeschaut.

Und das offenbar so gut, dass Daniel Barenboim hingerissen war, dass Sie bereits 1988 – mit gerade einmal 29 Jahren – die ganze Tristan­Partitur auswendig konnten. Ja, ich hatte eine sehr schnelle Auffassungsgabe. Heute finde ich, dass das gar nicht so wich-tig ist, weil es einen davon ab-hält, die Dinge zu vertiefen. Man verlässt sich darauf – und das ist nicht gut.

Ist Wagners Tristan so etwas wie das Leitmotiv Ihres Lebens? In gewisser Weise, ja. Es traf mich wie ein Schlag, als ich die Oper als Jugendlicher zum ers-ten Mal hörte.

»Rauschgiftmusik«, »LSD«, »Wagner­Saufen«: Das sind Worte, die Sie im Zusammen­hang mit Wagners Musik ver­wenden. Andererseits be­scheinigt die Kritik Ihnen stets »Luzidität«, wenn es um Ihre Interpretationen geht – wie passt das zusammen?Man hat doch nur einen schö-nen Rausch, wenn man weiß, wann er aufhört. Wenn man beschwipst, leicht betrunken ist, dann kann das ganz ange-nehm sein – wer indes zu viel trinkt, hat keine Kontrolle mehr und genießt es dann auch nicht mehr. Genauso ist es beim Tristan: Nicht zu viel LSD oder Wein, damit ich immer wieder aufhören und zu der kleintei-

»Viele sagen mir, ich sei

nicht elegant«

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intErViEw

ser formulieren – und das mer-ken die Menschen auch.

Nun geht es in Bayreuth ja offenbar nicht nur um Erfahrung; vielmehr erwecken die Berichte über die Familie Wagner den Eindruck, all das dort sei eine einzige große Seifenoper. Wie kommt das?Ich habe darüber oft nachge-dacht, besonders in diesem Sommer, wo kleine und unbe-deutende Begebenheiten scheinbar bedeutend wurden. Offenbar gehört dies zu dem Preis, den wir für Wagners Mu-sik zahlen: Seine Musik ist eine verführende, manchmal aufputschende, aufregende Musik – und alles, was in die-sem Haus stattfindet, ist dann eben auch aufregend. Ich finde das aber eher mühsam, zumal die Dinge, die über Bayreuth geschrieben werden, uns nicht gerecht werden. Hier wird schwer gearbeitet, und das ver-gessen die Menschen bei einer solchen Berichterstattung: Die Musik vergrößert alles, was um sie herum geschieht.

Auch Familie Wagner trägt dazu bei – manchmal hat man den Eindruck, es würden hier mehr Anwälte als Künstler beschäftigt. Wie keine andere Komponis-tenfamilie zuvor stehen die Wagners im Fokus dieser Mu-sik – was einfach an seinem

ligen Arbeit kommen kann – und alles unter dem Primat, die Leute zu verführen. Wagner hat alle verführen wollen – und auch der Dirigent ist ein Verfüh-rer, bis in die kleinsten Details.

Ihnen hat Wagners Musik sogar eine Freundschaft beschert: zu René Kollo – einem Sänger, um den Sie sich hätten »nie sorgen müssen«, wie Sie selbst sagen. Ich habe eine grenzenlose Ver-ehrung für ihn und habe sehr viel von ihm gelernt. Er ist ei-ner der wenigen Sänger, die deutlich sind in dem, was sie gerade brauchen – ja, von René habe ich gelernt, wie man einen Sänger unterstützen kann.

Was Ihnen mit dem Met­Star Katherine Battle offenbar nicht gelungen ist.Ja? Daran kann ich mich nicht mehr erinnern …

… »Conductor looses Battle, wins the war«, titelten seiner­zeit die Zeitungen, als die erzürnte Diva von der Met­Bühne abrauschte.Ach, das ist Schnee von ges-tern. Ich bin ein großer Sän-gerliebhaber, es ist selten der Fall gewesen, dass ich mich mit Sängern nicht verstanden ha-be. Ich bin ein guter Sängerbe-gleiter, ich kann mich gut auf Atem und Phrasierung einstel-len und lerne auch selbst etwas dabei. Ja, Sänger haben mich sogar schon dazu gebracht, mei-ne Interpretation umzustellen.

Erleben Sie denn umgekehrt das Silberlockenphänomen – wächst die Autorität eines Dirigenten mit dem Alter?Auf jeden Fall bekommt man mit den Jahren immer mehr Erfahrung und kann vieles bes-

Werk liegt. Andererseits: Dass man hier in einem kleinen frän-kischen Städtchen solch ein Aufheben macht um alles, was mit Wagner zu tun hat, das ist doch auch toll, oder?!

Oder doch eher provinziell?Nein! Es hat etwas Weltstädti-sches! Hier kommt die große Welt zusammen, mit allem, was dazu gehört – mit allen wahren und unwahren Rankünen.

Sie kennen sich da ja aus: Als Sie 1988 zum Einstand als GMD in Nürnberg Pfitzners Palestrina gaben, brachten Sie damit direkt alle Kritiker gegen sich auf.Das war keine Ranküne, son-dern offene Polemik, ja Krieg! Vor einigen Wochen war ich in meinem alten Dienstzimmer: Es ist umgebaut worden und kaum wiederzuerkennen – und doch kam alles wieder hoch. Wir leben in einer Erregungs-gesellschaft – künstlicher Erre-gung: Ständig wird eine neue Sau durchs Dorf getrieben und alle echauffieren sich, denn es ist ja so schön, auf der „richti-gen Seite“ zu stehen. Ich wur-de damals als Nazi und Antise-mit beschimpft, weil ich mich für das Werk eines in die NS-Zeit verstrickten Komponisten eingesetzt hatte – sogar mein Scheitel wurde zum Gegen-stand der Debatte. Der britische Guardian aber verstand mich und brachte es auf dem Punkt: Fo

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Über Wagner geht ihm nichts: Thielemann vorm Museum in Luzern

12 concerti September 2015

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„What has C sharp minor got to do with fascism?“

Inzwischen spricht darüber kaum einer mehr – stattdessen diskutiert die Klassikwelt die Gründe, warum nicht Sie Chef der Berliner Philharmoniker geworden sind.Mir geht es nicht schlecht mit der Berliner Entscheidung für Kyrill Petrenko. Am Ende muss die Chemie stimmen – und eine Mehrheit ist da eine Mehrheit. Was nichts ändert an meiner guten Beziehung zu dem Or-chester, mit dem ich zweimal im Jahr auftrete.

In Dresden gehen Sie nun als Chef schon in Ihre vierte Spiel­zeit mit Wagners »Wunder­harfe«, der Staatskapelle …… und es ist nach wie vor wie eine Wundertüte: Wo man hin-

Sparpreis Kultur: per Bahn zur Kunst – besonders günstig!

Zum Beispiel zur Ausstellung „I Got Rhythm. Kunst und Jazz seit 1920“ in Stuttgart.

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Wiener philharmoniker, Christian thiele-mann (Leitung). Sony Classical (6 CDs)

Beethoven: sämtliche sinfonien

Cd-tippS

Christian thielemann (leitung) Yefim bronfman (Klavier), Sächsische Staatskapelle Dresden. Werke von beethoven & bruckner

frankfurt Do. 10.9., 20:00 uhr alte oper

MünChen fr. 11.9., 20:00 uhr Gasteig

DresDen so. 13.9. & Mo. 14.9., 20:00 uhr semperopersa. 17.10. & sa. 24.10., 19:00 uhr semperoper Strauss: Arabella. Florentine Klepper (regie)

Berlin Di. 27.10., 20:00 uhr philharmonie menahem pressler (Klavier), Sächsische Staatskapelle Dresden, Christian thie-lemann (Leitung). Werke von mozart & Strauss

KonZErt- & opErn-tippS

maurizio pollini (Klavier), Lisa batiash-vili (Violine), Staatskapelle Dresden, Christian thielemann (Leitung). Deutsche Grammophon (3 CDs & 1 DVD)

Brahms: sinfonien nr. 1-4, klavierkonzerte nr. 1 & 2, Violin- konzert op. 77

Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/thielemann

eine lehrstunde beim Maestro

onlinE-tippeingreift, ist Gold. Diese fantas-tische Tradition: Weber und Wagner haben hier dirigiert, Heinrich Schütz, Hasse und so viele andere – einfach großartig!

Page 14: concerti Ausgabe Bundesweit September 2015

14 concerti September 2015

»ich stehe für eine idee, die vielen hoff nung macht«

Wenn fazil say den Mund aufmacht, gefällt das nicht jedem konzertbesucher – vor allem aber nicht dem türkischen

präsidenten. hier spricht der pianist über …

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Fordert auch von Künstlern Solidarität:

der Pianist Fazıl Say

… Orient und OkzidentIch selbst bin mehr okzidental aufgewachsen, geprägt durch mein Elternhaus wie auch das Konservatorium in Ankara und mein Leben in Deutschland und den USA. Insofern bin ich ein sehr westlicher Mensch, doch die Kulturen vermischen sich immer mehr, weil auch die Men-schen sich immer mehr vermi-schen. Wir sollten diese Brücken weiter ausbauen und eine grö-ßere Aufgeschlossenheit für andere Kulturen entwickeln.

… die TürkeiMeine Heimat, die derzeit eine problematische Periode durch-lebt – doch wie so viele andere Menschen hoffe auch ich, dass sich das ändert. Ob der Schwie-rigkeiten, die ich dort seit Jah-ren habe, fragen mich viele Freunde in anderen Ländern Europas: Warum ziehst du nicht einfach um? Doch nicht nur meine Eltern, meine Toch-ter und Freunde leben dort, sondern mir gibt das Land in seiner kulturellen wie religiö-sen Vielfalt auch sehr viel. Und mittlerweile stehe ich für viele Türken symbolhaft für eine Idee, die vielen Menschen Hoffnung macht – und in solch einer Situation einfach abzu-

schon in seiner Kindheit ein überragendes, ja vielleicht so-gar übermenschliches Können beweist, das den Menschen zugute kommt. Ob ich ein Wun-derkind war? Das weiß ich nicht … ich habe mit drei Jahren

hauen, das würde viele Men-schen demoralisieren und auch mir nicht gut tun.

… WunderkinderJemand, der uns mit seinem Schaffen sehr überrascht und

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angefangen, Klavier zu spielen und einfache Stücke zu kom-ponieren – ob das ein Wunder-kind macht, das müssen ande-re beurteilen.

… MozartFür mich ein Jahrtausendgenie, dessen Schaffen die Mensch-heit in ihrer Gänze repräsen-tiert. Ein Vorbild für Schönheit und einen produktiven Men-schen: In seiner Musik spiegelt sich die menschliche Güte – und das macht diese Musik einzigartig.

… Religion und GlaubenIch selbst bin nicht religiös, aber Glauben gehört zum Le-ben, zur Musik und uns Men-schen. An irgendetwas glaubt jeder von uns – ob es nun die Liebe, die Musik oder das Uni-versum ist. Religion aber ist vom Menschen gemacht, und wie wir immer wieder sehen, hat die Menschheit Probleme mit diesen großen drei Religi-onen. Ich glaube lieber an die wissenschaftlichen Wahrheiten.

… Klassik und PolitikBeides gehört zum Leben – überall auf der Welt: Wenn etwa der Hamburger Bürger-meister plötzlich die dortige Oper schließen möchte, dann werden auch dort alle Kultur-schaffenden und -interessier-ten politisch und sich dagegen wehren: Dann müssen sie Po-litik machen. Natürlich denken wir nicht an die Politik der CDU, wenn wir eine Mozart-Sonate spielen, aber in einem Künstler sollte Raum für bei-des sein und auch eine Brücke zwischen beidem existieren – wenngleich diese meistens bei negativen Fällen offenbar wird.

… komponierende PianistenDas klingt nach dem 19. Jahr-hundert, denn im 20. Jahrhun-dert hat man von den Pianisten zunehmend technische Perfek-tion verlangt und Komponie-ren oder auch Ausflüge in den Jazz zu etwas Abwegigem er-klärt. Was dazu geführt hat, dass viele Pianisten sich selbst begrenzt haben – dabei braucht ein Musiker doch viel Kreati-vität. Als komponierender Pi-anist habe ich den Vorteil, dass ich meine eigenen Werke spie-len kann – und das gefällt dem Publikum.

… Pianisten­Mimik und ­GestikJeder Musiker sucht doch die Geschichte hinter den Tönen – die reinen Töne machen ge-rade mal 20 Prozent aus. Wir würden uns zu Tode langweilen bei einer von einem Computer gespielten Mozart-Sonate: Erst das eigene Spiel macht mehr daraus – und welche Pantomi-men oder Gesichter wir dabei ziehen, merken wir nicht. Als ich mich das erste Mal im Fern-sehen gesehen und so richtig wahrgenommen habe, hat mich das auch gestört. Andererseits: Das Klavier ist nun mal ein Perkussionsinstrument, und um dieses zum Singen zu brin-gen, muss man sehr viel tun – und manchmal gehört da selbst das eigene Mitsingen dazu.

… Neue MedienAuf meiner Facebook-Seite kündigen wir meine Konzerte an, berichten von Proben oder verlinken zu vergangenen Auf-tritten in der Sprache des je-weiligen Landes – und disku-tieren natürlich auch mit den Usern. Wenn wir auf Youtube Auftritte von mir verlinken, wird das von einer halben Mil-

lion Menschen verfolgt – wie auch meine Essays über Musik, Gedanken zur Kultur oder Po-litik. Auf Twitter habe ich mehr als 400 000 Follower, auf Face-book mehr als eine halbe Mil-lion Fans: Da fühle ich mich fast wie ein Verleger und das nutze ich, um kulturelle Infor-mationen zu verbreiten, die in den normalen Zeitungen und Fernsehsendern nicht laufen. Christoph Forsthoff

Fazıl Say (Klavier) naïve

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Cd-tipp

Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/say

fazıl say als pianist und komponist kann man in seinem stück „Black earth“ erleben

onlinE-tipp

MannheiM fr. 25.9., 20:00 uhr rosengarten (Mozartsaal) marianne Crebassa (mezzosopran), Fazıl Say (Klavier), Deutsche Staats-philharmonie rheinland-pfalz, Karl-Heinz Steffens (Leitung). Werke von Say & ravel

stuttGartDi. 13.10., 20:00 uhr liederhalle (Beethoven-saal) Fazıl Say (Klavier). Werke von mozart, Say & Debussy

fazıl say (klavier) Orchestre National de belgique, Andrey boreyko (Leitung). Werke von Say, ravel & rimsky-Korsakow

DüsselDorf so. 15.11., 20:00 uhr tonhalle (Mendelssohn-saal)

frankfurtMo. 16.11., 20:00 uhr alte oper (Großer saal)

KonZErt-tippS

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Endlich Ruhe im Saal

Der Saal verdunkelt sich, die Spannung steigt, alle Sinne sind geschärft. Plötzlich wird der Mund ganz trocken,

im Hals beginnt es zu kratzen und ein Räuspern oder Husten erscheint unausweichlich …

Eine äußerst unange­nehme Situation, die wohl jeder Musiklieb­

haber kennt. Kein Wunder: Die gespannte Vorfreude ebenso wie die geringe Luft­feuchtigkeit im Saal lassen Mund und Rachen trocken werden. Hat einen der lästige Reiz erst mal gepackt, wird man ihn so schnell nicht los und der Opern­ oder Konzertbesuch gerät zur Qual.

So bleiben Mund und Rachen schön geschmeidigEine ebenso einfache wie effektive Möglichkeit, die lang ersehnte Vorstellung ohne Räusper­ und Husten­Attacken genießen zu können, bieten GeloRevoice® Halstabletten aus der Apotheke: Das einzig­artige Revoice® Hydro­Depot befeuchtet die Schleimhäute schnell und nachhaltig, aus­gewählte Mineralstoffe

und ein leichter Brauseeffekt halten Mund und Rachen zusätzlich geschmeidig.

Guter Rat für den nächsten Opern- oder KonzertbesuchNeben dem Opernglas für die bessere Sicht und dem Taschentuch für große Gefühlsausbrüche auch an GeloRevoice® Halstabletten denken – und die große Kunst ganz in Ruhe genießen …

Was für Musikliebhaber lästig ist, bedeutet für die Darsteller auf der Bühne ein echtes Drama: Husten reiz, Räusper zwang, Hals krat zen und Stimmverlust. Viele Pro­fis schwören daher bereits seit Langem auf GeloRevoice® Halstabletten – für eine ge­schmei dige Stim­me auch unter b e s o n d e r e r Be anspruchung.

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Die interessantesten Inszenierungen und Künstler – wir stellen Ihnen das Wichtigste aus der Welt der Oper vor

Oper

18_feuilleton »sommernachts(alb)träume« Unterwegs bei den Opernfestspielen in Bregenz und Glyndebourne, Heidenheim und Torre Del Lago: Wer steigt auf? Wer steigt ab? 22_porträt »ich wollte nie auf der Bühne spaß haben« Als Kind träumte Kristine Opolais vom Theater – heute stirbt keine Sopranistin dramatischere Tode als die Lettin 24_opern-tipps Die Herbst-Highlights in Deutschland und Europa – ausgewählt von unserem Experten Peter Krause

Epochale Neudeutung von Hoffmanns Erzählungen bei

den Bregenzer Festspielen

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als beim Spiel auf dem See in Bregenz ist eine Verstärkung von Sängern oder Orchester hier mitnichten nötig.Es geht hemdsärmlich zu bei diesen Puccini-Festspielen in der nördlichen Toskana, wo der Meister im nahen Lucca einst geboren wurde. Ein Programm-heft gibt es nicht, aus dem Be-setzungszettel geht immerhin hervor, dass Daniela Dessì die Titelpartie wie angekündigt singen wird: Sie gehört zu den besten Tosca-Diven der Welt. An vokaler Intensität und dra-

Der See schlummert in herrschaftlicher Ruhe. Kaum mehr als einen

Steinwurf entfernt liegt Pucci-ni in der Privatkapelle seiner Villa begraben. Hier, am idylli-schen Lago di Massaciuccoli, werden zum 61. Mal zu seinen Ehren Sommerfestspiele gefei-ert. Aus dem weiten Rund einer am Ufer installierten Open-Air-Tribüne geht der Blick auch auf den hinter ihr liegenden See. Der Genius Loci spielt gehörig mit, die Stimmung stimmt. Auch die Akustik: Denn anders

matischer Glaubwürdigkeit kann der Italienerin kaum eine Sopran-Kollegin das Wasser reichen.

Italienischer Abstiegskandi­dat: Es regiert das politisch­administrative Chaos

Von einer Alleinvertretung in Puccini-Dingen, wie sie in Pe-saro für Rossini oder in Bay-reuth für Wagner behauptet wird, kann freilich in Torre del Lago keine Rede sein: Das Fes-tival schlingert. Das energe-tisch unterspannte Orchester

sommernachts(alb)träumeunterwegs bei den opernfestspielen in Bregenz und

Glyndebourne, heidenheim und torre del lago: Wer steigt auf? Wer steigt ab? Von Peter Krause

FEUillEton

Turandot in Bregenz: Spektakel mit Ambition

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lässt die Tosca-Aggressivität wie einen zahnlosen Tiger da-herkommen, vieles an diesem Abend wirkt uninspiriert und ungeprobt. Symptome der ita-lienischen Krise: Im adminis-trativen wie politischen Hin-tergrund des Festivals brodelt es. Anfang Juli wurde der Fest-spielchef spontan ausgetauscht – der vom neuen Bürgermeister neu installierte Präsident macht sich seither bei den Künstlern unbeliebt. Eine er-folgreiche Regisseurin ersetzt er durch einen ihm genehmen Regie-Senior, vom Versuch nachträglicher radikaler Re-duktionen der vertraglich ver-einbarten Künstlerhonorare ist die Rede. Die friedliche Atmo-sphäre am See täuscht: Nach der Premiere zieht ein heftiges Gewitter auf, das der Lage in Torre del Lago wohl eher ent-spricht.In Bregenz hat sich ein solches pünktlich vor der Premiere entladen. Den Wiedergeburten jener Terrakotta-Armee, die erst 1974 in der Grabanlage des Kaisers Qin Shi Huangdi ent-deckt wurde, kann ein wenig Wasser von oben ohnehin nichts anhaben. Die masken-haft dreinblickenden Krieger des alten China marschieren

geradewegs in Reih und Glied aus dem Gewitterhimmel in den See – und damit in den eigenen Untergang. Marco-Arturo Marelli wählt die Krie-ger als Signet seiner Inszenie-rung der Turandot. Als Regis-seur und Bühnenbildner in Personalunion setzt Marelli deutliche Zeichen der brutalen männlichen Macht. So schlän-gelt sich auf dem Bodensee gleich einem bedrohlichen Dra-chen des fernen Osten die chi-nesische Mauer über stolze 72 Meter Bühnenbreite. Marelli bedient damit nicht einfach nur die Erwartungen an die augenprächtige Seebühnen-produktion der Festspiele, die bis zum Sommer 2016 insge-samt bis zu 400.000 Menschen anziehen soll; er macht auch deutlich, welch einem men-schenverachtenden Apparat die Liebe von Turandot und Calaf ausgesetzt ist.

Bodenseespektakel mit Regietheater­Ambition

Gelingt in Bregenz eine das Auge kitzelnde Open-Air-Oper mit gleichzeitiger Regietheater-Ambition? Elisabeth Sobotka, die neue Intendantin, setzt da-rauf, das populär Unterhalten-de mit dem anspruchsvoll Ex-

Puccinis tosca in Torre del Lago mit Sopranistin Daniela Dessì

Mozarts entführung in Glyndebourne

Ein MaskenballOper von Giuseppe Verdi

PREMIERE12. 9.2015

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zeptionellen zu versöhnen. Diese Turandot schafft die künstlerische Quadratur des Kreises: Fahnenschwinger und Feuerjongleure sorgen für das einen jeden befriedigende Spektakel – drama-turgisch klug Gedachtes macht die In-szenierung feuilleton-kompa-tibel. Das Gigantische trifft auf das Kammerspiel-Intime. Ste-fan Herheims genialische Re-gie-Vollendung von Offen-bachs Hoffmanns Erzählun-gen im wetterfesten Festspiel-haus hievt die Bregenzer Opernsommerfrische gar ganz nach oben: Hier findet eine epochale Neudeutung statt.Über die diesjährige große Mozart-Premiere in Glynde-bourne kann man das nicht sagen. David McVivar lässt seinen Mozart historisch natu-ralistisch vor, hinter und in den Palastmauern des Serails spie-len. In suggestiven Räumen aus Tausendundeiner Nacht wird liebevoll konventionell Die Entführung aus dem Serail erzählt. Was sehr gut funktio-niert. McVivar nutzt den vom Libretto vorgegebenen Rah-men für psychologischen Fein-schliff und durchaus deutliche Kommentare zum interkultu-rellen Miteinander.

Englisches Plädoyer wider die SingspielniedlichkeitGrandios indes, welch ein Mo-zartbild Robin Ticciati mit dem famosen Orchestra of the Age of Enlightenment malt. Er setzt mit dem Ensemble das Konzept einer feinnervigen musikali-schen Rhetorik in die Tat um. Keine Singspielniedlichkeit de-gradiert Die Entführung zur billigen Vorübung der Da-Ponte-Opern. Glyndebournes junger Musikchef durchpulst jede Phrase mit frischem Mozart-blut. Da ist eine so unbändige historisch informierte Inspi-riertheit, die jedes staatstheat-ralisch behäbige philharmoni-sche Mozartmusizieren alt aussehen lässt. Atmosphärischen Zauber wie im rosengezierten Picknick-Park von Glyndebourne gibt es auch bei den Festspielen in Hei-denheim. Die letzten Meter hi-nauf zur Rittersaal-Ruine muss der Besucher emporschreiten, durch den stimmungsvollen Hofplatz vorbeipilgern am Re-naissance-Schloss, um schließ-lich einzutreten in die imposan-ten Mauerreste der Burg Hel-lenstein. Von ihr stehen gerade noch so viele resonierende Sei-tenwände, dass die Sänger bes-tens zu verstehen sind. Und der

Herheims Hoffmann in Bregenz: epochale Inszenierung

macbeth in Heidenheim: Bariton Antonio Yang triumphiert

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Zeit.raum15.16

SpielzeitvorSchau 2015.16

Musiktheater PreMieren

Das land des lächelns ab Sa, 10.10.2015

iolanta (konzertant) ab Sa, 31.10.2015

Don Giovanni ab Sa, 28.11.2015

Der Mann, der seine Frau mit einem hut verwechselte ab Fr, 22.01.2016

Die heimkehr des odysseus ab Sa, 20.02.2016

orpheus und eurydike ab Sa, 27.02.2016

Gutenberg (Uraufführung)von Volker David Kirchnerab Do, 24.03.2016

Macbethab So, 24.04.2016

Die Meistersinger von NürnbergEine Koproduktion mit demDNT Weimar ab So, 29.05.2016

Informationen & Tickets:www.theater-erfurt.de0361 22 33 155

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gestirnte Sommerhimmel spielt gnädig mit – das befürchtete Gewitter bleibt aus.

Festival folgt Fußball: Heidenheims Drang nach oben

Hier finden bereits zum 51. Mal sommerliche Festspiele statt. Seit Marcus Bosch als Inten-dant die Geschicke lenkt, sind sie in die zweite Liga der Opern-festivals aufgestiegen – Heiden-heims Fußballmannschaft lässt grüßen. Was sich hier in Opern-dingen tut, ist bemerkenswert. Da paart sich auf höchste Pro-fessionalität mit einem festival-familiären Do-it-yourself-Geist: Das Authentische, nicht das Gewollte, hier wird’s Ereignis. Da gibt es einen Intendanten zum Anfassen, der nicht nur exzellenter Maestro, sondern auch kluger Netzwerker ist. Da gibt es einen Bürgermeister und einen Kulturamtsleiter, die der-art für die Kultur brennen, dass sie den städtischen Zuschuss erhöht haben. Und da gibt es in diesem Jahr eine Sängerbe-setzung, die deutlich macht: An der Brenz strebt Bosch jetzt in die erste Liga! Denn mit Anto-nio Yang und Melba Ramos ist das mörderische Paar des Mac-beth und seiner Lady erstklas-sig besetzt – die beiden Sänger machen den auch selbstzerstö-rerischen Zerfallsprozess ihrer Figuren grandios deutlich. Mit seiner Werkwahl lehrt Heiden-heim nicht zuletzt: Ein Shake-speare-Schlachthaus mit Verdis grandioser Musik taugt sehr wohl zum Sommernachtstraum auf der Schwäbischen Alb. Die Freude am Festivalgenuss ver-trägt sich mit höchstem künst-lerischen Anspruch und pro-fundem Nachdenken über die Abgründe und Höhenflüge des Menschseins.

Richard-Strauss-Tage in der Semperoper

16. – 25. OktOber 2015

Mit der Sächsischen Staatskapelle Dresden unter der Leitung von

Christian Thielemann, Soile Isokoski, Waltraud Meier, Camilla Nylund,

Anne Schwanewilms, Iréne Theorin, Kurt Rydl, Bo Skovhus u.a.

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22 concerti September 2015

porträt

bei Puccini üblich, im letzten Akt mit der weiblichen Haupt-figur zu Ende geht, läuft die viel Umjubelte und Geehrte stimm-lich und darstellerisch zur Höchstform auf. „Es ist wie bei einem Phönix. Ich muss auf der Bühne sterben, um ein neues Leben zu erhalten, vom nächs-ten Tag an.“ Mittlerweile ist ihr Lachen aufmerksamer Nach-denklichkeit gewichen, binnen weniger Sekunden wechseln

Opern-Coach im Fach „Schöner sterben“ könn-te Kristıne Opolais sein.

Was der lettischen Sopranistin offenbar selbst gerade bewusst wird, denn die 35-Jährige kann sich ein Lachen nicht verknei-fen, als sie feststellt, wie hin und weg das Publikum regel-mäßig ob ihrer zutiefst drama-tischen Bühnentode ist – sei es nun als Cio-cio San, Tosca, Ma-non oder Mimì. Wenn es, wie

die Stimmungen ihrer Miene – und doch bleibt, bis auf einige Momente, meist etwas Unnah-bares, wenig Greifbares.

Womöglich gibt sie zu viel

Natürlich ist das herzerwei-chende, verzweifelte Kämpfen bis zum Dahingerafftwerden kräftezehrend, ist Opolais nach einem solchen Auftritt stets erschöpft. Dass sie womöglich zu viel gibt, hat sie schon öfter gehört, doch heitere Rollen öden sie an. „Ich wollte nie auf der Bühne Spaß haben.“ Viel-mehr will die am Rigaer Kon-servatorium und bei Margreet Honig in Amsterdam ausgebil-dete Sängerin dort stets einen 200-Prozent-Auftritt bieten – wenn es sein muss, auch binnen kürzester Zeit. Schon mehrmals eilte sie herbei, wenn plötzlich der wichtigste Sopran fehlte: 2010 kam es so zum Debut als Rusalka an der Bayerischen Staatsoper, 2014 legte sie gar eine Doppelpremiere an der Met in New York binnen 24 Stunden hin – an einem Abend als Madama Butterfly, tags da-rauf dann als Einspringerin in La Bohème. Was ihr zwar aus-gezeichnete Kritiken bescherte, doch wirklich glücklich ist sie über solche Hauruckaktionen nicht. Entsprechend hielt sich

»ich wollte nie auf der Bühne spaß haben«als kind träumte kristine opolais vom theater –

heute stirbt keine sopranistin dramatischere tode als die lettin. Von Christina Bauer

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»Alles oder nichts«-Persönlichkeit: Kristīne Opolais mag keine halben Sachen

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MünChensa. 24.10. (premiere), 19:00 uhr Bayerische staatsoper boito: mefistofele. Omer meir Wellber (Leitung), roland Schwab (regie)

Weitere termine: Do. 29.10., So. 1.11., Fr. 6.11., Di. 10.11. & So. 15.11.

opErn-tipp

Kristīne Opolais, Klaus Florian Vogt, Na-dia Krasteva, Günther Groissböck, Janina baechle, Chor und Orchester der bayr. SO, tomáš Hanusm (Leitung). Cmajor

Dvořák: rusalka

dVd-tipp

ihre Begeisterung zunächst auch in Grenzen, als sie vergan-genen Herbst kurz vor der Ab-reise nach New York erfuhr, dass in München dringend eine Manon gebraucht würde: We-gen Unstimmigkeiten mit Re-gisseur Hans Neuenfels war Anna Netrebko kurzfristig ab-gesprungen. Indes: Einmal in einer Produktion von Neuen-fels zu arbeiten, obendrein mit Jonas Kaufmann – das war für

Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/opolais

kristīne opolais und jonas kaufmann proben Manon Lescaut am royal opera house

onlinE-tipp

Opolais doch Grund genug, die Rolle zu übernehmen. Ein ide-aler Bühnenpartner sei der Startenor, mit dem sie ein in-tuitives Verständnis teile: „Wir können uns auf der Bühne tref-fen und noch am selben Abend die Premiere zusammen sin-gen.“ Ob solch ein charismati-scher Gesangspartner ihren Gatten, den Dirigenten Andris Nelsons, eifersüchtig macht? Schmunzelnd winkt die Lettin ab: Keine Spur – bei aller Lei-denschaft für den Beruf stehe für sie doch ihr Privatleben an erster Stelle. Vor allem ihre dreieinhalbjährige Tochter: Nicht zuletzt ihretwegen zog die Familie nach München, be-schränkt in der nächsten Saison ihre Auftritte weitgehend auf die neue Wahlheimat sowie New York. Ihre Tochter nimmt sie dabei auf den Konzertrei-sen mit – zumal die kleine Ad-riana Anna selbst auch schon künstlerische Zukunftsideen bekundet. „Es ist genau wie bei mir, ich wollte auch Schauspie-lerin werden, nicht Sängerin“, erinnert sich die Lettin – „das entschied meine Mutter.“ Nun,

Festival synagogaler MusikBerlin | Potsdam 17. – 20. Dez. 2015

LOUIS LEWANDOWSKIFESTIVAL 2015

www.louis-lewandowski-festival.dewww.facebook.com/LewandowskiFestival

»DAS ÖSTLICHE FIRMAMENT«

Musik der osteuropäischen „Chor Shul“.

September 2015 concerti 23

als Opernsopran lässt sich der Kinderwunsch heute immerhin in Ansätzen ausleben. Schöner sterben, die nächste: Erneut schon im Oktober – als Margare-the in Boitos Mefistofele.

Als Manon Lescaut sprang Opolais kurzfristig

in München ein

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24 concerti September 2015

Gefors: notorious Oper Göteborg. patrik ringborg

(Leitung), Keith Warner (Inszenierung)Weitere termine: 23., 27., & 30.9., 3., 8., 11., 15., 21., 24. & 30.10, 1.11.

OperN-TippsAusgewählt von unserem Experten Peter Krause

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GÖTeBOrG SA. 19.9.2015

hitchcock-thrilleroper Sensation: Nina Stemme hebt neues Werkvon Hans Gefors aus der Taufe

Diese Uraufführung kommt einer doppelten Sensation

gleich. Die erste: Mit Notori-ous wird der legendäre Hitch-cock-Thriller in eine Oper verwandelt. Die zweite: Die Hauptpartie schreibt der schwedische Komponist Hans Gefors für keine geringere als die bedeutendste Hochdrama-tische unserer Zeit, seine Landsfrau Nina Stemme. Kaum übertrieben also klingt die Göteborger Ankündigung, mit dem neuen Musiktheater „Operngeschichte zu schrei-ben“. Der Filmplot zwischen Politik und privater Passion jedenfalls schreit geradezu

danach, mit Opernblut wieder-belebt zu werden: Im Zweiten Weltkrieg überredet der CIA-Agent Devlin die Amerikane-rin Alicia, Spionin in Rio de Janeiro zu werden. Alicia ist Tochter eines notorischen Na-zis. Ihre Mission verlangt von ihr, einen Mann der falschen Seite zu verführen. Es beginnt ein Rollen- und Liebesspiel zwischen Wahrheit und Ver-stellung – Wagner-Regisseur Keith Warner setzt es in Szene.

Kent Nagano wechselt von München nach Hamburg

Berlioz: les troyens Hamburgische Staatsoper. Kent

Nagano (Leitung), michael thalheimer (Inszenierung) Weitere termine: 26.9., 1., 4., 9., & 14.10.

einstand an der elbe

HAMBUrG SA. 19.9.2015

oper Zeitenwende an der Dammtorstraße: Nach Simone Youngs zehnjähriger Allein-herrschaft wird die Hambur-gische Staatsoper mit Kent Nagano als Generalmusikdirek-tor und Georges Delnon als Intendant wieder von einer Doppelspitze geleitet. Wie von den beiden neugierigen Opern-machern kaum anders zu er-warten, ist die Eröffnungspre-miere keinem Standardwerk von Mozart, Verdi oder Wag-ner gewidmet: Vielmehr brin-gen sie mit Les Troyens die Aeneis-Lesart des Franzosen Héctor Berlioz heraus. Den Mythos inszeniert mit Micha-el Thalheimer ein Regisseur der entschiedenen Verknap-pung und Verdichtung.

Arbeitskleidung: Mantel. Nina Stemme als Spionin Alicia

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September 2015 concerti 25Weitere tipps, termine, tickets und mehr: www.concerti.de

   WeiTere Tipps

Verdi: otelloHessisches Staatstheater Wiesbaden. Leo Fall (Leitung), Uwe eric Laufen-berg (Inszenierung) Weitere termine: 19., 24., 27. & 30.9., 3.10.

Die rezension zum tipp: über alle premieren mit diesem

zeichen berichten wir tagesaktuell. Sie fi nden diese und weitere Kritiken online: www.concerti.de/oper

aMsterDaM

Der rosenkaValier

sa. 5.9., 18:30 uhr Dutch national opera Zum 30.

Jubiläum des neuen Opernhauses von Amsterdam setzt Jan philipp Gloger Strauss’ Komödie in Szene, marc Albrecht dirigiert

BreMen

Die entführunG aus DeM serail

so. 6.9., 18:00 uhr Musik-fest Bremen Kampf der

Kulturen: bei der premiere in Aix-en-provence musste martin Kušej seine regie wegen befürchteter is-lamistischer Angriff e entschärfen

Berlin

MiChaels reise uM Die erDefr. 18.9., 20:00 uhr Musikfest Berlin Das ensemble musikfabrik bringt den 2. Akt von Stockhau-sens Donnerstag aus Licht samt erzengel szenisch heraus

essen

Greek passionsa. 26.9., 19:00 uhr aal-to- Musiktheater martinů

erzählt arios und tonalitätstrun-ken, wie ein passionsspiel durch Flüchtlinge real wird

hannoVer

rusalkasa. 26.9., 19:30 uhr staatsoper Dietrich W. Hilsdorf inszeniert Dvořáks märchenoper um die un-mögliche Liebe zwischen Wasser-wesen und prinz

Mit der Uraufführung der gar nicht märchenhaften

Andersen-Oper lancierte der damalige Intendant der Ham-burgischen Staatsoper, Peter Ruzicka, 1997 eine der erfolg-reichsten Opern des späten 20. Jahrhunderts. „Musik mit Bildern“ nennt Helmut Lachen-mann sein Meisterwerk, in dem er der Märchenvorlage mit Tex-ten der Terroristin Gudrun Ensslin politischen Sprengstoff

beimischt. Denn Lachenmann ist sich sicher: Wäre das Mäd-chen erwachsen geworden, hätte es, wie die RAF-Aktivistin, mit seinen Schwefelhölzern Bomben gezündet. Für die gestisch-theatralisch beredte Musik wird Benedikt von Peter eigene Bildwelten erfinden.

zündelndes Mädchenoper Helmut Lachenmann lädt AndersensMärchen mit politischem Sprengstoff auf

FrANKFUrT AM MAiN FR. 18.9.2015

WiesBADeN DO. 17.9.2015

otellos selbstzerstörungoper Intendant Uwe Eric Laufenberg lässt in seiner Inszenierung Jagos negative Energie explodieren

Nach Die Frau ohne Schat-ten in der letzten Saison

eröffnet Uwe Eric Laufenberg auch das zweite Jahr seiner Wiesbadener Intendanz mit einer eigenen Neuinszenie-rung eines Gipfelwerks der Literaturoper. In Verdis Shake-speare-Vertonung stellt Lau-fenberg die treibende Kraft des Bösen in den Mittelpunkt. Jago wird zu Beginn aus dem Shake-speare-Original seine Sentenz zitieren: „Hätte der Waagbal-ken unsres Lebens nicht eine Schale von Vernunft, um eine

andre von Sinnlichkeit aufzu-wiegen, so würde unser Blut und die Bösartigkeit unsrer Triebe uns zu den ausschwei-fendsten Verkehrtheiten füh-ren.“ Jago und Verdis explodie-rende Musik beweisen uns, dass Liebe, Ehre und Ruhm von uns selbst zerstört werden kön-nen – nur, weil wir ein Taschen-tuch übersehen haben.

Helmut Lachenmann: Neutöner der radikalen Entschiedenheit

lachenmann: Das Mädchen mit den schwefelhölzern

Oper Frankfurt. erik Nielsen / matthias Hermann (Leitung), benedikt von peter (regie) Weitere termine: 20., 21., 23., 24., 26. & 27.9.

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OperArrigo Boito Mefistofele 

omer Meir Wellber, Roland schwab Sa, 24 Okt 2015Sergej Prokofjew DeR feuRige engel 

Vladimir Jurowski, Barrie Kosky So, 29 Nov 2015Miroslav Srnka south pole 

Kirill petrenko, hans neuenfels So, 31 Jan 2016Giuseppe Verdi un Ballo in MascheRa  Zubin Mehta, Johannes erath So, 6 Mär 2016

Richard Wagner Die MeisteRsingeR Von nüRnBeRg  Kirill petrenko, David Bösch Mo, 16 Mai 2016

Jacques Fromental Halévy la JuiVe  Bertrand de Billy, calixto Bieito So, 26 Jun 2016Jean-Philippe Rameau les inDes galantes  ivor Bolton, sidi larbi cherkaoui So, 24 Jul 2016

BallettJerome Robbins / Aszure Barton / George Balanchine 

in the night / uRauffühRung asZuRe BaRton /  sinfonie in c So, 20 Dez 2015

Pina Bausch füR Die KinDeR Von gesteRn, heute unD MoRgen So, 3 Apr 2016

Simone Sandroni the passengeR Fr, 15 Apr 2016

MünchneR opeRnfestspiele  26 Jun – 31 Jul 2016  BallettfestWochen 3 – 19 Apr 2016

2015 2016Premieren

infoRMation / KaRten Tageskasse der Bayerischen Staatsoper Marstallplatz 5 80539 München 

T +49.(0)89.21 85 19 20 [email protected] www.staatsoper.de

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WIESBaDEN 10.9.2015 DoRtMuND 13.9.2015lEoNIDaS kavakoSMehr auf Seite 4

INTERVIEW

EMDEN 17.9.2015DoRothEE oBERlINGERMehr auf Seite 11

BaD GRuND 18.9.2015SIGNuM SaXoPhoNE QuaRtEtMehr auf Seite 2

PORTRÄT

kölN 16.9.2015Salut SaloNMehr auf Seite 12

DoRtMuND 20.9.2015BoRIS GIltBuRGMehr auf Seite 9

BoNN 30.9.2015NIColaS altStaEDtMehr auf Seite 8

TERMIN-TIPPSAusgewählte Konzerte, Opern- und Ballettvorstellungen im September

StuttGaRt 8.9.2015DaNIEl hoPEMehr auf Seite 15

olDENBuRG 9.9.2015Sol GaBEttaMehr auf Seite 14

BREMEN 2.9.2015RENÉ JaCoBSMehr auf Seite 8

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wie es nun aus dem Lautspre-cher dringt, ist das Saxophon bisher wohl nur sehr selten zu hören gewesen. Es ist ein kalter Mittwochnach-mittag in Köln-Mühlheim. Dun-kel und behäbig zieht der Rhein dahin. Im Probenraum eines alten Fabrikgebäudes am Flussufer haben Erik Nestler, David Brand, Blaž Kemperle und Alan Lužar soeben ihre Instrumente weggelegt und auf einem weichen Sofa Platz ge-nommen. Später soll noch wei-

Der erste Höreindruck lässt einen stocken. Ir-ritiert wandert der Blick

auf das CD-Cover, dann hinü-ber zu den Boxen, aus denen Griegs Aus Holbergs Zeit er-klingt – ein Klang, so zart, so fein, so weich. Und da soll ge-rade ein Saxophon-Quartett spielen? Unmöglich. Mehr als 170 Jahre ist es inzwischen her, dass der Belgier Adolphe Sax dieses seltsam anmutende In-strument aus viel Blech und wenig Holz erfand. Doch so,

tergeprobt werden, bis in den frühen Abend hinein. Oder auch länger. Eben so lange wie sie Lust haben. Was spät wer-den kann, denn die vier bren-nen für ihre Sache.

Vier Personen, vier Meinungen, vier Charaktere: der lange Weg zum »Quartett­Spirit«

Seit zweieinhalb Jahren spielen die Saxophonisten nun in die-ser Besetzung zusammen – und mittlerweile habe das Ensem-ble, so sagen sie selbst, seinen

„Quartett-Spirit“ gefunden. Bis dahin war es allerdings ein holpriger Weg, zweimal wech-selte schon die Besetzung. Ein Quartett – das sind nun einmal vier Personen, vier Meinungen, vier Charaktere. „Das ist viel-leicht nicht immer der ein-fachste Weg“, sagt Brand. Aber mit Sicherheit der Reizvollste und Spannendste – und künst-lerisch enorm fruchtbar. Zumal es sich bei dem Signum saxo-phone quartet um eine slowe-nisch-deutsche Koproduktion handelt: Erik Nestler und Da-vid Brand kommen beide aus der Nähe von Dresden, Blaž Kemperle und Alan Lužar stam-men aus Slowenien. Vor zehn Jahren sind sich die Musiker schon einmal über den Weg gelaufen, bei einem Meis-terkurs in Slowenien. Eine Erinnerung, die alle vier laut auflachen lässt: Denn damals fanden sie sich alles andere als sympathisch – ja, man fand sich sogar ziemlich doof. Jahre später kreuzten sich dann in Köln erneut ihre Wege, die Mu-siker studierten bei Daniel Gauthier an der Kölner Hoch-schule. Ein folgenreiches Wie-dersehen – und der Beginn einer großen Freundschaft. Denn die jungen Männer ha-

vier gewinnt!auf alleingänge hatten die Jungs keine

lust – und gründeten das SIGNuM SaXoPhoNE QuaRtEt. Jetzt gehören sie zu

den »Rising Stars«. Von Stefanie Paul

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Völkerverständigung am Saxophon: der slowenisch-deutsche Signum-Vierer

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die haben die vier dann auch gleich auf den Kopf gehauen, in einem benachbarten Fast-Food-Restaurant. Doch am En-de habe das Geld nicht einmal gereicht, um für alle das Essen zu bezahlen. Beruhigend zu wissen, dass inzwischen keine Restaurant-Rechnung mehr offen bleiben muss.

ben eine Vision von Klang und Zusammenspiel, die sie ausle-ben wollen: Kammermusik für Saxophon. Entsprechend ge-hen die vier in ihren Konzerten stets an ihre Grenzen – sowohl psychisch als auch physisch.

„Du musst dem Publikum dein ganzes Herz, deine ganze See-le geben“, sagt Kemperle. Und so sind ihre Konzerte nie eine schlichte Reproduktion, son-dern ein Zusammenspiel aus Spannung und Entspannung, klingen die Stücke immer ein wenig anders – als würden sie gerade zum ersten Mal gespielt. Man wolle nicht aalglatt sein, sondern auf der Bühne leben. Was sie mittlerweile auch er-folgreich tun, sei es nun in der Carnegie Hall, im Festspielhaus Baden-Baden oder wie jetzt bei den Festivals in Niedersachsen und auf Usedom, denn von den Konzerthäusern in Hamburg, Köln, Baden-Baden und Dort-mund wurde das Quartett zum

„Rising Star“ gekürt. Ihre weit weniger glamourösen Konzertanfänge haben die auf-strebenden Stars dennoch nicht vergessen. Damals, auf der Dachterrasse eines Kölner Hotels: Es war kalt und regne-te, „und wir hatten nur ein paar Zuhörer“, erinnert sich Kem-perle. Zwanzig Euro Gage blie-ben am Ende des Abends – und

Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/signum

Erfahren Sie mehr über die CD „Debut“ der vier Rising Stars

online-Tipp

Signum saxophone quartet Ars Produktion

Debut Werke von Grieg, Escaich, Ravel, Bartók, Schostako-witsch & Iturralde

CD-Tipp

Auch bei Gegenwind: Diese vier Jungs geben musikalisch alles

Christiane KargSabine MeyerAnn Murray

Florian BoeschMarkus Hering

Malcolm Martineauu

kunstklang-feuchtwangen.deKarten: 09852 904 44

KonzerT-Tipps

NIEDERSäChSISChE MuSIktaGE Fr. 18.9., 19:00 uhr Iberger tropfsteinhöhle Bad Grund Ulrich Pleitgen (Sprecher) Signum saxophone quartet Wandelkonzert

uSEDoMER MuSIkFEStIval Fr. 9.10., 19:30 uhr Ev. kirche St. Petri Wolgast Signum saxophone quartet. Werke von Sibelius, Glasunow, Rachmaninow & Piazzolla

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dirigiert er auch. Beim Früh-stück im Berliner Grand Hyatt offenbart er die Weisheit eines vollkommenen Musikers.

Herr Kavakos, zuletzt haben Sie Brahms und Bartók ein­

Leonidas Kavakos gehört zur ersten internationa-len Garde der nicht mehr

ganz jungen Geigergeneration. Mit seinen 47 Jahren hat er sich längst alle Konzertpodien die-ser Welt erspielt, inzwischen

gespielt, widmen sich aber auch zeitgenössischer Musik –Ihr Repertoire ist sehr breit. Welche Epoche mögen Sie am liebsten?Das kann ich Ihnen nicht beantworten.

»viele talente werden in Griechenland verschwendet«

Der Geiger lEoNIDaS kavakoS über den Zweck der kunst, den Erfolg von David Garrett und die griechische Misere.

Von Christian Schmidt

inTerview

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Der griechische Geiger und Dirigent wurde 1967 in athen geboren. Er studierte am Griechischen Musikkon-servatorium und an der Indiana University. Seit 2007 ist er musikalischer Leiter der Camerata Salzburg. Neben seiner solistischen Tätigkeit ist er auch als kammermusiker aktiv. Kavakos spielt seit Februar 2010 die Abergavenny-Stra-divari von 1724 und auch moderne Instrumente.

zUr person

»Neue Stücke einzustudieren ist wie ein Blind Date

zu haben«

Warum nicht?Sie fragen einen Vater, welches Kind er am liebsten hat.

Gerade kommen Sie von einer Probe mit Emanuel Ax. Wie wichtig ist Ihnen die Kammermusik?Sie ist für mich völlig gleich-wertig. Das Repertoire für die Violine ist riesig, und es hat mich geprägt, als ich jung war. Ich würde nicht sagen, ich hät-te alles gespielt, aber fast. Alles außer Streichquartett.

Wieso haben Sie das außen vor gelassen?Streichquartette finden in ei-ner eigenen Welt der absoluten Übereinstimmung statt. Dafür braucht es sehr viel mehr Zeit und auch mehr Hingabe.

Fühlen Sie eine Verantwortung für zeitgenössische Musik?Nein. Komponieren ist kein Selbstzweck, sondern sollte einen nachhaltigen Wert ha-ben. Leider haben nicht sehr viele Leute dieses Talent, kom-ponieren aber trotzdem. Wir leben in einer anderen Epoche als Bach, unsere Zeit kennt

wenig Ästhetik, und das spie-gelt sich in der Musik wider. Häufig klingt zeitgenössische Musik wie ein organisiertes Chaos.

Und das finden Sie sinnlos?Das sage ich nicht, aber als aus-führender Künstler unterwer-fe ich mich keiner Doktrin, die da meint, ich müsse diese Mu-sik mögen. Ich empfinde also keine grundsätzliche Verant-wortung für die Zeitgenossen, sondern für meine Auswahl. Und wenn ich ein modernes Stück für gut halte, dann stimmt es wieder für mich. Ich habe einige Sachen uraufge-führt, aber ich betrachte das nicht als meine Hauptaufgabe. Neue Stücke einzustudieren ist ja wie ein Blind Date zu haben:

Sie wissen nicht, was auf Sie zukommt, müssen es dann aber durchziehen. Ich mag generell keine Blind Dates.

Was muss Musik in Ihren Augen können?Sie ist nicht dafür da, uns zu amüsieren. Sie ist nur gut, wenn sie Gefühle transportiert. Man ist jeden Tag in einer an-deren Verfassung, manchmal aggressiv, manchmal gelöst, manchmal ungeduldig. Kunst im Allgemeinen muss all diese Gefühle ausdrücken können.

Bach zum Beispiel lebt aber nicht von Emotionen, er beein­druckt durch seine Architektur.Das darf man nicht trennen. Die architektonische Meister-

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inTerview

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Musik sollte nicht der Selbstprofilierung dienen, meint Leonidas Kavakos

schaft ist ja kein Selbstzweck. Die musikalische Struktur ist nur ein Mittel.

Wenn Sie meinen, dass Musik nicht nur zum Ver gnügen da ist, was halten Sie dann von Crossover­Projekten?Wir leben in einer Zeit ästhe-tischer Verwirrung. Insofern führt Crossover völlig in die Irre. Das ist eine Annäherung an das Publikum, die sehr auf

Personen zentriert ist. Ich kann das nicht nachvollziehen, Musik zur Selbstprofilierung zu betreiben. Das bedeutet doch, sie zu missbrauchen.

Ihr Geigenkollege David Gar­rett ist damit sehr erfolg reich.Ja, so wie Coca-Cola. Aber was ist die Botschaft? Für mich ist wichtig, dass das Publikum die Musik versteht. Crossover ist eine Marke, die man kon-

sumiert. Erkenntnis gewinnt man dadurch nicht. Ich spiele ja keine eigene Musik, son-dern ich habe ihr zu dienen. Im Griechischen gibt es für Interpretation ein wunderba-res Wort: ermenia. Darin steckt Hermes, der Götterbote. Das ist sehr wichtig zu ver-stehen, dass nicht der Inter-pret das Wesentliche ist, son-dern die Botschaft des Kom-ponisten.

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nanziellen Funktionalität un-ter. Hier zeigt sich ein Ergeb-nis der Wachstumsideologie. Man will von allem mehr: Frie-den, Geld, Macht. Kunst kann uns lehren, dass all das seine Grenzen hat. Da ist Kunst po-litisch, in erster Linie.

Kann es Zufall sein, dass Sie der einzige griechische Musiker von internationaler Be kanntheit sind?Griechenland ist ein kleines Land, hat aber viele Talente. Doch das Bildungssystem er-kennt sie nicht: Viele werden verschwendet. Ich hatte Glück, weil meine Eltern mich sehr unterstützt haben – und weil ich das selbst wollte.

Dortmund, 1. – 4. Oktober 2015

1. Oktober 2015, 20 UhrSt. Marien, DortmundVokalakademie Berlin Ltg. Frank MarkowitschAlessandro Scarlatti: Marienvesper

2. Oktober 2015, 20 UhrSt. Marien, DortmundSWR Vokalensemble StuttgartLtg. Rupert HuberFrisch komponiert: Neue Chormusik

2. Oktober 2015, 22 UhrSt. Reinoldi, DortmundAudi Jugendchorakademie, Die Singphoniker, Ensemble MixturaLtg. Martin SteidlerAus der Tiefe der Zeit – Chorinstallation für 85 Stimmen und zwei Instrumente

3. Oktober, 22 UhrJazzclub domicilQuan Họ Chor, Klapa Berlin,La Caravane du Maghreb u.a.Moderation: Jochen KühlingHeimatlieder aus Deutschland

Karten unter www.reservix.de und an der Abendkasse, Reservierung unter [email protected]

Das gesamte Konzertprogramm der chor.com finden Sie auf:

www.chor.com

Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/kavakos

leonidas kavakos spielt Bartóks 2. violinkonzert in der Digital Concert hall

online-Tipp

Leonidas Kavakos (Violine)Yuja Wang (Klavier)Decca

Brahms: violin -sonaten Nr. 1-3, Scherzo c-Moll (F.a.E.- Sonate) u. a.

CD-Tipp

leonidas kavakos (violine) WDR Sinfonieorchester Köln Jukka-Pekka Saraste (Leitung) Brahms: Violinkonzert D-Dur op. 77 Sibelius: Lemminkäinen-Suite op. 22

WIESBaDEN Do. 10.9., 20:00 uhr kurhaus (Friedrich-von-thiersch-Saal)

DoRtMuNDSo. 13.9., 16:00 uhr konzerthaus

KonzerT-Tipps

Dafür müssen Sie das Stück zunächst selbst verstehen.Natürlich. Dafür müssen Sie Instinkt und Intellekt kombi-nieren und das Stück wirklich studieren, bevor Sie es auf-führen.

Ist so auch Ihr Bonmot zu verstehen, Virtuosität werde missverstanden?Das Wort kommt von virtus, und das bedeutet Tugend. Vir-tuosität hat nichts mit sehr schnell spielen zu tun. Es be-deutet, die Musik so darzubie-ten, dass das Publikum drum-herum Zeit und Raum vergisst. Dass es ein Stück auch aus sei-ner Geschichte heraus begreift. Zum Beispiel Dutilleux fiel ja nicht vom Himmel, in seinem Werk finden Sie den gesamten musikhistorischen Hinter-grund, vor dem man ihn ver-stehen muss. Wissen Sie, ein Konzert bedeutet doch nicht,

sich wie im Restaurant in der Erwartung hinzusetzen, ein nettes Steak zu essen. Kunst ist generell nicht zur Entspan-nung oder zur Unterhaltung geeignet. Dafür geht man in die Bar. Kunst ist, die Seele zu bilden.

Sie kommen gern auf Grie chen­land zurück, die Wiege unserer Kultur. Wenn Sie an die jetzigen politischen Zu stände denken, bekom men Sie da Angst?Die griechische Kultur ist in Gefahr. Alle großen Werte des Lebens ordnen sich einer fi-

»Kunst ist nicht zur Unterhaltung

geeignet. Kunst ist, die Seele zu bilden«

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8 termin-tipps concerti 09.15

PROGRAMMDas Klassikprogramm im September

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aaChENSa. 5.9., 21:00 uhr Eurogress Red Bull Flying Bach

BERlINDo. 3.9., 20:00 uhr Sophiensaele Ibsen: Peer Gynt - Premiere. Markus&Markus

Sa. 5.9., 20:00 uhr Schlossparkthea-ter Berlin Shaffer: Amadeus - Premiere. Thomas Schendel (Regie)

So. 13.9., 11:00 uhr kammermusik-saal Musikfest Berlin. The Danish String Quartet. Nielsen: Streichquartett Nr. 3 & 4, Beethoven: Streichquartett Nr. 14 cis-Moll op. 131

BoChuMSa. 12.9., Mi. 16.9., Fr. 18.9., Di. 22.9. & Do. 24.9. 18:30 uhr Jahrhunderthalle Ruhrtriennale: Das Rheingold. Johan Simons (Regie), Teodor Currentzis (Leitung), Mika Vainio (Elektronische Musik)

BoNNFr. 4.9., 20:00 uhr Beethovenhalle Beethovenfest Bonn. Staatskapelle Ber-lin , Daniel Barenboim (Leitung). Beet-hoven: Musik zu „Egmont“, Schönberg: Variation op. 31, Elgar: Sinfonie Nr. 1

So. 6.9., 19:00 uhr Beethovenhalle Beethovenfest Bonn: Wien. Auf Beetho-vens Wegen. Nikolaj Znaider (Violine) , Wiener Symphoniker , Philippe Jordan (Leitung). Webern: Variationen op. 30 , Brahms: Violinkonzert D-Dur, Beetho-ven: Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92

Di. 8.9., 20:00 uhr Beethovenhalle Beethovenfest Bonn: Von liebenden Männern zu Robert dem Teufel. Sol Gabetta (Violoncello) , Bertrand Chama-you (Klavier). Werke von Beethoven & Chopin

Fr. 18.9., 20:00 uhr Schumannhaus Beethovenfest: „Aufhebung!“. Pschenit-schnikowa (Gesang), Maria Alikhanova (Flöte), Konstantin Manaev (Violoncello), Mikhail Mordvinov (Klavier). Desche-wow: Gleise, Mossolow: Vier Zeitungs-anzeigen, Lourie: Sonnenaufgang u. a.

Mo. 21.9., 20:00 uhr Beethoven-haus Beethovenfest Bonn: Kontraste, Fanta-siestücke, Etüden. Carolin Widmann (Violine), Jörg Widmann (Klarinette), Dénes Várjon (Klavier). Strawinsky: Sui-te aus L’histoire du soldat, Schumann: Drei Fantasiestücke op. 73 & Violinso-nate Nr. 1 a-Moll op. 105, Widmann: Étu-des Nr. 1-3 & Fünf Bruchstücke , Bartók: Kontraste Sz 111

Mi. 30.9., 20:00 uhr Beethoven-haus Beethovenfest Bonn: Napoleons Schat-ten. Nicolas Altstaedt (Violoncello) , Alexander Lonquich (Klavier)Weitere Infos siehe Tipp

BRauNSChWEIGSo. 13.9., 20:00 uhr Stadthalle (Großer Saal) Simona Saturová (Sopran), Angelica Voje (Mezzosopran), Maximilian Schmitt (Tenor), Tareq Nazmi (Bass), NDR Radiophilharmonie, Mädchenchor Hannover, Brahms-Chor Hannover, Andrew Manze (Leitung). Beethoven: Sinfonien Nr. 2 D-Dur & Nr. 9 d-Moll

Fr. 25.9., 19:30 uhr Staatstheater (kleines haus) Górnicka: Mutter Courade und ihre Hunde (UA). Marta Górnicka (Regie), Anna Godowska (Choreographie)So. 27.9., 19:30 uhr Staatstheater (Großes haus) Egk: Peer Gynt. Peter Bording (Bariton), Ekaterina Kudryavtseva (Sopran), Braunschweiger Ensemble, Staats-orchester Braunschweig, Georg Mens-kes & Christopher Hein (Leitung)

BREMENMi. 2.9., 20:00 uhr Glocke Musikfest Bremen. Haydn: Die Schöp-fung. René Jacobs (Leitung)Weitere Infos siehe TippSa. 5.9., 20:00 uhr Glocke Musikfest Bremen. Maria João Pires (Klavier), Die Deutsche Kammerphilhar-monie Bremen, Trevor Pinnock (Lei-tung). Chopin: Klavierkonzert Nr. 2 f-Moll, Mozart: Ouvertüre zu „La cle-menza die Tito“ & Sinfonie Nr. 41 „Jupi-ter-Sinfonie“

NIColaS altStaEDtMi. 30.9., 20:00 uhr Beethoven-haus Bonn Beethovenfest Bonn: Napoleons Schatten. Nicolas Altstaedt (Violoncello) , Alexander Lonquich (Klavier). Beethoven: Cellosonaten Nr. 1 F-Dur op. 5/1, Nr. 2 g-Moll op. 5/2 & Nr. 3 A-Dur op. 69, Boulanger: Trois Pièces , Fauré: Cellosonate Nr. 2 g-Moll op. 117

Nicht nur als Cellist viel gefragt: Seit 2011 leitet Nicolas Altstaedt das von Gidon Kremer gegründete, legendäre Kammermusik festival im österreichischen Burgenland.

TIPP

RENÉ JaCoBSMi. 2.9., 20:00 uhr Glocke Bremen (Großer Saal) Musikfest Bremen. Sophie Kart häuser (Sopran), Maximilian Schmitt (Tenor), Johannes Weisser (Bariton), Collegi-um Vocale, B‘Rock, René Jacobs (Leitung). Haydn: Die Schöpfung

Barocker Bildungsmensch Jacobs: Angefangen hat alles im Knabenchor der Kathedrale in Gent, wo der kleine René gregori-anische Musik und mehrstimmige Messen sang.

TIPP

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concerti 09.15 termin-tipps 9Weitere Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

Mi. 9.9., 20:00 uhr Glocke Bremer Philharmoniker, Markus Posch-ner (Leitung). Bruckner: Sinfonie Nr. 8Do. 10.9., 20:00 uhr Glocke Musikfest Bremen. Janine Jansen & Gregory Ahss (Violine), Nimrod Guez (Viola), Nicolas Altstaedt (Violoncello), Sibylla Rubens (Sopran), Margot Oitzinger (Mezzosopran), Jan Kobow (Tenor), Peter Koolj (Bass). Haydn: Die Sieben Worte Jesu Christi am Kreuz, Bach: Goldberg-VariationenMo. 14.9., 20:00 uhr Glocke Musikfest Bremen. Anna Larsson (Alt), Michael Schade (Tenor), Swedish Radio Symphony Orchestra, Daniel Harding (Leitung). Birtwistle: Earth Dances, Mahler: Das Lied von der ErdeSa. 26.9., 20:00 uhr kulturkirche St. Stephani Von Wien nach Odessa - Kammermusik und Klezmer. Ensemble 1 plus 4So. 27.9., 11:30 uhr theater Bremen Mitglieder des Philharmonischen Or-chesters. Poulenc: Sextett

DoRtMuNDSo. 6.9., 16:00 uhr theater (opernhaus) Wagner: Tristan und IsoldeMi. 9.9., 20:00 uhr konzerthaus Philharmonischer Chor der Stadt Bonn, Philharmonia Orchestra, Christoph von Dohnányi (Leitung). Beethoven: Sinfo-nie Nr. 9Sa. 12.9., 19:30 uhr theater (opernhaus) Internationale Ballettgala.So. 13.9., 16:00 uhr konzerthaus Leonidas Kavakos (Violine), WDR Sinfo-nieorchester Köln, Jukka-Pekka Saraste (Leitung). Brahms: Violinkonzert D-Dur, Sibelius: Lemminkäinen-Suite op. 22

Di. 15.9., 20:00 uhr konzerthaus Alexander Prushinskiy (Violine), Dort-munder Philharmoniker, Gabriel Feltz (Leitung). Tschaikowsky: Der Sturm op. 18 & Fantasie-Ouvertüre „Romeo und Julia“, Berg: Violinkonzert „Dem Anden-ken eines Engels“, Schubert: Sinfonie Nr. 7 h-Moll D 759 „Unvollendete“

Fr. 18.9., 19:00 uhr konzerthaus Behzod Abduraimov (Klavier). Werke von Schubert, Liszt & Mussorgsky

So. 20.9., 11:00 uhr konzerthaus Mozart Matinee. Boris Giltburg (Klavier)Weitere Infos siehe Tipp

Mi. 30.9., 20:00 uhr konzerthaus Belcea Quartet. Haydn: Streichquartett G-Dur Hob. III:81, Bartók: Streichquartett Nr. 1, Beethoven: Streichquartett Nr. 14

DRESDENSa. 5.9., 19:30 uhr albertinum (lichthof) Saisoneröffnung. Sol Gabetta (Violon-cello), Dresdner Philharmonie, Michael Sanderling (Leitung). Elgar: Cellokon-zert, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 10

Fr. 11.9., 19:00 uhr Semperoper Impressing the Czar. William Forsythe (Choreographie)

Di. 22.9., 20:00 uhr Residenzschloss (Schlosskapelle) Sonderkonzert am Gründungstagstag der Sächsischen Staatskapelle. Sächsi-sche Staatskapelle Dresden, Alessandro De Marchi (Leitung). Werke von Hasse, Kurtág, Vivaldi & Busch

DuISBuRGSa. 5.9., Sa. 19.9. & Fr. 25.9., 19:30 uhr So. 13.9., 18:30 uhr theater Schläpfer: b.17. Martin Schläpfer (Cho-reographie), Duisburger Philharmoniker, Wen-Pin Chien (Leitung). Mahler: Sinfo-nie Nr. 7 e-Moll

Di. 8.9., 19:30 uhr landschaftspark-Nord (kraftzentrale) Ruhrtriennale. Nono: Prometeo. Susan-na Andersson & Els Janssens-Vanmuns-ter (Sopran), Ingo Metzmacher & Matil-da Hofman (Leitung).

Mi. 9.9. & Do. 10.9., 20:00 uhr theater am Marientor Frank Peter Zimmermann (Violine), Duisburger Philharmoniker, Giordano Bellincampi (Leitung). Schostakowitsch: Festliche Ouvertüre & Violinkonzert Nr. 2, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 5

BoRIS GIltBuRGSo. 20.9., 11:00 uhr konzerthaus Dortmund Boris Giltburg (Klavier). Mozart: Klaviersonate F-Dur KV 280, Ravel: Valses nobles et sentimentales – Acht Walzer für Klavier, Liszt: Mephisto-Walzer Nr. 1 A-Dur, Schumann: Papillons & Carnaval

Leidenschaftlicher Fotograf: Wenn er genug von (Klavier-)Musik hat, schnappt sich Boris Giltburg seine Kamera, um auf Motivsuche zu gehen – und veröffentlicht die Bilder in seinem Blog im Netz.

TIPP

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KonzerT-Tipps

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Fr. 11.9., 11:00 uhr theater (kassenhalle) Herzmusik. Duisburger PhilharmonikerSa. 12.9., 11:00 & 15:00 uhr theater (opernfoyer) Herbstkonzert. Kinderchor am RheinFr. 18.9., 19:30 uhr theater AUREA – Variations on Bach. Thomas Wansing (Klavier), Emanuele Soavi & Ensemble (Choreographie & Perfor-mance)Mi. 23.9., 20:00 uhr landschafts-park-Nord (Gebläsehalle) Ruhrtriennale: Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke. Anne Teresa De Keersmaeker (Choreographie & Tanz), Michael Pomero (Tanz)Mi. 23.9., 19:30 uhr theater Verdi: Aida. Philipp Himmelmann (Regie), Aziz Shokhakimov (Leitung)Mi. 30.9., 20:00 uhr theater am Marientor Catherine Manoukian (Violine), Duisbur-ger Philharmoniker, Stefan Solyom (Lei-tung). Staern: Jubilate, Walton: Violin-konzert & Ouvertüre aus der Filmmusik zu „Richard III.“, Berwald: Sinfonie Nr. 3

DÜSSElDoRFSo. 6.9., 20:00 uhr Robert-Schu-mann-Saal im Museum kunstpalast Max Raabe (Gesang), Christoph Israel (Klavier)

So. 13.9., 11:00 uhr Palais Wittgenstein Franziska Früh & Christian-Paul Suvaia-la (Violine), Ralf Buchkremer (Viola), Nikolaus Trieb (Violoncello), Gertraud Frank (Klarinette). Schubert: Quartett-satz c-Moll, Hindemith: Klarinettenquin-tett, Brahms: Streichquartett Nr. 1Fr. 18.9., 19:30 uhr Deutsche oper am Rhein Strauss: Arabella – PremiereSo. 20.9., 11:00 uhr tonhalle (Mendelssohn-Saal) Düsseldorfer Symphoniker, Martin Fratz (Leitung). Mozart: Fagottkonzert B-Dur KV 191, Strauss: Oboenkonzert, Ibert: Concertino da CameraMi. 23.9., 20:00 uhr Robert-Schu-mann-Saal im Museum kunstpalast Ekaterina Frolova (Violine), Vesselin Stanev (Klavier). Werke von Schubert, Saint-Saëns, Liszt & WieniawskiSa. 26.9., 18:00 uhr Robert-Schu-mann-Saal im Museum kunstpalast Judith Stapf (Violine), Orchester der Landesregierung Dü sseldorf e. V., Eber-hard Bäumler (Leitung). Werke von Chopin/Stokowski, Wieniawski u. a.Sa. 26.9., 20:00 uhr tonhalle (Mendelssohn-Saal) Christoph Prégardien (Tenor), notabu.ensemble neue musik. Zender: Schu-berts „Winterreise“

So. 27.9., 18:30 uhr Deutsche oper am Rhein Mozart: Zauberflöte. Giuliano Betta (Leitung)

EMDENDo. 17.9., 20:00 uhr Neue kirche Niedersächsische Musiktage: Taklama-kan - eine musikalische AbenteuerreiseWeitere Infos siehe Tipp

ERFuRtSo. 6.9., 15:00 uhr theater (Studio) Offenbach: Pariser Leben. Samuel Bächli (Regie), Peter Leipold (Leitung)

So. 13.9., 17:00 uhr kaisersaal Erfurt Kammersymphonie Leipzig, Antoine Ta-mestit (Viola & Leitung). Mozart: Sinfo-nie in D KV 19, Hoffmeister: Violakon-zert, Hindemith: Trauermusik u. a.

Do. 24.9., 20:00 uhr theater (Studio) Romeo und Julia. Tanztheater Erfurt. Cinematic Dance Theatre

ESSENDo. 3.9., 17:00 uhr kokerei Zollverein (Mischanlage) Ruhrtriennale. Monteverdi: L’Orfeo. Hubert Wild (Bariton), Solistenensem-ble Kaleidoskop, Susanne Kennedy, Suzan Boogaerdt & Bianca van der Schoot (Regie)

Karten

¤ 26.– Normalpreis

¤ 13.– Schüler/Studenten

inkl. Gebühren

Kartenvorverkauf

oder an der Abendkasse

Medienpartner

Veranstalter

ART I N N O I S T I C O

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Düsseldorf, Ehrenhof 4–5Robert-Schumann-Saal

Mittwoch, 23. September 201520.00 Uhr

Franz Schubert (1797–1828)

Fantasie für Violine und Klavier in C-Dur D 934 – op. post. 159 (1827)

Camille Saint-Saëns (1835–1921)

Sonate für Violine und Klavier Nr. 1 in d-Moll op. 75 (1885)

Franz Liszt (1811–1886)

Grand Duo concertant sur la Romance de M. Lafont «Le Marin»

S 128 (1835; rev. 1849) für Violine und Klavier

Henryk Wieniawski (1835–1880)

Thème original varié op. 15 (1854) für Violine und Klavier

Page 37: concerti Ausgabe Bundesweit September 2015

concerti 09.15 termin-tipps 11Weitere Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

Fr. 4.9., 19:30 uhr aalto-Musiktheater La vie en rose. Ben van Cauwenbergh (Choreographie). Musik von Adam, Französische Chansons mit Bécaud, Brel, Chevalier & Piaf

Mo. 7.9., 20:00 uhr Zeche Carl (Maschinenhaus) Ruhrtriennale. Jacquemyn: Wie die Orotschen sagen. Peter Jacquemyn (Kontrabass, Posaune & Gesang), Gun-da Gottschalk (Violine, Viola & Gesang), Carl-Ludwig Hübsch (Basstuba & Ge-sang), Sigrid Tanghe

Do. 10.9., 20:00 uhr Philharmonie (alfried krupp Saal) Essener Philharmoniker, Tomás Netopil (Leitung). Cekovská: Palingenia (UA), Mahler: Sinfonie Nr. 5 cis-Moll

Sa. 12.9., 19:00 uhr Philharmonie (alfried krupp Saal) Sol Gabetta (Violoncello), Royal Con-certgebouw Orchestra, Daniele Gatti (Leitung). Schostakowitsch: Cellokon-zert Nr. 1, Tschaikowsky: Der Nusskna-cker, Strawinsky: Der Feuervogel (1919)

Do. 24.9., 20:00 uhr Philharmonie (RWE Pavillon) Ekaterina Frolova (Violine), Vesselin Sta-nev (Klavier). Schubert: Fantasie C-Dur D 934, Saint-Saëns: Sonate Nr. 1 d-Moll op. 75, Liszt: Grand duo concertant, Wie-niawski: Thème original varié op. 15

Sa. 26.9., 20:00 uhr Philharmonie (alfried krupp Saal) Maria João Pires & Lilit Grigoryan (Kla-vier). Schubert: Allegro a-Moll D 947

„Lebensstürme”, Beethoven: Rondo C-Dur op. 51 Nr. 1, Sonaten Nr. 27 e-Moll, Nr. 28 A-Dur & Nr. 32 c-Moll

So. 27.9., 18:00 uhr aalto-Musiktheater Prokofjew: Romeo und Julia. Ben van Cauwenbergh (Choreographie)

FRaNkFuRtDo. 3.9., 20:00 uhr alte oper (Großer Saal) Martin Grubinger (Schlagzeug), hr-Sin-fonieorchester, Andrés Orozco-Estrada (Leitung). Cerha: Schlagzeugkonzert, Mahler: Sinfonie Nr. 1

Mo. 28.9., 20:00 uhr alte oper (Mozart-Saal) Ekaterina Frolova (Violine), Vesselin Stanev (Klavier). Schubert: Fantasie C-Dur D 934, Saint-Saëns: Sonate Nr. 1 d-Moll op. 75, Liszt: Grand duo concertant, Wieniawski: Thème original varié op. 15

So. 13.9., 17:00 uhr karmeliterkloster Los Invitados: Hille Perl (Gambe), Lee Santana (Lauten), Murat Coskun (Per-cussion). Werke von Ribayaz, Ortiz u. a.

GöttINGENSo. 6.9., 20:00 uhr Stadthalle Niedersächsische Musiktage: Abenteu-erlust. Till Brönner & Orchestra

So. 20.9., 19:45 uhr universität (aula) Quartetto Prometeo. Wolf: Streichquar-tett d-Moll, Rota: Quartetto per archi, Verdi: Streichquartett e-Moll

ART I N N O I S T I C O

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Franz Schubert (1797–1828)

Fantasie für Violine und Klavier in C-Dur D 934 – op. post. 159 (1827)

Camille Saint-Saëns (1835–1921)

Sonate für Violine und Klavier Nr. 1 in d-Moll op. 75 (1885)

Franz Liszt (1811–1886)

Grand Duo concertant sur la Romance de M. Lafont «Le Marin»

S 128 (1835; rev. 1849) für Violine und Klavier

Henryk Wieniawski (1835–1880)

Thème original varié op. 15 (1854) für Violine und Klavier

Philharmonie EssenDonnerstag, 24. September 2015

20:00 UhrRWE Pavillon

Karten

¤ 24.– / ¤ 14.–

zzgl. 10 % Systemgebühr

Kartenvorverkauf

TicketCenter

ll. Hagen 2, 45127 Essen

Ticket-Hotline TUP: 02 01 81 22-200

Kasse am Eingang Stadtgarten

Philharmonie Essen

Huyssenallee 53

Telefon 02 01 81 22 88 01

CTS Eventim

www.eventim.de

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der WAZ

Medienpartner

Veranstalter

DoRothEE oBERlINGERDo. 17.9., 20:00 uhr Neue kirche Emden Niedersächsische Musiktage: Taklamakan - eine musikalische Abenteuerreise. Dorothee Oberlin-ger (Flöte), Ensemble 1700, Ensemble Sarband. Musik aus Venedig, der Türkei, China u. a.

Der Mann hat Geschmack: Als Sting 2006 in Portofino seinen 55. Geburtstag feierte, lud er Dorothee Oberlinger ein, ihm ein Ständchen zu bringen – sie spielte Telemann.

TIPP

Page 38: concerti Ausgabe Bundesweit September 2015

12 termin-tipps concerti 09.15

KonzerT-Tipps

Foto

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Mo. 21.9., 20:00 uhr kloster knechtsteden (Basilika) Alte Musik Knechtsteden: The King’s Singers

Di. 22.9., 20:00 uhr kloster knechtsteden (Basilika) Alte Musik Knechtsteden. Rheinische Kantorei, Das Kleine Konzert, Hermann Max (Leitung). Telemann: Pimpinone u. a.

Mi. 23.9., 20:00 uhr kloster knechtsteden (Basilika) Alte Musik Knechtsteden. Himlische Cantorey, Michael Freimuth (Leitung)

Fr. 25.9., 20:00 uhr kloster knechtsteden (Basilika) Alte Musik Knechtsteden: Gregoriani-sche Nacht. Vox Werdensis

Do. 17.9., 19:30 uhr herrenhäuser Gärten (orangerie) Niedersächsische Musiktage. Concerto Köln, Folkert Uhde (Sprecher). Werke von Haydn & MozartDo. 24.9., 20:00 uhr NDR landes-funkhaus (Großer Sendesaal) Joseph Joachim Violinwettbewerb. Alex andra Conunova & Dami Kim (Violi-ne), NDR Radiophilharmonie, Andrew Manze (Leitung). Prokofjew: Violinkon-zerte Nr. 1 & 2, Beethoven: Sinfonie Nr. 5Sa. 26.9., 19:30 uhr Staatsoper Dvořák: Rusalka. Anja Bihlmaier (Lei-tung), Dietrich W. Hilsdorf (Regie)So. 27.9., 15:00 uhr hochschule für Musik, theater und Medien Joseph Joachim Violinwettbewerb: Au-ditorium I. Markus Lüdke (Moderation)

kaSSElMo. 21.9., 20:00 uhr kongress Palais Stadthalle Katalin Hercegh (Violine), Staatsorches-ter Kassel, Joana Mallitz (Leitung). Schostakowitsch: Violinkonzert Nr. 1, Kodály: Háry János-Suite & Tänze aus Galánta

kNEChtStEDENSa. 19.9., 20:00 uhr kloster knechtsteden (Basilika) Alte Musik Knechtsteden: Eröffnungs-konzert. Rheinische Kantorei, Das Klei-ne Konzert, Hermann Max (Leitung). Kantaten von J. C. & J. S. BachSo. 20.9., 20:00 uhr kloster knechtsteden (Basilika) Alte Musik Knechtsteden: Romanische Nacht. Ars Choralis CoelnSo. 20.9., 15:00 uhr kloster knechtsteden (kreuzgang) Alte Musik Knechtsteden. Cölner Ba-rockorchester, Thomas Höft (Leitung)

Fr. 25.9., 19:45 uhr Stadthalle Alexander Schimpf (Klavier), Göttinger Symphonie Orchester, Christoph-Mathi-as Mueller (Leitung)

haMBuRGMo. 7.9., 20:00 uhr laeiszhalle (kleiner Saal) The Chopin Projekt. Alice Sara Ott (Kla-vier), Ólafur Arnalds (live electronics)

Fr. 18.9., 20:00 uhr Staatsoper (Probebühne 1) Marthaler: Isoldes Abendbrot - Premie-re. Anne Sofie von Otter (Mezzosopran), Bendix Dethleffsen (Klavier), Christoph Marthaler (Regie)

Sa. 19.9., 18:00 uhr Staatsoper (Großes haus) Berlioz: Les Troyens - Premiere. Michael Thalheimer (Regie), Chor der Hambur-gischen Staatsoper, Philharmoniker Hamburg, Kent Nagano (Leitung)

haNNovERSa. 12.9., 19:30 uhr Staatsoper Festkonzert. Simone Kermes (Sopran), Opernensemble & Niedersächsisches Staatsorchester Hannover, Anja Bihl-maier, Benjamin Reiners & Karen Ka-mensaek (Leitung). Werke von Verdi, Donizetti, Dvořák u. a.

So. 13.9., 18:30 uhr Staatsoper Eröffnungskonzert der Spielzeit 15/16

Do. 17.9., 19:30 uhr NDR landes-funkhaus (Großer Sendesaal) Hyeyoon Park (Violine), Baltic Sea Youth Philharmonic, Kristjan Järvi (Lei-tung). Rimsky-Korsakow: Capriccio Es-pagnol, Saint-Saëns: Violinkonzert Nr. 3, Pärt: Cantus in memoriam Benjamin Britten, Nielsen: An imaginary journey to the Faroe Islands Ouverture, Kalniņ š: Rock Symphony Nr. 4 (1. Allegretto)

Salut SaloNMi. 16.9., 20:00 uhr kölner Philharmonie Ein Karneval der Tiere und andere Phantasien. Salut Salon

Youtube-Stars: Fast 20 Millionen Mal ist Salut Salons musikalischer Wettstreit mit Vivaldis „Sommer“ schon geklickt worden – da kann selbst Stargeiger David Garrett nicht mithalten.

TIPP

Page 39: concerti Ausgabe Bundesweit September 2015

Weitere Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

Sa. 26.9., 20:00 uhr kloster knechtsteden (Basilika)Alte Musik Knechtsteden. Rheinische Kantorei, Das Kleine Konzert

Do. 24.9., 20:00 uhr kreismuseum ZonsAlte Musik Knechtsteden. Christine Schornsheim (Cembalo, Klavier)

So. 27.9., 11:00 uhr ZaMuSAlte Musik Knechtsteden: Symposium

kölNFr. 4.9., 20:00 uhr kölner PhilharmonieHåkan Hardenberger (Trompete), Bos-ton Symphony Orchestra, Andris Nel-sons (Leitung). Barber: Second Essay, Dean: Dramatis personae, Strauss: Ein Heldenleben

So. 6.9., 11:00 uhr kölner PhilharmonieGürzenich-Orchester Köln, François-Xa-vier Roth (Leitung). Werke von Schön-berg, Boulez & Bruckner

Fr. 11.9., 20:00 uhr kölner PhilharmonieLeonidas Kavakos (Violine), WDR Sinfo-nieorchester Köln, Jukka-Pekka Saraste (Leitung). Brahms: Violinkonzert, Sibeli-us: Lemminkäinen-Suite

Mi. 16.9., 20:00 uhr kölner PhilharmonieSalut Salon Weitere Infos siehe Tipp

So. 20.9., 20:00 uhr Schiff NaumonDas Lied der Frauen vom Fluss - Premi-ere. Carlus Padrissa (Regie)

Mo. 21.9., 20:00 uhr kölner PhilharmonieBorodin Quartet. Tschaikowsky: Streich-quartett Nr. 1, Schostakowitsch: Streich-quartett Nr. 13, Borodin: Streichquartett Nr. 2

Mi. 23.9., 20:00 uhr kölner PhilharmonieBach-Geschichtenerzählerin. Isabelle Faust (Violine)

Fr. 25.9., 20:00 uhr kölner PhilharmonieMark Padmore (Tenor), Kristian Bezui-denhout (Hammerklavier). Werke von Haydn, Mozart, Beethoven & Schubert

So. 27.9., 11:00 uhr kölner PhilharmonieOlli Mustonen (Klavier), Gürzenich- Orchester Köln, Hannu Lintu (Leitung). Grieg: Klavierkonzert, Sibelius: Lemmin-käinen-Suite

So. 27.9., 20:00 uhr kölner PhilharmonieTanja Tetzlaff (Violoncello), Die Deut-sche Kammerphilharmonie Bremen, Paavo Järvi (Leitung). Dvořák: Cello-konzert, Strawinsky: Concerto in Es, Brahms: Sinfonie Nr. 3

Info und Livestreamwww.jjv-hannover.de

weltklasseim wettbewerb

24.09.–10.10.2015

die internationale geiger-elite zu gast in hannover

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Page 40: concerti Ausgabe Bundesweit September 2015

14 termin-tipps concerti 09.15

KonzerT-Tipps

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oSNaBRÜCkDo. 3.9., 19:30 uhr theater am Domhof Bizet: Carmen. Adriana Altaras (Regie)

MÜNChENFr. 11.9., 20:00 uhr Gasteig Yefim Bronfman (Klavier), Sächsische Staatskapelle Dresden, Christian Thiele-mann (Leitung). Beethoven: Klavierkon-zert Nr. 3, Bruckner: Sinfonie Nr. 6

Di. 22.9., 20:00 uhr Gasteig (Phil-harmonie) Janine Jansen (Violine), Münchner Philharmoniker, Valery Ger-giev (Leitung). Brahms: Violinkonzert, Bruckner: Sinfonie Nr. 4 Es-Dur

Sa. 26.9., 18:00 uhr Bayerische Staatsoper Berg: Lulu. Marlis Petersen (Lulu), Kirill Petrenko (Leitung), Dmitri Tcherniakov (Regie)

olDENBuRGMi. 9.9., 20:00 uhr oldenburger Schloss Musikfest Bremen: Duo Infernale. Sol Gabetta (Violoncello), Bertrand Chama-you (Klavier). Beethoven: Sieben Varia-tionen Es-Dur über ein Thema aus der Zauberflöte Nr. 3 A-Dur op. 69, Chopin: Cellosonate g-Moll op.65 & Grand Duo concertant E-Dur Weitere Infos siehe Tipp

Sa. 26.9., 19:30 uhr Staatstheater (Großes haus) Puccini: Manon Lescaut. Roger Epple (Leitung), Peter Hailer (Regie), Antoine Jully (Choreographie)

lEIPZIGDo. 3.9., 20:00 uhr Gewandhaus (Großer Saal) Christian Tetzlaff (Violine), Gewand-hausorchester Leipzig, Riccardo Chailly (Leitung). Strauss: Macbeth & Also sprach Zarathustra, Mozart: Violinkon-zert G-Dur KV 216

Fr. 11.9., 20:00 uhr Spiegelzelt augustusplatz Charleys Tante - Premiere. Franziska Se-verin (Regie), Ulf Schirmer (Leitung)

Do. 24.9., 20:00 uhr Spiegelzelt augustusplatz Bernstein: Trouble in Tahiti - Premiere. Patrick Bialdyga (Regie), Anthony Bra-mall (Leitung)

MaGDEBuRG

Sa. 12.9., 19:30 uhr opernhaus Verdi: Ein Maskenball - Premiere. Karen Stone (Regie), Kimbo Ishi (Leitung)

Do. 17.9., 19:30 uhr opernhaus Magdeburgische Philharmonie, Kimbo Ishi (Leitung). Schumann: Sinfonie Nr. 3

„Rheinische“, Rott: Sinfonie Nr. 1 E-Dur

Sa. 26.9., 17:00 uhr Johanniskirche Viva Italia! MDR Sinfonieorchester, James Gaffigan (Leitung). Verdi: Ouver-türe „I vespri siciliani“, Rossini: Giovan-na d‘Arco, Busoni: Turandot-Suite

Mehr Infos und Tickets unter:www.UCI-KINOWELT.de

oder über die UCI App.

Mehr Infos und Tickets unter:www.UCI-KINOWELT.de

oder über die UCI App.

Die neue Royal Opera House-Saisonlive auf der großen Kinoleinwand

KINOSAISON

THE ROYAL BALLET

ROMEO UND JULIA

KENNETH MACMILLAN

22. SEPTEMBER 2015

THE ROYAL OPERA

DIE HOCHZEIT DES FIGARO

WOLFGANG AMADEUS MOZART

5. OKTOBER 2015

THE ROYAL BALLET

VISCERA/AFTERNOON OF A FAUN/TCHAIKOVSKY PAS

DE DEUX/CARMEN LIAM SCARLETT/JEROME ROBBINS/

GEORGE BALANCHINE/CARLOS ACOSTA

12. NOVEMBER 2015

THE ROYAL OPERA

CAVALLERIA RUSTICANA/PAGLIACCI

PIETRO MASCAGNI/RUGGERO LEONCAVALLO

10. DEZEMBER 2015

Jetzt

5er-Gutschein*

sichern und

20% sparen

*Vorteils-Angebot: Gutschein für 5 Events nach Wahl aus der neuen Saison für nur 100 EUR.

Den Gutschein erhalten Sie an der Kinokasse. Das Angebot gilt bis zum 21.09.2015.

oSNaBRÜCk

Sol GaBEttaMi. 9.9., 20:00 uhr oldenburger Schloss Musikfest Bremen. Sol Gabetta (Violoncello), Bertrand Chamayou (Klavier). Beethoven: Sieben Varia-tionen Es-Dur über ein Thema aus der Zauberflöte, Chopin: Cellosona-te g-Moll & Grand Duo concertant über „Robert, le Diable“

Immer zu zweit unterwegs: Im Flugzeug bucht Sol Gabetta stets auch ein Ticket für ihr Cello, im Zug weicht die Argentinierin aus Sorge um ihr Instrument schon mal in die erste Klasse aus.

TIPP

Page 41: concerti Ausgabe Bundesweit September 2015

concerti 09.15 termin-tipps 15Weitere Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

Fr. 18.9., 20:00 uhr St. Marien Niedersächsische Musiktage: Über-Wunden. Concerto Köln, Folkert Uhde (Sprecher). Haydn: Märsche für Militär-kapelle, Mozart: Märsche aus „La Cle-menza di Tito“ und „Figaros Hochzeit“ & Sinfonie Nr. 41 KV 551 C-Dur „Jupiter“

PaPENDoRF/RoStoCkFr. 25.9., 20:00 uhr villa Papendorf Begegnung im Salon. Marie Bäumer (Rezitation), Christoph Pohl (Gesang), Tobias Krampen (Klavier). Tieck: Die schöne Magelone & Werke von Brahms

Sa. 26.9., 19:30 uhr villa Papendorf Klassik ganz privat. Arabella Steinba-cher (Violine). Werke von Bach u. a.

StuttGaRtSa. 5.9., 19:00 uhr liederhalle (Beethoven-Saal) Musikfest Stuttgart: Eröffnungskonzert. Solisten, Gächinger Kantorei & Bach-Collegium Stuttgart, Hans-Christoph Rademann (Leitung). Mozart: Idome-neo, Ré di Creta KV 366 (Konzertante Aufführung)

Di. 8.9., 19:00 uhr theaterhaus (t1) Musikfest Stuttgart: Für Yehudi MenuhinWeitere Infos siehe Tipp

Fr. 11.9., 13:00 uhr Stiftskirche Musikfest Stuttgart. Jan Vogler (Violon-cello). Bach: Cellosuiten Nr. 4-6

WEIMaRDi. 1.9., 20:00 uhr Schießhaus Kunstfest Weimar Dirk Sobe (Leitung), Alexander Fahima (Regie). Rzewski: Triumph des Todes. Musiktheater nach

„Die Ermittlung“ von Peter Weiss (DEA)

Sa. 19.9., 19:30 uhr Deutsches Nationaltheater (Großes haus) Strauß: Die Fledermaus - Premiere. Sabine Hartmannshenn (Regie)

Fr. 25.9., 19:30 uhr Weimarhalle Schostakowitsch zum 40. Todestag. Catherine Manoukian (Violine), Staats-kapelle Weimar, Stefan Solyom (Lei-tung). Schostakowitsch: Violinkonzert Nr. 1 & Sinfonie Nr. 11 „Das Jahr 1905“

WolFSBuRGMo. 7.9., 20:00 uhr phæno Niedersächsische Musiktage: Höraben-teuer. Till Brönner Quintett

WuPPERtalSa. 5.9., 20:00 uhr historische Stadthalle Saisoneröffnung. Sinfonieorchester Wuppertal, Toshiyuki Kamioka (Lei-tung). Beethoven: Sinfonie Nr. 1 & Nr. 9

So. 20.9., 11:00 uhr historische Stadthalle 1. Sinfoniekonzert. Sinfonieorchester Wuppertal, Toshiyuki Kamioka (Lei-tung). Werke von Chopin, Schumann & Berg

So. 27.9., 18:00 uhr historische Stadthalle Saitenspiel: Goldmund Quartett. Werke von Mendelssohn, Bartók & Mozart

„ROMEO AND JULIET“ Am Dienstag, 22. September,

Abendvorstellung

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DaNIEl hoPEDi. 8.9., 19:00 uhr theaterhaus Stuttgart (t1) Musikfest Stuttgart: „Für Yehudi Menuhin“. Daniel Hope (Violine), Kammerorchester Basel. Werke von Bach, Mendelssohn, Glass, Takemitsu & Pärt

Alles andere als Babykram: Daniel Hope hat eine Vorliebe für Braai – die südafrikanische Varian-te des Barbecues mit gegrilltem Fleisch und speziellen Marinaden.

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Page 43: concerti Ausgabe Bundesweit September 2015

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FesTivAlsIn Deutschland und Europa – wir stellen Ihnen die interessantesten Programme, Orte und Künstler vor

28_Bremen Die Deiche in den köpfen brechen Mit ihrem Musikfest trumpft die Hansestadt mächtig auf 30_zermatt höhentraining für Bläser Beim Zermatt Festival ringt das Scharoun Ensemble um Luft und Publikum 32_kronberg auf in die Welthauptstadt des Cellos! Die Kron-berg Academy 32_franken lied und lyrik Kunstvoller Brückenschlag 33_Wittenberg früh-neuzeitliches Disco-fieber im rathaus „Musikalisch Allerley“ an historischen Orten Fo

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Märchenhafte Kulisse: Das Musikfest Bremen startet mit einer »großen Nachtmusik« rund um den Markplatz

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= Zeitraum = Ort= Künstler28 concerti September 2015

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Bratwurststand stehen. Manch einer hat es sich mit einem Glas Wein auf den Stufen zur Ro-land-Statue bequem gemacht, zu Füßen jenes Ritters, der – mit Schwert und Schild ge-wappnet – über den großen Platz wacht. Allerorten herrscht Vorfreude auf die „große Nacht-musik“, die Eröffnung des Mu-sikfests Bremen: neun Konzer-te an einem Abend, die in

Bremen im August. Noch ist es nicht Nacht, den-noch leuchtet das Rat-

haus, das mit seinen Kolonna-den und kunstvoll gedrechsel-ten Balustraden als das schöns-te in ganz Deutschland gilt. Über den Marktplatz, die „gute Stube“ der Hansestadt, eilen Musiker mit ihren Instrumen-ten, vorbei an den Menschen, die in Abendgarderobe am

90-Minuten-Abständen wieder-holt werden – da wird die Wahl fast schon zur Qual. Soll es in

„Die Glocke“ gehen, jenen wun-derbaren Art-déco-Konzertsaal mit seiner klaren Akustik? Oder lieber in den gotischen St. Petri-Dom? Oder vielleicht doch ins Haus Schütting, jenes großbürgerliche Ambiente der Bremer Kaufmannschaft? Die Wahl fällt schwer, denn aller-orten warten erlesene Künstler mit einem Repertoire, das von Purcell über Brahms bis hin zu Xenakis und Jazz reicht.

Die Deiche in den Köpfen brechen

Angefangen hatte all dies 1988 mit dem Anruf eines Managers des Daimler-Konzerns, erinnert sich Intendant und Mitbegrün-der Thomas Albert. Anderthalb Stunden fantasierte man da-mals über den „kulturellen Standort“ Bremen – „und am Ende sagte er: bestanden“. Der Stadt wurde ein Konzept vor-gelegt, 1989 ging das Festival an den Start und findet seit 1991 alljährlich statt.„Die Deiche in den Köpfen bre-chen“, lautet dabei von Anfang an die Devise von Albert und seinem Team – und tatsächlich glich schon der Beginn einem

Die Deiche in den köpfen brechen

Mit ihrem Musikfest und stilistischen paukenschlägen trumpft die ewig klamme hansestadt Bremen mächtig auf.

Von Teresa Pieschacón Raphael

Lauschige Atmosphäre im Innenhof des

Atlantic Grand Hotels

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einzeltermine, Details, tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide September 2015 concerti 29

Musikfest Bremen 29.8. - 19.9.2015 bryn terfel, András Schiff, maria João pires, trevor pinnock, Sol Gabetta, Janine Jansen u. a.

bremen, Oldenburg, emden u. a.

Orgelbaus hier im Norden vor über 300 Jahren höchst aktiv und hat zwischen Nord- und Ostsee 16 Original-Instrumen-ten hinterlassen. Und auch die Reihe „Musikfest Surprise“ ver-spricht Entdeckungen, chan-giert doch in diesem „Labora-torium für unkonventionelle Experimente“ das Repertoire zwischen Klassik, Jazz, Pop, Hardrock und World Music. Kein Wunder, dass sich das Musikfest da seit 2002 konti-nuierlich auf den ganzen Nord-westen ausgedehnt hat, inzwi-schen rund ein Drittel der über 40 Veranstaltungen außerhalb Bremens stattfinden in Städten wie Bremerhaven, Verden, Ol-denburg oder sogar im nieder-ländischen Groningen.Allein an einem hapert es hier: einem guten Tropfen. Vom le-

stilistischen Paukenschlag: das Violinkonzert von Beethoven erstmals auf historischen Ins-trumenten! 1993 folgte die ers-te Wiederaufführung der Mes-se solenelle von Berlioz, deren Noten seit 1827 verschollen gewesen und erst 1991 wieder-gefunden worden waren; 2005 wurde in Kooperation mit den Salzburger Festspielen dann mit Mozarts Mitridate, re di Ponto die erste Opernproduk-tion ermöglicht – und in diesem Jahr steht Die Entführung aus dem Serail unter der Regie von Martin Kušej auf dem Pro-gramm, in Koproduktion mit dem Festival d’Aix-en-Pro-vence. Zudem hat Albert 2010 mit dem Arp-Schnitger-Festival ein Fest im Festival ins Leben gerufen: Schließlich war der gleichnamige Großmeister des

gendären „Rüdesheimer“, der seit 1653 in einem 1000-Liter-Fass tief in den Katakomben des Bremer Rathauses lagert, dürfen Normalsterbliche näm-lich seit 2004 nicht mehr kos-ten – in jenem Jahr wurde das Rathaus von der Unesco zum Weltkulturerbe gekürt. Hatten zuvor hohe Gäste gelegentlich vom Ratskellermeister noch ein Gläschen kredenzt bekommen, ist der edle Wein seither selbst für die Queen tabu … Doch die Besucher nehmen’s gelassen: Genießen lässt sich die große Nachtmusik schließlich auch bei einem zünftigen Pils.

Foto: Candida Höfer

FESTSPIEL der deutschen Sprache 2015 Goethe-Theater Bad Lauchstädt

3. bis 6. September 2015

Mitwirkende: Günther Maria Halmer, Barnaby Metschurat, Johannes Geißer, Lilith Stangenberg, Bernt Hahn, Uwe Bohm, Jakob Diehl, Peter Prager, Giovanni di Lorenzo, Burghart Klaußner u. a.

MDR-Sinfonieorchester | Leitung: Kristjan Järvi Ragna Schirmer (Klavier) | Benjamin Moser (Klavier)

Das gesamte Programm: www.goethe-theater.com/festspiel Eintrittskarten, Besucherservice: [email protected] oder bundesweit bei allen CTS-eventim-Verkaufsstellen

Kuranlagen und Goethe-Theater Bad Lauchstädt GmbH Parkstraße 18 | 06246 Goethestadt Bad Lauchstädt Tel.: 034635 905472

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= Zeitraum = Ort= Künstler30 concerti September 2015

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Edward Whymper vor 150 Jah-ren: Acht Anläufe brauchte der Engländer, dann stand er am Nachmittag des 14. Juli 1865 als Erster auf der 4478 Meter hohen Matterhornspitze und jubelte – wer ahnte in diesem Moment schon, dass beim Abstieg von der Nordwand vier der sieben Männer, die es mit Whymper

Z’Hore“ nennen die Walli-ser ihren Berg – fürwahr ein „harter Brocken“, die-

ses Matterhorn. Mindestens so hart wie die Honig-Mandel-Schokolade „Toblerone“, deren prismatische Form angeblich von der markanten Bergpyra-mide inspiriert wurde … Erst-mals erklommen hatte selbige

auf den Gipfel geschafft hatten, mehr als tausend Meter tief in den Tod fallen würden … Der Schuh, mit dem einer von ihnen ausgerutscht war, kann heute im Museum von Zermatt be-sichtigt werden.Damals berichteten die Zeitun-gen in aller Welt – und schlag-artig wollten jeder den gefähr-lichen Berg in Augenschein nehmen. Aus darbenden Berg-bauern wurden so in der Folge reiche Hoteliers, und das einst bettelarme Dorf am Fuße des Matterhorn mit seiner „Heidi-Kulisse“ verwandelte sich in einen Nobelort für Prominente und Popstars wie Robbie Wil-liams, die sich bis heute hier vom Stress des Lebens erholen. Zwei Millionen Übernachtun-gen – bei knapp 6000 Einwoh-nern – zählt Zermatt im Jahr, Phil Collins hat hier ebenso schon logiert wie Kate Hudson oder Königin Silvia von Schwe-den. Da kann ein Kaffee auch mal 19 Euro kosten – je nach Kurs, der sich derzeit in hoch-alpinen Gefilden bewegt.

Berliner Sommerfrische im Mattertal

Was Prominenz wie Anni-Frid Lyngstad indes nicht davon abhält, hier sogar zu wohnen: Pünktlich zum runden Jahres-tag hat die ehemalige ABBA-Sängerin – besser bekannt als Frida – mit ihrem Zermatter

höhentraining für BläserBeim zerMatt festiVal ringt das scharoun ensemble

allsommerlich um luft und publikum inmitten des nobelorts. Von Teresa Pieschacón Raphael

Voller Klang in dünner Luft: musizieren 2222 Meter über dem Meeresspiegel

Page 47: concerti Ausgabe Bundesweit September 2015

einzeltermine, Details, tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide September 2015 concerti 31

zermatt festival 11.9. - 20.9.2015 Scharoun ensemble berlin, Christian Zacharias, Joachim Carr, Stephan Genz, trio Nota bene u. a.

Zermatt

es heute die acht Philharmoni-ker um den Kontrabassisten Peter Riegelbauer, die sich aus dem Berliner Flachland in die Berge aufmachen, um im Sep-tember zwei Wochen lang mit 35 bis 40 jungen Musik-Stipen-diaten aus aller Welt zu arbei-ten. Gemeinsam studieren sie Orchester- wie Kammermusik-programme ein, die dann in der Pfarrkirche und im wahrschein-lich höchst gelegenen Konzert-saal Europas präsentiert wer-den: in der Riffelalp-Kapelle, exakt 2222 Meter über dem Meeresspiegel. Zwar fühlen sich die Bläser hier jedes Mal wie Anfänger und schnappen nach Luft; doch nach einigen Tagen des Höhentrainings legt sich die Kurzatmigkeit, und so zieht es denn auch dieses Jahr wieder renommierte Musiker

Kollegen Dan Daniell den Song „1865 – Die Hymne“ aufgenom-men, der nun allerorten zum Erstbesteigungs-Jubiläum zu hören ist – inmitten all der an-deren Alphorn-, Schwyzerör-geli- und Akkordeon-Folklore-klänge, die ohnehin während des ganzen Sommers in der Walliser Gemeinde zu verneh-men sind – und nicht zu ver-gessen die Klänge des Zermatt-Festivals, das seit zehn Jahren hier stattfindet: Seit 2005 ver-bringt nämlich das Scharoun-Ensemble der Berliner Philhar-moniker seine Sommerfrische im Mattertal und pflegt eine Tradition, die ihren Ursprung in den 1950er Jahren nahm. Waren es seinerzeit Pablo Ca-sals und Clara Haskil, die jeden Sommer Meisterklassen in der Schweizer Bergwelt gaben, sind

wie Christian Zacharias, Ste-phan Genz oder Michel Dalber-to in das Höhencamp.Mag für die geschäftstüchtigen Zermatter Hoteliers dieses Klassik-Festival auch lediglich eine „Attraktion für die Zwi-schensaison“ sein, für das Scharoun-Ensemble ist es nicht nur ob der dramaturgischen

„carte blanche“ ein kleiner Glücksfall. „Diese zwei Wochen sind für uns wie Ferien“, schwärmt Riegelbauer, der wie viele seiner Kollegen ein begeis-terter Wanderer ist. „Musik mit Blick auf das Matterhorn – was gibt es Schöneres?“

Page 48: concerti Ausgabe Bundesweit September 2015

= Zeitraum = Ort= Künstler32 concerti September 2015

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= Zeitraum = Ort= Künstler32 concerti September 2015

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Fahnen mit dem geschwun-genen Korpus eines Cellos

begrüßen die Gäste am Orts-eingang. Ein roter Teppich verbindet die Konzertstätten, die Schaufenster schmücken Bilder: Die kleine Stadt am Sonnenhang des Taunus putzt sich heraus fürs Festival der Kronberg Academy. Alle zwei Jahre läßt der einwöchige Zyk–lus von Konzerten, Meisterkur-sen, Ausstellungen und Vorträ-gen Kronberg zur Metropole werden. Aus aller Welt kom-men Musiker, große Namen,

aber auch der Nachwuchs. Vie-le von ihnen haben einst selbst an der Kronberg Academy teil-genommen und hier ihre inter-nationale Karriere begonnen.Mittlerweile indes gibt den Ton längst nicht mehr nur das Cello an, zu dessen „Welthauptstadt“ Mstislaw Rostropowitsch die Taunusgemeinde dereinst er-hob. Vielmehr deckt das Festi-val die ganze Bandbreite der Streichinstrumente ab und bie-tet den Besuchern ein ebenso vielgestaltiges wie inspirieren-des Programm. Ulrich Boller

»Classic Meets Gypsy« am 26.9. im Lokschuppen

auf in die Welthauptstadt des Cellos!Wie die kronBerG aCaDeMy eine kleine Stadt im Taunus in eine Streichermetropole verwandelt

Text und Musik gehen in keiner anderen Gattung

solch innige und subtile Ver-bindung ein wie im Lied. Ja, wer das deutsche Kunstlied schätzt, der liebt auch die Dich-tung – was sich von Opernfans ja keineswegs immer sagen lässt …Insofern ist die Idee, in einem Festival Lied und Lyrik zusam-menzuführen, schlicht bestri-ckend – und manch einer wird sich wundern, dass diese erst 2009 Klang geworden ist. Seit-her veranstalten die Bayerische Akademie der Schönen Künste und die Friedrich-Baur-Stiftung

in zweijährigem Turnus nun im idyllischen Frankenland rund um Bamberg ihr „Fest-spiel Lied & Lyrik“.Dass in diesem Jahr zur Eröff-nung Mahlers Wunderhorn-Lieder mit den Bamberger Symphonikern und Star-Bari-ton Thomas Hampson erklin-gen, ist dabei zweifellos be-zeichnend. Lautet das Credo des Sängers doch: „Ein Lied zu singen ist wie die Uhr unserer Lebenszeit ein Weilchen anzu-halten. Gelegenheit zum Inne-halten, zum Reflektieren über den Sinn unseres Seins.“ Sabine Näher

Kloster Banz - Hauptspielstätte des Festivals

lied und lyrik Im Frankenland setzt das gleichnamige festspiel auf den kunstvollen Brückenschlag

kronberg academy festival 26.9. - 3.10.2015 Lisa batiashvili, Isabelle Faust, Gidon Kremer, András Schiff, hr-Sinfonieorchester u. a.

Kronberg

lied & lyrik 10.10. - 15.10.2015 thomas Hampson, Anne Sofie von Otter, Ingeborg Danz, bamberger Symphoniker u. a.

banz, bamberg & burgkunstadt

Page 49: concerti Ausgabe Bundesweit September 2015

einzeltermine, Details, tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide September 2015 concerti 33

Vor zehn Jahren rief der Wittenberger Lautenist

Thomas Höhne erstmals Re-naissancemusik-Kollegen in die geschichtsträchtige Renais-sancestadt an der Elbe – seither hat sich hier ein Festival etab-liert, das inzwischen sogar international aufhorchen lässt und Besucher aus aller Welt anzieht. Locken doch hier im Cranach-Jahr 2015 nicht nur ein „Musikalisch Allerley auf zween Lautten“ am authenti-schen Ort – in Cranachs Mal-saal – sondern auch andere Orte wie die frisch renovierte Stadtkirche oder neue Räume wie das Stadthaus, dem Marco

Beasley 2014 in einem fulmi-nanten Konzert die Weihen der Alten Musik verlieh. Daneben werden von Künstlern wie dem Gambisten Lorenz Duft-schmid aber auch Instrumen-tal- und Tanzkurse angeboten, historische Instrumente und Musikalien ausgestellt. Und im Alten Rathaus verspricht der Renaissance-Tanzball gar früh-neuzeitliches „Saturday Night Fever“. Karl Friedrich Ulrichs

einzeltermine, Details, tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

frühneuzeitliches Disco-fieber im rathaus»Musikalisch Allerley« an historischen Orten beim WittenBerGer renaissanCe MusikfestiVal

Wittenberger renaissance Musik-festival

23.10. - 1.11.2015 Christine pluhar & L’Arpeggiata, Wittenberger Hofkapelle u. a.

Wittenberg

Festkonzert zum Reformationstag in der Schlosskirche

DIE STUTTGARTER

LIEDSAISON 2015/16

MARK PADMORE KRISTIAN BEZUIDENHOUT Schubert: Winterreise

24.09.2015

HOMMAGE AN ELLY AMELINGChristoph Prégardien Julian PrégardienMarcelo Amaral u.a.Verleihung der Hugo-Wolf-

Medaille I 08.11.2015

KATARINA KARNÉUS JOSEPH MIDDLETON Sibelius, Grieg u.a. I 22.11.2015

ELISABETH SCHWARZKOPF ZUM 100. GEBURTSTAGBirgid SteinbergerGraham Johnson André Tubeuf09.12.2015

SARAH WEGENER

GÖTZ PAYER Brahms, Schubert, Grieg u.a.

13.01.2016

NURIA RIAL MARCELO AMARAL Schumann, Ravel, Obradors u.a.

11.02.2016

MICHAEL NAGY GEROLD HUBER Wolf, Schumann, Tschaikowsky

10.04.2016

DANIEL BEHLE OLIVER SCHNYDER TRIO Schubert: Winterreise

05.06.2016

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Page 50: concerti Ausgabe Bundesweit September 2015

34 concerti September 2015

held am rande europastief im russischen osten, inmitten endloser Wälder, hat sich

teoDor Currentzis zum neuen klassik-star dirigiert. ein radikaler Visionär, dem das publikum huldigt. Von Christoph Forsthoff

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druckswillen, nicht zuletzt in der allerorten gefeierten Mo-zart-Aufnahme des Da-Ponte-Zyklus – berüchtigt für seine nicht minder unerbittliche Ar-beitswut, die ihn Passagen ge-radezu verbissen immer und immer wiederholen und mit seinen Musikern schon mal bis tief in die Nacht proben lässt.Doch an diesem späten Vormit-tag zeigt sich der lange Schlaks mit dem bleichen, schmalen Gesicht entspannt. Plaudert und scherzt im Tschaikowsky-Theater mit den Musikern. Sei-

Jede Idee braucht ihren Hel-den“, sagt Irina Kolesnikov. Hält dramaturgisch ge-

schickt einen Moment inne – und fährt dann mit leuchten-den Augen fort: „Wir haben unseren Helden.“ Als Presse-sprecherin des Permer Opern-hauses muss sie natürlich Po-sitives über ihren Chef sagen, doch die hübsche Russin meint ihre Worte tatsächlich ernst. Teodor Currentzis heißt der Held, ein neuer Taktstock-Guru in der Klassikszene, berühmt für seinen unbedingten Aus-

nen Musikern des Ensembles MusicAeterna, die Currentzis mitgebracht hat, als der Diri-gent 2011 nach Perm kam – zu-sätzlich zum städtischen Opernorchester. Möglich ge-macht hatte dies der damalige Gouverneur Sergej Tschirku-now: Es war die Zeit, als Dmit-rij Medwedjew Präsident war, die Menschen von Innovation und Modernisierung sprachen und zumindest Teile des riesi-gen Landes vom Atem der Frei-heit und des Aufbruchs erfasst waren. So auch in Perm, dem

Kopfhörer für die CD-Aufnahme: Currentzis möchte sich so hören, wie es später aus den Lautsprechern klingt

Page 51: concerti Ausgabe Bundesweit September 2015

September 2015 concerti 35

Tschirkunow eine neue Iden-tität verpassen wollte: Aus der ehemaligen Rüstungshochburg am Ural sollte eine Kulturme-tropole werden, ein Ort der Avantgarde. Ein Museum für moderne Kunst wurde in ei-nem leer stehenden Flussbahn-hof am Ufer der Kama gebaut, für das große Kunst- und The-aterfestival „Weiße Nächte von Perm“ wurden in Arbeiter- und Studentenwohnheimen provi-sorische Hotels eröffnet, die besten Architekten und Musi-ker eingeladen – „es war eine kulturelle Revolution, die nicht nur den Blick auf die, sondern auch in der Stadt verändert hat“, erinnert sich Operndirek-tor Marc de Mauny.

Putin stoppte den kulturellen Aufbruch

Eine Revolution, in deren Zuge auch Teodor Currentzis kam. Der hatte zuvor schon in No-wosibirsk für Aufsehen und -horchen gesorgt: Ein gebürti-ger Grieche, der noch in die Dirigentenschmiede des legen-dären Ilja Musin gegangen und danach in Russland geblieben war, um dann in Sibirien wah-

re musikalische Wunder zu bewirken. War die Stadt im fernen Osten bis dahin allen-falls durch ihren Gulag-Terror bekannt gewesen, erklangen unter Currentzis Taktstock-Regentschaft nun von hier ge-radezu revolutionäre klassi-sche Töne. Kein Wunder also, dass der kulturell so ambitio-nierte Gouverneur den Dirigen-ten unbedingt nach Perm holen wollte. In eine Stadt des Auf-bruchs, deren Macher sich nicht nur vorgenommen hat-ten, die Kulturlandschaft der Provinz zu verändern, sondern auch der russischen Identität eine neue, andere Stärke zu verleihen. Vergangenheit. Denn als Wla-dimir Putin erneut die Macht übernahm, drehte der Präsi-dent das kulturelle Zeitrad wieder zurück. Tschirkunow verschwand aus dem Amt, statt Modernisierung ist das archa-ische Russland zurückgekehrt. Die zuvor üppigen Gelder für die Kultur sind gekürzt worden, auf dem avantgardistischen

„Weiße Nächte“-Festival domi-nieren heute Trachten- und Volkstanzgruppen. Und wo einst die Kommunisten die Kirchen geplündert und ent-weiht hatten, werden nun mit üppigen staatlichen Geldern eben diesen Gebäude wieder ihrer ursprünglichen Bestim-mung zurückgegeben: Der Prä-sident weiß nur zu gut um die stützende Bedeutung der Kirche.

Geblieben ist Currentzis. Ein Herrscher im hiesigen Reich der Musik, der sich zu insze-nieren weiß und seine Aura pflegt: In der Öffentlichkeit stets in Schwarz gewandet, in oben weiten, unten engen Rei-terhosen mit überlangen, offe-nen Fledermausärmeln, den Schmuckknopf im Ohr wohl-platziert. Eine Figur wie aus einem großen literarischen Epos, irgendwo zwischen Leo Tolstoi, Jean-Paul Sartre und Oscar Wilde, der den Menschen in Perm das Gefühl der Einzig-artigkeit zu vermitteln vermag.

Fast jeder Wunsch wird Currentzis erfüllt

Eben ein Held – und die Russen lieben Helden, geben sie dem leidgeprüften Volk doch das Gefühl der Größe und Macht vergangener Tage zurück: Sei es ein Putin, der im Hand-streich die Krim annektiert hat, seien es die Veteranen aus dem Großen Vaterländischen Krieg, deren Sieg vor nunmehr 70 Jahren in diesen Monaten auch in Perm auf überlebens-großen Plakaten, Fahnen und Gemälden gar nicht lang und oft genug gefeiert werden kann

– oder eben ein Teodor Current-zis. Dem von Perfektion Beses-senen ist hier denn auch (fast) jeder Wunsch erfüllt worden: Seine Musiker verdienen mehr als andernorts in Russland, seine eigene, luxuriöse Wohn-statt liegt in einer geschützten

Träger Fluss: Die Kama zieht ihre Bahn durch Perm und die Fichtenwälder

Der Name Perm ist finnischen Ursprungs und

bedeutet „fernes Land“

Page 52: concerti Ausgabe Bundesweit September 2015

36 concerti September 2015

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Siedlung, wohin er in einer schwarzen Limousine chauf-fiert wird – und wo, so munkelt man, rauschende Parties stei-gen sollen.Offenbar ist es die Sehnsucht des Volkes nach vergangenen glor- und ruhmreichen Zeiten, die solch modernen Helden hier ihren Platz verschafft. Denn die Gegenwart ist eher trist und grau, marode sind in Perm nicht allein die schmut-zigen Plattenbauten jenseits der historischen Schmuckstü-cke im Zentrum: Das Flugha-fengebäude erinnert bei der Landung an eine bessere Bara-cke, die Straßen in der Millio-nenstadt wie auch durch die endlosen Kiefern- und Birken-wälder sind geprägt von gewal-tigen Schlaglöchern, der öffent-liche Nahverkehr von andern-orts ausgemusterten Bussen, die einem auf der holprigen Tour die skurrile Begegnung mit einem Hinweis auf Deutsch über der Fahrerkabine besche-ren: „Bitte während der Fahrt nicht mit dem Fahrer spre-chen“… Natürlich gibt es west-liche Geschäfte und Luxusmar-ken im pompösen neuen Ein-

kaufszentrum, doch herrscht hier Leere, während in den Su-permärkten sich alte Mütter-chen drängen und nach Grund-nahrungsmitteln Ausschau halten. Bilder, die an die letzten Tage der DDR erinnern.

Lichtgestalt im Halbdunkel

In solch Grau(en)-Zonen des Lebens braucht es Lichtgestal-ten – auch wenn diese im Fal-le Currentzis bisweilen eher wie ein Fürst der Finsternis anmuten. Interviews gibt der 43-Jährige ungern, auch in Perm wird das Gespräch zahl-lose Male verschoben, am En-de gewährt der Fürst dann doch noch eine Audienz in seinem düsteren Ruheraum. Inmitten von massigen, dunk-len Möbeln sitzt, ja liegt der Dirigent da in einem Fauteuil, hingegossen, als habe ein El Greco Nick Cave porträtiert – und sinniert über Musik und Werte, über die täglichen Mü-hen und dass er irgendwann mit dem Dirigieren aufhören wolle. Imagepflege? Helden werden nicht geboren, son-dern gemacht. Selten indes für ein ganzes Leben – auch nicht

Perfektionist: Currentzis lässt seine Musiker auch in Literatur

und Tanz unterrichten

Simone Kermes (Sopran) u. a. musicAeterna, teodor Currentzis (Leitung). Sony Classical

Mozart: Così fan tutte

Cd-tippS

musicAeterna teodor Currentzis (Leitung) erscheint am 9.10. bei Sony Classical

strawinsky: le sacre du printemps

BreMensa. 29.8., 19:30, 21:00 & 22:30 uhr Glocke musikfest bremen: eine große Nachtmusik. musicAeterna, teodor Currentzis (Leitung). Werke von brahms & mendelssohn

BoChuM sa. 12.9., 18:30 uhr jahrhunderthalle ruhrtriennale: Das rheingold. teodor Currentzis (Leitung), Johan Simons (regie), mika Vainio (elektr. musik)

Weitere termine: mi. 16., Fr. 18., So. 20., Di. 22., Do. 24. & Sa. 26.9.

DortMunD musicAeterna, teodor Currentzis (Ltg.)

fr. 13.11., 19:00 uhr konzerthaus mozart: Così fan tutte

so. 15.11., 18:00 uhr konzerthaus mozart: Le nozze di Figaro

Di. 17.11., 19:00 uhr konzerthaus mozart: Don Giovanni

KonZErt- & opErn-tippS

Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/currentzis

teodor Currentzis und Musicaeterna mit Dmitri kour-liandskis urauffüh-rung „riot of spring“

onlinE-tipp

tief im russischen Nirgendwo an der äußersten Grenze Eu-ropas. Da kann es durchaus klug sein, von der Bühne ab-zutreten, solange die Welt dem Helden noch zu Füßen liegt.

Page 53: concerti Ausgabe Bundesweit September 2015

Werke von Bach, Debussy, Gershwin,Tchaikovsky, Vivaldi, Williams u.a.

mit Lambert Orkis Klavier Mutter’s VirtuosiMahan Esfahani Cembalo

facebook.com/annesophiemutter

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Page 54: concerti Ausgabe Bundesweit September 2015

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Auf ihrem letzten Album waren die Schwestern mit russischen Liedern

tief in die „Slawischen Seelen“ getaucht, nun gibt sich das Kushpler-Duo den „Canciones Españolas“ hin. Ja, hingeben, denn die beiden leuchten die spanischen Gesangs-Kleinode mit Herzblut aus! War das schöne Stimmmaterial der jun-gen Mezzosopranistin uns schon früher aufgefallen, so hat Zoryana Kushpler inzwischen auch an Textpräsenz und Ge-

staltungskraft gewonnen; und dass ihre Schwester Olena re-gelmäßig mit Roger Willemsen geistreiche literarisch-musika-lische Reisen um die Welt un-ternimmt, offenbart die Pianis-tin auch auf dieser Tour durch das Liedgut der iberischen Halbinsel, derart sensibel weiß ihr Anschlag auf das Wort und seine Bedeutung zu reagieren. Und es sind der feinen Farbab-stimmungen zahlreiche, die da in den Gesängen von De Falla und Granados, Rodrigo oder

Mompoli zu erlauschen sind. Doch ob nun engelsgleiche Wiegentöne oder von Liebe und Schmerz gezeichnete We-sen, ob Trauer oder auch Fröh-lichkeit: Vor allem sind es die zarten Zwischentöne, die des Hörers Seele aufs Innigste be-rühren. Christoph Forsthoff

fein schattierte seelentöneCD Des Monats Die Schwestern Kushpler auffarbenreicher Liedreise durch die iberische Halbinsel

38 concerti September 2015 Weitere rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de

Ein Duo voll Leidenschaft: die Zwillingsschwestern Zoryana und Olena Kushpler

reZeNsiONeNCDs und DVDs – ausgewählt und bewertet

von der concerti-Redaktion

Canciones españolalieder von de falla, Granados, rodrigo, Mompou & MontsalvatgeZoryana Kushpler (mezzosopran), Olena Kushpler (Klavier). Capriccio

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Olga peretyatko hat sieben Arien von Gioachino rossini ausgewählt und bewegt sich stilsicher, schwerelos und meist ohne Schärfen durch die No-tenperlenketten. Vor allem in den lei-sen passagen, wenn die Stimme ohne Druck und mit gleichmäßigem Vibra-to schwingt, entfacht diese Aufnahme einen eigenen Zauber. manchmal wünschte man sich, sie würde noch häufi ger so verhalten, so subtil singen, oder ein wenig mehr die Vokale ein-dunkeln. Doch das Kokette und die bruchlosen dynamischen Übergänge gelingen ihr famos. Das Orchester aus bologna spielt unter Alberto Zedda gebührlich rossiniesk. (CV)

Joyce DiDonato und Antonio pappa-no beeindrucken bei ihrem Lieder-abend in der Londoner Wigmore Hall zum Saisonauftakt 2014/2015 durch Charme, Spontaneität und eine höchst ungewöhnliche programmwahl. Auf eine sehr sinnlich gestaltete Haydn-Kantate folgen eine mischung aus Zugstücken und unbekannten italie-nischen Liedern und im zweiten teil Stücke aus dem „American Song-book“. DiDonato singt sie mit spür-barer Freude, lässt ihre unvergleich-lich seidige mittellage immer wieder gurren und wickelt das publikum mit ihrer pointierten textbehandlung um den kleinen Finger. (AF)

Wohl selten standen in einem einzi-gen musikstück Vergangenheit, mu-sikhistorische Gegenwart (hier: mah-ler und Strauss) und Zukunft so deut-lich neben- und gegeneinander wie in Schönbergs Gurre-Liedern. mar-kus Stenz arbeitete dieses Alleinstel-lungsmerkmal bei seinen Abschieds-konzerten als Gürzenich-Kapellmeis-ter im Juli 2014 meisterlich, vor allem ganz selbstverständlich heraus. Den toningenieuren bei Hyperion ist es zudem gelungen, die Spielfreude und musikalische präzision aller betei-ligten für die CD in eine mitreißend lebendige, jugendstilhaft glühende Klanglandschaft zu übersetzen. (AF)

rossini: arien aus tancredi, semira-mide, Barbiere di sevilla u. a.Olga peretyatko (Sopran), Orchestra del teatro Communale di bologna, Alberto Zedda (Leitung). Sony Classical

joyce & tony live at Wigmore hall Werke von arlen, foster, haydn, kern, rossini, Villa-lobos u. a.Joyce DiDonato (Sopran), Antonio pappano (Klavier). erato

schönberg: Gurre-liederbarbara Haveman, Claudia mahnke u. a. Domkantorei Köln, Chor des bach-Ver-eins Köln, Gürzenich-Orchester, markus Stenz (Leitung). hyperion

kokett

Back to the roots

Glühende spielfreude

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September 2015 concerti 41***** = herausragend **** = sehr gut *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend

2014 haben Daniel barenboim und seine berliner Staatskapelle unter Gustavo Dudamel die beiden Kla-vierkonzerte von Johannes brahms aufgeführt. barenboim kennt die Stü-cke seit langem bestens, und doch holzt, säbelt, stemmt er hier über die maßen, oft schwerfällig. Hinter jede Note setzt er, oft auch Dudamel, ein Ausrufezeichen, als hätte brahms sie alle mitkomponiert. Hat er aber nicht. So entsteht ein tummelplatz einzel-ner bilder und Stimmungen, die sich zu selten organisch verbinden und die, für sich betrachtet, oft etwas Gewolltes haben oder in ihrer Schön-heit isoliert bleiben. (CV)

Alexander Krichel hat seine Lesart von Sergei rachmaninows zweitem Klavierkonzert veröff entlicht, mit ei-nem herrlich gedeuteten, im Dialog mit den bläsern sehr kammermusika-lischen zweiten Satz und zwei nie gewollt draufgängerischen, im tem-po eher moderaten ecksätzen. Klarer Anschlag, diff erenzierte musikalische Linien zeichnen Krichels Klavierspiel aus, unterstützt von einer farbigen, warm grundierten Dresdner philhar-monie unter michael Sanderling. Die sechs wandlungsfähig gedeuteten Moments musicaux op. 16 und Kri-chels eigenes Lullaby ergänzen die-se stimmige Aufnahme. (CV)

Krystian Zimerman hat mit Simon rattle und berlins philharmonikern seine zweite einspielung des Kla-vierkonzerts von Witold Lutosławski vorgelegt. er kennt die musik aus dem eff -eff . Doch klingt es bei ihm weder belehrend noch verbissen. er weiß alles zu dosieren, ohne zu ver-harmlosen, so dass die musik ihre Strahlkraft, ihre lyrische Versonnen-heit behält. Die berliner und rattle unterstützten ihn dabei nach Kräf-ten: farbig, rhythmisch prägnant und auch im großen tumult noch gut durchhörbar. Ähnlich der befund für das zweite Werk auf dieser CD: Lutosławskis zweite Sinfonie. (CV)

Brahms: klavierkonzerte nr. 1 & 2Daniel barenboim (Klavier)Staatskapelle berlinGustavo Dudamel (Leitung)Deutsche Grammophon (2 CDs)

rachmaninow: klavierkonzert nr. 2 & Moments musicaux op. 16Alexander Krichel (Klavier), Dresdner philharmonie, michael Sanderling (Leitung). Sony Classical

lutosławski: klavierkonzert & sinfonie nr. 2Krystian Zimerman (Klavier), berliner philharmoniker, Simon rattle (Leitung)Deutsche Grammophon

schwerfällig

Diff erenziert

strahlkräftig

„ … indem ich erst jezt recht quartetten zu schreiben weiß …” So notierte Beethoven 1801, nachdem er seine erste Sammlung von Streichquartetten im Alter von 30 Jahren beendet hatte. Diese sechs Quartette op. 18

verraten bereits große Kühnheit und Originalität – vom dramatischen Nachklang von Shakespeares Romeo und Julia in Nummer 1 bis zum erstaunlich programmatischen Finale von Nummer 6, „La Malinconia“.

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Das Jerusalem Quartet spielt BeethovenStreichquartette op. 18, Nr. 1 - 6

verraten bereits große Kühnheit und Originalität – vom dramatischen Nachklang von Shakespeares und Julia in Nummer 1 bis zum erstaunlich programmatischen Finale von Nummer 6, „La Malinconia“.

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Aus Anlass von richard Strauss’ 150. Geburtstag im vergangenen Jahr hat eric Schulz einen Film gedreht, mit der Frage: Wer war dieser Strauss? Avantgardist, bürgerlicher Konserva-tiver, genialischer Vollender? In knapp anderthalb Stunden beleuchtet er zahlreiche Facetten: biografi e, Wer-ke, stilistische mittel, historische be-deutung und: Strauss als Dirigent. Geschickt verzahnt wird das Ganze unter anderem durch die Werkbe-trachtungen des pianisten Stefan mi-kisch, durch Aussagen von brigitte Fassbaender und des musikwissen-schaftlers Walter Werbeck. erfreulich unideologisch, sehr anschaulich! (CV)

„riesengroße Unterschiede“ kündigt die bonus-DVD der „Deluxe-Ausgabe“ dieser einspielung an, die der neuen edition des Carus-Verlags folgt. ein bisschen übertrieben zwar – die meis-ten Änderungen sind nur für experten zu bemerken – aber manches ist schon beeindruckend: Wie langweilig klingt zum beispiel die bisher verbreitete Fassung des Domine Deus im Ver-gleich zu der neuen mit ihrem lom-bardischen rhythmus. Der Grund, die-se Aufnahme anzuhören, ist dennoch eher die exquisite Interpretation, die durch einen ungewöhnlich dichten Klang ebenso besticht wie durch die wunderbare balance der tempi. (KH)

Anlässlich von Kirill petrenkos ernen-nung zum Chefdirigenten der berli-ner philharmoniker hat cpo nun sei-ne 2002 bis 2006 entstandenen ein-spielungen sinfonischer Werke des Dvořák-Schwiegersohns und hoch-begabten Geigers Josef Suk in einer preiswerten box aufgelegt. Vor allem anhand der grandiosen Asrael Sinfo-nie führt der Dirigent beispielhaft vor, wie Suk hier Formen aufl öst, wie seine sich in ständigen metamorpho-sen bewegenden Klangschichtungen von romantischer motivik allenfalls lose strukturiert werden – und um-gibt alles mit einer unwiderstehlichen Aura lichter melancholie. (AF)

Händels Rinaldo erzählt ein ritter-abenteuer aus der Zeit der Kreuzzü-ge, bei dem die rivalisierenden par-teien zur magie greifen. Wenn schon fantastisch, dann richtig, hat man sich bei der Lautten Compagney ber-lin gesagt. So kam die Zusammen-arbeit mit einem marionettentheater zustande. Das ergebnis: Zauberhaf-tes puppenspiel, atmosphärisch, ge-radezu beseelt. Im Orchestergraben wird temperamentvoll musiziert. Das tänzerische potenzial, die farbige Strahlkraft, die Dramatik, das berüh-rende dieser musik kommen voll zur Geltung. Dazu gibt es eine glänzend aufgelegte Sängerriege. (eW)

Schumanns Klavierkonzert, angelegt als große Fantasie, auch innerhalb der drei Sätze mit unverhofften, mal schroffen, mal betont geschmeidi-gen Übergängen. So durchdringen das Freiburger barockorchester un-ter pablos Heras-Casado und Alex-ander melnikov dieses so oft ge-spielte Werk – und zünden dabei einige neue Lichter auf vermeintlich bekanntem terrain. melnikov spielt auf einem Érard-Flügel, der zu die-sem Konzert wunderbar passt. Der reiz dieser packenden CD wird ge-steigert, da melnikov für das trio op. 80 einen Streicher-Flügel von 1847 vorzieht. (CV)

Nichts Außergewöhnliches. Nirgends. eine durchschnittliche Sängerbeset-zung, der allenfalls martina Jankova (Despina) und Gerald Finley (Alfon-so) kleinere Glanzlicher aufsetzen. merkwürdig sachliche, fast desinte-ressiert wirkende Wiener philharmo-niker. Dazu versenkt der regisseur Sven-eric bechtolf das Stück in ei-nem wohlfeilen mix aus kleinteiligem realismus, grobschlächtiger Über-deutlichkeitsgestik und dumpfer De-koration, die sich beispielhaft in den einfältigen pseudohistorischen Kos-tümen marianne Glittenbergs äußert. eine ärgerliche, vor allem: eine nicht festspielwürdige Auff ührung! (AF)

richard strauss – at the end of the rainboweine Dokumentation von eric Schulz mit brigitte Fassbaender, Klaus König, raymond Holden u. a. Cmajor

Bach: Messe h-Moll BWV 232C. Sampson, A. Vondung, D. Johannsen, t. berndt, Gächinger Kantorei Stuttgart, FbO, Hans-Christoph rademann (Leitung). Carus (2 CDs/1 DVD)

suk: asrael-sinfonie, ein sommer-märchen, lebensreife, Märchen eines Winterabends op. 9 u. a. Orchester der Komischen Oper berlin, Kirill petrenko (Leitung). cpo (3 CDs)

händel: rinaldoA. Giovannini, G. Geier u. a. Lautten Compagney berlin, W. Katschner (Ltg.), Compagnia marionettistica Carlo Colla & Figli, e. m. Colla (regie). Arthaus

schumann: klavierkonzert & klaviertrio nr. 2 (Vol. 2)A. melnikov (Klavier), I. Faust (Violine), J.-G. Queyras (Cello), FbO, pablo Heras-Casado (Leitung). harmonia mundi

Mozart: Così fan tuttemalin Hartelius, Luca pisaroni u. a. Wiener philharmoniker, Christoph eschenbach (Leitung), Sven-eric bechtolf (regie). euroArts (2 DVDs)

erfreulich unideologisch

Bachwunderbarausbalaciert

schichten lichter Melancholie

zauberhaftbeseelt

Geschmeidigauf zwei flügeln

Merkwürdig sachlich

Weitere rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de ***** = herausragend 

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schubert: sämtliche sinfonien, Messen D 678 & D 950, alfonso und estrellaberliner philharmoniker, Nikolaus Harnon-court (Leitung) u. a. bpHr (8 CDs + blu-ray)

Harnoncourt deutet Schubert ganz wienerisch, mal volksnah und tanzfi del, mal

schicksalshadernd. er präsentiert diese musik wunderbar un-geschminkt, aber nicht künstlich aufgeraut. eine wertvolle, aufwändig produzierte edition. (CV)

rachmaninow: Chrysostomos-liturgie rundfunkchor berlinNicolas Fink (Leitung)Carus

eine sehr schöne Ausarbeitung der verschiedenen Klangschichten, eine gute

balance der Stimmen. Um allerdings die spirituelle erlösung zu erreichen, das die tradition dieser musikalischen praxis verspricht, wirkt alles etwas zu kalkuliert. (KH)

sibelius: kuolema, kung kristian ii op. 27, ouvertüre a-Moll u. a. pia pajala (Sopran), Waltteri torikka (bariton), turku philharmonic Orchestra, Leif Segerstam (Leitung). Naxos

Segerstam präsentiert die zwei frühen Schauspielmusiken des fi nnischen National-

komponisten recht nüchtern. phasenweise fast tastend betont er die lyrisch-melancholischen momente und entdeckt eine zum phlegma neigende düstere Leichtigkeit. (AF)

puccini: turandotAndrea bocelli (tenor), Jennifer Wilson (Sop-ran), Orquestra de la Comunitat Valenciana, Zubin mehta (Leitung). Decca

bocelli führt seinen hübsch timbrierten, kern- und substanzlosen tenor spazieren, lei-

ert das Stück im einheitstempo herunter und traut sich kaum zu dynamischen Akzenten. ein Großteil des ensembles und auch mehta passen sich dem Niveau an. (AF)

amores pasados – songs von john paul jones (led zeppelin), tony Banks (Gene-sis) & sting arrangiert für Gesang & lauteJohn potter, Anna maria Friman u. a. eCm

Die Stimmen von potter und Friman verbinden sich nahezu magisch mit dem Lau-

tenspiel von Abramovich und Heringman zu fi ligranen, durch-sichtigen Klängen von meditativer Kraft. Das ergebnis verzau-bert mit absoluter Wohlfühl-melancholie. (AF)

KURZ BESPROCHEN

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Blind GEhört

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ner Vorstellung ... könnte ein amerikanisches Orchester sein. Ich habe diese Flötenpassage zu Beginn noch nie so gehört, jedenfalls in keiner mir bekann-ten Aufnahme: Es ist da ein Espressivo drin, das einfach nicht zum finnischen Ge-schmack passt… Bernstein? Ich bin erstaunt, dass der Klang so weich ist bei dieser Aufnahme. Aber Sibelius ist eben ein Kom-ponist, der völlig unterschiedli-che Interpretationen zulässt.

Ich denke, dieser erste Satz aus Nielsens Zweiter klingt am meisten nach Mahler. Es ist dieser schnelle Wechsel der Gefühle … eine exzellente Auf-nahme! Ich würde auf Blom-stedt tippen: Ich kenne ihn sehr gut, er ist eine vitale Per-sönlichkeit und einfach ein Top-Dirigent. Ich respektiere seinen Nielsen vollkommen: Das ist genau so, wie diese Mu-sik klingen sollte. Die Sinfonie habe ich auch selbst schon auf-

nielsen: sinfonie nr. 2, 1. satz – allegro collerico

San Francisco Symphony Herbert blomstedt (Leitung) Decca 1989

In Konzerten dirigiert Jukka-Pekka Saraste mit elegan-tem Schwung – in Proben

jedoch ist er ein ruhiger Anwalt der Musik. Der Finne redet wenig und stets wohl überlegt. So auch während unserer

„Blind gehört“-Sitzung im Funk-haus am Kölner Dom: Bis 2019 amtiert der Chef des WDR Sin-fonieorchesters hier noch – im Interview indes blickte Saraste zurück in die 90er Jahre, als er sich als Leiter des Finnish Ra-dio Symphony Orchestra und des Toronto Symphony Or-chestra einen Namen machte.

(hört zunächst lange und konzentriert zu) Das ist der ziemlich entspannte, langsame Satz aus Sibelius’ vierter Sin-fonie. Es ist definitiv nicht der finnische Klang, den man hier hört … es erinnert eher an fran-zösischen Impressionismus. Wie die Phrasen ausgespielt werden, entspricht nicht mei-

sibelius: sinfonie nr. 4, 3. satz – il tempo largo

New York philharmonic, Leonard bernstein (Leitung). Sony Classical 1966 („bernstein Sibelius – remastered edition“)

genommen mit dem Finnish Radio Symphony Orchestra.

rigent tut.

(stößt nach paar Sekunden ein leises „hm“ aus) Ich weiß nicht, wer das Stück sonst noch aufgenommen hat. Aber ist das Lisa Batiashvili? Das Orchester ist vom Finnish Radio, das ich lange geleitet habe. Es ist eine Weile her, dass ich diese CD hörte. Ich habe das Konzert mit anderen Interpreten gespielt

– aber sie ist einfach unglaub-lich! Sie macht aus Lindberg fast einen Romantiker: Als ich das mit Pekka Kuusisto aufge-führt habe, klang das ganz an-ders – wie zeitgenössische Musik. Aber ich denke, Lind-berg wollte zeigen, dass man auch heute noch ein Konzert mit einem blühenden Ton schrei ben kann. Ich würde es zu den besten Violinkonzerten unserer Zeit zählen, neben de-nen von Salonen und Adès vielleicht. Ich kenne Lindberg ja gut, wir studierten zusam-

lindberg: Violin konzert, 1. satz

Lisa batiashvili (Violine), Finnish radio Symphony Orchestra, Sakari Oramo (Leitung). Sony Classical 2007

»Chapeau! Das ist ein wahnsinniges tempo«

Der Dirigent jukka-pekka saraste hört und kommentiert CDs von kollegen, ohne dass er erfährt, wer spielt.

Von Matthias Corvin

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jukka-pekka saraste wurde 1956 im fi nnischen Heinola geboren und begann seine Karriere als Geiger. Als Chefdirigent formte er von 1987 bis 2001 das finish radio symphony orchestra zu einem Spitzen-ensemble. Seit der Saison 2010/2011 leitet der als scheu geltende Finne das WDr sinfonieorchester köln. Saraste pfl egt einen besonnenen, sensitiven Dirigierstil und hegt eine besondere Leidenschaft für die Spätromantik.

ZUr pErSon

winskys Aufnahmen beein-druckten mich früh durch ihre klaren Linien und diese rasan-ten Repetitionen im Orchester. Toll, wie die das damals musi-ziert haben, einfach ohne Kom-promisse.

im Hintergrund weiter, er schmunzelt) Eine wirklich gu-te Aufnahme!

(nach wenigen Takten) Das ist ja ein schnelles Tempo! (hört dann weiter zu) Okay, Cha-peau! Das ist ein wahnsinniges Tempo für diesen Satz. Aber die können das spielen. Ver-mutlich ist es ein russisches Orchester … Mrawinsky? Die Kontrabässe habe ich in keiner Aufnahme mit so viel Power gehört. Das ist eine ganz spe-zielle Art der Bogenführung, die typisch ist für die russische Schule. (lacht) Und sie spielen alle perfekt synchron! Mra-

tschaikowsky: sinfonie nr. 6 „pathétique“, 3. satz – allegro molto vivace

Leningrad philharmonic Orchestra Yevgeni mrawinsky (Leitung)DGG 1961 („the Originals“)

men an der Musikakademie in Helsinki. Er ist ein enger Freund und hat bereits drei Stücke für mich geschrieben, darunter Feria. rigent tut.

Das ist wieder eine völlig an-dere Art, Musik zu machen. Dieser Satz hat eigentlich einen leicht verrückten Charakter. Für mich klingt diese Interpre-tation aber wie jede Musik, die ordentlich geprobt wurde und nun gut gespielt wird – es ist aber nicht so wie ich Mahlers Musik fühle (lacht) … Das ist die Aufnahme des Gürzenich-Orchesters? Ich habe schon von ihr gehört – ist mir aber zu poliert. Mahlers Dritte habe ich mal mit Bernhard Haitink erlebt, das gefiel mir viel besser …

(schaut während des Hörens still nach oben) Das ist schön. Das klingt sehr gut … Tatsäch-lich mein eigenes Orchester? Dann ist das Aadland. Ich selbst habe dieses Stück nie dirigiert, ist gar nicht in mei-nem Repertoire. Leider hat Grieg nicht so viel für Orches-ter geschrieben, die beiden Sinfonien sind ja eher Studien und keine gut ausgearbeiteten Werke … (die Musik läuft

Mahler: sinfonie nr. 3, 3. satz – Comodo. scherzando

Gürzenich-Orchester Kölnmarkus Stenz (Leitung)Oehms Classics 2011

Grieg: lyrische suite op. 54, 3. satz – notturno

WDr Sinfonieorchester Kölneivind Aadland (Leitung). Audite 2012(Sämtliche Orchesterwerke Vol. III)

In der inneren Ruhe liegt seine Kraft: Spitzendirigent Jukka-Pekka Saraste

Page 62: concerti Ausgabe Bundesweit September 2015

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Blind GEhört

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Das ist genau so wie ich das Stück vor zwanzig oder dreißig Jahren empfand. Doch später habe ich meine Meinung dar-über geändert: Den Sinn des Textes kann man in diesem langsamen Tempo nicht rüber-bringen, jedenfalls heutzutage nicht mehr … Die Berliner Phil-harmoniker unter Rattle? Alles klar. Karajan hat das in seiner letzten Aufnahme mit den Wie-nern ganz ähnlich gemacht – aber ich fühle hier nicht den treibenden Marschcharakter dieses Satzes. Ich würde ihn rascher dirigieren und viel in-tensiver.

(hört über drei Minuten schweigend zu) Ja, so wurde das in den 60ern und 70ern gespielt. Mozart Sinfonie Nr. 39 war der Grund, wieso ich pro-fessioneller Musiker wurde. Man hört viel Wertvolles in dieser Interpretation, es ist aber nicht gänzlich romantisch musiziert. Klingt trotzdem sehr objektiv, vielleicht sogar etwas sachlich – es hat aber auch viel Wärme in sich. Es treibt nicht

Mozart: sinfonie nr. 39, 2. satz – andante

Columbia Symphony Orchestra bruno Walter (Leitung). Sony Classical 1960 („bruno Walter dirigiert mozart“)

(grinst schon nach den ers-ten Pizzicati) Das war mein erstes Übungsstück als junger Dirigent: Es gibt so viele ka-priziöse Sachen, die man darin machen kann. Das ermutigte mich, Orchestermusik mit die-sem freien Geist zu erfüllen – die „Pizzicato-Polka“ war der Schlüssel dazu. Es ist ein sehr schweres Stück: Die Musiker müssen reaktionsschnell und mit kollektiven Rubati spielen. Live ist es aber eine der spa-ßigsten Nummern, die man machen kann. Könnte Kleiber sein vom Neujahrskonzert … jener Flexibilität, die mir mein Kompositionslehrer Jorma Pa-nula damals vermittelte, kommt das hier schon ziemlich nahe. Die Wiener haben diese Musik natürlich ganz im Blut.

johann strauss: „pizzicato-polka“

Wiener philharmoniker, Carlos Kleiber (Leitung). Sony Classical 1989 („Carlos Kleiber conducts Johann Strauss“)

Brahms: ein Deutsches requiem, 2. satz –„Denn alles fleisch“

Dorothea röschmann (Sopran), thomas Quasthoff (bariton), berliner philharmoniker, rundfunkchor berlin, Simon rattle (Leitung). Warner 2007

voran, sondern lebt ganz den Moment aus … Bruno Walter? Ich bin sicher, das spricht sehr viele Menschen an. Vielleicht werden wir eines Tages zu die-ser Art des Musikmachens zurückkehren. Aber die Inter-pretation hat sich seither voll-kommen gewandelt. Ich erin-nere mich übrigens an eine Art

„Blind gehört“ im privaten Kreis, bei dem wir Mozarts g-Moll-Sinfonie in verschiedenen Ein-spielungen hörten. Bei der letzten Aufnahme fingen alle an zu lächeln: Sie stammte von Karl Böhm und den Wiener Philharmonikern und schien aus einer ganz anderen Welt zu kommen …

Ich habe dieses Konzert letz-tes Jahr mit Anna Vinnitskaya gemacht. Viele Leute sagen, dass Rachmaninow seine eige-ne Musik nicht mochte; doch ich glaube das nicht. Er selbst hatte stets diese Strenge, spiel-te seine Werke in Aufnahmen eher linear und ausgewogen. Heute achtet man mehr auf den Instrumentenklang an sich und weniger auf die Geradlinigkeit einer Interpretation. Als ich das Stück einmal mit Krystian Zimerman einstudierte, spra-chen wir viel darüber – etwa darüber, welche Temposchwan-kungen und Weichheit diese Musik verträgt … Bei dieser Aufnahme gehen viele Klavier-Passagen völlig unter. Es ist schwer, in diesem Satz das Or-chester und den Solisten in

rachmaninow: klavierkonzert nr. 2, 1. satz – adagio sostenuto

Yuja Wang (Klavier), mahler Chamber Orchestra, Claudio Abbado (Leitung) Deutsche Grammophon 2011

Kennt keine Allüren: Jukka-Pekka Saraste

Page 63: concerti Ausgabe Bundesweit September 2015

jukka-pekka saraste (leitung) Leonidas Kavakos (Violine) WDr Sinfonieorchester Köln Werke von brahms & Sibelius

WiesBaDenDo. 10.9., 20:00 uhr kurhaus (friedrich-von-thiersch-saal) rheingau Musik festival

köln fr. 11.9. & sa. 12.9., 20:00 uhr philharmonie

DortMunDso. 13.9., 16:00 uhr konzerthaus

BonnDo. 17.9., 20:00 uhr Beethovenhalle Beethovenfest Bonn Gerhard Oppitz (Klavier), WDr Sinfonieorchester Köln, Jukka-pekka Saraste (Leitung). Werke von brahms

KonZErt-tippS

Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/saraste

auf den spuren von jean sibelius: jukka-pekka saraste in helsinki

onlinE-tipp

WDr Sinfonieorchester Köln, Jukka-pekka Saraste (Leitung). profil medien

Mahler: sinfonie nr. 5

Cd-tipp

guter Balance zu halten. Der Pianist muss eigentlich mit grö-ßerer Kraft spielen als hier.

Ich weiß nicht, wer das be-arbeitet hat. Es bringt das Ori-ginal in ein riesiges Format, als würde die Musik in zwei Spra-chen sprechen … Von Elgar? Tatsächlich? Das ist eigentlich kein Stück, das ich selbst diri-gieren würde. Ich kenne auch nur die Stokowski-Orchestra-tion der Toccata und Fuge. Und das soll ein enger Freund von mir gemacht haben? Etwa Sa-kari Oramo? Ach nein: Esa-Pekka! Auch ein Studienkolle-ge aus Finnland. Er folgte damit wohl dem amerikanischen Ge-schmack. All diese Arrange-ments stammen aus einer Zeit, in der das einmal modern war. Heute wohl eher nicht mehr.

(fasst sich nachdenklich ans Kinn) Ich höre nicht oft alte CDs von mir, diese aber bringt mich zur generellen Frage der Aufnahmequalität: Das Ergeb-nis entspricht überhaupt nicht dem Eindruck, den man hat, wenn man dieses Werk live dirigiert – man hört etwa kei-nen authentischen Streicher-klang. Ich hatte das Problem

Bach: fantasie & fuge c-Moll BWV 537 (arr. edward elgar)

Los Angeles philharmonic Orchestra esa-pekka Salonen (Leitung) Sony 1999 („bach transcriptions“)

prokofjew: romeo und julia, Ballettmusik, finale 2. akt

toronto Symphony Orchestra Jukka-pekka Saraste (Leitung) Apex 1997

in der Vergangenheit in ver-schiedenen Hallen, in denen ich aufnahm: Es klang am En-de nicht natürlich und trans-portierte nicht die Intensität und Leuchtkraft der Auffüh-rungen. Darüber war ich beson-ders in Toronto betroffen: Romeo und Julia war meine erste CD-Produktion dort. Wis-sen Sie, nicht nur der Dirigent und ein Orchester machen eine gute Aufnahme aus, sondern auch die Halle und der Ton-meister.

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die Welt des Theaters neu entdecken

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Kompositionen, Bilder, Handschriften: Bruckners

gesamtes Schaffen ist jetzt on-line zu finden. Mehr als drei Jahre lang hat Robert Klugseder von der Österreichischen Aka-demie der Wissenschaften sämtliche Partituren des Kom-ponisten zusammengetragen – nun sind die Handschriften, Erstdrucke und Aufnahmen

aus verschiedenen Archiven mit einem Mausklick zu fin-den. Was vor allem manch Bruckner-Forscher freuen wird: Mussten diese doch bis-lang zu verschiedenen Biblio-theken reisen, um alle Abschrif-ten Skizzen und Werke zu ei-nem Opus einsehen zu können.

online: opus DiGitalis

Bruckner komplett digitalisiert

3sat

ChaMÄleon Der Musik

sa. 5.9., 20:15 uhr strawinsky vertanzt  Das Stuttgarter ballett widmet sich dem Grandseigneur des tanzes. Im Fokus stehen drei märchen Strawinskys, choreogra-phiert von marco Goecke, Demis Volpi und Sidi Larbi Cherkaoui.

arte

skanDal!Mo. 7.9., 00:05 uhr francesco tristano und alice sara ott  Zu ihrer Zeit sorgten ravels Bolero und Strawinskys Sacre für Auf-ruhr – mit ihren Klavieradaptio-nen lassen die beiden heutigen pianisten zumindest aufhorchen.

3sat

i’M a CreatiVe aniMalsa. 12.9., 22:45 uhr Barbara hannigan  Filmemacherin bara-bara Seiler hat die kanadische Operndiva und Dirigentin beim Lucerne Festival begleitet: bei proben, Workshops, Konzerten – und auch hinter die Kulissen.

arte

alDo CiCColiniMo. 21.9., 00:15 uhr klavierfes-tival la roque d’anthéron  ei-ner der letzten großen Auftritte des im Februar verstorbenen pianisten: beim Festival in Frank-reich spielte Ciccolini Konzerte von beethoven und Schumann.

 Tv-Tipps

Zwei Millionen Menschen singen hierzulande in ei-

nem Chor – und alle stehen sie vor der ersten gemeinsamen Probe vor dem gleichen Prob-lem: Wie studiere ich meine Stimme am besten ein? Der Carus-Verlag verspricht hier nun Abhilfe: Seine Chor-App bietet nicht nur die aufbereite-

ten Urtext-Noten der hauseige-nen Klavierauszüge, sondern synchronisiert diese auch mit Einspielungen renommierter Interpreten wie René Jacobs, Helmuth Rilling oder Phlippe Herreweghe. Jeder Takt kann angewählt werden, das Umblät-tern erfolgt automatisch und für die eigene Stimme gibt’s sogar den persönlichen Coach: Mit dessen Hilfe wird die Stim-me dann von einem Klavier begleitet und hervorgehoben – auf Wunsch für schwierige Passagen auch im reduzierten Tempo des „Slow-Modus“, um deren Einübung zu erleichtern.

Der Download der App ist kostenlos. Weitere Informationen unter: : www.carus-music.com

Zum Patent angemeldet: die App des Carus-Verlags für Chorsänger

app: ChorGesanG

stimmprobe mit smartphone

MUlTiMeDiADas Beste aus Radio, Fernsehen, Kino und Internet

www.bruckner-online.at

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Ein wenig rührselig die Ge-schichte, doch umso ergrei-

fender die Knabenstimmen: Denn für dieses tönende Kino-opus hat nicht nur das Internat des berühmten American Boy-choir in Princeton Pate gestan-den, sondern die Jungs mit den wunderbaren Stimmen liefer-ten auch den A-cappella-Soundtrack. 2014 feierte Der Chor – Stimmen des Herzens seine Weltpremiere beim Film-festival von Toronto. Dustin Hoffman mimt den strengen Chorleiter Carvelle, der sich eines Tages mit dem aufmüp-figen Stet einem launischen neuen Chorknaben gegenüber-sieht – dafür mit eindrucksvol-ler Stimme und großem Ge-

sangstalent. Die weitere Hand-lung ist vorhersehbar – doch immerhin beweist Regisseur François Girard (u. a. Die rote Violine) einmal mehr, dass er ein glückliches Händchen für Musikinszenierungen hat.

Programme? Wer liest im digitalen Zeitalter schon

noch Programme auf Papier? Vielleicht waren es Gedanken solcher Art, die Johan Idema umtrieben, als dem Kulturbe-rater die Idee einer App für den Konzertbesuch kam. Gemein-sam mit den großen Orchestern in Amsterdam und Rotterdam hat der Niederländer nun einen Service für alle Klassik- und Smartphone-Fans entwickelt: den Konzertbegleiter „Wolf-gang“. Während vorn auf der Bühne die Musik spielt, bietet die gleichnamige App nicht nur Informationen zum Werk, son-dern auch zum jeweiligen Satz, ja sogar zum gerade erklingen-den Takt – zumindest wenn der

Blick schnell genug aufs Dis-play geht. Eine „Intensivie-rung“ des Hörerlebnisses ver-spricht der Initiator des kos-tenlosen Angebots – ohne dass die übrigen Hörer gestört wür-den. Ob es künftig dann in den Konzertsälen heißt: Bitte schal-ten Sie Ihr Handy ein …?

 rADiO-Tipps

DeutsChlanDfunk

auf naCh Carols-ruheMo. 31.8., 20:10 uhr Musikszene  Vor 300 Jahren gründete mark-graf Karl-Wilhelm die nach ihm genannte Stadt Karlsruhe – die Ursprünge seiner badischen Staatskapelle indes reichen noch einige Jahrzehnte weiter zurück.

DeutsChanDraDio kultur

Musikfest stuttGartsa. 5.9., 19:05 uhr eröffnungs-konzert  Freundschaft lautet das diesjährige motto des musikfestes Stuttgart. Zum Auftakt gibt’s mozarts Idomeneo konzertant.

DeutsChlanDfunk

Martin GruBinGer

sa. 12.9., 10:05 uhr klassik-pop-et cetera  Statt an seinen Drums sitzt der weltbeste percus-sionist heute am mikrofon und plaudert über seine marathon-konzerte und Ausgleichssport.

DeutsChlanDraDio kultur

enesCu festiVal Di. 15.9., 20:03 uhr konzert  Alle zwei Jahre wird bukarest zur musikalischen Welthauptstadt und lockt die Stars der Klassik an. Im Zentrum des dortigen George enescu Festivals steht das Werk des größten Komponisten rumä-niens, aber auch die aktuelle musikszene des Landes.

DeutsChlanDfunk

proVinzlÄrMso. 20.9., 21:05 uhr konzert-dokument der Woche  eckern-förde? tiefste provinz – wo Neue musik gern als Lärm verstanden wird. Gerade deshalb veranstal-ten Flötistin beatrix Wagner und Cellist Gerald eckert hier alle zwei Jahre ein Festival für Neue musik und spielen schon im Namen mit den Klischees: »provinzlärm« …

app: hollÄnDisChe proGraMMiDee

im konzert mit Wolfgang

kino: Dustin hoffMan in »Der Chor«

stimmen des herzens

Konzert-Klick: Passgenaue Werkinformationen aufs Display

Dustin Hoff man hat Musik studiert und wollte Pianist werden

Deutschlandstart: 10. september

Download: apple- & Google-stores

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concerti – Das konzert- und opernmagazin erhalten Sie im Abon-nement sowie am ende des jeweiligen Vormonats an Veranstal-tungsorten, Konzert- und Theaterkassen, im Fachhandel, Bil-dungseinrichtungen, Hotels und Gastronomie. alle termine, tickets und vieles mehr auch im internet unter: www.concerti.de

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Abonnenten erhalten die Oktober-Ausgabe am 25. septeMBer

CONCerTi

Fabio luisiMit seiner Philharmonia Zürich gründet der Dirigent ein neues Plattenlabel

Alexandre TharaudAnwalt der französischen Klaviermusik: der Pianist im Interview

Nicolas AltstaedtAuf der Suche nach neuen Klängen: der Cellist aus Heidelberg im Porträt

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