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Corona-Behandlungszentrum Jafféstraße

Corona-Behandlungszentrum Jafféstraße...Albrecht Broemme [email protected] Bettina Hufe [email protected] Heinle, Wischer und Partner, Freie Architekten Edzard

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  • Corona-Behandlungszentrum Jafféstraße

  • 2

    Eckpunkte

    1. Zur Bewältigung der Corona-Pandemie hat die Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und

    Gleichstellung den Bau eines Reservekrankenhauses in Ergänzung zum SAVE-Berlin-Covid19-Konzepts

    beauftragt.

    2. Auf dem Berliner Messegelände an der Jafféstraße wird ein Behandlungszentrum für Covid-19-

    Patientinnen und -Patienten geschaffen, um Engpässe in der klinischen Versorgung zu verringern. Es

    werden rund 800 zusätzliche Betten zur Behandlung von Covid-19-Patientinnen und –Patienten

    aufgebaut.

    3. Ziel ist es, die Berliner Krankenhäuser zu entlasten und in den spezialisierten Einrichtungen

    Kapazitäten zur Behandlung von schwerstkranken Patientinnen und Patienten zu schaffen. Dies

    erfolgt durch die Übernahme von Patientinnen und Patienten in das Behandlungszentrum.

    4. Der Bau startete am 1. April 2020. Die Bauarbeiten endeten in nur vier Wochen.

    5. Das Behandlungszentrum wurde nach Krankenhausstandards gebaut: Hygiene- und

    Arbeitsschutzstandards sowie Medizintechnik mit hohen Standards. Es ist daher nicht mit „Lazarett-

    Krankenhäusern zu vergleichen.

    6. Der Bau in der Schnelligkeit sowie mit diesen Qualitätsstandards war nur durch eine hohe

    Priorisierung in der Politik, interdisziplinären Teams aus KrankenhausplanerInnen, Hygiene-,

    Medizintechnik- sowie PflegeexpertInnen und einem erfahrenen Koordinator, beauftragt durch die

    Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung, möglich. Das hier entstandene „Modell

    CBZ“ ist eine Vorlage zur Notfallplanung in Pandemielagen. Dieses Modell ist mit seinen Clustern in

    anderen Hallen adaptierbar. Veranstaltungs-, Messe und Medizintechnik wurden innovativ verbunden.

  • 3

    Corona-Behandlungszentrum Jafféstaße

    Anlaufstellen für

    Verdachtsfälle auf

    Corona

    Krankenhaus

    Lage in der Stadt

    DRK Kliniken Westend

    Charité Campus Virchow

    Vivantes Klinikum Spandau

    Vivantes Prenzlauer Berg

    Wenckebach-Klinikum

    Ev. Krankenhaus Königin

    Elisabeth Herzberge

    Gem. Krankenhaus Havelhöhe

    DRK Kliniken Köpenick

    Charité Campus Benjamin Franklin

    Charité Campus Mitte

    Corona-Behandlungszentrum Jafféstaße

    BWKH

    Berlin

    Vivantes Humboldt-Klinikum

    Lage in der Stadt

  • 4

    Übersichtsplan Corona-Behandlungszentrum Jafféstraße

    252

    6

  • Medizinisches Konzept

    5

    1. Primäres Ziel des CBZ ist die Versorgung und Behandlung von Covid-19-Patientinnen und -Patienten. Diese werden

    nach einer Anbehandlung in einem der 38 Berliner Akutkrankenhäuser in das CBZ verlegt.

    Eine eigene Rettungsstelle wird in dem Behandlungszentrum ausdrücklich nicht eingerichtet.

    2. Im Bereich der Allgemeinpflege ist die Patientin/der Patient analog einer Normalstation im Krankenhaus zu versorgen.

    Auf allen Bettplätzen, auch im Bereich der Allgemeinpflege, sind Sauerstoffanschlüsse vorzuhalten. Eine

    Monitorpflicht in der Normalstation ist nicht gegeben, jedoch sind regelmäßige Kreislauf- und Vigilanzkontrollen mit

    Messung der Sauerstoffsättigung möglich. Hat sich der Zustand der Patientinnen und Patienten soweit stabilisiert, ist

    eine selbständige Mobilisation auch zu Therapiezwecken wünschenswert.

    3. Wenn sich der Zustand der Patienten verschlechtert (zunehmende respiratorische Erschöpfung, Hypoxämie), sind sie in

    den Intensivpflegebereich zu verlegen. Wenn die Notwendigkeit zur maschinellen Beatmung (invasiv/non-invasiv)

    besteht, kann dies dort erfolgen. Nur für diese Fälle werden Beatmungsplätze vorgehalten.

    4. Wenn mit einer weiteren Verschlechterung des Patientenzustandes zu rechnen ist, ist die Verlegung in ein

    Intensivzentrum eines Krankenhauses im Rahmen des SAVE-Berlin-Covid19-Konzeptes angezeigt. Intensivmedizinische

    Verfahren wie z.B. Nierenersatzverfahren sollen genauso wie spezialisierte Maßnahmen wie eine ECMO

    (extracorporale Membranoxygnenierung) nicht primär im CBZ erfolgen. Diagnostik mittels Sonografie, Röntgen sowie

    die Möglichkeit zur Bronchoskopie werden vorhanden sein. Eine Möglichkeit zur Computer-Tomographie vor Ort

    besteht. Labortechnisch sind POC (Point-of-Care) Untersuchungen gegeben. Darüber hinausgehende

    Laboruntersuchungen werden versandt.

  • 6

    Lageplan 808 Betten in den Hallen 26 und 25

  • 7

    Halle 26 a-c Grundriss (488 Bettplätze)

    26 c 26 a

    26 b

    Modulbau EG

    Logistik

    Zugang

    Allgemeinpflege (377 Patienten)

    SichtungAufnahme

    Beatmung(111 Patienten)

    Modulbau 1.OG

    Personal

    Modulbau 2.OG

    Umkleiden

    CT

    Allgemeinpflege

    Beatmung

    Abzug

    örtl. Anpassung

    16

    7

    23

    24

    16

    384

    112

    -8

    488

    Halle 26

    Summe

    Flächen m²

    Halle 26 (NUF) 11.690davon bestehende Räume (NUF) 560reine Hallenfläche (NUF) 11.080

    Halle 26 + Modulbau (BGF) 15.400

  • 8

    Halle 25 Grundriss (320 Bettplätze)

    Flächen NUF ca. 7.780 m²

    2425

    Haupteingang Beatmung(32 Patienten)

    Allgemeinpflege(288 Patienten)

    Zugang

    Allgemeinpflege

    Beatmung

    1

    2

    2

    1

    4

    2

    4

    1

    6

    288

    32

    320

    Halle 25

    Summe

    Cluster Bettplätze/Cluster Bettplätze

  • 9

    Messehalle, Cluster, Traversen

  • 10

    Die Cluster für die Bettplätze

    Bettplatz: ca. 11 m² / Achsmaß: 3,20 m / Abstand Betten ca. 2,20 m

    Allgemeinpflege Cluster (5+1) x 4 = 24 Betten

    1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12

    13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24

    Bettplatz: ca. 8 m² / Achsmaß: 2,30 m / Abstand Betten ca. 1,30 m

    Beatmung Cluster 4 x 4 = 16 Betten

    1 2 3 4

    Stützpunkt

    Arbeits-

    raum

    9 10 11 12

    5 6 7 8

    13 14 15 16

  • 11

    Bettplätze

    Bettplatz Beatmung

    mit Versorgungseinheit Agila

    Bettplatz Allgemeinpflege

    mit Versorgungseinheit Linea

    IfG-Ingenieure

  • 12

    Der mobile Beatmungsplatz

    Komplette Medizintechnik MOBIL:

    1 Infusionstechnik

    2 Medienversorgungseinheit

    3 Monitoring

    4 Beatmungsgerät

    5 Faltwand

    dadurch ortsunabhängig einsetzbar

    - Hohe Flexibilität

    - Gute Nachnutzung

    1

    2

    4

    3

    5

    IfG-Ingenieure

  • 13

    Bettplätze, Teildecken und Falt-Trennwände

    • 2/3 der Fläche jedes Bettplatzes,

    über dem Kopf- und Bauchbereich, Fußbereich frei

    • textiles Gewebe (Brandschutzqualität B1)

    Decke

    • ausziehbar wandbefestigt, Höhe: 1,85m

    • Cellulose-Wabenmaterial mit Hochdrucklaminat, desinfektionsmittelbeständig

    Falttrennwand

  • 14

    Cluster

    Nebenbereich mit der

    Bettenaufbereitung Halle 26b

  • 15

    Brandschutz: • nichtbrennbare Einhausung einschließlich Decke• automatische Brandmelder, die im Brandfall eine

    akustische Alarmierung auch außerhalb des Raumes/der Räume auslösen

    • vor der Tür (Elektrobrand) geeigneter Feuerlöscher

    Schallschutz: Modul wird schallgeschützt ausgeführt.

    Computer-Tomographie

    Am Eingangsbereich neben der Sichtung und Aufnahme ist zu diagnostischen Zwecken ein Raum mit einem CT angeordnet.In der Computertomographie sind die Folgen der Virusinfektion an der Lunge schon frühzeitig zu erkennen.

    IfG-Ingenieure

  • 16

    Traversen für Lüftung, Kälte, Sanitär, Elektro und Datentechnik

    3 km Traversen

    (1.000 Einzeltraversen)

    6 km Sauerstoffleitungen

    110 km Elektroleitungen

    20 km Netzwerkkabel

    800 m Trinkwasserleitungen

    600 m Abwasserleitungen

    Lüftung: hygienische Instandsetzung mit einem Gesamtvolumenstrom von 1.006.000 m3/h

    Technische Gebäudeausrüstung

  • 17

    Leitsystem – Bettplatz –Nummerierung

    26c 001-111Beatmung

    26ab 001- 377Allgemeinpflege

  • 18

    Zentraler Modulbau (180 Container)

    Umkleiden

    Personal

    Logistik

  • 19

    Technische Versorgung (Sauerstofftank, Notstrom, Trafos)

  • 20

    Chronologie

    01. April Beginn der Arbeiten 02. April Verbindliche Bestellliste Medizintechnik03. April Vorgabe zusätzlich die Hallen 23, 24, 25 einzubeziehen08. April Beginn Bodenbelag

    Entscheidung SenGPG auf ca. 800 Betten zu reduzieren (in den Hallen 26 und 25, 24 ohne Halle 23)Beginn Zentrale Modulbau außen

    14. April Innenwände und Sanitärmodule 15. April 2. Offizieller Pressetermin 16. April Entrauchungsversuch20. April Lenkungskreis22. April Baustellenbegehung Geschäftsführung Vivantes23. April Besuch des Regierenden Bürgermeisters27. April Aufbau CT28. April Aufstellung Sauerstofftank30. April Ende der Bauarbeiten

  • 21

    Auftraggeber: Land BerlinSenatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und GleichstellungVertreten durch: Dilek Kalayci, Senatorin für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung

    KoordinationTeam Jaffé: Albrecht Broemme (Gesamtleitung)Projektsteuerung Bau: Bettina Hufe (BG-Kliniken)Ärztliches Gutachten: Dr. Markus Gondert (BG-Kliniken)

    Betreiber: VivantesGeschäftsführung: Dr. Andrea Grebe, Dr. Eibo Krahmer,Dr. Johannes Danckert (interimistisch)Übergeordnete Koordination: Detlev CorsepiusÄrztliche Leitung: Prof. Dr. PankowPflegedienstleitung: Peggy DuboisVerantwortlicher Hygieniker: Dr. Christian BrandtDirektor Vivantes International: Stefan Boeckle

    Bezirk Charlottenburg-WilmersdorfGesundheitsamt Charlottenburg: Amtsärztin: Dr. Nicoletta Wischnewski

    Landesamt für Gesundheit (Lageso)Leitung der Krankenhausaufsicht: Markus StemmlerKrankenhausbauaufsicht: Eric Liebscher

    ArchitektenHeinle, Wischer und Partner, Freie ArchitektenEdzard Schultz, Dr. Alexander Gyalokay, Götz Holderbach, Barbara Schott, Annette Dörr, Tatiana Epimakhova, Aleksandra Shulevska, Marina Martinez Sanchis, Fabian Scharf, Julian Telger, Timo OttoLea Bradasevic, Britt Bergholter, Christine Jokerst, Maria Ludewig

    Fachplaner Technische Gebäudeausrüstung (TGA)Genius Ingenieurbüro (Sanitär, Wärme, Starkstrom, Fernmeldetechnik)Andy Kowalke, Jens Rademacher, Ralf David, Ralf Vorwerk, Rüdiger Klimek

    pro engineering (Lufttechnische Anlagen)Jens Pelster, Wolfgang Propp

    Vivantes (Küchenausstattung)Medizinische Beratung: Detlev Corsepius, Tobias Grau

    MedizintechnikplanungIngenieurbüro für Gesundheitswesen (IFG)Peggy Reidel-Schulz, Fabian Dahlberg

    Medizintechnik Beschaffer und BauleitungVamedRicardo März, Christoph Schramm

    Brandschutzsachverständigehhp berlinMargot Ehrlicher, Heike Kresse

    Bauherr: Messe Berlin Geschäftsführer: Dr. Christian GökeGeschäftsbereich Leitung Corporate Purchasing Heiko SailerBereichsleiter Real Estate & Savety: Jan HerzbergLeiter Standsicherheit und Brandschutz: Michael PfeifferAbteilungsleiter Infrastruktur & Gebäude: Jörg Jäger

    Beteiligte

  • 22

    Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung

    Senatorin Dilek KalayciBüro der Senatorin [email protected]

    Team Jaffé

    Albrecht Broemme [email protected] Hufe [email protected]

    Heinle, Wischer und Partner, Freie Architekten

    Edzard Schultz [email protected]

    Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH

    Dr. Andrea Grebe [email protected]

    Ansprechpartner*innen

  • 23