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CONNECT’19 Das Kundenmagazin für konsequente Prozessoptimierung in der industriellen Fertigung Synergie So wachsen Robotik und Prozessüberwachung künftig stärker zusammen. Seite 4 Disposables Alles unter Kontrolle beim Spritz- gießen von medizintechnischen Komponenten Seite 6 3C in Fernost Hochautomatisiert fertigen und Innovationen unterstützen, zum Beispiel bei Displays Seite 12 DIGITALISIERUNG: CHANCEN NUTZEN, WANDEL GESTALTEN Seite 8 DATA ANALYTICS ARTIFICIAL INTELLIGENCE MACHINE LEARNING DATA MINING BIG DATA FOKUS

CONNECT’19 - Kistler · Seit einigen Jahren bestimmt die Digitalisierung die Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft wesentlich mit. Für Unternehmen wie die Kistler Gruppe

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Page 1: CONNECT’19 - Kistler · Seit einigen Jahren bestimmt die Digitalisierung die Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft wesentlich mit. Für Unternehmen wie die Kistler Gruppe

CONNECT’19Das Kundenmagazin für konsequente Prozessoptimierung in der industriellen Fertigung

SynergieSo wachsen Robotik und Prozess überwachung künftig stärker zusammen.Seite 4

DisposablesAlles unter Kontrolle beim Spritz ­gießen von medizintechnischen KomponentenSeite 6

3C in FernostHochautomatisiert fertigen und Innovationen unterstützen, zum Beispiel bei DisplaysSeite 12

DIGITALISIERUNG: CHANCEN NUTZEN, WANDEL GESTALTEN Seite 8

DATA ANALYTICS

ARTIFICIAL INTELLIGENCE

MACHINE LEARNING

DATA MINING

BIG DATA

FOKUS

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Seit einigen Jahren bestimmt die Digitalisierung die Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft wesentlich mit. Für Unternehmen wie die Kistler Gruppe hat dieser Prozess (mindestens) zwei Seiten: Aus einer internen Perspektive geht es darum, Unternehmensabläufe und bestehende Geschäftsmodelle so zu optimieren, dass sie möglichst transparent, effizient und zukunftsfähig sind.

Wenn wir uns als Teil der industriellen Wertschöpfungskette betrachten, liegt der Fokus dagegen auf der Frage, wie wir unseren Kunden kon­kreten Mehrwert durch Produkte und Dienstleistungen im Rahmen der Digitalisierung bieten können. „Information as a service“ lautet hier ein zentrales Stichwort: Gemeint ist die Verfügbarmachung von Daten, die als Grundlage für sich selbstständig optimierende Fertigungs­prozesse dienen können. Kistler hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, nach den bereits erfolgten Transformationen vom Produkt­ über den System­ zum Lösungs anbieter nun verstärkt zum Informationsanbieter zu werden.

Welche Fragestellungen hierfür zentral sind und wie unsere aktuellen Ansätze in Sachen Digitalisierung aussehen, lesen Sie im Titelinterview mit Marc Schaad, CTO der Kistler Gruppe, und Dr.­Ing. Robert Vaculik, Leiter des Geschäftsfelds Plastics.

Mit der Akquisition des chinesischen Sondermaschinenbauers LIK haben wir 2018 einen weiteren großen Schritt gemacht, um unsere Kompetenzen auszubauen und Synergien innerhalb der Wertschöpfungs­kette zu schaffen. Ebenfalls zur Kistler Familie gehören seit letztem Jahr die Aachener Kollegen der ehemaligen Softwarefirma IOS, die mit MES­Lösungen für den Plastics­Bereich unser Portfolio ideal ergänzen.

Zusätzlich zu diesen Themen finden Sie wie gewohnt unsere Produkt­neuheiten sowie Erfolgsgeschichten aus aller Welt, die Ihnen die große Bandbreite möglicher Anwendungen und die vielfältigen Chancen der Messtechnik für die Fertigungsoptimierung vor Augen führen.

EDITORIAL

Frank Peter Kirgis, Head of Division IPC

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TREND

Mehr Sicherheit und Qualität in der Robotik 4Mit Prozessüberwachungssystemen lassen sich Montage­ und Handlingprozesse weiter optimieren.

ERFOLGSGESCHICHTE

Medizinprodukte 6So sichert Riegler die Qualität von Kunststoffteilen für die Medizintechnik.

DIGITALISIERUNG 8Welchen Einfluss hat die Digitalisierung auf die Kistler Gruppe und ihre Kunden? Welche Chancen ergeben sich daraus in der Praxis und wie sieht die Zukunft aus? Ein Interview gibt Aufschluss.

ERFOLGSGESCHICHTE

Piezoelektrische Dehnungssensorik 14Bei KAMA in Dresden ist alles darauf ausgerichtet, die hohen Presskräfte im Auge zu behalten.

ERFOLGSGESCHICHTE

Prüf- und Sortierautomaten 18Wie die lückenlose Qualitätsprüfung von Serienteilen in großen Stückzahlen bei pro­sort funktioniert.

ERFOLGSGESCHICHTE

Mobiles Prüfsystem cerTEST 22Effiziente Schraubwerkzeugprüfung für die größten Mobilkrane der Welt.

Produktneuheiten 24

ERFOLGSGESCHICHTE

Prägung auf Echtleder- 27 oberflächenMehr Feingefühl dank elektromechanischer Füge systeme bei Eissmann.

Around the worldJAPAN

Intelligente Halbleiterfertigung 7

CHINA

Qualität hat Vorfahrt 12

DACH

Service heißt gelebte Kundennähe 16

USA

Näher, spezialisierter, umfassender 17

NewsCHINA

LIK wird Teil der Kistler Gruppe 20

Standesgemäß in Shanghai 21

DEUTSCHLAND

Neues Kompetenzzentrum Aachen 21

FOKUS

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TREND

Mehr Sicherheit und Qualität in der Robotik: Der Prozessüberwachung am Roboter gehört die Zukunft

Mit technologisch ausgereiften Lösungen auf Basis piezoelektrischer Sensoren sind wir in der Lage, Industrieroboter effizient zu überwachen und Montage- und Handlingprozesse weiter zu optimieren. Dank miniaturisierter und integrierter Systeme werden Roboter künftig präziser, flexibler, effizienter und sicherer.

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Der Robotik kommt als Teil der moder­nen Industrie eine immer bedeutendere Rolle zu: Durch den Einsatz von Robo­tern lässt sich die Produktivität steigern, Fertigungsabläufe können flexibilisiert werden und die Qualität von Produkten erhöht sich. Robotik ist damit ein we­sentlicher Faktor für eine autonome und individuelle Fertigung. Nicht umsonst steigt die Zahl der weltweit eingesetzten Industrieroboter Jahr für Jahr an – 2016 um 16 % auf knapp 300 000 Einheiten. Insbesondere der asiatische Markt entwi­ckelt sich sehr dynamisch, Haupttreiber ist China. Das Land verzeichnete 2017 zum wiederholten Male eine hohe zwei­stellige Wachstumsrate und kommt zu­sammen mit Japan, Südkorea, Deutsch­land und den USA auf einen Anteil von

74 % an den weltweit installierten Robo­tersystemen.

Bei Kistler verfügen wir über die Tech­nologien und Lösungen, um Roboter flexibler, präziser, effizienter und siche­rer zu machen – zum Beispiel lassen sich mit integrierter Kraft­Weg­Überwachung Montageprozesse optimieren und deutlich effizienter gestalten. Frank-Peter Kirgis, Divisionsleiter Industrial Process Control (IPC), erläutert die Chancen: „Wir wollen künftig stärker mit Herstellern an der Ro­boterperipherie zusammenarbeiten, die zum Beispiel Greifer, Montagetechnik und Werkzeuge bereitstellen. Doch auch Roboterhersteller werden von unseren Lösungen profitieren, nicht zuletzt im Bereich Mensch­Roboter­Kollaboration.“

Höhere Präzision und FlexibilitätDie Voraussetzungen hierfür sind ideal: Sowohl Robotik als auch Prozessüber­wachung und Sensorik sind bereits weit entwickelt und vielfach im Einsatz – nun gilt es, beide Bereiche stärker zusammen­zubringen. Schließlich verfügen wir über Know­how zur gesamten Messkette, vom Kristall über Sensorfertigung und Elekt­ronik bis hin zu Signalauswertung und Softwareentwicklung.

„Wenn man sich unsere Messketten für die Kraftsensorik anschaut, sind viele technische Herausforderungen im Grunde bereits gelöst. In Sachen Robotik ist die technologische Basis die gleiche, nur der Formfaktor ändert sich: Natürlich sind die Systeme am Roboterarm kleiner – Miniaturisierung ist entscheidend –, und es braucht geeignete Schnittstellen und Softwarelösungen, um Signale und Daten direkt an die Steuerung zu kommuni­zieren“, so Kirgis.

Intelligente Überwachung der MontageVerschiedene unserer Systeme sind be­reits am Roboter im Einsatz. Im Ka­rosserie bau beispielsweise überwachen unsere Sensoren die Punktschweiß zangen am Roboter, um sicherzustellen, dass die Schweißpunkte korrekt gesetzt sind – denn davon hängen die Qualität des

Schweißprozesses und damit der Zu sam ­ menhalt der Karosse entscheidend ab. Der technologische Ansatz lässt sich auf weitere Montagetechniken wie Nieten, Schrauben und Clinchen übertragen, wo direkt am Roboterarm Prozesse über­wacht werden.

Außerdem wird es unsere elektrome­chanischen Fügesysteme künftig auch für den Einsatz am Roboter geben. „Wir be­ginnen mit den Nischen, wo wir bereits tätig sind, und erweitern diese schrittwei­se um zusätzliche Anwendungen. Dabei wollen wir uns als Partner des Maschinen­baus und der Systemintegratoren über die Peripherie bis zum Robotersystem weiter­entwickeln. Künftig werden wir verstärkt anwendungsorientierte Lösungen rund um die Robotik bieten, die es Kunden leicht machen, diese Systeme in ihre An­lagen zu integrieren“, betont Kirgis.

Sicherheit für Mensch und MaschineAuch im Bereich MRK (Mensch­Roboter­ Kollaboration) sehen wir bei Kistler großes Entwicklungspotenzial. Mit der Bildverarbeitungstechnologie von Vester verfügen wir hier über die geeigneten Mittel, um Roboter gezielt zu über­wachen und zu steuern sowie optimiert und sicher einzusetzen. „Beim Thema MRK ist es wichtig, die gesamte Anwen­dung im Blick zu haben, nicht nur den Roboter. Wir wollen durch ganzheit liche Über wachung die Gesamtprozesssicher­heit gewährleisten – das heißt Maschi­nen sicherheit und Qualitätssiche rung in einem“, erklärt Kirgis.

Im Vordergrund stehen daher die enge Kooperation mit dem Kunden sowie die gemeinsame Entwicklungsarbeit. Zentral sind vor allem die Themen Benutzer­freundlichkeit und Softwareentwicklung, um neue Lösungen marktreif zu machen, die einen großen Mehrwert bieten, das heißt möglichst vollintegrierbar sind. Das Zusammenwachsen von Robotern und Prozessüberwachung hat gerade erst begonnen. ■

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Einwandfreie Fertigung von Medizinprodukten

Riegler GmbH & Co. KG

ERFOLGSGESCHICHTE

Bei der Produktion von Kunststoffsystemen für Diagnostik und Medizin ist höchste Qualität Pflicht. Unsere Werkzeuginnendrucksensorik, kombiniert mit dem Prozessüberwachungssystem ComoNeo, hilft dem Medizintechnik-Lieferanten Riegler dabei, seine Produkte nicht nur sicher und effizient zu fertigen, sondern auch weiterzuentwickeln.

Mit 300 Mitarbeitenden an drei Standor­ten produziert das Unternehmen Riegler, das als Mittelständler zur weltweit agie­renden Wirthwein­Gruppe gehört, über eine Milliarde Kunststoffteile und ­syste­me im Jahr – das Ganze für etwa 500 Kun­den in den Anwendungsbereichen Diag­nostik, Medizintechnik, Pharma und Kosmetik, Tendenz weiter steigend. „Der Kunde bekommt bei uns Leistungen in der gesamten Fertigungstiefe, vom Ein­

zelprodukt in großen Stückzahlen über Assemblierung, Werkzeugbau und Auf­tragsfertigung bis hin zu gemein samer Entwicklung, Qualifizierung und Vali­dierung“, erläutert Christoph Merhold, Key Account Manager bei Riegler und verantwortlich für die Betreuung eines führenden Pharmaunternehmens.

Viele der von Riegler gefertigten Kunststoffteile sind Einmalprodukte (Disposables), die Ärzte und Medizin­

techniker täglich benötigen: Das können zum Beispiel Primärpackmittel sein, Injektoren und Spritzensysteme sowie viele andere Applikationsinstrumente. Eine Spezialität von Riegler sind Schraub­verschlüsse, etwa Einmalverschlüsse an

Flaschen oder Reagenzgefäßen. „Gerade Verschlüsse sind alles andere als trivial und erfordern spezielle Werkzeuge mit entsprechender Präzision, um den Inhalt zu schützen und gleichzeitig die ge­wünschte Funktionalität beim Öffnen zu gewährleisten“, erklärt Merhold.

Hochkavitätenwerkzeuge sicher im GriffDie Spritzgießfertigung bei Riegler in Mühltal läuft zu großen Teilen hochauto­matisiert auf modernsten Maschinen und Anlagen; dabei kommen Mehrkavitäten­werkzeuge mit bis zu 96 Kavitäten zum Einsatz. Die Ansprüche und Erwartungen der Endkunden sind sehr hoch: Einer­seits geht es natürlich um Qualität und Kosten, auf der anderen Seite aber gerade für Zulieferer auch immer um den guten Ruf. So traten etwa beim Spritzgießen eines zweiteiligen Reagenzgefäßes für Laboranalysen, das mit einem Hochkavi­tätenwerkzeug hergestellt wird, Unregel­mäßigkeiten auf: Etwa alle 200 000 Teile kam es zu einem Druckabfall im offenen Heißkanal, was zu einem erhöhten Aus­schuss von bis zu 30 Teilen führte.

Durch die Überwachung des Werkzeug­innendrucks mit unserem Prozessüber­wachungssystem ComoNeo gelang es, die Aufgabe schnell zu lösen und die fehler­haften Teile – sogenannte Short Shots – auszusortieren. Inzwischen ist ComoNeo in allen drei Maschinen zur Fertigung

Dank der Überwachung des Werkzeuginnendrucks mit ComoNeo werden Prozessüberwachung und Qualitätssicherung beim Spritzgießen erleichtert

„Mit dem System lassen sich nicht nur Short Shots automatisch aus-sortieren, es wird auch ein höhe-rer Automatisierungsgrad erreicht und die Wartung erleichtert.“Christoph Merhold, Ingenieur Riegler GmbH & Co. KG

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Sensible Bausteine: Handling und Montage von Halbleiterchips setzen Feingefühl voraus

der Spezialverschlüsse integriert und für weitere drei Maschinen ebenfalls vorge­sehen. „Mit dem System lassen sich nicht nur Short Shots automatisch aussor ­ t ieren, es wird auch ein höherer Automa­tisierungsgrad erreicht und die Wartung erleichtert. Anwender sehen genau, was im Werkzeug passiert, welche Kavität ein Problem hat, wie die Ent lüftung läuft, welche Nester nachhängen und vieles mehr“, freut sich Merhold. „Auch in Sachen Bedienerfreundlichkeit muss ich für Kistler eine Lanze brechen. Man findet sich schnell hinein, die Mitarbei­tenden kommen nach einer kurzen Schulung meist allein zurecht“, ergänzt Merhold.

Bei den großen Stückzahlen im Kunst­stoffbereich ist Langlebigkeit eine un­verzichtbare Eigenschaft. Unsere Werk­zeuginnendrucksensoren sind äußerst robust und halten ohne Weiteres 10 Mil­lionen Zyklen durch. Die dank ComoNeo gewonnenen Einblicke und wertvollen Prozessdaten helfen Merhold und seinen Kollegen bei Riegler auch bei der Entwick­lung neuer Formteile und Systeme, vor allem bei langen Fließlinien im Spritz­gießprozess. Und mit dem integrierten Wiederanfahr­Assistenten ComoNeo­RECOVER lassen sich bewährte Einstel­lungen einfach auf andere Maschinen übertragen. „So gut wie mit Kistler ist eine Zusammenarbeit bisher selten ver­laufen. Die Mitarbeitenden dort sind immer erreichbar und wir haben schon viele kleine Verbesserungen zusammen verwirklicht“, sagt Merhold und blickt voraus: „Als nächsten Schritt wollen wir die Anbindung an ein neues MES­System verbessern, um bei möglichen Fehlteilen auch die Ur sache genau festhalten zu können. Denn es geht uns darum, das Vertrauen der Kunden und Endanwen­der zu festigen und die Sicherheit für die Patienten zu gewährleisten.“ ■

AROUND THE WORLD

Intelligente Halbleiterfertigung

JAPAN

Während viele Unternehmen noch der traditionellen Halbleiter­fertigung, basierend auf dem Erfahrungswissen der Mitar­beitenden, verhaftet sind, stellen andere bereits die Weichen auf Zukunft und damit auf Smart Factory: Denn um sich im globalen Wettbewerb behaupten und Mehrwert generieren zu können, müssen Unternehmen ihre Fertigungsprozesse ver­bessern.

Neue, integrierte Schaltkreisdesigns wie beispielsweise System­on­a­Chip bringen höhere Anforderungen mit sich. Hier gilt es, durch mehr Feingefühl und geeignete Feedbacksysteme Fehlteile und Beschädigungen zu vermeiden – ein Trend, der sich allmählich abzeichnet.

So kommt es etwa beim Durchlauf eines Halbleiterchips durch die verschiedenen Stationen regelmäßig zur Zerstörung des Chips durch Überbelastung, zum Beispiel beim ultraschnel­len Pick­and­Place. Sind die Chips nicht korrekt im Tray plat­ziert, tritt ein weiteres Problem auf, sobald sie den nächsten Produktionsschritt erreichen. Um solche Fehler insbesondere bei den teuren integrierten Halbleiterbausteinen zu vermeiden, ist Prozessüberwachung unerlässlich.

Mit robusten und zugleich sehr empfindlichen piezoelekt-rischen Kraft­ und Drucksensoren (Eigenfrequenz 30 kHz oder höher) bieten wir die Möglichkeit, auch kleinste und sehr dynamische Veränderungen der Belastung während Handling und Montage festzustellen. Dank ihrer leichten, kompakten Ausführung ist der Einfluss auf die Maschine minimal, die Sensoren sind robust und verfügen über eine lange Lebens­dauer – ein entscheidender Baustein auf dem Weg zur Opti­mierung der Halbleiterfertigung in den intelligenten Fabriken der Zukunft. ■

Auch in Japan stehen Qualitätssicherung und Effizienzsteigerung ganz oben auf der Agenda.

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WIE UNTERNEHMEN VOM DIGITALEN WANDELPROFITIERENIn der vierten industriellen Revolution verzahnt sich die Produktion immer mehr mit modernster Informations- und Kommunikationstechnologie. So lassen sich Produkte nach individuellen Kundenwünschen und in höchster Qualität produzieren. Die technische Grundlage hierfür bilden intelligente, digital vernetzte Systeme und Produktionsprozesse. Mit den Produkten von Kistler zur Prozessüberwachung und -regelung sind Unternehmen optimal gerüstet, um die Herausforderungen erfolgreich zu meistern.

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FOKUS

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Bauteile zu treffen. So konnten unsere Kunden Ausschuss rechtzeitig erkennen und separieren. Heute ist diese Aufgabe selbstverständlich und tritt deshalb lang­sam in den Hintergrund. Was unsere Kunden jetzt umtreibt, sind die Datenak­quisition und damit verbunden auch die Neuinvestitionen hinsichtlich Vernet­zung bei Schnittstellen und Infrastruktur. Kunden möchten ihre Daten vermehrt erfassen und sicher abspeichern – auch wenn nicht unbedingt klar ist, was sie damit später anfangen wollen. In Zukunft sollen diese Daten intelligenter genutzt werden, um die Prozesse automatisiert zu optimieren.

Wie begegnet Kistler diesen Anforderungen?

Marc Schaad Industrie 4.0 ist für Kistler kein neues Thema. Wir sind schon seit vielen Jahren in der Prozessautomatisie­rung zu Hause und beschäftigen uns mit

vernetzten Prozessen und Qualitätssiche­rung. Dabei entwickeln wir uns immer weiter weg vom reinen Komponenten­hersteller hin zum System­ und Lösungs­anbieter. Mit innovativen Produkten, ei­nem kontinuierlichen Ausbau unserer Kompetenzen und strategischen Partner­schaften wollen wir diesen Anforderun­gen begegnen. Unsere aktuellen Heraus­forderungen bestehen darin, dass wir schnell auf sich verändernde Technologien reagieren müssen und dabei die Bedürf­nisse unserer Kunden nicht außer Acht lassen dürfen. In diesem Zusammenhang werden Themen wie Big Data, Data Ana­lytics, Data Mining, Machine Learning und Artificial Intelligence (künstliche In­telligenz) in Zukunft immer wichtiger.

Die Gesprächsrunde:

MARC SCHAAD Chief Technology Officer (CTO)

ROBERT VACULIK Head of SBF Plastics

Das Gespräch führte Julia Seidl, Projektleiterin Corporate Communications

Marc Schaad, Chief Technology Officer (CTO) der Kistler Gruppe, und Dr.-Ing. Robert Vaculik, Head of SBF Plastics,

er klären im Interview, welchen Einfluss die Digitalisierung auf die Kistler Gruppe und ihre Kunden hat, welche Chancen sich daraus in der Praxis ergeben und wie die Zukunft aussieht.

Herr Schaad, welche Bedeutung hat die Digitalisierung für Sie als CTO der Kistler Gruppe?

Marc Schaad Wir leben in einer äußerst spannenden, schnelllebigen und heraus­fordernden Zeit. Die Digitalisierung macht heute neue Produkte, Services und Busi­nessmodelle möglich, die es vor zehn Jahren noch nicht gegeben hat. Sie wird nach wie vor primär von der Auto mobil­ industrie beziehungsweise von Branchen geprägt, die sehr hohe Qualitätsansprü­che haben. Dieser Trend wird sich in den kommenden Jahren schrittweise auch auf alle anderen Bereiche übertragen. Als CTO der Kistler Gruppe habe ich unter anderem die Aufgabe, diese Entwicklun­gen zu beobachten und daraus die rich­tigen Entscheidungen hinsichtlich Tech­nologie abzuleiten. Diese sollten zum einen auf un serer Unternehmensstrategie basieren und zum anderen natürlich die Bedürfnisse unserer Kunden abdecken.

Herr Vaculik, welche Trends und Entwicklungen beobachten Sie als Head of SBF Plastics bei Ihren Kunden? Welche Bedürfnisse haben sie?

Robert Vaculik Wir sehen, dass der Markt und die Bedürfnisse der Kunden sich ge­rade sehr stark verändern. Jeder Betrieb interpretiert Industrie 4.0 etwas anders und legt unterschiedliche Schwerpunkte. Aber überall stehen Automatisierung und Vernetzung ganz klar im Fokus. Un­ser Geschäft beruhte lange Zeit darauf, relevante Messdaten im Spritzgießpro­zess aufzunehmen und anschließend Aussagen über die Qualität der gefertigten

„Die Digitalisierung macht heute neue Produkte, Services und Businessmodelle möglich, die es vor zehn Jahren noch nicht gegeben hat.“Marc Schaad

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FOKUS DIGITALER WANDEL

Welchen Stellenwert haben Innovationen?

Marc Schaad Innovationen spielen bei Kistler seit der Gründung eine sehr wich­tige Rolle und sind fest in unseren Unter­nehmenswerten verankert. Wir haben in den vergangenen 60 Jahren viele Welt­neuheiten auf den Markt gebracht, die die Branchen revolutioniert haben. Das hohe Commitment zu Technologie und die hohen Investitionen in Forschung und Entwicklung bilden ein starkes Fundament für künftige Produktinnova­tionen. Diese Mentalität wurde bereits von unseren Gründervätern vorgelebt und wird auch heute noch durch unseren CEO Rolf Sonderegger weitergeführt.

Welche Rolle spielen Kooperationen?

Marc Schaad Kooperationen sind eine notwendige Basis, um passende Produkte und Lösungen anbieten zu können. Auch da wollen wir uns gegenüber Maschinen­bauern, anderen Komponentenherstel­lern und auch Kunden entsprechend öff­nen, zum Beispiel, wenn es um Standards und offene Plattformen geht. Durchgän­gigkeit ist die Basis für die gesamte Ver­netzung der Fabrik.

Wir kooperieren auch seit vielen Jahren mit zahlreichen renommierten Universi­täten und Hochschulen in Deutschland. In dieser Zusammenarbeit sehen wir eine langfristige Investition in die kommen­den Generationen. Sind junge Ingenieure

bereits frühzeitig mit unseren Produkten und Systemen vertraut, nutzen sie diese später wahrscheinlich auch in ihrem be­ruflichen Umfeld. Gleichzeitig bringen wir gemeinsam mit ihnen interessante Projekte auf den Weg, von denen unsere Kunden profitieren. Diese Kooperationen werden wir in Zukunft auch auf weitere Länder ausweiten und so der sich entwi­ckelnden Länder.

Herr Vaculik, wie gelingt es Kistler, neben den genannten Innovationen und strategischen Partnerschaften auch die richtigen Kompetenzen aufzubauen?

Robert Vaculik Ich nehme ein Beispiel aus der kunststoffverarbeitenden Industrie. Hier stellen wir der Branche seit jeher mit zahlreichen Überwachungs­ und Daten­akquisitionsprodukten ein umfassendes Portfolio für die integrierte Qualitäts­sicherung zur Verfügung. Mit der Über­nahme der IOS GmbH, eines Anbieters von Manufacturing Execution Systemen (MES), sind wir letztes Jahr einen Schritt weiter gegangen: Wir verknüpfen die

Unternehmensführung nun durchgängig mit der Produktionsebene – das ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zum kundenspezifischen Lösungsanbieter. In Aachen* haben wir dazu erst kürzlich ein neues Kompetenzzentrum für Produk­tionssteuerung und ­leitsysteme eröffnet.

Unsere Kunden profitieren in vielerlei Hinsicht vom Zusammenschluss: Die Kombination aus Software­Know­how und tiefem Prozessverständnis lässt uns jetzt direkt auf dem Shopfloor ansetzen. Dort finden wir die wirklichen Gründe, um Prozesse von innen heraus zu op­timieren und unseren Kunden zu mehr Trans parenz und Effizienz in der Ferti­gung zu verhelfen.

Welche Bedeutung haben MES für unsere Kunden?

Robert Vaculik In der kunststoffverarbei­tenden Industrie haben wir es hauptsäch­lich mit mittelständischen Unternehmen zu tun, die unter einem enormen Kosten­druck stehen. Da ist die Investition in ein MES schon eine wichtige Entscheidung. Der Bedarf an solchen Systemen ist aber definitiv da. Für uns ist es in der Pro­duktentwicklung deshalb wichtig, dass wir unser System skalierbar machen. Das bedeutet, dass unsere Kunden mit einer kleinen Lösung starten können, die sie dann sukzessive ausbauen. Auch der

„Unsere Kunden möchten ihre Daten vermehrt erfassen und sicher abspeichern – auch wenn nicht unbedingt klar ist, was sie später damit anfangen wollen.“Robert Vaculik

* Siehe Beitrag Eröffnung Aachen, Seite 21

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Service spielt natürlich eine wichtige Rolle: Wir unterstützen unsere Kunden bei der Analyse ihrer Systeme und bera­ten sie individuell vor Ort.

Inwiefern helfen die Lösungen und Produkte von Kistler Kunden bei der Vernetzung ihrer Fertigung? Welchen Mehrwert bieten Sie ihnen?

Robert Vaculik Die eigentlichen Vorteile der Digitalisierung kommen erst zum Tragen, wenn die unterschiedlichen Daten zusammengeführt werden. Diesen Trend hat Kistler frühzeitig erkannt: Mit entsprechenden Schnittstellen geben wir unseren Kunden die Möglichkeit, ihre Geräte untereinander zu vernetzen, aber auch andere Systeme zu integrieren. Besonders OPC UA (Open Platform Communications Unified Architecture) kristallisiert sich hier immer mehr als Industriestandard heraus, den wir wei­terhin konsequent in unseren Geräten umsetzen werden. Auch bei der Weiter­verarbeitung der Daten unterstützen wir unsere Kunden mit der passenden Soft­ware. Unsere Software ComoDataCenter vernetzt alle Überwachungssysteme und führt die prozess­ und qualitätsrele­vanten Produktionsdaten laufender und abgeschlossener Aufträge in einer Daten­bank zusammen.

Wo sehen Sie die Spritzgießproduktion in 20 Jahren?

Robert Vaculik Ich denke, dass das keiner wirklich sagen kann. Aber wenn wir mal 20 Jahre zurückblicken, sah die Spritz­gießproduktion auf den ersten Blick nicht so viel anders aus. Ich erwarte in Zukunft deshalb auch keine wirkliche Revolution. Der Trend zur Vernetzung und Einbin­dung von Daten aus dem Product Life Cycle wird sich allerdings fortsetzen. Auch die automatisierte Prozessführung durch interne Regelkreise wird voran­schreiten und dem Anwender das Leben erleichtern. Dass dieser jedoch komplett verschwindet, sehe ich zurzeit nicht. Die effizienzgetriebene Optimierung hin­sichtlich Maschinen wird sich in die Fa­brik ebene fortsetzen mit dem Ziel, nicht nur einzelne Prozesse zu optimieren, son­dern die Fertigung als Gesamtsystem.

Welche Schritte geht Kistler, um seine Kunden auch künftig optimal auf dem Weg zu Industrie 4.0 zu begleiten?

Marc Schaad Unsere Kunden stehen auch in Bezug auf Industrie 4.0 im Zentrum unseres Handelns. Wir möchten mit unse­ren Lösungen Mehrwerte schaffen – sei es bei der Überwachung von Prozessen, um 100 % Qualität zu garantieren, oder um

die Prozesseffizienz zu steigern. Zusätzlich haben wir den Anspruch, unseren Kun­den eine optimal auf sie abgestimmte, durchgängige Gesamtlösung anzubieten. Gerade bei der lückenlosen Vernetzung von verketteten Prozessen und der Daten­analyse kommen IoT­Technologien zum Einsatz. Mit der Investi tion in das von Herrn Vaculik erwähnte Kompetenzzen­trum in Aachen können wir unseren Kun­den nun auch Lösungen für die gesamte Fabrik anbieten. Dies erfordert ein per­fektes Zusammenspiel vieler Kompeten­zen in Forschung, Entwicklung, Produk­tion und Vertrieb bis hin zum Service. Schlussendlich sind es jedoch unsere Mitarbeitenden mit ihrem überdurch­schnittlichen Engagement, die den Unter­schied ausmachen.

Wohin geht die Reise von Kistler in den kommenden Jahren?

Marc Schaad In den kommenden Jahren legen wir unseren Fokus auf die durch­gängige Digitalisierung des gesamten Produkt­ und Serviceportfolios. Aus Pro­duktsicht streben wir eine lückenlose Digitalisierung der Messkette an – vom Sensor bis hin zur Datenerfassung und ­auswertung. Das bildet die Basis für neue Businessmodelle im Bereich „Infor­mation as a Service“. Darüber hinaus ma­chen wir uns natürlich auch viele Gedan­ken zu unseren künftigen Produkten. Für uns ist es nicht nur interessant, Daten zu erfassen. Wir gehen einen Schritt weiter und stellen uns derzeit Fragen wie „Wie nutzen wir diese Daten? Welche Infor­mationen leiten wir daraus ab und wel­che Mehrwerte können wir für unsere Kunden generieren?“.

Wir planen derzeit auch eine Smart Factory für piezoelektrische Sensorik in Winterthur. Hier können wir dank mo­dernstem Equipment und effizienter Pro­zesse unser gesamtes Know­how in einer nachhaltigen und wirtschaftlichen Produk­tion verwirklichen – und unseren Kunden damit noch mehr Qualität ga rantieren. ■

Marc Schaad und Robert Vaculik

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CHINA

Qualität hat Vorfahrt

AROUND THE WORLD

Automationsgrad und Innovationskraft der chinesischen 3C-Industrie steigen – auch dank Kistler

Im aufstrebenden Reich der Mitte nimmt die Weiterentwicklung der Industrie durch automatisierte und intelligente Fertigungsprozesse eine zentrale Stel­lung ein. Mit dem Programm „Made in China 2025“ hat die Regierung – ver­gleichbar mit Industrie 4.0 in Deutsch­land – das Thema auf die politische Agen­da gesetzt und konkrete Ziele für die Transformation der Industrie in eine in­telligente und effiziente Infrastruktur formuliert.

Die traditionell starke asiatische Elektronikindustrie ist auch in China mehr und mehr im Kommen. Kistler ist vor Ort verstärkt präsent und unterstützt chinesische 3C-Unternehmen mit einer großen Bandbreite an Prozessüberwachungssystemen – zum Beispiel bei Inno vationen im Bereich Display- und Bildschirmfertigung.

Im 13. Fünfjahresplan des chinesischen Finanzministeriums wird bereits für 2020 der Aufbau einer hochautomatisier­ten Fertigungsindustrie gefordert, die auf dem Weltmarkt möglichst wettbewerbs­fähig sein soll, dabei über 50 % der hei­mischen Marktbedürfnisse bedient und mindestens 40 etablierte System­ und Lösungsanbieter aufweist, deren Umsatz 1 Milliarde Renminbi Yuan (RMB) über­steigen soll. Die nächsten fünf Jahre sind daher entscheidend, um diese Ziele

zu erreichen. Insbesondere die Industrie­automation verzeichnet konstante Zu­wächse (2016: >140 Milliarden RMB; 2017: 165,6 Milliarden RMB). Prognosen gehen von einem weiteren stabilen Wachs­tum der Branche von 8 bis 10 Milliarden RMB pro Jahr aus; entsprechend haben sich auch die Gehälter in diesem Segment von 2010 bis 2016 fast verdoppelt.

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Neue Technologien, höhere AnforderungenAm Beispiel der in Asien und China be­sonders starken 3C­Industrie (Computer, Communications, Consumer Electronics) lässt sich der Wandel der automatisierten Fertigung gut nachvollziehen. So wird ein Großteil der flachen Displaymodule, wie sie in Smartphones, Laptops und Fernsehern verbaut sind, in China herge­stellt. Das konstante Wachstum und neue Technologien wie OLED und Full­Screen­Design führen zu verstärkten Investi­tionen in die Fertigung. Namhafte Smart­phone­Hersteller setzen bereits auf die neuen Technologien, die schnell Markt­anteile gewinnen und innerhalb weniger Jahre zum Standard werden könnten.

Jedoch unterscheidet sich zum Beispiel die Fertigung von OLEDs in einigen Punkten deutlich von jener herkömm­licher LCDs. So werden für die Arrays teilweise Non­LTPS­Glassubstrate (LTPS = low temperature polychrystalline silicon) verwendet, die andere Verfahren erfor­dern. Noch größer ist der Unterschied bei der Herstellung der einzelnen Zellen, da für OLED or ganisches, selbstleuchtendes Material auf das Substrat aufgedampft wird. Beim Prozess für das gesamte Mo­dul gibt es zwar gewisse Ähnlichkeiten, jedoch erfordert LCD Hintergrundbe­leuchtung, während bei OLED Gamma­korrekturen nötig sind.

Generell lässt sich sagen, dass die An­forderungen für OLED und Full­Screen­Design in der Fertigung deutlich höher sind, obwohl die Investitionssummen für die einzelnen Produktionsphasen ähn lich verteilt sind (LCD: 70 %, 25 %, 5 %, OLED: 65 %, 25 %, 10 %). Prozesse wie Fügen, Auftragen und Prüfen erfor­dern zusätz liches Equipment, sodass die durchschnittliche Anzahl an Ausrüstun­gen von zwei bis drei für LCD auf etwa fünf für OLED ansteigt. Mit den zuneh­menden Investitionen in komplexere und teurere Produktionsprozesse steigen jedoch auch die Folgekosten für Fehlteile und Produktionsausfälle mehr und mehr an. Die Integration von Systemen zur

Qualitätsüberwachung wird damit zu einem un verzichtbaren Faktor einer in­tel ligenten automatisierten Produktion, wie sie China im 21. Jahrhundert verstärkt anstrebt.

Volle Prozesskontrolle auch für 3CNeben der Automobilherstellung und der Medizintechnik ist die Elektronikfer­tigung eines der zentralen Anwendungs­felder der Kistler Gruppe. Mit fortschritt­lichen und effizienten Überwachungs - lösungen helfen wir dabei, auch in China eine vernetzte, ressourcenschonende und möglichst digitale Industrie aufzubauen. Mit momentan neun Standorten gelingt es uns, unsere Produkte und Dienstleis­tungen im ganzen Land bereitzustellen und damit als wesentlicher Garant hö­herer Qualitätsstandards zu fungieren. Unsere Prozessüberwachungssysteme ver­ bessern Fertigungsabläufe, sortieren Fehl­teile automatisch aus und ermög lichen so den Kunden signifikante Einsparungen an Zeit und Geld – und das mehr und mehr auch in der asiatischen Elektronik­industrie.

So setzt ein großes chinesisches 3C­ Unternehmen auf unsere piezoelektrische Messtechnik, um die LCD­ und OLED­ Fertigung zu überwachen und deren Prozesseffizienz zu erhöhen. Verbessert wurden insbesondere der Ertrag und die Zuverlässigkeit der OLED­Verbindungs­technik. Innerhalb weniger Jahre avan­cierte dieses Unternehmen zu einem der größten Hersteller von Displayaus­rüstung in China – mit eigenen Montage­ und Laminierverfahren, unabhängiger Forschung und Entwicklung auch in Sachen Verkabelung und vertieftem Know­how bei der Auslegung und Ka­pazitätsplanung in der OLED­Fertigung. Als einer der technologisch führenden Player setzt das Unternehmen Maßstäbe in Bereichen wie flexiblen Monitoren, Vollbild, AOI­Ausrüstungen und 3D­ Laminierung – und beeinflusst so Trends wie Vollbild­Wände mit ultra schmalen Einfassungen entscheidend mit. ■

Marktzuwachs Industrieautomation in China Einheit: Milliarden Renminbi Yuan (RMB)

Quelle: Industry Research Institute, Soochow Securities Research Institute

Mrd. RMB

200

175

150

125

100

75

50

25

0

2009

106

134

152141 144 148,6

139 140

165,6 167,3175,6

184,4

2013 20172010 2014 2018E2011 2015 2019E2012 2016 2020E

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Während im Bereich Verpackungen noch immer der Offsetdruck dominiert, gibt es bei den Akzidenzen – individuelle Druck­sachen in kleinen Losgrößen – eine große Vielfalt. Hier ist KAMA besonders stark: „Mit dem aufkommenden Digitaldruck ist eine ganz neue Dynamik entstanden. Durch die enge Zusammenarbeit mit ei­nem der Marktführer sind wir hier gut aufgestellt, sodass der Ak zidenzdruck unser Hauptgeschäftsfeld ist“, sagt Steffen Pieper, Geschäftsführer der KAMA GmbH. Doch auch im Ver packungsdruck tut sich einiges: Immer individuellere und stärker anlassbezogene Verpackungen (Short­ Run Packaging) verlangen flexible, schnell umrüstbare Maschinen für kleine und

Die sogenannte Druckweiterverarbeitung (Post Press) hat bei der KAMA GmbH aus der sächsischen Landeshauptstadt eine lange Tradition: Seit fast 125 Jahren ent­wickelt das Dresdner Unternehmen Ma­schinen zum Ausstanzen von Faltverpa­ckungen und Drucksachen sowie Falt­ und Klebemaschinen für den darauffolgenden Prozessschritt. Wichtige Alleinstellungs­merk male sind das werkzeuglose Ausbre­chen der gestanzten Teile sowie die opti­onal integrierbare Heißfolienprägung. Die Geschichte des Unternehmens geht zurück bis auf das Jahr 1881, nämlich auf das Patent für die sogenannte Rilllinie, an­hand der sich Biegegelenke in Verpackun­gen einfach einbringen lassen.

Dehnungssensorik: Wo rohe Kräfte sinnvoll walten

KAMA GMBH

ERFOLGSGESCHICHTE

mittlere Losgrößen, wie sie KAMA ent­wickelt. Mit 120 Mitarbeitenden gehört KAMA bereits zu den großen Unter­nehmen für die Druckweiterverarbeitung und liefert seine Maschinen weltweit aus – von Los Angeles bis Tokio und darüber hinaus. Allein in Deutschland gehören über 2 000 Druckereien zum potenziellen Kundenkreis.

Teuren Maschinenstillstand vermeidenRaik Freudenberg ist Teamleiter Elektro­ und Automatisierungstechnik bei KAMA und seit fünf Jahren im Unternehmen. Zu seinen Hauptaufgaben gehört die Weiterentwicklung der Maschinen. „Eine Frage, die sich mir in der Entwicklung schon früh stellte, war: Wie können wir unsere Anlagen noch besser schützen und Stillstandzeiten vermeiden? Es ist ja im wahrsten Sinne des Wortes ‚heavy metal‘, bei 7,5 Tonnen Gewicht sind auch die Stanzkräfte entsprechend groß“, erklärt Freudenberg. „Eine erste Idee war es, Dehnmessstreifen (DMS) einzuset­zen. Die Kraft wird in der Maschine von Zugstangen aufgebracht, die praktisch wie eine große Feder wirken. Bei der großen Dynamik und der eher geringen Dehnung kommen sie mit DMS jedoch nicht ans Ziel. So kamen wir relativ schnell auf Kistler, das robuste piezoelek­trische Dehnungssensoren mit hoher Empfindlichkeit und Genauigkeit bietet.“

Pro Jahr stellt KAMA etwa 50 Maschi­nen her, von denen 30 zusätzlich über die Möglichkeit zur Heißfolienprägung verfügen. In fast jeder von ihnen werden mittlerweile zwei Dehnungssensoren

Bei KAMA in Dresden sorgen unsere piezoelektrischen Dehnungssensoren dafür, dass die wuchtigen Stanzmaschinen für die Druckweiterverarbeitung nicht „festgehen“ oder beschädigt werden. Die nachrüstbare Technologie zur Prozessüberwachung kommt bei den Kunden so gut an, dass sie sich in wenigen Jahren zum De-facto-Standard entwickelt hat.

Jörg Nimz (l.), Verkaufsingenieur bei Kistler, im Gespräch mit Raik Freudenberg, Teamleiter Elektro- und Automatisierungstechnik bei KAMA

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Um ein „Festgehen“ der Maschine zu vermeiden, überwachen Dehnungssensoren von Kistler die aufgewendete Kraft und den Prozessverlauf

„Auch das Nachrüsten älterer Maschinen mit den Sensoren von Kistler ist unproblematisch; wir bieten es als Serviceleistung an.“Raik Freudenberg, Teamleiter bei KAMA

von Kistler verbaut. „Wir bieten die inte­grierte Prozessüberwachung den Kunden als Option an. Über 90 % entscheiden sich dafür, Tendenz steigend“, sagt Pieper. „Neben dem Maschinenschutz erhält der Bediener als Zusatznutzen ein Gefühl für die benötigte Kraft zum Stanzen, was die Inbetriebnahme erleichtert“, ergänzt Freudenberg. Sobald im Prozess etwas nicht stimmt, schlagen die Sensoren Alarm. Zum Beispiel kann es passieren, dass ein Kartonbogen oder Teile davon

in der Maschine verbleiben, während der nächste bereits zugeführt wird. Dann steigen die Kräfte deutlich an, ohne Eingriff fährt die Maschine sich schnell fest.

Robuster und langlebiger ÜberlastschutzSelbst ohne Beschädigung kann es Tage dauern, eine festgefahrene Maschine wieder zu lösen und betriebsbereit zu machen – ein solcher Maschinenstill­stand käme die Kunden teuer zu stehen. „Wir sind mit der Lösung von Kistler sehr zufrieden. Die Messungen sind zuverläs­sig und über lange Zeit stabil; in all den Jahren ist kein Sensor kaputtgegangen“, betont Freudenberg. „Auch das Nach­rüsten älterer Maschinen mit den Senso­ren von Kistler ist unproblematisch; wir bieten es als Serviceleistung an.“

Auch für KAMA spielt das Thema Industrie 4.0 eine wichtige Rolle. Alle Maschinen und Anlagen sind netzwerk­fähig und bieten somit vereinfachten Datenimport und ­export. Über eine Cockpit­Funktion haben Entwickler Zu­griff auf die Steuerung, was erweiterte Möglichkeiten zur Fernwartung eröffnet und es erlaubt, Arbeitsaufträge aus über­geordneten Systemen komfortabel ein­speisen zu lassen. Geschäftsführer Steffen Pieper sagt: „Solche Funktionen sind heute unverzichtbar. Gerade weil wir weltweit Maschinen bei Kunden stehen haben, sollten wir als KAMA in der Lage sein, Ferndiagnosen zu stellen und Support zu geben, ohne dass ein Techniker von uns vor Ort sein muss.“ ■

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Kunststoffverarbeitende Unternehmen ste­hen vor wachsenden Herausforderungen, etwa beim Leichtbau oder in Sachen Produktqualität und Effizienz in der Ferti­gung. Neue Verfahren und der Mega trend Digitalisierung erfordern Fachwissen und Kompetenz im Umgang mit Maschinen und Anlagen. Kistler ist bestrebt, sich an diesen Kundenbedürfnissen auszurichten und nicht nur das nötige Wissen zur op­timalen Nutzung seiner Lösungen zu ver­mitteln, sondern auch Anwendern dabei zu helfen, auf dem neuesten technolo­gischen Stand zu bleiben.

Kistler on the roadSeit 2018 gehen wir für Kunden in der kunststoffverarbeitenden Industrie in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf Tour stellen unsere Lösungen bei inte­ressierten Firmen vor. „Mit den Roadshows sprechen wir auch Menschen an, die wir sonst kaum erreichen: Azubis, Fertigungs­mitarbeitende, Werkzeugmacher und Konstrukteure. Ziel ist es, die Akzeptanz der Werkzeuginnendruckmessung zu erhöhen und Tipps und Tricks zu Einbau und Betrieb zu geben“, sagt Peter Jost, Vertriebsingenieur bei Kistler.

Anwender zu Experten weiterbildenInteressierten Anwendern, die ihr Wissen vertiefen wollen, steht außerdem unser Seminarangebot mit drei Modulen zur Auswahl:• Grundlagen der Werkzeuginnen­

druckmessung• Anwenderschulung Prozessüber­

wachungssystem ComoNeo • Exklusivschulung mit Zertifikat

(Kombinationsschulung Grundlagen Werkzeuginnendruckmessung/ ComoNeo Anwenderschulung)

Das Grundlagentraining kombiniert theo­retische Kenntnisse um die Werk zeug­innen druckmessung mit ersten prak­tischen Übungen an der Spritzgieß ­ maschine. Die systembezogenen Trainings zeigen Schritt für Schritt, wie man unsere Prozessüberwachungssysteme in Betrieb nimmt, parametriert und optimal ein­setzt. Alle Schulungen finden wahlweise bei uns in Sindelfingen, an der Hoch-schule Esslingen oder auf Anfrage vor Ort beim Kunden statt.

Optimierung von RTM-ProzessenSeit 2017 führen wir einmal im Jahr einen „Expertentag Faserverbund“ durch. Gastreferenten aus der Branche geben Einblicke in aktuelle Herausforderungen beim Thema Leichtbau mit duroplasti­schen oder thermoplastischen Faser ver­bundwerkstoffen. Auch 2019 wird der Expertentag wieder stattfinden – genau­ere Informationen, auch zu weiteren Trainings und Events, finden Sie unter www.kistler.com/training. ■

Service heißt gelebte Kundennähe

AROUND THE WORLD

DACH

Nur wer seine Kunden versteht, kann sie bestmöglich unterstützen. Gelegenheiten zu Dialog und Austausch sind daher essenziell. Um Geschäftspartnern und Interessenten neue Möglich keiten aufzu zeigen und sie bei der Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden zu unterstützen, vermitteln wir Wissen und Kompetenzen in verschiedenen Formaten: von der Roadshow direkt vor Ort über Expertentage mit renommierten Referenten bis hin zum gezielten Trainingsprogramm – im Folgenden beispielhaft skizziert für den Bereich Plastics.

Aus der Praxis für die Praxis: Kistler zu Gast bei Kunden und Anwendern

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Näher, spezialisierter, umfassenderUSA

Mit mehr Personal, einem offenen Weiterbildungsangebot und strategischen Vertriebs- und Serviceaktivitäten wollen wir auch in den Vereinigten Staaten und Kanada unsere Erfolgs-geschichte fortschreiben. Sowohl personell als auch technologisch stellen wir uns aktuell stärker auf, um Kundenbedürfnisse und Markterfordernisse noch gezielter abzudecken.

Auch in den USA, der größten Volkswirt­schaft der Welt mit ihrem vergleichs­weise kleinen Industriesektor, verstärkt die Kistler Gruppe ihre Marktpräsenz und ist damit näher am Kunden. Wir konzentrieren uns hier insbesondere auf vier Regionen, in denen verschiedene Branchen und unterschiedliche Anwen­dungen im Fokus stehen:• Mid­West: Automobilindustrie • North East: Medizin­ sowie Luft­ und

Raumfahrttechnik• South East inkl. Texas: Automobil­

industrie, Elektronikfertigung, Flug­zeugbau, Konsumgüter

• West Coast: Medizintechnik, 3C, Halbleiterfertigung, Flugzeugbau

Als fünfte Region wird Kanada (hier vor allem Ontario) künftig eine stärkere Rolle spielen. Seit 2018 operieren wir von einem weiteren Kistler Standort in Toron to aus. Dort wird der Fokus vor allem darauf liegen, Kunden bei ihren Montage­, Füge­ und Umformprozessen zu unterstützen. Mit unseren elektro­mechanischen Fügesystemen, deren Pro­dukt familie mit dem besonders kosten­effizienten NCFE zuletzt Zuwachs bekommen hat, schaffen wir die Mög­lichkeit zur Produktivitätssteigerung bei gleichzeitiger Verbesserung von Produkt­qualität und Ressourceneffizienz.

„2019 werden fünf weitere Mitarbei­tende die Arbeit aufnehmen, darunter Kistler Kollegen aus Deutschland, die fun­diertes Wissen aus der Automobilbran­che mitbringen. Damit sind wir näher am Kunden und können unsere Applika­tionskompetenz noch gezielter auf ein­zelne Fertigungsbereiche zuschneiden“, erläutert Bill Taylor, Divisional Sales

Manager IPC bei Kistler, die geplanten Aktivitäten. „Für den Bereich Medical Devices wird es einen spezialisierten Ver­triebsingenieur geben, der die Markt­chancen in der Komponentenfertigung vom Spritzgießen über das Fügen und Umformen bis hin zur automatisierten Qualitätsprüfung ganzheitlich betrachtet und kundenspezifische Lösungen ausar­beitet – hier sehen wir ebenfalls großes Potenzial.“

Wissen vermitteln, Kompetenzen ausbauenIn der kunststoffverarbeitenden Indust­rie, die dediziertes Know­how voraus­setzt und dank dem Wissen über Werk­zeuginnendruck vielfältige Chancen zur Prozessoptimierung bietet, setzt Kistler gemeinsam mit einem Partner auf ein entsprechendes Weiterbildungsangebot. „Das Bedürfnis der Kunden nach Schu­lungen und Trainings ist groß, darüber hinaus werden aber auch umfassendere Studienangebote nachgefragt“, so Taylor

weiter. „Wir haben uns deshalb intensiv mit dem Thema Aus­ und Weiterbildung auseinandergesetzt, um unterschiedliche Formate für das Anwendungsfeld Pro­zessüberwachung und Optimierung der Spritzgießfertigung anbieten zu können. Die Lerninhalte werden dabei in allge­meingültiger und zertifizierbarer Weise vermittelt und konzentrieren sich nicht ausschließlich auf Produkte und Lösun­gen von Kistler.“

Mehr Kundennähe, mehr ServiceAuch über 2019 hinaus plant die Kistler Gruppe, ihre Angebote und Aktivitäten in Nordamerika weiter auszubauen. Das gilt insbesondere für die amerikanische Westküste, wo mit Medizintechnik, 3C­ und Flugzeugindustrie aufstrebende Branchen konzentriert sind. Mittelfristig ist geplant, hier ein weiteres Service­center einzurichten, um noch näher am Kunden zu sein und Serviceleistungen schneller verfügbar zu machen. ■

AutomobilindustrieHalbleiterfertigung3C-Industrie

Luft- und RaumfahrttechnikFlugzeugbauMedizintechnik

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ERFOLGSGESCHICHTE

Dank Auflichtprüfung mit leistungsfähigen Kamerasystemen werden auch kleinste Serienteile präzise vermessen

Worauf Sie sich verlassen können

PRO-SORT GMBH

Mit Prüf- und Sortierautomaten von Vester prüft pro-sort tagtäglich Millionen von Massen- und Serienteilen, um für ihre Kunden die Produkt qualität zu sichern und Prozessverbesserungen zu ermöglichen.

Ob ein gefertigtes Bauteil den Qualitäts­ansprüchen genügt, wurde lange Zeit aus­schließlich von Menschen beurteilt. Viele der typischen Massenteile sind jedoch nur wenige Zentimeter oder gar Milli­meter groß. Eine solch repetitive Aufgabe wird deshalb zunehmend von Prüfauto­maten mit leistungsfähigen Kamerasyste­men übernommen, die ver lässliche und vor allem reproduzierbare Ergebnisse liefern.

Jürgen Schwarz ist Firmengründer und Geschäftsführer der pro­sort GmbH im badischen Keltern­Dietlingen und be­gleitet die technologische Entwicklung praktisch seit den Anfängen: „Als in den 90er­Jahren die ersten industriellen Bildverarbeitungssysteme auf den Markt kamen, war mir klar, dass das eine Zukunftstechnologie ist. Also fasste ich den Plan, mein eigenes Unternehmen zu gründen und mich auf anspruchsvolle

Prüfaufgaben zu konzentrieren.“ Heute beschäftigt pro­sort 14 Mitarbeitende; noch in diesem Jahr beginnen die Arbei­ten an einem Erweiterungsbau. „Aktuell können wir uns über mangelnde Auslas­tung nicht beklagen. Die Qualitätsansprü­che sind in den letzten Jahren gestiegen, und Zulieferer müssen sich zunehmend gegen Reklamationsansprüche absichern. Wem in der Fertigung der Schuh drückt, der kommt zu pro­sort“, erzählt Schwarz.

Kunden aus ganz Europa, vom Auto­mobilzulieferer über den Elektronik­fertiger bis zum Medizintechnikunter­nehmen, lassen ihre Schrauben, Stifte, Umform­ oder Stanzteile bei pro­sort vermessen, sortieren, dokumentieren und verpacken. „Mittlerweile prüfen wir sogar schon Erzeugnisse aus China. Das Allerwichtigste ist dabei, das Vertrauen der Kunden zu gewinnen und vor allem nicht zu enttäuschen. Jeder Schritt wird genau dokumentiert, und das bei 380 bis 400 Millionen Teilen pro Jahr – das sind mehr als eine Million Teile pro Tag“,

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ausschließlich auf Vester gesetzt haben“, betont Reinkensmeier. Viele erfolgreiche Anlagetypen der Videocheck­Reihe von

Vester kommen bei pro­sort zum Einsatz: etwa der VVC­120 mit dem Prüfprinzip der schiefen Ebene – Serienteile werden lagestabil stehend oder liegend zuge ­führt – und der VVC 821 mit Drehteller­ Architektur für anspruchsvolle Ober­flächenprüfungen. Auch die jeweiligen Vorgängermodelle sind dank Retrofit weiterhin bei pro­sort im Einsatz.

Schnelligkeit, Genauigkeit, Flexibilität – und EhrlichkeitWelche besonderen Herausforderungen stellen sich aktuell und in Zukunft für Lohnsortierer wie pro­sort? „Bei der Reklamationsbearbeitung sind schnelle Reaktionszeiten gefragt. Steht zum Bei­spiel bei einem großen Autohersteller das Band still, kommen Zulieferer auf uns zu und erwarten, dass wir entweder den Fehler finden oder ihnen Argumente zur Abwehr von Schadenersatzansprü­chen liefern. Viele der von uns geprüften Teile kommen außerdem im sicherheits­kritischen Bereich zum Einsatz, zum Beispiel beim Sicherheitsgurt im Auto. Die Verantwortung und der Zeitdruck sind also nicht zu unterschätzen“, betont Jürgen Schwarz. Ebenfalls nicht zu unter­schätzen ist der Projektierungsaufwand. Gemeinsam mit dem Kunden gilt es fest­zulegen, was genau wie geprüft werden soll. Dabei ist Ehrlichkeit einfach unver­zichtbar für die Zusammenarbeit. „Wir sagen dem Kunden ganz klar, wenn etwas so nicht möglich ist. Dazu führen wir im Vorfeld genaue Machbarkeits analysen

erläutert Schwarz. Man sieht es auch in der Halle, wo die Maschinen stehen: Alles wirkt sehr sauber und aufgeräumt, klare visuelle Elemente sorgen für einen siche­ren Materialfluss. Das hat nicht nur in-terne Gründe: Manche Kunden bestehen auf der Möglichkeit von regelmäßigen Audits vor Ort, bevor sie mit pro­sort zusammenarbeiten.

Vollautomatisch zuführen, messen und sortierenUm die riesigen Stückzahlen effizient und fehlerfrei bewältigen zu können, setzt pro­sort auf vollautomatische Prüf­zellen der Vester Elektronik GmbH, die seit 2017 zur Kistler Gruppe gehört. 16 solcher Anlagen von Vester stehen aktuell in verschiedenen Ausführungen in der Maschinenhalle von pro­sort, um die unterschiedlichen Anforderungen der Kunden bei der End­of­Line­Prüfung ihrer Serienteile wie etwa Dreh­, Stanz­, Press­ und Kunststoffteile zu erfüllen. Durchgeführt werden nicht nur Maß­, sondern auch Gefüge­, Riss­ und Ober­flächenprüfungen. Je nach Art des Bau­teils und der Aufgabenstellung kommen dabei geeignete Zuführsysteme, Sortier­varianten für Gut­ und Schlechtteile sowie spezielle Kameraverfahren zum Einsatz.

„Genaues Vermessen per Durchlicht­prüfung gehört mittlerweile zum Stan­dard“, sagt Michael Reinkensmeier, Ab­teilungsleiter Mess­ und Sortiertechnik bei pro-sort. „Die sogenannte Auflicht­prüfung macht zusätzlich Verände rungen am Material wie zum Beispiel Rissbil­dung sichtbar, die teilweise mit bloßem Auge gar nicht mehr zu erkennen sind.“ Als Herr über den Maschinenpark ist Reinkensmeier zuständig für die Planung und Programmierung der Prüf­ und Sor­tierautomaten von Vester, um eine mög­lichst gute Auslastung und optimale Prü­fergebnisse zu erreichen. „Die Maschinen lassen sich flexibel auf unterschiedliche Anforderungen einstellen, ohne dass lange Umrüstzeiten nötig sind. Die Bedienung ist intuitiv und komfor tabel – ein Grund mehr, warum wir in all den Jahren fast

„Unsere Prüfungen helfen den Kunden, ihre Prozesse zu verbes-sern und Toleranzen neu festzule-gen, die Produktqualität zu erhö-hen oder die Effizienz zu steigern.“Jürgen Schwarz, Gründer und Firmeninhaber pro-sort GmbH

durch – zum Beispiel, was die Messmit­telfähigkeit betrifft“, betont Schwarz. „Anschließend legen wir mit dem Kun­den Prüfkriterien fest, anhand deren die Sortierung in Gut­ und Schlechtteile er­folgen soll. Bei der Bearbeitung von schwierigen Aufträgen kommt uns die enge Zusammenarbeit mit Vester zugute, um geeignete Prüfverfahren zu entwi­ckeln“, ergänzt Reinkensmeier.

Denn oft werden auch Merkmale oder Mängel an Bauteilen gefunden, die dem produzierenden Auftraggeber gar nicht bewusst waren. „Unsere Prüfungen hel­fen den Kunden also dabei, ihre Prozesse zu verbessern und Toleranzen neu fest­zulegen, die Produktqualität zu erhöhen oder die Effizienz zu steigern“, erklärt Schwarz. „Anhand der genau dokumen­tierten Prüfergebnisse erhält der Kunde eine fundierte Rückmeldung, wo in der Fertigung etwas nicht optimal läuft. Wenn er auf dieser Basis zum Endkun­den gehen und ihm konkret aufzeigen kann, wie er einen Fehler behoben oder ein Produkt verbessert hat, haben wir von pro­sort alles richtig gemacht. Die Anlagen von Vester schaffen die Voraus­setzung für solche Erfolge.“ ■

Die Prüf- und Sortierautomaten zeichnen sich durch ihre Präzision bei hohem Durchsatz aus

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Maschinenbauer LIK wird Teil der Kistler Gruppe

NEWS

CHINA

Es ist eine doppelte Premiere: Mit der 2010 in Shanghai gegründeten LIK Mechanical and Electrical Technology Co., Ltd haben wir nicht nur erstmals ein Unternehmen in Fernost erworben, sondern erweitern unsere industrielle Kompetenz um den Bau automatisierter Fertigungslinien, insbe­sondere für den Wachstumssektor Elektro­fahrzeuge. Das junge Unternehmen LIK passt mit seiner Ausrichtung perfekt in unsere Strategie und erlaubt uns einen schnelleren und umfassenderen Zugang zum äußerst dynamischen chinesischen Markt. Durch die zusätzliche Kompetenz können wir chinesische Kunden schneller beliefern sowie umfassendere Lösungen und einen noch besseren Service vor Ort bieten.

Hochintegrierte Fertigung von Fahrzeugkomponenten LIK hat sich in kurzer Zeit sehr gut eta ­ bliert und beliefert namhafte, vielfach internationale Kunden mit hochauto ­ ma ti sierten Montagelinien für Fahrzeug­komponenten wie Sitze, Brems­ und Si cherheitssysteme sowie mit Prüfständen für Elektromotoren. Mit über 100 Mitar­beitenden und einem Umsatz von mehr als 10 Millionen Schweizer Franken stößt man bereits an Wachstumsgrenzen. James Wang, CEO von LIK, erklärt: „Mit Kistler als Partner stehen die Zeichen ganz klar auf Wachstum. Wir freuen uns darauf, gemeinsam die Mobilität von morgen mitzugestalten und die vielfältigen Chan­cen im Fahrzeugbau besonders in China noch besser zu nutzen.“

Ganzheitliche Lösungen, schnellere Lieferung, noch mehr Service Mit der Akquisition von LIK verstärkt Kistler seine Präsenz auf dem größten Fahrzeugmarkt der Welt und wird seine Systeme für Qualitätsüberwachung und

Prozessoptimierung für den chinesischen Markt künftig auch vor Ort fertigen. Dazu gehören zum Beispiel die elektro­mechanischen Fügesysteme, die Prüf­stände für Elektromotoren sowie Systeme für Prozessmonitoring und Prüfautoma­tion. „Mit China Manufacturing 2025 hat China ein klares Bekenntnis zu einer ressourceneffizienten und qualitätsorien­tierten Indus trie vorgelegt. Wir von Kistler verfügen über die Technologien für diese Vision – es ist daher nur konsequent, diesen Schritt zu gehen. Gemeinsam mit LIK können wir ein ganzheitliches Ange­bot an integrierten Produktionssystemen aufstellen und damit den wachsenden Bedarf an schlüsselfertigen Lösungen be­dienen“, sagt Rolf Sonderegger, CEO der Kistler Gruppe. ■

Um im äußerst dynamischen Fahrzeugmarkt in China stärker präsent zu sein und die eigenen Kompetenzen weiter auszubauen, hat die Kistler Gruppe den chinesischen Sondermaschinen-bauer LIK erworben. Damit umfasst unser Portfolio nun auch automatisierte Montagelinien für Fahrzeugkomponenten.

„Gemeinsam mit LIK können wir ein ganzheitliches Angebot an integrierten Produktionssystemen aufstellen.“Rolf Sonderegger, CEO

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CHINA

Neues Kompetenzzentrum in Aachen

Standesgemäß in Shanghai

DEUTSCHLAND

Bei Kistler stehen alle Zeichen auf Wachstum – und auf Digitalisierung. Ein wichtiger strategischer Schritt in dieser Beziehung war die Übernahme der IOS GmbH im Mai 2017. Seitdem erhalten Kunden vom Sensor bis zum MES nicht nur die Hardware, sondern auch die Software und alle dazu-gehörigen Services aus einer Hand.

Die erfreuliche Entwicklung von Kistler in China geht weiter: Kürzlich haben wir ein neues, mit 4 200 m2 fast dreimal größeres Gebäude in Shanghai bezogen.

Als Zeichen der Integration, wurde IOS im Juni 2018 in Kistler Aachen GmbH umbenannt – und am Standort Aachen ein neues Kompetenz zentrum für Produk­tionssteuerung und ­leitsysteme eröffnet. Im dessen Fokus steht die Digitalisierung

Seit Herbst 2018 finden Sie uns im Busi­ness Park von Hongqiao – nicht nur ganz in der Nähe des nationalen chinesischen Ausstellungs­ und Kongresszentrums, son­dern auch mit sehr guter Anbindung an Autobahn, Bahnhof und Flughafen. Das siebenstöckige Gebäude erfüllt höchste Ansprüche an Design und Funktionalität und ist in den Farben von Kistler gestaltet. Im Erdgeschoss befindet sich ein großer Ausstellungsraum, wo neben aktuellen Exponaten auch unser Konzept für Industrie 4.0 applikationsnah vorgestellt wird. Zusätzlich zum zentralen Tech Center sind alle drei Divisionen von Kistler mit

Verbinden Sie sich mit uns über WeChat und bleiben Sie auf dem Laufenden über alle Termine!

Büros vertreten. Im sechsten Obergeschoss befindet sich eine Cafe teria mit Dachter­rasse und Ausblick. Die feierliche Eröff­nung wird am 24. und 25. Januar 2019 stattfinden. Dabei wird sowohl ein gro ßes Event für unsere Kunden veranstaltet als auch die jährliche Zusammenkunft aller Mitarbeitenden in China – seien Sie herzlich willkommen! ■

kunststoffverarbeitender und weiterer Prozesse. Dutzende entsprechender MES wurden in den letzten Jahren bereits bei Kunden unterschiedlichster Industrie­zweige installiert. Sie dienen der Produk­tionsüberwachung bei der Fertigung si­cherheitskritischer Teile aus den Bereichen Automotive, Medical Devices oder Ver­brauchsgüter. Entsprechende Systeme kommen aber auch bei der Herstellung hochanspruchsvoller oder komplexer Bauteile zum Einsatz, bei denen Qualität und Ausschuss geregelt und optimiert werden.

Kistler unterstützt Kunden entlang der gesamten Prozess kette: vom verbauten Sensor über die Aufbereitung und Analyse

der abgeleiteten Daten bis hin zur kon­kreten Verbesserung im jeweiligen Fer­tigungsschritt, damit aus der Fabrik von gestern die Smart Factory von morgen wird. Kunden profitieren von zwei Jahr­zehnten umfassendem Know­how rund um das eigene MES und der früheren Zu­sammenarbeit zwischen IOS und Kistler. Diese mündet jetzt in ein sich ständig erweiterndes Industrie­4.0­Portfolio mit aufeinander abgestimmten Produkten. Auch auf der Serviceseite wächst das An­gebot weiter, denn die Beratungskompe­tenz von Kistler umfasst künftig auch die Vernetzung der Fertigung mittels eigener MES. ■

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hier die kompletten Fahrzeuge auf vier Linien, im Durchschnitt etwa acht Fahr­zeuge am Tag – alles auftrags bezogen und just in time. Vor der Auslieferung werden sie auf dem Testgelände – je eines für Fahrzeug­ und für Raupenkrane – umfang­reichen Prüfungen unterzogen“, erklärt er. „Qualität steht für uns an oberster Stelle. Liebherr wird weltweit für seine herausragenden Produkte geschätzt.“

Ausgehend vom Kerngeschäft mit Nutz­fahrzeugen hat sich Liebherr in den ver­gangenen Jahren Geschäftsfelder wie Ver­kehrstechnik, Maschinenbau, Hausgeräte und sogar eine eigene Hotelkette erschlos­sen. Mit fast 10 Milliarden Euro Umsatz und über 43 000 Mitarbeitenden gehört das Unternehmen zweifelsohne zu den Global Players der Branche. Am Standort Ehingen werden sämtliche Fahrzeugkra­ne in unterschiedlichen Varianten gefer­tigt, vom straßen­ und geländetauglichen All­Terrain­Fahrzeug mit Teleskop­ bis hin zum Raupenkran mit Gittermastausleger. Der größte Raupenkran LR 13000 von Liebherr war vor Kurzem in Mexiko beim Bau einer Raffinerie im Einsatz und kann bis zu 3 000 Tonnen Gewicht heben.

Thomas Nüssle ist Bereichsleiter Werks­planung am Standort Ehingen und erläu­tert dessen Besonderheiten: „Wir fertigen

In die Höhe geschraubtLIEBHERR

Bei Liebherr in Ehingen entstehen die größten Mobilkrane der Welt. Um die eigenen hohen Standards zu erfüllen, nutzt Liebherr für alle Schraubwerkzeuge, die in der Fertigung eingesetzt werden, unser mobiles Prüfsystem cerTEST. Es sorgt für hohe Qualität und die lückenlose Dokumentation aller simulierten Schraubfälle.

Inhouse-Prüfung reduziert Kosten und liefert Know-howBei der Fertigung der Mobilkrane kommt eine Vielzahl von Drehmomentwerkzeu­gen zum Einsatz. Um deren Maschinen­fähigkeit sicherzustellen, setzt Liebherr unser mobiles Prüfsystem cerTEST ein. Mit ihm können sämtliche Schraubwerk­zeuge am Standort regelmäßig geprüft und alle Ergebnisse drehmoment­ und drehwinkelgesteuert genau dokumentiert werden. „Aktuell haben wir 128 Dreh­momentschrauber verschiedener Herstel­ler im Einsatz, die geprüft werden müssen. Seit 2018 prüfen wir die Maschinenfähig­keit mit vier Prüfpunkten in Anlehnung an die VDI 2645 eigenständig. Außerdem führen wir schraubstellenbezogene Prü­fungen durch“, erläutert Heiko Springer, Projektingenieur in der Abteilung Werks­planung bei Liebherr Ehingen und verant­wortlicher Projektleiter.

Das Prüfsystem cerTEST verfügt über zwei integrierte und zwei externe Simu­latoren zur Prüfung von Schraubwerk­zeugen. Damit kann jeder Schraubfall im Bereich von 250 bis 6 000 Nm dynamisch simuliert werden und erlaubt bei einer schraubstellenbezogenen Prüfung nach 25 Messungen eine präzise Aussage über die aktuelle Leistungsfähigkeit des getes­teten Schraubwerkzeugs. Der Simulator dreht bei der dynamischen Prüfung mit. Der Vorteil gegenüber der statischen Simulation ist, dass dadurch „harte“ (klei­ner Drehwinkel) oder „weiche“ (großer Drehwinkel) Schraubfälle si mu liert wer­den. Durch die lückenlose Dokumentation aller Werkzeuge und der wichtigsten Schraubfälle entsteht ein genaues Abbild der Maschinenfähigkeit über die gesamte Lebensdauer.

ERFOLGSGESCHICHTE

„Wir haben jetzt einen Prozess zur Qualitätssicherung etabliert, der auf lange Sicht nicht nur unsere Kosten reduziert, sondern auch zusätz liche Sicherheit in Sachen Produkthaftung bietet.“Heiko Springer, Projektingenieur in der Abteilung Werksplanung bei Liebherr Ehingen

Verschraubung Drehkranz am Liebherr LTM 1160-5.2

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Leistungsumfang, Spezialisierung und Service überzeugenDank cerTEST spart Liebherr etwa 30 000 Euro pro Jahr an externen Prüf­kosten ein und kann zusätzlich wertvol­les Schraubtechnik­Know­how im Haus aufbauen. Und nicht zuletzt ist auch die Logistik effizienter: Der Aufwand für das Verschicken und Wiedereinsortieren der Werkzeuge entfällt – geprüft wird an Ort und Stelle, was zusätzlich Zeit einspart. Da der Prüfstand mobil ist, können sämt­liche Schraubwerkzeuge fertigungsnah getestet werden.

Springer betont besonders die gute Zu­sammenarbeit mit Kistler. Am Anfang sei es schwierig gewesen – vor allem wegen

der Komplexität des Themas und der Menge der zu erhebenden Daten. Nach etwas über einem Jahr seit Projektbe­ginn ist er nun sehr zufrieden mit dem Ergebnis: „Dank der sehr guten Zusam­menarbeit haben wir alle Herausforde­rungen gemeistert. Wir haben jetzt einen Prozess zur Qualitätssicherung etabliert, der auf lange Sicht nicht nur unsere Kos­ten reduziert, sondern auch zusätzliche Sicherheit in Sachen Produkthaftung bie­tet und nicht zuletzt ein tieferes techni­sches Verständnis ermöglicht. Es ist sehr wahrscheinlich, dass wir künftig weitere Systeme zur Schraubprüfung von Kistler einsetzen werden, um unsere Kompeten­zen auszubauen. Aktuell denken wir zum

Beispiel darüber nach, das so genannte Joint Scanning einzusetzen. Dabei wird ein Aufstecksensor zwischen Schrauber und realen Schraubfall gesetzt. Der Schrauberprüfstand misst Dreh moment und Drehwinkel und speichert die Daten für das Schraubwerkzeug ab. Später kann genau dieser Schraubfall für dieses Werk­zeug am Schrauberprüfstand dynamisch simuliert werden.“ ■

Schraubstellenbezogene Prüfung am Liebherr LTM 1450-8.1

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MESUnser Manufacturing Execution System (MES) für die vernetzte Spritzgießferti-gung liefert Maschinendaten wie Stück-zahlen und Zykluszeiten und hilft dabei, Produktionsprozesse besser zu planen und optimal auszusteuern. Die modular aufgebaute Lösung verfügt über sechs Bausteine – Betriebsdaten, Maschinen-daten, arbeitsplatzbezogene Personal -zeit erfassung, Chargenverfolgung, Fertigungsplanung und Instandhaltungs- management –, die flexibel auf die An-forderungen des Kunden zugeschnitten werden können. Dank der Funktion ERP-Link ist das System außerdem in der Lage, Produktionsdaten mit über-geordneten Ebenen (PPS/ERP) bidirek-tional auszutauschen. Mit MES light bieten wir auch eine Einsteigerversion, die mit den Modulen Maschinendaten und Betriebsdaten ein einfaches und schnelles Mittel zur Erhöhung der Effi-zienz darstellt – für mehr Wirtschaftlich-keit und Transparenz in der Kunststoff-verarbeitung.

Digitaler LadungsverstärkerDer von Kistler neu entwickelte Ladungs-verstärker Typ 5074A ist ein Durchbruch in der industriellen Messtechnik: Mit seiner Hilfe können Maschinen- und An-lagenbauer zum ersten Mal beliebige piezoelektrische Sensoren in ihre Ethernet- Umgebung einbinden und damit Ein-stellungen direkt über die Steuerung vor-nehmen. Der digitale Ladungsverstärker von Kistler bietet eine Vielzahl von Mess funktionen und ist mit den drei wichtigsten Ethernet-Standards kompa-tibel – ganz im Sinne der durchgängigen Digitalisierung für Industrie 4.0. ■

Von MES bis DAkkS: Das sind die Neuen

PRODUKTNEUHEITEN

Bei Kistler arbeiten wir stetig an Innovationen, Verbesserungen und umfassendem Service. Ein Überblick über die neuen Angebote.

Spritzgießvorgänge digital aufbereitet mit dem neuen MES von Kistler

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Füge- und Umformprozesse

ProzessüberwachungssystemUnser Prozessüberwachungssystem maXYmos überwacht und regelt quasi-statische und hochdynamische Kraft-vorgänge an Maschinen und Anlagen auch unter schwierigen Umgebungs-bedingungen präzise und transparent. Die neue Version maXYmos 1.6 bietet Anwendern die Möglichkeit, das System vollständig offline am PC zu konfigu-rieren. Die Maschine oder Anlage muss damit bei gewünschten Veränderungen am Fertigungsprozess nur für kurze Zeit angehalten werden, um einen Up- oder Download der Parametrierung durch-zuführen. Die neue Funktionalität senkt die Gesamtbetriebskosten (TCO) signi-fikant; sie ist für die Systeme maXYmos TL und NC (Fügesysteme) verfügbar.

Elektromechanische Fügesysteme Für Einpressvorgänge, die Bauteile kraft- und formschlüssig miteinander verbin-den, präsentiert Kistler innerhalb eines Portfolios von insgesamt sieben elektro-mechanischen Fügesystemen die aktuel-len Updates seiner bekannten Systeme NCFE und NCFR: Während NCFE eine besonders wirtschaftliche Lösung für einfache Fügevorgänge im Kraftbereich von 10 bis 80 kN liefert, ist NCFR ein System mit Hohlwellenmotoren für anspruchsvolle Applikationen, wenn es darum geht, zusätzlich zum Einpress-vorgang eine Drehbewegung zu rea-lisieren.

DehnungssensorikUnsere piezoelektrischen (PE) Dehnungs-sensoren sind ein effektives Mittel, um Maschinen und Werkzeuge vor Überlast und Beschädigung zu schützen. Dank hoher Eigenfrequenz und Empfindlich-keit erfassen sie kleinste Veränderungen der Struktur und dienen als Frühwarn-system bei Anomalien in Fertigung und Montage – zum Beispiel beim Pressen, Stanzen und Umformen. Oberflächen-dehnungssensoren werden direkt an der Maschinenstruktur angebracht; Deh-nungsmessdübel können sogar in Werk-zeuge integriert werden. ■

Produktprüfung

Drehmoment-MessflanschDas Leistungspotenzial unserer Hochleis-tungssensoren der KiTorq Serie wurde weiter ausgebaut: Die Auswerteeinheit (Stator) ist mit der Übertragungsrate von 4 kHz jetzt viermal so schnell (bei Anschluss über Profinet oder EtherCAT). Dies erlaubt eine Echtzeitkommunikation für taktsynchrone Motion-Control- Anwendungen – beispielsweise wird so

die Drehmomentsteuerung auf dem Prüfstand möglich. Der neue Stator kann beliebig mit den verschiedenen Rotoren des KiTorq Systems kombiniert werden, zum Beispiel mit dem KiTorq 4550A für die Messung von Drehmoment, Dreh-zahl oder Drehwinkel mit der sehr hohen Auflösung von bis zu 8192 Impulsen pro Umdrehung.

Prozessprüfung Schraubmontage Mit dem tragbaren Prüfsystem Inspect-Pro von Schatz bietet Kistler Herstellern ein flexibles System zur effizienten Kontrolle und Qualitätssicherung von Schraubverbindungen. Das tragbare Prüf- und Auswertegerät, das jetzt erstmals mit Datenübertragung über Funk die komfortable Prüfung von Dreh moment und Drehwinkel bei Schraubverbindungen gestattet, bietet umfassende Möglich-keiten für Datenverwaltung, Vernetzung und Analyse und hebt die Schraubtech-nik auf das Niveau von Industrie 4.0.

Schraubenprüfstand mit Vibrationseinheit Unser Vibrationsprüfstand simuliert die Belastung von Schraubverbindungen mit transversaler Wechsellast. Damit können Verbindungselemente mit von außen wir-kenden transversalen Querbelastungen beaufschlagt werden. Mit einer Standard-querkraft von 50 kN sowie während des Betriebs verstellbarer Amplitude und Frequenz bietet der Vibrationsprüfstand ein flexibles Analysesystem für die indus-trielle Schraubtechnik. ■

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PRODUKTNEUHEITEN

Kunststoffspritzgießen

Prozessüberwachungssystem  ComoNeo 3.0Unser Prozessüberwachungssystem ComoNeo entwickelt sich stetig weiter – auf der einen Seite, um für neue Anwendungsfälle gerüstet zu sein, aber natürlich auch, um eine möglichst umfassende, lückenlose und kosten-effiziente Optimierung der Spritzgieß-fertigung zu gewährleisten. Auf Grund-lage der Messung des Werkzeug innen - drucks mit unseren bewährten Sensoren stehen dem Anwender sieben Funktionen zur Verfügung, die modular kombiniert werden können. Sie unterstützen ihn dabei, den Spritzgießprozess vorausschauend zu beherrschen und optimale Ergebnisse zu erzielen. Mit seiner Kombination aus Assistenz, Über wachung und Regelung sowie Vorhersage ist Kistler ComoNeo in der Version 3.0 technologisch führend und schafft nicht zuletzt die Voraussetzun-gen für transparente Prozesse, wie sie für Industrie 4.0 erforderlich sind. Die Daten-bank-Komponente ComoDataCenter speichert sämtliche Prozessdaten, die ge-zielt ausgewertet und übergeordneten Systemen zur Verfügung gestellt werden können. Anwender gewinnen so einen umfassenden Überblick über ihre Spritz-gießfertigung und können diese gezielt optimieren. Und ComoNeo entwickelt sich ständig weiter: Neue Funktionalitäten sind bereits in Planung.

Plastics GuideUnsere neue Service-App bietet Ihnen eine detaillierte, methodische Vorge-hensweise, auftretende Fehler bei der Überwachung mittels Werkzeuginnen-druck schnellstmöglich zu analysieren und zu be heben. Zudem unterstützt Sie die App bei der sachgemäßen An-wendung von Kistler Produkten.

Vorteile auf einen Blick:– Methodische Fehleranalyse – Schrittweise Fehlerbehebung – Detaillierte Hilfestellung – Produktinformation – Kontaktaufnahme

Überzeugen Sie sich noch heute von unserem Guide und laden Sie die App herunter. Weitere Informationen finden Sie hier: kistler.com/plasticsguide

Außerdem kompatibel mit Windows 7, Windows 8, Windows 8.1, Windows 10: kistler.com/plasticsguide

Mehrkanalstecker Der neue Mehrkanalstecker Typ 1722 ist nicht nur einfacher im Handling, indem er einen noch einfacheren Anschluss von Single-Wire-Kabeln garantiert, er ist auch besser gegen Verunreinigung und Erschütterungen geschützt. Das bis 120 °C spezifizierte Bauteil ist zudem 100 % rückwärtskompatibel, das heißt es ist mit der bekannten Vier- und Acht-kanalausführung bezüglich Einbau und Anschlüssen identisch mit der Vorgänger -version. ■

Service

DAkkS-Kalibrierung für große MomenteMit der neuen Kalibriereinrichtung in Lorch bieten wir Kunden im Bereich Antriebstechnik mehr Service: Der Prüfstand verfügt über einen nutzbaren Messbereich von 1 bis 100 kNm und ist als einer der ganz wenigen in diesem Leistungssegment von der DAkkS akkreditiert. Konstrukteure von Schwer-lastmaschinen, Schiffsmotoren und Windkraftgetrieben sowie Sonder-maschinen bauer können damit ihre Lö sungen umfassend optimieren. ■

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ERFOLGSGESCHICHTE

Ein prägendes ElementEISSMANN GROUP AUTOMOTIVE

In eigens konstruierten Anlagen der Eissmann Group Automotive sorgen unsere elektromechanischen Fügesysteme für die hochwertige Prägung von Logos und Piktogrammen auf Echtleder-Oberflächen.

Die Eissmann Group Automotive aus dem schwäbischen Bad Urach ist überall da zur Stelle, wo es auf hochwertiges Interieur ankommt: Ihre Mittelkonsolen, Instru­mententafeln, Armauflagen und Türver­kleidungen sind in Luxusfahr zeugen von Porsche bis Lamborghini verbaut. Eines der am häufigsten verwen deten Materia­lien ist Leder. Als Natur produkt bedarf gerade Echtleder spezieller Prozesse, um hochwertig verarbeitet zu werden. Des­halb setzt man in der globalen Produktion an 13 Standorten weltweit auch auf selbst konstruierte Maschinen und Anlagen.

Dabei geht es zum Beispiel um den Präge­ prozess für den lederbezogenen Fahrer­ Airbag. Nachdem der Lederbezug auf das Spritzgussteil aufgezogen und verklebt worden ist, werden sowohl Vertiefungen für das Einbringen des Markenlogos als auch Bediensymbole (z. B. für die Hupe) eingeprägt. „Die Herausfor derung besteht darin, dass die Symbole immer gleich aussehen sollen; außerdem ist das Ganze sicherheitskritisch, da man sich im Bereich der Sollbruchstelle für den Fahrer­Airbag bewegt“, sagt Oliver Roser, Konstrukteur bei Eissmann.

„In den neuen Maschinen werden die Fahrer­Airbags von unten gegen die Prä­gestempel gepresst. Durch die verbauten Fügemodule von Kistler lassen sich Kraft und Weg sehr genau überwachen und die Presskraft präzise nachregeln. Hinter dem Werkzeugwechsler haben wir Spindeln sitzen, die bei Bedarf die Stempel ver­fahren können, um einen gleichzei tigen Kontakt am Leder herzustellen“, erklärt Roser.

In den Anlagen von Eissmann werden unsere Fügesysteme vom Typ NCFH mit integriertem Hohlwellenmotor für schnel­le Verfahrgeschwindigkeiten eingesetzt. Zusätzlich zur Senkung des Nachpräge­aufwands konnten so die Nebenzeiten um 30 % reduziert werden. Außerdem ver­kürzen sich die Taktzeiten in der Maschine teilweise um die Hälfte im Vergleich zur herkömm lichen Lösung.

In Kombination mit unserem Prozess­überwachungssystem maXYmos NC bie­tet diese Lösung nicht nur Schnelligkeit und Wiederholbarkeit auf hohem Qua li­täts niveau; die gespeicherten Daten ver­bessern zudem die Rückverfolgbarkeit und lassen sich in das übergeordnete MES­System einbinden. „Wir sind mit der Lösung so zufrieden, dass wir auch künftig Systeme von Kistler in unseren Anlagen einsetzen werden. Verglichen mit ähnlichen Produkten bieten sie besonders Vorteile bei Integration und Inbetriebnahme. So werden allein beim Einfahren eines neuen Werkzeugs dank der Anpassungsmöglichkeiten der Präge­stempel mehrere Stunden und einige Testteile eingespart.“ ■

Sondermaschine für den Prägeprozess: Das Leder wird zentral aufgesetzt und von unten gegen die Prägestempel gedrückt

Lederprägung

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Herausgeberin: Kistler Group Eulachstrasse 22 8408 Winterthur Switzerland Tel. +41 52 224 11 11

Konzept und Gestaltung: TBS, Zürich

Erscheint jährlich

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2019 finden Sie uns an folgenden Messen:

MD & M, Anaheim, Kalifornien, USA 5. – 7. Februar

Fastener Fair, Stuttgart, DE 19. – 21. März

M-Tech, Nagoya, JPN 17. – 19. April

Control, Stuttgart, DE 7. – 10. Mai

MedTec, Nürnberg, DE 21. – 23. Mai

Chinaplas, Guangzhou, CHN 21. – 24. Mai

Fastener Fair, Detroit, Michigan, USA 22. – 23. Mai

Plast Ex, Toronto, Ontario, CAN 4. – 6. Juni

AHTE, Shanghai, CHN 3. – 6. Juli

Motek, Stuttgart, DE 7. – 10. Oktober

K-Messe, Düsseldorf, DE 16. – 23. Oktober

The Assembly Show, Rosemont, Illinois, USA 22. – 24. Oktober

SPS IPC Drives, Nürnberg, DE 26. – 28. November

Kistler live erlebenWelche Technologien prägen die Märkte der Zukunft? Ob in Shanghai, Nürnberg oder Detroit – besuchen Sie uns an den führenden Messen im Bereich der automatisierten industriellen Fertigung.

Der Unternehmenserfolg von Kistler basiert seit jeher auf der Einheit von erstklassigen Produkten, hohem fachlichem Know­how und bestem Service. Als namhafter Hersteller von Sensoren und Prozessüberwachungssystemen setzen wir uns deshalb auch in Zukunft mit großem Engagement dafür ein, dass unsere welt­weit tätigen Kunden jederzeit bestmöglichen Zugriff auf unsere technologischen Kompetenzen haben.

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Auch 2019 präsentiert Kistler seine Produktneuheiten auf zahlreichen Messen weltweit im Bereich der automatisierten industriellen Fertigung

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