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Corinna Harder Das Tarot de Marseille

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Corinna Harder

Das Tarot de Marseille

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K A I L A S H

CORINNA HARDER

DAS TAROT DEMARSEILLE

Wie Sie die Karten richtig deuten

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Verwendung der Kartenbilder mit freundlicher Genehmigung der Firma AGMAGMüller Urania GmbH, Neuhausen/CH © 2008 AGM

Bibliografische Information der Deutschen BibliothekDie Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet unter http://dnb.ddb.de abrufbar.

© Heinrich Hugendubel Verlag, Kreuzlingen/München 2008Alle Rechte vorbehalten

Umschlaggestaltung: Weiss/Zembsch/Partner: Werkstatt/München unter Verwendung eines Motivs von Tarot de Marseille ConvosSatz: EDV-Fotosatz Huber/Verlagsservice G. Pfeifer, GermeringDruck: Print Consult, GrünwaldPrinted in Slovakia 2008

ISBN 978-3-7205-6038-2

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Für Nina, die mir gezeigt hat, dass ein jeder intuitiv Karten legen kann.

In Liebe, Freude und Hochachtung

Deine Corinna

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Inhalt

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

Eine kleine Einführung in das »Geheimnis« Tarot . . . . . . . . . . . . . . . 11Zwischen Selbsterkenntnis und Lebenshilfe, zwischen

Psychologie und Magie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12Das Tarot de Marseille – vom Ursprung bis heute . . . . . . . . . . . . . . . . 14

Die populärsten Tarot-Decks im Vergleich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18Der Unterschied zu Wahrsage- und Orakelkarten . . . . . . . . . . . . . 20Das »neue alte« Tarot de Marseille des Otto Spalinger . . . . . . . . . . 20

Der Aufbau des Tarot de Marseille . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23Die 22 Karten der Großen Arkana . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24

Archetypen, Symbole und die Sprache der Seele . . . . . . . . . . . . . . . 70Die 56 Karten der Kleinen Arkana . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74

Die Farben der Kleinen Arkana . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75Kartenwerte – Zahlenmystik im Tarot . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76Die Farbsymbolik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80Die 16 Hofkarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81Die 40 Zahlenkarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99

Machen Sie sich mit Ihren Karten vertraut! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139Was Sie über das Kartenlegen wissen sollten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139

Kartenlegen für sich und andere . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143Wichtige Hinweise zum Umgang mit den Karten . . . . . . . . . . . . . 146

Wie Sie das Tarot de Marseille richtig deuten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151Die richtige Fragestellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151Das Mischen der Karten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152Das Abheben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 153… und Auslegen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 153Das intuitive Deuten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 154

Das Auslegen der Karten – Die schönsten Legesysteme . . . . . . . . . . . 157Die Kurzaussage oder die Tageskarte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 157Die Kurzabfrage mit drei Karten oder Vergangenheit –

Gegenwart – Zukunft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 159

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Das Kreuz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 160Das Entscheidungsspiel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 162Das Beziehungsspiel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 165Das Keltische Kreuz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 167Die Probeabfrage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 171Die Quintessenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 172Erfahren Sie mehr über sich selbst: Persönlichkeitskarte,

Wesenskarte und Wachstumskarte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 173

Und zum Schluss: Probieren geht über Studieren . . . . . . . . . . . . . . . . 175Empfehlenswerte Weblinks zum Thema . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 176Quellennachweis und weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . 177Die Autorin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179Der Künstler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 181Danksagung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 182

Kleines Tarot-Lexikon . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 183Register . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 188

8 Inhalt

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Vorwort

Seit vielen Jahren herrscht hierzulande ein beträchtliches Interesse amTarot. Wir haben das Glück, in einer Zeit zu leben, in der das Kartenlegennicht nur akzeptiert, sondern auch von vielen Menschen geschätzt wird.Das Wahrsagen mit Karten steht bei Frauen wie Männern – die ganz imGegensatz zur landläufigen Meinung im gleichen Maße intuitiv sind –hoch im Kurs. Menschen verschiedenster Herkunft, mit unterschiedlichs-ten Berufen und von jung bis alt haben Interesse daran, Tarot als Werk-zeug zur Analyse in verschiedensten Lebenssituationen einzusetzen.

Wer die Augen offen hält, dem begegnen die 78 Karten des MarseillerTarots, deren Anfänge sich zu Beginn des 16. Jahrhunderts – an der sogenannten Schwelle des wissenschaftlichen Zeitalters – datieren lassen,allerorten: Menschen jeden Alters nehmen an Stammtischen teil, wo Kar-tenlesungen demonstriert werden. Es gibt unzählige Vorträge und Semi-nare für Personen, die an einer ernsthaften Einführung in das Legen derTarotkarten interessiert sind. Wunderschöne Reproduktionen und Res-taurationen alter Tarot-Spiele sowie vielfältige Neuschöpfungen sindnahezu überall erhältlich. Mittlerweile werden weltweit mehrere Hun-dert verschiedene Varianten gehandelt, ungefähr die Hälfte davon beruhtauf historischem Erbe.

Das Tarot de Marseille gehört zu den ältesten und weltweit populärs-ten Tarot-Decks überhaupt. In anderen Erdteilen nennt man es – der Lan-dessprache entsprechend – Tarot of Marseille(s) (engl.), Tarot de Marsella

(span.) oder Tarocchi Di Marsiglia (ital.). Im deutschsprachigen Raum (unddamit auch in diesem Buch) blieb es bei der französischen Bezeichnung:Tarot de Marseille.

Auf dem Markt sind mehrere unterschiedliche Decks erhältlich, die allezur Gruppe des Marseiller Tarots gezählt werden. Das ist auch schon dieCrux: Zu ungleich kommen Symbolbilder und Farben der altertümlichenKartensets daher. Eine einheitliche Interpretation lässt sich daher nurschwer vornehmen. Die in diesem Buch veröffentlichten Kartendeutun-gen können aus diesem Grund nur die grundsätzlichen Anregungen zujeder Karte vermitteln. Diese Lektüre kann nicht den Anspruch erheben,umfassendes Wissen über das Marseiller Tarot im Allgemeinen zu liefern.Manche, die schon etwas länger mit dem Tarot arbeiten, empfinden dieseLektüre dadurch vielleicht als zu oberflächlich. Anderen, die den Einstieg

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erst finden müssen, wird sie vielleicht noch als Buch mit sieben Sigelnerscheinen, was sich hier aber ändern soll, denn Grundbedeutungen lassensich allemal den Karten zuordnen.

Nach meiner Erfahrung »arbeiten« alle Tarot-Decks nach den gleichenGrundregeln, betonen aber unterschiedliche Aussagen. Am ehesten lassensich die jeweiligen Akzente mit verschiedenen Sprachen oder Dialektenvergleichen, die nicht immer exakt zu übersetzen sind. Meine Interpreta-tionen des Tarot de Marseille beziehen sich schwerpunktmäßig auf dieConvos-Ausgabe und sollen Ihnen als Basis für Ihre Deutung dienen. DieKarten, die dieses Buch so wunderbar mit ihren eindrucksvollen Bildernschmücken, wurden vor knapp zehn Jahren vom international anerkann-ten Künstler und Grafiker Otto Spalinger neu gestaltet. Spalinger hat sichdabei an den traditionellen Bildern des 18. Jahrhunderts orientiert. SeineKartenillustrationen bringen den Betrachter direkt zu den Ursprüngendes Tarots.

Wie das Rider-Waite-Tarot und das Crowley-Tarot kommt auch demTarot de Marseille, das wahrscheinlich um 1500 in Südfrankreich inUmlauf kam, mittlerweile der Status eines echten Klassikers zu. MeinBuch ist als Nachschlagewerk für all diejenigen gedacht, die sich mit demTarot de Marseille mehr beschäftigen wollen – egal, ob noch blutiger Kar-tenlege-Anfänger oder bereits versierter Karten-Experte.

Betrachten Sie dieses Buch als Landkarte. Lassen Sie sich von mir durchdie wunderbare Welt des Tarots führen! Und schon bald werden Sie aufden wunderbaren, blühenden Pfaden des Lebens neue Erkenntnissegewinnen.

Intuition und Inspiration für ein erfolgreiches Kartenlegen wünschtIhnen

Ihre

Corinna Harder

10 Vorwort

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Eine kleine Einführung in das »Geheimnis« Tarot

Über das ebenso faszinierende wie geheimnisvolle Tarot wurden unzähli-ge Bücher in vielen Sprachen der Welt geschrieben. Doch was ist das Taroteigentlich? Worum geht es bei diesem Kartenset? Tarot ist ein altes Kar-tenspiel, das heute in erster Linie der Selbsterkenntnis und der Situations-analyse dient. Ein Tarot-Deck umfasst 78 Karten, die in die 22 Karten der »Großen Arkana« (arcanum lat. = »Geheimnis«) und die 56 Kartender »Kleinen Arkana« aufgeteilt sind. Die meisten Abbildungen der Gro-ßen Arkana – der so genannten »Trumpfkarten« (frz. atouts) – stammenaus der Tradition des europäischen Christentums. Die Symbolik leitet sichunverkennbar von der Kultur des Mittelalters und der Renaissance ab.Dennoch beinhalten die Karten auch die Weisheit und das Wissen vieleranderer Völker und Kulturen. In ihnen ist also ein breites Spektrum anWeisheit zu einer neuen Einheit verschmolzen.

Das Legen der Tarotkarten erlaubt uns ausführliche Einsichten in dasinnere Selbst. Man nennt die Karten deshalb auch »Spiegelbild der See-le«. Bereits beim ersten Umgang mit den Karten wird es selbst dem Kar-tenlegeanfänger leicht fallen, Antworten auf zuvor gestellte Fragen zuerhalten. Der Kartenleger kann für sich selbst und andere neue Einsich-ten zu Partnerschaft, Liebe, Familie, Beruf, Finanzen und Gesundheitgewinnen.

Die Trumpfkarten, denen stets eine hohe Bedeutsamkeit beigemessenwird, behandeln die großen und übergeordneten Themen des Lebens. DieMotive zeigen sinnbildlich den Individuationsweg des Menschen auf, dieFiguren auf den Karten stellen Archetypen dar. Diese Archetypen – derBegriff wurde von dem Psychologen Carl Gustav Jung (1875–1961)geprägt – entsprechen bestimmten Urbildern, die im kollektiven Unbe-wussten jedes Menschen in gleicher Weise vorhanden sind. Die 56 Kartender Kleinen Arkana stehen hingegen für das Alltagsgeschehen sowie Sze-nen des persönlichen Erlebens. Sie umfassen die »Vier-Elemente-Lehre«,nach der alles Sein aus den vier Grundelementen Feuer, Erde, Wasser und

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Luft besteht. Die Zusammenschau der Karten der Großen und der Klei-nen Arkana erlaubt dem Kartenleger Deutungen zwischen Zukunfts-schau und Tiefenpsychologie: Tarot zu legen bedeutet viel mehr, als nurein paar bunte Bilder auf dem Tisch auszubreiten.

Zwischen Selbsterkenntnis und Lebenshilfe, zwischen Psychologie und Magie

Tag für Tag nutzt ein jeder von uns seine Intuition – ob nun bewusst oderunbewusst. Intuition ist die Gabe prophetischen Wissens, das unmittelba-re Erkennen von Vorgängen oder Zusammenhängen – sozusagen aus demBauch heraus –, das schlagartig im Bewusstsein erscheint. Intuition äußertsich beim Kartenlegen oft als ein »erster Eindruck« beim Betrachten einesKartenbildes (nicht zu verwechseln mit dem erstbesten Gedanken). DieIntuition entwickelt sich bei entsprechender Empfänglichkeit, aber auchdurch umfangreiche Kenntnis der Karten.

Unsere fortwährenden Eingebungen helfen uns, rund um die Uhrgewichtige wie belanglose Entscheidungen zu treffen. Der Umgang mitdem Tarot de Marseille bietet eine hervorragende Möglichkeit, unsereureigene Intuition zu unterstützen und »richtige« Entscheidungen zutreffen. Ich habe das Wort »richtige« absichtlich in Anführungszeichengesetzt. Denn wer von uns vermag schon beurteilen zu können, was rich-tig und was falsch ist? Halten Sie sich mit zu schnellen Urteilen zurück.Gehen Sie kreativ mit dem Leben um und fixieren Sie sich nicht auf einbestimmtes Endergebnis. Ist es nicht sinnvoller, unsere Sichtweise derDinge auseinander zu nehmen, um dabei das Unbekannte zu erforschen?Benutzen Sie das Tarot, um verschiedene Möglichkeiten aufzuzeigen, diesich zukünftig ergeben könnten, benutzen Sie es, um die Gegenwart zuverstehen und die Vergangenheit rückblickend zu beleuchten – und dabeimehr über sich selbst und das eigene Schicksal zu erfahren. Vertrauen SieIhrer Intuition und setzen Sie bewusst die Karten des Tarot de Marseillezur Unterstützung und Förderung des unbewussten, intuitiven Flussesein.

Lassen wir uns auf die Karten ein, können wir erfahren, ob unser Part-ner zu uns passt, oder wer ein geeigneter Lebensgefährte sein könnte. DasTarot lehrt uns auch, andere Menschen besser zu verstehen und Gewinnbringende Strategien in unserem Arbeitsfeld zu entwickeln. Wir können

12 Eine kleine Einführung in das »Geheimnis« Tarot

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Hinweise dahingehend erhalten, was wir mit der uns geschenkten Zeitanfangen wollen bzw. welche Lebensaufgabe wirklich auf uns wartet. Mitetwas Geduld und Übung kann das Tarot Ihnen präzise, verlässliche –kurz: hilfreiche – Informationen liefern, wann und in welchem Bereichauch immer Sie solche benötigen.

Lassen Sie sich nicht allzu viel von äußeren Dingen beeinflussen, undsuchen Sie nicht im Außen nach Bestätigung. Gehen Sie stattdessen in

Zwischen Selbsterkenntnis und Lebenshilfe 13

Abbildung eines Druckbogens vor dem Zuschnitt der einzelnen Karten.

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sich, und suchen Sie mithilfe der Karten in Ihrem eigenen Inneren nachAntworten. Je mehr Sie Ihren Empfindungen und Ihrer Intuition vertrau-en, desto mehr glauben Sie an sich und Ihre Stärke. Erleben Sie, wie Siedas Kartenlegen mit dem Tarot de Marseille, Ihre Intuition, Ihre Gefühleund Ihr Urteilsvermögen verknüpfen können, und wie sich dabei IhreEntscheidungskraft erheblich vergrößert. Verändern Sie Ihr Leben zumPositiven durch das Gute, das Sie tun!

Beim Studium der Karten werden Sie erfahren, dass das Tarot de Mar-seille Ihnen etliche Chancen bietet. Ein paar Regeln, die keineswegs starrdaher kommen, gibt es zu beachten. Die zahlreichen Deutungsmöglich-keiten, die hier beschrieben werden, sollen Ihnen als Grundlage undAnregung dienen; sie sind nicht als endgültig zu betrachten. Wussten Sieschon, dass das Deuten der Karten zudem das vernetzte Denken schult?Falls Sie über eine besonders ausgeprägte intuitive Begabung verfügen,wird Ihnen das Deuten der Bilder wie von selbst von der Hand gehen.Wenn Sie diese Gabe erst entdecken und weiter ausbilden, werden Ihnendie Anregungen in diesem Buch eine wertvolle Unterstützung sein – Siewerden sehen, wie bald Sie die gegebenen Grundbedeutungen sicher aufIhre konkrete Situation und Ihre Frage deuten können.

Das Tarot de Marseille – vom Ursprung bis heute

Das Wahrsagen mithilfe von Karten wird bereits seit vielen Hundert Jah-ren praktiziert. Über den Ursprung des Tarots sind scharenweise Spekula-tionen im Umlauf, Geschichten über seine Entstehung gibt es viele. Soheißt es beispielsweise, die Wiege des Tarots stünde in Indien, andere ver-orten sie im Alten Ägypten oder in Marokko. Man erzählt sich weiter, dieAnfänge wären in der kabbalistischen Tradition zu finden. Aber auch dassdie Zigeuner als Erste mit dem Tarot gelegt haben sollen, meint man zuwissen.

Die Geschichte des Tarots scheint kürzer, als viele annehmen … Um1370 wird erstmals in Europa in vielen Städten von Karten berichtet. 1367 wird das Tarot in einem Verbot der Stadt Bern erstmals erwähnt. Um1430 gibt es dann erste Zeugnisse in Italien für den Gebrauch des Tarots als eigenständiges Kartenspiel. Es tauchen erste Kartensätze an Fürsten-höfen auf, die aus 22 Trümpfen und 56 weiteren Karten bestehen – also inder Anzahl und Aufteilung von Karten, wie wir das Tarot auch heute

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noch haben. Ab 1505 kommt in Italien die Bezeichnung tarocco (Plural:tarocchi) auf. In Frankreich wird diese Bezeichnung dann zu tarot. Ent-sprechend nennt sich ab 1594 die Zunft der Kartenmacher in FrankreichTarotiers. Was das Wort »Tarot« anfänglich aussagte, ist nicht bekannt.Hierzulande nutzt man den Begriff Tarock lediglich für »normale« Kar-tenspiele.

Wahrscheinlich ist, dass das Tarot in Norditalien zur Zeit der Renais-sance entstand. Es gibt keine Hinweise auf ein anderes Herkunftslandoder einen anderen Entstehungszeitpunkt. Lediglich die Vorgänger derKleinen Arkana – Verwandte der »normalen« Spielkarten – sind in derislamischen Welt zu suchen. Im weltbekannten Topkapi-Museum inIstanbul wurde 1939 ein Kartenspiel wiederentdeckt, das aus dem 14.Jahrhundert stammt und als Vorläufer unserer heutigen Spielkarten gilt.

Die ältesten erhaltenen Karten sind aufwändig gestaltete, großformati-ge Spiele mit wunderbaren Blattgoldverzierungen. Filippo Maria Viscon-ti (1392–1447), Herzog von Mailand, hatte großes Interesse an Spielkarten,und so gab er bei einem Maler mehrere Kartendecks in Auftrag. Einigedavon haben die Zeit überdauert und sind eindeutig Vorläufer der späte-ren Tarotkarten. Auf den Karten sind erstmals die Symbole der vier Sätzezu sehen, die bis heute für Tarot-, aber auch für Spielkarten typisch sind:Stäbe (Kreuz), Schwerter (Pik), Münzen (Karo) und Kelche (Herz). InEuropa fanden diese vier Serien eine Entsprechung in den vier mittelalter-lichen Ständen: Stäbe = Bauern, Schwerter = Ritter, Münzen = Kaufleuteund Kelche = Klerus (siehe Seite 75).

Im 16. Jahrhundert entstehen in Frankreich die Motive des Tarot de Mar-seille. Das Tarot de Marseille wird richtungsweisend für die prinzipielleGestaltung, die Abfolge der Bilder sowie deren Nummerierung und Be-zeichnungen nachfolgender Spiele. Namensgeber für das Tarot de Marseilleist die südfranzösische Hafenstadt Marseille. Hier lag der Schwerpunkt derKartenproduktion. Die Bezeichnung Tarot de Marseille bezeichnet dabeimehrere Kartenspiele und ist eher als Gattungsbegriff für den wichtigstenStrang der Tarot-Überlieferung zu verstehen.

Mitte des 17. Jahrhunderts taucht die älteste uns bekannte Ausführungeines Tarot de Marseille in Frankreich auf, das auf das Mailänder Viscon-ti-Sforza-Tarot aus dem 15. Jahrhundert zurückgreift. In dieser Zeit, dem17. und auch dem 18. Jahrhundert, erlebt der Kartentyp des Marseiller

Tarock seine Blütezeit. Es ist auch die Zeit, in der sich dieser Begriff für dasKartenspiel ausprägt.

Das Tarot de Marseille – vom Ursprung bis heute 15

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In Oberitalien entsteht im 18. Jahrhundert der Lombardische Tarock inAnlehnung an das Tarot de Marseille. Das Tarocco di 78 carte Bolognea Sec

XVIII von Giacomo Zoni, das zur Gruppe der Marseiller Karten zählt,wird bei Il Meneghello auch heute noch, seit 1989, als miniaturisierte Fak-simile-Ausgabe verkauft.

In Südfrankreich entsteht 1713 das Tarot des Centuries von J. P. Payen.Eine Neubearbeitung wurde 1984 bei Boéchat Héron herausgegeben. Esist das älteste erhaltene Marseiller Tarot. 1760 gestaltete Nicolas Converdas heute berühmteste und meistgeschätzte Tarot de Marseille nach altenitalienischen Trumpfkarten. Der Kartenmacher schnitt seine Motive inBirnbaumholz. Die Drucke kolorierte er mithilfe von Schablonen. DerenEinsatz gestattete es, größere monochrome Flächen zu gestalten und dabeihohe Auflagenzahlen bei akzeptablen Unkosten zu erreichen. Mit Rot,Gelb, Blau und Schwarz erreichte Conver einen harmonisch ausgewoge-nen Gesamteindruck seiner Karten.

1781 lässt sich Antoine Court de Gébelin (1719–1784) von einem Mar-seiller Tarot zu den ersten Schriften zum divinatorischen Gebrauch desTarots inspirieren. Er deckt die esoterische Seite des Tarots auf.

Im 19. Jahrhundert verlagert sich der Schwerpunkt der Spielkartenher-stellung von Marseille nach Besançon. Es entstehen weitere Tarotdecks,die sich aus dem Tarot de Marseille ableiten lassen, so das Besançon Tarock,welches eigene Symbole, wie »Juno« und »Jupiter« anstelle von »Papst«und »Päpstin«, zeigt.

Der französische Diakon, Schriftsteller und Okkultist Eliphas Lévi(1810–1875) veröffentlicht mehrere Bücher zu den Themen Magie undMystik. Er ist davon überzeugt, dass das Tarot das Wissen der Kabbala insich birgt.

Die Bezeichnung »Arkana« für die Karten des Tarots wird von PaulChristian (1811–1877), einem Historiker, Journalisten und Astrologen, ge-prägt. Er zeigt die Beziehungen zwischen dem Tarot und der Astrologie auf.

Ende des 19. Jahrhunderts erscheint schließlich das Tarot Classic vonJohannes Müller d.J., das ebenfalls zur Gruppe des Tarot de Marseillezählt, und von dem es seit 1971 einen Nachdruck durch die AGM(AGMüller) gibt.

Um 1800 entsteht in Deutschland das Tarot Rhenan in der Freibur-ger Werkstatt von Ignaz Krebs, ebenfalls ein Deck im Umkreis des Tarotde Marseille. 1984 ist davon ein Nachdruck bei Piatnik in Wien erschie-nen.

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1889 veröffentlicht Oswald Wirth (1860–1943) unter Anleitung desfranzösischen Okkultisten Stanislas de Guaita die erste rein esoterischeBearbeitung des Marseiller Tarock.

In England erscheint 1910 das heute bekannteste Tarot, die Rider-Wai-

te-Karten von A. E. Waite (1857–1942), von der Künstlerin Pamela Col-man Smith (1878–1951) gestaltet. Auch in diesem Deck ist die Ikonografiedes Tarot de Marseille gewahrt.

1930 erscheint in Frankreich das Ancien Tarot de Marseille (»Altes Mar-seiller Tarot«) im Verlag Grimaud als zeitgemäßes Wahrsagespiel. Mit derNeuveröffentlichung der Karten, die im 19. Jahrhundert erstmalsgedruckt wurden, wird das bis heute anhaltende Interesse am Tarot deMarseille für die Divination geweckt. Ein paar Jahre später, 1949, bringtPaul Marteau, der Leiter des Grimaud-Verlags, in Frankreich ein Begleit-buch zu den Karten heraus: Le Tarot de Marseille. Er entwickelt eine fürdie damalige Zeit bemerkenswerte Interpretation der Karten und bindetauch die damals noch nicht sehr populären Lehren C. G. Jungs ein. In derZwischenzeit hat Aleister Crowley (1875–1947) in England 1944 seine vonLady Frieda Harris (1877–1962) gemalten Karten veröffentlicht: Das Buch

Thoth. 1975 erscheint in Frankreich bei Fournier eine Neubearbeitung des

Tarot Español (Original von 1736) von Giuseppe Ottone. In Italien schafftNiki de Saint Phalle (1930–2002) in den Jahren 1979 bis 1996 mit vielenanderen Künstlern den Giardino dei Tarocchi (»Tarot-Garten«) in derToskana, während in Japan 1980 das Marseiller Tarot Angel Tarot desHerstellers U.S. Games erscheint. In Spanien bringt Naipes Comas 1981die 22 Arcanos Mayores auf den Markt. Sie sollen angeblich einem proven-çalischen Renaissance-Kartenspiel entsprechen, was aber angezweifeltwerden darf. Diese Karten greifen vielmehr auf Karten des 18. Jahrhun-derts zurück.

In Frankreich wird 1983 das Tarot de Marseille von A. Aymerich beiFournier veröffentlicht. Die leuchtenden Farben dieses Kartendecks ent-sprechen der Ästhetik des New Age. Für das 1984 in Italien erscheinendeTarocco Popolare de Marsiglia ist als Vorbild wahrscheinlich das Tarot Clas-

sic des Verlags Il Meneghello zu sehen. In Spanien wird 1988 das Divinati-

on Tarot in Anlehnung an das Ancien Tarot de Marseille von Naipes Comasveröffentlicht.

1990 erscheint schließlich bei AGM (AGMüller) in der Schweiz dasTarot de Marseille, das auf eine Vorlage des Genfer Kartenmachers Gass-

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mann aus dem 19. Jahrhundert zurückgreift. Dieses hatte schon für dasTarot Classic Pate gestanden. Auch nach 1990 erscheinen weltweit zahlrei-che weitere Kartenspiele in der Tradition des Tarot de Marseille.

1997 bis 1999 arbeitet Otto Spalinger (geb. 1935) an dem Tarot de Mar-

seille Convos. Seine Grundlage ist das Kartendeck des Nicolas Conver. DasDeck erscheint 1999 bei AGM (AGMüller). Er ist nicht der Einzige, dersich in dieser Zeit mit dem alten Conver-Deck befasst: 1998 restaurieren inFrankreich Philippe Camoin, der letzte Nachfahre Nicolas Convers, undAlexandre Jodorowsky mit großem Aufwand das Tarot de Marseille vonConver. Sie halten sich dabei genauestens an die Farb- und Symbolvorla-gen des Originals.

Die populärsten Tarot-Decks im VergleichHeute sind unzählige unterschiedliche Tarot-Sets im Umlauf. Die be-kanntesten sind zweifellos – neben den Visconti-Sforza-Karten aus demNorditalien des 15. Jahrhunderts – das Rider-Waite-Deck mit einer kab-balistischen und das Crowley-Deck mit einer eigenwilligen ägyptisch-her-metischen Deutung.

Jedes der nachfolgend aufgeführten Tarot-Decks besitzt seine ureigeneBildersprache, Farbsymbolik und somit Kartenbedeutung. Der nachfol-gende Vergleich der 22 Trümpfe zeigt auf, inwiefern sich die Betitelungder Großen Arkana im Tarot de Marseille, Rider-Waite- und Crowley-Tarot unterscheidet.

Nummerierung Tarot de Marseille Rider-Waite-Tarot Crowley-Tarot

(Nicolas Conver, (Arthur Edward (Thoth)

1760) Waite und Pamela (Aleister Crowley

Colman Smith, und Frieda

1910) Harris, 1944)

(0) Der Narr Der Narr Der Narr

Le Fou The Fool The Fool

1 Der Magier Der Magier Der Magier

Le Bateleur The Magician The Magus

2 Die Päpstin Die Hohepriesterin Die Hohepriesterin

La Papesse The High Priestess The Priestess

3 Die Herrscherin Die Herrscherin Die Kaiserin

L’ Impératrice The Empress The Empress

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4 Der Herrscher Der Herrscher Der Kaiser

L’ Empereur The Emperor The Emperor

5 Der Papst Der Hierophant Der Hohepriester

Le Pape The Hierophant The Hierophant

6 Der Liebende Die Liebenden Die Liebenden

L’ Amoureux The Lovers The Lovers

7 Der Wagen Der Wagen Der Wagen

Le Chariot The Chariot The Chariot

8 Die Gerechtigkeit Kraft1 Ausgleichung

La Justice Strength Adjustment

9 Der Eremit Der Eremit Eremit

L’ Ermite The Hermit The Hermit

10 Das Rad Rad des Schicksals Glück

des Lebens Wheel of Fortune Fortune

La Roue de Fortune

11 Die Kraft Gerechtigkeit1 Lust

La Force Justice Lust

12 Der Gehängte Der Gehängte Der Gehängte

Le Pendu The Hanged Man The Hanged Man

13 Der Tod Tod Tod

La Mort Death Death

14 Der Ausgleich Mäßigkeit Kunst2

La Tempérance Temperance Art

15 Der Teufel Der Teufel Der Teufel

Le Diable The Devil The Devil

16 Der Turm Der Turm Der Turm

La Maison-Dieu The Tower The Tower

17 Der Stern Der Stern Der Stern

L’ Etoile The Star The Star

18 Der Mond Der Mond Der Mond

La Lune The Moon The Moon

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1 A. E. Waite veränderte in seinem Deck die Reihenfolge der Trumpfkarten, indem er diePlätze der Karten »Kraft« und »Gerechtigkeit« entgegen althergebrachter Überlieferun-gen (wie z. B. im Tarot de Marseille) vertauschte. Namhafte Tarot-Experten stellen heutedie ursprüngliche Ordnung wieder her, da sie in Waites Tausch keinen nachvollziehbarenGrund erkennen können und sich die Karten so numerlogisch (siehe Seite 76) schlüssigerinterpretieren lassen.

2 Aleister Crowley benannte die Karte 14 in seinem Deck von »Der Ausgleich« (Tarot deMarseille) / »Mäßigkeit« (Rider-Waite) in »Kunst« um.

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19 Die Sonne Die Sonne Die Sonne

Le Soleil The Sun The Sun

20 Das Gericht Gericht Das Aeon

Le Jugement Judgement The Aeon

21 Die Welt Die Welt Das Universum

Le Monde The World The Universe

Der Unterschied zu Wahrsage- und OrakelkartenTarot unterscheidet sich grundlegend von anderen Wahrsagekarten, wiebeispielsweise den populären Lenormand-, Zigeuner- oder Kipper-Kar-ten. Ein kompletter Tarot-Kartensatz besteht aus wesentlich mehr Kar-ten, nämlich 78, die im Format größer als gewöhnliche Spielkarten sind.So misst das Tarot de Marseille Convos 12 x 7 Zentimeter. Wahrsage- undOrakelkarten, wie die oben aufgeführten, bestehen aus weniger Karten,meist sind es 36. Beim Kartenlegen mit dem Tarot ist das Auslegen allerKarten aufgrund der großen Kartenanzahl nicht üblich. Das Tarot ist auf-grund seines Umfangs und seiner besonderen Gestaltung sowie der Auf-teilung in verschiedene Kategorien wie die Große und Kleine Arkanabesonders zu einer tiefgründigen Innenschau geeignet.

Das »neue alte« Tarot de Marseille des Otto SpalingerDas Kartendeck, das die künstlerisch eindrucksvolle Bebilderung diesesBuchs liefert, ist viel jünger, als man auf dem ersten Blick vermuten mag.Im Jahre 1997 erhielt der Schweizer Künstler und Grafiker Otto Spalinger(geb. 1935) durch den traditionsreichen Schweizer SpielkartenherstellerAGM (AGMüller) den Auftrag, ein Tarot de Marseille zu gestalten.

Der Künstler studierte eingehend alte Marseiller Tarot-Decks und ent-schied sich schließlich, mit neuen, frischen Farben und Formen, die denalten Decks ähneln, zu arbeiten. Otto Spalinger orientierte sich bei seinerNeuschöpfung an der Marseiller Tarot-Vorlage von Nicolas Conver ausder Mitte des 18. Jahrhunderts und verhalf mit seiner Neuauflage demalten Wissensschatz um das Tarot de Marseille zu einer wahren Renais-sance. Das alte Tarot im neuen Gewand, das den Titel »Tarot de MarseilleConvos« trägt, zeigt sich in leuchtenden Farben, das die Karten geradezuvor Leben sprühen lässt.

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»Am liebsten hätte ich 78 Holzschnitte erstellt, gedruckt und koloriert«,schildert Spalinger die ungewöhnliche Entstehungsgeschichte. Beim Holz-schnitt wird ein hölzerner Druckstock verwendet. Dieses Druckverfahren,welches zum Hochdruck zählt, wurde vor allem im 16. Jahrhundert undspäter von den Expressionisten eingesetzt. Um einen Druckstock herzustel-len, werden von einem Holzbrett mit Schneidemessern die Teile entfernt,die später nicht drucken sollen. Die erhabenen Teile werden danach einge-färbt. Der Abdruck erfolgt durch Handabreibung mittels eines Falzbeinesoder mechanisch durch eine Druckpresse.

Das Unterfangen, alle Karten – wie die alten Vorbilder Nicolas Convers– in Holz zu schneiden, hätte jedoch vier bis fünf Jahre beansprucht undwar aufgrund der knappen Terminvorgabe von nur zwei Jahren nicht mög-lich.

Otto Spalinger skizzierte stattdessen alle 78 Sujets im DIN A3-Format(297 mm x 420 mm) mit Bleistift. Die Figuren der Großen Arkana sowiedie Hofkarten erstellte er als Scherenschnitte. Schwierig war es, zu ver-meiden, dass die eingeschlossenen Formen auseinanderfielen. Nach meh-reren unbefriedigenden Experimenten zeichnete er alle Karten mit einemschräg angeschnittenen, schwarzen Filzstift auf Papier – ohne Maßstaboder Zirkel – nach. Er verkleinerte die so gewonnenen Originale mithilfeeines Fotokopiergeräts ins DIN A5-Format (148 mm x 210 mm) und zogfehlende Stücke mit dem Stift nach. Im Anschluss kolorierte er die Bilder.

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Doch die moderne Technik konnte beim Scanvorgang die unterschiedli-chen Rottöne nur unvollständig unterscheiden, und so musste er alle Moti-ve nochmals von Hand nachbearbeiten.

Da die alten Meister der von Spalinger sorgfältig untersuchten Tarotsde Marseille kaum Augenmerk auf eine aussagekräftige Farbsymbolikgelegt hatten, konnte er bei der Farbgebung seinen eigenen Vorstellungennachgehen. Er kolorierte seine Karten mit leuchtenden Aquarellfarben.

Die 78 Vorlagen wurden mit vier Farben lithografiert, wodurch die Bil-der viel von ihrer ursprünglichen Leuchtkraft einbüßten. Für ein besseresFarbergebnis hätte man bis zu 10 Farben drucken müssen, was aus finan-ziellen Gründen jedoch nicht möglich war. Die fertigen Werke wurdenabschließend digital weiterverarbeitet, damit das Tarot de Marseille ingroßer Auflage produziert werden konnte.

Das neu gestaltete Deck trägt Karte um Karte außer einer Bildsignatur(»OS«) die Initialen des Künstlers auch auf zwei Wappenschilden inner-halb des Motivs (»VII Der Wagen« und »Zwei der Kelche«). »Der Wagen

entspricht meiner Wesenskarte«, verriet der Schaffhauser Otto Spalinger.Auf der Karte »Vier der Münzen« ist an der Stelle, an der auf den ande-ren Karten seine Initialen stehen, ein Schwan abgebildet, was auf das alte Firmenzeichen der Kartenhersteller verweist. Die Karte »Zwei derMünzen« trägt die Verlagsbezeichnung wie auch schon bei den Vorläu-fern, dem Tarot Classic und dem Tarot de Marseille von 1990 aus gleichemHause.

Die Initialen Otto Spalingers finden sich auch in den letzten Buchsta-ben der Tarot-Bezeichnung »Convos« wieder. Die ersten vier Buchstabender Betitelung erinnern ehrerbietend an den Tarot-de-Marseille-UrahnNicolas Conver.

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Der Aufbau des Tarot de Marseille

Mit dem Tarot de Marseille liegt uns eine recht ursprüngliche Form desTarots vor. Abgesehen von wenigen Überarbeitungen ist die charakteristi-sche Darstellung der Trümpfe über 500 Jahre hinweg unverändert geblie-ben. Große und Kleine Arkana bilden zusammen ein vollständiges Tarot-Spiel.

Die 22 Karten der Großen Arkana

Die 22 Trumpfkarten fallen durch ihre aufwändig gestalteten Motivesofort ins Auge. Sie verraten uns viel sowohl über die seelisch-geistigeSituation eines Menschen, als auch über die größeren Zusammenhängeund Ereignisse im Leben. Den mit Personen und Szenen bebilderten Kar-ten steht eine nicht nummerierte Karte voran: Im »Narr« wollen einigeTarot-Experten das Pendant zum »Joker« unserer modernen Spielkartenerkennen. Er bildet den Auftakt des Tarots.

Die folgenden beiden Tabellen sollen Ihnen einen Überblick über die 78Karten des Tarot geben: Zum einen die Karten der Großen Arkana, zumanderen die Karten der Kleinen Arkana und deren weitere Unterteilung.

Große Arkana = Trümpfe

(0) Der Narr XI Die Kraft

I Der Magier XII Der Gehängte

II Die Päpstin XIII (Der Tod)

III Die Herrscherin XIIII Der Ausgleich

IIII Der Herrscher XV Der Teufel

V Der Papst XVI Der Turm

VI Der Liebende XVII Der Stern

VII Der Wagen XVIII Der Mond

VIII Die Gerechtigkeit XVIIII Die Sonne

VIIII Der Eremit XX Das Gericht

X Das Rad des Lebens XXI Die Welt

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UNVERKÄUFLICHE LESEPROBE

Corinna Harder

Das Tarot de MarseilleWie Sie die Karten richtig deuten

Gebundenes Buch mit Schutzumschlag, 192 Seiten, 13,5 x 21,5 cmISBN: 978-3-7205-6039-9

Kailash

Erscheinungstermin: März 2008

Das Tarot de Marseille zählt mit seinen farbenprächtigen Holzschnitten und seinerfaszinierenden Symbolik zu den ältesten und beliebtesten Kartenorakeln. Die Tarot-ExpertinCorinna Harder beschreibt in dieser durchgehend vierfarbig illustrierten Einführung dieBedeutung der einzelnen Kartenmotive, stellt verschiedene Legemethoden vor und erklärtausführlich die Unterschiede zu den anderen bekannten Tarot-Decks ein.