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Arzt und Patient im Gespräch - mehr wissen, aktuell und kompetent informiert Deutschland 2,50 E Ihr persönliches Exemplar zum Mitnehmen Winter 2014 Freiexemplar Winter 2014 1. Jahrgang COPD und mögliche Begleiterkrankungen ACOS – Asthma-COPD-Overlap Syndrom COPD in Deutschland kostenfrei bei Ihrem Hausarzt, der Apotheke und in der Klinik Lebensqualität nach Operationen Passivrauchen COPD in Deutschland Mit Berichten vom 7. Symposium Lunge, Hattingen, vom Europäischen Pneumologenkongress, München und Allergiekongress, Wiesbaden

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Arzt und Patient im Gespräch - mehr wissen, aktuell und kompetent informiert

Deutschland 2,50 E

Ihr persönliches Exemplar zum Mitnehmen Winter 2014

FreiexemplarWinter 2014

1. Jahrgang

COPD und möglicheBegleiterkrankungen

ACOS – Asthma-COPD-Overlap Syndrom

COPD in Deutschlandkostenfrei bei Ihrem Hausarzt,der Apotheke und in der Klinik

Lebensqualität nach Operationen

Passivrauchen

COPD in DeutschlandMit Berichten vom 7. Symposium Lunge, Hattingen, vom EuropäischenPneumologenkongress, München und Allergiekongress, Wiesbaden

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Linde Gas Therapeutics GmbHLinde Healthcare, Landshuter Straße 19, 85716 Unterschleißheim Telefon 089.37000-0, Fax 089.37000-37100, www.linde-healthcare.de

Weil Lebensqualität zählt. Linde. Der Partner für Sie.

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Linde Healthcare bietet qualitativ hochwertige und zugleich kostengünstige Therapiekonzepte an. Unser Ziel ist, einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität von Patienten in der häuslichen Umgebung, im Alltag und sogar auf Reisen zu leisten. Durch geschultes Fachpersonal garantieren wir einen marktführenden Service und umfassende Hilfestellung bei allen Fragen zur Therapiedurchführung.

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1 I 2014 COPD in Deutschland 03

Sehr geehrte Leserinnen, sehr geehrte Leser,

„Das Leben endet nicht mit der Diagnose COPD-Lungenemphysem. Es beginnt neu, nur aufeine andere Art und Weise als bisher.“

Das ist der Leitspruch der Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland, die sichjetzt schon seit dreizehn Jahren um die Aufklärung und Unterstützung von Patienten mitCOPD, Lungenemphysem und deren Angehörigen bemüht und schon einiges im Sinne der Be-troffenen erreicht hat.

Lungenerkrankungen wie die chronisch obstruktive Bronchitis (COPD) und das Lungenemphysem, deren Hauptur-sache nach wie vor das Rauchen ist, sind weltweit auf dem Vormarsch. Einer großen Erhebung zufolge leidenderzeit mehr als 6,8 Millionen Deutsche überwiegend ab dem 40. Lebensjahr an COPD mit oder ohne Lungenem-physem. Weltweit wird die COPD bereits im Jahr 2020 die dritthäufigste krankheitsbedingte Todesursache sein.

Um die Öffentlichkeit und Betroffene über das Krankheitsbild COPD aufzuklären, dessen Ursachen aufzuzeigenund über Möglichkeiten der Behandlung und Vorbeugung zu informieren, habe ich vor dreizehn Jahren - näm-lich am 06. November 2001 - die Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland in Hattingen/Ruhrgegründet, da ich selbst an COPD und Lungenemphysem erkrankt bin. Ich habe nicht erwartet, dass diese reinePrivatinitiative einmal zu einem derart umfangreichen und gut angenommenen Projekt wird, an dem mittler-weile mehr als 300 ehrenamtliche Helfer engagiert mitwirken.

Aus anfänglich 5 Teilnehmern sind mittlerweile etwas mehr als 13.500 Betroffene, Angehörige, Ärzte, Fachperso-nen und Therapeuten geworden, die wir über unsere Mailingliste, den zweimal im Monat erscheinenden Newslet-ter und unsere 58 regional aktiven Selbsthilfegruppen (SHG) erreichen. Durch unsere intensive Pressearbeithaben wir seit 2001 mehr als tausend Artikel in der Tages- und Fachpresse veröffentlicht, zudem gab es eine Be-teiligung an 20 Fernsehbeiträgen.

Die Patientenorganisation steht Betroffenen auch beratend zur Seite und versucht zum Beispiel, wo dies möglichist, konkrete Hilfestellung im Umgang mit Ämtern und Institutionen zu geben. Hierzu wurde extra ein Arbeits-kreis eingerichtet. Ein wichtiges Ziel der SHG besteht darin, Betroffene, die häufig aufgrund einer starken Mobili-tätseinschränkung kaum oder gar keine sozialen Kontakte mehr haben, aus dieser Isolation herauszuholen undihnen mehrere unterschiedliche Plattformen zur Kommunikation und zum Austausch anzubieten.

Für Menschen, die aufgrund ihrer Erkrankung nicht mehr in der Lage sind, das häusliche Umfeld zu verlassen, uman den Treffen teilzunehmen und die keinen Internetzugang haben, bietet die Organisation auch die Möglichkeit,sich mit einem der 130 regionalen telefonischen Ansprechpartner auszutauschen.

Die SHG steht darüber hinaus im ständigen Kontakt zu Medizinern, Verbänden, Kliniken und Rehabilitationszen-tren, Forschungsinstituten, Vereinen und Fachorganisationen, wodurch wertvolle Kontakte geknüpft werden, vondenen die Patienten im Hinblick auf Information und Unterstützung profitieren können.

Ich wurde seitens des Herausgebers gebeten, für diese erste Ausgabe der Patientenzeitschrift COPD in Deutsch-land das Editorial zu schreiben, was ich gerne getan habe.

Ihr

Jens LingemannVorsitzender COPD – Deutschland e.V.Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland

Editorial

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Editorial

13 Jahre Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland 03

Inhaltsverzeichnis 04

ACOS

Verwechslungsgefahr? Unterschiede zwischen Asthma und COPD 06

Asthma - COPD Overlap Syndrom (ACOS) 07

Asthmatherapie – heute und morgen 11

COPD

COPD und Begleiterkrankungen 16

COSYCONET-StudieEntzündungsprozesse verstehen, Erkrankungenuntescheiden 19

Neuer Ratgeber:COPD und mögliche Begleiterkrankungen 22

Ankündigung RatgeberCOPD: Auswirkungen auf den Alltag,Psyche und Lebensqualität …nicht nur im fortgeschrittenem Stadium 22

Operationsverfahren

Lebensqualität nach operativen Eingriffen an der Lunge 24

Herz- und Lungentransplantation 27

Rauch, Stäube

Passivrauchen – Tabakrauch in Innenräumen 30

Die luftige Gefahr in den eigenen vier Wänden 34

Sauerstoff

Sauerstoff für die Lunge 35

Erstmals Langzeitstudienergebnisse zur NIV 38

Prävention

Aktuelle STIKO-Empfehlung 40

Ankündigung Ratgeber Impfprophylaxe … bei COPD 42

Kongress-Report

Gesunde Luft zum Atmen – COPD - LungenfibroseInternationaler Erfahrungsaustausch in München 44

7. Symposium Lunge in HattingenVon einer Informationsveranstaltung zur Marke 48

Allergiekongress in Wiesbaden 52

Kurz und wichtig

Saubere Luft atmen – die Lunge schützen 55

Fakten-Spender-Kampagne 56

Inhalatives Cortison bei COPD-Patienten 57

Gibt die Atemtemperatur Hinweis auf Lungenkrebs? 58

Bewegung zahlt sich aus für COPD-Patienten 58

Das Himalaya-Experiment 59

Lungenfibrose: Gibt es neue Behandlungs- und Forschungsansätze? 59

Selbsthilfe

Mailingliste 60

Selbsthilfegruppen der Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland 62

Impressum 63

Inhalt

04 COPD in Deutschland 1 I 2014

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i

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Veranstalter:Am Samstag, 12. September 2015 9:00 bis 17:00 Uhr

Auf dem Gelände des Westfälischen Industriemuseum Henrichshütte - Gebläsehalle in Hattingen - Ruhr / NRW

Eintritt frei!

Ein Symposium für alle Atemwegs- und Lungenerkrankte, deren Angehörige, Ärzte und Fachpersonal

www.lungenemphysem-copd.de

Behandlung von chronisch obstruktiven Atemwegserkrankungen heute und in der Zukunft

COPD und Lungenemphysem

Mitveranstalter:

8. Symposium Lunge

2015

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ACOS

4

06 COPD in Deutschland 1 I 2014

In den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhundertsgab es tatsächlich eine Hypothese, dass es sich beiAsthma und COPD womöglich um ein und dieselbe Er-krankung handeln könnte, die sich lediglich in unter-schiedlichen Erscheinungsformen darstellt. DieseHypothese wird als „Dutch hypothesis“ bezeichnet,gemäß dem niederländischen Pneumologen NicolaasGerardus, der sie formuliert hatte.

Heute gehört diese Theorie zur Medizingeschichte. Ste-tig wachsende wissenschaftliche Erkenntnisse haben

dazu geführt, dass Asthma und COPD zwei grundlegendverschiedene Lungenerkrankungen sind. Die Unter-schiede machen sich insbesondere in ihren Ursachen, inder Entzündungsreaktion und im Ansprechen auf Ste-roide (Cortison) bemerkbar.

Ursache für eine mögliche Verwechslungsgefahr ist einesehr ähnliche Symptomatik, die mit Atemnot, Hustenund Auswurf, der sogenannten AHA-Symptomatik, ein-hergeht.

Verwechslungsgefahr? Unterschiede zwischenAsthma und COPD

Acht Merkmale erleichtern die Unterscheidung

COPD Astma

1. Alter bei Erstdiagnose meist ab dem 60. Lebensjahr meist bereits im Kindes- oftmals bereits ab dem 40. Le- und Jugendalterbensjahr, nie bei Kindern und kann jedoch erstmals Jugendlichen auch im Erwachsenenalter

auftreten

2. Tabakrauch überwiegend Raucher kein ursächlicher Zusammenhang

3. Atemnot bei Belastung anfallsartig auftretend

4. Allergie selten häufig

5. Normalisierung der nie voll umkehrbar gut umkehrbarverengten Atemwege (reversibel) (reversibel)

6. Verengung der lang anhaltend – sich ver- variabel, kann nur Atemwege schlechternd zeitweise (Episoden)

auftreten

7. Übermäßige Empfind- möglich ein typisches Symptomlichkeit der Bronchien (regelhaft vorhanden)

8. Ansprechen auf gelegentlich immer vorhandenCortison (regelhaft vorhanden)

Quelle: Prof. Dr. Helmut Teschler, Symposium Lunge 2014, Hattingen

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1 I 2014 COPD in Deutschland 07

ACOS

Asthma - COPD Overlap Syndrom (ACOS)

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per definitionem …GINA = Global Initative for Asthma – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat zusammen mit dem National Heart,Lung and Blood Institute in den USA die weltweite Initiative 1993 ins Leben gerufen, um der stetigen Zunahme derAsthma-Erkrankungen entgegenzuwirken und optimale Strategien für Prävention und Therapie zu definieren. GINAveröffentlicht Leitlinien und Übersichten, die jährlich durch das wissenschaftliche Komitee überarbeitet werden undüber die Internetseite www.ginasthma.org abgerufen werden können.

GOLD = Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease – Auch diese Initiative wurde von der Weltgesund-heitsorganisation (WHO) und dem National Institute of Health ins Leben gerufen, allerdings im Jahr 1997. Das Ziel derInitiative ist eine größere Aufmerksamkeit für die Erkrankung COPD, die – obwohl sie zu den häufig vorkommendenVolkskrankheiten zählt – in der Bevölkerung immer noch weitgehend unbekannt ist. Weiterhin werden auch durchGOLD Empfehlungen entwickelt und publiziert. Die offizielle Internetseite lautet www.goldcopd.com.

Eine Vielzahl von unterschiedlichen Merkmalen kenn-zeichnen eine COPD bzw. ein Asthma – wie im vorange-gangenen Beitrag beschrieben – und unterstützen dieDiagnostik.

Doch nicht immer ist eine eindeutige Differenzierungmöglich. Liegt eine Mischform beider Erkrankungen vor,so spricht man von einem Asthma - COPD Overlap Syn-drom oder abgekürzt ACOS.

Die Redaktion sprach mit Professor Dr. Claus Vogelmeier,Marburg, über den aktuellen wissenschaftlichen Standzum Asthma - COPD Overlap Syndrom.

Woran kann man das Vorliegen eines Overlap Syn-droms erkennen? Gibt es eine bestimmte Symptoma-tik oder diagnostische Parameter, die auf ein Overlaphindeuten?

Immer wenn sich neue Begrifflichkei-ten bilden, ist in der Regel noch vie-les unklar. Diese Tatsache trifft auchauf das Asthma – COPD Overlap Syn-drom zu. Derzeit kann daher nochkeine einheitlich geltende Definitionbenannt werden. Das Wissen um die-ses Krankheitsbild beginnt sich derzeiterst zu entwickeln und zu formieren.

Ein erstes Positionspapier zu ACOS haben die beiden großeninternationalen Organisationen GINA und GOLD zusammenerstellt, das den GINA-Leitlinien (GINA-Guidelines), die ge-rade aktuell veröffentlicht wurden, bereits beigefügtwurde. Der nächsten Aktualisierung der GOLD-Leitliniewird dieses Positionspapier - entsprechend deckungs-gleich - ebenfalls beigefügt.

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Die Autoren des Positionspapiers haben als unbedingteVoraussetzung für das Vorliegen eines Asthma – COPDOverlap Syndroms (ACOS) eine dauerhafte – also nichtreversible – Atemwegsobstruktion beschrieben.

Das Vorliegen einer dauerhaften Atemwegsobstruktionkann als „Eingangsvoraussetzung“ bezeichnet werden fürein möglicherweise vorliegendes ACOS. Sind die Atem-wege durch den Einsatz von Bronchodilatatoren (Bron-chien erweiternde Arzneimittel) komplett reversibel(umkehrbar), kommt das Vorliegen eines ACOS nicht inBetracht.

Darüber hinaus werden verschiedene Eigenschaften in-nerhalb des Positionspapiers formuliert, die einerseitsmehr dem Krankheitsbild eines Asthmas und anderseitsmehr einer COPD entsprechen. Bereits durch die dort nurpunktuell aufgeführten Informationen zeigt sich, dasssich das Wissen um das Krankheitsbild ACOS noch in derEntwicklung befindet.

Typischerweise sind ACOS-Patienten älter als 40 Jahre,da bei jüngeren Patienten eine COPD klassischerweisenicht vorkommt. Zudem kann ein sehr breites Spektruman Symptomen vorliegen.

Viele Patienten weisen bereits in ihrer persönlichen Vor-geschichte oder in ihrer Familienanamnese die Diagnoseeines Asthmas oder einer Allergie auf.

Die bisher vorliegenden Daten zeigen auf, dass ACOS-Patienten relativ viele Medikamente benötigen, da einevermehrte Symptomatik vorhanden ist. Erste Publikatio-nen geben zudem Hinweise, dass bei diesen Patientennicht nur mehr Symptome auftreten, sondern auch eineerhöhte Neigung zu Exazerbationen (akuten Ver-schlechterungen) besteht.

Um diese Patienten werden wir uns als Ärzte vermutlichintensiver kümmern müssen, sie benötigen mehr Auf-merksamkeit.

Welche Erscheinungsformen bzw. Konstellationen desAsthma – COPD Overlap Syndroms sind bisher be-kannt?

Als ein Klassiker kann die Form des ACOS bezeichnetwerden, bei der Patienten bereits als Jugendlichem dieDiagnose Asthma gestellt wurde und die leider anfan-gen haben zu Rauchen. Durch diese beiden Komponen-ten: vorliegendes Asthma und Rauchen, kann sich imLaufe der Zeit ein Mischbild eines Asthmas und einerCOPD entwickeln.

Ein weiteres Erscheinungsbild ist z. B. bei Patienten zufinden, die keinerlei Vorgeschichte in Bezug auf einAsthma aufweisen, sich im Kindesalter jedoch eineAtemwegsallergie in Form einer Rhinitis und Konjunkti-vitis (allergischer Schnupfen und allergische Bindehaut-entzündung des Auges) gezeigt hat. Kommt auch hierder Faktor Rauchen hinzu oder ist der Patient einer an-deren Noxe (schädigenden Substanz), z. B. im späterenBerufsleben, ausgesetzt, kann eine fixierte Atemwegs-obstruktion (nicht mehr reversible Atemwegsverengung)entstehen.

Grundsätzlich kann man sagen, dass es sich bei einemmöglicherweise vorliegenden ACOS immer um Patien-ten handelt, bei denen sich kein klar abzugrenzendesKrankheitsbild einer COPD oder eines Asthmas diagno-stizieren lässt. Überschneidungen beider Erkrankungensind erkennbar, wie z. B. bei Vorliegen insbesondere einerCOPD Symptomatik und dem Einhergehen einer deutli-chen Überempfindlichkeit (Hyperreagibilität) der Bron-chien – einem Merkmal das eher für ein Asthma spricht.

Was weiß man heute über die Anzahl der Betroffenen?Wie viele Patienten haben vermutlich ein Overlap Syn-drom ?

Derzeit weist die Literatur eine große Bandbreite anHäufigkeiten auf. Je nach Definition und herangezoge-nen Patienten-Kollektiven reichen die Quoten von 15 –

ACOS

08 COPD in Deutschland 1 I 2014

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55 Prozent. Meine Sorge ist daher, dass beim Umgangmit diesen Zahlen - insbesondere denen im oberen Be-reich - jeder Patient vermutet, bei ihm liege ein Over-lap Syndrom vor.

Hier sollte mit strengeren Kriterien gearbeitet werden,die die Zahlen auf tatsächliche Werte regulieren. Es istdavon auszugehen, dass es sich bei der Anzahl der Be-troffenen um etwa 15 – 20 Prozent aller COPD- undAsthma-Patienten und somit einer Minorität handelt. Doch diese kleinere Gruppe von Patienten gilt es, auf-grund des schwereren Verlaufs, besonders ernst zu neh-men.

Eine wichtige Botschaft muss daher sein, die Patienten,die kein klares Bild einer COPD oder eines Asthmas zei-gen, bei einem Lungenspezialisten vorstellig werden zulassen, um eine ausführliche Diagnostik vorzunehmen.

Wie wird ein ACOS diagnostiziert?

Wichtig ist vor allem eine eingehende, weit über das üb-liche Maß hinausgehende, Lungenfunktionsdiagnostik.Empfohlen wird darüber hinaus die Erstellung eines CTs(Computertomographie). Hierbei kann festgestellt wer-den, ob Anzeichen einer Emphysembildung erkennbarsind. Liegt ein ausgeprägtes Emphysem vor, spricht diesdeutlich gegen ein Overlap Syndrom.

Im Weiteren kann man darüber nachdenken, ggfs. Bio-marker zu analysieren. Hierbei können Hauttests und All-ergietestungen zur Anwendung kommen, wie auch dieTestung von Eosionphilen im Blut (siehe auch nachfol-gender Beitrag).

Welche Konsequenzen hat das Vorliegen eines OverlapSyndroms für den Patienten?Bedeutet eine Mischform auch gleichzeitig das Vor-liegen beider Krankheitsbilder bzw. einen grundsätz-lich schweren Verlauf der Erkrankung?

Wie schon kurz angesprochen, zeigen erste Studien, dassPatienten mit einem Overlap Syndrom häufiger exazer-bieren, sich insgesamt schlechter fühlen und häufigereKrankenhausaufenthalte aufweisen. Auch gibt es An-haltspunkte, dass die Patienten mehr Lungenfunktionverlieren. Eine weitere Studie dokumentiert eine höhereSterblichkeit (Mortalität). Eine Reihe von Faktoren deutet also auf einen insgesamtschwereren Verlauf eines Overlap Syndroms.

Wie wird ein Overlap Syndrom therapiert?

Das Positionspapier von GINA und GOLD empfiehlt, dassdie Patienten mit einem Overlap Syndrom adäquat zudem Vorliegen eines Asthmas therapiert werden sollten.Primär wird daher ein inhalierbares Steroid (Cortison –entzündungshemmendes Arzneimittel) verordnet. Dar-über hinaus ist ein langwirkender Betaagonist (auchBeta-2-Symptomimetika, Betamimetika genannt- Basis-substanzklasse der Bronchien erweiternden Arzneimit-tel insbesondere bei Asthma) zur Verbesserung derSymptomatik notwendig. Auf Englisch würde mansagen: „When in doubt, treat as an asthma. - Im Zwei-felsfall wie ein Asthma behandeln.“

Warum sagt man das? In den USA wurde vor etwa 10Jahren eine Untersuchung durchgeführt, bei der manden Versuch gemacht hat, Asthmatiker nur mit einemLangzeit-Betamimentikum ohne inhalierbares Steroid zubehandeln. Dies hat zu vermehrten Todesfällen geführt.Seit dieser Zeit besteht die Regelung und hat in den USAsogar zu einem sogenannten „Black Label Warning“ ge-führt – einer Art Warnbalken bei Betamimetika – wasbedeutet, dass man diese auf keinen Fall ohne inhalier-bare Steroide verordnen darf, wenn Anhaltspunkte füreine Asthmaerkrankung bestehen.

Neben dem inhalierbaren Steroid und Betamimetikumwird bei einer deutlicheren Symptomatik im Laufe derZeit vermutlich auch ein langwirksames Anticholinergi-kum (Basissubstanzklasse der Bronchien erweiternden

ACOS

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Arzneimittel insbesondere bei COPD) verordnet werden.Das sind dann die Patienten, für die eine sogenannte Tri-ple-Therapie mit praktisch beiden Klassen von Broncho-dilatatoren (Bronchien erweiterenden Arzneimitteln)und inhalierbaren Steroiden in Betracht kommt.

Worauf konzentrieren sich die zukünftigen For-schungsaktivitäten?

Das GINA Positionspapier bildet derzeit einen ersten Ein-stieg in die Materie. In der Zukunft müssen wir unsdarum bemühen, mehr und speziellere Daten von Pa-tienten zu sammeln und zu analysieren, um letztendlichklarere Empfehlungen und auch eindeutigere differenti-aldiagnostische Merkmale formulieren zu können.

In einigen Jahren werden wir sicherlich im Hinblick aufdas Krankheitsbild des Asthma – COPD Overlap Syn-droms deutlich mehr wissen.

Mögliche Merkmale eines ACOS:• Alter bei Erstdiagnose meist über 40 Jahre, aber Symptome seit der Kindheit oder im frühen Erwachsenenalter• Symptome mit wechselnder Ausprägung, darunter auch belastungsabhängige Atemnot• die Einschränkung des Atemflusses (Einengung der Atemwege) ist nicht voll reversibel (umkehrbar), aber variabel• in der Vorgeschichte (Anamnese) kommen oft eine Asthmadiagnose, Allergien oder eine familiäre Belastung vor,

aber auch das Ausgesetztsein (Exposition) von Schadstoffen (Noxen), insbesondere dem Rauchen• Symptombesserung unter Therapie, jedoch ein Fortschreiten (Progression) der Atemwegsverengung (Atemwegsob-

struktion) und ein hoher Medikamentenbedarf• gehäuft vorkommende Exazerbationen (akute Verschlechterungen)• Eosinophile und/oder Neutrophile (spezielle Unterarten von weißen Blutkörperchen, die eine wichtige Rolle bei Ent-

zündungen spielen) im Auswurf (Sputum)

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Diagnosis of Diseases of

Asthma COPD and Asthma - COPDOverlap Syndrome(ACOS)

Based on the Global Strategy for Asthma Management and Prevention and the Global Strategy

for the Diagnosis, Management and Prevention of Chronic Obstructive Pulmonary Disease.

2014

10 COPD in Deutschland 1 I 2014

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Asthmatherapie – heute und morgenDas Wissen um die Entstehung des Asthmas hat sichstark verändert. Dachte man noch vor einigen Jahren,dass es sich um ein einziges Krankheitsbild handelt, weißman heute, dass einem Asthma bronchiale verschiedenePhänotypen (Erscheinungsformen) zugrunde liegen kön-nen.

Im Nachgang des Bad Reichenhaller Pneumologie Kollo-quiums sprach die Redaktion der COPD in Deutschlandmit Professor Dr. Roland Buhl, Mainz.

Was ist unter Asthma Phänotypen zu verstehen?Welche Erscheinungsformen bzw. Subgruppen sindinsbesondere von Bedeutung?

Im Grunde genommen sollte man Asthma nicht als eineKrankheit, sondern als ein bestimmtes, definiertes Be-schwerdebild bezeichnen. Dieses Beschwerdebild gehtimmer mit einer anfallsartigen – also variablen – Luft-not und einer Brustenge einher und weist eine Über-empfindlichkeit (Hyperreagibilität) und eine Entzündungder Bronchien auf.

Dem asthmatischen Beschwerdebild können jedoch ver-schiedene Ursachen zugrunde liegen. So, wie z. B. eineauftretende Luftnot Ausdruck einer Erkrankung des Her-zens, der Lunge oder einer anderen vorliegender Erkran-kungen sein kann, so können auch für die Entwicklungeines asthmatischen Beschwerdebildes unterschiedlicheGrunderkrankungen verantwortlich sein.

Das allergische Asthma ist die Erscheinungsform desAsthmas bronchiale, die wir bisher am längsten undsomit am besten kennen. Die vorliegenden Beziehungensind hier absolut eindeutig. So kann z. B. eine Allergieauf bestimmte Pollen zu einem saisonalen allergischenAsthma führen. Fliegen die Pollen, auf die der Betrof-fene allergisch reagiert, und werden von ihm eingeat-met, kann sich ein asthmatisches Beschwerdebildentwickeln. Genauso verhält es sich bei einer Allergiegegen Tierhaare. Kommt der Betroffene z. B. mit derKatze des Nachbarn etwa durch Streicheln in direktenKontakt, können sich kurze Zeit später typische asthma-tische Beschwerden äußern, die über mehrere Tage an-halten. Ein allergisches Asthma ist also ein Phänotyp, d. h. einemögliche Form des Asthmas bronchiale.

In den vergangenen Jahren haben wir gelernt, dassneben dem allergischen Asthma weitere Ursachen bzw.weitere Phänotypen eines Asthmas vorliegen können.

Derzeit im Fokus der wissenschaftli-chen Diskussionen steht insbesonderedas sogenannte eosinophile Asthma.

Seinen Namen hat das eosinophileAsthma von einem roten Farbstoff,dem Eosin (aus dem AltgriechischenEos = Morgenröte). Mit diesem Farb-stoff lässt sich im Blut eine be-stimmte Art von weißen Blutzellen,die sogenannten Granulozyten, anfärben. Wir kennendie Nutzung des Eosins übrigens auch von unseren Mar-kern oder Filzstiften. Die Färbung der roten Stifte erfolgtebenfalls durch den Farbstoff Eosin.

Mittels einer Laboruntersuchung des Blutes kann das Vor-liegen eines eosinophilen Asthmas festgestellt werden.

Das eosinophile Asthma verläuft in der Regel schwer-gradiger als ein allergisches Asthma. Alleine aus diesemGrunde ist diesem Phänotypen eine besondere Bedeu-tung beizumessen. Die meisten Patienten benötigen einehohe Dosis von Medikamenten, wie z. B. eine Gabe vonCortison in Form von Tabletten. Gegenüber der Verab-reichung von Cortison per Inhalation, was so gut wiekeine Nebenwirkungen verursacht, ist eine längerfristigeGabe von Cortisontabletten meist mit deutlichen Ne-benwirkungen verbunden. In den vergangenen Jahrenwurde intensiv daran geforscht, neue wirksamere Medi-kamente auch für diese Form des Asthmas zu entwickeln.Derzeit befinden sich in der Entwicklungsphase soge-nannte Antikörper - hierbei handelt es sich um Eiweiße– die eine neue und bessere Therapieoption für die Be-handlung des eosinophilen Asthmas ermöglichen wer-den. Durch den Wirkmechanismus der Antikörperwerden - sehr vereinfacht ausgedrückt - die vermehrtauftretenden Eosinophilzellen im Blut „weggefangen“.

Besonders hervorzuheben ist auch die patientenfreund-liche Darreichungsform der Antikörper. Die Verabrei-chung erfolgt einmal im Monat durch ein Einspritzenunter die Haut.

Diese medizinische Entwicklung wurde aktuell sogar inzwei parallelen Publikationen im wichtigsten medizini-schen Fachjournal, dem New England Journal of Medi-cine, als ein herausragender Durchbruch in der Medizingewürdigt.

Bis zur Zulassung der Medikamente und somit Anwen-dung in der täglichen Praxis wird es voraussichtlich noch

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etwa ein Jahr dauern. Doch dann haben wir Medika-mente, die den Patienten mit einem eosinophilenAsthma deutlich besser helfen können.Neben dem allergischen Asthma haben wir nun also mitdem eosinophilen Asthma einen weiteren Phänotypenidentifiziert. Darüber hinaus wissen wir, dass es nocheine Reihe von weiteren Phänotypen gibt, mit denen wiruns in den kommenden Jahren intensiver auseinander-setzen werden. Momentan stehen jedoch insbesonderediese beiden Phänotypen im Vordergrund, da auch imHinblick auf deren Behandlung große Fortschritte zuverzeichnen sind.

Sicher ist es nicht immer einfach, die unterschiedli-chen Phänotypen eines Asthmas zu identifizieren. Wiewerden die verschiedenen Erscheinungsformen diag-nostiziert?

Beginnen möchte ich mit einem Vergleich - obwohl na-türlich ein Auto nicht wirklich mit einem Patienten ver-gleichbar ist. Dennoch, nehmen wir beispielsweise einenVW Passat. Von außen betrachtet, sieht die Karosserieoptisch gleich aus. Darunter kann sich allerdings einmalein Dieselmotor, ein anderes Mal ein Benzinmotor oderauch ein Elektromotor verbergen. Und genauso verhältes sich mit einem Asthma bronchiale.

Von außen betrachtet, ist es eindeutig ein Asthma – so-wohl für den Patienten, wie für den Arzt. Die Sympto-matik ist identisch. In manchen Situationen bekommtder Patient schlechter Luft, die Brust wird eng. Er musshusten, die Bronchien reagieren empfindlich. Betrachtetman das Asthma jedoch „von innen“, stellt man fest, dassverschiedene mögliche Ursachen das Asthma bronchialebegünstigen können.

Anfang der 90er Jahre haben wir festgestellt, dass mittelsAllergietestungen und Blutuntersuchungen auf Allergie-eiweiße, wie dem Immunglobulin E (IgE), ein allergischesAsthma diagnostiziert werden kann. Etwa zwei Jahre hat esgedauert, bis sich diese diagnostischen Wege in der Praxis

etabliert haben. Inzwischen kommen kaum noch Asthma-patienten in die Pneumologischen Zentren, die nicht be-reits durch ihren Arzt auf Allergien getestet wurden. Jetzt verfügen wir über eine weitere diagnostische Mög-lichkeit zur Differenzierung des Asthmas. Die Botschaftlautet daher ab sofort: Bei jedem Asthmapatienten mussbei der Labordiagnostik das Blut auf eosinophile Granu-lozyten untersucht werden.

Auch der Patient sollte an diese erweiterte Diagnostikdenken und durchaus seinen Arzt darauf aufmerksammachen. Neben einem Allergietest sollte in Zukunftstandardmäßig das Blut auf Immunglobulin E unter-sucht, ein Blutbild erstellt und die Anzahl und die Artder weißen Blutzellen bestimmt werden - insbesondereim Hinblick auf eosinophile Granulozyten.

Für einen Teil der Asthma-Patienten bedeutet dieserneue diagnostische Weg eine unmittelbare Behand-lungskonsequenz. Da in der Vergangenheit das eosino-phile Asthma nicht diagnostiziert werden konnte, wissenviele Patienten noch nicht, dass diese Form des Asthmasbei ihnen vorliegt. Erst die Fortschritte in der Medizinund das aktuelle Wissen um das eosinophile Asthma er-möglichen nun, das Asthma bronchiale differenzierterzu betrachten und dementsprechend zu therapieren.

Bei der Überarbeitung der wissenschaftlichen Leitliniezum Asthma bronchiale wird die Bestimmung der eosi-nophilen Granulozyten als Empfehlung zur standardmä-ßigen Diagnostik berücksichtigt werden.

Haben die meisten Patienten mit einem eosinophilenAsthma einen schwereren Verlauf der Erkrankung?

Grundsätzlich kann man dies nicht sagen, denn Ausnah-men bestätigen die Regel. Hinsichtlich des typischenProfils eines Patienten mit einem eosinophilen Asthmakann man jedoch formulieren, dass hier nicht, wie diesbei einem allergischen Asthma der Fall ist, bereits im ju-gendlichen Alter eine Allergie diagnostiziert wurde. Bei

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ACOS

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einem eosinophilen Asthmatiker fangen die Beschwer-den deutlich nach dem Jugendalter an. Manche Patien-ten, die bei mir vorstellig wurden, waren etwas über 20Jahre alt, andere wiederum Anfang 40. Es handelt sichalso um ein Asthma, das später im Leben einsetzt unddas in der Regel schwerer zu behandeln ist. Bei den mei-sten Patienten ist mehr als ein Medikament zur Therapienotwendig und die Medikamente sprechen zudem nichtso gut an, wie dies bei anderen Asthmatikern der Fall ist.Ebenfalls typisch sind gehäuft auftretende Infekte, dieschwerer ausfallen und häufig eine Therapie mit Corti-sontabletten notwendig werden lassen.

Patienten mit diesen Merkmalen sollten unbedingt aufeosinophile Granulozyten untersucht werden. Ist die An-zahl der Eosinophile hoch, kann derzeit nur innerhalbeiner Studie eine Therapie mit den bereits angesproche-nen Antikörpern durchgeführt werden, da mit einer Zu-lassung der Medikamente erst in einem Jahr gerechnetwerden kann.

Welche therapeutischen Möglichkeiten stehen bereitsheute bei einem Asthma bronchiale zur Verfügung?

Bereits etwa 80 Prozent aller Patienten mit einemAsthma bronchiale können heute mit den derzeit zurVerfügung stehenden Medikamenten gut therapiert

werden – und zwar so, dass die Betroffenen ein völlignormales Leben führen können. Bei den aktuell verfüg-baren Medikamenten handelt es sich zum einen umbronchialerweiternde, d. h. Bronchien erweiternde, Me-dikamente und zum anderen um Medikamente, die diedem Asthma zugrunde liegende Entzündung bekämp-fen, nämlich das inhalierbare Cortison.

Werden die Medikamente regelmäßig genommen – undhier möchte ich einen etwas „wunden“ Punkt anspre-chen – können die Patienten ein völlig normales, be-schwerdefreies Leben leben. Leider denken jedochmanche Patienten, wenn es ihnen nach einigen Wochender Medikamenteneinnahme besser geht, dass sie geheiltsind und die Medikamente weglassen können. DochAsthma bronchiale ist eine chronische, nicht heilbare Er-krankung und benötigt eine Dauertherapie. Dies bedeu-tet allerdings nicht, dass man immer Medikamente inhohen Dosen nehmen muss. Liegt z. B. ein saisonales al-lergisches Asthma vor, so ist in der Regel außerhalb derSaison nur eine geringfügige Medikation notwendig. EinAsthmatiker wird man jedoch immer bleiben.

Ganz aktuell kann ich von einer Zulassung einer neuenSubstanzklasse berichten, einem Medikament, das bis-her nur bei COPD zugelassen war und nun auch für dasAsthma bronchiale verfügbar ist. Es handelt sich um die

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Substanzklasse der Anticholinergika, einem bronchien-erweiternden Wirkstoff, und hier speziell um die Sub-stanz Tiotropium. Mit dieser Substanz hat derbehandelnde Arzt nun eine weitere Option als Alterna-tive, wenn z. B. ein Patient ein bestimmtes Medikamentnicht verträgt oder ein ergänzendes Medikament not-wendig ist, wie z. B. bei Patienten mit einer schwererenErkrankung.

Bei besonders schweren Fällen besteht zudem die Mög-lichkeit, wie bereits angesprochen, einer Therapie mitAntikörpern - derzeit allerdings ausschließlich innerhalbvon Studien.

Die aktuelle wissenschaftliche VersorgungsLeitlinie

Asthma hat eine Gültigkeit bis zum 31.12.2014. Wer-den die Phänotypen und deren differenzierte Therapiebereits Berücksichtigung finden bei der Aktualisierungder Leitlinie? Und ist auch eine Überarbeitung der Asthma Patien-tenleitlinie für 2015 vorgesehen?

Die wissenschaftliche Leitlinie befindet sich derzeit inder Überarbeitung. Die Überarbeitung ist mit sehr in-tensiven und systematischen Literaturrecherchen undvielen weiteren Aktivitäten wie z. B. einer Leitlinienkon-ferenz verbunden. Doch ich bin sehr zuversichtlich, dasswir Anfang 2015 - möglicherweise zum Pneumologie-kongress im März in Berlin - die aktualisierte Version derVersorgungsLeitlinie Asthma vorstellen können.

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Hintergrundinformationen Arzneimittel

AntikörperBei Antikörpern handelt es sich um eine Wirkstoffgruppeder sogenannten monoklonalen Antikörper. Antikörpersind immunologisch, d.h. zur Abwehr von Krankheitser-regern, aktive Proteine. Monoklonal bedeutet, dass dieAntikörper von einer Zelllinie bzw. einer Zellgruppe pro-duziert werden, die alle von demselben B-Lymphozyten– einem speziellen weißen Blutkörperchen, das als ein-ziges Antikörper bilden kann - abstammen und somitquasi einen Zellklon darstellen.

Monoklonale Antikörper können auf verschiedene Weiseimmunstärkend oder immunschwächend gegen Zellenoder Zellbestandteile wirken. Monoklonale Antikörperfinden bei verschiedenen Erkrankungen Anwendung wiez. B. als Zytostatika in der Krebstherapie, bei entzünd-lich-rheumatischen Erkrankungen, chronisch-entzünd-lichen Darmerkrankungen oder Osteoporose.

Im Hinblick auf Asthma bronchiale werden monoklonaleAntikörper zur Neutralisierung des IgE (ImmunglobulinE) eingesetzt.

TiotropiumAm 18. September 2014 wurde Tiotropium mit dem Han-delsnamen Spiriva® Respimat® für die Behandlung beischwerem Asthma zugelassen. Das lang wirksame, min-destens 24 Stunden bronchienerweiternde Medikament(Anticholinergikum) ist zugelassen für die zusätzlicheTherapie von erwachsenen Patienten, die trotz einer Ba-sistherapie noch symptomatisch sind und im Vorjahrmindestens eine erhebliche plötzliche Verschlechterung(Exazerbation) hatten.

Die Anwendungserweiterung (Indikationserweiterung)des bisher nur zur Behandlung der COPD eingesetztenMedikamentes basiert auf einem umfangreichen soge-nannten Phase-III-Studienprogramm. Die Studien konn-ten belegen, dass sich die asthmatischen Beschwerdenum 68 Prozent verbesserten und sich das Risiko für eineExazerbation des Asthmas um 31 Prozent reduzierte.

Tiotropium wird über den Inhalator Respimat® verabreicht.

ACOS

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Fachkliniken München-Gauting

Mit 268 Betten und jährlich über 10.000 Patienten sind wir die größte Lungenklinik in Bayern. Unser Haus verfügt über eine der größten Abteilungen für Lungenerkrankungen und Lungendiagnostik in Deutschland. Die ausgezeichnete medizinische Expertise unserer Ärzte, eine exzellente Behandlungsqualität sowie rasche Diagnosen und neueste Therapieverfahren bieten optimale Voraussetzungen für eine erfolgreiche Therapie bei allen Erkrankungen rund um die Lunge.

Gauting: Spitzenmedizin rund um die Lunge

Asklepios Fachkliniken München-Gauting Robert-Koch-Allee 2 82131 Gauting Tel.: (0 89) 8 57 91-77 77 www.asklepios.com/gauting. . . .

… mehr Wissen

Medizinische LeitlinienMedizinische Leitlinien sind systematisch entwickelteEmpfehlungen, die Arzt und Patient bei der Entschei-dungsfindung für eine angemessene Behandlung inspezifischen Krankheitssituationen unterstützen.

Wir unterscheiden:

• Handlungsempfehlungen einer Expertengruppe (S1)• evidenzbasierte (S2e) oder • konsensbasierte (S2k) Leitlinien und • die qualitativ hochwertigen evidenz- und konsens-basierten Leitlinien (S3).

Bei Letzteren werden die nach systematischer Re-cherche der Literatur „evidenzbasiert“ gewonnenen Ergebnisse wissenschaftlich hochwertiger klinischerStudien von einem repräsentativen klinischen Exper-tengremium „mit strukturierter Konsensfindung“ be-wertet.

Leitlinien wird heute weltweit eine hohe Bedeutungfür die Gesundheitsversorgung beigemessen. Aller-dings zeigen internationale Studien, dass Akzeptanzund Umsetzung von Leitlinien in der medizinischenAlltagspraxis (Versorgung) noch ungenügend und ver-besserungsbedürftig sind.

Ein Verzeichnis der deutschen Leitlinien findet sich imAWMF- Leitlinienregister (www.awmf.org/leitlinien.html).

Leitlinien sind keine Richtlinien. LeitliniengerechtesHandeln bedeutet immer auch die Prüfung der An-wendbarkeit einer Empfehlung im individuellen Fall,gemeinsam mit dem Patienten. Das Patientenrechte-gesetz verlangt aber für die Aufklärung von Patien-ten ein „Muss“, um ihn zur Teilhabe an derEntscheidung zu befähigen.

Nationale VersorgungsLeitlinie AsthmaUnter der Leitlinien-Suche mit dem Stichwort„Asthma“ finden Sie alle verfügbaren Dokumente zumDownload wie z. B. die Kurz- und Langfassung und diePatientenleitlinie. Ebenso ist der Status und die Dauerder Gültigkeit ersichtlich.

Bei der Nationalen VersorgungsLeitlinie Asthma han-delt es sich um eine S3-Leitlinie.

Prof. Dr. med. Ina KoppLeiterin des AWMF-In-stituts für MedizinischesWissensmanagement

Hinweis: Auszug des gleichnamigen Beitrages in der Patientenzeitschrift Chirurgie 2014

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per definitionem …

eosinophile Granulozysten sind spezielle weiße Blutzel-len bzw. Leukozyten, die an der Immunabwehr, beson-ders bei allergischen Reaktionen, beteiligt sind.Eosinophile werden im Knochenmark gebildet.

Die wichtigste Ursache für eine Eosinophilie, also eineErhöhung der Anzahl der eosinophilen Granulozyten imBlut, sind Allergien und zwar vor allem IgE-bedingteÜberempfindlichkeitsreaktionen.

Immunglobulin E, abgekürzt IgE, auch IgE-Antikörpergenannt, sind ebenfalls spezielle weiße Blutzellen. IgEgehören zur Familie der Immunglobuline und sind Ei-weiße, die zum Abwehrsystem des Körpers zählen. IgEspielen insbesondere eine Rolle bei der Abwehr vonWurminfektionen sowie bei Allergien.

IgE-Moleküle findet man unter anderem auf den Zell-membranen der eosinophilen Granulozyten.

ACOS

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Report vom gleichnamigen Vortragvon Professor Dr. Kurt Rasche, Wup-pertal anlässlich des 7. SymposiumLunge in Hattingen und in Anlehnungan den gleichnamigen Ratgeber

Begleiterkrankungen werden auchals Komorbidität – aus dem Englischen comorbidity –bezeichnet. Liegt neben einer Grunderkrankung – in die-sem Fall also der COPD – eine oder mehrere zusätzlicheErkrankungen vor, die diagnostisch als eigenständigeKrankheit abgrenzbar sind, so werden sie als Begleiter-krankung bezeichnet.

Begleiterkrankungen können eine Folgeerkrankung derGrunderkrankung sein, müssen aber nicht. Zum Beispielkann die Augenerkrankung Grauer Star genauso eine Be-gleiterkrankung einer COPD sein, wie eine Herz-Kreislauf-Erkrankung, die möglicherweise auch eine Folgeerkrankungder COPD ist.

Diese Definition macht klar, dass es ein breites Spektruman Begleiterkrankungen geben kann, zumal von einer

COPD häufig ältere Menschen betroffen sind. Ab einemgewissen Alter sind verschiedene chronische Erkrankungenwie z. B. Bluthochdruck oder Diabetes auch bei nicht vonCOPD betroffenen Patienten häufiger zu beobachten.Schätzungen zufolge leidet jeder zweite Mensch, der älterals 65 Jahre ist, an mindestens drei Erkrankungen.

Nicht immer einfach ist die Einordnung zusätzlicherSymptome und Befunde hinsichtlich der jeweiligen Er-krankung bzw. Erkrankungen. So kann z.B. Atemnotunter Belastung sowohl auf eine Koronare Herzerkran-kung als auch auf eine COPD hinweisen.

Im Nachfolgenden werden die möglichen Zusammen-hänge von COPD und Begleiterkrankungen aufgezeigtund die Erkrankungen erläutert, die häufiger als bei an-deren älteren Menschen diagnostiziert werden.

COPD - eine Systemerkrankung COPD ist in erster Linie eine Erkrankung der Lunge. COPDist jedoch auch eine Systemerkrankung, d.h. die Erkran-kung hat Auswirkungen auf das ganze System der At-mung und somit auf den gesamten Körper.

Verständlich wird dies anhand der Funktion des Stoff-wechsels und des Kreislaufs des Sauerstoffs im Körper.Die Aufnahme von Sauerstoff, wie auch die Aufnahmevon Nahrung, sind Grundvoraussetzung dafür, dass unserKörper, unsere Organe und somit jede einzelne Zelle desKörpers ausreichend mit Energie versorgt ist, um funk-tionieren zu können. Sowohl Sauerstoff wie auch Nah-rung kurbeln Stoffwechselvorgänge an und stellen quasidie Energie dar, die wir zur „Befeuerung“ unserer Zellenund somit unseres Stoffwechsels benötigen.

Wird Atemluft eingeatmet, gelangt dabei der darin ent-haltene Sauerstoff durch die Lungenbläschen ins Blut.Das Herz sorgt dafür, dass der Sauerstoff an seinen Be-stimmungsort transportiert wird. Es schlägt und hält sodas Blut in Bewegung. Sauerstoff wird bei jeder Oxidation bzw. „Verbrennung“von Nahrungsbestandteilen wie Zucker, Fett und Protei-nen in unseren Körperzellen benötigt.

Voraussetzung für das Funktionieren des Stoffwechselsund damit jeder unserer Körperzellen, sei es den Zellenin Organen, Geweben oder Muskeln, sind also eine kon-tinuierliche und ausreichende Versorgung mit Sauerstoffund ebenso die Entsorgung des bei der „Verbrennung“entstehenden Abfallproduktes Kohlendioxid.

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Report - Symposium Lunge

COPD und Begleiterkrankungen

COPD

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Mögliche Ursachen – gegenseitige BeeinflussungDie Erläuterungen, warum COPD eine Systemerkrankung ist, zeigen grundsätzlich auf, welche Bedeutung die Sau-erstoffaufnahme und die Kohlendioxidabgabe für die Funktion unseres gesamten Körpers haben und dass bei einerStörung des „Atmungssystems“ eine Auslösung anderer Erkrankungen möglich sein kann.

Welche Verbindungen oder Verknüpfungen zwischen der COPD und den verschiedenen Begleiterkrankungen be-stehen, ist bisher nicht geklärt. Studien befassen sich seit einigen Jahren mit der Thematik und suchen nach Ant-worten. Im Beitrag „COSYCONET-Studie“ auf Seite 19 finden Sie hierzu nähere Informationen.

Eine Reihe von Faktoren kann die Entstehung von Begleiterkrankungen fördern:

• COPD-Entzündung als „Systemerkrankung“Die bei einer COPD vorliegende chronische Entzündung bleibt vermutlich nicht auf das Organ Lunge be-schränkt, sondern „läuft über“ und begünstigt auch die Entstehung anderer Erkrankungen.

• Inhalatives Zigarettenrauchen: gemeinsamer Risikofaktor!Das jahrzehntelange Rauchen ist nicht nur der Hauptauslöser für COPD sondern fördert ebenso die Entstehung weiterer Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, häufigere Infekte, bösartige Lungentumore.

• Folgeerkrankungen der Krankheitserscheinungen der COPD:

Luftnot ► Bewegungsmangel ► Herz-Kreislauf-Erkrankungen► Muskel- und Knochenabbau► Zunahme des Körpergewichts

► Nahrungsaufnahme ► Abnahme des Körpergewichts► psychische Belastung ► soziale Isolation

► Angst / DepressionHusten ► Weckreaktionen im Schlaf ► Schlafstörungen

► Druckerhöhungen im ► HarninkontinenzBauchraum

• Mögliche Nebenwirkungen der COPD-Medikamente:

Anticholinergika ► Herzrhythmusstörungen► Mundtrockenheit► Verstopfung

β2-Symptomimetika ► Herzrhytmusstörungen► Unruhe, Zittern

Theophillin ► Herzrhythmusstörungen► Unruhe► Magen-Darm-Beschwerden

Cortison ► inhalativ ► Heiserkeit► Atemwegsinfekte

► systemisch (Tablette) ► Osteoporose► Hauterscheinungen► Magen-Darm-Beschwerden

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Die gegenseitige Beeinflussung der verschiedenen Er-krankungen ähnelt einer „Henne-Ei-Situation“, was dieungeklärte Frage: „Beeinflusst insbesondere die COPDdie Begleiterkrankungen oder beeinflussen die Begleit-erkrankungen die COPD?“ dokumentiert.

Vom Schweregrad der COPD scheint das Auftreten vonBegleiterkrankungen nicht zwangsläufig in Abhängig-keit zu stehen. Begleiterkrankungen können in jedemStadium der COPD auftreten.

HäufigkeitenFragen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, an einer Be-gleiterkrankung zu erkranken bzw. wie häufig die ein-zelnen Begleiterkrankungen auftreten, können nachdem heutigen Stand der Wissenschaft nicht eindeutigbeantwortet werden und sind zudem sehr individuell mitder Situation des Patienten verbunden.

Da Lunge und Herz unmittelbar über den kleinen Blut-kreislauf, auch Lungekreislauf genannt, miteinander ver-bunden sind, werden Herz-Kreislauf-Erkrankungen inZusammenhang mit COPD oft diagnostiziert. Bluthoch-druck (Hypertonie) gilt als häufigste Begleiterkrankungbei COPD, als zweithäufigste der Diabetes mellitus.

Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems, Lungenkrebs,Osteoporose, Muskelschwäche und Kachexie (körperli-che Auszehrung) zählen zu den gravierendsten Begleit-erkrankungen der COPD.

Die nachfolgende Auflistung dokumentiert häufig vorkom-mende Begleiterkrankungen der COPD:

• Herz-Kreislauf-ErkrankungenoPulmonale HypertonieoHerzinsuffizienzoKoronare Herzkrankheit

• Metabolisches SyndromoÜbergewichtoDiabetesoHypertonie

• Obstruktives Schlafapnoesyndrom• Infekte der Atmungsorgane• Störungen des Bewegungsapparates

oVerlust von SklettmuskelmasseoKachexie (Verlust fettfreier Masse)oOsteoporose

• Normozytäre Anämie• Lungenkrebs• Harninkontinenz• Depression

Hinweis: Nähere Erläuterungen und Basisinformationen zu den hieraufgeführten möglichen Begleiterkrankungen können Sie im Ratge-ber „COPD und mögliche Begleiterkrankungen“ nachlesen, den Sieüber die Patientenorganisation COPD-Lungenemphysem Deutsch-land und den Verein COPD – Deutschland e.V. erhalten können –siehe nachfolgende Berichterstattung Seite 22.

Mögliche Auswirkungen Grundsätzlich belasten Begleiterkrankungen den Pa-tienten zusätzlich und können zudem den Verlauf derCOPD erheblich beeinflussen. Sie tragen zu einemschlechteren Gesundheitszustand, möglicherweise Kran-kenhauseinweisungen und zu einer Sterblichkeit vonCOPD-Patienten bei.

COPD-Patienten sterben meist nicht unmittelbar durchdie Folgen der COPD sondern durch deren Auswirkungenwie beispielsweise einer Überlastung des Herz-Kreislauf-Systems, eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls.

Die Erkenntnis darüber, dass oftmals eine Vielzahl vonBegleiterkrankungen mit einer COPD einher geht undeinen erheblichen Einfluss auf den Verlauf der COPD hat,hat in den letzten Jahren dazu geführt, dass der The-matik mehr Beachtung geschenkt wird. Wissenschaftli-che Leitlinien empfehlen daher eine gezielte Suche vonmöglichen Begleiterkrankungen, deren entsprechendeBehandlung sowie den Einsatz präventiver Maßnahmen.

Therapeutische MöglichkeitenBei Patienten mit COPD werden die Begleiterkrankun-gen so behandelt, wie sie auch ohne chronisch obstruk-tive Lungenkrankheit therapiert werden – d.h. jedediagnostisch identifizierte Erkrankung wird individuellbehandelt. Quelle: Prof. Dr. H. Worth, Fürth, Leitliniengerechte Diagnostik undTherapie der COPD, der niedergelassene arzt, 5/2013

Durch Studien wie COSYCONET können möglicherweisein der Zukunft noch passgenauere Behandlungsmaß-nahmen entwickelt werden, die die Zusammenhängeund Wechselwirkungen mehr berücksichtigen.

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Asthma bronchiale und chronisch obstruktive Lungen-erkrankungen (COPD) sind bereits alleine aufgrund derHäufigkeit ihres Auftretens bedeutende Erkrankungender Atemwege. Das Asthma bronchiale kommt inDeutschland bei etwa fünf Prozent der Erwachsenen vorund bei etwa zehn Prozent der Kinder. Zwischen 1955und 2004 hat sich die Krankheitshäufigkeit bei Heran-wachsenden verdoppelt bis verdreifacht. Hinsichtlich derCOPD dokumentiert eine aktuelle Studie, dass etwa 13Prozent der Erwachsenen über 40 Jahre betroffen sind.

Um das Verständnis beider Lungenerkrankungen zu ver-tiefen und neue Behandlungsmöglichkeiten zu entwik-keln, wurde bereits im Jahr 2009 das krankheitsbezogeneKompetenznetz Asthma / COPD, abgekürzt AsCoNet,durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung(BMBF) gegründet, wodurch die vorhandene wissen-schaftliche Kompetenz gebündelt, Forschungen koordi-niert und eine enge Zusammenarbeit gefördert werdenkonnte. Sprecher des Kompetenznetzes Asthma undCOPD ist Professor Dr. Claus Vogelmeier.

Bis zum Januar 2012 bestand AsCoNet aus zwei For-schungsverbünden: COSYCONET „COPD und systemischeBegleiterkrankungen“ und Asthma-MRI „Bildgebung beiobstruktiven Lungenerkrankungen mittels Magnetreso-nanztomographie (Magnetic Resonance Imageing =MRI). COSYCONET wird bis zum Dezember 2015 im As-CoNet weitergeführt und dann in das Deutsche Zentrumfür Lungenforschung (DZL) integriert.

COSYCONET – COPD und systemische BegleiterkrankungenIn den letzten Jahren wurde eine Reihe von Erkrankun-gen außerhalb der Lunge beschrieben, die überdurch-schnittlich häufig bei COPD-Patienten auftreten. DasSpektrum reicht von Gewichtsverlust über Muskelatro-phie, Osteoporose, kardiovaskuläre Erkrankungen bis hinzu Depressionen und Angststörungen. Es wird vermutet,dass die kausale (ursächliche) Verknüpfung zwischen derLungenerkrankung und diesen Erkrankungen auf einesystemische (den ganzen Organismus betreffende) Ent-zündung zurückzuführen ist.

Die COSYCONET-Studie (COPD and Systemic Conse-quences – Comorbidities Network) analysiert deshalb dieFrequenz von extrapulmonalen (außerhalb der Lungeauftretenden) Erkrankungen bei COPD-Patienten, prüfteine mögliche Korrelation (Wechselbeziehung) zwischensystemischer Entzündung und Organerkrankungen undevaluiert (bewertet), wie sich diese Störungen auf Mor-bidität, Mortalität und Kosten auswirken.

Beteiligt sind sieben Universitäten (Marburg, München,Greifswald, Heidelberg, Medizinische Hochschule Han-nover, Gießen, Berlin) sowie das Helmholtz-ZentrumMünchen, das Max-Planck-Institut Bad Nauheim und 20klinische Studienzentren, die durch ca. 30 Kliniken re-präsentiert werden.

COSYCONET-StudieEntzündungsprozesse verstehen, Erkrankungen unterscheiden

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COPD

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Register bildet das zentrale ElementDen zentralen Teil des COSYCONET-Konsortiums bildetein Register, welches das Kompetenznetzwerk aufbaut.Es handelt sich hierbei um etwa 3000 Patienten mitallen COPD-Schweregraden, die in einer Langzeitstudieevaluiert (wissenschaftlich analysiert) werden sollen. DieBefunde aus diesem Register sollen zudem mit verschie-denen weiteren Studienergebnissen aus Mecklenburg-Vorpommern (SHIP, Study of Health in Pomerania) undSüddeutschland (KORA, Kooperative Gesundheitsfor-schung in der Region Augsburg) verglichen werden. Darüber hinaus ist vorgesehen, eine Biobank und eineBilddatenbank aufzubauen und eine gesundheitsökono-mische Analyse durchzuführen. Schließlich sind weiter-führende Studien geplant, die die Auslöser für und dieKonsequenzen einer systemischen Entzündung sowohlan Tiermodellen als auch an biologischen Proben vonPatienten beschreiben sollen.

Verbesserte Diagnostik mittels MRTObstruktive Lungenerkrankungen werden in der klini-schen Routine mithilfe der Lungenfunktionsprüfunganalysiert. Demgegenüber spielt die radiologische Bild-gebung in der Diagnostik von COPD derzeit nur eine sehrbegrenzte Rolle. So kann die hochauflösende Compu-tertomografie (CT) zwar detaillierte Bilder der Lunge undder Atemwege einschließlich ihrer Wände liefern – dochdie klinischen Bilder besagen nicht eindeutig, wie schwerein Patient an COPD erkrankt ist.

Die COPD umfasst eine Reihe von Phänotypen (Erschei-nungsformen) – ähnlich wie bei einem Asthma bron-chiale. Bei ähnlichem Schweregrad kann die Ursacheentweder in den Atemwegen oder in einer Zerstörungdes umgebenden Gewebes, einem Emphysem, liegen. DieLungenfunktionsprüfung ist als Messverfahren nur be-grenzt geeignet, diese Subtypen zu unterscheiden.

Sowohl die steigende Zahl der therapeutischen Optio-nen - insbesondere bei fortgeschrittener COPD - alsauch Überlegungen zum Therapiebeginn in einem sehrfrühen Stadium der Erkrankung verlangen ein nicht-in-vasives bildgebendes Verfahren, mit dem diese Phäno-typen differenziert erkennbar werden.

Angestrebt wird ein radiologisch bildgebendes Verfah-ren, das – ohne Strahlenbelastung – die unterschiedli-chen Typen darstellen und messen kann. Damit wärendas Fortschreiten der Erkrankung, der richtige Zeitpunktfür einen Behandlungsbeginn als auch der voraussicht-liche Erfolg einer Behandlung besser abschätzbar als mitder Lungenfunktionsprüfung.

Für diesen Zweck bietet sich die Magnetresonanztomo-grafie (MRT), die Bilder mit Magnetfeldern statt mitRöntgenstrahlen erzeugt, als geeignetes Verfahren an.Die MRT der Lunge ist aufgrund der komplexen Diagno-stik von Atemwegserkrankungen noch nicht weit ver-breitet. Sie bietet aber ein breites Spektrum vonUntersuchungsformen, das eine strukturelle und funk-tionelle Charakterisierung der Subtypen von COPD undAsthma erlaubt. Hierzu gehören die Erfassung von Ent-zündungsvorgängen, Überblähung, Zerstörung des Ge-webes, Belüftung, Durchblutung, Blutdruck in denLungengefäßen sowie Veränderungen am Herzen.

Das Projekt Asthma-MRI – durchgeführt an den Univer-sitäten Heidelberg, Würzburg, Mainz und am Fraunho-fer Mevis Bremen – will innerhalb von drei Jahren dieverschiedenen Methoden der MRT der Lunge zuverlässigfür eine breite Anwendung verfügbar machen und dieklinische Aussagekraft der Messwerte belegen. Für diestandardisierte computergestützte Auswertung werdendie Methoden zur Analyse der Lungen-MRT auf einerSoftware-Plattform entwickelt und zusammengeführt.In der zweiten Förderperiode (2012 – 2015) sollen dieMethoden und Ergebnisse von Asthma-MRI sämtlichenZentren von AsCoNet bereitgestellt und dann auch inder COSYCONET Studie eingesetzt werden.

Bis die Ergebnisse der Studien dokumentiert und präsen-tiert werden wird es einige Jahre dauern. Die COPD inDeutschland wird hierüber kontinuierlich berichten.

Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung, 23.10.2014und Kompetenznetz Asthma und COPD

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Detaillierte Hintergrundinformationen zu den Teilprojek-ten der Studie sowie spezielle Basisinformationen für Pa-tienten, insbesondere auch für Patienten, die in die Studieeingebunden sind.

�� Deutsches Zentrum für Lungenforschung (DZL)Aulweg 130, 35392 GießenTelefon 0641 – 99-467-21/24www.dzl.de

Das Deutsche Zentrum für Lungenforschung wurde im November 2011 auf Initiative des Bundesministeriums fürBildung und Forschung (BMBF) gegründet. Im DZL arbeiten über 170 Wissenschaftler und deren Ar-beitsgruppen aus 18 universitäten und außeruniversitä-ten Forschungseinrichtungen an fünf Standorten zusam-men. Ihr Ziel ist es, die acht im Fokus stehenden Krank-heiten oder Krankheitsgruppen Asthma und Allergien, diechronisch obstruktive Lungenerkrankung COPD, Mukovis-zidose, akute Lungenschädigungen und Lungenversagen,interstitielle Lungenerkrankungen sowie Lungenhoch-druck, schwere Lungenerkrankungen im Endstadium undLungenkrebs umfassend zu untersuchen.

Eine Informationsbroschüre zum DLZ können Sie hier her-unterladen:www.helmholtz-muenchen.de/fileadmin/HZM/pdf/publi kationen/broschueren/DZL-Broschuere_Web_120320.pdf

Die Internetseite des DZL ist derzeit nur in englischer Spra-che formuliert. Ein Link führt auf den Lungeninformati-onsdienst, die Informationsplattform für Patienten.

�� LungeninformationsdienstTelefon 089 – 3187-2526Telefax 089 – 3187-3324info@lungeninformationsdienst.dewww.lungeninformationsdienst.de

Im Auftrag des Deutschen Zentrums für Lungenforschungbietet der Lungeninformationsdienst des Helmholtz Zen-trum München seit Juni 2011 Patienten und der interes-sierten Öffentlichkeit Informationen zu Diagnostik, The-rapie und Prävention von Lungenerkrankungen und stelltaktuelle Forschungsergebnisse vor. Zugleich bildet der Lungeninformationsdienst eine Plattform, auf der sich Pa-tienten, Selbsthilfegruppen und Wissenschaftler austau-schen können.

Neben dem sehr umfangreichen Informationsangebot imInternet bietet der Lungeninformationsdienst regelmäßigPatientenveranstaltungen (Patientenforen) zu Schwer-punktthemen an.

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COPD

Das Gefühl der Atemnot unter Belastung führt zu Unsi-cherheiten und Ängsten. Um die Atemnot zu vermeiden,begeben sich viele COPD-Patienten in eine körperlicheSchonhaltung. Doch diese Schonhaltung bewirkt genaudas Gegenteil, denn sie fördert die COPD-bedingte Ab-nahme der körperlichen Leistungsfähigkeit, der Muskel-kraft und belastet das Herz-Kreislaufsystem zusätzlich.

Die Teilnahme am sozialen Leben, der Besuch von Fami-

lie, Freunden, gewohnte Aktivitäten, Einkaufsbummeletc. fallen durch die körperlichen Veränderungen schwe-rer und es kann zu einer immer größeren Isolation undsomit sinkenden Lebensqualität kommen. Die soziale Iso-lation, Hilflosigkeit und Ängste begünstigen wiederumseelische Beeinträchtigungen und können verschiedeneFormen von Depression zur Folge haben.

Im Medizinischen Vokabular wird dies auch als ein Cir-

Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)geht mit Veränderungen einher, die nicht nur die Lungebetreffen. Es entwickeln sich häufig Begleiterkrankun-gen wie z. B. Stoffwechsel- oder Herz-Kreislauferkran-kungen.

COPD ist eine Systemerkrankung mit Auswirkungen, dieden ganzen Körper betreffen. Zudem beeinträchtigt dasinhalative Zigarettenrauchen, die häufigste Ursacheeiner COPD, auch andere Organsysteme. Möglicherweisespielt zudem eine systemische Entzündung eine wich-tige Rolle bei der Entstehung von Begleiterkrankungen.

Die Zusammenhänge und auch Wechselwirkungen zwi-schen der COPD und den Begleiterkrankungen sind bis-her nicht ausreichend geklärt. Groß angelegte Studienbemühen sich derzeit um den Erhalt von wissenschaft-lichen Daten und Fakten.

Da Begleiterkrankungen den Verlauf der COPD beein-flussen, sollte diesen sogenannten Komorbiditäten einehohe Aufmerksamkeit geschenkt werden.

Welche Begleiterkrankungen können auftreten? Welchetreten am häufigsten auf? Welchen Einfluss nehmen sieauf die COPD? Welche Maßnahmen können zur Vorbeu-gung ergriffen und auf welche Symptome sollte geach-tet werden?

Diesen und vielen weiteren Fragen widmet sich der 64-seitige Ratgeber und bemüht sich, gemäß dem aktuellenStand der Wissenschaft Antworten zu geben. Wir möchten Ihr Bewusstsein für möglicherweise auf-

tretende Begleiter-krankungen schär-fen und IhnenBasiswissen zuhäufig auftreten-den Krankheitsbil-dern vermitteln.

Weiterhin möch-ten wir unter-stützend dazubeitragen, dassBegleiterkrankungenmöglichst rasch erkannt und behan-delt werden. Gleichzeitig möchten wir Sie motivieren –soweit möglich - vorbeugende Maßnahmen durchzu-führen.

Die Ausarbeitung dieser Informationsschrift erfolgte unterwissenschaftlicher Beratung von Professor Dr. Kurt Rasche,Bergisches Lungenzentrum, Helios Klinikum, Wuppertal.

Der Ratgeber kann online bei der PatientenorganisationLungenemphysem-COPD Deutschland (www.lungenem-physem-copd.de) gelesen oder beim Verein COPD – Deutsch-land e.V. (www.copd-deutschland.de) bestellt werden. Bittebeachten Sie dort die hinterlegten Versandinformationen.

Jens Lingemann, HattingenVorsitzender COPD - Deutschland e.V.Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland

Neuer RatgeberCOPD und mögliche Begleiterkrankungen

kostenlose Broschüre zum Mitnehmen

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COPD und möglicheBegleiterkrankungen

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Informationen für Betroffene und Interessierte

22 COPD in Deutschland 1 I 2014

Ankündigung RatgeberCOPD: Auswirkungen auf den Alltag, Psyche und Lebensqualität … nicht nur im fortgeschrittenen Stadium

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COPD

culus vitiosus bezeichnet, aus dem Lateinischen „schäd-licher Kreis“ oder auch Teufelskreis. Damit ist eine Ab-wärtsspirale gemeint, die ein System bezeichnet, in demmehrere Faktoren sich gegenseitig verstärken und soeinen Zustand immer weiter verschlechtern.

Bisher wurde von wissenschaftlicher Seite insbesondereder Einfluss der Depression auf die COPD untersucht.Doch inzwischen rücken zunehmend Angst- und Panik-symptome in den Fokus und ebenso die psychische Be-lastung im Hinblick auf die krankheitsspezifischeEntwicklung der COPD wie auch die Endphase des Le-bens.

Angst und Depression kann sich bereits in frühen Sta-dien der COPD einstellen und steht nicht in Zusammen-hang mit deren zunehmendem Schweregrad.

Innerhalb des Ratgebers „COPD und mögliche Begleiter-krankungen“ wird bereits darauf hingewiesen, dass sichspeziell zur Thematik „COPD: Auswirkungen auf den All-tag, Psyche und Lebensqualität … nicht nur im fortge-schrittenen Stadium“ ein weiterer Ratgeber in derEntwicklung befindet.

Wir möchten Sie daher darauf hinweisen, dass dieserRatgeber im Laufe des Jahres 2015 vorliegenwird. Über die Mailingliste und den Newsletter der Pa-tientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutsch-land werden wir Sie in gewohnter Weise bei Erscheinen

umgehend informie-ren und Sie könnendiesen Ratgeberdann online überwww.lungenemphy-sem-copd.de lesenoder beim VereinCOPD – Deutsch-land e.V.(www.copd-deutschland.de)bestellen. Beach-ten Sie dort diehinterlegten Ver-sandinformatio-nen.

Jens Lingemann, HattingenVorsitzender COPD – Deutschland e.V.Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland

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COPD: Auswirkungen auf den Alltag,Psyche und Lebensqualität…nicht nur im fortgeschrittenen Stadium

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Informationen für Betroffene und Interessierte

Wir sind eine Einrichtung der Fuest Familienstiftung, einer starken Gruppe im Dienst des Menschen. Drei medizinische und drei suchtmedizinische Reha-Kliniken sowie vier Senioreneinrichtungen stehen für hohe Professionalität, interdisziplinäre Vernetzung und die Umsetzung diakonischer Werte. Der Mensch steht im Mittelpunkt unseres Denkens und Handelns, das ist Wissen, was dem Menschen dient!

Zurück in einen lebenswerten Alltag.

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24 COPD in Deutschland 1 I 2014

OperationsverfahrenLebensqualität nach operativen Eingriffen an der LungeMan kann die Operationen an der Lunge im Prinzip inzwei große Gruppen einteilen.

Bei der ersten Gruppe handelt es sich um Eingriffe anPatienten mit einem bösartigen Lungentumor (Lungen-krebs), die eine radikale Operation benötigen, um dasLeben zu erhalten.

Bei der zweiten Gruppe handelt es sich um Operationenbei Patienten, bei denen eine Veränderung des Lungen-gewebes oder des Zwerchfells vorliegt, die die Effizienzder Atmung einschränken. Eine Operation verfolgt hierdas Ziel, die Atemmechanik zu verbessern und damit dieLebensqualität des Patienten zu steigern.

Eingriffe bei Vorliegen eines bösartigen LungentumorsBei der Gruppe mit Tumorerkrankungen entsteht einKonflikt zwischen den Behandlungsmöglichkeiten undder Steigerung bzw. Erhaltung von Lebensqualität derPatienten durch mehrere Faktoren:

Tumorerkrankungen treten bei älteren Patienten häufi-ger auf. Das gilt insbesondere für das Lungenkarzinom,das vor dem 40. Lebensjahr selten entsteht, mit zuneh-mendem Alter aber dramatisch zunimmt.

Durch die geburtenstarken Jahrgänge der 60iger Jahrewird die Zahl der älteren Patienten in den nächsten 20Jahren stark ansteigen. Damit wird auch die Anzahl derPatienten in höherem Alter, die aufgrund eines Lungen-karzinoms behandelt werden müssen, zunehmen.

80-90% der Patienten, die ein Lungenkarzinom entwik-keln, rauchen oder haben geraucht. Dadurch ist die Lun-genfunktion dieser Patienten oft erheblich beein-trächtigt.

Rauchen zerstört die Lungenbläschen und schränkt da-durch die Atemfunktion ein. Diese Lungenerkrankungwird „Chronisch obstruktive Lungenerkrankung“ (COPD)und Lungenemphysem genannt. Sie führt zu einer Ein-schränkung der Lebensqualität, da die körperliche Be-lastbarkeit und Leistungsfähigkeit der betroffenenPatienten oft sehr eingeschränkt sind.

Ein Tumor im frühen Stadium, wie er häufig zufällig imRahmen von Röntgenuntersuchungen aus anderenGründen entdeckt wird, führt, für sich genommen, nichtzu einer Einschränkung der Lungenfunktion (s. Abb. 1).Wenn der Tumor jedoch durch eine Operation entferntwerden soll, muss häufig auch nicht vom Tumor befal-

lenes Lungengewebe zusätzlich geopfert werden, da miteinem ausreichenden Sicherheitsabstand zum gesundenGewebe operiert werden muss. Dies führt zwangsläufigzu einer weiteren Verschlechterung der Lungenfunktionbei einem Patienten, dessen Lungenfunktion durch dasRauchen sowieso schon eingeschränkt ist.

Abbildung 1: Lungenkrebs im linken Lungenoberlappen

Aus diesem Grunde stellt die präoperative Untersuchungder Lungenfunktion mit Abschätzung ihrer Funktionsre-serve und die genaue Berechnung des durch die Operationverursachten Funktionsverlustes eine wesentliche Säule derpräoperativen Diagnostik dar. Durch entsprechend auf-wendige Untersuchungen mit Atemstrommessungen, Mes-sungen der körperlichen Leistungsfähigkeit und Durch-blutungsmessung der Lungen kann relativ genau die Lun-genfunktion n a c h der Operation bestimmt werden.

In diesem Zusammenhang ist es verständlich, dass eine Lun-genoperation zwar radikal sein muss, aber gleichzeitig dievorhandene Lunge soweit wie möglich schonen sollte.

Somit ist der für die Lebensqualität und die verbleibendeLungenfunktion schwerwiegendste Eingriff die Entfer-nung eines gesamten Lungenflügels (Pneumektomie).Diese Operation führt nachweislich zu einer schwerendauerhaften Einschränkung der Lungenfunktion und derLebensqualität.

In entsprechend erfahrenen Kliniken kann diese Opera-tion jedoch bei den meisten Patienten vermieden wer-den. Denn durch spezielle Operationstechniken kann derkranke Teil der Lunge mit den zentralen Strukturen ent-fernt und der verbleibende gesunde Lungenanteil re-plantiert werden (Abb. 2). Kliniken mit entsprechenderExpertise können so die Rate der Entfernungen eines

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1 I 2014 COPD in Deutschland 25

ganzen Lungenflügels auf unter 5% aller Lungenresek-tionen bei Lungenkrebs senken.

Abb. 2: Lungenkarzinom in der Lunge rechts zentral, Entfernung mit demrechten Lungenoberlappen und Replantation der Restlunge.

Zusammenfassend kann man somit in Zusammenhangmit onkologischen Eingriffen sagen, dass viele insbeson-dere ältere Patienten mit einer durch Rauchen einge-schränkten Lungenfunktion zur radikalen operativenBehandlung eines bösartigen Lungentumors kommen.

Da die radikale onkologische Behandlung zu einem weiterenVerlust der Lungenfunktion führt, ist es sehr wichtig, dassdie Operation lungengewebesparend durchgeführt wird.

In von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierten Lun-genkrebszentren, wird der prozentuale Anteil von Lungen-flügelentfernungen bzw. gewebeschonenden Eingriffendokumentiert und kann entsprechend erfragt werden.

Eingriffe bei Vorliegen einer COPD / LungenemphysemDie zweite Gruppe von Patienten erfasst Menschen miteiner COPD / Lungenemphysem. Das Lungenemphysem

entsteht in der Regel durch das Rauchen. Übrigens führtnicht das Inhalieren von Zigarettenrauch zu einer Ver-färbung der Lunge, wie es manchmal dargestellt wird.Eine schwarze Lunge entsteht durch das Einatmen vonRuß oder Kohlestaub wie im Bergbau.

Im Unterschied dazu zerstört das Rauchen massenhaftLungenbläschen mit dem Effekt, dass die verbleibendenLungenbläschen einen größeren Durchmesser aufweisen,weil sie die fehlende Funktion der zerstörten Bläschenvergeblich zu ersetzen versuchen. Die Lunge nimmt da-durch insgesamt an Größe zu und wird zu groß für densie umschließenden Brustkorb (s. Abb. 3)

Abb. 3: Lunge mit zerstörten blasigen Arealen (dunkel = hoher Luftanteil)

Das Zwerchfell ist ein Muskel, der durch Zusammenzie-hung und Entspannung das intrathorakale (im Innerendes Brustkorbs befindliche) Lungenvolumen atemab-hängig verändert. Ist die Lunge nun zu groß, befindetsich die Muskulatur des Zwerchfells in einem Zustandder Daueranspannung, physiologische Atembewegungensind jetzt nicht mehr möglich. Dies nennen wir eine „Ein-schränkung der Atempumpenfunktion“, die zu einem

Operationsverfahren

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kompletten Versagen der Atmung führen kann.

Eine Operation kann hier zu einer Verbesserung der At-mungsfunktion führen, indem die Lunge durch eine Teil-entfernung verkleinert wird. Die Zwerchfellmuskulaturkommt damit wieder in einen effektiven und entspann-teren Zustand und das Atmen wird für den Patientendeutlich erleichtert.

Zuerst klingt es widersprüchlich, dass durch eine Teillun-genentfernung die Atemfunktion verbessert werden soll. DerEingriff gelingt aber vor allem dadurch, weil die Zerstörungdes Lungegewebes bei einem Anteil von Patienten nichtgleichmäßig verteilt über die Lunge abläuft. Häufig ist sievor allem in den Lungenspitzen betont. Dies kann bedeu-ten, dass in den Lungenspitzen nur funktionslose Lungen-blasen vorhanden sind, in den unteren Lungenabschnittenaber funktionierendes Lungengewebe existiert.

Die Operation hat nun das Ziel, die funktionslosen bla-sigen Lungenabschnitte zu entfernen und dadurch dieLunge zu verkleinern ohne dass funktionierendes Lun-gengewebe entfernt wird. Das vitale Lungengewebe fülltdann den Brustkorb vollständig aus und der Zwerchfell-muskel kann seine Funktion besser ausüben. Dieser Ein-griff wird Lungenvolumenreduktion genannt.

Der entscheidende Punkt bei der Behandlung solcher Pa-tienten ist deren Auswahl für die Operation. Es sind dif-ferenzierte Analysen der Lungenfunktion, derkörperlichen Leistungsfähigkeit und der Lungendurch-blutung notwendig (s. Abb. 4). Anhand dieser Ergebnissewird in einer Konferenz über das Zielgebiet der Opera-tion entschieden. Bei richtiger Auswahl der Patientenund niedrigem Operationsrisiko wird eine Verbesserungder Lungenfunktion und der Belastbarkeit und somitauch eine entscheidende Verbesserung der Lebensquali-tät der Patienten erreicht. In vielen Fällen kann sogareine Verlängerung der Lebensdauer erreicht werden.

Abb. 4: Messung der Lungendurchblutung bei Lungenemphysem. Das obereLungendrittel der rechten Lunge ist fast nicht mehr durchblutet

Liegen ein Lungentumor und ein Lungenemphysem vor,so ist es in einigen Fällen sogar möglich, eine Tumorre-sektion und eine Volumenreduktion zu kombinieren mitdem Ziel, den Tumor radikal zu entfernen und eine Ver-besserung der Lungenfunktion zu erreichen.

Gut zu wissenOben genannte Ausführungen zeigen, dass vornehmlichdas Rauchen auf die Lunge einen extrem ungünstigenEinfluss hat. Deshalb ist die wichtigste Maßnahme zurErhaltung der Gesundheit gar nicht erst mit dem Rau-chen anzufangen oder es aufzugeben. Der Effekt desVerzichtes auf das Rauchen übersteigt jedes noch sogute Ergebnis medizinischer Behandlungen. Zertifizierte Lungenkrebszentren verfügen in der Regelüber entsprechende Strukturen, oben beschriebene Un-tersuchungen und Eingriffe zu ermöglichen.

Prof. Dr. med. Erich StoelbenChefarzt ThoraxchirurgieLungenklinik Köln MerheimPrivate Universität WittenHerdecke - Kliniken der StadtKöln gGmbH

Hinweis: Erstpublikation in der Patien-

tenzeitschrift Chirurgie 1/2014

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26 COPD in Deutschland 1 I 2014

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Herz- und LungentransplantationDas vergangene Jahr war ein bewegtes für die Organ-transplantation in Deutschland, leider nicht immer inpositiver Weise. Der Skandal um Manipulation bei Or-gantransplantationen in Göttingen, Regensburg, Mün-chen und Leipzig hat viel Aufmerksamkeit erregt undverursachte katastrophale Konsequenzen für die Spen-debereitschaft in Deutschland. Seit der intensiven Be-richterstattung über die Skandale ist ein dramatischerRückgang der Spenderzahlen zu beobachten. Die Deut-sche Stiftung Organtransplantation (DSO) meldet, dassdie Zahl der Organspender bundesweit von 1.046 im Jahr2012 auf 876 im Jahr 2013 zurückgegangen ist - unddas vor dem Hintergrund eines ohnehin chronischen Or-ganmangels.

Diese negative Entwicklung trifft in erster Linie jene Pa-tienten, die aktuell auf ein Spendeorgan warten.

Nach der TransplantationWas es für einen Patienten bedeutet, wenn die Wartezeitvorüber ist und ein Organ zur Verfügung steht, zeigt eineUmfrage, die wir an der HTTG-Chirurgie der MHH an-lässlich des 20. Jubiläums unseren Thorakalen (denBrustkorb betreffenden) Transplantationprogrammsdurchgeführt haben. Von den insgesamt 31 ehemaligenPatienten, die an der Umfrage teilnahmen, leben vielebereits seit 20 Jahren oder länger mit dem gespendetenOrgan. Wir haben die Patienten nach den kurz- undlangfristigen Zielen gefragt, die sie sich in ihrer Warte-zeit vor der Transplantation gesetzt haben. Genanntwurden die Ziele Überleben, Familie, Reisen und Arbei-ten – und zum größten Teil konnten diese Ziele auchumgesetzt werden: Mehr als die Hälfte der befragten Pa-tienten hatte darüber hinaus keine wesentlichen Pro-bleme nach der Transplantation.

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Neue innovative Ansätze Der angesprochene Organmangel führt dazu, dass Patien-ten mit immer längeren Wartezeiten konfrontiert werden.Die rigorosen Auswahlkriterien, die angesetzt werden umgeeignete Organe zu identifizieren, führen darüber hinauszu der Situation, dass viele Spenderorgane gar nicht erstangeboten werden, weil kein entsprechend geeigneterEmpfänger gefunden werden kann. Das führt zu einer zu-sätzlichen Reduzierung der verfügbaren Organe.

Innovative Ansätze, die die Probleme des Organmangelsund des effizienten Ressourceneinsatzes angehen, sinddringend nötig - so wie z. B. unkonventionelle Strategien,um dem richtigen Patienten die richtige Lunge zu vermit-teln. In Deutschland und anderen Eurotransplant-Ländernwerden Spenderlungen nach Dringlichkeitskriterien an Pa-tienten vermittelt. Priorität haben High Urgency Patients –d.h. Patienten von der Hochdringlichkeitsliste, die inDeutschland im Durchschnitt mit zwischen 30 – 40 TageWartezeit zu rechnen haben. In Fällen in denen ein Organaus funktionalen oder logistischen Gründen von drei un-

terschiedlichen Transplantationszentren abgelehnt wird,kann im Rahmen einer sogennaten rescue allocation (Not-fallallokation) vom entsprechenden Transplantationszen-trum selber vermittelt werden.In der Medizinischen Hochschule Hannover - dem Zentrummit dem größten Lungentransplantations-Programm inEuropa - wurde in einem Pilotprogramm die Allokation (Zu-teilung) von Spenderlungen aus dieser Notfallallokation andie stabilsten Patienten erprobt, um so negative Transplan-tationsergebnisse zu reduzieren. Trotz der Tatsache, dassdiese Lungen nicht den Kriterien für optimale Transplan-tate entsprachen (oft waren sie von älteren Spendern undwiesen eine signifikant (deutlich) niedrigere Sauerstoffan-reicherung auf), waren die Studienergebnisse überwälti-gend positiv. Empfänger dieser Lungen (72 insgesamt)benötigten kürzere postoperative Beatmung (Beatmungnach der Operation), waren kürzer in stationärer Behand-lung und hatten 27 Monate nach der Operation mit normaltransplantierten Patienten vergleichbare Überlebensraten(81,6% verglichen mit 80,76%).

Dieser Ansatz zeigt, dass insbesondere auch diese aus einerNotfallallokation stammenden Organe - die in der Regelverloren gehen - für eine Transplantation verwendet wer-den können und damit die verfügbaren, knappen Ressour-cen effizienter genutzt werden können.

Neue Verfahren zur KonservierungNicht nur wird durch Innovationen in diesem Bereich dieAllokationseffizienz erhöht: Neue Verfahren zur Konservie-rung von Organen eröffnen gleichzeitig völlig neue Mög-lichkeiten. Die derzeitige Standardmethode für dieKonservierung von Organen ist die kalte ischaemische La-gerung. Dieses Verfahren wird seit Erfindung der Organ-transplantation angewendet, wobei durch die Kühlung imPrinzip das Ausmaß der Organschäden während des Trans-ports reduziert werden soll. Doch es kommt noch immer zu

Operationsverfahren

28 COPD in Deutschland 1 I 2014

… mehr Wissen

�� www.dso.deDie Deutsche Stiftung Organtransplantation, kurz DSO, istKoordinationsstelle nach § 11 des Transplantationsgeset-zes und damit für die Organisation der Organspende in Deutschland verantwortlich.

�� www.eurotransplant.orgDie Stiftung Eurotransplant ist als Service-Organisation verantwortlich für die Zuteilung von Spenderorganen in sieben europäischen Ländern und arbeitet hierzu eng mitden Organspende-Organisationen, Transplantationszen-tren, Laboratorien und Krankenhäusern zusammen.

�� www.bdo-ev.deBundesverband der Organtransplantierten e.V. (BDO)

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Operationsverfahren

1 I 2014 COPD in Deutschland 29

nicht unwesentlichen Schäden des gespendeten Organs. Jelänger das Organ auf Eis bleibt, desto stärker die Schäden.Zudem ermöglicht die Kaltlagerungstechnik keine wieder-belebende Beurteilung, während das Organ vom Spenderzum Empfänger transportiert wird. Dies bringt eine Reihe von Einschränkungen mit sich: DerZeitraum für die Gewinnung, den Transport und die Im-plantation des Organs ist sehr kurz. Darüber hinaus ist dieGefahr einer Beschädigung des Organs im Rahmen der kal-ten Lagerung recht hoch. Außerdem kann das Organ vorder Implantation nur eingeschränkt auf seine Funktionüberprüft werden. Um diesen Problemen zu begegnen hatdie Firma Transmedics ein leicht transportables Gerät zurwarmen Blutperfusion entwickelt, das zur Unterstützungeiner Transplantation herangezogen werden kann. Das Organ Care SystemTM (OCS) stellt sicher, dass die Or-gane in einer warmen, durchbluteten und stabilen Umge-bung außerhalb eines Körpers gelagert und transportiertwerden können. Zusätzlich ergibt sich daraus die Möglich-keit einer Verbesserung des Zustandes des Organs sowieeiner kontinuierlichen klinischen Überprüfung des Trans-plantats. Die OCS-Technologie ermöglicht es somit, zu-sätzliche Organe zu erhalten und bis zur Implantationlaufend zu kontrollieren. In einer Pilotstudie von zwei eu-ropäischen Zentren der Lungentransplantation in Hannoverund Madrid haben wir das OCS System in einer Serie von 12Hochrisiko-Patienten getestet. Die Ergebnisse waren au-ßerordentlich vielversprechend - alle Patienten haben dieTransplantation erfolgreich überstanden und das Organfunktioniert jeweils einwandfrei.

Alternativen zur TransplantationHinzu tritt die voranschreitende Entwicklung von Alterna-tiven zu einer Transplantation. Kunstherzen können inzwi-schen mit minimalinvasiven Methoden (schonendereMethoden mit nur kleinen Hautschnitten) implantiert wer-den und kommen sowohl als Überbrückung bis zu einerTransplantation (bridge to transplantation) als auch alsEndpunkt einer Therapie (bridge to destination) in Frage.

Die Forschung beschäftigt sich weiter mit Xenotransplan-taten sowohl für Gewebe als auch für solide Organe. Xe-nogene Herzklappen befinden sich bereits im klinischenEinsatz. Bei einer Xenotransplantation handelt es sich umdie Übertragung von lebens- und funktionstüchtigen Zel-len, Geweben oder Organen zwischen Individuen verschie-dener Spezies. Ein Beispiel für eine Xenotransplantation istdie Übertragung einer Herzklappe von einem Schwein aufeinen Menschen.

Weiterhin sind bioartifizielle Organe (also Hybride sowohlaus künstlichem als auch aus biologischem Material) alsMaßnahme zur Abwehr der Probleme in der Standardthe-rapie (wie z. B. Infektionsrisiko und Thrombose) in den Fokusgerückt.

So entstehen in diesem Bereich zahlreiche innovative The-rapiemöglichkeiten, die als Alternative zur Organtrans-plantation mit Organen dienen sollen. Gleichzeitig ist klar,dass diese Entwicklungen noch einige Zeit beanspruchenwerden, ehe sie zu einer klinischen Reife gebracht sind. Bisdahin sind wir weiter angewiesen auf die Spendebereit-schaft um die Patienten auf den Wartelisten zügig behan-deln zu können. Es gilt das Vertrauen in die Organ-transplantation und in die Forschung in diesem Bereich zu-rückzugewinnen und aufzubauen.

Professor Dr. med. Axel HaverichKlinik für Herz-, Thorax-,Transplantations- und Gefäß-chirurgieMedizinische Hochschule Han-nover

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30 COPD in Deutschland 1 I 2014

Rauch,Stäube

Auch Passivrauchen hat Einfluss auf die Gesundheit. DieAuswirkungen von Tabakrauch in Innenräumen sind er-schreckend und werden meistens unterschätzt. Der nach-folgende Beitrag möchte zu mehr Aufmerksamkeitauffordern und motivieren, die Einflüsse des Passivrau-chens zu meiden. Insbesondere bereits von Atemwegser-krankungen Betroffene und natürlich Kinder – vor allemKleinkinder – werden durch sogenannten Second HandSmoke in Innenräumen belastet.

Tabakrauch ist mit Abstand der gefährlichste, jedoch leichtvermeidbare, Innenraumschadstoff. Er ist ein komplexesGemisch aus zahlreichen Substanzen, die beim Verbrennendes Tabaks entstehen. Das Einatmen von Tabakrauch ausder umgebenden Luft wird als Passivrauchen bezeichnet. Passivrauchen verursacht eine frühzeitige Sterblichkeit. Eserhöht das Lungenkrebsrisiko um 20 bis 30 Prozent unddas Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen um 25 bis 30Prozent. Ein Report zu den Auswirkungen von Passivrau-

chen in Innenräumen aus dem Jahr 2006 stellt außerdemheraus, dass Kinder, die Tabakrauch ausgesetzt sind, ein er-höhtes Risiko für den plötzlichen Kindstod, akute Atem-wegsinfektionen, Mittelohrentzündungen und schweresAsthma besitzen.

Außerdem wird in dem Bericht dargelegt, dass für die Ta-bakrauchbelastung kein Grenzwert angegeben werden kann,unterhalb dessen kein gesundheitsschädliches Risiko besteht.

Zusammensetzung von TabakrauchIn frischem Tabakrauch wurden bisher über 4 800 ver-schiedene Substanzen identifiziert, von denen mindestens250 toxisch beziehungsweise giftig sind. Als giftig wer-den Substanzen bezeichnet, die eine schädliche Wirkungauf Lebewesen besitzen. Die Giftigkeit ist, im Gegensatz zuden Kanzerogenen (krebserzeugende Substanzen), für diekeine unschädliche Menge angegeben werden kann, ab-hängig von der Konzentration. Von einem eigentlichenGift spricht man nur, wenn Substanzen auch in sehr ge-ringen Mengen giftig sind, also im Bereich von Milli-gramm-Mengen.

Tabakrauch enthält neben dem abhängig machenden Ni-kotin auch Kohlendioxid, Kohlen-monoxid und eine Vielzahl vonKanzerogenen sowie viele andereGifte, die beim Einatmen aufgenom-men werden.

Zusatzstoffe in TabakproduktenDarüber hinaus sind auch vieleStoffe, die den Tabakproduktenbeim Herstellungsprozess zugesetztwerden, gesundheitsgefährdend.Diese Zusatzstoffe dienen haupt-sächlich dazu, den Geruch und denGeschmack sowie die Inhalation fürden Raucher so angenehm wiemöglich zu gestalten.

So wird beispielsweise nicht nurMentholzigaretten sondern in gerin-ger Menge auch Tabak fast aller Zi-garettensorten Menthol zugesetzt,da es eine generelle kühlende sowieleicht betäubende Wirkung besitzt.Auch können in TabakproduktenZucker sowie Lakritze, Honig oderKakao als Aromastoffe enthaltensein. Andere Zusatzstoffe dienendazu, die Brenneigenschaften der Zi-garette zu optimieren oder denTabak länger feucht zu halten. Die

Passivrauchen- Tabakrauch in Innenräumen

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meisten der zugelassenen Zusatzstoffe von Tabakproduk-ten sind zwar auch in Lebensmitteln erlaubt, aus ihnenwerden jedoch beim Verbrennungsprozess neue Stoffe ge-bildet, die hochgiftig sein können. Aus Menthol könnenbeispielsweise die krebserzeugenden Substanzen Benzol,Phenol und Benzo[a]pyren entstehen. Die Verwendung vonZusatzstoffen macht ein ohnehin schon gefährliches Pro-dukt noch gefährlicher.

Komplexer VerbrennungsprozessTabakrauch ist ein komplexes Gemisch von Partikeln undGasen, die durch die Verbrennung des Tabaks und bei Ziga-retten auch des Papiers sowie der Zusatzstoffe bei hohenTemperaturen entstehen. Neben Verbrennungsprozessen fin-den sich überlagernde chemische sowie Destillations- undKondensationsprozesse statt.

Seine komplexe Zusammensetzung verändert sich währendseiner Verdünnung und seiner Verteilung in der Luft in Ab-hängigkeit von den Bedingungen sowie mit der Zeit. So istTabakrauch ein sehr dynamisches Gemisch, das seine Eigen-schaften und seine Konzentration mit der Zeit verändert.Die Rauchpartikel ändern ihre Größe und Zusammenset-zung, gasförmige Komponenten verflüchtigen sich und derFeuchtigkeitsgehalt ändert sich. Die gasförmigen Elementeadsorbieren an Materialien und der Partikelgehalt nimmtnicht nur durch die Verdünnung mit der umgebenden Luftab, sondern auch durch die Anheftung an Oberflächen inRäumen sowie dadurch, dass die Partikel von anwesendenMenschen eingeatmet oder verschluckt werden.

Aufgrund dieser dynamischen Natur des Tabakrauchs ist eineexakte quantitative Definition seiner Zusammensetzungnicht möglich. Die Konzentrationen von Partikeln, die mitder Atemluft aufgenommen werden, können in geschlos-senen Räumen extrem hoch sein.

Hauptstromrauch und NebenstromrauchTabakrauch besteht aus einem durch die umgebende Luftverdünnten Gemisch von Hauptstromrauch, den der Rau-cher ausgeatmet, und Nebenstromrauch, der durch dieglimmende Zigarette oder ein anderes Tabakprodukt frei-gesetzt wird. Während der Hauptstromrauch etwa 15 Pro-zent des Tabakrauchs ausmacht und am Mundende derZigarette während des Ziehens sowie beim Ausstoßen derLuft durch den Raucher entsteht, ist der Nebenstromrauchmit einem Anteil von 85 Prozent der gesamte durch eineZigarette erzeugte Rauch.

Den Hauptanteil am Nebenstromrauch, etwa 95 Prozent,macht der Rauch aus, der in den Phasen entsteht, wäh-rend derer nicht an der Zigarette gezogen wird und indenen die Zigarette lediglich glimmt und der aufgrundder Auftriebskraft nach oben steigt. Ein geringer Anteil

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Rauch, Stäube

32 COPD in Deutschland 1 I 2014

ratur entsteht als Hauptstromrauch,sind viele der toxischen Substanzenin ihm zunächst höher konzentriert.Der Nebenstromrauch vermischt sichrelativ schnell mit der umgebendenLuft, so dass die Konzentration derInhaltsstoffe mit der Zeit sinkt. Die rasche Verdünnung des Neben-stromrauchs bedeutet jedoch nicht,dass dadurch auch die Toxizität ab-nimmt, denn aus Tabakindustriedo-kumenten über die Forschung vonPhilip Morris am firmeneigenen In-stitut für Biologische Forschung (IN-BIFO) geht hervor, dass Nebenstrom-rauch unmittelbar nach seiner Bil-dung etwa viermal toxischer proGramm der gesamten Menge anRauchpartikeln ist als Hauptstrom-rauch.

Dritthandrauch - Thirdhand Smoke Sobald eine Zigarette in einem Raumgeraucht wird, steigen die Konzen-trationen der Tabakrauchkompo-nenten in der Luft an und sinkendann exponentiell in Abhängigkeitvon der Belüftung, der Temperatur,der relativen Luftfeuchtigkeit undder Luftzirkulation.

So kann die schädliche Wirkung vonTabakrauch in klimatisierten Räu-men aufgrund einer geringeren Ven-tilationsrate doppelt so hoch seinwie in nicht klimatisierten Räumen.Außerdem lagern sich die Tabak-rauchpartikel auf Oberflächen in derUmgebung ab.

Die Bildung von tabakspezifischenNitrosaminen aus der Reaktion vonNikotin des Tabakrauchs, das anOberflächen in Innenräumen, wieWänden, Möbeln, Teppichen, Klei-dung und auch an der Haut, gebun-den ist, mit salpetriger Säure bieteteine Erklärung für ein zusätzlichesGesundheitsrisiko durch „Dritthand-rauch“ (Thirdhand Smoke). Dieser Be-griff bezeichnet die Kontaminationdurch Tabakrauch, die zurückbleibt,nachdem die Zigarette ausgelöschtwurde.

Ausgewählte gesundheitsgefährdende Substanzen im Tabakrauch, ihre gewöhnliche Verwendung und Auswirkungen auf die Gesundheit.® Deutsches Krebsforschungszentrum 2009, Überarbeitung: Deutsches Krebsforschungszentrum, Stabsstelle Krebsprävention, 2010

® Deutsches Krebsforschungszentrum, Stabsstelle Krebsprävention, 2010

entweicht auch beim Glimmen am Mundendeder Zigarette und ein weiterer kleiner Anteilder Gase diffundiert während beider Phasen ausdem Tabakstrang heraus.

Nebenstromrauch enthält prinzipiell die gleichenInhaltstoffe wie der Hauptstromrauch. Lediglichdie Anteile und das Mengenverhältnis der ein-zelnen Komponenten unterscheiden sich. WeilNebenstromrauch bei einer niedrigeren Tempe-

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Durch den Kontakt mit Oberflächen, die mit den Gasenund Partikeln aus dem Tabakrauch kontaminiert sind, wer-den diese Substanzen und die Reaktionsprodukte, die an-fänglich noch nicht oder nur in geringer Menge imTabakrauch enthalten waren, in den Körper aufgenommen.Besonders Kinder sind durch Thirdhand Smoke gefährdet,da sie oft mit Oberflächen, zum Beispiel von Polstern undTeppichen, in Kontakt kommen. Hinzu kommt die Adsorp-tion an ihre eigene Haut, die Umwandlung zu kanzeroge-nen und erbgutverändernden Metaboliten sowie derentransdermale Aufnahme. So ist erwiesen, dass Kinder mehrals doppelt so viel Staub – und damit auch Tabakkanzero-gene – aufnehmen als Erwachsene.

Dr. Martina Pötschke-LangerLeiterin der Stabsstelle Krebs-prävention und des WHO-Kol-laborationszentrums fürTabakkontrolle, DeutschesKrebsforschungszentrum, Hei-delbergwww.dkfz.de / www.tabakkon-trolle.de

Quelle: Rote Reihe, Tabakprävention und Tabakkontrolle, Schutz der Familie vor TabakrauchBand 14, Deutsches krebsforschungszentrum, Heidelberg, 2010 sowie 7. PatientenforumLunge, 2014 des Lungeninformationsdienstes

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�- 90 Inhaltsstoffe des Tabakrauchs wurden bisher alskrebserzeugend oder möglicherweise krebserzeugend eingestuft.

-� Tabakrauch ist ein sehr komplexes und dynamisches Gemisch aus Partikeln und Gasen, das seine Eigen-schaften und seine Konzentration in Abhängigkeit vonden Umgebungsbedingungen und von der Zeit ändert.

�- Der Tabakrauch in der Raumluft besteht zu 85 Pro-zent aus Nebenstromrauch, der hauptsächlich zwischenden Zugphasen der Zigarette entweicht, und zu 15 Pro-zent aus Hauptstromrauch, der vom Raucher nach demZiehen an der Zigarette ausgeatmet wird.

-� Weil Nebenstromrauch bei niedrigeren Temperaturen durch zum Teil unvollständige Verbrennungsprozesse entsteht, enthält er unverdünnt einige der gesund-heitsschädlichen Substanzen in höherer Konzentration,so dass er giftiger als der Hauptstromrauch ist.

-� Die Toxizität des Tabakrauchs nimmt mit der Zeit zu, da sich die Konzentration mancher der Kanzerogene und Gifte im Laufe der Zeit durch weitere chemische Reaktionen erhöht und andere zusätzlich entstehen.

1 I 2014 COPD in Deutschland 33

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Rauch, Stäube

Neue Studie

Die luftige Gefahr inden eigenen vier Wände

Luftverschmutzung ist ein Problem. Doch gemeint istnicht nur der Smog, der beispielsweise Großstädte über-lagert. Viel gefährlicher ist die Luft im eigenen Haushalt,wie ein Expertenbericht nun belegt.

Luftverschmutzung schadet Menschen nicht nur anGroßstadt-Straßen: Weltweit atmet mehr als jeder Dritteim eigenen Zuhause gefährlich schlechte Luft, die beimVerbrennen von Kohle oder pflanzlichen Brennstoffenentsteht. Fast drei Milliarden Menschen - vor allem inAsien und Afrika - seien dadurch ernsten Gesundheits-risiken ausgesetzt, berichten Experten im britischenFachjournal „The Lancet Respiratory Medicine“. Sie nut-zen etwa Holz oder Kohle zum Kochen, Heizen und alsLichtquelle.

Diese Brennstoffe würden oft in einem offenen Feueroder in einfachen Öfen verbrannt, so dass die Luft inwenig belüfteten Räumen stark verschmutzt werde,schreibt das Team um Stephen Gordon von der LiverpoolSchool of Tropical Medicine in Großbritannien und Wil-liam Martin von der Ohio State University in den USA.Der Rauch enthält neben Ruß auch viele andere für denKörper schädliche Verbindungen, die Atemwege reizendeoder krebserregende zum Beispiel.Analysen in Indien hätten gezeigt, dass in manchen Ge-bieten die Luft im Haus schlechter sei als draußen. Die

Verschmutzung war dort demnach dreimal höher als ineiner typischen Straße in London und lag damit deut-lich über den empfohlenen Grenzwerten der Weltge-sundheitsorganisation (WHO). Auch Schimmel undZigarettenrauch könnten die Qualität der Atemluft starkbeeinträchtigen. Schätzungen zufolge seien 2010 etwa3,5 bis 4 Millionen Menschen infolge der Luftver-schmutzung in Haushalten gestorben.

600 bis 800 Millionen Familien weltweit seien gefähr-det, zum Beispiel an Lungenentzündung, Asthma oderLungenkrebs zu erkranken, warnen die Wissenschaftler.Vor allem in Armut lebende Frauen und Kinder seien be-troffen. Die internationale Gemeinschaft gehe nochnicht ausreichend gegen Luftverschmutzung im Haus-halt vor.Rauchfreie Kochstellen und Solarsysteme seien einemögliche Lösung, müssten aber mindestens ebenso gün-stig, effizient und langlebig sein wie die herkömmlichenMethoden in der Region. Sonst drohe ein teurer Fehl-schlag, betont das Team. Die Analyse wurde von der Billund Melinda Gates Foundation mitfinanziert.

Quelle: dpa, 03.09.2014

Hinweis: Siehe auch Seite 46, Bericht vom Europäischen Lungenkon-gress, München

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1 I 2014 COPD in Deutschland 35

SauerstoffReport - Symposium Lunge

Sauerstoff für die Lunge und NIV für die AtempumpeEs gibt kaum eine Therapie, die mehr dazu beigetragenhat, dass es den COPD-Patienten besser geht. Dies be-trifft sowohl die Langzeit-Sauerstofftherapie wie auchdie nicht invasive Beatmung. Aktuell wird in einer Stu-die dokumentiert, dass die nicht invasive Beatmung er-heblich zu einer Lebensverlängerung beiträgt – siehenachfolgender Beitrag in dieser Ausgabe.

Bei einer fortgeschrittenen COPD ist die Atemfunktionzunehmend eingeschränkt. Die Ursachen hierfür sind imWesentlichen in zwei Bereiche zu unterteilen:

• Belastungen, die insbesondere die Lunge betreffen.• Belastungen, die die Atemmuskulatur betreffen.

Die Langzeit-Sauerstofftherapie wird zur Entlastung derLunge eingesetzt, die nicht invasive Beatmung zur Ent-lastung der Atemmuskulatur.

Das Ziel einer Therapie mit Sauerstoff besteht langfris-tig darin, die bestehende Luftnot zu lindern und die kör-perliche Belastung zu verbessern.

-PaO2 oder PO2 = Die Sauerstoffsättigung im Blut gibt den Anteil des Hämo-globins (eisenhaltiger roter Blutfarbstoff in den roten Blutkörperchen) in Pro-zent an, der mit Sauerstoff gesättigt ist.

Akzeptanz der TherapieWird die medizinische Notwendigkeit für eine Therapiegestellt, so bedeutet dies für Patienten oftmals einegroße Herausforderung. Die Akzeptanz der Therapie undinsbesondere deren Umgang in der Öffentlichkeit, fallenvielen Patienten am Anfang nicht leicht. Der Austausch mit anderen Betroffen kann hier helfen.

Besonders wichtig ist der Einsatz der Therapie möglichst24 Stunden pro Tag, mindestens jedoch 16 Stunden, danur die konsequente Anwendung ein verlängertes Lang-zeitüberleben erzielen kann. Dass eine kurzfristige An-wendung keinen Überlebensvorteil bringt, belegenwissenschaftliche Studien.

BeatmungszentrumWird eine Nicht-invasive Beatmung notwendig, solltederen Einleitung und Schulung unbedingt in einem Be-atmungszentrum und während einer stabilen Phase derErkrankung erfolgen

Die Leitlinie zur Langzeit-Sauerstofftherapie derDeutschen Gesellschaft für Pneumologie undBeatmungsmedizin eV. empfiehlt:

Indikation (Notwendigkeit)

PaO2 kleiner oder gleich 55 mmHg

PaO2 in Ruhe 50 – 60 mmHg bei Cor pulmonale (Lungenherz)/ Polyglobulie(Erhöhung der roten Blutkörperchen)

PaO2 unter Belastung kleiner oder gleich 55mmHg oder Hypoxämie im Schlaf

Verschreibungskriterien

stabile Krankheit, optimale Therapie

Kontraindikationen

keine

Anwendung

Empfohlen wird eine möglichst lange Anwen-dung. Es sind 24 Stunden pro Tag anzustreben,die Mindestdauer sollte mehr oder gleich 16Stunden pro Tag betragen. Der Hauptanteil der Sauerstoffverabreichung kann dabei wäh-rend der Nacht erfolgen.Erfolgt die Langzeit-Sauerstofftherapie aus-schließlich bei körperlicher Belastung soll dieDosierung symptomabhängig durchgeführt werden.

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PaCO2 = PCO2 = Kohlendioxid-Partialdruck im Blut = Wert, den das Kohlen-

dioxid im Gesamtdruck des Blutgases einnimmt.

Die Beatmung muss vom Patienten erlernt werden. Diesbenötigt Geduld und Schulung sowie ein erfahrenes The-rapeutenteam. Regelmäßige Kontrollen im Beatmungs-zentrum sind ebenfalls Voraussetzung für eineerfolgreiche Therapie.

Oftmals werden eine Langzeit-Sauerstofftherapie undeine nicht invasive Therapie kombiniert eingesetzt.

Zusammenfassung Vortrag: Langzeit-Sauerstofftherapie und Nichtinvasive Beatmung – Indikationen und Ziele, korrekte Durchführungdurch den Betroffenen während des 7. Symposium Lunge 2014 inHattingen.

Prof. Dr. Wolfram WindischLungenklinik Köln-MerheimKliniken der Stadt KölngGmbH

… mehr Wissen

�� www.pneumologie.deDeutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beat-mungsmedizin

� www.digab.deDeutsche Interdisziplinäre Gesellschaft für Außerkli-nische Beatmung

� www.copd-deutschland.de und www.lungenemphysem-copd.deDer Ratgeber „Sauerstoff-Langzeittherapie“ kann online gelesen und bei der Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland oder beim Verein COPD – Deutschland e.V. bestellt werden. Be-achten Sie dort die hinterlegten Versandinformationen.

36 COPD in Deutschland 1 I 2014

Die Leitlinie zur Nicht-invasiven und invasivenBeatmung der Deutschen Gesellschaft fürPneumologie und Beatmungsmedizin empfiehlt:

• NIV ist die primäre Therapie-Option zur außerkli-nischen Beatmung von Patienten mit chronischerventilatorischer Insuffizienz bei COPD.

• Wichtigste Kriterien für den Beginn einer langfri-stigen NIV sind die Hyperkapnie in Kombination mitden typischen Symptomen der ventilatorischen In-suffizienz (die „Atempumpe“ kann die notwendige Leistung nicht mehr aufbringen), Einschränkung derLebensqualität bzw. rezidivierenden Exazerbationen (wiederkehrende akute Verschlechterungen).

• Ziel der Beatmung ist die Normalisierung des PaCO2; ausreichend hohe Beatmungsdrücke sind hierfür notwendig.

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Außerklinische Nicht-invasive Beatmung (NIV) re-duziert das Sterblichkeitsrisiko bei COPD-Patientenmit einer schweren Erhöhung des Kohlendioxids imBlut (Hyperkapnie) um 76 Prozent.

Eine Studie der Gruppe um PD Dr. Thomas Köhnlein, zurNicht-invasiven Beatmung von Patienten mit schwererCOPD, hat den Sprung ins renommierte Journal The Lan-cet Respiratory Medicine geschafft. Köhnlein war langeJahre Pneumologe an der Medizinischen HochschuleHannover und ist seit Mai 2014 Chefarzt am KlinikumSt. Georg in Leipzig.

Langfristig angewendete Nicht-invasive Beatmung (NIV)wird seit Jahren bei Patienten mit fortgeschrittener, hy-perkapnischer COPD angewendet. Jetzt gelang erstmalsder Nachweis, dass NIV bei ausreichender Dosierung unddauerhafter Anwendung die Gesamtsterblichkeit (Mor-talität), die körperliche Leistungsfähigkeit und die Le-bensqualität erheblich verbessern kann.

Bei fortgeschrittener COPD kommt es zur Atempum-peninsuffizienz, d.h. die mechanische Atmungstätigkeitder Patienten wird zu flach. Dies führt zur Einschrän-kung des Gasaustauschs in der Lunge, zur Anreicherung(Akkumulation) von Kohlendioxid im Blut und zu einerdurch die Atmung verursachten Übersäuerung des Blu-tes (respiratorische Azidose).

In einer Langzeitstudie konnte die Gruppe der Wissen-schaftler um PD Dr. Köhnlein bei 195 Patienten mitschwerer COPD zeigen, dass durch NIV die Einschrän-kung der Atempumpe (Atempumpeninsuffizienz) ausge-glichen werden kann. Allerdings müssen Beatmungs-drucke gewählt werden, die den erhöhten Kohlendi-oxidgehalt im Blut deutlich senken. Die Beatmungszei-ten sollten bei über 6 Stunden pro Tag liegen;idealerweise sollte die NIV während des Schlafs ange-wendet werden. Diese Vorgaben waren bei über 90 %der Studienpatienten umsetzbar.

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Erstmals Langzeitstudienergebnisse zur NIVErhebliche Vorteile durch Sauerstofftherapie

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Sauerstoff

In der Kontrollgruppe verstarben während des einjähri-gen Beobachtungszeitraums 33 % der Patienten, in derBeatmungsgruppe waren es nur 12 %. Dies entsprichteiner Reduktion des Sterberisikos für Patienten mitschwerer COPD um 76 %. Die körperliche Leistungsfä-higkeit wurde in standardisierten Tests untersucht. DieBeatmungspatienten verbesserten ihre Leistungsfähig-keit deutlich (signifikant) gegenüber den Kontrollpa-tienten. Das gleiche gilt für die gesundheitsbezogeneLebensqualität, die mit mehreren Testsystemen unter-sucht wurde.

Die Schlussfolgerungen der Studie sind, dass bei Patien-ten mit schwerer hyperkapnischer COPD die Nicht-inva-sive Beatmung ein wertvoller Therapiebestandteil ist. DieDaten aus dieser größten bislang publizierten klinischenStudie geben ein solides Fundament für die bereits häu-fig durchgeführte außerklinische NIV. Derzeit erarbeitendie amerikanischen und europäischen Fachgesellschaf-ten neue Behandlungsrichtlinien für COPD, in denen dieErkenntnisse der aktuellen Studie Berücksichtigung fin-den werden.

Quelle: Forschungsnetzwerk Breath, Medizinische Hochschule Hannover,

1. August 2014

… mehr Wissen

�� www.breath-hannover.deBreath ist ein Netzwerk, das am Standort Hannoverdes Deutschen Zentrums für Lungenforschung (DZLe.V.) angesiedelt ist. In den ersten beiden Jahren des Bestehens des DZL hat sich Breath (engl. Atem) insbesondere auf die Forschung und den Ausbau seiner Kooperationen sowie der Infrastruktur konzentriert. Seit 2014 wer-den regelmäßig – vor allem am Standort Hannover -Patientenveranstaltungen sowie gezielt der Bereichder Patienteninformationen ausgeweitet.

�� www.dzl.deDas Deutsches Zentrum für Lungenforschung hat insgesamt fünf Forschungsstandorte in Deutschland.

�� www.copd-deutschland.de und www.lungenemphysem-copd.deDer Ratgeber „Nicht-invasive Beatmung“ kann on-line bei der Patientenorganisation Lungemphysem-COPD Deutschland gelesen oder beim Verein COPD-Deutschland e.V. bestellt werden. Beachten Sie dortdie hinterlegten Versandinformationen.

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Bisher wurde die Pneumokokken-Impfungbei COPD-Patienten in der Regel alle 5 - 6Jahre als Wiederholungsimpfung verab-reicht. Aktuell empfiehlt die STIKO (StändigeImpfkommission des Robert Koch Instituts)lediglich eine einmalige Impfung. Darüber

hinaus stehen inzwischen verschiedene Impfstoffe zurPneumokokken-Impfung zur Verfügung.

Die Redaktion im Gespräch mit PD Dr. Martin Kolditz,Oberarzt der Pneumologischen Abteilung der Klinik undPoliklinik für Innere Medizin I, Universitätsklinikum CarlGustav Carus, Dresden.

Können Sie uns die Empfehlung der STIKO näher er-läutern und gibt es Ausnahmen, die doch eine Wie-derholungsimpfung notwendig werden lassen? Wannist welcher Impfstoff sinnvoll?

Pneumokokken rufen schwere, häufig tödliche Erkran-kungen wie Blutvergiftungen und Lungenentzündungenhervor. Patienten mit einer COPD haben ein deutlich er-höhtes Risiko, eine Pneumokokkeninfektion zu erwer-ben, daher wird eine Impfung bei Patienten mit COPDgenerell (also sobald die Diagnose gestellt wurde) emp-fohlen.

Allerdings gibt es über 90 verschiedene Pneumokokken-typen, welche Infektionen beim Menschen auslösen kön-nen. Die Impfungen schützen also nicht gegen allePneumokokkentypen. Weiterhin können auch ganz an-dere Erreger zum Teil schwere Lungenentzündungenauslösen. Daher wird eine Pneumokokken-Impfung nie-mals vollständig vor einer Lungenentzündung schützenkönnen.

Seit 2011 stehen in Deutschland für Erwachsene zweiverschiedene Pneumokokkenimpfstoffe zur Verfügung.

Der bereits langjährig bei COPD-Patienten eingesetzteImpfstoff Pneumovax beinhaltet Antigen von 23 ver-schiedenen Pneumokokkenarten ("Serotypen"). Er ruftaber leider nur eine relative schwache Immunantworthervor und hilft nicht bei der Entwicklung eines immu-nologischen Gedächtnisses. In Studien konnte gezeigtwerden, dass Pneumovax gegen schwere Pneumokok-keninfektionen ("Sepsis" = Blutvergiftung) sehr wirksam

schützt, nicht aber gegen die zahlenmäßig viel häufige-ren und ebenfalls oft schwer verlaufenden Lungenent-zündungen.

Außerdem wurde in Untersuchungen festgestellt, dassnach einer Wiederholungsimpfung keine ausreichendeImpfantwort mehr ausgelöst wird - der Impfstoff führtzu einer sogenannten "Hyporesponsivness", was bedeu-tet, dass er nachfolgende Pneumokokken-Impfungen(mit beiden Impfstoffen) abschwächt.

Diese Hyporesponsivness ist der wichtigste Grund,warum eine Widerholungsimpfung von der STIKO nichtmehr empfohlen wird (mit Ausnahme von Patienten mitschwerer Immunschwäche oder schwerer Nierenerkran-kung).

Der neu für Erwachsene verfügbare Impfstoff (Prevenar)ist ein sogenannter konjugierter Impfstoff, der bereitsseit vielen Jahren für die Kinderimmunisierung verwen-det wird. Er hat den Vorteil, dass er an ein sehr immun-wirksames Protein "konjugiert" (gekoppelt) ist und dahereine bessere, weil lang andauernde und auch auf denSchleimhäuten lokalisierte (dort wo die Pneumokokkensitzen), Immunantwort produziert. Auch löst er keine Hyporesponsivness aus. Allerdings hater den Nachteil, dass er nur 13 Typen der Pneumokokkenumfasst.

Aufgrund der nachgewiesenen besseren Antikörperant-wort hat die sächsische Impfkommission Prevenar be-reits seit seiner Zulassung zum Einsatz bei Erwachsenenempfohlen.

Die STIKO konnte sich zu dieser Empfehlung aber auf-grund fehlender klinischer Daten in ihrer letzten Veröf-fentlichung noch nicht entschließen. Nach Erscheinendieser Empfehlung wurden aber erste Ergebnisse einergroßen klinischen Studie an älteren Erwachsenen be-kannt, die erstmals nachwies, dass der konjugierte Impf-stoff nicht nur gegen Blutvergiftungen (Sepsis) durchPneumokokken wirkt, sondern auch vor Lungenentzün-dungen wirksam schützt. Das bedeutet, dass sich die bes-sere immunologische Wirkung auch in eine guteklinische Schutzwirkung übersetzen lässt.

Aus diesen Gründen (bessere immunologische Wirkung,

40 COPD in Deutschland 1 I 2014

PräventionAktuelle STIKO-Empfehlung

Pneumokokken-Impfung

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Nachweis des Schutzes vor Lungenentzündungen, Feh-len einer Abschwächung der Wirkung von nachfolgen-den Pneumokokken-Impfungen) sollte meines Erachtensderzeit primär der Einsatz von Prevenar bei COPD-Pa-tienten erfolgen, wie es die sächsische Impfkommissionja auch bereits empfiehlt.

Wichtig ist zu beachten, dass eine Impfung mit Prevenaraber erst frühestens 5 Jahre nach Vorimpfung mit Pneu-movax erfolgen soll, da ansonsten eine stark verminderteImpfantwort resultiert.

Derzeit wird diskutiert, ob zur Erweiterung des Impf-schutzes eine zusätzliche Impfung mit Pneumovax NACHImpfung mit Prevenar erfolgen sollte, da ja mehr Pneu-mokokkentypen enthalten sind und keine Hyporespon-siveness bei dieser Impfreihenfolge resultiert.

Dieses Vorgehen bietet sicher auch Patienten mit einerCOPD, unabhängig vom Schweregrad, den potentiellgrößten Schutz; aber genaue Patientenauswahl undZeitintervalle für ein solches Vorgehen sind noch nichtdefiniert.

Nach einer akuten Infektionserkrankung sollte übrigensmit der Impfung für einige Wochen gewartet werden,um einen optimalen Schutz zu erzielen. Die Impfung

kann problemlos auch gemeinsam mit der Grippe-schutzimpfung erfolgen.

…mehr Wissen

�� www.rki.deRobert Koch-Institut mit den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission – STIKO

�� www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Ar-chiv/2014/Ausgaben/36_14.htmlEpidemiologisches Bulletin 36/2014 der STIKO mit der wissenschaftlichen Begründung für die Ände-rung der Empfehlung zur Indikationsimpfung gegenPneumokokken

�� www.capnetz.de2001 hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) das Kompetenznetzwerk Ambu-lant erworbene Pneumonie (CAPNETZ = engl. Com-munity Acquired Pneumonia = ambulant erworbenePneumonie) initiiert. Ziel von CAPNETZ ist es, dass weniger Menschen an Lungenentzündung erkrankenund seltener dran sterben. Die Internetseite bietet spezielle Informationen für Patienten.

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Prävention

Atemwege44_Layout 1 02.12.2014 11:17 Seite 41

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Prävention

„Für Personen mit einer erhöhten gesundheitlichen Gefähr-dung sollte jede Möglichkeit ergriffen werden, zusätzlicheErkrankungen zu vermeiden, wenn dies nicht mit einem un-vertretbaren Risiko verbunden ist.

Auch wenn keine 100%ige Wirksamkeit der Impfung ange-nommen werden kann, könnte bereits bei einer 50%igenWirksamkeit und einer hohen Durchimpfungsrate nochjeder 2. Fall einer Erkrankung verhindert werden.

Im Rahmen von Empfehlungen dieser Art spielen Überle-gungen zur individuellen Risikominimierung für Personen miteinem insgesamt erhöhten Risiko eine entscheidende Rolle.“

Quelle: STIKO (Ständige Impfkommission) des Robert Koch Instituts zurEmpfehlung der Influenza- und Pneumokokken-Impfung bei COPD, be-reits im Jahr 2003.

Neben der grundsätzlichen Prophylaxe weiterer Erkrankun-gen gilt es, bei COPD-Patienten bestimmte Infektionser-krankungen möglichst zu verhindern, da diese akuteKrankheitsschübe (Exazerbationen) auslösen können.

Das Ziel von Schutzimpfungen ist die Aktivierung des kör-pereigenen Abwehrsystems gegen bestimmte Erreger.

Was ist bei Impfungen zu beachten? Welche Impfungenkönnen bei COPD neben der Influenza- und Pneumokok-ken-Impfung eine weitere Rolle spielen? Welche Risiken undNebenwirkungen können mit einer Impfung einhergehenund wann ist der richtige Zeitpunkt für eine Impfung? Wannsollten Auffrischungsimpfungen stattfinden und wie nutzeich den Impfkalender der Ständigen Impfkommission?

Auf diese und weitere Fragen wird der Ratgeber eingehenund Ihnen Basisinformationen sowie spezielle Hintergrund-informationen für Patienten mit einer chronisch obstrukti-ven Lungenerkrankung vermitteln.

Nutzen Sie die Chance der Impfprophylaxe, um sich vor wei-teren Erkrankungen zu schützen und um das Risiko einerExazerbation zu reduzieren.

Der neue Ratgeber kann ab dem 15. Dezember 2014 on-line bei der Patientenorganisation Lungenemphysem-COPDDeutschland gelesen oder beim Verein COPD – Deutschlande.V. bestellt werden. Beachten Sie dort die hinterlegten Ver-sandinformationen.

Jens LingemannVorsitzender COPD - Deutschland e.V.Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland

Ankündigung RatgeberImpfprophylaxe … bei COPD

kostenlose Broschüre zum Mitnehmen

kostenlose Broschüre zum Mitnehmen

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014

Impfprophylaxe

...bei COPD

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Informationen für Betroffene und Interessierte

Die DVD´s zu den Symposien-Lunge 2008, 2009, 2011, 2012, 2013 und für 2014 (ab Ende November 2014) können beim COPD - Deutschland e.V. bestellt werden.

Auf den von einem professionellen Filmteam erstellten DVDs sind alle Referate in voller Länge festgehalten. Des-

Bestellungen bitte unter: [email protected] oder der Faxnummer: 02324 - 68 76 82

Bitte teilen Sie uns unbedingt Ihre komplette Lieferanschrift

je DVD auf folgendes Konto:

Kontonummer

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42 COPD in Deutschland 1 I 2014

IMPFSCHUTZ KOMPLETT?Lassen Sie sich gegen schwere Pneumokokken-Infektionen impfen.

Was sind schwere Pneumokokken-Infektionen? • Bakterien im Blutkreislauf und in der Lunge

(bakteriämische Lungenentzündung)

• Bakterien im Blutkreislauf (Bakteriämie/Blutvergiftung)

• Bakterielle Entzündung der Hirnhäute (Meningitis/Hirnhautentzündung)

BITTE BLEIBEN SIE GESUND!Sorgen Sie für Ihre GESUNDHEIT

Bitte lassen Sie Ihren Impfpass regelmäßig kontrollieren.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.impftipp.de

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Exakt 21.958 Gäste – Ärzte, Wissenschaft-ler, Krankenpfleger, Physiotherapeuten, Pa-tientenorganisationen etc. - haben amwissenschaftlichen Jahreskongress der eu-ropäischen Atemwegsgesellschaft (Euro-

pean Respiratory Society – ERS) Anfang September inMünchen teilgenommen. Der Kongress ist die wichtigstePlattform für den internationalen Erfahrungsaustauschund ebenso für die Präsentation der aktuellen Forschungund Entwicklung im Bereich der Atemwegs- und Lun-generkrankungen.

Im Gespräch mit dem diesjährigen Tagungspräsidenten,Professor Dr. Oliver Eickelberg, Direktor des Instituts fürLungenbiologie am Helmholtz Zentrum München, las-sen wir die wichtigsten Neuigkeiten Revue passieren.

Drei Themenkomplexe bildeten die Schwerpunkte derTagung.

Der erste Themenkomplex war eng mit der langfristigangelegten Informationskampagne „Healthy Lungs forLife“ und dem diesjährigen Motto „Gesunde Luft zumAtmen“ verbunden. Die Kampagne startete in Mün-chen gleich mit einer Reihe verschiedener Veranstal-tungen für die Öffentlichkeit (siehe auch separateBerichterstattung Seite 57).

Wie wurde das Thema während der wissenschaftlichenTagung aufgegriffen? Wie ist der aktuelle Stand derWissenschaft hinsichtlich der Auswirkungen von Luft-verschmutzungen auf die Entwicklung von Lungener-krankungen?

Neben den öffentlichen Veranstaltungen, wie dem zwei-tägigen Patientenforum und der Aufklärungskampagnein der Innenstadt von München, wurden die Themen auchin vielfältiger Weise während des wissenschaftlichen Kon-gresses aufgegriffen. Das Themenspektrum reichte dabeivon den Auswirkungen der Luftverschmutzung bereits aufdie Lungenreifung von Kindern, hin zu den Auswirkungenbei bestehenden Lungenerkrankungen Eine besondereAufmerksamkeit wurde dem enormen Risiko des soge-nannten Indoorcookings gewidmet.

Mit Indoorcooking ist vor allem das Kochen am offenen

Feuer mit den unterschiedlichsten Brennmaterialen imHaus gemeint. Vor allem für Indien, Afrika und Klein-asien stellt Indoorcooking eine große Problematik dar,doch auch Reisende können hiervon betroffen sein. Neh-men wir nur einmal eine Städtereise nach Peking. DieVerschmutzungswerte, also die Partikelbelastung, sinddort extrem hoch. China wird aufgrund der Verschmut-zungswerte in den nächsten Jahren enorme Problememit Lungenerkrankungen bekommen, hierüber sind sichalle Experten einig.

Dennoch, eine besonders alarmierende Situation stelltdas Kochen über einer offenen Feuerstelle im Haus dar.Anhand von Messwerten konnte dokumentiert werden,dass diese Belastung teilweise um den Faktor 100 höherliegt als die schlimmste bisher gemessene Luftver-schmutzung überhaupt.

Im englischen Fachjournal Lancet Respiratory Medicineerschien parallel zum Kongress ein Bericht mit Daten undFakten über Luftverschmutzungen in den eigenen vierWänden. (Siehe hierzu auch die Veröffentlichung aufSeite 34 in dieser Ausgabe.)

Man kann sagen, das Thema „Luftverschmutzungen undseine Auswirkungen auf die Lunge“ wird erstmals wis-senschaftlich erfasst. Da insbesondere Schwellenländervon den Auswirkungen der Luftverschmutzung betroffensind, ist die Thematik in Ländern der sogenannten 1.Welt bisher eher mit untergeordnetem Interesse be-trachtet worden.

In den Industrienationen wurde vor allem das Thema Ta-bakrauchen wissenschaftlich aufgegriffen, so dass dieAuswirkungen des Tabakrauchs inzwischen wissen-schaftlich bestens belegt sind. Doch auch für diese Ent-wicklung waren viele Jahre notwendig.

Hinsichtlich der Luftverschmutzung beginnen wir quasierst mit der Erfassung von Daten und der Durchführungvon Studien.Die Kampagne in München „Healthy Lungs for Life“ –„Breath clean Air“ bzw. „Gesunde Lungen zum Leben“und das diesjährige Motto „Gesunde Luft zum Atmen“war daher extrem wichtig, um dem Thema mehr Gehörzu verschaffen und es letztendlich auf eine andere Ebeneder Aufmerksamkeit zu heben.

Kongress-ReportGesunde Luft zum Atmen – COPD - LungenfibroseInternationaler Erfahrungsaustausch in München

Medizin auf höchstem Niveau

Klinik Löwenstein gGmbH, Geißhölzle 62, 74245 LöwensteinTelefon 07130 / 15-0, E-Mail [email protected]

Dieses Jahr wurden wir erneut als Lungenkrebszentrum der

Pneumologie

Beatmungsmedizin

Onkologie

Palliativmedizin

Thorax- und Gefäßchirurgie

Anästhesie

Intensivmedizin

Weaning

Schmerztherapie

Als eines der größten Fachzentren für Pneumologie, Thorax- und Gefäßchirurgie und pneumologische Onkologie in Baden-Württemberg bieten wir jährlich rund 8.000 Patienten eine bestmögliche Versorgung und Betreuung.

-tätsstandards bei der Diagnostik und Behandlung pneumologischer und onkologischer Erkrankungen und erzielen wegweisende Erfolge.

44 COPD in Deutschland 1 I 2014

Atemwege44_Layout 1 02.12.2014 11:17 Seite 44

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Einen weiteren Themenkomplex bildete die Erkran-kung COPD – neben Asthma ist COPD die am häufig-sten vorkommende Lungenerkrankung.Welche neuen Erkenntnisse wurden während des ERSKongress diskutiert?

Mehrere Themenkomplexe möchte ich hervorheben, diewährend der Tagung aufgegriffen und intensiv disku-tiert wurden.

Prävention, im Sinne des Rauchens, haben wir geradeschon kurz angesprochen. Belegt durch Fakten wissenwir heute, welchen Einfluss Rauchen auf COPD hat. Pas-sivrauchen führt in unserer Gesellschaft jedoch nach wievor ein Schattendasein.

Bei Rauchern herrscht allgemein die Überzeugung, dassRauchen sich nicht auf die Mitmenschen auswirkt. Dochwissenschaftliche Daten belegen uns inzwischen etwasanderes. Im Jahr 2010 sind alleine etwa 600.000 Men-schen nur durch den Einfluss von Passivrauchen verstor-ben. (Siehe auch Berichterstattung Seite 30 in dieserAusgabe.)

Additive, also ergänzende Maßnahmen, bei COPD bilde-ten einen großen Themenkomplex in München, da hier-durch enorme Effekte erreicht werden können. Gemeintsind hiermit physikalische Aktivitäten bzw. Bewegungund zwar vor allem Maßnahmen, die Patienten mit mi-nimaler Anleitung erlernen und anschließend in ihrenAlltag integrieren können.

Im weit fortgeschrittenen Stadium der COPD spielen vorallem Maßnahmen zur Lungenregeneration eine großeRolle, da die Lungenfunktion um die Hälfte bis auf einDrittel reduziert und die aktive Lungenoberfläche zer-stört ist. Verschiedene Symposien haben sich daher mitder Lungentransplantation und der derzeitigen For-schung zur künstlichen Lunge befasst. Bis zur tatsächli-chen Realisierung und Transplantierbarkeit wird esvoraussichtlich allerdings noch 5 bis 10 Jahre dauern.

Die Palliativversorgung wurde während der Tagungebenfalls thematisiert. Im Gegensatz zu Krebserkran-kungen ist die entsprechende Versorgung bei COPD-Pa-tienten eher unbekannt, obwohl natürlich auch dort eineNotwendigkeit besteht.

Kongress-Report

Medizin auf höchstem Niveau

Klinik Löwenstein gGmbH, Geißhölzle 62, 74245 LöwensteinTelefon 07130 / 15-0, E-Mail [email protected]

Dieses Jahr wurden wir erneut als Lungenkrebszentrum der

Pneumologie

Beatmungsmedizin

Onkologie

Palliativmedizin

Thorax- und Gefäßchirurgie

Anästhesie

Intensivmedizin

Weaning

Schmerztherapie

Als eines der größten Fachzentren für Pneumologie, Thorax- und Gefäßchirurgie und pneumologische Onkologie in Baden-Württemberg bieten wir jährlich rund 8.000 Patienten eine bestmögliche Versorgung und Betreuung.

-tätsstandards bei der Diagnostik und Behandlung pneumologischer und onkologischer Erkrankungen und erzielen wegweisende Erfolge.

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Grundsätzlich ist dieser Bereich insgesamt in Deutsch-land eher unterentwickelt, anders als in angelsächsichen,also englischsprachigen, Ländern. Die komplette Rund-umversorgung eines Lungenkranken – sei es durch COPD,Lungenkrebs oder interstitielle Fibrose – auf allen Ebenenist in Deutschland mit der eher „zerstückelten“ Erstat-tungspolitik noch ein sehr jungfräuliches Thema.

Doch auch hier können zumindest positive Ansätze ver-zeichnet werden, wie z. B. eine erste Atmnot-Ambulanz.Hinweis: Die Patientenzeitschrift COPD in Deutschlandwird in seiner nächsten Ausgabe darüber berichten.

Wie ist der aktuelle Status zum „COPD-Check“ alsStandard innerhalb der Früherkennungsmaßnahmen?

Das Beispiel Brustkrebsscreening hat uns gezeigt, dassVorsorgeprogramme Sinn machen und Auswirkungenauf die Erkrankung haben. Der Vorteil der Mammogra-phie-Reihenuntersuchung ist eine frühzeitige Erkennungund somit eine verbesserten Chance der Heilung.

Auch in der Lungenmedizin solltedieser Weg beschritten werden.Derzeit bemühen wir uns um eineverstärkte Wahrnehmung in derÖffentlichkeit wie z. B. mittels derFakten-Spender-Kampagne alsFortsetzung der Healthy Lungs forLife Initiative (siehe separate Be-

richterstattung). Es ist dringend notwendig, den Gedan-ken der Lungengesundheit und die Möglichkeiten derFrüherkennung in die Bevölkerung zu tragen. Es mussein Bewusstsein geschaffen werden, z. B. ab einem Altervon 45 regelmäßig auch die Lungenfunktion überprü-fen zu lassen.

Neben der Information der Bevölkerung gilt es, glei-chermaßen auch die niedergelassenen Ärzte für die The-matik zu sensibilisieren, so dass eine routinemäßigeLungenfunktionsprüfung selbstverständlicher wird. In

der Vorsorgeuntersuchung „Check 35“, die alle zweiJahre als Kassenleistung in Anspruch genommen werdenkann, ist bereits eine Basis-Lungenfunktionstestung ent-halten. Doch diese Vorsorgemaßnahme wird noch zuwenig genutzt.

Andere Länder, wie z. B. die USA, zeigen uns, dass derkonzertierte, also der aufeinander abgestimmte, Weg derInformation an alle Beteiligten - sei es Patienten, Pa-tienten-Organisationen, die Öffentlichkeit, Ärzte, Fach-experten, wie auch Entscheidungsträger in der Politik –letztendlich dazu führt, dass Früherkennungsmaßnah-men eingefordert werden und diese dann auch imple-mentiert werden.

Ich denke, wir sind durchaus auf einem guten Weg, dochdie tatsächliche Realisierung benötigt einfach noch Zeit.

Die Lungenfibrose bildete das dritte Schwerpunkt-thema. Lungenfibrosen zählen zu den seltener vor-kommenden Erkrankungen, zudem ist die häufigsteForm der Fibrose, die idiopathische Lungenfibrose, un-bekannter Herkunft. Ein Krankheitsbild, das in der Be-völkerung wenig bekannt ist und auch in derÄrzteschaft mehr Aufmerksamkeit bedarf, um einefrühzeitige Diagnostik zu ermöglichen.

Welche Entwicklungen sind bei der Lungenfibrose zuverzeichnen?

Seltene Erkrankungen führen fast immer ein Schatten-dasein, obwohl sie teilweise dramatisch schwerwiegendeVerläufe aufweisen. Die idiopathische Lungenfibrose hatgleich in mehrfacher Hinsicht unsere Aufmerksamkeitgeweckt. Weltweit gilt der September als der Monat deridiopathischen Lungenfibrose. Patienten-Organisationennutzen diese Zeit, um mit Veranstaltungen auf die IPFaufmerksam zu machen.

Zudem nimmt die Häufigkeit der Erkrankung zu. Positivzu verzeichnen ist die Zulassung des ersten Medikamen-

Kongress-Report

46 COPD in Deutschland 1 I 2014

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tes, der Substanz Pirfenidon, Ende letzten Jahres. Einezweite Substanz wird voraussichtlich im nächsten Jahrzugelassen werden. Ein perfekter Zeitpunkt also, um mitdem Kongress auf die Entwicklungen zur idiopathischenLungenfibrose hinzuweisen.

Der Patientenratgeber kann online bei der Patientenorganisation Lun-genemphysem-COPD Deutschland (www.lungenemphysem-copd.de)gelesen oder beim Verein COPD – Deutschland e.V. (www.copd-deutschland.de) bestellt werden. Beachten Sie dort die hinterlegtenVersandinformationen.

Unser Ziel bei der Entwicklung der Schwerpunktthemendes Kongresses waren folgende Aspekte:

Wir wollten zum einen auf die Risikofaktoren für Lun-generkrankungen aufmerksam machen – dies wurdedurch Themen rund um das Motto „Gesunde Luft zumAtmen“ umgesetzt.

Und zum anderen war uns wichtig, das breite Spektrumder vorhandenen Lungenerkrankungen aufzuzeigen. Alseinen Vertreter der großen Volkskrankheiten haben wirdaher die COPD ausgewählt und für die seltenen Er-krankungen die Lungenfibrose.

Die positive Resonanz während der Tagung hat uns inder Auswahl der Themen bestätigt.

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Atemwege44_Layout 1 02.12.2014 11:17 Seite 47

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„Das Symposium Lunge ist bereits eine Marke gewor-den“, resümierte voller Begeisterung Professor Dr. KurtRasche, Wuppertal - einer der insgesamt zehn Referen-ten, die zu den führenden Lungenspezialisten inDeutschland zählen – und formulierte damit genau das,was viele der Besucher dachten. Dass die Teilnehmerzahlerneut gestiegen ist, hat daher niemanden verwundert.Mehr als 2.400 Gäste waren am 13. September 2014nach Hattingen in die Gebläsehalle des Westfälischen In-dustriemuseums der Henrichshütte gekommen. Diesmalstand die Veranstaltung unter dem Motto „ChronischeAtemwegserkrankungen – Neue Erkenntnisse und Be-handlungsmöglichkeiten. Veranstalter des SymposiumLunge ist der COPD – Deutschland e.V.

Was diese Veranstaltung so einzigartig macht und warumdie Teilnehmer – Patienten, Angehörige, Interessierte,Ärzte, Physiotherapeuten etc. - nicht nur aus ganzDeutschland sondern ebenso aus den benachbarten Län-dern anreisen, wird schnell klar, wenn man die Eindrückeeiniger Teilnehmer liest. „Für mich war es wieder ein lehr-reicher Tag mit vielen engagierten und starken Menschen.Allen, die nach Hattingen kamen, um sich auszutauschenund um neue Erkenntnisse zu erlangen, gilt meine Hoch-

achtung. Sich nicht in einer Krankheit fallen zu lassen undzu resignieren, verlangt unendlich viel Kraft. Ich bin mei-nem Arzt dankbar, dass er mir den Weg zur Patientenor-ganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland undCOPD – Deutschland e.V. und somit zum Symposium Lungegezeigt hat. Alles, was ich im Austausch erlernt und be-griffen habe, dient der derzeitigen Stabilisierung meinesGesundheitszustandes und ist letztendlich die beste The-rapie“, beschreibt Brigitte Brand aus Bad Sooden-Allen-dorf. „Ich bin dankbar, dass es das Symposium Lunge gibt.Es ist eine einzigartige Veranstaltung, die komprimiert In-formationen auf inhaltlich höchstem Niveau und in fürPatienten verständlicher Form präsentiert“, formuliert Ul-rich Grundstein, Bochum. „Besser kann man eine Veran-staltung nicht organisieren. Trotz einer ungeheurenInformationsdichte nahmen sich alle Zeit, ob es einer derinsgesamt 42 Aussteller war oder die Referenten. Aus-tausch und Beratung waren besonders wichtig“, berichtetChristel Kelling aus Müritz.

Viel mehr als eine Informationsveranstaltung …Natürlich haben auch in diesem Jahr die herausragendenVorträge der Lungenspezialisten das Grundgerüst desSymposium Lunge dargestellt. Doch auch die weiterenAngebote der Veranstaltung lieferten den Teilnehmernwichtige Informationen. So war das LufuMobil erneutzur Stelle und führte vor Ort kostenfreie Lungenfunkti-onsmessungen durch. Insgesamt 140 Messungen konn-ten am Samstag gezählt werden.

Die Fläche der Aussteller wurde verdreifacht, um einnoch größeres Spektrum präsentieren zu können. Die Be-reitstellung dieser Fläche wurde erst durch den aufwen-digen Aufbau von Zelten möglich. Doch es hat sichgelohnt, die Besucher waren von der Vielfalt des Aus-stellungsangebotes begeistert.

7. Symposium LungeVon einer Informationsveranstaltung zur Marke

Kongress-Report

48 COPD in Deutschland 1 I 2014

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Ein kurzer Rückblick auf die Vorträge …

COPD im Jahr 2014„Wir befinden uns in einem Jahrzehnt der Lungener-krankungen“, so fasste Professor Dr. Teschler, Essen dievielfachen Entwicklungen in der Lungenheilkunde zu-sammen. Die Zahl der Betroffenen, die an chronischenAtemwegserkrankungen – vor allem Asthma und COPD- erkranken, steigt stetig weiter an. Beide Erkrankun-gen zählen daher zu den sogenannten Volkskrankheiten,d.h. häufig vorkommenden Erkrankungen. Hoffnungmacht, dass das medizinische Wissen, um die Entstehungund die Mechanismen dieser Erkrankungen große Fort-schritte zeigt und zudem eine Vielzahl von neuen Be-handlungsmöglichkeiten zur Verfügung steht.

COPD ist eine Systemerkrankung„Mehr als 50 % aller COPD-Patienten leiden im höherenAlter an mindestens drei zusätzlichen behandlungsbe-dürftigen Krankheiten“, verdeutlichte Professor Dr. Ra-sche, Wuppertal in seinem Vortrag. Der ursächlicheZusammenhang zwischen der COPD und den verschie-denen möglichen Begleiterkrankungen ist vielfältig undoft wechselseitig. Wichtig zu wissen, dass COPD eine Sy-stemerkrankung ist, d.h. eine Erkrankung, die nicht nurmit Veränderungen der Lunge einhergeht, sondern derenAuswirkungen den ganzen Körper betreffen.

Auch Ärzten zu wenig bekannt: Alpha-1-Antitrypsin-mangel ein möglicher Auslöser für das Lungenemphysem „Innerhalb einer Ärztebefragung formulierten die teilneh-menden Ärzte selbst, zu wenig über einen Alpha-1-Anti-trypsinmangel zu wissen“, dokumentierte Dr. Timm Greulich,Marburg, während des Symposium Lunge in Hattingen. Si-cherlich ein Grund, warum die Dunkelziffer der betroffenenPatienten nach wie vor hoch ist. Nur bei etwa 10 % der Be-troffenen wird derzeit die korrekte Diagnose gestellt.Alpha-1-Antitrypsinmangel ist eine seltene Erbkrankheit,bei der sich zu wenig Alpha-1-Antitrypsin im Blut befin-det. „Jeder COPD-Patient sollte einmal auf einen Alpha-1-Antitrypsin-Mangel getestet werden“, so Greulich.

Bewegung - fast wichtiger als Therapie„Je weniger Sie sich bewegen, desto höher ist das Risikofür Infekte, desto stärker reduziert sich die Leistungsfä-higkeit und desto schneller entwickelt sich der Verlaufder COPD“, verdeutlichte Dr. Göhl anhand aktueller Stu-diendaten. „Wer sich mehr bewegt, kann den Abfall derLungenfunktion vermindern und den Verlauf der COPDgünstig beeinflussen“, so Göhl und forderte die Teilneh-mer des 7. Symposiums Lunge auf, täglich mindestens30 Minuten Bewegung in den Alltag einzubinden.

Dass körperliche Aktivität positive Effekte auf eine Viel-zahl von Erkrankungen bewirkt, ist seit vielen Jahren be-kannt. Doch nun konnten gezielte Studien bei COPDnachweisen, dass Patienten, die sich wenig bewegen,eine höhergradige Lungenobstruktion, eine geringerekörperliche Fitness, eine stärkere Abnahme der Muskel-masse, eine stärkere Abnahme der Leistungsfähigkeit im6-Minuten-Gehtest sowie eine stärkere systemische Ent-zündungsreaktion aufweisen als Patienten mit einemmoderaten Aktivitätsprofil.

Atemwegsinfekte vermeiden hilft Schübe reduzieren„Exazerbationen, d.h. akute Krankheitsschübe bei COPDwerden insbesondere durch Infektionen hervorgerufen“,erläuterte Professor Dr. Heinrich Worth in Hattingen. „Esgilt daher, den Schutzwall der Bronchien so gut wiemöglich zu erhalten.“Die Bronchialschleimhaut ist die Schutzbarriere derLunge. Dort werden Staubpartikel, Viren und Bakterienunschädlich gemacht. Durch Zigarettenrauch oder an-dere Umweltgifte wird die Schleimhaut geschädigt. DieAbwehrfunktion der Schleimhaut wird zerstört und dieLunge ist allen Schadstoffen ungeschützt ausgesetzt.

Wenn vor Angst der Atem stockt … - Vom Wechsel-spiel zwischen Atmung und Gehirn„Antwort, warum ein Wechselspiel zwischen Atmung undGehirn besteht, gibt uns die Natur“, so Dr. Justus de Zeeuw.Beobachten wir zum Beispiel ein Kaninchen in Gefahr,bemerken wir eine schnelle Atmung. Über diesen Weg

…mehr Wissen

�� www.rki.deRobert Koch-Institut mit den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission – STIKO

�� www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Ar-chiv/2014/Ausgaben/36_14.htmlEpidemiologisches Bulletin 36/2014 der STIKO mit der wissenschaftlichen Begründung für die Ände-rung der Empfehlung zur Indikationsimpfung gegenPneumokokken

�� www.capnetz.de2001 hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) das Kompetenznetzwerk Ambu-lant erworbene Pneumonie (CAPNETZ = engl. Com-munity Acquired Pneumonia = ambulant erworbenePneumonie) initiiert. Ziel von CAPNETZ ist es, dass weniger Menschen an Lungenentzündung erkrankenund seltener dran sterben. Die Internetseite bietet spezielle Informationen für Patienten.

Kongress-Report

1 I 2014 COPD in Deutschland 49

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teilt es seinen Artgenossen mit, dass diese aufmerksamsein sollen. Bestimmte Atmungsmuster ermöglichen alsoeine lautlose Kommunikation.Und auch an uns selbst können wir feststellen, dass eineruhige Atmung beruhigend wirkt. Oder eben der Atemstockt, wenn wir uns erschrecken.

Das Wissen um diese Zusammenhänge kann helfen, in Si-tuationen der Luftnot nicht in Angst und Panik zu verfal-len, sondern dem Teufelskreis bewusst entgegen zusteuern. Durch langsame, tiefe Atmung kann erreicht wer-

den, dass sich die Angstgefühle verringern, die Atmungruhiger wird und sich der Körper wieder entspannt.

Moderne therapeutische Konzepte berücksichtigen die-sen Aspekt bei der Behandlung von Luftnot. Ein Atem-training oder physiotherapeutische Übungen könnenhelfen, entsprechende Verhaltensmuster zu erlernen.

COPD – Auf Besonderheiten im Alter achten!„Eigentlich müsste sich die Medizin gemäß der verschie-denen Altersgruppen ausrichten“, plädierte Professor Dr.Susanne Lang, Gera. „In verschiedenen Lebensabschnit-ten sollten unterschiedliche Befindlichkeiten und auchFähigkeiten Berücksichtigung finden.“

Im Alter verändern sich Körperfunktionen, Wahrneh-mungen aber auch Beschwerdebilder. Im Zusammen-hang mit COPD bedeuten die natürlichen Alterungs-vorgänge der Lunge und des Immunsystems zum Bei-spiel, dass Infektionen und Begleiterkrankungen häufi-ger auftreten können, zudem fallen Exazerbationen(akute Schübe) meist schwerer aus.

Langzeit-Sauerstofftherapie und Nicht invasive Beat-mung„Es gibt kaum eine Therapie, die mehr dazu beigetragenhat, dass es den COPD-Patienten besser geht“, erklärteProfessor Dr. Wolfram Windisch, Köln zur Sauerstoff-therapie. „Dies betrifft sowohl die Langzeit-Sauerstoff-therapie wie auch die nicht invasive Beatmung. Aktuellwird in einer Studie dokumentiert, dass die nicht inva-sive Beatmung erheblich zu einer Lebensverlängerungbeiträgt.“

Besonders wichtig ist der Einsatz der Therapie möglichst24 Stunden pro Tag, mindestens jedoch 16 Stunden, danur die konsequente Anwendung ein verlängertes Lang-zeitüberleben erzielen kann. Dass eine kurzfristige An-wendung keinen Überlebensvorteil bringt, belegenwissenschaftliche Studien.

Kongress-Report

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1 I 2014 COPD in Deutschland 51

Kongress-Report

Bronchoskopische Lungenvolumenreduktion„Es fehlt der Hubraum“, erklärte bildhaft Professor Dr.Felix Herth, Heidelberg die Situation bei Vorliegen einesLungenemphysems. Durch eine Überblähung hat dieLunge nicht mehr die Möglichkeit, sich ausreichend aus-zudehnen.

Ein Lungenemphysem führt zu Atemnot bei geringer Be-lastung und ebenso zu verminderter Leistungsfähigkeit.Eine bronchoskopische Lungenvolumenreduktion kannmöglicherweise dazu beitragen, diese Belastungen zuvermindern. Durch die Verminderung der Überblähungwird die elastische Rückstellkraft der Lunge optimiertund durch eine gesteigerte Effizienz der Zwerchfell- undThoraxwandbewegungen die Atemmechanik verbessert.

Ob eine Lungenvolumenreduktion durchgeführt werdenkann, hängt vom Status der Erkrankung ab und ebensovon der Lage und Verteilung der Emphysemblasen.

Jens LingemannVorsitzender COPD – Deutschland e.V.Patientenorganisation Lungenemphysem-COPDDeutschland

Erstmals vorgestellt: Lungendenervierung bei COPD

Vom Internationalen ERS Kongress in Münchenbrachte Professor Dr. Felix Herth ein neues Verfahrenzur Lungenvolumenreduktion mit nach Hattingen: diegezielte Lungendenervierung.

Bei diesem Verfahren, dass über eine Bronchoskopie(Lungenspiegelung) mittels Katheter vorgenommenwird, werden überaktive Atemwegsnerven behandelt.Bei dieser sogenannten ablativen (abtragenden) The-rapie werden blockierte Nerven der Atemwege geöff-net und damit die Atmung verbessert.

Es handelt sich hierbei um ein völlig neues Verfahren,das derzeit ausschließlich in Studien Anwendung findet.

… mehr Wissen

�� Auf www.youtube.com finden sie unter der Stich-wortsuche „Patientenorganisation Lungenemphy-sem-COPD Deutschland“ mehrere Videos zum Sym-posium Lunge.

�� Der Gesamtmitschnitt der Veranstaltung ist ab EndeNovember auch als DVD erhältlich. Bitte beachten Sie die Hinweise auf Seite 42.

Termin notieren!

Nach dem Symposium ist vor dem Symposium

Der Termin für das 8. Symposium Lunge in Hattin-gen steht bereits fest: Samstag, 12. September2015, von 09.00 – 17.00 Uhr.

Das Thema der Veranstaltung lautet: Behandlungvon chronisch obstruktiven Atemwegserkrankungen– heute und in der Zukunft.

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Spannende Studienergebnisse zu neuen Diagnose- undTherapieansätzen standen im Mittelpunkt des 9. deut-schen Allergiekongresses, der vom 2. bis 4. Oktober 2014im Wiesbadener Kurhaus stattfand. Therapieansätze wiez. B. die Frage, inwiefern die spezifische Immuntherapiebei Neurodermitis einsetzbar ist, ob Vitamin D beiAsthma positiv wirken kann und welchen StellenwertPrä- und Probiotika bei der Allergiebehandlung haben,wurden von den teilnehmenden Ärzten und Wissen-schaftlern kontrovers diskutiert.

„Das Programm des Allergiekongresses zeigt, dass in derAllergologie bei Diagnose und Therapie in den letztenJahren enorme Fortschritte gemacht wurden“, betonteKongresspräsident Professor Ludger Klimek vom Aller-giezentrum Wiesbaden, „In Deutschland wird allergolo-gische Spitzenforschung betrieben!“

Ein breites Themenspektrum wurde abgedeckt. NeuesteErkenntnisse zu Erkrankungen wie allergische Rhinitis,Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung), Asthma, Nah-rungsmittelallergie, Nahrungsmittelintoleranzen, Neu-rodermitis, allergisches Kontaktekzem, Berufsallergie,Arzneimittelallergie, Urtikaria und Angioödem, Insek-tengiftallergie und Anaphylaxie wurden vorgestellt.

Leider entspricht die aktuelle Versorgungssituation inDeutschland nicht diesem hohen Niveau der Wissen-schaft. Ein aktuelles Gutachten, die sogenannte WASEMStudie, basierend auf 40 Millionen Patientendaten, zeigtdie gegenwärtige Versorgungssituation von Allergikernauf. Hierbei wird insbesondere von einer dramatischenZunahme an Patienten mit einem allergischen Asthmainnerhalb der Jahre 2007 und 2010 gesprochen.

Wie sehen die Zahlen konkret aus und warum ist dieHäufigkeit des Asthmas derart angestiegen?

Asthma betrifft etwa 10 – 15 Prozent der kindlichen und5 – 10 Prozent der erwachsenen Bevölkerung inDeutschland. Im Kindesalter ist Asthma damit die häu-figste chronische Erkrankung überhaupt.Das Ziel der Wasem-Studie war es, die Versorgungssi-tuation von gesetzlich versicherten Patienten mit aller-gischen Atemwegserkrankungen abzubilden und imHinblick auf potentielle Einflüsse, die durch die zum 01.Januar 2009 eingeführten Reformen der ärztlichen Ver-gütung (Regelleistungsvolumina zur Begrenzung derärztlichen Vergütung) entstanden sind, zu untersuchen.Hierzu wurden Diagnosen und Therapien der sogenann-ten „Nationalen Vier-Geburtstagsstichprobe“ untersucht,die mehr als 9 Millionen Patienten (13% der Bevölke-rung) einschließen.

Im genannten Studienzeitraum von 2007 bis 2010 nahmdie Diagnose Asthma um 8,7% zu. Über die Gründe gibtes vielfältige Vermutungen, jedoch noch keine wissen-schaftlichen Belege. Tatsache ist jedoch, dass unser Ge-sundheitssystem offensichtlich nicht ausreichendausgestattet ist, um eine weitere Zunahme zu verhin-dern. Nur etwa 1,5 % der deutschen Ärzte verfügen überallergologische Fachkenntnisse.

Asthma bronchiale bildete ein Schwerpunktthema inWiesbaden. Thematisiert wurde auch die Entwicklungvon einer Rhinitis, also einem Heuschnupfen, zumAsthma. Welche Rolle spielt eine frühe Therapie des Heu-schnupfens, um den „Etagenwechsel“ zum Asthmamöglichst zu vermeiden?

Sicherlich eine ganz entscheidende Rolle !Zudem gilt es, bei Patienten mit Heuschnupfen sehr auf-merksam die unteren Atemwege zu betrachten. FrüheAnzeichen, die eine Mitbeteiligung der Bronchien beiHeuschnupfen, somit ggfs. einen Etagenwechsel andeu-ten, sind:

• trockener, unproduktiver Reizhusten - bei Milben-allergikern nächtlich, bei Pollenallergikern im Freien, oftmals auch anstrengungsinduziert

52 COPD in Deutschland 1 I 2014

Allergiekongress in WiesbadenDramatische Steigerung der Erkrankungszahlen, enorme wissenschaftli-che Weiterentwicklungen und eine ungenügende Versorgungssituation

Kongress-Report

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• Abfall sportlicher Leistungen (Kinder)• häufige bronchiale Infekte• Verschlechterung im Peak-Flow (bei Messung des

Ausatemvolumens) oder in der Lungenfunktion

Die Häufigkeit des Vorkommens eines Etagenwechselsbei Patienten mit allergischer Rhinitis ist nicht genau be-kannt. Nach Literaturangaben handelt es sich um ca.40% der unbehandeltenPatienten mit Heuschnupfen.

Welche Möglichkeiten bietet die neue Molekulare Al-lergiediagnostik?

Die Allergiediagnostik mit Allergenkomponenten er-möglicht eine gezielte Testung auf relevante Sensibili-sierungen gegenüber den allergieauslösendenKomponenten. Somit erlaubt sie eine höhere diagnosti-sche Empfindlichkeit und Präzision, es werden nur rele-vante Stoffe gemessen. Kreuzreaktionen können somitbesser erfasst werden und die Diagnose und Behandlungvon Allergien kann wesentlich exakter erfolgen.

Wann sollte eine spezifische Immuntherapie, die auchals „Allergieimpfung“ bezeichnet wird, durchgeführtwerden und welche Vorteile bietet die Verabreichungin Spritzen- bzw. in Tablettenform?

Bei einer Immuntherapie (Hyposensibilisierung) kannman einen allergischen Patienten durch Verabreichungvon allmählich ansteigenden Dosen seines Allergens un-empfindlicher machen. Das Erfolgsrezept besteht wahr-scheinlich darin, dass man mit dieser Behandlungregulierende Immunzellen aktivieren kann, die vor zu-künftigen allergischen Reaktionen schützen. Das Im-munsystem des Körpers kann sich dann also selbst vorallergischen Reaktionen bewahren. Durch moderne Präparate konnte der Erfolg deutlich ge-steigert werden. Mit einer Erfolgsquote von rund 80 -90 Prozent profitiert heute die Mehrzahl aller Behan-delten. Diese Wirkung hält meist auch noch Jahre nachBeendigung der Therapie an – oftmals sogar das ganze

Leben lang (Genaueres unter: www.Allergiezentrum.org).Die Frage, ob Spritzen oder Tabletten verabreicht wer-den sollten, beschäftigt heute die Experten weniger alsdie Frage, ob für das jeweilige Einzelpräparat gute Datenvorliegen.

Erstmals wurde im Rahmen des Allergiekongresses einAllergie-Patiententag angeboten.

Ja, und ich freue mich sehr über diese erfolgreiche Ver-anstaltung, an der trotz schönstem Herbstwetter über150 Interessierte teilgenommen haben. Die Teilnehmerzeigten in hohem Maße Interesse, mehr über ihre Er-krankungen zu erfahren. Hier ist noch weiterer Aufklä-rungsbedarf notwendig, denn Studien zeigen, dassderzeit etwa 50 % aller Betroffenen nicht diagnostiziertbzw. therapiert wurden / werden.

Werden allergische Symptome von Patienten zu sehrbagatellisiert?

Ich denke eher, dass viele Patienten ihre allergischen Be-schwerden nicht als solche erkennen und andere Ursa-chen hierfür verantwortlich machen. Gerade beiAllergien an Nase und Bronchien erleben wir zudemhäufig, dass den Patienten gesagt wird: „Sie sind haltsehr Infekt-anfällig, da kann man nichts machen“.

Derartigen Aussagen entgegen zu wirken und die viel-fältigen Behandlungsmöglichkeiten aufzuzeigen mussunser Ziel sein.

1 I 2014 COPD in Deutschland 53

Kongress-Report

Lesen Sie weiter! …in der Patientenzeitschrift Allergie

Die Patientenzeitschrift Allergie berichtet aktuell vomAllergie Kongress 2014 in Wiesbaden. Nehmen Sie teilan neuen medizinischen Erkenntnissen führender Al-lergologen.

Atemwege44_Layout 1 02.12.2014 11:17 Seite 53

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… mehr Wissen

�� www.aeda.de/fileadmin/user_upload/PDF/Aktuelles/2013/Wasem-Studie_dt.pdfErgebnisse der WASEM-Studie - Originalartkel

�� www.daab.de/aktionsprogramm/warum-allergien-uns-alle-angehen/Warum Allergien uns alle angehen - Deutscher Allergie- und Asthmabund e.V.

�� www.mein-allergie-portal.com/allergie-news/109-kreuzallergien-welche-moeglichkeiten-bietet-die-molekulare-allergiediagnostik - Informationen zur molekularen Allergiediagnostik in MeinAllergiePortal

Die Patientenzeitschrift Allergie wird in Kooperationmit den allergologischen Fachgesellschaften Ärzte-verband Deutscher Allergologen (AeDA), Deutsche Ge-sellschaft für Allergologie und Klinische Immunologie(DGAKI) und Gesellschaft für Pädiatrische Allergolo-gie und Umweltmedizin (GPA) publiziert.

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Einer von acht Menschen in Europa stirbt jährlich aneiner Lungenerkrankung.

Prävention und Früherkennung sind für die Prognoseentscheidend – Schutz ist möglich.

Die Kampagne „Healthy Lungs for Life“ will das Be-wusstsein für Lungenerkrankungen innerhalb der Be-völkerung schärfen.

Zu wenige Menschen wissen, welche Auswirkung mitSchadstoffen belastete Luft für ihre Lunge hat – hiersetzt die Kampagne „Healthy Lungs for Life“ der Euro-pean Respiratory Society (ERS) und European LungFoundation (ELF) an. Ihr Ziel ist, nicht nur bereits durcheine Lungenerkrankung Betroffene anzusprechen, son-dern die breite Bevölkerung über Risiken, Prävention undmögliche Maßnahmen zum Schutz der Lunge aufzuklä-ren und somit die Anzahl an neuen Fällen von Lungen-erkrankungen zu verringern. Das reduziert die Belastungfür jeden Einzelnen, aber auch für die ganze Gesell-schaft. Die diesjährige Kampagne steht unter dem Motto„Breathe clean air“ – Atme saubere Luft. Die Initiatorenmöchten Wissen über die Qualität unserer Atemluft ver-mitteln und vor allem, wie jeder von uns seine Lungebestmöglich schützen kann. „Healthy Lungs for Life“startete offiziell Anfang September zu Beginn des ERSInternational Congress in München.

„Ein Großteil der Bevölkerung lebt heute – auch inEuropa – in Regionen mit mangelnder Luftqualität undist einer Vielzahl von Schadstoffen ausgesetzt. Die Ent-stehung vieler Lungenerkrankungen wird dadurch be-günstigt. So stirbt jedes Jahr einer von acht Europäerninfolge einer Lungenerkrankung“, erklärt Prof. Dr. OliverEickelberg vom Comprehensive Pneumology CenterMünchen, sowie Kongresspräsident des InternationalenERS Kongress in München. „Die Prognose vieler Lungen-erkrankungen ist bei frühzeitiger Diagnose verbessert.

Gleichzeitig ist Basiswissen über Luftschadstoffe und wiejeder Einzelne sein Atemorgan schützen kann entschei-dend“, ergänzt Eickelberg.

Heute kommen weitestgehend saubere Brennstoffe undVerbrennungstechniken, Abgasfilter sowie verbesserteVerfahren in der Industrie zum Einsatz. Aber neue Emis-sionsquellen wie der zunehmende Flug- und Warenver-kehr wirken sich negativ auf die Luftqualität aus; dennOzon, Stickstoffdioxid, Feinstaub und Schwefeldioxidwerden über weite Strecken in der Atmosphäre trans-portiert. Die Gefahr lauert jedoch nicht nur vor der Tür.Auch die Luftverschmutzung in Innenräumen kann ge-sundheitlichen Schaden anrichten. So ist verschmutzteRaumluft der achthäufigste Gesundheitsrisikofaktor undsteht in Zusammenhang mit rund 2,7 Prozent der glo-balen Krankheitslast.

European Respiratory Society, www.europeanlung.orgund www.healthylungsforlife.org

Hinweis: Die Patientenzeitschrift COPD in Deutschland wirdin ihrer nächsten Ausgabe im Frühjahr 2015 das Thema In-nenraum- und Aussenraumluftverschmutzung ausführli-cher mit Basisinformationen sowie aktuellen Daten undFakten renommierter Wissenschaftler aufgreifen.

Kurz und wichtigSaubere Luft atmen -die Lunge schützen

1 I 2014 COPD in Deutschland 55

Published December 2013

Außenluftverschmutzung

Der Begriff Luftverschmutzung bezeichnet schädliche Partikel in der Luft oder Gase in der Atmosphäre, welche eingeatmet werden können. Es handelt sich um eine Mischung von Partikeln, Ozon, Stickoxiden, flüchtigen organischen Verbindungen und Kohlenmonoxid. Die Mischung unterscheidet sich je nach Ort, Jahreszeit und Schadstoffquellen in der Umgebung.

• Kinder, die in unmittelbarer Nähe einer dicht befahrenen Straße aufwachsen, sind einem erhöhten Asthmarisiko ausgesetzt. Stadtplaner müssen die Nähe von Wohnhäusern und Schulen zum Straßenverkehr berücksichtigen.

• Aktuelle Studien zeigen, dass dringend Maßnahmen erforderlich sind, um die Luftverschmutzung in Europa in Angriff zu nehmen.

• Die EU sollte die von der WHO empfohlenen Richtlinien für Außenluftqualität umsetzen - im Rahmen einer ambitionierten Überarbeitung der Schadstoffgrenzwerte für Außenluft.

• Alle europäischen Länder sollten die WHO-Erklärung von Parma zu Umwelt

und Gesundheit (Parma Declaration on Environment and Health) unterstützen und ihre Anstrengungen zur Eindämmung von Verschmutzungsquellen in allen Sektoren - Industrie, Transport und Energie - verstärken.

• Die Mitgliedsstaaten der EU müssen Luftqualität zu einem zentralen Element ihrer Transport-, Industrie- und Energiepolitik machen sowie sicherstellen, dass die korrekte Steuerungsebene (national, regional oder lokal) in der Lage ist, den Kampf gegen Verschmutzungsquellen aufzunehmen.

• Die EU-Mitgliedsstaaten müssen außerdem die Zusammenarbeit im Bereich grenzüberschreitender Verschmutzung verbessern.

Außenluftverschmutzung hat negative Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und betrifft 100% der

Bevölkerung, vom ungeborenen Fötus bis hin zum sehr alten Menschen.

Jüngste Studien zum kindlichen Asthma haben gezeigt, dass die Vorteile reiner Luft in der Vergangenheit unterschätzt

wurden.

Ein großer Anteil der europäischen Bevölkerung lebt in Gegenden mit

ungesunder Außenluft.

Langfristig gesehen kann Luftverschmutzung die Lebenserwartung

verkürzen, die Lungenentwicklung einschränken, das Auftreten von Asthma begünstigen sowie zu weiteren Lungen-

und Herzkrankheiten führen.

Maßnahmen zur Reduzierung der Luftverschmutzung in Europa sind

dringend notwendig.

Tägliche Schwankungen bei der Luftverschmutzung verursachen

den Anstieg bzw. die Abnahme von Lungensymptomen.

Wichtigste Empfehlungen

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Published December 2013

Außenluftverschmutzung

Der Begriff Luftverschmutzung bezeichnet schädliche Partikel in der Luft oder Gase in der Atmosphäre, welche eingeatmet werden können. Es handelt sich um eine Mischung von Partikeln, Ozon, Stickoxiden, flüchtigen organischen Verbindungen und Kohlenmonoxid. Die Mischung unterscheidet sich je nach Ort, Jahreszeit und Schadstoffquellen in der Umgebung.

• Kinder, die in unmittelbarer Nähe einer dicht befahrenen Straße aufwachsen, sind einem erhöhten Asthmarisiko ausgesetzt. Stadtplaner müssen die Nähe von Wohnhäusern und Schulen zum Straßenverkehr berücksichtigen.

• Aktuelle Studien zeigen, dass dringend Maßnahmen erforderlich sind, um die Luftverschmutzung in Europa in Angriff zu nehmen.

• Die EU sollte die von der WHO empfohlenen Richtlinien für Außenluftqualität umsetzen - im Rahmen einer ambitionierten Überarbeitung der Schadstoffgrenzwerte für Außenluft.

• Alle europäischen Länder sollten die WHO-Erklärung von Parma zu Umwelt

und Gesundheit (Parma Declaration on Environment and Health) unterstützen und ihre Anstrengungen zur Eindämmung von Verschmutzungsquellen in allen Sektoren - Industrie, Transport und Energie - verstärken.

• Die Mitgliedsstaaten der EU müssen Luftqualität zu einem zentralen Element ihrer Transport-, Industrie- und Energiepolitik machen sowie sicherstellen, dass die korrekte Steuerungsebene (national, regional oder lokal) in der Lage ist, den Kampf gegen Verschmutzungsquellen aufzunehmen.

• Die EU-Mitgliedsstaaten müssen außerdem die Zusammenarbeit im Bereich grenzüberschreitender Verschmutzung verbessern.

Außenluftverschmutzung hat negative Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und betrifft 100% der

Bevölkerung, vom ungeborenen Fötus bis hin zum sehr alten Menschen.

Jüngste Studien zum kindlichen Asthma haben gezeigt, dass die Vorteile reiner Luft in der Vergangenheit unterschätzt

wurden.

Ein großer Anteil der europäischen Bevölkerung lebt in Gegenden mit

ungesunder Außenluft.

Langfristig gesehen kann Luftverschmutzung die Lebenserwartung

verkürzen, die Lungenentwicklung einschränken, das Auftreten von Asthma begünstigen sowie zu weiteren Lungen-

und Herzkrankheiten führen.

Maßnahmen zur Reduzierung der Luftverschmutzung in Europa sind

dringend notwendig.

Tägliche Schwankungen bei der Luftverschmutzung verursachen

den Anstieg bzw. die Abnahme von Lungensymptomen.

Wichtigste Empfehlungen

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Maßnahmen zur Reduzierung der

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Page 56: COPD in Deutschland · 2018-06-15 · ACOS – Asthma-COPD-Overlap Syndrom COPD in Deutschland kostenfrei bei Ihrem Hausarzt, der Apotheke und in der Klinik Lebensqualität nach Operationen

Jeden Tag sterben 311 Menschen an einer Lungen-krankheit in Deutschland. Das ist so, als ob jeden Tagein vollbesetzter Airbus A340 über Deutschland ab-stürzen würde. (ERS Feb. 2014)

Für 2014 hat sich die Stiftung AtemWeg daher ein wich-tiges Projekt vorgenommen: Die FAKTEN-Spender Kam-pagne. Die Bayerische Staatsministerin für Gesundheitund Pflege sowie der Oberbürgermeister von Münchenunterstützen diese Kampagne persönlich. Mit dabei auchMünchens Prominenz: Der Extrembergsteiger AlexanderHuber, die Schauspielerinnen Lisa Martinek und Mi-chaela May, die Rockband Münchener Freiheit, die Mo-deratorin Nina Ruge und Starkoch Alfons Schuhbeck.

Die Vision der Unterstützer ist klar: Sie wollen Lungen-Prävention auf die Straße zu den Menschen bringen. Siewollen, dass Münchens Bürger sich selbst und der For-schung FAKTEN spenden. Zwei Präventionsbusse derStiftung AtemWeg (www.stiftung-atemweg.de) stehenab 11. September an belebten Plätzen oder Veranstal-tungen, wie z. B. dem Leopold Corso. Die Stiftung hat soviele Unterstützer gefunden, dass bis Mitte Oktober diebeiden Präventionsbusse in München laufen. Neben an-deren unterstützt auch die Linde AG, die ihren Haupt-sitz in München hat, die Präventionsarbeit.

Den Bürgern werden kostenlose Lungenfunktionsmes-sungen angeboten und ein kurzer Fragebogen zu allge-meinen Verhaltensweisen und Vorerkrankungenvorgelegt. Der Lungenfunktionstest ermittelt, wie vielLuft in die Lungen eingeatmet und wieder ausgeatmetwird. Die Bürger erhalten sofort eine Rückmeldung, wiees um ihre Lungengesundheit steht. Die Ergebnisse wer-den anonym für die Forschung gesammelt. (Busstatio-nen unter www.faktenspender.de). Auch Unternehmenkönnen gegen eine kleine Spende die Busse auf ihr Ge-lände einladen und ihren Mitarbeitern diese Präventionzur Verfügung stellen.

„Wir testen unsere Cholesterinwerte, die Blutdruckwerteoder machen einen Diabetestest. Nur auf die Lunge ach-ten wir nicht. Dabei ist der Atem so kostbar. Schützenwir ihn!“, sagt Professor Dr. Jürgen Behr, Vorstand derStiftung AtemWeg sowie Ärztlicher Leiter der AsklepiosFachkliniken München-Gauting und Leiter der Medizi-nischen Klinik V der Ludwig-Maximilians-Universität(LMU) in Großhadern.

Unter www.faktenspender.de erfahren Sie, wo die Prä-ventionsmobile Halt machen. Firmen können die Mobileebenfalls anfragen und so ihren Mitarbeitern die Mög-lichkeit bieten, ihre Lungengesundheit zu überprüfen.Wenn es gelingt ausreichend Spendengelder zu akqui-rieren oder Sponsoren zu finden, soll die FAKTEN-Spen-der Kampagne auf andere Städte ausgeweitet werden.

FAKTEN-Spender-Kampagne

56 COPD in Deutschland 1 I 2014

Kurz und wichtig

Atemwege44_Layout 1 02.12.2014 11:17 Seite 56

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Glukokortikoide (Cortison) werden in der Behandlungder COPD in großem Umfang eingesetzt, da es Anhalts-punkte dafür gibt, dass die Langzeitanwendung von in-halierbaren Steroiden (Cortison-Steroiden) zu einerReduktion der Atemwegsentzündung führt. Die Lun-genfunktion allerdings wird mit Cortison – im Gegen-satz zum Asthma – allenfalls geringfügig verbessert.

Häufig eine zu hohe Gabe von CortisonAnlässlich des ERS Kongress in München wurden die Er-gebnisse der sogenannten WISDOM Studie vorgestellt,die auch im renommierten wissenschaftlichen New Eng-land Journal of Medicine publiziert wurden.

Die Studie war insbesondere der Frage nachgegangen, obsich bei COPD-Patienten, die jahrelang mit inhalativemCortison behandelt wurden, nach einem langsamen Ab-setzen des Medikamentes vermehrt Exazerbationen (akuteVerschlechterungen) einstellen. Diese bisherige Befürch-tung bzw. Annahme konnte die Studie widerlegen.

Weiterhin konnte die WISDOM Studie aufzeigen, dass inEuropa vielfach zu hohe Dosen an Cortison verordnetwerden. „Ursache auch hierfür sei die Sorge von Ärzten,dass sich ansonsten Exazerbationen einstellen könnten“,formulierte Dr. Peter Kardos, Frankfurt während des ERSKongress. Dass diese Sorge unbegründet ist, konnte dieStudie ebenfalls dokumentieren, da Cortisongaben ineiner niedrigen Dosierung die gleichen Effekte aufzeig-ten, wie eine hohe Dosierung. Durch eine niedrige Cor-tisongabe können zudem oftmals die gefürchtetenNebenwirkungen des Cortisons vermieden werden.

„Viele Patienten kommen bereits mit einer niedrigenCortison-Gabe aus, nur selten wird eine höhere Dosie-rung notwendig. Zudem besteht aufgrund der inzwi-schen vorhandenen Medikamentenvielfalt die Option,bei manchen Patienten ganz auf die Verabreichung vonCortison zu verzichten“, fasste Dr. Kardos zusammen.

Quellen/Hintergrundinformationen: www.atemwegsliga.de/copd.html vom September 2014 www.aerzteblatt.de/nachrichten/60023/COPD-LABA-plus-LAMA-ma-chen-Steroide-in-Studie-entbehrlich vom 8. September 2014

Ratgeber vermittelt Basiswissen und Hintergrundin-formationenUmfassende Hintergrundinformationen zum ThemaCortison finden Sie im Ratgeber „Cortison – Wunder-mittel oder Teufelszeug?“ des COPD – Deutschland e.V.und der Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland.

Unsicherheiten, die im Zusammenhang mit Cortison be-stehen, kann der Ratgeber helfen auszuräumen. DasWirkspektrum, mögliche Neben- und Wechselwirkungenwerden ebenso dargestellt, wie die verschiedenen An-wendungsformen und Dosierungen. Lernen Sie durchverschiedene Maßnahmen und Verhaltensregeln, wie Sieselbst dazu beitragen können, dass der Einsatz von Cor-tison optimal und mit möglichst wenigen Nebenwirkun-gen verläuft.

Der Patientenratgeber kann online bei der Patientenor-ganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland(www.lungenemphysem-copd.de) gelesen oder beimVerein COPD – Deutschland e.V. (www.copd-deutsch-land.de) bestellt werden. Beachten Sie dort die hinter-legten Versandinformationen.

Ergebnisse der WISDOM StudieInhalatives Cortison bei COPD-Patienten

1 I 2014 COPD in Deutschland 57

Kurz und wichtig

kostenlose Broschüre zum Mitnehmen

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CortisonWundermittel oder Teufelszeug?

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Informationen für Betroffene und Interessierte

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Die Temperatur der Ausatemluft könnte künftig zur ein-fachen Diagnose von Lungenkrebs herangezogen wer-den. Eine italienische Studie dazu wurde auf demEuropäischen Kongress der Lungenmediziner AnfangSeptember in München vorstellt.

Viele Forschergruppen suchen seit langem nach einerMöglichkeit, Atemlufttests für die Diagnose von ver-schiedenen Krebsarten heranzuziehen. Eine neue italie-nische Studie hat nun erstmals die Temperatur derAtemluft genauer unter die Lupe genommen.

Die Wissenschaftler unter Federführung von Prof. Gio-vanna Carpagnano untersuchten 82 Studienteilnehmer,von denen 40 über eine Röntgenuntersuchung die Diag-nose Lungenkrebs erhalten hatten. Bei den übrigen 42Teilnehmern war die Diagnose negativ gewesen.

Die Messung der Atemtemperatur erfolgte mit einem X-Halo-Atemthermometer.

Es zeigte sich, dass die Patienten mit Lungenkrebs einehöhere Atemtemperatur hatten als die gesunden Studi-enteilnehmer. Die Temperatur stieg zudem auch mit derZahl der Jahre an, die die Teilnehmer geraucht hatten,sowie mit dem Stadium, in dem sich der Lungenkrebsbefand.

Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass Lungenkrebseinen Anstieg der Ausatemtemperatur verursacht. Dieskönnte eine entscheidende Entdeckung sein, welche dieherkömmlichen Methoden der Lungenkrebsdiagnose ab-lösen könnte, so die Wissenschaftler. Wenn es gelingt,den Test noch entsprechend zu verfeinern, könnten Pa-tienten künftig weitaus einfacher und stressfreier un-tersucht werden. Die Methode sei zudem kosten-günstiger und für die Ärzte weniger aufwändig.

Die Methode kann jedoch immer nur eine ergänzendeMaßnahme darstellen, die einen ersten Hinweis auf einemögliche Erkrankung gibt.

Quelle: Internationaler Jahreskongress ERS, München 2014 –www.lungeninformationsdienst.de

58 COPD in Deutschland 1 I 2014

Kurz und wichtig

Gibt die AtemtemperaturHinweis auf Lungenkrebs?

Körperliche Aktivität wirkt sich positiv auf die Lungen-gesundheit aus. Dass dies nicht nur ein subjektives Emp-finden von Patienten oder deren Atemtherapeuten ist,bestätigt nun eine aktuelle Untersuchung der europäi-schen Fachgesellschaft für Lungenheilkunde ERS (Euro-pean Respiratory Society). Diese hatte eineinterdisziplinäre Arbeitsgruppe eingesetzt, die ihre Er-gebnisse am 7. September auf dem Jahreskongress derERS in München präsentierte. Alle Lungenpatienten soll-ten im Rahmen ihrer Möglichkeiten regelmäßig aktivsein, um der Spirale aus Luftnot, Inaktivität, Muskelab-bau und schlechterer Herz-Kreislauffunktion entgegen-wirken zu können. Selbst schwer kranke Patienten habeneine bessere Prognose, wenn sie sich noch ein gewissesMaß an körperlicher Aktivität erhalten können.

PD Dr. Henrik Watz vom Pneumologischen Forschungs-institut an der LungenClinic Grosshansdorf (DZL-Stand-ort ARCN) berichtete auf dem ERS-Kongress inMünchen: „Man weiß aus epidemiologischen Studien,dass körperlich inaktive Menschen unter einer über-durchschnittlichen Abnahme der Lungenfunktion leidenund häufiger eine COPD entwickeln.“ Zudem steige beiCOPD-Patienten das Risiko für Krankenhauseinweisun-gen infolge akuter Phasen der Verschlimmerung.

Die Schwere der Erkrankung steht im Zusammenhang mitder körperlichen Aktivität. Jedoch ist man immer wieder er-staunt, dass auch schwer kranke Patienten sich noch ein ge-wisses Maß an körperlicher Aktivität erhalten konnten undeine bessere Prognose haben als Patienten, die körperlichinaktiv sind. Ein Hund, mit dem man täglich spazieren gehenmuss, der bewusste Gang zum Einkaufen, dies alles sindDinge, auf die Patienten mit COPD trotz der aufkommendenBelastungsluftnot bewusst achten sollten.

Die Arbeitsgruppe schlägt nun vor zu erforschen, ob Be-wegung Patienten auch hilft, ihre Symptome zu mildernund den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen.

Quelle: www.lungeninformationsdienst.de

Bewegungzahlt sich aus fürCOPD-

Patienten72 GEO 02|2014

ABENTEUER

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Dünne Luft, jeder Schritteine Qual. Was ge-schieht, wenn dem Kör-per der Sauerstoffausgeht? GEO-ReporterLars Abromeit und Foto-graf Stefen Chow habenes ausprobiert – undSchweizer Ärzte undTestpersonen in Nepal

bei einer einzigartigen Expedition begleitet. Die Mission:auf 7000 Meter Höhe Erkenntnisse für die Intensivme-dizin in unseren Krankenhäusern zu gewinnen.

… mit dieser Einleitung beginnt die Reportage des mit demJournalistenpreis der Stiftung AtemWeg am 9. September2014 ausgezeichneten Lars Abromeit. Für den 39jährigenJournalisten war dies die erste Himalaya-Expedition.

Eine enorme körperliche und geistige Herausforderung füralle an der Expedition Beteiligten und darüber hinaus eingewaltiger organisatorischer und logistischer Aufwand.

Am Ende formuliert Abromeit, dass alle Erfrierungen ver-heilen werden; alle Probanden, die schwerer erkrankt waren,sich innerhalb weniger Tage erholt haben. Das Experiment

war erfolgreich. Trotzdem haben die Leiter der Expeditionentschieden, dass dies ihre letzte medizinische Expedition indie „Todeszone“ des Himalaya gewesen sein soll.

Ich hoffe, sehr dass Sie nun neugierig geworden sind, aufdie Reportage und mehr über die Erlebnisse und wissen-schaftlichen Experimente am Himalaya lesen möchten.

Sie finden die Publikation als Download zum kostenfreienherunterladen unter www.stiftung-atemweg.de – Presse –Journalistenpreis - herunterscrollen auf Preisverleihung.

1 I 2014 COPD in Deutschland 59

Das Himalaya-Experiment Journalistenpreis der Stiftung AtemWeg

Kurz und wichtig

72 GEO 02|2014

ABENTEUER

Bei der Lungenfibrose kommt es zu Vernarbungen des Lun-gengerüsts, Auslöser können Schadstoffe sein, in vielen Fäl-len bleibt die Ursache jedoch ungeklärt. Da sich einmalentstandene Vernarbungen des Lungengerüsts nicht mehrrückgängig machen lassen, kann eine Lungenfibrose leiderbislang nicht geheilt werden. Deshalb besteht das Ziel derBehandlung darin, das Fortschreiten der Fibrosierung zustoppen oder zumindest zu verlangsamen. Ergänzend hinzukommt eine symptomatische Therapie, die dazu dient, dieBeschwerden so gut es geht zu lindern sowie mögliche Kom-plikationen und Folgeerkrankungen zu verhindern.

Ein relativ neues Medikament zur Therapie der Lungenfi-brose ist das Pirfenidon, welches 2011 die Zulassung erhielt.Studien hatten nachweisen können, dass das Medikamentdie Verschlechterung der Lungenfunktion bremst. Pirfeni-don hemmt den Wachstumsfaktor TGF-ß und wirkt sowohldem Entzündungsprozess als auch der Gewebsvernarbung(Fibrosierung) entgegen

Die Bereitstellung neuer Medikamente, die den Entzün-dungs- und Vernarbungsprozess bei der Lungenfibrose auf-halten, ist derzeit Gegenstand intensiver Forschungsprojekte.Zwei vielversprechende Ansätze sind die Enzymhemmungund die Zellregeneration:

Enzymhemmung: Da man mittlerweile mehrere Enzymeidentifizieren konnte, die entschieden an den Mechanismender Lungenfibrose beteiligt sind, hofft man, durch eine Hem-mung dieser Enzyme, den Krankheitsprozess aufhalten zukönnen. Derzeit laufen sogenannte Phase-II- und –III-Stu-dien hierzu, mit dem Ziel das Therapiekonzept zu überprü-fen und geeignete Therapiedosen zu ermitteln.

Zellregeneration: Mit der Erforschung der verschiedenenZelltypen des Lungengewebes und ihrer Differenzierunghofft man, Reparaturmechanismen und Zellregenerationsteuern zu können.

Quelle: Lungeninformationsdienst

Lungenfibrose: Gibt es neue Behandlungs- und Forschungsansätze?

v.l.n.r. Merle Schmalenbach, ebenfalls Preisträgerin, Hans Haltmeier,Vorsitz der Jury, Lars Abromeit, GEO

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Am 06. November 2001 wurdeaufgrund einer Privatinitiativeund eigener Betroffenheit vonJens Lingemann die Patienten-organisation Lungenemphy-sem-COPD Deutschlandgegründet und mit ihr die Mai-lingliste.

Die Mailingliste ist der Zusammenschluss einer Gruppe vonPersonen, die sich per Mail in einem geschlossenen Kreisüber ihre Krankheit und die damit einhergehenden Pro-bleme, Ängste und Sorgen austauschen.

Ziel der Mailingliste ist, all jenen, die von einer oder meh-reren der nachfolgend genannten Erkrankungen betroffensind sowie deren Angehörigen, die Möglichkeit zu bieten,den Wissensstand um die Erkrankung und alle optional zurVerfügung stehenden Therapieformen zu verbessern.

Themen der kostenlosen Mailingliste sind insbesondere nach-folgende Erkrankungen und Therapieformen: COPD, Lungen-emphysem, Alpha-1-Antitrypsinmangel, Lungenfibrose,Bronchiektasen, Lungentransplantation, Lungenvolumenre-duktion, Lungenhochdruck, Langzeit-Sauerstoff- therapie,Nicht-invasive Beatmung und Lungensport.

Auf der Mailingliste sind derzeit (Stand 10. November 2014)2908 Teilnehmer angemeldet.

Bevor Sie sich zur Mailingliste anmelden, um am Erfah-rungs- und Gedankenaustausch aller teilzuhaben, solltenSie bedenken, dass der Zutritt ein erhöhtes Mailaufkom-men mit sich bringen kann. Letztlich ist das Mailaufkom-men auch ein Beleg dafür, dass die Teilnehmer in ständigemAustausch miteinander stehen.

Neben dem Erfahrungsaustausch werden Sie über die Mai-lingliste tagesaktuell über sämtliche Neuerungen rund umdas Thema chronisch obstruktive Atemwegserkrankungeninformiert.

Gut zu wissenDa auf unserer Liste auch sehr private Dinge besprochenwerden, haben wir uns kurz nach Gründung der Liste imInteresse aller Teilnehmer darauf geeinigt, dass es von Vor-teil ist, wenn Uwe Krause und ich als Listengründer wissen,wer alles bei uns mitliest. Nur so kann vermieden werden,dass Personen mit kommerziellem Interesse sich unsererListe bedienen können.

Es hat sich in der Vergangenheit des Öfteren gezeigt, dassdiese Regelung notwendig ist, da immer wieder versuchtwurde und wird, sich in unserer Liste mit falschen Anga-ben (Adresse, Telefonnummer etc.) einzuschreiben, um unsanschließend mit Werbung oder sonstigen themenfremdenMails zu überschwemmen.

Weitere Funktionen

Wahl verschiedener EinstellungÜber den Menüpunkt Einstellungen können Emails derMailingliste sofort zugestellt oder nur einmal täglich alsSammelmail erfolgen. Dies gilt ebenfalls für die tagesak-tuellen Nachrichten zur COPD.

SonderlistenÜber eingerichtete Sonderlisten können die TeilnehmerKontakt speziell mit Betroffenen eines Themenspektrumsaufnehmen. Derzeit bestehen Sonderlisten zu den Berei-chen Transplantation, Beatmung, Alpha-1-Antitrypsin-Mangel, Fibrose, Pseudomonas und Sauerstoff.

InformationenAlle Teilnehmer haben gleichzeitig Zugriff auf vielfältigehinterlegte Informationen zu den verschiedenen Erkran-kungsformen, Themen rund um die Diagnostik, Therapien,Operationsverfahren, Hilfsmitteln, dem Thema COPD undPsyche, einem Lexika zur Erläuterung von Fachbegriffenund zu einem breiten Spektrum von Erfahrungsberichten,die die Teilnehmer der Mailingliste verfasst haben.

Die Erfahrungsberichte dokumentieren eigene Erfahrungenmit Rehabilitationskliniken, mit den verschiedenen Opera-tionsverfahren – wie z. B. der Lungenvolumenreduktion -,der Lungentransplantation, den verschiedenen Sauerstoff-therapien, dem Schlaflabor und Erfahrungen zum ThemaRauchstopp.

Anmeldung zur MailinglisteWir freuen uns, wenn Sie an unserer Mailingliste teilneh-men möchten und wir Sie begrüßen können. Unterwww.lungenemphysem-copd.de finden Sie den Button zurAnmeldung.

Jens LingemannPatientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland

SelbsthilfePatientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland

Mailingliste

60 COPD in Deutschland 1 I 2014

Atemwege44_Layout 1 02.12.2014 11:18 Seite 60

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Die idiopathische Lungenfibrose (IPF) ist eine chronischeErkrankung mit unvorhersehbarem Verlauf. Sie entstehtdurch eine gestörte Wundheilung der Lunge nach kleine-ren Verletzungen auf zellulärer Ebene. Dabei kommt es zueiner gesteigerten Produktion und Anreicherung von Bin-degewebe. Da nach dem heutigen Wissensstand keine Ur-sache für diese Lungenerkrankung gefunden werden kann,spricht man von einer „idiopathischen“ Lungenerkrankung.

Alltägliche Aktivitäten werden zur LastDurch die zunehmend geringe Dehnbarkeit und Elastizitätder Lunge fällt das Atmen schwerer. Die zunehmende Luft-not bemerkt der Patient zunächst bei körperlicher Aktivi-tät, im weiteren Krankheitsverlauf jedoch auch imRuhezustand oder bei Aktivitäten des täglichen Lebens wiez. B. beim Essen, Telefonieren oder Steigen weniger Trep-penstufen. Begleitend zur Luftnot kann ein meist trockenerReizhusten ohne Schleim oder Auswurf auftreten. Weitereunspezifische Beschwerden wie Müdigkeit, Gewichtsab-nahme, Muskel- und Gelenkschmerzen können ebenfallsmit einer IPF einhergehen. Treten erste Symptome auf,sollte der Betroffene unbedingt einen Lungenfacharzt(Pneumologen) aufsuchen, um die genaue Ursache abzu-klären und eine entsprechende Behandlung einzuleiten.

BehandlungsmöglichkeitenSteht die Diagnose fest, sehen sich Arzt und Patient miteiner seltenen Krankheit konfrontiert, die meist eineschlechte Prognose nach sich zieht. Eine Heilungsmöglich-keit ist nur durch die Lungentransplantation möglich. Diesekommt aber aufgrund der Begrenztheit der Transplantateund häufig vorhandenen Begleiterkrankungen nur für we-nige Patienten in Frage. Doch es gibt Behandlungen, diedie Symptome lindern oder das Fortschreiten der Erkran-kung verzögern können. Welche Behandlung die richtigeist, muss im Einzelfall vom Arzt entschieden werden.

Idiopathische Lungenfibrose - IPFEine seltene Lungenerkrankung unbekannter Ursache

IPF World WeekDie europäische „Idiopathic Pulmonary Fibrosis (IPF) Week“ findet vom 28. Sep-tember bis 5. Oktober statt. Ziel ist, auf die IPF als seltene Erkrankung aufmerk-sam zu machen, um Patienten, die von dieser progredienten und tödlichverlaufenden Erkrankungen betroffen sind, zu unterstützen.Weitere Informationen erhalten Sie unter http://www.ipfworld.org/

Auf der ganzen Welt finden Veranstaltungen und Aktionen von Patientenorganisationen rund um die IPF statt. Soorganisiert Lungenfibrose e.V. Patiententage in Heidelberg (8.9.), Hamburg (9.10.) und Berlin (21.10.). Unter dem Motto„Gemeinsam statt einsam!“ macht sich der Verein für Patienten und Angehörige stark, setzt sich für eine verbesserteVersorgung der Patienten ein und unterstützt Betroffene in ihrem täglichen Leben.Weitere Informationen erhalten Sie unter http://www.lungenfibrose.de/

Patienten-ChartaUm der IPF mehr Anerkennung zu verleihen, haben zehn europäische Patienten-organisationen (u.a. Lungenfibrose e.V. als deutsche Vertreter) – unterstützt vonIPF-Spezialisten und -Experten – eine Europäische IPF Patienten-Charta entwickelt.Die Charta schlägt Lösungen vor, um Ungleichheiten im Zugang zu medizinischerVersorgung und anderer Versorgungsprobleme anzusprechen. Ziel ist, dass dieseForderungen von den Mitgliedern des Europäischen Parlaments erhört und politisch unterstützt werden, um den aktuellenStatus quo mit konkreten Empfehlungen zu ändern. Weitere Informationen erhalten Sie unter http://www.ipfcharter.org/

Über InterMune InterMune ist ein Biotechnologie-Unternehmen mit Fokus auf der Entwicklung innovativer Therapien für Lungen- und fibrotische Erkran-kungen. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.intermune.de.

InterMune unterstützt die weltweite IPF Woche und die Europäische Lungenfibrose Patienten-Charta

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62 COPD in Deutschland 1 I 2014

Regional aktive Selbsthilfegruppen der Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD DeutschlandAnsprechpartner in der Koordinationsstelle der Selbsthilfegruppen: Jens LingemannTelefon 0 23 24 - 99 90 00, Telefax 0 23 24 - 68 76 82,www.lungenemphysem-copd.de, [email protected]

Baden-Württemberg

Neckar-Franken/HeilbronnNordbaden/BruchsalNordbaden/KarlsruheNordschwarzwald/Bad TeinachNordschwarzwald/HorbNordschwarzwald/PforzheimSüdwestbaden/Freiburg

Bayern

Oberbayern/MünchenOberbayern/IngolstadtNiederbayern/StraubingOberpfalz/Regensburg

Berlin

Berlin-BuchBerlin-CharlottenburgBerlin-FriedrichshainBerlin-NeuköllnBerlin-ReinickendorfBerlin-Treptow-KöpenickBerlin-Zehlendorf

Brandenburg

Brandenburg/PotsdamBrandenburg/Cottbus

Land Bremen

Bremen

Hamburg

Nord/Hamburg-BarmbekNord/Hamburg-Bergedorf

Hessen

Nordhessen/Bad Sooden AllendorfNordhessen/KasselOsthessen/SchlüchternRhein-Main/DarmstadtRhein-Main/FrankfurtRhein-Main/LangenRhein-Main/Rüsselsheim

Niedersachsen

Emsland/HaselünneEmsland/LingenMittelweser/NienburgNordheide/BuchholzOsnabrücker Land/OsnabrückOstniedersachsen/WittlingenSüdniedersachsen/Göttingen

Nordrhein-Westfalen

Bergisches Land/EngelskirchenMünsterland/CoesfeldNiederrhein/KrefeldNiederrhein/MönchengladbachOstwestfalen-Lippe/HerfordRuhrgebiet/DuisburgRuhrgebiet/HattingenRuhrgebiet/RecklinghausenSauerland/Balve

Rheinland-Pfalz

Mittelrhein-Wied/NeuwiedSüdwestpfalz/PirmasensWesterwald/AltenkirchenWestpfalz/Kaiserslautern

Saarland

Saarland/Riegelsberg

Sachsen

Sachsen/Hohenstein-Ernstthal

Sachsen-Anhalt

Sachsen-Anhalt/Halle

Schleswig-Holstein

Nord/GroßhansdorfSchleswig-Holstein/FehmarnSchleswig-Holstein/Rendsburg

Thüringen

Thüringen/Nordhausen

International

Thailand - Pattaya

Selbsthilfe

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Page 63: COPD in Deutschland · 2018-06-15 · ACOS – Asthma-COPD-Overlap Syndrom COPD in Deutschland kostenfrei bei Ihrem Hausarzt, der Apotheke und in der Klinik Lebensqualität nach Operationen

HerausgeberOffene Akademie und Patienten-Bibliothek gemeinnützige GmbHUnterer Schrannenplatz 588131 [email protected]

Verlag, Anzeigenvertrieb, GestaltungCrossmed GmbH Unterer Schrannenplatz 5 – 788131 [email protected]

GeschäftsführungAnzeigenverwaltungIngo K.-H. TitscherTelefon 08382-409234Telefax [email protected]

RedaktionsleitungSabine HabichtTelefon 08382-409234Telefax [email protected]

Redakteure dieser AusgabeElke Klug, Berlin (frei)Ulrike Tietze, Berlin (frei)

LektoratClaudia Sarkady, Eggstätt Chiemgau

VersandleitungSigrid Witzemann, Lindau

Verteilte Auflage 30.000 Stück andie ca. 6.000 Sammelbesteller derPatienten-Bibliothek, ca. 650 Sam-melbesteller der PatientenorganisationLungenemphysem-COPD Deutsch-land und ca. 600 Lungensportgrup-pen in Deutschland.

Kostenfrei beliefert werden derzeitalleine über 500 Kliniken sowie Ärzteund Apotheken in Deutschland, Öster-reich und der Schweiz.

Druck:Holzer Druck und Medien GmbH & Co. KGFriedolin-Holzer-Str. 2288171 Weiler im Allgäuwww.druckerei-holzer.de

AusgabeWinter 2014 / 1. Jahrgang

Erscheinungsweise4 x jährlichNächste Ausgabe Frühling 2015.

ISSN 9783981558807

Schutzgebühr pro HeftDeutschland 2,50 Euro, Ausland 4,50 Euro

Bildnachweise:Deckblatt © mahony - Fotolia.com, S. 6ad_stock, S. 8 Igor Mojzes, MinervaStudio, S. 9 Siemens, Alexander Raths –Fotolia.com, S. 12 bd. Drubig-photo, S.13 bd. Igoraul, S. 14 dalaprod, Boehrin-ger Ingelheim, S. 17 missbobbit, S. 18hasinadav, S. 20 Monkey Business, S.24, 25 und 26 Prof. Dr. Erich Stoelben,Köln, S. 29 Alexander Raths, BirgitReitz-Hofmann, S. 30 und 32 Deut-sches Krebsforschungszentrum, Heidel-berg, S. 35 fishheye, S. 35 AK-DigiArt, S.36 bd. Alexandr Mitiuc, S. 38 ResMed,Forschungszentrum Breath, S. 41 bd.Dan race, S. 47 bd. Ljupco Smokovski, S.48 Antonioguillem, Stiftung AtemWeg,ufotopixl10, S. 50, 51, 52, 53 Sympo-sium Lunge, COPD – Deutschland e.V.,S. 55 Dora Zett, auremar, S. 57 HealthyLungs for Life, ERS, S. 58 StiftungAtemWeg, S. 60 Ivonne Wierink, S. 61GEO, Stiftung AtemWeg, S. 62 RobertKneschke

HinweiseDie namentlich gekennzeichnetenBeiträge geben die Meinung des je-weiligen Autors wieder.

Anzeigen müssen nicht die Meinungder Herausgeber wiedergeben.

Für unverlangt eingesandte Manu-skripte und Fotos wird keine Haftungübernommen.

Eine Verwertung einschließlich desNachdrucks der in der Zeitschriftenthaltenen Beiträge und Abbildun-gen sowie deren Verwertungund/oder Vervielfältigung – z. B.durch Fotokopie, Übersetzung, Ein-speicherung und Verarbeitung inelektronische Systeme oder Daten-banken, Mailboxen sowie für Ver-vielfältigungen auf CD-ROM – ohneschriftliche Einwilligung des Verlagessind unzulässig und strafbar.

Alle Rechte der vom Verlag Crossmedkonzipierten Anzeigen und Beiträgeliegen beim Verlag.

Die Informationen / Beiträge der Pa-tientenzeitschrift COPD in Deutsch-land können das Gespräch mit demArzt sowie entsprechende Untersu-chungen nicht ersetzen. Die Patien-tenzeitschrift COPD in Deutschlanddient der ergänzenden Information.

Impressum

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www.Patienten-Bibliothek.de

Ratgeber, Informationsfolder und Patienten-Zeitschriften der Patienten-Bibliothek entstehen in engen Kooperationen und unter fach-lich kompetenter Beratung. Das Angebot umfasst derzeit 120 Medien, wird kontinuierlich erweitert, Neuauflagen stetig aktualisiert.

Über das Bestellsystem der www.Patienten-Bibliothek.de können Selbsthilfekontaktstellen, Ärzte, Kliniken, Therapeuten, Apotheken, Sa-nitätshäuser etc. die vorliegenden Ratgeber und Zeitschriften zur Weitergabe an Patienten kostenfrei und in erforderlicher Anzahl an-fordern. Fragen Sie bei Ihrem Arzt, Apotheker, Therapeuten oder Ihrer Kontaktstelle, Klinik nach, sicher bestellt man dort gerne für Sie.

Therapieverzichtdie Rolle der Patientenverfügung

Chirurgie zwischenFaszination, Mut und Demut

Arzt und Patient im Gespräch, die Patienten-Bibliothek informiert aktuell,

Deutschland 2,50 E Patientenzeitschrift CHIRURGIEkostenfrei bei Ihrem Hausarzt,der Apotheke und in der Klinik

Chirurgie 2014Der Digitale OP

Patientenzeitschrift zum Deutschen Chirurgie Kongress, Berlinin Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Ihr persönliches Exemplar zum mitnehmen Herbst 2014

FreiexemplarHerbst 20141. Jahrgang

Arzt und Patient im Gespräch - mehr wissen, aktuell und kompetent informiert

Deutschland 2,50 E

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FreiexemplarWinter 2014

1. Jahrgang

Patientenzeitschrift ALLERGIEkostenfrei bei Ihrem Hausarzt,der Apotheke und in der Klinik

Bagatellisierung stoppen: erst Heuschnupfen, dann Asthma

Nahrungsmittelallergien Aktionsplan Allergie

Allergie 2014 / 2015Patientenzeitschrift zum Deutschen Allergie Kongress, Wiesbaden in Kooperation mit:Deutsche Gesellschaft für Allergologie und Klinische Immunologie, Gesellschaft für Pädi-atrische Allergologie und Umweltmedizin und Ärzteverband Deutscher Allergologen

Arzt und Patient im Gespräch - mehr wissen, aktuell und kompetent informiert

Deutschland 2,50 E

Ihr persönliches Exemplar zum Mitnehmen Sommer 2015

FreiexemplarWinter 2014

1. Jahrgang

Zeitschrift Knochen-Muskeln-Sehnenkostenfrei bei Ihrem Hausarzt, der Apotheke und in der Klinik

Rückenbeschwerden in den Industrieländern

schmerzhaften Knochenhautentzündungen

KnochenMuskelnSehnenDer natürliche Alterungsprozess

Patientenzeitschrift zum Thema Stütz- und Bewegungsapparatin Kooperation mit Patienten- und Ärzteorganisationen

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Arzt und Patient im Gespräch - mehr wissen, aktuell und kompetent informiert

Deutschland 2,50 E

Ihr persönliches Exemplar zum Mitnehmen Winter 2014

FreiexemplarWinter 2014

1. Jahrgang

COPD und möglicheBegleiterkrankungen

ACOS – Asthma-COPD-Overlap Syndrom

COPD in Deutschlandkostenfrei bei Ihrem Hausarzt,der Apotheke und in der Klinik

Lebensqualität nach Operationen

Passivrauchen

COPD in Deutschlandmit Berichten vom 7. Symposium Lunge, Hattingen, vom EuropäischenPneumologenkongress, München und Allergiekongress, Wiesbaden

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LUCKY...mit einer gesunden Schilddrüse

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Informationen für Kinder und Jugendliche

Herausgegeben von der Schilddrüsen-Liga Deutschland e.V.

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Rauchen: Hauptursache für COPD und Lungenemphysem- erfolgreiche Wege rauchfrei zu werden -

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Informationen für Betroffene und Interessierte

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Informationen für Patienten und Interessierte

Osteopathische Therapie / Osteopathische Verfahren- integrativer Bestandteil der Manuellen Medizin -

Herausgegeben von der Deutschen Gesellschaft für Manuelle Medizin (DGMM)und dem Bundesverband selbstständiger Physiotherapeuten – IFK e.V.

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Die drei DGMM Seminare

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Informationen für Betroffene und Interessierte

.... Heimdialyse kann eine Alternative sein!

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Informationen für Interessierte

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Informationen für Betroffene und Interessierte

mellitus – Typ II

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Informationen für Patienten und Interessierte

Die Mistel.... in der integrativen Tumortherapie

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Informationen für Betroffene und Interessierte

mellitus – Typ I

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Wenn Magen und Darmverstimmt sind... Meteorismus und Flatulenz

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Informationen für Betroffene und Interessierte

EHLERS-DANLOS-Syndrom

...Akrobaten wider Willen

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Nicht-invasive Beatmung

BiPAP bei COPD und LungenemphysemWas ist notwendig, was ist medizinisch sinnvoll?

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Informationen für Betroffene und Interessierte

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Blasenkrebs…frühzeitig erkennen und behandeln

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Informationen für Betroffene und Interessierte

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Alpha-1-Antitrypsin-Mangel... eine Wikinger-Krankheit ?

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Informationen für Betroffene und Interessierte

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Freude erleben - trotz

Alzheimer

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Informationen für Betroffene und Interessierte

Antibiotika - notwendig ja...aber wann ?

Viren oder Bakterien

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