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tung ein Optimum ankno¨cherner Durchbauung und Komfort fu ¨r den Patienten erzielt werden kann. Dr. med. H. Kuhn, Emstek Dr. med. M. Thomas, Augsburg Prospective Controlled Trial of STAR Total Ankle Re- placement versus Ankle Fusion: Initial Results Saltzman C.L., Mann R.A., Ahrens J.E., Amendola A., Anderson R.B., Berlet G.C., Brodsky J.W., Chou L.B., Clanton T.O., Deland J.T., Deorio J.K., Horton G.A., Lee T.H., Mann J.A., Nunley J.A., Thordarson D.B., Walling A.K., Wapner K.L., Coughlin M.J., Foot Ankle Int. 2009;30:579596 Diese breit angelegte prospek- tive Studie diente zur Beurtei- lung der Sicherheit und Wirk- samkeit einer Sprunggelenkspro- these mit mobiler Plattform (STAR) in der Therapie der OSG Arthrose, verglichen mit Arthro- desen in der Kontrollgruppe. In eine Studieneinheit mit 15 mo- natiger Nachuntersuchung gin- gen zuna ¨chst 158 Prothesen und 66 Arthrodesen ein, in eine zweite 448 Prothesen, von de- nen 416 u ¨ber 24 Monate post- operativ untersucht wurden. Interessant bei dieser FDA Zulas- sungsstudie war, dass 10 Ope- rateure die OSG Prothesen implantierten und 5 Operateure Arthrodesen durchfu ¨hrten. Wa ¨h- rend beide Patientengruppen gleich bezu ¨glich Geschlecht, Ko¨rpergro¨ßeundGewichtwaren, so waren die prothetisch ver- sorgten Patienten signifikant a ¨l- ter, pra ¨operativ mit schlech- terem funktionellem Befund, ho¨herer Schmerzhaftigkeit und ha ¨ufigerer rheumatischer Arthri- tis assoziiert. Weiterhin waren die Operateure in der Arthrode- sendurchfu ¨hrung erfahren, die OSG Studie beinhaltet eine Lern- kurve. Die Komplikationsrate der Arthroplastiken halbierte sich von der ersten zur zweiten Stu- die. Zusammenfassend zeigen die prothetisch versorgten Ge- lenke eine bessere Funktion und eine den Arthrodesen a ¨quivalen- te Schmerzlinderung, gewertet im Buechel-Pappas Score nach 24 Monaten. Die Patientenzufrie- denheit lag bei gro ¨ßer gleich 85% in beiden Vergleichsgrup- pen. Dr. med. H. Kuhn, Emstek Dr. med. M. Thomas, Augsburg Conversion of Painful Ankle Arthrodesis to total Ankle Arthroplasty Hintermann B., Barg A., Knupp M., Valderrabano V., Journal of Bone and Joint Surgery 2009;91:850858 Die Arthrodese des oberen Sprunggelenkes zeigt zwar meist kurzfristig schon eine gute Schmerzreduktion, jedoch fin- den sich immer wieder Publi- kationen u ¨ber fortbestehende Probleme im Kurz- und Langzeit- verlauf mit Einschra ¨nkungen bei den Aktivita ¨ten des ta ¨glichen Le- bens. Daneben sind auch Arthro- sen der Nachbargelenke im Lang- zeitverlauf bekannt. Die zuneh- menden guten Ergebnisse nach Sprunggelenksendoprothese le- gen den Gedanken nahe, eine schmerzhafte Sprunggelenksar- throdese in eine totale Endopro- these umzuwandeln. Dazu haben die Autoren eine prospektive Studie vorgelegt, bei der 27 Pa- tienten mit 28 schmerzhaften Sprunggelenken nach einem Mi- nimum von 36 Monaten (Mittel 55,6 Monate) nachuntersucht wurden. Die Indikationen fu ¨r die ge- nannte Reoperation waren meist die Arthrose der Nachbargelenke (13,2 Jahre 0,857 Jahre) Zeit zwischen Arthrodese und Reope- ration) und die Pseudarthrose (4,5 Jahre 1,412,3 Jahre Zeit zwischen Arthrodese und Reoperation). Die klinische Untersuchung er- gab im AOFAS Ru ¨ckfuß Score eine Zunahme von 34,1 pra ¨operativ zu 70,6 zum Zeitpunkt der Nach- untersuchung. 24 Patienten wa- ren mit dem Ergebnis zufrieden. Dabei waren 5 Sprunggelenke komplett schmerzfrei, 21 hatten ma ¨ßige Schmerzen und 3 blieben schmerzhaft. Der Bewegungsumfang betrug im Mittel 24,31, dies entspricht 55% der Beweglichkeit der Ge- genseite. Die tibiale Kompo- nente zeigte sich bei 28 von 29 Sprunggelenken gut integriert. die talare Komponente fand sich bei 4 Sprunggelenken gewan- dert, davon waren 2 asympto- matisch. Ein Sprunggelenk wurde erneut operiert und eine tibio- calcaneale Arthrodese wegen fortbestehender Schmerzen durch- gefu ¨hrt, dieser Patient ist nicht in der klinischen Untersuchung eingeschlossen worden. Folgende Komplikationen wur- den berichtet: 5 Malleolarfrak- turen, 2 Wundheilungssto¨rungen, 1 Verletzung Flexor-hallucis- Sehne. 1 laterale Instabilita ¨t, so- wie 3 mediale Instabilita ¨ten konnten bei Rekonstruktionsope- rationen stabilisiert werden. Die Autoren schließen daraus, dass diese Operation eine Ru ¨ck- zugsmo¨glichkeitfu ¨r fehlgeschla- gene Sprunggelenksarthrodesen sei. Anzumerken bleibt, dass die Operationen sa ¨mtlich vom Senior- autor Beat Hintermann durch- gefu ¨hrt wurden, der sicherlich u ¨ber eine große Erfahrung, ins- ARTICLE IN PRESS Journal Club 267

Conversion of Painful Ankle Arthrodesis to total Ankle Arthroplasty

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Page 1: Conversion of Painful Ankle Arthrodesis to total Ankle Arthroplasty

tung ein Optimum an knochernerDurchbauung und Komfort furden Patienten erzielt werdenkann.

Dr. med. H. Kuhn, EmstekDr. med. M. Thomas, Augsburg

Prospective Controlled Trialof STAR Total Ankle Re-placement versus AnkleFusion: Initial Results

Saltzman C.L., Mann R.A.,Ahrens J.E., Amendola A.,Anderson R.B., Berlet G.C.,Brodsky J.W., Chou L.B., ClantonT.O., Deland J.T., Deorio J.K.,Horton G.A., Lee T.H., MannJ.A., Nunley J.A., ThordarsonD.B., Walling A.K., Wapner K.L.,Coughlin M.J.,Foot Ankle Int.2009;30:579–596

Diese breit angelegte prospek-tive Studie diente zur Beurtei-lung der Sicherheit und Wirk-samkeit einer Sprunggelenkspro-these mit mobiler Plattform(STAR) in der Therapie der OSGArthrose, verglichen mit Arthro-desen in der Kontrollgruppe. Ineine Studieneinheit mit 15 mo-natiger Nachuntersuchung gin-gen zunachst 158 Prothesen und66 Arthrodesen ein, in einezweite 448 Prothesen, von de-nen 416 uber 24 Monate post-operativ untersucht wurden.Interessant bei dieser FDA Zulas-sungsstudie war, dass 10 Ope-rateure die OSG Prothesenimplantierten und 5 OperateureArthrodesen durchfuhrten. Wah-rend beide Patientengruppengleich bezuglich Geschlecht,Korpergroße und Gewicht waren,so waren die prothetisch ver-sorgten Patienten signifikant al-ter, praoperativ mit schlech-terem funktionellem Befund,

hoherer Schmerzhaftigkeit undhaufigerer rheumatischer Arthri-tis assoziiert. Weiterhin warendie Operateure in der Arthrode-sendurchfuhrung erfahren, dieOSG Studie beinhaltet eine Lern-kurve. Die Komplikationsrate derArthroplastiken halbierte sichvon der ersten zur zweiten Stu-die. Zusammenfassend zeigendie prothetisch versorgten Ge-lenke eine bessere Funktion undeine den Arthrodesen aquivalen-te Schmerzlinderung, gewertetim Buechel-Pappas Score nach 24Monaten. Die Patientenzufrie-denheit lag bei großer gleich85% in beiden Vergleichsgrup-pen.

Dr. med. H. Kuhn, EmstekDr. med. M. Thomas, Augsburg

Conversion of Painful AnkleArthrodesis to total AnkleArthroplasty

Hintermann B., Barg A., KnuppM., Valderrabano V.,Journal of Bone and JointSurgery2009;91:850–858

Die Arthrodese des oberenSprunggelenkes zeigt zwar meistkurzfristig schon eine guteSchmerzreduktion, jedoch fin-den sich immer wieder Publi-kationen uber fortbestehendeProbleme im Kurz- und Langzeit-verlauf mit Einschrankungen beiden Aktivitaten des taglichen Le-bens. Daneben sind auch Arthro-sen der Nachbargelenke im Lang-zeitverlauf bekannt. Die zuneh-menden guten Ergebnisse nachSprunggelenksendoprothese le-gen den Gedanken nahe, eineschmerzhafte Sprunggelenksar-throdese in eine totale Endopro-these umzuwandeln. Dazu habendie Autoren eine prospektiveStudie vorgelegt, bei der 27 Pa-

tienten mit 28 schmerzhaftenSprunggelenken nach einem Mi-nimum von 36 Monaten (Mittel55,6 Monate) nachuntersuchtwurden.

Die Indikationen fur die ge-nannte Reoperation waren meistdie Arthrose der Nachbargelenke(13,2 Jahre 0,8–57 Jahre) Zeitzwischen Arthrodese und Reope-ration) und die Pseudarthrose (4,5Jahre 1,4–12,3 Jahre Zeit zwischenArthrodese und Reoperation).

Die klinische Untersuchung er-gab im AOFAS Ruckfuß Score eineZunahme von 34,1 praoperativzu 70,6 zum Zeitpunkt der Nach-untersuchung. 24 Patienten wa-ren mit dem Ergebnis zufrieden.Dabei waren 5 Sprunggelenkekomplett schmerzfrei, 21 hattenmaßige Schmerzen und 3 bliebenschmerzhaft.

Der Bewegungsumfang betrugim Mittel 24,31, dies entspricht55% der Beweglichkeit der Ge-genseite. Die tibiale Kompo-nente zeigte sich bei 28 von 29Sprunggelenken gut integriert.die talare Komponente fand sichbei 4 Sprunggelenken gewan-dert, davon waren 2 asympto-matisch. Ein Sprunggelenk wurdeerneut operiert und eine tibio-calcaneale Arthrodese wegenfortbestehender Schmerzen durch-gefuhrt, dieser Patient ist nichtin der klinischen Untersuchungeingeschlossen worden.

Folgende Komplikationen wur-den berichtet: 5 Malleolarfrak-turen, 2 Wundheilungsstorungen,1 Verletzung Flexor-hallucis-Sehne. 1 laterale Instabilitat, so-wie 3 mediale Instabilitatenkonnten bei Rekonstruktionsope-rationen stabilisiert werden.

Die Autoren schließen daraus,dass diese Operation eine Ruck-zugsmoglichkeit fur fehlgeschla-gene Sprunggelenksarthrodesensei. Anzumerken bleibt, dass dieOperationen samtlich vom Senior-autor Beat Hintermann durch-gefuhrt wurden, der sicherlichuber eine große Erfahrung, ins-

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besondere mit der verwendetenHintegra Prothese verfugt. Bis-her ist erst eine andere aber re-trospektive Studie zu dieseroperativen Revisionsmoglichkeitim Jahr 2004 publiziert worden(Kraisberg J et al., Clin OrthopRelat Res. 2004;424:80–88).

M. Gabel, Stuttgart

Radiographic Measurementsin Patients with HalluxValgus Before and AfterProximal Crescentic Osteo-tomy

Shima H., Okuda R., Yasuda T.,Jotoku T., Kitano N., Kinoshita M.,J. Bone Joint Surg Am.2009;91:1369–1376

Einleitung

Die Ermittlung des Inter-metartarsalen-Winkel (IMA) unddes Hallux-valgus-Winkel (HVA)ist zur Therapieentscheidungund zum Vergleich unterschied-licher Operationsmethoden es-sentiell.

Material und Methoden

Die pra- und postoperativenRontgenaufnahmen von 20 Pati-enten mit einer Crecentic Os-teotomie wurden von jeweils 3Untersuchern hinsichtlich des

IMA und des HVA ausgewertet.Die Achse des Metatarsale II unddie Achse des Grundgliedes DIwaren jeweils vorgegeben. DieUntersucher wendeten 5 unter-schiedliche Messmethoden zurErmittelung der Achse des Meta-tarsale I an. Die Daten wurdenhinsichtlich der intra- und inter-observer Korrelationen vergli-chen.

Ergebnisse

Die Verbindung des Kopfzen-trums des Metatarsale I und derMitte der proximalen Gelenk-flache zeigte die hochste intra-und interobserver Korrelation.Die geringste Korrelation zeigtesich bei der Verbindung zweierschafthalbierender Punkte zurErmittelung der Achse des Meta-tarsale I. Bei allen Methodenzeigte sich jedoch insgesamteine hohe Reliabilitat.

Kommentar

Die Autoren zeigen einen dif-ferenzierten Vergleich der un-terschiedlichen Methoden. Hier-bei wird aufgezeigt wie bereitsdie Ermittlung der Achse desMetatarsale I einen Einfluss aufden IMA und HVA hat. Die emp-fohlene Technik der Mitte derproximalen Gelenkflache als pro-ximalen Referenzpunkt ist je-doch kritisch zu werten. Eineunterschiedliche Positionierung

des Fußes hat einen nachgewie-senen Einfluss auf die Darstel-lung des TMT-I-Gelenkes unddamit auf die Darstellung derGelenkflache [1]. Beim Vorliegeneiner TMT-I-Arthrodese ist dieAnwendung der Methode eben-falls schwierig. Im Vergleich zuder vorliegenden Studie zeigtenSchneider et al. [2]) eine bessereintra- und interobserver Korrela-tion mittels der Verbindung desKopfzentrums mit dem Zentrumder Basis des Metatarsale I beiPatienten mit Chevronosteo-tomien. Aufgrund der Ergebnis-sen dieser Studie ist bei proxi-malen Osteotomien die Mitte derproximalen Gelenkflache des Me-tatarsale I als Referenzpunkt zuempfehlen.

Literatur

[1] Brage ME, Holmes JR, Sang-eorzan BJ. The influence ofX-ray orientation on the firstmetatarsocuneiform jointangle, Foot Ankle Int 1994;15:495–497.

[2] Schneider W, Csepan R, Kaspa-rek M, Pinggera O, Knahr K.Intra- and interobserverrepeatability of radiographicmeasurements in hallux sur-gery: improvement and vali-dation of a method, ActaOrthop Scand 2002;73:670–673.

H. Waizy, Hannover

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