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Cosmetic - medicalbiocare.de · Methode insbesondere an? Schwarzinger: Im Rahmen eines umfas-senden ästethischen Gesamtportfolios bildet die D-MDA einen Basisbaustein zur kontinuierlichen

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CosmeticCornerA u s d e r P r a x i s f ü r d i e P r a x i s

717Der Deutsche Dermatologe 11·2009

Diamonds are a skin’s best friend

Mikrodermabrasion mit Diamantaufsatz

Seit 10 bis 15 Jahren wird die Kris-tall-Mikrodermabrasion (K-MDA) erfolgreich eingesetzt. Dabei wer-

den einmal stark verhornte Hautschichten abgetragen und tiefe Verunreinigungen beseitigt; Ziel ist es, Bakterien den Nähr-boden zu entziehen bzw. Intensivpflege-produkten sowie therapeutischen Wirk-stoffen das Eindringen in die Haut zu erleichtern. Darüber hinaus, dies wurde durch verschiedene Studien nachgewie-sen, hat die Mikrodermabrasion selbst einen positiven Effekt auf die Haut: So wird z.B. die Produktion von Ceramiden

im Stratum corneum angeregt [Lew BL et al. Dermatol Surg. 2006;32 (3): 376–9], was so vermuten die Autoren, zu einer Stärkung der Lipid-Barriere beiträgt. In einer anderen Arbeitsgruppe wurde die Wirkung der Mikrodermabrasion auf die biophysikalischen Eigenschaften der Haut untersucht [Davari P et al. Int J Dermatol. 2008 May;47(5):508–13]. Das Resultat: Das Stratum corneum war besser hydriert, die Sebumsekretion nahm ab und der pH-Wert der Haut normalisierte sich. Die Autoren dieser Arbeit sprechen von einem beeindru-ckenden Effekt auf die Barrierefunktion der Haut. Dass die MDA auch im Hin-blick auf die Lichtalterung der Haut wirksam und sicher ist, konnte eine ame-rikanische Arbeitsgruppe zeigen [Spencer JM, Kurtz ES, Dermatol Surg. 2006; 32 (11):1353–7]. Sie beurteilten verschie-dene klinische Parameter: feine Falten, Frische, Pigmentierung sowie Porengrö-ße und Hautfarbe als Zeichen von UV-bedingter Hautalterung und konnten schon nach drei Behandlung eine Ver-besserung beobachten.

Bei der Diamant-Mikrodermabrasi-on (D-MDA) wird die Hornschicht durch ein kontrolliertes Schleifen mit Diamantaufsätzen ohne Kristalle abge-tragen. Dabei stehen verschiedene Dia-mantaufsätze zur Verfügung, die in Se-

kundenschnelle gewechselt werden kön-nen. Diese Aufsätze unterscheiden sich in der Größe und Schleifintensität. Das Vakuum – individuell angepasst auf den Hauttyp und die Lokalisation – sorgt nicht nur für den Abtransport des Haut-detritus, es wirkt auch direkt als Stimulus für die Regeneration der Haut. db

Voneinander lernen – dieser Grundsatz gilt auch in der ästhetischen Medizin, zumindest in Bezug auf die Mikrodermabrasion. Aus der Kosmetologie kommend, entwickelten die Dermatologen die Tech-nik weiter und nutzen sie heute, um die Haut gezielt für die Auf-nahme therapeutischer Wirkstoffe vorzubereiten. Mit dem neuen Diamantschleifkopf sind die Optionen in der ästhetischen Medizin noch vielfältiger geworden.

Dermabrasion

Bei der klassischen Dermabrasion erfolgt unter Anästhesie mit schnell rotierenden Diamantfräsen eine kon-trollierte chirurgische Abtragung der Haut bis zum „Stratum papillare“.

Das ist nicht mit der Mikrodermabra-sion in der ästhetischen Medizin zu verwechseln, die ein abrasives Ver-fahren des „Stratum corneum“ dar-stellt. cfs

Stichwort Dermabrasion

Die unterschiedlich großen Diamantauf-sätze erlauben filigranes Arbeiten.

Ein Rejuvenationseffekt ist schon nach zwei bis drei Behandlungen sichtbar.

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Der Deutsche Dermatologe 11·2009718

CosmeticCorner

? Herr Dr. Schwarzinger, Sie haben bereits Erfahrung mit Diamantmikroderma-

brasion (D-MDA). Wo sehen Sie die Vorteile der Methode im Vergleich zu herkömm-lichen Verfahren? Schwarzinger: Vor Anwendung der D-MDA haben wir lange Jahre die K-MDA durchgeführt. Der grundsätzliche Vorteil der D-MDA besteht in einer stets fremd-stofffreien Behandlungsfläche. Kristalle verbleiben nicht auf der Haut, die oft un-angenehm empfundene Reinigung ent-fällt. Ein Umgang mit Kristallen, die Wechselprozedur, Kristalle in der Umge-bung, Lagerung und Kosten für dieses Verbrauchsmaterial entfallen. Bei der D-MDA gibt es keine Verschleißteile. Dia-mant, eines der härtesten Materialien nutzt sich nicht ab. Es besteht eine 100%ige Hygiene, denn die Behandlungs-köpfe werden nach jeder Anwendung ultraschallgereinigt, desinfiziert und sind sterilisierbar. Verschiedene Diamantköpfe mit unterschiedlichen Durchmessern er-möglichen zudem ein filigranes Arbeiten z.B. in Augennähe aber auch großflächig am Körper.

?Für welche Indikationen bietet sich die Methode insbesondere an?

Schwarzinger: Im Rahmen eines umfas-senden ästethischen Gesamtportfolios bildet die D-MDA einen Basisbaustein zur kontinuierlichen „Rejuvenation“ vor, wäh-rend und nach BTX- und Fillerinjektionen, bei ablativen- und Gefäßlaserbehand-lungen sowie IPL-Anwendungen. Das in-dividuell eingestellte Vakuum sorgt neben dem „Mikro-Peeling“- auch für einen „Mikro-Lifting“-Effekt mit Minderung der Feinfaltentiefe (z. B. Augenfältchen: „Krähen füße“), Verbesserung von Narben-strukturen und Vorbereitung der Haut zur Aufnahme von hochwertigen Wirkstoffen. Die Behandlung von großporiger, unreiner und seborrhoischer Haut, insbesondere der Akne sind „die“ Domäne der D-MDA. Auch ein wirkstofffreies tieferes Peeling bei erhöhtem Vakuum ist möglich.

?Wie sehen die Langzeitergebnisse aus?Schwarzinger: Langfristig kommt es

durch Anregung der Zellregeneration (Kollagen- und Elastinneogenese) und Steigerung der Mikrozirkulation zur Straf-fung der Hauttextur. Der Teint wird fein-poriger und wirkt gleichmäßiger. Es kommt zur Reduktion der Faltentiefe, einer Stabilisierung der Melanisierung, d.h. Pigmentierungen verschwinden oder wirken optisch heller. Insgesamt tritt schon nach zwei bis drei Behandlungen ein sichtbarer Rejuvenationseffekt ein, der durch regelmäßige weitere Behand-lungen stabilisiert wird.

?Welche Erfahrung müssen Kollegen mitbringen, die diese Methode in ihrer

Praxis einsetzen möchten?Schwarzinger: Zunächst sollte eine gut integrierte „medizinische Ästhetik“ in der Praxis, idealerweise im Institut vor-handen sein. Ein regelmäßiges Arbeiten „am Thema“ und nicht ab und an mal eine Einzelbehandlung sind Vorausset-zung zum Einsatz der D-MDA als Basis-baustein einer umfassenden Gesichts-

und auch Körperbehandlung. Aber auch beim Einstieg in ein intensiveres medizi-nisch ästhetisches Angebot ist die D-MDA eine ideale Methode zur Grund-behandlung und Klientenbindung.

?Inwieweit lässt sich die Methode dele-gieren und was ist zu beachten?

Schwarzinger: Die Methode wird ärztlich indiziert und ist grundsätzlich an die erfahrene Helferin oder Kosmetikerin unter Beachtung der Kontraindikationen und der Gerätespezifikationen möglich. Die Vertreiberfirma MBC (Medical Bio Care, Berlin) bietet vor Ort Schulungen, Workshops und weiteren Support an.

?Wieviele Patienten müssen behandelt werden, damit sich die Anschaffung

eines solchen Gerätes rentiert?Schwarzinger: Als Basiswert kann ein minimal täglicher 3- bis 4-maliger Einsatz der Methode bei regional unterschied-lichen Einzelbehandlungskosten gelten.

?Welche Kontraindikationen hat die Methode, was gilt es zu beachten?

Schwarzinger: Als KI gelten ein aktiver Herpes, Rosacea, atopisches Ekzem, ent-zündliche bakterielle Infektionen, Ver-rucae, frische Narben/Wunden, Einnah-me von Steroiden und Retinoiden. Grund-sätzlich sollte die Behandlungintensität dem Hauttyp und der Hautempfindlich-keit angepaßt erfolgen.

Herr Dr. Schwarzinger,, wir danken Ihnen für das Gespräch. ■

Nachgefragt bei Dr. Carlos Frieder Schwarzinger, Bad ArolsenHerr Dr. Schwarzinger ist niedergelassener Dermatologe in der dermatologischen Gemeinschaftspraxis von Fr. Dr. Roeser und Fr. Dr. Richter in Bad Arolsen. Ein Schwerpunkt in dieser Praxis ist die ästhetische Medizin. Seit etwa zwei Jahren wird in Bad Arolsen die Mikrodermabrasion mittels Diamantkopf durchgeführt.

Laser- und IPL-Anwendungen werden massiv zunehmend von Laien in Kosmetik- und Tätowierstudios oder von europaweiten Franchise-Unter-nehmen durchgeführt.

Wie Prof. Christian Raulin, Karlsruhe, dar-stellt, werden vermehrt z.T. ernsthafte Behandlungsfehler gemeldet. Dies be-trifft insbesondere die Photoepilation, aber auch insuffiziente gefährliche Be-handlungen von Tätowierungen bzw. von pigmentierten und vaskulären Haut-veränderungen. Um eine Evaluation des Gefahrenpotentials durchzuführen,

bittet er um Ihre Hilfe und Mitarbeit. Fotodokumentieren Sie solche Fälle und melden Sie diese mit einer kurzen E-Mail an: [email protected]. Sie erhalten dann einen kurzen Fragebogen zur Dokumen-tation. Der Aufwand für das Ausfüllen des Fragebogens beträgt nur wenige Minuten.

Prof. Raulin und sein Team bedanken sich schon jetzt, auch im Namen von Herrn Prof. Dr. Dr. Metelmann (Universität Greifswald), der für den Studiengang D.A.L.M (Diploma in Aesthetic Laser Medicine) hauptverantwortlich ist.

Ihre Mithilfe ist gefragt: Behandlungsfehler bei Laser- und IPL-Anwendungen