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DIE OILTANKING-WELT AUSGABE 22/1 APRIL 2010 connections bei

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DIE OILTANKING-WELT AUSGABE 22/1 APRIL 2010

connections

bei

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L E I TA RT I K E L

CONNECTIONS2 CONNECTIONS 3

I N H A LT

Typisch, hört man die Leute oft sagen. Das kann positiv gemeint sein, kann aber auch negativ klingen, wenn es mit Vorurteilen verbunden ist. Auch für unser Geschäft sind bestimmte Dinge – im wahrsten Sinne des Wortes – typisch, z.B. der stets schwankende Ölpreis oder die ständigen Veränderungen am Markt. Und noch etwas ist typisch: Historisch gesehen war das Ölgeschäft immer von Männern dominiert.

Aber Sie dürften auch schon gemerkt haben, dass Oiltanking kein typisches Unternehmen ist. Typisch für Oiltanker ist nämlich, in ihrem Denken die ausgetretenen Pfade zu verlassen und auch Unkonventionelles zu wagen. Das gilt auch für unsere Personalpolitik und unsere Kollegen. Seit Jahren bemühen wir uns aus tiefster Überzeugung darum, mehr weibliche Kräfte für das Unternehmen zu gewinnen. Darum erfüllt es uns mit Stolz, dass sich immer mehr Frauen für Oiltanking interessieren, hier Karrieremöglichkeiten für

sich sehen und auch Führungspositionen übernehmen.

Mehr über das Typische in unserem Geschäft, über (un-)typische Wendungen und natürlich über unsere und andere Powerfrauen finden Sie in dieser Ausgabe. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen

Gust SpaepenGeschäftsführer Oiltanking GmbH

„Typisch!”

IMPRESSUM connections Ausg. 22/1/2010 Herausgeber Oiltanking GmbH, Corporate Center, Admiralitaetstrasse 55, 20459 Hamburg, Germany, www.oiltanking.com, Telephone +49- 40- 370 99 485, Fax +49- 40- 370 99 499 E-Mail [email protected] Koordination Gabi Wüstenberg, Manager Communications Redaktion Renate Eijkholt Design raz design Druck V.I.G. Druck & Media GmbH, Hamburg Veröffentlichung 3 mal jährlich Redaktionsschluss Ausg. 22/2 15.06.2010

Inhalt

ASIEN

FRAUEN BEIOILTANKING

EUROPA

INDIEN

MITTLERER OSTEN

FREIZEIT & UNTERHALTUNG

NORD-/SÜD-AMERIKA

10 Balance der Geschlechter

16 We can, we care ... als Frau in einer Männerdomäne

07 Indonesischer Schwung

08 Oiltanking Nanjing will hoch hinaus

04 Oiltanking Amsterdam setzt auf Bio

06 3 × 3 Zertifizierungen verlängert

14 IOT Mabagas Ltd. steigt in den indischen Markt ein

15 Wachstumsbeschleuniger

22 Dreifache Zertifizierung für Star Energy Oiltanking

13 Wertvolle Mitarbeiter

30 Neues Terminal in Lima | Peru: Schwerpunkt auf Betriebs- und Wartungsverträge

24 Interview | Merje Volt, Oiltanking Tallinn

26 Kulturelle Erfahrungen | Von Hamburg nach Singapur

32 Powerfrauen | Patente Frauen

36 Trau dich & Grüss dich

38 Liebe & Lebensbünde

35 Sport | Männer sind nur Zuschauer | Nur einer kann gewinnen…

40 Sport | Spielen aus Leidenschaft | Klingt zauberhaft

42 Nummer 310

43 Leserecke

44 Zu guter letzt | “Spice Girl(s)”

40SPORT

FRAUEN

NORDAMERIKALEUTE &LOKALES

10

13

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E U R O PAE U R O PA

CONNECTIONS4 CONNECTIONS 5

Demnächst werden im Oiltanking Terminal in Amsterdam neue Produkte wie Raps-, Canola-, Sojaöl und ähnliche Pflanzenöle Einzug halten. Schon 2007 unter-zeichneten Oiltanking Amsterdam und Mercuria Bio Energy B.V. einen Vertrag zum Bau einer Biodiesel-Produktions-anlage mit einer Kapazität von 200.000 Jahrestonnen.

Nun geht es daran, im Oiltanking Terminal im Amsterdamer Hafen sieben neue Tanks für die Lagerung der Einsatzstoffe und Destillate aus der Anlage zu errichten. Die geringe Glyzerinfraktion wird dabei übrigens als Einsatzstoff für weitere Verarbeitungsvorgänge verwendet, so beispiels-weise zur Umwandlung in Synthesegas für die Bio-Methanol-Herstellung.

Das Oiltanking Terminal erhält einen neuen 42.000 cbm Tank. Hinzu kommen ein Anleger für Flussschiffe sowie zu-sätzliche Infrastruktureinrichtungen an den bestehenden Anlegern für seetüchtige Tankschiffe. Da für das Verfahren Dampf benötigt wird, werden im bestehenden Kesselhaus von Oiltanking zwei neue Dampfkessel installiert. Und auch der Betrieb und die Wartung (O&M) der Anlage sind Bestandteil des Projekts. Inbetriebnahme ist voraussicht-lich im zweiten Quartal 2011.

Am 19. Februar 2010 rammten Anton Klomp, Mercuria Bio Energy B.V., und Coen Huebner im Beisein der Vertreter von Vesta, Enegise B.V., des Amsterdamer Hafens und der beteiligten Baufirmen einen 26 Meter langen Pfahl in den Boden und feierten den Baubeginn mit einem Glas Champagner.

Die Integration der Biodieselanlage in das vorhandene unabhängige Lagerterminal bietet beiden Vertragspartnern zahlreiche Vorteile, so dass es sich um eine echte Win-Win-Situation handelt. Als Unternehmen, das im Bereich Blending und Vermarktung von Dieselkraftstoffen tätig ist, ist es für den Kunden ein folgerichtiger Schritt, durch den Aufbau eigener Produktionskapazitäten die Versorgung mit qualitativ hochwertigem Biodiesel zu sichern. Bei Oiltanking zeigt das bedeutende Investitionsvolumen wiederum, dass man voller Zuversicht damit rechnet, dass Biokraftstoffe im europäischen Transportmarkt künftig eine wichtige Rolle spielen werden.

Oiltanking Amsterdam

Am 19. Februar 2010 feierten Oiltanking Amsterdam und Mercuria Bio Energy B.V. (neuer Name: VESTA Biofuels Amsterdam B.V.) den Baubeginn einer Biodiesel-Produktionsanlage.

NäGEL MIT KöPFEN Coen Huebner (links) und Anton Klomp deuten

stolz auf den 26-Meter-Pfahl, den sie gerade in den Boden gerammt

haben. 230 weitere werden folgen, um der Anlage ein solides

Fundament zu geben.

ERHEBEN IHR GLAS Tony Allen, Energise B.V., Anton Klomp und Erik Pluimers, Mercuria Bio Energy B.V. sowie Benoit Lioud, Mercuria Energy Trading (von links nach rechts).

GRUND ZUM FEIERN Die Einsatzstoffe und Destillate aus der neuen Anlage, deren jährlicher Durchsatz 200.000 Jahrestonnen betragen soll, werden im Oiltanking Terminal in Amsterdam per Binnen- und Hochseeschiff an- und abtransportiert.

setzt auf Bio

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Am 28. Januar 2010 weihte PT Oiltanking Merak mit einem Fest, das alle Sinne ansprach, das erste unabhängige Massengutlager für Mineralölprodukte in Merak / Indonesien ein.

E U R O PA

„Auf die Plätze, fertig… und drücken!” Das Kommando galt den vier hochrangigen Gästen Gust Spaepen, Saryono Hadiwijoyo, Kindarto Kohar und Tubagus Haryono, die die ehrenvolle Aufgabe hatten, den roten Knopf zu betätigen, um symbolisch das Oiltanking Terminal in Merak in Betrieb zu nehmen. Die Vier standen hinter dem Schaltpult auf einer erhöhten Bühne, die sich an einen Anleger mit Ladearm anschmiegte. Aber nicht nur die Dekoration sollte die Sinne der über 120 Gäste beflügeln. Für Inspiration sorgten auch die Herren, die ans Rednerpult traten: Saryono Hadiwijoyo, Direktor von Migas, und Tubagus Haryono, Vorsitzender von BPH Migas, Gust Spaepen, Geschäftsführer der Oiltanking GmbH, sowie Peter van Wessel, Generaldirektor von PT Oiltanking Merak. Dass Letzterer – wie einige andere Gäste übrigens auch – gemäß der berühmten indonesischen Tradition ein Hemd aus gebatiktem Stoff trug, stellte einen zusätzlichen Blickfang dar. Was da am 28. Januar 2010 gefeiert wurde, war die offizielle Eröffnung des ersten unabhängigen Massengut-lagerterminals von Oiltanking in Indonesien. Am 1. September 2009 hatte die MT Torm Mathilda bereits als erstes Schiff seine Ladung

erfolgreich gelöscht. Das an der Sundastraße in Merak-Cilegon gelegene Terminal bietet mit einer Gesamtkapazität von 285.500 cbm (21 Tanks) und zwei Liegeplätzen für bis zu 110.000 dwt besonders wirtschaftliche Transportmöglich-keiten bei der Auflösung von Sammelladungen und der Verteilung von Gütern in ganz Indonesien. Oiltanking nutzt damit auf dem kürzlich deregulierten indonesischen Öl- und Gasmarkt die Chance, einen weiteren Brückenkopf in Asien zu etablieren und damit das Serviceangebot weiter auszubauen. Und je nachdem, wie die Kundenbuchungen sich entwickeln, könnte der zweite Streich, sprich die Erweiterung des Terminals, bald schon folgen.

AS I E N

Indonesischer Schwung

CONNECTIONS6 CONNECTIONS 7

ERWäHNENSWERT In seiner Rede unter-strich Gust Spaepen seine Freude über das erste Oiltanking Terminal in Indonesien.

Zertifizierungen

FREUDESTRAHLEND Die Kollegen aus Antwerpen mit ihren Zertifikaten.3×3

2009 haben sich die beiden belgischen Terminals in Antwerpen und Gent als auch das niederländische Terminal in Terneuzen von der globalen Zertifizierungsgesellschaft Kiwa ihre Managementsysteme überprüfen lassen, um ihre Zertifizierung nach ISO 9001, ISO 14001 und OHSAS 18001 zu verlängern. Die drei Normen definieren die Anforderungen an ein Managementsystem in den Bereichen Qualitäts-management (ISO 9001), Umweltmanagement (ISO 14001) und Arbeitsschutz (OHSAS 18001). Im Jahr 2006 wurden die drei Bereiche erfolgreich in einem integrierten Management-system zusammengeführt, das für die Terminals in Antwerpen, Gent und Terneuzen für einen Zeitraum von drei Jahren zertifiziert wurde.

Nachdem das Audit für das Managementsystem bereits im Juni 2009 durchgeführt worden war, stand nun die Verlänge-rung der Zertifizierung an. Alle Abteilungen legten sich

mächtig ins Zeug, um sicherzustellen, dass die Dokumente auf dem neuesten Stand sind und den Anforderungen der drei Normen genügen. Die Mühe hat sich gelohnt: Die Auditergebnisse fielen hervorragend aus, und so konnte die Zertifizierung nach ISO 9001, ISO 14001 und OHSAS 18001 für alle drei Terminals um weitere drei Jahre verlängert werden. Am 24. November 2009 bekamen die Terminal-manager von Kiwa die neuen Zertifikate überreicht und feierten den freudigen Anlass gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen, die an diesem Erfolg maßgeblich mitgewirkt hatten.

* Kiwa ist spezialisiert auf Qualitätsprüfungen und Zertifizierungen und agiert weltweit.

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Geschäftsführer der Oiltanking GmbH, und Dr. Peter Kreutzberger, Vize-Generalkonsul am deutschen General-konsulat in Shanghai, richteten einige Worte an das hoch-rangige Publikum. Der stellvertretende Bürgermeister von Nanjing Zhao Xiaojiang betonte in seiner Glückwunschan-sprache die Bedeutung des Unternehmertums und die Nähe der lokalen Regierungsstellen zur Privatwirtschaft. Voraus-gegangen war der Eröffnungszeremonie die Beleuchtung eines speziellen O I L T A N K I N G Logos durch zehn Ehrengäste, von denen jeder in der richtigen Reihenfolge einen Schalter für einen Buchstaben zu drücken hatte.

Oiltanking wurde im Oktober 2007 im Chemiepark Nanjing aktiv und gründete gemeinsam mit dem Nanjing Chemical Industry Park und der Nanjing Port Group die Oiltanking (Nanjing) Co. Ltd.. Das Terminal bietet mit seinem Flüssig-gutanleger Abfertigungs- und Lagerleistungen im Öl- und Chemikalienbereich und versorgt die im Chemiepark an-sässigen Unternehmen sowie in- und ausländische Händler und Produktionsbetriebe in und um Nanjing.

für Schiffe unter fremder Flagge und die Zolllagerlizenz. Mit Investitionen in Höhe von USD 25 Mio., die in die Infrastruktur und Expansion der Tankkapazitäten sowie in den Bau einer Eisenbahnverladestation fließen sollen, bekundet Oiltanking Nanjing darüber hinaus seine Absicht, im Nanjing Chemical Industry Park weiter zu wachsen.

Laute Trommelschläge, durchsetzt von den beein-druckenden Klängen eines tiefen Gongs und schriller Becken, begleiteten die wilden Gesten eines Löwen, der vor den Zuschauern auf und ab schritt. Doch keine Angst: Alle Kolleginnen und Kollegen sowie die über 150 Gäste, Kunden und Regierungsvertreter, die dem Ereignis im Sofitel Zhongshan Golf Resort in Nanjing, China, beiwohnten, blieben unversehrt.

Der Löwentanz ist seit Jahrtausenden Teil der chinesischen Kultur und wird bei zukunftsweisenden Ereignissen wie Hoch-zeiten, Geschäftseröffnungen und anderen Feiern aufgeführt. Als Symbol von Stärke, Weisheit und Erfolg vertreibt der Löwe böse Geister und beschert Zufriedenheit, ein langes Leben und Glück. Könnte es daher eine bessere Möglichkeit geben, um so eine feierliche Zeremonie zu eröffnen? Anschließend schritt Rutger van Thiel, der Vorsitzende von Oiltanking Nanjing und Präsident von Oiltanking Asia Pacific, ans Rednerpult und begrüßte die Gäste. Auch Koen Verniers, Generaldirektor von Oiltanking Nanjing, Gust Spaepen,

Die Eröffnungszeremonie für den Abschluss von Bauphase I und die Unterzeichnung der Expansionspläne für Bauphase II waren ein wichtiger Meilenstein für Oiltanking (Nanjing) Co. Ltd. Das Terminal ist nun betriebsbereit, bietet alle für den Markt relevanten Einrichtungen und verfügt über alle erforderlichen Genehmigungen und Zulassungen wie die Betriebserlaubnis für Hafenanlagen, die Abfertigungserlaubnis

Am 26. Januar 2010 hatte Oiltanking (Nanjing) Co. Ltd. ins Sofitel Zhongshan Golf Resort in Nanjing, China, zur großen Eröffnungsfeier geladen, bei der zugleich die feierliche Unterzeichnung der Expansionspläne für die zweite Bauphase stattfand.

AS I E N AS I E N

CONNECTIONS8 CONNECTIONS 9

DER KöNIG DER TIERE GIBT DEN TAKT AN Der Tanz des Löwen wird nicht nach der Musik choreographiert; vielmehr folgen die Musiker den Bewe-gungen des mächtigen Tieres. Und so hat jede seiner Stimmungen und Gesten ihren eigenen besonderen Rhythmus.

Oiltanking Nanjing will hoch hinaus

RUTGER VAN THIEL (links) und Xie Chongxiu, Deputy Director von NCIP.

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(*) Quotenregelung: Im Rahmen einer solchen Regelung muss in bestimmten Funktionen und Positionen eine bestimmte Anzahl einer spezifischen Bevölkerungsgruppe, z.B. Frauen, vertreten sein.

F R AU E N B E I O I LTA N K I N G F R AU E N B E I O I LTA N K I N G

Die typische Einteilung in „Frauen- und Männerberufe” ver-ändert sich nur langsam. Jeder Mensch hat unterschiedliche Fähigkeiten und Stärken. Um darauf angemessen reagieren zu können, müssen tradierte Rollenvorstellungen aufge-brochen und Klischees überwunden werden – gerade wenn es um die Berufswahl geht. Detlef Arlt, Leiter der Personal-abteilung der Marquard & Bahls AG, erläutert die Personal-politik des Unternehmens, die natürlich auch für Oiltanking als Tochtergesellschaft von Marquard & Bahls gilt.

connections: Wie viele Frauen und wie viele Männer arbeiten derzeit weltweit für Oiltanking?Detlef Arlt: Zum 31. Dezember 2009 waren es ungefähr 310 Frauen und 3.530 Männer, die für Oiltanking tätig waren, wobei die Anzahl der Frauen – bei Oiltanking wie auch im Gesamt-konzern – in den letzten Jahren ständig zugenommen hat.

Hat sich die Einstellungssituation für Frauen oder Männer in den ver-gangenen zehn bis zwanzig Jahren verändert?Am Arbeitsmarkt ist die Anzahl der Frauen auf jeden Fall gestiegen, und ebenso ihr Anteil beim hoch qualifizierten Personal. Aber das traditionelle Rollen-verständnis ist weiterhin maßgebend in der Gesellschaft: Meistens müssen immer noch die Frauen eine Karriere-pause einlegen, um Kinder großzuziehen, oder sie entscheiden sich für Teilzeit, um Familie und Beruf besser miteinander vereinbaren zu können.Der Marquard & Bahls Konzern ist in den letzten Jahren deutlich gewachsen, und das gilt auch für die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Aller-dings ist der Zuwachs bei den Männern stärker gewesen als bei den Frauen. Dafür gibt es unterschiedliche Gründe: Zum einen entscheiden sich noch immer mehr Männer als Frauen dafür, ein Studium in einer Fachrichtung aufzu-nehmen, die für unsere Branche relevant ist. Zum andern ist das Ölgeschäft noch immer eine Männerwelt. Deshalb be-werben sich auch mehr Männer als Frauen bei Oiltanking. Außerdem darf

man nicht vergessen, dass ein Großteil unseres Personals im betrieblichen Bereich tätig ist, wo die Tätigkeiten aufgrund der enormen körperlichen Belastung für Frauen im Allgemeinen wenig attraktiv sind.Am wichtigsten ist für uns jedoch die Qualifikation der Bewerberinnen und Bewerber. Sie stehen bei Marquard & Bahls miteinander im Wettbewerb in Bezug auf ihre Ausbildung, ihre Fähig-keiten und ihre Erfahrung. Das Ge-schlecht spielt dabei keine Rolle.

Welche Veränderungen sind deut-lich erkennbar? Und was bedeutet das für die Personalabteilung und für Neueinstellungen?Insgesamt verändert sich die klassische Vorstellung von Männer- und Frauen-berufen, wenn auch langsam. Immer mehr Frauen entscheiden sich für Diszi-plinen und Berufe, die bislang von Männern beherrscht waren, und umgekehrt. Für die Personalabteilung ist es wichtig, die Chancengleichheit zu gewährleisten und zu fördern. Wir bieten Frauen und Männern die gleichen Aus-bildungs- und Karriereperspektiven und versuchen gleichzeitig, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für alle zu verbessern. Der Abbau von geschlechts-spezifischen Schranken liegt jedoch nicht allein in der Hand der Personal-abteilung. Alle Kolleginnen und Kollegen, die Vorgesetzten und die Gesellschaft im Ganzen sind Teil dieses Prozesses.

Manche Stellenausschreibungen wen-den sich eher an Männer, andere eher an Frauen. Gibt es einen Wandel hin zu einer geschlechts-neutralen Ausgewogenheit?Zur Vermeidung von Diskriminierung und zur Erhöhung des weiblichen Be-werberanteils müssen Stellenausschrei-bungen in vielen Ländern geschlechts-

neutral formuliert sein. Wenn bestimmte Annoncen dennoch mehr auf Männer oder auf Frauen abzuzielen scheinen, so liegt das an anderen Aspekten, wie z.B. dem Bewerberprofil, den Interessen der Bewerberinnen und Bewerber und der Branche, in der sie sich bewerben. Die Ausgewogenheit lässt sich hier nicht über den Stil der Stellenausschreibungen herstellen. Das ließe sich eher mithilfe einer Quotenregelung* erreichen, die jedoch sehr umstritten ist. Für uns ist letztlich ausschlaggebend, dass das Bewerberprofil und die Qualifikation auf die Stelle passen. Aber es steht außer Zweifel, dass die Anzahl von hervor-ragend qualifizierten Frauen am Arbeits-markt ständig zunimmt. In unserer Außendarstellung als Arbeitgeber wen-den wir uns gleichermaßen an beide Geschlechter, denn wir möchten, dass unser Unternehmen von Frauen wie Männern als attraktiver Arbeitgeber gesehen wird.

Gibt es einen Trend, dass z.B. mehr Bewerberinnen eingestellt werden oder mehr Führungspositionen mit Frauen besetzt werden?Die Tendenz, mehr Frauen einzustellen, ist eindeutig erkennbar. Einerseits nimmt die Anzahl der Frauen mit einem hohen Bildungs- und Ausbildungsniveau am Arbeitsmarkt ständig zu. Anderseits spielen demographische Veränderungen eine entscheidende Rolle. Es wird immer schwieriger, hoch qualifiziertes Personal

We Can, We Care …

(**) einjährige Zahlung an Elternteile, die zur Betreuung ihrer Kinder zu Hause bleiben

CONNECTIONS10 CONNECTIONS 11

Die Anzahl der Frauen hat bei Oiltanking in den letzten Jahren

ständig zugenommen.

Nicht das Geschlecht ist bei Oiltanking ein Einstellungskriterium,

sondern die Qualifikation.

GESUCHT Vorurteilsfreie Bewerber, egal welches Geschlecht, so, wie die Kollegen der Marquard & Bahls Personalabteilung (von links): Karsten Walter, Maria Elena Finkhäuser, Detlef Arlt, Susanne Thennig, Dina Weniger, Judith Jähnke, Wolfram Lüttich, Nina Harmstorf, Annika Meusel, Regina Cohrs, Gunda Walther, Ellen Redeligx und Marion Hinney.

Balance der Geschlechter

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Anfang 2010 sollte Tank 300-1 außer Betrieb genommen werden, da eine routinemäßige Überprüfung durch die American Petroleum Inspection (API) sowie Reparaturen an-standen. Dabei wurde festgestellt, dass das Dach innen repariert werden muss. Externe Kostenschätzungen bezifferten das Projektvolumen auf USD 200.000 und gingen davon aus, dass die Arbeiten rund sechs Wochen dauern würden.

Das Betriebs- und Wartungspersonal des Houston Terminals hat jedoch schon oft bewiesen, dass es in der Lage ist, Auf-gaben selbst durchzuführen, die normalerweise an externe Firmen vergeben werden. Aufgrund des Verlustpotenzials und der Betriebsunterbrechung, die mit den Instandsetzungsarbeiten an Tank 300-1 verbunden wären, wurde das Team gebeten,

das Projekt in Eigenregie durchzuführen. Nachdem ein standortspezifischer Sicherheitsplan aufgestellt worden war, konnte das Vorhaben beginnen. Und das abschließende Er-gebnis spricht für den Fleiß, das Engagement und das Knowhow des Teams, dessen Spezialisten in gerade einmal dreizehn Tagen Renovierungskosten in Höhe von USD 69.000 einsparten. In-dem der Tank schon vier Wochen früher wieder betriebsbereit war, wurden zudem Einnahmenausfälle in Höhe von USD 120.000 vermieden. So hat Houston mit dem Projekt ein-drücklich demonstriert, was engagierte Mitarbeiter mit inno-vativen Ideen leisten können.

Wer die „Oiltanking Value Innovation Initiative” in Aktion erleben will, braucht nur im Oiltanking Houston Terminal in Texas, USA, vorbeizu-schauen: ein mustergültiges Beispiel für die „We Can, We Care”-Philosophie des Unternehmens.

N O R D A M E R I K AF R AU E N B E I O I LTA N K I N G

CONNECTIONS12 CONNECTIONS 13

zu finden. Deshalb ist es so wichtig, unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu fördern, weiter zu schulen und an das Unternehmen zu binden.Bei der Besetzung von Führungspositionen berücksichtigt Marquard & Bahls die Qualifikation, die erbrachten Leistungen und das Potenzial unabhängig vom Geschlecht. Bei der Einstellung von Nachwuchskräften achten wir jedoch konkret auf eine Ausgewogenheit zwischen Männern und Frauen.

Gibt es Unterschiede zwischen einem „weiblichen” und einem „männlichen” Führungsstil? Und wenn ja, wie weitreichend sind sie? Was bedeutet das für unsere Kolleginnen und Kollegen?Zu diesem Thema gibt es keine einheitliche Meinung. Einige behaupten, dass Frauen und Männer dieselben Fähigkeiten, dieselbe Motivation, dieselbe Haltung und deshalb auch einen ähnlichen Führungsstil haben; andere sind davon überzeugt, dass bestimmte Fähigkeiten „typisch weiblich” oder „typisch männlich” sind. Diese Theorie schreibt Kommunikations-fertigkeiten und Empathie eher den Frauen als den Männern zu, während Männer eher als erfolgsorientiert und aggressiv gelten und den Wettbewerb suchen. Wieder andere glauben, dass „weiblich” und „männlich” sich auf unterschiedliche Formen bezieht, so dass es gar nicht möglich ist, einzelne Aspekte als eindeutig weiblich oder männlich zu definieren. Wichtig ist letztlich, dass man Stereotypen und Vorurteile vermeidet. Man darf nicht vergessen, dass weder Männer noch Frauen eine homogene Gruppe bilden. In Bezug auf Führungsstile kommen ohnehin Faktoren wie der berufliche Hintergrund, die Kultur, das Alter oder die individuelle Situation viel stärker zum Tragen als geschlechtsspezifische Unter-schiede. Eines aber ist klar: Es gibt keinen eindeutig weiblichen oder männlichen Führungsstil.

Werden Frauen in Führungspositionen anders ge-sehen oder strenger beäugt?Normalerweise nein. In unserem Unternehmen genießen Frauen wie Männer in Führungspositionen dasselbe Ansehen. Diskriminierungsfreiheit auf jeder Ebene ist für uns ent-scheidend.

Thema Babypause: Ist das heute anders als früher?Bei Marquard & Bahls unterstützen wir den Wiedereinstieg von Kolleginnen nach der Babypause. Wir prüfen alle Möglichkeiten und bieten beispielsweise die Option an, Büro- und Heimarbeit zu kombinieren.

Gibt es auch Männer, die sich entschieden haben, zu Hause zu bleiben und anstelle ihrer Partnerin die Kinder zu hüten?Da gibt es je nach kulturellem Hintergrund und den landesspezifischen Bedingungen erhebliche Unterschiede. In Deutschland ist die Anzahl der Männer, die Elternzeit nehmen, immer noch recht gering. Aber seit das sogenannte Eltern-geld** landesweit eingeführt wurde, hat die Zahl deutlich zugenommen. Vor dem Jahr 2007 machten nur 3,7% der Väter von dieser Möglichkeit Gebrauch, heute gehen etwa 18% in Vaterschaftsurlaub. Ob die Mutter oder der Vater Elternzeit beantragt, ist eine sehr persönliche Entscheidung. Wir unterstützen unsere Kolleginnen und Kollegen und tun unser Möglichstes, um ihnen die Rückkehr in den Beruf zu erleichtern. Bislang hat im Unternehmen aber noch kein Mann Elternzeit beantragt. Aber was nicht ist, kann ja noch werden…

Diskriminierungsfreiheit auf jeder Ebene ist bei Oiltanking

selbstverständlich.

Bei Oiltanking ist es uns wichtig, unser Personal unabhängig vom Geschlecht zu fördern, zu schulen und an das Unternehmen zu binden.

Beim Abbau von geschlechtsspezifischen Schranken sind bei Oiltanking auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die

Vorgesetzten in der Verantwortung.

Wertvolle MitarbeiterGUT GEMACHT Die Oiltanking-Crew in Houston nahm die Reparaturen an dem Dach des 49.836 cbm Tank selbst in die Hand.

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Ziel der Partnerschaft ist es, in Indien das umfangreiche ungenutzte Potenzial in der Verwertung von Industrie- und Agrarabfällen auszuschöpfen und Marktführer zu werden beim Bau und eigentümergeführten Betrieb von kommerziellen Bio-gasanlagen. Dieser Markt weist bislang kaum Strukturen und wenig organisierten Wettbewerb auf. Nach Einschätzung der indischen Agentur für die Entwicklung erneuerbarer Energien IREDA besteht die Möglichkeit, in Indien rund 12.000 MW aus Biogas zu erzeugen, was den derzeitigen Kraftwerkskapazitäten von Ländern wie Vietnam oder Dänemark entspräche.

Mit abgestimmten Schulungsmaßnahmen unterstützt die Mabagas International GmbH das Jointventure bei der Konzept-entwicklung, der technischen Betriebsplanung, der Techno-logieimplementierung, den Qualitäts- und Sicherheitskontroll-verfahren sowie beim Wissenstransfer, insbesondere bei der Steuerung biologischer Prozesse. IOT steht dem neuen Unternehmen wiederum im Umgang mit Regierungsstellen und Aufsichtsbehörden, bei der Kapitalbeschaffung sowie in der Bereichen Technik, Bau, Betrieb, Einsatzmaterialen, Bestandsverwaltung und beim Management von Nebenpro-dukten mit Rat und Tat zur Seite.

Zur Unterstützung ihrer Zielsetzungen ist die IOT Mabagas Ltd. nun damit beschäftigt, langfristige Allianzen mit Einsatzmateriallieferanten, Genossenschaften, Verbänden, Projektentwicklern und Emissionshandels- und finanzierungs-institutionen zu schmieden. Da Biogasprojekte in Indien das Potenzial haben, eine erhebliche Anzahl international handelbarer Emissionszertifikate zu kreieren, nutzt die IOT Mabagas Ltd. zur Wertmaximierung des Jointventures das umfangreiche Knowhow, das Mabanaft BV, eine Schwester-gesellschaft von Mabagas, am Markt für CO2-Emissionsrechte gesammelt hat.

Der prestigeträchtige Auftrag für das Jointventure von IOT/Oiltanking umfasst im Rahmen eines sog. BOOT-Betreibermodells (Build, Own, Operate and Transfer = Bau, eigentümergeführter Betrieb und Übertragung an den Kunden) den EPC- (Engineering, Procurement and Construction = technische Planung, Beschaffung und Bau) und den O&M-Bereich (Operations and Maintenance = Betrieb und Wartung) und bezieht sich auf die Lageranlagen und Infrastruktur-einrichtungen für Rohöl und Endprodukte in einer völlig neu zu bauenden 15 Mio.-Jahrestonnen-Raffinerie der Indian Oil Corporation (IOC) in Paradip an der Ostküste Indiens. Der Standort wird u.a. mit 11 Rohöltanks (660.000 cbm) und 35 Produkttanks (750.000 cbm) ausgestattet sein. Die finanziellen Details des Projekts wurden bereits erfolgreich ge-klärt, und nun gilt es, die Anlagen innerhalb von 24 Monaten fertigzustellen, damit sie gleichzeitig mit der Raffinerie am 31. März 2012 ihre Arbeit aufnehmen können. Das BOOT-Betreibermodell läuft dann über einen Zeitraum von 15 Jahren, bis die Anlage schließlich an IOC übergeben wird.

Ausgeführt wird das Projekt von IOT Utkal Energy Services, einer Zweckgesellschaft, die vom IOT/Oiltanking-Konsortium gegründet wurde und von Dr. Ravi Kumar geführt wird. Dr. Ravi Kumar kann eine hervorragende Erfolgsbilanz als CEO von Indian Oil Skytanking vorweisen, jener Gesellschaft also, die das Flugzeugbetankungsterminal am neuen inter-nationalen Flughafen von Bangalore als Eigentümer betreibt und kürzlich den Zuschlag für den Betrieb, die Wartung und die Betankungsleistungen am internationalen Flughafen von Delhi erhalten hat. IOT hat zudem noch die IVRCL Infrastructure and Projects Ltd. als Projektpartner mit ins Boot geholt. Sie wird die Tiefbauarbeiten aus dem EPC-Auftrag übernehmen, während der Löwenanteil des EPC-Projekts sowie die Verantwortung für den Betrieb und die Wartung des Terminals weiter bei IOT liegen.In der Hauptphase des EPC-Projekts werden rund 5.000 Menschen auf der Baustelle tätig sein. Von der

Größe einmal abgesehen, gilt es, zahlreiche weitere Heraus-forderungen zu meistern, wie z.B. das Logistikmanagement oder die Koordinierung der verschiedenen Akteure unter-einander, als da wären die als Projektmanager fungierende Beratungsfirma, die IOC-Verantwortlichen für das Projekt und für den Raffineriebetrieb sowie die Lieferanten, Subunternehmer und Sicherheitsfirmen in einem geopolitisch heiklen Gebiet. Dabei wird sich die von IOT bereits gesammelte Erfahrung beim Bau eines Tanklagers in Paradip und das Knowhow von IVRCL beim Sicherheitsmanagement und bei anderen in den vergangenen zwei Jahren in Paradip durchgeführten Aktivitäten sicherlich positiv bemerkbar machen.

I N D I E N

CONNECTIONS14 CONNECTIONS 15

I N D I E N

Im Dezember 2009 grün-deten IOT und die Mabagas International GmbH ein 50/50-Jointventure, das als IOT Mabagas Ltd. firmiert und sich am in-dischen Biogasmarkt en-gagieren wird.

Im November 2009 konnte das Jointventure von IOT/Oiltanking in einer globalen Ausschreibung, die von heftigem Wettbewerb geprägt war, den Auftrag für das Paradip-Terminalprojekt der Indian Oil Corporation (IOC) erlangen. Der Zuschlag stellt einen Meilenstein dar, der das Wachstum des Unternehmens erheblich beschleunigen wird.

IOT Mabagas Ltd. steigt in den indischen Markt ein

Wachstumsbeschleuniger

Zum Thema Biogas Biogas besteht in erster Linie aus Methan und Kohlendioxid und wird in Biogasanlagen hergestellt. Dabei werden biogene Substanzen wie Klärschlamm, Lebensmittelabfälle, organischer Industriemüll, Tierdung und Exkremente sowie als Energieträger angebaute Ackerpflanzen (z.B. Napiergras) in anaeroben (unter Sauerstoffabschluss stattfindenden) Prozessen zersetzt.

copyright StormFisher Biogas

AUF WACHSTUMSKURS Das Paradip Projekt wird die Bedeutung von IOT im indischen Markt stärken.

PAKISTAN

AFGHANISTAN

SAUDI- ARABIA

IRAN

INDIAOMAN

IRAQ

CHINA

Duschanbe

Kabul

Islama- bad

Colombo

Mumbai

Delhi

Tehran

SRI LANKA

KU-WAIT

Indian Ocean

Muscat

KAZAKHSTAN

ARAB.EMIRATES BHUTAN

BANGLA- DESH

MYANMAR

Dhaka

NEPAL

Arabian SeaGoa

Chennai

Scale 1 : 36,000,000

N

Oiltanking TerminalCities

Paradip

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CONNECTIONS 17

F R AU E N B E I O I LTA N K I N G

Linda Stern lebt in Texas City in Texas, einem US-Bundesstaat also, der wie kein anderer für die Ölindustrie steht. Aber das bedeutet noch lange nicht, dass eine Frau sich unbedingt in dieser Branche eine Arbeit suchen muss. Als Linda 1976 bei Union Carbide anfing, war sie erst 21. Zugegeben, am Anfang fühlte sie sich ein bisschen „ver-loren und eingeschüchtert” in diesem so sehr von Männern beherrschten Ge-schäft. Voller Entsetzen erinnert sie sich an ein geradezu traumatisches Erlebnis vor vielen Jahren: Ihre männlichen Kollegen ließen sie damals wissen, dass sie nicht mit ihnen zum Mittagessen gehen könne (und das nicht aus reli-giösen Gründen), sondern warten solle, bis sie fertig seien. Und so saß sie schließlich mutterseelenallein an einem anderen Tisch.

Als Dow Chemical das Schiffsterminal in Texas City im Jahr 2004 an Oiltanking verkaufte, entschloss sich Linda, das Angebot von Oiltanking anzunehmen, und wurde eine Oiltankerin. Damit wechselte sie nach 28 Jahren bei Union Carbide (und später bei Dow) und einer langen Zeit im Betrieb bei der Chemikalienherstellung auf die andere Seite. Endlich war das Gesamtbild

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PERSöNLICHE ERFAHRUNG „Als ich 1976 anfing, wäre eine Frau als Schichtleiterin undenkbar gewesen.”

komplett: von Anfang bis Ende, von der Produktion bis zur Verladung. Und sie stellte fest, dass das Geschäft im Terminal noch mehr Männerdomäne ist als die Produktion.Heute arbeitet Linda als Schichtleiterin im Geschäftsbereich Ethanol. Sie ist für die Beladung der verschiedensten Transport-mittel mit Ethanol und Ethanolderivaten verantwortlich, beschäftigt sich mit Logistik und Abrechnungsformalitäten, steht im direkten Kundenkontakt und ist die Vorgesetzte von vier betrieblichen Mitarbeitern, die sie tagtäglich zu führen hat. Vom Grundsatz, dass „die Chefin mit gutem Beispiel vorangehen muss”, ist sie absolut überzeugt. „Ich führe das

Geschäft von Oiltanking, als ob es mein eigenes wäre. Ich bin fleißig, damit andere auf mich zählen können. Und mit der Erfahrung vieler Jahre habe ich meine Lektion gelernt. Ich glaube, dass sich Frauen oft zusätzlich unter Druck setzen, indem sie alles auf einmal zu erledigen versuchen. Als ich mir sicher war, dass meine männlichen Kollegen mich respektieren, habe ich auch be-griffen, dass man gar nicht doppelt so hart zu arbeiten braucht; man packt einfach nur richtig mit an. Körperlich müssen wir natürlich dasselbe leisten, aber bei der Kommunikation”, so Linda, „gibt es auf jeden Fall Unterschiede zwischen Männern und Frauen.” Das sei

der Grund, warum sie die Sprache der Männer zu sprechen versucht: „Es stimmt einfach, dass Männer sehr ener-gisch sein können. Eine energische Frau gilt dagegen schnell als herrisch.” Und natürlich gab es Männer, die Lindas Meinung gering schätzten, nur weil sie eine Frau ist. Heutzutage komme es jedoch, so Linda, kaum noch vor, dass man wegen ihres Geschlechts anders auf sie reagiere. Und bei den Kunden habe sie ebenfalls oft mit Frauen zu tun.

„Insgesamt erfahren Frauen in traditio-nellen Männerberufen mittlerweile viel mehr Akzeptanz”, stellt Linda fest. Und das gelte auch für ihre eigene Tochter, die ebenfalls bei Oiltanking im Schichtbetrieb tätig ist. „Da meine Tochter auch schon Mutter ist, helfe ich so viel wie mög-lich mit den Enkeln. Ich kann gut ver-stehen, dass sie immer jonglieren muss, um Kinder und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Ich hab das ja selbst durch-gemacht, als sie klein war, und da war ich auch froh über jede Hilfe aus der Familie. Aber deshalb den Job aufgeben? Nein, das wäre nichts für mich. Mit hat mein Beruf immer Spaß gemacht – auch die Erfahrung, in einer Männerwelt zu arbeiten.”

CONNECTIONS16

Es gibt immer noch Berufe wie Krankenschwester, Friseurin oder Erzieherin, die als Frauendomäne gelten. Tätigkeiten wie Mechaniker, Elektrotechniker oder Lastwagenfahrer werden dagegen als typische Männerberufe angesehen. Auch die Ölindustrie gehört in diese Kategorie. In dieser Ausgabe möchten wir Ihnen mit Nicole Laute, Anja Paikert, Linda Sterner, Celine Tan und Priyanka Upreti fünf Kolleginnen vorstellen, die gezeigt haben, dass sie sich auch in einem von Männern beherrschten Geschäft behaupten können. Und damit nicht genug: Sie sind sogar in Positionen zu finden, die einstweilen den Männern vorbehalten waren. Echte Powerfrauen.

Schichtleiterin für den Geschäftsbereich Ethanol Oiltanking Texas City, Texas, USA

Linda Sterner

„Da ich in einem 'Männerberuf' arbeite,

versuche ich, 'ihre' Sprache zu sprechen.”

We Can, We Care

… als Frau in einer Männer-domäne

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CONNECTIONS18 CONNECTIONS 19

Bereits während der Schulzeit stand für Anja Paikert, heute technische Be-triebsleiterin des Tanklagers Hamburg, eines eindeutig fest: Männerjobs sind einfach besser! Zu dieser Überzeugung gelangte sie während eines Ferienjobs in einer elektrotechnischen Fabrik. Dort ar-beiteten viele Frauen am Fliessband im Akkord wobei deren Aufsicht und die über die Maschinen bei einem Mann lag.

Gleich nach Beendigung ihres Chemie-ingenieur-Studiums konnte Anja die nächste prägende Erfahrung machen was es heisst in der „Männerwelt“ zu arbeiten oder besser gesagt nicht zu arbeiten: Ihre Bewerbung für einen Job in Japan wurde mit der Begründung abgelehnt, dass die in Frage kommende Position aus kulturellen Gründen leider nicht mit einer Frau besetzt werden könne. „Ich habe meinen Studienfreund, der die Stelle bekam, später in Japan besucht. Ich muss zu-geben, die Entscheidung mich abzu-lehnen, war nachvollziehbar: andere Länder, andere Sitten“ kommentiert Anja. Sie hätte allerdings nicht ihre heutige Position erreicht, hätte sie sich durch diese Absage aus der Bahn werfen lassen. Vielmehr begann sie erst in einem Kölner Ingenierurbüro und anschließend in einer Münchner Firma für Rohrleitungs- und Anlagenbau für Tankläger und Raffinerien zu arbeiten –

LADIES FIRST „Eine der schönsten Sachen am Frau-Sein ist, dass man in der Schlange am Büffet meistens vorgelassen wird”, bemerkt Celine kess und lächelt.

selbstverständlich ein eher Männer-dominierter Arbeitsbereich. Von dort war der Start bei Oiltanking im Jahr 2002 nur noch eine „Bewerbung auf die Anzeige“ entfernt. Als technische Be-triebsleiterin ist sie mit ihrem acht-köpfigen Team für die technische Einsatz-bereitschaft des Tanklagers verantwort-lich. Kostenschätzungen für Neubaupla- nungen, die ingenieurtechnische Planung und Realisierung von Um- und Neubau-ten sind nur eine ihrer vielen Aufgaben.

Ihr gesundes Selbstbewusstsein, Fach-wissen und permanente Überzeugungs-kraft verschaffen ihr den notwendigen Respekt ihrer Kollegen. „Ich finde es übertrieben zu sagen, dass Frauen „doppelt so hart“ arbeiten müssen wie Männer, um das gleiche zu erreichen. Aber Frauen sollten sich möglichst keine Fehler erlauben“ erklärt Anja Paikert. „Daher rührt auch mein Hang zu Akribie und Perfektionismus.“ Ansonsten gilt ihrer Meinung nach, dass die (männ-lichen) Mitspieler die Regeln festlegen. Entweder „Frau“ akzeptiert diese Spiel-regeln und nutzt ihre Chance – oder,

Die strategische Unterstützung der Geschäftsleitung und eine leitende Rolle in der Kapitalbeschaffung für verschie-dene Gesellschaften sind nur einige ihrer Aufgaben. In Verhandlungen hat sie nicht das Gefühl, dass ihr Gegenüber anders reagiert, weil sie eine Frau ist. „Es ist gleich, obwohl Männer ihre Arbeit anders machen”, sinniert Celine: „Sie sind dominanter, während Frau sich eher mit anderen beraten.” Sie glaubt

an Sätze wie: „Mit gutem Beispiel vorangehen.”, „Worten Taten folgen lassen.” oder „Was man verspricht, soll man halten.” Das hat ihr nicht nur innerhalb der Firma, sondern auch bei internationalen Geschäftspartnern Res-pekt und Anerkennung eingebracht. Die Ölindustrie, so Celine, habe mit die höchsten Eintrittsschranken. Sie ver-schaffe den Leuten aber auch eine globale Perspektive, da sie der Motor der Wirtschaft sei. „Deshalb ist mein Job so vielseitig und anspruchsvoll.” Und sie

„Frau“ sucht sich besser ein anderes Spielfeld. Dies gelte ja auch für Männer in typischen Frauenberufen! Sie ist

überzeugt, dass Frauen bei der Be-werbung um Führungspositionen zurückhaltender und nicht so risi-kofreudig sind im Vergleich zu männlichen Kandidaten. „Wenn der Vorgesetzte die Frauen ins kalte Wasser wirft, können sie sich ebenso gut über Wasser halten.

Aber Frauen würden vermutlich nicht freiwillig hineinspringen."

Da Männer-dominierte Berufe ihrer Meinung nach nicht nach sozialen Ge-sichtspunkten ausgelegt sind, spiele die Vereinbarkeit von Beruf und Familie hier schlichtweg (noch!) keine Rolle. Für sie ist klar:“Wer einen Männerjob macht, muss sich auch der männlichen Konkur-renz stellen. Kinder hätten sich mit meinem Berufsweg nicht unter einen Hut bringen lassen. Deshalb habe ich mich schon früh und bewusst gegen eigene Kinder entschieden. So kann ich mich während der Woche voll auf meine Arbeit konzentrieren und am Wochen-ende mit meinem Lebenspartner die Freiheit geniessen auf Reisen zu gehen oder mit dem Motorrad zu touren.“

fügt hinzu, dass sie davon überzeugt sei, dass eine Frau erst ernst genommen werde, wenn sie doppelt so hart schuftet wie ein Mann.

Einfach „nur” Hausfrau sein? Celine hat auch diese Erfahrung gemacht. Von 1999 bis 2002 blieb sie zu Hause, als ihre Kinder noch klein waren. „Da habe ich 24 Stunden und 7 Tage die Woche gearbeitet. Ich wusste nicht, wann ich

Feierabend habe oder wann endlich das Wochenende be-ginnt. Ich fand das viel anstren-gender als die Büroarbeit.” Jetzt verbindet sie Beruf und Familie mit einem präzisen Zeitmanagement und der Fähig-keit, viele Dinge gleichzeitig zu erledigen. „Diese Fähigkeit

haben alle Frauen mit Familie, ob sie be-rufstätig sind oder nicht. Unterstützung aus der Familie mit einem Ehemann, der seinen (großen oder weniger großen) Beitrag leistet, mit Großeltern, die not-falls einspringen, und die Tatsache, dass wir in Singapur in der glücklichen Lage sind, Haushaltshilfen von den Philippinen oder aus Indonesien zu haben – das sind die drei Stützen, die dazu beigetragen haben, dass ich (und andere Frauen in Singapur) es geschafft haben, meine beruflichen Träume zu verwirklichen."

Technische Betriebsleiterin, Oiltanking Tanklager Hamburg

Anja PaikertCeline Tan

„UNABHAENGIG, SOLIDE, EIGENWILLIG“ — die Oiltanking

Firmenphilosophie trifft insbe-sondere auf Anja Paikert zu.

Als Celine Tan von der Finanzbranche in die Ölindustrie wechselte, um 1990 bei Oiltanking Singapur anzufangen, hatte sie bereits Erfahrung in einem von Männern beherrschten Sektor gesam-melt. Aber ganz so extrem war es vorher nicht gewesen, war sie doch bei den Treffen der Finanzmanager in den frühen Neunzigern die einzige Frau. „Jetzt sehe ich, dass diese 'gläserne Decke' für Frauen im Laufe der Jahre zerbrochen ist. Heute findet man in den Führungsetagen mehr Frauen, und auch in den Aufsichtsräten und Vorständen sind es mehr geworden. Diese Veränderung ist für mich ein Quell der Inspiration und der Motivation”, kommentiert Celine die Situa-tion in Asien.

Der Oiltanking Konzern wächst unauf-hörlich weiter, und so hat mit den Jahren auch Celines Verantwortung zugenom-men. Dadurch konnte sie sich persönlich wie beruflich weiterentwickeln. Als sie zu Oiltanking kam, war ihre erste Position die eines Finance and Administration Manager. Heute ist sie als Vice President Finance Oiltanking Asia Pacific für das gesamte Spektrum der Bereiche Finanzen und Verwaltung im asiatisch-pazifischen Raum zuständig.

Vice President Finance, Oiltanking Asia Pacific

“In meinem Job darf man weder zimperlich noch nachtragend

sein. Blondinenwitze oder derbe Sprüche sind normal.“

„Ich glaube, dass es immer noch die alten Klischees über Frauen gibt, weshalb wir in der Regel mehr

leisten müssen, um Anerkennung zu bekommen.”

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Wer bei einem Besuch im Navghar-Terminal von IOT zufällig eine Brand-schutzübung miterlebt, dem wird die zierliche junge Frau auffallen, die die Schaum- und Wasserversorgung über-wacht und Seite an Seite mit den Schichttechnikern schuftet. Für Priyanka Upreti ist die Arbeit im Terminal mittlerweile etwas völlig Normales. Anfangs sei es zwar eine beträchtliche Herausforderung gewesen, als erste weibliche Mitarbeiterin im Betrieb von IOT Navghar mit anzupacken.

Doch mit der Zeit lern-

ten die anderen Team-mitglieder Priyanka besser kennen und wurden hilfsbereiter.

Priyanka wurde von IOT direkt von der Universität weg verpflichtet, nachdem sie ihre zwei Masterstudiengänge in Chemie und technischer Sicherheit abgeschlossen hatte. Seit Juli 2009 ist sie in der HSSE-Abteilung als Ingenieur-praktikantin tätig. Dort wurden ihr

verschiedene Aufgaben übertragen, wie beispielsweise die Pflege und der Ausbau der betrieblichen Kultur für Sicherheit am Arbeitsplatz, die sie durch geeignete Schulungsmaßnahmen für das unterneh-menseigene Personal und die Zulieferer, darunter auch die Sicherheitsleute, fördert. Außerdem ist sie an den Sicherheitsüberprüfungen der Geräte und Anlagen beteiligt. Die Funktion eines Sicherheitsbeauftragten sei sehr

anspruchsvoll, betont Priyanka, da man im Arbeitsumfeld auf jedes Detail achten müsse. „Die Öl-industrie ist insofern anders als andere Branchen, als die Mitarbeiter bei schweren Unfällen keine zweite Chance bekommen, um die Sache

zu bereinigen und aus ihren Fehlern zu lernen.” Als Frau in der Ölindustrie,

so sinniert sie, müsse sie sich mit ihrer Leistung oft an männlichen Kriterien messen lassen. „Aber gerade auch für Frauen in Männerberufen ist die Arbeits-kultur eines Unternehmens entscheid-end. Wenn die Kollegen wie bei IOT positiv eingestellt und hilfsbereit sind, erzielt man mit demselben Einsatz die gleiche Leistung wie die männlichen Kollegen.”

Ihre Zielgerichtetheit, ihr Eifer und ihr Engagement sind für die Kunden offensichtlich, obwohl sie – das stimmt – etwas Zeit brauchten, um sich daran zu gewöhnen, dass ihr Ansprechpartner

Ingenieurpraktikantin im HSSE-Bereich bei IOT, Navghar TerminalRechtsanwältin, Oiltanking GmbH, Hamburg

Priyanka UpretiNicole Laute

„WER ANDERE ACHTET, WIRD GEACHTET.” Dieses Motto bestimmt Priyankas

Leben und Arbeit.

immer wieder fest. „Frauen nehmen sich selbst nicht so wichtig, machen weniger Aufhebens um ihre Arbeit und vermarkten sich dementsprechend schlechter.“

Den beruflichen Anforderungen und gleichzeitig der Erziehung und dem Wohlergehen ihres Sohnes wird Nicole Laute durch gute Organisation gerecht. Dreieinhalb Monate nach der Geburt arbeitete Nicole wieder – allerdings mit reduzierter Stundenzahl und nur von zu Hause aus. Nach sechs Monaten erhöhte sie die Anzahl auf 25 Stunden, welche mit drei vollen Tagen im Büro abgedeckt werden. „Durch die technischen Möglich-keiten mit Laptop und Mobiltelefon ist das in meinem Bereich kein Problem mehr. Mein Sohn ist im Kindergarten; dort holt ihn unsere Kinderfrau ab und betreut ihn zu-hause bis ich von der Arbeit komme. Ausserdem habe ich sehr viel Glück, dass mein Chef flexibel und verständ-nisvoll ist. Sollte meine Kinderfrau aus-fallen, kann ich dies mit Flannan Browne (Head of Legal and Insurance, Oiltanking GmbH) besprechen und wir finden dann gemeinsam eine Lösung."

Als Nicole Laute vor 10 Jahren die Stellenanzeige von Oiltankig sah,

dachte sie, dass die Arbeit interessant klinge. „Über den Bereich ‚Öl’ hatte ich mir keine weiteren Gedanken gemacht“, er-

innert sich die Juristin. Sie ist eine der drei Juris-

tinnen die in der Rechtsab-teilung (unter männlicher

Führung) für Oiltanking GmbH arbeiten. In ihren

Aufgabenbereich fallen u.a. die Beratung der profit center

weltweit in allen branchenspezi-fischen Angelegenheiten, wie

z.B. die Überprüfung und Erstel-lung von Verträgen sowie die Teil-

nahme an Vertragsverhandlungen oder auch die Betreuung des

globalen Versicherungsprogramms.

Heute kennt Nicole Laute die Ölbranche selbstverständlich sehr gut und em-pfindet den Bereich „etwas anders“ als andere: „Zum einen durch den extrem hohen Männeranteil, zum anderen durch die Internationalität der Projekte und der Kollegen.“ Gleichwohl ist der

eine Frau ist. Doch zeichnet sich insgesamt ein Trend ab, dass Frauen eine eigenständigere Rolle spielen, wie Priyanka auch hinsichtlich der Situation in Indien feststellt: „Frau erobern neue Berufszweige wie die Luftfahrt oder die Ölförderung zu Land und zu Wasser. Einige meiner Freundinnen sind jetzt gerade an ihrem Arbeitsplatz auf einer Bohrinsel.”

Momentan lebt Priyanka noch allein, aber eines Tages… Nur Hausfrau zu sein, kann sie sich kaum vorstellen, hat sie so doch mit so viel Einsatz für ihren Ingenieursabschluss gelernt. „Ich komme aus einer Familie, wo man uns Selbständigkeit beigebracht hat. Und nachdem ich gesehen habe, wie meine Mutter erfolgreich eine Laufbahn als Lehrerin mit dem Haushalt vereinen konnte, möchte auch ich weiterhin auf eigenen Füßen stehen, und zwar eher als Karrierefrau denn als Hausfrau.”

GUTER TIPP „Nicht abschrecken lassen und nicht zimperlich sein“ rät Nicole Laute Frauen, die sich für „Männer dominierte“ Berufe interessieren.

Bereich Recht relativ gut von Frauen durchdrungen – auch international. „Dadurch habe ich häufig auch mit Frauen zu tun und die Männer haben sich schon an uns Anwältinnen gewöhnt“ erläutert Nicole Laute. „Ich habe auch noch nie Probleme gehabt oder ein Erstaunen bei ausländischen Partnern bemerkt. Kulturell bedingt verhalten sich Männer allerdings manchmal – aus Sicht der West-europärinnen – merkwürdig, wie z.B. als ich beruflich in Tokio war und mein Gegenüber Schwierigkeiten hatte, mich direkt anzusehen oder anzusprechen.“

Den nötigen Respekt verschafft sich Nicole Laute, indem sie sachlich und gut vorbereitet auf ihre Gesprächs-partner zugeht. Dennoch kann sie sich machmal des Eindrucks nicht erwehren, dass Frauen kritischer betrachtet werden, ob sie ihrer Arbeit auch ge-wachsen sind, als das bei männlichen Kollegen der Fall wäre. Dies hängt ihrer Meinung nach in einigen Fällen auch vom Alter des Gegenübers ab. Für jüngere Männer sei es selbstverständ-licher mit gut ausgebildeten Frauen zusammen zu arbeiten als für ältere Jahrgänge. Um das gleiche wie Männer zu erreichen, genügt deshalb ‚doppelt so hart zu arbeiten’ häufig nicht. „Frauen verhalten sich anders als Männer und werden auch von Männern anders wahrgenommen“ stellt sie

“Es hängt eher von der eigenen Persönlichkeit als vom Geschlecht ab, wie man bei der Arbeit wahrgenommen wird.“

„Wenn du die nötige Entschlossenheit

mitbringst, kannst du alle möglichen

Tätigkeiten in jeder Branche übernehmen.”

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der Qualität der Leistungserbringung, sondern dasselbe Maß an Zuverlässigkeit und Effizienz auch im Bereich Sicherheit, Arbeits- und Umweltschutz (HSSE). Nur so kann wirklich umfassendes Vertrauen bei den Kunden erzeugt werden. Angesichts des Wachstums und der Veränderungen im Unternehmen war sich jeder bei Star Energy Oiltanking schnell der Bedeutung des Managementsystems für Gesundheit und Arbeitsschutz bewusst und erkannte die Notwendigkeit, die drei Managementsysteme zu integrieren, um sie noch effizienter betreiben zu können.

OHSAS 18001-2007 (Occupation Health and Safety Assess-ment Series) ist ein international genormtes Management-system für Gesundheit und Arbeitsschutz, das von den unter-schiedlichsten Betrieben und Organisationen eingeführt und zertifiziert wird. Ziel dabei ist zunehmend, eine solide Bilanz im Bereich Gesundheit und Arbeitsschutz (OH&S) vorweisen zu können, indem man die damit verbundenen Risiken nach Maßgabe der OH&S-Richtlinien und Zielsetzungen steuert. Im Rahmen des OHSAS-Zertifizierungsprozesses von Star Energy Oiltanking wurde 2009 eine Gesundheits- und Arbeitsschutz-prüfung für alle Terminaleinheiten durchgeführt, um gefahren-bezogene Risiken unter Berücksichtigung der Angemessenheit bestehender Kontrollmechanismen zu beurteilen und zu entscheiden, ob diese Risiken tragbar seien. Durch den Prozess konnte festgestellt werden, welche Gefahren mit bestimmten Tätigkeiten verbunden sind und wo zusätzliche Kontroll-mechanismen zur Steuerung der Risiken erforderlich sind.

Parallel zu diesen Bemühungen hat Star Energy Oiltanking im Rahmen seines kontinuierlichen Verbesserungswesens nach ISO 14001 zur Einführung eines papierlosen Systems intern ein elektronisches Integrated Management System (eIMS) entwickelt. Damit können die drei Managementsysteme noch effizienter betrieben werden, da man nun beispielsweise über ein intregriertes System zum Einlesen und Kontrollieren von Dokumenten, über einen Genehmigungszyklus und eine

automatische Archivierung für geänderte oder obsolet gewordene Dokumente verfügt. Das Terminal in Dschabal Ali ist damit das vierte bei Oiltanking, das über eine dreifache Zertifizierung nach ISO 9001-2008 (Qualitätsmanagement), ISO 14001 (Umweltmanagement) und OHSAS 18001:2007 (Arbeitsschutzmanagement) verfügt. Alle drei Systeme werden über das oben erwähnte integrierte Management-system elektronisch gesteuert.

Das Terminal in Dschabal Ali ist nunmehr das vierte bei Oiltanking, das über eine

dreifache Zertifizierung verfügt.

Obwohl das am größten künstlichen Hafen der Welt gelegene Terminal bereits seit 20 Jahren in Betrieb ist, ist Dschabal Ali auf dem neuesten Stand der Technik. Mit einer Gesamtkapa-zität von mehr als 851.000 cbm kann es die gesamte Palette heller Mineralölprodukte abdecken. Ingesamt wurde es in fünf Phasen über einen Zeitraum von 20 Jahren ausgebaut. Mit der derzeitigen sechsten Erweiterungsphase kommen zusätzliche 60.000 cbm zur Lagerung von Heizöl hinzu, die im laufenden Jahr in Betrieb gehen sollen. Bebunkerungsleistungen für den Hafen von Dschabal Ali könnten dann ab dem kommenden Jahr angeboten werden. Nach Abschluss dieser Ausbaustufe wird die Gesamtkapazität bei 911.000 cbm liegen, die sich auf 34 Tanks mit einem Fassungsvermögen zwischen 3.000 und 80.000 cbm verteilen.

Es gehört zu den Geschäftsgrundsätzen von Oiltanking, auf eine sichere Betriebsführung und einen verantwortungsvollen Umgang mit den geschäftlichen Risiken zu achten. So hat der Konzern eine einzigartige, starke Unternehmenskultur ent-wickelt, die seinem hoch qualifizierten Personal die Möglichkeit gibt, bei der täglichen Arbeit bewusste Entscheidungen zu treffen. Ein weiterer wichtiger Schritt zur Stärkung dieser Kultur ist jetzt vollzogen worden, da die dreifache Zertifizierung dazu einen bedeutsamen Beitrag leistet.

M I TT L E R E R O S T E NM I TT L E R E R O S T E N

CONNECTIONS22 CONNECTIONS 23

Anfang 2009 erfuhren die Kolleginnen und Kollegen bei Star Energy Oiltanking, dass das Unternehmen sich um eine weitere Zertifizierung nach OHSAS 18001:2007 für sein Gesundheits- und Arbeitsschutzmanagementsystem bemühe. Noch ein Managementsystem? dachten manche. Wir sind doch schon nach ISO 9001:2008 (Qualität) und ISO 14001:2004 (Umwelt) zertifiziert.

In den vergangenen zwei Jahrzehnten konnte sich Star Energy Oiltanking in Dschabal Ali als einer der führenden Terminal-betreiber auf der arabischen Halbinsel etablieren. Die Entwick-lung des Unternehmens zu einem der bedeutendsten unab-hängigen Lageranbieter für Mineralölprodukte beruhte nicht

zuletzt auf seinem Engagement für umfassende und qualitätsstarke Leistungen, die vorausschauend auf die sich wandelnden Bedürfnisse der Kunden abgestimmt werden, sowie auf der ständigen Verbesserung der internen Prozesse und Abläufe.

Unser Geschäft ist durch das Wachstum des Terminals, aber auch durch die sich wandelnden

Bedürfnisse unserer Kunden ständigen Veränderungen unterworfen.

Wandel muss bewältigt werden und erfordert Anpassungen. Die Kunden erwarten nicht nur Zuverlässigkeit und Effizienz in

Dreifache Zertifizierung für Star Energy Oiltanking Im November 2009 erhielt das Terminal von Star Energy Oiltanking in Dschabal Ali, Vereinigte Arabische Emirate (VAE), gleich drei Zertifikate auf einmal – für Qualitätsmanagement, Umweltmanagement sowie Gesundheits- und Arbeitsschutz, wobei die drei Systeme nunmehr integriert elektronisch betrieben werden.

STARBESETZUNG Geballte Teampower bei Star Energy Oiltanking in Dschabal Ali.

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Wir stellen vor…… dieses Mal mit Merje Volt, die als Terminal- und Marketingmanagerin für Oiltanking Tallinn, Estland, tätig ist. Merje ist eine weitere Kollegin, deren Gesicht in Oiltankings inter-nationaler Werbekampagne „We Can, We Care“ zu sehen ist.

WAS WOLLTEN SIE ALS KIND ODER JU-GENDLICHER SPäTER EINMAL WERDEN? Mein Traum war Kellnerin. Einen schöneren Beruf konnte ich mir gar nicht vorstellen: die Leute mit einem Lächeln glücklich zu machen und ihnen eine heiße Schokolade oder ein Eis zu servieren. WIE HABEN SIE VON OILTANKING ERFAHREN? Oiltanking hat eher von mir erfahren. Ich arbeitete nämlich schon seit 1994 im Terminal (als es noch zu dem finnischen Unter-nehmen Sonmarin gehörte). Oiltanking übernahm das Terminal 1999. WAS HAT SIE NEUGIERIG GEMACHT? Als ich beschlossen habe, meine Stelle zu wechseln, war das Terminal noch nicht fertig, und ich fand bei meinem ersten Besuch nur eine Baustelle vor. Die Tanks und der Bürokomplex existierten damals noch gar nicht. Mich inspirierte die Vorstellung, von Anfang an dabei zu sein, und mir erschien die Chance attraktiv, eine Rolle beim Aufbau des logistischen Systems des Unternehmens spielen zu können. WAS IST IHRE TäTIGKEIT? Ich habe als Logistikkoor-dinatorin angefangen und wurde später Logistik- und Terminalmanagerin. Seit 1. Januar 2010 bin ich Terminal- und Marketingmanagerin. WAS GEFäLLT IHNEN BESONDERS AN IHRER TäTIG-KEIT? Ich arbeite jetzt seit 15 Jahren im Terminal und bin davon überzeugt, dass ich eine der interessantesten Stellen der Welt habe. Derzeit bekleide ich zwei Funktionen, aber meine Hauptaufgabe ist sicherzustellen, dass das Terminal wie ein Schweizer Uhrwerk funktioniert. Einerseits muss ich Kunden gewinnen, damit das Terminal etwas zu tun hat. Andererseits muss ich dafür sorgen, dass unser gesamtes Team sein Bestes

gibt – bei der Betreuung der Kunden und bei der Erfüllung der Sicherheits-anforderungen. Was mir an meiner Arbeit besonders gefällt, ist das inter-nationale Umfeld. WIE WÜRDEN SIE SICH SELBST MIT DREI WORTEN BESCHREIBEN? Ein glücklicher Mensch, der es wagt, anders zu sein. WAS GIBT IHNEN INSPIRATION? Engagierte und interessante Menschen um mich zu haben und jeden Tag eine neue Heraus-forderung anzupacken. WIE TANKEN SIE NEUE ENERGIE? Ich mache gerne lange Wanderungen durch die um-liegenden Wälder und lausche den Geräuschen des Waldes, den Vögeln und dem Wind. Außerdem entspanne ich mich im Sommer beim Joggen und im Winter beim Langlaufen. Freude treffen und mit ihnen ein gutes Essen und einen guten Wein genießen sind ebenfalls gute Möglichkeiten zum Abschalten. WAS MACHEN SIE IN IHRER FREIZEIT? Ich gehe gern aus und ver-bringe viel Zeit mit meiner achtjährigen Tochter: Kino, Theater, Schlittschuh-laufen, Radfahren – alles, was uns einfällt. Außerdem spiele ich in der lokalen Bezirksmannschaft Volleyball. Im Sommer gehört Beach Volleyball zu meinen Lieblingshobbys und im Winter

Skifahren: Langlauf und Abfahrt. Da bekomme ich jedes Mal einen Adrenalin-kick. DREI DINGE, DIE SIE MÖGEN? Gute Laune, gutes italienisches Essen und eine atemberaubende Aussicht von einem Alpengipfel an einem sonnigen Wintertag. DREI DINGE, DIE SIE GAR NICHT MÖGEN? Arrogante Leute, Zwiebeln und sehr kaltes Wetter (unter minus 20°C). WORÜBER LACHEN SIE GERN, UND WAS MACHT SIE WÜTEND? Leute mit einem guten Humor bringen mich zum Lachen. Wütend werde ich nicht so leicht, aber rücksichtslose und dumme Leute kann ich gar nicht haben. OHNE WAS KÖNNEN SIE NICHT LEBEN? Familie, Freunde, Spaß. WAS WÜRDEN SIE TUN, WENN SIE DREI MONATE FREI HäTTEN? Als Erstes würde ich ein Haus am Meer mieten und eine Woche lang mein Handy abschalten. Nach einer ruhigen, beschaulichen Woche würde ich mich aufmachen, um mit Rucksack und Kamera die Welt zu erkunden. Südafrika und Südamerika, diese beiden Regionen würden mich am meisten in ihren Bann ziehen. Ich finde, dass Länder mit einem ganz anderen Lebensstil und einer ganz anderen Natur besonders eine Reise wert sind.

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K U LT U R E L L E E R FA H R U N G E NK U LT U R E L L E E R FA H R U N G E N

Erinnern Sie sich an Kristiina Unnuk, die im Oktober 2007 von Tallinn, Estland, nach Hamburg zog? Vor einem halben Jahr saß sie erneut auf gepackten Koffern, die diesmal allerdings statt warmer Mäntel und Mützen sommerliche Kleidung enthielten. Kristiina war startklar, die nächste Sprosse auf ihrer Oiltanking-Karriereleiter zu erklimmen.

Bei Oiltanking wird es selten langweilig. Und so lag es wohl im Geist unseres Unternehmens, das immer in Bewegung ist, dass auch ich mich nach über einem Jahr in Hamburg wieder auf den Weg machte. Ziel: einer der letzten verbleibenden Stadtstaaten der Welt, Singapur. Da ich noch nie in diesem kleinen, fernen asiatischen Land war, hatte ich keine Ahnung, was mich erwartete. Nach dem zu urteilten, was an Gerüchten kursierte und was andere Reisende erzählten, stellte ich mir einen futuristischen Betondschungel aus Einkaufszentren, Wolkenkratzern und ordentlich gepflanzten Palmreihen vor, in dem peinliche Sauberkeit und strenge Gesetze herrschten. Aber wie das meistens so ist, war die Realität ganz anders, und Singapur empfing mich als warme, gastfreundliche und entspannte Stadt. (Wobei das Wort „warm” im wörtlichen Sinn eine gewaltige Untertreibung darstellt: Als sich die Schiebetüren des Flughafens öffneten, stand ich vor einer Wand aus feuchter Hitze und hatte gar nicht das Gefühl, hinauszugehen, sondern in das „Draußen” einzutauchen.) Meine ersten Eindrücke von der Stadt, während mich ein Taxi über die Bukit Timah Road zu meiner Unterkunft brachte, waren Ordnung, Sauberkeit und Sicherheit. Doch entgegen meiner Erwartungen wirkte Singapur so gar nicht wie ein Betondschungel. Im Gegenteil: Die Stadt trug zu meiner Freude ein Gewand aus üppigem Grün, das an den dichten, unpassierbaren Dschungel erinnerte, der hier einst stand. Erstaunlicherweise war Singapur noch vor einem Jahrhundert ein unterentwickelter Kolonialstützpunkt ohne natürliche Ressourcen. Dieselbe vierspurige Autobahn, auf der ich gerade unterwegs war, war damals nur eine Piste für Pferdewagen durch den Dschungel gewesen, in dem menschen-fressende Tiger jährlich an die 200 Leute töteten.

Heute gilt Singapur für den Rest der Welt als Inbegriff eines effizienten Landes. Das Pro-Kopf-Einkommen ist das fünft-höchste der Erde, die Sozialleistungen für die Bürger können sich durchaus mit denen im Westen messen, die Steuern sind niedrig und die Bürgersteige sauber. Zu verdanken ist dieses Entwicklungswunder vor allem dem Vater des modernen Singapurs, dem weithin berühmten früheren Premierminister Lee Kuan Yew oder LKY, wie er liebevoll von seinen Landsleuten genannt wird, die geradezu verrückt sind nach DBAs (Drei-Buchstaben-Abkürzungen). Unter Lee Kuan Yews Führung hat sich Singapur stärker gewandelt, als es irgendjemand in einem Zeitraum von etwas mehr als 50 Jahren für möglich gehalten hätte. Eine solche Leistung setzt jedoch einen Kraftakt voraus

Porträt Kristiina Unnuk kam im Juli 2005 zu Oiltanking Tallinn, Estland, und war zunächst Assis-tentin der Geschäftsführung bei Oiltanking Tallinn, bevor sie die Stelle einer Logistikkoordinatorin übernahm. Im Oktober 2007 wech-selte sie nach Hamburg und nahm dort am zweijährigen Oiltanking-Traineeprogramm für Manage-

mentnachwuchskräfte teil. Seit April 2009 ist sie als Assistant Business Development Manager bei Oiltanking Singapur tätig.

HETEROGENER MIX Der belebte Finanzbezirk mit Beton und Stahl gepaart mit üppiger Vegetation und entspannter Atmosphäre.

Von

nachSingapurHamburg

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K U LT U R E L L E E R FA H R U N G E NK U LT U R E L L E E R FA H R U N G E N

und ist das Ergebnis einer einzigartigen staat-lichen Strategie, die durch strenge Gesetze untermauert wurde. Wie streng die Gesetze tatsächlich sind, wird dem Besucher schon beim Betreten des Flughafengebäudes klar, wo ihn ein freund-liches Begrüßungsschild sanft erinnert: „Will-kommen in Singapur. Tod den Drogen-schmugglern.” Dass dies ein heikles Thema ist, dürfte kaum überraschen; bei anderen Gesetzen und Vorschriften ist es indes nicht so selbstverständlich. Man nehme beispiels-weise das Kaugummiverbot: Seit 1992 ist es illegal, auch nur in geringen Mengen Kau-gummi nach Singapur einzuführen. Der Grund für dieses Gesetz war die unsach-gemäße Entsorgungsmethode, deren sich manch einer bediente, indem er die gekaute Masse einfach unter Tische und Stühle kleisterte. Als das öffentliche Nahverkehrssystem MRT eingeführt wurde, klebten Vandalen Kaugummis auf die Türsensoren der Züge, so dass die Türen nicht mehr richtig schlossen und der Metroverkehr gestört wurde. 2004 wurde das Gesetz allerdings novelliert und gestattet seitdem den Verkauf von Kaugummis für medizinische Zwecke durch Zahnärzte oder Apotheker, die sich allerdings die Namen der Käufer notieren müssen. Anscheinend war die Lockerung der Vorschrift auch der „Lobbyarbeit” der früheren US-Präsidenten Bill Clinton und George W. Bush zu verdanken. In der Schlussphase der vertraulichen Gespräche über bilaterale Freihandelsabkommen zwischen Singapur und den USA waren nur zwei ungelöste Themen übrig geblieben: der Irak-Krieg und Kaugummis. Zu guter Letzt wurden die erwiesenen Vorteile bestimmter Kaugummiarten anerkannt, so dass man heute ganz legal und

sogar ohne Rezept Orbit von einem Zahn-arzt erwerben kann.Neben dem Kaugummigesetz finde ich noch einige andere Rechtsvorschriften recht bemerkenswert. So ist es z.B. gesetzeswidrig und wird mit öffentlichen Stockhieben geahndet, wenn man nach seinen Verrichtungen die Toilettenspülung nicht betätigt. Anscheinend gibt es spezielle Toilettenkontrolleure, die Stich-proben durchführen. Leider – oder glück-licherweise, sollte ich sagen – weiß ich nichts Näheres über ihre Methoden. Ein weiteres ungewöhnliches Gesetz ver-bietet es, unbekleidet in den eigenen vier Wänden herumzuspazieren, denn es gilt als unzüchtig und wird mit empfindlichen Bußgeldern oder Freiheitsentzug bestraft.

Wer Müll achtlos wegwirft, zahlt 1.000 Singapur-Dollar Strafe (ca. EUR 520). Und wer sich das dritte Mal dabei erwischen lässt, muss zudem gemeinnützige Arbeit leisten und dabei ein Schild mit der Aufschrift tragen: „Ich bin ein Schmutzfink”. Am besten gefällt mir der gesetzliche Hinweis: „Durianfrüchte sind im Bus verboten.” Wer den Gestank der Durianfrüchte kennt, wird dem Gesetzgeber dafür ewiglich dankbar sein. Trotz der Fülle von Vorschriften und Gesetzen werden die erwähnten Strafen eigentlich nur sehr selten verhängt. Sollte es wider Erwarten dennoch dazu kommen, dient die Bestrafung auch der Erziehung und Abschreckung, wobei der Name des Missetäters zuweilen in der Zeitung veröffentlicht wird. Allerdings sieht man in Singapur wenig Polizisten, was darauf hindeutet, dass die Bevölkerung die Regeln mit beispielloser Selbstdisziplin verinnerlicht hat.

In einer derart multikulturellen Gesellschaft wie Singapur sind Selbstdisziplin, ein friedliches Miteinander und Toleranz gegen-über anderen Werten, Religionen und Weltanschauungen entscheidend. Immerhin leben beinahe vier Millionen Menschen im Land, deren religiöses Spektrum vom Buddhismus über den Islam, das Christentum, den Taoismus bis hin zum Hinduismus und vielen anderen Glaubensrichtungen reicht. Was unter den anderen Glaubensrichtungen einzuordnen wäre, weiß ich nicht genau, aber die Mahlzeiten gehören ganz sicher dazu. Für die Singapurer ist gutes Essen quasi eine Religion. Sie würden meilenweit gehen, um irgendwo ihre Lieblingsgerichte zu probieren, sei es Fischkopf-Curry, Chili-Krabben oder Hühnchenreis. Meine Freunde fahren sogar bis nach Melaka in Malaysia (was als wunderschönes Weltkulturerbe von der UNESCO geschützt ist), um Curry-Fischbällchen zu genießen und nebenbei einen Blick auf ein paar kulturelle Sehenswürdigkeiten zu werfen. Und kaum ist eine Mahlzeit

beendet, wird schon der nächste Restaurantbesuch geplant.Bei einem solch reichhaltigen Speiseangebot ist es auch schwer, der Versuchung zu widerstehen. Von Ost bis West, von Fein bis Klein: die gastronomische Auswahl erscheint in Singapur geradezu grenzenlos. Am eindrücklichsten ist das kulinarische Erlebnis in den Food Courts unter freiem Himmel, die in Singapur „Hawker Center” heißen. Das Essen ist hier authentisch, lecker und relativ günstig. Am schönsten ist bei einer Mahlzeit in einem Hawker Center jedoch, dass man in die echte Singapurer Kultur eintauchen kann, umgeben von den Singapurer „Onkeln und Tanten” speist (denn so spricht man hier respektvoll Unbekannte an, die älter sind als man selbst) und eine der vielen Sprachen des Inselstaates hört.

Offiziell hat Singapur vier Amtssprachen: Englisch, Chinesisch, Malaiisch und Tamil. Inoffiziell gibt es nur eine Lingua franca, nämlich Singlish, dessen englische Ursprünge mit Malaiisch, Hokkien, Tamil, Bengalisch und verschiedenen anderen Sprachen angereichert wurden. Singlish ist in den Straßen von Singapur eine Überlebensfrage. Besonders in den Hawker Centern ist man darauf angewiesen, wenn man der „Tante” verzweifelt klarzumachen versucht, dass man statt Prawn (Garnelen) lieber Pork (Schweinefleisch) möchte:“Hi, I would like pork chop rice please.” (Hallo, ich möchte bitte gern ein Schweinekotelett mit Reis.)“You want prawn, ah?” (Sie möchten Garnelen, ja?)“No, pork please.” (Nein, Schwein bitte.)“You want prawn, ah?” (Garnelen, ja?)“Pork… Pig… Pork.” (Schwei-ne-fleisch: von einem Schwein.)“So pork or prawn?” (Was denn nun: Schwein oder Garnelen?) “Pork please.” (Schwein bitte.)“Ok, prawn, lah?” (Gut, dann also Garnelen.)Oder bei Taxifahrern, wenn man herauszubekommen versucht, wohin der „Onkel” eigentlich fährt:“Uncle, I need to go to Dempsey Road, please.” (Onkel, bitte

fahren Sie mich in die Dempsey Road.)“Dempsey, izzit? Can, no problem.” (Dempsey, richtig? Geht, kein Problem.)(10 Minuten später) “Onkel, sind Sie sicher, dass wir zur Dempsey fahren?”“Har, Dempsey meh? Kar Kee* no need already?” (Oh, Dempsey, echt? Sie wollen gar nicht zum Kar Kee*?)“No lah! Dempsey, ah?! Turn around here, can?” (Nein Dempsey! Drehen Sie hier rum, ja?)“Sorry-sorry. Here cannot. There lah…” (Tut mir leid. Hier geht nicht. Dort...)(*Kar Kee ist im Taxifahrerdialekt der Clarke Quay, das Hauptausgehviertel Singapurs.)

Singlish ist ziemlich ansteckend. Ehe man sich versieht, hängt man an jedes Satzende ein „lah” oder „can” an, vergisst die Vergangenheitsformen und lässt die Formen von „to be” (ich bin, du bist, er ist) am besten gleich ganz weg. Aber Begegnungen wie diese bringen Stimmung und Farbe in das wohlgeordnete und so sorgsam polierte Image des Stadtstaates und stellen das Gleichgewicht zwischen der nach westlichem Vorbild geordneten Stadt und der Authentizität der lokalen Bevölkerung wieder her. Und ich hoffe inständig, dass der Zustrom von „ang moh” (wie man hier die Ausländer nennt) diese feine Balance nicht zerstört. Aber wie Übervater LKY schon zum Thema ausländischer Fachkräfte sagte: „Die Singapurer sind, wenn ich eine Analogie wählen darf, die Festplatte des Computers, und die ausländischen Fachkräfte sind die Megabytes, die man an Speicherkapazität hinzufügt. Und wenn man über enorme Speicherkapazitäten verfügt, stürzt einem nie der Computer ab.” Es beruhigt mich daher zu wissen, dass meine Gegenwart Singapurs Authentizität nicht stört, sondern lediglich seine „Speicherkapazitäten” erweitert. Mit einer derart vorbildlichen Haltung in Sachen Akzeptanz und Toleranz ist Singapur ein wunderbarer Schmelztiegel der Kulturen und damit einzigartig, lah!

IKONE VON SINGAPUR Der Merlion wacht

an der Mündung des Singapur Flusses.

AUFGEPASST Für den einen oder anderen ist der Geruch der Durian auch eine Strafe.

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bislang noch nicht vertreten war. Oiltanking hat im Lauf der Jahre weitreichende Erfah-rung mit dem Management von Anlagen gesammelt, und obschon man nicht Eigen-tümer der Terminals ist, wurden dort die-selben hohen Standards eingeführt, die auch an den eigenen Standorten gelten.

Der Betriebsvertrag für den Liegeplatz für Hochseeschiffe2004 begann Consorcio Terminales als Gewinner einer inter-nationalen Ausschreibung damit, für das Camisea Consorcio den Liegeplatz zu betreiben. Die einwandfreie Erfüllung des Fünf-Jahres-Vertrages stellte sich als anspruchsvolle Aufgabe dar. Doch letztlich machten alle Herausforderungen die Tätig-keit von Consorcio Terminales nur noch effizienter. Nachdem man über 550 Flüssiggastanker hervorragend abgefertigt hatte, bekundete Consorcio Terminales im März 2009 sein Interesse an einer Vertragsverlängerung. Obschon die ex-zellente Bilanz für das Unternehmen sprach, machte der Kunde deutlich, dass er sich erst nach Prüfung aller Optionen weiter binden wolle. Um Consorcio Camisea ausreichend Zeit zu geben, seine Optionen zu bewerten, vereinbarten die Vertragspartner zunächst eine sechsmonatige Verlängerung bis November 2009. Neben einer eigentümergeführten Vari-ante stand Consorcio Terminales möglicherweise auch wieder im Wettbewerb mit internationalen Ausschreibungsteilnehmern und wurde aufgefordert, ein „unwiderstehliches” Preisangebot abzugeben.

Um die verbleibenden Bedenken des Kunden auszuräumen und ihm die Entscheidung zu erleichtern, prüfte Oiltanking Peru den Betrieb, seine Kostenstruktur und wie sich die

Ressourcennutzung weiter optimieren ließe. Und gab schließ-lich das gewünschte Angebot ab. Natürlich war Oiltankings Hauptziel, den Auftrag zu behalten. Doch man wollte dem Kunden auch verdeutlichen, dass man nicht nur das Personal stellt, sondern vor allem auch ein sachkundiger Betreiber ist. Um das Fachwissen von Oiltanking und die Schwerpunkt-setzung auf Betriebs- und Wartungsverträge hervorzuheben, wurde im Januar 2010 eine neue Gesellschaft namens Oiltanking Andina Services gegründet (wiederum ein 50/50-Jointventure mit Grania y Montero unter der betrieblichen Leitung von Oiltanking). Und so konnte die frischgebackene Gesellschaft am 21. Januar 2010 den Betriebsvertrag mit Camisea Consorcio erfolgreich um weitere fünf Jahre ver-längern. Der Leistungsumfang wurde beibehalten, doch ist der neue Betreiber beim Management der Anlage unabhängiger ge-worden. Die Vertragsverlängerung ist auch eine Anerkennung für Oiltankings Professionalität und gibt dem Unternehmen die Möglichkeit, sein Knowhow im Flüssiggasbereich weiter aus-zubauen.

Bevor wir auf die große Neuigkeit zu sprechen kommen, zunächst einige Fakten über die Geschichte der Tanklager-branche in Peru. Mit der Privatisierung des peruanischen Tanklagermarktes 1999 kam es zu einer Art Regionalisierung. Das Consorcio Terminales (ein 50/50-Jointventure von Grania y Montero und Oiltanking Peru) war als Tanklageranbieter in den vergangenen elf Jahren im Norden und Süden des Landes tätig. Im Zentrum und so auch in der Hauptstadt Lima hatte man keine Präsenz, da hier ein Mitbewerber der führende Betreiber war – aber das wird sich nun ändern.

Oiltanking Andina unterzeichnete am 12. Februar 2010 eine Vereinbarung mit Pure Biofuels Peru (PBF), um künftig deren Terminal in Lima zu betreiben, das über eine Kapazität von 100.000 cbm verfügt. In der neuen Anlage, die gerade erst gebaut und in Betrieb genommen wurde, sollen u.a. Produkte

wie Diesel, Biodiesel, Flugbenzin und Methanol umgeschlagen werden, wobei Erweiterungsmöglichkeiten für zusätzliche 40.000 cbm bestehen. Angesichts der Markterwartungen wird vor-nehmlich mit der Lagerung von Diesel und Biodiesel gerechnet. Da Pure Biofuels Peru bislang keine Erfahrung mit dem Outsourcing hatte, musste im Verhandlungsprozess zunächst nicht nur eine Vertrauensbasis zwischen den künftigen Partnern geschaffen werden, sondern der Kunde musste auch mit Oiltanking und der Idee des Outsourcing an sich vertraut gemacht werden. Schließlich wurde jedoch ein Eignungsplan vorgelegt, und so sitzt Oiltanking Andina jetzt in den Startlöchern und freut sich über die jüngste Expansion in der Andenregion.

2004 wurde dieser Tätigkeitsschwerpunkt durch die Unterzeichnung eines Vertrages zum Betreiben des LPG-Liege-platzes für Seeschiffe bei Pisco und Camisea weiter gefestigt. Auch dieser Betriebs- und Wartungsauftrag wurde überaus er-folgreich ausgeführt und nun gerade verlängert. Im Rahmen

dieser Strategie, mit der das Unternehmen seine Präsenz in Peru mit überschaubarem Engagement und kontrollierbaren Risiken ausbauen möchte, könnte nun im Februar 2010 ein Vertrag zum Betreiben eines Terminals in Lima unterzeichnet werden. Dies wäre ein weiterer Standort, an dem Oiltanking

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Im Februar 2010 unterzeichnete Oiltanking Andina eine Vereinbarung, um als Betreiber des brandneuen Terminals von Pure Biofuels Peru in der peruanischen Hauptstadt Lima zu agieren.

Vor zwölf Jahren nahm Oiltanking in Peru den Betrieb auf. Damals wurde gemeinsam mit dem Jointventure-Partner Grania y Montero eine für fünfzehn Jahre geltende Konzession mit der lokalen Ölgesellschaft Petro-Peru unterzeichnet, die die Übernahme des Manage-ments von entlang der peruanischen Küste gelegenen Terminals vorsah. Aus dieser Rahmenvereinbarung ging schließlich ein Betriebs- und Wartungsvertrag hervor, mit dem das Jointventure neun Terminals übernommen hat, die technisch aufgerüstet und über all die Jahre mit hervorragenden Ergebnissen betrieben wurden.

Neues Terminal in Lima

Peru: Schwerpunkt auf Betriebs- und Wartungsverträgen

NEUER STANDORT Oiltanking Andina wird wird das neue 100,000 cbm Terminal in Lima, Peru, betreiben.

DIE PLATTFORM VON CAMISEA Mehr als 650

Schiffe konnten hier bis Januar 2010 mehr

als 7,5 Mio. Tonnen LPG-Flüssiggas sicher

umschlagen.

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Der 8. März ist der Weltfrauentag der Vereinten Nationen. Festgelegt wurde dieses Datum bereits 1921. Es erinnert an den 8. März 1908, als vor dem Hintergrund der weltweit rasch voranschreitenden Industrialisierung und wirtschaftlichen Expansion die Frauen in den New Yorker Bekleidungs- und Textilfabriken einen Streik für bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne begannen. Der erste internationale Frauentag wurde übrigens von der deutschen Sozialistin Clara Zatkin 1911 initiiert.

Der Weltfrauentag bietet Gelegenheit, sich auf die wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Erfolge berühmter Frauen zu besinnen. Gleichzeitig ist er eine Aufforderung, die anhaltende Misere, mit der sich viele Frauen auf der ganzen Welt, besonders im Bildungsbereich und im Ge-sundheitswesen, konfrontiert sehen, nicht aus den Augen zu verlieren. Doch darf frau am 8. März auch nach vorne blicken und sich ausmalen, welch wunderbare Chancen

und Potenziale noch darauf warten, von künftigen Frau-generationen genutzt zu werden.

Und damit sich die Männer nicht benachteiligt fühlen, sollen sie auch etwas zum Feiern haben: Der internationale Männertag wird alljährlich am 19. November begangen (wobei diese Tra-dition 1999 von Trinidad and Tobago ins Leben gerufen wurde und ebenfalls von den Vereinten Nationen unterstützt wird).

Weltfrauentag

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„Ein Mann wirft viele Fragen auf, doch eine Frau ist ein vollständiges Mysterium.” (Diana Stürm) Sie kennen sich gar nicht mehr aus? Hoffentlich kann dieser Beitrag etwas Licht ins Dunkel bringen.

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Power-frauen Eine gute Wahl Neuseeland war das erste Land, das 1893

das Frauenwahlrecht einführte. Die 1945 unterzeichnete Charta der Vereinten Nationen war das erste internationale Übereinkommen, das den Grundsatz der Gleichheit von Mann und Frau bekräftigte. Seitdem haben die Vereinten Nationen vielfältige Beiträge geleistet, um ein ganzes Bündel von international vereinbarten Strategien, Normen, Programmen und Zielen zur weltweiten Förderung der Stellung der Frau auf den Weg zu bringen.

Dasselbe noch mal bitte! „Wenn Sie noch einmal auf die Welt kommen könnten, würden Sie lieber als Mann oder als Frau geboren werden?” Laut einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach (siehe Jahrbuch 1998–2002), an der 1.000 Frauen und Männer aus ganz Deutschland teilnahmen, machten beide Gruppen unmissverständlich klar: Sie würden sich jederzeit wieder für ihr jetziges Geschlecht entscheiden.

Wer kocht heute? Das Rollenverständnis von Männern und Frauen hat sich in den letzten Jahren zwar stark gewandelt. Doch in manchen Bereichen ist alles beim Alten geblieben, wie zwei Umfragen des Instituts für Demoskopie Allensbach aus den Jahren 1995 und 2009 belegen: Männer sind noch immer sehr an Politik, Wirtschaft und Sport interessiert, Frauen dagegen eher selten. Sie ziehen Themen wie Kochen, Gesundheit, Medizin und Mode vor, denen der Mann von heute noch immer nicht viel abgewinnen kann.

Wer ist da eigentlich benachteiligt? In den OECD-Ländern stellen Frauen bereits die Mehrzahl der Hochschulabsolventen. Überhaupt geht der Trend in vielen westlichen Industrienationen dahin, dass Bildung zunehmend zu einer weiblichen Domäne wird. Die Shell Jugendstudie 2006 kommt sogar zu dem Ergebnis, dass Mädchen die neue Elite sind. Erste Experten warnen davor, die Stellung des Mannes weiter zu schwächen. Oder wie es der Berliner Philosoph Norbert Bolz formuliert: „Weiblichkeit wird prämiert, Männlichkeit diskriminiert.“

Lerneffekt Am höchsten sind laut einer Statistik der Vereinten Nationen die Bildungsabschlüsse und Einkommen von Frauen in Schweden, Kanada, Norwegen, den USA und Finnland.

Passende Verhältnisse? Auf jede Frau kommen weltweit 1,014 Männer (wobei die Weltbevölkerung laut einer Schätzung der US-Statistikbehörde United States Census Bureau im Dezember 2009 6,803 Milliarden betrug). In manchen Ländern dürften die Zahlen allerdings deutlich von diesem Durchschnitt abweichen, z. B. aufgrund von geschlechtsspezifischen Abtrei-bungen oder einer Ein-Kind-Politik.

Langer Atem... In fast allen Ländern der Erde, so die Vereinten Nationen, haben Frauen eine höhere Lebenserwartung als Männer.

Liebe ist, wenn er wäscht und putzt Einer Studie zufolge, die von zwei amerikanischen Soziologen 2006 im American Journal of Public Health veröffentlicht wurde, gibt es einen signifikanten Zusammenhang zwischen den Beiträgen der Ehemänner im Haushalt und der psychosozialen Gesundheit ihrer Gattinnen. Männer, die zu Hause mithelfen, gelten als attraktiver, und ihre Frauen haben weniger Sorgen. Deshalb, Männer: Immer sauber bleiben!

Cherchez la femme! Dieser Ausdruck (frei übersetzt: „Da steckt bestimmt eine Frau dahinter!”) war im 19. Jahrhundert auch in gehobenen Kreisen in Deutschland üblich und stammte ursprünglich aus dem Roman des französischen Schriftstellers Alexandre Dumas „Die Mohikaner von Paris” aus dem Jahr 1864. Er wurde verwendet, wenn ein Mann auf unerklärliche Weise aus dem Rahmen fiel. Ein Grund dafür konnte sein, dass er eine Affäre „mit einer Anderen” zu verheimlich suchte oder dass er bei einer Frau Eindruck schinden wollte. Heutzutage ist der Satz ein simpler Hinweis: „Dieser Sache sollte man auf den Grund gehen.”

Interessante Fakten über Frauen

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Nach dem plötzlichen Tod ihres Gatten François übernahm Nicole Cliquot (geborene Ponsardin) im Jahr 1805 im Alter von gerade einmal 27 Jahren die Geschäftsführung der Champagnerkellerei. Sie erfand die „Sur Pointe“-Lagermethode, bei der die Flaschen langsam gedreht und gerüttelt (sog. Remuage-Technik) und schließlich auf den Kopf gestellt werden, um das Hefedepot in den Flaschenhals zu befördern und zu entfernen, und führte das Unternehmen zu einer neuen wirtschaftlichen Blüte.

Zu einer Zeit, als Henry Ford noch nicht einmal mit der Fertigung seines ersten Automobils begonnen hatte, empfand die Amerikanerin Mary Anderson Mitleid mit den New Yorker Straßenbahnfahrern, die bei schlechtem Wetter immer wieder aus dem Wagen klettern mussten, um die Frontscheibe zu säubern. Sie hatte zwar nicht als Erste die Idee, einen Scheiben-Wischer zu installieren, der aus dem Wageninneren zu bedienen war, aber sie war die Erste, die den Wischer so konstruierte, dass er auch funktionierte, und konnte 1903 ihre Erfindung patentieren lassen.

Als IBM einen neuen, elektrischen Schreibmaschinentyp auf den Markt bracht, konnte man wegen des Karbonbandes plötzlich die Tippfehler nicht mehr ausradieren. Doch die geschiedene amerikanische Sekretärin Bette Graham wusste sich zu helfen. Mit dem Mixer aus ihrer Küche stellte sie eine Art flüssiges Papier her, das sie als Korrekturflüssigkeit zum Überpinseln falscher Buchstaben verwenden konnte. Zwanzig Jahre später verkaufte sie ihre Erfindung an Gilette und wurde zur Millionärin.

Die Programmiersprache Ada, die verschiedentlich in der Flugsicherung und im militärischen Bereich Verwendung findet, wurde nach Ada Lovelace benannt, die mit vollem Namen Augusta Ada King Gräfin von Lovelace hieß, von 1815 bis 1852 lebte und vielfach als die erste Computerpro-grammiererin der Geschichte gilt. Die Gräfin schrieb nicht nur Programme mit einem Algorithmus, der von einer Maschine verarbeitet werden sollte, die noch gar nicht gebaut war (konstruiert wurde sie schließlich von Charles Baggage). Sie sah auch schon voraus, dass Rechner eines Tages zu viel mehr fähig sein würden als zu einfachen Rechenoperationen.

Elizabeth Blackwell (3. Februar 1821 bis 31. Mai 1910) war in den Vereinigten Staaten die erste weibliche ärztin mit Hochschulabschluss (im Jahr 1849). Vor allem aber war sie eine Verfechterin der Frauenrechte in Europa und anderswo. Verewigt wurde sie in den Blackwell-Medaillen, die seit 1949 an Frauen verliehen werden, die auf dem Gebiet der Medizin Besonderes geleistet haben.

Die Dresdner Hausfrau Melitta Bentz kam 1908 auf die wunderbare Idee, den Kaffeesatz aus der Tasse zu ver-bannen. Dazu durchlöcherte sie den Boden eines Messing-topfes zu einem siebartigen Gefäß, in das sie ein Löschblatt legte. Melitta wusste um den Wert ihrer Erfindung. Sie ließ sie patentieren und gründete ihr eigenes Unternehmen. Seit dieser Zeit steht der Name Melitta in Deutschland für Kaffeegenuss ohne Kaffeesatz zwischen den Zähnen.

Lasst die Korken knallen!

Frau mit Durchblick

Weiß auf Schwarz

Scharf kalkuliert

Wer ist die Nächste bitteKaffeesatz lesen macht erfinderisch

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Patente Frauen

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S P O RT

„Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine Frau”, lautet ein geflügeltes Wort, das deutlich machen soll, dass die Triumphe der Männer häufig auch der Mitarbeit und Unterstützung ihrer Frauen zu verdanken ist. Gilt das auch umgekehrt? Wir stellen einige Frauen vor, die gezeigt haben, wie patent sie sind – mit oder ohne bessere Hälfte.

Männer sind nur Zuschauer

Nur einer kann gewinnen…

Naisten Kymppi (was auf Finnisch die „Zehn der Frauen” bedeutet) ist Finnlands größtes Sportereignis – nur für Frauen! Der jährliche Lauf findet meistens Ende Mai in Helsinki statt und lockt über 18.000 Läuferinnen, Joggerinnen und sonstiges weibliches Fußvolk in die Haupt-stadt. Alter und Fitness spielen keine Rolle, denn jede kann ganz im eigenen Tempo die 10 Kilometer-Distanz absol-vieren. Ins Leben gerufen wurde die Tradition des Naisten Kymppi 1983. Jedes Jahr wird der Streckenverlauf ein

wenig variiert und führt doch immer durch die schönsten Bezirke von Helsinki. Begleitet wird das Ereignis von einer bunten Schar von Künstlern und Bands. Und so ist es für unsere „Mädels” von Oiltanking Sonmarin schon guter Brauch, sich den Spaß ebenfalls zu gönnen. Wenn sie am 30. Mai 2010 zum fünften Mal an den Start gehen, dürfen sie sich wieder auf die Anfeuerungsrufe ihrer männlichen Kollegen freuen.

... und die Verlierer gehen leer aus. Die Fußball-weltmeisterschaft hat noch nicht einmal begonnen, da wird schon wild darüber spekuliert, wer die begehrte Trophäe mit nach Hause nehmen wird. Während sich die Mexikaner auf den Gastgeber Südafrika als Gegner im Eröffnungsspiel in Johannesburg am 11. Juni 2010 vorbereiten, freuen wir uns schon auf Ihre Prognosen: Wie wird der neue Weltmeister 2010 heißen? Bitte schicken Sie Ihren Tipp bis zum 9. Juni 2010 an: [email protected] Gewinner winkt ein iPod shuffle. Viel Glück!

NAISTEN KyMPPI ist kein Wett-lauf: Wer die Ziellinie erreicht, gehört zu den Siegerinnen, so wie unsere Kolleginnen. Und auch Jugendliche und Kinder sind auf der Siegerseite, fließen die Eintrittsgelder doch in die Verbesserung von Sportange-boten für die finnische Jugend.

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G R Ü SS D I C H

Perfekte Partner Grüß dichWie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, eine Freundin zu finden? Wenn man Peter Backus glauben mag, liegt sie in London bei 1 zu 285.000. Der Volkswirtschaftsstudent an der University of Warwick in Großbritannien veröffentlichte kürzlich seine Doktorarbeit, in der er die sogenannte Drake-Gleichung (zur Berechnung der Wahrscheinlichkeit, in unserer Zivilisation intelligentes Leben zu finden) auf die Liebe angewandt hat. Zum Glück sind unsere Kolleginnen und Kollegen besser daran: Sie haben nicht nur den oder die Richtige gefunden, sondern wollten sogar unter die Haube!

„In den Augen seiner Mutter ist jeder Käfer eine Gazelle”, lautet ein marokkanisches Sprichwort. Schaut mal, der „kleine Bär”, die „Maus”, das „Häschen”, der „Schlingel” und was sich unsere Kollegen sonst noch für Namen für ihren Nachwuchs ausgedacht haben, denn süß sind sie ja alle.

PATRIZIA UND UWE LUITJENS von der Oiltanking GmbH gaben sich am 19. März 2009 das Ja-Wort.

LOUISE Tessa und Lo Vanhaelen von Oiltanking Kolumbien waren nach der Geburt ihrer Tochter am 10. Juni 2009 im siebten Himmel.

ULISES Pablo Gural von Oiltanking Ebytem und seine Frau Lorena freuten sich am 30. Juli 2009 über die Ge-burt ihres kleinen Jungen.

MARISSA MAIRA Eine süße kleine Tochter bekamen Faridah Abdul Rahman und Riduwan Junaydy von Oiltanking Asia Pacific.

JARED Cynthia Lim von Oiltanking Asia Pacific und ihr Mann William Koh sind stolz auf den Sohnemann, der seit 10. Juli 2009 bei ihnen ist.

DANIELLE Stephania und Julian Xriha von Oiltanking Malta sind seit 20. Februar 2009 stolze Eltern.

RENZO DANIEL Socorro Fiestas und Esteban Mori von Consorcio Terminales be-kamen ihren Sohn am 19. Oktober 2009.

GARRET Der kleine Kerl schaute am 5. März 2009 zum ersten Mal ins Ge-sicht seiner Eltern, Donyelle und Jeffrey Jackson von Oiltanking Houston.

LORENA Emmanuel Hernandez, Oiltanking Ghent, und seine Frau An Hoste, konnten am 24. Juni 2009 die Geburt ihrer Tochter bekanntgeben.

ISABELLA Leddy Evangelista von Oiltanking Peru kann gar nicht genug bekommen von ihrer Großnichte, die am 9. April 2009 das Licht der Welt erblickte.

ISA Roosmaryn de Rooij und Boris Oudenbroek, Oiltanking Amsterdam, durften ihre süße kleine Tochter am 23. November 2009 in Empfang nehmen.

MARIANA UND SASCHA KAEMMER von Oiltanking Hanau ließen sich am 6. Juni 2009 trauen.

DELF ARNE von Oiltanking Deutschland streifte am

19. September 2009 ANJA MEIER im Beisein von

Tochter Jule den Ehering über den Finger.

Und am 28. März 2009 läuteten für JORGELINDA RASHTA GóMEZ UND

FERNANDO ELOy VASqUEZ MARIñOS von Consorcio Terminales die Hochzeitsglocken.

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L I E B E & L E B E N S B Ü N D E

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L I E B E & L E B E N S B Ü N D E

Ob es um finanzielle Unabhängigkeit, die Einwilligung zur Eheschließung oder kleinere Familienangelegenheiten geht – für die Niederländerinnen ist das schon lange kein Thema mehr. Vor dem Heiraten erst einmal Geld verdienen? In Holland machten das die Frauen schon im 14. Jahrhundert. Die Pest zwang sie dazu, und daraus entstand eine Gewohnheit, die Unab-hängigkeit gewährte und von Historikerinnen als erste feministische Revolution gefeiert wird. Ebenso konnte man als junger Mensch in den Niederlanden schon viel eher als in anderen Ländern entscheiden, wen man heiraten wollte. Man beherzigte früh, was Papst Gregor IX. 1234 erklärt hatte: dass der Mensch die Ehe aus freien Stücken und nicht aus elterlichem Zwang schließen möge. Der Verzicht der Holländer auf eine Mitgift (und die Tatsache, dass Töchter und Söhne historisch gleichermaßen erbberechtigt waren) bedeutete, dass die Frauen nicht mehr früh heiraten mussten, um zu Geld zu kommen.

Wer sich am Bahnhof Warrington Bank Quay in Cheshire / England als Liebespaar zärtlich verabschieden wollte, musste seit letztem Jahr dem traditionellen Kuss Lebewohl sagen. An dem stark frequentierten Bahnhof, der als wichtiger Eisenbahnknotenpunkt zwischen London, Birmingham, Glasgow, Edinburgh, Liverpool und Manchester gilt, wurden in der Kurzhaltezone vor dem Bahnhof Schilder mit der Aufschrift „Küssen verboten” aufgestellt – aus Sorge,

dass leidenschaftliche Umarmungen Staus und Verzöge-rungen für die zahlreichen Pendler nach sich ziehen

könnten. Ein ähnliches Schild, das das Küssen zwar weiterhin gestattete (aber auf 20 Minuten beschränkte), war in einem anderen Bereich zu finden, wo das Schmusen noch akzeptabel erschien: der Kurzkusszone. Doch schon nach kurzer Zeit

montierten die Behörden die Schilder wieder ab und versteigerten sie für einen wohltätigen Zweck.

Was ist das Geheimnis einer gesunden Psyche? Ein kürzlich veröffentlichtes internationales Forschungsprojekt der Weltgesundheitsorganisation, an

dem knapp 34.500 Menschen aus 15 Ländern beteiligt waren, kam zu dem simplen Schluss: die Ehe! Leiden verheiratete Menschen weniger an Depressionen und Angst? Nehmen Sie weniger Drogen? Die Wissen-schaftler antworten schlicht mit: Ja!

Fliegende Holländerinnen

Lippenbekenntnis

Jawort und Eheglück

Gleich im Kalender markieren

DIE MUTTERTAGSBLUME SCHLECHTHIN Ein Jahr nach dem Tod ihrer Mutter verteilte Ann Jarvis als liebevolles

Andenken an sie weiße Nelken unter den anderen anwesenden Müttern,

die einer Predigt für alle Mütter beigewohnt hatten. Nelken waren die

Lieblingsblumen ihrer Mutter gewesen.

Die Geschichte des Muttertags erstreckt sich über viele Jahrhunderte. Die frühesten Belege finden sich bei den alten Griechen, die im Frühling ein Fest zu Ehren von Rhea, der Mutter der Götter, zelebrierten. Den Muttertag in seiner heutigen Form verdanken wir jedoch der Amerikanerin Anna Jarvis. Sie organisierte eine Gedenkfeier für ihre Mutter, eine sozial engagierte Frau namens Ann Marie Jarvis, die am 9. Mai 1905 verstorben war. 1914 erklärte Präsident Woodrow Wilson den daraus hervorgegangen Muttertag zu einem landesweiten Feiertag. Doch als der Muttertag immer mehr kommerziell ausgeschlachtet wurde, dis-tanzierte sich Anna Jarvis davon.

Die Idee, einen Tag zu Ehren der Väter einzurichten, kam Sonora Smart Dodd, während sie der Mutter-tagspredigt 1909 lauschte. Da sie nach dem Tod ihrer Mutter bei ihrem Vater aufgewachsen war, wollte sie ihm

zeigen, dass er für sie ein ganz besonderer Mensch sei. Der erste Vatertag wurde im Juni 1910 gefeiert. 1966 schließlich unterzeichnete Präsident Lyndon Johnson einen Erlass, mit dem der Vatertag auf den drit-ten Sonntag im Juni fest-gelegt wurde, dem Geburts-monat von Sonora Dodds Vater. Wissenschaftler ge-hen jedoch davon aus, dass der Vatertag keine ganz so junge Erfindung ist, lässt sich die Tradition doch bis in die Ruinen von Babylon zurückverfolgen.

DIE VATERTAGSBLUME SCHLECHTHIN Die symbolische Rose wurde offiziell erkoren, doch auch Lilien sind sehr beliebt.

Sie halten nicht viel vom Valentinstag? Vielleicht kommen Sie auf den Geschmack, wenn wir Ihnen verraten, wie die Japaner den Tag begehen. Am 14. Februar sind in Japan nämlich die Frauen für die Geschenke zuständig. Dem Brauch nach schenken sie ihren Liebsten oder auch Freunden und Kollegen dunkle Schokolade. Je verliebter der Gruß ausfallen soll, desto teurer ist die Nasche-rei. Im besten Fall ist sie sogar selbst gemacht.

Einen Monat später zeigt sich, ob sich all die Mühe gelohnt hat. Am 14. März, dem Weißen Tag, darf die Dame darauf hoffen, dass der Beschenkte die ihm gewährte Gunst „sanbai-gaeshi”, d.h. dreifach erwidert: Was immer er erhalten hat, er möge es mit einem Geschenk beantworten, das möglichst den dreifachen Wert besitzt. Traditionell überreicht man(n) dazu weiße Schokolade, Marshmallows oder Schmuck.

Verliebte Valentinsgrüße

Was gibt es jeden zweiten Sonntag im Mai und jeden dritten Sonntag im Juni zu feiern? Richtig: Muttertag und Vatertag.

LA VIE EN ROSE – oder die rosarote Seite des Lebens. Die Farbe der

Schokoladenbox verrät ein besonderes Geheimnis: Je rosaroter, desto tiefer die Gefühle der Schenkenden.

NIEDERLäNDERINNEN genossen ihre persönliche Freiheit schon vor Jahrhunderten.

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Stefanie Braun, Assistentin von Martijn van Koolwijk, Oiltanking GmbH, und Nina Savonen, Forwarding Managerin Oiltanking Kotka, Finnland, trainieren beide leidenschaftlich für ihre Hobbys. Ihre Betätigungsfelder sind jedoch gänzlich verschieden: Frauen-fußball und Bühnenauftritte.

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Spielen aus Leidenschaft

Frauen, die Fußball spielen? Was unseren Großeltern noch undenk-bar erschien, ist mit den Jahren zur Normalität geworden. Die Zeiten sind einfach vorbei, als man die Damen-Aus-wahl mit einem Kaffee-service abspeisen konnte (wie 1989 geschehen).

Seit den beeindruckenden internationalen Erfolgen der deutschen Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in China 2007 ist der Fußball für Frauen noch attraktiver geworden.

Stefanie Braun entwickelte schon früh ihre Begeisterung für diesen Sport. Doch erst musste sie Ballettstunden über sich ergehen lassen, die sie hasste, weil ihr dabei das Gemein-schaftsgefühl fehlte. Als sie 12 war, nahm ihr Vater sie dann zu einem Europapokalspiel des Hamburger SV mit, und da war es um sie geschehen. Von diesem Zeitpunkt an wollte sie nur noch eines: mit ihrem Bruder und den anderen Kindern aus der Nachbarschaft einen Ball über den Fußballplatz hinter dem Haus treten. Vier Jahr später wurde sie endlich und offiziell in

den Niendorfer Turn & Sportverein Hamburg aufgenommen, um in der Verbandsliga zu spielen, der fünfhöchsten Liga, die damals in Hamburg die höchste für Frauen war. Was für ein Spaß, und das Team feierte Sieg um Sieg! Nach einigen Jahren musste Stefanie jedoch aufgrund familiärer Verpflichtungen eine Auszeit nehmen: Fußball und besonders die Verbandsspiele am Wochenende waren zu zeitaufwendig geworden. Doch vor vier Jahren lief sie einer früheren Mannschaftskameradin über den Weg, die ein schlagkräftiges Team mit Spielerinnen der ersten Stunde zusammenstellen wollte. Und so können die Damen heute stolz auf eine Mannschaft sein, in der zwei Drittel der Fußballerinnen bereits über 40 und ein Drittel zwischen 20 und 30 ist. Mit dieser perfekten Kombination aus Erfahrung und jugendlicher Power besetzen sie, obschon oder gerade weil sie in den besten Jahren sind, in ihrer Hamburger Liga einen guten Platz im Mittelfeld.

Nina Savonen trainiert sehr viel: Nicht nur zweimal die Woche beim Sport, um ihren Körper in Topform zu halten, sondern auch zu Hause mit der Stimme. Wer den richtigen Ton treffen will, muss mindestens dreimal die Woche üben, und wenn Auftritte anstehen, sogar noch öfter.

Musik gehört seit Ninas Kindheit zu ihrem Leben. Mit sieben nahm sie erste Klavierstunden, bevor sie, als sie 18 Jahre alt war, sich ganz auf den Gesang zu konzentrieren begann. Neben Gesangsstunden am Kotkaer Musikinstitut besuchte sie drei Jahre lang die Sibelius-Akademie in Helsinki, wo sie an Meisterklassen mit Gastprofessoren wie Dorothy Erwing (Schweden) und Tellervo Pajamies (Finnland) teilnahm. Darüber hinaus erhielt sie Musical-Unterricht bei Chris Price aus Großbritannien, wenn dieser gerade in Helsinki war. Nina trat regelmäßig mit dem Chor der örtlichen Oper und später auch als Solokünstlerin auf, aber von der Musik zu leben erschien ihr nie besonders reizvoll, denn warum ein so reizvolles Hobby zum Beruf machen? Da alle Auftritte am Wochenende stattfinden, lassen sie sich mit Beruf und Familie leicht vereinbaren.

Bei ihrer jüngsten Rolle im Musical „The Jazz Girl”, mit der sie auf der Bühne des Kotkaer Stadttheaters zu sehen war, gab es eine Premiere: Nina stand zwar nicht zum ersten Mal auf den Brettern, die die Welt bedeuten, aber ihre Kollegen saßen zum ersten Mal alle versammelt zu ihren Füßen und applaudierten. Derzeit probt sie für die Oper „Dido and Aeneas” von Henry Purcell, in der sie den Part der Zauberin übernimmt. Und so dürfen wir uns darauf freuen, uns im selben Theater ab Mai 2010 abermals von unserer Kollegin verzaubern zu lassen.

Kicken gibt ihr den Kick

BEHäNDE BEINARBEIT Fußball ist für Stefanie Braun ein Riesenspaß und überhaupt kein reiner Männersport.

VOLLER VERVE UND VERTRAUEN Zugegeben, am Anfang hatte auch sie mit Lampenfieber zu kämpfen, doch heute geht Nina (Foto unten und links außen) ganz in ihrer Rolle auf.

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Der Brite wohnt in einem roten Haus. Der Schwede hat einen Hund. Der Inder trinkt Tee. Das grüne Haus liegt direkt links neben dem weißen. Der Eigentümer des grünen Hauses trinkt Kaffee. Der Fahrer des Mercedes hat Vögel. Der Eigentümer des gelben Hauses fährt einen Nissan. Der Bewohner des mittleren Hauses trinkt Milch. Der Amerikaner wohnt im ersten Haus.

Der Fahrer des Renaults lebt neben dem Katzenbesitzer. Der Pferdebesitzer lebt neben dem Fahrer des Nissans. Der Ford-Fahrer trinkt Bier. Der Deutsche fährt Audi. Der Amerikaner wohnt neben dem blauen Haus. Der Nachbar des Renault-Fahrers trinkt Wasser.

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G L Ü C K W Ü N S C H E

Des Rätsels LösungWie kann man nur! Aber mit der freundlichen Hilfe vieler Panzerknacker hat Onkel Dagobert seinen Safe schließlich wieder öffnen können. Die zahlreichen korrekten Einsendungen wurden in einen Zylinder gesteckt, aus dem wir folgenden Gewinner zogen: Rance Fromme, Oiltanking Houston. Der i-Pod ist bereits unterwegs zu Ihnen!

Es gibt fünf Häuser mit unterschiedlichen Farben. In jedem Haus lebt ein Mensch aus einem anderen Land. Jeder der fünf trinkt ein anderes Getränk, fährt eine andere Automarke und hat ein anderes Haustier. Einer hat einen Fisch, und die Frage ist wer. Ein paar Hinweise bringen Sie sicher auf die richtige Spur. Viel Glück! Vielleicht können unsere Hinweise ja helfen, den Fisch zu finden und damit den iPod shuffle, der auf den Gewinner wartet - viel Glück! Einsendeschluss ist der 30. Juni 2010.

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F R E I Z E I T & U N T E R H A LT U N G

N E U E S q U I Z

„Hier versteckt sich was” (oder: Wo wohnt der Fisch?)

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Heute sind 35-40% aller Arbeitnehmer weltweit weiblich; das sind rund 200 Millionen Frauen mehr als vor zehn Jahren. Dies bedeutet leider nicht, dass sie gleichgestellt sind und gleiches Geld für gleiche Arbeit erhalten. Der Global Gender Gap Report, welcher jährlich vom World Economic Forum veröffentlicht wird, umfasst u.a. eine Rangordnung von Nationen, in denen anhand von Index-Werten die Benachteiligung von Frauen gelistet wird. Berücksichtigt werden hier die Bereiche Wirtschaft, Bildung, Politik und Gesundheit.

Zum Stichtag 31.12.2009 sind bei Oiltanking 310 Frauen weltweit be-schäftigt; bei einer Gesamtarbeit-nehmerzahl von 3.840 Mitarbeiter macht dies einen Frauenanteil von 8% aus.

Dass Frauen sich eigenständig für einen Beruf entscheiden und auch erwerbs-tätig sind, war nicht immer selbstver-ständlich. In Deutschland beispielsweise wurde erst 1977 das Ehe- und Familien-recht reformiert; nun galt das Partner-schaftsprinzip, das den Frauen erlaubt ohne Einverständnis des Mannes er-werbstätig zu sein. Bis dahin hatten die Ehemänner das Recht, die Arbeits-verträge der Frauen zu kündigen.

Nummer

310L E S E R E C K E

... und action!Versuchen Sie unser Rätsel zu lösen und verpassen Sie nicht die Chance, zu gewinnen! Bitte schicken Sie Ihre Einsendungen an: [email protected], oder per Post an: Oiltanking GmbH, Connections Team, Admiralitätstr. 55, 20459 Hamburg, oder per Fax: 040–37099 499

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Haben Sie schon einmal von Herta Heuwer gehört? Vielleicht ist Ihnen ihr Name kein Begriff, aber bei ihrer Erfindung sind sicher auch schon Sie schwach geworden. Als eine Art Klassiker teutonischer Kochkunst findet man sie auf den Speisekarten deutscher Restaurants in Weltstädten wie New York genauso wie in den Strandbars von Bali. Am 4. September 1949 war es so weit: Hertha Heuwer, die eine Imbissbude in Berlin Charlottenburg ihr Eigen nannte, übergoss eine Bratwurst mit einer geheimen Würztunke aus Tomatenmark, Curry und anderen Zutaten. Bereits kurze Zeit später erfreute sich das Rezept so großer Beliebtheit, dass die Sauce im Jahr 1951 beim Patentamt unter dem Namen „Chillup” als Marke registriert wurde.

Die Currywurst war geboren und erlangte in Deutschland bald schon Kultstatus mit einer riesigen Fangemeinde bis zum heutigen Tag. So werden jährlich etwa 800 Millionen der pikant gewürzten Würste verdrückt, am liebsten mit einer Portion Fritten als Beilage. Wobei es je nach Region erhebliche Unterschiede in punkto Wursttyp und Saucenrezeptur geben kann. In Berlin erinnert eine Gedenktafel an Herthas pikanten Einfall. Darüber hinaus kann Berlin mit dem Deutschen Currywurst-Museum aufwarten (das übrigens ebenfalls von einer pikanten Zusammen-setzung lebt: Die gesamte Museumsführung ist weiblich, einschließlich Direktorin). Hier werden verschiedene Aspekte der Currywurst in einer einzigartigen, kurzweiligen, interaktiv gestalteten Ausstellung präsentiert. Und dabei können auch Sie ihre Fähigkeiten als Imbissbudenkoch unter Beweis stellen. Daher keine Müdigkeit vorschützen: Auf die Plätze, fertig… Es geht um die Wurst.

Haben Sie Appetit bekommen? Weitere Informationen finden Sie unter www.currywurstmuseum.com.

“Spice Girl(s)”

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