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Eine multimediale Übersicht Oktober 2016

Crashkurs Nachhaltigkeit: eine multimediale Uebersicht · Institut für Klima, ... Eine differenzierte Ausarbeitung von Megatrends listet die European Envi-ronment Agency, ... Welt

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Page 1: Crashkurs Nachhaltigkeit: eine multimediale Uebersicht · Institut für Klima, ... Eine differenzierte Ausarbeitung von Megatrends listet die European Envi-ronment Agency, ... Welt

Eine multimediale Uumlbersicht

Oktober 2016

Seite 2 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Vorwort ampWillkommen

Sehr geehrte Leserin

sehr geehrter Leser

wir freuen uns uumlber Ihr Interesse an

unserem Materialienangebot und wol-

len Ihnen mit dieser Einfuumlhrung einen

kurzen Uumlberblick uumlber das Projekt

bdquoClub of RoME fuumlr den Alltagldquo in

dessen Rahmen dieses booklet entstan-

den ist und uumlber die Struktur dieses

Dokumentes geben

Der Ausgangspunkt fuumlr das Projekt

war die Erkenntnis dass die berichte

des Club of RoME (CoR) wie zb

bdquoDie Grenzen des Wachstumsldquo und

bdquo2052ldquo mit ihren konkreten Handlung-

sempfehlungen in der Mitte der Gesell-

schaft weithin unbekannt sind

Zielsetzung des Projektes ist es des-

halb die Ideen und Konzepte des CoR

fuumlr die Menschen im Alltag und fuumlr

die Wirtschaft erfassbar wenn moumlg-

lich auch erfahrbar zu gestalten Die

botschaften sollen so uumlbersetzt werden

dass sie die Menschen im Alltag errei-

chen Alltaumlgliche Entscheidungssitua-

tionen bilden die Grundlage von Veraumln-

derung ndash jeden Tag eine oder mehrere

Entscheidungen nachhaltiger getroffen

ergeben in Summe eine nachhaltige

Transformation von Produktion und

Konsum von Wirtschaftssystem und

Gesellschaft

Die Hauptfragen des Projektes sind

Wie koumlnnen alltaumlgliche Entschei-

dungen konkret adressiert werden

Wie kann eine nachhaltige Haltung

geschaffen werden auf dessen Grund-

lage Entscheidungen im Alltag getrof-

fen werden

Welche Erzaumlhlungen sind fuumlr eine

solche Veraumlnderungsdynamik geeignet

Wie sollten Produkt- und Dienstleis-

tungssysteme dazu gestaltet werden

Wie koumlnnen Haushalte und unter-

nehmen nachhaltig wirtschaften

Diese fragen werden von Studieren-

den der vier beteiligten Hochschulen

in Seminaren und Projektkursen in den

bereichen Kommunikations- und Pro-

duktdesign behandelt und in konkrete

Ideen umgesetzt

An dem Projekt sind folgende Hoch-

schulen beteiligt

folkwang universitaumlt der Kuumlnste

fachbereich Gestaltung in Essen

(Prof Ralf de Jong Prof Anke bernot-

at Prof Dr Christa liedtke)

Kommunikations- und Industriedesign

Nachhaltigkeit im Design

ecosignAkademie fuumlr Gestaltung in

Koumlln (bernd Draser)

bergische universitaumlt Wuppertal

fachbereich f - Industrial Design (Prof

Dr brigitte Wolf)

Zielsetzung fuumlr die Studierenden in

vier Kursen im Sommersemester 2015

und Wintersemester 201516 ist es

relevante analoge und digitale Kom-

munikations- und Gestaltungskonzepte

zu explorieren und bis zur Praumlsenta-

tionsreife zu entwickeln Das Projekt

wird wissenschaftlich vom Wuppertal

Institut fuumlr Klima umwelt und Ener-

gieforschungsgruppe Nachhaltiges

Produzieren und Konsumieren (Prof

Dr Christa liedtke und Dr Jola Wel-

fens) koordiniert und wissenschaftlich

begleitet

Seite 3 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Vorwort ampMaterial

Das Material wurde nach der am Wup-

pertal Institut entwickelten Methode

der bdquooffenen Didaktischen Erschlie-

szligungldquo aufgebaut Die Methode ist

demzufolge darauf ausgerichtet ein

bestimmtes Themenfeld oder mehre-

re zueinander in Wechselbeziehung

stehende Themen zu erschlieszligen und

die recherchierten Inhalte in logische

Zusammenhaumlnge zu bringen

Ziel ist es ein Verstaumlndnis zu ermoumlg-

lichen das die lernenden zu einer

selbststaumlndigen Entwicklung von louml-

sungsstrategien fuumlr eigene nachhaltige-

re Alltagsentscheidungen inspiriert und

motiviert Die Auswahl der Themen

laumlsst vielfaumlltige Moumlglichkeiten zu und

die betrachtete Problematik kann ziel-

gruppenspezifisch angepasst werden

Das booklet umfasst folgende Kapitel

Megatrends Planetarische leitplanken

Nachhaltige Entwicklung Sustain-

able Development Goals Grenzen des

Wachstums Club of RoME 2052

Prognose Ressourcenleichte Gesell-

schaft Green Economy bdquofour returnsldquo

Prinzip Deutsche Nachhaltigkeitsstra-

tegie Nachhaltiges Konsumieren und

Produzieren Design und Nachhaltig-

keit

Jedes Kapitel beinhaltet folgende Teile

Den dreispaltigen Hintergrundtext mit

einer einfuumlhrenden Kurzbeschreibung

Hinweise bezuumlglich der wich-

tigsten QuellenDokumente

Materialien zur Vertiefung

Videos

Am Ende jedes Themas finden Sie die

liste mit den ausgeschriebenen links

(passend nummeriert)

Die Materialien koumlnnen je nach

inhaltlicher Schwerpunktsetzung und

dem Stand des Wissens in vollem um-

fang oder nur ausschnittweise genutzt

werden Wir hoffen dass unser bil-

dungsangebot einen beitrag dazu leis-

tet Denken und Handeln zu foumlrdern

das eine nachhaltigere Entwicklung

innerhalb der planetarischen Grenzen

ermoumlglicht fuumlr Kommentare ndash kritische

wie lobende ndash sind wir jederzeit offen

Prof Dr Christa Liedtke

Dr Maria J Welfens

Quelle 1

Quellen zum Text finden Sie hier Ist der gruumlne Titel mit einer Nummer und einem Pfeil versehen so heiszligt dies dass die Quelle online verfuumlg-bar ist Suchen Sie die entsprechende Nummer auf der letzten Seiten des Themenartikels (eine bis fuumlnf Seiten lang) und kopieren Sie den Link

wwwwebadresseinfo 2

Naumlhere Informationen bzw Mate-rialien zur Vertiefung ob Links oder Literatur sind in der mittleren Spalte angesiedelt

Video zum Thema 3

Anschauliche und nicht zu lange Videos zum Teil packende TE-D-Talks gibt es in der rechten Spalte Auch hier sind die Links in der unte-ren Auflistung zu finden

Falls die angegebene Verbindung nicht automatisch zu Stande kommt kopieren Sie bitte Links oder Titel der Publikation in Ihren Browser

bliesner A liedtke C Welfens MJ baedeker C Hasselkuszlig M Rohn H (2014) Norm-oriented Interpretation learning and Resource use

The Concept of bdquoopen-Didactic Explorationldquo as a Contribution to Raising Awareness of a Responsible Resource use In Resources 2014 3 1-30

online httpwwwmdpicom2079-9276311

2 Vorwort amp Willkommen

3 Vorwort und Material

5 Megatrends

7 Planetarische Leitplanken

9 Nachhaltige Entwicklung

12 Sustainable Development Goals

14 Grenzen des Wachstums

16 CLub Of ROME

18 2052 Prognose

20 Ressourcenleichte Gesellschaft

23 Green Economy

25 bdquofour returnsldquo Prinzip

26 Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie

27 Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren

34 Design und Nachhaltigkeit

InhaltUumlbersicht

Seite 5 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Mega-trends

Megatrends sind derzeit bereits

sichtbare lang anhaltende Ver-

aumlnderungsprozesse mit einer

sehr breiten Reichweite und einer

durchdringenden Wirkung Sie

gelten als maumlchtige Stoumlrfaktoren

die in der Lage sind die zukuumlnfti-

ge Gesellschaft und grundlegende

Entwicklungen zu formen

Megatrends unterscheiden sich von

anderen Trends in bezug auf den

Zeithorizont (langsame Veraumlnderungen

uumlber mehrere Jahrzehnte) umfang und

Intensitaumlt ihrer Auswirkungen (EEA

2015) Megatrends koumlnnen bereits in

der Gegenwart beobachtet und wissen-

schaftlich durch empirische befunde

beschrieben werden Hierbei koumlnnen

sie sich global auf unterschiedliche

Akteure (Regierungen Individuen

unternehmen etc) erstrecken (Z-punkt

oJ)

In der Auseinandersetzung mit

Megatrends kursieren eine Reihe von

unterschiedlichen Definitionen und

Trendarten (ua WGbu 2011 EEA

2015 Z-Punkt oJ Zukunftsinstitut

2016) Haumlufig werden diese im Rah-

men der wirtschaftlichen Anpassung

definiert und analysiert um strategi-

sche Zukunftsanalysen durchzufuumlhren

Die ist vor allem im unternehmenskon-

text hinsichtlich kritischer Zukunftsun-

sicherheiten von bedeutung (Z-punkt

oJ) In der Praxis und in der wissen-

schaftlichen literatur werden vor allem

folgende Megatrends diskutiert

Globalisierung

demografische Entwicklung

urbanisierung

Ressourcenknappheit

Klimawandel

Digitalisierung

Eine differenzierte Ausarbeitung von

Megatrends listet die European Envi-

ronment Agency bei denen sich eben-

falls die bereits genannten Megatrends

wiederspiegeln Die Agentur hat ihre

bewertung von Megatrends erst kuumlrz-

lich angepasst und in unterschiedliche

felder kategorisiert (EEA 2015)

Die Vielfaumlltigkeit der Megatrends er-

gibt sich auch durch die unterschiedli-

chen Ausrichtungen von unternehmen

die sich ganz gezielt auf bestimmte

Globale Megatrends 1

WGBU (2011) Factsheet Nr 311

Assessment of global mega- trends 2

EEA (2015) Assessment of global megatrends mdash an update

Megatrends ndash Uumlbersicht 3

Zukunftsinstitut (2016)

Die 20 groumlszligten Megatrends 4

Z-Punkt (oJ)

wwwglobal-trendsinfo

Megatrends The trends shaping work and working lives 5

CIPD - Chartered Institute of Person-nel and Development (2013) Trends in der Arbeitswelt und Loumlsungsansaumlt-ze fuumlr die Zukunft

Global Megatrends Seven Patterns of Change Sha-ping Our future

Hajkowicz Stefan (2015)

Globale Megatrends und Per-spektiven der deutschen In-dustrie

Groumlmling M amp Haszlig H J (2009) Dt Inst-Verlag

Video zu Megatrends 6

TED 2010 Hans Rosling Global population growth box by box 7

Wie kann das erwartete Bevoumllke-rungswachstum auf 9 Mrd bewaumlltigt werden

TED 2008 Hans Rosling The best stats you have ever seen 8

Uumlberraschende Statistiken raumlumen mit Mythen uumlber sogenannte Ent-wicklungslaumlnder auf

Seite 6 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Megatrends fokussieren (Z-Punkt oJ)

In der Tabelle 1 werden die wich-

tigsten Megatrends des Analysepapers

der Europaumlischen umweltagentur

(EEA) und dem Z-Punkt-Institut darge-

stellt

1 httpwwwwbgudefactsheetsfactsheet-32011 middot 2 httpwww

eeaeuropaeuthemesscenariosglobal-megatends middot 3 httpswww

zukunftsinstitutdedossiermegatrends middot 4 httpwwwz-punktdede

themenartikelmegatrends middot 5 httpwwwcipdcoukhr-resources

researchmegatrends-trends-shaping-work-livesaspx middot 6 httpwwwcipd

coukcipd-hr-professionwhats-newmegatrendsaspx middot 7 httpwwwted

comtalkshans_rosling_on_global_population_growth middot 8 httpwwwted

comtalkshans_rosling_shows_the_best_stats_you_ve_ever_seen

SozialeTechnolo-

gischeOumlkonomische Oumlkologische Politische

EEA 2015

Divergen-te Bevoumll-kerungstrends weltweit

Entwicklung hin zu einer urbaneren Welt

Steigende Gesundheitsbe-lastungen und Pande-mierisiken

Beschleu-nigter techno-logischer Wandel

Anhaltendes Wirtschafts-wachstum

Zunehmen-de multipolare Welt

Zunehmen-der globaler Wettbewerb um verfuumlgbare Ressourcen

Wachsen-der Druck auf Oumlkosysteme

Zunehmend dramatischere Folgen des Klimawandels

Zunehmen-de Umweltver-schmutzung

Neue Gover-nance-Kon-zepte

Agentur Z-Punkt

Demografi-scher Wandel

Neue Stufe der Individua-lisierung

Soziale und kulturelle Disparitaumlten

Umge-staltung der Gesundheits-systeme

Wandel der Geschlechter-rollen

Urbanisie-rung

Neue Mobi-litaumltsmuster

Digitale Kultur

Konvergenz von Technolo-gien

Ubiquitaumlre Intelligenz

Wissensba-sierte Oumlkono-mie

Wandel der Arbeitswelt

Neue Kons-ummuster

Business Oumlkosysteme

Lernen von der Natur

Umbruumlche bei Energie und Ressour-cen

Klimawan-del und Um-weltbelastung

Neue politi-sche Weltord-nung

Globalisie-rung 20

Globale Risikogesell-schaft

Tabelle 1 Megatrends (Auswahl)

Quelle Eigene DarstellungWuppertal Institut 2015 Projekt Mundraub

Seite 7 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

PlanetarischeLeitplanken

Planetary boundaries (dt plane-

tarische Grenzen planetarische

Leitplanken belastungsgrenzen

des Planeten) - ist ein Konzept

uumlber die oumlkologischen belas-

tungsgrenzen der Erde

Dieser Ansatz wurde von einem Wis-

senschaftlerteam unter leitung von Jo-

han Rockstroumlm (Stockholm Resilience

Centre) entwickelt

Das forschungsteam identifizierte

folgende bereiche die die Grenzen der

belastbarkeit unseres Planeten bestim-

men (bdquoplanetarische Grenzenldquo)

Klimawandel

ozeanversauerung

Verlust von biologischer Vielfalt

landnutzungsveraumlnderungen

Abbau der stratosphaumlrischer

ozonschicht

Globale Suumlszligwassernutzung

Phosphoreintrag in die biosphaumlre

Stickstoffeintrag in die biosphaumlre

Verschmutzung durch Chemikalien

(noch unbestimmt)

Atmosphaumlrische Aerosolbelastung

(noch unbestimmt)

Die Daten zeigen dass die plane-

tarischen Grenzen fuumlr drei bereiche

(Klimawandel biodiversitaumlt und Stick-

stoffeintrag in die biosphaumlre) bereits

uumlberschritten sind

Das Konzept wurde in Teilen bereits

von der internationalen umwelt- und

Klimapolitik als Zielsetzung uumlbernom-

men z b zunaumlchst Zwei-Grad-Ziel

nach der Klimakonferenz in Paris 2015

15 Grad Ziel in der internationalen

Klimapolitik Zudem liegt es dem

Hauptgutachten des WbGu von 2011

Welt im Wandel ndash Gesellschaftsvertrag

fuumlr eine Groszlige Transformation und den

Sustainable Development Goals (WbGu

2014) zugrunde

Johan Rockstroumlm u a A safe operating space for humanity

In Nature 461 2009 S 472ndash475 (24 September 2009)

Vier von neun planetaren Grenzen sind bereits uumlberschritten 1

Potsdam-Institut fuumlr Klimafolgenfor-schung (2015)

Zivilisatorischer fortschritt innerhalb planetarischer Leit-planken 2

Ein Beitrag zur SDG-Debatte WBGU (2014)

Planetary boundaries Research 3

Stockholm Resilience Center Ho-mepage von Johan Rockstroumlm mit ausfuumlhrlichen Informationen

Macht Mensch ndash das Konzept planetarischer Leitplanken 4

Wie koumlnnen wir global Entwicklung ermoumlglichen ohne unsere natuumlrlichen Lebensgrundlagen zu gefaumlhrden Der Wissenschaftliche Beirat der Bundes-regierung Globale Umweltveraumlnde-rungen definierte hierfuumlr bdquoPlaneta-rische Leitplankenldquo die helfen den noumltigen Abstand von solchen existen-ziellen Schaumlden zu halten

TED 2010 J Rockstroumlm Let the environment guide our development 5

Rockstroumlm praumlsentiert neun bdquoLeit-plankenldquo als Orientierungspunkte fuumlr den Schutz unserer Oumlkosysteme

TED 2008 Hans Rosling The best stats you have ever seen 3

Uumlberraschende Statistiken raumlumen mit Mythen uumlber sogenannte Laumlnder auf

claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext

Seite 8 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpswwwpik-potsdamdeaktuellespressemitteilungenvier-von-

neun-planetaren-grenzen201d-bereits-ueberschritten middot 2 httpwww

stockholmresilienceorgcontact-usstaff2008-01-16-rockstromhtml middot 3

httpwwwwbgudepolitikpapierepolitikpapier-8-2014-sdg middot 4 http

wwwwbgudevideosvideos-wbguvideo-leitplanken middot 5 httpwwwted

comtalksjohan_rockstrom_let_the_environment_guide_our_development

Seite 9 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

NachhaltigeEntwicklung

Das Leitbild bdquoNachhaltige

Entwicklungldquo (engl sustainable

development) fordert alle Men-

schen auf sich so zu verhalten

dass alle Erdbewohner heute und

in Zukunft gut leben koumlnnen

Die erste Definition von Nachhaltig-

keit geht auf die Weltkommission fuumlr

umwelt und Entwicklung zuruumlck In

dem von diesem Gremium im Jahre

1987 zur lage der Nationen vorgeleg-

ten bericht dem sogenannten bdquobrundt-

land-Reportldquo wird Nachhaltigkeit be-

schrieben als eine bdquohellip Entwicklung die

die beduumlrfnisse der Gegenwart befrie-

digt ohne zu riskieren dass kuumlnftige

Generationen ihre eigenen beduumlrfnisse

nicht befriedigen koumlnnenldquo (Weltkom-

mission fuumlr umwelt und Entwicklung

1987 46)

Als nachhaltig wird eine gesellschaft-

liche Entwicklung demnach bezeichnet

wenn sie sich sowohl an oumlkonomischen

oumlkologischen als auch an sozialen Maszlig-

staumlben von bdquoVertraumlglichkeitldquo messen

laumlsst Diese Ausdifferenzierung soll auf

die (individuellen) Handlungsebenen

bezogen und ndash fuumlr die Individuen in

unterschiedlichen sozialen Systemen

und Kontexten wie familie Schule

unternehmen Verein ua handhabbar

gemacht werden

Die alltagspraktische umsetzung

ausgewogener oumlkologischer oumlkonomi-

scher und sozialer Zielsetzungen ist auf

das verantwortliche Engagement aller

gesellschaftlichen Akteure angewiesen

und bedarf engagierter reflexions- und

innovationsfaumlhiger Menschen Sie

sind die wichtigste bdquoRessourceldquo fuumlr die

umsetzung einer nachhaltigen Entwick-

lung

Die umsetzung des leitbildes Nach-

haltige Entwicklung kann nur im

Zusammenspiel zwischen Politik

Wirtschaft und Verbraucherinnen und

Verbrauchern sowie im Dialog mit

anderen organisationen zb Kirchen

und Nicht-Regierungsorganisationen

erfolgen

Auf der globalen Ebene werden die

Ziele und Maszlignahmen einer nachhal-

tigen Entwicklung fuumlr den Planeten

auf den bdquoWeltgipfelnldquo formuliert Der

erste bdquoWeltgipfelldquo an dem mehr als

170 Staaten teilgenommen haben fand

Die bundesregierung Presse- und Informationsamt (Hrsg) 3

bdquoPerspektiven fuumlr Deutschlandldquo (2002) aktualisiert 2005 im Fort-schrittsbericht bdquoWegweiser Nachhal-tigkeit ndash Bilanz und Perspektivenldquo Berlin Aachener Stiftung Lexikon der Nachhaltigkeit

Aachener Stiftung 4

Begriff Nachhaltigkeit aus unter-schiedlichen Blickwinkeln

Lexikon der Nachhaltigkeit 5

Lexikon begriff Nachhaltigkeit 6

Begriff bdquoNachhaltigkeitldquo aus unter-schiedlichen Blickwinkeln

Deutscher Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung 7

Didaktische Module bdquoVom Wissen zum Handelnldquo Module bdquoNachhal-tige Entwicklung (NE)ldquo 8

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Forum fuumlr Verantwortung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut Was bedeutet Nachhaltige Entwick-lung und wie wird sie national und international umgesetzt ()

Die Erde geht online Earthbook 9

Virtuelles Facebookprofil der Erde

Der Nachhaltige filmblick 10

Werbespots zu NachhaltigkeitProjekt zur Bewerbung von Nachhaltigkeit

TEDx 2015 Stuart Candy Whose future is This 11

Futurist Stuart Candy ermutigt dazu gemeinsam aktiv die eigene Zukunft zu gestalten und Verantwortung zu uumlbernehmen

Seite 10 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Konferenz der Vereinten Natio-nen fuumlr umwelt und Entwicklung (1992) 12

AGENDA 21 Rio de Janeiro Juni 1992

unsere gemeinsame Zukunft

Hauff Volker (1987) Eggenkamp

State of the World Is Sustainability Still Possible

Worldwatch Institute (2013) State of the World Washington DC Island Press

brundtlandbericht

Weltkommission fuumlr Umwelt und Ent-wicklung (1987) Unsere gemeinsame Zukunft Brundtlandbericht Greven Eggenkamp Verlag

() Die Erde wird als komplexes System beschrieben in dem die Teilsysteme Umwelt und Gesellschaft miteinander interagieren Vor diesem Hintergrund bedeutet die Umsetzung der Nachhaltigkeit die Folgen der enormen Eingriffe der Menschen zu erkennen den Verbrauch endlicher Ressourcen sichtbar zu machen und effizienter mit ihnen umgehen zu lernen

Didaktische Module bdquoVom Wissen zum Handelnldquo Modul bdquoKonsum (KON)ldquo 13

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Forum fuumlr Verantwortung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut Was hat unser Konsum mit Klima- und Ressourcenschutz zutun Was sind die Trends in der weltweiten Entwicklung und welche Strategien koumlnnen Wohlstand erhalten ohne das System Erde zu uumlberlasten Hierzu werden die politischen Rahmenbedin-gungen und Entwicklungen national und international vorgestellt und zentrale Strategien Instrumente und Bewertungssysteme fuumlr einen nach-haltigeren Konsum beschrieben

Didaktische Module bdquoVom Wissen zum Handelnldquo Modul bdquoRessour-cen und Energie (RE)ldquo 14

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Forum fuumlr Verantwortung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut Eine nachhaltigere Energie- und Ressourcennutzung stellt eine globale Herausforderung dar Was sind die treibenden Kraumlfte unseres Ressour-cen- und Energieverbrauchs Wie sieht der Energie und Ressourcen-verbrauch in der Zukunft aus Wie sind die Wirtschafts- und Ressourcen-politik auf nationaler und internatio-naler Ebene miteinander verflochten Zu diesen Fragen finden Sie im Modul bdquoRessourcen und Energieldquo Informa-tionen und Arbeitsmaterialien

TED 2008 R Anderson The busi-ness logic of sustainability 15

Erfolgsbeispiel fuumlr nachhaltiges Wirt-schaften

Seite 11 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1992 in Rio de Janeiro statt 1

In dem Abschlussdokument dieses

Treffens wurde ein fahrplant fuumlr die

Zukunft des Planeten im 21 Jh formu-

liert die sog Agenda 21 2

Die Agenda 21 sieht bereits vor dass

die Planung und umsetzung einer

nachhaltigen Entwicklung durch die

Staaten in form nationaler Strategien

und umwelt(aktions)plaumlne erfolgen

sollte

Auf den Weltgipfel in Rio 1992 folg-

ten mehrere folgekonferenzen

Rio + 5 vom 23 bis zum 27 Juni

1997 trafen sich 53 Staats- und Regie-

rungschefs auf der uN-Sondergene-

ralversammlung um die Entwicklung

der Vorgaben des ersten Weltgipfels zu

diskutieren

Rio +10 in Johannesburg vom

2608 bis 04092002 wurden erneut

die umsetzungsmoumlglichkeiten der Rio-

Konventionen in Zeiten der voran-

schreitenden Globalisierung diskutiert

Rio +20 in Rio de Janeiro 2012

fand der Weltgipfel erneut in Rio de

Janeiro statt

2015 (September) fand in New York

der uN-Sondergipfel zur bdquo2030-Agenda

fuumlr nachhaltige Entwicklungldquo statt

1 httpswwwnachhaltigkeitinfoartikelweltgipfel_rio_de_

janeiro_1992_539htm middot 2 httpswwwnachhaltigkeitinfoartikel

agenda_21_744htm middot 3 wwwnachhaltigkeitde middot 4 wwwaachener-stiftung

de middot 5 httpwwwunorgdeptsgermanconfagenda21agenda_21

pdf middot 6 httpswwwaachener-stiftungde middot und middot httpswwwaachener-

stiftungdenationalinformationnachhaltigkeitslexikonhtml middot 7 http

wwwnachhaltigkeitsratde middot 8 httpwwwforum-fuer-verantwortungde

publikationennachhaltige-entwicklung middot 9 httpswwwyoutubecom

watchv=YNSNulqBqhE middot 10 httpwwwnachhaltiger-filmblickdestart

php middot 11 httptedxtalkstedcomvideoTitle-of-your-video-Stuart-Cand

search3Atag3A22tedxchristchurch22 middot 12 httpwwwunorgdepts

germanconfagenda21agenda_21pdf middot 13 httpwupperinstorguploads

tx_wupperinstDidakMat2_MzN2_KON_Auswahlpdf middot 14 httpwww

forum-fuer-verantwortungdepublikationenkonsum middot 15 httpwwwted

comtalksray_anderson_on_the_business_logic_of_sustainability

Im Zentrum stand die Verabschiedung

neuer internationaler Nachhaltig-

keitsziele fuumlr die Zeit nach 2015 die

sogenannten bdquoSustainable Development

Goalsldquo

In Deutschland sind Ziele und Maszlig-

nahmen in der Nachhaltigkeitsstrategie

der bundesregierung formuliert die

unter dem Titel bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo im Jahr 2002 heraus-

gegeben wurde und im Jahr 2005 im

fortschrittsbericht bdquoWegweiser Nach-

haltigkeit ndash bilanz und Perspektivenldquo

den aktuellen Gegebenheiten angepasst

wurde (vgl Die bundesregierung 2002

2005)

Seite 12 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Sustainable Development Goals

Auf dem bdquoRio+20ldquo Weltgipfel zu

Nachhaltiger Entwicklung wurde

2012 eine Open Working Group

(OPW) der Vereinten Nationen

eingerichtet um einen Entwurf

universeller Ziele nachhaltiger

Entwicklung (Sustainable De-

velopment Goals) zu entwickeln

Diese sollen weltweit fuumlr alle Laumln-

der gelten unabhaumlngig von dem

Entwicklungsniveau

Die vorgeschlagenen 17 Nachhaltig-

keitsziele mit 169 unterzielen adressie-

ren alle groszligen globalen Herausforde-

rungen Armut Hunger Muumltter- und

Kindersterblichkeit fehlende bildung

Kriege und Gewalt unterdruumlckung

umweltzerstoumlrung und Klimawandel

Sie schlieszligen inhaltlich und zeitlich

an wo die uN-Millenniumsziele 2015

aufhoumlren

Die SDGacutes umfassen

1 Armut in jeder Form und uumlberall

beenden

2 Den Hunger beenden Ernaumlh-

rungssicherheit eine bessere Er-

naumlhrung erreichen und eine nach-

haltige Landwirtschaft foumlrdern

3 Ein gesundes Leben fuumlr alle

Menschen jeden Alters gewaumlhr-

leisten und ihr Wohlergehen

foumlrdern

4 Inklusive gerechte und hoch-

wertige Bildung gewaumlhrleisten

und Moumlglichkeiten des lebenslan-

gen Lernens fuumlr alle foumlrdern

5 Geschlechtergerechtigkeit und

Selbstbestimmung fuumlr alle Frauen

und Maumldchen erreichen

6 Verfuumlgbarkeit und nachhaltige

Bewirtschaftung von Wasser und

Sanitaumlrversorgung fuumlr alle ge-

waumlhrleisten

7 Zugang zu bezahlbarer verlaumls-

slicher nachhaltiger und zeitge-

maumlszliger Energie fuumlr alle sichern

8 Dauerhaftes inklusives und

nachhaltiges Wirtschaftswachs-

tum produktive Vollbeschaumlf-

tigung und menschenwuumlrdige

Arbeit fuumlr alle foumlrdern

9 Eine belastbare Infrastruktur

aufbauen inklusive und nachhal-

tige Industrialisierung foumlrdern und

Innovationen unterstuumltzen

10 Ungleichheit innerhalb von und

zwischen Staaten verringern

11 Staumldte und Siedlungen inklu-

siv sicher widerstandsfaumlhig und

nachhaltig machen

Eine Agenda fuumlr den Wandel zu nachhaltiger Entwicklung weltweit

Bericht der Bundesregierung (2014) Eine Agenda fuumlr den Wandel zu nach-haltiger Entwicklung weltweit Die deutsche Position fuumlr die Verhand-lungen uumlber die Post 2015-Agenda fuumlr nachhaltige Entwicklung 3122014

Sustainable Development Goals 1

Uumlberraschende Statistiken raumlumen mit Mythen uumlber sogenannte Ent-wicklungslaumlnder auf

Der Weg zur 2030-Agenda fuumlr nachhaltige Entwicklung 2

Die neuen Ziele fuumlr nachhaltige Entwicklung 3

D Messner (2015) Die neuen Zie-le fuumlr nachhaltige Entwicklung Der WBGU-Vorsitzende uumlber UN-Ent-wicklungsziele bis 2030

Seite 13 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

12 Fuumlr nachhaltige Konsum- und

Produktionsmuster sorgen

13 Umgehend Maszlignahmen zur

Bekaumlmpfung des Klimawandels

und seiner Auswirkungen ergrei-

fen

14 Ozeane Meere und Meeresres-

sourcen im Sinne einer nachhal-

tigen Entwicklung erhalten und

nachhaltig nutzen

15 Landoumlkosysteme schuumltzen

wiederherstellen und ihre nach-

haltige Nutzung foumlrdern Waumllder

nachhaltig bewirtschaften Wuumls-

tenbildung bekaumlmpfen Boden-

verschlechterung stoppen und

umkehren und den Biodiversitaumlts-

verlust stoppen

1 httpssustainabledevelopmentunorgtopics middot 2 httpwwwbmzde

dewas_wir_machenzieleziele2030_agendamillenniumszieleindexhtml middot

3 httpswwwyoutubecomwatchv=KrksLaXYOH0

16 Friedliche und inklusive Ge-

sellschaften im Sinne einer nach-

haltigen Entwicklung foumlrdern

allen Menschen Zugang zur Justiz

ermoumlglichen und effektive re-

chenschaftspflichtige und inklusi-

ve Institutionen auf allen Ebenen

aufbauen

17 Umsetzungsmittel staumlrken

und die globale Partnerschaft fuumlr

nachhaltige Entwicklung wieder-

beleben

Quelle Deutsches Institut fuumlr Entwick-

lungspolitik (2014) Post 2015 Die

Verhandlung der Sustainable Develop-

ment Goals fuumlr eine ambitionierte

globale Entwicklungsagenda nutzen

S 2

Die SDGacutes wurden auf dem uN-Son-

dergipfel zur bdquo2030-Agenda fuumlr nach-

haltige Entwicklungldquo im September

2015 in New York vorgestellt

claudiabo
Hervorheben

Seite 14 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Die Grenzendes Wachstums

Die Grenzen des Wachstums

(engl lsquoThe Limits to Growthrsquo) ist

eine 1972 unter dem gleichen Titel

vorgestellte Studie zur Zukunft

der Weltwirtschaft die im Auftrag

des CLub Of ROME von dem Wis-

senschaftlerteam um Dennis und

Donella Meadows erstellt wurde

Das buch wurde weltweit uumlber 30

Millionen mal in 30 Sprachen verkauft

(Simmons 2000) Der Report hob eine

Reihe von Szenarien fuumlr die Zukunft

der Menschheit und den Planeten her-

vor und schlug vor wie effektiv Politik

und Zusammenarbeit die Herausforde-

rungen der Zukunft bewaumlltigen koumlnn-

ten Die Szenarien basieren auf einem

Computermodell zur Simulation von

Wechselwirkungen von fuumlnf globalen

Wirtschaftssysteme wie bevoumllkerung

Nahrungsmittelproduktion die In-

dustrieproduktion umweltverschmut-

zung und Verbrauch nicht erneuerbarer

natuumlrlicher Ressourcen Entgegen der

landlaumlufigen Meinung hat haben die

im buch beschriebenen Szenarien

keinen weltweiten Zusammenbruch

vorhergesagt bis zum Ende des 20

Jahrhunderts Das business-as-usual-

Szenario geht vielmehr davon aus

dass wenn Menschen weiterhin mehr

Natur verbrauchen als diese faumlhig ist

zu liefern wird die globale wirtschaft-

liche Zusammenbruch und ein steiler

bevoumllkerungsruumlckgang im Jahr 2030

auftreten

Allerdings verdeutlichte die Studie

auch dass unbegrenztes Wirtschafts-

wachstum moumlglich ist wenn die Politik

in Technologien investiert die die Ver-

groumlszligerung des oumlkologischen fuszligab-

drucks der Menschheit reguliert (CoR

Homepage)

Damit erreichten die Mitglieder des

CoR Aufmerksamkeit bei den der

Weltmaumlchte und Entscheidungstraumlgern

hinsichtlich dieser Themen

Auf den bericht bdquoDie Grenzen des

Wachstumsldquo folgten uumlber 30 weitere

bdquoberichte an den Club of RoMEldquo

wie unter anderem der folgebericht

bdquobeyond the limits of growthldquo (Eduard

Pestel 1989) sowie bdquoThe future of the

oceansldquo (Elisabeth Mann borghese

1986) und bdquofaktor 4ldquo (Ernst ulrich von

Weizsaumlcker 1997)

Meadows et al (1972) The Limits to Growth 1

Matthew R Simmons Revisiting the Limits to Growth 2

Could the Club of Rome Have Been Correct After All Oktober 2000 S 1 Buchdiskussion von Limits of Growth aus dem Jahr 2000

Graham Turner 3

Graham Turner verglich die realen Daten von 1970 bis 2000 mit dem Business-as-usual-Szenario des Club of Rome von 1972 uns zeigt dass die Vorhersagen mit den Tatsachen fast uumlbereinstimmen ldquoThere is a very clear warning bell being rung hererdquo he says ldquoWe are not on a sustainable trajectoryrdquo

Dennis Meadows 4

Presentation by Dennis Meadows on The Limits to Growth and the future of humanity

Zusammenfassung des buches 5

40 years sbquoLimits to Growthlsquo

TED 2013 The Limits to Growth update ndash Dennis Meadows (2006) 6

Dennis Meadows praumlsentiert das Update zu 30 Jahren Die Grenzen des Wachstums

Dennis L Meadows on the future of our Planet 7

Meadows spricht uumlber Entwicklun-gen welche seit Grenzen des Wachs-tums eingetreten sind und was diese bedeuten

Seite 15 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

30 Jahre spaumlter im Jahr 1992

erschien ein update des buches lsquoThe

limits to Growth The 30-Year updatersquo

und wurde zum bestseller Erneut wur-

den pessimistische Analysen praumlsen-

tiert daneben aber auch erste Anzei-

chen fuumlr einen bewusstseinswandel der

Menschen aufgezeigt

In den vergangenen drei Jahrzehnten

haben sich das bevoumllkerungswachstum

und die globale Erwaumlrmung sehr nahe

an den Szenarien die im buch Grenzen

des Wachstums von 1972 vorhergesagt

wurden bewegt (siehe Material zur

Vertiefung) Die Autoren geben in der

zweiten Auflage keine Vorhersagen

zu zukuumlnftigen umweltzerstoumlrungen

bieten aber eine Analyse der gegenwaumlr-

tigen und zukuumlnftigen Trends in der

Ressourcennutzung und eine Vielzahl

von moumlglichen Ereignissen

Das 30-Jahre-update ist damit auch

1 httpwwwclubofromeorgreportthe-limits-to-growth middot 2 http

wwwgreatchangeorgov-simmonsclub_of_rome_revistedhtml middot 3 http

wwwsmithsonianmagcomscience-naturelooking-back-on-the-limits-of-

growth-125269840no-ist middot 4 httpwwwbene-muenchendefileadmin

user_uploadPDFsBericht_zum_Besuch_von_Dennis_Meadowspdf middot 5

httpwwwclubofromeorgflashlimits_to_growthhtml middot 6 Part I https

wwwyoutubecomwatchv=aylvkCqp8ak (001030 h) middot Part II httpswww

youtubecomwatchv=SLeLn4hDEMQ (001030 h) middot Part III httpswww

youtubecomwatchv=ZFyWKpL_Zjw (001030 h) middot Part IV httpswww

youtubecomwatchv=qsTTwkyNS1k (001030 h) middot Part V httpswww

youtubecomwatchv=Ck7baSRtHA8 (000643 h) middot 7 httpswwwyoutube

comwatchv=cVzK8Do-u6E

eine Warnung Ein bdquoovershootldquo wie

im ersten buch beschrieben wird laut

der Autoren nicht ohne einen Zusam-

menbruch auskommen koumlnnen Aber es

gibt den Grund zu der Annahme dass

die Menschen bisherige Schaumlden an der

Erde ruumlckgaumlngig machen koumlnnen wenn

sie geeignete Maszlignahmen finden um

Ineffizienz und Verschwendung zu

reduzieren

Seite 16 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Clubof Rome

Der CLub Of ROME (COR) ist eine

nicht-profitorientierte Organisa-

tion unabhaumlngig von politischen

ideologischen und religioumlsen

Interessen Mit dem Leitgedan-

ken sich fuumlr eine lebenswerte und

nachhaltige Zukunft der Mensch-

heit einzusetzen wurde der Club

von fIAT-Manager Aurelio Peccei

und dem OECD-Generaldirektor

Alexander King in Rom 1968 ins

Leben gerufen

Der Club of RoME erlangte seine be-

kanntheit aber vor allem im Jahr 1972

durch den viel diskutierten bericht

bdquoThe limits to Growthldquo (bdquoDie Grenzen

des Wachstumsldquo)

Seither gilt der CoR als eine Ver-

einigung von Persoumlnlichkeiten aus

Wissenschaft Kultur Wirtschaft und

Politik aus allen Regionen der Erde

der sich fuumlr eine nachhaltige Entwick-

lung die die beduumlrfnisse der heutigen

wie auch der kuumlnftigen Generationen

an den begrenzten Ressourcen sowie

der begrenzten belastbarkeit unserer

Oumlkosysteme orientiert einsetzt Zum

Markenzeichen des Club of RoME ist

der Grundsatz bdquoGlobal denken - lokal

handelnldquo (bdquoThink global act localldquo)

geworden

THE Club of RoME ist eine Platt-

form die unterschiedliche Akade-

miker Wissenschaftler Politiker

Wirtschaftsexperten und Mitglieder

der Zivilgesellschaft zusammenbringt

um effektive Ansaumltze und Handlung-

sempfehlungen einer bandbreite von

miteinander verbundenen globalen

Herausforderungen zu designen ent-

wickeln und zu implementieren Die

Probleme beinhalten Nachhaltigkeit

Wirtschaftswachstum Ressourcenkons-

um frieden Sicherheit und Demogra-

fie Die Mitglieder des Club of RoME

engagieren sich in einer bandbreite von

international agierenden Initiativen

und Projekten Ausgewaumlhlte Publika-

tionen von Mitgliedern erscheinen als

ldquoReports to the Club of RoMErdquo

Mittlerweile gibt es zahlreiche Able-

ger des CoR auf nationaler Ebene die

sogenannten bdquoNational Associationsldquo

Diese haben das Ziel die Ideale des

Club of RoME in heute uumlber 30 laumln-

dern und Regionen zu verwirklichen

Sammlung Reports to the Club of Rome 1

Club of Rome International 2

Think Tank 30 Deutschland des Club of Rome 3

Think tank 30 Deutschland ist ein unabhaumlngiges uumlberparteiliches und eigenstaumlndiges Netzwerk junger Men-schen in den Zwanzigern und Dreiszligi-gern unter dem Dach der Deutschen Gesellschaft CLUB OF ROME

Deutsche Gesellschaft Club of Rome Wachstum Ja bitte ndash aber 20 4

Youtube-Channel Club of Rome 5

Offizieller YouTube-Auftritt des CLUB OF ROME

Seite 17 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

So gibt es auch in Deutschland eine

Deutsche Gesellschaft Club of RoME

die bereits 1978 in Hamburg gegruumln-

det wurde Eduard Pestel Initiator des

deutschen Ablegers und Mitglied des

Club of RoME hatte entscheidend

zur Realisierung der Arbeiten an bdquoGren-

zen des Wachstumsldquo beigetragen

1 httpwwwclubofromeorgactivitiesreports middot 2 httpwww

clubofromeorg middot 3 httpwwwtt30de middot 4 httpwwwclubofrome

deweitere-initiativenhtml middot 5 httpswwwyoutubecomchannel

UC8A9L4UYgk_tTvkZhaDOLVQ

Seite 18 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2052Prognose

Im Mai 2012 im Vorfeld des um-

weltgipfels von Rio erschien der

bericht bdquo2052 - Eine globale Pro-

gnose fuumlr die naumlchsten 40 Jahreldquo

(ldquo2052 ndash A Global forecast for the

Next forty Yearsrdquo)

In diesem neuen Report fuumlr den Club

of RoME gibt Jorgen Randers einer

der urspruumlnglichen Koautoren des

berichtes bdquoGrenzen des Wachstumsldquo

einen Ausblick auf die naumlchsten 40

Jahre der Weltwirtschaft und -gesell-

schaft und wirft einige unbequeme

fragen auf

Welche Nationen werde zukuumlnftig

ihren Wohlstand halten koumlnnen und

welchen wird das nicht gelingen

Was bedeutet die wirtschaftli-

che Vorherrschaft Chinas fuumlr andere

Weltregionen

Ist die westliche Demokratie dazu

geeignet die groszligen Menschheitspro-

bleme zu loumlsen

Jorgen Randers stuumltzt sich auf globale

Prognoseinstrumente und seine eigene

Arbeit im bereich Nachhaltigkeit zu-

sammen mit mehr als 30 Vorhersagen

von fuumlhrenden Wissenschaftlern Oumlko-

nomen und Zukunftsforscher aus der

Welt der Wirtschaft der Nachhaltigkeit

und der Wissenschaft um moumlgliche

weltweite Zukuumlnfte vorauszusagen

(CoR 2012)

Dabei werden zwar drastische

Zukuumlnfte gezeichnet jedoch auch

Chancen durch den wachsenden An-

passungsprozess der Menschen an die

Grenzen des Planeten aufgezeigt Den-

noch werden auch unbequeme Trends

thematisiert wie soziale unruhen und

zahlreiche umbruumlche

New Report to the CLub Of ROME 1

COR - CLUB OF ROME (2012) 7 May Launch of major Report that presents possible global futures over the next 40 years and comes to thought-provoking conclusions 2052 A Global Forecast for the Next Forty Years

Randers Jorgen (2012) 2052 A Global forecast for the Next for-ty Years White River Junction Chelsea Green Publishing

Randers draws on his own experience in the sustainability area global forecasting tools and the predictions ndash included in the book ndash of more than thirty leading scientists economis-ts futurists and others to guide us through the future

2052info 2

Homepage of the book containing its quantitative basis ie the spread sheet papers by Joslashrgen Randers that summarise or describe the contents of the 2052 book in various ways external reviews of the 2052 book presentations speaking notes

Make your own forecast for 2052 (Excel spreadsheet) 3

Genuine data from the book

A 5000-word summary 4

An illustrated summary 5

bdquo2052 A Global forecast for the Next forty Yearsldquo Launch in Rot-terdam 6

Jorgen Randers stellt den neuen Bericht vor

TED 2012 Paul Gilding Die Erde ist voll 7

Ausblick auf Konsequenzen die ange-sichts der ausgeschoumlpften Tragfaumlhig-keit der Erde zu erwarten sind

TED 2013 Jorgen Randers Earth in 2052 8

Jorgen Randers erklaumlrt warum die natuumlrliche Verlangsamung der Wachstumsprozesse in Oumlkonomie und Bevoumllkerung der naumlchsten 40 Jahre nicht ausreichend sind um das Klima zu stabilisieren

Seite 19 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpwwwclubofromeorgreport2052 middot 2 www2052info middot 3

httpwww2052infodownload middot 4 httpwww2052infoa-5000-

word-summary middot 5 httpwww2052infowp-contentuploads201401

p120801-2052-A-global-forecast-15p-illustrated-CPSLpdf middot 6 Teil 1 https

wwwyoutubecomwatchv=8qDy0jHo_DQ middot Teils 2 httpswww

youtubecomwatchv=sTOmaiil3t0 middot 7 httpswwwtedcomtalks

paul_gilding_the_earth_is_fulllanguage=de middot 8 httpswwwyoutubecom

watchv=gPEVfXVyNMM

claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext

Seite 20 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

RessourcenleichteGesellschaft

bdquoEine ressourcenleichte Gesell-

schaft ist eine Gesellschaft die

einen moumlglichst geringen Res-

sourcenverbrauch ausweist

Ressourcen bewusst nutzt

Oumlkosystemleistungen erhaumllt den

umweltraum einhaumllt und somit

dematerialisiert ist Dies beinhal-

tet einen grundlegenden Gerech-

tigkeitsaspekt innerhalb und zwi-

schen den Generationen gleicher

Ressourcenzugang fuumlr die Men-

schen zur individuellen Entfaltung

und sozialen Wohlstandsschaf-

fung bildet einen normativen

Rahmen bezieht die Gesellschaft

dieses Ziel auf eine nachhaltige

Entwicklung so gelten die ge-

sellschaftlich entwickelten und

anerkannten Nachhaltigkeitsziele

subsidiaumlr im Mehrebenensystem

(uN Eu nationale bundesland

und lokale Ebene) und werden fuumlr

eine umsetzung von den Akteu-

ren (Staat unternehmen NPOs

buumlrger etc) operationalisiert und

beruumlcksichtigtldquo

(berg H Liedtke C Welfens J (2016 in Vorberei-

tung) Hintergrundrecherche und Definition einer

Ressourcenleichten Gesellschaft)

Ein ressourcenintensives Wirtschafts-

wachstum als gesellschaftliches und

wirtschaftspolitisches Ziel verhindert

die loumlsung der umweltprobleme die es

verursacht In folge eines dynamisch

wachsenden Ressourcenverbrauchs

uumlberschreitet in vielen Regionen der

Erde die Nutzung der natuumlrlichen

Ressourcen deutlich die Regenerati-

onsfaumlhigkeit des Planeten Das erste

deutsche Ressourceneffizienzprogramm

(ProgRess I) formulierte die beobach-

tung dass aufgrund der gegenwaumlr-

tigen Uumlbernutzung der natuumlrlichen

Ressourcen im Verhaumlltnis zu deren

Regenerationsfaumlhigkeit ein bdquoschonender

und gleichzeitig effizienter umgang

mit natuumlrlichen Ressourcen zu einer

Schluumlsselkompetenz zukunftsfaumlhiger

Gesellschaftenldquo (bMu 2012 S 6) ge-

houmlren muss

Die frage bdquoWie viele Ressourcen

braucht eine Gesellschaft um in oumlko-

logischen Grenzen ihren Wohlstand

zu bewahrenldquo beschaumlftigte deutsche

und internationale Wissenschaftler

lange bevor das leitbild einer bdquoressour-

Deutsches Ressourceneffizienz-programm

BMUB (2012) Programm zur nach-haltigen Nutzung und zum Schutz der natuumlrlichen Ressourcen

MIPS ndash Wieviel umwelt braucht der Mensch

Schmidt-Bleek F (1994) Wieviel Umwelt braucht der Mensch MIPS das Maszlig fuumlr oumlkologisches Wirtschaf-ten Basel Boston Birkhaumluser Verlag

foresightprozess 1

VDI Foresightprozess zu wirtschaft-licher technologischer und gesell-schaftlicher Veraumlnderung

ProgRess I 2

Wie wollen wir in Zukunft leben 3

Baumlr et al (2015) Transformative Umweltpolitik ndash Der Beitrag der Umweltpolitik zu Prozessen gesell-schaftlichen Wandels Teilbericht des Projektes bdquoNachhaltiges Deutschland 2030 bis 2050 ndash Wie wollen wir in Zukunft lebenldquo

Ressourcenleichte Gesellschaft im Web 4

TED 2011 Pavan Sukhdev Put a value on nature 5

Pavan Sukhdev beschreibt wie durch monetaumlre Wertzuschreibungen ein Umdenken im Umgang mit bdquokostenlo-senldquo Ressourcen wie Luft und Wasser moumlglich ist

TED 2012 Timothy Prestero De-sign for people not awards 6

Der Vortrag erklaumlrt warum es primaumlre Aufgabe des Produktdesigns sein muss Guumlter zu entwickeln die alltagstauglich und relevant sind

Seite 21 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

cenleichten Gesellschaftldquo in politische

Programme und beschluumlsse integriert

wurde Anfang der 90er Jahre wur-

den verstaumlrkt Ansaumltze in die Debatte

eingebracht die den Schwerpunkt

der umweltpolitischen Diskussion auf

die Inputseite der wirtschaftlichen

Prozesse verlagerten und die begren-

zung menschlicher Eingriffe in die

Natur forderten (Schmidt-bleek 1994

Weizsaumlckerlovinslovins 1995) Aus

der Erkenntnis neuer oumlkologischer

Zusammenhaumlnge werden entsprechend

seitdem neue Anforderungen an die

umweltpolitik gestellt Im Sinne der

Vorsorge soll demnach unter einem

leitbild der Dematerialisierung eine

kontinuierliche Reduzierung der Ma-

terial- Energie- und flaumlchenintensitaumlt

des lebens und (weiter auf S 22)

Nutzen gestalten

Schmidt-Bleek FTischner U (1995) Produktentwicklung Nutzen gestalten ndash Natur schonen Schrif-tenreihe des Wirtschaftsfoumlrderungs-instituts Nr 270 Wirtschaftsfoumlrde-rungsinstitut der Wirtschaftskammer Oumlsterreichs

faktor 4

Weizsaumlcker EU von Lovins AB Lovins LH (1995) Faktor Vier Doppelter Wohlstand ndash halbierter Naturverbrauch Der neue Bericht an den Club of Rome Muumlnchen Verlag Droemer Knaur

Module WIN amp RE________________________

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Didaktische Module bdquoVom Wissen zum HandelnldquoModule bdquo WirtschaftNeue Weltordnung( WIN)bdquo und Ressourcen und Energie (RE)ldquo Forum fuumlr Verantwortung ASKO EU-ROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken

Modul WirtschaftNeue Weltordnung (WIN)

Wie koumlnnen Wohlstand und Lebens-qualitaumlt gesichert und die Natur und das Klima geschont werden Sind eine nachhaltigere Wirtschaft und ein stetiges Wirtschaftswachstum verein-bar Im Fokus dieses Moduls stehen Ziele Strategien und Instrumente ei-ner nachhaltigeren Wirtschaft Daruuml-ber hinaus beschaumlftigt sich das Modul mit der internationalen Dimension der Problematik und diskutiert die Eckpunkte einer neuen Weltordnung

Modul bdquoRessourcen und Energie (RE)ldquo

Eine nachhaltigere Energie- und Ressourcennutzung stellt eine globale Herausforderung dar Was sind die treibenden Kraumlfte unseres Ressour-cen- und Energieverbrauchs Wie sieht der Energie und Ressourcen-verbrauch in der Zukunft aus Wie sind die Wirtschaft- und Ressourcen-politik auf nationaler und internatio-naler Ebene miteinander verflochten Zu diesen Fragen finden Sie im Modul bdquoRessourcen und Energieldquo Informa-tionen und Arbeitsmaterialien

1 Band 1 httpwwwvditzdepublikationforesight-bericht-band-

1-gesellschaftliche-veraenderungen-2030 middot Band 2 httpwww

vditzdepublikationforesight-bericht-band-2-forschungs-und-

technologieperspektiven-2030 middot Band 3 httpwwwvditzdepublikation

foresight-bericht-band-3-geschichten-aus-der-zukunft-2030 middot 2 http

wwwbmubbunddeservicepublikationendownloadsdetailsartikel

deutsches-ressourceneffizienzprogramm-progress middot 3 httpwww

umweltbundesamtdepublikationentransformative-umweltpolitik-der-

beitrag-der middot 4 httpressourcenleichte-gesellschaftdeindexphpid=12 middot 5

httpswwwtedcomtalkspavan_sukhdev_what_s_the_price_of_nature

middot 6 httpswwwtedcomtalkstimothy_prestero_design_for_people_not_

awards

claudiabo
Hervorheben

Seite 22 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

als auch in der praktischen umsetzung

immer mehr an Konturen gewann

Auch fuumlr die Gestaltung von Produk-

ten und Prozessen wurden Strategien

entwickelt die zur loumlsung der genann-

ten Probleme integrierte Anwendungen

der Effizienz- Konsistenz- und Suffi-

zienzprinzipien vorschlagen (vgl ua

Schmidt-bleekTischner 1995)

BR

DW

ELT

EU 1972 1974 1986 1987 1992 1994 1995 1996 1999 2001 2002 2003 2004 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Limits to Growth

Gruumlndung UNEP Brundtland-Report

World Summit Rio de JaneiroWorld Summit Johannesburg

Marrakesch Prozess

Circular Economy Package

Gruumlndung WBCSD

UNCSD Sustainable Consumption Indicators

UN Sustainable Development Goals

EuropRohstoffstrategie

Fahrplan ress schonendes Europa EU-Dashboard

Europe 2020

European Ressource Efficiency Platform

European Ressources Forum

Gruumlndung Umweltbundesamt

Gruumlndung Bundesministerium fuumlr Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit

Aumlnderung Art 20a Grundgesetz

BMU-Ziel Faktor 25 bis 2020

Nationale Nachhaltigkeitsstrategie Verdopplung Rohstoffproduktivitaumlt bis 2020

Kreislaufwirtschaftsgesetz

WBGU Welt im Wandel

Rohstoffstrategie

ProgRess I

Gruumlndung Ressourcen-Kommission am Umweltbundesamt

Enquete Kommission Wachstum Wohlstand Lebensqualitaumlt

ProgRess II

National Ressources Forum

Umweltschutz als Wirtschaftsfaktor

World Ressources Forum

Rio +20

G7 Allianz Ressourceneffizienz

SDG-Report

G8 3R Action Plan

Europ Nachhaltigkeitsstrategie

Abb 1 Quelle Wuppertal Institut 2016 berg H Liedtke Ch Welfens J (2016) Hintergrundrecherche und Definition einer Ressourcenleichten Gesell-schaft Arbeitspapier im Projekt bdquoErfolgsbedingungen fuumlr Systemspruumlnge und Leitbilder einer ressourcenleichten Gesellschaftldquo

Wirtschaftens angestrebt werden

beispiele dazu

Europa 2020 Idee der Entkopplung

durch intelligentes nachhaltiges und

integratives Wachstum

Enquete Kommission fuumlr Wachs-

tum Wohlstand und lebensqualitaumlt in

Deutschland mit konkreten Handlung-

sempfehlungen fuumlr mehr Wohlstand

bei gleichzeitiger Abkopplung vom

Ressourcenverbrauch

ProgRess 1 und 2 in Deutschland

Programme die nachhaltige Nutzung

der natuumlrlichen Ressourcen in den

fokus stellen

Diese Entwicklungen haben dazu

beigetragen dass das leitbild einer

bdquoressourcenleichten Gesellschaftldquo die

innerhalb des zur Verfuumlgung stehenden

umweltraumes eine hohe lebensquali-

taumlt und Entfaltung des der Einzelnen

sowie der Gemeinschaft foumlrdert und

fordert sowohl in der Wissenschaft

Seite 23 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

GreenEconomy

Green Economy ndash verstanden

als eine wettbewerbsfaumlhige

umwelt- und sozialvertraumlgliche

Wirtschaftsweise ndash wird seit etwa

2007 zum neuen Leitbild in der

internationalen und nationalen

Diskussion zu Wachstum Wohl-

stand und Lebensqualitaumlt Der

begriff wurde federfuumlhrend von

uNEP gepraumlgt

Aufgrund der folgewirkungen die mit

dem aktuellen Wirtschaftssystem ver-

bunden sind wie beispielsweise fort-

schreitender Klimawandel biodiversi-

taumltsverlust und Ressourcenknappheit

setzt sich zunehmend die Auffassung

durch dass dieses ressourcen- und

energieintensive Wirtschaftsmodell

nicht uneingeschraumlnkt fortgesetzt wer-

den kann

Die Chance fuumlr eine nachhaltige faire

und offene Zukunft im Sinne einer

Green Economy ist daher die Entwick-

lung eines Wirtschafts- und Gesell-

schaftsmodells das sowohl die nach-

haltige Nutzung der Oumlkosysteme als

auch den gesellschaftlichen Wohlstand

sichert Dies macht es erforderlich dass

die Produktions- und Konsumprozesse

innerhalb oumlkologischer und sozialer

leitplanken stattfinden und die End-

lichkeit der Ressourcen beruumlcksichtigt

wird

fuumlr die umsetzung von Green

Economy wurde die Green Econo-

my Initiative ins leben gerufen die

Entscheidungstraumlger unterstuumltzen soll

eine ressourcen- und Co2-aumlrmere und

sozial gerechtere Wirtschaft zu rea-

lisieren Das umsteuern in Richtung

einer Green Economy stellt eine sehr

hohe Herausforderung fuumlr Wirtschaft

und Gesellschaft dar Der Uumlbergang

zu einer nachhaltigeren Wirtschafts-

weise bedarf der Erschlieszligung neuer

Zukunftsmaumlrkte sowie neuer Geschaumlfts-

modelle die eine drastische Steige-

rung der Ressourceneffizienz in den

Produktions- und Dienstleistungssek-

toren bewirken Es bedarf staatlicher

flankierungsmaszlignahmen um diesen

Wirtschaftskurs zu unterstuumltzen die

erforderlichen leitplanken zu setzen

sowie das gesellschaftliche bewusstsein

und nachhaltigere Konsumstile dahin-

gehend zu foumlrdern

Towards a Green Economy 1

UNEP (2011) Towards a Green Economy ndash Pathways to Sustainable Development and Poverty Eradicati-on A Synthesis for Policy Makers

OECD (2011) Towards Green Growth 2

OECD (2010) Transition to a low-carbon economy ndash public goals and corporate practices OECD Publishing 3

Europa 2020 Strategie ndash Eine Strategie fuumlr intelligentes nachhaltiges und integratives Wachstum 4

Discussions about Green Econo-my often ignore the Social 5

This short 10 minute video addresses this issue

uNRISDlsquos Project on the Social Dimensions of Green Economy and Sustainable Development 6

Modul bdquoWirtschaftNeue Wirt-schaftsordnung (WIN)ldquo 7

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Forum fuumlr Verantwortung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut

Growing green economies 8

Von Rio nach Rio+20

TED 2010 Tim Jackson An ec-onomic reality check 9

Tim Jackson stellt ein Konzept vor dass es durch feste oumlkonomische Prinzipien ermoumlglicht aktuelle Krisen zu uumlberwinden und in die Zukunft zu investieren

TED 2012 Juan Verde Towards the green economy 10

Juan Verde ist uumlberzeugt dass be-reits verfuumlgbare Innovationen eine beispiellose Zunahme von gruumlner Technologie und damit einen oumlkono-mischen Wandel hervorrufen koumlnnen

Seite 24 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpwwwuneporgpublicationscontentspub_details_search

aspID=4188 middot 2 httpwwwoecd-ilibraryorgenvironmenttowards-green-

growth_9789264111318-en middot 3 httpdxdoiorg1017879789264090231-

en middot 4 httpeceuropaeueurope2020 middot 5 httpswwwyoutubecom

watchv=O5lBwrJcUOk middot 6 httpwwwunrisdorggreeneconomy middot

7 httpwwwforum-fuer-verantwortungdepublikationenwirtschaftneue-

weltordnung middot 8 httpswwwyoutubecomwatchv=m9AS6KT7a5Y middot

For more info visit wwwoecdorgrio+20 middot 9 httpwwwtedcomtalks

tim_jackson_s_economic_reality_check middot 10 httpswww youtubecom

watchv=x-7ZBairDh4

Seite 25 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

four returnsPrinzip

Commonlandrsquos approach is to

restore landscapes by building

and (co-) funding sustainable

businesses in 3 landscape zo-

nes delivering 4 types of return

inspirational social natural and

financial return within a 20 years

time horizon

Return of Inspiration Giving

people hope and a sense of pur-

pose

Return of Social Capital bringing

back jobs business activity edu-

cation and security

Return of Natural Capital Resto-

ring biodiversity soil and water

quality

Return of financial Capital Reali-

zing long-term sustainable profit

Ein landstrich braucht auf lange Sicht

drei Zonen um dauerhaft von nutzen

zu sein

Natural Zone

Investment Restoring vegetation Plan-

ting native trees and clearing invasive

species Natural restoration limited

maintenance

Return Co2 capture water soil Resto-

red biodiversity forestry hunting

Tourism

Combined Zone

Investment Restoring landscape Plan-

ting usable trees Restoring perennial

vegetation and soil limited mainten-

ance

Return Co2 capture water soil

Partially restored biodiversity Agrofo-

restry fruit trees timber Tourism

Economic Zone

Investment Sustainable agriculture fo-

restry aquaculture Real estate infras-

tructure fitting in landscape Ventures

with positive impact on landscape

Return Co2 capture water soil Crops

and products New businesses new

collaborations Economic development

(wwwcommonlandcom)

commonlandcom 1

Organisation die sich fuumlr die groszligflauml-chige Restauration von Landschaften einsetzt Auf deren Internetpraumlsenz werden deren Ziele und Vorgehens-weisen schnell deutlich Zusaumltzlich gibt es viele Paper und Videos

four returns Three Zones

Ferwerda W Four Returns Three Zones 20 years A systemic and practical approach to scale up land-scape restoration by business and investors to create a restoration in-dustry chapter in book (2015) bdquoLand Restoration Reclaiming Landscapes for a Sustainable Futurerdquo (Elseviers Publication)

John D Liu Hope in a changing climate 2

Liu stellt vor wie vertrocknete Landschaften wiederbelebt werden koumlnnen

Chris McKnett The investment logic for sustainability 3

Groszliginvestoren als Schluumlsselspieler fuumlr den oumlkologischen Fortschritt

1 wwwcommonlandcom middot 2 httpswwwyoutubecom

watchv=41qnjXKdE70 middot

3 httpswwwtedcomtalkschris_mcknett_the_investment_logic_for_

sustainability

Seite 26 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

DeutscheNachhaltigkeitsstrategie

Die Nationale Nachhaltigkeits-

strategie bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo beschlossen im

Jahr 2002 bestimmt den Kurs fuumlr

eine nachhaltige Entwicklung auf

der nationalen Ebene

Ihre leitlinien sind Generationenge-

rechtigkeit lebensqualitaumlt sozialer

Zusammenhalt und internationale Ver-

antwortung In dem Dokument wurden

Ziele (i d R fuumlr das Jahr 2020) fuumlr die

oumlkologische oumlkonomische und soziale

Nachhaltigkeit benannt und insgesamt

21 Schluumlsselindikatoren definiert die

es gestatten den Erreichungsgrad

dieser Ziele bereits heute statistisch zu

messen und die weitere Entwicklung

Jahr fuumlr Jahr zu beobachten

Die Indikatoren beschreiben nicht

nur Ziele an sich sondern gelegentlich

auch sogenannte Zwischenziele deren

Erreichung wiederum den fortschritt

auch bei anderen Zielen voranbringt

So zb bedeutet eine Verbesserung

beim Indikator sbquoEnergieproduktivitaumltlsquo

gleichzeitig auch eine Verbesserung des

Indikatorwertes bei den Treibhausgase-

missionen

Seit der ersten Version der Nach-

haltigkeitsstrategie wurden die Indi-

katoren teilweise erweitert und der

aktuellen Situation angepasst wie zb

die neuen Indikatoren wie Anteil des

Stroms aus erneuerbaren Energiequel-

len am Stromverbrauch oder Schulden-

stand so dass im neuesten Indikato-

renbericht 2012 effektiv 38 Indikatoren

untersucht werden

Diese Indikatoren werden im Abstand

von zwei Jahren in Indikatorenbe-

richten des Statistischen bundesamtes

aktualisiert und der aktuelle Stand und

Entwicklungen dargestellt

Seit 2002 wurden 3 fortschritts-

berichte veroumlffentlicht in denen die

Strategie weiterentwickelt und aktua-

lisiert wird 2004 bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo 2008 bdquofuumlr ein nachhal-

tiges Deutschland und fortschrittsbe-

richt 2012

Die bundesregierung bereitet derzeit

die bdquoNachhaltigkeitsstrategie 2016ldquo vor

ndash und schreibt damit die Nachhaltig-

keitsstrategie fort

bundesregierung (2002) Perspektiven fuumlr Deutschland 1

10 Jahre Nachhaltigkeit bdquomade in Germany 2

Kurzpapier zum Fortschrittsbericht

basisinformationen Lexikon der NachhaltigkeitAachener Stiftung 3

bundesregierung im Web 4

Internetauftritt der Bundesregierung zur nationalen Nachhaltigkeitsstrate-gie mit kurzem Themenuumlberblick

Silke uebelmesser How demographic change is sha-ping our future 5

Ausblick auf die Herausforderun-gen vor die uns der demographische Wandel in den naumlchsten Jahren stellt

1 httpwwwbundesregierungdeContentDE_Anlagen

Nachhaltigkeit-wiederhergestelltperspektiven-fuer-deutschland-

langfassungpdfjsessionid=DD7315CEA90912E6C3977178854C9BDB

s3t1__blob=publicati-onFileampv=3 middot 2 httpwwwbundesregierung

deContentDE_AnlagenNachhaltigkeit-wiederhergestellt2012-

05-09-kurzpapier-zum-fortschrittsbericht-2012-barrierefrei

pdfjsessionid=DD7315CEA90912E6C3977178854C9BDBs3t1__

blob=publicationFileampv=3 middot 3 httpswwwnachhaltigkeitinfoartikel

nationale_nachhaltigkeitsstrategie_entwicklung_1694htm middot 4 httpswww

bundesregierungdeWebsBregDEThemenNachhaltigkeitsstrategie1-

die-nationale-nachhaltigkeitsstrategienachhaltigkeitsstrategie_node

html middot 5 httptedxtalkstedcomvideoHow-demographic-change-is-

shapisearch3Agermany

Seite 27 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren

Nachhaltiges Produzieren und

Konsumieren hat sich in den letz-

ten zwei Jahrzehnten zu einem

der wichtigsten Themenbereiche

der Nachhaltigkeitsdiskussion

auf dem internationalen euro-

paumlischen und nationalen Level

entwickelt

Die globalen Klimaveraumlnderungen

und umweltbelastung verdeutlichen

die Notwendigkeit einer systemischen

sozial-oumlkologischen Transformation

der Gesellschaft in Richtung Nach-

haltigkeit bdquobereits seit geraumer Zeit

befindet sich das fossile oumlkonomische

System international im umbruch

Dieser Strukturwandel wird vom

WbGu (Wissenschaftlicher beirat der

bundesregierung Globale umweltver-

aumlnderungen) als beginn einer bdquoGroszligen

Transformationldquo zur nachhaltigen Ge-

sellschaft verstanden die innerhalb der

planetarischen leitplanken der Nach-

haltigkeit verlaufen mussldquo (WbGu

2011 S 1) Ein Uumlberschreiten dieser

leitplanken koumlnne die oumlkologischen

Rahmenbedingungen veraumlndern und

ein Risiko fuumlr die zukuumlnftigen Genera-

tionen darstellen (vgl Potsdam-Institut

fuumlr Klimafolgenforschung 2009)

Das Tempo des Verbrauchs von

natuumlrlichen Ressourcen der von 10

Mrd Tonnen 1950 auf 70 Mrd Tonnen

2010 rapide gestiegen ist kann nicht

fortgesetzt werden um im Rahmen der

planetarischen Grenze zu wirtschaften

muumlsste der globale Ressourcenver-

brauch bis 2050 etwa halbiert werden

(Schmidt-bleek 2007 uNEP 2011)

Auf der nationalen Ebene muumlsste die

Reduktion des Ressourcenverbrauchs

um einen faktor 10 und auf der Haus-

haltsebene in Deutschland um den fak-

tor 5 auf etwa 8 Tonnen pro Kopf und

Jahr (lettemeier etal 2014) reduziert

werden

Eine radikale Reduzierung des

Ressourcenverbrauchs bei gleichzeitig

groumlszligtmoumlglicher lebensqualitaumlt welt-

weit ist eine globale Herausforderung

des 21 Jahrhunderts Der Weg hin zu

einer 8t-Gesellschaft (lettenmeier et

al 2014) verlangt nach einer nachhal-

tigeren Gestaltung von Produktions-

und Konsummustern sowie der damit

Material footprint 1

Lettenmeier Michael Liedke Chris-ta Rohn Holger (2014) Eight Tons of Material Footprint - Suggestion for a Resource Cap for Household Cons-umption in Finland In Resources 33 (2014) S 488-515

Stellschrauben fuumlr Nachhaltigkeit

Liedtke Ch etal (2015b) Stell-schrauben fuumlr Nachhaltigkeit Trends und Verantwortungen in Produktion und Konsum in Stiftung Entwicklung und Frieden (Hrsg) Globale Trends 2015 Perspektiven fuumlr die Gesellschaft Fischer Verlag 2015 S 299-314

Marrakech-Prozess 2

Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren in der Eu 3

Sustainable Consumption and Production and the SDGs 4

UNEP Post 2015 Note 2

Indikatoren 5

European food Sustainable Cons-umption and Production Round Table 6

The Story of Stuff 7

Der Film beschreibt den kompletten Konsumkreislauf mit seinen sozialen und oumlkologischen Folgen (deutsch)

unsichtbare Schaumltze im Mobil-telefon Ein Animationsfilm zum Recycling von Handys 8

Eine Veranschaulichung des Lebens-zyklus elektronischer Geraumlte am Bei-spiel Handy Die Wiederverwendung von bis zu 80 Prozent der Rohstoffe in gebrauchten Handys ist zentraler Bestandteil der bdquoRohstoff-Expediti-on die vom Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung anlaumlsslich des Wissenschaftsjahres 2012 ausgerufen wurde

Seite 28 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

verbundenen Produkt-Dienstleistungs-

systeme wie Infrastrukturen

Nachhaltiges Konsumieren und Produ-

zieren wird definiert alsldquo a holistic

approach to minimising the negative

environmental impacts from consump-

tion and production systems while

promoting quality of life for allrdquo (uNEP

2015a S 10) Der holistische Ansatz

Sustainable Production and Consumption Systems

Lebel L etal (Hrsg) (2010) Sustainable Production and Cons-umption Systems Knowledge Enga-gement and Practice Springer

Planetarische Grenzen 9

Potsdam-Institut fuumlr Klimafolgenfor-schung (2009) Planetarische Gren-zen Ein sicherer Handlungsraum fuumlr die Menschheit Pressemitteilung vom 23092009

uNEP (2015a) Sustainable Cons-umption and Production A Hand-book for Policymakers 10

uNEP (2015b) Sustainable Cons-umption and Production Indica-tors for future SDGs 11

Konsum und Nachhaltigkeit 12

Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung (2010) Konsum und Nachhaltigkeit Wie Nachhaltigkeit in der Konsum-gesellschaft kaumluflich und (er)lebbar wird Eine Aufgabe fuumlr Politik Wirt-schaft Buumlrgerinnen und Buumlrger

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

faktor 4

Weizsaumlcker EU von Lovins AB Lovins LH (1995) Faktor Vier Doppelter Wohlstand ndash halbierter Naturverbrauch Der neue Bericht an den CLUB OF ROME Muumlnchen Verlag Droemer Knaur

Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung (2011) Der Deutsche Nachhaltig-keitskodex 13

Welt im Wandel

WBGU (2011) Welt im Wandel Gesellschaftsvertrag fuumlr eine Groszlige Transformation Hauptgutachten Berlin

Global Guidance Principles for Life Cycle Assessment Databases

UNEPSETAC (2011) Global Gu-idance Principles for Life Cycle Assessment Databases ndash A Basis for Greener Processes and Products Paris France

Modul bdquoKonsum (KON)ldquo 14

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Didaktische Module bdquoVom Wissen zum Handelnldquo Modul bdquoKons-um (KON)ldquo Forum fuumlr Verantwor-tung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Ot-zenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut Was hat unser Konsum mit Klima- und Ressourcenschutz zu tun Was sind die Trends in der weltwei-ten Entwicklung und welche Strategi-en koumlnnen Wohlstand erhalten ohne das System Erde zu uumlberlasten

MIPS ndash Wieviel umwelt braucht der Mensch

Schmidt-Bleek F (1994) Wieviel Umwelt braucht der Mensch MIPS das Maszlig fuumlr oumlkologisches Wirtschaf-ten Basel Boston Birkhaumluser Verlag

TED 2010 Tim Jackson An econi-mist reality check 15

Tim Jackson spricht uumlber Rezession Klimawandel und Ungleichheit und wie wir in eine bessere Zukunft inves-tieren koumlnnen

Von sozial-oumlkologischen Experi-menten in den Alltag 16

Vortrag von Michael Minis auf der Tagung bdquoWas bewegt Von sozial-ouml-kologischen Experimenten in den Alltagldquo (8 und 9 Maumlrz 2012 Berlin) Kritische Reflektion von Produktions- und Konsummustern

was-bewegtorg 17

Pionierhafte Konzepte fuumlr einen nachhaltigen Wandel von Produk-tions- und Konsummustern werden vorgestellt und kritisch reflektiert - sowohl aus praktischer als auch aus wissenschaftlicher Sicht In diesem Zusammenhang wird Tamyca als Konzept zur Aumlnderung der zukuumlnfti-gen Automobilnutzung dargestellt

amp

(siehe Abbildung 1 unten) der unter-

schiedliche Interventionsmoumlglichkeiten

im lebenszyklus eines Produktes oder

einer Dienstleistung umfasst hat eine

entscheidende bedeutung fuumlr systemi-

sche betrachtung der Produktions- und

Konsumsysteme

uNEP definiert Grundcharakteristika

der nachhaltigen Produktions-Konsum-

systeme (uNEP 2015a S 10)

Verbesserung der lebensqualitaumlt

unter beruumlcksichtigung des Ressour-

cenbedarfs zukuumlnftiger Generationen

und umweltqualitaumlt

Entkopplung des Wirtschaftswachs-

tums vom Ressourcenverbrauch durch

Seite 29 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

- Reduktion von Material- und

Energieintensitaumlt sowie der Emissi-

on- und Abfallmengen von Produkti-

on- und Konsumaktivitaumlten

- foumlrderung des Wandels zu energie-

und materialeichten Konsummustern

ohne Verzicht auf lebensqualitaumlt

Data

LCA data (including data for carbon and water footprint exposure and hazard data etc)

Life Cycle Approaches

LCA Carbon and water footprint material flow accounting risk assessment social LCA Life cycle costing

Life cycle sustainability assessment etc

Programmes and activities

Design for environment eco-labelsgreen procurement recycling design for

sustainability sustainable procurement etc

Life cycle

management systemsand sustainable consumption

and production policies

Sustainability

Abb 2 Holistischer Systemansatz zu nachhaltigen Produktions-Konsumsysteme (uNEP 2015a S 41)

Quelle Eigene Darstellung

Anwendung des lebenszyklusansat-

zes unter beruumlcksichtigung der Aus-

wirkungen auf die umwelt von allen

Phasen der Produktions- und Kons-

umprozesse

Strategisches Vorgehen gegen

Reboundeffekte (Kompensation der

Efffizienzgewinne durch steigenden

Konsum)

Auf globaler Ebene wird die Proble-

matik der nachhaltigeren Produktions-

und Konsummuster vorrangig von den

Vereinten Nationen (uN) und ihren

unterorganisationen wie etwa der

Commission on Sustainable Develop-

ment (CSD) und dem united Nations

Environment Programme (uNEP)

sowie von weiteren internationalen

organisationen wie der organisation

Politische Umsetzung der Strategien und Maszlignahmen zu Nachhaltigem Produzieren und Konsumieren

Welt

2015 UN Vollversammlung verabschiedete Ziele fuumlr nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals- SDGacutes siehe httpwwwforu-muedewp-contentuploads201507SDG-Factsheet_FUEpdf Ziel 12 lautet bdquoFuumlr nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgenldquo Die SDGs sollen ab 2016 bis 2030 verwirklicht werden Sie bilden ndash gemeinsam mit Umsetzungsmaszlignahmen Indikatoren zur Fortschritts-messung sowie Uumlberpruumlfungsmechanismen ndash die so genannte Post-2015-Agenda

Seite 30 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Europaumlische Union

2012 EU-Direktive zur Erhoumlhung der Energieeffizienz (Energy Efficiency Directive) gezielt auf die Einfuumlhrung von Maszlignahmen zur Erreichung von 20-Erhoumlhung der Energieeffizienz bis zum Jahr 2020 in den Laumlndern der Europaumlischen Union

2010 Europa 2020-Wirtschaftsprogramm gezielt auf ein bdquointelligentes nachhaltiges und integratives Wachstumldquo und eine bessere Koordinie-rung der nationalen und europaumlischen Wirtschaft bis zum Jahr 2020

2009

Oumlkodesign-Richtlinie der EU (2009125EG) die die Anforderungen an die umweltgerechte Gestaltung energieverbrauchsrelevanter Produkte (Energy-related Products ErP) formuliert

2008 Aktionsplan der EU-Kommission zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren und zu Industriepolitik Der Aktionsplan zielte auf die Foumlrderung von Innovationen zu nachhaltigeren Produktion und der Nachfrage nach nachhaltigeren Guumltern und Dienstleistungen

2012 Konferenz der Vereinten Nationen uumlber nachhaltige Entwicklung (Rio+20) - Festlegung des Konsultationsprozesses zu den Zielen nachhaltiger Entwicklung

Beschluss zu 10 Jahresprogramm zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (10 Year Framework of Programmes 10YFP) ge-zielt auf eine weltweite verstaumlrkte Einfuumlhrung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmuster

2005 Gruumlndung des UNEP-Center for Sustainable Production and Consumption (siehe wwwscp-centreorg) am Wuppertal Institut als Hausinstitut der Vereinten Nationen den Marrakesch-Prozess zu unterstuumltzen2003

2003 Internationales Expertentreffen in Marrakesch (vgl wwwunorgesasustdevsdissuesconsumptionmarrakechhtm) organisiert von den Vereinten Nationen Start des sog bdquoMarrakesch-Prozessesldquo koordiniert durch das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und die Abteilung fuumlr wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten der Vereinten Nationen (UN-DESA)

2002 Der zweite Weltgipfel fuumlr Nachhaltige Entwicklung (WSSD) 2002 in Johannesburg das beschlossene Umsetzungsprogramm (bdquoPlan of Implementationldquo) widmet dem Uumlbergang zu nachhaltigeren Konsum- und Produktionsmustern ein eigenes Kapitel in dem wichtige Ansatzpunkte fuumlr die Umsetzung wie Monitoring Life-Cycle-Analysis Oumlkoeffizienzprogramme Indikatoren zielgruppenspezifische Informations- und Aufklaumlrungsprogramme hervorgehoben werden

1995 Gruumlndung der Kommission fuumlr Nachhaltige Entwicklung (Commission on Sustainable Development - CSD) der Vereinten Nationen Ausarbeitung des Internationalen Arbeitsprogramms zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (bdquoInternational Work Programme on Changing Consumption and Production)

1992 Erster Weltgipfel zu Nachhaltiger Entwicklung in Rio de Janeiro Der Kapitel 4 des Abschlussdokuments bdquoAgenda 21 bdquoVeraumlnderung der Konsumgewohnheitenldquo adressiert zwei Themenbereiche bdquoUumlberkonsum von Ressourcenldquo und bdquo(Negative) Effekte des Konsumen-tenverhaltensldquo die bis heute im Zentrum der globalen Debatte um Konsum- und Produktionsmuster stehen

Seite 31 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2006 Verabschiedung neuer angepassten Version der Nachhaltigkeitsstrategie die konkrete Zielsetzungen und Maszlignahmen fuumlr prioritaumlre Bereiche wie Klimawandel nachhaltige Produktion und nachhaltiger Konsum Demografie Migration gesellschaftliche Integration ua benennt

2001 Erste EU-Nachhaltigkeitsstrategie gezielt auf Verbesserung der Lebensqualitaumlt heutiger und zukuumlnftiger Generationen

Gruumlnbuch der Europaumlischen Kommission zur Integrierten Produktpolitik mit den Schwerpunkten oumlkologische Gestaltung von Produkten Bedeutung der Preisbildung und Konsumentenentscheidungen

1993 Einfuumlhrung des EU-Oumlko-Audits (Eco- Management and Audit Scheme (EMAS) EMAS-Verordnung adressiert die Eigenverantwortung der Wirtschaft bei der Bewaumlltigung ihrer direkten und indirekten Umweltauswirkungen

1992 Einfuumlhrung des freiwilligen Europaumlischen Umweltzeichens (kurz Euroblume bzw EU-Ecolabel) zur Kennzeichnung von Verbraucherpro-dukten und Dienstleistungen (Verordnung EWG 880) gekennzeichnet werden Konsumguumlter die sich durch besondere Umweltvertraumlglich-keit und vergleichsweise geringe Gesundheitsbelastung auszeichnen Die Auszeichnung wird eigenverantwortlich durch nationale Institute der teilnehmenden Laumlnder vergeben

Deutschland

2015 Anfang des politischen Dialogprozesses zur Umsetzung der Ziele nachhaltiger Entwicklung (Sustainable Development Goals)

2014 Kabinettsbeschluss der Bundesregierung uumlber die Nationale Nachhaltigkeitsstrategie die einen bdquowesentlicher Rahmenldquo fuumlr die Umsetzung der SDGs in Deutschland werden soll

2008 Gruumlndung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises der den Wandel zu einer nachhaltigen Gesellschaft unterstuumltzt die relevanten Akteure aus Wirtschaft Kommunen und Forschung in nachhaltigem Handeln bestaumlrkt und dazu beitraumlgt die Grundsaumltze nachhaltiger Entwicklung in der oumlffentlichen Wahrnehmung staumlrker zu verankern

2004 Start eines langfristigen bdquoNationalen Dialogprozesses zur Weiterentwicklung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmusterldquo an dem Akteure aus Politik Wirtschaft Wissenschaft und Zivilgesellschaft in den Dialog bringt Die Initiative wird durch das Bundesumweltministe-rium und das Umweltbundesamt koordiniert

2002

Deutsche Nationale Nachhaltigkeitsstrategie ndash beschlossen von der Bundesregierung wird in den naumlchsten Jahren mehrere Male uumlberar-beitet und an die aktuellen Trendentwicklungen angepasst

Seite 32 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2001 Berufung des Rates fuumlr Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung mit dem Ziel Beitraumlge zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln In diesem Rahmen beschaumlftigt sich der Rat mit der Problematik des nachhaltigen Konsums (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_Maerz_2010_01pdf) und auch eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr Unternehmen (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaRNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Janu-ar_2012pdf)

Die Entwicklung von nachhaltigeren Produktions- und Konsummustern wird in Deutschland von weiteren Institutionen gefoumlrdert und aktiv unterstuumlzt Dazu gehoumlren ua Netzwerke zu Verbraucherforschung in Bund und einigen Laumlndern

- Foumlrderprogramme der sozialoumlkologischen Forschung des BMBFacutes httpwwwfonadede19711 - Sachverstaumlndigerrat fuumlr Verbraucherfragen httpwwwsvr-verbraucherfragende - Deutscher Nachhaltigkeitspreis (httpswwwnachhaltigkeitspreisde)

1997 Im Jahr 1997 begann das von den beiden Institutionen initiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur Fundierung und Evaluierung nachhaltige-rer Konsummuster und Verhaltensstileldquo

1993 In Deutschland wurde bereits vor 1993 von einzelnen Wissenschaftlern auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffizienz und die Rolle nach-haltigeren Produzierens und Konsumierens wie des Designs fuumlr eine nachhaltige Entwicklung hingewiesen (von WeizsaumlckerLovinsLovins 1995 Schmidt-Bleek 1994) Das Bundesumweltministerium (BMU) und das Umweltbundesamt (UBA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre eine breite gesellschaftliche Debatte zu diesem Thema

Economic Co-operation and Develop-

ment (oECD) getragen Die CSD

der Vereinten Nationen wurde nach

dem uN-Weltgipfel in Rio de Janeiro

1993 gegruumlndet um die umsetzung

der Agenda 21 voranzutreiben Die

Kommission hatte bereits zu beginn

das Themenfeld bdquoKonsum- und Produk-

tionsmusterldquo zu ihrem Arbeitsschwer-

punkt erklaumlrt In folge dessen wurde

im Jahr 1995 das bdquoInternational Work

Programme on Changing Consumption

and Production Patternsldquo (IWPCCPP)

verabschiedet Zu den Hauptaufgaben

des Programms gehoumlren

die Identifikation der politischen

Implikationen von Konsumtrends und

Produktionsmustern

die Revision von uN-Richtlinien fuumlr

den Konsumentenschutz sowie

die Evaluation der Effektivitaumlt von

politischen Maszlignahmen die auf die

Aumlnderung von Konsum- und Produkti-

onsmustern zielen

In Deutschland wurde bereits vor

1993 von einzelnen Wissenschaftlern

auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffi-

zienz und die Rolle nachhaltigeren Pro-

duzierens und Konsumierens wie des

Designs fuumlr eine nachhaltige Entwick-

lung hingewiesen (von Weizsaumlcker

lovinslovins 1995 Schmidt-bleek

1994) Das bundesumweltministerium

(bMu) und das umweltbundesamt

(ubA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre

eine breite gesellschaftliche Debatte zu

diesem Thema Im Jahr 1997 begann

das von den beiden Institutionen ini-

tiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur

fundierung und Evaluierung nachhal-

tigerer Konsummuster und Verhaltens-

stileldquo Die TeilnehmerInnen dieses Pro-

gramms haben sich im Jahr 2000 in der

so genannten bdquoTutzinger Erklaumlrungldquo

auf eine Allianz fuumlr einen nachhaltige-

ren Konsum verstaumlndigt Ebenfalls im

Jahr 2000 richtete die bundesregierung

einen bdquoStaatssekretaumlrsausschuss fuumlr

Nachhaltige Entwicklungldquo ein Ein Jahr

spaumlter wurde der bdquoRat fuumlr Nachhaltige

Entwicklungldquo gegruumlndet der sich ua

intensiv mit der Problematik des Kons-

ums (httpwwwnachhaltigkeitsrat

deuploadsmediabroschuere_Kons-

um_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf) aber eben auch

eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr

unternehmen (wwwnachhaltigkeits-

Seite 33 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

ratdeuploadsmediaRNE_Der_Deut-

sche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_tex-

te_Nr_41_Januar_2012pdf)

Durch den Impuls des WSSD in

Johannesburg griffen 2004 das bundes-

umweltministerium und das umwelt-

bundesamt die Herausforderung auf

und initiierten in Deutschland einen

langfristigen bdquoNationalen Dialogprozess

zur Weiterentwicklung nachhaltiger

Konsum- und Produktionsmusterldquo der

Akteure aus Politik Wirtschaft Wis-

senschaft und Zivilgesellschaft in den

Dialog bringt

Die Entwicklung von Nachhaltigeren

Produktions- und Konsummustern wird

in Deutschland von weiteren Instituti-

onen gefoumlrdert und aktiv unterstuumltzt

Dazu gehoumlren ua

Netzwerke zu Verbraucherforschung

in bund und einigen laumlndern

foumlrderprogramme der sozialoumlkolo-

gischen forschung des bMbf (http

wwwfonadede19711)

Sachverstaumlndigenrat fuumlr Verbrau-

cherfragen

(wwwsvr-verbraucherfragende)

Deutscher Nachhaltigkeitspreis

(wwwnachhaltigkeitspreisde)

1 httpwwwmdpicom2079-927633488htm middot 2 httpwwwunepfr

scpmarrakech middot 3 httpeceuropaeuenvironmenteussdescp_enhtm

middot 4 httpwwwnrg4sdorgunep-post-2015-briefing-notes middot 5 http

wwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-indicators-

future-sdgs middot 6 httpwwwfood-scpeu middot 7 httpswwwyoutubecom

watchv=UCQLgACc6fQ middot 8 httpwupperinstorgawiasad2288 middot 9

httpswwwpik-potsdamdeaktuellespressemitteilungenarchiv2009

planetarische-grenzen-ein-sicherer-handlungsraum-fuer-die- middot 10 https

sustainabledevelopmentunorgpage=viewampnr=1951amptype=400ampmenu=35 middot

11 httpwwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-

indicators-future-sdgs middot 12 httpswwwnachhaltigkeitsratdefileadmin_

migratedmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf middot 13 httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmedia

RNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Januar_2012

pdf middot 14 httpwwwforum-fuer-verantwortungdepublikationenkonsum

middot 15 httpwwwtedcomtalkstim_jackson_s_economic_reality_

checklanguage=en middot 16 httpswwwyoutubecomwatchv=hQ73hv8GGSQ

middot 17 httpwwwwas-bewegtorg

Wie die oben dargestellte Entwick-

lung zeigt sind in der Zwischenzeit

Strategien und Maszlignahmen zur

umsetzung nachhaltiger Produktions-

und Konsummuster auf allen Ebenen

etabliert Eine nachhaltigere Gestaltung

der Wertschoumlpfungsketten von Pro-

dukten und Dienstleistungen setzt sich

immer mehr durch nachhaltige Guumlter

werden auch immer oumlfter von der

Gesellschaft nachgefragt Es wurden

sowohl Instrumente fuumlr die umsetzung

nachhaltigeren Produktionsmuster (wie

zb Oumlko-Audit Effizienzstandards) wie

auch zur unterstuumltzung von nachhalti-

geren Konsummustern (wie oumlko-label

gesellschaftliche Dialogprozesse)

entwickelt Das schafft groszlige Entwick-

lungspotenziale fuumlr Designer die die

oumlkologischen Anspruumlche erfuumlllen koumln-

nen indem sie zukunftfaumlhige Produkt-

Dienstleistungssysteme gestalten die

bei den moumlglichst kleinem Resoourcen-

verbrauch den von Kunden gewuumlnsch-

ten Nutzen stiften

claudiabo
Hervorheben

Seite 34 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design undNachhaltigkeit

Nachhaltige Entwicklung ist

eine grundlegend gestalterische

Aufgabe mit der Zielsetzung die

bestehenden Produktions- und

Konsumsysteme energie- und res-

sourceneffizienter zu entwickeln

Waumlhrend das ldquokonventionelle

Designrdquo Produkte entwirft und

dadurch Lebensstile vorgibt wer-

den in den neuen Ansaumltzen (wie

zb bdquoHuman Centered Designldquo

bdquopartizipatives Designldquo oder bdquoDe-

sign Activismldquo) die Verbraucher zu

Mitgestaltern (siehe ua fuad-

Luke A (2009) fuhs S brocchi

D Draser b et al (Hrsg) (2014))

Diese neue Designausrichtung

die sich unter dem begriff bdquoTrans-

formationsdesignldquo verbirgt (siehe

dazu Irwin T Tonkinwise C

Kossoff G (2012) SommerWel-

zer (2014)) beruht auf integrierten

Kompetenzen des Produkt-Servi-

ce- Social- und Kommunikations-

design und verbindet diese mit

einem nachhaltigen Transforma-

tions- wie Innovationsmanage-

ment

Design ist immer transformativ Egal

ob wir unser Handy benutzen ein buch

lesen eine Werbung anschauen oder

einen fahrkartenautomaten benutzen

die Nutzung spezifischer Produkte

Services sowie von Kommunikation

beeinflusst unsere Handlungen und

verdeutlicht gleichzeitig unsere eigene

Haltung unser Denken unsere kultu-

rellen Muster wie auch unsere Wuumln-

sche und Vorstellungen materialisieren

sich in Produkten Infrastrukturen und

Dienstleistungen und umgekehrt

Wir kaufen Produkte die uns einen so-

zialen Status geben ndash dabei wird nicht

nur der Status sondern auch Struktur

Sicherheit oder Identitaumlt vermittelt

Sie de-codieren uns und unsere Ge-

sellschaft

Die Gestaltung der materiellen basis

ndash das sind Produkte und Infrastruktu-

ren - unserer emotionalen wie auch

Grund-bedarfe greifen ineinander und

sind Ziel und Aufgabe von Design sie

sind Teil jeglicher Veraumlnderungsprozes-

se Damit ruumlckt Design in das Zentrum

gesellschaftlicher Entwicklungspro-

zesse Gleichzeitig nutzen und beein-

Change by design

Brown T (2009) Change by design How Design Thinking Transforms Organizations and Inspires Innovati-on HarperCollins

Developing Theories

Doordan D (2013) Developing Theories for Sustainable Design In Stuart Walker and Jaques Giard (eds) The Handbook of Design for Sustainability Bloomsbury London

Speculative Everything

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Design Research for Sustainable Social Innovation 1

Manzini E (2007) ldquoDesign Research for Sustainable Social Innovationrdquo Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Service Design Network (2014) What is Service Design 2

Design for the real world 3

Papanek V amp Fuller R B (1972) Design for the real world (p 22) London Thames and Hudson

Design Guide vom Wuppertal Insititut 4

inhabitat 5

TED 2010 Emily Pilloton Teaching design for change 6

Ansatz zur Foumlrderung von Schuumllern um mit smartem Design benachteilig-ten Gebieten neue Moumlglichkeiten zu geben

TED 2010 Eben bayer Are mus-h-rooms the new plastic 7

Eben Bayer erklaumlrt warum Pilze das neue nachhaltige Verpackungsmate-rial werden koumlnnen

TED 2010 Michael Pawlyn using naturersquos genius in architecture 8

Wie kann die Architektur von der Na-tur lernen um ressourceneffizienter und energieaumlrmer zu arbeiten

Seite 35 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design ActivismFuad-Luke A (2009) Design Ac-tivism Oxon Routledge

Nachhaltiges Design

Fuhs S Brocchi D Draser B et al (Hrsg) (2014) Die Geschichte des Nachhaltigen Designs Bad Hom-burg VAS

The Transition Companion

Hopkins R (2011) The Transition Companion Making Your Communi-ty More Resilient in Uncertain Times White River Junction VT Chelsea Green Publishing Company

Transition Design

Irwin T (2015) Transtion Design A Proposal for a New Area of Design Practice Study and Research Design and Culture Journal forthcoming July 2015

An Educational framework

Irwin T Tonkinwise C Kossoff G (2012) An Educational Framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon University

Tranformation of Society 9

Liedtke C Baedeker C Borelli LM (2015) Transformation Towards a Sustainable Society ndash Key Interventi-on Areas In Innov Ener Res

Value through less

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Manzini E (2007) Design Research for Sustainable Social Innovation Design Research Now Basel Birk-hauumlser

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Transformative Wissenschaft

Schneidewind U M Singer-Bro-dowski (2013) Transformative Wis-senschaft Klimawandel im deutschen Wissenschafts- und Hochschulsystem Metropolis 2013

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

The Design of Everyday Life

Shove E et al (2007) The Design of Everyday Life Berg London

Transformationsdesign Sommer B Welzer H (2014) Transformationsdesign Wege in eine zukunftsfaumlhige Moder-ne Muumlnchen oekom

Was ist Eco Design

Tischner U et al (2000) Was ist EcoDesign Ein Handbuch fuumlr oumlkolo-gische und oumlkonomische Gestaltung Verlag form praxis Frankfurt

Design for Transition 12

Tonkinwise C (2014) Design for Transition - From and to What

Weil Design die Welt veraumlndert

Von Borries F Fezer J (2013) Weil Design die Welt veraumlndert Texte zur Gestaltung Gestalten Verlag Berlin

Sustainable by Design

Walker S (2006) Sustainable by Design Explorations in Theory and Practice Earthscan London

brundtlandbericht

Weltkommission fuumlr Umwelt und Ent-wicklung (1987) Unsere gemeinsame Zukunft Brundtlandbericht Greven Eggenkamp Verlag

TED 2010 Dan Phillips Creative houses from reclaimed stuff 13

Beispiele fuumlr Haumluser aus recycelten Materialen

TED 2010 Mitchell Joachim Donrsquot build your home grow it 14

Der Stadtentwickler praumlsentiert wie eine nachhaltige Architektur auf Ba-sis von Pflanzenwachstum aussehen koumlnnte

Seite 36 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

flussen sie auch die oumlkosystemaren

Dienstleistungen Erhebliche 80 der

umweltauswirkungen eines Produktes

werden schon in der Entwurfsphase

festgelegt (Tischner et al 2000) Ein

transformatives und nachhaltiges Pro-

dukt oder eine Dienstleistung unter-

stuumltzt implizit individual- sozial- und

umweltvertraumlgliches Handeln bzw

macht Zielkonflikte sichtbar Es enthebt

den Nutzer nicht von jeglicher Verant-

wortung sondern hilft ihm diese zu

priorisieren und trainiert komplexe

resiliente Entscheidungsfindungen in

komplexen umwelten

Design hat nicht nur die Rolle des

schoumlnen Verhuumlllens Designer aumlstheti-

sieren natuumlrlich auch Gebrauchsgegen-

staumlnden ndash ein bedeutender faktor fuumlr

Wohlbefinden und Akzeptanz - doch

es ist fuumlr erfolgreiches Design (Timo-

thy Prestero wuumlrde sagen Design for

outcome ndash link TED-film) essentiell

bei der Gestaltung soziale und struk-

turelle Interaktionen und Anforderun-

gen miteinzubeziehen und dabei auch

die Grenzen unseres Oumlkosystems zu

beachten Eine komplexe Aufgabe die

einer ebenso komplexen Ausbildung

bedarf (vgl zb Massek 2015 Transiti-

on Design An Educational framework

for Advancing the Study and Design of

Sustainable Transitions Terry Irwin

Cameron Tonkinwise Gideon Kos-

soff 2015 School of Design Carnegie

Mellon university) Das nachhaltig-

keitsorientierte Transformationsdesign

waumlhlt nicht nur ressourcenleichte und

nicht toxische Materialien aus sondern

schafft auch Produkte oder Dienstleis-

tungskonzepte die fuumlr den Nutzer und

die Gesellschaft erstrebenswert sind

und diesen neue Moumlglichkeiten fuumlr

attraktive sowie nachhaltige Handlun-

gen bietet

In den letzten Jahren wurden be-

griffe wie Ecodesign oumlkologisches

Design Green Design Social Design

oder Sustainable Design immer mehr

etabliert sowohl in der fachdiskussion

als auch in der breiten Gesellschaft Die

Zielsetzung dieser neuen Designaus-

richtung ist es bdquomit einem intelligenten

Einsatz der verfuumlgbaren Ressourcen

einen moumlglichst groszligen Nutzen fuumlr

alle beteiligten Akteure (entlang der

Wertschoumlpfungskette) bei minimaler

umweltbelastung und unter sozial fai-

ren bedingungen zu erreichenldquo

(httpwwwecosignnetdie-ecosign

oekologie-designnachhaltiges-design

TischnerSchmidt-bleek 1995)

letztlich wurden dann diese Ansaumlt-

ze mit denen der Transitions- oder

Transformationsforschung und -um-

setzung verbunden Es geht also um

die Integration von Oumlkointelligenz und

Transitionsorientierung fuumlr eine nach-

haltige Entwicklung Diese drei begriffe

werden in der fachliteratur folgender-

maszligen definiert

Oumlkointelligente (=oumlko-effizien-

te) Guumlter sind Gegenstaumlnde Geraumlte

Gebaumlude und Infrastrukturen die bei

Minimierung von Material Energie

flaumlchenbedarf Abfall Transport Ver-

packung und gefaumlhrlichen Stoffen uumlber

den gesamten lebenszyklus hinweg

ndash von der Rohstoffgewinnung bis zum

Recycling ndash moumlglichst lange und moumlg-

lichst viel (unterschiedlichen an den

beduumlrfnissen des einzelnen Nutzers

gemessen) Nutzen erbringen (Schmidt-

bleek 2007 S 192) Oumlkointelligente

(=oumlko-effiziente) Dienstleistungen sind

die zweckdienliche bedarfsdeckung

unter Nutzung technischer Mittel mit

moumlglichst hoher Ressourcenprodukti-

vitaumlt und moumlglichst geringer Abgabe

gefaumlhrlicher Stoffe (Schmidt-bleek

2007 S 225)

Transition ist ein begriff der Trans-

formationsdiskussion und steht stark

im Zusammenhang mit Nachhaltiger

Entwicklung ndash haumlufig werden beide

begriffe sogar synonym verwandt Die

Definition beschreibt Transition als

nicht linearen systemischen Wandel

innerhalb einer Gesellschaft (loorbach

2007 SchneidewindSinger-brodowski

2013) Transitionen sind stufenweise

Uumlbergaumlnge von einem gesellschaftli-

chen Zustand in einen anderen zb die

Stufen die notwendig waren von einer

bdquoRaucherldquo-Gesellschaft im oumlffentli-

chen Raum mehr und mehr zu einer

bdquoNichtraucherldquo-Gesellschaft zu werden

Es geht dabei um interaktives explorie-

rendes lernen das System in dem wir

leben zu beschreiben und zu gestalten

mit der Moumlglichkeit aus fehlern zu

lernen und die Entscheidungspfade

gemeinsam entsprechend anzupassen

oder zu aumlndern Auch diese stehen eine

zentrale Aufgabe von Gestaltung

Nachhaltige Entwicklung ist eine bdquohellip

Entwicklung die die beduumlrfnisse der

Gegenwart befriedigt ohne zu riskie-

ren dass kuumlnftige Generationen ihre

eigenen beduumlrfnisse nicht befriedigen

koumlnnenldquo (Weltkommission fuumlr umwelt

und Entwicklung 1987 46)

Die Veraumlnderungsdynamik geht von

der etablierten Disziplin des Service

Designs aus und veraumlndert sich dann

in Zeit und Kontext uumlber ein Design

fuumlr soziale Innovationen bis hin zum

Transition Design Wobei sich Service

Design noch in existierenden soziooumlko-

nomischen und politischen Strukturen

Abgrenzung Der begriff der Transformation bezeichnet einen fundamentalen Veraumlnderungsprozess in jeglicher form waumlhrend hingegen die bezeichnung

Transition eher eine Veraumlnderung von einer Phase zu einer anderen Phase in einem Veraumlnderungsprozess beschreibt und damit etwas weniger grundlegend ist

Seite 37 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

bewegt geht es dem Design fuumlr soziale

Innovationen schon um das Veraumlndern

dieser Strukturen und setzt an neuen

oumlkonomischen Modellen an Dabei

werden soziale beduumlrfnisse besser

als durch bisherige loumlsungsansaumltze

adressiert was in sozialer Hinsicht zu

einem positiven Wandel beitraumlgt Tran-

sition Design geht noch einen Schritt

weiter und will radikal neue soziooumlko-

nomische und soziale Werte umsetzen

um so ein komplett neues Verstaumlndnis

von lebensstilen zu schaffen So be-

zieht Transition Design die Zusammen-

haumlnge von sozialen oumlkonomischen po-

litischen sowie oumlkologischen Systemen

mit ein und fuumlhrt so zu einem radikalen

sozialen und oumlkologischen Wandel

(Irwin T Tonkinwise C Kossoff

G Transition Design An Educational

framework for Advancing the Study

and Design of Sustainable Transitions

School of Design Carnegie Mellon

university)

Abbildung 3 zeigt diese Entwicklung

auf Die Gestaltung welche die In-

teraktion zwischen Menschen (sozial)

der gestalteten Welt und der umwelt

(bdquonatural worldldquo) miteinbezieht kann

mit dem begriff bdquoDesign for Interac-

tionsldquo umschrieben werden Gestalter

aus verschiedenen Disziplinen ob

Kommunikations- Produkt- oder Inter-

facedesigner arbeiten interdisziplinaumlr

in den drei fokusgebieten (bdquoDesign for

Serviceldquo bdquoDesign for Social Innovationldquo

und bdquoTransition Designldquo) Dabei bilden

die sozialen und oumlkologischen Rahmen-

bedingungen (bdquoNatural Worldldquo) den

uumlbergeordneten Kontext in welchem

sich alle Designprobleme und loumlsungen

bewegen Transition Design ist beson-

ders gut fuumlr die Erforschung komplexer

Systeme geeignet In der Analyse

von nachhaltigeren Produktions- und

Abb 1 Continuum of Design Approaches

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 24

Mature discipline

Designfor Service

Design within existing socio-economic amp political paradigms

Solutions reach users through many lsquotouch pointsrsquo over time through the design of expe-riences Solutions are based upon the observation and inter- pretation of usersrsquo behavior and needs within particular contexts Service design solutions aim to provide profit and benefits for the service provider and useful and desirable services for the user (consumer) Solutions are usually based within the business arena and existing dominant eco- no-mic paradigm

Developing discipline

Designfor Social Innovation

Design that challenges existing so-cio-economic amp political paradigms

Design that meets a social need more effectively than exis-ting solutions Solutions often leverage or lsquoamplifyrsquo exsiting under-utilized resources Social innovation is a lsquoco-designrsquo process in which design- ers work as facilitators and catalysts within transdisciplinary teams Solutions benefit multiple stakeholders and empower communi- ties to act in the public private com- mercial and non-profit sectors Design for social innovation represents design for emerging paradigms and alternative economic models and leads to significant positive social change

Emergent discipline

TransitionDesign

Design within radically new so-cio-economic amp political paradigms

Refers to design-led societal transition toward more sustain-able futures and the reconception of entire lifestyles It is based upon an under- standing of the interconnectedness and inter-dependency of social economic political and natural sys- tems Transition Design focuses on the need for lsquocosmopolitan localismrsquo a place-based lifestyle in which solutions to global problems are designed to be appropriate for local social and environmental conditions Transition Design challenges existing para- digms envisions new ones and leads to radical positive social and envi-ronmental change

Scale of time depth of engagement and context expand to include social amp environmental concerns

Seite 38 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpcampusburg-halledeid-neuwerk24-short-films-about-design

wp-contentuploadssites31201405design-research-nowpdf middot 2

httpwwwservice-design-networkorg middot 3 httpplaypenicomtekcsir

coza~acdceducationDr_Anvind_GupaLearners_Library_7_March_2007

Resourcesbooksdesignvictorpdf middot 4 httpwupperinstorgawias

ad2222 middot 5 httpinhabitatcomtagsustainable-design middot 6 httpwww

tedcomtalksemily_pilloton_teaching_design_for_changelanguage=en

middot 7 httpwwwtedcomtalkseben_bayer_are_mushrooms_the_

new_plasticlanguage=en middot 8 httpswwwtedcomtalksmichael_

pawlyn_using_nature_s_genius_in_architecture middot 9 httpsepub

wupperinstorgfiles60086008_Liedtkepdf middot 10 httpcampusburg-

halledeid-neuwerk24-short-films-about-designwp-contentuploads

sites31201405design-research-nowpdf middot 11 httpdesignobserver

comfeaturesmall-local-open-and-connected-resilient-systems-and-

sustainable-qualities37670 middot 12 httpswwwacademiaedu11796491

Design_for_Transition_-_from_and_to_what middot 13 httpswwwtedcom

talksdan_phillips_creative_houses_from_reclaimed_stufflanguage=en middot 14

httpswwwtedcomtalksmitchell_joachim_don_t_build_your_home_

grow_itlanguage=en

Abb 4 Design for Interactions

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 26

Designedbuilt World

ProductsCommunications and Environments

Design Sub-Disciplines Context of All DesignAreas of Design focus

Design for Interactions

Natural WorldDesign forService

Moderate changeExisting paradigms and systems

Design forSocial Innovation

Significant changeEmerging paradigms and systems

Transition Design

Radical changeFuture paradigms and systems

Konsummustern werden die alltaumlgli-

chen Handlungsmuster und -strukturen

(lebens- und Arbeitswelten) alltaumlg-

lichen Praktiken (lebensstilanalysen)

sowie die Kommunikation zwischen

den Subsystemen analysiert

Daruumlber hinaus bietet der Transi-

tion-Design-Ansatz in Verbindung mit

Handlungsmodellen fuumlr nachhaltiges

Produzieren und Konsumieren die

Moumlglichkeit realitaumltsnah moumlgliche

Models of Change zu erforschen fuumlr

diesen Zweck werden die Ansaumltze der

modernen Verbraucherforschung (li-

ving-lab-Ansatz Transformationstheo-

rien lebensstiltypen) sowie der

Entwicklung von unternehmenskultur

mit dem Ansatz des Transition Design

verbunden

erstellt von

bull Prof Dr Christa Liedtke

bull Dr Maria J Welfens

bull Hannah Fink

in Zusammenarbeit mit

bull Dr Alexandra Buumlttgen

bull Sarah Reddig

bull Christoph Tochtrop

Stand 16062016

Wuppertal Institut fuumlr Klima umwelt Energie

Doumlppersberg 19

42103 Wuppertal

Deutschland

Postfach 100480

42004 Wuppertal

Page 2: Crashkurs Nachhaltigkeit: eine multimediale Uebersicht · Institut für Klima, ... Eine differenzierte Ausarbeitung von Megatrends listet die European Envi-ronment Agency, ... Welt

Seite 2 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Vorwort ampWillkommen

Sehr geehrte Leserin

sehr geehrter Leser

wir freuen uns uumlber Ihr Interesse an

unserem Materialienangebot und wol-

len Ihnen mit dieser Einfuumlhrung einen

kurzen Uumlberblick uumlber das Projekt

bdquoClub of RoME fuumlr den Alltagldquo in

dessen Rahmen dieses booklet entstan-

den ist und uumlber die Struktur dieses

Dokumentes geben

Der Ausgangspunkt fuumlr das Projekt

war die Erkenntnis dass die berichte

des Club of RoME (CoR) wie zb

bdquoDie Grenzen des Wachstumsldquo und

bdquo2052ldquo mit ihren konkreten Handlung-

sempfehlungen in der Mitte der Gesell-

schaft weithin unbekannt sind

Zielsetzung des Projektes ist es des-

halb die Ideen und Konzepte des CoR

fuumlr die Menschen im Alltag und fuumlr

die Wirtschaft erfassbar wenn moumlg-

lich auch erfahrbar zu gestalten Die

botschaften sollen so uumlbersetzt werden

dass sie die Menschen im Alltag errei-

chen Alltaumlgliche Entscheidungssitua-

tionen bilden die Grundlage von Veraumln-

derung ndash jeden Tag eine oder mehrere

Entscheidungen nachhaltiger getroffen

ergeben in Summe eine nachhaltige

Transformation von Produktion und

Konsum von Wirtschaftssystem und

Gesellschaft

Die Hauptfragen des Projektes sind

Wie koumlnnen alltaumlgliche Entschei-

dungen konkret adressiert werden

Wie kann eine nachhaltige Haltung

geschaffen werden auf dessen Grund-

lage Entscheidungen im Alltag getrof-

fen werden

Welche Erzaumlhlungen sind fuumlr eine

solche Veraumlnderungsdynamik geeignet

Wie sollten Produkt- und Dienstleis-

tungssysteme dazu gestaltet werden

Wie koumlnnen Haushalte und unter-

nehmen nachhaltig wirtschaften

Diese fragen werden von Studieren-

den der vier beteiligten Hochschulen

in Seminaren und Projektkursen in den

bereichen Kommunikations- und Pro-

duktdesign behandelt und in konkrete

Ideen umgesetzt

An dem Projekt sind folgende Hoch-

schulen beteiligt

folkwang universitaumlt der Kuumlnste

fachbereich Gestaltung in Essen

(Prof Ralf de Jong Prof Anke bernot-

at Prof Dr Christa liedtke)

Kommunikations- und Industriedesign

Nachhaltigkeit im Design

ecosignAkademie fuumlr Gestaltung in

Koumlln (bernd Draser)

bergische universitaumlt Wuppertal

fachbereich f - Industrial Design (Prof

Dr brigitte Wolf)

Zielsetzung fuumlr die Studierenden in

vier Kursen im Sommersemester 2015

und Wintersemester 201516 ist es

relevante analoge und digitale Kom-

munikations- und Gestaltungskonzepte

zu explorieren und bis zur Praumlsenta-

tionsreife zu entwickeln Das Projekt

wird wissenschaftlich vom Wuppertal

Institut fuumlr Klima umwelt und Ener-

gieforschungsgruppe Nachhaltiges

Produzieren und Konsumieren (Prof

Dr Christa liedtke und Dr Jola Wel-

fens) koordiniert und wissenschaftlich

begleitet

Seite 3 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Vorwort ampMaterial

Das Material wurde nach der am Wup-

pertal Institut entwickelten Methode

der bdquooffenen Didaktischen Erschlie-

szligungldquo aufgebaut Die Methode ist

demzufolge darauf ausgerichtet ein

bestimmtes Themenfeld oder mehre-

re zueinander in Wechselbeziehung

stehende Themen zu erschlieszligen und

die recherchierten Inhalte in logische

Zusammenhaumlnge zu bringen

Ziel ist es ein Verstaumlndnis zu ermoumlg-

lichen das die lernenden zu einer

selbststaumlndigen Entwicklung von louml-

sungsstrategien fuumlr eigene nachhaltige-

re Alltagsentscheidungen inspiriert und

motiviert Die Auswahl der Themen

laumlsst vielfaumlltige Moumlglichkeiten zu und

die betrachtete Problematik kann ziel-

gruppenspezifisch angepasst werden

Das booklet umfasst folgende Kapitel

Megatrends Planetarische leitplanken

Nachhaltige Entwicklung Sustain-

able Development Goals Grenzen des

Wachstums Club of RoME 2052

Prognose Ressourcenleichte Gesell-

schaft Green Economy bdquofour returnsldquo

Prinzip Deutsche Nachhaltigkeitsstra-

tegie Nachhaltiges Konsumieren und

Produzieren Design und Nachhaltig-

keit

Jedes Kapitel beinhaltet folgende Teile

Den dreispaltigen Hintergrundtext mit

einer einfuumlhrenden Kurzbeschreibung

Hinweise bezuumlglich der wich-

tigsten QuellenDokumente

Materialien zur Vertiefung

Videos

Am Ende jedes Themas finden Sie die

liste mit den ausgeschriebenen links

(passend nummeriert)

Die Materialien koumlnnen je nach

inhaltlicher Schwerpunktsetzung und

dem Stand des Wissens in vollem um-

fang oder nur ausschnittweise genutzt

werden Wir hoffen dass unser bil-

dungsangebot einen beitrag dazu leis-

tet Denken und Handeln zu foumlrdern

das eine nachhaltigere Entwicklung

innerhalb der planetarischen Grenzen

ermoumlglicht fuumlr Kommentare ndash kritische

wie lobende ndash sind wir jederzeit offen

Prof Dr Christa Liedtke

Dr Maria J Welfens

Quelle 1

Quellen zum Text finden Sie hier Ist der gruumlne Titel mit einer Nummer und einem Pfeil versehen so heiszligt dies dass die Quelle online verfuumlg-bar ist Suchen Sie die entsprechende Nummer auf der letzten Seiten des Themenartikels (eine bis fuumlnf Seiten lang) und kopieren Sie den Link

wwwwebadresseinfo 2

Naumlhere Informationen bzw Mate-rialien zur Vertiefung ob Links oder Literatur sind in der mittleren Spalte angesiedelt

Video zum Thema 3

Anschauliche und nicht zu lange Videos zum Teil packende TE-D-Talks gibt es in der rechten Spalte Auch hier sind die Links in der unte-ren Auflistung zu finden

Falls die angegebene Verbindung nicht automatisch zu Stande kommt kopieren Sie bitte Links oder Titel der Publikation in Ihren Browser

bliesner A liedtke C Welfens MJ baedeker C Hasselkuszlig M Rohn H (2014) Norm-oriented Interpretation learning and Resource use

The Concept of bdquoopen-Didactic Explorationldquo as a Contribution to Raising Awareness of a Responsible Resource use In Resources 2014 3 1-30

online httpwwwmdpicom2079-9276311

2 Vorwort amp Willkommen

3 Vorwort und Material

5 Megatrends

7 Planetarische Leitplanken

9 Nachhaltige Entwicklung

12 Sustainable Development Goals

14 Grenzen des Wachstums

16 CLub Of ROME

18 2052 Prognose

20 Ressourcenleichte Gesellschaft

23 Green Economy

25 bdquofour returnsldquo Prinzip

26 Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie

27 Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren

34 Design und Nachhaltigkeit

InhaltUumlbersicht

Seite 5 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Mega-trends

Megatrends sind derzeit bereits

sichtbare lang anhaltende Ver-

aumlnderungsprozesse mit einer

sehr breiten Reichweite und einer

durchdringenden Wirkung Sie

gelten als maumlchtige Stoumlrfaktoren

die in der Lage sind die zukuumlnfti-

ge Gesellschaft und grundlegende

Entwicklungen zu formen

Megatrends unterscheiden sich von

anderen Trends in bezug auf den

Zeithorizont (langsame Veraumlnderungen

uumlber mehrere Jahrzehnte) umfang und

Intensitaumlt ihrer Auswirkungen (EEA

2015) Megatrends koumlnnen bereits in

der Gegenwart beobachtet und wissen-

schaftlich durch empirische befunde

beschrieben werden Hierbei koumlnnen

sie sich global auf unterschiedliche

Akteure (Regierungen Individuen

unternehmen etc) erstrecken (Z-punkt

oJ)

In der Auseinandersetzung mit

Megatrends kursieren eine Reihe von

unterschiedlichen Definitionen und

Trendarten (ua WGbu 2011 EEA

2015 Z-Punkt oJ Zukunftsinstitut

2016) Haumlufig werden diese im Rah-

men der wirtschaftlichen Anpassung

definiert und analysiert um strategi-

sche Zukunftsanalysen durchzufuumlhren

Die ist vor allem im unternehmenskon-

text hinsichtlich kritischer Zukunftsun-

sicherheiten von bedeutung (Z-punkt

oJ) In der Praxis und in der wissen-

schaftlichen literatur werden vor allem

folgende Megatrends diskutiert

Globalisierung

demografische Entwicklung

urbanisierung

Ressourcenknappheit

Klimawandel

Digitalisierung

Eine differenzierte Ausarbeitung von

Megatrends listet die European Envi-

ronment Agency bei denen sich eben-

falls die bereits genannten Megatrends

wiederspiegeln Die Agentur hat ihre

bewertung von Megatrends erst kuumlrz-

lich angepasst und in unterschiedliche

felder kategorisiert (EEA 2015)

Die Vielfaumlltigkeit der Megatrends er-

gibt sich auch durch die unterschiedli-

chen Ausrichtungen von unternehmen

die sich ganz gezielt auf bestimmte

Globale Megatrends 1

WGBU (2011) Factsheet Nr 311

Assessment of global mega- trends 2

EEA (2015) Assessment of global megatrends mdash an update

Megatrends ndash Uumlbersicht 3

Zukunftsinstitut (2016)

Die 20 groumlszligten Megatrends 4

Z-Punkt (oJ)

wwwglobal-trendsinfo

Megatrends The trends shaping work and working lives 5

CIPD - Chartered Institute of Person-nel and Development (2013) Trends in der Arbeitswelt und Loumlsungsansaumlt-ze fuumlr die Zukunft

Global Megatrends Seven Patterns of Change Sha-ping Our future

Hajkowicz Stefan (2015)

Globale Megatrends und Per-spektiven der deutschen In-dustrie

Groumlmling M amp Haszlig H J (2009) Dt Inst-Verlag

Video zu Megatrends 6

TED 2010 Hans Rosling Global population growth box by box 7

Wie kann das erwartete Bevoumllke-rungswachstum auf 9 Mrd bewaumlltigt werden

TED 2008 Hans Rosling The best stats you have ever seen 8

Uumlberraschende Statistiken raumlumen mit Mythen uumlber sogenannte Ent-wicklungslaumlnder auf

Seite 6 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Megatrends fokussieren (Z-Punkt oJ)

In der Tabelle 1 werden die wich-

tigsten Megatrends des Analysepapers

der Europaumlischen umweltagentur

(EEA) und dem Z-Punkt-Institut darge-

stellt

1 httpwwwwbgudefactsheetsfactsheet-32011 middot 2 httpwww

eeaeuropaeuthemesscenariosglobal-megatends middot 3 httpswww

zukunftsinstitutdedossiermegatrends middot 4 httpwwwz-punktdede

themenartikelmegatrends middot 5 httpwwwcipdcoukhr-resources

researchmegatrends-trends-shaping-work-livesaspx middot 6 httpwwwcipd

coukcipd-hr-professionwhats-newmegatrendsaspx middot 7 httpwwwted

comtalkshans_rosling_on_global_population_growth middot 8 httpwwwted

comtalkshans_rosling_shows_the_best_stats_you_ve_ever_seen

SozialeTechnolo-

gischeOumlkonomische Oumlkologische Politische

EEA 2015

Divergen-te Bevoumll-kerungstrends weltweit

Entwicklung hin zu einer urbaneren Welt

Steigende Gesundheitsbe-lastungen und Pande-mierisiken

Beschleu-nigter techno-logischer Wandel

Anhaltendes Wirtschafts-wachstum

Zunehmen-de multipolare Welt

Zunehmen-der globaler Wettbewerb um verfuumlgbare Ressourcen

Wachsen-der Druck auf Oumlkosysteme

Zunehmend dramatischere Folgen des Klimawandels

Zunehmen-de Umweltver-schmutzung

Neue Gover-nance-Kon-zepte

Agentur Z-Punkt

Demografi-scher Wandel

Neue Stufe der Individua-lisierung

Soziale und kulturelle Disparitaumlten

Umge-staltung der Gesundheits-systeme

Wandel der Geschlechter-rollen

Urbanisie-rung

Neue Mobi-litaumltsmuster

Digitale Kultur

Konvergenz von Technolo-gien

Ubiquitaumlre Intelligenz

Wissensba-sierte Oumlkono-mie

Wandel der Arbeitswelt

Neue Kons-ummuster

Business Oumlkosysteme

Lernen von der Natur

Umbruumlche bei Energie und Ressour-cen

Klimawan-del und Um-weltbelastung

Neue politi-sche Weltord-nung

Globalisie-rung 20

Globale Risikogesell-schaft

Tabelle 1 Megatrends (Auswahl)

Quelle Eigene DarstellungWuppertal Institut 2015 Projekt Mundraub

Seite 7 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

PlanetarischeLeitplanken

Planetary boundaries (dt plane-

tarische Grenzen planetarische

Leitplanken belastungsgrenzen

des Planeten) - ist ein Konzept

uumlber die oumlkologischen belas-

tungsgrenzen der Erde

Dieser Ansatz wurde von einem Wis-

senschaftlerteam unter leitung von Jo-

han Rockstroumlm (Stockholm Resilience

Centre) entwickelt

Das forschungsteam identifizierte

folgende bereiche die die Grenzen der

belastbarkeit unseres Planeten bestim-

men (bdquoplanetarische Grenzenldquo)

Klimawandel

ozeanversauerung

Verlust von biologischer Vielfalt

landnutzungsveraumlnderungen

Abbau der stratosphaumlrischer

ozonschicht

Globale Suumlszligwassernutzung

Phosphoreintrag in die biosphaumlre

Stickstoffeintrag in die biosphaumlre

Verschmutzung durch Chemikalien

(noch unbestimmt)

Atmosphaumlrische Aerosolbelastung

(noch unbestimmt)

Die Daten zeigen dass die plane-

tarischen Grenzen fuumlr drei bereiche

(Klimawandel biodiversitaumlt und Stick-

stoffeintrag in die biosphaumlre) bereits

uumlberschritten sind

Das Konzept wurde in Teilen bereits

von der internationalen umwelt- und

Klimapolitik als Zielsetzung uumlbernom-

men z b zunaumlchst Zwei-Grad-Ziel

nach der Klimakonferenz in Paris 2015

15 Grad Ziel in der internationalen

Klimapolitik Zudem liegt es dem

Hauptgutachten des WbGu von 2011

Welt im Wandel ndash Gesellschaftsvertrag

fuumlr eine Groszlige Transformation und den

Sustainable Development Goals (WbGu

2014) zugrunde

Johan Rockstroumlm u a A safe operating space for humanity

In Nature 461 2009 S 472ndash475 (24 September 2009)

Vier von neun planetaren Grenzen sind bereits uumlberschritten 1

Potsdam-Institut fuumlr Klimafolgenfor-schung (2015)

Zivilisatorischer fortschritt innerhalb planetarischer Leit-planken 2

Ein Beitrag zur SDG-Debatte WBGU (2014)

Planetary boundaries Research 3

Stockholm Resilience Center Ho-mepage von Johan Rockstroumlm mit ausfuumlhrlichen Informationen

Macht Mensch ndash das Konzept planetarischer Leitplanken 4

Wie koumlnnen wir global Entwicklung ermoumlglichen ohne unsere natuumlrlichen Lebensgrundlagen zu gefaumlhrden Der Wissenschaftliche Beirat der Bundes-regierung Globale Umweltveraumlnde-rungen definierte hierfuumlr bdquoPlaneta-rische Leitplankenldquo die helfen den noumltigen Abstand von solchen existen-ziellen Schaumlden zu halten

TED 2010 J Rockstroumlm Let the environment guide our development 5

Rockstroumlm praumlsentiert neun bdquoLeit-plankenldquo als Orientierungspunkte fuumlr den Schutz unserer Oumlkosysteme

TED 2008 Hans Rosling The best stats you have ever seen 3

Uumlberraschende Statistiken raumlumen mit Mythen uumlber sogenannte Laumlnder auf

claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext

Seite 8 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpswwwpik-potsdamdeaktuellespressemitteilungenvier-von-

neun-planetaren-grenzen201d-bereits-ueberschritten middot 2 httpwww

stockholmresilienceorgcontact-usstaff2008-01-16-rockstromhtml middot 3

httpwwwwbgudepolitikpapierepolitikpapier-8-2014-sdg middot 4 http

wwwwbgudevideosvideos-wbguvideo-leitplanken middot 5 httpwwwted

comtalksjohan_rockstrom_let_the_environment_guide_our_development

Seite 9 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

NachhaltigeEntwicklung

Das Leitbild bdquoNachhaltige

Entwicklungldquo (engl sustainable

development) fordert alle Men-

schen auf sich so zu verhalten

dass alle Erdbewohner heute und

in Zukunft gut leben koumlnnen

Die erste Definition von Nachhaltig-

keit geht auf die Weltkommission fuumlr

umwelt und Entwicklung zuruumlck In

dem von diesem Gremium im Jahre

1987 zur lage der Nationen vorgeleg-

ten bericht dem sogenannten bdquobrundt-

land-Reportldquo wird Nachhaltigkeit be-

schrieben als eine bdquohellip Entwicklung die

die beduumlrfnisse der Gegenwart befrie-

digt ohne zu riskieren dass kuumlnftige

Generationen ihre eigenen beduumlrfnisse

nicht befriedigen koumlnnenldquo (Weltkom-

mission fuumlr umwelt und Entwicklung

1987 46)

Als nachhaltig wird eine gesellschaft-

liche Entwicklung demnach bezeichnet

wenn sie sich sowohl an oumlkonomischen

oumlkologischen als auch an sozialen Maszlig-

staumlben von bdquoVertraumlglichkeitldquo messen

laumlsst Diese Ausdifferenzierung soll auf

die (individuellen) Handlungsebenen

bezogen und ndash fuumlr die Individuen in

unterschiedlichen sozialen Systemen

und Kontexten wie familie Schule

unternehmen Verein ua handhabbar

gemacht werden

Die alltagspraktische umsetzung

ausgewogener oumlkologischer oumlkonomi-

scher und sozialer Zielsetzungen ist auf

das verantwortliche Engagement aller

gesellschaftlichen Akteure angewiesen

und bedarf engagierter reflexions- und

innovationsfaumlhiger Menschen Sie

sind die wichtigste bdquoRessourceldquo fuumlr die

umsetzung einer nachhaltigen Entwick-

lung

Die umsetzung des leitbildes Nach-

haltige Entwicklung kann nur im

Zusammenspiel zwischen Politik

Wirtschaft und Verbraucherinnen und

Verbrauchern sowie im Dialog mit

anderen organisationen zb Kirchen

und Nicht-Regierungsorganisationen

erfolgen

Auf der globalen Ebene werden die

Ziele und Maszlignahmen einer nachhal-

tigen Entwicklung fuumlr den Planeten

auf den bdquoWeltgipfelnldquo formuliert Der

erste bdquoWeltgipfelldquo an dem mehr als

170 Staaten teilgenommen haben fand

Die bundesregierung Presse- und Informationsamt (Hrsg) 3

bdquoPerspektiven fuumlr Deutschlandldquo (2002) aktualisiert 2005 im Fort-schrittsbericht bdquoWegweiser Nachhal-tigkeit ndash Bilanz und Perspektivenldquo Berlin Aachener Stiftung Lexikon der Nachhaltigkeit

Aachener Stiftung 4

Begriff Nachhaltigkeit aus unter-schiedlichen Blickwinkeln

Lexikon der Nachhaltigkeit 5

Lexikon begriff Nachhaltigkeit 6

Begriff bdquoNachhaltigkeitldquo aus unter-schiedlichen Blickwinkeln

Deutscher Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung 7

Didaktische Module bdquoVom Wissen zum Handelnldquo Module bdquoNachhal-tige Entwicklung (NE)ldquo 8

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Forum fuumlr Verantwortung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut Was bedeutet Nachhaltige Entwick-lung und wie wird sie national und international umgesetzt ()

Die Erde geht online Earthbook 9

Virtuelles Facebookprofil der Erde

Der Nachhaltige filmblick 10

Werbespots zu NachhaltigkeitProjekt zur Bewerbung von Nachhaltigkeit

TEDx 2015 Stuart Candy Whose future is This 11

Futurist Stuart Candy ermutigt dazu gemeinsam aktiv die eigene Zukunft zu gestalten und Verantwortung zu uumlbernehmen

Seite 10 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Konferenz der Vereinten Natio-nen fuumlr umwelt und Entwicklung (1992) 12

AGENDA 21 Rio de Janeiro Juni 1992

unsere gemeinsame Zukunft

Hauff Volker (1987) Eggenkamp

State of the World Is Sustainability Still Possible

Worldwatch Institute (2013) State of the World Washington DC Island Press

brundtlandbericht

Weltkommission fuumlr Umwelt und Ent-wicklung (1987) Unsere gemeinsame Zukunft Brundtlandbericht Greven Eggenkamp Verlag

() Die Erde wird als komplexes System beschrieben in dem die Teilsysteme Umwelt und Gesellschaft miteinander interagieren Vor diesem Hintergrund bedeutet die Umsetzung der Nachhaltigkeit die Folgen der enormen Eingriffe der Menschen zu erkennen den Verbrauch endlicher Ressourcen sichtbar zu machen und effizienter mit ihnen umgehen zu lernen

Didaktische Module bdquoVom Wissen zum Handelnldquo Modul bdquoKonsum (KON)ldquo 13

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Forum fuumlr Verantwortung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut Was hat unser Konsum mit Klima- und Ressourcenschutz zutun Was sind die Trends in der weltweiten Entwicklung und welche Strategien koumlnnen Wohlstand erhalten ohne das System Erde zu uumlberlasten Hierzu werden die politischen Rahmenbedin-gungen und Entwicklungen national und international vorgestellt und zentrale Strategien Instrumente und Bewertungssysteme fuumlr einen nach-haltigeren Konsum beschrieben

Didaktische Module bdquoVom Wissen zum Handelnldquo Modul bdquoRessour-cen und Energie (RE)ldquo 14

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Forum fuumlr Verantwortung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut Eine nachhaltigere Energie- und Ressourcennutzung stellt eine globale Herausforderung dar Was sind die treibenden Kraumlfte unseres Ressour-cen- und Energieverbrauchs Wie sieht der Energie und Ressourcen-verbrauch in der Zukunft aus Wie sind die Wirtschafts- und Ressourcen-politik auf nationaler und internatio-naler Ebene miteinander verflochten Zu diesen Fragen finden Sie im Modul bdquoRessourcen und Energieldquo Informa-tionen und Arbeitsmaterialien

TED 2008 R Anderson The busi-ness logic of sustainability 15

Erfolgsbeispiel fuumlr nachhaltiges Wirt-schaften

Seite 11 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1992 in Rio de Janeiro statt 1

In dem Abschlussdokument dieses

Treffens wurde ein fahrplant fuumlr die

Zukunft des Planeten im 21 Jh formu-

liert die sog Agenda 21 2

Die Agenda 21 sieht bereits vor dass

die Planung und umsetzung einer

nachhaltigen Entwicklung durch die

Staaten in form nationaler Strategien

und umwelt(aktions)plaumlne erfolgen

sollte

Auf den Weltgipfel in Rio 1992 folg-

ten mehrere folgekonferenzen

Rio + 5 vom 23 bis zum 27 Juni

1997 trafen sich 53 Staats- und Regie-

rungschefs auf der uN-Sondergene-

ralversammlung um die Entwicklung

der Vorgaben des ersten Weltgipfels zu

diskutieren

Rio +10 in Johannesburg vom

2608 bis 04092002 wurden erneut

die umsetzungsmoumlglichkeiten der Rio-

Konventionen in Zeiten der voran-

schreitenden Globalisierung diskutiert

Rio +20 in Rio de Janeiro 2012

fand der Weltgipfel erneut in Rio de

Janeiro statt

2015 (September) fand in New York

der uN-Sondergipfel zur bdquo2030-Agenda

fuumlr nachhaltige Entwicklungldquo statt

1 httpswwwnachhaltigkeitinfoartikelweltgipfel_rio_de_

janeiro_1992_539htm middot 2 httpswwwnachhaltigkeitinfoartikel

agenda_21_744htm middot 3 wwwnachhaltigkeitde middot 4 wwwaachener-stiftung

de middot 5 httpwwwunorgdeptsgermanconfagenda21agenda_21

pdf middot 6 httpswwwaachener-stiftungde middot und middot httpswwwaachener-

stiftungdenationalinformationnachhaltigkeitslexikonhtml middot 7 http

wwwnachhaltigkeitsratde middot 8 httpwwwforum-fuer-verantwortungde

publikationennachhaltige-entwicklung middot 9 httpswwwyoutubecom

watchv=YNSNulqBqhE middot 10 httpwwwnachhaltiger-filmblickdestart

php middot 11 httptedxtalkstedcomvideoTitle-of-your-video-Stuart-Cand

search3Atag3A22tedxchristchurch22 middot 12 httpwwwunorgdepts

germanconfagenda21agenda_21pdf middot 13 httpwupperinstorguploads

tx_wupperinstDidakMat2_MzN2_KON_Auswahlpdf middot 14 httpwww

forum-fuer-verantwortungdepublikationenkonsum middot 15 httpwwwted

comtalksray_anderson_on_the_business_logic_of_sustainability

Im Zentrum stand die Verabschiedung

neuer internationaler Nachhaltig-

keitsziele fuumlr die Zeit nach 2015 die

sogenannten bdquoSustainable Development

Goalsldquo

In Deutschland sind Ziele und Maszlig-

nahmen in der Nachhaltigkeitsstrategie

der bundesregierung formuliert die

unter dem Titel bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo im Jahr 2002 heraus-

gegeben wurde und im Jahr 2005 im

fortschrittsbericht bdquoWegweiser Nach-

haltigkeit ndash bilanz und Perspektivenldquo

den aktuellen Gegebenheiten angepasst

wurde (vgl Die bundesregierung 2002

2005)

Seite 12 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Sustainable Development Goals

Auf dem bdquoRio+20ldquo Weltgipfel zu

Nachhaltiger Entwicklung wurde

2012 eine Open Working Group

(OPW) der Vereinten Nationen

eingerichtet um einen Entwurf

universeller Ziele nachhaltiger

Entwicklung (Sustainable De-

velopment Goals) zu entwickeln

Diese sollen weltweit fuumlr alle Laumln-

der gelten unabhaumlngig von dem

Entwicklungsniveau

Die vorgeschlagenen 17 Nachhaltig-

keitsziele mit 169 unterzielen adressie-

ren alle groszligen globalen Herausforde-

rungen Armut Hunger Muumltter- und

Kindersterblichkeit fehlende bildung

Kriege und Gewalt unterdruumlckung

umweltzerstoumlrung und Klimawandel

Sie schlieszligen inhaltlich und zeitlich

an wo die uN-Millenniumsziele 2015

aufhoumlren

Die SDGacutes umfassen

1 Armut in jeder Form und uumlberall

beenden

2 Den Hunger beenden Ernaumlh-

rungssicherheit eine bessere Er-

naumlhrung erreichen und eine nach-

haltige Landwirtschaft foumlrdern

3 Ein gesundes Leben fuumlr alle

Menschen jeden Alters gewaumlhr-

leisten und ihr Wohlergehen

foumlrdern

4 Inklusive gerechte und hoch-

wertige Bildung gewaumlhrleisten

und Moumlglichkeiten des lebenslan-

gen Lernens fuumlr alle foumlrdern

5 Geschlechtergerechtigkeit und

Selbstbestimmung fuumlr alle Frauen

und Maumldchen erreichen

6 Verfuumlgbarkeit und nachhaltige

Bewirtschaftung von Wasser und

Sanitaumlrversorgung fuumlr alle ge-

waumlhrleisten

7 Zugang zu bezahlbarer verlaumls-

slicher nachhaltiger und zeitge-

maumlszliger Energie fuumlr alle sichern

8 Dauerhaftes inklusives und

nachhaltiges Wirtschaftswachs-

tum produktive Vollbeschaumlf-

tigung und menschenwuumlrdige

Arbeit fuumlr alle foumlrdern

9 Eine belastbare Infrastruktur

aufbauen inklusive und nachhal-

tige Industrialisierung foumlrdern und

Innovationen unterstuumltzen

10 Ungleichheit innerhalb von und

zwischen Staaten verringern

11 Staumldte und Siedlungen inklu-

siv sicher widerstandsfaumlhig und

nachhaltig machen

Eine Agenda fuumlr den Wandel zu nachhaltiger Entwicklung weltweit

Bericht der Bundesregierung (2014) Eine Agenda fuumlr den Wandel zu nach-haltiger Entwicklung weltweit Die deutsche Position fuumlr die Verhand-lungen uumlber die Post 2015-Agenda fuumlr nachhaltige Entwicklung 3122014

Sustainable Development Goals 1

Uumlberraschende Statistiken raumlumen mit Mythen uumlber sogenannte Ent-wicklungslaumlnder auf

Der Weg zur 2030-Agenda fuumlr nachhaltige Entwicklung 2

Die neuen Ziele fuumlr nachhaltige Entwicklung 3

D Messner (2015) Die neuen Zie-le fuumlr nachhaltige Entwicklung Der WBGU-Vorsitzende uumlber UN-Ent-wicklungsziele bis 2030

Seite 13 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

12 Fuumlr nachhaltige Konsum- und

Produktionsmuster sorgen

13 Umgehend Maszlignahmen zur

Bekaumlmpfung des Klimawandels

und seiner Auswirkungen ergrei-

fen

14 Ozeane Meere und Meeresres-

sourcen im Sinne einer nachhal-

tigen Entwicklung erhalten und

nachhaltig nutzen

15 Landoumlkosysteme schuumltzen

wiederherstellen und ihre nach-

haltige Nutzung foumlrdern Waumllder

nachhaltig bewirtschaften Wuumls-

tenbildung bekaumlmpfen Boden-

verschlechterung stoppen und

umkehren und den Biodiversitaumlts-

verlust stoppen

1 httpssustainabledevelopmentunorgtopics middot 2 httpwwwbmzde

dewas_wir_machenzieleziele2030_agendamillenniumszieleindexhtml middot

3 httpswwwyoutubecomwatchv=KrksLaXYOH0

16 Friedliche und inklusive Ge-

sellschaften im Sinne einer nach-

haltigen Entwicklung foumlrdern

allen Menschen Zugang zur Justiz

ermoumlglichen und effektive re-

chenschaftspflichtige und inklusi-

ve Institutionen auf allen Ebenen

aufbauen

17 Umsetzungsmittel staumlrken

und die globale Partnerschaft fuumlr

nachhaltige Entwicklung wieder-

beleben

Quelle Deutsches Institut fuumlr Entwick-

lungspolitik (2014) Post 2015 Die

Verhandlung der Sustainable Develop-

ment Goals fuumlr eine ambitionierte

globale Entwicklungsagenda nutzen

S 2

Die SDGacutes wurden auf dem uN-Son-

dergipfel zur bdquo2030-Agenda fuumlr nach-

haltige Entwicklungldquo im September

2015 in New York vorgestellt

claudiabo
Hervorheben

Seite 14 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Die Grenzendes Wachstums

Die Grenzen des Wachstums

(engl lsquoThe Limits to Growthrsquo) ist

eine 1972 unter dem gleichen Titel

vorgestellte Studie zur Zukunft

der Weltwirtschaft die im Auftrag

des CLub Of ROME von dem Wis-

senschaftlerteam um Dennis und

Donella Meadows erstellt wurde

Das buch wurde weltweit uumlber 30

Millionen mal in 30 Sprachen verkauft

(Simmons 2000) Der Report hob eine

Reihe von Szenarien fuumlr die Zukunft

der Menschheit und den Planeten her-

vor und schlug vor wie effektiv Politik

und Zusammenarbeit die Herausforde-

rungen der Zukunft bewaumlltigen koumlnn-

ten Die Szenarien basieren auf einem

Computermodell zur Simulation von

Wechselwirkungen von fuumlnf globalen

Wirtschaftssysteme wie bevoumllkerung

Nahrungsmittelproduktion die In-

dustrieproduktion umweltverschmut-

zung und Verbrauch nicht erneuerbarer

natuumlrlicher Ressourcen Entgegen der

landlaumlufigen Meinung hat haben die

im buch beschriebenen Szenarien

keinen weltweiten Zusammenbruch

vorhergesagt bis zum Ende des 20

Jahrhunderts Das business-as-usual-

Szenario geht vielmehr davon aus

dass wenn Menschen weiterhin mehr

Natur verbrauchen als diese faumlhig ist

zu liefern wird die globale wirtschaft-

liche Zusammenbruch und ein steiler

bevoumllkerungsruumlckgang im Jahr 2030

auftreten

Allerdings verdeutlichte die Studie

auch dass unbegrenztes Wirtschafts-

wachstum moumlglich ist wenn die Politik

in Technologien investiert die die Ver-

groumlszligerung des oumlkologischen fuszligab-

drucks der Menschheit reguliert (CoR

Homepage)

Damit erreichten die Mitglieder des

CoR Aufmerksamkeit bei den der

Weltmaumlchte und Entscheidungstraumlgern

hinsichtlich dieser Themen

Auf den bericht bdquoDie Grenzen des

Wachstumsldquo folgten uumlber 30 weitere

bdquoberichte an den Club of RoMEldquo

wie unter anderem der folgebericht

bdquobeyond the limits of growthldquo (Eduard

Pestel 1989) sowie bdquoThe future of the

oceansldquo (Elisabeth Mann borghese

1986) und bdquofaktor 4ldquo (Ernst ulrich von

Weizsaumlcker 1997)

Meadows et al (1972) The Limits to Growth 1

Matthew R Simmons Revisiting the Limits to Growth 2

Could the Club of Rome Have Been Correct After All Oktober 2000 S 1 Buchdiskussion von Limits of Growth aus dem Jahr 2000

Graham Turner 3

Graham Turner verglich die realen Daten von 1970 bis 2000 mit dem Business-as-usual-Szenario des Club of Rome von 1972 uns zeigt dass die Vorhersagen mit den Tatsachen fast uumlbereinstimmen ldquoThere is a very clear warning bell being rung hererdquo he says ldquoWe are not on a sustainable trajectoryrdquo

Dennis Meadows 4

Presentation by Dennis Meadows on The Limits to Growth and the future of humanity

Zusammenfassung des buches 5

40 years sbquoLimits to Growthlsquo

TED 2013 The Limits to Growth update ndash Dennis Meadows (2006) 6

Dennis Meadows praumlsentiert das Update zu 30 Jahren Die Grenzen des Wachstums

Dennis L Meadows on the future of our Planet 7

Meadows spricht uumlber Entwicklun-gen welche seit Grenzen des Wachs-tums eingetreten sind und was diese bedeuten

Seite 15 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

30 Jahre spaumlter im Jahr 1992

erschien ein update des buches lsquoThe

limits to Growth The 30-Year updatersquo

und wurde zum bestseller Erneut wur-

den pessimistische Analysen praumlsen-

tiert daneben aber auch erste Anzei-

chen fuumlr einen bewusstseinswandel der

Menschen aufgezeigt

In den vergangenen drei Jahrzehnten

haben sich das bevoumllkerungswachstum

und die globale Erwaumlrmung sehr nahe

an den Szenarien die im buch Grenzen

des Wachstums von 1972 vorhergesagt

wurden bewegt (siehe Material zur

Vertiefung) Die Autoren geben in der

zweiten Auflage keine Vorhersagen

zu zukuumlnftigen umweltzerstoumlrungen

bieten aber eine Analyse der gegenwaumlr-

tigen und zukuumlnftigen Trends in der

Ressourcennutzung und eine Vielzahl

von moumlglichen Ereignissen

Das 30-Jahre-update ist damit auch

1 httpwwwclubofromeorgreportthe-limits-to-growth middot 2 http

wwwgreatchangeorgov-simmonsclub_of_rome_revistedhtml middot 3 http

wwwsmithsonianmagcomscience-naturelooking-back-on-the-limits-of-

growth-125269840no-ist middot 4 httpwwwbene-muenchendefileadmin

user_uploadPDFsBericht_zum_Besuch_von_Dennis_Meadowspdf middot 5

httpwwwclubofromeorgflashlimits_to_growthhtml middot 6 Part I https

wwwyoutubecomwatchv=aylvkCqp8ak (001030 h) middot Part II httpswww

youtubecomwatchv=SLeLn4hDEMQ (001030 h) middot Part III httpswww

youtubecomwatchv=ZFyWKpL_Zjw (001030 h) middot Part IV httpswww

youtubecomwatchv=qsTTwkyNS1k (001030 h) middot Part V httpswww

youtubecomwatchv=Ck7baSRtHA8 (000643 h) middot 7 httpswwwyoutube

comwatchv=cVzK8Do-u6E

eine Warnung Ein bdquoovershootldquo wie

im ersten buch beschrieben wird laut

der Autoren nicht ohne einen Zusam-

menbruch auskommen koumlnnen Aber es

gibt den Grund zu der Annahme dass

die Menschen bisherige Schaumlden an der

Erde ruumlckgaumlngig machen koumlnnen wenn

sie geeignete Maszlignahmen finden um

Ineffizienz und Verschwendung zu

reduzieren

Seite 16 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Clubof Rome

Der CLub Of ROME (COR) ist eine

nicht-profitorientierte Organisa-

tion unabhaumlngig von politischen

ideologischen und religioumlsen

Interessen Mit dem Leitgedan-

ken sich fuumlr eine lebenswerte und

nachhaltige Zukunft der Mensch-

heit einzusetzen wurde der Club

von fIAT-Manager Aurelio Peccei

und dem OECD-Generaldirektor

Alexander King in Rom 1968 ins

Leben gerufen

Der Club of RoME erlangte seine be-

kanntheit aber vor allem im Jahr 1972

durch den viel diskutierten bericht

bdquoThe limits to Growthldquo (bdquoDie Grenzen

des Wachstumsldquo)

Seither gilt der CoR als eine Ver-

einigung von Persoumlnlichkeiten aus

Wissenschaft Kultur Wirtschaft und

Politik aus allen Regionen der Erde

der sich fuumlr eine nachhaltige Entwick-

lung die die beduumlrfnisse der heutigen

wie auch der kuumlnftigen Generationen

an den begrenzten Ressourcen sowie

der begrenzten belastbarkeit unserer

Oumlkosysteme orientiert einsetzt Zum

Markenzeichen des Club of RoME ist

der Grundsatz bdquoGlobal denken - lokal

handelnldquo (bdquoThink global act localldquo)

geworden

THE Club of RoME ist eine Platt-

form die unterschiedliche Akade-

miker Wissenschaftler Politiker

Wirtschaftsexperten und Mitglieder

der Zivilgesellschaft zusammenbringt

um effektive Ansaumltze und Handlung-

sempfehlungen einer bandbreite von

miteinander verbundenen globalen

Herausforderungen zu designen ent-

wickeln und zu implementieren Die

Probleme beinhalten Nachhaltigkeit

Wirtschaftswachstum Ressourcenkons-

um frieden Sicherheit und Demogra-

fie Die Mitglieder des Club of RoME

engagieren sich in einer bandbreite von

international agierenden Initiativen

und Projekten Ausgewaumlhlte Publika-

tionen von Mitgliedern erscheinen als

ldquoReports to the Club of RoMErdquo

Mittlerweile gibt es zahlreiche Able-

ger des CoR auf nationaler Ebene die

sogenannten bdquoNational Associationsldquo

Diese haben das Ziel die Ideale des

Club of RoME in heute uumlber 30 laumln-

dern und Regionen zu verwirklichen

Sammlung Reports to the Club of Rome 1

Club of Rome International 2

Think Tank 30 Deutschland des Club of Rome 3

Think tank 30 Deutschland ist ein unabhaumlngiges uumlberparteiliches und eigenstaumlndiges Netzwerk junger Men-schen in den Zwanzigern und Dreiszligi-gern unter dem Dach der Deutschen Gesellschaft CLUB OF ROME

Deutsche Gesellschaft Club of Rome Wachstum Ja bitte ndash aber 20 4

Youtube-Channel Club of Rome 5

Offizieller YouTube-Auftritt des CLUB OF ROME

Seite 17 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

So gibt es auch in Deutschland eine

Deutsche Gesellschaft Club of RoME

die bereits 1978 in Hamburg gegruumln-

det wurde Eduard Pestel Initiator des

deutschen Ablegers und Mitglied des

Club of RoME hatte entscheidend

zur Realisierung der Arbeiten an bdquoGren-

zen des Wachstumsldquo beigetragen

1 httpwwwclubofromeorgactivitiesreports middot 2 httpwww

clubofromeorg middot 3 httpwwwtt30de middot 4 httpwwwclubofrome

deweitere-initiativenhtml middot 5 httpswwwyoutubecomchannel

UC8A9L4UYgk_tTvkZhaDOLVQ

Seite 18 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2052Prognose

Im Mai 2012 im Vorfeld des um-

weltgipfels von Rio erschien der

bericht bdquo2052 - Eine globale Pro-

gnose fuumlr die naumlchsten 40 Jahreldquo

(ldquo2052 ndash A Global forecast for the

Next forty Yearsrdquo)

In diesem neuen Report fuumlr den Club

of RoME gibt Jorgen Randers einer

der urspruumlnglichen Koautoren des

berichtes bdquoGrenzen des Wachstumsldquo

einen Ausblick auf die naumlchsten 40

Jahre der Weltwirtschaft und -gesell-

schaft und wirft einige unbequeme

fragen auf

Welche Nationen werde zukuumlnftig

ihren Wohlstand halten koumlnnen und

welchen wird das nicht gelingen

Was bedeutet die wirtschaftli-

che Vorherrschaft Chinas fuumlr andere

Weltregionen

Ist die westliche Demokratie dazu

geeignet die groszligen Menschheitspro-

bleme zu loumlsen

Jorgen Randers stuumltzt sich auf globale

Prognoseinstrumente und seine eigene

Arbeit im bereich Nachhaltigkeit zu-

sammen mit mehr als 30 Vorhersagen

von fuumlhrenden Wissenschaftlern Oumlko-

nomen und Zukunftsforscher aus der

Welt der Wirtschaft der Nachhaltigkeit

und der Wissenschaft um moumlgliche

weltweite Zukuumlnfte vorauszusagen

(CoR 2012)

Dabei werden zwar drastische

Zukuumlnfte gezeichnet jedoch auch

Chancen durch den wachsenden An-

passungsprozess der Menschen an die

Grenzen des Planeten aufgezeigt Den-

noch werden auch unbequeme Trends

thematisiert wie soziale unruhen und

zahlreiche umbruumlche

New Report to the CLub Of ROME 1

COR - CLUB OF ROME (2012) 7 May Launch of major Report that presents possible global futures over the next 40 years and comes to thought-provoking conclusions 2052 A Global Forecast for the Next Forty Years

Randers Jorgen (2012) 2052 A Global forecast for the Next for-ty Years White River Junction Chelsea Green Publishing

Randers draws on his own experience in the sustainability area global forecasting tools and the predictions ndash included in the book ndash of more than thirty leading scientists economis-ts futurists and others to guide us through the future

2052info 2

Homepage of the book containing its quantitative basis ie the spread sheet papers by Joslashrgen Randers that summarise or describe the contents of the 2052 book in various ways external reviews of the 2052 book presentations speaking notes

Make your own forecast for 2052 (Excel spreadsheet) 3

Genuine data from the book

A 5000-word summary 4

An illustrated summary 5

bdquo2052 A Global forecast for the Next forty Yearsldquo Launch in Rot-terdam 6

Jorgen Randers stellt den neuen Bericht vor

TED 2012 Paul Gilding Die Erde ist voll 7

Ausblick auf Konsequenzen die ange-sichts der ausgeschoumlpften Tragfaumlhig-keit der Erde zu erwarten sind

TED 2013 Jorgen Randers Earth in 2052 8

Jorgen Randers erklaumlrt warum die natuumlrliche Verlangsamung der Wachstumsprozesse in Oumlkonomie und Bevoumllkerung der naumlchsten 40 Jahre nicht ausreichend sind um das Klima zu stabilisieren

Seite 19 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpwwwclubofromeorgreport2052 middot 2 www2052info middot 3

httpwww2052infodownload middot 4 httpwww2052infoa-5000-

word-summary middot 5 httpwww2052infowp-contentuploads201401

p120801-2052-A-global-forecast-15p-illustrated-CPSLpdf middot 6 Teil 1 https

wwwyoutubecomwatchv=8qDy0jHo_DQ middot Teils 2 httpswww

youtubecomwatchv=sTOmaiil3t0 middot 7 httpswwwtedcomtalks

paul_gilding_the_earth_is_fulllanguage=de middot 8 httpswwwyoutubecom

watchv=gPEVfXVyNMM

claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext

Seite 20 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

RessourcenleichteGesellschaft

bdquoEine ressourcenleichte Gesell-

schaft ist eine Gesellschaft die

einen moumlglichst geringen Res-

sourcenverbrauch ausweist

Ressourcen bewusst nutzt

Oumlkosystemleistungen erhaumllt den

umweltraum einhaumllt und somit

dematerialisiert ist Dies beinhal-

tet einen grundlegenden Gerech-

tigkeitsaspekt innerhalb und zwi-

schen den Generationen gleicher

Ressourcenzugang fuumlr die Men-

schen zur individuellen Entfaltung

und sozialen Wohlstandsschaf-

fung bildet einen normativen

Rahmen bezieht die Gesellschaft

dieses Ziel auf eine nachhaltige

Entwicklung so gelten die ge-

sellschaftlich entwickelten und

anerkannten Nachhaltigkeitsziele

subsidiaumlr im Mehrebenensystem

(uN Eu nationale bundesland

und lokale Ebene) und werden fuumlr

eine umsetzung von den Akteu-

ren (Staat unternehmen NPOs

buumlrger etc) operationalisiert und

beruumlcksichtigtldquo

(berg H Liedtke C Welfens J (2016 in Vorberei-

tung) Hintergrundrecherche und Definition einer

Ressourcenleichten Gesellschaft)

Ein ressourcenintensives Wirtschafts-

wachstum als gesellschaftliches und

wirtschaftspolitisches Ziel verhindert

die loumlsung der umweltprobleme die es

verursacht In folge eines dynamisch

wachsenden Ressourcenverbrauchs

uumlberschreitet in vielen Regionen der

Erde die Nutzung der natuumlrlichen

Ressourcen deutlich die Regenerati-

onsfaumlhigkeit des Planeten Das erste

deutsche Ressourceneffizienzprogramm

(ProgRess I) formulierte die beobach-

tung dass aufgrund der gegenwaumlr-

tigen Uumlbernutzung der natuumlrlichen

Ressourcen im Verhaumlltnis zu deren

Regenerationsfaumlhigkeit ein bdquoschonender

und gleichzeitig effizienter umgang

mit natuumlrlichen Ressourcen zu einer

Schluumlsselkompetenz zukunftsfaumlhiger

Gesellschaftenldquo (bMu 2012 S 6) ge-

houmlren muss

Die frage bdquoWie viele Ressourcen

braucht eine Gesellschaft um in oumlko-

logischen Grenzen ihren Wohlstand

zu bewahrenldquo beschaumlftigte deutsche

und internationale Wissenschaftler

lange bevor das leitbild einer bdquoressour-

Deutsches Ressourceneffizienz-programm

BMUB (2012) Programm zur nach-haltigen Nutzung und zum Schutz der natuumlrlichen Ressourcen

MIPS ndash Wieviel umwelt braucht der Mensch

Schmidt-Bleek F (1994) Wieviel Umwelt braucht der Mensch MIPS das Maszlig fuumlr oumlkologisches Wirtschaf-ten Basel Boston Birkhaumluser Verlag

foresightprozess 1

VDI Foresightprozess zu wirtschaft-licher technologischer und gesell-schaftlicher Veraumlnderung

ProgRess I 2

Wie wollen wir in Zukunft leben 3

Baumlr et al (2015) Transformative Umweltpolitik ndash Der Beitrag der Umweltpolitik zu Prozessen gesell-schaftlichen Wandels Teilbericht des Projektes bdquoNachhaltiges Deutschland 2030 bis 2050 ndash Wie wollen wir in Zukunft lebenldquo

Ressourcenleichte Gesellschaft im Web 4

TED 2011 Pavan Sukhdev Put a value on nature 5

Pavan Sukhdev beschreibt wie durch monetaumlre Wertzuschreibungen ein Umdenken im Umgang mit bdquokostenlo-senldquo Ressourcen wie Luft und Wasser moumlglich ist

TED 2012 Timothy Prestero De-sign for people not awards 6

Der Vortrag erklaumlrt warum es primaumlre Aufgabe des Produktdesigns sein muss Guumlter zu entwickeln die alltagstauglich und relevant sind

Seite 21 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

cenleichten Gesellschaftldquo in politische

Programme und beschluumlsse integriert

wurde Anfang der 90er Jahre wur-

den verstaumlrkt Ansaumltze in die Debatte

eingebracht die den Schwerpunkt

der umweltpolitischen Diskussion auf

die Inputseite der wirtschaftlichen

Prozesse verlagerten und die begren-

zung menschlicher Eingriffe in die

Natur forderten (Schmidt-bleek 1994

Weizsaumlckerlovinslovins 1995) Aus

der Erkenntnis neuer oumlkologischer

Zusammenhaumlnge werden entsprechend

seitdem neue Anforderungen an die

umweltpolitik gestellt Im Sinne der

Vorsorge soll demnach unter einem

leitbild der Dematerialisierung eine

kontinuierliche Reduzierung der Ma-

terial- Energie- und flaumlchenintensitaumlt

des lebens und (weiter auf S 22)

Nutzen gestalten

Schmidt-Bleek FTischner U (1995) Produktentwicklung Nutzen gestalten ndash Natur schonen Schrif-tenreihe des Wirtschaftsfoumlrderungs-instituts Nr 270 Wirtschaftsfoumlrde-rungsinstitut der Wirtschaftskammer Oumlsterreichs

faktor 4

Weizsaumlcker EU von Lovins AB Lovins LH (1995) Faktor Vier Doppelter Wohlstand ndash halbierter Naturverbrauch Der neue Bericht an den Club of Rome Muumlnchen Verlag Droemer Knaur

Module WIN amp RE________________________

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Didaktische Module bdquoVom Wissen zum HandelnldquoModule bdquo WirtschaftNeue Weltordnung( WIN)bdquo und Ressourcen und Energie (RE)ldquo Forum fuumlr Verantwortung ASKO EU-ROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken

Modul WirtschaftNeue Weltordnung (WIN)

Wie koumlnnen Wohlstand und Lebens-qualitaumlt gesichert und die Natur und das Klima geschont werden Sind eine nachhaltigere Wirtschaft und ein stetiges Wirtschaftswachstum verein-bar Im Fokus dieses Moduls stehen Ziele Strategien und Instrumente ei-ner nachhaltigeren Wirtschaft Daruuml-ber hinaus beschaumlftigt sich das Modul mit der internationalen Dimension der Problematik und diskutiert die Eckpunkte einer neuen Weltordnung

Modul bdquoRessourcen und Energie (RE)ldquo

Eine nachhaltigere Energie- und Ressourcennutzung stellt eine globale Herausforderung dar Was sind die treibenden Kraumlfte unseres Ressour-cen- und Energieverbrauchs Wie sieht der Energie und Ressourcen-verbrauch in der Zukunft aus Wie sind die Wirtschaft- und Ressourcen-politik auf nationaler und internatio-naler Ebene miteinander verflochten Zu diesen Fragen finden Sie im Modul bdquoRessourcen und Energieldquo Informa-tionen und Arbeitsmaterialien

1 Band 1 httpwwwvditzdepublikationforesight-bericht-band-

1-gesellschaftliche-veraenderungen-2030 middot Band 2 httpwww

vditzdepublikationforesight-bericht-band-2-forschungs-und-

technologieperspektiven-2030 middot Band 3 httpwwwvditzdepublikation

foresight-bericht-band-3-geschichten-aus-der-zukunft-2030 middot 2 http

wwwbmubbunddeservicepublikationendownloadsdetailsartikel

deutsches-ressourceneffizienzprogramm-progress middot 3 httpwww

umweltbundesamtdepublikationentransformative-umweltpolitik-der-

beitrag-der middot 4 httpressourcenleichte-gesellschaftdeindexphpid=12 middot 5

httpswwwtedcomtalkspavan_sukhdev_what_s_the_price_of_nature

middot 6 httpswwwtedcomtalkstimothy_prestero_design_for_people_not_

awards

claudiabo
Hervorheben

Seite 22 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

als auch in der praktischen umsetzung

immer mehr an Konturen gewann

Auch fuumlr die Gestaltung von Produk-

ten und Prozessen wurden Strategien

entwickelt die zur loumlsung der genann-

ten Probleme integrierte Anwendungen

der Effizienz- Konsistenz- und Suffi-

zienzprinzipien vorschlagen (vgl ua

Schmidt-bleekTischner 1995)

BR

DW

ELT

EU 1972 1974 1986 1987 1992 1994 1995 1996 1999 2001 2002 2003 2004 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Limits to Growth

Gruumlndung UNEP Brundtland-Report

World Summit Rio de JaneiroWorld Summit Johannesburg

Marrakesch Prozess

Circular Economy Package

Gruumlndung WBCSD

UNCSD Sustainable Consumption Indicators

UN Sustainable Development Goals

EuropRohstoffstrategie

Fahrplan ress schonendes Europa EU-Dashboard

Europe 2020

European Ressource Efficiency Platform

European Ressources Forum

Gruumlndung Umweltbundesamt

Gruumlndung Bundesministerium fuumlr Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit

Aumlnderung Art 20a Grundgesetz

BMU-Ziel Faktor 25 bis 2020

Nationale Nachhaltigkeitsstrategie Verdopplung Rohstoffproduktivitaumlt bis 2020

Kreislaufwirtschaftsgesetz

WBGU Welt im Wandel

Rohstoffstrategie

ProgRess I

Gruumlndung Ressourcen-Kommission am Umweltbundesamt

Enquete Kommission Wachstum Wohlstand Lebensqualitaumlt

ProgRess II

National Ressources Forum

Umweltschutz als Wirtschaftsfaktor

World Ressources Forum

Rio +20

G7 Allianz Ressourceneffizienz

SDG-Report

G8 3R Action Plan

Europ Nachhaltigkeitsstrategie

Abb 1 Quelle Wuppertal Institut 2016 berg H Liedtke Ch Welfens J (2016) Hintergrundrecherche und Definition einer Ressourcenleichten Gesell-schaft Arbeitspapier im Projekt bdquoErfolgsbedingungen fuumlr Systemspruumlnge und Leitbilder einer ressourcenleichten Gesellschaftldquo

Wirtschaftens angestrebt werden

beispiele dazu

Europa 2020 Idee der Entkopplung

durch intelligentes nachhaltiges und

integratives Wachstum

Enquete Kommission fuumlr Wachs-

tum Wohlstand und lebensqualitaumlt in

Deutschland mit konkreten Handlung-

sempfehlungen fuumlr mehr Wohlstand

bei gleichzeitiger Abkopplung vom

Ressourcenverbrauch

ProgRess 1 und 2 in Deutschland

Programme die nachhaltige Nutzung

der natuumlrlichen Ressourcen in den

fokus stellen

Diese Entwicklungen haben dazu

beigetragen dass das leitbild einer

bdquoressourcenleichten Gesellschaftldquo die

innerhalb des zur Verfuumlgung stehenden

umweltraumes eine hohe lebensquali-

taumlt und Entfaltung des der Einzelnen

sowie der Gemeinschaft foumlrdert und

fordert sowohl in der Wissenschaft

Seite 23 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

GreenEconomy

Green Economy ndash verstanden

als eine wettbewerbsfaumlhige

umwelt- und sozialvertraumlgliche

Wirtschaftsweise ndash wird seit etwa

2007 zum neuen Leitbild in der

internationalen und nationalen

Diskussion zu Wachstum Wohl-

stand und Lebensqualitaumlt Der

begriff wurde federfuumlhrend von

uNEP gepraumlgt

Aufgrund der folgewirkungen die mit

dem aktuellen Wirtschaftssystem ver-

bunden sind wie beispielsweise fort-

schreitender Klimawandel biodiversi-

taumltsverlust und Ressourcenknappheit

setzt sich zunehmend die Auffassung

durch dass dieses ressourcen- und

energieintensive Wirtschaftsmodell

nicht uneingeschraumlnkt fortgesetzt wer-

den kann

Die Chance fuumlr eine nachhaltige faire

und offene Zukunft im Sinne einer

Green Economy ist daher die Entwick-

lung eines Wirtschafts- und Gesell-

schaftsmodells das sowohl die nach-

haltige Nutzung der Oumlkosysteme als

auch den gesellschaftlichen Wohlstand

sichert Dies macht es erforderlich dass

die Produktions- und Konsumprozesse

innerhalb oumlkologischer und sozialer

leitplanken stattfinden und die End-

lichkeit der Ressourcen beruumlcksichtigt

wird

fuumlr die umsetzung von Green

Economy wurde die Green Econo-

my Initiative ins leben gerufen die

Entscheidungstraumlger unterstuumltzen soll

eine ressourcen- und Co2-aumlrmere und

sozial gerechtere Wirtschaft zu rea-

lisieren Das umsteuern in Richtung

einer Green Economy stellt eine sehr

hohe Herausforderung fuumlr Wirtschaft

und Gesellschaft dar Der Uumlbergang

zu einer nachhaltigeren Wirtschafts-

weise bedarf der Erschlieszligung neuer

Zukunftsmaumlrkte sowie neuer Geschaumlfts-

modelle die eine drastische Steige-

rung der Ressourceneffizienz in den

Produktions- und Dienstleistungssek-

toren bewirken Es bedarf staatlicher

flankierungsmaszlignahmen um diesen

Wirtschaftskurs zu unterstuumltzen die

erforderlichen leitplanken zu setzen

sowie das gesellschaftliche bewusstsein

und nachhaltigere Konsumstile dahin-

gehend zu foumlrdern

Towards a Green Economy 1

UNEP (2011) Towards a Green Economy ndash Pathways to Sustainable Development and Poverty Eradicati-on A Synthesis for Policy Makers

OECD (2011) Towards Green Growth 2

OECD (2010) Transition to a low-carbon economy ndash public goals and corporate practices OECD Publishing 3

Europa 2020 Strategie ndash Eine Strategie fuumlr intelligentes nachhaltiges und integratives Wachstum 4

Discussions about Green Econo-my often ignore the Social 5

This short 10 minute video addresses this issue

uNRISDlsquos Project on the Social Dimensions of Green Economy and Sustainable Development 6

Modul bdquoWirtschaftNeue Wirt-schaftsordnung (WIN)ldquo 7

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Forum fuumlr Verantwortung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut

Growing green economies 8

Von Rio nach Rio+20

TED 2010 Tim Jackson An ec-onomic reality check 9

Tim Jackson stellt ein Konzept vor dass es durch feste oumlkonomische Prinzipien ermoumlglicht aktuelle Krisen zu uumlberwinden und in die Zukunft zu investieren

TED 2012 Juan Verde Towards the green economy 10

Juan Verde ist uumlberzeugt dass be-reits verfuumlgbare Innovationen eine beispiellose Zunahme von gruumlner Technologie und damit einen oumlkono-mischen Wandel hervorrufen koumlnnen

Seite 24 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpwwwuneporgpublicationscontentspub_details_search

aspID=4188 middot 2 httpwwwoecd-ilibraryorgenvironmenttowards-green-

growth_9789264111318-en middot 3 httpdxdoiorg1017879789264090231-

en middot 4 httpeceuropaeueurope2020 middot 5 httpswwwyoutubecom

watchv=O5lBwrJcUOk middot 6 httpwwwunrisdorggreeneconomy middot

7 httpwwwforum-fuer-verantwortungdepublikationenwirtschaftneue-

weltordnung middot 8 httpswwwyoutubecomwatchv=m9AS6KT7a5Y middot

For more info visit wwwoecdorgrio+20 middot 9 httpwwwtedcomtalks

tim_jackson_s_economic_reality_check middot 10 httpswww youtubecom

watchv=x-7ZBairDh4

Seite 25 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

four returnsPrinzip

Commonlandrsquos approach is to

restore landscapes by building

and (co-) funding sustainable

businesses in 3 landscape zo-

nes delivering 4 types of return

inspirational social natural and

financial return within a 20 years

time horizon

Return of Inspiration Giving

people hope and a sense of pur-

pose

Return of Social Capital bringing

back jobs business activity edu-

cation and security

Return of Natural Capital Resto-

ring biodiversity soil and water

quality

Return of financial Capital Reali-

zing long-term sustainable profit

Ein landstrich braucht auf lange Sicht

drei Zonen um dauerhaft von nutzen

zu sein

Natural Zone

Investment Restoring vegetation Plan-

ting native trees and clearing invasive

species Natural restoration limited

maintenance

Return Co2 capture water soil Resto-

red biodiversity forestry hunting

Tourism

Combined Zone

Investment Restoring landscape Plan-

ting usable trees Restoring perennial

vegetation and soil limited mainten-

ance

Return Co2 capture water soil

Partially restored biodiversity Agrofo-

restry fruit trees timber Tourism

Economic Zone

Investment Sustainable agriculture fo-

restry aquaculture Real estate infras-

tructure fitting in landscape Ventures

with positive impact on landscape

Return Co2 capture water soil Crops

and products New businesses new

collaborations Economic development

(wwwcommonlandcom)

commonlandcom 1

Organisation die sich fuumlr die groszligflauml-chige Restauration von Landschaften einsetzt Auf deren Internetpraumlsenz werden deren Ziele und Vorgehens-weisen schnell deutlich Zusaumltzlich gibt es viele Paper und Videos

four returns Three Zones

Ferwerda W Four Returns Three Zones 20 years A systemic and practical approach to scale up land-scape restoration by business and investors to create a restoration in-dustry chapter in book (2015) bdquoLand Restoration Reclaiming Landscapes for a Sustainable Futurerdquo (Elseviers Publication)

John D Liu Hope in a changing climate 2

Liu stellt vor wie vertrocknete Landschaften wiederbelebt werden koumlnnen

Chris McKnett The investment logic for sustainability 3

Groszliginvestoren als Schluumlsselspieler fuumlr den oumlkologischen Fortschritt

1 wwwcommonlandcom middot 2 httpswwwyoutubecom

watchv=41qnjXKdE70 middot

3 httpswwwtedcomtalkschris_mcknett_the_investment_logic_for_

sustainability

Seite 26 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

DeutscheNachhaltigkeitsstrategie

Die Nationale Nachhaltigkeits-

strategie bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo beschlossen im

Jahr 2002 bestimmt den Kurs fuumlr

eine nachhaltige Entwicklung auf

der nationalen Ebene

Ihre leitlinien sind Generationenge-

rechtigkeit lebensqualitaumlt sozialer

Zusammenhalt und internationale Ver-

antwortung In dem Dokument wurden

Ziele (i d R fuumlr das Jahr 2020) fuumlr die

oumlkologische oumlkonomische und soziale

Nachhaltigkeit benannt und insgesamt

21 Schluumlsselindikatoren definiert die

es gestatten den Erreichungsgrad

dieser Ziele bereits heute statistisch zu

messen und die weitere Entwicklung

Jahr fuumlr Jahr zu beobachten

Die Indikatoren beschreiben nicht

nur Ziele an sich sondern gelegentlich

auch sogenannte Zwischenziele deren

Erreichung wiederum den fortschritt

auch bei anderen Zielen voranbringt

So zb bedeutet eine Verbesserung

beim Indikator sbquoEnergieproduktivitaumltlsquo

gleichzeitig auch eine Verbesserung des

Indikatorwertes bei den Treibhausgase-

missionen

Seit der ersten Version der Nach-

haltigkeitsstrategie wurden die Indi-

katoren teilweise erweitert und der

aktuellen Situation angepasst wie zb

die neuen Indikatoren wie Anteil des

Stroms aus erneuerbaren Energiequel-

len am Stromverbrauch oder Schulden-

stand so dass im neuesten Indikato-

renbericht 2012 effektiv 38 Indikatoren

untersucht werden

Diese Indikatoren werden im Abstand

von zwei Jahren in Indikatorenbe-

richten des Statistischen bundesamtes

aktualisiert und der aktuelle Stand und

Entwicklungen dargestellt

Seit 2002 wurden 3 fortschritts-

berichte veroumlffentlicht in denen die

Strategie weiterentwickelt und aktua-

lisiert wird 2004 bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo 2008 bdquofuumlr ein nachhal-

tiges Deutschland und fortschrittsbe-

richt 2012

Die bundesregierung bereitet derzeit

die bdquoNachhaltigkeitsstrategie 2016ldquo vor

ndash und schreibt damit die Nachhaltig-

keitsstrategie fort

bundesregierung (2002) Perspektiven fuumlr Deutschland 1

10 Jahre Nachhaltigkeit bdquomade in Germany 2

Kurzpapier zum Fortschrittsbericht

basisinformationen Lexikon der NachhaltigkeitAachener Stiftung 3

bundesregierung im Web 4

Internetauftritt der Bundesregierung zur nationalen Nachhaltigkeitsstrate-gie mit kurzem Themenuumlberblick

Silke uebelmesser How demographic change is sha-ping our future 5

Ausblick auf die Herausforderun-gen vor die uns der demographische Wandel in den naumlchsten Jahren stellt

1 httpwwwbundesregierungdeContentDE_Anlagen

Nachhaltigkeit-wiederhergestelltperspektiven-fuer-deutschland-

langfassungpdfjsessionid=DD7315CEA90912E6C3977178854C9BDB

s3t1__blob=publicati-onFileampv=3 middot 2 httpwwwbundesregierung

deContentDE_AnlagenNachhaltigkeit-wiederhergestellt2012-

05-09-kurzpapier-zum-fortschrittsbericht-2012-barrierefrei

pdfjsessionid=DD7315CEA90912E6C3977178854C9BDBs3t1__

blob=publicationFileampv=3 middot 3 httpswwwnachhaltigkeitinfoartikel

nationale_nachhaltigkeitsstrategie_entwicklung_1694htm middot 4 httpswww

bundesregierungdeWebsBregDEThemenNachhaltigkeitsstrategie1-

die-nationale-nachhaltigkeitsstrategienachhaltigkeitsstrategie_node

html middot 5 httptedxtalkstedcomvideoHow-demographic-change-is-

shapisearch3Agermany

Seite 27 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren

Nachhaltiges Produzieren und

Konsumieren hat sich in den letz-

ten zwei Jahrzehnten zu einem

der wichtigsten Themenbereiche

der Nachhaltigkeitsdiskussion

auf dem internationalen euro-

paumlischen und nationalen Level

entwickelt

Die globalen Klimaveraumlnderungen

und umweltbelastung verdeutlichen

die Notwendigkeit einer systemischen

sozial-oumlkologischen Transformation

der Gesellschaft in Richtung Nach-

haltigkeit bdquobereits seit geraumer Zeit

befindet sich das fossile oumlkonomische

System international im umbruch

Dieser Strukturwandel wird vom

WbGu (Wissenschaftlicher beirat der

bundesregierung Globale umweltver-

aumlnderungen) als beginn einer bdquoGroszligen

Transformationldquo zur nachhaltigen Ge-

sellschaft verstanden die innerhalb der

planetarischen leitplanken der Nach-

haltigkeit verlaufen mussldquo (WbGu

2011 S 1) Ein Uumlberschreiten dieser

leitplanken koumlnne die oumlkologischen

Rahmenbedingungen veraumlndern und

ein Risiko fuumlr die zukuumlnftigen Genera-

tionen darstellen (vgl Potsdam-Institut

fuumlr Klimafolgenforschung 2009)

Das Tempo des Verbrauchs von

natuumlrlichen Ressourcen der von 10

Mrd Tonnen 1950 auf 70 Mrd Tonnen

2010 rapide gestiegen ist kann nicht

fortgesetzt werden um im Rahmen der

planetarischen Grenze zu wirtschaften

muumlsste der globale Ressourcenver-

brauch bis 2050 etwa halbiert werden

(Schmidt-bleek 2007 uNEP 2011)

Auf der nationalen Ebene muumlsste die

Reduktion des Ressourcenverbrauchs

um einen faktor 10 und auf der Haus-

haltsebene in Deutschland um den fak-

tor 5 auf etwa 8 Tonnen pro Kopf und

Jahr (lettemeier etal 2014) reduziert

werden

Eine radikale Reduzierung des

Ressourcenverbrauchs bei gleichzeitig

groumlszligtmoumlglicher lebensqualitaumlt welt-

weit ist eine globale Herausforderung

des 21 Jahrhunderts Der Weg hin zu

einer 8t-Gesellschaft (lettenmeier et

al 2014) verlangt nach einer nachhal-

tigeren Gestaltung von Produktions-

und Konsummustern sowie der damit

Material footprint 1

Lettenmeier Michael Liedke Chris-ta Rohn Holger (2014) Eight Tons of Material Footprint - Suggestion for a Resource Cap for Household Cons-umption in Finland In Resources 33 (2014) S 488-515

Stellschrauben fuumlr Nachhaltigkeit

Liedtke Ch etal (2015b) Stell-schrauben fuumlr Nachhaltigkeit Trends und Verantwortungen in Produktion und Konsum in Stiftung Entwicklung und Frieden (Hrsg) Globale Trends 2015 Perspektiven fuumlr die Gesellschaft Fischer Verlag 2015 S 299-314

Marrakech-Prozess 2

Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren in der Eu 3

Sustainable Consumption and Production and the SDGs 4

UNEP Post 2015 Note 2

Indikatoren 5

European food Sustainable Cons-umption and Production Round Table 6

The Story of Stuff 7

Der Film beschreibt den kompletten Konsumkreislauf mit seinen sozialen und oumlkologischen Folgen (deutsch)

unsichtbare Schaumltze im Mobil-telefon Ein Animationsfilm zum Recycling von Handys 8

Eine Veranschaulichung des Lebens-zyklus elektronischer Geraumlte am Bei-spiel Handy Die Wiederverwendung von bis zu 80 Prozent der Rohstoffe in gebrauchten Handys ist zentraler Bestandteil der bdquoRohstoff-Expediti-on die vom Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung anlaumlsslich des Wissenschaftsjahres 2012 ausgerufen wurde

Seite 28 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

verbundenen Produkt-Dienstleistungs-

systeme wie Infrastrukturen

Nachhaltiges Konsumieren und Produ-

zieren wird definiert alsldquo a holistic

approach to minimising the negative

environmental impacts from consump-

tion and production systems while

promoting quality of life for allrdquo (uNEP

2015a S 10) Der holistische Ansatz

Sustainable Production and Consumption Systems

Lebel L etal (Hrsg) (2010) Sustainable Production and Cons-umption Systems Knowledge Enga-gement and Practice Springer

Planetarische Grenzen 9

Potsdam-Institut fuumlr Klimafolgenfor-schung (2009) Planetarische Gren-zen Ein sicherer Handlungsraum fuumlr die Menschheit Pressemitteilung vom 23092009

uNEP (2015a) Sustainable Cons-umption and Production A Hand-book for Policymakers 10

uNEP (2015b) Sustainable Cons-umption and Production Indica-tors for future SDGs 11

Konsum und Nachhaltigkeit 12

Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung (2010) Konsum und Nachhaltigkeit Wie Nachhaltigkeit in der Konsum-gesellschaft kaumluflich und (er)lebbar wird Eine Aufgabe fuumlr Politik Wirt-schaft Buumlrgerinnen und Buumlrger

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

faktor 4

Weizsaumlcker EU von Lovins AB Lovins LH (1995) Faktor Vier Doppelter Wohlstand ndash halbierter Naturverbrauch Der neue Bericht an den CLUB OF ROME Muumlnchen Verlag Droemer Knaur

Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung (2011) Der Deutsche Nachhaltig-keitskodex 13

Welt im Wandel

WBGU (2011) Welt im Wandel Gesellschaftsvertrag fuumlr eine Groszlige Transformation Hauptgutachten Berlin

Global Guidance Principles for Life Cycle Assessment Databases

UNEPSETAC (2011) Global Gu-idance Principles for Life Cycle Assessment Databases ndash A Basis for Greener Processes and Products Paris France

Modul bdquoKonsum (KON)ldquo 14

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Didaktische Module bdquoVom Wissen zum Handelnldquo Modul bdquoKons-um (KON)ldquo Forum fuumlr Verantwor-tung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Ot-zenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut Was hat unser Konsum mit Klima- und Ressourcenschutz zu tun Was sind die Trends in der weltwei-ten Entwicklung und welche Strategi-en koumlnnen Wohlstand erhalten ohne das System Erde zu uumlberlasten

MIPS ndash Wieviel umwelt braucht der Mensch

Schmidt-Bleek F (1994) Wieviel Umwelt braucht der Mensch MIPS das Maszlig fuumlr oumlkologisches Wirtschaf-ten Basel Boston Birkhaumluser Verlag

TED 2010 Tim Jackson An econi-mist reality check 15

Tim Jackson spricht uumlber Rezession Klimawandel und Ungleichheit und wie wir in eine bessere Zukunft inves-tieren koumlnnen

Von sozial-oumlkologischen Experi-menten in den Alltag 16

Vortrag von Michael Minis auf der Tagung bdquoWas bewegt Von sozial-ouml-kologischen Experimenten in den Alltagldquo (8 und 9 Maumlrz 2012 Berlin) Kritische Reflektion von Produktions- und Konsummustern

was-bewegtorg 17

Pionierhafte Konzepte fuumlr einen nachhaltigen Wandel von Produk-tions- und Konsummustern werden vorgestellt und kritisch reflektiert - sowohl aus praktischer als auch aus wissenschaftlicher Sicht In diesem Zusammenhang wird Tamyca als Konzept zur Aumlnderung der zukuumlnfti-gen Automobilnutzung dargestellt

amp

(siehe Abbildung 1 unten) der unter-

schiedliche Interventionsmoumlglichkeiten

im lebenszyklus eines Produktes oder

einer Dienstleistung umfasst hat eine

entscheidende bedeutung fuumlr systemi-

sche betrachtung der Produktions- und

Konsumsysteme

uNEP definiert Grundcharakteristika

der nachhaltigen Produktions-Konsum-

systeme (uNEP 2015a S 10)

Verbesserung der lebensqualitaumlt

unter beruumlcksichtigung des Ressour-

cenbedarfs zukuumlnftiger Generationen

und umweltqualitaumlt

Entkopplung des Wirtschaftswachs-

tums vom Ressourcenverbrauch durch

Seite 29 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

- Reduktion von Material- und

Energieintensitaumlt sowie der Emissi-

on- und Abfallmengen von Produkti-

on- und Konsumaktivitaumlten

- foumlrderung des Wandels zu energie-

und materialeichten Konsummustern

ohne Verzicht auf lebensqualitaumlt

Data

LCA data (including data for carbon and water footprint exposure and hazard data etc)

Life Cycle Approaches

LCA Carbon and water footprint material flow accounting risk assessment social LCA Life cycle costing

Life cycle sustainability assessment etc

Programmes and activities

Design for environment eco-labelsgreen procurement recycling design for

sustainability sustainable procurement etc

Life cycle

management systemsand sustainable consumption

and production policies

Sustainability

Abb 2 Holistischer Systemansatz zu nachhaltigen Produktions-Konsumsysteme (uNEP 2015a S 41)

Quelle Eigene Darstellung

Anwendung des lebenszyklusansat-

zes unter beruumlcksichtigung der Aus-

wirkungen auf die umwelt von allen

Phasen der Produktions- und Kons-

umprozesse

Strategisches Vorgehen gegen

Reboundeffekte (Kompensation der

Efffizienzgewinne durch steigenden

Konsum)

Auf globaler Ebene wird die Proble-

matik der nachhaltigeren Produktions-

und Konsummuster vorrangig von den

Vereinten Nationen (uN) und ihren

unterorganisationen wie etwa der

Commission on Sustainable Develop-

ment (CSD) und dem united Nations

Environment Programme (uNEP)

sowie von weiteren internationalen

organisationen wie der organisation

Politische Umsetzung der Strategien und Maszlignahmen zu Nachhaltigem Produzieren und Konsumieren

Welt

2015 UN Vollversammlung verabschiedete Ziele fuumlr nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals- SDGacutes siehe httpwwwforu-muedewp-contentuploads201507SDG-Factsheet_FUEpdf Ziel 12 lautet bdquoFuumlr nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgenldquo Die SDGs sollen ab 2016 bis 2030 verwirklicht werden Sie bilden ndash gemeinsam mit Umsetzungsmaszlignahmen Indikatoren zur Fortschritts-messung sowie Uumlberpruumlfungsmechanismen ndash die so genannte Post-2015-Agenda

Seite 30 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Europaumlische Union

2012 EU-Direktive zur Erhoumlhung der Energieeffizienz (Energy Efficiency Directive) gezielt auf die Einfuumlhrung von Maszlignahmen zur Erreichung von 20-Erhoumlhung der Energieeffizienz bis zum Jahr 2020 in den Laumlndern der Europaumlischen Union

2010 Europa 2020-Wirtschaftsprogramm gezielt auf ein bdquointelligentes nachhaltiges und integratives Wachstumldquo und eine bessere Koordinie-rung der nationalen und europaumlischen Wirtschaft bis zum Jahr 2020

2009

Oumlkodesign-Richtlinie der EU (2009125EG) die die Anforderungen an die umweltgerechte Gestaltung energieverbrauchsrelevanter Produkte (Energy-related Products ErP) formuliert

2008 Aktionsplan der EU-Kommission zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren und zu Industriepolitik Der Aktionsplan zielte auf die Foumlrderung von Innovationen zu nachhaltigeren Produktion und der Nachfrage nach nachhaltigeren Guumltern und Dienstleistungen

2012 Konferenz der Vereinten Nationen uumlber nachhaltige Entwicklung (Rio+20) - Festlegung des Konsultationsprozesses zu den Zielen nachhaltiger Entwicklung

Beschluss zu 10 Jahresprogramm zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (10 Year Framework of Programmes 10YFP) ge-zielt auf eine weltweite verstaumlrkte Einfuumlhrung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmuster

2005 Gruumlndung des UNEP-Center for Sustainable Production and Consumption (siehe wwwscp-centreorg) am Wuppertal Institut als Hausinstitut der Vereinten Nationen den Marrakesch-Prozess zu unterstuumltzen2003

2003 Internationales Expertentreffen in Marrakesch (vgl wwwunorgesasustdevsdissuesconsumptionmarrakechhtm) organisiert von den Vereinten Nationen Start des sog bdquoMarrakesch-Prozessesldquo koordiniert durch das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und die Abteilung fuumlr wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten der Vereinten Nationen (UN-DESA)

2002 Der zweite Weltgipfel fuumlr Nachhaltige Entwicklung (WSSD) 2002 in Johannesburg das beschlossene Umsetzungsprogramm (bdquoPlan of Implementationldquo) widmet dem Uumlbergang zu nachhaltigeren Konsum- und Produktionsmustern ein eigenes Kapitel in dem wichtige Ansatzpunkte fuumlr die Umsetzung wie Monitoring Life-Cycle-Analysis Oumlkoeffizienzprogramme Indikatoren zielgruppenspezifische Informations- und Aufklaumlrungsprogramme hervorgehoben werden

1995 Gruumlndung der Kommission fuumlr Nachhaltige Entwicklung (Commission on Sustainable Development - CSD) der Vereinten Nationen Ausarbeitung des Internationalen Arbeitsprogramms zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (bdquoInternational Work Programme on Changing Consumption and Production)

1992 Erster Weltgipfel zu Nachhaltiger Entwicklung in Rio de Janeiro Der Kapitel 4 des Abschlussdokuments bdquoAgenda 21 bdquoVeraumlnderung der Konsumgewohnheitenldquo adressiert zwei Themenbereiche bdquoUumlberkonsum von Ressourcenldquo und bdquo(Negative) Effekte des Konsumen-tenverhaltensldquo die bis heute im Zentrum der globalen Debatte um Konsum- und Produktionsmuster stehen

Seite 31 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2006 Verabschiedung neuer angepassten Version der Nachhaltigkeitsstrategie die konkrete Zielsetzungen und Maszlignahmen fuumlr prioritaumlre Bereiche wie Klimawandel nachhaltige Produktion und nachhaltiger Konsum Demografie Migration gesellschaftliche Integration ua benennt

2001 Erste EU-Nachhaltigkeitsstrategie gezielt auf Verbesserung der Lebensqualitaumlt heutiger und zukuumlnftiger Generationen

Gruumlnbuch der Europaumlischen Kommission zur Integrierten Produktpolitik mit den Schwerpunkten oumlkologische Gestaltung von Produkten Bedeutung der Preisbildung und Konsumentenentscheidungen

1993 Einfuumlhrung des EU-Oumlko-Audits (Eco- Management and Audit Scheme (EMAS) EMAS-Verordnung adressiert die Eigenverantwortung der Wirtschaft bei der Bewaumlltigung ihrer direkten und indirekten Umweltauswirkungen

1992 Einfuumlhrung des freiwilligen Europaumlischen Umweltzeichens (kurz Euroblume bzw EU-Ecolabel) zur Kennzeichnung von Verbraucherpro-dukten und Dienstleistungen (Verordnung EWG 880) gekennzeichnet werden Konsumguumlter die sich durch besondere Umweltvertraumlglich-keit und vergleichsweise geringe Gesundheitsbelastung auszeichnen Die Auszeichnung wird eigenverantwortlich durch nationale Institute der teilnehmenden Laumlnder vergeben

Deutschland

2015 Anfang des politischen Dialogprozesses zur Umsetzung der Ziele nachhaltiger Entwicklung (Sustainable Development Goals)

2014 Kabinettsbeschluss der Bundesregierung uumlber die Nationale Nachhaltigkeitsstrategie die einen bdquowesentlicher Rahmenldquo fuumlr die Umsetzung der SDGs in Deutschland werden soll

2008 Gruumlndung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises der den Wandel zu einer nachhaltigen Gesellschaft unterstuumltzt die relevanten Akteure aus Wirtschaft Kommunen und Forschung in nachhaltigem Handeln bestaumlrkt und dazu beitraumlgt die Grundsaumltze nachhaltiger Entwicklung in der oumlffentlichen Wahrnehmung staumlrker zu verankern

2004 Start eines langfristigen bdquoNationalen Dialogprozesses zur Weiterentwicklung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmusterldquo an dem Akteure aus Politik Wirtschaft Wissenschaft und Zivilgesellschaft in den Dialog bringt Die Initiative wird durch das Bundesumweltministe-rium und das Umweltbundesamt koordiniert

2002

Deutsche Nationale Nachhaltigkeitsstrategie ndash beschlossen von der Bundesregierung wird in den naumlchsten Jahren mehrere Male uumlberar-beitet und an die aktuellen Trendentwicklungen angepasst

Seite 32 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2001 Berufung des Rates fuumlr Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung mit dem Ziel Beitraumlge zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln In diesem Rahmen beschaumlftigt sich der Rat mit der Problematik des nachhaltigen Konsums (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_Maerz_2010_01pdf) und auch eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr Unternehmen (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaRNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Janu-ar_2012pdf)

Die Entwicklung von nachhaltigeren Produktions- und Konsummustern wird in Deutschland von weiteren Institutionen gefoumlrdert und aktiv unterstuumlzt Dazu gehoumlren ua Netzwerke zu Verbraucherforschung in Bund und einigen Laumlndern

- Foumlrderprogramme der sozialoumlkologischen Forschung des BMBFacutes httpwwwfonadede19711 - Sachverstaumlndigerrat fuumlr Verbraucherfragen httpwwwsvr-verbraucherfragende - Deutscher Nachhaltigkeitspreis (httpswwwnachhaltigkeitspreisde)

1997 Im Jahr 1997 begann das von den beiden Institutionen initiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur Fundierung und Evaluierung nachhaltige-rer Konsummuster und Verhaltensstileldquo

1993 In Deutschland wurde bereits vor 1993 von einzelnen Wissenschaftlern auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffizienz und die Rolle nach-haltigeren Produzierens und Konsumierens wie des Designs fuumlr eine nachhaltige Entwicklung hingewiesen (von WeizsaumlckerLovinsLovins 1995 Schmidt-Bleek 1994) Das Bundesumweltministerium (BMU) und das Umweltbundesamt (UBA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre eine breite gesellschaftliche Debatte zu diesem Thema

Economic Co-operation and Develop-

ment (oECD) getragen Die CSD

der Vereinten Nationen wurde nach

dem uN-Weltgipfel in Rio de Janeiro

1993 gegruumlndet um die umsetzung

der Agenda 21 voranzutreiben Die

Kommission hatte bereits zu beginn

das Themenfeld bdquoKonsum- und Produk-

tionsmusterldquo zu ihrem Arbeitsschwer-

punkt erklaumlrt In folge dessen wurde

im Jahr 1995 das bdquoInternational Work

Programme on Changing Consumption

and Production Patternsldquo (IWPCCPP)

verabschiedet Zu den Hauptaufgaben

des Programms gehoumlren

die Identifikation der politischen

Implikationen von Konsumtrends und

Produktionsmustern

die Revision von uN-Richtlinien fuumlr

den Konsumentenschutz sowie

die Evaluation der Effektivitaumlt von

politischen Maszlignahmen die auf die

Aumlnderung von Konsum- und Produkti-

onsmustern zielen

In Deutschland wurde bereits vor

1993 von einzelnen Wissenschaftlern

auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffi-

zienz und die Rolle nachhaltigeren Pro-

duzierens und Konsumierens wie des

Designs fuumlr eine nachhaltige Entwick-

lung hingewiesen (von Weizsaumlcker

lovinslovins 1995 Schmidt-bleek

1994) Das bundesumweltministerium

(bMu) und das umweltbundesamt

(ubA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre

eine breite gesellschaftliche Debatte zu

diesem Thema Im Jahr 1997 begann

das von den beiden Institutionen ini-

tiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur

fundierung und Evaluierung nachhal-

tigerer Konsummuster und Verhaltens-

stileldquo Die TeilnehmerInnen dieses Pro-

gramms haben sich im Jahr 2000 in der

so genannten bdquoTutzinger Erklaumlrungldquo

auf eine Allianz fuumlr einen nachhaltige-

ren Konsum verstaumlndigt Ebenfalls im

Jahr 2000 richtete die bundesregierung

einen bdquoStaatssekretaumlrsausschuss fuumlr

Nachhaltige Entwicklungldquo ein Ein Jahr

spaumlter wurde der bdquoRat fuumlr Nachhaltige

Entwicklungldquo gegruumlndet der sich ua

intensiv mit der Problematik des Kons-

ums (httpwwwnachhaltigkeitsrat

deuploadsmediabroschuere_Kons-

um_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf) aber eben auch

eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr

unternehmen (wwwnachhaltigkeits-

Seite 33 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

ratdeuploadsmediaRNE_Der_Deut-

sche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_tex-

te_Nr_41_Januar_2012pdf)

Durch den Impuls des WSSD in

Johannesburg griffen 2004 das bundes-

umweltministerium und das umwelt-

bundesamt die Herausforderung auf

und initiierten in Deutschland einen

langfristigen bdquoNationalen Dialogprozess

zur Weiterentwicklung nachhaltiger

Konsum- und Produktionsmusterldquo der

Akteure aus Politik Wirtschaft Wis-

senschaft und Zivilgesellschaft in den

Dialog bringt

Die Entwicklung von Nachhaltigeren

Produktions- und Konsummustern wird

in Deutschland von weiteren Instituti-

onen gefoumlrdert und aktiv unterstuumltzt

Dazu gehoumlren ua

Netzwerke zu Verbraucherforschung

in bund und einigen laumlndern

foumlrderprogramme der sozialoumlkolo-

gischen forschung des bMbf (http

wwwfonadede19711)

Sachverstaumlndigenrat fuumlr Verbrau-

cherfragen

(wwwsvr-verbraucherfragende)

Deutscher Nachhaltigkeitspreis

(wwwnachhaltigkeitspreisde)

1 httpwwwmdpicom2079-927633488htm middot 2 httpwwwunepfr

scpmarrakech middot 3 httpeceuropaeuenvironmenteussdescp_enhtm

middot 4 httpwwwnrg4sdorgunep-post-2015-briefing-notes middot 5 http

wwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-indicators-

future-sdgs middot 6 httpwwwfood-scpeu middot 7 httpswwwyoutubecom

watchv=UCQLgACc6fQ middot 8 httpwupperinstorgawiasad2288 middot 9

httpswwwpik-potsdamdeaktuellespressemitteilungenarchiv2009

planetarische-grenzen-ein-sicherer-handlungsraum-fuer-die- middot 10 https

sustainabledevelopmentunorgpage=viewampnr=1951amptype=400ampmenu=35 middot

11 httpwwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-

indicators-future-sdgs middot 12 httpswwwnachhaltigkeitsratdefileadmin_

migratedmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf middot 13 httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmedia

RNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Januar_2012

pdf middot 14 httpwwwforum-fuer-verantwortungdepublikationenkonsum

middot 15 httpwwwtedcomtalkstim_jackson_s_economic_reality_

checklanguage=en middot 16 httpswwwyoutubecomwatchv=hQ73hv8GGSQ

middot 17 httpwwwwas-bewegtorg

Wie die oben dargestellte Entwick-

lung zeigt sind in der Zwischenzeit

Strategien und Maszlignahmen zur

umsetzung nachhaltiger Produktions-

und Konsummuster auf allen Ebenen

etabliert Eine nachhaltigere Gestaltung

der Wertschoumlpfungsketten von Pro-

dukten und Dienstleistungen setzt sich

immer mehr durch nachhaltige Guumlter

werden auch immer oumlfter von der

Gesellschaft nachgefragt Es wurden

sowohl Instrumente fuumlr die umsetzung

nachhaltigeren Produktionsmuster (wie

zb Oumlko-Audit Effizienzstandards) wie

auch zur unterstuumltzung von nachhalti-

geren Konsummustern (wie oumlko-label

gesellschaftliche Dialogprozesse)

entwickelt Das schafft groszlige Entwick-

lungspotenziale fuumlr Designer die die

oumlkologischen Anspruumlche erfuumlllen koumln-

nen indem sie zukunftfaumlhige Produkt-

Dienstleistungssysteme gestalten die

bei den moumlglichst kleinem Resoourcen-

verbrauch den von Kunden gewuumlnsch-

ten Nutzen stiften

claudiabo
Hervorheben

Seite 34 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design undNachhaltigkeit

Nachhaltige Entwicklung ist

eine grundlegend gestalterische

Aufgabe mit der Zielsetzung die

bestehenden Produktions- und

Konsumsysteme energie- und res-

sourceneffizienter zu entwickeln

Waumlhrend das ldquokonventionelle

Designrdquo Produkte entwirft und

dadurch Lebensstile vorgibt wer-

den in den neuen Ansaumltzen (wie

zb bdquoHuman Centered Designldquo

bdquopartizipatives Designldquo oder bdquoDe-

sign Activismldquo) die Verbraucher zu

Mitgestaltern (siehe ua fuad-

Luke A (2009) fuhs S brocchi

D Draser b et al (Hrsg) (2014))

Diese neue Designausrichtung

die sich unter dem begriff bdquoTrans-

formationsdesignldquo verbirgt (siehe

dazu Irwin T Tonkinwise C

Kossoff G (2012) SommerWel-

zer (2014)) beruht auf integrierten

Kompetenzen des Produkt-Servi-

ce- Social- und Kommunikations-

design und verbindet diese mit

einem nachhaltigen Transforma-

tions- wie Innovationsmanage-

ment

Design ist immer transformativ Egal

ob wir unser Handy benutzen ein buch

lesen eine Werbung anschauen oder

einen fahrkartenautomaten benutzen

die Nutzung spezifischer Produkte

Services sowie von Kommunikation

beeinflusst unsere Handlungen und

verdeutlicht gleichzeitig unsere eigene

Haltung unser Denken unsere kultu-

rellen Muster wie auch unsere Wuumln-

sche und Vorstellungen materialisieren

sich in Produkten Infrastrukturen und

Dienstleistungen und umgekehrt

Wir kaufen Produkte die uns einen so-

zialen Status geben ndash dabei wird nicht

nur der Status sondern auch Struktur

Sicherheit oder Identitaumlt vermittelt

Sie de-codieren uns und unsere Ge-

sellschaft

Die Gestaltung der materiellen basis

ndash das sind Produkte und Infrastruktu-

ren - unserer emotionalen wie auch

Grund-bedarfe greifen ineinander und

sind Ziel und Aufgabe von Design sie

sind Teil jeglicher Veraumlnderungsprozes-

se Damit ruumlckt Design in das Zentrum

gesellschaftlicher Entwicklungspro-

zesse Gleichzeitig nutzen und beein-

Change by design

Brown T (2009) Change by design How Design Thinking Transforms Organizations and Inspires Innovati-on HarperCollins

Developing Theories

Doordan D (2013) Developing Theories for Sustainable Design In Stuart Walker and Jaques Giard (eds) The Handbook of Design for Sustainability Bloomsbury London

Speculative Everything

Dunne A Raby F (2013) Specula-tive Everything Design Fiction and Social Dreaming pp 1ndash9 Cam-bridge MA The MIT Press

Design Research for Sustainable Social Innovation 1

Manzini E (2007) ldquoDesign Research for Sustainable Social Innovationrdquo Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Service Design Network (2014) What is Service Design 2

Design for the real world 3

Papanek V amp Fuller R B (1972) Design for the real world (p 22) London Thames and Hudson

Design Guide vom Wuppertal Insititut 4

inhabitat 5

TED 2010 Emily Pilloton Teaching design for change 6

Ansatz zur Foumlrderung von Schuumllern um mit smartem Design benachteilig-ten Gebieten neue Moumlglichkeiten zu geben

TED 2010 Eben bayer Are mus-h-rooms the new plastic 7

Eben Bayer erklaumlrt warum Pilze das neue nachhaltige Verpackungsmate-rial werden koumlnnen

TED 2010 Michael Pawlyn using naturersquos genius in architecture 8

Wie kann die Architektur von der Na-tur lernen um ressourceneffizienter und energieaumlrmer zu arbeiten

Seite 35 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design ActivismFuad-Luke A (2009) Design Ac-tivism Oxon Routledge

Nachhaltiges Design

Fuhs S Brocchi D Draser B et al (Hrsg) (2014) Die Geschichte des Nachhaltigen Designs Bad Hom-burg VAS

The Transition Companion

Hopkins R (2011) The Transition Companion Making Your Communi-ty More Resilient in Uncertain Times White River Junction VT Chelsea Green Publishing Company

Transition Design

Irwin T (2015) Transtion Design A Proposal for a New Area of Design Practice Study and Research Design and Culture Journal forthcoming July 2015

An Educational framework

Irwin T Tonkinwise C Kossoff G (2012) An Educational Framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon University

Tranformation of Society 9

Liedtke C Baedeker C Borelli LM (2015) Transformation Towards a Sustainable Society ndash Key Interventi-on Areas In Innov Ener Res

Value through less

Liedtke C Buhl J Ameli N (2013) Designing value through less by integrating sustainability strategies into lifestyles International Journal of Sustainable Design 2(2) 167-180

Transition Management Loorbach D (2007) Transition Ma-nagement New mode of governance for sustainable development Utrecht International Books

Sustainable Social Innovation 10

Manzini E (2007) Design Research for Sustainable Social Innovation Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Design Observer Group 11

Transformative Wissenschaft

Schneidewind U M Singer-Bro-dowski (2013) Transformative Wis-senschaft Klimawandel im deutschen Wissenschafts- und Hochschulsystem Metropolis 2013

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

The Design of Everyday Life

Shove E et al (2007) The Design of Everyday Life Berg London

Transformationsdesign Sommer B Welzer H (2014) Transformationsdesign Wege in eine zukunftsfaumlhige Moder-ne Muumlnchen oekom

Was ist Eco Design

Tischner U et al (2000) Was ist EcoDesign Ein Handbuch fuumlr oumlkolo-gische und oumlkonomische Gestaltung Verlag form praxis Frankfurt

Design for Transition 12

Tonkinwise C (2014) Design for Transition - From and to What

Weil Design die Welt veraumlndert

Von Borries F Fezer J (2013) Weil Design die Welt veraumlndert Texte zur Gestaltung Gestalten Verlag Berlin

Sustainable by Design

Walker S (2006) Sustainable by Design Explorations in Theory and Practice Earthscan London

brundtlandbericht

Weltkommission fuumlr Umwelt und Ent-wicklung (1987) Unsere gemeinsame Zukunft Brundtlandbericht Greven Eggenkamp Verlag

TED 2010 Dan Phillips Creative houses from reclaimed stuff 13

Beispiele fuumlr Haumluser aus recycelten Materialen

TED 2010 Mitchell Joachim Donrsquot build your home grow it 14

Der Stadtentwickler praumlsentiert wie eine nachhaltige Architektur auf Ba-sis von Pflanzenwachstum aussehen koumlnnte

Seite 36 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

flussen sie auch die oumlkosystemaren

Dienstleistungen Erhebliche 80 der

umweltauswirkungen eines Produktes

werden schon in der Entwurfsphase

festgelegt (Tischner et al 2000) Ein

transformatives und nachhaltiges Pro-

dukt oder eine Dienstleistung unter-

stuumltzt implizit individual- sozial- und

umweltvertraumlgliches Handeln bzw

macht Zielkonflikte sichtbar Es enthebt

den Nutzer nicht von jeglicher Verant-

wortung sondern hilft ihm diese zu

priorisieren und trainiert komplexe

resiliente Entscheidungsfindungen in

komplexen umwelten

Design hat nicht nur die Rolle des

schoumlnen Verhuumlllens Designer aumlstheti-

sieren natuumlrlich auch Gebrauchsgegen-

staumlnden ndash ein bedeutender faktor fuumlr

Wohlbefinden und Akzeptanz - doch

es ist fuumlr erfolgreiches Design (Timo-

thy Prestero wuumlrde sagen Design for

outcome ndash link TED-film) essentiell

bei der Gestaltung soziale und struk-

turelle Interaktionen und Anforderun-

gen miteinzubeziehen und dabei auch

die Grenzen unseres Oumlkosystems zu

beachten Eine komplexe Aufgabe die

einer ebenso komplexen Ausbildung

bedarf (vgl zb Massek 2015 Transiti-

on Design An Educational framework

for Advancing the Study and Design of

Sustainable Transitions Terry Irwin

Cameron Tonkinwise Gideon Kos-

soff 2015 School of Design Carnegie

Mellon university) Das nachhaltig-

keitsorientierte Transformationsdesign

waumlhlt nicht nur ressourcenleichte und

nicht toxische Materialien aus sondern

schafft auch Produkte oder Dienstleis-

tungskonzepte die fuumlr den Nutzer und

die Gesellschaft erstrebenswert sind

und diesen neue Moumlglichkeiten fuumlr

attraktive sowie nachhaltige Handlun-

gen bietet

In den letzten Jahren wurden be-

griffe wie Ecodesign oumlkologisches

Design Green Design Social Design

oder Sustainable Design immer mehr

etabliert sowohl in der fachdiskussion

als auch in der breiten Gesellschaft Die

Zielsetzung dieser neuen Designaus-

richtung ist es bdquomit einem intelligenten

Einsatz der verfuumlgbaren Ressourcen

einen moumlglichst groszligen Nutzen fuumlr

alle beteiligten Akteure (entlang der

Wertschoumlpfungskette) bei minimaler

umweltbelastung und unter sozial fai-

ren bedingungen zu erreichenldquo

(httpwwwecosignnetdie-ecosign

oekologie-designnachhaltiges-design

TischnerSchmidt-bleek 1995)

letztlich wurden dann diese Ansaumlt-

ze mit denen der Transitions- oder

Transformationsforschung und -um-

setzung verbunden Es geht also um

die Integration von Oumlkointelligenz und

Transitionsorientierung fuumlr eine nach-

haltige Entwicklung Diese drei begriffe

werden in der fachliteratur folgender-

maszligen definiert

Oumlkointelligente (=oumlko-effizien-

te) Guumlter sind Gegenstaumlnde Geraumlte

Gebaumlude und Infrastrukturen die bei

Minimierung von Material Energie

flaumlchenbedarf Abfall Transport Ver-

packung und gefaumlhrlichen Stoffen uumlber

den gesamten lebenszyklus hinweg

ndash von der Rohstoffgewinnung bis zum

Recycling ndash moumlglichst lange und moumlg-

lichst viel (unterschiedlichen an den

beduumlrfnissen des einzelnen Nutzers

gemessen) Nutzen erbringen (Schmidt-

bleek 2007 S 192) Oumlkointelligente

(=oumlko-effiziente) Dienstleistungen sind

die zweckdienliche bedarfsdeckung

unter Nutzung technischer Mittel mit

moumlglichst hoher Ressourcenprodukti-

vitaumlt und moumlglichst geringer Abgabe

gefaumlhrlicher Stoffe (Schmidt-bleek

2007 S 225)

Transition ist ein begriff der Trans-

formationsdiskussion und steht stark

im Zusammenhang mit Nachhaltiger

Entwicklung ndash haumlufig werden beide

begriffe sogar synonym verwandt Die

Definition beschreibt Transition als

nicht linearen systemischen Wandel

innerhalb einer Gesellschaft (loorbach

2007 SchneidewindSinger-brodowski

2013) Transitionen sind stufenweise

Uumlbergaumlnge von einem gesellschaftli-

chen Zustand in einen anderen zb die

Stufen die notwendig waren von einer

bdquoRaucherldquo-Gesellschaft im oumlffentli-

chen Raum mehr und mehr zu einer

bdquoNichtraucherldquo-Gesellschaft zu werden

Es geht dabei um interaktives explorie-

rendes lernen das System in dem wir

leben zu beschreiben und zu gestalten

mit der Moumlglichkeit aus fehlern zu

lernen und die Entscheidungspfade

gemeinsam entsprechend anzupassen

oder zu aumlndern Auch diese stehen eine

zentrale Aufgabe von Gestaltung

Nachhaltige Entwicklung ist eine bdquohellip

Entwicklung die die beduumlrfnisse der

Gegenwart befriedigt ohne zu riskie-

ren dass kuumlnftige Generationen ihre

eigenen beduumlrfnisse nicht befriedigen

koumlnnenldquo (Weltkommission fuumlr umwelt

und Entwicklung 1987 46)

Die Veraumlnderungsdynamik geht von

der etablierten Disziplin des Service

Designs aus und veraumlndert sich dann

in Zeit und Kontext uumlber ein Design

fuumlr soziale Innovationen bis hin zum

Transition Design Wobei sich Service

Design noch in existierenden soziooumlko-

nomischen und politischen Strukturen

Abgrenzung Der begriff der Transformation bezeichnet einen fundamentalen Veraumlnderungsprozess in jeglicher form waumlhrend hingegen die bezeichnung

Transition eher eine Veraumlnderung von einer Phase zu einer anderen Phase in einem Veraumlnderungsprozess beschreibt und damit etwas weniger grundlegend ist

Seite 37 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

bewegt geht es dem Design fuumlr soziale

Innovationen schon um das Veraumlndern

dieser Strukturen und setzt an neuen

oumlkonomischen Modellen an Dabei

werden soziale beduumlrfnisse besser

als durch bisherige loumlsungsansaumltze

adressiert was in sozialer Hinsicht zu

einem positiven Wandel beitraumlgt Tran-

sition Design geht noch einen Schritt

weiter und will radikal neue soziooumlko-

nomische und soziale Werte umsetzen

um so ein komplett neues Verstaumlndnis

von lebensstilen zu schaffen So be-

zieht Transition Design die Zusammen-

haumlnge von sozialen oumlkonomischen po-

litischen sowie oumlkologischen Systemen

mit ein und fuumlhrt so zu einem radikalen

sozialen und oumlkologischen Wandel

(Irwin T Tonkinwise C Kossoff

G Transition Design An Educational

framework for Advancing the Study

and Design of Sustainable Transitions

School of Design Carnegie Mellon

university)

Abbildung 3 zeigt diese Entwicklung

auf Die Gestaltung welche die In-

teraktion zwischen Menschen (sozial)

der gestalteten Welt und der umwelt

(bdquonatural worldldquo) miteinbezieht kann

mit dem begriff bdquoDesign for Interac-

tionsldquo umschrieben werden Gestalter

aus verschiedenen Disziplinen ob

Kommunikations- Produkt- oder Inter-

facedesigner arbeiten interdisziplinaumlr

in den drei fokusgebieten (bdquoDesign for

Serviceldquo bdquoDesign for Social Innovationldquo

und bdquoTransition Designldquo) Dabei bilden

die sozialen und oumlkologischen Rahmen-

bedingungen (bdquoNatural Worldldquo) den

uumlbergeordneten Kontext in welchem

sich alle Designprobleme und loumlsungen

bewegen Transition Design ist beson-

ders gut fuumlr die Erforschung komplexer

Systeme geeignet In der Analyse

von nachhaltigeren Produktions- und

Abb 1 Continuum of Design Approaches

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 24

Mature discipline

Designfor Service

Design within existing socio-economic amp political paradigms

Solutions reach users through many lsquotouch pointsrsquo over time through the design of expe-riences Solutions are based upon the observation and inter- pretation of usersrsquo behavior and needs within particular contexts Service design solutions aim to provide profit and benefits for the service provider and useful and desirable services for the user (consumer) Solutions are usually based within the business arena and existing dominant eco- no-mic paradigm

Developing discipline

Designfor Social Innovation

Design that challenges existing so-cio-economic amp political paradigms

Design that meets a social need more effectively than exis-ting solutions Solutions often leverage or lsquoamplifyrsquo exsiting under-utilized resources Social innovation is a lsquoco-designrsquo process in which design- ers work as facilitators and catalysts within transdisciplinary teams Solutions benefit multiple stakeholders and empower communi- ties to act in the public private com- mercial and non-profit sectors Design for social innovation represents design for emerging paradigms and alternative economic models and leads to significant positive social change

Emergent discipline

TransitionDesign

Design within radically new so-cio-economic amp political paradigms

Refers to design-led societal transition toward more sustain-able futures and the reconception of entire lifestyles It is based upon an under- standing of the interconnectedness and inter-dependency of social economic political and natural sys- tems Transition Design focuses on the need for lsquocosmopolitan localismrsquo a place-based lifestyle in which solutions to global problems are designed to be appropriate for local social and environmental conditions Transition Design challenges existing para- digms envisions new ones and leads to radical positive social and envi-ronmental change

Scale of time depth of engagement and context expand to include social amp environmental concerns

Seite 38 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpcampusburg-halledeid-neuwerk24-short-films-about-design

wp-contentuploadssites31201405design-research-nowpdf middot 2

httpwwwservice-design-networkorg middot 3 httpplaypenicomtekcsir

coza~acdceducationDr_Anvind_GupaLearners_Library_7_March_2007

Resourcesbooksdesignvictorpdf middot 4 httpwupperinstorgawias

ad2222 middot 5 httpinhabitatcomtagsustainable-design middot 6 httpwww

tedcomtalksemily_pilloton_teaching_design_for_changelanguage=en

middot 7 httpwwwtedcomtalkseben_bayer_are_mushrooms_the_

new_plasticlanguage=en middot 8 httpswwwtedcomtalksmichael_

pawlyn_using_nature_s_genius_in_architecture middot 9 httpsepub

wupperinstorgfiles60086008_Liedtkepdf middot 10 httpcampusburg-

halledeid-neuwerk24-short-films-about-designwp-contentuploads

sites31201405design-research-nowpdf middot 11 httpdesignobserver

comfeaturesmall-local-open-and-connected-resilient-systems-and-

sustainable-qualities37670 middot 12 httpswwwacademiaedu11796491

Design_for_Transition_-_from_and_to_what middot 13 httpswwwtedcom

talksdan_phillips_creative_houses_from_reclaimed_stufflanguage=en middot 14

httpswwwtedcomtalksmitchell_joachim_don_t_build_your_home_

grow_itlanguage=en

Abb 4 Design for Interactions

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 26

Designedbuilt World

ProductsCommunications and Environments

Design Sub-Disciplines Context of All DesignAreas of Design focus

Design for Interactions

Natural WorldDesign forService

Moderate changeExisting paradigms and systems

Design forSocial Innovation

Significant changeEmerging paradigms and systems

Transition Design

Radical changeFuture paradigms and systems

Konsummustern werden die alltaumlgli-

chen Handlungsmuster und -strukturen

(lebens- und Arbeitswelten) alltaumlg-

lichen Praktiken (lebensstilanalysen)

sowie die Kommunikation zwischen

den Subsystemen analysiert

Daruumlber hinaus bietet der Transi-

tion-Design-Ansatz in Verbindung mit

Handlungsmodellen fuumlr nachhaltiges

Produzieren und Konsumieren die

Moumlglichkeit realitaumltsnah moumlgliche

Models of Change zu erforschen fuumlr

diesen Zweck werden die Ansaumltze der

modernen Verbraucherforschung (li-

ving-lab-Ansatz Transformationstheo-

rien lebensstiltypen) sowie der

Entwicklung von unternehmenskultur

mit dem Ansatz des Transition Design

verbunden

erstellt von

bull Prof Dr Christa Liedtke

bull Dr Maria J Welfens

bull Hannah Fink

in Zusammenarbeit mit

bull Dr Alexandra Buumlttgen

bull Sarah Reddig

bull Christoph Tochtrop

Stand 16062016

Wuppertal Institut fuumlr Klima umwelt Energie

Doumlppersberg 19

42103 Wuppertal

Deutschland

Postfach 100480

42004 Wuppertal

Page 3: Crashkurs Nachhaltigkeit: eine multimediale Uebersicht · Institut für Klima, ... Eine differenzierte Ausarbeitung von Megatrends listet die European Envi-ronment Agency, ... Welt

Seite 3 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Vorwort ampMaterial

Das Material wurde nach der am Wup-

pertal Institut entwickelten Methode

der bdquooffenen Didaktischen Erschlie-

szligungldquo aufgebaut Die Methode ist

demzufolge darauf ausgerichtet ein

bestimmtes Themenfeld oder mehre-

re zueinander in Wechselbeziehung

stehende Themen zu erschlieszligen und

die recherchierten Inhalte in logische

Zusammenhaumlnge zu bringen

Ziel ist es ein Verstaumlndnis zu ermoumlg-

lichen das die lernenden zu einer

selbststaumlndigen Entwicklung von louml-

sungsstrategien fuumlr eigene nachhaltige-

re Alltagsentscheidungen inspiriert und

motiviert Die Auswahl der Themen

laumlsst vielfaumlltige Moumlglichkeiten zu und

die betrachtete Problematik kann ziel-

gruppenspezifisch angepasst werden

Das booklet umfasst folgende Kapitel

Megatrends Planetarische leitplanken

Nachhaltige Entwicklung Sustain-

able Development Goals Grenzen des

Wachstums Club of RoME 2052

Prognose Ressourcenleichte Gesell-

schaft Green Economy bdquofour returnsldquo

Prinzip Deutsche Nachhaltigkeitsstra-

tegie Nachhaltiges Konsumieren und

Produzieren Design und Nachhaltig-

keit

Jedes Kapitel beinhaltet folgende Teile

Den dreispaltigen Hintergrundtext mit

einer einfuumlhrenden Kurzbeschreibung

Hinweise bezuumlglich der wich-

tigsten QuellenDokumente

Materialien zur Vertiefung

Videos

Am Ende jedes Themas finden Sie die

liste mit den ausgeschriebenen links

(passend nummeriert)

Die Materialien koumlnnen je nach

inhaltlicher Schwerpunktsetzung und

dem Stand des Wissens in vollem um-

fang oder nur ausschnittweise genutzt

werden Wir hoffen dass unser bil-

dungsangebot einen beitrag dazu leis-

tet Denken und Handeln zu foumlrdern

das eine nachhaltigere Entwicklung

innerhalb der planetarischen Grenzen

ermoumlglicht fuumlr Kommentare ndash kritische

wie lobende ndash sind wir jederzeit offen

Prof Dr Christa Liedtke

Dr Maria J Welfens

Quelle 1

Quellen zum Text finden Sie hier Ist der gruumlne Titel mit einer Nummer und einem Pfeil versehen so heiszligt dies dass die Quelle online verfuumlg-bar ist Suchen Sie die entsprechende Nummer auf der letzten Seiten des Themenartikels (eine bis fuumlnf Seiten lang) und kopieren Sie den Link

wwwwebadresseinfo 2

Naumlhere Informationen bzw Mate-rialien zur Vertiefung ob Links oder Literatur sind in der mittleren Spalte angesiedelt

Video zum Thema 3

Anschauliche und nicht zu lange Videos zum Teil packende TE-D-Talks gibt es in der rechten Spalte Auch hier sind die Links in der unte-ren Auflistung zu finden

Falls die angegebene Verbindung nicht automatisch zu Stande kommt kopieren Sie bitte Links oder Titel der Publikation in Ihren Browser

bliesner A liedtke C Welfens MJ baedeker C Hasselkuszlig M Rohn H (2014) Norm-oriented Interpretation learning and Resource use

The Concept of bdquoopen-Didactic Explorationldquo as a Contribution to Raising Awareness of a Responsible Resource use In Resources 2014 3 1-30

online httpwwwmdpicom2079-9276311

2 Vorwort amp Willkommen

3 Vorwort und Material

5 Megatrends

7 Planetarische Leitplanken

9 Nachhaltige Entwicklung

12 Sustainable Development Goals

14 Grenzen des Wachstums

16 CLub Of ROME

18 2052 Prognose

20 Ressourcenleichte Gesellschaft

23 Green Economy

25 bdquofour returnsldquo Prinzip

26 Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie

27 Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren

34 Design und Nachhaltigkeit

InhaltUumlbersicht

Seite 5 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Mega-trends

Megatrends sind derzeit bereits

sichtbare lang anhaltende Ver-

aumlnderungsprozesse mit einer

sehr breiten Reichweite und einer

durchdringenden Wirkung Sie

gelten als maumlchtige Stoumlrfaktoren

die in der Lage sind die zukuumlnfti-

ge Gesellschaft und grundlegende

Entwicklungen zu formen

Megatrends unterscheiden sich von

anderen Trends in bezug auf den

Zeithorizont (langsame Veraumlnderungen

uumlber mehrere Jahrzehnte) umfang und

Intensitaumlt ihrer Auswirkungen (EEA

2015) Megatrends koumlnnen bereits in

der Gegenwart beobachtet und wissen-

schaftlich durch empirische befunde

beschrieben werden Hierbei koumlnnen

sie sich global auf unterschiedliche

Akteure (Regierungen Individuen

unternehmen etc) erstrecken (Z-punkt

oJ)

In der Auseinandersetzung mit

Megatrends kursieren eine Reihe von

unterschiedlichen Definitionen und

Trendarten (ua WGbu 2011 EEA

2015 Z-Punkt oJ Zukunftsinstitut

2016) Haumlufig werden diese im Rah-

men der wirtschaftlichen Anpassung

definiert und analysiert um strategi-

sche Zukunftsanalysen durchzufuumlhren

Die ist vor allem im unternehmenskon-

text hinsichtlich kritischer Zukunftsun-

sicherheiten von bedeutung (Z-punkt

oJ) In der Praxis und in der wissen-

schaftlichen literatur werden vor allem

folgende Megatrends diskutiert

Globalisierung

demografische Entwicklung

urbanisierung

Ressourcenknappheit

Klimawandel

Digitalisierung

Eine differenzierte Ausarbeitung von

Megatrends listet die European Envi-

ronment Agency bei denen sich eben-

falls die bereits genannten Megatrends

wiederspiegeln Die Agentur hat ihre

bewertung von Megatrends erst kuumlrz-

lich angepasst und in unterschiedliche

felder kategorisiert (EEA 2015)

Die Vielfaumlltigkeit der Megatrends er-

gibt sich auch durch die unterschiedli-

chen Ausrichtungen von unternehmen

die sich ganz gezielt auf bestimmte

Globale Megatrends 1

WGBU (2011) Factsheet Nr 311

Assessment of global mega- trends 2

EEA (2015) Assessment of global megatrends mdash an update

Megatrends ndash Uumlbersicht 3

Zukunftsinstitut (2016)

Die 20 groumlszligten Megatrends 4

Z-Punkt (oJ)

wwwglobal-trendsinfo

Megatrends The trends shaping work and working lives 5

CIPD - Chartered Institute of Person-nel and Development (2013) Trends in der Arbeitswelt und Loumlsungsansaumlt-ze fuumlr die Zukunft

Global Megatrends Seven Patterns of Change Sha-ping Our future

Hajkowicz Stefan (2015)

Globale Megatrends und Per-spektiven der deutschen In-dustrie

Groumlmling M amp Haszlig H J (2009) Dt Inst-Verlag

Video zu Megatrends 6

TED 2010 Hans Rosling Global population growth box by box 7

Wie kann das erwartete Bevoumllke-rungswachstum auf 9 Mrd bewaumlltigt werden

TED 2008 Hans Rosling The best stats you have ever seen 8

Uumlberraschende Statistiken raumlumen mit Mythen uumlber sogenannte Ent-wicklungslaumlnder auf

Seite 6 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Megatrends fokussieren (Z-Punkt oJ)

In der Tabelle 1 werden die wich-

tigsten Megatrends des Analysepapers

der Europaumlischen umweltagentur

(EEA) und dem Z-Punkt-Institut darge-

stellt

1 httpwwwwbgudefactsheetsfactsheet-32011 middot 2 httpwww

eeaeuropaeuthemesscenariosglobal-megatends middot 3 httpswww

zukunftsinstitutdedossiermegatrends middot 4 httpwwwz-punktdede

themenartikelmegatrends middot 5 httpwwwcipdcoukhr-resources

researchmegatrends-trends-shaping-work-livesaspx middot 6 httpwwwcipd

coukcipd-hr-professionwhats-newmegatrendsaspx middot 7 httpwwwted

comtalkshans_rosling_on_global_population_growth middot 8 httpwwwted

comtalkshans_rosling_shows_the_best_stats_you_ve_ever_seen

SozialeTechnolo-

gischeOumlkonomische Oumlkologische Politische

EEA 2015

Divergen-te Bevoumll-kerungstrends weltweit

Entwicklung hin zu einer urbaneren Welt

Steigende Gesundheitsbe-lastungen und Pande-mierisiken

Beschleu-nigter techno-logischer Wandel

Anhaltendes Wirtschafts-wachstum

Zunehmen-de multipolare Welt

Zunehmen-der globaler Wettbewerb um verfuumlgbare Ressourcen

Wachsen-der Druck auf Oumlkosysteme

Zunehmend dramatischere Folgen des Klimawandels

Zunehmen-de Umweltver-schmutzung

Neue Gover-nance-Kon-zepte

Agentur Z-Punkt

Demografi-scher Wandel

Neue Stufe der Individua-lisierung

Soziale und kulturelle Disparitaumlten

Umge-staltung der Gesundheits-systeme

Wandel der Geschlechter-rollen

Urbanisie-rung

Neue Mobi-litaumltsmuster

Digitale Kultur

Konvergenz von Technolo-gien

Ubiquitaumlre Intelligenz

Wissensba-sierte Oumlkono-mie

Wandel der Arbeitswelt

Neue Kons-ummuster

Business Oumlkosysteme

Lernen von der Natur

Umbruumlche bei Energie und Ressour-cen

Klimawan-del und Um-weltbelastung

Neue politi-sche Weltord-nung

Globalisie-rung 20

Globale Risikogesell-schaft

Tabelle 1 Megatrends (Auswahl)

Quelle Eigene DarstellungWuppertal Institut 2015 Projekt Mundraub

Seite 7 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

PlanetarischeLeitplanken

Planetary boundaries (dt plane-

tarische Grenzen planetarische

Leitplanken belastungsgrenzen

des Planeten) - ist ein Konzept

uumlber die oumlkologischen belas-

tungsgrenzen der Erde

Dieser Ansatz wurde von einem Wis-

senschaftlerteam unter leitung von Jo-

han Rockstroumlm (Stockholm Resilience

Centre) entwickelt

Das forschungsteam identifizierte

folgende bereiche die die Grenzen der

belastbarkeit unseres Planeten bestim-

men (bdquoplanetarische Grenzenldquo)

Klimawandel

ozeanversauerung

Verlust von biologischer Vielfalt

landnutzungsveraumlnderungen

Abbau der stratosphaumlrischer

ozonschicht

Globale Suumlszligwassernutzung

Phosphoreintrag in die biosphaumlre

Stickstoffeintrag in die biosphaumlre

Verschmutzung durch Chemikalien

(noch unbestimmt)

Atmosphaumlrische Aerosolbelastung

(noch unbestimmt)

Die Daten zeigen dass die plane-

tarischen Grenzen fuumlr drei bereiche

(Klimawandel biodiversitaumlt und Stick-

stoffeintrag in die biosphaumlre) bereits

uumlberschritten sind

Das Konzept wurde in Teilen bereits

von der internationalen umwelt- und

Klimapolitik als Zielsetzung uumlbernom-

men z b zunaumlchst Zwei-Grad-Ziel

nach der Klimakonferenz in Paris 2015

15 Grad Ziel in der internationalen

Klimapolitik Zudem liegt es dem

Hauptgutachten des WbGu von 2011

Welt im Wandel ndash Gesellschaftsvertrag

fuumlr eine Groszlige Transformation und den

Sustainable Development Goals (WbGu

2014) zugrunde

Johan Rockstroumlm u a A safe operating space for humanity

In Nature 461 2009 S 472ndash475 (24 September 2009)

Vier von neun planetaren Grenzen sind bereits uumlberschritten 1

Potsdam-Institut fuumlr Klimafolgenfor-schung (2015)

Zivilisatorischer fortschritt innerhalb planetarischer Leit-planken 2

Ein Beitrag zur SDG-Debatte WBGU (2014)

Planetary boundaries Research 3

Stockholm Resilience Center Ho-mepage von Johan Rockstroumlm mit ausfuumlhrlichen Informationen

Macht Mensch ndash das Konzept planetarischer Leitplanken 4

Wie koumlnnen wir global Entwicklung ermoumlglichen ohne unsere natuumlrlichen Lebensgrundlagen zu gefaumlhrden Der Wissenschaftliche Beirat der Bundes-regierung Globale Umweltveraumlnde-rungen definierte hierfuumlr bdquoPlaneta-rische Leitplankenldquo die helfen den noumltigen Abstand von solchen existen-ziellen Schaumlden zu halten

TED 2010 J Rockstroumlm Let the environment guide our development 5

Rockstroumlm praumlsentiert neun bdquoLeit-plankenldquo als Orientierungspunkte fuumlr den Schutz unserer Oumlkosysteme

TED 2008 Hans Rosling The best stats you have ever seen 3

Uumlberraschende Statistiken raumlumen mit Mythen uumlber sogenannte Laumlnder auf

claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
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claudiabo
Schreibmaschinentext

Seite 8 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpswwwpik-potsdamdeaktuellespressemitteilungenvier-von-

neun-planetaren-grenzen201d-bereits-ueberschritten middot 2 httpwww

stockholmresilienceorgcontact-usstaff2008-01-16-rockstromhtml middot 3

httpwwwwbgudepolitikpapierepolitikpapier-8-2014-sdg middot 4 http

wwwwbgudevideosvideos-wbguvideo-leitplanken middot 5 httpwwwted

comtalksjohan_rockstrom_let_the_environment_guide_our_development

Seite 9 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

NachhaltigeEntwicklung

Das Leitbild bdquoNachhaltige

Entwicklungldquo (engl sustainable

development) fordert alle Men-

schen auf sich so zu verhalten

dass alle Erdbewohner heute und

in Zukunft gut leben koumlnnen

Die erste Definition von Nachhaltig-

keit geht auf die Weltkommission fuumlr

umwelt und Entwicklung zuruumlck In

dem von diesem Gremium im Jahre

1987 zur lage der Nationen vorgeleg-

ten bericht dem sogenannten bdquobrundt-

land-Reportldquo wird Nachhaltigkeit be-

schrieben als eine bdquohellip Entwicklung die

die beduumlrfnisse der Gegenwart befrie-

digt ohne zu riskieren dass kuumlnftige

Generationen ihre eigenen beduumlrfnisse

nicht befriedigen koumlnnenldquo (Weltkom-

mission fuumlr umwelt und Entwicklung

1987 46)

Als nachhaltig wird eine gesellschaft-

liche Entwicklung demnach bezeichnet

wenn sie sich sowohl an oumlkonomischen

oumlkologischen als auch an sozialen Maszlig-

staumlben von bdquoVertraumlglichkeitldquo messen

laumlsst Diese Ausdifferenzierung soll auf

die (individuellen) Handlungsebenen

bezogen und ndash fuumlr die Individuen in

unterschiedlichen sozialen Systemen

und Kontexten wie familie Schule

unternehmen Verein ua handhabbar

gemacht werden

Die alltagspraktische umsetzung

ausgewogener oumlkologischer oumlkonomi-

scher und sozialer Zielsetzungen ist auf

das verantwortliche Engagement aller

gesellschaftlichen Akteure angewiesen

und bedarf engagierter reflexions- und

innovationsfaumlhiger Menschen Sie

sind die wichtigste bdquoRessourceldquo fuumlr die

umsetzung einer nachhaltigen Entwick-

lung

Die umsetzung des leitbildes Nach-

haltige Entwicklung kann nur im

Zusammenspiel zwischen Politik

Wirtschaft und Verbraucherinnen und

Verbrauchern sowie im Dialog mit

anderen organisationen zb Kirchen

und Nicht-Regierungsorganisationen

erfolgen

Auf der globalen Ebene werden die

Ziele und Maszlignahmen einer nachhal-

tigen Entwicklung fuumlr den Planeten

auf den bdquoWeltgipfelnldquo formuliert Der

erste bdquoWeltgipfelldquo an dem mehr als

170 Staaten teilgenommen haben fand

Die bundesregierung Presse- und Informationsamt (Hrsg) 3

bdquoPerspektiven fuumlr Deutschlandldquo (2002) aktualisiert 2005 im Fort-schrittsbericht bdquoWegweiser Nachhal-tigkeit ndash Bilanz und Perspektivenldquo Berlin Aachener Stiftung Lexikon der Nachhaltigkeit

Aachener Stiftung 4

Begriff Nachhaltigkeit aus unter-schiedlichen Blickwinkeln

Lexikon der Nachhaltigkeit 5

Lexikon begriff Nachhaltigkeit 6

Begriff bdquoNachhaltigkeitldquo aus unter-schiedlichen Blickwinkeln

Deutscher Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung 7

Didaktische Module bdquoVom Wissen zum Handelnldquo Module bdquoNachhal-tige Entwicklung (NE)ldquo 8

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Forum fuumlr Verantwortung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut Was bedeutet Nachhaltige Entwick-lung und wie wird sie national und international umgesetzt ()

Die Erde geht online Earthbook 9

Virtuelles Facebookprofil der Erde

Der Nachhaltige filmblick 10

Werbespots zu NachhaltigkeitProjekt zur Bewerbung von Nachhaltigkeit

TEDx 2015 Stuart Candy Whose future is This 11

Futurist Stuart Candy ermutigt dazu gemeinsam aktiv die eigene Zukunft zu gestalten und Verantwortung zu uumlbernehmen

Seite 10 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Konferenz der Vereinten Natio-nen fuumlr umwelt und Entwicklung (1992) 12

AGENDA 21 Rio de Janeiro Juni 1992

unsere gemeinsame Zukunft

Hauff Volker (1987) Eggenkamp

State of the World Is Sustainability Still Possible

Worldwatch Institute (2013) State of the World Washington DC Island Press

brundtlandbericht

Weltkommission fuumlr Umwelt und Ent-wicklung (1987) Unsere gemeinsame Zukunft Brundtlandbericht Greven Eggenkamp Verlag

() Die Erde wird als komplexes System beschrieben in dem die Teilsysteme Umwelt und Gesellschaft miteinander interagieren Vor diesem Hintergrund bedeutet die Umsetzung der Nachhaltigkeit die Folgen der enormen Eingriffe der Menschen zu erkennen den Verbrauch endlicher Ressourcen sichtbar zu machen und effizienter mit ihnen umgehen zu lernen

Didaktische Module bdquoVom Wissen zum Handelnldquo Modul bdquoKonsum (KON)ldquo 13

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Forum fuumlr Verantwortung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut Was hat unser Konsum mit Klima- und Ressourcenschutz zutun Was sind die Trends in der weltweiten Entwicklung und welche Strategien koumlnnen Wohlstand erhalten ohne das System Erde zu uumlberlasten Hierzu werden die politischen Rahmenbedin-gungen und Entwicklungen national und international vorgestellt und zentrale Strategien Instrumente und Bewertungssysteme fuumlr einen nach-haltigeren Konsum beschrieben

Didaktische Module bdquoVom Wissen zum Handelnldquo Modul bdquoRessour-cen und Energie (RE)ldquo 14

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Forum fuumlr Verantwortung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut Eine nachhaltigere Energie- und Ressourcennutzung stellt eine globale Herausforderung dar Was sind die treibenden Kraumlfte unseres Ressour-cen- und Energieverbrauchs Wie sieht der Energie und Ressourcen-verbrauch in der Zukunft aus Wie sind die Wirtschafts- und Ressourcen-politik auf nationaler und internatio-naler Ebene miteinander verflochten Zu diesen Fragen finden Sie im Modul bdquoRessourcen und Energieldquo Informa-tionen und Arbeitsmaterialien

TED 2008 R Anderson The busi-ness logic of sustainability 15

Erfolgsbeispiel fuumlr nachhaltiges Wirt-schaften

Seite 11 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1992 in Rio de Janeiro statt 1

In dem Abschlussdokument dieses

Treffens wurde ein fahrplant fuumlr die

Zukunft des Planeten im 21 Jh formu-

liert die sog Agenda 21 2

Die Agenda 21 sieht bereits vor dass

die Planung und umsetzung einer

nachhaltigen Entwicklung durch die

Staaten in form nationaler Strategien

und umwelt(aktions)plaumlne erfolgen

sollte

Auf den Weltgipfel in Rio 1992 folg-

ten mehrere folgekonferenzen

Rio + 5 vom 23 bis zum 27 Juni

1997 trafen sich 53 Staats- und Regie-

rungschefs auf der uN-Sondergene-

ralversammlung um die Entwicklung

der Vorgaben des ersten Weltgipfels zu

diskutieren

Rio +10 in Johannesburg vom

2608 bis 04092002 wurden erneut

die umsetzungsmoumlglichkeiten der Rio-

Konventionen in Zeiten der voran-

schreitenden Globalisierung diskutiert

Rio +20 in Rio de Janeiro 2012

fand der Weltgipfel erneut in Rio de

Janeiro statt

2015 (September) fand in New York

der uN-Sondergipfel zur bdquo2030-Agenda

fuumlr nachhaltige Entwicklungldquo statt

1 httpswwwnachhaltigkeitinfoartikelweltgipfel_rio_de_

janeiro_1992_539htm middot 2 httpswwwnachhaltigkeitinfoartikel

agenda_21_744htm middot 3 wwwnachhaltigkeitde middot 4 wwwaachener-stiftung

de middot 5 httpwwwunorgdeptsgermanconfagenda21agenda_21

pdf middot 6 httpswwwaachener-stiftungde middot und middot httpswwwaachener-

stiftungdenationalinformationnachhaltigkeitslexikonhtml middot 7 http

wwwnachhaltigkeitsratde middot 8 httpwwwforum-fuer-verantwortungde

publikationennachhaltige-entwicklung middot 9 httpswwwyoutubecom

watchv=YNSNulqBqhE middot 10 httpwwwnachhaltiger-filmblickdestart

php middot 11 httptedxtalkstedcomvideoTitle-of-your-video-Stuart-Cand

search3Atag3A22tedxchristchurch22 middot 12 httpwwwunorgdepts

germanconfagenda21agenda_21pdf middot 13 httpwupperinstorguploads

tx_wupperinstDidakMat2_MzN2_KON_Auswahlpdf middot 14 httpwww

forum-fuer-verantwortungdepublikationenkonsum middot 15 httpwwwted

comtalksray_anderson_on_the_business_logic_of_sustainability

Im Zentrum stand die Verabschiedung

neuer internationaler Nachhaltig-

keitsziele fuumlr die Zeit nach 2015 die

sogenannten bdquoSustainable Development

Goalsldquo

In Deutschland sind Ziele und Maszlig-

nahmen in der Nachhaltigkeitsstrategie

der bundesregierung formuliert die

unter dem Titel bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo im Jahr 2002 heraus-

gegeben wurde und im Jahr 2005 im

fortschrittsbericht bdquoWegweiser Nach-

haltigkeit ndash bilanz und Perspektivenldquo

den aktuellen Gegebenheiten angepasst

wurde (vgl Die bundesregierung 2002

2005)

Seite 12 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Sustainable Development Goals

Auf dem bdquoRio+20ldquo Weltgipfel zu

Nachhaltiger Entwicklung wurde

2012 eine Open Working Group

(OPW) der Vereinten Nationen

eingerichtet um einen Entwurf

universeller Ziele nachhaltiger

Entwicklung (Sustainable De-

velopment Goals) zu entwickeln

Diese sollen weltweit fuumlr alle Laumln-

der gelten unabhaumlngig von dem

Entwicklungsniveau

Die vorgeschlagenen 17 Nachhaltig-

keitsziele mit 169 unterzielen adressie-

ren alle groszligen globalen Herausforde-

rungen Armut Hunger Muumltter- und

Kindersterblichkeit fehlende bildung

Kriege und Gewalt unterdruumlckung

umweltzerstoumlrung und Klimawandel

Sie schlieszligen inhaltlich und zeitlich

an wo die uN-Millenniumsziele 2015

aufhoumlren

Die SDGacutes umfassen

1 Armut in jeder Form und uumlberall

beenden

2 Den Hunger beenden Ernaumlh-

rungssicherheit eine bessere Er-

naumlhrung erreichen und eine nach-

haltige Landwirtschaft foumlrdern

3 Ein gesundes Leben fuumlr alle

Menschen jeden Alters gewaumlhr-

leisten und ihr Wohlergehen

foumlrdern

4 Inklusive gerechte und hoch-

wertige Bildung gewaumlhrleisten

und Moumlglichkeiten des lebenslan-

gen Lernens fuumlr alle foumlrdern

5 Geschlechtergerechtigkeit und

Selbstbestimmung fuumlr alle Frauen

und Maumldchen erreichen

6 Verfuumlgbarkeit und nachhaltige

Bewirtschaftung von Wasser und

Sanitaumlrversorgung fuumlr alle ge-

waumlhrleisten

7 Zugang zu bezahlbarer verlaumls-

slicher nachhaltiger und zeitge-

maumlszliger Energie fuumlr alle sichern

8 Dauerhaftes inklusives und

nachhaltiges Wirtschaftswachs-

tum produktive Vollbeschaumlf-

tigung und menschenwuumlrdige

Arbeit fuumlr alle foumlrdern

9 Eine belastbare Infrastruktur

aufbauen inklusive und nachhal-

tige Industrialisierung foumlrdern und

Innovationen unterstuumltzen

10 Ungleichheit innerhalb von und

zwischen Staaten verringern

11 Staumldte und Siedlungen inklu-

siv sicher widerstandsfaumlhig und

nachhaltig machen

Eine Agenda fuumlr den Wandel zu nachhaltiger Entwicklung weltweit

Bericht der Bundesregierung (2014) Eine Agenda fuumlr den Wandel zu nach-haltiger Entwicklung weltweit Die deutsche Position fuumlr die Verhand-lungen uumlber die Post 2015-Agenda fuumlr nachhaltige Entwicklung 3122014

Sustainable Development Goals 1

Uumlberraschende Statistiken raumlumen mit Mythen uumlber sogenannte Ent-wicklungslaumlnder auf

Der Weg zur 2030-Agenda fuumlr nachhaltige Entwicklung 2

Die neuen Ziele fuumlr nachhaltige Entwicklung 3

D Messner (2015) Die neuen Zie-le fuumlr nachhaltige Entwicklung Der WBGU-Vorsitzende uumlber UN-Ent-wicklungsziele bis 2030

Seite 13 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

12 Fuumlr nachhaltige Konsum- und

Produktionsmuster sorgen

13 Umgehend Maszlignahmen zur

Bekaumlmpfung des Klimawandels

und seiner Auswirkungen ergrei-

fen

14 Ozeane Meere und Meeresres-

sourcen im Sinne einer nachhal-

tigen Entwicklung erhalten und

nachhaltig nutzen

15 Landoumlkosysteme schuumltzen

wiederherstellen und ihre nach-

haltige Nutzung foumlrdern Waumllder

nachhaltig bewirtschaften Wuumls-

tenbildung bekaumlmpfen Boden-

verschlechterung stoppen und

umkehren und den Biodiversitaumlts-

verlust stoppen

1 httpssustainabledevelopmentunorgtopics middot 2 httpwwwbmzde

dewas_wir_machenzieleziele2030_agendamillenniumszieleindexhtml middot

3 httpswwwyoutubecomwatchv=KrksLaXYOH0

16 Friedliche und inklusive Ge-

sellschaften im Sinne einer nach-

haltigen Entwicklung foumlrdern

allen Menschen Zugang zur Justiz

ermoumlglichen und effektive re-

chenschaftspflichtige und inklusi-

ve Institutionen auf allen Ebenen

aufbauen

17 Umsetzungsmittel staumlrken

und die globale Partnerschaft fuumlr

nachhaltige Entwicklung wieder-

beleben

Quelle Deutsches Institut fuumlr Entwick-

lungspolitik (2014) Post 2015 Die

Verhandlung der Sustainable Develop-

ment Goals fuumlr eine ambitionierte

globale Entwicklungsagenda nutzen

S 2

Die SDGacutes wurden auf dem uN-Son-

dergipfel zur bdquo2030-Agenda fuumlr nach-

haltige Entwicklungldquo im September

2015 in New York vorgestellt

claudiabo
Hervorheben

Seite 14 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Die Grenzendes Wachstums

Die Grenzen des Wachstums

(engl lsquoThe Limits to Growthrsquo) ist

eine 1972 unter dem gleichen Titel

vorgestellte Studie zur Zukunft

der Weltwirtschaft die im Auftrag

des CLub Of ROME von dem Wis-

senschaftlerteam um Dennis und

Donella Meadows erstellt wurde

Das buch wurde weltweit uumlber 30

Millionen mal in 30 Sprachen verkauft

(Simmons 2000) Der Report hob eine

Reihe von Szenarien fuumlr die Zukunft

der Menschheit und den Planeten her-

vor und schlug vor wie effektiv Politik

und Zusammenarbeit die Herausforde-

rungen der Zukunft bewaumlltigen koumlnn-

ten Die Szenarien basieren auf einem

Computermodell zur Simulation von

Wechselwirkungen von fuumlnf globalen

Wirtschaftssysteme wie bevoumllkerung

Nahrungsmittelproduktion die In-

dustrieproduktion umweltverschmut-

zung und Verbrauch nicht erneuerbarer

natuumlrlicher Ressourcen Entgegen der

landlaumlufigen Meinung hat haben die

im buch beschriebenen Szenarien

keinen weltweiten Zusammenbruch

vorhergesagt bis zum Ende des 20

Jahrhunderts Das business-as-usual-

Szenario geht vielmehr davon aus

dass wenn Menschen weiterhin mehr

Natur verbrauchen als diese faumlhig ist

zu liefern wird die globale wirtschaft-

liche Zusammenbruch und ein steiler

bevoumllkerungsruumlckgang im Jahr 2030

auftreten

Allerdings verdeutlichte die Studie

auch dass unbegrenztes Wirtschafts-

wachstum moumlglich ist wenn die Politik

in Technologien investiert die die Ver-

groumlszligerung des oumlkologischen fuszligab-

drucks der Menschheit reguliert (CoR

Homepage)

Damit erreichten die Mitglieder des

CoR Aufmerksamkeit bei den der

Weltmaumlchte und Entscheidungstraumlgern

hinsichtlich dieser Themen

Auf den bericht bdquoDie Grenzen des

Wachstumsldquo folgten uumlber 30 weitere

bdquoberichte an den Club of RoMEldquo

wie unter anderem der folgebericht

bdquobeyond the limits of growthldquo (Eduard

Pestel 1989) sowie bdquoThe future of the

oceansldquo (Elisabeth Mann borghese

1986) und bdquofaktor 4ldquo (Ernst ulrich von

Weizsaumlcker 1997)

Meadows et al (1972) The Limits to Growth 1

Matthew R Simmons Revisiting the Limits to Growth 2

Could the Club of Rome Have Been Correct After All Oktober 2000 S 1 Buchdiskussion von Limits of Growth aus dem Jahr 2000

Graham Turner 3

Graham Turner verglich die realen Daten von 1970 bis 2000 mit dem Business-as-usual-Szenario des Club of Rome von 1972 uns zeigt dass die Vorhersagen mit den Tatsachen fast uumlbereinstimmen ldquoThere is a very clear warning bell being rung hererdquo he says ldquoWe are not on a sustainable trajectoryrdquo

Dennis Meadows 4

Presentation by Dennis Meadows on The Limits to Growth and the future of humanity

Zusammenfassung des buches 5

40 years sbquoLimits to Growthlsquo

TED 2013 The Limits to Growth update ndash Dennis Meadows (2006) 6

Dennis Meadows praumlsentiert das Update zu 30 Jahren Die Grenzen des Wachstums

Dennis L Meadows on the future of our Planet 7

Meadows spricht uumlber Entwicklun-gen welche seit Grenzen des Wachs-tums eingetreten sind und was diese bedeuten

Seite 15 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

30 Jahre spaumlter im Jahr 1992

erschien ein update des buches lsquoThe

limits to Growth The 30-Year updatersquo

und wurde zum bestseller Erneut wur-

den pessimistische Analysen praumlsen-

tiert daneben aber auch erste Anzei-

chen fuumlr einen bewusstseinswandel der

Menschen aufgezeigt

In den vergangenen drei Jahrzehnten

haben sich das bevoumllkerungswachstum

und die globale Erwaumlrmung sehr nahe

an den Szenarien die im buch Grenzen

des Wachstums von 1972 vorhergesagt

wurden bewegt (siehe Material zur

Vertiefung) Die Autoren geben in der

zweiten Auflage keine Vorhersagen

zu zukuumlnftigen umweltzerstoumlrungen

bieten aber eine Analyse der gegenwaumlr-

tigen und zukuumlnftigen Trends in der

Ressourcennutzung und eine Vielzahl

von moumlglichen Ereignissen

Das 30-Jahre-update ist damit auch

1 httpwwwclubofromeorgreportthe-limits-to-growth middot 2 http

wwwgreatchangeorgov-simmonsclub_of_rome_revistedhtml middot 3 http

wwwsmithsonianmagcomscience-naturelooking-back-on-the-limits-of-

growth-125269840no-ist middot 4 httpwwwbene-muenchendefileadmin

user_uploadPDFsBericht_zum_Besuch_von_Dennis_Meadowspdf middot 5

httpwwwclubofromeorgflashlimits_to_growthhtml middot 6 Part I https

wwwyoutubecomwatchv=aylvkCqp8ak (001030 h) middot Part II httpswww

youtubecomwatchv=SLeLn4hDEMQ (001030 h) middot Part III httpswww

youtubecomwatchv=ZFyWKpL_Zjw (001030 h) middot Part IV httpswww

youtubecomwatchv=qsTTwkyNS1k (001030 h) middot Part V httpswww

youtubecomwatchv=Ck7baSRtHA8 (000643 h) middot 7 httpswwwyoutube

comwatchv=cVzK8Do-u6E

eine Warnung Ein bdquoovershootldquo wie

im ersten buch beschrieben wird laut

der Autoren nicht ohne einen Zusam-

menbruch auskommen koumlnnen Aber es

gibt den Grund zu der Annahme dass

die Menschen bisherige Schaumlden an der

Erde ruumlckgaumlngig machen koumlnnen wenn

sie geeignete Maszlignahmen finden um

Ineffizienz und Verschwendung zu

reduzieren

Seite 16 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Clubof Rome

Der CLub Of ROME (COR) ist eine

nicht-profitorientierte Organisa-

tion unabhaumlngig von politischen

ideologischen und religioumlsen

Interessen Mit dem Leitgedan-

ken sich fuumlr eine lebenswerte und

nachhaltige Zukunft der Mensch-

heit einzusetzen wurde der Club

von fIAT-Manager Aurelio Peccei

und dem OECD-Generaldirektor

Alexander King in Rom 1968 ins

Leben gerufen

Der Club of RoME erlangte seine be-

kanntheit aber vor allem im Jahr 1972

durch den viel diskutierten bericht

bdquoThe limits to Growthldquo (bdquoDie Grenzen

des Wachstumsldquo)

Seither gilt der CoR als eine Ver-

einigung von Persoumlnlichkeiten aus

Wissenschaft Kultur Wirtschaft und

Politik aus allen Regionen der Erde

der sich fuumlr eine nachhaltige Entwick-

lung die die beduumlrfnisse der heutigen

wie auch der kuumlnftigen Generationen

an den begrenzten Ressourcen sowie

der begrenzten belastbarkeit unserer

Oumlkosysteme orientiert einsetzt Zum

Markenzeichen des Club of RoME ist

der Grundsatz bdquoGlobal denken - lokal

handelnldquo (bdquoThink global act localldquo)

geworden

THE Club of RoME ist eine Platt-

form die unterschiedliche Akade-

miker Wissenschaftler Politiker

Wirtschaftsexperten und Mitglieder

der Zivilgesellschaft zusammenbringt

um effektive Ansaumltze und Handlung-

sempfehlungen einer bandbreite von

miteinander verbundenen globalen

Herausforderungen zu designen ent-

wickeln und zu implementieren Die

Probleme beinhalten Nachhaltigkeit

Wirtschaftswachstum Ressourcenkons-

um frieden Sicherheit und Demogra-

fie Die Mitglieder des Club of RoME

engagieren sich in einer bandbreite von

international agierenden Initiativen

und Projekten Ausgewaumlhlte Publika-

tionen von Mitgliedern erscheinen als

ldquoReports to the Club of RoMErdquo

Mittlerweile gibt es zahlreiche Able-

ger des CoR auf nationaler Ebene die

sogenannten bdquoNational Associationsldquo

Diese haben das Ziel die Ideale des

Club of RoME in heute uumlber 30 laumln-

dern und Regionen zu verwirklichen

Sammlung Reports to the Club of Rome 1

Club of Rome International 2

Think Tank 30 Deutschland des Club of Rome 3

Think tank 30 Deutschland ist ein unabhaumlngiges uumlberparteiliches und eigenstaumlndiges Netzwerk junger Men-schen in den Zwanzigern und Dreiszligi-gern unter dem Dach der Deutschen Gesellschaft CLUB OF ROME

Deutsche Gesellschaft Club of Rome Wachstum Ja bitte ndash aber 20 4

Youtube-Channel Club of Rome 5

Offizieller YouTube-Auftritt des CLUB OF ROME

Seite 17 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

So gibt es auch in Deutschland eine

Deutsche Gesellschaft Club of RoME

die bereits 1978 in Hamburg gegruumln-

det wurde Eduard Pestel Initiator des

deutschen Ablegers und Mitglied des

Club of RoME hatte entscheidend

zur Realisierung der Arbeiten an bdquoGren-

zen des Wachstumsldquo beigetragen

1 httpwwwclubofromeorgactivitiesreports middot 2 httpwww

clubofromeorg middot 3 httpwwwtt30de middot 4 httpwwwclubofrome

deweitere-initiativenhtml middot 5 httpswwwyoutubecomchannel

UC8A9L4UYgk_tTvkZhaDOLVQ

Seite 18 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2052Prognose

Im Mai 2012 im Vorfeld des um-

weltgipfels von Rio erschien der

bericht bdquo2052 - Eine globale Pro-

gnose fuumlr die naumlchsten 40 Jahreldquo

(ldquo2052 ndash A Global forecast for the

Next forty Yearsrdquo)

In diesem neuen Report fuumlr den Club

of RoME gibt Jorgen Randers einer

der urspruumlnglichen Koautoren des

berichtes bdquoGrenzen des Wachstumsldquo

einen Ausblick auf die naumlchsten 40

Jahre der Weltwirtschaft und -gesell-

schaft und wirft einige unbequeme

fragen auf

Welche Nationen werde zukuumlnftig

ihren Wohlstand halten koumlnnen und

welchen wird das nicht gelingen

Was bedeutet die wirtschaftli-

che Vorherrschaft Chinas fuumlr andere

Weltregionen

Ist die westliche Demokratie dazu

geeignet die groszligen Menschheitspro-

bleme zu loumlsen

Jorgen Randers stuumltzt sich auf globale

Prognoseinstrumente und seine eigene

Arbeit im bereich Nachhaltigkeit zu-

sammen mit mehr als 30 Vorhersagen

von fuumlhrenden Wissenschaftlern Oumlko-

nomen und Zukunftsforscher aus der

Welt der Wirtschaft der Nachhaltigkeit

und der Wissenschaft um moumlgliche

weltweite Zukuumlnfte vorauszusagen

(CoR 2012)

Dabei werden zwar drastische

Zukuumlnfte gezeichnet jedoch auch

Chancen durch den wachsenden An-

passungsprozess der Menschen an die

Grenzen des Planeten aufgezeigt Den-

noch werden auch unbequeme Trends

thematisiert wie soziale unruhen und

zahlreiche umbruumlche

New Report to the CLub Of ROME 1

COR - CLUB OF ROME (2012) 7 May Launch of major Report that presents possible global futures over the next 40 years and comes to thought-provoking conclusions 2052 A Global Forecast for the Next Forty Years

Randers Jorgen (2012) 2052 A Global forecast for the Next for-ty Years White River Junction Chelsea Green Publishing

Randers draws on his own experience in the sustainability area global forecasting tools and the predictions ndash included in the book ndash of more than thirty leading scientists economis-ts futurists and others to guide us through the future

2052info 2

Homepage of the book containing its quantitative basis ie the spread sheet papers by Joslashrgen Randers that summarise or describe the contents of the 2052 book in various ways external reviews of the 2052 book presentations speaking notes

Make your own forecast for 2052 (Excel spreadsheet) 3

Genuine data from the book

A 5000-word summary 4

An illustrated summary 5

bdquo2052 A Global forecast for the Next forty Yearsldquo Launch in Rot-terdam 6

Jorgen Randers stellt den neuen Bericht vor

TED 2012 Paul Gilding Die Erde ist voll 7

Ausblick auf Konsequenzen die ange-sichts der ausgeschoumlpften Tragfaumlhig-keit der Erde zu erwarten sind

TED 2013 Jorgen Randers Earth in 2052 8

Jorgen Randers erklaumlrt warum die natuumlrliche Verlangsamung der Wachstumsprozesse in Oumlkonomie und Bevoumllkerung der naumlchsten 40 Jahre nicht ausreichend sind um das Klima zu stabilisieren

Seite 19 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpwwwclubofromeorgreport2052 middot 2 www2052info middot 3

httpwww2052infodownload middot 4 httpwww2052infoa-5000-

word-summary middot 5 httpwww2052infowp-contentuploads201401

p120801-2052-A-global-forecast-15p-illustrated-CPSLpdf middot 6 Teil 1 https

wwwyoutubecomwatchv=8qDy0jHo_DQ middot Teils 2 httpswww

youtubecomwatchv=sTOmaiil3t0 middot 7 httpswwwtedcomtalks

paul_gilding_the_earth_is_fulllanguage=de middot 8 httpswwwyoutubecom

watchv=gPEVfXVyNMM

claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext

Seite 20 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

RessourcenleichteGesellschaft

bdquoEine ressourcenleichte Gesell-

schaft ist eine Gesellschaft die

einen moumlglichst geringen Res-

sourcenverbrauch ausweist

Ressourcen bewusst nutzt

Oumlkosystemleistungen erhaumllt den

umweltraum einhaumllt und somit

dematerialisiert ist Dies beinhal-

tet einen grundlegenden Gerech-

tigkeitsaspekt innerhalb und zwi-

schen den Generationen gleicher

Ressourcenzugang fuumlr die Men-

schen zur individuellen Entfaltung

und sozialen Wohlstandsschaf-

fung bildet einen normativen

Rahmen bezieht die Gesellschaft

dieses Ziel auf eine nachhaltige

Entwicklung so gelten die ge-

sellschaftlich entwickelten und

anerkannten Nachhaltigkeitsziele

subsidiaumlr im Mehrebenensystem

(uN Eu nationale bundesland

und lokale Ebene) und werden fuumlr

eine umsetzung von den Akteu-

ren (Staat unternehmen NPOs

buumlrger etc) operationalisiert und

beruumlcksichtigtldquo

(berg H Liedtke C Welfens J (2016 in Vorberei-

tung) Hintergrundrecherche und Definition einer

Ressourcenleichten Gesellschaft)

Ein ressourcenintensives Wirtschafts-

wachstum als gesellschaftliches und

wirtschaftspolitisches Ziel verhindert

die loumlsung der umweltprobleme die es

verursacht In folge eines dynamisch

wachsenden Ressourcenverbrauchs

uumlberschreitet in vielen Regionen der

Erde die Nutzung der natuumlrlichen

Ressourcen deutlich die Regenerati-

onsfaumlhigkeit des Planeten Das erste

deutsche Ressourceneffizienzprogramm

(ProgRess I) formulierte die beobach-

tung dass aufgrund der gegenwaumlr-

tigen Uumlbernutzung der natuumlrlichen

Ressourcen im Verhaumlltnis zu deren

Regenerationsfaumlhigkeit ein bdquoschonender

und gleichzeitig effizienter umgang

mit natuumlrlichen Ressourcen zu einer

Schluumlsselkompetenz zukunftsfaumlhiger

Gesellschaftenldquo (bMu 2012 S 6) ge-

houmlren muss

Die frage bdquoWie viele Ressourcen

braucht eine Gesellschaft um in oumlko-

logischen Grenzen ihren Wohlstand

zu bewahrenldquo beschaumlftigte deutsche

und internationale Wissenschaftler

lange bevor das leitbild einer bdquoressour-

Deutsches Ressourceneffizienz-programm

BMUB (2012) Programm zur nach-haltigen Nutzung und zum Schutz der natuumlrlichen Ressourcen

MIPS ndash Wieviel umwelt braucht der Mensch

Schmidt-Bleek F (1994) Wieviel Umwelt braucht der Mensch MIPS das Maszlig fuumlr oumlkologisches Wirtschaf-ten Basel Boston Birkhaumluser Verlag

foresightprozess 1

VDI Foresightprozess zu wirtschaft-licher technologischer und gesell-schaftlicher Veraumlnderung

ProgRess I 2

Wie wollen wir in Zukunft leben 3

Baumlr et al (2015) Transformative Umweltpolitik ndash Der Beitrag der Umweltpolitik zu Prozessen gesell-schaftlichen Wandels Teilbericht des Projektes bdquoNachhaltiges Deutschland 2030 bis 2050 ndash Wie wollen wir in Zukunft lebenldquo

Ressourcenleichte Gesellschaft im Web 4

TED 2011 Pavan Sukhdev Put a value on nature 5

Pavan Sukhdev beschreibt wie durch monetaumlre Wertzuschreibungen ein Umdenken im Umgang mit bdquokostenlo-senldquo Ressourcen wie Luft und Wasser moumlglich ist

TED 2012 Timothy Prestero De-sign for people not awards 6

Der Vortrag erklaumlrt warum es primaumlre Aufgabe des Produktdesigns sein muss Guumlter zu entwickeln die alltagstauglich und relevant sind

Seite 21 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

cenleichten Gesellschaftldquo in politische

Programme und beschluumlsse integriert

wurde Anfang der 90er Jahre wur-

den verstaumlrkt Ansaumltze in die Debatte

eingebracht die den Schwerpunkt

der umweltpolitischen Diskussion auf

die Inputseite der wirtschaftlichen

Prozesse verlagerten und die begren-

zung menschlicher Eingriffe in die

Natur forderten (Schmidt-bleek 1994

Weizsaumlckerlovinslovins 1995) Aus

der Erkenntnis neuer oumlkologischer

Zusammenhaumlnge werden entsprechend

seitdem neue Anforderungen an die

umweltpolitik gestellt Im Sinne der

Vorsorge soll demnach unter einem

leitbild der Dematerialisierung eine

kontinuierliche Reduzierung der Ma-

terial- Energie- und flaumlchenintensitaumlt

des lebens und (weiter auf S 22)

Nutzen gestalten

Schmidt-Bleek FTischner U (1995) Produktentwicklung Nutzen gestalten ndash Natur schonen Schrif-tenreihe des Wirtschaftsfoumlrderungs-instituts Nr 270 Wirtschaftsfoumlrde-rungsinstitut der Wirtschaftskammer Oumlsterreichs

faktor 4

Weizsaumlcker EU von Lovins AB Lovins LH (1995) Faktor Vier Doppelter Wohlstand ndash halbierter Naturverbrauch Der neue Bericht an den Club of Rome Muumlnchen Verlag Droemer Knaur

Module WIN amp RE________________________

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Didaktische Module bdquoVom Wissen zum HandelnldquoModule bdquo WirtschaftNeue Weltordnung( WIN)bdquo und Ressourcen und Energie (RE)ldquo Forum fuumlr Verantwortung ASKO EU-ROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken

Modul WirtschaftNeue Weltordnung (WIN)

Wie koumlnnen Wohlstand und Lebens-qualitaumlt gesichert und die Natur und das Klima geschont werden Sind eine nachhaltigere Wirtschaft und ein stetiges Wirtschaftswachstum verein-bar Im Fokus dieses Moduls stehen Ziele Strategien und Instrumente ei-ner nachhaltigeren Wirtschaft Daruuml-ber hinaus beschaumlftigt sich das Modul mit der internationalen Dimension der Problematik und diskutiert die Eckpunkte einer neuen Weltordnung

Modul bdquoRessourcen und Energie (RE)ldquo

Eine nachhaltigere Energie- und Ressourcennutzung stellt eine globale Herausforderung dar Was sind die treibenden Kraumlfte unseres Ressour-cen- und Energieverbrauchs Wie sieht der Energie und Ressourcen-verbrauch in der Zukunft aus Wie sind die Wirtschaft- und Ressourcen-politik auf nationaler und internatio-naler Ebene miteinander verflochten Zu diesen Fragen finden Sie im Modul bdquoRessourcen und Energieldquo Informa-tionen und Arbeitsmaterialien

1 Band 1 httpwwwvditzdepublikationforesight-bericht-band-

1-gesellschaftliche-veraenderungen-2030 middot Band 2 httpwww

vditzdepublikationforesight-bericht-band-2-forschungs-und-

technologieperspektiven-2030 middot Band 3 httpwwwvditzdepublikation

foresight-bericht-band-3-geschichten-aus-der-zukunft-2030 middot 2 http

wwwbmubbunddeservicepublikationendownloadsdetailsartikel

deutsches-ressourceneffizienzprogramm-progress middot 3 httpwww

umweltbundesamtdepublikationentransformative-umweltpolitik-der-

beitrag-der middot 4 httpressourcenleichte-gesellschaftdeindexphpid=12 middot 5

httpswwwtedcomtalkspavan_sukhdev_what_s_the_price_of_nature

middot 6 httpswwwtedcomtalkstimothy_prestero_design_for_people_not_

awards

claudiabo
Hervorheben

Seite 22 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

als auch in der praktischen umsetzung

immer mehr an Konturen gewann

Auch fuumlr die Gestaltung von Produk-

ten und Prozessen wurden Strategien

entwickelt die zur loumlsung der genann-

ten Probleme integrierte Anwendungen

der Effizienz- Konsistenz- und Suffi-

zienzprinzipien vorschlagen (vgl ua

Schmidt-bleekTischner 1995)

BR

DW

ELT

EU 1972 1974 1986 1987 1992 1994 1995 1996 1999 2001 2002 2003 2004 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Limits to Growth

Gruumlndung UNEP Brundtland-Report

World Summit Rio de JaneiroWorld Summit Johannesburg

Marrakesch Prozess

Circular Economy Package

Gruumlndung WBCSD

UNCSD Sustainable Consumption Indicators

UN Sustainable Development Goals

EuropRohstoffstrategie

Fahrplan ress schonendes Europa EU-Dashboard

Europe 2020

European Ressource Efficiency Platform

European Ressources Forum

Gruumlndung Umweltbundesamt

Gruumlndung Bundesministerium fuumlr Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit

Aumlnderung Art 20a Grundgesetz

BMU-Ziel Faktor 25 bis 2020

Nationale Nachhaltigkeitsstrategie Verdopplung Rohstoffproduktivitaumlt bis 2020

Kreislaufwirtschaftsgesetz

WBGU Welt im Wandel

Rohstoffstrategie

ProgRess I

Gruumlndung Ressourcen-Kommission am Umweltbundesamt

Enquete Kommission Wachstum Wohlstand Lebensqualitaumlt

ProgRess II

National Ressources Forum

Umweltschutz als Wirtschaftsfaktor

World Ressources Forum

Rio +20

G7 Allianz Ressourceneffizienz

SDG-Report

G8 3R Action Plan

Europ Nachhaltigkeitsstrategie

Abb 1 Quelle Wuppertal Institut 2016 berg H Liedtke Ch Welfens J (2016) Hintergrundrecherche und Definition einer Ressourcenleichten Gesell-schaft Arbeitspapier im Projekt bdquoErfolgsbedingungen fuumlr Systemspruumlnge und Leitbilder einer ressourcenleichten Gesellschaftldquo

Wirtschaftens angestrebt werden

beispiele dazu

Europa 2020 Idee der Entkopplung

durch intelligentes nachhaltiges und

integratives Wachstum

Enquete Kommission fuumlr Wachs-

tum Wohlstand und lebensqualitaumlt in

Deutschland mit konkreten Handlung-

sempfehlungen fuumlr mehr Wohlstand

bei gleichzeitiger Abkopplung vom

Ressourcenverbrauch

ProgRess 1 und 2 in Deutschland

Programme die nachhaltige Nutzung

der natuumlrlichen Ressourcen in den

fokus stellen

Diese Entwicklungen haben dazu

beigetragen dass das leitbild einer

bdquoressourcenleichten Gesellschaftldquo die

innerhalb des zur Verfuumlgung stehenden

umweltraumes eine hohe lebensquali-

taumlt und Entfaltung des der Einzelnen

sowie der Gemeinschaft foumlrdert und

fordert sowohl in der Wissenschaft

Seite 23 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

GreenEconomy

Green Economy ndash verstanden

als eine wettbewerbsfaumlhige

umwelt- und sozialvertraumlgliche

Wirtschaftsweise ndash wird seit etwa

2007 zum neuen Leitbild in der

internationalen und nationalen

Diskussion zu Wachstum Wohl-

stand und Lebensqualitaumlt Der

begriff wurde federfuumlhrend von

uNEP gepraumlgt

Aufgrund der folgewirkungen die mit

dem aktuellen Wirtschaftssystem ver-

bunden sind wie beispielsweise fort-

schreitender Klimawandel biodiversi-

taumltsverlust und Ressourcenknappheit

setzt sich zunehmend die Auffassung

durch dass dieses ressourcen- und

energieintensive Wirtschaftsmodell

nicht uneingeschraumlnkt fortgesetzt wer-

den kann

Die Chance fuumlr eine nachhaltige faire

und offene Zukunft im Sinne einer

Green Economy ist daher die Entwick-

lung eines Wirtschafts- und Gesell-

schaftsmodells das sowohl die nach-

haltige Nutzung der Oumlkosysteme als

auch den gesellschaftlichen Wohlstand

sichert Dies macht es erforderlich dass

die Produktions- und Konsumprozesse

innerhalb oumlkologischer und sozialer

leitplanken stattfinden und die End-

lichkeit der Ressourcen beruumlcksichtigt

wird

fuumlr die umsetzung von Green

Economy wurde die Green Econo-

my Initiative ins leben gerufen die

Entscheidungstraumlger unterstuumltzen soll

eine ressourcen- und Co2-aumlrmere und

sozial gerechtere Wirtschaft zu rea-

lisieren Das umsteuern in Richtung

einer Green Economy stellt eine sehr

hohe Herausforderung fuumlr Wirtschaft

und Gesellschaft dar Der Uumlbergang

zu einer nachhaltigeren Wirtschafts-

weise bedarf der Erschlieszligung neuer

Zukunftsmaumlrkte sowie neuer Geschaumlfts-

modelle die eine drastische Steige-

rung der Ressourceneffizienz in den

Produktions- und Dienstleistungssek-

toren bewirken Es bedarf staatlicher

flankierungsmaszlignahmen um diesen

Wirtschaftskurs zu unterstuumltzen die

erforderlichen leitplanken zu setzen

sowie das gesellschaftliche bewusstsein

und nachhaltigere Konsumstile dahin-

gehend zu foumlrdern

Towards a Green Economy 1

UNEP (2011) Towards a Green Economy ndash Pathways to Sustainable Development and Poverty Eradicati-on A Synthesis for Policy Makers

OECD (2011) Towards Green Growth 2

OECD (2010) Transition to a low-carbon economy ndash public goals and corporate practices OECD Publishing 3

Europa 2020 Strategie ndash Eine Strategie fuumlr intelligentes nachhaltiges und integratives Wachstum 4

Discussions about Green Econo-my often ignore the Social 5

This short 10 minute video addresses this issue

uNRISDlsquos Project on the Social Dimensions of Green Economy and Sustainable Development 6

Modul bdquoWirtschaftNeue Wirt-schaftsordnung (WIN)ldquo 7

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Forum fuumlr Verantwortung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut

Growing green economies 8

Von Rio nach Rio+20

TED 2010 Tim Jackson An ec-onomic reality check 9

Tim Jackson stellt ein Konzept vor dass es durch feste oumlkonomische Prinzipien ermoumlglicht aktuelle Krisen zu uumlberwinden und in die Zukunft zu investieren

TED 2012 Juan Verde Towards the green economy 10

Juan Verde ist uumlberzeugt dass be-reits verfuumlgbare Innovationen eine beispiellose Zunahme von gruumlner Technologie und damit einen oumlkono-mischen Wandel hervorrufen koumlnnen

Seite 24 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpwwwuneporgpublicationscontentspub_details_search

aspID=4188 middot 2 httpwwwoecd-ilibraryorgenvironmenttowards-green-

growth_9789264111318-en middot 3 httpdxdoiorg1017879789264090231-

en middot 4 httpeceuropaeueurope2020 middot 5 httpswwwyoutubecom

watchv=O5lBwrJcUOk middot 6 httpwwwunrisdorggreeneconomy middot

7 httpwwwforum-fuer-verantwortungdepublikationenwirtschaftneue-

weltordnung middot 8 httpswwwyoutubecomwatchv=m9AS6KT7a5Y middot

For more info visit wwwoecdorgrio+20 middot 9 httpwwwtedcomtalks

tim_jackson_s_economic_reality_check middot 10 httpswww youtubecom

watchv=x-7ZBairDh4

Seite 25 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

four returnsPrinzip

Commonlandrsquos approach is to

restore landscapes by building

and (co-) funding sustainable

businesses in 3 landscape zo-

nes delivering 4 types of return

inspirational social natural and

financial return within a 20 years

time horizon

Return of Inspiration Giving

people hope and a sense of pur-

pose

Return of Social Capital bringing

back jobs business activity edu-

cation and security

Return of Natural Capital Resto-

ring biodiversity soil and water

quality

Return of financial Capital Reali-

zing long-term sustainable profit

Ein landstrich braucht auf lange Sicht

drei Zonen um dauerhaft von nutzen

zu sein

Natural Zone

Investment Restoring vegetation Plan-

ting native trees and clearing invasive

species Natural restoration limited

maintenance

Return Co2 capture water soil Resto-

red biodiversity forestry hunting

Tourism

Combined Zone

Investment Restoring landscape Plan-

ting usable trees Restoring perennial

vegetation and soil limited mainten-

ance

Return Co2 capture water soil

Partially restored biodiversity Agrofo-

restry fruit trees timber Tourism

Economic Zone

Investment Sustainable agriculture fo-

restry aquaculture Real estate infras-

tructure fitting in landscape Ventures

with positive impact on landscape

Return Co2 capture water soil Crops

and products New businesses new

collaborations Economic development

(wwwcommonlandcom)

commonlandcom 1

Organisation die sich fuumlr die groszligflauml-chige Restauration von Landschaften einsetzt Auf deren Internetpraumlsenz werden deren Ziele und Vorgehens-weisen schnell deutlich Zusaumltzlich gibt es viele Paper und Videos

four returns Three Zones

Ferwerda W Four Returns Three Zones 20 years A systemic and practical approach to scale up land-scape restoration by business and investors to create a restoration in-dustry chapter in book (2015) bdquoLand Restoration Reclaiming Landscapes for a Sustainable Futurerdquo (Elseviers Publication)

John D Liu Hope in a changing climate 2

Liu stellt vor wie vertrocknete Landschaften wiederbelebt werden koumlnnen

Chris McKnett The investment logic for sustainability 3

Groszliginvestoren als Schluumlsselspieler fuumlr den oumlkologischen Fortschritt

1 wwwcommonlandcom middot 2 httpswwwyoutubecom

watchv=41qnjXKdE70 middot

3 httpswwwtedcomtalkschris_mcknett_the_investment_logic_for_

sustainability

Seite 26 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

DeutscheNachhaltigkeitsstrategie

Die Nationale Nachhaltigkeits-

strategie bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo beschlossen im

Jahr 2002 bestimmt den Kurs fuumlr

eine nachhaltige Entwicklung auf

der nationalen Ebene

Ihre leitlinien sind Generationenge-

rechtigkeit lebensqualitaumlt sozialer

Zusammenhalt und internationale Ver-

antwortung In dem Dokument wurden

Ziele (i d R fuumlr das Jahr 2020) fuumlr die

oumlkologische oumlkonomische und soziale

Nachhaltigkeit benannt und insgesamt

21 Schluumlsselindikatoren definiert die

es gestatten den Erreichungsgrad

dieser Ziele bereits heute statistisch zu

messen und die weitere Entwicklung

Jahr fuumlr Jahr zu beobachten

Die Indikatoren beschreiben nicht

nur Ziele an sich sondern gelegentlich

auch sogenannte Zwischenziele deren

Erreichung wiederum den fortschritt

auch bei anderen Zielen voranbringt

So zb bedeutet eine Verbesserung

beim Indikator sbquoEnergieproduktivitaumltlsquo

gleichzeitig auch eine Verbesserung des

Indikatorwertes bei den Treibhausgase-

missionen

Seit der ersten Version der Nach-

haltigkeitsstrategie wurden die Indi-

katoren teilweise erweitert und der

aktuellen Situation angepasst wie zb

die neuen Indikatoren wie Anteil des

Stroms aus erneuerbaren Energiequel-

len am Stromverbrauch oder Schulden-

stand so dass im neuesten Indikato-

renbericht 2012 effektiv 38 Indikatoren

untersucht werden

Diese Indikatoren werden im Abstand

von zwei Jahren in Indikatorenbe-

richten des Statistischen bundesamtes

aktualisiert und der aktuelle Stand und

Entwicklungen dargestellt

Seit 2002 wurden 3 fortschritts-

berichte veroumlffentlicht in denen die

Strategie weiterentwickelt und aktua-

lisiert wird 2004 bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo 2008 bdquofuumlr ein nachhal-

tiges Deutschland und fortschrittsbe-

richt 2012

Die bundesregierung bereitet derzeit

die bdquoNachhaltigkeitsstrategie 2016ldquo vor

ndash und schreibt damit die Nachhaltig-

keitsstrategie fort

bundesregierung (2002) Perspektiven fuumlr Deutschland 1

10 Jahre Nachhaltigkeit bdquomade in Germany 2

Kurzpapier zum Fortschrittsbericht

basisinformationen Lexikon der NachhaltigkeitAachener Stiftung 3

bundesregierung im Web 4

Internetauftritt der Bundesregierung zur nationalen Nachhaltigkeitsstrate-gie mit kurzem Themenuumlberblick

Silke uebelmesser How demographic change is sha-ping our future 5

Ausblick auf die Herausforderun-gen vor die uns der demographische Wandel in den naumlchsten Jahren stellt

1 httpwwwbundesregierungdeContentDE_Anlagen

Nachhaltigkeit-wiederhergestelltperspektiven-fuer-deutschland-

langfassungpdfjsessionid=DD7315CEA90912E6C3977178854C9BDB

s3t1__blob=publicati-onFileampv=3 middot 2 httpwwwbundesregierung

deContentDE_AnlagenNachhaltigkeit-wiederhergestellt2012-

05-09-kurzpapier-zum-fortschrittsbericht-2012-barrierefrei

pdfjsessionid=DD7315CEA90912E6C3977178854C9BDBs3t1__

blob=publicationFileampv=3 middot 3 httpswwwnachhaltigkeitinfoartikel

nationale_nachhaltigkeitsstrategie_entwicklung_1694htm middot 4 httpswww

bundesregierungdeWebsBregDEThemenNachhaltigkeitsstrategie1-

die-nationale-nachhaltigkeitsstrategienachhaltigkeitsstrategie_node

html middot 5 httptedxtalkstedcomvideoHow-demographic-change-is-

shapisearch3Agermany

Seite 27 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren

Nachhaltiges Produzieren und

Konsumieren hat sich in den letz-

ten zwei Jahrzehnten zu einem

der wichtigsten Themenbereiche

der Nachhaltigkeitsdiskussion

auf dem internationalen euro-

paumlischen und nationalen Level

entwickelt

Die globalen Klimaveraumlnderungen

und umweltbelastung verdeutlichen

die Notwendigkeit einer systemischen

sozial-oumlkologischen Transformation

der Gesellschaft in Richtung Nach-

haltigkeit bdquobereits seit geraumer Zeit

befindet sich das fossile oumlkonomische

System international im umbruch

Dieser Strukturwandel wird vom

WbGu (Wissenschaftlicher beirat der

bundesregierung Globale umweltver-

aumlnderungen) als beginn einer bdquoGroszligen

Transformationldquo zur nachhaltigen Ge-

sellschaft verstanden die innerhalb der

planetarischen leitplanken der Nach-

haltigkeit verlaufen mussldquo (WbGu

2011 S 1) Ein Uumlberschreiten dieser

leitplanken koumlnne die oumlkologischen

Rahmenbedingungen veraumlndern und

ein Risiko fuumlr die zukuumlnftigen Genera-

tionen darstellen (vgl Potsdam-Institut

fuumlr Klimafolgenforschung 2009)

Das Tempo des Verbrauchs von

natuumlrlichen Ressourcen der von 10

Mrd Tonnen 1950 auf 70 Mrd Tonnen

2010 rapide gestiegen ist kann nicht

fortgesetzt werden um im Rahmen der

planetarischen Grenze zu wirtschaften

muumlsste der globale Ressourcenver-

brauch bis 2050 etwa halbiert werden

(Schmidt-bleek 2007 uNEP 2011)

Auf der nationalen Ebene muumlsste die

Reduktion des Ressourcenverbrauchs

um einen faktor 10 und auf der Haus-

haltsebene in Deutschland um den fak-

tor 5 auf etwa 8 Tonnen pro Kopf und

Jahr (lettemeier etal 2014) reduziert

werden

Eine radikale Reduzierung des

Ressourcenverbrauchs bei gleichzeitig

groumlszligtmoumlglicher lebensqualitaumlt welt-

weit ist eine globale Herausforderung

des 21 Jahrhunderts Der Weg hin zu

einer 8t-Gesellschaft (lettenmeier et

al 2014) verlangt nach einer nachhal-

tigeren Gestaltung von Produktions-

und Konsummustern sowie der damit

Material footprint 1

Lettenmeier Michael Liedke Chris-ta Rohn Holger (2014) Eight Tons of Material Footprint - Suggestion for a Resource Cap for Household Cons-umption in Finland In Resources 33 (2014) S 488-515

Stellschrauben fuumlr Nachhaltigkeit

Liedtke Ch etal (2015b) Stell-schrauben fuumlr Nachhaltigkeit Trends und Verantwortungen in Produktion und Konsum in Stiftung Entwicklung und Frieden (Hrsg) Globale Trends 2015 Perspektiven fuumlr die Gesellschaft Fischer Verlag 2015 S 299-314

Marrakech-Prozess 2

Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren in der Eu 3

Sustainable Consumption and Production and the SDGs 4

UNEP Post 2015 Note 2

Indikatoren 5

European food Sustainable Cons-umption and Production Round Table 6

The Story of Stuff 7

Der Film beschreibt den kompletten Konsumkreislauf mit seinen sozialen und oumlkologischen Folgen (deutsch)

unsichtbare Schaumltze im Mobil-telefon Ein Animationsfilm zum Recycling von Handys 8

Eine Veranschaulichung des Lebens-zyklus elektronischer Geraumlte am Bei-spiel Handy Die Wiederverwendung von bis zu 80 Prozent der Rohstoffe in gebrauchten Handys ist zentraler Bestandteil der bdquoRohstoff-Expediti-on die vom Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung anlaumlsslich des Wissenschaftsjahres 2012 ausgerufen wurde

Seite 28 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

verbundenen Produkt-Dienstleistungs-

systeme wie Infrastrukturen

Nachhaltiges Konsumieren und Produ-

zieren wird definiert alsldquo a holistic

approach to minimising the negative

environmental impacts from consump-

tion and production systems while

promoting quality of life for allrdquo (uNEP

2015a S 10) Der holistische Ansatz

Sustainable Production and Consumption Systems

Lebel L etal (Hrsg) (2010) Sustainable Production and Cons-umption Systems Knowledge Enga-gement and Practice Springer

Planetarische Grenzen 9

Potsdam-Institut fuumlr Klimafolgenfor-schung (2009) Planetarische Gren-zen Ein sicherer Handlungsraum fuumlr die Menschheit Pressemitteilung vom 23092009

uNEP (2015a) Sustainable Cons-umption and Production A Hand-book for Policymakers 10

uNEP (2015b) Sustainable Cons-umption and Production Indica-tors for future SDGs 11

Konsum und Nachhaltigkeit 12

Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung (2010) Konsum und Nachhaltigkeit Wie Nachhaltigkeit in der Konsum-gesellschaft kaumluflich und (er)lebbar wird Eine Aufgabe fuumlr Politik Wirt-schaft Buumlrgerinnen und Buumlrger

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

faktor 4

Weizsaumlcker EU von Lovins AB Lovins LH (1995) Faktor Vier Doppelter Wohlstand ndash halbierter Naturverbrauch Der neue Bericht an den CLUB OF ROME Muumlnchen Verlag Droemer Knaur

Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung (2011) Der Deutsche Nachhaltig-keitskodex 13

Welt im Wandel

WBGU (2011) Welt im Wandel Gesellschaftsvertrag fuumlr eine Groszlige Transformation Hauptgutachten Berlin

Global Guidance Principles for Life Cycle Assessment Databases

UNEPSETAC (2011) Global Gu-idance Principles for Life Cycle Assessment Databases ndash A Basis for Greener Processes and Products Paris France

Modul bdquoKonsum (KON)ldquo 14

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Didaktische Module bdquoVom Wissen zum Handelnldquo Modul bdquoKons-um (KON)ldquo Forum fuumlr Verantwor-tung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Ot-zenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut Was hat unser Konsum mit Klima- und Ressourcenschutz zu tun Was sind die Trends in der weltwei-ten Entwicklung und welche Strategi-en koumlnnen Wohlstand erhalten ohne das System Erde zu uumlberlasten

MIPS ndash Wieviel umwelt braucht der Mensch

Schmidt-Bleek F (1994) Wieviel Umwelt braucht der Mensch MIPS das Maszlig fuumlr oumlkologisches Wirtschaf-ten Basel Boston Birkhaumluser Verlag

TED 2010 Tim Jackson An econi-mist reality check 15

Tim Jackson spricht uumlber Rezession Klimawandel und Ungleichheit und wie wir in eine bessere Zukunft inves-tieren koumlnnen

Von sozial-oumlkologischen Experi-menten in den Alltag 16

Vortrag von Michael Minis auf der Tagung bdquoWas bewegt Von sozial-ouml-kologischen Experimenten in den Alltagldquo (8 und 9 Maumlrz 2012 Berlin) Kritische Reflektion von Produktions- und Konsummustern

was-bewegtorg 17

Pionierhafte Konzepte fuumlr einen nachhaltigen Wandel von Produk-tions- und Konsummustern werden vorgestellt und kritisch reflektiert - sowohl aus praktischer als auch aus wissenschaftlicher Sicht In diesem Zusammenhang wird Tamyca als Konzept zur Aumlnderung der zukuumlnfti-gen Automobilnutzung dargestellt

amp

(siehe Abbildung 1 unten) der unter-

schiedliche Interventionsmoumlglichkeiten

im lebenszyklus eines Produktes oder

einer Dienstleistung umfasst hat eine

entscheidende bedeutung fuumlr systemi-

sche betrachtung der Produktions- und

Konsumsysteme

uNEP definiert Grundcharakteristika

der nachhaltigen Produktions-Konsum-

systeme (uNEP 2015a S 10)

Verbesserung der lebensqualitaumlt

unter beruumlcksichtigung des Ressour-

cenbedarfs zukuumlnftiger Generationen

und umweltqualitaumlt

Entkopplung des Wirtschaftswachs-

tums vom Ressourcenverbrauch durch

Seite 29 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

- Reduktion von Material- und

Energieintensitaumlt sowie der Emissi-

on- und Abfallmengen von Produkti-

on- und Konsumaktivitaumlten

- foumlrderung des Wandels zu energie-

und materialeichten Konsummustern

ohne Verzicht auf lebensqualitaumlt

Data

LCA data (including data for carbon and water footprint exposure and hazard data etc)

Life Cycle Approaches

LCA Carbon and water footprint material flow accounting risk assessment social LCA Life cycle costing

Life cycle sustainability assessment etc

Programmes and activities

Design for environment eco-labelsgreen procurement recycling design for

sustainability sustainable procurement etc

Life cycle

management systemsand sustainable consumption

and production policies

Sustainability

Abb 2 Holistischer Systemansatz zu nachhaltigen Produktions-Konsumsysteme (uNEP 2015a S 41)

Quelle Eigene Darstellung

Anwendung des lebenszyklusansat-

zes unter beruumlcksichtigung der Aus-

wirkungen auf die umwelt von allen

Phasen der Produktions- und Kons-

umprozesse

Strategisches Vorgehen gegen

Reboundeffekte (Kompensation der

Efffizienzgewinne durch steigenden

Konsum)

Auf globaler Ebene wird die Proble-

matik der nachhaltigeren Produktions-

und Konsummuster vorrangig von den

Vereinten Nationen (uN) und ihren

unterorganisationen wie etwa der

Commission on Sustainable Develop-

ment (CSD) und dem united Nations

Environment Programme (uNEP)

sowie von weiteren internationalen

organisationen wie der organisation

Politische Umsetzung der Strategien und Maszlignahmen zu Nachhaltigem Produzieren und Konsumieren

Welt

2015 UN Vollversammlung verabschiedete Ziele fuumlr nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals- SDGacutes siehe httpwwwforu-muedewp-contentuploads201507SDG-Factsheet_FUEpdf Ziel 12 lautet bdquoFuumlr nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgenldquo Die SDGs sollen ab 2016 bis 2030 verwirklicht werden Sie bilden ndash gemeinsam mit Umsetzungsmaszlignahmen Indikatoren zur Fortschritts-messung sowie Uumlberpruumlfungsmechanismen ndash die so genannte Post-2015-Agenda

Seite 30 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Europaumlische Union

2012 EU-Direktive zur Erhoumlhung der Energieeffizienz (Energy Efficiency Directive) gezielt auf die Einfuumlhrung von Maszlignahmen zur Erreichung von 20-Erhoumlhung der Energieeffizienz bis zum Jahr 2020 in den Laumlndern der Europaumlischen Union

2010 Europa 2020-Wirtschaftsprogramm gezielt auf ein bdquointelligentes nachhaltiges und integratives Wachstumldquo und eine bessere Koordinie-rung der nationalen und europaumlischen Wirtschaft bis zum Jahr 2020

2009

Oumlkodesign-Richtlinie der EU (2009125EG) die die Anforderungen an die umweltgerechte Gestaltung energieverbrauchsrelevanter Produkte (Energy-related Products ErP) formuliert

2008 Aktionsplan der EU-Kommission zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren und zu Industriepolitik Der Aktionsplan zielte auf die Foumlrderung von Innovationen zu nachhaltigeren Produktion und der Nachfrage nach nachhaltigeren Guumltern und Dienstleistungen

2012 Konferenz der Vereinten Nationen uumlber nachhaltige Entwicklung (Rio+20) - Festlegung des Konsultationsprozesses zu den Zielen nachhaltiger Entwicklung

Beschluss zu 10 Jahresprogramm zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (10 Year Framework of Programmes 10YFP) ge-zielt auf eine weltweite verstaumlrkte Einfuumlhrung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmuster

2005 Gruumlndung des UNEP-Center for Sustainable Production and Consumption (siehe wwwscp-centreorg) am Wuppertal Institut als Hausinstitut der Vereinten Nationen den Marrakesch-Prozess zu unterstuumltzen2003

2003 Internationales Expertentreffen in Marrakesch (vgl wwwunorgesasustdevsdissuesconsumptionmarrakechhtm) organisiert von den Vereinten Nationen Start des sog bdquoMarrakesch-Prozessesldquo koordiniert durch das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und die Abteilung fuumlr wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten der Vereinten Nationen (UN-DESA)

2002 Der zweite Weltgipfel fuumlr Nachhaltige Entwicklung (WSSD) 2002 in Johannesburg das beschlossene Umsetzungsprogramm (bdquoPlan of Implementationldquo) widmet dem Uumlbergang zu nachhaltigeren Konsum- und Produktionsmustern ein eigenes Kapitel in dem wichtige Ansatzpunkte fuumlr die Umsetzung wie Monitoring Life-Cycle-Analysis Oumlkoeffizienzprogramme Indikatoren zielgruppenspezifische Informations- und Aufklaumlrungsprogramme hervorgehoben werden

1995 Gruumlndung der Kommission fuumlr Nachhaltige Entwicklung (Commission on Sustainable Development - CSD) der Vereinten Nationen Ausarbeitung des Internationalen Arbeitsprogramms zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (bdquoInternational Work Programme on Changing Consumption and Production)

1992 Erster Weltgipfel zu Nachhaltiger Entwicklung in Rio de Janeiro Der Kapitel 4 des Abschlussdokuments bdquoAgenda 21 bdquoVeraumlnderung der Konsumgewohnheitenldquo adressiert zwei Themenbereiche bdquoUumlberkonsum von Ressourcenldquo und bdquo(Negative) Effekte des Konsumen-tenverhaltensldquo die bis heute im Zentrum der globalen Debatte um Konsum- und Produktionsmuster stehen

Seite 31 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2006 Verabschiedung neuer angepassten Version der Nachhaltigkeitsstrategie die konkrete Zielsetzungen und Maszlignahmen fuumlr prioritaumlre Bereiche wie Klimawandel nachhaltige Produktion und nachhaltiger Konsum Demografie Migration gesellschaftliche Integration ua benennt

2001 Erste EU-Nachhaltigkeitsstrategie gezielt auf Verbesserung der Lebensqualitaumlt heutiger und zukuumlnftiger Generationen

Gruumlnbuch der Europaumlischen Kommission zur Integrierten Produktpolitik mit den Schwerpunkten oumlkologische Gestaltung von Produkten Bedeutung der Preisbildung und Konsumentenentscheidungen

1993 Einfuumlhrung des EU-Oumlko-Audits (Eco- Management and Audit Scheme (EMAS) EMAS-Verordnung adressiert die Eigenverantwortung der Wirtschaft bei der Bewaumlltigung ihrer direkten und indirekten Umweltauswirkungen

1992 Einfuumlhrung des freiwilligen Europaumlischen Umweltzeichens (kurz Euroblume bzw EU-Ecolabel) zur Kennzeichnung von Verbraucherpro-dukten und Dienstleistungen (Verordnung EWG 880) gekennzeichnet werden Konsumguumlter die sich durch besondere Umweltvertraumlglich-keit und vergleichsweise geringe Gesundheitsbelastung auszeichnen Die Auszeichnung wird eigenverantwortlich durch nationale Institute der teilnehmenden Laumlnder vergeben

Deutschland

2015 Anfang des politischen Dialogprozesses zur Umsetzung der Ziele nachhaltiger Entwicklung (Sustainable Development Goals)

2014 Kabinettsbeschluss der Bundesregierung uumlber die Nationale Nachhaltigkeitsstrategie die einen bdquowesentlicher Rahmenldquo fuumlr die Umsetzung der SDGs in Deutschland werden soll

2008 Gruumlndung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises der den Wandel zu einer nachhaltigen Gesellschaft unterstuumltzt die relevanten Akteure aus Wirtschaft Kommunen und Forschung in nachhaltigem Handeln bestaumlrkt und dazu beitraumlgt die Grundsaumltze nachhaltiger Entwicklung in der oumlffentlichen Wahrnehmung staumlrker zu verankern

2004 Start eines langfristigen bdquoNationalen Dialogprozesses zur Weiterentwicklung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmusterldquo an dem Akteure aus Politik Wirtschaft Wissenschaft und Zivilgesellschaft in den Dialog bringt Die Initiative wird durch das Bundesumweltministe-rium und das Umweltbundesamt koordiniert

2002

Deutsche Nationale Nachhaltigkeitsstrategie ndash beschlossen von der Bundesregierung wird in den naumlchsten Jahren mehrere Male uumlberar-beitet und an die aktuellen Trendentwicklungen angepasst

Seite 32 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2001 Berufung des Rates fuumlr Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung mit dem Ziel Beitraumlge zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln In diesem Rahmen beschaumlftigt sich der Rat mit der Problematik des nachhaltigen Konsums (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_Maerz_2010_01pdf) und auch eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr Unternehmen (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaRNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Janu-ar_2012pdf)

Die Entwicklung von nachhaltigeren Produktions- und Konsummustern wird in Deutschland von weiteren Institutionen gefoumlrdert und aktiv unterstuumlzt Dazu gehoumlren ua Netzwerke zu Verbraucherforschung in Bund und einigen Laumlndern

- Foumlrderprogramme der sozialoumlkologischen Forschung des BMBFacutes httpwwwfonadede19711 - Sachverstaumlndigerrat fuumlr Verbraucherfragen httpwwwsvr-verbraucherfragende - Deutscher Nachhaltigkeitspreis (httpswwwnachhaltigkeitspreisde)

1997 Im Jahr 1997 begann das von den beiden Institutionen initiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur Fundierung und Evaluierung nachhaltige-rer Konsummuster und Verhaltensstileldquo

1993 In Deutschland wurde bereits vor 1993 von einzelnen Wissenschaftlern auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffizienz und die Rolle nach-haltigeren Produzierens und Konsumierens wie des Designs fuumlr eine nachhaltige Entwicklung hingewiesen (von WeizsaumlckerLovinsLovins 1995 Schmidt-Bleek 1994) Das Bundesumweltministerium (BMU) und das Umweltbundesamt (UBA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre eine breite gesellschaftliche Debatte zu diesem Thema

Economic Co-operation and Develop-

ment (oECD) getragen Die CSD

der Vereinten Nationen wurde nach

dem uN-Weltgipfel in Rio de Janeiro

1993 gegruumlndet um die umsetzung

der Agenda 21 voranzutreiben Die

Kommission hatte bereits zu beginn

das Themenfeld bdquoKonsum- und Produk-

tionsmusterldquo zu ihrem Arbeitsschwer-

punkt erklaumlrt In folge dessen wurde

im Jahr 1995 das bdquoInternational Work

Programme on Changing Consumption

and Production Patternsldquo (IWPCCPP)

verabschiedet Zu den Hauptaufgaben

des Programms gehoumlren

die Identifikation der politischen

Implikationen von Konsumtrends und

Produktionsmustern

die Revision von uN-Richtlinien fuumlr

den Konsumentenschutz sowie

die Evaluation der Effektivitaumlt von

politischen Maszlignahmen die auf die

Aumlnderung von Konsum- und Produkti-

onsmustern zielen

In Deutschland wurde bereits vor

1993 von einzelnen Wissenschaftlern

auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffi-

zienz und die Rolle nachhaltigeren Pro-

duzierens und Konsumierens wie des

Designs fuumlr eine nachhaltige Entwick-

lung hingewiesen (von Weizsaumlcker

lovinslovins 1995 Schmidt-bleek

1994) Das bundesumweltministerium

(bMu) und das umweltbundesamt

(ubA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre

eine breite gesellschaftliche Debatte zu

diesem Thema Im Jahr 1997 begann

das von den beiden Institutionen ini-

tiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur

fundierung und Evaluierung nachhal-

tigerer Konsummuster und Verhaltens-

stileldquo Die TeilnehmerInnen dieses Pro-

gramms haben sich im Jahr 2000 in der

so genannten bdquoTutzinger Erklaumlrungldquo

auf eine Allianz fuumlr einen nachhaltige-

ren Konsum verstaumlndigt Ebenfalls im

Jahr 2000 richtete die bundesregierung

einen bdquoStaatssekretaumlrsausschuss fuumlr

Nachhaltige Entwicklungldquo ein Ein Jahr

spaumlter wurde der bdquoRat fuumlr Nachhaltige

Entwicklungldquo gegruumlndet der sich ua

intensiv mit der Problematik des Kons-

ums (httpwwwnachhaltigkeitsrat

deuploadsmediabroschuere_Kons-

um_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf) aber eben auch

eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr

unternehmen (wwwnachhaltigkeits-

Seite 33 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

ratdeuploadsmediaRNE_Der_Deut-

sche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_tex-

te_Nr_41_Januar_2012pdf)

Durch den Impuls des WSSD in

Johannesburg griffen 2004 das bundes-

umweltministerium und das umwelt-

bundesamt die Herausforderung auf

und initiierten in Deutschland einen

langfristigen bdquoNationalen Dialogprozess

zur Weiterentwicklung nachhaltiger

Konsum- und Produktionsmusterldquo der

Akteure aus Politik Wirtschaft Wis-

senschaft und Zivilgesellschaft in den

Dialog bringt

Die Entwicklung von Nachhaltigeren

Produktions- und Konsummustern wird

in Deutschland von weiteren Instituti-

onen gefoumlrdert und aktiv unterstuumltzt

Dazu gehoumlren ua

Netzwerke zu Verbraucherforschung

in bund und einigen laumlndern

foumlrderprogramme der sozialoumlkolo-

gischen forschung des bMbf (http

wwwfonadede19711)

Sachverstaumlndigenrat fuumlr Verbrau-

cherfragen

(wwwsvr-verbraucherfragende)

Deutscher Nachhaltigkeitspreis

(wwwnachhaltigkeitspreisde)

1 httpwwwmdpicom2079-927633488htm middot 2 httpwwwunepfr

scpmarrakech middot 3 httpeceuropaeuenvironmenteussdescp_enhtm

middot 4 httpwwwnrg4sdorgunep-post-2015-briefing-notes middot 5 http

wwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-indicators-

future-sdgs middot 6 httpwwwfood-scpeu middot 7 httpswwwyoutubecom

watchv=UCQLgACc6fQ middot 8 httpwupperinstorgawiasad2288 middot 9

httpswwwpik-potsdamdeaktuellespressemitteilungenarchiv2009

planetarische-grenzen-ein-sicherer-handlungsraum-fuer-die- middot 10 https

sustainabledevelopmentunorgpage=viewampnr=1951amptype=400ampmenu=35 middot

11 httpwwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-

indicators-future-sdgs middot 12 httpswwwnachhaltigkeitsratdefileadmin_

migratedmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf middot 13 httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmedia

RNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Januar_2012

pdf middot 14 httpwwwforum-fuer-verantwortungdepublikationenkonsum

middot 15 httpwwwtedcomtalkstim_jackson_s_economic_reality_

checklanguage=en middot 16 httpswwwyoutubecomwatchv=hQ73hv8GGSQ

middot 17 httpwwwwas-bewegtorg

Wie die oben dargestellte Entwick-

lung zeigt sind in der Zwischenzeit

Strategien und Maszlignahmen zur

umsetzung nachhaltiger Produktions-

und Konsummuster auf allen Ebenen

etabliert Eine nachhaltigere Gestaltung

der Wertschoumlpfungsketten von Pro-

dukten und Dienstleistungen setzt sich

immer mehr durch nachhaltige Guumlter

werden auch immer oumlfter von der

Gesellschaft nachgefragt Es wurden

sowohl Instrumente fuumlr die umsetzung

nachhaltigeren Produktionsmuster (wie

zb Oumlko-Audit Effizienzstandards) wie

auch zur unterstuumltzung von nachhalti-

geren Konsummustern (wie oumlko-label

gesellschaftliche Dialogprozesse)

entwickelt Das schafft groszlige Entwick-

lungspotenziale fuumlr Designer die die

oumlkologischen Anspruumlche erfuumlllen koumln-

nen indem sie zukunftfaumlhige Produkt-

Dienstleistungssysteme gestalten die

bei den moumlglichst kleinem Resoourcen-

verbrauch den von Kunden gewuumlnsch-

ten Nutzen stiften

claudiabo
Hervorheben

Seite 34 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design undNachhaltigkeit

Nachhaltige Entwicklung ist

eine grundlegend gestalterische

Aufgabe mit der Zielsetzung die

bestehenden Produktions- und

Konsumsysteme energie- und res-

sourceneffizienter zu entwickeln

Waumlhrend das ldquokonventionelle

Designrdquo Produkte entwirft und

dadurch Lebensstile vorgibt wer-

den in den neuen Ansaumltzen (wie

zb bdquoHuman Centered Designldquo

bdquopartizipatives Designldquo oder bdquoDe-

sign Activismldquo) die Verbraucher zu

Mitgestaltern (siehe ua fuad-

Luke A (2009) fuhs S brocchi

D Draser b et al (Hrsg) (2014))

Diese neue Designausrichtung

die sich unter dem begriff bdquoTrans-

formationsdesignldquo verbirgt (siehe

dazu Irwin T Tonkinwise C

Kossoff G (2012) SommerWel-

zer (2014)) beruht auf integrierten

Kompetenzen des Produkt-Servi-

ce- Social- und Kommunikations-

design und verbindet diese mit

einem nachhaltigen Transforma-

tions- wie Innovationsmanage-

ment

Design ist immer transformativ Egal

ob wir unser Handy benutzen ein buch

lesen eine Werbung anschauen oder

einen fahrkartenautomaten benutzen

die Nutzung spezifischer Produkte

Services sowie von Kommunikation

beeinflusst unsere Handlungen und

verdeutlicht gleichzeitig unsere eigene

Haltung unser Denken unsere kultu-

rellen Muster wie auch unsere Wuumln-

sche und Vorstellungen materialisieren

sich in Produkten Infrastrukturen und

Dienstleistungen und umgekehrt

Wir kaufen Produkte die uns einen so-

zialen Status geben ndash dabei wird nicht

nur der Status sondern auch Struktur

Sicherheit oder Identitaumlt vermittelt

Sie de-codieren uns und unsere Ge-

sellschaft

Die Gestaltung der materiellen basis

ndash das sind Produkte und Infrastruktu-

ren - unserer emotionalen wie auch

Grund-bedarfe greifen ineinander und

sind Ziel und Aufgabe von Design sie

sind Teil jeglicher Veraumlnderungsprozes-

se Damit ruumlckt Design in das Zentrum

gesellschaftlicher Entwicklungspro-

zesse Gleichzeitig nutzen und beein-

Change by design

Brown T (2009) Change by design How Design Thinking Transforms Organizations and Inspires Innovati-on HarperCollins

Developing Theories

Doordan D (2013) Developing Theories for Sustainable Design In Stuart Walker and Jaques Giard (eds) The Handbook of Design for Sustainability Bloomsbury London

Speculative Everything

Dunne A Raby F (2013) Specula-tive Everything Design Fiction and Social Dreaming pp 1ndash9 Cam-bridge MA The MIT Press

Design Research for Sustainable Social Innovation 1

Manzini E (2007) ldquoDesign Research for Sustainable Social Innovationrdquo Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Service Design Network (2014) What is Service Design 2

Design for the real world 3

Papanek V amp Fuller R B (1972) Design for the real world (p 22) London Thames and Hudson

Design Guide vom Wuppertal Insititut 4

inhabitat 5

TED 2010 Emily Pilloton Teaching design for change 6

Ansatz zur Foumlrderung von Schuumllern um mit smartem Design benachteilig-ten Gebieten neue Moumlglichkeiten zu geben

TED 2010 Eben bayer Are mus-h-rooms the new plastic 7

Eben Bayer erklaumlrt warum Pilze das neue nachhaltige Verpackungsmate-rial werden koumlnnen

TED 2010 Michael Pawlyn using naturersquos genius in architecture 8

Wie kann die Architektur von der Na-tur lernen um ressourceneffizienter und energieaumlrmer zu arbeiten

Seite 35 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design ActivismFuad-Luke A (2009) Design Ac-tivism Oxon Routledge

Nachhaltiges Design

Fuhs S Brocchi D Draser B et al (Hrsg) (2014) Die Geschichte des Nachhaltigen Designs Bad Hom-burg VAS

The Transition Companion

Hopkins R (2011) The Transition Companion Making Your Communi-ty More Resilient in Uncertain Times White River Junction VT Chelsea Green Publishing Company

Transition Design

Irwin T (2015) Transtion Design A Proposal for a New Area of Design Practice Study and Research Design and Culture Journal forthcoming July 2015

An Educational framework

Irwin T Tonkinwise C Kossoff G (2012) An Educational Framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon University

Tranformation of Society 9

Liedtke C Baedeker C Borelli LM (2015) Transformation Towards a Sustainable Society ndash Key Interventi-on Areas In Innov Ener Res

Value through less

Liedtke C Buhl J Ameli N (2013) Designing value through less by integrating sustainability strategies into lifestyles International Journal of Sustainable Design 2(2) 167-180

Transition Management Loorbach D (2007) Transition Ma-nagement New mode of governance for sustainable development Utrecht International Books

Sustainable Social Innovation 10

Manzini E (2007) Design Research for Sustainable Social Innovation Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Design Observer Group 11

Transformative Wissenschaft

Schneidewind U M Singer-Bro-dowski (2013) Transformative Wis-senschaft Klimawandel im deutschen Wissenschafts- und Hochschulsystem Metropolis 2013

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

The Design of Everyday Life

Shove E et al (2007) The Design of Everyday Life Berg London

Transformationsdesign Sommer B Welzer H (2014) Transformationsdesign Wege in eine zukunftsfaumlhige Moder-ne Muumlnchen oekom

Was ist Eco Design

Tischner U et al (2000) Was ist EcoDesign Ein Handbuch fuumlr oumlkolo-gische und oumlkonomische Gestaltung Verlag form praxis Frankfurt

Design for Transition 12

Tonkinwise C (2014) Design for Transition - From and to What

Weil Design die Welt veraumlndert

Von Borries F Fezer J (2013) Weil Design die Welt veraumlndert Texte zur Gestaltung Gestalten Verlag Berlin

Sustainable by Design

Walker S (2006) Sustainable by Design Explorations in Theory and Practice Earthscan London

brundtlandbericht

Weltkommission fuumlr Umwelt und Ent-wicklung (1987) Unsere gemeinsame Zukunft Brundtlandbericht Greven Eggenkamp Verlag

TED 2010 Dan Phillips Creative houses from reclaimed stuff 13

Beispiele fuumlr Haumluser aus recycelten Materialen

TED 2010 Mitchell Joachim Donrsquot build your home grow it 14

Der Stadtentwickler praumlsentiert wie eine nachhaltige Architektur auf Ba-sis von Pflanzenwachstum aussehen koumlnnte

Seite 36 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

flussen sie auch die oumlkosystemaren

Dienstleistungen Erhebliche 80 der

umweltauswirkungen eines Produktes

werden schon in der Entwurfsphase

festgelegt (Tischner et al 2000) Ein

transformatives und nachhaltiges Pro-

dukt oder eine Dienstleistung unter-

stuumltzt implizit individual- sozial- und

umweltvertraumlgliches Handeln bzw

macht Zielkonflikte sichtbar Es enthebt

den Nutzer nicht von jeglicher Verant-

wortung sondern hilft ihm diese zu

priorisieren und trainiert komplexe

resiliente Entscheidungsfindungen in

komplexen umwelten

Design hat nicht nur die Rolle des

schoumlnen Verhuumlllens Designer aumlstheti-

sieren natuumlrlich auch Gebrauchsgegen-

staumlnden ndash ein bedeutender faktor fuumlr

Wohlbefinden und Akzeptanz - doch

es ist fuumlr erfolgreiches Design (Timo-

thy Prestero wuumlrde sagen Design for

outcome ndash link TED-film) essentiell

bei der Gestaltung soziale und struk-

turelle Interaktionen und Anforderun-

gen miteinzubeziehen und dabei auch

die Grenzen unseres Oumlkosystems zu

beachten Eine komplexe Aufgabe die

einer ebenso komplexen Ausbildung

bedarf (vgl zb Massek 2015 Transiti-

on Design An Educational framework

for Advancing the Study and Design of

Sustainable Transitions Terry Irwin

Cameron Tonkinwise Gideon Kos-

soff 2015 School of Design Carnegie

Mellon university) Das nachhaltig-

keitsorientierte Transformationsdesign

waumlhlt nicht nur ressourcenleichte und

nicht toxische Materialien aus sondern

schafft auch Produkte oder Dienstleis-

tungskonzepte die fuumlr den Nutzer und

die Gesellschaft erstrebenswert sind

und diesen neue Moumlglichkeiten fuumlr

attraktive sowie nachhaltige Handlun-

gen bietet

In den letzten Jahren wurden be-

griffe wie Ecodesign oumlkologisches

Design Green Design Social Design

oder Sustainable Design immer mehr

etabliert sowohl in der fachdiskussion

als auch in der breiten Gesellschaft Die

Zielsetzung dieser neuen Designaus-

richtung ist es bdquomit einem intelligenten

Einsatz der verfuumlgbaren Ressourcen

einen moumlglichst groszligen Nutzen fuumlr

alle beteiligten Akteure (entlang der

Wertschoumlpfungskette) bei minimaler

umweltbelastung und unter sozial fai-

ren bedingungen zu erreichenldquo

(httpwwwecosignnetdie-ecosign

oekologie-designnachhaltiges-design

TischnerSchmidt-bleek 1995)

letztlich wurden dann diese Ansaumlt-

ze mit denen der Transitions- oder

Transformationsforschung und -um-

setzung verbunden Es geht also um

die Integration von Oumlkointelligenz und

Transitionsorientierung fuumlr eine nach-

haltige Entwicklung Diese drei begriffe

werden in der fachliteratur folgender-

maszligen definiert

Oumlkointelligente (=oumlko-effizien-

te) Guumlter sind Gegenstaumlnde Geraumlte

Gebaumlude und Infrastrukturen die bei

Minimierung von Material Energie

flaumlchenbedarf Abfall Transport Ver-

packung und gefaumlhrlichen Stoffen uumlber

den gesamten lebenszyklus hinweg

ndash von der Rohstoffgewinnung bis zum

Recycling ndash moumlglichst lange und moumlg-

lichst viel (unterschiedlichen an den

beduumlrfnissen des einzelnen Nutzers

gemessen) Nutzen erbringen (Schmidt-

bleek 2007 S 192) Oumlkointelligente

(=oumlko-effiziente) Dienstleistungen sind

die zweckdienliche bedarfsdeckung

unter Nutzung technischer Mittel mit

moumlglichst hoher Ressourcenprodukti-

vitaumlt und moumlglichst geringer Abgabe

gefaumlhrlicher Stoffe (Schmidt-bleek

2007 S 225)

Transition ist ein begriff der Trans-

formationsdiskussion und steht stark

im Zusammenhang mit Nachhaltiger

Entwicklung ndash haumlufig werden beide

begriffe sogar synonym verwandt Die

Definition beschreibt Transition als

nicht linearen systemischen Wandel

innerhalb einer Gesellschaft (loorbach

2007 SchneidewindSinger-brodowski

2013) Transitionen sind stufenweise

Uumlbergaumlnge von einem gesellschaftli-

chen Zustand in einen anderen zb die

Stufen die notwendig waren von einer

bdquoRaucherldquo-Gesellschaft im oumlffentli-

chen Raum mehr und mehr zu einer

bdquoNichtraucherldquo-Gesellschaft zu werden

Es geht dabei um interaktives explorie-

rendes lernen das System in dem wir

leben zu beschreiben und zu gestalten

mit der Moumlglichkeit aus fehlern zu

lernen und die Entscheidungspfade

gemeinsam entsprechend anzupassen

oder zu aumlndern Auch diese stehen eine

zentrale Aufgabe von Gestaltung

Nachhaltige Entwicklung ist eine bdquohellip

Entwicklung die die beduumlrfnisse der

Gegenwart befriedigt ohne zu riskie-

ren dass kuumlnftige Generationen ihre

eigenen beduumlrfnisse nicht befriedigen

koumlnnenldquo (Weltkommission fuumlr umwelt

und Entwicklung 1987 46)

Die Veraumlnderungsdynamik geht von

der etablierten Disziplin des Service

Designs aus und veraumlndert sich dann

in Zeit und Kontext uumlber ein Design

fuumlr soziale Innovationen bis hin zum

Transition Design Wobei sich Service

Design noch in existierenden soziooumlko-

nomischen und politischen Strukturen

Abgrenzung Der begriff der Transformation bezeichnet einen fundamentalen Veraumlnderungsprozess in jeglicher form waumlhrend hingegen die bezeichnung

Transition eher eine Veraumlnderung von einer Phase zu einer anderen Phase in einem Veraumlnderungsprozess beschreibt und damit etwas weniger grundlegend ist

Seite 37 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

bewegt geht es dem Design fuumlr soziale

Innovationen schon um das Veraumlndern

dieser Strukturen und setzt an neuen

oumlkonomischen Modellen an Dabei

werden soziale beduumlrfnisse besser

als durch bisherige loumlsungsansaumltze

adressiert was in sozialer Hinsicht zu

einem positiven Wandel beitraumlgt Tran-

sition Design geht noch einen Schritt

weiter und will radikal neue soziooumlko-

nomische und soziale Werte umsetzen

um so ein komplett neues Verstaumlndnis

von lebensstilen zu schaffen So be-

zieht Transition Design die Zusammen-

haumlnge von sozialen oumlkonomischen po-

litischen sowie oumlkologischen Systemen

mit ein und fuumlhrt so zu einem radikalen

sozialen und oumlkologischen Wandel

(Irwin T Tonkinwise C Kossoff

G Transition Design An Educational

framework for Advancing the Study

and Design of Sustainable Transitions

School of Design Carnegie Mellon

university)

Abbildung 3 zeigt diese Entwicklung

auf Die Gestaltung welche die In-

teraktion zwischen Menschen (sozial)

der gestalteten Welt und der umwelt

(bdquonatural worldldquo) miteinbezieht kann

mit dem begriff bdquoDesign for Interac-

tionsldquo umschrieben werden Gestalter

aus verschiedenen Disziplinen ob

Kommunikations- Produkt- oder Inter-

facedesigner arbeiten interdisziplinaumlr

in den drei fokusgebieten (bdquoDesign for

Serviceldquo bdquoDesign for Social Innovationldquo

und bdquoTransition Designldquo) Dabei bilden

die sozialen und oumlkologischen Rahmen-

bedingungen (bdquoNatural Worldldquo) den

uumlbergeordneten Kontext in welchem

sich alle Designprobleme und loumlsungen

bewegen Transition Design ist beson-

ders gut fuumlr die Erforschung komplexer

Systeme geeignet In der Analyse

von nachhaltigeren Produktions- und

Abb 1 Continuum of Design Approaches

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 24

Mature discipline

Designfor Service

Design within existing socio-economic amp political paradigms

Solutions reach users through many lsquotouch pointsrsquo over time through the design of expe-riences Solutions are based upon the observation and inter- pretation of usersrsquo behavior and needs within particular contexts Service design solutions aim to provide profit and benefits for the service provider and useful and desirable services for the user (consumer) Solutions are usually based within the business arena and existing dominant eco- no-mic paradigm

Developing discipline

Designfor Social Innovation

Design that challenges existing so-cio-economic amp political paradigms

Design that meets a social need more effectively than exis-ting solutions Solutions often leverage or lsquoamplifyrsquo exsiting under-utilized resources Social innovation is a lsquoco-designrsquo process in which design- ers work as facilitators and catalysts within transdisciplinary teams Solutions benefit multiple stakeholders and empower communi- ties to act in the public private com- mercial and non-profit sectors Design for social innovation represents design for emerging paradigms and alternative economic models and leads to significant positive social change

Emergent discipline

TransitionDesign

Design within radically new so-cio-economic amp political paradigms

Refers to design-led societal transition toward more sustain-able futures and the reconception of entire lifestyles It is based upon an under- standing of the interconnectedness and inter-dependency of social economic political and natural sys- tems Transition Design focuses on the need for lsquocosmopolitan localismrsquo a place-based lifestyle in which solutions to global problems are designed to be appropriate for local social and environmental conditions Transition Design challenges existing para- digms envisions new ones and leads to radical positive social and envi-ronmental change

Scale of time depth of engagement and context expand to include social amp environmental concerns

Seite 38 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpcampusburg-halledeid-neuwerk24-short-films-about-design

wp-contentuploadssites31201405design-research-nowpdf middot 2

httpwwwservice-design-networkorg middot 3 httpplaypenicomtekcsir

coza~acdceducationDr_Anvind_GupaLearners_Library_7_March_2007

Resourcesbooksdesignvictorpdf middot 4 httpwupperinstorgawias

ad2222 middot 5 httpinhabitatcomtagsustainable-design middot 6 httpwww

tedcomtalksemily_pilloton_teaching_design_for_changelanguage=en

middot 7 httpwwwtedcomtalkseben_bayer_are_mushrooms_the_

new_plasticlanguage=en middot 8 httpswwwtedcomtalksmichael_

pawlyn_using_nature_s_genius_in_architecture middot 9 httpsepub

wupperinstorgfiles60086008_Liedtkepdf middot 10 httpcampusburg-

halledeid-neuwerk24-short-films-about-designwp-contentuploads

sites31201405design-research-nowpdf middot 11 httpdesignobserver

comfeaturesmall-local-open-and-connected-resilient-systems-and-

sustainable-qualities37670 middot 12 httpswwwacademiaedu11796491

Design_for_Transition_-_from_and_to_what middot 13 httpswwwtedcom

talksdan_phillips_creative_houses_from_reclaimed_stufflanguage=en middot 14

httpswwwtedcomtalksmitchell_joachim_don_t_build_your_home_

grow_itlanguage=en

Abb 4 Design for Interactions

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 26

Designedbuilt World

ProductsCommunications and Environments

Design Sub-Disciplines Context of All DesignAreas of Design focus

Design for Interactions

Natural WorldDesign forService

Moderate changeExisting paradigms and systems

Design forSocial Innovation

Significant changeEmerging paradigms and systems

Transition Design

Radical changeFuture paradigms and systems

Konsummustern werden die alltaumlgli-

chen Handlungsmuster und -strukturen

(lebens- und Arbeitswelten) alltaumlg-

lichen Praktiken (lebensstilanalysen)

sowie die Kommunikation zwischen

den Subsystemen analysiert

Daruumlber hinaus bietet der Transi-

tion-Design-Ansatz in Verbindung mit

Handlungsmodellen fuumlr nachhaltiges

Produzieren und Konsumieren die

Moumlglichkeit realitaumltsnah moumlgliche

Models of Change zu erforschen fuumlr

diesen Zweck werden die Ansaumltze der

modernen Verbraucherforschung (li-

ving-lab-Ansatz Transformationstheo-

rien lebensstiltypen) sowie der

Entwicklung von unternehmenskultur

mit dem Ansatz des Transition Design

verbunden

erstellt von

bull Prof Dr Christa Liedtke

bull Dr Maria J Welfens

bull Hannah Fink

in Zusammenarbeit mit

bull Dr Alexandra Buumlttgen

bull Sarah Reddig

bull Christoph Tochtrop

Stand 16062016

Wuppertal Institut fuumlr Klima umwelt Energie

Doumlppersberg 19

42103 Wuppertal

Deutschland

Postfach 100480

42004 Wuppertal

Page 4: Crashkurs Nachhaltigkeit: eine multimediale Uebersicht · Institut für Klima, ... Eine differenzierte Ausarbeitung von Megatrends listet die European Envi-ronment Agency, ... Welt

2 Vorwort amp Willkommen

3 Vorwort und Material

5 Megatrends

7 Planetarische Leitplanken

9 Nachhaltige Entwicklung

12 Sustainable Development Goals

14 Grenzen des Wachstums

16 CLub Of ROME

18 2052 Prognose

20 Ressourcenleichte Gesellschaft

23 Green Economy

25 bdquofour returnsldquo Prinzip

26 Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie

27 Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren

34 Design und Nachhaltigkeit

InhaltUumlbersicht

Seite 5 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Mega-trends

Megatrends sind derzeit bereits

sichtbare lang anhaltende Ver-

aumlnderungsprozesse mit einer

sehr breiten Reichweite und einer

durchdringenden Wirkung Sie

gelten als maumlchtige Stoumlrfaktoren

die in der Lage sind die zukuumlnfti-

ge Gesellschaft und grundlegende

Entwicklungen zu formen

Megatrends unterscheiden sich von

anderen Trends in bezug auf den

Zeithorizont (langsame Veraumlnderungen

uumlber mehrere Jahrzehnte) umfang und

Intensitaumlt ihrer Auswirkungen (EEA

2015) Megatrends koumlnnen bereits in

der Gegenwart beobachtet und wissen-

schaftlich durch empirische befunde

beschrieben werden Hierbei koumlnnen

sie sich global auf unterschiedliche

Akteure (Regierungen Individuen

unternehmen etc) erstrecken (Z-punkt

oJ)

In der Auseinandersetzung mit

Megatrends kursieren eine Reihe von

unterschiedlichen Definitionen und

Trendarten (ua WGbu 2011 EEA

2015 Z-Punkt oJ Zukunftsinstitut

2016) Haumlufig werden diese im Rah-

men der wirtschaftlichen Anpassung

definiert und analysiert um strategi-

sche Zukunftsanalysen durchzufuumlhren

Die ist vor allem im unternehmenskon-

text hinsichtlich kritischer Zukunftsun-

sicherheiten von bedeutung (Z-punkt

oJ) In der Praxis und in der wissen-

schaftlichen literatur werden vor allem

folgende Megatrends diskutiert

Globalisierung

demografische Entwicklung

urbanisierung

Ressourcenknappheit

Klimawandel

Digitalisierung

Eine differenzierte Ausarbeitung von

Megatrends listet die European Envi-

ronment Agency bei denen sich eben-

falls die bereits genannten Megatrends

wiederspiegeln Die Agentur hat ihre

bewertung von Megatrends erst kuumlrz-

lich angepasst und in unterschiedliche

felder kategorisiert (EEA 2015)

Die Vielfaumlltigkeit der Megatrends er-

gibt sich auch durch die unterschiedli-

chen Ausrichtungen von unternehmen

die sich ganz gezielt auf bestimmte

Globale Megatrends 1

WGBU (2011) Factsheet Nr 311

Assessment of global mega- trends 2

EEA (2015) Assessment of global megatrends mdash an update

Megatrends ndash Uumlbersicht 3

Zukunftsinstitut (2016)

Die 20 groumlszligten Megatrends 4

Z-Punkt (oJ)

wwwglobal-trendsinfo

Megatrends The trends shaping work and working lives 5

CIPD - Chartered Institute of Person-nel and Development (2013) Trends in der Arbeitswelt und Loumlsungsansaumlt-ze fuumlr die Zukunft

Global Megatrends Seven Patterns of Change Sha-ping Our future

Hajkowicz Stefan (2015)

Globale Megatrends und Per-spektiven der deutschen In-dustrie

Groumlmling M amp Haszlig H J (2009) Dt Inst-Verlag

Video zu Megatrends 6

TED 2010 Hans Rosling Global population growth box by box 7

Wie kann das erwartete Bevoumllke-rungswachstum auf 9 Mrd bewaumlltigt werden

TED 2008 Hans Rosling The best stats you have ever seen 8

Uumlberraschende Statistiken raumlumen mit Mythen uumlber sogenannte Ent-wicklungslaumlnder auf

Seite 6 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Megatrends fokussieren (Z-Punkt oJ)

In der Tabelle 1 werden die wich-

tigsten Megatrends des Analysepapers

der Europaumlischen umweltagentur

(EEA) und dem Z-Punkt-Institut darge-

stellt

1 httpwwwwbgudefactsheetsfactsheet-32011 middot 2 httpwww

eeaeuropaeuthemesscenariosglobal-megatends middot 3 httpswww

zukunftsinstitutdedossiermegatrends middot 4 httpwwwz-punktdede

themenartikelmegatrends middot 5 httpwwwcipdcoukhr-resources

researchmegatrends-trends-shaping-work-livesaspx middot 6 httpwwwcipd

coukcipd-hr-professionwhats-newmegatrendsaspx middot 7 httpwwwted

comtalkshans_rosling_on_global_population_growth middot 8 httpwwwted

comtalkshans_rosling_shows_the_best_stats_you_ve_ever_seen

SozialeTechnolo-

gischeOumlkonomische Oumlkologische Politische

EEA 2015

Divergen-te Bevoumll-kerungstrends weltweit

Entwicklung hin zu einer urbaneren Welt

Steigende Gesundheitsbe-lastungen und Pande-mierisiken

Beschleu-nigter techno-logischer Wandel

Anhaltendes Wirtschafts-wachstum

Zunehmen-de multipolare Welt

Zunehmen-der globaler Wettbewerb um verfuumlgbare Ressourcen

Wachsen-der Druck auf Oumlkosysteme

Zunehmend dramatischere Folgen des Klimawandels

Zunehmen-de Umweltver-schmutzung

Neue Gover-nance-Kon-zepte

Agentur Z-Punkt

Demografi-scher Wandel

Neue Stufe der Individua-lisierung

Soziale und kulturelle Disparitaumlten

Umge-staltung der Gesundheits-systeme

Wandel der Geschlechter-rollen

Urbanisie-rung

Neue Mobi-litaumltsmuster

Digitale Kultur

Konvergenz von Technolo-gien

Ubiquitaumlre Intelligenz

Wissensba-sierte Oumlkono-mie

Wandel der Arbeitswelt

Neue Kons-ummuster

Business Oumlkosysteme

Lernen von der Natur

Umbruumlche bei Energie und Ressour-cen

Klimawan-del und Um-weltbelastung

Neue politi-sche Weltord-nung

Globalisie-rung 20

Globale Risikogesell-schaft

Tabelle 1 Megatrends (Auswahl)

Quelle Eigene DarstellungWuppertal Institut 2015 Projekt Mundraub

Seite 7 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

PlanetarischeLeitplanken

Planetary boundaries (dt plane-

tarische Grenzen planetarische

Leitplanken belastungsgrenzen

des Planeten) - ist ein Konzept

uumlber die oumlkologischen belas-

tungsgrenzen der Erde

Dieser Ansatz wurde von einem Wis-

senschaftlerteam unter leitung von Jo-

han Rockstroumlm (Stockholm Resilience

Centre) entwickelt

Das forschungsteam identifizierte

folgende bereiche die die Grenzen der

belastbarkeit unseres Planeten bestim-

men (bdquoplanetarische Grenzenldquo)

Klimawandel

ozeanversauerung

Verlust von biologischer Vielfalt

landnutzungsveraumlnderungen

Abbau der stratosphaumlrischer

ozonschicht

Globale Suumlszligwassernutzung

Phosphoreintrag in die biosphaumlre

Stickstoffeintrag in die biosphaumlre

Verschmutzung durch Chemikalien

(noch unbestimmt)

Atmosphaumlrische Aerosolbelastung

(noch unbestimmt)

Die Daten zeigen dass die plane-

tarischen Grenzen fuumlr drei bereiche

(Klimawandel biodiversitaumlt und Stick-

stoffeintrag in die biosphaumlre) bereits

uumlberschritten sind

Das Konzept wurde in Teilen bereits

von der internationalen umwelt- und

Klimapolitik als Zielsetzung uumlbernom-

men z b zunaumlchst Zwei-Grad-Ziel

nach der Klimakonferenz in Paris 2015

15 Grad Ziel in der internationalen

Klimapolitik Zudem liegt es dem

Hauptgutachten des WbGu von 2011

Welt im Wandel ndash Gesellschaftsvertrag

fuumlr eine Groszlige Transformation und den

Sustainable Development Goals (WbGu

2014) zugrunde

Johan Rockstroumlm u a A safe operating space for humanity

In Nature 461 2009 S 472ndash475 (24 September 2009)

Vier von neun planetaren Grenzen sind bereits uumlberschritten 1

Potsdam-Institut fuumlr Klimafolgenfor-schung (2015)

Zivilisatorischer fortschritt innerhalb planetarischer Leit-planken 2

Ein Beitrag zur SDG-Debatte WBGU (2014)

Planetary boundaries Research 3

Stockholm Resilience Center Ho-mepage von Johan Rockstroumlm mit ausfuumlhrlichen Informationen

Macht Mensch ndash das Konzept planetarischer Leitplanken 4

Wie koumlnnen wir global Entwicklung ermoumlglichen ohne unsere natuumlrlichen Lebensgrundlagen zu gefaumlhrden Der Wissenschaftliche Beirat der Bundes-regierung Globale Umweltveraumlnde-rungen definierte hierfuumlr bdquoPlaneta-rische Leitplankenldquo die helfen den noumltigen Abstand von solchen existen-ziellen Schaumlden zu halten

TED 2010 J Rockstroumlm Let the environment guide our development 5

Rockstroumlm praumlsentiert neun bdquoLeit-plankenldquo als Orientierungspunkte fuumlr den Schutz unserer Oumlkosysteme

TED 2008 Hans Rosling The best stats you have ever seen 3

Uumlberraschende Statistiken raumlumen mit Mythen uumlber sogenannte Laumlnder auf

claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
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claudiabo
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claudiabo
Schreibmaschinentext

Seite 8 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpswwwpik-potsdamdeaktuellespressemitteilungenvier-von-

neun-planetaren-grenzen201d-bereits-ueberschritten middot 2 httpwww

stockholmresilienceorgcontact-usstaff2008-01-16-rockstromhtml middot 3

httpwwwwbgudepolitikpapierepolitikpapier-8-2014-sdg middot 4 http

wwwwbgudevideosvideos-wbguvideo-leitplanken middot 5 httpwwwted

comtalksjohan_rockstrom_let_the_environment_guide_our_development

Seite 9 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

NachhaltigeEntwicklung

Das Leitbild bdquoNachhaltige

Entwicklungldquo (engl sustainable

development) fordert alle Men-

schen auf sich so zu verhalten

dass alle Erdbewohner heute und

in Zukunft gut leben koumlnnen

Die erste Definition von Nachhaltig-

keit geht auf die Weltkommission fuumlr

umwelt und Entwicklung zuruumlck In

dem von diesem Gremium im Jahre

1987 zur lage der Nationen vorgeleg-

ten bericht dem sogenannten bdquobrundt-

land-Reportldquo wird Nachhaltigkeit be-

schrieben als eine bdquohellip Entwicklung die

die beduumlrfnisse der Gegenwart befrie-

digt ohne zu riskieren dass kuumlnftige

Generationen ihre eigenen beduumlrfnisse

nicht befriedigen koumlnnenldquo (Weltkom-

mission fuumlr umwelt und Entwicklung

1987 46)

Als nachhaltig wird eine gesellschaft-

liche Entwicklung demnach bezeichnet

wenn sie sich sowohl an oumlkonomischen

oumlkologischen als auch an sozialen Maszlig-

staumlben von bdquoVertraumlglichkeitldquo messen

laumlsst Diese Ausdifferenzierung soll auf

die (individuellen) Handlungsebenen

bezogen und ndash fuumlr die Individuen in

unterschiedlichen sozialen Systemen

und Kontexten wie familie Schule

unternehmen Verein ua handhabbar

gemacht werden

Die alltagspraktische umsetzung

ausgewogener oumlkologischer oumlkonomi-

scher und sozialer Zielsetzungen ist auf

das verantwortliche Engagement aller

gesellschaftlichen Akteure angewiesen

und bedarf engagierter reflexions- und

innovationsfaumlhiger Menschen Sie

sind die wichtigste bdquoRessourceldquo fuumlr die

umsetzung einer nachhaltigen Entwick-

lung

Die umsetzung des leitbildes Nach-

haltige Entwicklung kann nur im

Zusammenspiel zwischen Politik

Wirtschaft und Verbraucherinnen und

Verbrauchern sowie im Dialog mit

anderen organisationen zb Kirchen

und Nicht-Regierungsorganisationen

erfolgen

Auf der globalen Ebene werden die

Ziele und Maszlignahmen einer nachhal-

tigen Entwicklung fuumlr den Planeten

auf den bdquoWeltgipfelnldquo formuliert Der

erste bdquoWeltgipfelldquo an dem mehr als

170 Staaten teilgenommen haben fand

Die bundesregierung Presse- und Informationsamt (Hrsg) 3

bdquoPerspektiven fuumlr Deutschlandldquo (2002) aktualisiert 2005 im Fort-schrittsbericht bdquoWegweiser Nachhal-tigkeit ndash Bilanz und Perspektivenldquo Berlin Aachener Stiftung Lexikon der Nachhaltigkeit

Aachener Stiftung 4

Begriff Nachhaltigkeit aus unter-schiedlichen Blickwinkeln

Lexikon der Nachhaltigkeit 5

Lexikon begriff Nachhaltigkeit 6

Begriff bdquoNachhaltigkeitldquo aus unter-schiedlichen Blickwinkeln

Deutscher Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung 7

Didaktische Module bdquoVom Wissen zum Handelnldquo Module bdquoNachhal-tige Entwicklung (NE)ldquo 8

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Forum fuumlr Verantwortung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut Was bedeutet Nachhaltige Entwick-lung und wie wird sie national und international umgesetzt ()

Die Erde geht online Earthbook 9

Virtuelles Facebookprofil der Erde

Der Nachhaltige filmblick 10

Werbespots zu NachhaltigkeitProjekt zur Bewerbung von Nachhaltigkeit

TEDx 2015 Stuart Candy Whose future is This 11

Futurist Stuart Candy ermutigt dazu gemeinsam aktiv die eigene Zukunft zu gestalten und Verantwortung zu uumlbernehmen

Seite 10 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Konferenz der Vereinten Natio-nen fuumlr umwelt und Entwicklung (1992) 12

AGENDA 21 Rio de Janeiro Juni 1992

unsere gemeinsame Zukunft

Hauff Volker (1987) Eggenkamp

State of the World Is Sustainability Still Possible

Worldwatch Institute (2013) State of the World Washington DC Island Press

brundtlandbericht

Weltkommission fuumlr Umwelt und Ent-wicklung (1987) Unsere gemeinsame Zukunft Brundtlandbericht Greven Eggenkamp Verlag

() Die Erde wird als komplexes System beschrieben in dem die Teilsysteme Umwelt und Gesellschaft miteinander interagieren Vor diesem Hintergrund bedeutet die Umsetzung der Nachhaltigkeit die Folgen der enormen Eingriffe der Menschen zu erkennen den Verbrauch endlicher Ressourcen sichtbar zu machen und effizienter mit ihnen umgehen zu lernen

Didaktische Module bdquoVom Wissen zum Handelnldquo Modul bdquoKonsum (KON)ldquo 13

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Forum fuumlr Verantwortung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut Was hat unser Konsum mit Klima- und Ressourcenschutz zutun Was sind die Trends in der weltweiten Entwicklung und welche Strategien koumlnnen Wohlstand erhalten ohne das System Erde zu uumlberlasten Hierzu werden die politischen Rahmenbedin-gungen und Entwicklungen national und international vorgestellt und zentrale Strategien Instrumente und Bewertungssysteme fuumlr einen nach-haltigeren Konsum beschrieben

Didaktische Module bdquoVom Wissen zum Handelnldquo Modul bdquoRessour-cen und Energie (RE)ldquo 14

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Forum fuumlr Verantwortung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut Eine nachhaltigere Energie- und Ressourcennutzung stellt eine globale Herausforderung dar Was sind die treibenden Kraumlfte unseres Ressour-cen- und Energieverbrauchs Wie sieht der Energie und Ressourcen-verbrauch in der Zukunft aus Wie sind die Wirtschafts- und Ressourcen-politik auf nationaler und internatio-naler Ebene miteinander verflochten Zu diesen Fragen finden Sie im Modul bdquoRessourcen und Energieldquo Informa-tionen und Arbeitsmaterialien

TED 2008 R Anderson The busi-ness logic of sustainability 15

Erfolgsbeispiel fuumlr nachhaltiges Wirt-schaften

Seite 11 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1992 in Rio de Janeiro statt 1

In dem Abschlussdokument dieses

Treffens wurde ein fahrplant fuumlr die

Zukunft des Planeten im 21 Jh formu-

liert die sog Agenda 21 2

Die Agenda 21 sieht bereits vor dass

die Planung und umsetzung einer

nachhaltigen Entwicklung durch die

Staaten in form nationaler Strategien

und umwelt(aktions)plaumlne erfolgen

sollte

Auf den Weltgipfel in Rio 1992 folg-

ten mehrere folgekonferenzen

Rio + 5 vom 23 bis zum 27 Juni

1997 trafen sich 53 Staats- und Regie-

rungschefs auf der uN-Sondergene-

ralversammlung um die Entwicklung

der Vorgaben des ersten Weltgipfels zu

diskutieren

Rio +10 in Johannesburg vom

2608 bis 04092002 wurden erneut

die umsetzungsmoumlglichkeiten der Rio-

Konventionen in Zeiten der voran-

schreitenden Globalisierung diskutiert

Rio +20 in Rio de Janeiro 2012

fand der Weltgipfel erneut in Rio de

Janeiro statt

2015 (September) fand in New York

der uN-Sondergipfel zur bdquo2030-Agenda

fuumlr nachhaltige Entwicklungldquo statt

1 httpswwwnachhaltigkeitinfoartikelweltgipfel_rio_de_

janeiro_1992_539htm middot 2 httpswwwnachhaltigkeitinfoartikel

agenda_21_744htm middot 3 wwwnachhaltigkeitde middot 4 wwwaachener-stiftung

de middot 5 httpwwwunorgdeptsgermanconfagenda21agenda_21

pdf middot 6 httpswwwaachener-stiftungde middot und middot httpswwwaachener-

stiftungdenationalinformationnachhaltigkeitslexikonhtml middot 7 http

wwwnachhaltigkeitsratde middot 8 httpwwwforum-fuer-verantwortungde

publikationennachhaltige-entwicklung middot 9 httpswwwyoutubecom

watchv=YNSNulqBqhE middot 10 httpwwwnachhaltiger-filmblickdestart

php middot 11 httptedxtalkstedcomvideoTitle-of-your-video-Stuart-Cand

search3Atag3A22tedxchristchurch22 middot 12 httpwwwunorgdepts

germanconfagenda21agenda_21pdf middot 13 httpwupperinstorguploads

tx_wupperinstDidakMat2_MzN2_KON_Auswahlpdf middot 14 httpwww

forum-fuer-verantwortungdepublikationenkonsum middot 15 httpwwwted

comtalksray_anderson_on_the_business_logic_of_sustainability

Im Zentrum stand die Verabschiedung

neuer internationaler Nachhaltig-

keitsziele fuumlr die Zeit nach 2015 die

sogenannten bdquoSustainable Development

Goalsldquo

In Deutschland sind Ziele und Maszlig-

nahmen in der Nachhaltigkeitsstrategie

der bundesregierung formuliert die

unter dem Titel bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo im Jahr 2002 heraus-

gegeben wurde und im Jahr 2005 im

fortschrittsbericht bdquoWegweiser Nach-

haltigkeit ndash bilanz und Perspektivenldquo

den aktuellen Gegebenheiten angepasst

wurde (vgl Die bundesregierung 2002

2005)

Seite 12 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Sustainable Development Goals

Auf dem bdquoRio+20ldquo Weltgipfel zu

Nachhaltiger Entwicklung wurde

2012 eine Open Working Group

(OPW) der Vereinten Nationen

eingerichtet um einen Entwurf

universeller Ziele nachhaltiger

Entwicklung (Sustainable De-

velopment Goals) zu entwickeln

Diese sollen weltweit fuumlr alle Laumln-

der gelten unabhaumlngig von dem

Entwicklungsniveau

Die vorgeschlagenen 17 Nachhaltig-

keitsziele mit 169 unterzielen adressie-

ren alle groszligen globalen Herausforde-

rungen Armut Hunger Muumltter- und

Kindersterblichkeit fehlende bildung

Kriege und Gewalt unterdruumlckung

umweltzerstoumlrung und Klimawandel

Sie schlieszligen inhaltlich und zeitlich

an wo die uN-Millenniumsziele 2015

aufhoumlren

Die SDGacutes umfassen

1 Armut in jeder Form und uumlberall

beenden

2 Den Hunger beenden Ernaumlh-

rungssicherheit eine bessere Er-

naumlhrung erreichen und eine nach-

haltige Landwirtschaft foumlrdern

3 Ein gesundes Leben fuumlr alle

Menschen jeden Alters gewaumlhr-

leisten und ihr Wohlergehen

foumlrdern

4 Inklusive gerechte und hoch-

wertige Bildung gewaumlhrleisten

und Moumlglichkeiten des lebenslan-

gen Lernens fuumlr alle foumlrdern

5 Geschlechtergerechtigkeit und

Selbstbestimmung fuumlr alle Frauen

und Maumldchen erreichen

6 Verfuumlgbarkeit und nachhaltige

Bewirtschaftung von Wasser und

Sanitaumlrversorgung fuumlr alle ge-

waumlhrleisten

7 Zugang zu bezahlbarer verlaumls-

slicher nachhaltiger und zeitge-

maumlszliger Energie fuumlr alle sichern

8 Dauerhaftes inklusives und

nachhaltiges Wirtschaftswachs-

tum produktive Vollbeschaumlf-

tigung und menschenwuumlrdige

Arbeit fuumlr alle foumlrdern

9 Eine belastbare Infrastruktur

aufbauen inklusive und nachhal-

tige Industrialisierung foumlrdern und

Innovationen unterstuumltzen

10 Ungleichheit innerhalb von und

zwischen Staaten verringern

11 Staumldte und Siedlungen inklu-

siv sicher widerstandsfaumlhig und

nachhaltig machen

Eine Agenda fuumlr den Wandel zu nachhaltiger Entwicklung weltweit

Bericht der Bundesregierung (2014) Eine Agenda fuumlr den Wandel zu nach-haltiger Entwicklung weltweit Die deutsche Position fuumlr die Verhand-lungen uumlber die Post 2015-Agenda fuumlr nachhaltige Entwicklung 3122014

Sustainable Development Goals 1

Uumlberraschende Statistiken raumlumen mit Mythen uumlber sogenannte Ent-wicklungslaumlnder auf

Der Weg zur 2030-Agenda fuumlr nachhaltige Entwicklung 2

Die neuen Ziele fuumlr nachhaltige Entwicklung 3

D Messner (2015) Die neuen Zie-le fuumlr nachhaltige Entwicklung Der WBGU-Vorsitzende uumlber UN-Ent-wicklungsziele bis 2030

Seite 13 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

12 Fuumlr nachhaltige Konsum- und

Produktionsmuster sorgen

13 Umgehend Maszlignahmen zur

Bekaumlmpfung des Klimawandels

und seiner Auswirkungen ergrei-

fen

14 Ozeane Meere und Meeresres-

sourcen im Sinne einer nachhal-

tigen Entwicklung erhalten und

nachhaltig nutzen

15 Landoumlkosysteme schuumltzen

wiederherstellen und ihre nach-

haltige Nutzung foumlrdern Waumllder

nachhaltig bewirtschaften Wuumls-

tenbildung bekaumlmpfen Boden-

verschlechterung stoppen und

umkehren und den Biodiversitaumlts-

verlust stoppen

1 httpssustainabledevelopmentunorgtopics middot 2 httpwwwbmzde

dewas_wir_machenzieleziele2030_agendamillenniumszieleindexhtml middot

3 httpswwwyoutubecomwatchv=KrksLaXYOH0

16 Friedliche und inklusive Ge-

sellschaften im Sinne einer nach-

haltigen Entwicklung foumlrdern

allen Menschen Zugang zur Justiz

ermoumlglichen und effektive re-

chenschaftspflichtige und inklusi-

ve Institutionen auf allen Ebenen

aufbauen

17 Umsetzungsmittel staumlrken

und die globale Partnerschaft fuumlr

nachhaltige Entwicklung wieder-

beleben

Quelle Deutsches Institut fuumlr Entwick-

lungspolitik (2014) Post 2015 Die

Verhandlung der Sustainable Develop-

ment Goals fuumlr eine ambitionierte

globale Entwicklungsagenda nutzen

S 2

Die SDGacutes wurden auf dem uN-Son-

dergipfel zur bdquo2030-Agenda fuumlr nach-

haltige Entwicklungldquo im September

2015 in New York vorgestellt

claudiabo
Hervorheben

Seite 14 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Die Grenzendes Wachstums

Die Grenzen des Wachstums

(engl lsquoThe Limits to Growthrsquo) ist

eine 1972 unter dem gleichen Titel

vorgestellte Studie zur Zukunft

der Weltwirtschaft die im Auftrag

des CLub Of ROME von dem Wis-

senschaftlerteam um Dennis und

Donella Meadows erstellt wurde

Das buch wurde weltweit uumlber 30

Millionen mal in 30 Sprachen verkauft

(Simmons 2000) Der Report hob eine

Reihe von Szenarien fuumlr die Zukunft

der Menschheit und den Planeten her-

vor und schlug vor wie effektiv Politik

und Zusammenarbeit die Herausforde-

rungen der Zukunft bewaumlltigen koumlnn-

ten Die Szenarien basieren auf einem

Computermodell zur Simulation von

Wechselwirkungen von fuumlnf globalen

Wirtschaftssysteme wie bevoumllkerung

Nahrungsmittelproduktion die In-

dustrieproduktion umweltverschmut-

zung und Verbrauch nicht erneuerbarer

natuumlrlicher Ressourcen Entgegen der

landlaumlufigen Meinung hat haben die

im buch beschriebenen Szenarien

keinen weltweiten Zusammenbruch

vorhergesagt bis zum Ende des 20

Jahrhunderts Das business-as-usual-

Szenario geht vielmehr davon aus

dass wenn Menschen weiterhin mehr

Natur verbrauchen als diese faumlhig ist

zu liefern wird die globale wirtschaft-

liche Zusammenbruch und ein steiler

bevoumllkerungsruumlckgang im Jahr 2030

auftreten

Allerdings verdeutlichte die Studie

auch dass unbegrenztes Wirtschafts-

wachstum moumlglich ist wenn die Politik

in Technologien investiert die die Ver-

groumlszligerung des oumlkologischen fuszligab-

drucks der Menschheit reguliert (CoR

Homepage)

Damit erreichten die Mitglieder des

CoR Aufmerksamkeit bei den der

Weltmaumlchte und Entscheidungstraumlgern

hinsichtlich dieser Themen

Auf den bericht bdquoDie Grenzen des

Wachstumsldquo folgten uumlber 30 weitere

bdquoberichte an den Club of RoMEldquo

wie unter anderem der folgebericht

bdquobeyond the limits of growthldquo (Eduard

Pestel 1989) sowie bdquoThe future of the

oceansldquo (Elisabeth Mann borghese

1986) und bdquofaktor 4ldquo (Ernst ulrich von

Weizsaumlcker 1997)

Meadows et al (1972) The Limits to Growth 1

Matthew R Simmons Revisiting the Limits to Growth 2

Could the Club of Rome Have Been Correct After All Oktober 2000 S 1 Buchdiskussion von Limits of Growth aus dem Jahr 2000

Graham Turner 3

Graham Turner verglich die realen Daten von 1970 bis 2000 mit dem Business-as-usual-Szenario des Club of Rome von 1972 uns zeigt dass die Vorhersagen mit den Tatsachen fast uumlbereinstimmen ldquoThere is a very clear warning bell being rung hererdquo he says ldquoWe are not on a sustainable trajectoryrdquo

Dennis Meadows 4

Presentation by Dennis Meadows on The Limits to Growth and the future of humanity

Zusammenfassung des buches 5

40 years sbquoLimits to Growthlsquo

TED 2013 The Limits to Growth update ndash Dennis Meadows (2006) 6

Dennis Meadows praumlsentiert das Update zu 30 Jahren Die Grenzen des Wachstums

Dennis L Meadows on the future of our Planet 7

Meadows spricht uumlber Entwicklun-gen welche seit Grenzen des Wachs-tums eingetreten sind und was diese bedeuten

Seite 15 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

30 Jahre spaumlter im Jahr 1992

erschien ein update des buches lsquoThe

limits to Growth The 30-Year updatersquo

und wurde zum bestseller Erneut wur-

den pessimistische Analysen praumlsen-

tiert daneben aber auch erste Anzei-

chen fuumlr einen bewusstseinswandel der

Menschen aufgezeigt

In den vergangenen drei Jahrzehnten

haben sich das bevoumllkerungswachstum

und die globale Erwaumlrmung sehr nahe

an den Szenarien die im buch Grenzen

des Wachstums von 1972 vorhergesagt

wurden bewegt (siehe Material zur

Vertiefung) Die Autoren geben in der

zweiten Auflage keine Vorhersagen

zu zukuumlnftigen umweltzerstoumlrungen

bieten aber eine Analyse der gegenwaumlr-

tigen und zukuumlnftigen Trends in der

Ressourcennutzung und eine Vielzahl

von moumlglichen Ereignissen

Das 30-Jahre-update ist damit auch

1 httpwwwclubofromeorgreportthe-limits-to-growth middot 2 http

wwwgreatchangeorgov-simmonsclub_of_rome_revistedhtml middot 3 http

wwwsmithsonianmagcomscience-naturelooking-back-on-the-limits-of-

growth-125269840no-ist middot 4 httpwwwbene-muenchendefileadmin

user_uploadPDFsBericht_zum_Besuch_von_Dennis_Meadowspdf middot 5

httpwwwclubofromeorgflashlimits_to_growthhtml middot 6 Part I https

wwwyoutubecomwatchv=aylvkCqp8ak (001030 h) middot Part II httpswww

youtubecomwatchv=SLeLn4hDEMQ (001030 h) middot Part III httpswww

youtubecomwatchv=ZFyWKpL_Zjw (001030 h) middot Part IV httpswww

youtubecomwatchv=qsTTwkyNS1k (001030 h) middot Part V httpswww

youtubecomwatchv=Ck7baSRtHA8 (000643 h) middot 7 httpswwwyoutube

comwatchv=cVzK8Do-u6E

eine Warnung Ein bdquoovershootldquo wie

im ersten buch beschrieben wird laut

der Autoren nicht ohne einen Zusam-

menbruch auskommen koumlnnen Aber es

gibt den Grund zu der Annahme dass

die Menschen bisherige Schaumlden an der

Erde ruumlckgaumlngig machen koumlnnen wenn

sie geeignete Maszlignahmen finden um

Ineffizienz und Verschwendung zu

reduzieren

Seite 16 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Clubof Rome

Der CLub Of ROME (COR) ist eine

nicht-profitorientierte Organisa-

tion unabhaumlngig von politischen

ideologischen und religioumlsen

Interessen Mit dem Leitgedan-

ken sich fuumlr eine lebenswerte und

nachhaltige Zukunft der Mensch-

heit einzusetzen wurde der Club

von fIAT-Manager Aurelio Peccei

und dem OECD-Generaldirektor

Alexander King in Rom 1968 ins

Leben gerufen

Der Club of RoME erlangte seine be-

kanntheit aber vor allem im Jahr 1972

durch den viel diskutierten bericht

bdquoThe limits to Growthldquo (bdquoDie Grenzen

des Wachstumsldquo)

Seither gilt der CoR als eine Ver-

einigung von Persoumlnlichkeiten aus

Wissenschaft Kultur Wirtschaft und

Politik aus allen Regionen der Erde

der sich fuumlr eine nachhaltige Entwick-

lung die die beduumlrfnisse der heutigen

wie auch der kuumlnftigen Generationen

an den begrenzten Ressourcen sowie

der begrenzten belastbarkeit unserer

Oumlkosysteme orientiert einsetzt Zum

Markenzeichen des Club of RoME ist

der Grundsatz bdquoGlobal denken - lokal

handelnldquo (bdquoThink global act localldquo)

geworden

THE Club of RoME ist eine Platt-

form die unterschiedliche Akade-

miker Wissenschaftler Politiker

Wirtschaftsexperten und Mitglieder

der Zivilgesellschaft zusammenbringt

um effektive Ansaumltze und Handlung-

sempfehlungen einer bandbreite von

miteinander verbundenen globalen

Herausforderungen zu designen ent-

wickeln und zu implementieren Die

Probleme beinhalten Nachhaltigkeit

Wirtschaftswachstum Ressourcenkons-

um frieden Sicherheit und Demogra-

fie Die Mitglieder des Club of RoME

engagieren sich in einer bandbreite von

international agierenden Initiativen

und Projekten Ausgewaumlhlte Publika-

tionen von Mitgliedern erscheinen als

ldquoReports to the Club of RoMErdquo

Mittlerweile gibt es zahlreiche Able-

ger des CoR auf nationaler Ebene die

sogenannten bdquoNational Associationsldquo

Diese haben das Ziel die Ideale des

Club of RoME in heute uumlber 30 laumln-

dern und Regionen zu verwirklichen

Sammlung Reports to the Club of Rome 1

Club of Rome International 2

Think Tank 30 Deutschland des Club of Rome 3

Think tank 30 Deutschland ist ein unabhaumlngiges uumlberparteiliches und eigenstaumlndiges Netzwerk junger Men-schen in den Zwanzigern und Dreiszligi-gern unter dem Dach der Deutschen Gesellschaft CLUB OF ROME

Deutsche Gesellschaft Club of Rome Wachstum Ja bitte ndash aber 20 4

Youtube-Channel Club of Rome 5

Offizieller YouTube-Auftritt des CLUB OF ROME

Seite 17 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

So gibt es auch in Deutschland eine

Deutsche Gesellschaft Club of RoME

die bereits 1978 in Hamburg gegruumln-

det wurde Eduard Pestel Initiator des

deutschen Ablegers und Mitglied des

Club of RoME hatte entscheidend

zur Realisierung der Arbeiten an bdquoGren-

zen des Wachstumsldquo beigetragen

1 httpwwwclubofromeorgactivitiesreports middot 2 httpwww

clubofromeorg middot 3 httpwwwtt30de middot 4 httpwwwclubofrome

deweitere-initiativenhtml middot 5 httpswwwyoutubecomchannel

UC8A9L4UYgk_tTvkZhaDOLVQ

Seite 18 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2052Prognose

Im Mai 2012 im Vorfeld des um-

weltgipfels von Rio erschien der

bericht bdquo2052 - Eine globale Pro-

gnose fuumlr die naumlchsten 40 Jahreldquo

(ldquo2052 ndash A Global forecast for the

Next forty Yearsrdquo)

In diesem neuen Report fuumlr den Club

of RoME gibt Jorgen Randers einer

der urspruumlnglichen Koautoren des

berichtes bdquoGrenzen des Wachstumsldquo

einen Ausblick auf die naumlchsten 40

Jahre der Weltwirtschaft und -gesell-

schaft und wirft einige unbequeme

fragen auf

Welche Nationen werde zukuumlnftig

ihren Wohlstand halten koumlnnen und

welchen wird das nicht gelingen

Was bedeutet die wirtschaftli-

che Vorherrschaft Chinas fuumlr andere

Weltregionen

Ist die westliche Demokratie dazu

geeignet die groszligen Menschheitspro-

bleme zu loumlsen

Jorgen Randers stuumltzt sich auf globale

Prognoseinstrumente und seine eigene

Arbeit im bereich Nachhaltigkeit zu-

sammen mit mehr als 30 Vorhersagen

von fuumlhrenden Wissenschaftlern Oumlko-

nomen und Zukunftsforscher aus der

Welt der Wirtschaft der Nachhaltigkeit

und der Wissenschaft um moumlgliche

weltweite Zukuumlnfte vorauszusagen

(CoR 2012)

Dabei werden zwar drastische

Zukuumlnfte gezeichnet jedoch auch

Chancen durch den wachsenden An-

passungsprozess der Menschen an die

Grenzen des Planeten aufgezeigt Den-

noch werden auch unbequeme Trends

thematisiert wie soziale unruhen und

zahlreiche umbruumlche

New Report to the CLub Of ROME 1

COR - CLUB OF ROME (2012) 7 May Launch of major Report that presents possible global futures over the next 40 years and comes to thought-provoking conclusions 2052 A Global Forecast for the Next Forty Years

Randers Jorgen (2012) 2052 A Global forecast for the Next for-ty Years White River Junction Chelsea Green Publishing

Randers draws on his own experience in the sustainability area global forecasting tools and the predictions ndash included in the book ndash of more than thirty leading scientists economis-ts futurists and others to guide us through the future

2052info 2

Homepage of the book containing its quantitative basis ie the spread sheet papers by Joslashrgen Randers that summarise or describe the contents of the 2052 book in various ways external reviews of the 2052 book presentations speaking notes

Make your own forecast for 2052 (Excel spreadsheet) 3

Genuine data from the book

A 5000-word summary 4

An illustrated summary 5

bdquo2052 A Global forecast for the Next forty Yearsldquo Launch in Rot-terdam 6

Jorgen Randers stellt den neuen Bericht vor

TED 2012 Paul Gilding Die Erde ist voll 7

Ausblick auf Konsequenzen die ange-sichts der ausgeschoumlpften Tragfaumlhig-keit der Erde zu erwarten sind

TED 2013 Jorgen Randers Earth in 2052 8

Jorgen Randers erklaumlrt warum die natuumlrliche Verlangsamung der Wachstumsprozesse in Oumlkonomie und Bevoumllkerung der naumlchsten 40 Jahre nicht ausreichend sind um das Klima zu stabilisieren

Seite 19 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpwwwclubofromeorgreport2052 middot 2 www2052info middot 3

httpwww2052infodownload middot 4 httpwww2052infoa-5000-

word-summary middot 5 httpwww2052infowp-contentuploads201401

p120801-2052-A-global-forecast-15p-illustrated-CPSLpdf middot 6 Teil 1 https

wwwyoutubecomwatchv=8qDy0jHo_DQ middot Teils 2 httpswww

youtubecomwatchv=sTOmaiil3t0 middot 7 httpswwwtedcomtalks

paul_gilding_the_earth_is_fulllanguage=de middot 8 httpswwwyoutubecom

watchv=gPEVfXVyNMM

claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext

Seite 20 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

RessourcenleichteGesellschaft

bdquoEine ressourcenleichte Gesell-

schaft ist eine Gesellschaft die

einen moumlglichst geringen Res-

sourcenverbrauch ausweist

Ressourcen bewusst nutzt

Oumlkosystemleistungen erhaumllt den

umweltraum einhaumllt und somit

dematerialisiert ist Dies beinhal-

tet einen grundlegenden Gerech-

tigkeitsaspekt innerhalb und zwi-

schen den Generationen gleicher

Ressourcenzugang fuumlr die Men-

schen zur individuellen Entfaltung

und sozialen Wohlstandsschaf-

fung bildet einen normativen

Rahmen bezieht die Gesellschaft

dieses Ziel auf eine nachhaltige

Entwicklung so gelten die ge-

sellschaftlich entwickelten und

anerkannten Nachhaltigkeitsziele

subsidiaumlr im Mehrebenensystem

(uN Eu nationale bundesland

und lokale Ebene) und werden fuumlr

eine umsetzung von den Akteu-

ren (Staat unternehmen NPOs

buumlrger etc) operationalisiert und

beruumlcksichtigtldquo

(berg H Liedtke C Welfens J (2016 in Vorberei-

tung) Hintergrundrecherche und Definition einer

Ressourcenleichten Gesellschaft)

Ein ressourcenintensives Wirtschafts-

wachstum als gesellschaftliches und

wirtschaftspolitisches Ziel verhindert

die loumlsung der umweltprobleme die es

verursacht In folge eines dynamisch

wachsenden Ressourcenverbrauchs

uumlberschreitet in vielen Regionen der

Erde die Nutzung der natuumlrlichen

Ressourcen deutlich die Regenerati-

onsfaumlhigkeit des Planeten Das erste

deutsche Ressourceneffizienzprogramm

(ProgRess I) formulierte die beobach-

tung dass aufgrund der gegenwaumlr-

tigen Uumlbernutzung der natuumlrlichen

Ressourcen im Verhaumlltnis zu deren

Regenerationsfaumlhigkeit ein bdquoschonender

und gleichzeitig effizienter umgang

mit natuumlrlichen Ressourcen zu einer

Schluumlsselkompetenz zukunftsfaumlhiger

Gesellschaftenldquo (bMu 2012 S 6) ge-

houmlren muss

Die frage bdquoWie viele Ressourcen

braucht eine Gesellschaft um in oumlko-

logischen Grenzen ihren Wohlstand

zu bewahrenldquo beschaumlftigte deutsche

und internationale Wissenschaftler

lange bevor das leitbild einer bdquoressour-

Deutsches Ressourceneffizienz-programm

BMUB (2012) Programm zur nach-haltigen Nutzung und zum Schutz der natuumlrlichen Ressourcen

MIPS ndash Wieviel umwelt braucht der Mensch

Schmidt-Bleek F (1994) Wieviel Umwelt braucht der Mensch MIPS das Maszlig fuumlr oumlkologisches Wirtschaf-ten Basel Boston Birkhaumluser Verlag

foresightprozess 1

VDI Foresightprozess zu wirtschaft-licher technologischer und gesell-schaftlicher Veraumlnderung

ProgRess I 2

Wie wollen wir in Zukunft leben 3

Baumlr et al (2015) Transformative Umweltpolitik ndash Der Beitrag der Umweltpolitik zu Prozessen gesell-schaftlichen Wandels Teilbericht des Projektes bdquoNachhaltiges Deutschland 2030 bis 2050 ndash Wie wollen wir in Zukunft lebenldquo

Ressourcenleichte Gesellschaft im Web 4

TED 2011 Pavan Sukhdev Put a value on nature 5

Pavan Sukhdev beschreibt wie durch monetaumlre Wertzuschreibungen ein Umdenken im Umgang mit bdquokostenlo-senldquo Ressourcen wie Luft und Wasser moumlglich ist

TED 2012 Timothy Prestero De-sign for people not awards 6

Der Vortrag erklaumlrt warum es primaumlre Aufgabe des Produktdesigns sein muss Guumlter zu entwickeln die alltagstauglich und relevant sind

Seite 21 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

cenleichten Gesellschaftldquo in politische

Programme und beschluumlsse integriert

wurde Anfang der 90er Jahre wur-

den verstaumlrkt Ansaumltze in die Debatte

eingebracht die den Schwerpunkt

der umweltpolitischen Diskussion auf

die Inputseite der wirtschaftlichen

Prozesse verlagerten und die begren-

zung menschlicher Eingriffe in die

Natur forderten (Schmidt-bleek 1994

Weizsaumlckerlovinslovins 1995) Aus

der Erkenntnis neuer oumlkologischer

Zusammenhaumlnge werden entsprechend

seitdem neue Anforderungen an die

umweltpolitik gestellt Im Sinne der

Vorsorge soll demnach unter einem

leitbild der Dematerialisierung eine

kontinuierliche Reduzierung der Ma-

terial- Energie- und flaumlchenintensitaumlt

des lebens und (weiter auf S 22)

Nutzen gestalten

Schmidt-Bleek FTischner U (1995) Produktentwicklung Nutzen gestalten ndash Natur schonen Schrif-tenreihe des Wirtschaftsfoumlrderungs-instituts Nr 270 Wirtschaftsfoumlrde-rungsinstitut der Wirtschaftskammer Oumlsterreichs

faktor 4

Weizsaumlcker EU von Lovins AB Lovins LH (1995) Faktor Vier Doppelter Wohlstand ndash halbierter Naturverbrauch Der neue Bericht an den Club of Rome Muumlnchen Verlag Droemer Knaur

Module WIN amp RE________________________

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Didaktische Module bdquoVom Wissen zum HandelnldquoModule bdquo WirtschaftNeue Weltordnung( WIN)bdquo und Ressourcen und Energie (RE)ldquo Forum fuumlr Verantwortung ASKO EU-ROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken

Modul WirtschaftNeue Weltordnung (WIN)

Wie koumlnnen Wohlstand und Lebens-qualitaumlt gesichert und die Natur und das Klima geschont werden Sind eine nachhaltigere Wirtschaft und ein stetiges Wirtschaftswachstum verein-bar Im Fokus dieses Moduls stehen Ziele Strategien und Instrumente ei-ner nachhaltigeren Wirtschaft Daruuml-ber hinaus beschaumlftigt sich das Modul mit der internationalen Dimension der Problematik und diskutiert die Eckpunkte einer neuen Weltordnung

Modul bdquoRessourcen und Energie (RE)ldquo

Eine nachhaltigere Energie- und Ressourcennutzung stellt eine globale Herausforderung dar Was sind die treibenden Kraumlfte unseres Ressour-cen- und Energieverbrauchs Wie sieht der Energie und Ressourcen-verbrauch in der Zukunft aus Wie sind die Wirtschaft- und Ressourcen-politik auf nationaler und internatio-naler Ebene miteinander verflochten Zu diesen Fragen finden Sie im Modul bdquoRessourcen und Energieldquo Informa-tionen und Arbeitsmaterialien

1 Band 1 httpwwwvditzdepublikationforesight-bericht-band-

1-gesellschaftliche-veraenderungen-2030 middot Band 2 httpwww

vditzdepublikationforesight-bericht-band-2-forschungs-und-

technologieperspektiven-2030 middot Band 3 httpwwwvditzdepublikation

foresight-bericht-band-3-geschichten-aus-der-zukunft-2030 middot 2 http

wwwbmubbunddeservicepublikationendownloadsdetailsartikel

deutsches-ressourceneffizienzprogramm-progress middot 3 httpwww

umweltbundesamtdepublikationentransformative-umweltpolitik-der-

beitrag-der middot 4 httpressourcenleichte-gesellschaftdeindexphpid=12 middot 5

httpswwwtedcomtalkspavan_sukhdev_what_s_the_price_of_nature

middot 6 httpswwwtedcomtalkstimothy_prestero_design_for_people_not_

awards

claudiabo
Hervorheben

Seite 22 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

als auch in der praktischen umsetzung

immer mehr an Konturen gewann

Auch fuumlr die Gestaltung von Produk-

ten und Prozessen wurden Strategien

entwickelt die zur loumlsung der genann-

ten Probleme integrierte Anwendungen

der Effizienz- Konsistenz- und Suffi-

zienzprinzipien vorschlagen (vgl ua

Schmidt-bleekTischner 1995)

BR

DW

ELT

EU 1972 1974 1986 1987 1992 1994 1995 1996 1999 2001 2002 2003 2004 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Limits to Growth

Gruumlndung UNEP Brundtland-Report

World Summit Rio de JaneiroWorld Summit Johannesburg

Marrakesch Prozess

Circular Economy Package

Gruumlndung WBCSD

UNCSD Sustainable Consumption Indicators

UN Sustainable Development Goals

EuropRohstoffstrategie

Fahrplan ress schonendes Europa EU-Dashboard

Europe 2020

European Ressource Efficiency Platform

European Ressources Forum

Gruumlndung Umweltbundesamt

Gruumlndung Bundesministerium fuumlr Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit

Aumlnderung Art 20a Grundgesetz

BMU-Ziel Faktor 25 bis 2020

Nationale Nachhaltigkeitsstrategie Verdopplung Rohstoffproduktivitaumlt bis 2020

Kreislaufwirtschaftsgesetz

WBGU Welt im Wandel

Rohstoffstrategie

ProgRess I

Gruumlndung Ressourcen-Kommission am Umweltbundesamt

Enquete Kommission Wachstum Wohlstand Lebensqualitaumlt

ProgRess II

National Ressources Forum

Umweltschutz als Wirtschaftsfaktor

World Ressources Forum

Rio +20

G7 Allianz Ressourceneffizienz

SDG-Report

G8 3R Action Plan

Europ Nachhaltigkeitsstrategie

Abb 1 Quelle Wuppertal Institut 2016 berg H Liedtke Ch Welfens J (2016) Hintergrundrecherche und Definition einer Ressourcenleichten Gesell-schaft Arbeitspapier im Projekt bdquoErfolgsbedingungen fuumlr Systemspruumlnge und Leitbilder einer ressourcenleichten Gesellschaftldquo

Wirtschaftens angestrebt werden

beispiele dazu

Europa 2020 Idee der Entkopplung

durch intelligentes nachhaltiges und

integratives Wachstum

Enquete Kommission fuumlr Wachs-

tum Wohlstand und lebensqualitaumlt in

Deutschland mit konkreten Handlung-

sempfehlungen fuumlr mehr Wohlstand

bei gleichzeitiger Abkopplung vom

Ressourcenverbrauch

ProgRess 1 und 2 in Deutschland

Programme die nachhaltige Nutzung

der natuumlrlichen Ressourcen in den

fokus stellen

Diese Entwicklungen haben dazu

beigetragen dass das leitbild einer

bdquoressourcenleichten Gesellschaftldquo die

innerhalb des zur Verfuumlgung stehenden

umweltraumes eine hohe lebensquali-

taumlt und Entfaltung des der Einzelnen

sowie der Gemeinschaft foumlrdert und

fordert sowohl in der Wissenschaft

Seite 23 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

GreenEconomy

Green Economy ndash verstanden

als eine wettbewerbsfaumlhige

umwelt- und sozialvertraumlgliche

Wirtschaftsweise ndash wird seit etwa

2007 zum neuen Leitbild in der

internationalen und nationalen

Diskussion zu Wachstum Wohl-

stand und Lebensqualitaumlt Der

begriff wurde federfuumlhrend von

uNEP gepraumlgt

Aufgrund der folgewirkungen die mit

dem aktuellen Wirtschaftssystem ver-

bunden sind wie beispielsweise fort-

schreitender Klimawandel biodiversi-

taumltsverlust und Ressourcenknappheit

setzt sich zunehmend die Auffassung

durch dass dieses ressourcen- und

energieintensive Wirtschaftsmodell

nicht uneingeschraumlnkt fortgesetzt wer-

den kann

Die Chance fuumlr eine nachhaltige faire

und offene Zukunft im Sinne einer

Green Economy ist daher die Entwick-

lung eines Wirtschafts- und Gesell-

schaftsmodells das sowohl die nach-

haltige Nutzung der Oumlkosysteme als

auch den gesellschaftlichen Wohlstand

sichert Dies macht es erforderlich dass

die Produktions- und Konsumprozesse

innerhalb oumlkologischer und sozialer

leitplanken stattfinden und die End-

lichkeit der Ressourcen beruumlcksichtigt

wird

fuumlr die umsetzung von Green

Economy wurde die Green Econo-

my Initiative ins leben gerufen die

Entscheidungstraumlger unterstuumltzen soll

eine ressourcen- und Co2-aumlrmere und

sozial gerechtere Wirtschaft zu rea-

lisieren Das umsteuern in Richtung

einer Green Economy stellt eine sehr

hohe Herausforderung fuumlr Wirtschaft

und Gesellschaft dar Der Uumlbergang

zu einer nachhaltigeren Wirtschafts-

weise bedarf der Erschlieszligung neuer

Zukunftsmaumlrkte sowie neuer Geschaumlfts-

modelle die eine drastische Steige-

rung der Ressourceneffizienz in den

Produktions- und Dienstleistungssek-

toren bewirken Es bedarf staatlicher

flankierungsmaszlignahmen um diesen

Wirtschaftskurs zu unterstuumltzen die

erforderlichen leitplanken zu setzen

sowie das gesellschaftliche bewusstsein

und nachhaltigere Konsumstile dahin-

gehend zu foumlrdern

Towards a Green Economy 1

UNEP (2011) Towards a Green Economy ndash Pathways to Sustainable Development and Poverty Eradicati-on A Synthesis for Policy Makers

OECD (2011) Towards Green Growth 2

OECD (2010) Transition to a low-carbon economy ndash public goals and corporate practices OECD Publishing 3

Europa 2020 Strategie ndash Eine Strategie fuumlr intelligentes nachhaltiges und integratives Wachstum 4

Discussions about Green Econo-my often ignore the Social 5

This short 10 minute video addresses this issue

uNRISDlsquos Project on the Social Dimensions of Green Economy and Sustainable Development 6

Modul bdquoWirtschaftNeue Wirt-schaftsordnung (WIN)ldquo 7

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Forum fuumlr Verantwortung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut

Growing green economies 8

Von Rio nach Rio+20

TED 2010 Tim Jackson An ec-onomic reality check 9

Tim Jackson stellt ein Konzept vor dass es durch feste oumlkonomische Prinzipien ermoumlglicht aktuelle Krisen zu uumlberwinden und in die Zukunft zu investieren

TED 2012 Juan Verde Towards the green economy 10

Juan Verde ist uumlberzeugt dass be-reits verfuumlgbare Innovationen eine beispiellose Zunahme von gruumlner Technologie und damit einen oumlkono-mischen Wandel hervorrufen koumlnnen

Seite 24 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpwwwuneporgpublicationscontentspub_details_search

aspID=4188 middot 2 httpwwwoecd-ilibraryorgenvironmenttowards-green-

growth_9789264111318-en middot 3 httpdxdoiorg1017879789264090231-

en middot 4 httpeceuropaeueurope2020 middot 5 httpswwwyoutubecom

watchv=O5lBwrJcUOk middot 6 httpwwwunrisdorggreeneconomy middot

7 httpwwwforum-fuer-verantwortungdepublikationenwirtschaftneue-

weltordnung middot 8 httpswwwyoutubecomwatchv=m9AS6KT7a5Y middot

For more info visit wwwoecdorgrio+20 middot 9 httpwwwtedcomtalks

tim_jackson_s_economic_reality_check middot 10 httpswww youtubecom

watchv=x-7ZBairDh4

Seite 25 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

four returnsPrinzip

Commonlandrsquos approach is to

restore landscapes by building

and (co-) funding sustainable

businesses in 3 landscape zo-

nes delivering 4 types of return

inspirational social natural and

financial return within a 20 years

time horizon

Return of Inspiration Giving

people hope and a sense of pur-

pose

Return of Social Capital bringing

back jobs business activity edu-

cation and security

Return of Natural Capital Resto-

ring biodiversity soil and water

quality

Return of financial Capital Reali-

zing long-term sustainable profit

Ein landstrich braucht auf lange Sicht

drei Zonen um dauerhaft von nutzen

zu sein

Natural Zone

Investment Restoring vegetation Plan-

ting native trees and clearing invasive

species Natural restoration limited

maintenance

Return Co2 capture water soil Resto-

red biodiversity forestry hunting

Tourism

Combined Zone

Investment Restoring landscape Plan-

ting usable trees Restoring perennial

vegetation and soil limited mainten-

ance

Return Co2 capture water soil

Partially restored biodiversity Agrofo-

restry fruit trees timber Tourism

Economic Zone

Investment Sustainable agriculture fo-

restry aquaculture Real estate infras-

tructure fitting in landscape Ventures

with positive impact on landscape

Return Co2 capture water soil Crops

and products New businesses new

collaborations Economic development

(wwwcommonlandcom)

commonlandcom 1

Organisation die sich fuumlr die groszligflauml-chige Restauration von Landschaften einsetzt Auf deren Internetpraumlsenz werden deren Ziele und Vorgehens-weisen schnell deutlich Zusaumltzlich gibt es viele Paper und Videos

four returns Three Zones

Ferwerda W Four Returns Three Zones 20 years A systemic and practical approach to scale up land-scape restoration by business and investors to create a restoration in-dustry chapter in book (2015) bdquoLand Restoration Reclaiming Landscapes for a Sustainable Futurerdquo (Elseviers Publication)

John D Liu Hope in a changing climate 2

Liu stellt vor wie vertrocknete Landschaften wiederbelebt werden koumlnnen

Chris McKnett The investment logic for sustainability 3

Groszliginvestoren als Schluumlsselspieler fuumlr den oumlkologischen Fortschritt

1 wwwcommonlandcom middot 2 httpswwwyoutubecom

watchv=41qnjXKdE70 middot

3 httpswwwtedcomtalkschris_mcknett_the_investment_logic_for_

sustainability

Seite 26 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

DeutscheNachhaltigkeitsstrategie

Die Nationale Nachhaltigkeits-

strategie bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo beschlossen im

Jahr 2002 bestimmt den Kurs fuumlr

eine nachhaltige Entwicklung auf

der nationalen Ebene

Ihre leitlinien sind Generationenge-

rechtigkeit lebensqualitaumlt sozialer

Zusammenhalt und internationale Ver-

antwortung In dem Dokument wurden

Ziele (i d R fuumlr das Jahr 2020) fuumlr die

oumlkologische oumlkonomische und soziale

Nachhaltigkeit benannt und insgesamt

21 Schluumlsselindikatoren definiert die

es gestatten den Erreichungsgrad

dieser Ziele bereits heute statistisch zu

messen und die weitere Entwicklung

Jahr fuumlr Jahr zu beobachten

Die Indikatoren beschreiben nicht

nur Ziele an sich sondern gelegentlich

auch sogenannte Zwischenziele deren

Erreichung wiederum den fortschritt

auch bei anderen Zielen voranbringt

So zb bedeutet eine Verbesserung

beim Indikator sbquoEnergieproduktivitaumltlsquo

gleichzeitig auch eine Verbesserung des

Indikatorwertes bei den Treibhausgase-

missionen

Seit der ersten Version der Nach-

haltigkeitsstrategie wurden die Indi-

katoren teilweise erweitert und der

aktuellen Situation angepasst wie zb

die neuen Indikatoren wie Anteil des

Stroms aus erneuerbaren Energiequel-

len am Stromverbrauch oder Schulden-

stand so dass im neuesten Indikato-

renbericht 2012 effektiv 38 Indikatoren

untersucht werden

Diese Indikatoren werden im Abstand

von zwei Jahren in Indikatorenbe-

richten des Statistischen bundesamtes

aktualisiert und der aktuelle Stand und

Entwicklungen dargestellt

Seit 2002 wurden 3 fortschritts-

berichte veroumlffentlicht in denen die

Strategie weiterentwickelt und aktua-

lisiert wird 2004 bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo 2008 bdquofuumlr ein nachhal-

tiges Deutschland und fortschrittsbe-

richt 2012

Die bundesregierung bereitet derzeit

die bdquoNachhaltigkeitsstrategie 2016ldquo vor

ndash und schreibt damit die Nachhaltig-

keitsstrategie fort

bundesregierung (2002) Perspektiven fuumlr Deutschland 1

10 Jahre Nachhaltigkeit bdquomade in Germany 2

Kurzpapier zum Fortschrittsbericht

basisinformationen Lexikon der NachhaltigkeitAachener Stiftung 3

bundesregierung im Web 4

Internetauftritt der Bundesregierung zur nationalen Nachhaltigkeitsstrate-gie mit kurzem Themenuumlberblick

Silke uebelmesser How demographic change is sha-ping our future 5

Ausblick auf die Herausforderun-gen vor die uns der demographische Wandel in den naumlchsten Jahren stellt

1 httpwwwbundesregierungdeContentDE_Anlagen

Nachhaltigkeit-wiederhergestelltperspektiven-fuer-deutschland-

langfassungpdfjsessionid=DD7315CEA90912E6C3977178854C9BDB

s3t1__blob=publicati-onFileampv=3 middot 2 httpwwwbundesregierung

deContentDE_AnlagenNachhaltigkeit-wiederhergestellt2012-

05-09-kurzpapier-zum-fortschrittsbericht-2012-barrierefrei

pdfjsessionid=DD7315CEA90912E6C3977178854C9BDBs3t1__

blob=publicationFileampv=3 middot 3 httpswwwnachhaltigkeitinfoartikel

nationale_nachhaltigkeitsstrategie_entwicklung_1694htm middot 4 httpswww

bundesregierungdeWebsBregDEThemenNachhaltigkeitsstrategie1-

die-nationale-nachhaltigkeitsstrategienachhaltigkeitsstrategie_node

html middot 5 httptedxtalkstedcomvideoHow-demographic-change-is-

shapisearch3Agermany

Seite 27 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren

Nachhaltiges Produzieren und

Konsumieren hat sich in den letz-

ten zwei Jahrzehnten zu einem

der wichtigsten Themenbereiche

der Nachhaltigkeitsdiskussion

auf dem internationalen euro-

paumlischen und nationalen Level

entwickelt

Die globalen Klimaveraumlnderungen

und umweltbelastung verdeutlichen

die Notwendigkeit einer systemischen

sozial-oumlkologischen Transformation

der Gesellschaft in Richtung Nach-

haltigkeit bdquobereits seit geraumer Zeit

befindet sich das fossile oumlkonomische

System international im umbruch

Dieser Strukturwandel wird vom

WbGu (Wissenschaftlicher beirat der

bundesregierung Globale umweltver-

aumlnderungen) als beginn einer bdquoGroszligen

Transformationldquo zur nachhaltigen Ge-

sellschaft verstanden die innerhalb der

planetarischen leitplanken der Nach-

haltigkeit verlaufen mussldquo (WbGu

2011 S 1) Ein Uumlberschreiten dieser

leitplanken koumlnne die oumlkologischen

Rahmenbedingungen veraumlndern und

ein Risiko fuumlr die zukuumlnftigen Genera-

tionen darstellen (vgl Potsdam-Institut

fuumlr Klimafolgenforschung 2009)

Das Tempo des Verbrauchs von

natuumlrlichen Ressourcen der von 10

Mrd Tonnen 1950 auf 70 Mrd Tonnen

2010 rapide gestiegen ist kann nicht

fortgesetzt werden um im Rahmen der

planetarischen Grenze zu wirtschaften

muumlsste der globale Ressourcenver-

brauch bis 2050 etwa halbiert werden

(Schmidt-bleek 2007 uNEP 2011)

Auf der nationalen Ebene muumlsste die

Reduktion des Ressourcenverbrauchs

um einen faktor 10 und auf der Haus-

haltsebene in Deutschland um den fak-

tor 5 auf etwa 8 Tonnen pro Kopf und

Jahr (lettemeier etal 2014) reduziert

werden

Eine radikale Reduzierung des

Ressourcenverbrauchs bei gleichzeitig

groumlszligtmoumlglicher lebensqualitaumlt welt-

weit ist eine globale Herausforderung

des 21 Jahrhunderts Der Weg hin zu

einer 8t-Gesellschaft (lettenmeier et

al 2014) verlangt nach einer nachhal-

tigeren Gestaltung von Produktions-

und Konsummustern sowie der damit

Material footprint 1

Lettenmeier Michael Liedke Chris-ta Rohn Holger (2014) Eight Tons of Material Footprint - Suggestion for a Resource Cap for Household Cons-umption in Finland In Resources 33 (2014) S 488-515

Stellschrauben fuumlr Nachhaltigkeit

Liedtke Ch etal (2015b) Stell-schrauben fuumlr Nachhaltigkeit Trends und Verantwortungen in Produktion und Konsum in Stiftung Entwicklung und Frieden (Hrsg) Globale Trends 2015 Perspektiven fuumlr die Gesellschaft Fischer Verlag 2015 S 299-314

Marrakech-Prozess 2

Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren in der Eu 3

Sustainable Consumption and Production and the SDGs 4

UNEP Post 2015 Note 2

Indikatoren 5

European food Sustainable Cons-umption and Production Round Table 6

The Story of Stuff 7

Der Film beschreibt den kompletten Konsumkreislauf mit seinen sozialen und oumlkologischen Folgen (deutsch)

unsichtbare Schaumltze im Mobil-telefon Ein Animationsfilm zum Recycling von Handys 8

Eine Veranschaulichung des Lebens-zyklus elektronischer Geraumlte am Bei-spiel Handy Die Wiederverwendung von bis zu 80 Prozent der Rohstoffe in gebrauchten Handys ist zentraler Bestandteil der bdquoRohstoff-Expediti-on die vom Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung anlaumlsslich des Wissenschaftsjahres 2012 ausgerufen wurde

Seite 28 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

verbundenen Produkt-Dienstleistungs-

systeme wie Infrastrukturen

Nachhaltiges Konsumieren und Produ-

zieren wird definiert alsldquo a holistic

approach to minimising the negative

environmental impacts from consump-

tion and production systems while

promoting quality of life for allrdquo (uNEP

2015a S 10) Der holistische Ansatz

Sustainable Production and Consumption Systems

Lebel L etal (Hrsg) (2010) Sustainable Production and Cons-umption Systems Knowledge Enga-gement and Practice Springer

Planetarische Grenzen 9

Potsdam-Institut fuumlr Klimafolgenfor-schung (2009) Planetarische Gren-zen Ein sicherer Handlungsraum fuumlr die Menschheit Pressemitteilung vom 23092009

uNEP (2015a) Sustainable Cons-umption and Production A Hand-book for Policymakers 10

uNEP (2015b) Sustainable Cons-umption and Production Indica-tors for future SDGs 11

Konsum und Nachhaltigkeit 12

Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung (2010) Konsum und Nachhaltigkeit Wie Nachhaltigkeit in der Konsum-gesellschaft kaumluflich und (er)lebbar wird Eine Aufgabe fuumlr Politik Wirt-schaft Buumlrgerinnen und Buumlrger

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

faktor 4

Weizsaumlcker EU von Lovins AB Lovins LH (1995) Faktor Vier Doppelter Wohlstand ndash halbierter Naturverbrauch Der neue Bericht an den CLUB OF ROME Muumlnchen Verlag Droemer Knaur

Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung (2011) Der Deutsche Nachhaltig-keitskodex 13

Welt im Wandel

WBGU (2011) Welt im Wandel Gesellschaftsvertrag fuumlr eine Groszlige Transformation Hauptgutachten Berlin

Global Guidance Principles for Life Cycle Assessment Databases

UNEPSETAC (2011) Global Gu-idance Principles for Life Cycle Assessment Databases ndash A Basis for Greener Processes and Products Paris France

Modul bdquoKonsum (KON)ldquo 14

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Didaktische Module bdquoVom Wissen zum Handelnldquo Modul bdquoKons-um (KON)ldquo Forum fuumlr Verantwor-tung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Ot-zenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut Was hat unser Konsum mit Klima- und Ressourcenschutz zu tun Was sind die Trends in der weltwei-ten Entwicklung und welche Strategi-en koumlnnen Wohlstand erhalten ohne das System Erde zu uumlberlasten

MIPS ndash Wieviel umwelt braucht der Mensch

Schmidt-Bleek F (1994) Wieviel Umwelt braucht der Mensch MIPS das Maszlig fuumlr oumlkologisches Wirtschaf-ten Basel Boston Birkhaumluser Verlag

TED 2010 Tim Jackson An econi-mist reality check 15

Tim Jackson spricht uumlber Rezession Klimawandel und Ungleichheit und wie wir in eine bessere Zukunft inves-tieren koumlnnen

Von sozial-oumlkologischen Experi-menten in den Alltag 16

Vortrag von Michael Minis auf der Tagung bdquoWas bewegt Von sozial-ouml-kologischen Experimenten in den Alltagldquo (8 und 9 Maumlrz 2012 Berlin) Kritische Reflektion von Produktions- und Konsummustern

was-bewegtorg 17

Pionierhafte Konzepte fuumlr einen nachhaltigen Wandel von Produk-tions- und Konsummustern werden vorgestellt und kritisch reflektiert - sowohl aus praktischer als auch aus wissenschaftlicher Sicht In diesem Zusammenhang wird Tamyca als Konzept zur Aumlnderung der zukuumlnfti-gen Automobilnutzung dargestellt

amp

(siehe Abbildung 1 unten) der unter-

schiedliche Interventionsmoumlglichkeiten

im lebenszyklus eines Produktes oder

einer Dienstleistung umfasst hat eine

entscheidende bedeutung fuumlr systemi-

sche betrachtung der Produktions- und

Konsumsysteme

uNEP definiert Grundcharakteristika

der nachhaltigen Produktions-Konsum-

systeme (uNEP 2015a S 10)

Verbesserung der lebensqualitaumlt

unter beruumlcksichtigung des Ressour-

cenbedarfs zukuumlnftiger Generationen

und umweltqualitaumlt

Entkopplung des Wirtschaftswachs-

tums vom Ressourcenverbrauch durch

Seite 29 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

- Reduktion von Material- und

Energieintensitaumlt sowie der Emissi-

on- und Abfallmengen von Produkti-

on- und Konsumaktivitaumlten

- foumlrderung des Wandels zu energie-

und materialeichten Konsummustern

ohne Verzicht auf lebensqualitaumlt

Data

LCA data (including data for carbon and water footprint exposure and hazard data etc)

Life Cycle Approaches

LCA Carbon and water footprint material flow accounting risk assessment social LCA Life cycle costing

Life cycle sustainability assessment etc

Programmes and activities

Design for environment eco-labelsgreen procurement recycling design for

sustainability sustainable procurement etc

Life cycle

management systemsand sustainable consumption

and production policies

Sustainability

Abb 2 Holistischer Systemansatz zu nachhaltigen Produktions-Konsumsysteme (uNEP 2015a S 41)

Quelle Eigene Darstellung

Anwendung des lebenszyklusansat-

zes unter beruumlcksichtigung der Aus-

wirkungen auf die umwelt von allen

Phasen der Produktions- und Kons-

umprozesse

Strategisches Vorgehen gegen

Reboundeffekte (Kompensation der

Efffizienzgewinne durch steigenden

Konsum)

Auf globaler Ebene wird die Proble-

matik der nachhaltigeren Produktions-

und Konsummuster vorrangig von den

Vereinten Nationen (uN) und ihren

unterorganisationen wie etwa der

Commission on Sustainable Develop-

ment (CSD) und dem united Nations

Environment Programme (uNEP)

sowie von weiteren internationalen

organisationen wie der organisation

Politische Umsetzung der Strategien und Maszlignahmen zu Nachhaltigem Produzieren und Konsumieren

Welt

2015 UN Vollversammlung verabschiedete Ziele fuumlr nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals- SDGacutes siehe httpwwwforu-muedewp-contentuploads201507SDG-Factsheet_FUEpdf Ziel 12 lautet bdquoFuumlr nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgenldquo Die SDGs sollen ab 2016 bis 2030 verwirklicht werden Sie bilden ndash gemeinsam mit Umsetzungsmaszlignahmen Indikatoren zur Fortschritts-messung sowie Uumlberpruumlfungsmechanismen ndash die so genannte Post-2015-Agenda

Seite 30 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Europaumlische Union

2012 EU-Direktive zur Erhoumlhung der Energieeffizienz (Energy Efficiency Directive) gezielt auf die Einfuumlhrung von Maszlignahmen zur Erreichung von 20-Erhoumlhung der Energieeffizienz bis zum Jahr 2020 in den Laumlndern der Europaumlischen Union

2010 Europa 2020-Wirtschaftsprogramm gezielt auf ein bdquointelligentes nachhaltiges und integratives Wachstumldquo und eine bessere Koordinie-rung der nationalen und europaumlischen Wirtschaft bis zum Jahr 2020

2009

Oumlkodesign-Richtlinie der EU (2009125EG) die die Anforderungen an die umweltgerechte Gestaltung energieverbrauchsrelevanter Produkte (Energy-related Products ErP) formuliert

2008 Aktionsplan der EU-Kommission zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren und zu Industriepolitik Der Aktionsplan zielte auf die Foumlrderung von Innovationen zu nachhaltigeren Produktion und der Nachfrage nach nachhaltigeren Guumltern und Dienstleistungen

2012 Konferenz der Vereinten Nationen uumlber nachhaltige Entwicklung (Rio+20) - Festlegung des Konsultationsprozesses zu den Zielen nachhaltiger Entwicklung

Beschluss zu 10 Jahresprogramm zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (10 Year Framework of Programmes 10YFP) ge-zielt auf eine weltweite verstaumlrkte Einfuumlhrung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmuster

2005 Gruumlndung des UNEP-Center for Sustainable Production and Consumption (siehe wwwscp-centreorg) am Wuppertal Institut als Hausinstitut der Vereinten Nationen den Marrakesch-Prozess zu unterstuumltzen2003

2003 Internationales Expertentreffen in Marrakesch (vgl wwwunorgesasustdevsdissuesconsumptionmarrakechhtm) organisiert von den Vereinten Nationen Start des sog bdquoMarrakesch-Prozessesldquo koordiniert durch das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und die Abteilung fuumlr wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten der Vereinten Nationen (UN-DESA)

2002 Der zweite Weltgipfel fuumlr Nachhaltige Entwicklung (WSSD) 2002 in Johannesburg das beschlossene Umsetzungsprogramm (bdquoPlan of Implementationldquo) widmet dem Uumlbergang zu nachhaltigeren Konsum- und Produktionsmustern ein eigenes Kapitel in dem wichtige Ansatzpunkte fuumlr die Umsetzung wie Monitoring Life-Cycle-Analysis Oumlkoeffizienzprogramme Indikatoren zielgruppenspezifische Informations- und Aufklaumlrungsprogramme hervorgehoben werden

1995 Gruumlndung der Kommission fuumlr Nachhaltige Entwicklung (Commission on Sustainable Development - CSD) der Vereinten Nationen Ausarbeitung des Internationalen Arbeitsprogramms zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (bdquoInternational Work Programme on Changing Consumption and Production)

1992 Erster Weltgipfel zu Nachhaltiger Entwicklung in Rio de Janeiro Der Kapitel 4 des Abschlussdokuments bdquoAgenda 21 bdquoVeraumlnderung der Konsumgewohnheitenldquo adressiert zwei Themenbereiche bdquoUumlberkonsum von Ressourcenldquo und bdquo(Negative) Effekte des Konsumen-tenverhaltensldquo die bis heute im Zentrum der globalen Debatte um Konsum- und Produktionsmuster stehen

Seite 31 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2006 Verabschiedung neuer angepassten Version der Nachhaltigkeitsstrategie die konkrete Zielsetzungen und Maszlignahmen fuumlr prioritaumlre Bereiche wie Klimawandel nachhaltige Produktion und nachhaltiger Konsum Demografie Migration gesellschaftliche Integration ua benennt

2001 Erste EU-Nachhaltigkeitsstrategie gezielt auf Verbesserung der Lebensqualitaumlt heutiger und zukuumlnftiger Generationen

Gruumlnbuch der Europaumlischen Kommission zur Integrierten Produktpolitik mit den Schwerpunkten oumlkologische Gestaltung von Produkten Bedeutung der Preisbildung und Konsumentenentscheidungen

1993 Einfuumlhrung des EU-Oumlko-Audits (Eco- Management and Audit Scheme (EMAS) EMAS-Verordnung adressiert die Eigenverantwortung der Wirtschaft bei der Bewaumlltigung ihrer direkten und indirekten Umweltauswirkungen

1992 Einfuumlhrung des freiwilligen Europaumlischen Umweltzeichens (kurz Euroblume bzw EU-Ecolabel) zur Kennzeichnung von Verbraucherpro-dukten und Dienstleistungen (Verordnung EWG 880) gekennzeichnet werden Konsumguumlter die sich durch besondere Umweltvertraumlglich-keit und vergleichsweise geringe Gesundheitsbelastung auszeichnen Die Auszeichnung wird eigenverantwortlich durch nationale Institute der teilnehmenden Laumlnder vergeben

Deutschland

2015 Anfang des politischen Dialogprozesses zur Umsetzung der Ziele nachhaltiger Entwicklung (Sustainable Development Goals)

2014 Kabinettsbeschluss der Bundesregierung uumlber die Nationale Nachhaltigkeitsstrategie die einen bdquowesentlicher Rahmenldquo fuumlr die Umsetzung der SDGs in Deutschland werden soll

2008 Gruumlndung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises der den Wandel zu einer nachhaltigen Gesellschaft unterstuumltzt die relevanten Akteure aus Wirtschaft Kommunen und Forschung in nachhaltigem Handeln bestaumlrkt und dazu beitraumlgt die Grundsaumltze nachhaltiger Entwicklung in der oumlffentlichen Wahrnehmung staumlrker zu verankern

2004 Start eines langfristigen bdquoNationalen Dialogprozesses zur Weiterentwicklung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmusterldquo an dem Akteure aus Politik Wirtschaft Wissenschaft und Zivilgesellschaft in den Dialog bringt Die Initiative wird durch das Bundesumweltministe-rium und das Umweltbundesamt koordiniert

2002

Deutsche Nationale Nachhaltigkeitsstrategie ndash beschlossen von der Bundesregierung wird in den naumlchsten Jahren mehrere Male uumlberar-beitet und an die aktuellen Trendentwicklungen angepasst

Seite 32 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2001 Berufung des Rates fuumlr Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung mit dem Ziel Beitraumlge zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln In diesem Rahmen beschaumlftigt sich der Rat mit der Problematik des nachhaltigen Konsums (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_Maerz_2010_01pdf) und auch eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr Unternehmen (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaRNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Janu-ar_2012pdf)

Die Entwicklung von nachhaltigeren Produktions- und Konsummustern wird in Deutschland von weiteren Institutionen gefoumlrdert und aktiv unterstuumlzt Dazu gehoumlren ua Netzwerke zu Verbraucherforschung in Bund und einigen Laumlndern

- Foumlrderprogramme der sozialoumlkologischen Forschung des BMBFacutes httpwwwfonadede19711 - Sachverstaumlndigerrat fuumlr Verbraucherfragen httpwwwsvr-verbraucherfragende - Deutscher Nachhaltigkeitspreis (httpswwwnachhaltigkeitspreisde)

1997 Im Jahr 1997 begann das von den beiden Institutionen initiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur Fundierung und Evaluierung nachhaltige-rer Konsummuster und Verhaltensstileldquo

1993 In Deutschland wurde bereits vor 1993 von einzelnen Wissenschaftlern auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffizienz und die Rolle nach-haltigeren Produzierens und Konsumierens wie des Designs fuumlr eine nachhaltige Entwicklung hingewiesen (von WeizsaumlckerLovinsLovins 1995 Schmidt-Bleek 1994) Das Bundesumweltministerium (BMU) und das Umweltbundesamt (UBA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre eine breite gesellschaftliche Debatte zu diesem Thema

Economic Co-operation and Develop-

ment (oECD) getragen Die CSD

der Vereinten Nationen wurde nach

dem uN-Weltgipfel in Rio de Janeiro

1993 gegruumlndet um die umsetzung

der Agenda 21 voranzutreiben Die

Kommission hatte bereits zu beginn

das Themenfeld bdquoKonsum- und Produk-

tionsmusterldquo zu ihrem Arbeitsschwer-

punkt erklaumlrt In folge dessen wurde

im Jahr 1995 das bdquoInternational Work

Programme on Changing Consumption

and Production Patternsldquo (IWPCCPP)

verabschiedet Zu den Hauptaufgaben

des Programms gehoumlren

die Identifikation der politischen

Implikationen von Konsumtrends und

Produktionsmustern

die Revision von uN-Richtlinien fuumlr

den Konsumentenschutz sowie

die Evaluation der Effektivitaumlt von

politischen Maszlignahmen die auf die

Aumlnderung von Konsum- und Produkti-

onsmustern zielen

In Deutschland wurde bereits vor

1993 von einzelnen Wissenschaftlern

auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffi-

zienz und die Rolle nachhaltigeren Pro-

duzierens und Konsumierens wie des

Designs fuumlr eine nachhaltige Entwick-

lung hingewiesen (von Weizsaumlcker

lovinslovins 1995 Schmidt-bleek

1994) Das bundesumweltministerium

(bMu) und das umweltbundesamt

(ubA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre

eine breite gesellschaftliche Debatte zu

diesem Thema Im Jahr 1997 begann

das von den beiden Institutionen ini-

tiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur

fundierung und Evaluierung nachhal-

tigerer Konsummuster und Verhaltens-

stileldquo Die TeilnehmerInnen dieses Pro-

gramms haben sich im Jahr 2000 in der

so genannten bdquoTutzinger Erklaumlrungldquo

auf eine Allianz fuumlr einen nachhaltige-

ren Konsum verstaumlndigt Ebenfalls im

Jahr 2000 richtete die bundesregierung

einen bdquoStaatssekretaumlrsausschuss fuumlr

Nachhaltige Entwicklungldquo ein Ein Jahr

spaumlter wurde der bdquoRat fuumlr Nachhaltige

Entwicklungldquo gegruumlndet der sich ua

intensiv mit der Problematik des Kons-

ums (httpwwwnachhaltigkeitsrat

deuploadsmediabroschuere_Kons-

um_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf) aber eben auch

eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr

unternehmen (wwwnachhaltigkeits-

Seite 33 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

ratdeuploadsmediaRNE_Der_Deut-

sche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_tex-

te_Nr_41_Januar_2012pdf)

Durch den Impuls des WSSD in

Johannesburg griffen 2004 das bundes-

umweltministerium und das umwelt-

bundesamt die Herausforderung auf

und initiierten in Deutschland einen

langfristigen bdquoNationalen Dialogprozess

zur Weiterentwicklung nachhaltiger

Konsum- und Produktionsmusterldquo der

Akteure aus Politik Wirtschaft Wis-

senschaft und Zivilgesellschaft in den

Dialog bringt

Die Entwicklung von Nachhaltigeren

Produktions- und Konsummustern wird

in Deutschland von weiteren Instituti-

onen gefoumlrdert und aktiv unterstuumltzt

Dazu gehoumlren ua

Netzwerke zu Verbraucherforschung

in bund und einigen laumlndern

foumlrderprogramme der sozialoumlkolo-

gischen forschung des bMbf (http

wwwfonadede19711)

Sachverstaumlndigenrat fuumlr Verbrau-

cherfragen

(wwwsvr-verbraucherfragende)

Deutscher Nachhaltigkeitspreis

(wwwnachhaltigkeitspreisde)

1 httpwwwmdpicom2079-927633488htm middot 2 httpwwwunepfr

scpmarrakech middot 3 httpeceuropaeuenvironmenteussdescp_enhtm

middot 4 httpwwwnrg4sdorgunep-post-2015-briefing-notes middot 5 http

wwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-indicators-

future-sdgs middot 6 httpwwwfood-scpeu middot 7 httpswwwyoutubecom

watchv=UCQLgACc6fQ middot 8 httpwupperinstorgawiasad2288 middot 9

httpswwwpik-potsdamdeaktuellespressemitteilungenarchiv2009

planetarische-grenzen-ein-sicherer-handlungsraum-fuer-die- middot 10 https

sustainabledevelopmentunorgpage=viewampnr=1951amptype=400ampmenu=35 middot

11 httpwwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-

indicators-future-sdgs middot 12 httpswwwnachhaltigkeitsratdefileadmin_

migratedmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf middot 13 httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmedia

RNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Januar_2012

pdf middot 14 httpwwwforum-fuer-verantwortungdepublikationenkonsum

middot 15 httpwwwtedcomtalkstim_jackson_s_economic_reality_

checklanguage=en middot 16 httpswwwyoutubecomwatchv=hQ73hv8GGSQ

middot 17 httpwwwwas-bewegtorg

Wie die oben dargestellte Entwick-

lung zeigt sind in der Zwischenzeit

Strategien und Maszlignahmen zur

umsetzung nachhaltiger Produktions-

und Konsummuster auf allen Ebenen

etabliert Eine nachhaltigere Gestaltung

der Wertschoumlpfungsketten von Pro-

dukten und Dienstleistungen setzt sich

immer mehr durch nachhaltige Guumlter

werden auch immer oumlfter von der

Gesellschaft nachgefragt Es wurden

sowohl Instrumente fuumlr die umsetzung

nachhaltigeren Produktionsmuster (wie

zb Oumlko-Audit Effizienzstandards) wie

auch zur unterstuumltzung von nachhalti-

geren Konsummustern (wie oumlko-label

gesellschaftliche Dialogprozesse)

entwickelt Das schafft groszlige Entwick-

lungspotenziale fuumlr Designer die die

oumlkologischen Anspruumlche erfuumlllen koumln-

nen indem sie zukunftfaumlhige Produkt-

Dienstleistungssysteme gestalten die

bei den moumlglichst kleinem Resoourcen-

verbrauch den von Kunden gewuumlnsch-

ten Nutzen stiften

claudiabo
Hervorheben

Seite 34 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design undNachhaltigkeit

Nachhaltige Entwicklung ist

eine grundlegend gestalterische

Aufgabe mit der Zielsetzung die

bestehenden Produktions- und

Konsumsysteme energie- und res-

sourceneffizienter zu entwickeln

Waumlhrend das ldquokonventionelle

Designrdquo Produkte entwirft und

dadurch Lebensstile vorgibt wer-

den in den neuen Ansaumltzen (wie

zb bdquoHuman Centered Designldquo

bdquopartizipatives Designldquo oder bdquoDe-

sign Activismldquo) die Verbraucher zu

Mitgestaltern (siehe ua fuad-

Luke A (2009) fuhs S brocchi

D Draser b et al (Hrsg) (2014))

Diese neue Designausrichtung

die sich unter dem begriff bdquoTrans-

formationsdesignldquo verbirgt (siehe

dazu Irwin T Tonkinwise C

Kossoff G (2012) SommerWel-

zer (2014)) beruht auf integrierten

Kompetenzen des Produkt-Servi-

ce- Social- und Kommunikations-

design und verbindet diese mit

einem nachhaltigen Transforma-

tions- wie Innovationsmanage-

ment

Design ist immer transformativ Egal

ob wir unser Handy benutzen ein buch

lesen eine Werbung anschauen oder

einen fahrkartenautomaten benutzen

die Nutzung spezifischer Produkte

Services sowie von Kommunikation

beeinflusst unsere Handlungen und

verdeutlicht gleichzeitig unsere eigene

Haltung unser Denken unsere kultu-

rellen Muster wie auch unsere Wuumln-

sche und Vorstellungen materialisieren

sich in Produkten Infrastrukturen und

Dienstleistungen und umgekehrt

Wir kaufen Produkte die uns einen so-

zialen Status geben ndash dabei wird nicht

nur der Status sondern auch Struktur

Sicherheit oder Identitaumlt vermittelt

Sie de-codieren uns und unsere Ge-

sellschaft

Die Gestaltung der materiellen basis

ndash das sind Produkte und Infrastruktu-

ren - unserer emotionalen wie auch

Grund-bedarfe greifen ineinander und

sind Ziel und Aufgabe von Design sie

sind Teil jeglicher Veraumlnderungsprozes-

se Damit ruumlckt Design in das Zentrum

gesellschaftlicher Entwicklungspro-

zesse Gleichzeitig nutzen und beein-

Change by design

Brown T (2009) Change by design How Design Thinking Transforms Organizations and Inspires Innovati-on HarperCollins

Developing Theories

Doordan D (2013) Developing Theories for Sustainable Design In Stuart Walker and Jaques Giard (eds) The Handbook of Design for Sustainability Bloomsbury London

Speculative Everything

Dunne A Raby F (2013) Specula-tive Everything Design Fiction and Social Dreaming pp 1ndash9 Cam-bridge MA The MIT Press

Design Research for Sustainable Social Innovation 1

Manzini E (2007) ldquoDesign Research for Sustainable Social Innovationrdquo Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Service Design Network (2014) What is Service Design 2

Design for the real world 3

Papanek V amp Fuller R B (1972) Design for the real world (p 22) London Thames and Hudson

Design Guide vom Wuppertal Insititut 4

inhabitat 5

TED 2010 Emily Pilloton Teaching design for change 6

Ansatz zur Foumlrderung von Schuumllern um mit smartem Design benachteilig-ten Gebieten neue Moumlglichkeiten zu geben

TED 2010 Eben bayer Are mus-h-rooms the new plastic 7

Eben Bayer erklaumlrt warum Pilze das neue nachhaltige Verpackungsmate-rial werden koumlnnen

TED 2010 Michael Pawlyn using naturersquos genius in architecture 8

Wie kann die Architektur von der Na-tur lernen um ressourceneffizienter und energieaumlrmer zu arbeiten

Seite 35 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design ActivismFuad-Luke A (2009) Design Ac-tivism Oxon Routledge

Nachhaltiges Design

Fuhs S Brocchi D Draser B et al (Hrsg) (2014) Die Geschichte des Nachhaltigen Designs Bad Hom-burg VAS

The Transition Companion

Hopkins R (2011) The Transition Companion Making Your Communi-ty More Resilient in Uncertain Times White River Junction VT Chelsea Green Publishing Company

Transition Design

Irwin T (2015) Transtion Design A Proposal for a New Area of Design Practice Study and Research Design and Culture Journal forthcoming July 2015

An Educational framework

Irwin T Tonkinwise C Kossoff G (2012) An Educational Framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon University

Tranformation of Society 9

Liedtke C Baedeker C Borelli LM (2015) Transformation Towards a Sustainable Society ndash Key Interventi-on Areas In Innov Ener Res

Value through less

Liedtke C Buhl J Ameli N (2013) Designing value through less by integrating sustainability strategies into lifestyles International Journal of Sustainable Design 2(2) 167-180

Transition Management Loorbach D (2007) Transition Ma-nagement New mode of governance for sustainable development Utrecht International Books

Sustainable Social Innovation 10

Manzini E (2007) Design Research for Sustainable Social Innovation Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Design Observer Group 11

Transformative Wissenschaft

Schneidewind U M Singer-Bro-dowski (2013) Transformative Wis-senschaft Klimawandel im deutschen Wissenschafts- und Hochschulsystem Metropolis 2013

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

The Design of Everyday Life

Shove E et al (2007) The Design of Everyday Life Berg London

Transformationsdesign Sommer B Welzer H (2014) Transformationsdesign Wege in eine zukunftsfaumlhige Moder-ne Muumlnchen oekom

Was ist Eco Design

Tischner U et al (2000) Was ist EcoDesign Ein Handbuch fuumlr oumlkolo-gische und oumlkonomische Gestaltung Verlag form praxis Frankfurt

Design for Transition 12

Tonkinwise C (2014) Design for Transition - From and to What

Weil Design die Welt veraumlndert

Von Borries F Fezer J (2013) Weil Design die Welt veraumlndert Texte zur Gestaltung Gestalten Verlag Berlin

Sustainable by Design

Walker S (2006) Sustainable by Design Explorations in Theory and Practice Earthscan London

brundtlandbericht

Weltkommission fuumlr Umwelt und Ent-wicklung (1987) Unsere gemeinsame Zukunft Brundtlandbericht Greven Eggenkamp Verlag

TED 2010 Dan Phillips Creative houses from reclaimed stuff 13

Beispiele fuumlr Haumluser aus recycelten Materialen

TED 2010 Mitchell Joachim Donrsquot build your home grow it 14

Der Stadtentwickler praumlsentiert wie eine nachhaltige Architektur auf Ba-sis von Pflanzenwachstum aussehen koumlnnte

Seite 36 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

flussen sie auch die oumlkosystemaren

Dienstleistungen Erhebliche 80 der

umweltauswirkungen eines Produktes

werden schon in der Entwurfsphase

festgelegt (Tischner et al 2000) Ein

transformatives und nachhaltiges Pro-

dukt oder eine Dienstleistung unter-

stuumltzt implizit individual- sozial- und

umweltvertraumlgliches Handeln bzw

macht Zielkonflikte sichtbar Es enthebt

den Nutzer nicht von jeglicher Verant-

wortung sondern hilft ihm diese zu

priorisieren und trainiert komplexe

resiliente Entscheidungsfindungen in

komplexen umwelten

Design hat nicht nur die Rolle des

schoumlnen Verhuumlllens Designer aumlstheti-

sieren natuumlrlich auch Gebrauchsgegen-

staumlnden ndash ein bedeutender faktor fuumlr

Wohlbefinden und Akzeptanz - doch

es ist fuumlr erfolgreiches Design (Timo-

thy Prestero wuumlrde sagen Design for

outcome ndash link TED-film) essentiell

bei der Gestaltung soziale und struk-

turelle Interaktionen und Anforderun-

gen miteinzubeziehen und dabei auch

die Grenzen unseres Oumlkosystems zu

beachten Eine komplexe Aufgabe die

einer ebenso komplexen Ausbildung

bedarf (vgl zb Massek 2015 Transiti-

on Design An Educational framework

for Advancing the Study and Design of

Sustainable Transitions Terry Irwin

Cameron Tonkinwise Gideon Kos-

soff 2015 School of Design Carnegie

Mellon university) Das nachhaltig-

keitsorientierte Transformationsdesign

waumlhlt nicht nur ressourcenleichte und

nicht toxische Materialien aus sondern

schafft auch Produkte oder Dienstleis-

tungskonzepte die fuumlr den Nutzer und

die Gesellschaft erstrebenswert sind

und diesen neue Moumlglichkeiten fuumlr

attraktive sowie nachhaltige Handlun-

gen bietet

In den letzten Jahren wurden be-

griffe wie Ecodesign oumlkologisches

Design Green Design Social Design

oder Sustainable Design immer mehr

etabliert sowohl in der fachdiskussion

als auch in der breiten Gesellschaft Die

Zielsetzung dieser neuen Designaus-

richtung ist es bdquomit einem intelligenten

Einsatz der verfuumlgbaren Ressourcen

einen moumlglichst groszligen Nutzen fuumlr

alle beteiligten Akteure (entlang der

Wertschoumlpfungskette) bei minimaler

umweltbelastung und unter sozial fai-

ren bedingungen zu erreichenldquo

(httpwwwecosignnetdie-ecosign

oekologie-designnachhaltiges-design

TischnerSchmidt-bleek 1995)

letztlich wurden dann diese Ansaumlt-

ze mit denen der Transitions- oder

Transformationsforschung und -um-

setzung verbunden Es geht also um

die Integration von Oumlkointelligenz und

Transitionsorientierung fuumlr eine nach-

haltige Entwicklung Diese drei begriffe

werden in der fachliteratur folgender-

maszligen definiert

Oumlkointelligente (=oumlko-effizien-

te) Guumlter sind Gegenstaumlnde Geraumlte

Gebaumlude und Infrastrukturen die bei

Minimierung von Material Energie

flaumlchenbedarf Abfall Transport Ver-

packung und gefaumlhrlichen Stoffen uumlber

den gesamten lebenszyklus hinweg

ndash von der Rohstoffgewinnung bis zum

Recycling ndash moumlglichst lange und moumlg-

lichst viel (unterschiedlichen an den

beduumlrfnissen des einzelnen Nutzers

gemessen) Nutzen erbringen (Schmidt-

bleek 2007 S 192) Oumlkointelligente

(=oumlko-effiziente) Dienstleistungen sind

die zweckdienliche bedarfsdeckung

unter Nutzung technischer Mittel mit

moumlglichst hoher Ressourcenprodukti-

vitaumlt und moumlglichst geringer Abgabe

gefaumlhrlicher Stoffe (Schmidt-bleek

2007 S 225)

Transition ist ein begriff der Trans-

formationsdiskussion und steht stark

im Zusammenhang mit Nachhaltiger

Entwicklung ndash haumlufig werden beide

begriffe sogar synonym verwandt Die

Definition beschreibt Transition als

nicht linearen systemischen Wandel

innerhalb einer Gesellschaft (loorbach

2007 SchneidewindSinger-brodowski

2013) Transitionen sind stufenweise

Uumlbergaumlnge von einem gesellschaftli-

chen Zustand in einen anderen zb die

Stufen die notwendig waren von einer

bdquoRaucherldquo-Gesellschaft im oumlffentli-

chen Raum mehr und mehr zu einer

bdquoNichtraucherldquo-Gesellschaft zu werden

Es geht dabei um interaktives explorie-

rendes lernen das System in dem wir

leben zu beschreiben und zu gestalten

mit der Moumlglichkeit aus fehlern zu

lernen und die Entscheidungspfade

gemeinsam entsprechend anzupassen

oder zu aumlndern Auch diese stehen eine

zentrale Aufgabe von Gestaltung

Nachhaltige Entwicklung ist eine bdquohellip

Entwicklung die die beduumlrfnisse der

Gegenwart befriedigt ohne zu riskie-

ren dass kuumlnftige Generationen ihre

eigenen beduumlrfnisse nicht befriedigen

koumlnnenldquo (Weltkommission fuumlr umwelt

und Entwicklung 1987 46)

Die Veraumlnderungsdynamik geht von

der etablierten Disziplin des Service

Designs aus und veraumlndert sich dann

in Zeit und Kontext uumlber ein Design

fuumlr soziale Innovationen bis hin zum

Transition Design Wobei sich Service

Design noch in existierenden soziooumlko-

nomischen und politischen Strukturen

Abgrenzung Der begriff der Transformation bezeichnet einen fundamentalen Veraumlnderungsprozess in jeglicher form waumlhrend hingegen die bezeichnung

Transition eher eine Veraumlnderung von einer Phase zu einer anderen Phase in einem Veraumlnderungsprozess beschreibt und damit etwas weniger grundlegend ist

Seite 37 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

bewegt geht es dem Design fuumlr soziale

Innovationen schon um das Veraumlndern

dieser Strukturen und setzt an neuen

oumlkonomischen Modellen an Dabei

werden soziale beduumlrfnisse besser

als durch bisherige loumlsungsansaumltze

adressiert was in sozialer Hinsicht zu

einem positiven Wandel beitraumlgt Tran-

sition Design geht noch einen Schritt

weiter und will radikal neue soziooumlko-

nomische und soziale Werte umsetzen

um so ein komplett neues Verstaumlndnis

von lebensstilen zu schaffen So be-

zieht Transition Design die Zusammen-

haumlnge von sozialen oumlkonomischen po-

litischen sowie oumlkologischen Systemen

mit ein und fuumlhrt so zu einem radikalen

sozialen und oumlkologischen Wandel

(Irwin T Tonkinwise C Kossoff

G Transition Design An Educational

framework for Advancing the Study

and Design of Sustainable Transitions

School of Design Carnegie Mellon

university)

Abbildung 3 zeigt diese Entwicklung

auf Die Gestaltung welche die In-

teraktion zwischen Menschen (sozial)

der gestalteten Welt und der umwelt

(bdquonatural worldldquo) miteinbezieht kann

mit dem begriff bdquoDesign for Interac-

tionsldquo umschrieben werden Gestalter

aus verschiedenen Disziplinen ob

Kommunikations- Produkt- oder Inter-

facedesigner arbeiten interdisziplinaumlr

in den drei fokusgebieten (bdquoDesign for

Serviceldquo bdquoDesign for Social Innovationldquo

und bdquoTransition Designldquo) Dabei bilden

die sozialen und oumlkologischen Rahmen-

bedingungen (bdquoNatural Worldldquo) den

uumlbergeordneten Kontext in welchem

sich alle Designprobleme und loumlsungen

bewegen Transition Design ist beson-

ders gut fuumlr die Erforschung komplexer

Systeme geeignet In der Analyse

von nachhaltigeren Produktions- und

Abb 1 Continuum of Design Approaches

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 24

Mature discipline

Designfor Service

Design within existing socio-economic amp political paradigms

Solutions reach users through many lsquotouch pointsrsquo over time through the design of expe-riences Solutions are based upon the observation and inter- pretation of usersrsquo behavior and needs within particular contexts Service design solutions aim to provide profit and benefits for the service provider and useful and desirable services for the user (consumer) Solutions are usually based within the business arena and existing dominant eco- no-mic paradigm

Developing discipline

Designfor Social Innovation

Design that challenges existing so-cio-economic amp political paradigms

Design that meets a social need more effectively than exis-ting solutions Solutions often leverage or lsquoamplifyrsquo exsiting under-utilized resources Social innovation is a lsquoco-designrsquo process in which design- ers work as facilitators and catalysts within transdisciplinary teams Solutions benefit multiple stakeholders and empower communi- ties to act in the public private com- mercial and non-profit sectors Design for social innovation represents design for emerging paradigms and alternative economic models and leads to significant positive social change

Emergent discipline

TransitionDesign

Design within radically new so-cio-economic amp political paradigms

Refers to design-led societal transition toward more sustain-able futures and the reconception of entire lifestyles It is based upon an under- standing of the interconnectedness and inter-dependency of social economic political and natural sys- tems Transition Design focuses on the need for lsquocosmopolitan localismrsquo a place-based lifestyle in which solutions to global problems are designed to be appropriate for local social and environmental conditions Transition Design challenges existing para- digms envisions new ones and leads to radical positive social and envi-ronmental change

Scale of time depth of engagement and context expand to include social amp environmental concerns

Seite 38 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpcampusburg-halledeid-neuwerk24-short-films-about-design

wp-contentuploadssites31201405design-research-nowpdf middot 2

httpwwwservice-design-networkorg middot 3 httpplaypenicomtekcsir

coza~acdceducationDr_Anvind_GupaLearners_Library_7_March_2007

Resourcesbooksdesignvictorpdf middot 4 httpwupperinstorgawias

ad2222 middot 5 httpinhabitatcomtagsustainable-design middot 6 httpwww

tedcomtalksemily_pilloton_teaching_design_for_changelanguage=en

middot 7 httpwwwtedcomtalkseben_bayer_are_mushrooms_the_

new_plasticlanguage=en middot 8 httpswwwtedcomtalksmichael_

pawlyn_using_nature_s_genius_in_architecture middot 9 httpsepub

wupperinstorgfiles60086008_Liedtkepdf middot 10 httpcampusburg-

halledeid-neuwerk24-short-films-about-designwp-contentuploads

sites31201405design-research-nowpdf middot 11 httpdesignobserver

comfeaturesmall-local-open-and-connected-resilient-systems-and-

sustainable-qualities37670 middot 12 httpswwwacademiaedu11796491

Design_for_Transition_-_from_and_to_what middot 13 httpswwwtedcom

talksdan_phillips_creative_houses_from_reclaimed_stufflanguage=en middot 14

httpswwwtedcomtalksmitchell_joachim_don_t_build_your_home_

grow_itlanguage=en

Abb 4 Design for Interactions

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 26

Designedbuilt World

ProductsCommunications and Environments

Design Sub-Disciplines Context of All DesignAreas of Design focus

Design for Interactions

Natural WorldDesign forService

Moderate changeExisting paradigms and systems

Design forSocial Innovation

Significant changeEmerging paradigms and systems

Transition Design

Radical changeFuture paradigms and systems

Konsummustern werden die alltaumlgli-

chen Handlungsmuster und -strukturen

(lebens- und Arbeitswelten) alltaumlg-

lichen Praktiken (lebensstilanalysen)

sowie die Kommunikation zwischen

den Subsystemen analysiert

Daruumlber hinaus bietet der Transi-

tion-Design-Ansatz in Verbindung mit

Handlungsmodellen fuumlr nachhaltiges

Produzieren und Konsumieren die

Moumlglichkeit realitaumltsnah moumlgliche

Models of Change zu erforschen fuumlr

diesen Zweck werden die Ansaumltze der

modernen Verbraucherforschung (li-

ving-lab-Ansatz Transformationstheo-

rien lebensstiltypen) sowie der

Entwicklung von unternehmenskultur

mit dem Ansatz des Transition Design

verbunden

erstellt von

bull Prof Dr Christa Liedtke

bull Dr Maria J Welfens

bull Hannah Fink

in Zusammenarbeit mit

bull Dr Alexandra Buumlttgen

bull Sarah Reddig

bull Christoph Tochtrop

Stand 16062016

Wuppertal Institut fuumlr Klima umwelt Energie

Doumlppersberg 19

42103 Wuppertal

Deutschland

Postfach 100480

42004 Wuppertal

Page 5: Crashkurs Nachhaltigkeit: eine multimediale Uebersicht · Institut für Klima, ... Eine differenzierte Ausarbeitung von Megatrends listet die European Envi-ronment Agency, ... Welt

Seite 5 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Mega-trends

Megatrends sind derzeit bereits

sichtbare lang anhaltende Ver-

aumlnderungsprozesse mit einer

sehr breiten Reichweite und einer

durchdringenden Wirkung Sie

gelten als maumlchtige Stoumlrfaktoren

die in der Lage sind die zukuumlnfti-

ge Gesellschaft und grundlegende

Entwicklungen zu formen

Megatrends unterscheiden sich von

anderen Trends in bezug auf den

Zeithorizont (langsame Veraumlnderungen

uumlber mehrere Jahrzehnte) umfang und

Intensitaumlt ihrer Auswirkungen (EEA

2015) Megatrends koumlnnen bereits in

der Gegenwart beobachtet und wissen-

schaftlich durch empirische befunde

beschrieben werden Hierbei koumlnnen

sie sich global auf unterschiedliche

Akteure (Regierungen Individuen

unternehmen etc) erstrecken (Z-punkt

oJ)

In der Auseinandersetzung mit

Megatrends kursieren eine Reihe von

unterschiedlichen Definitionen und

Trendarten (ua WGbu 2011 EEA

2015 Z-Punkt oJ Zukunftsinstitut

2016) Haumlufig werden diese im Rah-

men der wirtschaftlichen Anpassung

definiert und analysiert um strategi-

sche Zukunftsanalysen durchzufuumlhren

Die ist vor allem im unternehmenskon-

text hinsichtlich kritischer Zukunftsun-

sicherheiten von bedeutung (Z-punkt

oJ) In der Praxis und in der wissen-

schaftlichen literatur werden vor allem

folgende Megatrends diskutiert

Globalisierung

demografische Entwicklung

urbanisierung

Ressourcenknappheit

Klimawandel

Digitalisierung

Eine differenzierte Ausarbeitung von

Megatrends listet die European Envi-

ronment Agency bei denen sich eben-

falls die bereits genannten Megatrends

wiederspiegeln Die Agentur hat ihre

bewertung von Megatrends erst kuumlrz-

lich angepasst und in unterschiedliche

felder kategorisiert (EEA 2015)

Die Vielfaumlltigkeit der Megatrends er-

gibt sich auch durch die unterschiedli-

chen Ausrichtungen von unternehmen

die sich ganz gezielt auf bestimmte

Globale Megatrends 1

WGBU (2011) Factsheet Nr 311

Assessment of global mega- trends 2

EEA (2015) Assessment of global megatrends mdash an update

Megatrends ndash Uumlbersicht 3

Zukunftsinstitut (2016)

Die 20 groumlszligten Megatrends 4

Z-Punkt (oJ)

wwwglobal-trendsinfo

Megatrends The trends shaping work and working lives 5

CIPD - Chartered Institute of Person-nel and Development (2013) Trends in der Arbeitswelt und Loumlsungsansaumlt-ze fuumlr die Zukunft

Global Megatrends Seven Patterns of Change Sha-ping Our future

Hajkowicz Stefan (2015)

Globale Megatrends und Per-spektiven der deutschen In-dustrie

Groumlmling M amp Haszlig H J (2009) Dt Inst-Verlag

Video zu Megatrends 6

TED 2010 Hans Rosling Global population growth box by box 7

Wie kann das erwartete Bevoumllke-rungswachstum auf 9 Mrd bewaumlltigt werden

TED 2008 Hans Rosling The best stats you have ever seen 8

Uumlberraschende Statistiken raumlumen mit Mythen uumlber sogenannte Ent-wicklungslaumlnder auf

Seite 6 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Megatrends fokussieren (Z-Punkt oJ)

In der Tabelle 1 werden die wich-

tigsten Megatrends des Analysepapers

der Europaumlischen umweltagentur

(EEA) und dem Z-Punkt-Institut darge-

stellt

1 httpwwwwbgudefactsheetsfactsheet-32011 middot 2 httpwww

eeaeuropaeuthemesscenariosglobal-megatends middot 3 httpswww

zukunftsinstitutdedossiermegatrends middot 4 httpwwwz-punktdede

themenartikelmegatrends middot 5 httpwwwcipdcoukhr-resources

researchmegatrends-trends-shaping-work-livesaspx middot 6 httpwwwcipd

coukcipd-hr-professionwhats-newmegatrendsaspx middot 7 httpwwwted

comtalkshans_rosling_on_global_population_growth middot 8 httpwwwted

comtalkshans_rosling_shows_the_best_stats_you_ve_ever_seen

SozialeTechnolo-

gischeOumlkonomische Oumlkologische Politische

EEA 2015

Divergen-te Bevoumll-kerungstrends weltweit

Entwicklung hin zu einer urbaneren Welt

Steigende Gesundheitsbe-lastungen und Pande-mierisiken

Beschleu-nigter techno-logischer Wandel

Anhaltendes Wirtschafts-wachstum

Zunehmen-de multipolare Welt

Zunehmen-der globaler Wettbewerb um verfuumlgbare Ressourcen

Wachsen-der Druck auf Oumlkosysteme

Zunehmend dramatischere Folgen des Klimawandels

Zunehmen-de Umweltver-schmutzung

Neue Gover-nance-Kon-zepte

Agentur Z-Punkt

Demografi-scher Wandel

Neue Stufe der Individua-lisierung

Soziale und kulturelle Disparitaumlten

Umge-staltung der Gesundheits-systeme

Wandel der Geschlechter-rollen

Urbanisie-rung

Neue Mobi-litaumltsmuster

Digitale Kultur

Konvergenz von Technolo-gien

Ubiquitaumlre Intelligenz

Wissensba-sierte Oumlkono-mie

Wandel der Arbeitswelt

Neue Kons-ummuster

Business Oumlkosysteme

Lernen von der Natur

Umbruumlche bei Energie und Ressour-cen

Klimawan-del und Um-weltbelastung

Neue politi-sche Weltord-nung

Globalisie-rung 20

Globale Risikogesell-schaft

Tabelle 1 Megatrends (Auswahl)

Quelle Eigene DarstellungWuppertal Institut 2015 Projekt Mundraub

Seite 7 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

PlanetarischeLeitplanken

Planetary boundaries (dt plane-

tarische Grenzen planetarische

Leitplanken belastungsgrenzen

des Planeten) - ist ein Konzept

uumlber die oumlkologischen belas-

tungsgrenzen der Erde

Dieser Ansatz wurde von einem Wis-

senschaftlerteam unter leitung von Jo-

han Rockstroumlm (Stockholm Resilience

Centre) entwickelt

Das forschungsteam identifizierte

folgende bereiche die die Grenzen der

belastbarkeit unseres Planeten bestim-

men (bdquoplanetarische Grenzenldquo)

Klimawandel

ozeanversauerung

Verlust von biologischer Vielfalt

landnutzungsveraumlnderungen

Abbau der stratosphaumlrischer

ozonschicht

Globale Suumlszligwassernutzung

Phosphoreintrag in die biosphaumlre

Stickstoffeintrag in die biosphaumlre

Verschmutzung durch Chemikalien

(noch unbestimmt)

Atmosphaumlrische Aerosolbelastung

(noch unbestimmt)

Die Daten zeigen dass die plane-

tarischen Grenzen fuumlr drei bereiche

(Klimawandel biodiversitaumlt und Stick-

stoffeintrag in die biosphaumlre) bereits

uumlberschritten sind

Das Konzept wurde in Teilen bereits

von der internationalen umwelt- und

Klimapolitik als Zielsetzung uumlbernom-

men z b zunaumlchst Zwei-Grad-Ziel

nach der Klimakonferenz in Paris 2015

15 Grad Ziel in der internationalen

Klimapolitik Zudem liegt es dem

Hauptgutachten des WbGu von 2011

Welt im Wandel ndash Gesellschaftsvertrag

fuumlr eine Groszlige Transformation und den

Sustainable Development Goals (WbGu

2014) zugrunde

Johan Rockstroumlm u a A safe operating space for humanity

In Nature 461 2009 S 472ndash475 (24 September 2009)

Vier von neun planetaren Grenzen sind bereits uumlberschritten 1

Potsdam-Institut fuumlr Klimafolgenfor-schung (2015)

Zivilisatorischer fortschritt innerhalb planetarischer Leit-planken 2

Ein Beitrag zur SDG-Debatte WBGU (2014)

Planetary boundaries Research 3

Stockholm Resilience Center Ho-mepage von Johan Rockstroumlm mit ausfuumlhrlichen Informationen

Macht Mensch ndash das Konzept planetarischer Leitplanken 4

Wie koumlnnen wir global Entwicklung ermoumlglichen ohne unsere natuumlrlichen Lebensgrundlagen zu gefaumlhrden Der Wissenschaftliche Beirat der Bundes-regierung Globale Umweltveraumlnde-rungen definierte hierfuumlr bdquoPlaneta-rische Leitplankenldquo die helfen den noumltigen Abstand von solchen existen-ziellen Schaumlden zu halten

TED 2010 J Rockstroumlm Let the environment guide our development 5

Rockstroumlm praumlsentiert neun bdquoLeit-plankenldquo als Orientierungspunkte fuumlr den Schutz unserer Oumlkosysteme

TED 2008 Hans Rosling The best stats you have ever seen 3

Uumlberraschende Statistiken raumlumen mit Mythen uumlber sogenannte Laumlnder auf

claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext

Seite 8 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpswwwpik-potsdamdeaktuellespressemitteilungenvier-von-

neun-planetaren-grenzen201d-bereits-ueberschritten middot 2 httpwww

stockholmresilienceorgcontact-usstaff2008-01-16-rockstromhtml middot 3

httpwwwwbgudepolitikpapierepolitikpapier-8-2014-sdg middot 4 http

wwwwbgudevideosvideos-wbguvideo-leitplanken middot 5 httpwwwted

comtalksjohan_rockstrom_let_the_environment_guide_our_development

Seite 9 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

NachhaltigeEntwicklung

Das Leitbild bdquoNachhaltige

Entwicklungldquo (engl sustainable

development) fordert alle Men-

schen auf sich so zu verhalten

dass alle Erdbewohner heute und

in Zukunft gut leben koumlnnen

Die erste Definition von Nachhaltig-

keit geht auf die Weltkommission fuumlr

umwelt und Entwicklung zuruumlck In

dem von diesem Gremium im Jahre

1987 zur lage der Nationen vorgeleg-

ten bericht dem sogenannten bdquobrundt-

land-Reportldquo wird Nachhaltigkeit be-

schrieben als eine bdquohellip Entwicklung die

die beduumlrfnisse der Gegenwart befrie-

digt ohne zu riskieren dass kuumlnftige

Generationen ihre eigenen beduumlrfnisse

nicht befriedigen koumlnnenldquo (Weltkom-

mission fuumlr umwelt und Entwicklung

1987 46)

Als nachhaltig wird eine gesellschaft-

liche Entwicklung demnach bezeichnet

wenn sie sich sowohl an oumlkonomischen

oumlkologischen als auch an sozialen Maszlig-

staumlben von bdquoVertraumlglichkeitldquo messen

laumlsst Diese Ausdifferenzierung soll auf

die (individuellen) Handlungsebenen

bezogen und ndash fuumlr die Individuen in

unterschiedlichen sozialen Systemen

und Kontexten wie familie Schule

unternehmen Verein ua handhabbar

gemacht werden

Die alltagspraktische umsetzung

ausgewogener oumlkologischer oumlkonomi-

scher und sozialer Zielsetzungen ist auf

das verantwortliche Engagement aller

gesellschaftlichen Akteure angewiesen

und bedarf engagierter reflexions- und

innovationsfaumlhiger Menschen Sie

sind die wichtigste bdquoRessourceldquo fuumlr die

umsetzung einer nachhaltigen Entwick-

lung

Die umsetzung des leitbildes Nach-

haltige Entwicklung kann nur im

Zusammenspiel zwischen Politik

Wirtschaft und Verbraucherinnen und

Verbrauchern sowie im Dialog mit

anderen organisationen zb Kirchen

und Nicht-Regierungsorganisationen

erfolgen

Auf der globalen Ebene werden die

Ziele und Maszlignahmen einer nachhal-

tigen Entwicklung fuumlr den Planeten

auf den bdquoWeltgipfelnldquo formuliert Der

erste bdquoWeltgipfelldquo an dem mehr als

170 Staaten teilgenommen haben fand

Die bundesregierung Presse- und Informationsamt (Hrsg) 3

bdquoPerspektiven fuumlr Deutschlandldquo (2002) aktualisiert 2005 im Fort-schrittsbericht bdquoWegweiser Nachhal-tigkeit ndash Bilanz und Perspektivenldquo Berlin Aachener Stiftung Lexikon der Nachhaltigkeit

Aachener Stiftung 4

Begriff Nachhaltigkeit aus unter-schiedlichen Blickwinkeln

Lexikon der Nachhaltigkeit 5

Lexikon begriff Nachhaltigkeit 6

Begriff bdquoNachhaltigkeitldquo aus unter-schiedlichen Blickwinkeln

Deutscher Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung 7

Didaktische Module bdquoVom Wissen zum Handelnldquo Module bdquoNachhal-tige Entwicklung (NE)ldquo 8

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Forum fuumlr Verantwortung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut Was bedeutet Nachhaltige Entwick-lung und wie wird sie national und international umgesetzt ()

Die Erde geht online Earthbook 9

Virtuelles Facebookprofil der Erde

Der Nachhaltige filmblick 10

Werbespots zu NachhaltigkeitProjekt zur Bewerbung von Nachhaltigkeit

TEDx 2015 Stuart Candy Whose future is This 11

Futurist Stuart Candy ermutigt dazu gemeinsam aktiv die eigene Zukunft zu gestalten und Verantwortung zu uumlbernehmen

Seite 10 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Konferenz der Vereinten Natio-nen fuumlr umwelt und Entwicklung (1992) 12

AGENDA 21 Rio de Janeiro Juni 1992

unsere gemeinsame Zukunft

Hauff Volker (1987) Eggenkamp

State of the World Is Sustainability Still Possible

Worldwatch Institute (2013) State of the World Washington DC Island Press

brundtlandbericht

Weltkommission fuumlr Umwelt und Ent-wicklung (1987) Unsere gemeinsame Zukunft Brundtlandbericht Greven Eggenkamp Verlag

() Die Erde wird als komplexes System beschrieben in dem die Teilsysteme Umwelt und Gesellschaft miteinander interagieren Vor diesem Hintergrund bedeutet die Umsetzung der Nachhaltigkeit die Folgen der enormen Eingriffe der Menschen zu erkennen den Verbrauch endlicher Ressourcen sichtbar zu machen und effizienter mit ihnen umgehen zu lernen

Didaktische Module bdquoVom Wissen zum Handelnldquo Modul bdquoKonsum (KON)ldquo 13

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Forum fuumlr Verantwortung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut Was hat unser Konsum mit Klima- und Ressourcenschutz zutun Was sind die Trends in der weltweiten Entwicklung und welche Strategien koumlnnen Wohlstand erhalten ohne das System Erde zu uumlberlasten Hierzu werden die politischen Rahmenbedin-gungen und Entwicklungen national und international vorgestellt und zentrale Strategien Instrumente und Bewertungssysteme fuumlr einen nach-haltigeren Konsum beschrieben

Didaktische Module bdquoVom Wissen zum Handelnldquo Modul bdquoRessour-cen und Energie (RE)ldquo 14

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Forum fuumlr Verantwortung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut Eine nachhaltigere Energie- und Ressourcennutzung stellt eine globale Herausforderung dar Was sind die treibenden Kraumlfte unseres Ressour-cen- und Energieverbrauchs Wie sieht der Energie und Ressourcen-verbrauch in der Zukunft aus Wie sind die Wirtschafts- und Ressourcen-politik auf nationaler und internatio-naler Ebene miteinander verflochten Zu diesen Fragen finden Sie im Modul bdquoRessourcen und Energieldquo Informa-tionen und Arbeitsmaterialien

TED 2008 R Anderson The busi-ness logic of sustainability 15

Erfolgsbeispiel fuumlr nachhaltiges Wirt-schaften

Seite 11 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1992 in Rio de Janeiro statt 1

In dem Abschlussdokument dieses

Treffens wurde ein fahrplant fuumlr die

Zukunft des Planeten im 21 Jh formu-

liert die sog Agenda 21 2

Die Agenda 21 sieht bereits vor dass

die Planung und umsetzung einer

nachhaltigen Entwicklung durch die

Staaten in form nationaler Strategien

und umwelt(aktions)plaumlne erfolgen

sollte

Auf den Weltgipfel in Rio 1992 folg-

ten mehrere folgekonferenzen

Rio + 5 vom 23 bis zum 27 Juni

1997 trafen sich 53 Staats- und Regie-

rungschefs auf der uN-Sondergene-

ralversammlung um die Entwicklung

der Vorgaben des ersten Weltgipfels zu

diskutieren

Rio +10 in Johannesburg vom

2608 bis 04092002 wurden erneut

die umsetzungsmoumlglichkeiten der Rio-

Konventionen in Zeiten der voran-

schreitenden Globalisierung diskutiert

Rio +20 in Rio de Janeiro 2012

fand der Weltgipfel erneut in Rio de

Janeiro statt

2015 (September) fand in New York

der uN-Sondergipfel zur bdquo2030-Agenda

fuumlr nachhaltige Entwicklungldquo statt

1 httpswwwnachhaltigkeitinfoartikelweltgipfel_rio_de_

janeiro_1992_539htm middot 2 httpswwwnachhaltigkeitinfoartikel

agenda_21_744htm middot 3 wwwnachhaltigkeitde middot 4 wwwaachener-stiftung

de middot 5 httpwwwunorgdeptsgermanconfagenda21agenda_21

pdf middot 6 httpswwwaachener-stiftungde middot und middot httpswwwaachener-

stiftungdenationalinformationnachhaltigkeitslexikonhtml middot 7 http

wwwnachhaltigkeitsratde middot 8 httpwwwforum-fuer-verantwortungde

publikationennachhaltige-entwicklung middot 9 httpswwwyoutubecom

watchv=YNSNulqBqhE middot 10 httpwwwnachhaltiger-filmblickdestart

php middot 11 httptedxtalkstedcomvideoTitle-of-your-video-Stuart-Cand

search3Atag3A22tedxchristchurch22 middot 12 httpwwwunorgdepts

germanconfagenda21agenda_21pdf middot 13 httpwupperinstorguploads

tx_wupperinstDidakMat2_MzN2_KON_Auswahlpdf middot 14 httpwww

forum-fuer-verantwortungdepublikationenkonsum middot 15 httpwwwted

comtalksray_anderson_on_the_business_logic_of_sustainability

Im Zentrum stand die Verabschiedung

neuer internationaler Nachhaltig-

keitsziele fuumlr die Zeit nach 2015 die

sogenannten bdquoSustainable Development

Goalsldquo

In Deutschland sind Ziele und Maszlig-

nahmen in der Nachhaltigkeitsstrategie

der bundesregierung formuliert die

unter dem Titel bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo im Jahr 2002 heraus-

gegeben wurde und im Jahr 2005 im

fortschrittsbericht bdquoWegweiser Nach-

haltigkeit ndash bilanz und Perspektivenldquo

den aktuellen Gegebenheiten angepasst

wurde (vgl Die bundesregierung 2002

2005)

Seite 12 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Sustainable Development Goals

Auf dem bdquoRio+20ldquo Weltgipfel zu

Nachhaltiger Entwicklung wurde

2012 eine Open Working Group

(OPW) der Vereinten Nationen

eingerichtet um einen Entwurf

universeller Ziele nachhaltiger

Entwicklung (Sustainable De-

velopment Goals) zu entwickeln

Diese sollen weltweit fuumlr alle Laumln-

der gelten unabhaumlngig von dem

Entwicklungsniveau

Die vorgeschlagenen 17 Nachhaltig-

keitsziele mit 169 unterzielen adressie-

ren alle groszligen globalen Herausforde-

rungen Armut Hunger Muumltter- und

Kindersterblichkeit fehlende bildung

Kriege und Gewalt unterdruumlckung

umweltzerstoumlrung und Klimawandel

Sie schlieszligen inhaltlich und zeitlich

an wo die uN-Millenniumsziele 2015

aufhoumlren

Die SDGacutes umfassen

1 Armut in jeder Form und uumlberall

beenden

2 Den Hunger beenden Ernaumlh-

rungssicherheit eine bessere Er-

naumlhrung erreichen und eine nach-

haltige Landwirtschaft foumlrdern

3 Ein gesundes Leben fuumlr alle

Menschen jeden Alters gewaumlhr-

leisten und ihr Wohlergehen

foumlrdern

4 Inklusive gerechte und hoch-

wertige Bildung gewaumlhrleisten

und Moumlglichkeiten des lebenslan-

gen Lernens fuumlr alle foumlrdern

5 Geschlechtergerechtigkeit und

Selbstbestimmung fuumlr alle Frauen

und Maumldchen erreichen

6 Verfuumlgbarkeit und nachhaltige

Bewirtschaftung von Wasser und

Sanitaumlrversorgung fuumlr alle ge-

waumlhrleisten

7 Zugang zu bezahlbarer verlaumls-

slicher nachhaltiger und zeitge-

maumlszliger Energie fuumlr alle sichern

8 Dauerhaftes inklusives und

nachhaltiges Wirtschaftswachs-

tum produktive Vollbeschaumlf-

tigung und menschenwuumlrdige

Arbeit fuumlr alle foumlrdern

9 Eine belastbare Infrastruktur

aufbauen inklusive und nachhal-

tige Industrialisierung foumlrdern und

Innovationen unterstuumltzen

10 Ungleichheit innerhalb von und

zwischen Staaten verringern

11 Staumldte und Siedlungen inklu-

siv sicher widerstandsfaumlhig und

nachhaltig machen

Eine Agenda fuumlr den Wandel zu nachhaltiger Entwicklung weltweit

Bericht der Bundesregierung (2014) Eine Agenda fuumlr den Wandel zu nach-haltiger Entwicklung weltweit Die deutsche Position fuumlr die Verhand-lungen uumlber die Post 2015-Agenda fuumlr nachhaltige Entwicklung 3122014

Sustainable Development Goals 1

Uumlberraschende Statistiken raumlumen mit Mythen uumlber sogenannte Ent-wicklungslaumlnder auf

Der Weg zur 2030-Agenda fuumlr nachhaltige Entwicklung 2

Die neuen Ziele fuumlr nachhaltige Entwicklung 3

D Messner (2015) Die neuen Zie-le fuumlr nachhaltige Entwicklung Der WBGU-Vorsitzende uumlber UN-Ent-wicklungsziele bis 2030

Seite 13 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

12 Fuumlr nachhaltige Konsum- und

Produktionsmuster sorgen

13 Umgehend Maszlignahmen zur

Bekaumlmpfung des Klimawandels

und seiner Auswirkungen ergrei-

fen

14 Ozeane Meere und Meeresres-

sourcen im Sinne einer nachhal-

tigen Entwicklung erhalten und

nachhaltig nutzen

15 Landoumlkosysteme schuumltzen

wiederherstellen und ihre nach-

haltige Nutzung foumlrdern Waumllder

nachhaltig bewirtschaften Wuumls-

tenbildung bekaumlmpfen Boden-

verschlechterung stoppen und

umkehren und den Biodiversitaumlts-

verlust stoppen

1 httpssustainabledevelopmentunorgtopics middot 2 httpwwwbmzde

dewas_wir_machenzieleziele2030_agendamillenniumszieleindexhtml middot

3 httpswwwyoutubecomwatchv=KrksLaXYOH0

16 Friedliche und inklusive Ge-

sellschaften im Sinne einer nach-

haltigen Entwicklung foumlrdern

allen Menschen Zugang zur Justiz

ermoumlglichen und effektive re-

chenschaftspflichtige und inklusi-

ve Institutionen auf allen Ebenen

aufbauen

17 Umsetzungsmittel staumlrken

und die globale Partnerschaft fuumlr

nachhaltige Entwicklung wieder-

beleben

Quelle Deutsches Institut fuumlr Entwick-

lungspolitik (2014) Post 2015 Die

Verhandlung der Sustainable Develop-

ment Goals fuumlr eine ambitionierte

globale Entwicklungsagenda nutzen

S 2

Die SDGacutes wurden auf dem uN-Son-

dergipfel zur bdquo2030-Agenda fuumlr nach-

haltige Entwicklungldquo im September

2015 in New York vorgestellt

claudiabo
Hervorheben

Seite 14 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Die Grenzendes Wachstums

Die Grenzen des Wachstums

(engl lsquoThe Limits to Growthrsquo) ist

eine 1972 unter dem gleichen Titel

vorgestellte Studie zur Zukunft

der Weltwirtschaft die im Auftrag

des CLub Of ROME von dem Wis-

senschaftlerteam um Dennis und

Donella Meadows erstellt wurde

Das buch wurde weltweit uumlber 30

Millionen mal in 30 Sprachen verkauft

(Simmons 2000) Der Report hob eine

Reihe von Szenarien fuumlr die Zukunft

der Menschheit und den Planeten her-

vor und schlug vor wie effektiv Politik

und Zusammenarbeit die Herausforde-

rungen der Zukunft bewaumlltigen koumlnn-

ten Die Szenarien basieren auf einem

Computermodell zur Simulation von

Wechselwirkungen von fuumlnf globalen

Wirtschaftssysteme wie bevoumllkerung

Nahrungsmittelproduktion die In-

dustrieproduktion umweltverschmut-

zung und Verbrauch nicht erneuerbarer

natuumlrlicher Ressourcen Entgegen der

landlaumlufigen Meinung hat haben die

im buch beschriebenen Szenarien

keinen weltweiten Zusammenbruch

vorhergesagt bis zum Ende des 20

Jahrhunderts Das business-as-usual-

Szenario geht vielmehr davon aus

dass wenn Menschen weiterhin mehr

Natur verbrauchen als diese faumlhig ist

zu liefern wird die globale wirtschaft-

liche Zusammenbruch und ein steiler

bevoumllkerungsruumlckgang im Jahr 2030

auftreten

Allerdings verdeutlichte die Studie

auch dass unbegrenztes Wirtschafts-

wachstum moumlglich ist wenn die Politik

in Technologien investiert die die Ver-

groumlszligerung des oumlkologischen fuszligab-

drucks der Menschheit reguliert (CoR

Homepage)

Damit erreichten die Mitglieder des

CoR Aufmerksamkeit bei den der

Weltmaumlchte und Entscheidungstraumlgern

hinsichtlich dieser Themen

Auf den bericht bdquoDie Grenzen des

Wachstumsldquo folgten uumlber 30 weitere

bdquoberichte an den Club of RoMEldquo

wie unter anderem der folgebericht

bdquobeyond the limits of growthldquo (Eduard

Pestel 1989) sowie bdquoThe future of the

oceansldquo (Elisabeth Mann borghese

1986) und bdquofaktor 4ldquo (Ernst ulrich von

Weizsaumlcker 1997)

Meadows et al (1972) The Limits to Growth 1

Matthew R Simmons Revisiting the Limits to Growth 2

Could the Club of Rome Have Been Correct After All Oktober 2000 S 1 Buchdiskussion von Limits of Growth aus dem Jahr 2000

Graham Turner 3

Graham Turner verglich die realen Daten von 1970 bis 2000 mit dem Business-as-usual-Szenario des Club of Rome von 1972 uns zeigt dass die Vorhersagen mit den Tatsachen fast uumlbereinstimmen ldquoThere is a very clear warning bell being rung hererdquo he says ldquoWe are not on a sustainable trajectoryrdquo

Dennis Meadows 4

Presentation by Dennis Meadows on The Limits to Growth and the future of humanity

Zusammenfassung des buches 5

40 years sbquoLimits to Growthlsquo

TED 2013 The Limits to Growth update ndash Dennis Meadows (2006) 6

Dennis Meadows praumlsentiert das Update zu 30 Jahren Die Grenzen des Wachstums

Dennis L Meadows on the future of our Planet 7

Meadows spricht uumlber Entwicklun-gen welche seit Grenzen des Wachs-tums eingetreten sind und was diese bedeuten

Seite 15 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

30 Jahre spaumlter im Jahr 1992

erschien ein update des buches lsquoThe

limits to Growth The 30-Year updatersquo

und wurde zum bestseller Erneut wur-

den pessimistische Analysen praumlsen-

tiert daneben aber auch erste Anzei-

chen fuumlr einen bewusstseinswandel der

Menschen aufgezeigt

In den vergangenen drei Jahrzehnten

haben sich das bevoumllkerungswachstum

und die globale Erwaumlrmung sehr nahe

an den Szenarien die im buch Grenzen

des Wachstums von 1972 vorhergesagt

wurden bewegt (siehe Material zur

Vertiefung) Die Autoren geben in der

zweiten Auflage keine Vorhersagen

zu zukuumlnftigen umweltzerstoumlrungen

bieten aber eine Analyse der gegenwaumlr-

tigen und zukuumlnftigen Trends in der

Ressourcennutzung und eine Vielzahl

von moumlglichen Ereignissen

Das 30-Jahre-update ist damit auch

1 httpwwwclubofromeorgreportthe-limits-to-growth middot 2 http

wwwgreatchangeorgov-simmonsclub_of_rome_revistedhtml middot 3 http

wwwsmithsonianmagcomscience-naturelooking-back-on-the-limits-of-

growth-125269840no-ist middot 4 httpwwwbene-muenchendefileadmin

user_uploadPDFsBericht_zum_Besuch_von_Dennis_Meadowspdf middot 5

httpwwwclubofromeorgflashlimits_to_growthhtml middot 6 Part I https

wwwyoutubecomwatchv=aylvkCqp8ak (001030 h) middot Part II httpswww

youtubecomwatchv=SLeLn4hDEMQ (001030 h) middot Part III httpswww

youtubecomwatchv=ZFyWKpL_Zjw (001030 h) middot Part IV httpswww

youtubecomwatchv=qsTTwkyNS1k (001030 h) middot Part V httpswww

youtubecomwatchv=Ck7baSRtHA8 (000643 h) middot 7 httpswwwyoutube

comwatchv=cVzK8Do-u6E

eine Warnung Ein bdquoovershootldquo wie

im ersten buch beschrieben wird laut

der Autoren nicht ohne einen Zusam-

menbruch auskommen koumlnnen Aber es

gibt den Grund zu der Annahme dass

die Menschen bisherige Schaumlden an der

Erde ruumlckgaumlngig machen koumlnnen wenn

sie geeignete Maszlignahmen finden um

Ineffizienz und Verschwendung zu

reduzieren

Seite 16 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Clubof Rome

Der CLub Of ROME (COR) ist eine

nicht-profitorientierte Organisa-

tion unabhaumlngig von politischen

ideologischen und religioumlsen

Interessen Mit dem Leitgedan-

ken sich fuumlr eine lebenswerte und

nachhaltige Zukunft der Mensch-

heit einzusetzen wurde der Club

von fIAT-Manager Aurelio Peccei

und dem OECD-Generaldirektor

Alexander King in Rom 1968 ins

Leben gerufen

Der Club of RoME erlangte seine be-

kanntheit aber vor allem im Jahr 1972

durch den viel diskutierten bericht

bdquoThe limits to Growthldquo (bdquoDie Grenzen

des Wachstumsldquo)

Seither gilt der CoR als eine Ver-

einigung von Persoumlnlichkeiten aus

Wissenschaft Kultur Wirtschaft und

Politik aus allen Regionen der Erde

der sich fuumlr eine nachhaltige Entwick-

lung die die beduumlrfnisse der heutigen

wie auch der kuumlnftigen Generationen

an den begrenzten Ressourcen sowie

der begrenzten belastbarkeit unserer

Oumlkosysteme orientiert einsetzt Zum

Markenzeichen des Club of RoME ist

der Grundsatz bdquoGlobal denken - lokal

handelnldquo (bdquoThink global act localldquo)

geworden

THE Club of RoME ist eine Platt-

form die unterschiedliche Akade-

miker Wissenschaftler Politiker

Wirtschaftsexperten und Mitglieder

der Zivilgesellschaft zusammenbringt

um effektive Ansaumltze und Handlung-

sempfehlungen einer bandbreite von

miteinander verbundenen globalen

Herausforderungen zu designen ent-

wickeln und zu implementieren Die

Probleme beinhalten Nachhaltigkeit

Wirtschaftswachstum Ressourcenkons-

um frieden Sicherheit und Demogra-

fie Die Mitglieder des Club of RoME

engagieren sich in einer bandbreite von

international agierenden Initiativen

und Projekten Ausgewaumlhlte Publika-

tionen von Mitgliedern erscheinen als

ldquoReports to the Club of RoMErdquo

Mittlerweile gibt es zahlreiche Able-

ger des CoR auf nationaler Ebene die

sogenannten bdquoNational Associationsldquo

Diese haben das Ziel die Ideale des

Club of RoME in heute uumlber 30 laumln-

dern und Regionen zu verwirklichen

Sammlung Reports to the Club of Rome 1

Club of Rome International 2

Think Tank 30 Deutschland des Club of Rome 3

Think tank 30 Deutschland ist ein unabhaumlngiges uumlberparteiliches und eigenstaumlndiges Netzwerk junger Men-schen in den Zwanzigern und Dreiszligi-gern unter dem Dach der Deutschen Gesellschaft CLUB OF ROME

Deutsche Gesellschaft Club of Rome Wachstum Ja bitte ndash aber 20 4

Youtube-Channel Club of Rome 5

Offizieller YouTube-Auftritt des CLUB OF ROME

Seite 17 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

So gibt es auch in Deutschland eine

Deutsche Gesellschaft Club of RoME

die bereits 1978 in Hamburg gegruumln-

det wurde Eduard Pestel Initiator des

deutschen Ablegers und Mitglied des

Club of RoME hatte entscheidend

zur Realisierung der Arbeiten an bdquoGren-

zen des Wachstumsldquo beigetragen

1 httpwwwclubofromeorgactivitiesreports middot 2 httpwww

clubofromeorg middot 3 httpwwwtt30de middot 4 httpwwwclubofrome

deweitere-initiativenhtml middot 5 httpswwwyoutubecomchannel

UC8A9L4UYgk_tTvkZhaDOLVQ

Seite 18 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2052Prognose

Im Mai 2012 im Vorfeld des um-

weltgipfels von Rio erschien der

bericht bdquo2052 - Eine globale Pro-

gnose fuumlr die naumlchsten 40 Jahreldquo

(ldquo2052 ndash A Global forecast for the

Next forty Yearsrdquo)

In diesem neuen Report fuumlr den Club

of RoME gibt Jorgen Randers einer

der urspruumlnglichen Koautoren des

berichtes bdquoGrenzen des Wachstumsldquo

einen Ausblick auf die naumlchsten 40

Jahre der Weltwirtschaft und -gesell-

schaft und wirft einige unbequeme

fragen auf

Welche Nationen werde zukuumlnftig

ihren Wohlstand halten koumlnnen und

welchen wird das nicht gelingen

Was bedeutet die wirtschaftli-

che Vorherrschaft Chinas fuumlr andere

Weltregionen

Ist die westliche Demokratie dazu

geeignet die groszligen Menschheitspro-

bleme zu loumlsen

Jorgen Randers stuumltzt sich auf globale

Prognoseinstrumente und seine eigene

Arbeit im bereich Nachhaltigkeit zu-

sammen mit mehr als 30 Vorhersagen

von fuumlhrenden Wissenschaftlern Oumlko-

nomen und Zukunftsforscher aus der

Welt der Wirtschaft der Nachhaltigkeit

und der Wissenschaft um moumlgliche

weltweite Zukuumlnfte vorauszusagen

(CoR 2012)

Dabei werden zwar drastische

Zukuumlnfte gezeichnet jedoch auch

Chancen durch den wachsenden An-

passungsprozess der Menschen an die

Grenzen des Planeten aufgezeigt Den-

noch werden auch unbequeme Trends

thematisiert wie soziale unruhen und

zahlreiche umbruumlche

New Report to the CLub Of ROME 1

COR - CLUB OF ROME (2012) 7 May Launch of major Report that presents possible global futures over the next 40 years and comes to thought-provoking conclusions 2052 A Global Forecast for the Next Forty Years

Randers Jorgen (2012) 2052 A Global forecast for the Next for-ty Years White River Junction Chelsea Green Publishing

Randers draws on his own experience in the sustainability area global forecasting tools and the predictions ndash included in the book ndash of more than thirty leading scientists economis-ts futurists and others to guide us through the future

2052info 2

Homepage of the book containing its quantitative basis ie the spread sheet papers by Joslashrgen Randers that summarise or describe the contents of the 2052 book in various ways external reviews of the 2052 book presentations speaking notes

Make your own forecast for 2052 (Excel spreadsheet) 3

Genuine data from the book

A 5000-word summary 4

An illustrated summary 5

bdquo2052 A Global forecast for the Next forty Yearsldquo Launch in Rot-terdam 6

Jorgen Randers stellt den neuen Bericht vor

TED 2012 Paul Gilding Die Erde ist voll 7

Ausblick auf Konsequenzen die ange-sichts der ausgeschoumlpften Tragfaumlhig-keit der Erde zu erwarten sind

TED 2013 Jorgen Randers Earth in 2052 8

Jorgen Randers erklaumlrt warum die natuumlrliche Verlangsamung der Wachstumsprozesse in Oumlkonomie und Bevoumllkerung der naumlchsten 40 Jahre nicht ausreichend sind um das Klima zu stabilisieren

Seite 19 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpwwwclubofromeorgreport2052 middot 2 www2052info middot 3

httpwww2052infodownload middot 4 httpwww2052infoa-5000-

word-summary middot 5 httpwww2052infowp-contentuploads201401

p120801-2052-A-global-forecast-15p-illustrated-CPSLpdf middot 6 Teil 1 https

wwwyoutubecomwatchv=8qDy0jHo_DQ middot Teils 2 httpswww

youtubecomwatchv=sTOmaiil3t0 middot 7 httpswwwtedcomtalks

paul_gilding_the_earth_is_fulllanguage=de middot 8 httpswwwyoutubecom

watchv=gPEVfXVyNMM

claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext

Seite 20 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

RessourcenleichteGesellschaft

bdquoEine ressourcenleichte Gesell-

schaft ist eine Gesellschaft die

einen moumlglichst geringen Res-

sourcenverbrauch ausweist

Ressourcen bewusst nutzt

Oumlkosystemleistungen erhaumllt den

umweltraum einhaumllt und somit

dematerialisiert ist Dies beinhal-

tet einen grundlegenden Gerech-

tigkeitsaspekt innerhalb und zwi-

schen den Generationen gleicher

Ressourcenzugang fuumlr die Men-

schen zur individuellen Entfaltung

und sozialen Wohlstandsschaf-

fung bildet einen normativen

Rahmen bezieht die Gesellschaft

dieses Ziel auf eine nachhaltige

Entwicklung so gelten die ge-

sellschaftlich entwickelten und

anerkannten Nachhaltigkeitsziele

subsidiaumlr im Mehrebenensystem

(uN Eu nationale bundesland

und lokale Ebene) und werden fuumlr

eine umsetzung von den Akteu-

ren (Staat unternehmen NPOs

buumlrger etc) operationalisiert und

beruumlcksichtigtldquo

(berg H Liedtke C Welfens J (2016 in Vorberei-

tung) Hintergrundrecherche und Definition einer

Ressourcenleichten Gesellschaft)

Ein ressourcenintensives Wirtschafts-

wachstum als gesellschaftliches und

wirtschaftspolitisches Ziel verhindert

die loumlsung der umweltprobleme die es

verursacht In folge eines dynamisch

wachsenden Ressourcenverbrauchs

uumlberschreitet in vielen Regionen der

Erde die Nutzung der natuumlrlichen

Ressourcen deutlich die Regenerati-

onsfaumlhigkeit des Planeten Das erste

deutsche Ressourceneffizienzprogramm

(ProgRess I) formulierte die beobach-

tung dass aufgrund der gegenwaumlr-

tigen Uumlbernutzung der natuumlrlichen

Ressourcen im Verhaumlltnis zu deren

Regenerationsfaumlhigkeit ein bdquoschonender

und gleichzeitig effizienter umgang

mit natuumlrlichen Ressourcen zu einer

Schluumlsselkompetenz zukunftsfaumlhiger

Gesellschaftenldquo (bMu 2012 S 6) ge-

houmlren muss

Die frage bdquoWie viele Ressourcen

braucht eine Gesellschaft um in oumlko-

logischen Grenzen ihren Wohlstand

zu bewahrenldquo beschaumlftigte deutsche

und internationale Wissenschaftler

lange bevor das leitbild einer bdquoressour-

Deutsches Ressourceneffizienz-programm

BMUB (2012) Programm zur nach-haltigen Nutzung und zum Schutz der natuumlrlichen Ressourcen

MIPS ndash Wieviel umwelt braucht der Mensch

Schmidt-Bleek F (1994) Wieviel Umwelt braucht der Mensch MIPS das Maszlig fuumlr oumlkologisches Wirtschaf-ten Basel Boston Birkhaumluser Verlag

foresightprozess 1

VDI Foresightprozess zu wirtschaft-licher technologischer und gesell-schaftlicher Veraumlnderung

ProgRess I 2

Wie wollen wir in Zukunft leben 3

Baumlr et al (2015) Transformative Umweltpolitik ndash Der Beitrag der Umweltpolitik zu Prozessen gesell-schaftlichen Wandels Teilbericht des Projektes bdquoNachhaltiges Deutschland 2030 bis 2050 ndash Wie wollen wir in Zukunft lebenldquo

Ressourcenleichte Gesellschaft im Web 4

TED 2011 Pavan Sukhdev Put a value on nature 5

Pavan Sukhdev beschreibt wie durch monetaumlre Wertzuschreibungen ein Umdenken im Umgang mit bdquokostenlo-senldquo Ressourcen wie Luft und Wasser moumlglich ist

TED 2012 Timothy Prestero De-sign for people not awards 6

Der Vortrag erklaumlrt warum es primaumlre Aufgabe des Produktdesigns sein muss Guumlter zu entwickeln die alltagstauglich und relevant sind

Seite 21 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

cenleichten Gesellschaftldquo in politische

Programme und beschluumlsse integriert

wurde Anfang der 90er Jahre wur-

den verstaumlrkt Ansaumltze in die Debatte

eingebracht die den Schwerpunkt

der umweltpolitischen Diskussion auf

die Inputseite der wirtschaftlichen

Prozesse verlagerten und die begren-

zung menschlicher Eingriffe in die

Natur forderten (Schmidt-bleek 1994

Weizsaumlckerlovinslovins 1995) Aus

der Erkenntnis neuer oumlkologischer

Zusammenhaumlnge werden entsprechend

seitdem neue Anforderungen an die

umweltpolitik gestellt Im Sinne der

Vorsorge soll demnach unter einem

leitbild der Dematerialisierung eine

kontinuierliche Reduzierung der Ma-

terial- Energie- und flaumlchenintensitaumlt

des lebens und (weiter auf S 22)

Nutzen gestalten

Schmidt-Bleek FTischner U (1995) Produktentwicklung Nutzen gestalten ndash Natur schonen Schrif-tenreihe des Wirtschaftsfoumlrderungs-instituts Nr 270 Wirtschaftsfoumlrde-rungsinstitut der Wirtschaftskammer Oumlsterreichs

faktor 4

Weizsaumlcker EU von Lovins AB Lovins LH (1995) Faktor Vier Doppelter Wohlstand ndash halbierter Naturverbrauch Der neue Bericht an den Club of Rome Muumlnchen Verlag Droemer Knaur

Module WIN amp RE________________________

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Didaktische Module bdquoVom Wissen zum HandelnldquoModule bdquo WirtschaftNeue Weltordnung( WIN)bdquo und Ressourcen und Energie (RE)ldquo Forum fuumlr Verantwortung ASKO EU-ROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken

Modul WirtschaftNeue Weltordnung (WIN)

Wie koumlnnen Wohlstand und Lebens-qualitaumlt gesichert und die Natur und das Klima geschont werden Sind eine nachhaltigere Wirtschaft und ein stetiges Wirtschaftswachstum verein-bar Im Fokus dieses Moduls stehen Ziele Strategien und Instrumente ei-ner nachhaltigeren Wirtschaft Daruuml-ber hinaus beschaumlftigt sich das Modul mit der internationalen Dimension der Problematik und diskutiert die Eckpunkte einer neuen Weltordnung

Modul bdquoRessourcen und Energie (RE)ldquo

Eine nachhaltigere Energie- und Ressourcennutzung stellt eine globale Herausforderung dar Was sind die treibenden Kraumlfte unseres Ressour-cen- und Energieverbrauchs Wie sieht der Energie und Ressourcen-verbrauch in der Zukunft aus Wie sind die Wirtschaft- und Ressourcen-politik auf nationaler und internatio-naler Ebene miteinander verflochten Zu diesen Fragen finden Sie im Modul bdquoRessourcen und Energieldquo Informa-tionen und Arbeitsmaterialien

1 Band 1 httpwwwvditzdepublikationforesight-bericht-band-

1-gesellschaftliche-veraenderungen-2030 middot Band 2 httpwww

vditzdepublikationforesight-bericht-band-2-forschungs-und-

technologieperspektiven-2030 middot Band 3 httpwwwvditzdepublikation

foresight-bericht-band-3-geschichten-aus-der-zukunft-2030 middot 2 http

wwwbmubbunddeservicepublikationendownloadsdetailsartikel

deutsches-ressourceneffizienzprogramm-progress middot 3 httpwww

umweltbundesamtdepublikationentransformative-umweltpolitik-der-

beitrag-der middot 4 httpressourcenleichte-gesellschaftdeindexphpid=12 middot 5

httpswwwtedcomtalkspavan_sukhdev_what_s_the_price_of_nature

middot 6 httpswwwtedcomtalkstimothy_prestero_design_for_people_not_

awards

claudiabo
Hervorheben

Seite 22 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

als auch in der praktischen umsetzung

immer mehr an Konturen gewann

Auch fuumlr die Gestaltung von Produk-

ten und Prozessen wurden Strategien

entwickelt die zur loumlsung der genann-

ten Probleme integrierte Anwendungen

der Effizienz- Konsistenz- und Suffi-

zienzprinzipien vorschlagen (vgl ua

Schmidt-bleekTischner 1995)

BR

DW

ELT

EU 1972 1974 1986 1987 1992 1994 1995 1996 1999 2001 2002 2003 2004 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Limits to Growth

Gruumlndung UNEP Brundtland-Report

World Summit Rio de JaneiroWorld Summit Johannesburg

Marrakesch Prozess

Circular Economy Package

Gruumlndung WBCSD

UNCSD Sustainable Consumption Indicators

UN Sustainable Development Goals

EuropRohstoffstrategie

Fahrplan ress schonendes Europa EU-Dashboard

Europe 2020

European Ressource Efficiency Platform

European Ressources Forum

Gruumlndung Umweltbundesamt

Gruumlndung Bundesministerium fuumlr Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit

Aumlnderung Art 20a Grundgesetz

BMU-Ziel Faktor 25 bis 2020

Nationale Nachhaltigkeitsstrategie Verdopplung Rohstoffproduktivitaumlt bis 2020

Kreislaufwirtschaftsgesetz

WBGU Welt im Wandel

Rohstoffstrategie

ProgRess I

Gruumlndung Ressourcen-Kommission am Umweltbundesamt

Enquete Kommission Wachstum Wohlstand Lebensqualitaumlt

ProgRess II

National Ressources Forum

Umweltschutz als Wirtschaftsfaktor

World Ressources Forum

Rio +20

G7 Allianz Ressourceneffizienz

SDG-Report

G8 3R Action Plan

Europ Nachhaltigkeitsstrategie

Abb 1 Quelle Wuppertal Institut 2016 berg H Liedtke Ch Welfens J (2016) Hintergrundrecherche und Definition einer Ressourcenleichten Gesell-schaft Arbeitspapier im Projekt bdquoErfolgsbedingungen fuumlr Systemspruumlnge und Leitbilder einer ressourcenleichten Gesellschaftldquo

Wirtschaftens angestrebt werden

beispiele dazu

Europa 2020 Idee der Entkopplung

durch intelligentes nachhaltiges und

integratives Wachstum

Enquete Kommission fuumlr Wachs-

tum Wohlstand und lebensqualitaumlt in

Deutschland mit konkreten Handlung-

sempfehlungen fuumlr mehr Wohlstand

bei gleichzeitiger Abkopplung vom

Ressourcenverbrauch

ProgRess 1 und 2 in Deutschland

Programme die nachhaltige Nutzung

der natuumlrlichen Ressourcen in den

fokus stellen

Diese Entwicklungen haben dazu

beigetragen dass das leitbild einer

bdquoressourcenleichten Gesellschaftldquo die

innerhalb des zur Verfuumlgung stehenden

umweltraumes eine hohe lebensquali-

taumlt und Entfaltung des der Einzelnen

sowie der Gemeinschaft foumlrdert und

fordert sowohl in der Wissenschaft

Seite 23 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

GreenEconomy

Green Economy ndash verstanden

als eine wettbewerbsfaumlhige

umwelt- und sozialvertraumlgliche

Wirtschaftsweise ndash wird seit etwa

2007 zum neuen Leitbild in der

internationalen und nationalen

Diskussion zu Wachstum Wohl-

stand und Lebensqualitaumlt Der

begriff wurde federfuumlhrend von

uNEP gepraumlgt

Aufgrund der folgewirkungen die mit

dem aktuellen Wirtschaftssystem ver-

bunden sind wie beispielsweise fort-

schreitender Klimawandel biodiversi-

taumltsverlust und Ressourcenknappheit

setzt sich zunehmend die Auffassung

durch dass dieses ressourcen- und

energieintensive Wirtschaftsmodell

nicht uneingeschraumlnkt fortgesetzt wer-

den kann

Die Chance fuumlr eine nachhaltige faire

und offene Zukunft im Sinne einer

Green Economy ist daher die Entwick-

lung eines Wirtschafts- und Gesell-

schaftsmodells das sowohl die nach-

haltige Nutzung der Oumlkosysteme als

auch den gesellschaftlichen Wohlstand

sichert Dies macht es erforderlich dass

die Produktions- und Konsumprozesse

innerhalb oumlkologischer und sozialer

leitplanken stattfinden und die End-

lichkeit der Ressourcen beruumlcksichtigt

wird

fuumlr die umsetzung von Green

Economy wurde die Green Econo-

my Initiative ins leben gerufen die

Entscheidungstraumlger unterstuumltzen soll

eine ressourcen- und Co2-aumlrmere und

sozial gerechtere Wirtschaft zu rea-

lisieren Das umsteuern in Richtung

einer Green Economy stellt eine sehr

hohe Herausforderung fuumlr Wirtschaft

und Gesellschaft dar Der Uumlbergang

zu einer nachhaltigeren Wirtschafts-

weise bedarf der Erschlieszligung neuer

Zukunftsmaumlrkte sowie neuer Geschaumlfts-

modelle die eine drastische Steige-

rung der Ressourceneffizienz in den

Produktions- und Dienstleistungssek-

toren bewirken Es bedarf staatlicher

flankierungsmaszlignahmen um diesen

Wirtschaftskurs zu unterstuumltzen die

erforderlichen leitplanken zu setzen

sowie das gesellschaftliche bewusstsein

und nachhaltigere Konsumstile dahin-

gehend zu foumlrdern

Towards a Green Economy 1

UNEP (2011) Towards a Green Economy ndash Pathways to Sustainable Development and Poverty Eradicati-on A Synthesis for Policy Makers

OECD (2011) Towards Green Growth 2

OECD (2010) Transition to a low-carbon economy ndash public goals and corporate practices OECD Publishing 3

Europa 2020 Strategie ndash Eine Strategie fuumlr intelligentes nachhaltiges und integratives Wachstum 4

Discussions about Green Econo-my often ignore the Social 5

This short 10 minute video addresses this issue

uNRISDlsquos Project on the Social Dimensions of Green Economy and Sustainable Development 6

Modul bdquoWirtschaftNeue Wirt-schaftsordnung (WIN)ldquo 7

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Forum fuumlr Verantwortung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut

Growing green economies 8

Von Rio nach Rio+20

TED 2010 Tim Jackson An ec-onomic reality check 9

Tim Jackson stellt ein Konzept vor dass es durch feste oumlkonomische Prinzipien ermoumlglicht aktuelle Krisen zu uumlberwinden und in die Zukunft zu investieren

TED 2012 Juan Verde Towards the green economy 10

Juan Verde ist uumlberzeugt dass be-reits verfuumlgbare Innovationen eine beispiellose Zunahme von gruumlner Technologie und damit einen oumlkono-mischen Wandel hervorrufen koumlnnen

Seite 24 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpwwwuneporgpublicationscontentspub_details_search

aspID=4188 middot 2 httpwwwoecd-ilibraryorgenvironmenttowards-green-

growth_9789264111318-en middot 3 httpdxdoiorg1017879789264090231-

en middot 4 httpeceuropaeueurope2020 middot 5 httpswwwyoutubecom

watchv=O5lBwrJcUOk middot 6 httpwwwunrisdorggreeneconomy middot

7 httpwwwforum-fuer-verantwortungdepublikationenwirtschaftneue-

weltordnung middot 8 httpswwwyoutubecomwatchv=m9AS6KT7a5Y middot

For more info visit wwwoecdorgrio+20 middot 9 httpwwwtedcomtalks

tim_jackson_s_economic_reality_check middot 10 httpswww youtubecom

watchv=x-7ZBairDh4

Seite 25 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

four returnsPrinzip

Commonlandrsquos approach is to

restore landscapes by building

and (co-) funding sustainable

businesses in 3 landscape zo-

nes delivering 4 types of return

inspirational social natural and

financial return within a 20 years

time horizon

Return of Inspiration Giving

people hope and a sense of pur-

pose

Return of Social Capital bringing

back jobs business activity edu-

cation and security

Return of Natural Capital Resto-

ring biodiversity soil and water

quality

Return of financial Capital Reali-

zing long-term sustainable profit

Ein landstrich braucht auf lange Sicht

drei Zonen um dauerhaft von nutzen

zu sein

Natural Zone

Investment Restoring vegetation Plan-

ting native trees and clearing invasive

species Natural restoration limited

maintenance

Return Co2 capture water soil Resto-

red biodiversity forestry hunting

Tourism

Combined Zone

Investment Restoring landscape Plan-

ting usable trees Restoring perennial

vegetation and soil limited mainten-

ance

Return Co2 capture water soil

Partially restored biodiversity Agrofo-

restry fruit trees timber Tourism

Economic Zone

Investment Sustainable agriculture fo-

restry aquaculture Real estate infras-

tructure fitting in landscape Ventures

with positive impact on landscape

Return Co2 capture water soil Crops

and products New businesses new

collaborations Economic development

(wwwcommonlandcom)

commonlandcom 1

Organisation die sich fuumlr die groszligflauml-chige Restauration von Landschaften einsetzt Auf deren Internetpraumlsenz werden deren Ziele und Vorgehens-weisen schnell deutlich Zusaumltzlich gibt es viele Paper und Videos

four returns Three Zones

Ferwerda W Four Returns Three Zones 20 years A systemic and practical approach to scale up land-scape restoration by business and investors to create a restoration in-dustry chapter in book (2015) bdquoLand Restoration Reclaiming Landscapes for a Sustainable Futurerdquo (Elseviers Publication)

John D Liu Hope in a changing climate 2

Liu stellt vor wie vertrocknete Landschaften wiederbelebt werden koumlnnen

Chris McKnett The investment logic for sustainability 3

Groszliginvestoren als Schluumlsselspieler fuumlr den oumlkologischen Fortschritt

1 wwwcommonlandcom middot 2 httpswwwyoutubecom

watchv=41qnjXKdE70 middot

3 httpswwwtedcomtalkschris_mcknett_the_investment_logic_for_

sustainability

Seite 26 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

DeutscheNachhaltigkeitsstrategie

Die Nationale Nachhaltigkeits-

strategie bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo beschlossen im

Jahr 2002 bestimmt den Kurs fuumlr

eine nachhaltige Entwicklung auf

der nationalen Ebene

Ihre leitlinien sind Generationenge-

rechtigkeit lebensqualitaumlt sozialer

Zusammenhalt und internationale Ver-

antwortung In dem Dokument wurden

Ziele (i d R fuumlr das Jahr 2020) fuumlr die

oumlkologische oumlkonomische und soziale

Nachhaltigkeit benannt und insgesamt

21 Schluumlsselindikatoren definiert die

es gestatten den Erreichungsgrad

dieser Ziele bereits heute statistisch zu

messen und die weitere Entwicklung

Jahr fuumlr Jahr zu beobachten

Die Indikatoren beschreiben nicht

nur Ziele an sich sondern gelegentlich

auch sogenannte Zwischenziele deren

Erreichung wiederum den fortschritt

auch bei anderen Zielen voranbringt

So zb bedeutet eine Verbesserung

beim Indikator sbquoEnergieproduktivitaumltlsquo

gleichzeitig auch eine Verbesserung des

Indikatorwertes bei den Treibhausgase-

missionen

Seit der ersten Version der Nach-

haltigkeitsstrategie wurden die Indi-

katoren teilweise erweitert und der

aktuellen Situation angepasst wie zb

die neuen Indikatoren wie Anteil des

Stroms aus erneuerbaren Energiequel-

len am Stromverbrauch oder Schulden-

stand so dass im neuesten Indikato-

renbericht 2012 effektiv 38 Indikatoren

untersucht werden

Diese Indikatoren werden im Abstand

von zwei Jahren in Indikatorenbe-

richten des Statistischen bundesamtes

aktualisiert und der aktuelle Stand und

Entwicklungen dargestellt

Seit 2002 wurden 3 fortschritts-

berichte veroumlffentlicht in denen die

Strategie weiterentwickelt und aktua-

lisiert wird 2004 bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo 2008 bdquofuumlr ein nachhal-

tiges Deutschland und fortschrittsbe-

richt 2012

Die bundesregierung bereitet derzeit

die bdquoNachhaltigkeitsstrategie 2016ldquo vor

ndash und schreibt damit die Nachhaltig-

keitsstrategie fort

bundesregierung (2002) Perspektiven fuumlr Deutschland 1

10 Jahre Nachhaltigkeit bdquomade in Germany 2

Kurzpapier zum Fortschrittsbericht

basisinformationen Lexikon der NachhaltigkeitAachener Stiftung 3

bundesregierung im Web 4

Internetauftritt der Bundesregierung zur nationalen Nachhaltigkeitsstrate-gie mit kurzem Themenuumlberblick

Silke uebelmesser How demographic change is sha-ping our future 5

Ausblick auf die Herausforderun-gen vor die uns der demographische Wandel in den naumlchsten Jahren stellt

1 httpwwwbundesregierungdeContentDE_Anlagen

Nachhaltigkeit-wiederhergestelltperspektiven-fuer-deutschland-

langfassungpdfjsessionid=DD7315CEA90912E6C3977178854C9BDB

s3t1__blob=publicati-onFileampv=3 middot 2 httpwwwbundesregierung

deContentDE_AnlagenNachhaltigkeit-wiederhergestellt2012-

05-09-kurzpapier-zum-fortschrittsbericht-2012-barrierefrei

pdfjsessionid=DD7315CEA90912E6C3977178854C9BDBs3t1__

blob=publicationFileampv=3 middot 3 httpswwwnachhaltigkeitinfoartikel

nationale_nachhaltigkeitsstrategie_entwicklung_1694htm middot 4 httpswww

bundesregierungdeWebsBregDEThemenNachhaltigkeitsstrategie1-

die-nationale-nachhaltigkeitsstrategienachhaltigkeitsstrategie_node

html middot 5 httptedxtalkstedcomvideoHow-demographic-change-is-

shapisearch3Agermany

Seite 27 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren

Nachhaltiges Produzieren und

Konsumieren hat sich in den letz-

ten zwei Jahrzehnten zu einem

der wichtigsten Themenbereiche

der Nachhaltigkeitsdiskussion

auf dem internationalen euro-

paumlischen und nationalen Level

entwickelt

Die globalen Klimaveraumlnderungen

und umweltbelastung verdeutlichen

die Notwendigkeit einer systemischen

sozial-oumlkologischen Transformation

der Gesellschaft in Richtung Nach-

haltigkeit bdquobereits seit geraumer Zeit

befindet sich das fossile oumlkonomische

System international im umbruch

Dieser Strukturwandel wird vom

WbGu (Wissenschaftlicher beirat der

bundesregierung Globale umweltver-

aumlnderungen) als beginn einer bdquoGroszligen

Transformationldquo zur nachhaltigen Ge-

sellschaft verstanden die innerhalb der

planetarischen leitplanken der Nach-

haltigkeit verlaufen mussldquo (WbGu

2011 S 1) Ein Uumlberschreiten dieser

leitplanken koumlnne die oumlkologischen

Rahmenbedingungen veraumlndern und

ein Risiko fuumlr die zukuumlnftigen Genera-

tionen darstellen (vgl Potsdam-Institut

fuumlr Klimafolgenforschung 2009)

Das Tempo des Verbrauchs von

natuumlrlichen Ressourcen der von 10

Mrd Tonnen 1950 auf 70 Mrd Tonnen

2010 rapide gestiegen ist kann nicht

fortgesetzt werden um im Rahmen der

planetarischen Grenze zu wirtschaften

muumlsste der globale Ressourcenver-

brauch bis 2050 etwa halbiert werden

(Schmidt-bleek 2007 uNEP 2011)

Auf der nationalen Ebene muumlsste die

Reduktion des Ressourcenverbrauchs

um einen faktor 10 und auf der Haus-

haltsebene in Deutschland um den fak-

tor 5 auf etwa 8 Tonnen pro Kopf und

Jahr (lettemeier etal 2014) reduziert

werden

Eine radikale Reduzierung des

Ressourcenverbrauchs bei gleichzeitig

groumlszligtmoumlglicher lebensqualitaumlt welt-

weit ist eine globale Herausforderung

des 21 Jahrhunderts Der Weg hin zu

einer 8t-Gesellschaft (lettenmeier et

al 2014) verlangt nach einer nachhal-

tigeren Gestaltung von Produktions-

und Konsummustern sowie der damit

Material footprint 1

Lettenmeier Michael Liedke Chris-ta Rohn Holger (2014) Eight Tons of Material Footprint - Suggestion for a Resource Cap for Household Cons-umption in Finland In Resources 33 (2014) S 488-515

Stellschrauben fuumlr Nachhaltigkeit

Liedtke Ch etal (2015b) Stell-schrauben fuumlr Nachhaltigkeit Trends und Verantwortungen in Produktion und Konsum in Stiftung Entwicklung und Frieden (Hrsg) Globale Trends 2015 Perspektiven fuumlr die Gesellschaft Fischer Verlag 2015 S 299-314

Marrakech-Prozess 2

Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren in der Eu 3

Sustainable Consumption and Production and the SDGs 4

UNEP Post 2015 Note 2

Indikatoren 5

European food Sustainable Cons-umption and Production Round Table 6

The Story of Stuff 7

Der Film beschreibt den kompletten Konsumkreislauf mit seinen sozialen und oumlkologischen Folgen (deutsch)

unsichtbare Schaumltze im Mobil-telefon Ein Animationsfilm zum Recycling von Handys 8

Eine Veranschaulichung des Lebens-zyklus elektronischer Geraumlte am Bei-spiel Handy Die Wiederverwendung von bis zu 80 Prozent der Rohstoffe in gebrauchten Handys ist zentraler Bestandteil der bdquoRohstoff-Expediti-on die vom Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung anlaumlsslich des Wissenschaftsjahres 2012 ausgerufen wurde

Seite 28 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

verbundenen Produkt-Dienstleistungs-

systeme wie Infrastrukturen

Nachhaltiges Konsumieren und Produ-

zieren wird definiert alsldquo a holistic

approach to minimising the negative

environmental impacts from consump-

tion and production systems while

promoting quality of life for allrdquo (uNEP

2015a S 10) Der holistische Ansatz

Sustainable Production and Consumption Systems

Lebel L etal (Hrsg) (2010) Sustainable Production and Cons-umption Systems Knowledge Enga-gement and Practice Springer

Planetarische Grenzen 9

Potsdam-Institut fuumlr Klimafolgenfor-schung (2009) Planetarische Gren-zen Ein sicherer Handlungsraum fuumlr die Menschheit Pressemitteilung vom 23092009

uNEP (2015a) Sustainable Cons-umption and Production A Hand-book for Policymakers 10

uNEP (2015b) Sustainable Cons-umption and Production Indica-tors for future SDGs 11

Konsum und Nachhaltigkeit 12

Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung (2010) Konsum und Nachhaltigkeit Wie Nachhaltigkeit in der Konsum-gesellschaft kaumluflich und (er)lebbar wird Eine Aufgabe fuumlr Politik Wirt-schaft Buumlrgerinnen und Buumlrger

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

faktor 4

Weizsaumlcker EU von Lovins AB Lovins LH (1995) Faktor Vier Doppelter Wohlstand ndash halbierter Naturverbrauch Der neue Bericht an den CLUB OF ROME Muumlnchen Verlag Droemer Knaur

Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung (2011) Der Deutsche Nachhaltig-keitskodex 13

Welt im Wandel

WBGU (2011) Welt im Wandel Gesellschaftsvertrag fuumlr eine Groszlige Transformation Hauptgutachten Berlin

Global Guidance Principles for Life Cycle Assessment Databases

UNEPSETAC (2011) Global Gu-idance Principles for Life Cycle Assessment Databases ndash A Basis for Greener Processes and Products Paris France

Modul bdquoKonsum (KON)ldquo 14

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Didaktische Module bdquoVom Wissen zum Handelnldquo Modul bdquoKons-um (KON)ldquo Forum fuumlr Verantwor-tung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Ot-zenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut Was hat unser Konsum mit Klima- und Ressourcenschutz zu tun Was sind die Trends in der weltwei-ten Entwicklung und welche Strategi-en koumlnnen Wohlstand erhalten ohne das System Erde zu uumlberlasten

MIPS ndash Wieviel umwelt braucht der Mensch

Schmidt-Bleek F (1994) Wieviel Umwelt braucht der Mensch MIPS das Maszlig fuumlr oumlkologisches Wirtschaf-ten Basel Boston Birkhaumluser Verlag

TED 2010 Tim Jackson An econi-mist reality check 15

Tim Jackson spricht uumlber Rezession Klimawandel und Ungleichheit und wie wir in eine bessere Zukunft inves-tieren koumlnnen

Von sozial-oumlkologischen Experi-menten in den Alltag 16

Vortrag von Michael Minis auf der Tagung bdquoWas bewegt Von sozial-ouml-kologischen Experimenten in den Alltagldquo (8 und 9 Maumlrz 2012 Berlin) Kritische Reflektion von Produktions- und Konsummustern

was-bewegtorg 17

Pionierhafte Konzepte fuumlr einen nachhaltigen Wandel von Produk-tions- und Konsummustern werden vorgestellt und kritisch reflektiert - sowohl aus praktischer als auch aus wissenschaftlicher Sicht In diesem Zusammenhang wird Tamyca als Konzept zur Aumlnderung der zukuumlnfti-gen Automobilnutzung dargestellt

amp

(siehe Abbildung 1 unten) der unter-

schiedliche Interventionsmoumlglichkeiten

im lebenszyklus eines Produktes oder

einer Dienstleistung umfasst hat eine

entscheidende bedeutung fuumlr systemi-

sche betrachtung der Produktions- und

Konsumsysteme

uNEP definiert Grundcharakteristika

der nachhaltigen Produktions-Konsum-

systeme (uNEP 2015a S 10)

Verbesserung der lebensqualitaumlt

unter beruumlcksichtigung des Ressour-

cenbedarfs zukuumlnftiger Generationen

und umweltqualitaumlt

Entkopplung des Wirtschaftswachs-

tums vom Ressourcenverbrauch durch

Seite 29 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

- Reduktion von Material- und

Energieintensitaumlt sowie der Emissi-

on- und Abfallmengen von Produkti-

on- und Konsumaktivitaumlten

- foumlrderung des Wandels zu energie-

und materialeichten Konsummustern

ohne Verzicht auf lebensqualitaumlt

Data

LCA data (including data for carbon and water footprint exposure and hazard data etc)

Life Cycle Approaches

LCA Carbon and water footprint material flow accounting risk assessment social LCA Life cycle costing

Life cycle sustainability assessment etc

Programmes and activities

Design for environment eco-labelsgreen procurement recycling design for

sustainability sustainable procurement etc

Life cycle

management systemsand sustainable consumption

and production policies

Sustainability

Abb 2 Holistischer Systemansatz zu nachhaltigen Produktions-Konsumsysteme (uNEP 2015a S 41)

Quelle Eigene Darstellung

Anwendung des lebenszyklusansat-

zes unter beruumlcksichtigung der Aus-

wirkungen auf die umwelt von allen

Phasen der Produktions- und Kons-

umprozesse

Strategisches Vorgehen gegen

Reboundeffekte (Kompensation der

Efffizienzgewinne durch steigenden

Konsum)

Auf globaler Ebene wird die Proble-

matik der nachhaltigeren Produktions-

und Konsummuster vorrangig von den

Vereinten Nationen (uN) und ihren

unterorganisationen wie etwa der

Commission on Sustainable Develop-

ment (CSD) und dem united Nations

Environment Programme (uNEP)

sowie von weiteren internationalen

organisationen wie der organisation

Politische Umsetzung der Strategien und Maszlignahmen zu Nachhaltigem Produzieren und Konsumieren

Welt

2015 UN Vollversammlung verabschiedete Ziele fuumlr nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals- SDGacutes siehe httpwwwforu-muedewp-contentuploads201507SDG-Factsheet_FUEpdf Ziel 12 lautet bdquoFuumlr nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgenldquo Die SDGs sollen ab 2016 bis 2030 verwirklicht werden Sie bilden ndash gemeinsam mit Umsetzungsmaszlignahmen Indikatoren zur Fortschritts-messung sowie Uumlberpruumlfungsmechanismen ndash die so genannte Post-2015-Agenda

Seite 30 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Europaumlische Union

2012 EU-Direktive zur Erhoumlhung der Energieeffizienz (Energy Efficiency Directive) gezielt auf die Einfuumlhrung von Maszlignahmen zur Erreichung von 20-Erhoumlhung der Energieeffizienz bis zum Jahr 2020 in den Laumlndern der Europaumlischen Union

2010 Europa 2020-Wirtschaftsprogramm gezielt auf ein bdquointelligentes nachhaltiges und integratives Wachstumldquo und eine bessere Koordinie-rung der nationalen und europaumlischen Wirtschaft bis zum Jahr 2020

2009

Oumlkodesign-Richtlinie der EU (2009125EG) die die Anforderungen an die umweltgerechte Gestaltung energieverbrauchsrelevanter Produkte (Energy-related Products ErP) formuliert

2008 Aktionsplan der EU-Kommission zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren und zu Industriepolitik Der Aktionsplan zielte auf die Foumlrderung von Innovationen zu nachhaltigeren Produktion und der Nachfrage nach nachhaltigeren Guumltern und Dienstleistungen

2012 Konferenz der Vereinten Nationen uumlber nachhaltige Entwicklung (Rio+20) - Festlegung des Konsultationsprozesses zu den Zielen nachhaltiger Entwicklung

Beschluss zu 10 Jahresprogramm zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (10 Year Framework of Programmes 10YFP) ge-zielt auf eine weltweite verstaumlrkte Einfuumlhrung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmuster

2005 Gruumlndung des UNEP-Center for Sustainable Production and Consumption (siehe wwwscp-centreorg) am Wuppertal Institut als Hausinstitut der Vereinten Nationen den Marrakesch-Prozess zu unterstuumltzen2003

2003 Internationales Expertentreffen in Marrakesch (vgl wwwunorgesasustdevsdissuesconsumptionmarrakechhtm) organisiert von den Vereinten Nationen Start des sog bdquoMarrakesch-Prozessesldquo koordiniert durch das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und die Abteilung fuumlr wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten der Vereinten Nationen (UN-DESA)

2002 Der zweite Weltgipfel fuumlr Nachhaltige Entwicklung (WSSD) 2002 in Johannesburg das beschlossene Umsetzungsprogramm (bdquoPlan of Implementationldquo) widmet dem Uumlbergang zu nachhaltigeren Konsum- und Produktionsmustern ein eigenes Kapitel in dem wichtige Ansatzpunkte fuumlr die Umsetzung wie Monitoring Life-Cycle-Analysis Oumlkoeffizienzprogramme Indikatoren zielgruppenspezifische Informations- und Aufklaumlrungsprogramme hervorgehoben werden

1995 Gruumlndung der Kommission fuumlr Nachhaltige Entwicklung (Commission on Sustainable Development - CSD) der Vereinten Nationen Ausarbeitung des Internationalen Arbeitsprogramms zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (bdquoInternational Work Programme on Changing Consumption and Production)

1992 Erster Weltgipfel zu Nachhaltiger Entwicklung in Rio de Janeiro Der Kapitel 4 des Abschlussdokuments bdquoAgenda 21 bdquoVeraumlnderung der Konsumgewohnheitenldquo adressiert zwei Themenbereiche bdquoUumlberkonsum von Ressourcenldquo und bdquo(Negative) Effekte des Konsumen-tenverhaltensldquo die bis heute im Zentrum der globalen Debatte um Konsum- und Produktionsmuster stehen

Seite 31 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2006 Verabschiedung neuer angepassten Version der Nachhaltigkeitsstrategie die konkrete Zielsetzungen und Maszlignahmen fuumlr prioritaumlre Bereiche wie Klimawandel nachhaltige Produktion und nachhaltiger Konsum Demografie Migration gesellschaftliche Integration ua benennt

2001 Erste EU-Nachhaltigkeitsstrategie gezielt auf Verbesserung der Lebensqualitaumlt heutiger und zukuumlnftiger Generationen

Gruumlnbuch der Europaumlischen Kommission zur Integrierten Produktpolitik mit den Schwerpunkten oumlkologische Gestaltung von Produkten Bedeutung der Preisbildung und Konsumentenentscheidungen

1993 Einfuumlhrung des EU-Oumlko-Audits (Eco- Management and Audit Scheme (EMAS) EMAS-Verordnung adressiert die Eigenverantwortung der Wirtschaft bei der Bewaumlltigung ihrer direkten und indirekten Umweltauswirkungen

1992 Einfuumlhrung des freiwilligen Europaumlischen Umweltzeichens (kurz Euroblume bzw EU-Ecolabel) zur Kennzeichnung von Verbraucherpro-dukten und Dienstleistungen (Verordnung EWG 880) gekennzeichnet werden Konsumguumlter die sich durch besondere Umweltvertraumlglich-keit und vergleichsweise geringe Gesundheitsbelastung auszeichnen Die Auszeichnung wird eigenverantwortlich durch nationale Institute der teilnehmenden Laumlnder vergeben

Deutschland

2015 Anfang des politischen Dialogprozesses zur Umsetzung der Ziele nachhaltiger Entwicklung (Sustainable Development Goals)

2014 Kabinettsbeschluss der Bundesregierung uumlber die Nationale Nachhaltigkeitsstrategie die einen bdquowesentlicher Rahmenldquo fuumlr die Umsetzung der SDGs in Deutschland werden soll

2008 Gruumlndung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises der den Wandel zu einer nachhaltigen Gesellschaft unterstuumltzt die relevanten Akteure aus Wirtschaft Kommunen und Forschung in nachhaltigem Handeln bestaumlrkt und dazu beitraumlgt die Grundsaumltze nachhaltiger Entwicklung in der oumlffentlichen Wahrnehmung staumlrker zu verankern

2004 Start eines langfristigen bdquoNationalen Dialogprozesses zur Weiterentwicklung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmusterldquo an dem Akteure aus Politik Wirtschaft Wissenschaft und Zivilgesellschaft in den Dialog bringt Die Initiative wird durch das Bundesumweltministe-rium und das Umweltbundesamt koordiniert

2002

Deutsche Nationale Nachhaltigkeitsstrategie ndash beschlossen von der Bundesregierung wird in den naumlchsten Jahren mehrere Male uumlberar-beitet und an die aktuellen Trendentwicklungen angepasst

Seite 32 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2001 Berufung des Rates fuumlr Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung mit dem Ziel Beitraumlge zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln In diesem Rahmen beschaumlftigt sich der Rat mit der Problematik des nachhaltigen Konsums (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_Maerz_2010_01pdf) und auch eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr Unternehmen (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaRNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Janu-ar_2012pdf)

Die Entwicklung von nachhaltigeren Produktions- und Konsummustern wird in Deutschland von weiteren Institutionen gefoumlrdert und aktiv unterstuumlzt Dazu gehoumlren ua Netzwerke zu Verbraucherforschung in Bund und einigen Laumlndern

- Foumlrderprogramme der sozialoumlkologischen Forschung des BMBFacutes httpwwwfonadede19711 - Sachverstaumlndigerrat fuumlr Verbraucherfragen httpwwwsvr-verbraucherfragende - Deutscher Nachhaltigkeitspreis (httpswwwnachhaltigkeitspreisde)

1997 Im Jahr 1997 begann das von den beiden Institutionen initiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur Fundierung und Evaluierung nachhaltige-rer Konsummuster und Verhaltensstileldquo

1993 In Deutschland wurde bereits vor 1993 von einzelnen Wissenschaftlern auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffizienz und die Rolle nach-haltigeren Produzierens und Konsumierens wie des Designs fuumlr eine nachhaltige Entwicklung hingewiesen (von WeizsaumlckerLovinsLovins 1995 Schmidt-Bleek 1994) Das Bundesumweltministerium (BMU) und das Umweltbundesamt (UBA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre eine breite gesellschaftliche Debatte zu diesem Thema

Economic Co-operation and Develop-

ment (oECD) getragen Die CSD

der Vereinten Nationen wurde nach

dem uN-Weltgipfel in Rio de Janeiro

1993 gegruumlndet um die umsetzung

der Agenda 21 voranzutreiben Die

Kommission hatte bereits zu beginn

das Themenfeld bdquoKonsum- und Produk-

tionsmusterldquo zu ihrem Arbeitsschwer-

punkt erklaumlrt In folge dessen wurde

im Jahr 1995 das bdquoInternational Work

Programme on Changing Consumption

and Production Patternsldquo (IWPCCPP)

verabschiedet Zu den Hauptaufgaben

des Programms gehoumlren

die Identifikation der politischen

Implikationen von Konsumtrends und

Produktionsmustern

die Revision von uN-Richtlinien fuumlr

den Konsumentenschutz sowie

die Evaluation der Effektivitaumlt von

politischen Maszlignahmen die auf die

Aumlnderung von Konsum- und Produkti-

onsmustern zielen

In Deutschland wurde bereits vor

1993 von einzelnen Wissenschaftlern

auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffi-

zienz und die Rolle nachhaltigeren Pro-

duzierens und Konsumierens wie des

Designs fuumlr eine nachhaltige Entwick-

lung hingewiesen (von Weizsaumlcker

lovinslovins 1995 Schmidt-bleek

1994) Das bundesumweltministerium

(bMu) und das umweltbundesamt

(ubA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre

eine breite gesellschaftliche Debatte zu

diesem Thema Im Jahr 1997 begann

das von den beiden Institutionen ini-

tiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur

fundierung und Evaluierung nachhal-

tigerer Konsummuster und Verhaltens-

stileldquo Die TeilnehmerInnen dieses Pro-

gramms haben sich im Jahr 2000 in der

so genannten bdquoTutzinger Erklaumlrungldquo

auf eine Allianz fuumlr einen nachhaltige-

ren Konsum verstaumlndigt Ebenfalls im

Jahr 2000 richtete die bundesregierung

einen bdquoStaatssekretaumlrsausschuss fuumlr

Nachhaltige Entwicklungldquo ein Ein Jahr

spaumlter wurde der bdquoRat fuumlr Nachhaltige

Entwicklungldquo gegruumlndet der sich ua

intensiv mit der Problematik des Kons-

ums (httpwwwnachhaltigkeitsrat

deuploadsmediabroschuere_Kons-

um_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf) aber eben auch

eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr

unternehmen (wwwnachhaltigkeits-

Seite 33 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

ratdeuploadsmediaRNE_Der_Deut-

sche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_tex-

te_Nr_41_Januar_2012pdf)

Durch den Impuls des WSSD in

Johannesburg griffen 2004 das bundes-

umweltministerium und das umwelt-

bundesamt die Herausforderung auf

und initiierten in Deutschland einen

langfristigen bdquoNationalen Dialogprozess

zur Weiterentwicklung nachhaltiger

Konsum- und Produktionsmusterldquo der

Akteure aus Politik Wirtschaft Wis-

senschaft und Zivilgesellschaft in den

Dialog bringt

Die Entwicklung von Nachhaltigeren

Produktions- und Konsummustern wird

in Deutschland von weiteren Instituti-

onen gefoumlrdert und aktiv unterstuumltzt

Dazu gehoumlren ua

Netzwerke zu Verbraucherforschung

in bund und einigen laumlndern

foumlrderprogramme der sozialoumlkolo-

gischen forschung des bMbf (http

wwwfonadede19711)

Sachverstaumlndigenrat fuumlr Verbrau-

cherfragen

(wwwsvr-verbraucherfragende)

Deutscher Nachhaltigkeitspreis

(wwwnachhaltigkeitspreisde)

1 httpwwwmdpicom2079-927633488htm middot 2 httpwwwunepfr

scpmarrakech middot 3 httpeceuropaeuenvironmenteussdescp_enhtm

middot 4 httpwwwnrg4sdorgunep-post-2015-briefing-notes middot 5 http

wwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-indicators-

future-sdgs middot 6 httpwwwfood-scpeu middot 7 httpswwwyoutubecom

watchv=UCQLgACc6fQ middot 8 httpwupperinstorgawiasad2288 middot 9

httpswwwpik-potsdamdeaktuellespressemitteilungenarchiv2009

planetarische-grenzen-ein-sicherer-handlungsraum-fuer-die- middot 10 https

sustainabledevelopmentunorgpage=viewampnr=1951amptype=400ampmenu=35 middot

11 httpwwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-

indicators-future-sdgs middot 12 httpswwwnachhaltigkeitsratdefileadmin_

migratedmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf middot 13 httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmedia

RNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Januar_2012

pdf middot 14 httpwwwforum-fuer-verantwortungdepublikationenkonsum

middot 15 httpwwwtedcomtalkstim_jackson_s_economic_reality_

checklanguage=en middot 16 httpswwwyoutubecomwatchv=hQ73hv8GGSQ

middot 17 httpwwwwas-bewegtorg

Wie die oben dargestellte Entwick-

lung zeigt sind in der Zwischenzeit

Strategien und Maszlignahmen zur

umsetzung nachhaltiger Produktions-

und Konsummuster auf allen Ebenen

etabliert Eine nachhaltigere Gestaltung

der Wertschoumlpfungsketten von Pro-

dukten und Dienstleistungen setzt sich

immer mehr durch nachhaltige Guumlter

werden auch immer oumlfter von der

Gesellschaft nachgefragt Es wurden

sowohl Instrumente fuumlr die umsetzung

nachhaltigeren Produktionsmuster (wie

zb Oumlko-Audit Effizienzstandards) wie

auch zur unterstuumltzung von nachhalti-

geren Konsummustern (wie oumlko-label

gesellschaftliche Dialogprozesse)

entwickelt Das schafft groszlige Entwick-

lungspotenziale fuumlr Designer die die

oumlkologischen Anspruumlche erfuumlllen koumln-

nen indem sie zukunftfaumlhige Produkt-

Dienstleistungssysteme gestalten die

bei den moumlglichst kleinem Resoourcen-

verbrauch den von Kunden gewuumlnsch-

ten Nutzen stiften

claudiabo
Hervorheben

Seite 34 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design undNachhaltigkeit

Nachhaltige Entwicklung ist

eine grundlegend gestalterische

Aufgabe mit der Zielsetzung die

bestehenden Produktions- und

Konsumsysteme energie- und res-

sourceneffizienter zu entwickeln

Waumlhrend das ldquokonventionelle

Designrdquo Produkte entwirft und

dadurch Lebensstile vorgibt wer-

den in den neuen Ansaumltzen (wie

zb bdquoHuman Centered Designldquo

bdquopartizipatives Designldquo oder bdquoDe-

sign Activismldquo) die Verbraucher zu

Mitgestaltern (siehe ua fuad-

Luke A (2009) fuhs S brocchi

D Draser b et al (Hrsg) (2014))

Diese neue Designausrichtung

die sich unter dem begriff bdquoTrans-

formationsdesignldquo verbirgt (siehe

dazu Irwin T Tonkinwise C

Kossoff G (2012) SommerWel-

zer (2014)) beruht auf integrierten

Kompetenzen des Produkt-Servi-

ce- Social- und Kommunikations-

design und verbindet diese mit

einem nachhaltigen Transforma-

tions- wie Innovationsmanage-

ment

Design ist immer transformativ Egal

ob wir unser Handy benutzen ein buch

lesen eine Werbung anschauen oder

einen fahrkartenautomaten benutzen

die Nutzung spezifischer Produkte

Services sowie von Kommunikation

beeinflusst unsere Handlungen und

verdeutlicht gleichzeitig unsere eigene

Haltung unser Denken unsere kultu-

rellen Muster wie auch unsere Wuumln-

sche und Vorstellungen materialisieren

sich in Produkten Infrastrukturen und

Dienstleistungen und umgekehrt

Wir kaufen Produkte die uns einen so-

zialen Status geben ndash dabei wird nicht

nur der Status sondern auch Struktur

Sicherheit oder Identitaumlt vermittelt

Sie de-codieren uns und unsere Ge-

sellschaft

Die Gestaltung der materiellen basis

ndash das sind Produkte und Infrastruktu-

ren - unserer emotionalen wie auch

Grund-bedarfe greifen ineinander und

sind Ziel und Aufgabe von Design sie

sind Teil jeglicher Veraumlnderungsprozes-

se Damit ruumlckt Design in das Zentrum

gesellschaftlicher Entwicklungspro-

zesse Gleichzeitig nutzen und beein-

Change by design

Brown T (2009) Change by design How Design Thinking Transforms Organizations and Inspires Innovati-on HarperCollins

Developing Theories

Doordan D (2013) Developing Theories for Sustainable Design In Stuart Walker and Jaques Giard (eds) The Handbook of Design for Sustainability Bloomsbury London

Speculative Everything

Dunne A Raby F (2013) Specula-tive Everything Design Fiction and Social Dreaming pp 1ndash9 Cam-bridge MA The MIT Press

Design Research for Sustainable Social Innovation 1

Manzini E (2007) ldquoDesign Research for Sustainable Social Innovationrdquo Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Service Design Network (2014) What is Service Design 2

Design for the real world 3

Papanek V amp Fuller R B (1972) Design for the real world (p 22) London Thames and Hudson

Design Guide vom Wuppertal Insititut 4

inhabitat 5

TED 2010 Emily Pilloton Teaching design for change 6

Ansatz zur Foumlrderung von Schuumllern um mit smartem Design benachteilig-ten Gebieten neue Moumlglichkeiten zu geben

TED 2010 Eben bayer Are mus-h-rooms the new plastic 7

Eben Bayer erklaumlrt warum Pilze das neue nachhaltige Verpackungsmate-rial werden koumlnnen

TED 2010 Michael Pawlyn using naturersquos genius in architecture 8

Wie kann die Architektur von der Na-tur lernen um ressourceneffizienter und energieaumlrmer zu arbeiten

Seite 35 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design ActivismFuad-Luke A (2009) Design Ac-tivism Oxon Routledge

Nachhaltiges Design

Fuhs S Brocchi D Draser B et al (Hrsg) (2014) Die Geschichte des Nachhaltigen Designs Bad Hom-burg VAS

The Transition Companion

Hopkins R (2011) The Transition Companion Making Your Communi-ty More Resilient in Uncertain Times White River Junction VT Chelsea Green Publishing Company

Transition Design

Irwin T (2015) Transtion Design A Proposal for a New Area of Design Practice Study and Research Design and Culture Journal forthcoming July 2015

An Educational framework

Irwin T Tonkinwise C Kossoff G (2012) An Educational Framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon University

Tranformation of Society 9

Liedtke C Baedeker C Borelli LM (2015) Transformation Towards a Sustainable Society ndash Key Interventi-on Areas In Innov Ener Res

Value through less

Liedtke C Buhl J Ameli N (2013) Designing value through less by integrating sustainability strategies into lifestyles International Journal of Sustainable Design 2(2) 167-180

Transition Management Loorbach D (2007) Transition Ma-nagement New mode of governance for sustainable development Utrecht International Books

Sustainable Social Innovation 10

Manzini E (2007) Design Research for Sustainable Social Innovation Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Design Observer Group 11

Transformative Wissenschaft

Schneidewind U M Singer-Bro-dowski (2013) Transformative Wis-senschaft Klimawandel im deutschen Wissenschafts- und Hochschulsystem Metropolis 2013

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

The Design of Everyday Life

Shove E et al (2007) The Design of Everyday Life Berg London

Transformationsdesign Sommer B Welzer H (2014) Transformationsdesign Wege in eine zukunftsfaumlhige Moder-ne Muumlnchen oekom

Was ist Eco Design

Tischner U et al (2000) Was ist EcoDesign Ein Handbuch fuumlr oumlkolo-gische und oumlkonomische Gestaltung Verlag form praxis Frankfurt

Design for Transition 12

Tonkinwise C (2014) Design for Transition - From and to What

Weil Design die Welt veraumlndert

Von Borries F Fezer J (2013) Weil Design die Welt veraumlndert Texte zur Gestaltung Gestalten Verlag Berlin

Sustainable by Design

Walker S (2006) Sustainable by Design Explorations in Theory and Practice Earthscan London

brundtlandbericht

Weltkommission fuumlr Umwelt und Ent-wicklung (1987) Unsere gemeinsame Zukunft Brundtlandbericht Greven Eggenkamp Verlag

TED 2010 Dan Phillips Creative houses from reclaimed stuff 13

Beispiele fuumlr Haumluser aus recycelten Materialen

TED 2010 Mitchell Joachim Donrsquot build your home grow it 14

Der Stadtentwickler praumlsentiert wie eine nachhaltige Architektur auf Ba-sis von Pflanzenwachstum aussehen koumlnnte

Seite 36 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

flussen sie auch die oumlkosystemaren

Dienstleistungen Erhebliche 80 der

umweltauswirkungen eines Produktes

werden schon in der Entwurfsphase

festgelegt (Tischner et al 2000) Ein

transformatives und nachhaltiges Pro-

dukt oder eine Dienstleistung unter-

stuumltzt implizit individual- sozial- und

umweltvertraumlgliches Handeln bzw

macht Zielkonflikte sichtbar Es enthebt

den Nutzer nicht von jeglicher Verant-

wortung sondern hilft ihm diese zu

priorisieren und trainiert komplexe

resiliente Entscheidungsfindungen in

komplexen umwelten

Design hat nicht nur die Rolle des

schoumlnen Verhuumlllens Designer aumlstheti-

sieren natuumlrlich auch Gebrauchsgegen-

staumlnden ndash ein bedeutender faktor fuumlr

Wohlbefinden und Akzeptanz - doch

es ist fuumlr erfolgreiches Design (Timo-

thy Prestero wuumlrde sagen Design for

outcome ndash link TED-film) essentiell

bei der Gestaltung soziale und struk-

turelle Interaktionen und Anforderun-

gen miteinzubeziehen und dabei auch

die Grenzen unseres Oumlkosystems zu

beachten Eine komplexe Aufgabe die

einer ebenso komplexen Ausbildung

bedarf (vgl zb Massek 2015 Transiti-

on Design An Educational framework

for Advancing the Study and Design of

Sustainable Transitions Terry Irwin

Cameron Tonkinwise Gideon Kos-

soff 2015 School of Design Carnegie

Mellon university) Das nachhaltig-

keitsorientierte Transformationsdesign

waumlhlt nicht nur ressourcenleichte und

nicht toxische Materialien aus sondern

schafft auch Produkte oder Dienstleis-

tungskonzepte die fuumlr den Nutzer und

die Gesellschaft erstrebenswert sind

und diesen neue Moumlglichkeiten fuumlr

attraktive sowie nachhaltige Handlun-

gen bietet

In den letzten Jahren wurden be-

griffe wie Ecodesign oumlkologisches

Design Green Design Social Design

oder Sustainable Design immer mehr

etabliert sowohl in der fachdiskussion

als auch in der breiten Gesellschaft Die

Zielsetzung dieser neuen Designaus-

richtung ist es bdquomit einem intelligenten

Einsatz der verfuumlgbaren Ressourcen

einen moumlglichst groszligen Nutzen fuumlr

alle beteiligten Akteure (entlang der

Wertschoumlpfungskette) bei minimaler

umweltbelastung und unter sozial fai-

ren bedingungen zu erreichenldquo

(httpwwwecosignnetdie-ecosign

oekologie-designnachhaltiges-design

TischnerSchmidt-bleek 1995)

letztlich wurden dann diese Ansaumlt-

ze mit denen der Transitions- oder

Transformationsforschung und -um-

setzung verbunden Es geht also um

die Integration von Oumlkointelligenz und

Transitionsorientierung fuumlr eine nach-

haltige Entwicklung Diese drei begriffe

werden in der fachliteratur folgender-

maszligen definiert

Oumlkointelligente (=oumlko-effizien-

te) Guumlter sind Gegenstaumlnde Geraumlte

Gebaumlude und Infrastrukturen die bei

Minimierung von Material Energie

flaumlchenbedarf Abfall Transport Ver-

packung und gefaumlhrlichen Stoffen uumlber

den gesamten lebenszyklus hinweg

ndash von der Rohstoffgewinnung bis zum

Recycling ndash moumlglichst lange und moumlg-

lichst viel (unterschiedlichen an den

beduumlrfnissen des einzelnen Nutzers

gemessen) Nutzen erbringen (Schmidt-

bleek 2007 S 192) Oumlkointelligente

(=oumlko-effiziente) Dienstleistungen sind

die zweckdienliche bedarfsdeckung

unter Nutzung technischer Mittel mit

moumlglichst hoher Ressourcenprodukti-

vitaumlt und moumlglichst geringer Abgabe

gefaumlhrlicher Stoffe (Schmidt-bleek

2007 S 225)

Transition ist ein begriff der Trans-

formationsdiskussion und steht stark

im Zusammenhang mit Nachhaltiger

Entwicklung ndash haumlufig werden beide

begriffe sogar synonym verwandt Die

Definition beschreibt Transition als

nicht linearen systemischen Wandel

innerhalb einer Gesellschaft (loorbach

2007 SchneidewindSinger-brodowski

2013) Transitionen sind stufenweise

Uumlbergaumlnge von einem gesellschaftli-

chen Zustand in einen anderen zb die

Stufen die notwendig waren von einer

bdquoRaucherldquo-Gesellschaft im oumlffentli-

chen Raum mehr und mehr zu einer

bdquoNichtraucherldquo-Gesellschaft zu werden

Es geht dabei um interaktives explorie-

rendes lernen das System in dem wir

leben zu beschreiben und zu gestalten

mit der Moumlglichkeit aus fehlern zu

lernen und die Entscheidungspfade

gemeinsam entsprechend anzupassen

oder zu aumlndern Auch diese stehen eine

zentrale Aufgabe von Gestaltung

Nachhaltige Entwicklung ist eine bdquohellip

Entwicklung die die beduumlrfnisse der

Gegenwart befriedigt ohne zu riskie-

ren dass kuumlnftige Generationen ihre

eigenen beduumlrfnisse nicht befriedigen

koumlnnenldquo (Weltkommission fuumlr umwelt

und Entwicklung 1987 46)

Die Veraumlnderungsdynamik geht von

der etablierten Disziplin des Service

Designs aus und veraumlndert sich dann

in Zeit und Kontext uumlber ein Design

fuumlr soziale Innovationen bis hin zum

Transition Design Wobei sich Service

Design noch in existierenden soziooumlko-

nomischen und politischen Strukturen

Abgrenzung Der begriff der Transformation bezeichnet einen fundamentalen Veraumlnderungsprozess in jeglicher form waumlhrend hingegen die bezeichnung

Transition eher eine Veraumlnderung von einer Phase zu einer anderen Phase in einem Veraumlnderungsprozess beschreibt und damit etwas weniger grundlegend ist

Seite 37 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

bewegt geht es dem Design fuumlr soziale

Innovationen schon um das Veraumlndern

dieser Strukturen und setzt an neuen

oumlkonomischen Modellen an Dabei

werden soziale beduumlrfnisse besser

als durch bisherige loumlsungsansaumltze

adressiert was in sozialer Hinsicht zu

einem positiven Wandel beitraumlgt Tran-

sition Design geht noch einen Schritt

weiter und will radikal neue soziooumlko-

nomische und soziale Werte umsetzen

um so ein komplett neues Verstaumlndnis

von lebensstilen zu schaffen So be-

zieht Transition Design die Zusammen-

haumlnge von sozialen oumlkonomischen po-

litischen sowie oumlkologischen Systemen

mit ein und fuumlhrt so zu einem radikalen

sozialen und oumlkologischen Wandel

(Irwin T Tonkinwise C Kossoff

G Transition Design An Educational

framework for Advancing the Study

and Design of Sustainable Transitions

School of Design Carnegie Mellon

university)

Abbildung 3 zeigt diese Entwicklung

auf Die Gestaltung welche die In-

teraktion zwischen Menschen (sozial)

der gestalteten Welt und der umwelt

(bdquonatural worldldquo) miteinbezieht kann

mit dem begriff bdquoDesign for Interac-

tionsldquo umschrieben werden Gestalter

aus verschiedenen Disziplinen ob

Kommunikations- Produkt- oder Inter-

facedesigner arbeiten interdisziplinaumlr

in den drei fokusgebieten (bdquoDesign for

Serviceldquo bdquoDesign for Social Innovationldquo

und bdquoTransition Designldquo) Dabei bilden

die sozialen und oumlkologischen Rahmen-

bedingungen (bdquoNatural Worldldquo) den

uumlbergeordneten Kontext in welchem

sich alle Designprobleme und loumlsungen

bewegen Transition Design ist beson-

ders gut fuumlr die Erforschung komplexer

Systeme geeignet In der Analyse

von nachhaltigeren Produktions- und

Abb 1 Continuum of Design Approaches

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 24

Mature discipline

Designfor Service

Design within existing socio-economic amp political paradigms

Solutions reach users through many lsquotouch pointsrsquo over time through the design of expe-riences Solutions are based upon the observation and inter- pretation of usersrsquo behavior and needs within particular contexts Service design solutions aim to provide profit and benefits for the service provider and useful and desirable services for the user (consumer) Solutions are usually based within the business arena and existing dominant eco- no-mic paradigm

Developing discipline

Designfor Social Innovation

Design that challenges existing so-cio-economic amp political paradigms

Design that meets a social need more effectively than exis-ting solutions Solutions often leverage or lsquoamplifyrsquo exsiting under-utilized resources Social innovation is a lsquoco-designrsquo process in which design- ers work as facilitators and catalysts within transdisciplinary teams Solutions benefit multiple stakeholders and empower communi- ties to act in the public private com- mercial and non-profit sectors Design for social innovation represents design for emerging paradigms and alternative economic models and leads to significant positive social change

Emergent discipline

TransitionDesign

Design within radically new so-cio-economic amp political paradigms

Refers to design-led societal transition toward more sustain-able futures and the reconception of entire lifestyles It is based upon an under- standing of the interconnectedness and inter-dependency of social economic political and natural sys- tems Transition Design focuses on the need for lsquocosmopolitan localismrsquo a place-based lifestyle in which solutions to global problems are designed to be appropriate for local social and environmental conditions Transition Design challenges existing para- digms envisions new ones and leads to radical positive social and envi-ronmental change

Scale of time depth of engagement and context expand to include social amp environmental concerns

Seite 38 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpcampusburg-halledeid-neuwerk24-short-films-about-design

wp-contentuploadssites31201405design-research-nowpdf middot 2

httpwwwservice-design-networkorg middot 3 httpplaypenicomtekcsir

coza~acdceducationDr_Anvind_GupaLearners_Library_7_March_2007

Resourcesbooksdesignvictorpdf middot 4 httpwupperinstorgawias

ad2222 middot 5 httpinhabitatcomtagsustainable-design middot 6 httpwww

tedcomtalksemily_pilloton_teaching_design_for_changelanguage=en

middot 7 httpwwwtedcomtalkseben_bayer_are_mushrooms_the_

new_plasticlanguage=en middot 8 httpswwwtedcomtalksmichael_

pawlyn_using_nature_s_genius_in_architecture middot 9 httpsepub

wupperinstorgfiles60086008_Liedtkepdf middot 10 httpcampusburg-

halledeid-neuwerk24-short-films-about-designwp-contentuploads

sites31201405design-research-nowpdf middot 11 httpdesignobserver

comfeaturesmall-local-open-and-connected-resilient-systems-and-

sustainable-qualities37670 middot 12 httpswwwacademiaedu11796491

Design_for_Transition_-_from_and_to_what middot 13 httpswwwtedcom

talksdan_phillips_creative_houses_from_reclaimed_stufflanguage=en middot 14

httpswwwtedcomtalksmitchell_joachim_don_t_build_your_home_

grow_itlanguage=en

Abb 4 Design for Interactions

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 26

Designedbuilt World

ProductsCommunications and Environments

Design Sub-Disciplines Context of All DesignAreas of Design focus

Design for Interactions

Natural WorldDesign forService

Moderate changeExisting paradigms and systems

Design forSocial Innovation

Significant changeEmerging paradigms and systems

Transition Design

Radical changeFuture paradigms and systems

Konsummustern werden die alltaumlgli-

chen Handlungsmuster und -strukturen

(lebens- und Arbeitswelten) alltaumlg-

lichen Praktiken (lebensstilanalysen)

sowie die Kommunikation zwischen

den Subsystemen analysiert

Daruumlber hinaus bietet der Transi-

tion-Design-Ansatz in Verbindung mit

Handlungsmodellen fuumlr nachhaltiges

Produzieren und Konsumieren die

Moumlglichkeit realitaumltsnah moumlgliche

Models of Change zu erforschen fuumlr

diesen Zweck werden die Ansaumltze der

modernen Verbraucherforschung (li-

ving-lab-Ansatz Transformationstheo-

rien lebensstiltypen) sowie der

Entwicklung von unternehmenskultur

mit dem Ansatz des Transition Design

verbunden

erstellt von

bull Prof Dr Christa Liedtke

bull Dr Maria J Welfens

bull Hannah Fink

in Zusammenarbeit mit

bull Dr Alexandra Buumlttgen

bull Sarah Reddig

bull Christoph Tochtrop

Stand 16062016

Wuppertal Institut fuumlr Klima umwelt Energie

Doumlppersberg 19

42103 Wuppertal

Deutschland

Postfach 100480

42004 Wuppertal

Page 6: Crashkurs Nachhaltigkeit: eine multimediale Uebersicht · Institut für Klima, ... Eine differenzierte Ausarbeitung von Megatrends listet die European Envi-ronment Agency, ... Welt

Seite 6 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Megatrends fokussieren (Z-Punkt oJ)

In der Tabelle 1 werden die wich-

tigsten Megatrends des Analysepapers

der Europaumlischen umweltagentur

(EEA) und dem Z-Punkt-Institut darge-

stellt

1 httpwwwwbgudefactsheetsfactsheet-32011 middot 2 httpwww

eeaeuropaeuthemesscenariosglobal-megatends middot 3 httpswww

zukunftsinstitutdedossiermegatrends middot 4 httpwwwz-punktdede

themenartikelmegatrends middot 5 httpwwwcipdcoukhr-resources

researchmegatrends-trends-shaping-work-livesaspx middot 6 httpwwwcipd

coukcipd-hr-professionwhats-newmegatrendsaspx middot 7 httpwwwted

comtalkshans_rosling_on_global_population_growth middot 8 httpwwwted

comtalkshans_rosling_shows_the_best_stats_you_ve_ever_seen

SozialeTechnolo-

gischeOumlkonomische Oumlkologische Politische

EEA 2015

Divergen-te Bevoumll-kerungstrends weltweit

Entwicklung hin zu einer urbaneren Welt

Steigende Gesundheitsbe-lastungen und Pande-mierisiken

Beschleu-nigter techno-logischer Wandel

Anhaltendes Wirtschafts-wachstum

Zunehmen-de multipolare Welt

Zunehmen-der globaler Wettbewerb um verfuumlgbare Ressourcen

Wachsen-der Druck auf Oumlkosysteme

Zunehmend dramatischere Folgen des Klimawandels

Zunehmen-de Umweltver-schmutzung

Neue Gover-nance-Kon-zepte

Agentur Z-Punkt

Demografi-scher Wandel

Neue Stufe der Individua-lisierung

Soziale und kulturelle Disparitaumlten

Umge-staltung der Gesundheits-systeme

Wandel der Geschlechter-rollen

Urbanisie-rung

Neue Mobi-litaumltsmuster

Digitale Kultur

Konvergenz von Technolo-gien

Ubiquitaumlre Intelligenz

Wissensba-sierte Oumlkono-mie

Wandel der Arbeitswelt

Neue Kons-ummuster

Business Oumlkosysteme

Lernen von der Natur

Umbruumlche bei Energie und Ressour-cen

Klimawan-del und Um-weltbelastung

Neue politi-sche Weltord-nung

Globalisie-rung 20

Globale Risikogesell-schaft

Tabelle 1 Megatrends (Auswahl)

Quelle Eigene DarstellungWuppertal Institut 2015 Projekt Mundraub

Seite 7 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

PlanetarischeLeitplanken

Planetary boundaries (dt plane-

tarische Grenzen planetarische

Leitplanken belastungsgrenzen

des Planeten) - ist ein Konzept

uumlber die oumlkologischen belas-

tungsgrenzen der Erde

Dieser Ansatz wurde von einem Wis-

senschaftlerteam unter leitung von Jo-

han Rockstroumlm (Stockholm Resilience

Centre) entwickelt

Das forschungsteam identifizierte

folgende bereiche die die Grenzen der

belastbarkeit unseres Planeten bestim-

men (bdquoplanetarische Grenzenldquo)

Klimawandel

ozeanversauerung

Verlust von biologischer Vielfalt

landnutzungsveraumlnderungen

Abbau der stratosphaumlrischer

ozonschicht

Globale Suumlszligwassernutzung

Phosphoreintrag in die biosphaumlre

Stickstoffeintrag in die biosphaumlre

Verschmutzung durch Chemikalien

(noch unbestimmt)

Atmosphaumlrische Aerosolbelastung

(noch unbestimmt)

Die Daten zeigen dass die plane-

tarischen Grenzen fuumlr drei bereiche

(Klimawandel biodiversitaumlt und Stick-

stoffeintrag in die biosphaumlre) bereits

uumlberschritten sind

Das Konzept wurde in Teilen bereits

von der internationalen umwelt- und

Klimapolitik als Zielsetzung uumlbernom-

men z b zunaumlchst Zwei-Grad-Ziel

nach der Klimakonferenz in Paris 2015

15 Grad Ziel in der internationalen

Klimapolitik Zudem liegt es dem

Hauptgutachten des WbGu von 2011

Welt im Wandel ndash Gesellschaftsvertrag

fuumlr eine Groszlige Transformation und den

Sustainable Development Goals (WbGu

2014) zugrunde

Johan Rockstroumlm u a A safe operating space for humanity

In Nature 461 2009 S 472ndash475 (24 September 2009)

Vier von neun planetaren Grenzen sind bereits uumlberschritten 1

Potsdam-Institut fuumlr Klimafolgenfor-schung (2015)

Zivilisatorischer fortschritt innerhalb planetarischer Leit-planken 2

Ein Beitrag zur SDG-Debatte WBGU (2014)

Planetary boundaries Research 3

Stockholm Resilience Center Ho-mepage von Johan Rockstroumlm mit ausfuumlhrlichen Informationen

Macht Mensch ndash das Konzept planetarischer Leitplanken 4

Wie koumlnnen wir global Entwicklung ermoumlglichen ohne unsere natuumlrlichen Lebensgrundlagen zu gefaumlhrden Der Wissenschaftliche Beirat der Bundes-regierung Globale Umweltveraumlnde-rungen definierte hierfuumlr bdquoPlaneta-rische Leitplankenldquo die helfen den noumltigen Abstand von solchen existen-ziellen Schaumlden zu halten

TED 2010 J Rockstroumlm Let the environment guide our development 5

Rockstroumlm praumlsentiert neun bdquoLeit-plankenldquo als Orientierungspunkte fuumlr den Schutz unserer Oumlkosysteme

TED 2008 Hans Rosling The best stats you have ever seen 3

Uumlberraschende Statistiken raumlumen mit Mythen uumlber sogenannte Laumlnder auf

claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext

Seite 8 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpswwwpik-potsdamdeaktuellespressemitteilungenvier-von-

neun-planetaren-grenzen201d-bereits-ueberschritten middot 2 httpwww

stockholmresilienceorgcontact-usstaff2008-01-16-rockstromhtml middot 3

httpwwwwbgudepolitikpapierepolitikpapier-8-2014-sdg middot 4 http

wwwwbgudevideosvideos-wbguvideo-leitplanken middot 5 httpwwwted

comtalksjohan_rockstrom_let_the_environment_guide_our_development

Seite 9 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

NachhaltigeEntwicklung

Das Leitbild bdquoNachhaltige

Entwicklungldquo (engl sustainable

development) fordert alle Men-

schen auf sich so zu verhalten

dass alle Erdbewohner heute und

in Zukunft gut leben koumlnnen

Die erste Definition von Nachhaltig-

keit geht auf die Weltkommission fuumlr

umwelt und Entwicklung zuruumlck In

dem von diesem Gremium im Jahre

1987 zur lage der Nationen vorgeleg-

ten bericht dem sogenannten bdquobrundt-

land-Reportldquo wird Nachhaltigkeit be-

schrieben als eine bdquohellip Entwicklung die

die beduumlrfnisse der Gegenwart befrie-

digt ohne zu riskieren dass kuumlnftige

Generationen ihre eigenen beduumlrfnisse

nicht befriedigen koumlnnenldquo (Weltkom-

mission fuumlr umwelt und Entwicklung

1987 46)

Als nachhaltig wird eine gesellschaft-

liche Entwicklung demnach bezeichnet

wenn sie sich sowohl an oumlkonomischen

oumlkologischen als auch an sozialen Maszlig-

staumlben von bdquoVertraumlglichkeitldquo messen

laumlsst Diese Ausdifferenzierung soll auf

die (individuellen) Handlungsebenen

bezogen und ndash fuumlr die Individuen in

unterschiedlichen sozialen Systemen

und Kontexten wie familie Schule

unternehmen Verein ua handhabbar

gemacht werden

Die alltagspraktische umsetzung

ausgewogener oumlkologischer oumlkonomi-

scher und sozialer Zielsetzungen ist auf

das verantwortliche Engagement aller

gesellschaftlichen Akteure angewiesen

und bedarf engagierter reflexions- und

innovationsfaumlhiger Menschen Sie

sind die wichtigste bdquoRessourceldquo fuumlr die

umsetzung einer nachhaltigen Entwick-

lung

Die umsetzung des leitbildes Nach-

haltige Entwicklung kann nur im

Zusammenspiel zwischen Politik

Wirtschaft und Verbraucherinnen und

Verbrauchern sowie im Dialog mit

anderen organisationen zb Kirchen

und Nicht-Regierungsorganisationen

erfolgen

Auf der globalen Ebene werden die

Ziele und Maszlignahmen einer nachhal-

tigen Entwicklung fuumlr den Planeten

auf den bdquoWeltgipfelnldquo formuliert Der

erste bdquoWeltgipfelldquo an dem mehr als

170 Staaten teilgenommen haben fand

Die bundesregierung Presse- und Informationsamt (Hrsg) 3

bdquoPerspektiven fuumlr Deutschlandldquo (2002) aktualisiert 2005 im Fort-schrittsbericht bdquoWegweiser Nachhal-tigkeit ndash Bilanz und Perspektivenldquo Berlin Aachener Stiftung Lexikon der Nachhaltigkeit

Aachener Stiftung 4

Begriff Nachhaltigkeit aus unter-schiedlichen Blickwinkeln

Lexikon der Nachhaltigkeit 5

Lexikon begriff Nachhaltigkeit 6

Begriff bdquoNachhaltigkeitldquo aus unter-schiedlichen Blickwinkeln

Deutscher Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung 7

Didaktische Module bdquoVom Wissen zum Handelnldquo Module bdquoNachhal-tige Entwicklung (NE)ldquo 8

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Forum fuumlr Verantwortung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut Was bedeutet Nachhaltige Entwick-lung und wie wird sie national und international umgesetzt ()

Die Erde geht online Earthbook 9

Virtuelles Facebookprofil der Erde

Der Nachhaltige filmblick 10

Werbespots zu NachhaltigkeitProjekt zur Bewerbung von Nachhaltigkeit

TEDx 2015 Stuart Candy Whose future is This 11

Futurist Stuart Candy ermutigt dazu gemeinsam aktiv die eigene Zukunft zu gestalten und Verantwortung zu uumlbernehmen

Seite 10 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Konferenz der Vereinten Natio-nen fuumlr umwelt und Entwicklung (1992) 12

AGENDA 21 Rio de Janeiro Juni 1992

unsere gemeinsame Zukunft

Hauff Volker (1987) Eggenkamp

State of the World Is Sustainability Still Possible

Worldwatch Institute (2013) State of the World Washington DC Island Press

brundtlandbericht

Weltkommission fuumlr Umwelt und Ent-wicklung (1987) Unsere gemeinsame Zukunft Brundtlandbericht Greven Eggenkamp Verlag

() Die Erde wird als komplexes System beschrieben in dem die Teilsysteme Umwelt und Gesellschaft miteinander interagieren Vor diesem Hintergrund bedeutet die Umsetzung der Nachhaltigkeit die Folgen der enormen Eingriffe der Menschen zu erkennen den Verbrauch endlicher Ressourcen sichtbar zu machen und effizienter mit ihnen umgehen zu lernen

Didaktische Module bdquoVom Wissen zum Handelnldquo Modul bdquoKonsum (KON)ldquo 13

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Forum fuumlr Verantwortung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut Was hat unser Konsum mit Klima- und Ressourcenschutz zutun Was sind die Trends in der weltweiten Entwicklung und welche Strategien koumlnnen Wohlstand erhalten ohne das System Erde zu uumlberlasten Hierzu werden die politischen Rahmenbedin-gungen und Entwicklungen national und international vorgestellt und zentrale Strategien Instrumente und Bewertungssysteme fuumlr einen nach-haltigeren Konsum beschrieben

Didaktische Module bdquoVom Wissen zum Handelnldquo Modul bdquoRessour-cen und Energie (RE)ldquo 14

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Forum fuumlr Verantwortung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut Eine nachhaltigere Energie- und Ressourcennutzung stellt eine globale Herausforderung dar Was sind die treibenden Kraumlfte unseres Ressour-cen- und Energieverbrauchs Wie sieht der Energie und Ressourcen-verbrauch in der Zukunft aus Wie sind die Wirtschafts- und Ressourcen-politik auf nationaler und internatio-naler Ebene miteinander verflochten Zu diesen Fragen finden Sie im Modul bdquoRessourcen und Energieldquo Informa-tionen und Arbeitsmaterialien

TED 2008 R Anderson The busi-ness logic of sustainability 15

Erfolgsbeispiel fuumlr nachhaltiges Wirt-schaften

Seite 11 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1992 in Rio de Janeiro statt 1

In dem Abschlussdokument dieses

Treffens wurde ein fahrplant fuumlr die

Zukunft des Planeten im 21 Jh formu-

liert die sog Agenda 21 2

Die Agenda 21 sieht bereits vor dass

die Planung und umsetzung einer

nachhaltigen Entwicklung durch die

Staaten in form nationaler Strategien

und umwelt(aktions)plaumlne erfolgen

sollte

Auf den Weltgipfel in Rio 1992 folg-

ten mehrere folgekonferenzen

Rio + 5 vom 23 bis zum 27 Juni

1997 trafen sich 53 Staats- und Regie-

rungschefs auf der uN-Sondergene-

ralversammlung um die Entwicklung

der Vorgaben des ersten Weltgipfels zu

diskutieren

Rio +10 in Johannesburg vom

2608 bis 04092002 wurden erneut

die umsetzungsmoumlglichkeiten der Rio-

Konventionen in Zeiten der voran-

schreitenden Globalisierung diskutiert

Rio +20 in Rio de Janeiro 2012

fand der Weltgipfel erneut in Rio de

Janeiro statt

2015 (September) fand in New York

der uN-Sondergipfel zur bdquo2030-Agenda

fuumlr nachhaltige Entwicklungldquo statt

1 httpswwwnachhaltigkeitinfoartikelweltgipfel_rio_de_

janeiro_1992_539htm middot 2 httpswwwnachhaltigkeitinfoartikel

agenda_21_744htm middot 3 wwwnachhaltigkeitde middot 4 wwwaachener-stiftung

de middot 5 httpwwwunorgdeptsgermanconfagenda21agenda_21

pdf middot 6 httpswwwaachener-stiftungde middot und middot httpswwwaachener-

stiftungdenationalinformationnachhaltigkeitslexikonhtml middot 7 http

wwwnachhaltigkeitsratde middot 8 httpwwwforum-fuer-verantwortungde

publikationennachhaltige-entwicklung middot 9 httpswwwyoutubecom

watchv=YNSNulqBqhE middot 10 httpwwwnachhaltiger-filmblickdestart

php middot 11 httptedxtalkstedcomvideoTitle-of-your-video-Stuart-Cand

search3Atag3A22tedxchristchurch22 middot 12 httpwwwunorgdepts

germanconfagenda21agenda_21pdf middot 13 httpwupperinstorguploads

tx_wupperinstDidakMat2_MzN2_KON_Auswahlpdf middot 14 httpwww

forum-fuer-verantwortungdepublikationenkonsum middot 15 httpwwwted

comtalksray_anderson_on_the_business_logic_of_sustainability

Im Zentrum stand die Verabschiedung

neuer internationaler Nachhaltig-

keitsziele fuumlr die Zeit nach 2015 die

sogenannten bdquoSustainable Development

Goalsldquo

In Deutschland sind Ziele und Maszlig-

nahmen in der Nachhaltigkeitsstrategie

der bundesregierung formuliert die

unter dem Titel bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo im Jahr 2002 heraus-

gegeben wurde und im Jahr 2005 im

fortschrittsbericht bdquoWegweiser Nach-

haltigkeit ndash bilanz und Perspektivenldquo

den aktuellen Gegebenheiten angepasst

wurde (vgl Die bundesregierung 2002

2005)

Seite 12 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Sustainable Development Goals

Auf dem bdquoRio+20ldquo Weltgipfel zu

Nachhaltiger Entwicklung wurde

2012 eine Open Working Group

(OPW) der Vereinten Nationen

eingerichtet um einen Entwurf

universeller Ziele nachhaltiger

Entwicklung (Sustainable De-

velopment Goals) zu entwickeln

Diese sollen weltweit fuumlr alle Laumln-

der gelten unabhaumlngig von dem

Entwicklungsniveau

Die vorgeschlagenen 17 Nachhaltig-

keitsziele mit 169 unterzielen adressie-

ren alle groszligen globalen Herausforde-

rungen Armut Hunger Muumltter- und

Kindersterblichkeit fehlende bildung

Kriege und Gewalt unterdruumlckung

umweltzerstoumlrung und Klimawandel

Sie schlieszligen inhaltlich und zeitlich

an wo die uN-Millenniumsziele 2015

aufhoumlren

Die SDGacutes umfassen

1 Armut in jeder Form und uumlberall

beenden

2 Den Hunger beenden Ernaumlh-

rungssicherheit eine bessere Er-

naumlhrung erreichen und eine nach-

haltige Landwirtschaft foumlrdern

3 Ein gesundes Leben fuumlr alle

Menschen jeden Alters gewaumlhr-

leisten und ihr Wohlergehen

foumlrdern

4 Inklusive gerechte und hoch-

wertige Bildung gewaumlhrleisten

und Moumlglichkeiten des lebenslan-

gen Lernens fuumlr alle foumlrdern

5 Geschlechtergerechtigkeit und

Selbstbestimmung fuumlr alle Frauen

und Maumldchen erreichen

6 Verfuumlgbarkeit und nachhaltige

Bewirtschaftung von Wasser und

Sanitaumlrversorgung fuumlr alle ge-

waumlhrleisten

7 Zugang zu bezahlbarer verlaumls-

slicher nachhaltiger und zeitge-

maumlszliger Energie fuumlr alle sichern

8 Dauerhaftes inklusives und

nachhaltiges Wirtschaftswachs-

tum produktive Vollbeschaumlf-

tigung und menschenwuumlrdige

Arbeit fuumlr alle foumlrdern

9 Eine belastbare Infrastruktur

aufbauen inklusive und nachhal-

tige Industrialisierung foumlrdern und

Innovationen unterstuumltzen

10 Ungleichheit innerhalb von und

zwischen Staaten verringern

11 Staumldte und Siedlungen inklu-

siv sicher widerstandsfaumlhig und

nachhaltig machen

Eine Agenda fuumlr den Wandel zu nachhaltiger Entwicklung weltweit

Bericht der Bundesregierung (2014) Eine Agenda fuumlr den Wandel zu nach-haltiger Entwicklung weltweit Die deutsche Position fuumlr die Verhand-lungen uumlber die Post 2015-Agenda fuumlr nachhaltige Entwicklung 3122014

Sustainable Development Goals 1

Uumlberraschende Statistiken raumlumen mit Mythen uumlber sogenannte Ent-wicklungslaumlnder auf

Der Weg zur 2030-Agenda fuumlr nachhaltige Entwicklung 2

Die neuen Ziele fuumlr nachhaltige Entwicklung 3

D Messner (2015) Die neuen Zie-le fuumlr nachhaltige Entwicklung Der WBGU-Vorsitzende uumlber UN-Ent-wicklungsziele bis 2030

Seite 13 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

12 Fuumlr nachhaltige Konsum- und

Produktionsmuster sorgen

13 Umgehend Maszlignahmen zur

Bekaumlmpfung des Klimawandels

und seiner Auswirkungen ergrei-

fen

14 Ozeane Meere und Meeresres-

sourcen im Sinne einer nachhal-

tigen Entwicklung erhalten und

nachhaltig nutzen

15 Landoumlkosysteme schuumltzen

wiederherstellen und ihre nach-

haltige Nutzung foumlrdern Waumllder

nachhaltig bewirtschaften Wuumls-

tenbildung bekaumlmpfen Boden-

verschlechterung stoppen und

umkehren und den Biodiversitaumlts-

verlust stoppen

1 httpssustainabledevelopmentunorgtopics middot 2 httpwwwbmzde

dewas_wir_machenzieleziele2030_agendamillenniumszieleindexhtml middot

3 httpswwwyoutubecomwatchv=KrksLaXYOH0

16 Friedliche und inklusive Ge-

sellschaften im Sinne einer nach-

haltigen Entwicklung foumlrdern

allen Menschen Zugang zur Justiz

ermoumlglichen und effektive re-

chenschaftspflichtige und inklusi-

ve Institutionen auf allen Ebenen

aufbauen

17 Umsetzungsmittel staumlrken

und die globale Partnerschaft fuumlr

nachhaltige Entwicklung wieder-

beleben

Quelle Deutsches Institut fuumlr Entwick-

lungspolitik (2014) Post 2015 Die

Verhandlung der Sustainable Develop-

ment Goals fuumlr eine ambitionierte

globale Entwicklungsagenda nutzen

S 2

Die SDGacutes wurden auf dem uN-Son-

dergipfel zur bdquo2030-Agenda fuumlr nach-

haltige Entwicklungldquo im September

2015 in New York vorgestellt

claudiabo
Hervorheben

Seite 14 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Die Grenzendes Wachstums

Die Grenzen des Wachstums

(engl lsquoThe Limits to Growthrsquo) ist

eine 1972 unter dem gleichen Titel

vorgestellte Studie zur Zukunft

der Weltwirtschaft die im Auftrag

des CLub Of ROME von dem Wis-

senschaftlerteam um Dennis und

Donella Meadows erstellt wurde

Das buch wurde weltweit uumlber 30

Millionen mal in 30 Sprachen verkauft

(Simmons 2000) Der Report hob eine

Reihe von Szenarien fuumlr die Zukunft

der Menschheit und den Planeten her-

vor und schlug vor wie effektiv Politik

und Zusammenarbeit die Herausforde-

rungen der Zukunft bewaumlltigen koumlnn-

ten Die Szenarien basieren auf einem

Computermodell zur Simulation von

Wechselwirkungen von fuumlnf globalen

Wirtschaftssysteme wie bevoumllkerung

Nahrungsmittelproduktion die In-

dustrieproduktion umweltverschmut-

zung und Verbrauch nicht erneuerbarer

natuumlrlicher Ressourcen Entgegen der

landlaumlufigen Meinung hat haben die

im buch beschriebenen Szenarien

keinen weltweiten Zusammenbruch

vorhergesagt bis zum Ende des 20

Jahrhunderts Das business-as-usual-

Szenario geht vielmehr davon aus

dass wenn Menschen weiterhin mehr

Natur verbrauchen als diese faumlhig ist

zu liefern wird die globale wirtschaft-

liche Zusammenbruch und ein steiler

bevoumllkerungsruumlckgang im Jahr 2030

auftreten

Allerdings verdeutlichte die Studie

auch dass unbegrenztes Wirtschafts-

wachstum moumlglich ist wenn die Politik

in Technologien investiert die die Ver-

groumlszligerung des oumlkologischen fuszligab-

drucks der Menschheit reguliert (CoR

Homepage)

Damit erreichten die Mitglieder des

CoR Aufmerksamkeit bei den der

Weltmaumlchte und Entscheidungstraumlgern

hinsichtlich dieser Themen

Auf den bericht bdquoDie Grenzen des

Wachstumsldquo folgten uumlber 30 weitere

bdquoberichte an den Club of RoMEldquo

wie unter anderem der folgebericht

bdquobeyond the limits of growthldquo (Eduard

Pestel 1989) sowie bdquoThe future of the

oceansldquo (Elisabeth Mann borghese

1986) und bdquofaktor 4ldquo (Ernst ulrich von

Weizsaumlcker 1997)

Meadows et al (1972) The Limits to Growth 1

Matthew R Simmons Revisiting the Limits to Growth 2

Could the Club of Rome Have Been Correct After All Oktober 2000 S 1 Buchdiskussion von Limits of Growth aus dem Jahr 2000

Graham Turner 3

Graham Turner verglich die realen Daten von 1970 bis 2000 mit dem Business-as-usual-Szenario des Club of Rome von 1972 uns zeigt dass die Vorhersagen mit den Tatsachen fast uumlbereinstimmen ldquoThere is a very clear warning bell being rung hererdquo he says ldquoWe are not on a sustainable trajectoryrdquo

Dennis Meadows 4

Presentation by Dennis Meadows on The Limits to Growth and the future of humanity

Zusammenfassung des buches 5

40 years sbquoLimits to Growthlsquo

TED 2013 The Limits to Growth update ndash Dennis Meadows (2006) 6

Dennis Meadows praumlsentiert das Update zu 30 Jahren Die Grenzen des Wachstums

Dennis L Meadows on the future of our Planet 7

Meadows spricht uumlber Entwicklun-gen welche seit Grenzen des Wachs-tums eingetreten sind und was diese bedeuten

Seite 15 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

30 Jahre spaumlter im Jahr 1992

erschien ein update des buches lsquoThe

limits to Growth The 30-Year updatersquo

und wurde zum bestseller Erneut wur-

den pessimistische Analysen praumlsen-

tiert daneben aber auch erste Anzei-

chen fuumlr einen bewusstseinswandel der

Menschen aufgezeigt

In den vergangenen drei Jahrzehnten

haben sich das bevoumllkerungswachstum

und die globale Erwaumlrmung sehr nahe

an den Szenarien die im buch Grenzen

des Wachstums von 1972 vorhergesagt

wurden bewegt (siehe Material zur

Vertiefung) Die Autoren geben in der

zweiten Auflage keine Vorhersagen

zu zukuumlnftigen umweltzerstoumlrungen

bieten aber eine Analyse der gegenwaumlr-

tigen und zukuumlnftigen Trends in der

Ressourcennutzung und eine Vielzahl

von moumlglichen Ereignissen

Das 30-Jahre-update ist damit auch

1 httpwwwclubofromeorgreportthe-limits-to-growth middot 2 http

wwwgreatchangeorgov-simmonsclub_of_rome_revistedhtml middot 3 http

wwwsmithsonianmagcomscience-naturelooking-back-on-the-limits-of-

growth-125269840no-ist middot 4 httpwwwbene-muenchendefileadmin

user_uploadPDFsBericht_zum_Besuch_von_Dennis_Meadowspdf middot 5

httpwwwclubofromeorgflashlimits_to_growthhtml middot 6 Part I https

wwwyoutubecomwatchv=aylvkCqp8ak (001030 h) middot Part II httpswww

youtubecomwatchv=SLeLn4hDEMQ (001030 h) middot Part III httpswww

youtubecomwatchv=ZFyWKpL_Zjw (001030 h) middot Part IV httpswww

youtubecomwatchv=qsTTwkyNS1k (001030 h) middot Part V httpswww

youtubecomwatchv=Ck7baSRtHA8 (000643 h) middot 7 httpswwwyoutube

comwatchv=cVzK8Do-u6E

eine Warnung Ein bdquoovershootldquo wie

im ersten buch beschrieben wird laut

der Autoren nicht ohne einen Zusam-

menbruch auskommen koumlnnen Aber es

gibt den Grund zu der Annahme dass

die Menschen bisherige Schaumlden an der

Erde ruumlckgaumlngig machen koumlnnen wenn

sie geeignete Maszlignahmen finden um

Ineffizienz und Verschwendung zu

reduzieren

Seite 16 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Clubof Rome

Der CLub Of ROME (COR) ist eine

nicht-profitorientierte Organisa-

tion unabhaumlngig von politischen

ideologischen und religioumlsen

Interessen Mit dem Leitgedan-

ken sich fuumlr eine lebenswerte und

nachhaltige Zukunft der Mensch-

heit einzusetzen wurde der Club

von fIAT-Manager Aurelio Peccei

und dem OECD-Generaldirektor

Alexander King in Rom 1968 ins

Leben gerufen

Der Club of RoME erlangte seine be-

kanntheit aber vor allem im Jahr 1972

durch den viel diskutierten bericht

bdquoThe limits to Growthldquo (bdquoDie Grenzen

des Wachstumsldquo)

Seither gilt der CoR als eine Ver-

einigung von Persoumlnlichkeiten aus

Wissenschaft Kultur Wirtschaft und

Politik aus allen Regionen der Erde

der sich fuumlr eine nachhaltige Entwick-

lung die die beduumlrfnisse der heutigen

wie auch der kuumlnftigen Generationen

an den begrenzten Ressourcen sowie

der begrenzten belastbarkeit unserer

Oumlkosysteme orientiert einsetzt Zum

Markenzeichen des Club of RoME ist

der Grundsatz bdquoGlobal denken - lokal

handelnldquo (bdquoThink global act localldquo)

geworden

THE Club of RoME ist eine Platt-

form die unterschiedliche Akade-

miker Wissenschaftler Politiker

Wirtschaftsexperten und Mitglieder

der Zivilgesellschaft zusammenbringt

um effektive Ansaumltze und Handlung-

sempfehlungen einer bandbreite von

miteinander verbundenen globalen

Herausforderungen zu designen ent-

wickeln und zu implementieren Die

Probleme beinhalten Nachhaltigkeit

Wirtschaftswachstum Ressourcenkons-

um frieden Sicherheit und Demogra-

fie Die Mitglieder des Club of RoME

engagieren sich in einer bandbreite von

international agierenden Initiativen

und Projekten Ausgewaumlhlte Publika-

tionen von Mitgliedern erscheinen als

ldquoReports to the Club of RoMErdquo

Mittlerweile gibt es zahlreiche Able-

ger des CoR auf nationaler Ebene die

sogenannten bdquoNational Associationsldquo

Diese haben das Ziel die Ideale des

Club of RoME in heute uumlber 30 laumln-

dern und Regionen zu verwirklichen

Sammlung Reports to the Club of Rome 1

Club of Rome International 2

Think Tank 30 Deutschland des Club of Rome 3

Think tank 30 Deutschland ist ein unabhaumlngiges uumlberparteiliches und eigenstaumlndiges Netzwerk junger Men-schen in den Zwanzigern und Dreiszligi-gern unter dem Dach der Deutschen Gesellschaft CLUB OF ROME

Deutsche Gesellschaft Club of Rome Wachstum Ja bitte ndash aber 20 4

Youtube-Channel Club of Rome 5

Offizieller YouTube-Auftritt des CLUB OF ROME

Seite 17 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

So gibt es auch in Deutschland eine

Deutsche Gesellschaft Club of RoME

die bereits 1978 in Hamburg gegruumln-

det wurde Eduard Pestel Initiator des

deutschen Ablegers und Mitglied des

Club of RoME hatte entscheidend

zur Realisierung der Arbeiten an bdquoGren-

zen des Wachstumsldquo beigetragen

1 httpwwwclubofromeorgactivitiesreports middot 2 httpwww

clubofromeorg middot 3 httpwwwtt30de middot 4 httpwwwclubofrome

deweitere-initiativenhtml middot 5 httpswwwyoutubecomchannel

UC8A9L4UYgk_tTvkZhaDOLVQ

Seite 18 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2052Prognose

Im Mai 2012 im Vorfeld des um-

weltgipfels von Rio erschien der

bericht bdquo2052 - Eine globale Pro-

gnose fuumlr die naumlchsten 40 Jahreldquo

(ldquo2052 ndash A Global forecast for the

Next forty Yearsrdquo)

In diesem neuen Report fuumlr den Club

of RoME gibt Jorgen Randers einer

der urspruumlnglichen Koautoren des

berichtes bdquoGrenzen des Wachstumsldquo

einen Ausblick auf die naumlchsten 40

Jahre der Weltwirtschaft und -gesell-

schaft und wirft einige unbequeme

fragen auf

Welche Nationen werde zukuumlnftig

ihren Wohlstand halten koumlnnen und

welchen wird das nicht gelingen

Was bedeutet die wirtschaftli-

che Vorherrschaft Chinas fuumlr andere

Weltregionen

Ist die westliche Demokratie dazu

geeignet die groszligen Menschheitspro-

bleme zu loumlsen

Jorgen Randers stuumltzt sich auf globale

Prognoseinstrumente und seine eigene

Arbeit im bereich Nachhaltigkeit zu-

sammen mit mehr als 30 Vorhersagen

von fuumlhrenden Wissenschaftlern Oumlko-

nomen und Zukunftsforscher aus der

Welt der Wirtschaft der Nachhaltigkeit

und der Wissenschaft um moumlgliche

weltweite Zukuumlnfte vorauszusagen

(CoR 2012)

Dabei werden zwar drastische

Zukuumlnfte gezeichnet jedoch auch

Chancen durch den wachsenden An-

passungsprozess der Menschen an die

Grenzen des Planeten aufgezeigt Den-

noch werden auch unbequeme Trends

thematisiert wie soziale unruhen und

zahlreiche umbruumlche

New Report to the CLub Of ROME 1

COR - CLUB OF ROME (2012) 7 May Launch of major Report that presents possible global futures over the next 40 years and comes to thought-provoking conclusions 2052 A Global Forecast for the Next Forty Years

Randers Jorgen (2012) 2052 A Global forecast for the Next for-ty Years White River Junction Chelsea Green Publishing

Randers draws on his own experience in the sustainability area global forecasting tools and the predictions ndash included in the book ndash of more than thirty leading scientists economis-ts futurists and others to guide us through the future

2052info 2

Homepage of the book containing its quantitative basis ie the spread sheet papers by Joslashrgen Randers that summarise or describe the contents of the 2052 book in various ways external reviews of the 2052 book presentations speaking notes

Make your own forecast for 2052 (Excel spreadsheet) 3

Genuine data from the book

A 5000-word summary 4

An illustrated summary 5

bdquo2052 A Global forecast for the Next forty Yearsldquo Launch in Rot-terdam 6

Jorgen Randers stellt den neuen Bericht vor

TED 2012 Paul Gilding Die Erde ist voll 7

Ausblick auf Konsequenzen die ange-sichts der ausgeschoumlpften Tragfaumlhig-keit der Erde zu erwarten sind

TED 2013 Jorgen Randers Earth in 2052 8

Jorgen Randers erklaumlrt warum die natuumlrliche Verlangsamung der Wachstumsprozesse in Oumlkonomie und Bevoumllkerung der naumlchsten 40 Jahre nicht ausreichend sind um das Klima zu stabilisieren

Seite 19 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpwwwclubofromeorgreport2052 middot 2 www2052info middot 3

httpwww2052infodownload middot 4 httpwww2052infoa-5000-

word-summary middot 5 httpwww2052infowp-contentuploads201401

p120801-2052-A-global-forecast-15p-illustrated-CPSLpdf middot 6 Teil 1 https

wwwyoutubecomwatchv=8qDy0jHo_DQ middot Teils 2 httpswww

youtubecomwatchv=sTOmaiil3t0 middot 7 httpswwwtedcomtalks

paul_gilding_the_earth_is_fulllanguage=de middot 8 httpswwwyoutubecom

watchv=gPEVfXVyNMM

claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext

Seite 20 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

RessourcenleichteGesellschaft

bdquoEine ressourcenleichte Gesell-

schaft ist eine Gesellschaft die

einen moumlglichst geringen Res-

sourcenverbrauch ausweist

Ressourcen bewusst nutzt

Oumlkosystemleistungen erhaumllt den

umweltraum einhaumllt und somit

dematerialisiert ist Dies beinhal-

tet einen grundlegenden Gerech-

tigkeitsaspekt innerhalb und zwi-

schen den Generationen gleicher

Ressourcenzugang fuumlr die Men-

schen zur individuellen Entfaltung

und sozialen Wohlstandsschaf-

fung bildet einen normativen

Rahmen bezieht die Gesellschaft

dieses Ziel auf eine nachhaltige

Entwicklung so gelten die ge-

sellschaftlich entwickelten und

anerkannten Nachhaltigkeitsziele

subsidiaumlr im Mehrebenensystem

(uN Eu nationale bundesland

und lokale Ebene) und werden fuumlr

eine umsetzung von den Akteu-

ren (Staat unternehmen NPOs

buumlrger etc) operationalisiert und

beruumlcksichtigtldquo

(berg H Liedtke C Welfens J (2016 in Vorberei-

tung) Hintergrundrecherche und Definition einer

Ressourcenleichten Gesellschaft)

Ein ressourcenintensives Wirtschafts-

wachstum als gesellschaftliches und

wirtschaftspolitisches Ziel verhindert

die loumlsung der umweltprobleme die es

verursacht In folge eines dynamisch

wachsenden Ressourcenverbrauchs

uumlberschreitet in vielen Regionen der

Erde die Nutzung der natuumlrlichen

Ressourcen deutlich die Regenerati-

onsfaumlhigkeit des Planeten Das erste

deutsche Ressourceneffizienzprogramm

(ProgRess I) formulierte die beobach-

tung dass aufgrund der gegenwaumlr-

tigen Uumlbernutzung der natuumlrlichen

Ressourcen im Verhaumlltnis zu deren

Regenerationsfaumlhigkeit ein bdquoschonender

und gleichzeitig effizienter umgang

mit natuumlrlichen Ressourcen zu einer

Schluumlsselkompetenz zukunftsfaumlhiger

Gesellschaftenldquo (bMu 2012 S 6) ge-

houmlren muss

Die frage bdquoWie viele Ressourcen

braucht eine Gesellschaft um in oumlko-

logischen Grenzen ihren Wohlstand

zu bewahrenldquo beschaumlftigte deutsche

und internationale Wissenschaftler

lange bevor das leitbild einer bdquoressour-

Deutsches Ressourceneffizienz-programm

BMUB (2012) Programm zur nach-haltigen Nutzung und zum Schutz der natuumlrlichen Ressourcen

MIPS ndash Wieviel umwelt braucht der Mensch

Schmidt-Bleek F (1994) Wieviel Umwelt braucht der Mensch MIPS das Maszlig fuumlr oumlkologisches Wirtschaf-ten Basel Boston Birkhaumluser Verlag

foresightprozess 1

VDI Foresightprozess zu wirtschaft-licher technologischer und gesell-schaftlicher Veraumlnderung

ProgRess I 2

Wie wollen wir in Zukunft leben 3

Baumlr et al (2015) Transformative Umweltpolitik ndash Der Beitrag der Umweltpolitik zu Prozessen gesell-schaftlichen Wandels Teilbericht des Projektes bdquoNachhaltiges Deutschland 2030 bis 2050 ndash Wie wollen wir in Zukunft lebenldquo

Ressourcenleichte Gesellschaft im Web 4

TED 2011 Pavan Sukhdev Put a value on nature 5

Pavan Sukhdev beschreibt wie durch monetaumlre Wertzuschreibungen ein Umdenken im Umgang mit bdquokostenlo-senldquo Ressourcen wie Luft und Wasser moumlglich ist

TED 2012 Timothy Prestero De-sign for people not awards 6

Der Vortrag erklaumlrt warum es primaumlre Aufgabe des Produktdesigns sein muss Guumlter zu entwickeln die alltagstauglich und relevant sind

Seite 21 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

cenleichten Gesellschaftldquo in politische

Programme und beschluumlsse integriert

wurde Anfang der 90er Jahre wur-

den verstaumlrkt Ansaumltze in die Debatte

eingebracht die den Schwerpunkt

der umweltpolitischen Diskussion auf

die Inputseite der wirtschaftlichen

Prozesse verlagerten und die begren-

zung menschlicher Eingriffe in die

Natur forderten (Schmidt-bleek 1994

Weizsaumlckerlovinslovins 1995) Aus

der Erkenntnis neuer oumlkologischer

Zusammenhaumlnge werden entsprechend

seitdem neue Anforderungen an die

umweltpolitik gestellt Im Sinne der

Vorsorge soll demnach unter einem

leitbild der Dematerialisierung eine

kontinuierliche Reduzierung der Ma-

terial- Energie- und flaumlchenintensitaumlt

des lebens und (weiter auf S 22)

Nutzen gestalten

Schmidt-Bleek FTischner U (1995) Produktentwicklung Nutzen gestalten ndash Natur schonen Schrif-tenreihe des Wirtschaftsfoumlrderungs-instituts Nr 270 Wirtschaftsfoumlrde-rungsinstitut der Wirtschaftskammer Oumlsterreichs

faktor 4

Weizsaumlcker EU von Lovins AB Lovins LH (1995) Faktor Vier Doppelter Wohlstand ndash halbierter Naturverbrauch Der neue Bericht an den Club of Rome Muumlnchen Verlag Droemer Knaur

Module WIN amp RE________________________

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Didaktische Module bdquoVom Wissen zum HandelnldquoModule bdquo WirtschaftNeue Weltordnung( WIN)bdquo und Ressourcen und Energie (RE)ldquo Forum fuumlr Verantwortung ASKO EU-ROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken

Modul WirtschaftNeue Weltordnung (WIN)

Wie koumlnnen Wohlstand und Lebens-qualitaumlt gesichert und die Natur und das Klima geschont werden Sind eine nachhaltigere Wirtschaft und ein stetiges Wirtschaftswachstum verein-bar Im Fokus dieses Moduls stehen Ziele Strategien und Instrumente ei-ner nachhaltigeren Wirtschaft Daruuml-ber hinaus beschaumlftigt sich das Modul mit der internationalen Dimension der Problematik und diskutiert die Eckpunkte einer neuen Weltordnung

Modul bdquoRessourcen und Energie (RE)ldquo

Eine nachhaltigere Energie- und Ressourcennutzung stellt eine globale Herausforderung dar Was sind die treibenden Kraumlfte unseres Ressour-cen- und Energieverbrauchs Wie sieht der Energie und Ressourcen-verbrauch in der Zukunft aus Wie sind die Wirtschaft- und Ressourcen-politik auf nationaler und internatio-naler Ebene miteinander verflochten Zu diesen Fragen finden Sie im Modul bdquoRessourcen und Energieldquo Informa-tionen und Arbeitsmaterialien

1 Band 1 httpwwwvditzdepublikationforesight-bericht-band-

1-gesellschaftliche-veraenderungen-2030 middot Band 2 httpwww

vditzdepublikationforesight-bericht-band-2-forschungs-und-

technologieperspektiven-2030 middot Band 3 httpwwwvditzdepublikation

foresight-bericht-band-3-geschichten-aus-der-zukunft-2030 middot 2 http

wwwbmubbunddeservicepublikationendownloadsdetailsartikel

deutsches-ressourceneffizienzprogramm-progress middot 3 httpwww

umweltbundesamtdepublikationentransformative-umweltpolitik-der-

beitrag-der middot 4 httpressourcenleichte-gesellschaftdeindexphpid=12 middot 5

httpswwwtedcomtalkspavan_sukhdev_what_s_the_price_of_nature

middot 6 httpswwwtedcomtalkstimothy_prestero_design_for_people_not_

awards

claudiabo
Hervorheben

Seite 22 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

als auch in der praktischen umsetzung

immer mehr an Konturen gewann

Auch fuumlr die Gestaltung von Produk-

ten und Prozessen wurden Strategien

entwickelt die zur loumlsung der genann-

ten Probleme integrierte Anwendungen

der Effizienz- Konsistenz- und Suffi-

zienzprinzipien vorschlagen (vgl ua

Schmidt-bleekTischner 1995)

BR

DW

ELT

EU 1972 1974 1986 1987 1992 1994 1995 1996 1999 2001 2002 2003 2004 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Limits to Growth

Gruumlndung UNEP Brundtland-Report

World Summit Rio de JaneiroWorld Summit Johannesburg

Marrakesch Prozess

Circular Economy Package

Gruumlndung WBCSD

UNCSD Sustainable Consumption Indicators

UN Sustainable Development Goals

EuropRohstoffstrategie

Fahrplan ress schonendes Europa EU-Dashboard

Europe 2020

European Ressource Efficiency Platform

European Ressources Forum

Gruumlndung Umweltbundesamt

Gruumlndung Bundesministerium fuumlr Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit

Aumlnderung Art 20a Grundgesetz

BMU-Ziel Faktor 25 bis 2020

Nationale Nachhaltigkeitsstrategie Verdopplung Rohstoffproduktivitaumlt bis 2020

Kreislaufwirtschaftsgesetz

WBGU Welt im Wandel

Rohstoffstrategie

ProgRess I

Gruumlndung Ressourcen-Kommission am Umweltbundesamt

Enquete Kommission Wachstum Wohlstand Lebensqualitaumlt

ProgRess II

National Ressources Forum

Umweltschutz als Wirtschaftsfaktor

World Ressources Forum

Rio +20

G7 Allianz Ressourceneffizienz

SDG-Report

G8 3R Action Plan

Europ Nachhaltigkeitsstrategie

Abb 1 Quelle Wuppertal Institut 2016 berg H Liedtke Ch Welfens J (2016) Hintergrundrecherche und Definition einer Ressourcenleichten Gesell-schaft Arbeitspapier im Projekt bdquoErfolgsbedingungen fuumlr Systemspruumlnge und Leitbilder einer ressourcenleichten Gesellschaftldquo

Wirtschaftens angestrebt werden

beispiele dazu

Europa 2020 Idee der Entkopplung

durch intelligentes nachhaltiges und

integratives Wachstum

Enquete Kommission fuumlr Wachs-

tum Wohlstand und lebensqualitaumlt in

Deutschland mit konkreten Handlung-

sempfehlungen fuumlr mehr Wohlstand

bei gleichzeitiger Abkopplung vom

Ressourcenverbrauch

ProgRess 1 und 2 in Deutschland

Programme die nachhaltige Nutzung

der natuumlrlichen Ressourcen in den

fokus stellen

Diese Entwicklungen haben dazu

beigetragen dass das leitbild einer

bdquoressourcenleichten Gesellschaftldquo die

innerhalb des zur Verfuumlgung stehenden

umweltraumes eine hohe lebensquali-

taumlt und Entfaltung des der Einzelnen

sowie der Gemeinschaft foumlrdert und

fordert sowohl in der Wissenschaft

Seite 23 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

GreenEconomy

Green Economy ndash verstanden

als eine wettbewerbsfaumlhige

umwelt- und sozialvertraumlgliche

Wirtschaftsweise ndash wird seit etwa

2007 zum neuen Leitbild in der

internationalen und nationalen

Diskussion zu Wachstum Wohl-

stand und Lebensqualitaumlt Der

begriff wurde federfuumlhrend von

uNEP gepraumlgt

Aufgrund der folgewirkungen die mit

dem aktuellen Wirtschaftssystem ver-

bunden sind wie beispielsweise fort-

schreitender Klimawandel biodiversi-

taumltsverlust und Ressourcenknappheit

setzt sich zunehmend die Auffassung

durch dass dieses ressourcen- und

energieintensive Wirtschaftsmodell

nicht uneingeschraumlnkt fortgesetzt wer-

den kann

Die Chance fuumlr eine nachhaltige faire

und offene Zukunft im Sinne einer

Green Economy ist daher die Entwick-

lung eines Wirtschafts- und Gesell-

schaftsmodells das sowohl die nach-

haltige Nutzung der Oumlkosysteme als

auch den gesellschaftlichen Wohlstand

sichert Dies macht es erforderlich dass

die Produktions- und Konsumprozesse

innerhalb oumlkologischer und sozialer

leitplanken stattfinden und die End-

lichkeit der Ressourcen beruumlcksichtigt

wird

fuumlr die umsetzung von Green

Economy wurde die Green Econo-

my Initiative ins leben gerufen die

Entscheidungstraumlger unterstuumltzen soll

eine ressourcen- und Co2-aumlrmere und

sozial gerechtere Wirtschaft zu rea-

lisieren Das umsteuern in Richtung

einer Green Economy stellt eine sehr

hohe Herausforderung fuumlr Wirtschaft

und Gesellschaft dar Der Uumlbergang

zu einer nachhaltigeren Wirtschafts-

weise bedarf der Erschlieszligung neuer

Zukunftsmaumlrkte sowie neuer Geschaumlfts-

modelle die eine drastische Steige-

rung der Ressourceneffizienz in den

Produktions- und Dienstleistungssek-

toren bewirken Es bedarf staatlicher

flankierungsmaszlignahmen um diesen

Wirtschaftskurs zu unterstuumltzen die

erforderlichen leitplanken zu setzen

sowie das gesellschaftliche bewusstsein

und nachhaltigere Konsumstile dahin-

gehend zu foumlrdern

Towards a Green Economy 1

UNEP (2011) Towards a Green Economy ndash Pathways to Sustainable Development and Poverty Eradicati-on A Synthesis for Policy Makers

OECD (2011) Towards Green Growth 2

OECD (2010) Transition to a low-carbon economy ndash public goals and corporate practices OECD Publishing 3

Europa 2020 Strategie ndash Eine Strategie fuumlr intelligentes nachhaltiges und integratives Wachstum 4

Discussions about Green Econo-my often ignore the Social 5

This short 10 minute video addresses this issue

uNRISDlsquos Project on the Social Dimensions of Green Economy and Sustainable Development 6

Modul bdquoWirtschaftNeue Wirt-schaftsordnung (WIN)ldquo 7

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Forum fuumlr Verantwortung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut

Growing green economies 8

Von Rio nach Rio+20

TED 2010 Tim Jackson An ec-onomic reality check 9

Tim Jackson stellt ein Konzept vor dass es durch feste oumlkonomische Prinzipien ermoumlglicht aktuelle Krisen zu uumlberwinden und in die Zukunft zu investieren

TED 2012 Juan Verde Towards the green economy 10

Juan Verde ist uumlberzeugt dass be-reits verfuumlgbare Innovationen eine beispiellose Zunahme von gruumlner Technologie und damit einen oumlkono-mischen Wandel hervorrufen koumlnnen

Seite 24 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpwwwuneporgpublicationscontentspub_details_search

aspID=4188 middot 2 httpwwwoecd-ilibraryorgenvironmenttowards-green-

growth_9789264111318-en middot 3 httpdxdoiorg1017879789264090231-

en middot 4 httpeceuropaeueurope2020 middot 5 httpswwwyoutubecom

watchv=O5lBwrJcUOk middot 6 httpwwwunrisdorggreeneconomy middot

7 httpwwwforum-fuer-verantwortungdepublikationenwirtschaftneue-

weltordnung middot 8 httpswwwyoutubecomwatchv=m9AS6KT7a5Y middot

For more info visit wwwoecdorgrio+20 middot 9 httpwwwtedcomtalks

tim_jackson_s_economic_reality_check middot 10 httpswww youtubecom

watchv=x-7ZBairDh4

Seite 25 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

four returnsPrinzip

Commonlandrsquos approach is to

restore landscapes by building

and (co-) funding sustainable

businesses in 3 landscape zo-

nes delivering 4 types of return

inspirational social natural and

financial return within a 20 years

time horizon

Return of Inspiration Giving

people hope and a sense of pur-

pose

Return of Social Capital bringing

back jobs business activity edu-

cation and security

Return of Natural Capital Resto-

ring biodiversity soil and water

quality

Return of financial Capital Reali-

zing long-term sustainable profit

Ein landstrich braucht auf lange Sicht

drei Zonen um dauerhaft von nutzen

zu sein

Natural Zone

Investment Restoring vegetation Plan-

ting native trees and clearing invasive

species Natural restoration limited

maintenance

Return Co2 capture water soil Resto-

red biodiversity forestry hunting

Tourism

Combined Zone

Investment Restoring landscape Plan-

ting usable trees Restoring perennial

vegetation and soil limited mainten-

ance

Return Co2 capture water soil

Partially restored biodiversity Agrofo-

restry fruit trees timber Tourism

Economic Zone

Investment Sustainable agriculture fo-

restry aquaculture Real estate infras-

tructure fitting in landscape Ventures

with positive impact on landscape

Return Co2 capture water soil Crops

and products New businesses new

collaborations Economic development

(wwwcommonlandcom)

commonlandcom 1

Organisation die sich fuumlr die groszligflauml-chige Restauration von Landschaften einsetzt Auf deren Internetpraumlsenz werden deren Ziele und Vorgehens-weisen schnell deutlich Zusaumltzlich gibt es viele Paper und Videos

four returns Three Zones

Ferwerda W Four Returns Three Zones 20 years A systemic and practical approach to scale up land-scape restoration by business and investors to create a restoration in-dustry chapter in book (2015) bdquoLand Restoration Reclaiming Landscapes for a Sustainable Futurerdquo (Elseviers Publication)

John D Liu Hope in a changing climate 2

Liu stellt vor wie vertrocknete Landschaften wiederbelebt werden koumlnnen

Chris McKnett The investment logic for sustainability 3

Groszliginvestoren als Schluumlsselspieler fuumlr den oumlkologischen Fortschritt

1 wwwcommonlandcom middot 2 httpswwwyoutubecom

watchv=41qnjXKdE70 middot

3 httpswwwtedcomtalkschris_mcknett_the_investment_logic_for_

sustainability

Seite 26 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

DeutscheNachhaltigkeitsstrategie

Die Nationale Nachhaltigkeits-

strategie bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo beschlossen im

Jahr 2002 bestimmt den Kurs fuumlr

eine nachhaltige Entwicklung auf

der nationalen Ebene

Ihre leitlinien sind Generationenge-

rechtigkeit lebensqualitaumlt sozialer

Zusammenhalt und internationale Ver-

antwortung In dem Dokument wurden

Ziele (i d R fuumlr das Jahr 2020) fuumlr die

oumlkologische oumlkonomische und soziale

Nachhaltigkeit benannt und insgesamt

21 Schluumlsselindikatoren definiert die

es gestatten den Erreichungsgrad

dieser Ziele bereits heute statistisch zu

messen und die weitere Entwicklung

Jahr fuumlr Jahr zu beobachten

Die Indikatoren beschreiben nicht

nur Ziele an sich sondern gelegentlich

auch sogenannte Zwischenziele deren

Erreichung wiederum den fortschritt

auch bei anderen Zielen voranbringt

So zb bedeutet eine Verbesserung

beim Indikator sbquoEnergieproduktivitaumltlsquo

gleichzeitig auch eine Verbesserung des

Indikatorwertes bei den Treibhausgase-

missionen

Seit der ersten Version der Nach-

haltigkeitsstrategie wurden die Indi-

katoren teilweise erweitert und der

aktuellen Situation angepasst wie zb

die neuen Indikatoren wie Anteil des

Stroms aus erneuerbaren Energiequel-

len am Stromverbrauch oder Schulden-

stand so dass im neuesten Indikato-

renbericht 2012 effektiv 38 Indikatoren

untersucht werden

Diese Indikatoren werden im Abstand

von zwei Jahren in Indikatorenbe-

richten des Statistischen bundesamtes

aktualisiert und der aktuelle Stand und

Entwicklungen dargestellt

Seit 2002 wurden 3 fortschritts-

berichte veroumlffentlicht in denen die

Strategie weiterentwickelt und aktua-

lisiert wird 2004 bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo 2008 bdquofuumlr ein nachhal-

tiges Deutschland und fortschrittsbe-

richt 2012

Die bundesregierung bereitet derzeit

die bdquoNachhaltigkeitsstrategie 2016ldquo vor

ndash und schreibt damit die Nachhaltig-

keitsstrategie fort

bundesregierung (2002) Perspektiven fuumlr Deutschland 1

10 Jahre Nachhaltigkeit bdquomade in Germany 2

Kurzpapier zum Fortschrittsbericht

basisinformationen Lexikon der NachhaltigkeitAachener Stiftung 3

bundesregierung im Web 4

Internetauftritt der Bundesregierung zur nationalen Nachhaltigkeitsstrate-gie mit kurzem Themenuumlberblick

Silke uebelmesser How demographic change is sha-ping our future 5

Ausblick auf die Herausforderun-gen vor die uns der demographische Wandel in den naumlchsten Jahren stellt

1 httpwwwbundesregierungdeContentDE_Anlagen

Nachhaltigkeit-wiederhergestelltperspektiven-fuer-deutschland-

langfassungpdfjsessionid=DD7315CEA90912E6C3977178854C9BDB

s3t1__blob=publicati-onFileampv=3 middot 2 httpwwwbundesregierung

deContentDE_AnlagenNachhaltigkeit-wiederhergestellt2012-

05-09-kurzpapier-zum-fortschrittsbericht-2012-barrierefrei

pdfjsessionid=DD7315CEA90912E6C3977178854C9BDBs3t1__

blob=publicationFileampv=3 middot 3 httpswwwnachhaltigkeitinfoartikel

nationale_nachhaltigkeitsstrategie_entwicklung_1694htm middot 4 httpswww

bundesregierungdeWebsBregDEThemenNachhaltigkeitsstrategie1-

die-nationale-nachhaltigkeitsstrategienachhaltigkeitsstrategie_node

html middot 5 httptedxtalkstedcomvideoHow-demographic-change-is-

shapisearch3Agermany

Seite 27 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren

Nachhaltiges Produzieren und

Konsumieren hat sich in den letz-

ten zwei Jahrzehnten zu einem

der wichtigsten Themenbereiche

der Nachhaltigkeitsdiskussion

auf dem internationalen euro-

paumlischen und nationalen Level

entwickelt

Die globalen Klimaveraumlnderungen

und umweltbelastung verdeutlichen

die Notwendigkeit einer systemischen

sozial-oumlkologischen Transformation

der Gesellschaft in Richtung Nach-

haltigkeit bdquobereits seit geraumer Zeit

befindet sich das fossile oumlkonomische

System international im umbruch

Dieser Strukturwandel wird vom

WbGu (Wissenschaftlicher beirat der

bundesregierung Globale umweltver-

aumlnderungen) als beginn einer bdquoGroszligen

Transformationldquo zur nachhaltigen Ge-

sellschaft verstanden die innerhalb der

planetarischen leitplanken der Nach-

haltigkeit verlaufen mussldquo (WbGu

2011 S 1) Ein Uumlberschreiten dieser

leitplanken koumlnne die oumlkologischen

Rahmenbedingungen veraumlndern und

ein Risiko fuumlr die zukuumlnftigen Genera-

tionen darstellen (vgl Potsdam-Institut

fuumlr Klimafolgenforschung 2009)

Das Tempo des Verbrauchs von

natuumlrlichen Ressourcen der von 10

Mrd Tonnen 1950 auf 70 Mrd Tonnen

2010 rapide gestiegen ist kann nicht

fortgesetzt werden um im Rahmen der

planetarischen Grenze zu wirtschaften

muumlsste der globale Ressourcenver-

brauch bis 2050 etwa halbiert werden

(Schmidt-bleek 2007 uNEP 2011)

Auf der nationalen Ebene muumlsste die

Reduktion des Ressourcenverbrauchs

um einen faktor 10 und auf der Haus-

haltsebene in Deutschland um den fak-

tor 5 auf etwa 8 Tonnen pro Kopf und

Jahr (lettemeier etal 2014) reduziert

werden

Eine radikale Reduzierung des

Ressourcenverbrauchs bei gleichzeitig

groumlszligtmoumlglicher lebensqualitaumlt welt-

weit ist eine globale Herausforderung

des 21 Jahrhunderts Der Weg hin zu

einer 8t-Gesellschaft (lettenmeier et

al 2014) verlangt nach einer nachhal-

tigeren Gestaltung von Produktions-

und Konsummustern sowie der damit

Material footprint 1

Lettenmeier Michael Liedke Chris-ta Rohn Holger (2014) Eight Tons of Material Footprint - Suggestion for a Resource Cap for Household Cons-umption in Finland In Resources 33 (2014) S 488-515

Stellschrauben fuumlr Nachhaltigkeit

Liedtke Ch etal (2015b) Stell-schrauben fuumlr Nachhaltigkeit Trends und Verantwortungen in Produktion und Konsum in Stiftung Entwicklung und Frieden (Hrsg) Globale Trends 2015 Perspektiven fuumlr die Gesellschaft Fischer Verlag 2015 S 299-314

Marrakech-Prozess 2

Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren in der Eu 3

Sustainable Consumption and Production and the SDGs 4

UNEP Post 2015 Note 2

Indikatoren 5

European food Sustainable Cons-umption and Production Round Table 6

The Story of Stuff 7

Der Film beschreibt den kompletten Konsumkreislauf mit seinen sozialen und oumlkologischen Folgen (deutsch)

unsichtbare Schaumltze im Mobil-telefon Ein Animationsfilm zum Recycling von Handys 8

Eine Veranschaulichung des Lebens-zyklus elektronischer Geraumlte am Bei-spiel Handy Die Wiederverwendung von bis zu 80 Prozent der Rohstoffe in gebrauchten Handys ist zentraler Bestandteil der bdquoRohstoff-Expediti-on die vom Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung anlaumlsslich des Wissenschaftsjahres 2012 ausgerufen wurde

Seite 28 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

verbundenen Produkt-Dienstleistungs-

systeme wie Infrastrukturen

Nachhaltiges Konsumieren und Produ-

zieren wird definiert alsldquo a holistic

approach to minimising the negative

environmental impacts from consump-

tion and production systems while

promoting quality of life for allrdquo (uNEP

2015a S 10) Der holistische Ansatz

Sustainable Production and Consumption Systems

Lebel L etal (Hrsg) (2010) Sustainable Production and Cons-umption Systems Knowledge Enga-gement and Practice Springer

Planetarische Grenzen 9

Potsdam-Institut fuumlr Klimafolgenfor-schung (2009) Planetarische Gren-zen Ein sicherer Handlungsraum fuumlr die Menschheit Pressemitteilung vom 23092009

uNEP (2015a) Sustainable Cons-umption and Production A Hand-book for Policymakers 10

uNEP (2015b) Sustainable Cons-umption and Production Indica-tors for future SDGs 11

Konsum und Nachhaltigkeit 12

Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung (2010) Konsum und Nachhaltigkeit Wie Nachhaltigkeit in der Konsum-gesellschaft kaumluflich und (er)lebbar wird Eine Aufgabe fuumlr Politik Wirt-schaft Buumlrgerinnen und Buumlrger

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

faktor 4

Weizsaumlcker EU von Lovins AB Lovins LH (1995) Faktor Vier Doppelter Wohlstand ndash halbierter Naturverbrauch Der neue Bericht an den CLUB OF ROME Muumlnchen Verlag Droemer Knaur

Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung (2011) Der Deutsche Nachhaltig-keitskodex 13

Welt im Wandel

WBGU (2011) Welt im Wandel Gesellschaftsvertrag fuumlr eine Groszlige Transformation Hauptgutachten Berlin

Global Guidance Principles for Life Cycle Assessment Databases

UNEPSETAC (2011) Global Gu-idance Principles for Life Cycle Assessment Databases ndash A Basis for Greener Processes and Products Paris France

Modul bdquoKonsum (KON)ldquo 14

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Didaktische Module bdquoVom Wissen zum Handelnldquo Modul bdquoKons-um (KON)ldquo Forum fuumlr Verantwor-tung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Ot-zenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut Was hat unser Konsum mit Klima- und Ressourcenschutz zu tun Was sind die Trends in der weltwei-ten Entwicklung und welche Strategi-en koumlnnen Wohlstand erhalten ohne das System Erde zu uumlberlasten

MIPS ndash Wieviel umwelt braucht der Mensch

Schmidt-Bleek F (1994) Wieviel Umwelt braucht der Mensch MIPS das Maszlig fuumlr oumlkologisches Wirtschaf-ten Basel Boston Birkhaumluser Verlag

TED 2010 Tim Jackson An econi-mist reality check 15

Tim Jackson spricht uumlber Rezession Klimawandel und Ungleichheit und wie wir in eine bessere Zukunft inves-tieren koumlnnen

Von sozial-oumlkologischen Experi-menten in den Alltag 16

Vortrag von Michael Minis auf der Tagung bdquoWas bewegt Von sozial-ouml-kologischen Experimenten in den Alltagldquo (8 und 9 Maumlrz 2012 Berlin) Kritische Reflektion von Produktions- und Konsummustern

was-bewegtorg 17

Pionierhafte Konzepte fuumlr einen nachhaltigen Wandel von Produk-tions- und Konsummustern werden vorgestellt und kritisch reflektiert - sowohl aus praktischer als auch aus wissenschaftlicher Sicht In diesem Zusammenhang wird Tamyca als Konzept zur Aumlnderung der zukuumlnfti-gen Automobilnutzung dargestellt

amp

(siehe Abbildung 1 unten) der unter-

schiedliche Interventionsmoumlglichkeiten

im lebenszyklus eines Produktes oder

einer Dienstleistung umfasst hat eine

entscheidende bedeutung fuumlr systemi-

sche betrachtung der Produktions- und

Konsumsysteme

uNEP definiert Grundcharakteristika

der nachhaltigen Produktions-Konsum-

systeme (uNEP 2015a S 10)

Verbesserung der lebensqualitaumlt

unter beruumlcksichtigung des Ressour-

cenbedarfs zukuumlnftiger Generationen

und umweltqualitaumlt

Entkopplung des Wirtschaftswachs-

tums vom Ressourcenverbrauch durch

Seite 29 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

- Reduktion von Material- und

Energieintensitaumlt sowie der Emissi-

on- und Abfallmengen von Produkti-

on- und Konsumaktivitaumlten

- foumlrderung des Wandels zu energie-

und materialeichten Konsummustern

ohne Verzicht auf lebensqualitaumlt

Data

LCA data (including data for carbon and water footprint exposure and hazard data etc)

Life Cycle Approaches

LCA Carbon and water footprint material flow accounting risk assessment social LCA Life cycle costing

Life cycle sustainability assessment etc

Programmes and activities

Design for environment eco-labelsgreen procurement recycling design for

sustainability sustainable procurement etc

Life cycle

management systemsand sustainable consumption

and production policies

Sustainability

Abb 2 Holistischer Systemansatz zu nachhaltigen Produktions-Konsumsysteme (uNEP 2015a S 41)

Quelle Eigene Darstellung

Anwendung des lebenszyklusansat-

zes unter beruumlcksichtigung der Aus-

wirkungen auf die umwelt von allen

Phasen der Produktions- und Kons-

umprozesse

Strategisches Vorgehen gegen

Reboundeffekte (Kompensation der

Efffizienzgewinne durch steigenden

Konsum)

Auf globaler Ebene wird die Proble-

matik der nachhaltigeren Produktions-

und Konsummuster vorrangig von den

Vereinten Nationen (uN) und ihren

unterorganisationen wie etwa der

Commission on Sustainable Develop-

ment (CSD) und dem united Nations

Environment Programme (uNEP)

sowie von weiteren internationalen

organisationen wie der organisation

Politische Umsetzung der Strategien und Maszlignahmen zu Nachhaltigem Produzieren und Konsumieren

Welt

2015 UN Vollversammlung verabschiedete Ziele fuumlr nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals- SDGacutes siehe httpwwwforu-muedewp-contentuploads201507SDG-Factsheet_FUEpdf Ziel 12 lautet bdquoFuumlr nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgenldquo Die SDGs sollen ab 2016 bis 2030 verwirklicht werden Sie bilden ndash gemeinsam mit Umsetzungsmaszlignahmen Indikatoren zur Fortschritts-messung sowie Uumlberpruumlfungsmechanismen ndash die so genannte Post-2015-Agenda

Seite 30 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Europaumlische Union

2012 EU-Direktive zur Erhoumlhung der Energieeffizienz (Energy Efficiency Directive) gezielt auf die Einfuumlhrung von Maszlignahmen zur Erreichung von 20-Erhoumlhung der Energieeffizienz bis zum Jahr 2020 in den Laumlndern der Europaumlischen Union

2010 Europa 2020-Wirtschaftsprogramm gezielt auf ein bdquointelligentes nachhaltiges und integratives Wachstumldquo und eine bessere Koordinie-rung der nationalen und europaumlischen Wirtschaft bis zum Jahr 2020

2009

Oumlkodesign-Richtlinie der EU (2009125EG) die die Anforderungen an die umweltgerechte Gestaltung energieverbrauchsrelevanter Produkte (Energy-related Products ErP) formuliert

2008 Aktionsplan der EU-Kommission zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren und zu Industriepolitik Der Aktionsplan zielte auf die Foumlrderung von Innovationen zu nachhaltigeren Produktion und der Nachfrage nach nachhaltigeren Guumltern und Dienstleistungen

2012 Konferenz der Vereinten Nationen uumlber nachhaltige Entwicklung (Rio+20) - Festlegung des Konsultationsprozesses zu den Zielen nachhaltiger Entwicklung

Beschluss zu 10 Jahresprogramm zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (10 Year Framework of Programmes 10YFP) ge-zielt auf eine weltweite verstaumlrkte Einfuumlhrung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmuster

2005 Gruumlndung des UNEP-Center for Sustainable Production and Consumption (siehe wwwscp-centreorg) am Wuppertal Institut als Hausinstitut der Vereinten Nationen den Marrakesch-Prozess zu unterstuumltzen2003

2003 Internationales Expertentreffen in Marrakesch (vgl wwwunorgesasustdevsdissuesconsumptionmarrakechhtm) organisiert von den Vereinten Nationen Start des sog bdquoMarrakesch-Prozessesldquo koordiniert durch das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und die Abteilung fuumlr wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten der Vereinten Nationen (UN-DESA)

2002 Der zweite Weltgipfel fuumlr Nachhaltige Entwicklung (WSSD) 2002 in Johannesburg das beschlossene Umsetzungsprogramm (bdquoPlan of Implementationldquo) widmet dem Uumlbergang zu nachhaltigeren Konsum- und Produktionsmustern ein eigenes Kapitel in dem wichtige Ansatzpunkte fuumlr die Umsetzung wie Monitoring Life-Cycle-Analysis Oumlkoeffizienzprogramme Indikatoren zielgruppenspezifische Informations- und Aufklaumlrungsprogramme hervorgehoben werden

1995 Gruumlndung der Kommission fuumlr Nachhaltige Entwicklung (Commission on Sustainable Development - CSD) der Vereinten Nationen Ausarbeitung des Internationalen Arbeitsprogramms zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (bdquoInternational Work Programme on Changing Consumption and Production)

1992 Erster Weltgipfel zu Nachhaltiger Entwicklung in Rio de Janeiro Der Kapitel 4 des Abschlussdokuments bdquoAgenda 21 bdquoVeraumlnderung der Konsumgewohnheitenldquo adressiert zwei Themenbereiche bdquoUumlberkonsum von Ressourcenldquo und bdquo(Negative) Effekte des Konsumen-tenverhaltensldquo die bis heute im Zentrum der globalen Debatte um Konsum- und Produktionsmuster stehen

Seite 31 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2006 Verabschiedung neuer angepassten Version der Nachhaltigkeitsstrategie die konkrete Zielsetzungen und Maszlignahmen fuumlr prioritaumlre Bereiche wie Klimawandel nachhaltige Produktion und nachhaltiger Konsum Demografie Migration gesellschaftliche Integration ua benennt

2001 Erste EU-Nachhaltigkeitsstrategie gezielt auf Verbesserung der Lebensqualitaumlt heutiger und zukuumlnftiger Generationen

Gruumlnbuch der Europaumlischen Kommission zur Integrierten Produktpolitik mit den Schwerpunkten oumlkologische Gestaltung von Produkten Bedeutung der Preisbildung und Konsumentenentscheidungen

1993 Einfuumlhrung des EU-Oumlko-Audits (Eco- Management and Audit Scheme (EMAS) EMAS-Verordnung adressiert die Eigenverantwortung der Wirtschaft bei der Bewaumlltigung ihrer direkten und indirekten Umweltauswirkungen

1992 Einfuumlhrung des freiwilligen Europaumlischen Umweltzeichens (kurz Euroblume bzw EU-Ecolabel) zur Kennzeichnung von Verbraucherpro-dukten und Dienstleistungen (Verordnung EWG 880) gekennzeichnet werden Konsumguumlter die sich durch besondere Umweltvertraumlglich-keit und vergleichsweise geringe Gesundheitsbelastung auszeichnen Die Auszeichnung wird eigenverantwortlich durch nationale Institute der teilnehmenden Laumlnder vergeben

Deutschland

2015 Anfang des politischen Dialogprozesses zur Umsetzung der Ziele nachhaltiger Entwicklung (Sustainable Development Goals)

2014 Kabinettsbeschluss der Bundesregierung uumlber die Nationale Nachhaltigkeitsstrategie die einen bdquowesentlicher Rahmenldquo fuumlr die Umsetzung der SDGs in Deutschland werden soll

2008 Gruumlndung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises der den Wandel zu einer nachhaltigen Gesellschaft unterstuumltzt die relevanten Akteure aus Wirtschaft Kommunen und Forschung in nachhaltigem Handeln bestaumlrkt und dazu beitraumlgt die Grundsaumltze nachhaltiger Entwicklung in der oumlffentlichen Wahrnehmung staumlrker zu verankern

2004 Start eines langfristigen bdquoNationalen Dialogprozesses zur Weiterentwicklung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmusterldquo an dem Akteure aus Politik Wirtschaft Wissenschaft und Zivilgesellschaft in den Dialog bringt Die Initiative wird durch das Bundesumweltministe-rium und das Umweltbundesamt koordiniert

2002

Deutsche Nationale Nachhaltigkeitsstrategie ndash beschlossen von der Bundesregierung wird in den naumlchsten Jahren mehrere Male uumlberar-beitet und an die aktuellen Trendentwicklungen angepasst

Seite 32 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2001 Berufung des Rates fuumlr Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung mit dem Ziel Beitraumlge zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln In diesem Rahmen beschaumlftigt sich der Rat mit der Problematik des nachhaltigen Konsums (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_Maerz_2010_01pdf) und auch eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr Unternehmen (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaRNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Janu-ar_2012pdf)

Die Entwicklung von nachhaltigeren Produktions- und Konsummustern wird in Deutschland von weiteren Institutionen gefoumlrdert und aktiv unterstuumlzt Dazu gehoumlren ua Netzwerke zu Verbraucherforschung in Bund und einigen Laumlndern

- Foumlrderprogramme der sozialoumlkologischen Forschung des BMBFacutes httpwwwfonadede19711 - Sachverstaumlndigerrat fuumlr Verbraucherfragen httpwwwsvr-verbraucherfragende - Deutscher Nachhaltigkeitspreis (httpswwwnachhaltigkeitspreisde)

1997 Im Jahr 1997 begann das von den beiden Institutionen initiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur Fundierung und Evaluierung nachhaltige-rer Konsummuster und Verhaltensstileldquo

1993 In Deutschland wurde bereits vor 1993 von einzelnen Wissenschaftlern auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffizienz und die Rolle nach-haltigeren Produzierens und Konsumierens wie des Designs fuumlr eine nachhaltige Entwicklung hingewiesen (von WeizsaumlckerLovinsLovins 1995 Schmidt-Bleek 1994) Das Bundesumweltministerium (BMU) und das Umweltbundesamt (UBA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre eine breite gesellschaftliche Debatte zu diesem Thema

Economic Co-operation and Develop-

ment (oECD) getragen Die CSD

der Vereinten Nationen wurde nach

dem uN-Weltgipfel in Rio de Janeiro

1993 gegruumlndet um die umsetzung

der Agenda 21 voranzutreiben Die

Kommission hatte bereits zu beginn

das Themenfeld bdquoKonsum- und Produk-

tionsmusterldquo zu ihrem Arbeitsschwer-

punkt erklaumlrt In folge dessen wurde

im Jahr 1995 das bdquoInternational Work

Programme on Changing Consumption

and Production Patternsldquo (IWPCCPP)

verabschiedet Zu den Hauptaufgaben

des Programms gehoumlren

die Identifikation der politischen

Implikationen von Konsumtrends und

Produktionsmustern

die Revision von uN-Richtlinien fuumlr

den Konsumentenschutz sowie

die Evaluation der Effektivitaumlt von

politischen Maszlignahmen die auf die

Aumlnderung von Konsum- und Produkti-

onsmustern zielen

In Deutschland wurde bereits vor

1993 von einzelnen Wissenschaftlern

auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffi-

zienz und die Rolle nachhaltigeren Pro-

duzierens und Konsumierens wie des

Designs fuumlr eine nachhaltige Entwick-

lung hingewiesen (von Weizsaumlcker

lovinslovins 1995 Schmidt-bleek

1994) Das bundesumweltministerium

(bMu) und das umweltbundesamt

(ubA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre

eine breite gesellschaftliche Debatte zu

diesem Thema Im Jahr 1997 begann

das von den beiden Institutionen ini-

tiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur

fundierung und Evaluierung nachhal-

tigerer Konsummuster und Verhaltens-

stileldquo Die TeilnehmerInnen dieses Pro-

gramms haben sich im Jahr 2000 in der

so genannten bdquoTutzinger Erklaumlrungldquo

auf eine Allianz fuumlr einen nachhaltige-

ren Konsum verstaumlndigt Ebenfalls im

Jahr 2000 richtete die bundesregierung

einen bdquoStaatssekretaumlrsausschuss fuumlr

Nachhaltige Entwicklungldquo ein Ein Jahr

spaumlter wurde der bdquoRat fuumlr Nachhaltige

Entwicklungldquo gegruumlndet der sich ua

intensiv mit der Problematik des Kons-

ums (httpwwwnachhaltigkeitsrat

deuploadsmediabroschuere_Kons-

um_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf) aber eben auch

eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr

unternehmen (wwwnachhaltigkeits-

Seite 33 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

ratdeuploadsmediaRNE_Der_Deut-

sche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_tex-

te_Nr_41_Januar_2012pdf)

Durch den Impuls des WSSD in

Johannesburg griffen 2004 das bundes-

umweltministerium und das umwelt-

bundesamt die Herausforderung auf

und initiierten in Deutschland einen

langfristigen bdquoNationalen Dialogprozess

zur Weiterentwicklung nachhaltiger

Konsum- und Produktionsmusterldquo der

Akteure aus Politik Wirtschaft Wis-

senschaft und Zivilgesellschaft in den

Dialog bringt

Die Entwicklung von Nachhaltigeren

Produktions- und Konsummustern wird

in Deutschland von weiteren Instituti-

onen gefoumlrdert und aktiv unterstuumltzt

Dazu gehoumlren ua

Netzwerke zu Verbraucherforschung

in bund und einigen laumlndern

foumlrderprogramme der sozialoumlkolo-

gischen forschung des bMbf (http

wwwfonadede19711)

Sachverstaumlndigenrat fuumlr Verbrau-

cherfragen

(wwwsvr-verbraucherfragende)

Deutscher Nachhaltigkeitspreis

(wwwnachhaltigkeitspreisde)

1 httpwwwmdpicom2079-927633488htm middot 2 httpwwwunepfr

scpmarrakech middot 3 httpeceuropaeuenvironmenteussdescp_enhtm

middot 4 httpwwwnrg4sdorgunep-post-2015-briefing-notes middot 5 http

wwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-indicators-

future-sdgs middot 6 httpwwwfood-scpeu middot 7 httpswwwyoutubecom

watchv=UCQLgACc6fQ middot 8 httpwupperinstorgawiasad2288 middot 9

httpswwwpik-potsdamdeaktuellespressemitteilungenarchiv2009

planetarische-grenzen-ein-sicherer-handlungsraum-fuer-die- middot 10 https

sustainabledevelopmentunorgpage=viewampnr=1951amptype=400ampmenu=35 middot

11 httpwwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-

indicators-future-sdgs middot 12 httpswwwnachhaltigkeitsratdefileadmin_

migratedmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf middot 13 httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmedia

RNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Januar_2012

pdf middot 14 httpwwwforum-fuer-verantwortungdepublikationenkonsum

middot 15 httpwwwtedcomtalkstim_jackson_s_economic_reality_

checklanguage=en middot 16 httpswwwyoutubecomwatchv=hQ73hv8GGSQ

middot 17 httpwwwwas-bewegtorg

Wie die oben dargestellte Entwick-

lung zeigt sind in der Zwischenzeit

Strategien und Maszlignahmen zur

umsetzung nachhaltiger Produktions-

und Konsummuster auf allen Ebenen

etabliert Eine nachhaltigere Gestaltung

der Wertschoumlpfungsketten von Pro-

dukten und Dienstleistungen setzt sich

immer mehr durch nachhaltige Guumlter

werden auch immer oumlfter von der

Gesellschaft nachgefragt Es wurden

sowohl Instrumente fuumlr die umsetzung

nachhaltigeren Produktionsmuster (wie

zb Oumlko-Audit Effizienzstandards) wie

auch zur unterstuumltzung von nachhalti-

geren Konsummustern (wie oumlko-label

gesellschaftliche Dialogprozesse)

entwickelt Das schafft groszlige Entwick-

lungspotenziale fuumlr Designer die die

oumlkologischen Anspruumlche erfuumlllen koumln-

nen indem sie zukunftfaumlhige Produkt-

Dienstleistungssysteme gestalten die

bei den moumlglichst kleinem Resoourcen-

verbrauch den von Kunden gewuumlnsch-

ten Nutzen stiften

claudiabo
Hervorheben

Seite 34 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design undNachhaltigkeit

Nachhaltige Entwicklung ist

eine grundlegend gestalterische

Aufgabe mit der Zielsetzung die

bestehenden Produktions- und

Konsumsysteme energie- und res-

sourceneffizienter zu entwickeln

Waumlhrend das ldquokonventionelle

Designrdquo Produkte entwirft und

dadurch Lebensstile vorgibt wer-

den in den neuen Ansaumltzen (wie

zb bdquoHuman Centered Designldquo

bdquopartizipatives Designldquo oder bdquoDe-

sign Activismldquo) die Verbraucher zu

Mitgestaltern (siehe ua fuad-

Luke A (2009) fuhs S brocchi

D Draser b et al (Hrsg) (2014))

Diese neue Designausrichtung

die sich unter dem begriff bdquoTrans-

formationsdesignldquo verbirgt (siehe

dazu Irwin T Tonkinwise C

Kossoff G (2012) SommerWel-

zer (2014)) beruht auf integrierten

Kompetenzen des Produkt-Servi-

ce- Social- und Kommunikations-

design und verbindet diese mit

einem nachhaltigen Transforma-

tions- wie Innovationsmanage-

ment

Design ist immer transformativ Egal

ob wir unser Handy benutzen ein buch

lesen eine Werbung anschauen oder

einen fahrkartenautomaten benutzen

die Nutzung spezifischer Produkte

Services sowie von Kommunikation

beeinflusst unsere Handlungen und

verdeutlicht gleichzeitig unsere eigene

Haltung unser Denken unsere kultu-

rellen Muster wie auch unsere Wuumln-

sche und Vorstellungen materialisieren

sich in Produkten Infrastrukturen und

Dienstleistungen und umgekehrt

Wir kaufen Produkte die uns einen so-

zialen Status geben ndash dabei wird nicht

nur der Status sondern auch Struktur

Sicherheit oder Identitaumlt vermittelt

Sie de-codieren uns und unsere Ge-

sellschaft

Die Gestaltung der materiellen basis

ndash das sind Produkte und Infrastruktu-

ren - unserer emotionalen wie auch

Grund-bedarfe greifen ineinander und

sind Ziel und Aufgabe von Design sie

sind Teil jeglicher Veraumlnderungsprozes-

se Damit ruumlckt Design in das Zentrum

gesellschaftlicher Entwicklungspro-

zesse Gleichzeitig nutzen und beein-

Change by design

Brown T (2009) Change by design How Design Thinking Transforms Organizations and Inspires Innovati-on HarperCollins

Developing Theories

Doordan D (2013) Developing Theories for Sustainable Design In Stuart Walker and Jaques Giard (eds) The Handbook of Design for Sustainability Bloomsbury London

Speculative Everything

Dunne A Raby F (2013) Specula-tive Everything Design Fiction and Social Dreaming pp 1ndash9 Cam-bridge MA The MIT Press

Design Research for Sustainable Social Innovation 1

Manzini E (2007) ldquoDesign Research for Sustainable Social Innovationrdquo Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Service Design Network (2014) What is Service Design 2

Design for the real world 3

Papanek V amp Fuller R B (1972) Design for the real world (p 22) London Thames and Hudson

Design Guide vom Wuppertal Insititut 4

inhabitat 5

TED 2010 Emily Pilloton Teaching design for change 6

Ansatz zur Foumlrderung von Schuumllern um mit smartem Design benachteilig-ten Gebieten neue Moumlglichkeiten zu geben

TED 2010 Eben bayer Are mus-h-rooms the new plastic 7

Eben Bayer erklaumlrt warum Pilze das neue nachhaltige Verpackungsmate-rial werden koumlnnen

TED 2010 Michael Pawlyn using naturersquos genius in architecture 8

Wie kann die Architektur von der Na-tur lernen um ressourceneffizienter und energieaumlrmer zu arbeiten

Seite 35 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design ActivismFuad-Luke A (2009) Design Ac-tivism Oxon Routledge

Nachhaltiges Design

Fuhs S Brocchi D Draser B et al (Hrsg) (2014) Die Geschichte des Nachhaltigen Designs Bad Hom-burg VAS

The Transition Companion

Hopkins R (2011) The Transition Companion Making Your Communi-ty More Resilient in Uncertain Times White River Junction VT Chelsea Green Publishing Company

Transition Design

Irwin T (2015) Transtion Design A Proposal for a New Area of Design Practice Study and Research Design and Culture Journal forthcoming July 2015

An Educational framework

Irwin T Tonkinwise C Kossoff G (2012) An Educational Framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon University

Tranformation of Society 9

Liedtke C Baedeker C Borelli LM (2015) Transformation Towards a Sustainable Society ndash Key Interventi-on Areas In Innov Ener Res

Value through less

Liedtke C Buhl J Ameli N (2013) Designing value through less by integrating sustainability strategies into lifestyles International Journal of Sustainable Design 2(2) 167-180

Transition Management Loorbach D (2007) Transition Ma-nagement New mode of governance for sustainable development Utrecht International Books

Sustainable Social Innovation 10

Manzini E (2007) Design Research for Sustainable Social Innovation Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Design Observer Group 11

Transformative Wissenschaft

Schneidewind U M Singer-Bro-dowski (2013) Transformative Wis-senschaft Klimawandel im deutschen Wissenschafts- und Hochschulsystem Metropolis 2013

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

The Design of Everyday Life

Shove E et al (2007) The Design of Everyday Life Berg London

Transformationsdesign Sommer B Welzer H (2014) Transformationsdesign Wege in eine zukunftsfaumlhige Moder-ne Muumlnchen oekom

Was ist Eco Design

Tischner U et al (2000) Was ist EcoDesign Ein Handbuch fuumlr oumlkolo-gische und oumlkonomische Gestaltung Verlag form praxis Frankfurt

Design for Transition 12

Tonkinwise C (2014) Design for Transition - From and to What

Weil Design die Welt veraumlndert

Von Borries F Fezer J (2013) Weil Design die Welt veraumlndert Texte zur Gestaltung Gestalten Verlag Berlin

Sustainable by Design

Walker S (2006) Sustainable by Design Explorations in Theory and Practice Earthscan London

brundtlandbericht

Weltkommission fuumlr Umwelt und Ent-wicklung (1987) Unsere gemeinsame Zukunft Brundtlandbericht Greven Eggenkamp Verlag

TED 2010 Dan Phillips Creative houses from reclaimed stuff 13

Beispiele fuumlr Haumluser aus recycelten Materialen

TED 2010 Mitchell Joachim Donrsquot build your home grow it 14

Der Stadtentwickler praumlsentiert wie eine nachhaltige Architektur auf Ba-sis von Pflanzenwachstum aussehen koumlnnte

Seite 36 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

flussen sie auch die oumlkosystemaren

Dienstleistungen Erhebliche 80 der

umweltauswirkungen eines Produktes

werden schon in der Entwurfsphase

festgelegt (Tischner et al 2000) Ein

transformatives und nachhaltiges Pro-

dukt oder eine Dienstleistung unter-

stuumltzt implizit individual- sozial- und

umweltvertraumlgliches Handeln bzw

macht Zielkonflikte sichtbar Es enthebt

den Nutzer nicht von jeglicher Verant-

wortung sondern hilft ihm diese zu

priorisieren und trainiert komplexe

resiliente Entscheidungsfindungen in

komplexen umwelten

Design hat nicht nur die Rolle des

schoumlnen Verhuumlllens Designer aumlstheti-

sieren natuumlrlich auch Gebrauchsgegen-

staumlnden ndash ein bedeutender faktor fuumlr

Wohlbefinden und Akzeptanz - doch

es ist fuumlr erfolgreiches Design (Timo-

thy Prestero wuumlrde sagen Design for

outcome ndash link TED-film) essentiell

bei der Gestaltung soziale und struk-

turelle Interaktionen und Anforderun-

gen miteinzubeziehen und dabei auch

die Grenzen unseres Oumlkosystems zu

beachten Eine komplexe Aufgabe die

einer ebenso komplexen Ausbildung

bedarf (vgl zb Massek 2015 Transiti-

on Design An Educational framework

for Advancing the Study and Design of

Sustainable Transitions Terry Irwin

Cameron Tonkinwise Gideon Kos-

soff 2015 School of Design Carnegie

Mellon university) Das nachhaltig-

keitsorientierte Transformationsdesign

waumlhlt nicht nur ressourcenleichte und

nicht toxische Materialien aus sondern

schafft auch Produkte oder Dienstleis-

tungskonzepte die fuumlr den Nutzer und

die Gesellschaft erstrebenswert sind

und diesen neue Moumlglichkeiten fuumlr

attraktive sowie nachhaltige Handlun-

gen bietet

In den letzten Jahren wurden be-

griffe wie Ecodesign oumlkologisches

Design Green Design Social Design

oder Sustainable Design immer mehr

etabliert sowohl in der fachdiskussion

als auch in der breiten Gesellschaft Die

Zielsetzung dieser neuen Designaus-

richtung ist es bdquomit einem intelligenten

Einsatz der verfuumlgbaren Ressourcen

einen moumlglichst groszligen Nutzen fuumlr

alle beteiligten Akteure (entlang der

Wertschoumlpfungskette) bei minimaler

umweltbelastung und unter sozial fai-

ren bedingungen zu erreichenldquo

(httpwwwecosignnetdie-ecosign

oekologie-designnachhaltiges-design

TischnerSchmidt-bleek 1995)

letztlich wurden dann diese Ansaumlt-

ze mit denen der Transitions- oder

Transformationsforschung und -um-

setzung verbunden Es geht also um

die Integration von Oumlkointelligenz und

Transitionsorientierung fuumlr eine nach-

haltige Entwicklung Diese drei begriffe

werden in der fachliteratur folgender-

maszligen definiert

Oumlkointelligente (=oumlko-effizien-

te) Guumlter sind Gegenstaumlnde Geraumlte

Gebaumlude und Infrastrukturen die bei

Minimierung von Material Energie

flaumlchenbedarf Abfall Transport Ver-

packung und gefaumlhrlichen Stoffen uumlber

den gesamten lebenszyklus hinweg

ndash von der Rohstoffgewinnung bis zum

Recycling ndash moumlglichst lange und moumlg-

lichst viel (unterschiedlichen an den

beduumlrfnissen des einzelnen Nutzers

gemessen) Nutzen erbringen (Schmidt-

bleek 2007 S 192) Oumlkointelligente

(=oumlko-effiziente) Dienstleistungen sind

die zweckdienliche bedarfsdeckung

unter Nutzung technischer Mittel mit

moumlglichst hoher Ressourcenprodukti-

vitaumlt und moumlglichst geringer Abgabe

gefaumlhrlicher Stoffe (Schmidt-bleek

2007 S 225)

Transition ist ein begriff der Trans-

formationsdiskussion und steht stark

im Zusammenhang mit Nachhaltiger

Entwicklung ndash haumlufig werden beide

begriffe sogar synonym verwandt Die

Definition beschreibt Transition als

nicht linearen systemischen Wandel

innerhalb einer Gesellschaft (loorbach

2007 SchneidewindSinger-brodowski

2013) Transitionen sind stufenweise

Uumlbergaumlnge von einem gesellschaftli-

chen Zustand in einen anderen zb die

Stufen die notwendig waren von einer

bdquoRaucherldquo-Gesellschaft im oumlffentli-

chen Raum mehr und mehr zu einer

bdquoNichtraucherldquo-Gesellschaft zu werden

Es geht dabei um interaktives explorie-

rendes lernen das System in dem wir

leben zu beschreiben und zu gestalten

mit der Moumlglichkeit aus fehlern zu

lernen und die Entscheidungspfade

gemeinsam entsprechend anzupassen

oder zu aumlndern Auch diese stehen eine

zentrale Aufgabe von Gestaltung

Nachhaltige Entwicklung ist eine bdquohellip

Entwicklung die die beduumlrfnisse der

Gegenwart befriedigt ohne zu riskie-

ren dass kuumlnftige Generationen ihre

eigenen beduumlrfnisse nicht befriedigen

koumlnnenldquo (Weltkommission fuumlr umwelt

und Entwicklung 1987 46)

Die Veraumlnderungsdynamik geht von

der etablierten Disziplin des Service

Designs aus und veraumlndert sich dann

in Zeit und Kontext uumlber ein Design

fuumlr soziale Innovationen bis hin zum

Transition Design Wobei sich Service

Design noch in existierenden soziooumlko-

nomischen und politischen Strukturen

Abgrenzung Der begriff der Transformation bezeichnet einen fundamentalen Veraumlnderungsprozess in jeglicher form waumlhrend hingegen die bezeichnung

Transition eher eine Veraumlnderung von einer Phase zu einer anderen Phase in einem Veraumlnderungsprozess beschreibt und damit etwas weniger grundlegend ist

Seite 37 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

bewegt geht es dem Design fuumlr soziale

Innovationen schon um das Veraumlndern

dieser Strukturen und setzt an neuen

oumlkonomischen Modellen an Dabei

werden soziale beduumlrfnisse besser

als durch bisherige loumlsungsansaumltze

adressiert was in sozialer Hinsicht zu

einem positiven Wandel beitraumlgt Tran-

sition Design geht noch einen Schritt

weiter und will radikal neue soziooumlko-

nomische und soziale Werte umsetzen

um so ein komplett neues Verstaumlndnis

von lebensstilen zu schaffen So be-

zieht Transition Design die Zusammen-

haumlnge von sozialen oumlkonomischen po-

litischen sowie oumlkologischen Systemen

mit ein und fuumlhrt so zu einem radikalen

sozialen und oumlkologischen Wandel

(Irwin T Tonkinwise C Kossoff

G Transition Design An Educational

framework for Advancing the Study

and Design of Sustainable Transitions

School of Design Carnegie Mellon

university)

Abbildung 3 zeigt diese Entwicklung

auf Die Gestaltung welche die In-

teraktion zwischen Menschen (sozial)

der gestalteten Welt und der umwelt

(bdquonatural worldldquo) miteinbezieht kann

mit dem begriff bdquoDesign for Interac-

tionsldquo umschrieben werden Gestalter

aus verschiedenen Disziplinen ob

Kommunikations- Produkt- oder Inter-

facedesigner arbeiten interdisziplinaumlr

in den drei fokusgebieten (bdquoDesign for

Serviceldquo bdquoDesign for Social Innovationldquo

und bdquoTransition Designldquo) Dabei bilden

die sozialen und oumlkologischen Rahmen-

bedingungen (bdquoNatural Worldldquo) den

uumlbergeordneten Kontext in welchem

sich alle Designprobleme und loumlsungen

bewegen Transition Design ist beson-

ders gut fuumlr die Erforschung komplexer

Systeme geeignet In der Analyse

von nachhaltigeren Produktions- und

Abb 1 Continuum of Design Approaches

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 24

Mature discipline

Designfor Service

Design within existing socio-economic amp political paradigms

Solutions reach users through many lsquotouch pointsrsquo over time through the design of expe-riences Solutions are based upon the observation and inter- pretation of usersrsquo behavior and needs within particular contexts Service design solutions aim to provide profit and benefits for the service provider and useful and desirable services for the user (consumer) Solutions are usually based within the business arena and existing dominant eco- no-mic paradigm

Developing discipline

Designfor Social Innovation

Design that challenges existing so-cio-economic amp political paradigms

Design that meets a social need more effectively than exis-ting solutions Solutions often leverage or lsquoamplifyrsquo exsiting under-utilized resources Social innovation is a lsquoco-designrsquo process in which design- ers work as facilitators and catalysts within transdisciplinary teams Solutions benefit multiple stakeholders and empower communi- ties to act in the public private com- mercial and non-profit sectors Design for social innovation represents design for emerging paradigms and alternative economic models and leads to significant positive social change

Emergent discipline

TransitionDesign

Design within radically new so-cio-economic amp political paradigms

Refers to design-led societal transition toward more sustain-able futures and the reconception of entire lifestyles It is based upon an under- standing of the interconnectedness and inter-dependency of social economic political and natural sys- tems Transition Design focuses on the need for lsquocosmopolitan localismrsquo a place-based lifestyle in which solutions to global problems are designed to be appropriate for local social and environmental conditions Transition Design challenges existing para- digms envisions new ones and leads to radical positive social and envi-ronmental change

Scale of time depth of engagement and context expand to include social amp environmental concerns

Seite 38 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpcampusburg-halledeid-neuwerk24-short-films-about-design

wp-contentuploadssites31201405design-research-nowpdf middot 2

httpwwwservice-design-networkorg middot 3 httpplaypenicomtekcsir

coza~acdceducationDr_Anvind_GupaLearners_Library_7_March_2007

Resourcesbooksdesignvictorpdf middot 4 httpwupperinstorgawias

ad2222 middot 5 httpinhabitatcomtagsustainable-design middot 6 httpwww

tedcomtalksemily_pilloton_teaching_design_for_changelanguage=en

middot 7 httpwwwtedcomtalkseben_bayer_are_mushrooms_the_

new_plasticlanguage=en middot 8 httpswwwtedcomtalksmichael_

pawlyn_using_nature_s_genius_in_architecture middot 9 httpsepub

wupperinstorgfiles60086008_Liedtkepdf middot 10 httpcampusburg-

halledeid-neuwerk24-short-films-about-designwp-contentuploads

sites31201405design-research-nowpdf middot 11 httpdesignobserver

comfeaturesmall-local-open-and-connected-resilient-systems-and-

sustainable-qualities37670 middot 12 httpswwwacademiaedu11796491

Design_for_Transition_-_from_and_to_what middot 13 httpswwwtedcom

talksdan_phillips_creative_houses_from_reclaimed_stufflanguage=en middot 14

httpswwwtedcomtalksmitchell_joachim_don_t_build_your_home_

grow_itlanguage=en

Abb 4 Design for Interactions

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 26

Designedbuilt World

ProductsCommunications and Environments

Design Sub-Disciplines Context of All DesignAreas of Design focus

Design for Interactions

Natural WorldDesign forService

Moderate changeExisting paradigms and systems

Design forSocial Innovation

Significant changeEmerging paradigms and systems

Transition Design

Radical changeFuture paradigms and systems

Konsummustern werden die alltaumlgli-

chen Handlungsmuster und -strukturen

(lebens- und Arbeitswelten) alltaumlg-

lichen Praktiken (lebensstilanalysen)

sowie die Kommunikation zwischen

den Subsystemen analysiert

Daruumlber hinaus bietet der Transi-

tion-Design-Ansatz in Verbindung mit

Handlungsmodellen fuumlr nachhaltiges

Produzieren und Konsumieren die

Moumlglichkeit realitaumltsnah moumlgliche

Models of Change zu erforschen fuumlr

diesen Zweck werden die Ansaumltze der

modernen Verbraucherforschung (li-

ving-lab-Ansatz Transformationstheo-

rien lebensstiltypen) sowie der

Entwicklung von unternehmenskultur

mit dem Ansatz des Transition Design

verbunden

erstellt von

bull Prof Dr Christa Liedtke

bull Dr Maria J Welfens

bull Hannah Fink

in Zusammenarbeit mit

bull Dr Alexandra Buumlttgen

bull Sarah Reddig

bull Christoph Tochtrop

Stand 16062016

Wuppertal Institut fuumlr Klima umwelt Energie

Doumlppersberg 19

42103 Wuppertal

Deutschland

Postfach 100480

42004 Wuppertal

Page 7: Crashkurs Nachhaltigkeit: eine multimediale Uebersicht · Institut für Klima, ... Eine differenzierte Ausarbeitung von Megatrends listet die European Envi-ronment Agency, ... Welt

Seite 7 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

PlanetarischeLeitplanken

Planetary boundaries (dt plane-

tarische Grenzen planetarische

Leitplanken belastungsgrenzen

des Planeten) - ist ein Konzept

uumlber die oumlkologischen belas-

tungsgrenzen der Erde

Dieser Ansatz wurde von einem Wis-

senschaftlerteam unter leitung von Jo-

han Rockstroumlm (Stockholm Resilience

Centre) entwickelt

Das forschungsteam identifizierte

folgende bereiche die die Grenzen der

belastbarkeit unseres Planeten bestim-

men (bdquoplanetarische Grenzenldquo)

Klimawandel

ozeanversauerung

Verlust von biologischer Vielfalt

landnutzungsveraumlnderungen

Abbau der stratosphaumlrischer

ozonschicht

Globale Suumlszligwassernutzung

Phosphoreintrag in die biosphaumlre

Stickstoffeintrag in die biosphaumlre

Verschmutzung durch Chemikalien

(noch unbestimmt)

Atmosphaumlrische Aerosolbelastung

(noch unbestimmt)

Die Daten zeigen dass die plane-

tarischen Grenzen fuumlr drei bereiche

(Klimawandel biodiversitaumlt und Stick-

stoffeintrag in die biosphaumlre) bereits

uumlberschritten sind

Das Konzept wurde in Teilen bereits

von der internationalen umwelt- und

Klimapolitik als Zielsetzung uumlbernom-

men z b zunaumlchst Zwei-Grad-Ziel

nach der Klimakonferenz in Paris 2015

15 Grad Ziel in der internationalen

Klimapolitik Zudem liegt es dem

Hauptgutachten des WbGu von 2011

Welt im Wandel ndash Gesellschaftsvertrag

fuumlr eine Groszlige Transformation und den

Sustainable Development Goals (WbGu

2014) zugrunde

Johan Rockstroumlm u a A safe operating space for humanity

In Nature 461 2009 S 472ndash475 (24 September 2009)

Vier von neun planetaren Grenzen sind bereits uumlberschritten 1

Potsdam-Institut fuumlr Klimafolgenfor-schung (2015)

Zivilisatorischer fortschritt innerhalb planetarischer Leit-planken 2

Ein Beitrag zur SDG-Debatte WBGU (2014)

Planetary boundaries Research 3

Stockholm Resilience Center Ho-mepage von Johan Rockstroumlm mit ausfuumlhrlichen Informationen

Macht Mensch ndash das Konzept planetarischer Leitplanken 4

Wie koumlnnen wir global Entwicklung ermoumlglichen ohne unsere natuumlrlichen Lebensgrundlagen zu gefaumlhrden Der Wissenschaftliche Beirat der Bundes-regierung Globale Umweltveraumlnde-rungen definierte hierfuumlr bdquoPlaneta-rische Leitplankenldquo die helfen den noumltigen Abstand von solchen existen-ziellen Schaumlden zu halten

TED 2010 J Rockstroumlm Let the environment guide our development 5

Rockstroumlm praumlsentiert neun bdquoLeit-plankenldquo als Orientierungspunkte fuumlr den Schutz unserer Oumlkosysteme

TED 2008 Hans Rosling The best stats you have ever seen 3

Uumlberraschende Statistiken raumlumen mit Mythen uumlber sogenannte Laumlnder auf

claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext

Seite 8 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpswwwpik-potsdamdeaktuellespressemitteilungenvier-von-

neun-planetaren-grenzen201d-bereits-ueberschritten middot 2 httpwww

stockholmresilienceorgcontact-usstaff2008-01-16-rockstromhtml middot 3

httpwwwwbgudepolitikpapierepolitikpapier-8-2014-sdg middot 4 http

wwwwbgudevideosvideos-wbguvideo-leitplanken middot 5 httpwwwted

comtalksjohan_rockstrom_let_the_environment_guide_our_development

Seite 9 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

NachhaltigeEntwicklung

Das Leitbild bdquoNachhaltige

Entwicklungldquo (engl sustainable

development) fordert alle Men-

schen auf sich so zu verhalten

dass alle Erdbewohner heute und

in Zukunft gut leben koumlnnen

Die erste Definition von Nachhaltig-

keit geht auf die Weltkommission fuumlr

umwelt und Entwicklung zuruumlck In

dem von diesem Gremium im Jahre

1987 zur lage der Nationen vorgeleg-

ten bericht dem sogenannten bdquobrundt-

land-Reportldquo wird Nachhaltigkeit be-

schrieben als eine bdquohellip Entwicklung die

die beduumlrfnisse der Gegenwart befrie-

digt ohne zu riskieren dass kuumlnftige

Generationen ihre eigenen beduumlrfnisse

nicht befriedigen koumlnnenldquo (Weltkom-

mission fuumlr umwelt und Entwicklung

1987 46)

Als nachhaltig wird eine gesellschaft-

liche Entwicklung demnach bezeichnet

wenn sie sich sowohl an oumlkonomischen

oumlkologischen als auch an sozialen Maszlig-

staumlben von bdquoVertraumlglichkeitldquo messen

laumlsst Diese Ausdifferenzierung soll auf

die (individuellen) Handlungsebenen

bezogen und ndash fuumlr die Individuen in

unterschiedlichen sozialen Systemen

und Kontexten wie familie Schule

unternehmen Verein ua handhabbar

gemacht werden

Die alltagspraktische umsetzung

ausgewogener oumlkologischer oumlkonomi-

scher und sozialer Zielsetzungen ist auf

das verantwortliche Engagement aller

gesellschaftlichen Akteure angewiesen

und bedarf engagierter reflexions- und

innovationsfaumlhiger Menschen Sie

sind die wichtigste bdquoRessourceldquo fuumlr die

umsetzung einer nachhaltigen Entwick-

lung

Die umsetzung des leitbildes Nach-

haltige Entwicklung kann nur im

Zusammenspiel zwischen Politik

Wirtschaft und Verbraucherinnen und

Verbrauchern sowie im Dialog mit

anderen organisationen zb Kirchen

und Nicht-Regierungsorganisationen

erfolgen

Auf der globalen Ebene werden die

Ziele und Maszlignahmen einer nachhal-

tigen Entwicklung fuumlr den Planeten

auf den bdquoWeltgipfelnldquo formuliert Der

erste bdquoWeltgipfelldquo an dem mehr als

170 Staaten teilgenommen haben fand

Die bundesregierung Presse- und Informationsamt (Hrsg) 3

bdquoPerspektiven fuumlr Deutschlandldquo (2002) aktualisiert 2005 im Fort-schrittsbericht bdquoWegweiser Nachhal-tigkeit ndash Bilanz und Perspektivenldquo Berlin Aachener Stiftung Lexikon der Nachhaltigkeit

Aachener Stiftung 4

Begriff Nachhaltigkeit aus unter-schiedlichen Blickwinkeln

Lexikon der Nachhaltigkeit 5

Lexikon begriff Nachhaltigkeit 6

Begriff bdquoNachhaltigkeitldquo aus unter-schiedlichen Blickwinkeln

Deutscher Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung 7

Didaktische Module bdquoVom Wissen zum Handelnldquo Module bdquoNachhal-tige Entwicklung (NE)ldquo 8

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Forum fuumlr Verantwortung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut Was bedeutet Nachhaltige Entwick-lung und wie wird sie national und international umgesetzt ()

Die Erde geht online Earthbook 9

Virtuelles Facebookprofil der Erde

Der Nachhaltige filmblick 10

Werbespots zu NachhaltigkeitProjekt zur Bewerbung von Nachhaltigkeit

TEDx 2015 Stuart Candy Whose future is This 11

Futurist Stuart Candy ermutigt dazu gemeinsam aktiv die eigene Zukunft zu gestalten und Verantwortung zu uumlbernehmen

Seite 10 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Konferenz der Vereinten Natio-nen fuumlr umwelt und Entwicklung (1992) 12

AGENDA 21 Rio de Janeiro Juni 1992

unsere gemeinsame Zukunft

Hauff Volker (1987) Eggenkamp

State of the World Is Sustainability Still Possible

Worldwatch Institute (2013) State of the World Washington DC Island Press

brundtlandbericht

Weltkommission fuumlr Umwelt und Ent-wicklung (1987) Unsere gemeinsame Zukunft Brundtlandbericht Greven Eggenkamp Verlag

() Die Erde wird als komplexes System beschrieben in dem die Teilsysteme Umwelt und Gesellschaft miteinander interagieren Vor diesem Hintergrund bedeutet die Umsetzung der Nachhaltigkeit die Folgen der enormen Eingriffe der Menschen zu erkennen den Verbrauch endlicher Ressourcen sichtbar zu machen und effizienter mit ihnen umgehen zu lernen

Didaktische Module bdquoVom Wissen zum Handelnldquo Modul bdquoKonsum (KON)ldquo 13

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Forum fuumlr Verantwortung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut Was hat unser Konsum mit Klima- und Ressourcenschutz zutun Was sind die Trends in der weltweiten Entwicklung und welche Strategien koumlnnen Wohlstand erhalten ohne das System Erde zu uumlberlasten Hierzu werden die politischen Rahmenbedin-gungen und Entwicklungen national und international vorgestellt und zentrale Strategien Instrumente und Bewertungssysteme fuumlr einen nach-haltigeren Konsum beschrieben

Didaktische Module bdquoVom Wissen zum Handelnldquo Modul bdquoRessour-cen und Energie (RE)ldquo 14

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Forum fuumlr Verantwortung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut Eine nachhaltigere Energie- und Ressourcennutzung stellt eine globale Herausforderung dar Was sind die treibenden Kraumlfte unseres Ressour-cen- und Energieverbrauchs Wie sieht der Energie und Ressourcen-verbrauch in der Zukunft aus Wie sind die Wirtschafts- und Ressourcen-politik auf nationaler und internatio-naler Ebene miteinander verflochten Zu diesen Fragen finden Sie im Modul bdquoRessourcen und Energieldquo Informa-tionen und Arbeitsmaterialien

TED 2008 R Anderson The busi-ness logic of sustainability 15

Erfolgsbeispiel fuumlr nachhaltiges Wirt-schaften

Seite 11 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1992 in Rio de Janeiro statt 1

In dem Abschlussdokument dieses

Treffens wurde ein fahrplant fuumlr die

Zukunft des Planeten im 21 Jh formu-

liert die sog Agenda 21 2

Die Agenda 21 sieht bereits vor dass

die Planung und umsetzung einer

nachhaltigen Entwicklung durch die

Staaten in form nationaler Strategien

und umwelt(aktions)plaumlne erfolgen

sollte

Auf den Weltgipfel in Rio 1992 folg-

ten mehrere folgekonferenzen

Rio + 5 vom 23 bis zum 27 Juni

1997 trafen sich 53 Staats- und Regie-

rungschefs auf der uN-Sondergene-

ralversammlung um die Entwicklung

der Vorgaben des ersten Weltgipfels zu

diskutieren

Rio +10 in Johannesburg vom

2608 bis 04092002 wurden erneut

die umsetzungsmoumlglichkeiten der Rio-

Konventionen in Zeiten der voran-

schreitenden Globalisierung diskutiert

Rio +20 in Rio de Janeiro 2012

fand der Weltgipfel erneut in Rio de

Janeiro statt

2015 (September) fand in New York

der uN-Sondergipfel zur bdquo2030-Agenda

fuumlr nachhaltige Entwicklungldquo statt

1 httpswwwnachhaltigkeitinfoartikelweltgipfel_rio_de_

janeiro_1992_539htm middot 2 httpswwwnachhaltigkeitinfoartikel

agenda_21_744htm middot 3 wwwnachhaltigkeitde middot 4 wwwaachener-stiftung

de middot 5 httpwwwunorgdeptsgermanconfagenda21agenda_21

pdf middot 6 httpswwwaachener-stiftungde middot und middot httpswwwaachener-

stiftungdenationalinformationnachhaltigkeitslexikonhtml middot 7 http

wwwnachhaltigkeitsratde middot 8 httpwwwforum-fuer-verantwortungde

publikationennachhaltige-entwicklung middot 9 httpswwwyoutubecom

watchv=YNSNulqBqhE middot 10 httpwwwnachhaltiger-filmblickdestart

php middot 11 httptedxtalkstedcomvideoTitle-of-your-video-Stuart-Cand

search3Atag3A22tedxchristchurch22 middot 12 httpwwwunorgdepts

germanconfagenda21agenda_21pdf middot 13 httpwupperinstorguploads

tx_wupperinstDidakMat2_MzN2_KON_Auswahlpdf middot 14 httpwww

forum-fuer-verantwortungdepublikationenkonsum middot 15 httpwwwted

comtalksray_anderson_on_the_business_logic_of_sustainability

Im Zentrum stand die Verabschiedung

neuer internationaler Nachhaltig-

keitsziele fuumlr die Zeit nach 2015 die

sogenannten bdquoSustainable Development

Goalsldquo

In Deutschland sind Ziele und Maszlig-

nahmen in der Nachhaltigkeitsstrategie

der bundesregierung formuliert die

unter dem Titel bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo im Jahr 2002 heraus-

gegeben wurde und im Jahr 2005 im

fortschrittsbericht bdquoWegweiser Nach-

haltigkeit ndash bilanz und Perspektivenldquo

den aktuellen Gegebenheiten angepasst

wurde (vgl Die bundesregierung 2002

2005)

Seite 12 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Sustainable Development Goals

Auf dem bdquoRio+20ldquo Weltgipfel zu

Nachhaltiger Entwicklung wurde

2012 eine Open Working Group

(OPW) der Vereinten Nationen

eingerichtet um einen Entwurf

universeller Ziele nachhaltiger

Entwicklung (Sustainable De-

velopment Goals) zu entwickeln

Diese sollen weltweit fuumlr alle Laumln-

der gelten unabhaumlngig von dem

Entwicklungsniveau

Die vorgeschlagenen 17 Nachhaltig-

keitsziele mit 169 unterzielen adressie-

ren alle groszligen globalen Herausforde-

rungen Armut Hunger Muumltter- und

Kindersterblichkeit fehlende bildung

Kriege und Gewalt unterdruumlckung

umweltzerstoumlrung und Klimawandel

Sie schlieszligen inhaltlich und zeitlich

an wo die uN-Millenniumsziele 2015

aufhoumlren

Die SDGacutes umfassen

1 Armut in jeder Form und uumlberall

beenden

2 Den Hunger beenden Ernaumlh-

rungssicherheit eine bessere Er-

naumlhrung erreichen und eine nach-

haltige Landwirtschaft foumlrdern

3 Ein gesundes Leben fuumlr alle

Menschen jeden Alters gewaumlhr-

leisten und ihr Wohlergehen

foumlrdern

4 Inklusive gerechte und hoch-

wertige Bildung gewaumlhrleisten

und Moumlglichkeiten des lebenslan-

gen Lernens fuumlr alle foumlrdern

5 Geschlechtergerechtigkeit und

Selbstbestimmung fuumlr alle Frauen

und Maumldchen erreichen

6 Verfuumlgbarkeit und nachhaltige

Bewirtschaftung von Wasser und

Sanitaumlrversorgung fuumlr alle ge-

waumlhrleisten

7 Zugang zu bezahlbarer verlaumls-

slicher nachhaltiger und zeitge-

maumlszliger Energie fuumlr alle sichern

8 Dauerhaftes inklusives und

nachhaltiges Wirtschaftswachs-

tum produktive Vollbeschaumlf-

tigung und menschenwuumlrdige

Arbeit fuumlr alle foumlrdern

9 Eine belastbare Infrastruktur

aufbauen inklusive und nachhal-

tige Industrialisierung foumlrdern und

Innovationen unterstuumltzen

10 Ungleichheit innerhalb von und

zwischen Staaten verringern

11 Staumldte und Siedlungen inklu-

siv sicher widerstandsfaumlhig und

nachhaltig machen

Eine Agenda fuumlr den Wandel zu nachhaltiger Entwicklung weltweit

Bericht der Bundesregierung (2014) Eine Agenda fuumlr den Wandel zu nach-haltiger Entwicklung weltweit Die deutsche Position fuumlr die Verhand-lungen uumlber die Post 2015-Agenda fuumlr nachhaltige Entwicklung 3122014

Sustainable Development Goals 1

Uumlberraschende Statistiken raumlumen mit Mythen uumlber sogenannte Ent-wicklungslaumlnder auf

Der Weg zur 2030-Agenda fuumlr nachhaltige Entwicklung 2

Die neuen Ziele fuumlr nachhaltige Entwicklung 3

D Messner (2015) Die neuen Zie-le fuumlr nachhaltige Entwicklung Der WBGU-Vorsitzende uumlber UN-Ent-wicklungsziele bis 2030

Seite 13 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

12 Fuumlr nachhaltige Konsum- und

Produktionsmuster sorgen

13 Umgehend Maszlignahmen zur

Bekaumlmpfung des Klimawandels

und seiner Auswirkungen ergrei-

fen

14 Ozeane Meere und Meeresres-

sourcen im Sinne einer nachhal-

tigen Entwicklung erhalten und

nachhaltig nutzen

15 Landoumlkosysteme schuumltzen

wiederherstellen und ihre nach-

haltige Nutzung foumlrdern Waumllder

nachhaltig bewirtschaften Wuumls-

tenbildung bekaumlmpfen Boden-

verschlechterung stoppen und

umkehren und den Biodiversitaumlts-

verlust stoppen

1 httpssustainabledevelopmentunorgtopics middot 2 httpwwwbmzde

dewas_wir_machenzieleziele2030_agendamillenniumszieleindexhtml middot

3 httpswwwyoutubecomwatchv=KrksLaXYOH0

16 Friedliche und inklusive Ge-

sellschaften im Sinne einer nach-

haltigen Entwicklung foumlrdern

allen Menschen Zugang zur Justiz

ermoumlglichen und effektive re-

chenschaftspflichtige und inklusi-

ve Institutionen auf allen Ebenen

aufbauen

17 Umsetzungsmittel staumlrken

und die globale Partnerschaft fuumlr

nachhaltige Entwicklung wieder-

beleben

Quelle Deutsches Institut fuumlr Entwick-

lungspolitik (2014) Post 2015 Die

Verhandlung der Sustainable Develop-

ment Goals fuumlr eine ambitionierte

globale Entwicklungsagenda nutzen

S 2

Die SDGacutes wurden auf dem uN-Son-

dergipfel zur bdquo2030-Agenda fuumlr nach-

haltige Entwicklungldquo im September

2015 in New York vorgestellt

claudiabo
Hervorheben

Seite 14 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Die Grenzendes Wachstums

Die Grenzen des Wachstums

(engl lsquoThe Limits to Growthrsquo) ist

eine 1972 unter dem gleichen Titel

vorgestellte Studie zur Zukunft

der Weltwirtschaft die im Auftrag

des CLub Of ROME von dem Wis-

senschaftlerteam um Dennis und

Donella Meadows erstellt wurde

Das buch wurde weltweit uumlber 30

Millionen mal in 30 Sprachen verkauft

(Simmons 2000) Der Report hob eine

Reihe von Szenarien fuumlr die Zukunft

der Menschheit und den Planeten her-

vor und schlug vor wie effektiv Politik

und Zusammenarbeit die Herausforde-

rungen der Zukunft bewaumlltigen koumlnn-

ten Die Szenarien basieren auf einem

Computermodell zur Simulation von

Wechselwirkungen von fuumlnf globalen

Wirtschaftssysteme wie bevoumllkerung

Nahrungsmittelproduktion die In-

dustrieproduktion umweltverschmut-

zung und Verbrauch nicht erneuerbarer

natuumlrlicher Ressourcen Entgegen der

landlaumlufigen Meinung hat haben die

im buch beschriebenen Szenarien

keinen weltweiten Zusammenbruch

vorhergesagt bis zum Ende des 20

Jahrhunderts Das business-as-usual-

Szenario geht vielmehr davon aus

dass wenn Menschen weiterhin mehr

Natur verbrauchen als diese faumlhig ist

zu liefern wird die globale wirtschaft-

liche Zusammenbruch und ein steiler

bevoumllkerungsruumlckgang im Jahr 2030

auftreten

Allerdings verdeutlichte die Studie

auch dass unbegrenztes Wirtschafts-

wachstum moumlglich ist wenn die Politik

in Technologien investiert die die Ver-

groumlszligerung des oumlkologischen fuszligab-

drucks der Menschheit reguliert (CoR

Homepage)

Damit erreichten die Mitglieder des

CoR Aufmerksamkeit bei den der

Weltmaumlchte und Entscheidungstraumlgern

hinsichtlich dieser Themen

Auf den bericht bdquoDie Grenzen des

Wachstumsldquo folgten uumlber 30 weitere

bdquoberichte an den Club of RoMEldquo

wie unter anderem der folgebericht

bdquobeyond the limits of growthldquo (Eduard

Pestel 1989) sowie bdquoThe future of the

oceansldquo (Elisabeth Mann borghese

1986) und bdquofaktor 4ldquo (Ernst ulrich von

Weizsaumlcker 1997)

Meadows et al (1972) The Limits to Growth 1

Matthew R Simmons Revisiting the Limits to Growth 2

Could the Club of Rome Have Been Correct After All Oktober 2000 S 1 Buchdiskussion von Limits of Growth aus dem Jahr 2000

Graham Turner 3

Graham Turner verglich die realen Daten von 1970 bis 2000 mit dem Business-as-usual-Szenario des Club of Rome von 1972 uns zeigt dass die Vorhersagen mit den Tatsachen fast uumlbereinstimmen ldquoThere is a very clear warning bell being rung hererdquo he says ldquoWe are not on a sustainable trajectoryrdquo

Dennis Meadows 4

Presentation by Dennis Meadows on The Limits to Growth and the future of humanity

Zusammenfassung des buches 5

40 years sbquoLimits to Growthlsquo

TED 2013 The Limits to Growth update ndash Dennis Meadows (2006) 6

Dennis Meadows praumlsentiert das Update zu 30 Jahren Die Grenzen des Wachstums

Dennis L Meadows on the future of our Planet 7

Meadows spricht uumlber Entwicklun-gen welche seit Grenzen des Wachs-tums eingetreten sind und was diese bedeuten

Seite 15 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

30 Jahre spaumlter im Jahr 1992

erschien ein update des buches lsquoThe

limits to Growth The 30-Year updatersquo

und wurde zum bestseller Erneut wur-

den pessimistische Analysen praumlsen-

tiert daneben aber auch erste Anzei-

chen fuumlr einen bewusstseinswandel der

Menschen aufgezeigt

In den vergangenen drei Jahrzehnten

haben sich das bevoumllkerungswachstum

und die globale Erwaumlrmung sehr nahe

an den Szenarien die im buch Grenzen

des Wachstums von 1972 vorhergesagt

wurden bewegt (siehe Material zur

Vertiefung) Die Autoren geben in der

zweiten Auflage keine Vorhersagen

zu zukuumlnftigen umweltzerstoumlrungen

bieten aber eine Analyse der gegenwaumlr-

tigen und zukuumlnftigen Trends in der

Ressourcennutzung und eine Vielzahl

von moumlglichen Ereignissen

Das 30-Jahre-update ist damit auch

1 httpwwwclubofromeorgreportthe-limits-to-growth middot 2 http

wwwgreatchangeorgov-simmonsclub_of_rome_revistedhtml middot 3 http

wwwsmithsonianmagcomscience-naturelooking-back-on-the-limits-of-

growth-125269840no-ist middot 4 httpwwwbene-muenchendefileadmin

user_uploadPDFsBericht_zum_Besuch_von_Dennis_Meadowspdf middot 5

httpwwwclubofromeorgflashlimits_to_growthhtml middot 6 Part I https

wwwyoutubecomwatchv=aylvkCqp8ak (001030 h) middot Part II httpswww

youtubecomwatchv=SLeLn4hDEMQ (001030 h) middot Part III httpswww

youtubecomwatchv=ZFyWKpL_Zjw (001030 h) middot Part IV httpswww

youtubecomwatchv=qsTTwkyNS1k (001030 h) middot Part V httpswww

youtubecomwatchv=Ck7baSRtHA8 (000643 h) middot 7 httpswwwyoutube

comwatchv=cVzK8Do-u6E

eine Warnung Ein bdquoovershootldquo wie

im ersten buch beschrieben wird laut

der Autoren nicht ohne einen Zusam-

menbruch auskommen koumlnnen Aber es

gibt den Grund zu der Annahme dass

die Menschen bisherige Schaumlden an der

Erde ruumlckgaumlngig machen koumlnnen wenn

sie geeignete Maszlignahmen finden um

Ineffizienz und Verschwendung zu

reduzieren

Seite 16 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Clubof Rome

Der CLub Of ROME (COR) ist eine

nicht-profitorientierte Organisa-

tion unabhaumlngig von politischen

ideologischen und religioumlsen

Interessen Mit dem Leitgedan-

ken sich fuumlr eine lebenswerte und

nachhaltige Zukunft der Mensch-

heit einzusetzen wurde der Club

von fIAT-Manager Aurelio Peccei

und dem OECD-Generaldirektor

Alexander King in Rom 1968 ins

Leben gerufen

Der Club of RoME erlangte seine be-

kanntheit aber vor allem im Jahr 1972

durch den viel diskutierten bericht

bdquoThe limits to Growthldquo (bdquoDie Grenzen

des Wachstumsldquo)

Seither gilt der CoR als eine Ver-

einigung von Persoumlnlichkeiten aus

Wissenschaft Kultur Wirtschaft und

Politik aus allen Regionen der Erde

der sich fuumlr eine nachhaltige Entwick-

lung die die beduumlrfnisse der heutigen

wie auch der kuumlnftigen Generationen

an den begrenzten Ressourcen sowie

der begrenzten belastbarkeit unserer

Oumlkosysteme orientiert einsetzt Zum

Markenzeichen des Club of RoME ist

der Grundsatz bdquoGlobal denken - lokal

handelnldquo (bdquoThink global act localldquo)

geworden

THE Club of RoME ist eine Platt-

form die unterschiedliche Akade-

miker Wissenschaftler Politiker

Wirtschaftsexperten und Mitglieder

der Zivilgesellschaft zusammenbringt

um effektive Ansaumltze und Handlung-

sempfehlungen einer bandbreite von

miteinander verbundenen globalen

Herausforderungen zu designen ent-

wickeln und zu implementieren Die

Probleme beinhalten Nachhaltigkeit

Wirtschaftswachstum Ressourcenkons-

um frieden Sicherheit und Demogra-

fie Die Mitglieder des Club of RoME

engagieren sich in einer bandbreite von

international agierenden Initiativen

und Projekten Ausgewaumlhlte Publika-

tionen von Mitgliedern erscheinen als

ldquoReports to the Club of RoMErdquo

Mittlerweile gibt es zahlreiche Able-

ger des CoR auf nationaler Ebene die

sogenannten bdquoNational Associationsldquo

Diese haben das Ziel die Ideale des

Club of RoME in heute uumlber 30 laumln-

dern und Regionen zu verwirklichen

Sammlung Reports to the Club of Rome 1

Club of Rome International 2

Think Tank 30 Deutschland des Club of Rome 3

Think tank 30 Deutschland ist ein unabhaumlngiges uumlberparteiliches und eigenstaumlndiges Netzwerk junger Men-schen in den Zwanzigern und Dreiszligi-gern unter dem Dach der Deutschen Gesellschaft CLUB OF ROME

Deutsche Gesellschaft Club of Rome Wachstum Ja bitte ndash aber 20 4

Youtube-Channel Club of Rome 5

Offizieller YouTube-Auftritt des CLUB OF ROME

Seite 17 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

So gibt es auch in Deutschland eine

Deutsche Gesellschaft Club of RoME

die bereits 1978 in Hamburg gegruumln-

det wurde Eduard Pestel Initiator des

deutschen Ablegers und Mitglied des

Club of RoME hatte entscheidend

zur Realisierung der Arbeiten an bdquoGren-

zen des Wachstumsldquo beigetragen

1 httpwwwclubofromeorgactivitiesreports middot 2 httpwww

clubofromeorg middot 3 httpwwwtt30de middot 4 httpwwwclubofrome

deweitere-initiativenhtml middot 5 httpswwwyoutubecomchannel

UC8A9L4UYgk_tTvkZhaDOLVQ

Seite 18 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2052Prognose

Im Mai 2012 im Vorfeld des um-

weltgipfels von Rio erschien der

bericht bdquo2052 - Eine globale Pro-

gnose fuumlr die naumlchsten 40 Jahreldquo

(ldquo2052 ndash A Global forecast for the

Next forty Yearsrdquo)

In diesem neuen Report fuumlr den Club

of RoME gibt Jorgen Randers einer

der urspruumlnglichen Koautoren des

berichtes bdquoGrenzen des Wachstumsldquo

einen Ausblick auf die naumlchsten 40

Jahre der Weltwirtschaft und -gesell-

schaft und wirft einige unbequeme

fragen auf

Welche Nationen werde zukuumlnftig

ihren Wohlstand halten koumlnnen und

welchen wird das nicht gelingen

Was bedeutet die wirtschaftli-

che Vorherrschaft Chinas fuumlr andere

Weltregionen

Ist die westliche Demokratie dazu

geeignet die groszligen Menschheitspro-

bleme zu loumlsen

Jorgen Randers stuumltzt sich auf globale

Prognoseinstrumente und seine eigene

Arbeit im bereich Nachhaltigkeit zu-

sammen mit mehr als 30 Vorhersagen

von fuumlhrenden Wissenschaftlern Oumlko-

nomen und Zukunftsforscher aus der

Welt der Wirtschaft der Nachhaltigkeit

und der Wissenschaft um moumlgliche

weltweite Zukuumlnfte vorauszusagen

(CoR 2012)

Dabei werden zwar drastische

Zukuumlnfte gezeichnet jedoch auch

Chancen durch den wachsenden An-

passungsprozess der Menschen an die

Grenzen des Planeten aufgezeigt Den-

noch werden auch unbequeme Trends

thematisiert wie soziale unruhen und

zahlreiche umbruumlche

New Report to the CLub Of ROME 1

COR - CLUB OF ROME (2012) 7 May Launch of major Report that presents possible global futures over the next 40 years and comes to thought-provoking conclusions 2052 A Global Forecast for the Next Forty Years

Randers Jorgen (2012) 2052 A Global forecast for the Next for-ty Years White River Junction Chelsea Green Publishing

Randers draws on his own experience in the sustainability area global forecasting tools and the predictions ndash included in the book ndash of more than thirty leading scientists economis-ts futurists and others to guide us through the future

2052info 2

Homepage of the book containing its quantitative basis ie the spread sheet papers by Joslashrgen Randers that summarise or describe the contents of the 2052 book in various ways external reviews of the 2052 book presentations speaking notes

Make your own forecast for 2052 (Excel spreadsheet) 3

Genuine data from the book

A 5000-word summary 4

An illustrated summary 5

bdquo2052 A Global forecast for the Next forty Yearsldquo Launch in Rot-terdam 6

Jorgen Randers stellt den neuen Bericht vor

TED 2012 Paul Gilding Die Erde ist voll 7

Ausblick auf Konsequenzen die ange-sichts der ausgeschoumlpften Tragfaumlhig-keit der Erde zu erwarten sind

TED 2013 Jorgen Randers Earth in 2052 8

Jorgen Randers erklaumlrt warum die natuumlrliche Verlangsamung der Wachstumsprozesse in Oumlkonomie und Bevoumllkerung der naumlchsten 40 Jahre nicht ausreichend sind um das Klima zu stabilisieren

Seite 19 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpwwwclubofromeorgreport2052 middot 2 www2052info middot 3

httpwww2052infodownload middot 4 httpwww2052infoa-5000-

word-summary middot 5 httpwww2052infowp-contentuploads201401

p120801-2052-A-global-forecast-15p-illustrated-CPSLpdf middot 6 Teil 1 https

wwwyoutubecomwatchv=8qDy0jHo_DQ middot Teils 2 httpswww

youtubecomwatchv=sTOmaiil3t0 middot 7 httpswwwtedcomtalks

paul_gilding_the_earth_is_fulllanguage=de middot 8 httpswwwyoutubecom

watchv=gPEVfXVyNMM

claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext

Seite 20 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

RessourcenleichteGesellschaft

bdquoEine ressourcenleichte Gesell-

schaft ist eine Gesellschaft die

einen moumlglichst geringen Res-

sourcenverbrauch ausweist

Ressourcen bewusst nutzt

Oumlkosystemleistungen erhaumllt den

umweltraum einhaumllt und somit

dematerialisiert ist Dies beinhal-

tet einen grundlegenden Gerech-

tigkeitsaspekt innerhalb und zwi-

schen den Generationen gleicher

Ressourcenzugang fuumlr die Men-

schen zur individuellen Entfaltung

und sozialen Wohlstandsschaf-

fung bildet einen normativen

Rahmen bezieht die Gesellschaft

dieses Ziel auf eine nachhaltige

Entwicklung so gelten die ge-

sellschaftlich entwickelten und

anerkannten Nachhaltigkeitsziele

subsidiaumlr im Mehrebenensystem

(uN Eu nationale bundesland

und lokale Ebene) und werden fuumlr

eine umsetzung von den Akteu-

ren (Staat unternehmen NPOs

buumlrger etc) operationalisiert und

beruumlcksichtigtldquo

(berg H Liedtke C Welfens J (2016 in Vorberei-

tung) Hintergrundrecherche und Definition einer

Ressourcenleichten Gesellschaft)

Ein ressourcenintensives Wirtschafts-

wachstum als gesellschaftliches und

wirtschaftspolitisches Ziel verhindert

die loumlsung der umweltprobleme die es

verursacht In folge eines dynamisch

wachsenden Ressourcenverbrauchs

uumlberschreitet in vielen Regionen der

Erde die Nutzung der natuumlrlichen

Ressourcen deutlich die Regenerati-

onsfaumlhigkeit des Planeten Das erste

deutsche Ressourceneffizienzprogramm

(ProgRess I) formulierte die beobach-

tung dass aufgrund der gegenwaumlr-

tigen Uumlbernutzung der natuumlrlichen

Ressourcen im Verhaumlltnis zu deren

Regenerationsfaumlhigkeit ein bdquoschonender

und gleichzeitig effizienter umgang

mit natuumlrlichen Ressourcen zu einer

Schluumlsselkompetenz zukunftsfaumlhiger

Gesellschaftenldquo (bMu 2012 S 6) ge-

houmlren muss

Die frage bdquoWie viele Ressourcen

braucht eine Gesellschaft um in oumlko-

logischen Grenzen ihren Wohlstand

zu bewahrenldquo beschaumlftigte deutsche

und internationale Wissenschaftler

lange bevor das leitbild einer bdquoressour-

Deutsches Ressourceneffizienz-programm

BMUB (2012) Programm zur nach-haltigen Nutzung und zum Schutz der natuumlrlichen Ressourcen

MIPS ndash Wieviel umwelt braucht der Mensch

Schmidt-Bleek F (1994) Wieviel Umwelt braucht der Mensch MIPS das Maszlig fuumlr oumlkologisches Wirtschaf-ten Basel Boston Birkhaumluser Verlag

foresightprozess 1

VDI Foresightprozess zu wirtschaft-licher technologischer und gesell-schaftlicher Veraumlnderung

ProgRess I 2

Wie wollen wir in Zukunft leben 3

Baumlr et al (2015) Transformative Umweltpolitik ndash Der Beitrag der Umweltpolitik zu Prozessen gesell-schaftlichen Wandels Teilbericht des Projektes bdquoNachhaltiges Deutschland 2030 bis 2050 ndash Wie wollen wir in Zukunft lebenldquo

Ressourcenleichte Gesellschaft im Web 4

TED 2011 Pavan Sukhdev Put a value on nature 5

Pavan Sukhdev beschreibt wie durch monetaumlre Wertzuschreibungen ein Umdenken im Umgang mit bdquokostenlo-senldquo Ressourcen wie Luft und Wasser moumlglich ist

TED 2012 Timothy Prestero De-sign for people not awards 6

Der Vortrag erklaumlrt warum es primaumlre Aufgabe des Produktdesigns sein muss Guumlter zu entwickeln die alltagstauglich und relevant sind

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cenleichten Gesellschaftldquo in politische

Programme und beschluumlsse integriert

wurde Anfang der 90er Jahre wur-

den verstaumlrkt Ansaumltze in die Debatte

eingebracht die den Schwerpunkt

der umweltpolitischen Diskussion auf

die Inputseite der wirtschaftlichen

Prozesse verlagerten und die begren-

zung menschlicher Eingriffe in die

Natur forderten (Schmidt-bleek 1994

Weizsaumlckerlovinslovins 1995) Aus

der Erkenntnis neuer oumlkologischer

Zusammenhaumlnge werden entsprechend

seitdem neue Anforderungen an die

umweltpolitik gestellt Im Sinne der

Vorsorge soll demnach unter einem

leitbild der Dematerialisierung eine

kontinuierliche Reduzierung der Ma-

terial- Energie- und flaumlchenintensitaumlt

des lebens und (weiter auf S 22)

Nutzen gestalten

Schmidt-Bleek FTischner U (1995) Produktentwicklung Nutzen gestalten ndash Natur schonen Schrif-tenreihe des Wirtschaftsfoumlrderungs-instituts Nr 270 Wirtschaftsfoumlrde-rungsinstitut der Wirtschaftskammer Oumlsterreichs

faktor 4

Weizsaumlcker EU von Lovins AB Lovins LH (1995) Faktor Vier Doppelter Wohlstand ndash halbierter Naturverbrauch Der neue Bericht an den Club of Rome Muumlnchen Verlag Droemer Knaur

Module WIN amp RE________________________

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Didaktische Module bdquoVom Wissen zum HandelnldquoModule bdquo WirtschaftNeue Weltordnung( WIN)bdquo und Ressourcen und Energie (RE)ldquo Forum fuumlr Verantwortung ASKO EU-ROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken

Modul WirtschaftNeue Weltordnung (WIN)

Wie koumlnnen Wohlstand und Lebens-qualitaumlt gesichert und die Natur und das Klima geschont werden Sind eine nachhaltigere Wirtschaft und ein stetiges Wirtschaftswachstum verein-bar Im Fokus dieses Moduls stehen Ziele Strategien und Instrumente ei-ner nachhaltigeren Wirtschaft Daruuml-ber hinaus beschaumlftigt sich das Modul mit der internationalen Dimension der Problematik und diskutiert die Eckpunkte einer neuen Weltordnung

Modul bdquoRessourcen und Energie (RE)ldquo

Eine nachhaltigere Energie- und Ressourcennutzung stellt eine globale Herausforderung dar Was sind die treibenden Kraumlfte unseres Ressour-cen- und Energieverbrauchs Wie sieht der Energie und Ressourcen-verbrauch in der Zukunft aus Wie sind die Wirtschaft- und Ressourcen-politik auf nationaler und internatio-naler Ebene miteinander verflochten Zu diesen Fragen finden Sie im Modul bdquoRessourcen und Energieldquo Informa-tionen und Arbeitsmaterialien

1 Band 1 httpwwwvditzdepublikationforesight-bericht-band-

1-gesellschaftliche-veraenderungen-2030 middot Band 2 httpwww

vditzdepublikationforesight-bericht-band-2-forschungs-und-

technologieperspektiven-2030 middot Band 3 httpwwwvditzdepublikation

foresight-bericht-band-3-geschichten-aus-der-zukunft-2030 middot 2 http

wwwbmubbunddeservicepublikationendownloadsdetailsartikel

deutsches-ressourceneffizienzprogramm-progress middot 3 httpwww

umweltbundesamtdepublikationentransformative-umweltpolitik-der-

beitrag-der middot 4 httpressourcenleichte-gesellschaftdeindexphpid=12 middot 5

httpswwwtedcomtalkspavan_sukhdev_what_s_the_price_of_nature

middot 6 httpswwwtedcomtalkstimothy_prestero_design_for_people_not_

awards

claudiabo
Hervorheben

Seite 22 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

als auch in der praktischen umsetzung

immer mehr an Konturen gewann

Auch fuumlr die Gestaltung von Produk-

ten und Prozessen wurden Strategien

entwickelt die zur loumlsung der genann-

ten Probleme integrierte Anwendungen

der Effizienz- Konsistenz- und Suffi-

zienzprinzipien vorschlagen (vgl ua

Schmidt-bleekTischner 1995)

BR

DW

ELT

EU 1972 1974 1986 1987 1992 1994 1995 1996 1999 2001 2002 2003 2004 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Limits to Growth

Gruumlndung UNEP Brundtland-Report

World Summit Rio de JaneiroWorld Summit Johannesburg

Marrakesch Prozess

Circular Economy Package

Gruumlndung WBCSD

UNCSD Sustainable Consumption Indicators

UN Sustainable Development Goals

EuropRohstoffstrategie

Fahrplan ress schonendes Europa EU-Dashboard

Europe 2020

European Ressource Efficiency Platform

European Ressources Forum

Gruumlndung Umweltbundesamt

Gruumlndung Bundesministerium fuumlr Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit

Aumlnderung Art 20a Grundgesetz

BMU-Ziel Faktor 25 bis 2020

Nationale Nachhaltigkeitsstrategie Verdopplung Rohstoffproduktivitaumlt bis 2020

Kreislaufwirtschaftsgesetz

WBGU Welt im Wandel

Rohstoffstrategie

ProgRess I

Gruumlndung Ressourcen-Kommission am Umweltbundesamt

Enquete Kommission Wachstum Wohlstand Lebensqualitaumlt

ProgRess II

National Ressources Forum

Umweltschutz als Wirtschaftsfaktor

World Ressources Forum

Rio +20

G7 Allianz Ressourceneffizienz

SDG-Report

G8 3R Action Plan

Europ Nachhaltigkeitsstrategie

Abb 1 Quelle Wuppertal Institut 2016 berg H Liedtke Ch Welfens J (2016) Hintergrundrecherche und Definition einer Ressourcenleichten Gesell-schaft Arbeitspapier im Projekt bdquoErfolgsbedingungen fuumlr Systemspruumlnge und Leitbilder einer ressourcenleichten Gesellschaftldquo

Wirtschaftens angestrebt werden

beispiele dazu

Europa 2020 Idee der Entkopplung

durch intelligentes nachhaltiges und

integratives Wachstum

Enquete Kommission fuumlr Wachs-

tum Wohlstand und lebensqualitaumlt in

Deutschland mit konkreten Handlung-

sempfehlungen fuumlr mehr Wohlstand

bei gleichzeitiger Abkopplung vom

Ressourcenverbrauch

ProgRess 1 und 2 in Deutschland

Programme die nachhaltige Nutzung

der natuumlrlichen Ressourcen in den

fokus stellen

Diese Entwicklungen haben dazu

beigetragen dass das leitbild einer

bdquoressourcenleichten Gesellschaftldquo die

innerhalb des zur Verfuumlgung stehenden

umweltraumes eine hohe lebensquali-

taumlt und Entfaltung des der Einzelnen

sowie der Gemeinschaft foumlrdert und

fordert sowohl in der Wissenschaft

Seite 23 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

GreenEconomy

Green Economy ndash verstanden

als eine wettbewerbsfaumlhige

umwelt- und sozialvertraumlgliche

Wirtschaftsweise ndash wird seit etwa

2007 zum neuen Leitbild in der

internationalen und nationalen

Diskussion zu Wachstum Wohl-

stand und Lebensqualitaumlt Der

begriff wurde federfuumlhrend von

uNEP gepraumlgt

Aufgrund der folgewirkungen die mit

dem aktuellen Wirtschaftssystem ver-

bunden sind wie beispielsweise fort-

schreitender Klimawandel biodiversi-

taumltsverlust und Ressourcenknappheit

setzt sich zunehmend die Auffassung

durch dass dieses ressourcen- und

energieintensive Wirtschaftsmodell

nicht uneingeschraumlnkt fortgesetzt wer-

den kann

Die Chance fuumlr eine nachhaltige faire

und offene Zukunft im Sinne einer

Green Economy ist daher die Entwick-

lung eines Wirtschafts- und Gesell-

schaftsmodells das sowohl die nach-

haltige Nutzung der Oumlkosysteme als

auch den gesellschaftlichen Wohlstand

sichert Dies macht es erforderlich dass

die Produktions- und Konsumprozesse

innerhalb oumlkologischer und sozialer

leitplanken stattfinden und die End-

lichkeit der Ressourcen beruumlcksichtigt

wird

fuumlr die umsetzung von Green

Economy wurde die Green Econo-

my Initiative ins leben gerufen die

Entscheidungstraumlger unterstuumltzen soll

eine ressourcen- und Co2-aumlrmere und

sozial gerechtere Wirtschaft zu rea-

lisieren Das umsteuern in Richtung

einer Green Economy stellt eine sehr

hohe Herausforderung fuumlr Wirtschaft

und Gesellschaft dar Der Uumlbergang

zu einer nachhaltigeren Wirtschafts-

weise bedarf der Erschlieszligung neuer

Zukunftsmaumlrkte sowie neuer Geschaumlfts-

modelle die eine drastische Steige-

rung der Ressourceneffizienz in den

Produktions- und Dienstleistungssek-

toren bewirken Es bedarf staatlicher

flankierungsmaszlignahmen um diesen

Wirtschaftskurs zu unterstuumltzen die

erforderlichen leitplanken zu setzen

sowie das gesellschaftliche bewusstsein

und nachhaltigere Konsumstile dahin-

gehend zu foumlrdern

Towards a Green Economy 1

UNEP (2011) Towards a Green Economy ndash Pathways to Sustainable Development and Poverty Eradicati-on A Synthesis for Policy Makers

OECD (2011) Towards Green Growth 2

OECD (2010) Transition to a low-carbon economy ndash public goals and corporate practices OECD Publishing 3

Europa 2020 Strategie ndash Eine Strategie fuumlr intelligentes nachhaltiges und integratives Wachstum 4

Discussions about Green Econo-my often ignore the Social 5

This short 10 minute video addresses this issue

uNRISDlsquos Project on the Social Dimensions of Green Economy and Sustainable Development 6

Modul bdquoWirtschaftNeue Wirt-schaftsordnung (WIN)ldquo 7

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Forum fuumlr Verantwortung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut

Growing green economies 8

Von Rio nach Rio+20

TED 2010 Tim Jackson An ec-onomic reality check 9

Tim Jackson stellt ein Konzept vor dass es durch feste oumlkonomische Prinzipien ermoumlglicht aktuelle Krisen zu uumlberwinden und in die Zukunft zu investieren

TED 2012 Juan Verde Towards the green economy 10

Juan Verde ist uumlberzeugt dass be-reits verfuumlgbare Innovationen eine beispiellose Zunahme von gruumlner Technologie und damit einen oumlkono-mischen Wandel hervorrufen koumlnnen

Seite 24 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpwwwuneporgpublicationscontentspub_details_search

aspID=4188 middot 2 httpwwwoecd-ilibraryorgenvironmenttowards-green-

growth_9789264111318-en middot 3 httpdxdoiorg1017879789264090231-

en middot 4 httpeceuropaeueurope2020 middot 5 httpswwwyoutubecom

watchv=O5lBwrJcUOk middot 6 httpwwwunrisdorggreeneconomy middot

7 httpwwwforum-fuer-verantwortungdepublikationenwirtschaftneue-

weltordnung middot 8 httpswwwyoutubecomwatchv=m9AS6KT7a5Y middot

For more info visit wwwoecdorgrio+20 middot 9 httpwwwtedcomtalks

tim_jackson_s_economic_reality_check middot 10 httpswww youtubecom

watchv=x-7ZBairDh4

Seite 25 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

four returnsPrinzip

Commonlandrsquos approach is to

restore landscapes by building

and (co-) funding sustainable

businesses in 3 landscape zo-

nes delivering 4 types of return

inspirational social natural and

financial return within a 20 years

time horizon

Return of Inspiration Giving

people hope and a sense of pur-

pose

Return of Social Capital bringing

back jobs business activity edu-

cation and security

Return of Natural Capital Resto-

ring biodiversity soil and water

quality

Return of financial Capital Reali-

zing long-term sustainable profit

Ein landstrich braucht auf lange Sicht

drei Zonen um dauerhaft von nutzen

zu sein

Natural Zone

Investment Restoring vegetation Plan-

ting native trees and clearing invasive

species Natural restoration limited

maintenance

Return Co2 capture water soil Resto-

red biodiversity forestry hunting

Tourism

Combined Zone

Investment Restoring landscape Plan-

ting usable trees Restoring perennial

vegetation and soil limited mainten-

ance

Return Co2 capture water soil

Partially restored biodiversity Agrofo-

restry fruit trees timber Tourism

Economic Zone

Investment Sustainable agriculture fo-

restry aquaculture Real estate infras-

tructure fitting in landscape Ventures

with positive impact on landscape

Return Co2 capture water soil Crops

and products New businesses new

collaborations Economic development

(wwwcommonlandcom)

commonlandcom 1

Organisation die sich fuumlr die groszligflauml-chige Restauration von Landschaften einsetzt Auf deren Internetpraumlsenz werden deren Ziele und Vorgehens-weisen schnell deutlich Zusaumltzlich gibt es viele Paper und Videos

four returns Three Zones

Ferwerda W Four Returns Three Zones 20 years A systemic and practical approach to scale up land-scape restoration by business and investors to create a restoration in-dustry chapter in book (2015) bdquoLand Restoration Reclaiming Landscapes for a Sustainable Futurerdquo (Elseviers Publication)

John D Liu Hope in a changing climate 2

Liu stellt vor wie vertrocknete Landschaften wiederbelebt werden koumlnnen

Chris McKnett The investment logic for sustainability 3

Groszliginvestoren als Schluumlsselspieler fuumlr den oumlkologischen Fortschritt

1 wwwcommonlandcom middot 2 httpswwwyoutubecom

watchv=41qnjXKdE70 middot

3 httpswwwtedcomtalkschris_mcknett_the_investment_logic_for_

sustainability

Seite 26 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

DeutscheNachhaltigkeitsstrategie

Die Nationale Nachhaltigkeits-

strategie bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo beschlossen im

Jahr 2002 bestimmt den Kurs fuumlr

eine nachhaltige Entwicklung auf

der nationalen Ebene

Ihre leitlinien sind Generationenge-

rechtigkeit lebensqualitaumlt sozialer

Zusammenhalt und internationale Ver-

antwortung In dem Dokument wurden

Ziele (i d R fuumlr das Jahr 2020) fuumlr die

oumlkologische oumlkonomische und soziale

Nachhaltigkeit benannt und insgesamt

21 Schluumlsselindikatoren definiert die

es gestatten den Erreichungsgrad

dieser Ziele bereits heute statistisch zu

messen und die weitere Entwicklung

Jahr fuumlr Jahr zu beobachten

Die Indikatoren beschreiben nicht

nur Ziele an sich sondern gelegentlich

auch sogenannte Zwischenziele deren

Erreichung wiederum den fortschritt

auch bei anderen Zielen voranbringt

So zb bedeutet eine Verbesserung

beim Indikator sbquoEnergieproduktivitaumltlsquo

gleichzeitig auch eine Verbesserung des

Indikatorwertes bei den Treibhausgase-

missionen

Seit der ersten Version der Nach-

haltigkeitsstrategie wurden die Indi-

katoren teilweise erweitert und der

aktuellen Situation angepasst wie zb

die neuen Indikatoren wie Anteil des

Stroms aus erneuerbaren Energiequel-

len am Stromverbrauch oder Schulden-

stand so dass im neuesten Indikato-

renbericht 2012 effektiv 38 Indikatoren

untersucht werden

Diese Indikatoren werden im Abstand

von zwei Jahren in Indikatorenbe-

richten des Statistischen bundesamtes

aktualisiert und der aktuelle Stand und

Entwicklungen dargestellt

Seit 2002 wurden 3 fortschritts-

berichte veroumlffentlicht in denen die

Strategie weiterentwickelt und aktua-

lisiert wird 2004 bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo 2008 bdquofuumlr ein nachhal-

tiges Deutschland und fortschrittsbe-

richt 2012

Die bundesregierung bereitet derzeit

die bdquoNachhaltigkeitsstrategie 2016ldquo vor

ndash und schreibt damit die Nachhaltig-

keitsstrategie fort

bundesregierung (2002) Perspektiven fuumlr Deutschland 1

10 Jahre Nachhaltigkeit bdquomade in Germany 2

Kurzpapier zum Fortschrittsbericht

basisinformationen Lexikon der NachhaltigkeitAachener Stiftung 3

bundesregierung im Web 4

Internetauftritt der Bundesregierung zur nationalen Nachhaltigkeitsstrate-gie mit kurzem Themenuumlberblick

Silke uebelmesser How demographic change is sha-ping our future 5

Ausblick auf die Herausforderun-gen vor die uns der demographische Wandel in den naumlchsten Jahren stellt

1 httpwwwbundesregierungdeContentDE_Anlagen

Nachhaltigkeit-wiederhergestelltperspektiven-fuer-deutschland-

langfassungpdfjsessionid=DD7315CEA90912E6C3977178854C9BDB

s3t1__blob=publicati-onFileampv=3 middot 2 httpwwwbundesregierung

deContentDE_AnlagenNachhaltigkeit-wiederhergestellt2012-

05-09-kurzpapier-zum-fortschrittsbericht-2012-barrierefrei

pdfjsessionid=DD7315CEA90912E6C3977178854C9BDBs3t1__

blob=publicationFileampv=3 middot 3 httpswwwnachhaltigkeitinfoartikel

nationale_nachhaltigkeitsstrategie_entwicklung_1694htm middot 4 httpswww

bundesregierungdeWebsBregDEThemenNachhaltigkeitsstrategie1-

die-nationale-nachhaltigkeitsstrategienachhaltigkeitsstrategie_node

html middot 5 httptedxtalkstedcomvideoHow-demographic-change-is-

shapisearch3Agermany

Seite 27 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren

Nachhaltiges Produzieren und

Konsumieren hat sich in den letz-

ten zwei Jahrzehnten zu einem

der wichtigsten Themenbereiche

der Nachhaltigkeitsdiskussion

auf dem internationalen euro-

paumlischen und nationalen Level

entwickelt

Die globalen Klimaveraumlnderungen

und umweltbelastung verdeutlichen

die Notwendigkeit einer systemischen

sozial-oumlkologischen Transformation

der Gesellschaft in Richtung Nach-

haltigkeit bdquobereits seit geraumer Zeit

befindet sich das fossile oumlkonomische

System international im umbruch

Dieser Strukturwandel wird vom

WbGu (Wissenschaftlicher beirat der

bundesregierung Globale umweltver-

aumlnderungen) als beginn einer bdquoGroszligen

Transformationldquo zur nachhaltigen Ge-

sellschaft verstanden die innerhalb der

planetarischen leitplanken der Nach-

haltigkeit verlaufen mussldquo (WbGu

2011 S 1) Ein Uumlberschreiten dieser

leitplanken koumlnne die oumlkologischen

Rahmenbedingungen veraumlndern und

ein Risiko fuumlr die zukuumlnftigen Genera-

tionen darstellen (vgl Potsdam-Institut

fuumlr Klimafolgenforschung 2009)

Das Tempo des Verbrauchs von

natuumlrlichen Ressourcen der von 10

Mrd Tonnen 1950 auf 70 Mrd Tonnen

2010 rapide gestiegen ist kann nicht

fortgesetzt werden um im Rahmen der

planetarischen Grenze zu wirtschaften

muumlsste der globale Ressourcenver-

brauch bis 2050 etwa halbiert werden

(Schmidt-bleek 2007 uNEP 2011)

Auf der nationalen Ebene muumlsste die

Reduktion des Ressourcenverbrauchs

um einen faktor 10 und auf der Haus-

haltsebene in Deutschland um den fak-

tor 5 auf etwa 8 Tonnen pro Kopf und

Jahr (lettemeier etal 2014) reduziert

werden

Eine radikale Reduzierung des

Ressourcenverbrauchs bei gleichzeitig

groumlszligtmoumlglicher lebensqualitaumlt welt-

weit ist eine globale Herausforderung

des 21 Jahrhunderts Der Weg hin zu

einer 8t-Gesellschaft (lettenmeier et

al 2014) verlangt nach einer nachhal-

tigeren Gestaltung von Produktions-

und Konsummustern sowie der damit

Material footprint 1

Lettenmeier Michael Liedke Chris-ta Rohn Holger (2014) Eight Tons of Material Footprint - Suggestion for a Resource Cap for Household Cons-umption in Finland In Resources 33 (2014) S 488-515

Stellschrauben fuumlr Nachhaltigkeit

Liedtke Ch etal (2015b) Stell-schrauben fuumlr Nachhaltigkeit Trends und Verantwortungen in Produktion und Konsum in Stiftung Entwicklung und Frieden (Hrsg) Globale Trends 2015 Perspektiven fuumlr die Gesellschaft Fischer Verlag 2015 S 299-314

Marrakech-Prozess 2

Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren in der Eu 3

Sustainable Consumption and Production and the SDGs 4

UNEP Post 2015 Note 2

Indikatoren 5

European food Sustainable Cons-umption and Production Round Table 6

The Story of Stuff 7

Der Film beschreibt den kompletten Konsumkreislauf mit seinen sozialen und oumlkologischen Folgen (deutsch)

unsichtbare Schaumltze im Mobil-telefon Ein Animationsfilm zum Recycling von Handys 8

Eine Veranschaulichung des Lebens-zyklus elektronischer Geraumlte am Bei-spiel Handy Die Wiederverwendung von bis zu 80 Prozent der Rohstoffe in gebrauchten Handys ist zentraler Bestandteil der bdquoRohstoff-Expediti-on die vom Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung anlaumlsslich des Wissenschaftsjahres 2012 ausgerufen wurde

Seite 28 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

verbundenen Produkt-Dienstleistungs-

systeme wie Infrastrukturen

Nachhaltiges Konsumieren und Produ-

zieren wird definiert alsldquo a holistic

approach to minimising the negative

environmental impacts from consump-

tion and production systems while

promoting quality of life for allrdquo (uNEP

2015a S 10) Der holistische Ansatz

Sustainable Production and Consumption Systems

Lebel L etal (Hrsg) (2010) Sustainable Production and Cons-umption Systems Knowledge Enga-gement and Practice Springer

Planetarische Grenzen 9

Potsdam-Institut fuumlr Klimafolgenfor-schung (2009) Planetarische Gren-zen Ein sicherer Handlungsraum fuumlr die Menschheit Pressemitteilung vom 23092009

uNEP (2015a) Sustainable Cons-umption and Production A Hand-book for Policymakers 10

uNEP (2015b) Sustainable Cons-umption and Production Indica-tors for future SDGs 11

Konsum und Nachhaltigkeit 12

Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung (2010) Konsum und Nachhaltigkeit Wie Nachhaltigkeit in der Konsum-gesellschaft kaumluflich und (er)lebbar wird Eine Aufgabe fuumlr Politik Wirt-schaft Buumlrgerinnen und Buumlrger

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

faktor 4

Weizsaumlcker EU von Lovins AB Lovins LH (1995) Faktor Vier Doppelter Wohlstand ndash halbierter Naturverbrauch Der neue Bericht an den CLUB OF ROME Muumlnchen Verlag Droemer Knaur

Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung (2011) Der Deutsche Nachhaltig-keitskodex 13

Welt im Wandel

WBGU (2011) Welt im Wandel Gesellschaftsvertrag fuumlr eine Groszlige Transformation Hauptgutachten Berlin

Global Guidance Principles for Life Cycle Assessment Databases

UNEPSETAC (2011) Global Gu-idance Principles for Life Cycle Assessment Databases ndash A Basis for Greener Processes and Products Paris France

Modul bdquoKonsum (KON)ldquo 14

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Didaktische Module bdquoVom Wissen zum Handelnldquo Modul bdquoKons-um (KON)ldquo Forum fuumlr Verantwor-tung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Ot-zenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut Was hat unser Konsum mit Klima- und Ressourcenschutz zu tun Was sind die Trends in der weltwei-ten Entwicklung und welche Strategi-en koumlnnen Wohlstand erhalten ohne das System Erde zu uumlberlasten

MIPS ndash Wieviel umwelt braucht der Mensch

Schmidt-Bleek F (1994) Wieviel Umwelt braucht der Mensch MIPS das Maszlig fuumlr oumlkologisches Wirtschaf-ten Basel Boston Birkhaumluser Verlag

TED 2010 Tim Jackson An econi-mist reality check 15

Tim Jackson spricht uumlber Rezession Klimawandel und Ungleichheit und wie wir in eine bessere Zukunft inves-tieren koumlnnen

Von sozial-oumlkologischen Experi-menten in den Alltag 16

Vortrag von Michael Minis auf der Tagung bdquoWas bewegt Von sozial-ouml-kologischen Experimenten in den Alltagldquo (8 und 9 Maumlrz 2012 Berlin) Kritische Reflektion von Produktions- und Konsummustern

was-bewegtorg 17

Pionierhafte Konzepte fuumlr einen nachhaltigen Wandel von Produk-tions- und Konsummustern werden vorgestellt und kritisch reflektiert - sowohl aus praktischer als auch aus wissenschaftlicher Sicht In diesem Zusammenhang wird Tamyca als Konzept zur Aumlnderung der zukuumlnfti-gen Automobilnutzung dargestellt

amp

(siehe Abbildung 1 unten) der unter-

schiedliche Interventionsmoumlglichkeiten

im lebenszyklus eines Produktes oder

einer Dienstleistung umfasst hat eine

entscheidende bedeutung fuumlr systemi-

sche betrachtung der Produktions- und

Konsumsysteme

uNEP definiert Grundcharakteristika

der nachhaltigen Produktions-Konsum-

systeme (uNEP 2015a S 10)

Verbesserung der lebensqualitaumlt

unter beruumlcksichtigung des Ressour-

cenbedarfs zukuumlnftiger Generationen

und umweltqualitaumlt

Entkopplung des Wirtschaftswachs-

tums vom Ressourcenverbrauch durch

Seite 29 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

- Reduktion von Material- und

Energieintensitaumlt sowie der Emissi-

on- und Abfallmengen von Produkti-

on- und Konsumaktivitaumlten

- foumlrderung des Wandels zu energie-

und materialeichten Konsummustern

ohne Verzicht auf lebensqualitaumlt

Data

LCA data (including data for carbon and water footprint exposure and hazard data etc)

Life Cycle Approaches

LCA Carbon and water footprint material flow accounting risk assessment social LCA Life cycle costing

Life cycle sustainability assessment etc

Programmes and activities

Design for environment eco-labelsgreen procurement recycling design for

sustainability sustainable procurement etc

Life cycle

management systemsand sustainable consumption

and production policies

Sustainability

Abb 2 Holistischer Systemansatz zu nachhaltigen Produktions-Konsumsysteme (uNEP 2015a S 41)

Quelle Eigene Darstellung

Anwendung des lebenszyklusansat-

zes unter beruumlcksichtigung der Aus-

wirkungen auf die umwelt von allen

Phasen der Produktions- und Kons-

umprozesse

Strategisches Vorgehen gegen

Reboundeffekte (Kompensation der

Efffizienzgewinne durch steigenden

Konsum)

Auf globaler Ebene wird die Proble-

matik der nachhaltigeren Produktions-

und Konsummuster vorrangig von den

Vereinten Nationen (uN) und ihren

unterorganisationen wie etwa der

Commission on Sustainable Develop-

ment (CSD) und dem united Nations

Environment Programme (uNEP)

sowie von weiteren internationalen

organisationen wie der organisation

Politische Umsetzung der Strategien und Maszlignahmen zu Nachhaltigem Produzieren und Konsumieren

Welt

2015 UN Vollversammlung verabschiedete Ziele fuumlr nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals- SDGacutes siehe httpwwwforu-muedewp-contentuploads201507SDG-Factsheet_FUEpdf Ziel 12 lautet bdquoFuumlr nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgenldquo Die SDGs sollen ab 2016 bis 2030 verwirklicht werden Sie bilden ndash gemeinsam mit Umsetzungsmaszlignahmen Indikatoren zur Fortschritts-messung sowie Uumlberpruumlfungsmechanismen ndash die so genannte Post-2015-Agenda

Seite 30 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Europaumlische Union

2012 EU-Direktive zur Erhoumlhung der Energieeffizienz (Energy Efficiency Directive) gezielt auf die Einfuumlhrung von Maszlignahmen zur Erreichung von 20-Erhoumlhung der Energieeffizienz bis zum Jahr 2020 in den Laumlndern der Europaumlischen Union

2010 Europa 2020-Wirtschaftsprogramm gezielt auf ein bdquointelligentes nachhaltiges und integratives Wachstumldquo und eine bessere Koordinie-rung der nationalen und europaumlischen Wirtschaft bis zum Jahr 2020

2009

Oumlkodesign-Richtlinie der EU (2009125EG) die die Anforderungen an die umweltgerechte Gestaltung energieverbrauchsrelevanter Produkte (Energy-related Products ErP) formuliert

2008 Aktionsplan der EU-Kommission zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren und zu Industriepolitik Der Aktionsplan zielte auf die Foumlrderung von Innovationen zu nachhaltigeren Produktion und der Nachfrage nach nachhaltigeren Guumltern und Dienstleistungen

2012 Konferenz der Vereinten Nationen uumlber nachhaltige Entwicklung (Rio+20) - Festlegung des Konsultationsprozesses zu den Zielen nachhaltiger Entwicklung

Beschluss zu 10 Jahresprogramm zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (10 Year Framework of Programmes 10YFP) ge-zielt auf eine weltweite verstaumlrkte Einfuumlhrung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmuster

2005 Gruumlndung des UNEP-Center for Sustainable Production and Consumption (siehe wwwscp-centreorg) am Wuppertal Institut als Hausinstitut der Vereinten Nationen den Marrakesch-Prozess zu unterstuumltzen2003

2003 Internationales Expertentreffen in Marrakesch (vgl wwwunorgesasustdevsdissuesconsumptionmarrakechhtm) organisiert von den Vereinten Nationen Start des sog bdquoMarrakesch-Prozessesldquo koordiniert durch das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und die Abteilung fuumlr wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten der Vereinten Nationen (UN-DESA)

2002 Der zweite Weltgipfel fuumlr Nachhaltige Entwicklung (WSSD) 2002 in Johannesburg das beschlossene Umsetzungsprogramm (bdquoPlan of Implementationldquo) widmet dem Uumlbergang zu nachhaltigeren Konsum- und Produktionsmustern ein eigenes Kapitel in dem wichtige Ansatzpunkte fuumlr die Umsetzung wie Monitoring Life-Cycle-Analysis Oumlkoeffizienzprogramme Indikatoren zielgruppenspezifische Informations- und Aufklaumlrungsprogramme hervorgehoben werden

1995 Gruumlndung der Kommission fuumlr Nachhaltige Entwicklung (Commission on Sustainable Development - CSD) der Vereinten Nationen Ausarbeitung des Internationalen Arbeitsprogramms zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (bdquoInternational Work Programme on Changing Consumption and Production)

1992 Erster Weltgipfel zu Nachhaltiger Entwicklung in Rio de Janeiro Der Kapitel 4 des Abschlussdokuments bdquoAgenda 21 bdquoVeraumlnderung der Konsumgewohnheitenldquo adressiert zwei Themenbereiche bdquoUumlberkonsum von Ressourcenldquo und bdquo(Negative) Effekte des Konsumen-tenverhaltensldquo die bis heute im Zentrum der globalen Debatte um Konsum- und Produktionsmuster stehen

Seite 31 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2006 Verabschiedung neuer angepassten Version der Nachhaltigkeitsstrategie die konkrete Zielsetzungen und Maszlignahmen fuumlr prioritaumlre Bereiche wie Klimawandel nachhaltige Produktion und nachhaltiger Konsum Demografie Migration gesellschaftliche Integration ua benennt

2001 Erste EU-Nachhaltigkeitsstrategie gezielt auf Verbesserung der Lebensqualitaumlt heutiger und zukuumlnftiger Generationen

Gruumlnbuch der Europaumlischen Kommission zur Integrierten Produktpolitik mit den Schwerpunkten oumlkologische Gestaltung von Produkten Bedeutung der Preisbildung und Konsumentenentscheidungen

1993 Einfuumlhrung des EU-Oumlko-Audits (Eco- Management and Audit Scheme (EMAS) EMAS-Verordnung adressiert die Eigenverantwortung der Wirtschaft bei der Bewaumlltigung ihrer direkten und indirekten Umweltauswirkungen

1992 Einfuumlhrung des freiwilligen Europaumlischen Umweltzeichens (kurz Euroblume bzw EU-Ecolabel) zur Kennzeichnung von Verbraucherpro-dukten und Dienstleistungen (Verordnung EWG 880) gekennzeichnet werden Konsumguumlter die sich durch besondere Umweltvertraumlglich-keit und vergleichsweise geringe Gesundheitsbelastung auszeichnen Die Auszeichnung wird eigenverantwortlich durch nationale Institute der teilnehmenden Laumlnder vergeben

Deutschland

2015 Anfang des politischen Dialogprozesses zur Umsetzung der Ziele nachhaltiger Entwicklung (Sustainable Development Goals)

2014 Kabinettsbeschluss der Bundesregierung uumlber die Nationale Nachhaltigkeitsstrategie die einen bdquowesentlicher Rahmenldquo fuumlr die Umsetzung der SDGs in Deutschland werden soll

2008 Gruumlndung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises der den Wandel zu einer nachhaltigen Gesellschaft unterstuumltzt die relevanten Akteure aus Wirtschaft Kommunen und Forschung in nachhaltigem Handeln bestaumlrkt und dazu beitraumlgt die Grundsaumltze nachhaltiger Entwicklung in der oumlffentlichen Wahrnehmung staumlrker zu verankern

2004 Start eines langfristigen bdquoNationalen Dialogprozesses zur Weiterentwicklung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmusterldquo an dem Akteure aus Politik Wirtschaft Wissenschaft und Zivilgesellschaft in den Dialog bringt Die Initiative wird durch das Bundesumweltministe-rium und das Umweltbundesamt koordiniert

2002

Deutsche Nationale Nachhaltigkeitsstrategie ndash beschlossen von der Bundesregierung wird in den naumlchsten Jahren mehrere Male uumlberar-beitet und an die aktuellen Trendentwicklungen angepasst

Seite 32 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2001 Berufung des Rates fuumlr Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung mit dem Ziel Beitraumlge zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln In diesem Rahmen beschaumlftigt sich der Rat mit der Problematik des nachhaltigen Konsums (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_Maerz_2010_01pdf) und auch eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr Unternehmen (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaRNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Janu-ar_2012pdf)

Die Entwicklung von nachhaltigeren Produktions- und Konsummustern wird in Deutschland von weiteren Institutionen gefoumlrdert und aktiv unterstuumlzt Dazu gehoumlren ua Netzwerke zu Verbraucherforschung in Bund und einigen Laumlndern

- Foumlrderprogramme der sozialoumlkologischen Forschung des BMBFacutes httpwwwfonadede19711 - Sachverstaumlndigerrat fuumlr Verbraucherfragen httpwwwsvr-verbraucherfragende - Deutscher Nachhaltigkeitspreis (httpswwwnachhaltigkeitspreisde)

1997 Im Jahr 1997 begann das von den beiden Institutionen initiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur Fundierung und Evaluierung nachhaltige-rer Konsummuster und Verhaltensstileldquo

1993 In Deutschland wurde bereits vor 1993 von einzelnen Wissenschaftlern auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffizienz und die Rolle nach-haltigeren Produzierens und Konsumierens wie des Designs fuumlr eine nachhaltige Entwicklung hingewiesen (von WeizsaumlckerLovinsLovins 1995 Schmidt-Bleek 1994) Das Bundesumweltministerium (BMU) und das Umweltbundesamt (UBA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre eine breite gesellschaftliche Debatte zu diesem Thema

Economic Co-operation and Develop-

ment (oECD) getragen Die CSD

der Vereinten Nationen wurde nach

dem uN-Weltgipfel in Rio de Janeiro

1993 gegruumlndet um die umsetzung

der Agenda 21 voranzutreiben Die

Kommission hatte bereits zu beginn

das Themenfeld bdquoKonsum- und Produk-

tionsmusterldquo zu ihrem Arbeitsschwer-

punkt erklaumlrt In folge dessen wurde

im Jahr 1995 das bdquoInternational Work

Programme on Changing Consumption

and Production Patternsldquo (IWPCCPP)

verabschiedet Zu den Hauptaufgaben

des Programms gehoumlren

die Identifikation der politischen

Implikationen von Konsumtrends und

Produktionsmustern

die Revision von uN-Richtlinien fuumlr

den Konsumentenschutz sowie

die Evaluation der Effektivitaumlt von

politischen Maszlignahmen die auf die

Aumlnderung von Konsum- und Produkti-

onsmustern zielen

In Deutschland wurde bereits vor

1993 von einzelnen Wissenschaftlern

auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffi-

zienz und die Rolle nachhaltigeren Pro-

duzierens und Konsumierens wie des

Designs fuumlr eine nachhaltige Entwick-

lung hingewiesen (von Weizsaumlcker

lovinslovins 1995 Schmidt-bleek

1994) Das bundesumweltministerium

(bMu) und das umweltbundesamt

(ubA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre

eine breite gesellschaftliche Debatte zu

diesem Thema Im Jahr 1997 begann

das von den beiden Institutionen ini-

tiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur

fundierung und Evaluierung nachhal-

tigerer Konsummuster und Verhaltens-

stileldquo Die TeilnehmerInnen dieses Pro-

gramms haben sich im Jahr 2000 in der

so genannten bdquoTutzinger Erklaumlrungldquo

auf eine Allianz fuumlr einen nachhaltige-

ren Konsum verstaumlndigt Ebenfalls im

Jahr 2000 richtete die bundesregierung

einen bdquoStaatssekretaumlrsausschuss fuumlr

Nachhaltige Entwicklungldquo ein Ein Jahr

spaumlter wurde der bdquoRat fuumlr Nachhaltige

Entwicklungldquo gegruumlndet der sich ua

intensiv mit der Problematik des Kons-

ums (httpwwwnachhaltigkeitsrat

deuploadsmediabroschuere_Kons-

um_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf) aber eben auch

eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr

unternehmen (wwwnachhaltigkeits-

Seite 33 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

ratdeuploadsmediaRNE_Der_Deut-

sche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_tex-

te_Nr_41_Januar_2012pdf)

Durch den Impuls des WSSD in

Johannesburg griffen 2004 das bundes-

umweltministerium und das umwelt-

bundesamt die Herausforderung auf

und initiierten in Deutschland einen

langfristigen bdquoNationalen Dialogprozess

zur Weiterentwicklung nachhaltiger

Konsum- und Produktionsmusterldquo der

Akteure aus Politik Wirtschaft Wis-

senschaft und Zivilgesellschaft in den

Dialog bringt

Die Entwicklung von Nachhaltigeren

Produktions- und Konsummustern wird

in Deutschland von weiteren Instituti-

onen gefoumlrdert und aktiv unterstuumltzt

Dazu gehoumlren ua

Netzwerke zu Verbraucherforschung

in bund und einigen laumlndern

foumlrderprogramme der sozialoumlkolo-

gischen forschung des bMbf (http

wwwfonadede19711)

Sachverstaumlndigenrat fuumlr Verbrau-

cherfragen

(wwwsvr-verbraucherfragende)

Deutscher Nachhaltigkeitspreis

(wwwnachhaltigkeitspreisde)

1 httpwwwmdpicom2079-927633488htm middot 2 httpwwwunepfr

scpmarrakech middot 3 httpeceuropaeuenvironmenteussdescp_enhtm

middot 4 httpwwwnrg4sdorgunep-post-2015-briefing-notes middot 5 http

wwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-indicators-

future-sdgs middot 6 httpwwwfood-scpeu middot 7 httpswwwyoutubecom

watchv=UCQLgACc6fQ middot 8 httpwupperinstorgawiasad2288 middot 9

httpswwwpik-potsdamdeaktuellespressemitteilungenarchiv2009

planetarische-grenzen-ein-sicherer-handlungsraum-fuer-die- middot 10 https

sustainabledevelopmentunorgpage=viewampnr=1951amptype=400ampmenu=35 middot

11 httpwwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-

indicators-future-sdgs middot 12 httpswwwnachhaltigkeitsratdefileadmin_

migratedmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf middot 13 httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmedia

RNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Januar_2012

pdf middot 14 httpwwwforum-fuer-verantwortungdepublikationenkonsum

middot 15 httpwwwtedcomtalkstim_jackson_s_economic_reality_

checklanguage=en middot 16 httpswwwyoutubecomwatchv=hQ73hv8GGSQ

middot 17 httpwwwwas-bewegtorg

Wie die oben dargestellte Entwick-

lung zeigt sind in der Zwischenzeit

Strategien und Maszlignahmen zur

umsetzung nachhaltiger Produktions-

und Konsummuster auf allen Ebenen

etabliert Eine nachhaltigere Gestaltung

der Wertschoumlpfungsketten von Pro-

dukten und Dienstleistungen setzt sich

immer mehr durch nachhaltige Guumlter

werden auch immer oumlfter von der

Gesellschaft nachgefragt Es wurden

sowohl Instrumente fuumlr die umsetzung

nachhaltigeren Produktionsmuster (wie

zb Oumlko-Audit Effizienzstandards) wie

auch zur unterstuumltzung von nachhalti-

geren Konsummustern (wie oumlko-label

gesellschaftliche Dialogprozesse)

entwickelt Das schafft groszlige Entwick-

lungspotenziale fuumlr Designer die die

oumlkologischen Anspruumlche erfuumlllen koumln-

nen indem sie zukunftfaumlhige Produkt-

Dienstleistungssysteme gestalten die

bei den moumlglichst kleinem Resoourcen-

verbrauch den von Kunden gewuumlnsch-

ten Nutzen stiften

claudiabo
Hervorheben

Seite 34 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design undNachhaltigkeit

Nachhaltige Entwicklung ist

eine grundlegend gestalterische

Aufgabe mit der Zielsetzung die

bestehenden Produktions- und

Konsumsysteme energie- und res-

sourceneffizienter zu entwickeln

Waumlhrend das ldquokonventionelle

Designrdquo Produkte entwirft und

dadurch Lebensstile vorgibt wer-

den in den neuen Ansaumltzen (wie

zb bdquoHuman Centered Designldquo

bdquopartizipatives Designldquo oder bdquoDe-

sign Activismldquo) die Verbraucher zu

Mitgestaltern (siehe ua fuad-

Luke A (2009) fuhs S brocchi

D Draser b et al (Hrsg) (2014))

Diese neue Designausrichtung

die sich unter dem begriff bdquoTrans-

formationsdesignldquo verbirgt (siehe

dazu Irwin T Tonkinwise C

Kossoff G (2012) SommerWel-

zer (2014)) beruht auf integrierten

Kompetenzen des Produkt-Servi-

ce- Social- und Kommunikations-

design und verbindet diese mit

einem nachhaltigen Transforma-

tions- wie Innovationsmanage-

ment

Design ist immer transformativ Egal

ob wir unser Handy benutzen ein buch

lesen eine Werbung anschauen oder

einen fahrkartenautomaten benutzen

die Nutzung spezifischer Produkte

Services sowie von Kommunikation

beeinflusst unsere Handlungen und

verdeutlicht gleichzeitig unsere eigene

Haltung unser Denken unsere kultu-

rellen Muster wie auch unsere Wuumln-

sche und Vorstellungen materialisieren

sich in Produkten Infrastrukturen und

Dienstleistungen und umgekehrt

Wir kaufen Produkte die uns einen so-

zialen Status geben ndash dabei wird nicht

nur der Status sondern auch Struktur

Sicherheit oder Identitaumlt vermittelt

Sie de-codieren uns und unsere Ge-

sellschaft

Die Gestaltung der materiellen basis

ndash das sind Produkte und Infrastruktu-

ren - unserer emotionalen wie auch

Grund-bedarfe greifen ineinander und

sind Ziel und Aufgabe von Design sie

sind Teil jeglicher Veraumlnderungsprozes-

se Damit ruumlckt Design in das Zentrum

gesellschaftlicher Entwicklungspro-

zesse Gleichzeitig nutzen und beein-

Change by design

Brown T (2009) Change by design How Design Thinking Transforms Organizations and Inspires Innovati-on HarperCollins

Developing Theories

Doordan D (2013) Developing Theories for Sustainable Design In Stuart Walker and Jaques Giard (eds) The Handbook of Design for Sustainability Bloomsbury London

Speculative Everything

Dunne A Raby F (2013) Specula-tive Everything Design Fiction and Social Dreaming pp 1ndash9 Cam-bridge MA The MIT Press

Design Research for Sustainable Social Innovation 1

Manzini E (2007) ldquoDesign Research for Sustainable Social Innovationrdquo Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Service Design Network (2014) What is Service Design 2

Design for the real world 3

Papanek V amp Fuller R B (1972) Design for the real world (p 22) London Thames and Hudson

Design Guide vom Wuppertal Insititut 4

inhabitat 5

TED 2010 Emily Pilloton Teaching design for change 6

Ansatz zur Foumlrderung von Schuumllern um mit smartem Design benachteilig-ten Gebieten neue Moumlglichkeiten zu geben

TED 2010 Eben bayer Are mus-h-rooms the new plastic 7

Eben Bayer erklaumlrt warum Pilze das neue nachhaltige Verpackungsmate-rial werden koumlnnen

TED 2010 Michael Pawlyn using naturersquos genius in architecture 8

Wie kann die Architektur von der Na-tur lernen um ressourceneffizienter und energieaumlrmer zu arbeiten

Seite 35 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design ActivismFuad-Luke A (2009) Design Ac-tivism Oxon Routledge

Nachhaltiges Design

Fuhs S Brocchi D Draser B et al (Hrsg) (2014) Die Geschichte des Nachhaltigen Designs Bad Hom-burg VAS

The Transition Companion

Hopkins R (2011) The Transition Companion Making Your Communi-ty More Resilient in Uncertain Times White River Junction VT Chelsea Green Publishing Company

Transition Design

Irwin T (2015) Transtion Design A Proposal for a New Area of Design Practice Study and Research Design and Culture Journal forthcoming July 2015

An Educational framework

Irwin T Tonkinwise C Kossoff G (2012) An Educational Framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon University

Tranformation of Society 9

Liedtke C Baedeker C Borelli LM (2015) Transformation Towards a Sustainable Society ndash Key Interventi-on Areas In Innov Ener Res

Value through less

Liedtke C Buhl J Ameli N (2013) Designing value through less by integrating sustainability strategies into lifestyles International Journal of Sustainable Design 2(2) 167-180

Transition Management Loorbach D (2007) Transition Ma-nagement New mode of governance for sustainable development Utrecht International Books

Sustainable Social Innovation 10

Manzini E (2007) Design Research for Sustainable Social Innovation Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Design Observer Group 11

Transformative Wissenschaft

Schneidewind U M Singer-Bro-dowski (2013) Transformative Wis-senschaft Klimawandel im deutschen Wissenschafts- und Hochschulsystem Metropolis 2013

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

The Design of Everyday Life

Shove E et al (2007) The Design of Everyday Life Berg London

Transformationsdesign Sommer B Welzer H (2014) Transformationsdesign Wege in eine zukunftsfaumlhige Moder-ne Muumlnchen oekom

Was ist Eco Design

Tischner U et al (2000) Was ist EcoDesign Ein Handbuch fuumlr oumlkolo-gische und oumlkonomische Gestaltung Verlag form praxis Frankfurt

Design for Transition 12

Tonkinwise C (2014) Design for Transition - From and to What

Weil Design die Welt veraumlndert

Von Borries F Fezer J (2013) Weil Design die Welt veraumlndert Texte zur Gestaltung Gestalten Verlag Berlin

Sustainable by Design

Walker S (2006) Sustainable by Design Explorations in Theory and Practice Earthscan London

brundtlandbericht

Weltkommission fuumlr Umwelt und Ent-wicklung (1987) Unsere gemeinsame Zukunft Brundtlandbericht Greven Eggenkamp Verlag

TED 2010 Dan Phillips Creative houses from reclaimed stuff 13

Beispiele fuumlr Haumluser aus recycelten Materialen

TED 2010 Mitchell Joachim Donrsquot build your home grow it 14

Der Stadtentwickler praumlsentiert wie eine nachhaltige Architektur auf Ba-sis von Pflanzenwachstum aussehen koumlnnte

Seite 36 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

flussen sie auch die oumlkosystemaren

Dienstleistungen Erhebliche 80 der

umweltauswirkungen eines Produktes

werden schon in der Entwurfsphase

festgelegt (Tischner et al 2000) Ein

transformatives und nachhaltiges Pro-

dukt oder eine Dienstleistung unter-

stuumltzt implizit individual- sozial- und

umweltvertraumlgliches Handeln bzw

macht Zielkonflikte sichtbar Es enthebt

den Nutzer nicht von jeglicher Verant-

wortung sondern hilft ihm diese zu

priorisieren und trainiert komplexe

resiliente Entscheidungsfindungen in

komplexen umwelten

Design hat nicht nur die Rolle des

schoumlnen Verhuumlllens Designer aumlstheti-

sieren natuumlrlich auch Gebrauchsgegen-

staumlnden ndash ein bedeutender faktor fuumlr

Wohlbefinden und Akzeptanz - doch

es ist fuumlr erfolgreiches Design (Timo-

thy Prestero wuumlrde sagen Design for

outcome ndash link TED-film) essentiell

bei der Gestaltung soziale und struk-

turelle Interaktionen und Anforderun-

gen miteinzubeziehen und dabei auch

die Grenzen unseres Oumlkosystems zu

beachten Eine komplexe Aufgabe die

einer ebenso komplexen Ausbildung

bedarf (vgl zb Massek 2015 Transiti-

on Design An Educational framework

for Advancing the Study and Design of

Sustainable Transitions Terry Irwin

Cameron Tonkinwise Gideon Kos-

soff 2015 School of Design Carnegie

Mellon university) Das nachhaltig-

keitsorientierte Transformationsdesign

waumlhlt nicht nur ressourcenleichte und

nicht toxische Materialien aus sondern

schafft auch Produkte oder Dienstleis-

tungskonzepte die fuumlr den Nutzer und

die Gesellschaft erstrebenswert sind

und diesen neue Moumlglichkeiten fuumlr

attraktive sowie nachhaltige Handlun-

gen bietet

In den letzten Jahren wurden be-

griffe wie Ecodesign oumlkologisches

Design Green Design Social Design

oder Sustainable Design immer mehr

etabliert sowohl in der fachdiskussion

als auch in der breiten Gesellschaft Die

Zielsetzung dieser neuen Designaus-

richtung ist es bdquomit einem intelligenten

Einsatz der verfuumlgbaren Ressourcen

einen moumlglichst groszligen Nutzen fuumlr

alle beteiligten Akteure (entlang der

Wertschoumlpfungskette) bei minimaler

umweltbelastung und unter sozial fai-

ren bedingungen zu erreichenldquo

(httpwwwecosignnetdie-ecosign

oekologie-designnachhaltiges-design

TischnerSchmidt-bleek 1995)

letztlich wurden dann diese Ansaumlt-

ze mit denen der Transitions- oder

Transformationsforschung und -um-

setzung verbunden Es geht also um

die Integration von Oumlkointelligenz und

Transitionsorientierung fuumlr eine nach-

haltige Entwicklung Diese drei begriffe

werden in der fachliteratur folgender-

maszligen definiert

Oumlkointelligente (=oumlko-effizien-

te) Guumlter sind Gegenstaumlnde Geraumlte

Gebaumlude und Infrastrukturen die bei

Minimierung von Material Energie

flaumlchenbedarf Abfall Transport Ver-

packung und gefaumlhrlichen Stoffen uumlber

den gesamten lebenszyklus hinweg

ndash von der Rohstoffgewinnung bis zum

Recycling ndash moumlglichst lange und moumlg-

lichst viel (unterschiedlichen an den

beduumlrfnissen des einzelnen Nutzers

gemessen) Nutzen erbringen (Schmidt-

bleek 2007 S 192) Oumlkointelligente

(=oumlko-effiziente) Dienstleistungen sind

die zweckdienliche bedarfsdeckung

unter Nutzung technischer Mittel mit

moumlglichst hoher Ressourcenprodukti-

vitaumlt und moumlglichst geringer Abgabe

gefaumlhrlicher Stoffe (Schmidt-bleek

2007 S 225)

Transition ist ein begriff der Trans-

formationsdiskussion und steht stark

im Zusammenhang mit Nachhaltiger

Entwicklung ndash haumlufig werden beide

begriffe sogar synonym verwandt Die

Definition beschreibt Transition als

nicht linearen systemischen Wandel

innerhalb einer Gesellschaft (loorbach

2007 SchneidewindSinger-brodowski

2013) Transitionen sind stufenweise

Uumlbergaumlnge von einem gesellschaftli-

chen Zustand in einen anderen zb die

Stufen die notwendig waren von einer

bdquoRaucherldquo-Gesellschaft im oumlffentli-

chen Raum mehr und mehr zu einer

bdquoNichtraucherldquo-Gesellschaft zu werden

Es geht dabei um interaktives explorie-

rendes lernen das System in dem wir

leben zu beschreiben und zu gestalten

mit der Moumlglichkeit aus fehlern zu

lernen und die Entscheidungspfade

gemeinsam entsprechend anzupassen

oder zu aumlndern Auch diese stehen eine

zentrale Aufgabe von Gestaltung

Nachhaltige Entwicklung ist eine bdquohellip

Entwicklung die die beduumlrfnisse der

Gegenwart befriedigt ohne zu riskie-

ren dass kuumlnftige Generationen ihre

eigenen beduumlrfnisse nicht befriedigen

koumlnnenldquo (Weltkommission fuumlr umwelt

und Entwicklung 1987 46)

Die Veraumlnderungsdynamik geht von

der etablierten Disziplin des Service

Designs aus und veraumlndert sich dann

in Zeit und Kontext uumlber ein Design

fuumlr soziale Innovationen bis hin zum

Transition Design Wobei sich Service

Design noch in existierenden soziooumlko-

nomischen und politischen Strukturen

Abgrenzung Der begriff der Transformation bezeichnet einen fundamentalen Veraumlnderungsprozess in jeglicher form waumlhrend hingegen die bezeichnung

Transition eher eine Veraumlnderung von einer Phase zu einer anderen Phase in einem Veraumlnderungsprozess beschreibt und damit etwas weniger grundlegend ist

Seite 37 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

bewegt geht es dem Design fuumlr soziale

Innovationen schon um das Veraumlndern

dieser Strukturen und setzt an neuen

oumlkonomischen Modellen an Dabei

werden soziale beduumlrfnisse besser

als durch bisherige loumlsungsansaumltze

adressiert was in sozialer Hinsicht zu

einem positiven Wandel beitraumlgt Tran-

sition Design geht noch einen Schritt

weiter und will radikal neue soziooumlko-

nomische und soziale Werte umsetzen

um so ein komplett neues Verstaumlndnis

von lebensstilen zu schaffen So be-

zieht Transition Design die Zusammen-

haumlnge von sozialen oumlkonomischen po-

litischen sowie oumlkologischen Systemen

mit ein und fuumlhrt so zu einem radikalen

sozialen und oumlkologischen Wandel

(Irwin T Tonkinwise C Kossoff

G Transition Design An Educational

framework for Advancing the Study

and Design of Sustainable Transitions

School of Design Carnegie Mellon

university)

Abbildung 3 zeigt diese Entwicklung

auf Die Gestaltung welche die In-

teraktion zwischen Menschen (sozial)

der gestalteten Welt und der umwelt

(bdquonatural worldldquo) miteinbezieht kann

mit dem begriff bdquoDesign for Interac-

tionsldquo umschrieben werden Gestalter

aus verschiedenen Disziplinen ob

Kommunikations- Produkt- oder Inter-

facedesigner arbeiten interdisziplinaumlr

in den drei fokusgebieten (bdquoDesign for

Serviceldquo bdquoDesign for Social Innovationldquo

und bdquoTransition Designldquo) Dabei bilden

die sozialen und oumlkologischen Rahmen-

bedingungen (bdquoNatural Worldldquo) den

uumlbergeordneten Kontext in welchem

sich alle Designprobleme und loumlsungen

bewegen Transition Design ist beson-

ders gut fuumlr die Erforschung komplexer

Systeme geeignet In der Analyse

von nachhaltigeren Produktions- und

Abb 1 Continuum of Design Approaches

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 24

Mature discipline

Designfor Service

Design within existing socio-economic amp political paradigms

Solutions reach users through many lsquotouch pointsrsquo over time through the design of expe-riences Solutions are based upon the observation and inter- pretation of usersrsquo behavior and needs within particular contexts Service design solutions aim to provide profit and benefits for the service provider and useful and desirable services for the user (consumer) Solutions are usually based within the business arena and existing dominant eco- no-mic paradigm

Developing discipline

Designfor Social Innovation

Design that challenges existing so-cio-economic amp political paradigms

Design that meets a social need more effectively than exis-ting solutions Solutions often leverage or lsquoamplifyrsquo exsiting under-utilized resources Social innovation is a lsquoco-designrsquo process in which design- ers work as facilitators and catalysts within transdisciplinary teams Solutions benefit multiple stakeholders and empower communi- ties to act in the public private com- mercial and non-profit sectors Design for social innovation represents design for emerging paradigms and alternative economic models and leads to significant positive social change

Emergent discipline

TransitionDesign

Design within radically new so-cio-economic amp political paradigms

Refers to design-led societal transition toward more sustain-able futures and the reconception of entire lifestyles It is based upon an under- standing of the interconnectedness and inter-dependency of social economic political and natural sys- tems Transition Design focuses on the need for lsquocosmopolitan localismrsquo a place-based lifestyle in which solutions to global problems are designed to be appropriate for local social and environmental conditions Transition Design challenges existing para- digms envisions new ones and leads to radical positive social and envi-ronmental change

Scale of time depth of engagement and context expand to include social amp environmental concerns

Seite 38 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpcampusburg-halledeid-neuwerk24-short-films-about-design

wp-contentuploadssites31201405design-research-nowpdf middot 2

httpwwwservice-design-networkorg middot 3 httpplaypenicomtekcsir

coza~acdceducationDr_Anvind_GupaLearners_Library_7_March_2007

Resourcesbooksdesignvictorpdf middot 4 httpwupperinstorgawias

ad2222 middot 5 httpinhabitatcomtagsustainable-design middot 6 httpwww

tedcomtalksemily_pilloton_teaching_design_for_changelanguage=en

middot 7 httpwwwtedcomtalkseben_bayer_are_mushrooms_the_

new_plasticlanguage=en middot 8 httpswwwtedcomtalksmichael_

pawlyn_using_nature_s_genius_in_architecture middot 9 httpsepub

wupperinstorgfiles60086008_Liedtkepdf middot 10 httpcampusburg-

halledeid-neuwerk24-short-films-about-designwp-contentuploads

sites31201405design-research-nowpdf middot 11 httpdesignobserver

comfeaturesmall-local-open-and-connected-resilient-systems-and-

sustainable-qualities37670 middot 12 httpswwwacademiaedu11796491

Design_for_Transition_-_from_and_to_what middot 13 httpswwwtedcom

talksdan_phillips_creative_houses_from_reclaimed_stufflanguage=en middot 14

httpswwwtedcomtalksmitchell_joachim_don_t_build_your_home_

grow_itlanguage=en

Abb 4 Design for Interactions

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 26

Designedbuilt World

ProductsCommunications and Environments

Design Sub-Disciplines Context of All DesignAreas of Design focus

Design for Interactions

Natural WorldDesign forService

Moderate changeExisting paradigms and systems

Design forSocial Innovation

Significant changeEmerging paradigms and systems

Transition Design

Radical changeFuture paradigms and systems

Konsummustern werden die alltaumlgli-

chen Handlungsmuster und -strukturen

(lebens- und Arbeitswelten) alltaumlg-

lichen Praktiken (lebensstilanalysen)

sowie die Kommunikation zwischen

den Subsystemen analysiert

Daruumlber hinaus bietet der Transi-

tion-Design-Ansatz in Verbindung mit

Handlungsmodellen fuumlr nachhaltiges

Produzieren und Konsumieren die

Moumlglichkeit realitaumltsnah moumlgliche

Models of Change zu erforschen fuumlr

diesen Zweck werden die Ansaumltze der

modernen Verbraucherforschung (li-

ving-lab-Ansatz Transformationstheo-

rien lebensstiltypen) sowie der

Entwicklung von unternehmenskultur

mit dem Ansatz des Transition Design

verbunden

erstellt von

bull Prof Dr Christa Liedtke

bull Dr Maria J Welfens

bull Hannah Fink

in Zusammenarbeit mit

bull Dr Alexandra Buumlttgen

bull Sarah Reddig

bull Christoph Tochtrop

Stand 16062016

Wuppertal Institut fuumlr Klima umwelt Energie

Doumlppersberg 19

42103 Wuppertal

Deutschland

Postfach 100480

42004 Wuppertal

Page 8: Crashkurs Nachhaltigkeit: eine multimediale Uebersicht · Institut für Klima, ... Eine differenzierte Ausarbeitung von Megatrends listet die European Envi-ronment Agency, ... Welt

Seite 8 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpswwwpik-potsdamdeaktuellespressemitteilungenvier-von-

neun-planetaren-grenzen201d-bereits-ueberschritten middot 2 httpwww

stockholmresilienceorgcontact-usstaff2008-01-16-rockstromhtml middot 3

httpwwwwbgudepolitikpapierepolitikpapier-8-2014-sdg middot 4 http

wwwwbgudevideosvideos-wbguvideo-leitplanken middot 5 httpwwwted

comtalksjohan_rockstrom_let_the_environment_guide_our_development

Seite 9 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

NachhaltigeEntwicklung

Das Leitbild bdquoNachhaltige

Entwicklungldquo (engl sustainable

development) fordert alle Men-

schen auf sich so zu verhalten

dass alle Erdbewohner heute und

in Zukunft gut leben koumlnnen

Die erste Definition von Nachhaltig-

keit geht auf die Weltkommission fuumlr

umwelt und Entwicklung zuruumlck In

dem von diesem Gremium im Jahre

1987 zur lage der Nationen vorgeleg-

ten bericht dem sogenannten bdquobrundt-

land-Reportldquo wird Nachhaltigkeit be-

schrieben als eine bdquohellip Entwicklung die

die beduumlrfnisse der Gegenwart befrie-

digt ohne zu riskieren dass kuumlnftige

Generationen ihre eigenen beduumlrfnisse

nicht befriedigen koumlnnenldquo (Weltkom-

mission fuumlr umwelt und Entwicklung

1987 46)

Als nachhaltig wird eine gesellschaft-

liche Entwicklung demnach bezeichnet

wenn sie sich sowohl an oumlkonomischen

oumlkologischen als auch an sozialen Maszlig-

staumlben von bdquoVertraumlglichkeitldquo messen

laumlsst Diese Ausdifferenzierung soll auf

die (individuellen) Handlungsebenen

bezogen und ndash fuumlr die Individuen in

unterschiedlichen sozialen Systemen

und Kontexten wie familie Schule

unternehmen Verein ua handhabbar

gemacht werden

Die alltagspraktische umsetzung

ausgewogener oumlkologischer oumlkonomi-

scher und sozialer Zielsetzungen ist auf

das verantwortliche Engagement aller

gesellschaftlichen Akteure angewiesen

und bedarf engagierter reflexions- und

innovationsfaumlhiger Menschen Sie

sind die wichtigste bdquoRessourceldquo fuumlr die

umsetzung einer nachhaltigen Entwick-

lung

Die umsetzung des leitbildes Nach-

haltige Entwicklung kann nur im

Zusammenspiel zwischen Politik

Wirtschaft und Verbraucherinnen und

Verbrauchern sowie im Dialog mit

anderen organisationen zb Kirchen

und Nicht-Regierungsorganisationen

erfolgen

Auf der globalen Ebene werden die

Ziele und Maszlignahmen einer nachhal-

tigen Entwicklung fuumlr den Planeten

auf den bdquoWeltgipfelnldquo formuliert Der

erste bdquoWeltgipfelldquo an dem mehr als

170 Staaten teilgenommen haben fand

Die bundesregierung Presse- und Informationsamt (Hrsg) 3

bdquoPerspektiven fuumlr Deutschlandldquo (2002) aktualisiert 2005 im Fort-schrittsbericht bdquoWegweiser Nachhal-tigkeit ndash Bilanz und Perspektivenldquo Berlin Aachener Stiftung Lexikon der Nachhaltigkeit

Aachener Stiftung 4

Begriff Nachhaltigkeit aus unter-schiedlichen Blickwinkeln

Lexikon der Nachhaltigkeit 5

Lexikon begriff Nachhaltigkeit 6

Begriff bdquoNachhaltigkeitldquo aus unter-schiedlichen Blickwinkeln

Deutscher Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung 7

Didaktische Module bdquoVom Wissen zum Handelnldquo Module bdquoNachhal-tige Entwicklung (NE)ldquo 8

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Forum fuumlr Verantwortung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut Was bedeutet Nachhaltige Entwick-lung und wie wird sie national und international umgesetzt ()

Die Erde geht online Earthbook 9

Virtuelles Facebookprofil der Erde

Der Nachhaltige filmblick 10

Werbespots zu NachhaltigkeitProjekt zur Bewerbung von Nachhaltigkeit

TEDx 2015 Stuart Candy Whose future is This 11

Futurist Stuart Candy ermutigt dazu gemeinsam aktiv die eigene Zukunft zu gestalten und Verantwortung zu uumlbernehmen

Seite 10 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Konferenz der Vereinten Natio-nen fuumlr umwelt und Entwicklung (1992) 12

AGENDA 21 Rio de Janeiro Juni 1992

unsere gemeinsame Zukunft

Hauff Volker (1987) Eggenkamp

State of the World Is Sustainability Still Possible

Worldwatch Institute (2013) State of the World Washington DC Island Press

brundtlandbericht

Weltkommission fuumlr Umwelt und Ent-wicklung (1987) Unsere gemeinsame Zukunft Brundtlandbericht Greven Eggenkamp Verlag

() Die Erde wird als komplexes System beschrieben in dem die Teilsysteme Umwelt und Gesellschaft miteinander interagieren Vor diesem Hintergrund bedeutet die Umsetzung der Nachhaltigkeit die Folgen der enormen Eingriffe der Menschen zu erkennen den Verbrauch endlicher Ressourcen sichtbar zu machen und effizienter mit ihnen umgehen zu lernen

Didaktische Module bdquoVom Wissen zum Handelnldquo Modul bdquoKonsum (KON)ldquo 13

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Forum fuumlr Verantwortung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut Was hat unser Konsum mit Klima- und Ressourcenschutz zutun Was sind die Trends in der weltweiten Entwicklung und welche Strategien koumlnnen Wohlstand erhalten ohne das System Erde zu uumlberlasten Hierzu werden die politischen Rahmenbedin-gungen und Entwicklungen national und international vorgestellt und zentrale Strategien Instrumente und Bewertungssysteme fuumlr einen nach-haltigeren Konsum beschrieben

Didaktische Module bdquoVom Wissen zum Handelnldquo Modul bdquoRessour-cen und Energie (RE)ldquo 14

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Forum fuumlr Verantwortung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut Eine nachhaltigere Energie- und Ressourcennutzung stellt eine globale Herausforderung dar Was sind die treibenden Kraumlfte unseres Ressour-cen- und Energieverbrauchs Wie sieht der Energie und Ressourcen-verbrauch in der Zukunft aus Wie sind die Wirtschafts- und Ressourcen-politik auf nationaler und internatio-naler Ebene miteinander verflochten Zu diesen Fragen finden Sie im Modul bdquoRessourcen und Energieldquo Informa-tionen und Arbeitsmaterialien

TED 2008 R Anderson The busi-ness logic of sustainability 15

Erfolgsbeispiel fuumlr nachhaltiges Wirt-schaften

Seite 11 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1992 in Rio de Janeiro statt 1

In dem Abschlussdokument dieses

Treffens wurde ein fahrplant fuumlr die

Zukunft des Planeten im 21 Jh formu-

liert die sog Agenda 21 2

Die Agenda 21 sieht bereits vor dass

die Planung und umsetzung einer

nachhaltigen Entwicklung durch die

Staaten in form nationaler Strategien

und umwelt(aktions)plaumlne erfolgen

sollte

Auf den Weltgipfel in Rio 1992 folg-

ten mehrere folgekonferenzen

Rio + 5 vom 23 bis zum 27 Juni

1997 trafen sich 53 Staats- und Regie-

rungschefs auf der uN-Sondergene-

ralversammlung um die Entwicklung

der Vorgaben des ersten Weltgipfels zu

diskutieren

Rio +10 in Johannesburg vom

2608 bis 04092002 wurden erneut

die umsetzungsmoumlglichkeiten der Rio-

Konventionen in Zeiten der voran-

schreitenden Globalisierung diskutiert

Rio +20 in Rio de Janeiro 2012

fand der Weltgipfel erneut in Rio de

Janeiro statt

2015 (September) fand in New York

der uN-Sondergipfel zur bdquo2030-Agenda

fuumlr nachhaltige Entwicklungldquo statt

1 httpswwwnachhaltigkeitinfoartikelweltgipfel_rio_de_

janeiro_1992_539htm middot 2 httpswwwnachhaltigkeitinfoartikel

agenda_21_744htm middot 3 wwwnachhaltigkeitde middot 4 wwwaachener-stiftung

de middot 5 httpwwwunorgdeptsgermanconfagenda21agenda_21

pdf middot 6 httpswwwaachener-stiftungde middot und middot httpswwwaachener-

stiftungdenationalinformationnachhaltigkeitslexikonhtml middot 7 http

wwwnachhaltigkeitsratde middot 8 httpwwwforum-fuer-verantwortungde

publikationennachhaltige-entwicklung middot 9 httpswwwyoutubecom

watchv=YNSNulqBqhE middot 10 httpwwwnachhaltiger-filmblickdestart

php middot 11 httptedxtalkstedcomvideoTitle-of-your-video-Stuart-Cand

search3Atag3A22tedxchristchurch22 middot 12 httpwwwunorgdepts

germanconfagenda21agenda_21pdf middot 13 httpwupperinstorguploads

tx_wupperinstDidakMat2_MzN2_KON_Auswahlpdf middot 14 httpwww

forum-fuer-verantwortungdepublikationenkonsum middot 15 httpwwwted

comtalksray_anderson_on_the_business_logic_of_sustainability

Im Zentrum stand die Verabschiedung

neuer internationaler Nachhaltig-

keitsziele fuumlr die Zeit nach 2015 die

sogenannten bdquoSustainable Development

Goalsldquo

In Deutschland sind Ziele und Maszlig-

nahmen in der Nachhaltigkeitsstrategie

der bundesregierung formuliert die

unter dem Titel bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo im Jahr 2002 heraus-

gegeben wurde und im Jahr 2005 im

fortschrittsbericht bdquoWegweiser Nach-

haltigkeit ndash bilanz und Perspektivenldquo

den aktuellen Gegebenheiten angepasst

wurde (vgl Die bundesregierung 2002

2005)

Seite 12 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Sustainable Development Goals

Auf dem bdquoRio+20ldquo Weltgipfel zu

Nachhaltiger Entwicklung wurde

2012 eine Open Working Group

(OPW) der Vereinten Nationen

eingerichtet um einen Entwurf

universeller Ziele nachhaltiger

Entwicklung (Sustainable De-

velopment Goals) zu entwickeln

Diese sollen weltweit fuumlr alle Laumln-

der gelten unabhaumlngig von dem

Entwicklungsniveau

Die vorgeschlagenen 17 Nachhaltig-

keitsziele mit 169 unterzielen adressie-

ren alle groszligen globalen Herausforde-

rungen Armut Hunger Muumltter- und

Kindersterblichkeit fehlende bildung

Kriege und Gewalt unterdruumlckung

umweltzerstoumlrung und Klimawandel

Sie schlieszligen inhaltlich und zeitlich

an wo die uN-Millenniumsziele 2015

aufhoumlren

Die SDGacutes umfassen

1 Armut in jeder Form und uumlberall

beenden

2 Den Hunger beenden Ernaumlh-

rungssicherheit eine bessere Er-

naumlhrung erreichen und eine nach-

haltige Landwirtschaft foumlrdern

3 Ein gesundes Leben fuumlr alle

Menschen jeden Alters gewaumlhr-

leisten und ihr Wohlergehen

foumlrdern

4 Inklusive gerechte und hoch-

wertige Bildung gewaumlhrleisten

und Moumlglichkeiten des lebenslan-

gen Lernens fuumlr alle foumlrdern

5 Geschlechtergerechtigkeit und

Selbstbestimmung fuumlr alle Frauen

und Maumldchen erreichen

6 Verfuumlgbarkeit und nachhaltige

Bewirtschaftung von Wasser und

Sanitaumlrversorgung fuumlr alle ge-

waumlhrleisten

7 Zugang zu bezahlbarer verlaumls-

slicher nachhaltiger und zeitge-

maumlszliger Energie fuumlr alle sichern

8 Dauerhaftes inklusives und

nachhaltiges Wirtschaftswachs-

tum produktive Vollbeschaumlf-

tigung und menschenwuumlrdige

Arbeit fuumlr alle foumlrdern

9 Eine belastbare Infrastruktur

aufbauen inklusive und nachhal-

tige Industrialisierung foumlrdern und

Innovationen unterstuumltzen

10 Ungleichheit innerhalb von und

zwischen Staaten verringern

11 Staumldte und Siedlungen inklu-

siv sicher widerstandsfaumlhig und

nachhaltig machen

Eine Agenda fuumlr den Wandel zu nachhaltiger Entwicklung weltweit

Bericht der Bundesregierung (2014) Eine Agenda fuumlr den Wandel zu nach-haltiger Entwicklung weltweit Die deutsche Position fuumlr die Verhand-lungen uumlber die Post 2015-Agenda fuumlr nachhaltige Entwicklung 3122014

Sustainable Development Goals 1

Uumlberraschende Statistiken raumlumen mit Mythen uumlber sogenannte Ent-wicklungslaumlnder auf

Der Weg zur 2030-Agenda fuumlr nachhaltige Entwicklung 2

Die neuen Ziele fuumlr nachhaltige Entwicklung 3

D Messner (2015) Die neuen Zie-le fuumlr nachhaltige Entwicklung Der WBGU-Vorsitzende uumlber UN-Ent-wicklungsziele bis 2030

Seite 13 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

12 Fuumlr nachhaltige Konsum- und

Produktionsmuster sorgen

13 Umgehend Maszlignahmen zur

Bekaumlmpfung des Klimawandels

und seiner Auswirkungen ergrei-

fen

14 Ozeane Meere und Meeresres-

sourcen im Sinne einer nachhal-

tigen Entwicklung erhalten und

nachhaltig nutzen

15 Landoumlkosysteme schuumltzen

wiederherstellen und ihre nach-

haltige Nutzung foumlrdern Waumllder

nachhaltig bewirtschaften Wuumls-

tenbildung bekaumlmpfen Boden-

verschlechterung stoppen und

umkehren und den Biodiversitaumlts-

verlust stoppen

1 httpssustainabledevelopmentunorgtopics middot 2 httpwwwbmzde

dewas_wir_machenzieleziele2030_agendamillenniumszieleindexhtml middot

3 httpswwwyoutubecomwatchv=KrksLaXYOH0

16 Friedliche und inklusive Ge-

sellschaften im Sinne einer nach-

haltigen Entwicklung foumlrdern

allen Menschen Zugang zur Justiz

ermoumlglichen und effektive re-

chenschaftspflichtige und inklusi-

ve Institutionen auf allen Ebenen

aufbauen

17 Umsetzungsmittel staumlrken

und die globale Partnerschaft fuumlr

nachhaltige Entwicklung wieder-

beleben

Quelle Deutsches Institut fuumlr Entwick-

lungspolitik (2014) Post 2015 Die

Verhandlung der Sustainable Develop-

ment Goals fuumlr eine ambitionierte

globale Entwicklungsagenda nutzen

S 2

Die SDGacutes wurden auf dem uN-Son-

dergipfel zur bdquo2030-Agenda fuumlr nach-

haltige Entwicklungldquo im September

2015 in New York vorgestellt

claudiabo
Hervorheben

Seite 14 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Die Grenzendes Wachstums

Die Grenzen des Wachstums

(engl lsquoThe Limits to Growthrsquo) ist

eine 1972 unter dem gleichen Titel

vorgestellte Studie zur Zukunft

der Weltwirtschaft die im Auftrag

des CLub Of ROME von dem Wis-

senschaftlerteam um Dennis und

Donella Meadows erstellt wurde

Das buch wurde weltweit uumlber 30

Millionen mal in 30 Sprachen verkauft

(Simmons 2000) Der Report hob eine

Reihe von Szenarien fuumlr die Zukunft

der Menschheit und den Planeten her-

vor und schlug vor wie effektiv Politik

und Zusammenarbeit die Herausforde-

rungen der Zukunft bewaumlltigen koumlnn-

ten Die Szenarien basieren auf einem

Computermodell zur Simulation von

Wechselwirkungen von fuumlnf globalen

Wirtschaftssysteme wie bevoumllkerung

Nahrungsmittelproduktion die In-

dustrieproduktion umweltverschmut-

zung und Verbrauch nicht erneuerbarer

natuumlrlicher Ressourcen Entgegen der

landlaumlufigen Meinung hat haben die

im buch beschriebenen Szenarien

keinen weltweiten Zusammenbruch

vorhergesagt bis zum Ende des 20

Jahrhunderts Das business-as-usual-

Szenario geht vielmehr davon aus

dass wenn Menschen weiterhin mehr

Natur verbrauchen als diese faumlhig ist

zu liefern wird die globale wirtschaft-

liche Zusammenbruch und ein steiler

bevoumllkerungsruumlckgang im Jahr 2030

auftreten

Allerdings verdeutlichte die Studie

auch dass unbegrenztes Wirtschafts-

wachstum moumlglich ist wenn die Politik

in Technologien investiert die die Ver-

groumlszligerung des oumlkologischen fuszligab-

drucks der Menschheit reguliert (CoR

Homepage)

Damit erreichten die Mitglieder des

CoR Aufmerksamkeit bei den der

Weltmaumlchte und Entscheidungstraumlgern

hinsichtlich dieser Themen

Auf den bericht bdquoDie Grenzen des

Wachstumsldquo folgten uumlber 30 weitere

bdquoberichte an den Club of RoMEldquo

wie unter anderem der folgebericht

bdquobeyond the limits of growthldquo (Eduard

Pestel 1989) sowie bdquoThe future of the

oceansldquo (Elisabeth Mann borghese

1986) und bdquofaktor 4ldquo (Ernst ulrich von

Weizsaumlcker 1997)

Meadows et al (1972) The Limits to Growth 1

Matthew R Simmons Revisiting the Limits to Growth 2

Could the Club of Rome Have Been Correct After All Oktober 2000 S 1 Buchdiskussion von Limits of Growth aus dem Jahr 2000

Graham Turner 3

Graham Turner verglich die realen Daten von 1970 bis 2000 mit dem Business-as-usual-Szenario des Club of Rome von 1972 uns zeigt dass die Vorhersagen mit den Tatsachen fast uumlbereinstimmen ldquoThere is a very clear warning bell being rung hererdquo he says ldquoWe are not on a sustainable trajectoryrdquo

Dennis Meadows 4

Presentation by Dennis Meadows on The Limits to Growth and the future of humanity

Zusammenfassung des buches 5

40 years sbquoLimits to Growthlsquo

TED 2013 The Limits to Growth update ndash Dennis Meadows (2006) 6

Dennis Meadows praumlsentiert das Update zu 30 Jahren Die Grenzen des Wachstums

Dennis L Meadows on the future of our Planet 7

Meadows spricht uumlber Entwicklun-gen welche seit Grenzen des Wachs-tums eingetreten sind und was diese bedeuten

Seite 15 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

30 Jahre spaumlter im Jahr 1992

erschien ein update des buches lsquoThe

limits to Growth The 30-Year updatersquo

und wurde zum bestseller Erneut wur-

den pessimistische Analysen praumlsen-

tiert daneben aber auch erste Anzei-

chen fuumlr einen bewusstseinswandel der

Menschen aufgezeigt

In den vergangenen drei Jahrzehnten

haben sich das bevoumllkerungswachstum

und die globale Erwaumlrmung sehr nahe

an den Szenarien die im buch Grenzen

des Wachstums von 1972 vorhergesagt

wurden bewegt (siehe Material zur

Vertiefung) Die Autoren geben in der

zweiten Auflage keine Vorhersagen

zu zukuumlnftigen umweltzerstoumlrungen

bieten aber eine Analyse der gegenwaumlr-

tigen und zukuumlnftigen Trends in der

Ressourcennutzung und eine Vielzahl

von moumlglichen Ereignissen

Das 30-Jahre-update ist damit auch

1 httpwwwclubofromeorgreportthe-limits-to-growth middot 2 http

wwwgreatchangeorgov-simmonsclub_of_rome_revistedhtml middot 3 http

wwwsmithsonianmagcomscience-naturelooking-back-on-the-limits-of-

growth-125269840no-ist middot 4 httpwwwbene-muenchendefileadmin

user_uploadPDFsBericht_zum_Besuch_von_Dennis_Meadowspdf middot 5

httpwwwclubofromeorgflashlimits_to_growthhtml middot 6 Part I https

wwwyoutubecomwatchv=aylvkCqp8ak (001030 h) middot Part II httpswww

youtubecomwatchv=SLeLn4hDEMQ (001030 h) middot Part III httpswww

youtubecomwatchv=ZFyWKpL_Zjw (001030 h) middot Part IV httpswww

youtubecomwatchv=qsTTwkyNS1k (001030 h) middot Part V httpswww

youtubecomwatchv=Ck7baSRtHA8 (000643 h) middot 7 httpswwwyoutube

comwatchv=cVzK8Do-u6E

eine Warnung Ein bdquoovershootldquo wie

im ersten buch beschrieben wird laut

der Autoren nicht ohne einen Zusam-

menbruch auskommen koumlnnen Aber es

gibt den Grund zu der Annahme dass

die Menschen bisherige Schaumlden an der

Erde ruumlckgaumlngig machen koumlnnen wenn

sie geeignete Maszlignahmen finden um

Ineffizienz und Verschwendung zu

reduzieren

Seite 16 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Clubof Rome

Der CLub Of ROME (COR) ist eine

nicht-profitorientierte Organisa-

tion unabhaumlngig von politischen

ideologischen und religioumlsen

Interessen Mit dem Leitgedan-

ken sich fuumlr eine lebenswerte und

nachhaltige Zukunft der Mensch-

heit einzusetzen wurde der Club

von fIAT-Manager Aurelio Peccei

und dem OECD-Generaldirektor

Alexander King in Rom 1968 ins

Leben gerufen

Der Club of RoME erlangte seine be-

kanntheit aber vor allem im Jahr 1972

durch den viel diskutierten bericht

bdquoThe limits to Growthldquo (bdquoDie Grenzen

des Wachstumsldquo)

Seither gilt der CoR als eine Ver-

einigung von Persoumlnlichkeiten aus

Wissenschaft Kultur Wirtschaft und

Politik aus allen Regionen der Erde

der sich fuumlr eine nachhaltige Entwick-

lung die die beduumlrfnisse der heutigen

wie auch der kuumlnftigen Generationen

an den begrenzten Ressourcen sowie

der begrenzten belastbarkeit unserer

Oumlkosysteme orientiert einsetzt Zum

Markenzeichen des Club of RoME ist

der Grundsatz bdquoGlobal denken - lokal

handelnldquo (bdquoThink global act localldquo)

geworden

THE Club of RoME ist eine Platt-

form die unterschiedliche Akade-

miker Wissenschaftler Politiker

Wirtschaftsexperten und Mitglieder

der Zivilgesellschaft zusammenbringt

um effektive Ansaumltze und Handlung-

sempfehlungen einer bandbreite von

miteinander verbundenen globalen

Herausforderungen zu designen ent-

wickeln und zu implementieren Die

Probleme beinhalten Nachhaltigkeit

Wirtschaftswachstum Ressourcenkons-

um frieden Sicherheit und Demogra-

fie Die Mitglieder des Club of RoME

engagieren sich in einer bandbreite von

international agierenden Initiativen

und Projekten Ausgewaumlhlte Publika-

tionen von Mitgliedern erscheinen als

ldquoReports to the Club of RoMErdquo

Mittlerweile gibt es zahlreiche Able-

ger des CoR auf nationaler Ebene die

sogenannten bdquoNational Associationsldquo

Diese haben das Ziel die Ideale des

Club of RoME in heute uumlber 30 laumln-

dern und Regionen zu verwirklichen

Sammlung Reports to the Club of Rome 1

Club of Rome International 2

Think Tank 30 Deutschland des Club of Rome 3

Think tank 30 Deutschland ist ein unabhaumlngiges uumlberparteiliches und eigenstaumlndiges Netzwerk junger Men-schen in den Zwanzigern und Dreiszligi-gern unter dem Dach der Deutschen Gesellschaft CLUB OF ROME

Deutsche Gesellschaft Club of Rome Wachstum Ja bitte ndash aber 20 4

Youtube-Channel Club of Rome 5

Offizieller YouTube-Auftritt des CLUB OF ROME

Seite 17 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

So gibt es auch in Deutschland eine

Deutsche Gesellschaft Club of RoME

die bereits 1978 in Hamburg gegruumln-

det wurde Eduard Pestel Initiator des

deutschen Ablegers und Mitglied des

Club of RoME hatte entscheidend

zur Realisierung der Arbeiten an bdquoGren-

zen des Wachstumsldquo beigetragen

1 httpwwwclubofromeorgactivitiesreports middot 2 httpwww

clubofromeorg middot 3 httpwwwtt30de middot 4 httpwwwclubofrome

deweitere-initiativenhtml middot 5 httpswwwyoutubecomchannel

UC8A9L4UYgk_tTvkZhaDOLVQ

Seite 18 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2052Prognose

Im Mai 2012 im Vorfeld des um-

weltgipfels von Rio erschien der

bericht bdquo2052 - Eine globale Pro-

gnose fuumlr die naumlchsten 40 Jahreldquo

(ldquo2052 ndash A Global forecast for the

Next forty Yearsrdquo)

In diesem neuen Report fuumlr den Club

of RoME gibt Jorgen Randers einer

der urspruumlnglichen Koautoren des

berichtes bdquoGrenzen des Wachstumsldquo

einen Ausblick auf die naumlchsten 40

Jahre der Weltwirtschaft und -gesell-

schaft und wirft einige unbequeme

fragen auf

Welche Nationen werde zukuumlnftig

ihren Wohlstand halten koumlnnen und

welchen wird das nicht gelingen

Was bedeutet die wirtschaftli-

che Vorherrschaft Chinas fuumlr andere

Weltregionen

Ist die westliche Demokratie dazu

geeignet die groszligen Menschheitspro-

bleme zu loumlsen

Jorgen Randers stuumltzt sich auf globale

Prognoseinstrumente und seine eigene

Arbeit im bereich Nachhaltigkeit zu-

sammen mit mehr als 30 Vorhersagen

von fuumlhrenden Wissenschaftlern Oumlko-

nomen und Zukunftsforscher aus der

Welt der Wirtschaft der Nachhaltigkeit

und der Wissenschaft um moumlgliche

weltweite Zukuumlnfte vorauszusagen

(CoR 2012)

Dabei werden zwar drastische

Zukuumlnfte gezeichnet jedoch auch

Chancen durch den wachsenden An-

passungsprozess der Menschen an die

Grenzen des Planeten aufgezeigt Den-

noch werden auch unbequeme Trends

thematisiert wie soziale unruhen und

zahlreiche umbruumlche

New Report to the CLub Of ROME 1

COR - CLUB OF ROME (2012) 7 May Launch of major Report that presents possible global futures over the next 40 years and comes to thought-provoking conclusions 2052 A Global Forecast for the Next Forty Years

Randers Jorgen (2012) 2052 A Global forecast for the Next for-ty Years White River Junction Chelsea Green Publishing

Randers draws on his own experience in the sustainability area global forecasting tools and the predictions ndash included in the book ndash of more than thirty leading scientists economis-ts futurists and others to guide us through the future

2052info 2

Homepage of the book containing its quantitative basis ie the spread sheet papers by Joslashrgen Randers that summarise or describe the contents of the 2052 book in various ways external reviews of the 2052 book presentations speaking notes

Make your own forecast for 2052 (Excel spreadsheet) 3

Genuine data from the book

A 5000-word summary 4

An illustrated summary 5

bdquo2052 A Global forecast for the Next forty Yearsldquo Launch in Rot-terdam 6

Jorgen Randers stellt den neuen Bericht vor

TED 2012 Paul Gilding Die Erde ist voll 7

Ausblick auf Konsequenzen die ange-sichts der ausgeschoumlpften Tragfaumlhig-keit der Erde zu erwarten sind

TED 2013 Jorgen Randers Earth in 2052 8

Jorgen Randers erklaumlrt warum die natuumlrliche Verlangsamung der Wachstumsprozesse in Oumlkonomie und Bevoumllkerung der naumlchsten 40 Jahre nicht ausreichend sind um das Klima zu stabilisieren

Seite 19 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpwwwclubofromeorgreport2052 middot 2 www2052info middot 3

httpwww2052infodownload middot 4 httpwww2052infoa-5000-

word-summary middot 5 httpwww2052infowp-contentuploads201401

p120801-2052-A-global-forecast-15p-illustrated-CPSLpdf middot 6 Teil 1 https

wwwyoutubecomwatchv=8qDy0jHo_DQ middot Teils 2 httpswww

youtubecomwatchv=sTOmaiil3t0 middot 7 httpswwwtedcomtalks

paul_gilding_the_earth_is_fulllanguage=de middot 8 httpswwwyoutubecom

watchv=gPEVfXVyNMM

claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext

Seite 20 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

RessourcenleichteGesellschaft

bdquoEine ressourcenleichte Gesell-

schaft ist eine Gesellschaft die

einen moumlglichst geringen Res-

sourcenverbrauch ausweist

Ressourcen bewusst nutzt

Oumlkosystemleistungen erhaumllt den

umweltraum einhaumllt und somit

dematerialisiert ist Dies beinhal-

tet einen grundlegenden Gerech-

tigkeitsaspekt innerhalb und zwi-

schen den Generationen gleicher

Ressourcenzugang fuumlr die Men-

schen zur individuellen Entfaltung

und sozialen Wohlstandsschaf-

fung bildet einen normativen

Rahmen bezieht die Gesellschaft

dieses Ziel auf eine nachhaltige

Entwicklung so gelten die ge-

sellschaftlich entwickelten und

anerkannten Nachhaltigkeitsziele

subsidiaumlr im Mehrebenensystem

(uN Eu nationale bundesland

und lokale Ebene) und werden fuumlr

eine umsetzung von den Akteu-

ren (Staat unternehmen NPOs

buumlrger etc) operationalisiert und

beruumlcksichtigtldquo

(berg H Liedtke C Welfens J (2016 in Vorberei-

tung) Hintergrundrecherche und Definition einer

Ressourcenleichten Gesellschaft)

Ein ressourcenintensives Wirtschafts-

wachstum als gesellschaftliches und

wirtschaftspolitisches Ziel verhindert

die loumlsung der umweltprobleme die es

verursacht In folge eines dynamisch

wachsenden Ressourcenverbrauchs

uumlberschreitet in vielen Regionen der

Erde die Nutzung der natuumlrlichen

Ressourcen deutlich die Regenerati-

onsfaumlhigkeit des Planeten Das erste

deutsche Ressourceneffizienzprogramm

(ProgRess I) formulierte die beobach-

tung dass aufgrund der gegenwaumlr-

tigen Uumlbernutzung der natuumlrlichen

Ressourcen im Verhaumlltnis zu deren

Regenerationsfaumlhigkeit ein bdquoschonender

und gleichzeitig effizienter umgang

mit natuumlrlichen Ressourcen zu einer

Schluumlsselkompetenz zukunftsfaumlhiger

Gesellschaftenldquo (bMu 2012 S 6) ge-

houmlren muss

Die frage bdquoWie viele Ressourcen

braucht eine Gesellschaft um in oumlko-

logischen Grenzen ihren Wohlstand

zu bewahrenldquo beschaumlftigte deutsche

und internationale Wissenschaftler

lange bevor das leitbild einer bdquoressour-

Deutsches Ressourceneffizienz-programm

BMUB (2012) Programm zur nach-haltigen Nutzung und zum Schutz der natuumlrlichen Ressourcen

MIPS ndash Wieviel umwelt braucht der Mensch

Schmidt-Bleek F (1994) Wieviel Umwelt braucht der Mensch MIPS das Maszlig fuumlr oumlkologisches Wirtschaf-ten Basel Boston Birkhaumluser Verlag

foresightprozess 1

VDI Foresightprozess zu wirtschaft-licher technologischer und gesell-schaftlicher Veraumlnderung

ProgRess I 2

Wie wollen wir in Zukunft leben 3

Baumlr et al (2015) Transformative Umweltpolitik ndash Der Beitrag der Umweltpolitik zu Prozessen gesell-schaftlichen Wandels Teilbericht des Projektes bdquoNachhaltiges Deutschland 2030 bis 2050 ndash Wie wollen wir in Zukunft lebenldquo

Ressourcenleichte Gesellschaft im Web 4

TED 2011 Pavan Sukhdev Put a value on nature 5

Pavan Sukhdev beschreibt wie durch monetaumlre Wertzuschreibungen ein Umdenken im Umgang mit bdquokostenlo-senldquo Ressourcen wie Luft und Wasser moumlglich ist

TED 2012 Timothy Prestero De-sign for people not awards 6

Der Vortrag erklaumlrt warum es primaumlre Aufgabe des Produktdesigns sein muss Guumlter zu entwickeln die alltagstauglich und relevant sind

Seite 21 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

cenleichten Gesellschaftldquo in politische

Programme und beschluumlsse integriert

wurde Anfang der 90er Jahre wur-

den verstaumlrkt Ansaumltze in die Debatte

eingebracht die den Schwerpunkt

der umweltpolitischen Diskussion auf

die Inputseite der wirtschaftlichen

Prozesse verlagerten und die begren-

zung menschlicher Eingriffe in die

Natur forderten (Schmidt-bleek 1994

Weizsaumlckerlovinslovins 1995) Aus

der Erkenntnis neuer oumlkologischer

Zusammenhaumlnge werden entsprechend

seitdem neue Anforderungen an die

umweltpolitik gestellt Im Sinne der

Vorsorge soll demnach unter einem

leitbild der Dematerialisierung eine

kontinuierliche Reduzierung der Ma-

terial- Energie- und flaumlchenintensitaumlt

des lebens und (weiter auf S 22)

Nutzen gestalten

Schmidt-Bleek FTischner U (1995) Produktentwicklung Nutzen gestalten ndash Natur schonen Schrif-tenreihe des Wirtschaftsfoumlrderungs-instituts Nr 270 Wirtschaftsfoumlrde-rungsinstitut der Wirtschaftskammer Oumlsterreichs

faktor 4

Weizsaumlcker EU von Lovins AB Lovins LH (1995) Faktor Vier Doppelter Wohlstand ndash halbierter Naturverbrauch Der neue Bericht an den Club of Rome Muumlnchen Verlag Droemer Knaur

Module WIN amp RE________________________

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Didaktische Module bdquoVom Wissen zum HandelnldquoModule bdquo WirtschaftNeue Weltordnung( WIN)bdquo und Ressourcen und Energie (RE)ldquo Forum fuumlr Verantwortung ASKO EU-ROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken

Modul WirtschaftNeue Weltordnung (WIN)

Wie koumlnnen Wohlstand und Lebens-qualitaumlt gesichert und die Natur und das Klima geschont werden Sind eine nachhaltigere Wirtschaft und ein stetiges Wirtschaftswachstum verein-bar Im Fokus dieses Moduls stehen Ziele Strategien und Instrumente ei-ner nachhaltigeren Wirtschaft Daruuml-ber hinaus beschaumlftigt sich das Modul mit der internationalen Dimension der Problematik und diskutiert die Eckpunkte einer neuen Weltordnung

Modul bdquoRessourcen und Energie (RE)ldquo

Eine nachhaltigere Energie- und Ressourcennutzung stellt eine globale Herausforderung dar Was sind die treibenden Kraumlfte unseres Ressour-cen- und Energieverbrauchs Wie sieht der Energie und Ressourcen-verbrauch in der Zukunft aus Wie sind die Wirtschaft- und Ressourcen-politik auf nationaler und internatio-naler Ebene miteinander verflochten Zu diesen Fragen finden Sie im Modul bdquoRessourcen und Energieldquo Informa-tionen und Arbeitsmaterialien

1 Band 1 httpwwwvditzdepublikationforesight-bericht-band-

1-gesellschaftliche-veraenderungen-2030 middot Band 2 httpwww

vditzdepublikationforesight-bericht-band-2-forschungs-und-

technologieperspektiven-2030 middot Band 3 httpwwwvditzdepublikation

foresight-bericht-band-3-geschichten-aus-der-zukunft-2030 middot 2 http

wwwbmubbunddeservicepublikationendownloadsdetailsartikel

deutsches-ressourceneffizienzprogramm-progress middot 3 httpwww

umweltbundesamtdepublikationentransformative-umweltpolitik-der-

beitrag-der middot 4 httpressourcenleichte-gesellschaftdeindexphpid=12 middot 5

httpswwwtedcomtalkspavan_sukhdev_what_s_the_price_of_nature

middot 6 httpswwwtedcomtalkstimothy_prestero_design_for_people_not_

awards

claudiabo
Hervorheben

Seite 22 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

als auch in der praktischen umsetzung

immer mehr an Konturen gewann

Auch fuumlr die Gestaltung von Produk-

ten und Prozessen wurden Strategien

entwickelt die zur loumlsung der genann-

ten Probleme integrierte Anwendungen

der Effizienz- Konsistenz- und Suffi-

zienzprinzipien vorschlagen (vgl ua

Schmidt-bleekTischner 1995)

BR

DW

ELT

EU 1972 1974 1986 1987 1992 1994 1995 1996 1999 2001 2002 2003 2004 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Limits to Growth

Gruumlndung UNEP Brundtland-Report

World Summit Rio de JaneiroWorld Summit Johannesburg

Marrakesch Prozess

Circular Economy Package

Gruumlndung WBCSD

UNCSD Sustainable Consumption Indicators

UN Sustainable Development Goals

EuropRohstoffstrategie

Fahrplan ress schonendes Europa EU-Dashboard

Europe 2020

European Ressource Efficiency Platform

European Ressources Forum

Gruumlndung Umweltbundesamt

Gruumlndung Bundesministerium fuumlr Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit

Aumlnderung Art 20a Grundgesetz

BMU-Ziel Faktor 25 bis 2020

Nationale Nachhaltigkeitsstrategie Verdopplung Rohstoffproduktivitaumlt bis 2020

Kreislaufwirtschaftsgesetz

WBGU Welt im Wandel

Rohstoffstrategie

ProgRess I

Gruumlndung Ressourcen-Kommission am Umweltbundesamt

Enquete Kommission Wachstum Wohlstand Lebensqualitaumlt

ProgRess II

National Ressources Forum

Umweltschutz als Wirtschaftsfaktor

World Ressources Forum

Rio +20

G7 Allianz Ressourceneffizienz

SDG-Report

G8 3R Action Plan

Europ Nachhaltigkeitsstrategie

Abb 1 Quelle Wuppertal Institut 2016 berg H Liedtke Ch Welfens J (2016) Hintergrundrecherche und Definition einer Ressourcenleichten Gesell-schaft Arbeitspapier im Projekt bdquoErfolgsbedingungen fuumlr Systemspruumlnge und Leitbilder einer ressourcenleichten Gesellschaftldquo

Wirtschaftens angestrebt werden

beispiele dazu

Europa 2020 Idee der Entkopplung

durch intelligentes nachhaltiges und

integratives Wachstum

Enquete Kommission fuumlr Wachs-

tum Wohlstand und lebensqualitaumlt in

Deutschland mit konkreten Handlung-

sempfehlungen fuumlr mehr Wohlstand

bei gleichzeitiger Abkopplung vom

Ressourcenverbrauch

ProgRess 1 und 2 in Deutschland

Programme die nachhaltige Nutzung

der natuumlrlichen Ressourcen in den

fokus stellen

Diese Entwicklungen haben dazu

beigetragen dass das leitbild einer

bdquoressourcenleichten Gesellschaftldquo die

innerhalb des zur Verfuumlgung stehenden

umweltraumes eine hohe lebensquali-

taumlt und Entfaltung des der Einzelnen

sowie der Gemeinschaft foumlrdert und

fordert sowohl in der Wissenschaft

Seite 23 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

GreenEconomy

Green Economy ndash verstanden

als eine wettbewerbsfaumlhige

umwelt- und sozialvertraumlgliche

Wirtschaftsweise ndash wird seit etwa

2007 zum neuen Leitbild in der

internationalen und nationalen

Diskussion zu Wachstum Wohl-

stand und Lebensqualitaumlt Der

begriff wurde federfuumlhrend von

uNEP gepraumlgt

Aufgrund der folgewirkungen die mit

dem aktuellen Wirtschaftssystem ver-

bunden sind wie beispielsweise fort-

schreitender Klimawandel biodiversi-

taumltsverlust und Ressourcenknappheit

setzt sich zunehmend die Auffassung

durch dass dieses ressourcen- und

energieintensive Wirtschaftsmodell

nicht uneingeschraumlnkt fortgesetzt wer-

den kann

Die Chance fuumlr eine nachhaltige faire

und offene Zukunft im Sinne einer

Green Economy ist daher die Entwick-

lung eines Wirtschafts- und Gesell-

schaftsmodells das sowohl die nach-

haltige Nutzung der Oumlkosysteme als

auch den gesellschaftlichen Wohlstand

sichert Dies macht es erforderlich dass

die Produktions- und Konsumprozesse

innerhalb oumlkologischer und sozialer

leitplanken stattfinden und die End-

lichkeit der Ressourcen beruumlcksichtigt

wird

fuumlr die umsetzung von Green

Economy wurde die Green Econo-

my Initiative ins leben gerufen die

Entscheidungstraumlger unterstuumltzen soll

eine ressourcen- und Co2-aumlrmere und

sozial gerechtere Wirtschaft zu rea-

lisieren Das umsteuern in Richtung

einer Green Economy stellt eine sehr

hohe Herausforderung fuumlr Wirtschaft

und Gesellschaft dar Der Uumlbergang

zu einer nachhaltigeren Wirtschafts-

weise bedarf der Erschlieszligung neuer

Zukunftsmaumlrkte sowie neuer Geschaumlfts-

modelle die eine drastische Steige-

rung der Ressourceneffizienz in den

Produktions- und Dienstleistungssek-

toren bewirken Es bedarf staatlicher

flankierungsmaszlignahmen um diesen

Wirtschaftskurs zu unterstuumltzen die

erforderlichen leitplanken zu setzen

sowie das gesellschaftliche bewusstsein

und nachhaltigere Konsumstile dahin-

gehend zu foumlrdern

Towards a Green Economy 1

UNEP (2011) Towards a Green Economy ndash Pathways to Sustainable Development and Poverty Eradicati-on A Synthesis for Policy Makers

OECD (2011) Towards Green Growth 2

OECD (2010) Transition to a low-carbon economy ndash public goals and corporate practices OECD Publishing 3

Europa 2020 Strategie ndash Eine Strategie fuumlr intelligentes nachhaltiges und integratives Wachstum 4

Discussions about Green Econo-my often ignore the Social 5

This short 10 minute video addresses this issue

uNRISDlsquos Project on the Social Dimensions of Green Economy and Sustainable Development 6

Modul bdquoWirtschaftNeue Wirt-schaftsordnung (WIN)ldquo 7

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Forum fuumlr Verantwortung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut

Growing green economies 8

Von Rio nach Rio+20

TED 2010 Tim Jackson An ec-onomic reality check 9

Tim Jackson stellt ein Konzept vor dass es durch feste oumlkonomische Prinzipien ermoumlglicht aktuelle Krisen zu uumlberwinden und in die Zukunft zu investieren

TED 2012 Juan Verde Towards the green economy 10

Juan Verde ist uumlberzeugt dass be-reits verfuumlgbare Innovationen eine beispiellose Zunahme von gruumlner Technologie und damit einen oumlkono-mischen Wandel hervorrufen koumlnnen

Seite 24 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpwwwuneporgpublicationscontentspub_details_search

aspID=4188 middot 2 httpwwwoecd-ilibraryorgenvironmenttowards-green-

growth_9789264111318-en middot 3 httpdxdoiorg1017879789264090231-

en middot 4 httpeceuropaeueurope2020 middot 5 httpswwwyoutubecom

watchv=O5lBwrJcUOk middot 6 httpwwwunrisdorggreeneconomy middot

7 httpwwwforum-fuer-verantwortungdepublikationenwirtschaftneue-

weltordnung middot 8 httpswwwyoutubecomwatchv=m9AS6KT7a5Y middot

For more info visit wwwoecdorgrio+20 middot 9 httpwwwtedcomtalks

tim_jackson_s_economic_reality_check middot 10 httpswww youtubecom

watchv=x-7ZBairDh4

Seite 25 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

four returnsPrinzip

Commonlandrsquos approach is to

restore landscapes by building

and (co-) funding sustainable

businesses in 3 landscape zo-

nes delivering 4 types of return

inspirational social natural and

financial return within a 20 years

time horizon

Return of Inspiration Giving

people hope and a sense of pur-

pose

Return of Social Capital bringing

back jobs business activity edu-

cation and security

Return of Natural Capital Resto-

ring biodiversity soil and water

quality

Return of financial Capital Reali-

zing long-term sustainable profit

Ein landstrich braucht auf lange Sicht

drei Zonen um dauerhaft von nutzen

zu sein

Natural Zone

Investment Restoring vegetation Plan-

ting native trees and clearing invasive

species Natural restoration limited

maintenance

Return Co2 capture water soil Resto-

red biodiversity forestry hunting

Tourism

Combined Zone

Investment Restoring landscape Plan-

ting usable trees Restoring perennial

vegetation and soil limited mainten-

ance

Return Co2 capture water soil

Partially restored biodiversity Agrofo-

restry fruit trees timber Tourism

Economic Zone

Investment Sustainable agriculture fo-

restry aquaculture Real estate infras-

tructure fitting in landscape Ventures

with positive impact on landscape

Return Co2 capture water soil Crops

and products New businesses new

collaborations Economic development

(wwwcommonlandcom)

commonlandcom 1

Organisation die sich fuumlr die groszligflauml-chige Restauration von Landschaften einsetzt Auf deren Internetpraumlsenz werden deren Ziele und Vorgehens-weisen schnell deutlich Zusaumltzlich gibt es viele Paper und Videos

four returns Three Zones

Ferwerda W Four Returns Three Zones 20 years A systemic and practical approach to scale up land-scape restoration by business and investors to create a restoration in-dustry chapter in book (2015) bdquoLand Restoration Reclaiming Landscapes for a Sustainable Futurerdquo (Elseviers Publication)

John D Liu Hope in a changing climate 2

Liu stellt vor wie vertrocknete Landschaften wiederbelebt werden koumlnnen

Chris McKnett The investment logic for sustainability 3

Groszliginvestoren als Schluumlsselspieler fuumlr den oumlkologischen Fortschritt

1 wwwcommonlandcom middot 2 httpswwwyoutubecom

watchv=41qnjXKdE70 middot

3 httpswwwtedcomtalkschris_mcknett_the_investment_logic_for_

sustainability

Seite 26 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

DeutscheNachhaltigkeitsstrategie

Die Nationale Nachhaltigkeits-

strategie bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo beschlossen im

Jahr 2002 bestimmt den Kurs fuumlr

eine nachhaltige Entwicklung auf

der nationalen Ebene

Ihre leitlinien sind Generationenge-

rechtigkeit lebensqualitaumlt sozialer

Zusammenhalt und internationale Ver-

antwortung In dem Dokument wurden

Ziele (i d R fuumlr das Jahr 2020) fuumlr die

oumlkologische oumlkonomische und soziale

Nachhaltigkeit benannt und insgesamt

21 Schluumlsselindikatoren definiert die

es gestatten den Erreichungsgrad

dieser Ziele bereits heute statistisch zu

messen und die weitere Entwicklung

Jahr fuumlr Jahr zu beobachten

Die Indikatoren beschreiben nicht

nur Ziele an sich sondern gelegentlich

auch sogenannte Zwischenziele deren

Erreichung wiederum den fortschritt

auch bei anderen Zielen voranbringt

So zb bedeutet eine Verbesserung

beim Indikator sbquoEnergieproduktivitaumltlsquo

gleichzeitig auch eine Verbesserung des

Indikatorwertes bei den Treibhausgase-

missionen

Seit der ersten Version der Nach-

haltigkeitsstrategie wurden die Indi-

katoren teilweise erweitert und der

aktuellen Situation angepasst wie zb

die neuen Indikatoren wie Anteil des

Stroms aus erneuerbaren Energiequel-

len am Stromverbrauch oder Schulden-

stand so dass im neuesten Indikato-

renbericht 2012 effektiv 38 Indikatoren

untersucht werden

Diese Indikatoren werden im Abstand

von zwei Jahren in Indikatorenbe-

richten des Statistischen bundesamtes

aktualisiert und der aktuelle Stand und

Entwicklungen dargestellt

Seit 2002 wurden 3 fortschritts-

berichte veroumlffentlicht in denen die

Strategie weiterentwickelt und aktua-

lisiert wird 2004 bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo 2008 bdquofuumlr ein nachhal-

tiges Deutschland und fortschrittsbe-

richt 2012

Die bundesregierung bereitet derzeit

die bdquoNachhaltigkeitsstrategie 2016ldquo vor

ndash und schreibt damit die Nachhaltig-

keitsstrategie fort

bundesregierung (2002) Perspektiven fuumlr Deutschland 1

10 Jahre Nachhaltigkeit bdquomade in Germany 2

Kurzpapier zum Fortschrittsbericht

basisinformationen Lexikon der NachhaltigkeitAachener Stiftung 3

bundesregierung im Web 4

Internetauftritt der Bundesregierung zur nationalen Nachhaltigkeitsstrate-gie mit kurzem Themenuumlberblick

Silke uebelmesser How demographic change is sha-ping our future 5

Ausblick auf die Herausforderun-gen vor die uns der demographische Wandel in den naumlchsten Jahren stellt

1 httpwwwbundesregierungdeContentDE_Anlagen

Nachhaltigkeit-wiederhergestelltperspektiven-fuer-deutschland-

langfassungpdfjsessionid=DD7315CEA90912E6C3977178854C9BDB

s3t1__blob=publicati-onFileampv=3 middot 2 httpwwwbundesregierung

deContentDE_AnlagenNachhaltigkeit-wiederhergestellt2012-

05-09-kurzpapier-zum-fortschrittsbericht-2012-barrierefrei

pdfjsessionid=DD7315CEA90912E6C3977178854C9BDBs3t1__

blob=publicationFileampv=3 middot 3 httpswwwnachhaltigkeitinfoartikel

nationale_nachhaltigkeitsstrategie_entwicklung_1694htm middot 4 httpswww

bundesregierungdeWebsBregDEThemenNachhaltigkeitsstrategie1-

die-nationale-nachhaltigkeitsstrategienachhaltigkeitsstrategie_node

html middot 5 httptedxtalkstedcomvideoHow-demographic-change-is-

shapisearch3Agermany

Seite 27 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren

Nachhaltiges Produzieren und

Konsumieren hat sich in den letz-

ten zwei Jahrzehnten zu einem

der wichtigsten Themenbereiche

der Nachhaltigkeitsdiskussion

auf dem internationalen euro-

paumlischen und nationalen Level

entwickelt

Die globalen Klimaveraumlnderungen

und umweltbelastung verdeutlichen

die Notwendigkeit einer systemischen

sozial-oumlkologischen Transformation

der Gesellschaft in Richtung Nach-

haltigkeit bdquobereits seit geraumer Zeit

befindet sich das fossile oumlkonomische

System international im umbruch

Dieser Strukturwandel wird vom

WbGu (Wissenschaftlicher beirat der

bundesregierung Globale umweltver-

aumlnderungen) als beginn einer bdquoGroszligen

Transformationldquo zur nachhaltigen Ge-

sellschaft verstanden die innerhalb der

planetarischen leitplanken der Nach-

haltigkeit verlaufen mussldquo (WbGu

2011 S 1) Ein Uumlberschreiten dieser

leitplanken koumlnne die oumlkologischen

Rahmenbedingungen veraumlndern und

ein Risiko fuumlr die zukuumlnftigen Genera-

tionen darstellen (vgl Potsdam-Institut

fuumlr Klimafolgenforschung 2009)

Das Tempo des Verbrauchs von

natuumlrlichen Ressourcen der von 10

Mrd Tonnen 1950 auf 70 Mrd Tonnen

2010 rapide gestiegen ist kann nicht

fortgesetzt werden um im Rahmen der

planetarischen Grenze zu wirtschaften

muumlsste der globale Ressourcenver-

brauch bis 2050 etwa halbiert werden

(Schmidt-bleek 2007 uNEP 2011)

Auf der nationalen Ebene muumlsste die

Reduktion des Ressourcenverbrauchs

um einen faktor 10 und auf der Haus-

haltsebene in Deutschland um den fak-

tor 5 auf etwa 8 Tonnen pro Kopf und

Jahr (lettemeier etal 2014) reduziert

werden

Eine radikale Reduzierung des

Ressourcenverbrauchs bei gleichzeitig

groumlszligtmoumlglicher lebensqualitaumlt welt-

weit ist eine globale Herausforderung

des 21 Jahrhunderts Der Weg hin zu

einer 8t-Gesellschaft (lettenmeier et

al 2014) verlangt nach einer nachhal-

tigeren Gestaltung von Produktions-

und Konsummustern sowie der damit

Material footprint 1

Lettenmeier Michael Liedke Chris-ta Rohn Holger (2014) Eight Tons of Material Footprint - Suggestion for a Resource Cap for Household Cons-umption in Finland In Resources 33 (2014) S 488-515

Stellschrauben fuumlr Nachhaltigkeit

Liedtke Ch etal (2015b) Stell-schrauben fuumlr Nachhaltigkeit Trends und Verantwortungen in Produktion und Konsum in Stiftung Entwicklung und Frieden (Hrsg) Globale Trends 2015 Perspektiven fuumlr die Gesellschaft Fischer Verlag 2015 S 299-314

Marrakech-Prozess 2

Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren in der Eu 3

Sustainable Consumption and Production and the SDGs 4

UNEP Post 2015 Note 2

Indikatoren 5

European food Sustainable Cons-umption and Production Round Table 6

The Story of Stuff 7

Der Film beschreibt den kompletten Konsumkreislauf mit seinen sozialen und oumlkologischen Folgen (deutsch)

unsichtbare Schaumltze im Mobil-telefon Ein Animationsfilm zum Recycling von Handys 8

Eine Veranschaulichung des Lebens-zyklus elektronischer Geraumlte am Bei-spiel Handy Die Wiederverwendung von bis zu 80 Prozent der Rohstoffe in gebrauchten Handys ist zentraler Bestandteil der bdquoRohstoff-Expediti-on die vom Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung anlaumlsslich des Wissenschaftsjahres 2012 ausgerufen wurde

Seite 28 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

verbundenen Produkt-Dienstleistungs-

systeme wie Infrastrukturen

Nachhaltiges Konsumieren und Produ-

zieren wird definiert alsldquo a holistic

approach to minimising the negative

environmental impacts from consump-

tion and production systems while

promoting quality of life for allrdquo (uNEP

2015a S 10) Der holistische Ansatz

Sustainable Production and Consumption Systems

Lebel L etal (Hrsg) (2010) Sustainable Production and Cons-umption Systems Knowledge Enga-gement and Practice Springer

Planetarische Grenzen 9

Potsdam-Institut fuumlr Klimafolgenfor-schung (2009) Planetarische Gren-zen Ein sicherer Handlungsraum fuumlr die Menschheit Pressemitteilung vom 23092009

uNEP (2015a) Sustainable Cons-umption and Production A Hand-book for Policymakers 10

uNEP (2015b) Sustainable Cons-umption and Production Indica-tors for future SDGs 11

Konsum und Nachhaltigkeit 12

Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung (2010) Konsum und Nachhaltigkeit Wie Nachhaltigkeit in der Konsum-gesellschaft kaumluflich und (er)lebbar wird Eine Aufgabe fuumlr Politik Wirt-schaft Buumlrgerinnen und Buumlrger

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

faktor 4

Weizsaumlcker EU von Lovins AB Lovins LH (1995) Faktor Vier Doppelter Wohlstand ndash halbierter Naturverbrauch Der neue Bericht an den CLUB OF ROME Muumlnchen Verlag Droemer Knaur

Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung (2011) Der Deutsche Nachhaltig-keitskodex 13

Welt im Wandel

WBGU (2011) Welt im Wandel Gesellschaftsvertrag fuumlr eine Groszlige Transformation Hauptgutachten Berlin

Global Guidance Principles for Life Cycle Assessment Databases

UNEPSETAC (2011) Global Gu-idance Principles for Life Cycle Assessment Databases ndash A Basis for Greener Processes and Products Paris France

Modul bdquoKonsum (KON)ldquo 14

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Didaktische Module bdquoVom Wissen zum Handelnldquo Modul bdquoKons-um (KON)ldquo Forum fuumlr Verantwor-tung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Ot-zenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut Was hat unser Konsum mit Klima- und Ressourcenschutz zu tun Was sind die Trends in der weltwei-ten Entwicklung und welche Strategi-en koumlnnen Wohlstand erhalten ohne das System Erde zu uumlberlasten

MIPS ndash Wieviel umwelt braucht der Mensch

Schmidt-Bleek F (1994) Wieviel Umwelt braucht der Mensch MIPS das Maszlig fuumlr oumlkologisches Wirtschaf-ten Basel Boston Birkhaumluser Verlag

TED 2010 Tim Jackson An econi-mist reality check 15

Tim Jackson spricht uumlber Rezession Klimawandel und Ungleichheit und wie wir in eine bessere Zukunft inves-tieren koumlnnen

Von sozial-oumlkologischen Experi-menten in den Alltag 16

Vortrag von Michael Minis auf der Tagung bdquoWas bewegt Von sozial-ouml-kologischen Experimenten in den Alltagldquo (8 und 9 Maumlrz 2012 Berlin) Kritische Reflektion von Produktions- und Konsummustern

was-bewegtorg 17

Pionierhafte Konzepte fuumlr einen nachhaltigen Wandel von Produk-tions- und Konsummustern werden vorgestellt und kritisch reflektiert - sowohl aus praktischer als auch aus wissenschaftlicher Sicht In diesem Zusammenhang wird Tamyca als Konzept zur Aumlnderung der zukuumlnfti-gen Automobilnutzung dargestellt

amp

(siehe Abbildung 1 unten) der unter-

schiedliche Interventionsmoumlglichkeiten

im lebenszyklus eines Produktes oder

einer Dienstleistung umfasst hat eine

entscheidende bedeutung fuumlr systemi-

sche betrachtung der Produktions- und

Konsumsysteme

uNEP definiert Grundcharakteristika

der nachhaltigen Produktions-Konsum-

systeme (uNEP 2015a S 10)

Verbesserung der lebensqualitaumlt

unter beruumlcksichtigung des Ressour-

cenbedarfs zukuumlnftiger Generationen

und umweltqualitaumlt

Entkopplung des Wirtschaftswachs-

tums vom Ressourcenverbrauch durch

Seite 29 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

- Reduktion von Material- und

Energieintensitaumlt sowie der Emissi-

on- und Abfallmengen von Produkti-

on- und Konsumaktivitaumlten

- foumlrderung des Wandels zu energie-

und materialeichten Konsummustern

ohne Verzicht auf lebensqualitaumlt

Data

LCA data (including data for carbon and water footprint exposure and hazard data etc)

Life Cycle Approaches

LCA Carbon and water footprint material flow accounting risk assessment social LCA Life cycle costing

Life cycle sustainability assessment etc

Programmes and activities

Design for environment eco-labelsgreen procurement recycling design for

sustainability sustainable procurement etc

Life cycle

management systemsand sustainable consumption

and production policies

Sustainability

Abb 2 Holistischer Systemansatz zu nachhaltigen Produktions-Konsumsysteme (uNEP 2015a S 41)

Quelle Eigene Darstellung

Anwendung des lebenszyklusansat-

zes unter beruumlcksichtigung der Aus-

wirkungen auf die umwelt von allen

Phasen der Produktions- und Kons-

umprozesse

Strategisches Vorgehen gegen

Reboundeffekte (Kompensation der

Efffizienzgewinne durch steigenden

Konsum)

Auf globaler Ebene wird die Proble-

matik der nachhaltigeren Produktions-

und Konsummuster vorrangig von den

Vereinten Nationen (uN) und ihren

unterorganisationen wie etwa der

Commission on Sustainable Develop-

ment (CSD) und dem united Nations

Environment Programme (uNEP)

sowie von weiteren internationalen

organisationen wie der organisation

Politische Umsetzung der Strategien und Maszlignahmen zu Nachhaltigem Produzieren und Konsumieren

Welt

2015 UN Vollversammlung verabschiedete Ziele fuumlr nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals- SDGacutes siehe httpwwwforu-muedewp-contentuploads201507SDG-Factsheet_FUEpdf Ziel 12 lautet bdquoFuumlr nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgenldquo Die SDGs sollen ab 2016 bis 2030 verwirklicht werden Sie bilden ndash gemeinsam mit Umsetzungsmaszlignahmen Indikatoren zur Fortschritts-messung sowie Uumlberpruumlfungsmechanismen ndash die so genannte Post-2015-Agenda

Seite 30 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Europaumlische Union

2012 EU-Direktive zur Erhoumlhung der Energieeffizienz (Energy Efficiency Directive) gezielt auf die Einfuumlhrung von Maszlignahmen zur Erreichung von 20-Erhoumlhung der Energieeffizienz bis zum Jahr 2020 in den Laumlndern der Europaumlischen Union

2010 Europa 2020-Wirtschaftsprogramm gezielt auf ein bdquointelligentes nachhaltiges und integratives Wachstumldquo und eine bessere Koordinie-rung der nationalen und europaumlischen Wirtschaft bis zum Jahr 2020

2009

Oumlkodesign-Richtlinie der EU (2009125EG) die die Anforderungen an die umweltgerechte Gestaltung energieverbrauchsrelevanter Produkte (Energy-related Products ErP) formuliert

2008 Aktionsplan der EU-Kommission zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren und zu Industriepolitik Der Aktionsplan zielte auf die Foumlrderung von Innovationen zu nachhaltigeren Produktion und der Nachfrage nach nachhaltigeren Guumltern und Dienstleistungen

2012 Konferenz der Vereinten Nationen uumlber nachhaltige Entwicklung (Rio+20) - Festlegung des Konsultationsprozesses zu den Zielen nachhaltiger Entwicklung

Beschluss zu 10 Jahresprogramm zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (10 Year Framework of Programmes 10YFP) ge-zielt auf eine weltweite verstaumlrkte Einfuumlhrung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmuster

2005 Gruumlndung des UNEP-Center for Sustainable Production and Consumption (siehe wwwscp-centreorg) am Wuppertal Institut als Hausinstitut der Vereinten Nationen den Marrakesch-Prozess zu unterstuumltzen2003

2003 Internationales Expertentreffen in Marrakesch (vgl wwwunorgesasustdevsdissuesconsumptionmarrakechhtm) organisiert von den Vereinten Nationen Start des sog bdquoMarrakesch-Prozessesldquo koordiniert durch das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und die Abteilung fuumlr wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten der Vereinten Nationen (UN-DESA)

2002 Der zweite Weltgipfel fuumlr Nachhaltige Entwicklung (WSSD) 2002 in Johannesburg das beschlossene Umsetzungsprogramm (bdquoPlan of Implementationldquo) widmet dem Uumlbergang zu nachhaltigeren Konsum- und Produktionsmustern ein eigenes Kapitel in dem wichtige Ansatzpunkte fuumlr die Umsetzung wie Monitoring Life-Cycle-Analysis Oumlkoeffizienzprogramme Indikatoren zielgruppenspezifische Informations- und Aufklaumlrungsprogramme hervorgehoben werden

1995 Gruumlndung der Kommission fuumlr Nachhaltige Entwicklung (Commission on Sustainable Development - CSD) der Vereinten Nationen Ausarbeitung des Internationalen Arbeitsprogramms zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (bdquoInternational Work Programme on Changing Consumption and Production)

1992 Erster Weltgipfel zu Nachhaltiger Entwicklung in Rio de Janeiro Der Kapitel 4 des Abschlussdokuments bdquoAgenda 21 bdquoVeraumlnderung der Konsumgewohnheitenldquo adressiert zwei Themenbereiche bdquoUumlberkonsum von Ressourcenldquo und bdquo(Negative) Effekte des Konsumen-tenverhaltensldquo die bis heute im Zentrum der globalen Debatte um Konsum- und Produktionsmuster stehen

Seite 31 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2006 Verabschiedung neuer angepassten Version der Nachhaltigkeitsstrategie die konkrete Zielsetzungen und Maszlignahmen fuumlr prioritaumlre Bereiche wie Klimawandel nachhaltige Produktion und nachhaltiger Konsum Demografie Migration gesellschaftliche Integration ua benennt

2001 Erste EU-Nachhaltigkeitsstrategie gezielt auf Verbesserung der Lebensqualitaumlt heutiger und zukuumlnftiger Generationen

Gruumlnbuch der Europaumlischen Kommission zur Integrierten Produktpolitik mit den Schwerpunkten oumlkologische Gestaltung von Produkten Bedeutung der Preisbildung und Konsumentenentscheidungen

1993 Einfuumlhrung des EU-Oumlko-Audits (Eco- Management and Audit Scheme (EMAS) EMAS-Verordnung adressiert die Eigenverantwortung der Wirtschaft bei der Bewaumlltigung ihrer direkten und indirekten Umweltauswirkungen

1992 Einfuumlhrung des freiwilligen Europaumlischen Umweltzeichens (kurz Euroblume bzw EU-Ecolabel) zur Kennzeichnung von Verbraucherpro-dukten und Dienstleistungen (Verordnung EWG 880) gekennzeichnet werden Konsumguumlter die sich durch besondere Umweltvertraumlglich-keit und vergleichsweise geringe Gesundheitsbelastung auszeichnen Die Auszeichnung wird eigenverantwortlich durch nationale Institute der teilnehmenden Laumlnder vergeben

Deutschland

2015 Anfang des politischen Dialogprozesses zur Umsetzung der Ziele nachhaltiger Entwicklung (Sustainable Development Goals)

2014 Kabinettsbeschluss der Bundesregierung uumlber die Nationale Nachhaltigkeitsstrategie die einen bdquowesentlicher Rahmenldquo fuumlr die Umsetzung der SDGs in Deutschland werden soll

2008 Gruumlndung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises der den Wandel zu einer nachhaltigen Gesellschaft unterstuumltzt die relevanten Akteure aus Wirtschaft Kommunen und Forschung in nachhaltigem Handeln bestaumlrkt und dazu beitraumlgt die Grundsaumltze nachhaltiger Entwicklung in der oumlffentlichen Wahrnehmung staumlrker zu verankern

2004 Start eines langfristigen bdquoNationalen Dialogprozesses zur Weiterentwicklung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmusterldquo an dem Akteure aus Politik Wirtschaft Wissenschaft und Zivilgesellschaft in den Dialog bringt Die Initiative wird durch das Bundesumweltministe-rium und das Umweltbundesamt koordiniert

2002

Deutsche Nationale Nachhaltigkeitsstrategie ndash beschlossen von der Bundesregierung wird in den naumlchsten Jahren mehrere Male uumlberar-beitet und an die aktuellen Trendentwicklungen angepasst

Seite 32 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2001 Berufung des Rates fuumlr Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung mit dem Ziel Beitraumlge zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln In diesem Rahmen beschaumlftigt sich der Rat mit der Problematik des nachhaltigen Konsums (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_Maerz_2010_01pdf) und auch eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr Unternehmen (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaRNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Janu-ar_2012pdf)

Die Entwicklung von nachhaltigeren Produktions- und Konsummustern wird in Deutschland von weiteren Institutionen gefoumlrdert und aktiv unterstuumlzt Dazu gehoumlren ua Netzwerke zu Verbraucherforschung in Bund und einigen Laumlndern

- Foumlrderprogramme der sozialoumlkologischen Forschung des BMBFacutes httpwwwfonadede19711 - Sachverstaumlndigerrat fuumlr Verbraucherfragen httpwwwsvr-verbraucherfragende - Deutscher Nachhaltigkeitspreis (httpswwwnachhaltigkeitspreisde)

1997 Im Jahr 1997 begann das von den beiden Institutionen initiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur Fundierung und Evaluierung nachhaltige-rer Konsummuster und Verhaltensstileldquo

1993 In Deutschland wurde bereits vor 1993 von einzelnen Wissenschaftlern auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffizienz und die Rolle nach-haltigeren Produzierens und Konsumierens wie des Designs fuumlr eine nachhaltige Entwicklung hingewiesen (von WeizsaumlckerLovinsLovins 1995 Schmidt-Bleek 1994) Das Bundesumweltministerium (BMU) und das Umweltbundesamt (UBA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre eine breite gesellschaftliche Debatte zu diesem Thema

Economic Co-operation and Develop-

ment (oECD) getragen Die CSD

der Vereinten Nationen wurde nach

dem uN-Weltgipfel in Rio de Janeiro

1993 gegruumlndet um die umsetzung

der Agenda 21 voranzutreiben Die

Kommission hatte bereits zu beginn

das Themenfeld bdquoKonsum- und Produk-

tionsmusterldquo zu ihrem Arbeitsschwer-

punkt erklaumlrt In folge dessen wurde

im Jahr 1995 das bdquoInternational Work

Programme on Changing Consumption

and Production Patternsldquo (IWPCCPP)

verabschiedet Zu den Hauptaufgaben

des Programms gehoumlren

die Identifikation der politischen

Implikationen von Konsumtrends und

Produktionsmustern

die Revision von uN-Richtlinien fuumlr

den Konsumentenschutz sowie

die Evaluation der Effektivitaumlt von

politischen Maszlignahmen die auf die

Aumlnderung von Konsum- und Produkti-

onsmustern zielen

In Deutschland wurde bereits vor

1993 von einzelnen Wissenschaftlern

auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffi-

zienz und die Rolle nachhaltigeren Pro-

duzierens und Konsumierens wie des

Designs fuumlr eine nachhaltige Entwick-

lung hingewiesen (von Weizsaumlcker

lovinslovins 1995 Schmidt-bleek

1994) Das bundesumweltministerium

(bMu) und das umweltbundesamt

(ubA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre

eine breite gesellschaftliche Debatte zu

diesem Thema Im Jahr 1997 begann

das von den beiden Institutionen ini-

tiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur

fundierung und Evaluierung nachhal-

tigerer Konsummuster und Verhaltens-

stileldquo Die TeilnehmerInnen dieses Pro-

gramms haben sich im Jahr 2000 in der

so genannten bdquoTutzinger Erklaumlrungldquo

auf eine Allianz fuumlr einen nachhaltige-

ren Konsum verstaumlndigt Ebenfalls im

Jahr 2000 richtete die bundesregierung

einen bdquoStaatssekretaumlrsausschuss fuumlr

Nachhaltige Entwicklungldquo ein Ein Jahr

spaumlter wurde der bdquoRat fuumlr Nachhaltige

Entwicklungldquo gegruumlndet der sich ua

intensiv mit der Problematik des Kons-

ums (httpwwwnachhaltigkeitsrat

deuploadsmediabroschuere_Kons-

um_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf) aber eben auch

eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr

unternehmen (wwwnachhaltigkeits-

Seite 33 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

ratdeuploadsmediaRNE_Der_Deut-

sche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_tex-

te_Nr_41_Januar_2012pdf)

Durch den Impuls des WSSD in

Johannesburg griffen 2004 das bundes-

umweltministerium und das umwelt-

bundesamt die Herausforderung auf

und initiierten in Deutschland einen

langfristigen bdquoNationalen Dialogprozess

zur Weiterentwicklung nachhaltiger

Konsum- und Produktionsmusterldquo der

Akteure aus Politik Wirtschaft Wis-

senschaft und Zivilgesellschaft in den

Dialog bringt

Die Entwicklung von Nachhaltigeren

Produktions- und Konsummustern wird

in Deutschland von weiteren Instituti-

onen gefoumlrdert und aktiv unterstuumltzt

Dazu gehoumlren ua

Netzwerke zu Verbraucherforschung

in bund und einigen laumlndern

foumlrderprogramme der sozialoumlkolo-

gischen forschung des bMbf (http

wwwfonadede19711)

Sachverstaumlndigenrat fuumlr Verbrau-

cherfragen

(wwwsvr-verbraucherfragende)

Deutscher Nachhaltigkeitspreis

(wwwnachhaltigkeitspreisde)

1 httpwwwmdpicom2079-927633488htm middot 2 httpwwwunepfr

scpmarrakech middot 3 httpeceuropaeuenvironmenteussdescp_enhtm

middot 4 httpwwwnrg4sdorgunep-post-2015-briefing-notes middot 5 http

wwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-indicators-

future-sdgs middot 6 httpwwwfood-scpeu middot 7 httpswwwyoutubecom

watchv=UCQLgACc6fQ middot 8 httpwupperinstorgawiasad2288 middot 9

httpswwwpik-potsdamdeaktuellespressemitteilungenarchiv2009

planetarische-grenzen-ein-sicherer-handlungsraum-fuer-die- middot 10 https

sustainabledevelopmentunorgpage=viewampnr=1951amptype=400ampmenu=35 middot

11 httpwwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-

indicators-future-sdgs middot 12 httpswwwnachhaltigkeitsratdefileadmin_

migratedmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf middot 13 httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmedia

RNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Januar_2012

pdf middot 14 httpwwwforum-fuer-verantwortungdepublikationenkonsum

middot 15 httpwwwtedcomtalkstim_jackson_s_economic_reality_

checklanguage=en middot 16 httpswwwyoutubecomwatchv=hQ73hv8GGSQ

middot 17 httpwwwwas-bewegtorg

Wie die oben dargestellte Entwick-

lung zeigt sind in der Zwischenzeit

Strategien und Maszlignahmen zur

umsetzung nachhaltiger Produktions-

und Konsummuster auf allen Ebenen

etabliert Eine nachhaltigere Gestaltung

der Wertschoumlpfungsketten von Pro-

dukten und Dienstleistungen setzt sich

immer mehr durch nachhaltige Guumlter

werden auch immer oumlfter von der

Gesellschaft nachgefragt Es wurden

sowohl Instrumente fuumlr die umsetzung

nachhaltigeren Produktionsmuster (wie

zb Oumlko-Audit Effizienzstandards) wie

auch zur unterstuumltzung von nachhalti-

geren Konsummustern (wie oumlko-label

gesellschaftliche Dialogprozesse)

entwickelt Das schafft groszlige Entwick-

lungspotenziale fuumlr Designer die die

oumlkologischen Anspruumlche erfuumlllen koumln-

nen indem sie zukunftfaumlhige Produkt-

Dienstleistungssysteme gestalten die

bei den moumlglichst kleinem Resoourcen-

verbrauch den von Kunden gewuumlnsch-

ten Nutzen stiften

claudiabo
Hervorheben

Seite 34 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design undNachhaltigkeit

Nachhaltige Entwicklung ist

eine grundlegend gestalterische

Aufgabe mit der Zielsetzung die

bestehenden Produktions- und

Konsumsysteme energie- und res-

sourceneffizienter zu entwickeln

Waumlhrend das ldquokonventionelle

Designrdquo Produkte entwirft und

dadurch Lebensstile vorgibt wer-

den in den neuen Ansaumltzen (wie

zb bdquoHuman Centered Designldquo

bdquopartizipatives Designldquo oder bdquoDe-

sign Activismldquo) die Verbraucher zu

Mitgestaltern (siehe ua fuad-

Luke A (2009) fuhs S brocchi

D Draser b et al (Hrsg) (2014))

Diese neue Designausrichtung

die sich unter dem begriff bdquoTrans-

formationsdesignldquo verbirgt (siehe

dazu Irwin T Tonkinwise C

Kossoff G (2012) SommerWel-

zer (2014)) beruht auf integrierten

Kompetenzen des Produkt-Servi-

ce- Social- und Kommunikations-

design und verbindet diese mit

einem nachhaltigen Transforma-

tions- wie Innovationsmanage-

ment

Design ist immer transformativ Egal

ob wir unser Handy benutzen ein buch

lesen eine Werbung anschauen oder

einen fahrkartenautomaten benutzen

die Nutzung spezifischer Produkte

Services sowie von Kommunikation

beeinflusst unsere Handlungen und

verdeutlicht gleichzeitig unsere eigene

Haltung unser Denken unsere kultu-

rellen Muster wie auch unsere Wuumln-

sche und Vorstellungen materialisieren

sich in Produkten Infrastrukturen und

Dienstleistungen und umgekehrt

Wir kaufen Produkte die uns einen so-

zialen Status geben ndash dabei wird nicht

nur der Status sondern auch Struktur

Sicherheit oder Identitaumlt vermittelt

Sie de-codieren uns und unsere Ge-

sellschaft

Die Gestaltung der materiellen basis

ndash das sind Produkte und Infrastruktu-

ren - unserer emotionalen wie auch

Grund-bedarfe greifen ineinander und

sind Ziel und Aufgabe von Design sie

sind Teil jeglicher Veraumlnderungsprozes-

se Damit ruumlckt Design in das Zentrum

gesellschaftlicher Entwicklungspro-

zesse Gleichzeitig nutzen und beein-

Change by design

Brown T (2009) Change by design How Design Thinking Transforms Organizations and Inspires Innovati-on HarperCollins

Developing Theories

Doordan D (2013) Developing Theories for Sustainable Design In Stuart Walker and Jaques Giard (eds) The Handbook of Design for Sustainability Bloomsbury London

Speculative Everything

Dunne A Raby F (2013) Specula-tive Everything Design Fiction and Social Dreaming pp 1ndash9 Cam-bridge MA The MIT Press

Design Research for Sustainable Social Innovation 1

Manzini E (2007) ldquoDesign Research for Sustainable Social Innovationrdquo Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Service Design Network (2014) What is Service Design 2

Design for the real world 3

Papanek V amp Fuller R B (1972) Design for the real world (p 22) London Thames and Hudson

Design Guide vom Wuppertal Insititut 4

inhabitat 5

TED 2010 Emily Pilloton Teaching design for change 6

Ansatz zur Foumlrderung von Schuumllern um mit smartem Design benachteilig-ten Gebieten neue Moumlglichkeiten zu geben

TED 2010 Eben bayer Are mus-h-rooms the new plastic 7

Eben Bayer erklaumlrt warum Pilze das neue nachhaltige Verpackungsmate-rial werden koumlnnen

TED 2010 Michael Pawlyn using naturersquos genius in architecture 8

Wie kann die Architektur von der Na-tur lernen um ressourceneffizienter und energieaumlrmer zu arbeiten

Seite 35 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design ActivismFuad-Luke A (2009) Design Ac-tivism Oxon Routledge

Nachhaltiges Design

Fuhs S Brocchi D Draser B et al (Hrsg) (2014) Die Geschichte des Nachhaltigen Designs Bad Hom-burg VAS

The Transition Companion

Hopkins R (2011) The Transition Companion Making Your Communi-ty More Resilient in Uncertain Times White River Junction VT Chelsea Green Publishing Company

Transition Design

Irwin T (2015) Transtion Design A Proposal for a New Area of Design Practice Study and Research Design and Culture Journal forthcoming July 2015

An Educational framework

Irwin T Tonkinwise C Kossoff G (2012) An Educational Framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon University

Tranformation of Society 9

Liedtke C Baedeker C Borelli LM (2015) Transformation Towards a Sustainable Society ndash Key Interventi-on Areas In Innov Ener Res

Value through less

Liedtke C Buhl J Ameli N (2013) Designing value through less by integrating sustainability strategies into lifestyles International Journal of Sustainable Design 2(2) 167-180

Transition Management Loorbach D (2007) Transition Ma-nagement New mode of governance for sustainable development Utrecht International Books

Sustainable Social Innovation 10

Manzini E (2007) Design Research for Sustainable Social Innovation Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Design Observer Group 11

Transformative Wissenschaft

Schneidewind U M Singer-Bro-dowski (2013) Transformative Wis-senschaft Klimawandel im deutschen Wissenschafts- und Hochschulsystem Metropolis 2013

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

The Design of Everyday Life

Shove E et al (2007) The Design of Everyday Life Berg London

Transformationsdesign Sommer B Welzer H (2014) Transformationsdesign Wege in eine zukunftsfaumlhige Moder-ne Muumlnchen oekom

Was ist Eco Design

Tischner U et al (2000) Was ist EcoDesign Ein Handbuch fuumlr oumlkolo-gische und oumlkonomische Gestaltung Verlag form praxis Frankfurt

Design for Transition 12

Tonkinwise C (2014) Design for Transition - From and to What

Weil Design die Welt veraumlndert

Von Borries F Fezer J (2013) Weil Design die Welt veraumlndert Texte zur Gestaltung Gestalten Verlag Berlin

Sustainable by Design

Walker S (2006) Sustainable by Design Explorations in Theory and Practice Earthscan London

brundtlandbericht

Weltkommission fuumlr Umwelt und Ent-wicklung (1987) Unsere gemeinsame Zukunft Brundtlandbericht Greven Eggenkamp Verlag

TED 2010 Dan Phillips Creative houses from reclaimed stuff 13

Beispiele fuumlr Haumluser aus recycelten Materialen

TED 2010 Mitchell Joachim Donrsquot build your home grow it 14

Der Stadtentwickler praumlsentiert wie eine nachhaltige Architektur auf Ba-sis von Pflanzenwachstum aussehen koumlnnte

Seite 36 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

flussen sie auch die oumlkosystemaren

Dienstleistungen Erhebliche 80 der

umweltauswirkungen eines Produktes

werden schon in der Entwurfsphase

festgelegt (Tischner et al 2000) Ein

transformatives und nachhaltiges Pro-

dukt oder eine Dienstleistung unter-

stuumltzt implizit individual- sozial- und

umweltvertraumlgliches Handeln bzw

macht Zielkonflikte sichtbar Es enthebt

den Nutzer nicht von jeglicher Verant-

wortung sondern hilft ihm diese zu

priorisieren und trainiert komplexe

resiliente Entscheidungsfindungen in

komplexen umwelten

Design hat nicht nur die Rolle des

schoumlnen Verhuumlllens Designer aumlstheti-

sieren natuumlrlich auch Gebrauchsgegen-

staumlnden ndash ein bedeutender faktor fuumlr

Wohlbefinden und Akzeptanz - doch

es ist fuumlr erfolgreiches Design (Timo-

thy Prestero wuumlrde sagen Design for

outcome ndash link TED-film) essentiell

bei der Gestaltung soziale und struk-

turelle Interaktionen und Anforderun-

gen miteinzubeziehen und dabei auch

die Grenzen unseres Oumlkosystems zu

beachten Eine komplexe Aufgabe die

einer ebenso komplexen Ausbildung

bedarf (vgl zb Massek 2015 Transiti-

on Design An Educational framework

for Advancing the Study and Design of

Sustainable Transitions Terry Irwin

Cameron Tonkinwise Gideon Kos-

soff 2015 School of Design Carnegie

Mellon university) Das nachhaltig-

keitsorientierte Transformationsdesign

waumlhlt nicht nur ressourcenleichte und

nicht toxische Materialien aus sondern

schafft auch Produkte oder Dienstleis-

tungskonzepte die fuumlr den Nutzer und

die Gesellschaft erstrebenswert sind

und diesen neue Moumlglichkeiten fuumlr

attraktive sowie nachhaltige Handlun-

gen bietet

In den letzten Jahren wurden be-

griffe wie Ecodesign oumlkologisches

Design Green Design Social Design

oder Sustainable Design immer mehr

etabliert sowohl in der fachdiskussion

als auch in der breiten Gesellschaft Die

Zielsetzung dieser neuen Designaus-

richtung ist es bdquomit einem intelligenten

Einsatz der verfuumlgbaren Ressourcen

einen moumlglichst groszligen Nutzen fuumlr

alle beteiligten Akteure (entlang der

Wertschoumlpfungskette) bei minimaler

umweltbelastung und unter sozial fai-

ren bedingungen zu erreichenldquo

(httpwwwecosignnetdie-ecosign

oekologie-designnachhaltiges-design

TischnerSchmidt-bleek 1995)

letztlich wurden dann diese Ansaumlt-

ze mit denen der Transitions- oder

Transformationsforschung und -um-

setzung verbunden Es geht also um

die Integration von Oumlkointelligenz und

Transitionsorientierung fuumlr eine nach-

haltige Entwicklung Diese drei begriffe

werden in der fachliteratur folgender-

maszligen definiert

Oumlkointelligente (=oumlko-effizien-

te) Guumlter sind Gegenstaumlnde Geraumlte

Gebaumlude und Infrastrukturen die bei

Minimierung von Material Energie

flaumlchenbedarf Abfall Transport Ver-

packung und gefaumlhrlichen Stoffen uumlber

den gesamten lebenszyklus hinweg

ndash von der Rohstoffgewinnung bis zum

Recycling ndash moumlglichst lange und moumlg-

lichst viel (unterschiedlichen an den

beduumlrfnissen des einzelnen Nutzers

gemessen) Nutzen erbringen (Schmidt-

bleek 2007 S 192) Oumlkointelligente

(=oumlko-effiziente) Dienstleistungen sind

die zweckdienliche bedarfsdeckung

unter Nutzung technischer Mittel mit

moumlglichst hoher Ressourcenprodukti-

vitaumlt und moumlglichst geringer Abgabe

gefaumlhrlicher Stoffe (Schmidt-bleek

2007 S 225)

Transition ist ein begriff der Trans-

formationsdiskussion und steht stark

im Zusammenhang mit Nachhaltiger

Entwicklung ndash haumlufig werden beide

begriffe sogar synonym verwandt Die

Definition beschreibt Transition als

nicht linearen systemischen Wandel

innerhalb einer Gesellschaft (loorbach

2007 SchneidewindSinger-brodowski

2013) Transitionen sind stufenweise

Uumlbergaumlnge von einem gesellschaftli-

chen Zustand in einen anderen zb die

Stufen die notwendig waren von einer

bdquoRaucherldquo-Gesellschaft im oumlffentli-

chen Raum mehr und mehr zu einer

bdquoNichtraucherldquo-Gesellschaft zu werden

Es geht dabei um interaktives explorie-

rendes lernen das System in dem wir

leben zu beschreiben und zu gestalten

mit der Moumlglichkeit aus fehlern zu

lernen und die Entscheidungspfade

gemeinsam entsprechend anzupassen

oder zu aumlndern Auch diese stehen eine

zentrale Aufgabe von Gestaltung

Nachhaltige Entwicklung ist eine bdquohellip

Entwicklung die die beduumlrfnisse der

Gegenwart befriedigt ohne zu riskie-

ren dass kuumlnftige Generationen ihre

eigenen beduumlrfnisse nicht befriedigen

koumlnnenldquo (Weltkommission fuumlr umwelt

und Entwicklung 1987 46)

Die Veraumlnderungsdynamik geht von

der etablierten Disziplin des Service

Designs aus und veraumlndert sich dann

in Zeit und Kontext uumlber ein Design

fuumlr soziale Innovationen bis hin zum

Transition Design Wobei sich Service

Design noch in existierenden soziooumlko-

nomischen und politischen Strukturen

Abgrenzung Der begriff der Transformation bezeichnet einen fundamentalen Veraumlnderungsprozess in jeglicher form waumlhrend hingegen die bezeichnung

Transition eher eine Veraumlnderung von einer Phase zu einer anderen Phase in einem Veraumlnderungsprozess beschreibt und damit etwas weniger grundlegend ist

Seite 37 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

bewegt geht es dem Design fuumlr soziale

Innovationen schon um das Veraumlndern

dieser Strukturen und setzt an neuen

oumlkonomischen Modellen an Dabei

werden soziale beduumlrfnisse besser

als durch bisherige loumlsungsansaumltze

adressiert was in sozialer Hinsicht zu

einem positiven Wandel beitraumlgt Tran-

sition Design geht noch einen Schritt

weiter und will radikal neue soziooumlko-

nomische und soziale Werte umsetzen

um so ein komplett neues Verstaumlndnis

von lebensstilen zu schaffen So be-

zieht Transition Design die Zusammen-

haumlnge von sozialen oumlkonomischen po-

litischen sowie oumlkologischen Systemen

mit ein und fuumlhrt so zu einem radikalen

sozialen und oumlkologischen Wandel

(Irwin T Tonkinwise C Kossoff

G Transition Design An Educational

framework for Advancing the Study

and Design of Sustainable Transitions

School of Design Carnegie Mellon

university)

Abbildung 3 zeigt diese Entwicklung

auf Die Gestaltung welche die In-

teraktion zwischen Menschen (sozial)

der gestalteten Welt und der umwelt

(bdquonatural worldldquo) miteinbezieht kann

mit dem begriff bdquoDesign for Interac-

tionsldquo umschrieben werden Gestalter

aus verschiedenen Disziplinen ob

Kommunikations- Produkt- oder Inter-

facedesigner arbeiten interdisziplinaumlr

in den drei fokusgebieten (bdquoDesign for

Serviceldquo bdquoDesign for Social Innovationldquo

und bdquoTransition Designldquo) Dabei bilden

die sozialen und oumlkologischen Rahmen-

bedingungen (bdquoNatural Worldldquo) den

uumlbergeordneten Kontext in welchem

sich alle Designprobleme und loumlsungen

bewegen Transition Design ist beson-

ders gut fuumlr die Erforschung komplexer

Systeme geeignet In der Analyse

von nachhaltigeren Produktions- und

Abb 1 Continuum of Design Approaches

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 24

Mature discipline

Designfor Service

Design within existing socio-economic amp political paradigms

Solutions reach users through many lsquotouch pointsrsquo over time through the design of expe-riences Solutions are based upon the observation and inter- pretation of usersrsquo behavior and needs within particular contexts Service design solutions aim to provide profit and benefits for the service provider and useful and desirable services for the user (consumer) Solutions are usually based within the business arena and existing dominant eco- no-mic paradigm

Developing discipline

Designfor Social Innovation

Design that challenges existing so-cio-economic amp political paradigms

Design that meets a social need more effectively than exis-ting solutions Solutions often leverage or lsquoamplifyrsquo exsiting under-utilized resources Social innovation is a lsquoco-designrsquo process in which design- ers work as facilitators and catalysts within transdisciplinary teams Solutions benefit multiple stakeholders and empower communi- ties to act in the public private com- mercial and non-profit sectors Design for social innovation represents design for emerging paradigms and alternative economic models and leads to significant positive social change

Emergent discipline

TransitionDesign

Design within radically new so-cio-economic amp political paradigms

Refers to design-led societal transition toward more sustain-able futures and the reconception of entire lifestyles It is based upon an under- standing of the interconnectedness and inter-dependency of social economic political and natural sys- tems Transition Design focuses on the need for lsquocosmopolitan localismrsquo a place-based lifestyle in which solutions to global problems are designed to be appropriate for local social and environmental conditions Transition Design challenges existing para- digms envisions new ones and leads to radical positive social and envi-ronmental change

Scale of time depth of engagement and context expand to include social amp environmental concerns

Seite 38 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpcampusburg-halledeid-neuwerk24-short-films-about-design

wp-contentuploadssites31201405design-research-nowpdf middot 2

httpwwwservice-design-networkorg middot 3 httpplaypenicomtekcsir

coza~acdceducationDr_Anvind_GupaLearners_Library_7_March_2007

Resourcesbooksdesignvictorpdf middot 4 httpwupperinstorgawias

ad2222 middot 5 httpinhabitatcomtagsustainable-design middot 6 httpwww

tedcomtalksemily_pilloton_teaching_design_for_changelanguage=en

middot 7 httpwwwtedcomtalkseben_bayer_are_mushrooms_the_

new_plasticlanguage=en middot 8 httpswwwtedcomtalksmichael_

pawlyn_using_nature_s_genius_in_architecture middot 9 httpsepub

wupperinstorgfiles60086008_Liedtkepdf middot 10 httpcampusburg-

halledeid-neuwerk24-short-films-about-designwp-contentuploads

sites31201405design-research-nowpdf middot 11 httpdesignobserver

comfeaturesmall-local-open-and-connected-resilient-systems-and-

sustainable-qualities37670 middot 12 httpswwwacademiaedu11796491

Design_for_Transition_-_from_and_to_what middot 13 httpswwwtedcom

talksdan_phillips_creative_houses_from_reclaimed_stufflanguage=en middot 14

httpswwwtedcomtalksmitchell_joachim_don_t_build_your_home_

grow_itlanguage=en

Abb 4 Design for Interactions

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 26

Designedbuilt World

ProductsCommunications and Environments

Design Sub-Disciplines Context of All DesignAreas of Design focus

Design for Interactions

Natural WorldDesign forService

Moderate changeExisting paradigms and systems

Design forSocial Innovation

Significant changeEmerging paradigms and systems

Transition Design

Radical changeFuture paradigms and systems

Konsummustern werden die alltaumlgli-

chen Handlungsmuster und -strukturen

(lebens- und Arbeitswelten) alltaumlg-

lichen Praktiken (lebensstilanalysen)

sowie die Kommunikation zwischen

den Subsystemen analysiert

Daruumlber hinaus bietet der Transi-

tion-Design-Ansatz in Verbindung mit

Handlungsmodellen fuumlr nachhaltiges

Produzieren und Konsumieren die

Moumlglichkeit realitaumltsnah moumlgliche

Models of Change zu erforschen fuumlr

diesen Zweck werden die Ansaumltze der

modernen Verbraucherforschung (li-

ving-lab-Ansatz Transformationstheo-

rien lebensstiltypen) sowie der

Entwicklung von unternehmenskultur

mit dem Ansatz des Transition Design

verbunden

erstellt von

bull Prof Dr Christa Liedtke

bull Dr Maria J Welfens

bull Hannah Fink

in Zusammenarbeit mit

bull Dr Alexandra Buumlttgen

bull Sarah Reddig

bull Christoph Tochtrop

Stand 16062016

Wuppertal Institut fuumlr Klima umwelt Energie

Doumlppersberg 19

42103 Wuppertal

Deutschland

Postfach 100480

42004 Wuppertal

Page 9: Crashkurs Nachhaltigkeit: eine multimediale Uebersicht · Institut für Klima, ... Eine differenzierte Ausarbeitung von Megatrends listet die European Envi-ronment Agency, ... Welt

Seite 9 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

NachhaltigeEntwicklung

Das Leitbild bdquoNachhaltige

Entwicklungldquo (engl sustainable

development) fordert alle Men-

schen auf sich so zu verhalten

dass alle Erdbewohner heute und

in Zukunft gut leben koumlnnen

Die erste Definition von Nachhaltig-

keit geht auf die Weltkommission fuumlr

umwelt und Entwicklung zuruumlck In

dem von diesem Gremium im Jahre

1987 zur lage der Nationen vorgeleg-

ten bericht dem sogenannten bdquobrundt-

land-Reportldquo wird Nachhaltigkeit be-

schrieben als eine bdquohellip Entwicklung die

die beduumlrfnisse der Gegenwart befrie-

digt ohne zu riskieren dass kuumlnftige

Generationen ihre eigenen beduumlrfnisse

nicht befriedigen koumlnnenldquo (Weltkom-

mission fuumlr umwelt und Entwicklung

1987 46)

Als nachhaltig wird eine gesellschaft-

liche Entwicklung demnach bezeichnet

wenn sie sich sowohl an oumlkonomischen

oumlkologischen als auch an sozialen Maszlig-

staumlben von bdquoVertraumlglichkeitldquo messen

laumlsst Diese Ausdifferenzierung soll auf

die (individuellen) Handlungsebenen

bezogen und ndash fuumlr die Individuen in

unterschiedlichen sozialen Systemen

und Kontexten wie familie Schule

unternehmen Verein ua handhabbar

gemacht werden

Die alltagspraktische umsetzung

ausgewogener oumlkologischer oumlkonomi-

scher und sozialer Zielsetzungen ist auf

das verantwortliche Engagement aller

gesellschaftlichen Akteure angewiesen

und bedarf engagierter reflexions- und

innovationsfaumlhiger Menschen Sie

sind die wichtigste bdquoRessourceldquo fuumlr die

umsetzung einer nachhaltigen Entwick-

lung

Die umsetzung des leitbildes Nach-

haltige Entwicklung kann nur im

Zusammenspiel zwischen Politik

Wirtschaft und Verbraucherinnen und

Verbrauchern sowie im Dialog mit

anderen organisationen zb Kirchen

und Nicht-Regierungsorganisationen

erfolgen

Auf der globalen Ebene werden die

Ziele und Maszlignahmen einer nachhal-

tigen Entwicklung fuumlr den Planeten

auf den bdquoWeltgipfelnldquo formuliert Der

erste bdquoWeltgipfelldquo an dem mehr als

170 Staaten teilgenommen haben fand

Die bundesregierung Presse- und Informationsamt (Hrsg) 3

bdquoPerspektiven fuumlr Deutschlandldquo (2002) aktualisiert 2005 im Fort-schrittsbericht bdquoWegweiser Nachhal-tigkeit ndash Bilanz und Perspektivenldquo Berlin Aachener Stiftung Lexikon der Nachhaltigkeit

Aachener Stiftung 4

Begriff Nachhaltigkeit aus unter-schiedlichen Blickwinkeln

Lexikon der Nachhaltigkeit 5

Lexikon begriff Nachhaltigkeit 6

Begriff bdquoNachhaltigkeitldquo aus unter-schiedlichen Blickwinkeln

Deutscher Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung 7

Didaktische Module bdquoVom Wissen zum Handelnldquo Module bdquoNachhal-tige Entwicklung (NE)ldquo 8

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Forum fuumlr Verantwortung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut Was bedeutet Nachhaltige Entwick-lung und wie wird sie national und international umgesetzt ()

Die Erde geht online Earthbook 9

Virtuelles Facebookprofil der Erde

Der Nachhaltige filmblick 10

Werbespots zu NachhaltigkeitProjekt zur Bewerbung von Nachhaltigkeit

TEDx 2015 Stuart Candy Whose future is This 11

Futurist Stuart Candy ermutigt dazu gemeinsam aktiv die eigene Zukunft zu gestalten und Verantwortung zu uumlbernehmen

Seite 10 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Konferenz der Vereinten Natio-nen fuumlr umwelt und Entwicklung (1992) 12

AGENDA 21 Rio de Janeiro Juni 1992

unsere gemeinsame Zukunft

Hauff Volker (1987) Eggenkamp

State of the World Is Sustainability Still Possible

Worldwatch Institute (2013) State of the World Washington DC Island Press

brundtlandbericht

Weltkommission fuumlr Umwelt und Ent-wicklung (1987) Unsere gemeinsame Zukunft Brundtlandbericht Greven Eggenkamp Verlag

() Die Erde wird als komplexes System beschrieben in dem die Teilsysteme Umwelt und Gesellschaft miteinander interagieren Vor diesem Hintergrund bedeutet die Umsetzung der Nachhaltigkeit die Folgen der enormen Eingriffe der Menschen zu erkennen den Verbrauch endlicher Ressourcen sichtbar zu machen und effizienter mit ihnen umgehen zu lernen

Didaktische Module bdquoVom Wissen zum Handelnldquo Modul bdquoKonsum (KON)ldquo 13

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Forum fuumlr Verantwortung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut Was hat unser Konsum mit Klima- und Ressourcenschutz zutun Was sind die Trends in der weltweiten Entwicklung und welche Strategien koumlnnen Wohlstand erhalten ohne das System Erde zu uumlberlasten Hierzu werden die politischen Rahmenbedin-gungen und Entwicklungen national und international vorgestellt und zentrale Strategien Instrumente und Bewertungssysteme fuumlr einen nach-haltigeren Konsum beschrieben

Didaktische Module bdquoVom Wissen zum Handelnldquo Modul bdquoRessour-cen und Energie (RE)ldquo 14

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Forum fuumlr Verantwortung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut Eine nachhaltigere Energie- und Ressourcennutzung stellt eine globale Herausforderung dar Was sind die treibenden Kraumlfte unseres Ressour-cen- und Energieverbrauchs Wie sieht der Energie und Ressourcen-verbrauch in der Zukunft aus Wie sind die Wirtschafts- und Ressourcen-politik auf nationaler und internatio-naler Ebene miteinander verflochten Zu diesen Fragen finden Sie im Modul bdquoRessourcen und Energieldquo Informa-tionen und Arbeitsmaterialien

TED 2008 R Anderson The busi-ness logic of sustainability 15

Erfolgsbeispiel fuumlr nachhaltiges Wirt-schaften

Seite 11 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1992 in Rio de Janeiro statt 1

In dem Abschlussdokument dieses

Treffens wurde ein fahrplant fuumlr die

Zukunft des Planeten im 21 Jh formu-

liert die sog Agenda 21 2

Die Agenda 21 sieht bereits vor dass

die Planung und umsetzung einer

nachhaltigen Entwicklung durch die

Staaten in form nationaler Strategien

und umwelt(aktions)plaumlne erfolgen

sollte

Auf den Weltgipfel in Rio 1992 folg-

ten mehrere folgekonferenzen

Rio + 5 vom 23 bis zum 27 Juni

1997 trafen sich 53 Staats- und Regie-

rungschefs auf der uN-Sondergene-

ralversammlung um die Entwicklung

der Vorgaben des ersten Weltgipfels zu

diskutieren

Rio +10 in Johannesburg vom

2608 bis 04092002 wurden erneut

die umsetzungsmoumlglichkeiten der Rio-

Konventionen in Zeiten der voran-

schreitenden Globalisierung diskutiert

Rio +20 in Rio de Janeiro 2012

fand der Weltgipfel erneut in Rio de

Janeiro statt

2015 (September) fand in New York

der uN-Sondergipfel zur bdquo2030-Agenda

fuumlr nachhaltige Entwicklungldquo statt

1 httpswwwnachhaltigkeitinfoartikelweltgipfel_rio_de_

janeiro_1992_539htm middot 2 httpswwwnachhaltigkeitinfoartikel

agenda_21_744htm middot 3 wwwnachhaltigkeitde middot 4 wwwaachener-stiftung

de middot 5 httpwwwunorgdeptsgermanconfagenda21agenda_21

pdf middot 6 httpswwwaachener-stiftungde middot und middot httpswwwaachener-

stiftungdenationalinformationnachhaltigkeitslexikonhtml middot 7 http

wwwnachhaltigkeitsratde middot 8 httpwwwforum-fuer-verantwortungde

publikationennachhaltige-entwicklung middot 9 httpswwwyoutubecom

watchv=YNSNulqBqhE middot 10 httpwwwnachhaltiger-filmblickdestart

php middot 11 httptedxtalkstedcomvideoTitle-of-your-video-Stuart-Cand

search3Atag3A22tedxchristchurch22 middot 12 httpwwwunorgdepts

germanconfagenda21agenda_21pdf middot 13 httpwupperinstorguploads

tx_wupperinstDidakMat2_MzN2_KON_Auswahlpdf middot 14 httpwww

forum-fuer-verantwortungdepublikationenkonsum middot 15 httpwwwted

comtalksray_anderson_on_the_business_logic_of_sustainability

Im Zentrum stand die Verabschiedung

neuer internationaler Nachhaltig-

keitsziele fuumlr die Zeit nach 2015 die

sogenannten bdquoSustainable Development

Goalsldquo

In Deutschland sind Ziele und Maszlig-

nahmen in der Nachhaltigkeitsstrategie

der bundesregierung formuliert die

unter dem Titel bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo im Jahr 2002 heraus-

gegeben wurde und im Jahr 2005 im

fortschrittsbericht bdquoWegweiser Nach-

haltigkeit ndash bilanz und Perspektivenldquo

den aktuellen Gegebenheiten angepasst

wurde (vgl Die bundesregierung 2002

2005)

Seite 12 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Sustainable Development Goals

Auf dem bdquoRio+20ldquo Weltgipfel zu

Nachhaltiger Entwicklung wurde

2012 eine Open Working Group

(OPW) der Vereinten Nationen

eingerichtet um einen Entwurf

universeller Ziele nachhaltiger

Entwicklung (Sustainable De-

velopment Goals) zu entwickeln

Diese sollen weltweit fuumlr alle Laumln-

der gelten unabhaumlngig von dem

Entwicklungsniveau

Die vorgeschlagenen 17 Nachhaltig-

keitsziele mit 169 unterzielen adressie-

ren alle groszligen globalen Herausforde-

rungen Armut Hunger Muumltter- und

Kindersterblichkeit fehlende bildung

Kriege und Gewalt unterdruumlckung

umweltzerstoumlrung und Klimawandel

Sie schlieszligen inhaltlich und zeitlich

an wo die uN-Millenniumsziele 2015

aufhoumlren

Die SDGacutes umfassen

1 Armut in jeder Form und uumlberall

beenden

2 Den Hunger beenden Ernaumlh-

rungssicherheit eine bessere Er-

naumlhrung erreichen und eine nach-

haltige Landwirtschaft foumlrdern

3 Ein gesundes Leben fuumlr alle

Menschen jeden Alters gewaumlhr-

leisten und ihr Wohlergehen

foumlrdern

4 Inklusive gerechte und hoch-

wertige Bildung gewaumlhrleisten

und Moumlglichkeiten des lebenslan-

gen Lernens fuumlr alle foumlrdern

5 Geschlechtergerechtigkeit und

Selbstbestimmung fuumlr alle Frauen

und Maumldchen erreichen

6 Verfuumlgbarkeit und nachhaltige

Bewirtschaftung von Wasser und

Sanitaumlrversorgung fuumlr alle ge-

waumlhrleisten

7 Zugang zu bezahlbarer verlaumls-

slicher nachhaltiger und zeitge-

maumlszliger Energie fuumlr alle sichern

8 Dauerhaftes inklusives und

nachhaltiges Wirtschaftswachs-

tum produktive Vollbeschaumlf-

tigung und menschenwuumlrdige

Arbeit fuumlr alle foumlrdern

9 Eine belastbare Infrastruktur

aufbauen inklusive und nachhal-

tige Industrialisierung foumlrdern und

Innovationen unterstuumltzen

10 Ungleichheit innerhalb von und

zwischen Staaten verringern

11 Staumldte und Siedlungen inklu-

siv sicher widerstandsfaumlhig und

nachhaltig machen

Eine Agenda fuumlr den Wandel zu nachhaltiger Entwicklung weltweit

Bericht der Bundesregierung (2014) Eine Agenda fuumlr den Wandel zu nach-haltiger Entwicklung weltweit Die deutsche Position fuumlr die Verhand-lungen uumlber die Post 2015-Agenda fuumlr nachhaltige Entwicklung 3122014

Sustainable Development Goals 1

Uumlberraschende Statistiken raumlumen mit Mythen uumlber sogenannte Ent-wicklungslaumlnder auf

Der Weg zur 2030-Agenda fuumlr nachhaltige Entwicklung 2

Die neuen Ziele fuumlr nachhaltige Entwicklung 3

D Messner (2015) Die neuen Zie-le fuumlr nachhaltige Entwicklung Der WBGU-Vorsitzende uumlber UN-Ent-wicklungsziele bis 2030

Seite 13 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

12 Fuumlr nachhaltige Konsum- und

Produktionsmuster sorgen

13 Umgehend Maszlignahmen zur

Bekaumlmpfung des Klimawandels

und seiner Auswirkungen ergrei-

fen

14 Ozeane Meere und Meeresres-

sourcen im Sinne einer nachhal-

tigen Entwicklung erhalten und

nachhaltig nutzen

15 Landoumlkosysteme schuumltzen

wiederherstellen und ihre nach-

haltige Nutzung foumlrdern Waumllder

nachhaltig bewirtschaften Wuumls-

tenbildung bekaumlmpfen Boden-

verschlechterung stoppen und

umkehren und den Biodiversitaumlts-

verlust stoppen

1 httpssustainabledevelopmentunorgtopics middot 2 httpwwwbmzde

dewas_wir_machenzieleziele2030_agendamillenniumszieleindexhtml middot

3 httpswwwyoutubecomwatchv=KrksLaXYOH0

16 Friedliche und inklusive Ge-

sellschaften im Sinne einer nach-

haltigen Entwicklung foumlrdern

allen Menschen Zugang zur Justiz

ermoumlglichen und effektive re-

chenschaftspflichtige und inklusi-

ve Institutionen auf allen Ebenen

aufbauen

17 Umsetzungsmittel staumlrken

und die globale Partnerschaft fuumlr

nachhaltige Entwicklung wieder-

beleben

Quelle Deutsches Institut fuumlr Entwick-

lungspolitik (2014) Post 2015 Die

Verhandlung der Sustainable Develop-

ment Goals fuumlr eine ambitionierte

globale Entwicklungsagenda nutzen

S 2

Die SDGacutes wurden auf dem uN-Son-

dergipfel zur bdquo2030-Agenda fuumlr nach-

haltige Entwicklungldquo im September

2015 in New York vorgestellt

claudiabo
Hervorheben

Seite 14 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Die Grenzendes Wachstums

Die Grenzen des Wachstums

(engl lsquoThe Limits to Growthrsquo) ist

eine 1972 unter dem gleichen Titel

vorgestellte Studie zur Zukunft

der Weltwirtschaft die im Auftrag

des CLub Of ROME von dem Wis-

senschaftlerteam um Dennis und

Donella Meadows erstellt wurde

Das buch wurde weltweit uumlber 30

Millionen mal in 30 Sprachen verkauft

(Simmons 2000) Der Report hob eine

Reihe von Szenarien fuumlr die Zukunft

der Menschheit und den Planeten her-

vor und schlug vor wie effektiv Politik

und Zusammenarbeit die Herausforde-

rungen der Zukunft bewaumlltigen koumlnn-

ten Die Szenarien basieren auf einem

Computermodell zur Simulation von

Wechselwirkungen von fuumlnf globalen

Wirtschaftssysteme wie bevoumllkerung

Nahrungsmittelproduktion die In-

dustrieproduktion umweltverschmut-

zung und Verbrauch nicht erneuerbarer

natuumlrlicher Ressourcen Entgegen der

landlaumlufigen Meinung hat haben die

im buch beschriebenen Szenarien

keinen weltweiten Zusammenbruch

vorhergesagt bis zum Ende des 20

Jahrhunderts Das business-as-usual-

Szenario geht vielmehr davon aus

dass wenn Menschen weiterhin mehr

Natur verbrauchen als diese faumlhig ist

zu liefern wird die globale wirtschaft-

liche Zusammenbruch und ein steiler

bevoumllkerungsruumlckgang im Jahr 2030

auftreten

Allerdings verdeutlichte die Studie

auch dass unbegrenztes Wirtschafts-

wachstum moumlglich ist wenn die Politik

in Technologien investiert die die Ver-

groumlszligerung des oumlkologischen fuszligab-

drucks der Menschheit reguliert (CoR

Homepage)

Damit erreichten die Mitglieder des

CoR Aufmerksamkeit bei den der

Weltmaumlchte und Entscheidungstraumlgern

hinsichtlich dieser Themen

Auf den bericht bdquoDie Grenzen des

Wachstumsldquo folgten uumlber 30 weitere

bdquoberichte an den Club of RoMEldquo

wie unter anderem der folgebericht

bdquobeyond the limits of growthldquo (Eduard

Pestel 1989) sowie bdquoThe future of the

oceansldquo (Elisabeth Mann borghese

1986) und bdquofaktor 4ldquo (Ernst ulrich von

Weizsaumlcker 1997)

Meadows et al (1972) The Limits to Growth 1

Matthew R Simmons Revisiting the Limits to Growth 2

Could the Club of Rome Have Been Correct After All Oktober 2000 S 1 Buchdiskussion von Limits of Growth aus dem Jahr 2000

Graham Turner 3

Graham Turner verglich die realen Daten von 1970 bis 2000 mit dem Business-as-usual-Szenario des Club of Rome von 1972 uns zeigt dass die Vorhersagen mit den Tatsachen fast uumlbereinstimmen ldquoThere is a very clear warning bell being rung hererdquo he says ldquoWe are not on a sustainable trajectoryrdquo

Dennis Meadows 4

Presentation by Dennis Meadows on The Limits to Growth and the future of humanity

Zusammenfassung des buches 5

40 years sbquoLimits to Growthlsquo

TED 2013 The Limits to Growth update ndash Dennis Meadows (2006) 6

Dennis Meadows praumlsentiert das Update zu 30 Jahren Die Grenzen des Wachstums

Dennis L Meadows on the future of our Planet 7

Meadows spricht uumlber Entwicklun-gen welche seit Grenzen des Wachs-tums eingetreten sind und was diese bedeuten

Seite 15 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

30 Jahre spaumlter im Jahr 1992

erschien ein update des buches lsquoThe

limits to Growth The 30-Year updatersquo

und wurde zum bestseller Erneut wur-

den pessimistische Analysen praumlsen-

tiert daneben aber auch erste Anzei-

chen fuumlr einen bewusstseinswandel der

Menschen aufgezeigt

In den vergangenen drei Jahrzehnten

haben sich das bevoumllkerungswachstum

und die globale Erwaumlrmung sehr nahe

an den Szenarien die im buch Grenzen

des Wachstums von 1972 vorhergesagt

wurden bewegt (siehe Material zur

Vertiefung) Die Autoren geben in der

zweiten Auflage keine Vorhersagen

zu zukuumlnftigen umweltzerstoumlrungen

bieten aber eine Analyse der gegenwaumlr-

tigen und zukuumlnftigen Trends in der

Ressourcennutzung und eine Vielzahl

von moumlglichen Ereignissen

Das 30-Jahre-update ist damit auch

1 httpwwwclubofromeorgreportthe-limits-to-growth middot 2 http

wwwgreatchangeorgov-simmonsclub_of_rome_revistedhtml middot 3 http

wwwsmithsonianmagcomscience-naturelooking-back-on-the-limits-of-

growth-125269840no-ist middot 4 httpwwwbene-muenchendefileadmin

user_uploadPDFsBericht_zum_Besuch_von_Dennis_Meadowspdf middot 5

httpwwwclubofromeorgflashlimits_to_growthhtml middot 6 Part I https

wwwyoutubecomwatchv=aylvkCqp8ak (001030 h) middot Part II httpswww

youtubecomwatchv=SLeLn4hDEMQ (001030 h) middot Part III httpswww

youtubecomwatchv=ZFyWKpL_Zjw (001030 h) middot Part IV httpswww

youtubecomwatchv=qsTTwkyNS1k (001030 h) middot Part V httpswww

youtubecomwatchv=Ck7baSRtHA8 (000643 h) middot 7 httpswwwyoutube

comwatchv=cVzK8Do-u6E

eine Warnung Ein bdquoovershootldquo wie

im ersten buch beschrieben wird laut

der Autoren nicht ohne einen Zusam-

menbruch auskommen koumlnnen Aber es

gibt den Grund zu der Annahme dass

die Menschen bisherige Schaumlden an der

Erde ruumlckgaumlngig machen koumlnnen wenn

sie geeignete Maszlignahmen finden um

Ineffizienz und Verschwendung zu

reduzieren

Seite 16 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Clubof Rome

Der CLub Of ROME (COR) ist eine

nicht-profitorientierte Organisa-

tion unabhaumlngig von politischen

ideologischen und religioumlsen

Interessen Mit dem Leitgedan-

ken sich fuumlr eine lebenswerte und

nachhaltige Zukunft der Mensch-

heit einzusetzen wurde der Club

von fIAT-Manager Aurelio Peccei

und dem OECD-Generaldirektor

Alexander King in Rom 1968 ins

Leben gerufen

Der Club of RoME erlangte seine be-

kanntheit aber vor allem im Jahr 1972

durch den viel diskutierten bericht

bdquoThe limits to Growthldquo (bdquoDie Grenzen

des Wachstumsldquo)

Seither gilt der CoR als eine Ver-

einigung von Persoumlnlichkeiten aus

Wissenschaft Kultur Wirtschaft und

Politik aus allen Regionen der Erde

der sich fuumlr eine nachhaltige Entwick-

lung die die beduumlrfnisse der heutigen

wie auch der kuumlnftigen Generationen

an den begrenzten Ressourcen sowie

der begrenzten belastbarkeit unserer

Oumlkosysteme orientiert einsetzt Zum

Markenzeichen des Club of RoME ist

der Grundsatz bdquoGlobal denken - lokal

handelnldquo (bdquoThink global act localldquo)

geworden

THE Club of RoME ist eine Platt-

form die unterschiedliche Akade-

miker Wissenschaftler Politiker

Wirtschaftsexperten und Mitglieder

der Zivilgesellschaft zusammenbringt

um effektive Ansaumltze und Handlung-

sempfehlungen einer bandbreite von

miteinander verbundenen globalen

Herausforderungen zu designen ent-

wickeln und zu implementieren Die

Probleme beinhalten Nachhaltigkeit

Wirtschaftswachstum Ressourcenkons-

um frieden Sicherheit und Demogra-

fie Die Mitglieder des Club of RoME

engagieren sich in einer bandbreite von

international agierenden Initiativen

und Projekten Ausgewaumlhlte Publika-

tionen von Mitgliedern erscheinen als

ldquoReports to the Club of RoMErdquo

Mittlerweile gibt es zahlreiche Able-

ger des CoR auf nationaler Ebene die

sogenannten bdquoNational Associationsldquo

Diese haben das Ziel die Ideale des

Club of RoME in heute uumlber 30 laumln-

dern und Regionen zu verwirklichen

Sammlung Reports to the Club of Rome 1

Club of Rome International 2

Think Tank 30 Deutschland des Club of Rome 3

Think tank 30 Deutschland ist ein unabhaumlngiges uumlberparteiliches und eigenstaumlndiges Netzwerk junger Men-schen in den Zwanzigern und Dreiszligi-gern unter dem Dach der Deutschen Gesellschaft CLUB OF ROME

Deutsche Gesellschaft Club of Rome Wachstum Ja bitte ndash aber 20 4

Youtube-Channel Club of Rome 5

Offizieller YouTube-Auftritt des CLUB OF ROME

Seite 17 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

So gibt es auch in Deutschland eine

Deutsche Gesellschaft Club of RoME

die bereits 1978 in Hamburg gegruumln-

det wurde Eduard Pestel Initiator des

deutschen Ablegers und Mitglied des

Club of RoME hatte entscheidend

zur Realisierung der Arbeiten an bdquoGren-

zen des Wachstumsldquo beigetragen

1 httpwwwclubofromeorgactivitiesreports middot 2 httpwww

clubofromeorg middot 3 httpwwwtt30de middot 4 httpwwwclubofrome

deweitere-initiativenhtml middot 5 httpswwwyoutubecomchannel

UC8A9L4UYgk_tTvkZhaDOLVQ

Seite 18 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2052Prognose

Im Mai 2012 im Vorfeld des um-

weltgipfels von Rio erschien der

bericht bdquo2052 - Eine globale Pro-

gnose fuumlr die naumlchsten 40 Jahreldquo

(ldquo2052 ndash A Global forecast for the

Next forty Yearsrdquo)

In diesem neuen Report fuumlr den Club

of RoME gibt Jorgen Randers einer

der urspruumlnglichen Koautoren des

berichtes bdquoGrenzen des Wachstumsldquo

einen Ausblick auf die naumlchsten 40

Jahre der Weltwirtschaft und -gesell-

schaft und wirft einige unbequeme

fragen auf

Welche Nationen werde zukuumlnftig

ihren Wohlstand halten koumlnnen und

welchen wird das nicht gelingen

Was bedeutet die wirtschaftli-

che Vorherrschaft Chinas fuumlr andere

Weltregionen

Ist die westliche Demokratie dazu

geeignet die groszligen Menschheitspro-

bleme zu loumlsen

Jorgen Randers stuumltzt sich auf globale

Prognoseinstrumente und seine eigene

Arbeit im bereich Nachhaltigkeit zu-

sammen mit mehr als 30 Vorhersagen

von fuumlhrenden Wissenschaftlern Oumlko-

nomen und Zukunftsforscher aus der

Welt der Wirtschaft der Nachhaltigkeit

und der Wissenschaft um moumlgliche

weltweite Zukuumlnfte vorauszusagen

(CoR 2012)

Dabei werden zwar drastische

Zukuumlnfte gezeichnet jedoch auch

Chancen durch den wachsenden An-

passungsprozess der Menschen an die

Grenzen des Planeten aufgezeigt Den-

noch werden auch unbequeme Trends

thematisiert wie soziale unruhen und

zahlreiche umbruumlche

New Report to the CLub Of ROME 1

COR - CLUB OF ROME (2012) 7 May Launch of major Report that presents possible global futures over the next 40 years and comes to thought-provoking conclusions 2052 A Global Forecast for the Next Forty Years

Randers Jorgen (2012) 2052 A Global forecast for the Next for-ty Years White River Junction Chelsea Green Publishing

Randers draws on his own experience in the sustainability area global forecasting tools and the predictions ndash included in the book ndash of more than thirty leading scientists economis-ts futurists and others to guide us through the future

2052info 2

Homepage of the book containing its quantitative basis ie the spread sheet papers by Joslashrgen Randers that summarise or describe the contents of the 2052 book in various ways external reviews of the 2052 book presentations speaking notes

Make your own forecast for 2052 (Excel spreadsheet) 3

Genuine data from the book

A 5000-word summary 4

An illustrated summary 5

bdquo2052 A Global forecast for the Next forty Yearsldquo Launch in Rot-terdam 6

Jorgen Randers stellt den neuen Bericht vor

TED 2012 Paul Gilding Die Erde ist voll 7

Ausblick auf Konsequenzen die ange-sichts der ausgeschoumlpften Tragfaumlhig-keit der Erde zu erwarten sind

TED 2013 Jorgen Randers Earth in 2052 8

Jorgen Randers erklaumlrt warum die natuumlrliche Verlangsamung der Wachstumsprozesse in Oumlkonomie und Bevoumllkerung der naumlchsten 40 Jahre nicht ausreichend sind um das Klima zu stabilisieren

Seite 19 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpwwwclubofromeorgreport2052 middot 2 www2052info middot 3

httpwww2052infodownload middot 4 httpwww2052infoa-5000-

word-summary middot 5 httpwww2052infowp-contentuploads201401

p120801-2052-A-global-forecast-15p-illustrated-CPSLpdf middot 6 Teil 1 https

wwwyoutubecomwatchv=8qDy0jHo_DQ middot Teils 2 httpswww

youtubecomwatchv=sTOmaiil3t0 middot 7 httpswwwtedcomtalks

paul_gilding_the_earth_is_fulllanguage=de middot 8 httpswwwyoutubecom

watchv=gPEVfXVyNMM

claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext

Seite 20 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

RessourcenleichteGesellschaft

bdquoEine ressourcenleichte Gesell-

schaft ist eine Gesellschaft die

einen moumlglichst geringen Res-

sourcenverbrauch ausweist

Ressourcen bewusst nutzt

Oumlkosystemleistungen erhaumllt den

umweltraum einhaumllt und somit

dematerialisiert ist Dies beinhal-

tet einen grundlegenden Gerech-

tigkeitsaspekt innerhalb und zwi-

schen den Generationen gleicher

Ressourcenzugang fuumlr die Men-

schen zur individuellen Entfaltung

und sozialen Wohlstandsschaf-

fung bildet einen normativen

Rahmen bezieht die Gesellschaft

dieses Ziel auf eine nachhaltige

Entwicklung so gelten die ge-

sellschaftlich entwickelten und

anerkannten Nachhaltigkeitsziele

subsidiaumlr im Mehrebenensystem

(uN Eu nationale bundesland

und lokale Ebene) und werden fuumlr

eine umsetzung von den Akteu-

ren (Staat unternehmen NPOs

buumlrger etc) operationalisiert und

beruumlcksichtigtldquo

(berg H Liedtke C Welfens J (2016 in Vorberei-

tung) Hintergrundrecherche und Definition einer

Ressourcenleichten Gesellschaft)

Ein ressourcenintensives Wirtschafts-

wachstum als gesellschaftliches und

wirtschaftspolitisches Ziel verhindert

die loumlsung der umweltprobleme die es

verursacht In folge eines dynamisch

wachsenden Ressourcenverbrauchs

uumlberschreitet in vielen Regionen der

Erde die Nutzung der natuumlrlichen

Ressourcen deutlich die Regenerati-

onsfaumlhigkeit des Planeten Das erste

deutsche Ressourceneffizienzprogramm

(ProgRess I) formulierte die beobach-

tung dass aufgrund der gegenwaumlr-

tigen Uumlbernutzung der natuumlrlichen

Ressourcen im Verhaumlltnis zu deren

Regenerationsfaumlhigkeit ein bdquoschonender

und gleichzeitig effizienter umgang

mit natuumlrlichen Ressourcen zu einer

Schluumlsselkompetenz zukunftsfaumlhiger

Gesellschaftenldquo (bMu 2012 S 6) ge-

houmlren muss

Die frage bdquoWie viele Ressourcen

braucht eine Gesellschaft um in oumlko-

logischen Grenzen ihren Wohlstand

zu bewahrenldquo beschaumlftigte deutsche

und internationale Wissenschaftler

lange bevor das leitbild einer bdquoressour-

Deutsches Ressourceneffizienz-programm

BMUB (2012) Programm zur nach-haltigen Nutzung und zum Schutz der natuumlrlichen Ressourcen

MIPS ndash Wieviel umwelt braucht der Mensch

Schmidt-Bleek F (1994) Wieviel Umwelt braucht der Mensch MIPS das Maszlig fuumlr oumlkologisches Wirtschaf-ten Basel Boston Birkhaumluser Verlag

foresightprozess 1

VDI Foresightprozess zu wirtschaft-licher technologischer und gesell-schaftlicher Veraumlnderung

ProgRess I 2

Wie wollen wir in Zukunft leben 3

Baumlr et al (2015) Transformative Umweltpolitik ndash Der Beitrag der Umweltpolitik zu Prozessen gesell-schaftlichen Wandels Teilbericht des Projektes bdquoNachhaltiges Deutschland 2030 bis 2050 ndash Wie wollen wir in Zukunft lebenldquo

Ressourcenleichte Gesellschaft im Web 4

TED 2011 Pavan Sukhdev Put a value on nature 5

Pavan Sukhdev beschreibt wie durch monetaumlre Wertzuschreibungen ein Umdenken im Umgang mit bdquokostenlo-senldquo Ressourcen wie Luft und Wasser moumlglich ist

TED 2012 Timothy Prestero De-sign for people not awards 6

Der Vortrag erklaumlrt warum es primaumlre Aufgabe des Produktdesigns sein muss Guumlter zu entwickeln die alltagstauglich und relevant sind

Seite 21 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

cenleichten Gesellschaftldquo in politische

Programme und beschluumlsse integriert

wurde Anfang der 90er Jahre wur-

den verstaumlrkt Ansaumltze in die Debatte

eingebracht die den Schwerpunkt

der umweltpolitischen Diskussion auf

die Inputseite der wirtschaftlichen

Prozesse verlagerten und die begren-

zung menschlicher Eingriffe in die

Natur forderten (Schmidt-bleek 1994

Weizsaumlckerlovinslovins 1995) Aus

der Erkenntnis neuer oumlkologischer

Zusammenhaumlnge werden entsprechend

seitdem neue Anforderungen an die

umweltpolitik gestellt Im Sinne der

Vorsorge soll demnach unter einem

leitbild der Dematerialisierung eine

kontinuierliche Reduzierung der Ma-

terial- Energie- und flaumlchenintensitaumlt

des lebens und (weiter auf S 22)

Nutzen gestalten

Schmidt-Bleek FTischner U (1995) Produktentwicklung Nutzen gestalten ndash Natur schonen Schrif-tenreihe des Wirtschaftsfoumlrderungs-instituts Nr 270 Wirtschaftsfoumlrde-rungsinstitut der Wirtschaftskammer Oumlsterreichs

faktor 4

Weizsaumlcker EU von Lovins AB Lovins LH (1995) Faktor Vier Doppelter Wohlstand ndash halbierter Naturverbrauch Der neue Bericht an den Club of Rome Muumlnchen Verlag Droemer Knaur

Module WIN amp RE________________________

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Didaktische Module bdquoVom Wissen zum HandelnldquoModule bdquo WirtschaftNeue Weltordnung( WIN)bdquo und Ressourcen und Energie (RE)ldquo Forum fuumlr Verantwortung ASKO EU-ROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken

Modul WirtschaftNeue Weltordnung (WIN)

Wie koumlnnen Wohlstand und Lebens-qualitaumlt gesichert und die Natur und das Klima geschont werden Sind eine nachhaltigere Wirtschaft und ein stetiges Wirtschaftswachstum verein-bar Im Fokus dieses Moduls stehen Ziele Strategien und Instrumente ei-ner nachhaltigeren Wirtschaft Daruuml-ber hinaus beschaumlftigt sich das Modul mit der internationalen Dimension der Problematik und diskutiert die Eckpunkte einer neuen Weltordnung

Modul bdquoRessourcen und Energie (RE)ldquo

Eine nachhaltigere Energie- und Ressourcennutzung stellt eine globale Herausforderung dar Was sind die treibenden Kraumlfte unseres Ressour-cen- und Energieverbrauchs Wie sieht der Energie und Ressourcen-verbrauch in der Zukunft aus Wie sind die Wirtschaft- und Ressourcen-politik auf nationaler und internatio-naler Ebene miteinander verflochten Zu diesen Fragen finden Sie im Modul bdquoRessourcen und Energieldquo Informa-tionen und Arbeitsmaterialien

1 Band 1 httpwwwvditzdepublikationforesight-bericht-band-

1-gesellschaftliche-veraenderungen-2030 middot Band 2 httpwww

vditzdepublikationforesight-bericht-band-2-forschungs-und-

technologieperspektiven-2030 middot Band 3 httpwwwvditzdepublikation

foresight-bericht-band-3-geschichten-aus-der-zukunft-2030 middot 2 http

wwwbmubbunddeservicepublikationendownloadsdetailsartikel

deutsches-ressourceneffizienzprogramm-progress middot 3 httpwww

umweltbundesamtdepublikationentransformative-umweltpolitik-der-

beitrag-der middot 4 httpressourcenleichte-gesellschaftdeindexphpid=12 middot 5

httpswwwtedcomtalkspavan_sukhdev_what_s_the_price_of_nature

middot 6 httpswwwtedcomtalkstimothy_prestero_design_for_people_not_

awards

claudiabo
Hervorheben

Seite 22 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

als auch in der praktischen umsetzung

immer mehr an Konturen gewann

Auch fuumlr die Gestaltung von Produk-

ten und Prozessen wurden Strategien

entwickelt die zur loumlsung der genann-

ten Probleme integrierte Anwendungen

der Effizienz- Konsistenz- und Suffi-

zienzprinzipien vorschlagen (vgl ua

Schmidt-bleekTischner 1995)

BR

DW

ELT

EU 1972 1974 1986 1987 1992 1994 1995 1996 1999 2001 2002 2003 2004 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Limits to Growth

Gruumlndung UNEP Brundtland-Report

World Summit Rio de JaneiroWorld Summit Johannesburg

Marrakesch Prozess

Circular Economy Package

Gruumlndung WBCSD

UNCSD Sustainable Consumption Indicators

UN Sustainable Development Goals

EuropRohstoffstrategie

Fahrplan ress schonendes Europa EU-Dashboard

Europe 2020

European Ressource Efficiency Platform

European Ressources Forum

Gruumlndung Umweltbundesamt

Gruumlndung Bundesministerium fuumlr Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit

Aumlnderung Art 20a Grundgesetz

BMU-Ziel Faktor 25 bis 2020

Nationale Nachhaltigkeitsstrategie Verdopplung Rohstoffproduktivitaumlt bis 2020

Kreislaufwirtschaftsgesetz

WBGU Welt im Wandel

Rohstoffstrategie

ProgRess I

Gruumlndung Ressourcen-Kommission am Umweltbundesamt

Enquete Kommission Wachstum Wohlstand Lebensqualitaumlt

ProgRess II

National Ressources Forum

Umweltschutz als Wirtschaftsfaktor

World Ressources Forum

Rio +20

G7 Allianz Ressourceneffizienz

SDG-Report

G8 3R Action Plan

Europ Nachhaltigkeitsstrategie

Abb 1 Quelle Wuppertal Institut 2016 berg H Liedtke Ch Welfens J (2016) Hintergrundrecherche und Definition einer Ressourcenleichten Gesell-schaft Arbeitspapier im Projekt bdquoErfolgsbedingungen fuumlr Systemspruumlnge und Leitbilder einer ressourcenleichten Gesellschaftldquo

Wirtschaftens angestrebt werden

beispiele dazu

Europa 2020 Idee der Entkopplung

durch intelligentes nachhaltiges und

integratives Wachstum

Enquete Kommission fuumlr Wachs-

tum Wohlstand und lebensqualitaumlt in

Deutschland mit konkreten Handlung-

sempfehlungen fuumlr mehr Wohlstand

bei gleichzeitiger Abkopplung vom

Ressourcenverbrauch

ProgRess 1 und 2 in Deutschland

Programme die nachhaltige Nutzung

der natuumlrlichen Ressourcen in den

fokus stellen

Diese Entwicklungen haben dazu

beigetragen dass das leitbild einer

bdquoressourcenleichten Gesellschaftldquo die

innerhalb des zur Verfuumlgung stehenden

umweltraumes eine hohe lebensquali-

taumlt und Entfaltung des der Einzelnen

sowie der Gemeinschaft foumlrdert und

fordert sowohl in der Wissenschaft

Seite 23 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

GreenEconomy

Green Economy ndash verstanden

als eine wettbewerbsfaumlhige

umwelt- und sozialvertraumlgliche

Wirtschaftsweise ndash wird seit etwa

2007 zum neuen Leitbild in der

internationalen und nationalen

Diskussion zu Wachstum Wohl-

stand und Lebensqualitaumlt Der

begriff wurde federfuumlhrend von

uNEP gepraumlgt

Aufgrund der folgewirkungen die mit

dem aktuellen Wirtschaftssystem ver-

bunden sind wie beispielsweise fort-

schreitender Klimawandel biodiversi-

taumltsverlust und Ressourcenknappheit

setzt sich zunehmend die Auffassung

durch dass dieses ressourcen- und

energieintensive Wirtschaftsmodell

nicht uneingeschraumlnkt fortgesetzt wer-

den kann

Die Chance fuumlr eine nachhaltige faire

und offene Zukunft im Sinne einer

Green Economy ist daher die Entwick-

lung eines Wirtschafts- und Gesell-

schaftsmodells das sowohl die nach-

haltige Nutzung der Oumlkosysteme als

auch den gesellschaftlichen Wohlstand

sichert Dies macht es erforderlich dass

die Produktions- und Konsumprozesse

innerhalb oumlkologischer und sozialer

leitplanken stattfinden und die End-

lichkeit der Ressourcen beruumlcksichtigt

wird

fuumlr die umsetzung von Green

Economy wurde die Green Econo-

my Initiative ins leben gerufen die

Entscheidungstraumlger unterstuumltzen soll

eine ressourcen- und Co2-aumlrmere und

sozial gerechtere Wirtschaft zu rea-

lisieren Das umsteuern in Richtung

einer Green Economy stellt eine sehr

hohe Herausforderung fuumlr Wirtschaft

und Gesellschaft dar Der Uumlbergang

zu einer nachhaltigeren Wirtschafts-

weise bedarf der Erschlieszligung neuer

Zukunftsmaumlrkte sowie neuer Geschaumlfts-

modelle die eine drastische Steige-

rung der Ressourceneffizienz in den

Produktions- und Dienstleistungssek-

toren bewirken Es bedarf staatlicher

flankierungsmaszlignahmen um diesen

Wirtschaftskurs zu unterstuumltzen die

erforderlichen leitplanken zu setzen

sowie das gesellschaftliche bewusstsein

und nachhaltigere Konsumstile dahin-

gehend zu foumlrdern

Towards a Green Economy 1

UNEP (2011) Towards a Green Economy ndash Pathways to Sustainable Development and Poverty Eradicati-on A Synthesis for Policy Makers

OECD (2011) Towards Green Growth 2

OECD (2010) Transition to a low-carbon economy ndash public goals and corporate practices OECD Publishing 3

Europa 2020 Strategie ndash Eine Strategie fuumlr intelligentes nachhaltiges und integratives Wachstum 4

Discussions about Green Econo-my often ignore the Social 5

This short 10 minute video addresses this issue

uNRISDlsquos Project on the Social Dimensions of Green Economy and Sustainable Development 6

Modul bdquoWirtschaftNeue Wirt-schaftsordnung (WIN)ldquo 7

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Forum fuumlr Verantwortung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut

Growing green economies 8

Von Rio nach Rio+20

TED 2010 Tim Jackson An ec-onomic reality check 9

Tim Jackson stellt ein Konzept vor dass es durch feste oumlkonomische Prinzipien ermoumlglicht aktuelle Krisen zu uumlberwinden und in die Zukunft zu investieren

TED 2012 Juan Verde Towards the green economy 10

Juan Verde ist uumlberzeugt dass be-reits verfuumlgbare Innovationen eine beispiellose Zunahme von gruumlner Technologie und damit einen oumlkono-mischen Wandel hervorrufen koumlnnen

Seite 24 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpwwwuneporgpublicationscontentspub_details_search

aspID=4188 middot 2 httpwwwoecd-ilibraryorgenvironmenttowards-green-

growth_9789264111318-en middot 3 httpdxdoiorg1017879789264090231-

en middot 4 httpeceuropaeueurope2020 middot 5 httpswwwyoutubecom

watchv=O5lBwrJcUOk middot 6 httpwwwunrisdorggreeneconomy middot

7 httpwwwforum-fuer-verantwortungdepublikationenwirtschaftneue-

weltordnung middot 8 httpswwwyoutubecomwatchv=m9AS6KT7a5Y middot

For more info visit wwwoecdorgrio+20 middot 9 httpwwwtedcomtalks

tim_jackson_s_economic_reality_check middot 10 httpswww youtubecom

watchv=x-7ZBairDh4

Seite 25 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

four returnsPrinzip

Commonlandrsquos approach is to

restore landscapes by building

and (co-) funding sustainable

businesses in 3 landscape zo-

nes delivering 4 types of return

inspirational social natural and

financial return within a 20 years

time horizon

Return of Inspiration Giving

people hope and a sense of pur-

pose

Return of Social Capital bringing

back jobs business activity edu-

cation and security

Return of Natural Capital Resto-

ring biodiversity soil and water

quality

Return of financial Capital Reali-

zing long-term sustainable profit

Ein landstrich braucht auf lange Sicht

drei Zonen um dauerhaft von nutzen

zu sein

Natural Zone

Investment Restoring vegetation Plan-

ting native trees and clearing invasive

species Natural restoration limited

maintenance

Return Co2 capture water soil Resto-

red biodiversity forestry hunting

Tourism

Combined Zone

Investment Restoring landscape Plan-

ting usable trees Restoring perennial

vegetation and soil limited mainten-

ance

Return Co2 capture water soil

Partially restored biodiversity Agrofo-

restry fruit trees timber Tourism

Economic Zone

Investment Sustainable agriculture fo-

restry aquaculture Real estate infras-

tructure fitting in landscape Ventures

with positive impact on landscape

Return Co2 capture water soil Crops

and products New businesses new

collaborations Economic development

(wwwcommonlandcom)

commonlandcom 1

Organisation die sich fuumlr die groszligflauml-chige Restauration von Landschaften einsetzt Auf deren Internetpraumlsenz werden deren Ziele und Vorgehens-weisen schnell deutlich Zusaumltzlich gibt es viele Paper und Videos

four returns Three Zones

Ferwerda W Four Returns Three Zones 20 years A systemic and practical approach to scale up land-scape restoration by business and investors to create a restoration in-dustry chapter in book (2015) bdquoLand Restoration Reclaiming Landscapes for a Sustainable Futurerdquo (Elseviers Publication)

John D Liu Hope in a changing climate 2

Liu stellt vor wie vertrocknete Landschaften wiederbelebt werden koumlnnen

Chris McKnett The investment logic for sustainability 3

Groszliginvestoren als Schluumlsselspieler fuumlr den oumlkologischen Fortschritt

1 wwwcommonlandcom middot 2 httpswwwyoutubecom

watchv=41qnjXKdE70 middot

3 httpswwwtedcomtalkschris_mcknett_the_investment_logic_for_

sustainability

Seite 26 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

DeutscheNachhaltigkeitsstrategie

Die Nationale Nachhaltigkeits-

strategie bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo beschlossen im

Jahr 2002 bestimmt den Kurs fuumlr

eine nachhaltige Entwicklung auf

der nationalen Ebene

Ihre leitlinien sind Generationenge-

rechtigkeit lebensqualitaumlt sozialer

Zusammenhalt und internationale Ver-

antwortung In dem Dokument wurden

Ziele (i d R fuumlr das Jahr 2020) fuumlr die

oumlkologische oumlkonomische und soziale

Nachhaltigkeit benannt und insgesamt

21 Schluumlsselindikatoren definiert die

es gestatten den Erreichungsgrad

dieser Ziele bereits heute statistisch zu

messen und die weitere Entwicklung

Jahr fuumlr Jahr zu beobachten

Die Indikatoren beschreiben nicht

nur Ziele an sich sondern gelegentlich

auch sogenannte Zwischenziele deren

Erreichung wiederum den fortschritt

auch bei anderen Zielen voranbringt

So zb bedeutet eine Verbesserung

beim Indikator sbquoEnergieproduktivitaumltlsquo

gleichzeitig auch eine Verbesserung des

Indikatorwertes bei den Treibhausgase-

missionen

Seit der ersten Version der Nach-

haltigkeitsstrategie wurden die Indi-

katoren teilweise erweitert und der

aktuellen Situation angepasst wie zb

die neuen Indikatoren wie Anteil des

Stroms aus erneuerbaren Energiequel-

len am Stromverbrauch oder Schulden-

stand so dass im neuesten Indikato-

renbericht 2012 effektiv 38 Indikatoren

untersucht werden

Diese Indikatoren werden im Abstand

von zwei Jahren in Indikatorenbe-

richten des Statistischen bundesamtes

aktualisiert und der aktuelle Stand und

Entwicklungen dargestellt

Seit 2002 wurden 3 fortschritts-

berichte veroumlffentlicht in denen die

Strategie weiterentwickelt und aktua-

lisiert wird 2004 bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo 2008 bdquofuumlr ein nachhal-

tiges Deutschland und fortschrittsbe-

richt 2012

Die bundesregierung bereitet derzeit

die bdquoNachhaltigkeitsstrategie 2016ldquo vor

ndash und schreibt damit die Nachhaltig-

keitsstrategie fort

bundesregierung (2002) Perspektiven fuumlr Deutschland 1

10 Jahre Nachhaltigkeit bdquomade in Germany 2

Kurzpapier zum Fortschrittsbericht

basisinformationen Lexikon der NachhaltigkeitAachener Stiftung 3

bundesregierung im Web 4

Internetauftritt der Bundesregierung zur nationalen Nachhaltigkeitsstrate-gie mit kurzem Themenuumlberblick

Silke uebelmesser How demographic change is sha-ping our future 5

Ausblick auf die Herausforderun-gen vor die uns der demographische Wandel in den naumlchsten Jahren stellt

1 httpwwwbundesregierungdeContentDE_Anlagen

Nachhaltigkeit-wiederhergestelltperspektiven-fuer-deutschland-

langfassungpdfjsessionid=DD7315CEA90912E6C3977178854C9BDB

s3t1__blob=publicati-onFileampv=3 middot 2 httpwwwbundesregierung

deContentDE_AnlagenNachhaltigkeit-wiederhergestellt2012-

05-09-kurzpapier-zum-fortschrittsbericht-2012-barrierefrei

pdfjsessionid=DD7315CEA90912E6C3977178854C9BDBs3t1__

blob=publicationFileampv=3 middot 3 httpswwwnachhaltigkeitinfoartikel

nationale_nachhaltigkeitsstrategie_entwicklung_1694htm middot 4 httpswww

bundesregierungdeWebsBregDEThemenNachhaltigkeitsstrategie1-

die-nationale-nachhaltigkeitsstrategienachhaltigkeitsstrategie_node

html middot 5 httptedxtalkstedcomvideoHow-demographic-change-is-

shapisearch3Agermany

Seite 27 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren

Nachhaltiges Produzieren und

Konsumieren hat sich in den letz-

ten zwei Jahrzehnten zu einem

der wichtigsten Themenbereiche

der Nachhaltigkeitsdiskussion

auf dem internationalen euro-

paumlischen und nationalen Level

entwickelt

Die globalen Klimaveraumlnderungen

und umweltbelastung verdeutlichen

die Notwendigkeit einer systemischen

sozial-oumlkologischen Transformation

der Gesellschaft in Richtung Nach-

haltigkeit bdquobereits seit geraumer Zeit

befindet sich das fossile oumlkonomische

System international im umbruch

Dieser Strukturwandel wird vom

WbGu (Wissenschaftlicher beirat der

bundesregierung Globale umweltver-

aumlnderungen) als beginn einer bdquoGroszligen

Transformationldquo zur nachhaltigen Ge-

sellschaft verstanden die innerhalb der

planetarischen leitplanken der Nach-

haltigkeit verlaufen mussldquo (WbGu

2011 S 1) Ein Uumlberschreiten dieser

leitplanken koumlnne die oumlkologischen

Rahmenbedingungen veraumlndern und

ein Risiko fuumlr die zukuumlnftigen Genera-

tionen darstellen (vgl Potsdam-Institut

fuumlr Klimafolgenforschung 2009)

Das Tempo des Verbrauchs von

natuumlrlichen Ressourcen der von 10

Mrd Tonnen 1950 auf 70 Mrd Tonnen

2010 rapide gestiegen ist kann nicht

fortgesetzt werden um im Rahmen der

planetarischen Grenze zu wirtschaften

muumlsste der globale Ressourcenver-

brauch bis 2050 etwa halbiert werden

(Schmidt-bleek 2007 uNEP 2011)

Auf der nationalen Ebene muumlsste die

Reduktion des Ressourcenverbrauchs

um einen faktor 10 und auf der Haus-

haltsebene in Deutschland um den fak-

tor 5 auf etwa 8 Tonnen pro Kopf und

Jahr (lettemeier etal 2014) reduziert

werden

Eine radikale Reduzierung des

Ressourcenverbrauchs bei gleichzeitig

groumlszligtmoumlglicher lebensqualitaumlt welt-

weit ist eine globale Herausforderung

des 21 Jahrhunderts Der Weg hin zu

einer 8t-Gesellschaft (lettenmeier et

al 2014) verlangt nach einer nachhal-

tigeren Gestaltung von Produktions-

und Konsummustern sowie der damit

Material footprint 1

Lettenmeier Michael Liedke Chris-ta Rohn Holger (2014) Eight Tons of Material Footprint - Suggestion for a Resource Cap for Household Cons-umption in Finland In Resources 33 (2014) S 488-515

Stellschrauben fuumlr Nachhaltigkeit

Liedtke Ch etal (2015b) Stell-schrauben fuumlr Nachhaltigkeit Trends und Verantwortungen in Produktion und Konsum in Stiftung Entwicklung und Frieden (Hrsg) Globale Trends 2015 Perspektiven fuumlr die Gesellschaft Fischer Verlag 2015 S 299-314

Marrakech-Prozess 2

Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren in der Eu 3

Sustainable Consumption and Production and the SDGs 4

UNEP Post 2015 Note 2

Indikatoren 5

European food Sustainable Cons-umption and Production Round Table 6

The Story of Stuff 7

Der Film beschreibt den kompletten Konsumkreislauf mit seinen sozialen und oumlkologischen Folgen (deutsch)

unsichtbare Schaumltze im Mobil-telefon Ein Animationsfilm zum Recycling von Handys 8

Eine Veranschaulichung des Lebens-zyklus elektronischer Geraumlte am Bei-spiel Handy Die Wiederverwendung von bis zu 80 Prozent der Rohstoffe in gebrauchten Handys ist zentraler Bestandteil der bdquoRohstoff-Expediti-on die vom Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung anlaumlsslich des Wissenschaftsjahres 2012 ausgerufen wurde

Seite 28 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

verbundenen Produkt-Dienstleistungs-

systeme wie Infrastrukturen

Nachhaltiges Konsumieren und Produ-

zieren wird definiert alsldquo a holistic

approach to minimising the negative

environmental impacts from consump-

tion and production systems while

promoting quality of life for allrdquo (uNEP

2015a S 10) Der holistische Ansatz

Sustainable Production and Consumption Systems

Lebel L etal (Hrsg) (2010) Sustainable Production and Cons-umption Systems Knowledge Enga-gement and Practice Springer

Planetarische Grenzen 9

Potsdam-Institut fuumlr Klimafolgenfor-schung (2009) Planetarische Gren-zen Ein sicherer Handlungsraum fuumlr die Menschheit Pressemitteilung vom 23092009

uNEP (2015a) Sustainable Cons-umption and Production A Hand-book for Policymakers 10

uNEP (2015b) Sustainable Cons-umption and Production Indica-tors for future SDGs 11

Konsum und Nachhaltigkeit 12

Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung (2010) Konsum und Nachhaltigkeit Wie Nachhaltigkeit in der Konsum-gesellschaft kaumluflich und (er)lebbar wird Eine Aufgabe fuumlr Politik Wirt-schaft Buumlrgerinnen und Buumlrger

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

faktor 4

Weizsaumlcker EU von Lovins AB Lovins LH (1995) Faktor Vier Doppelter Wohlstand ndash halbierter Naturverbrauch Der neue Bericht an den CLUB OF ROME Muumlnchen Verlag Droemer Knaur

Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung (2011) Der Deutsche Nachhaltig-keitskodex 13

Welt im Wandel

WBGU (2011) Welt im Wandel Gesellschaftsvertrag fuumlr eine Groszlige Transformation Hauptgutachten Berlin

Global Guidance Principles for Life Cycle Assessment Databases

UNEPSETAC (2011) Global Gu-idance Principles for Life Cycle Assessment Databases ndash A Basis for Greener Processes and Products Paris France

Modul bdquoKonsum (KON)ldquo 14

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Didaktische Module bdquoVom Wissen zum Handelnldquo Modul bdquoKons-um (KON)ldquo Forum fuumlr Verantwor-tung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Ot-zenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut Was hat unser Konsum mit Klima- und Ressourcenschutz zu tun Was sind die Trends in der weltwei-ten Entwicklung und welche Strategi-en koumlnnen Wohlstand erhalten ohne das System Erde zu uumlberlasten

MIPS ndash Wieviel umwelt braucht der Mensch

Schmidt-Bleek F (1994) Wieviel Umwelt braucht der Mensch MIPS das Maszlig fuumlr oumlkologisches Wirtschaf-ten Basel Boston Birkhaumluser Verlag

TED 2010 Tim Jackson An econi-mist reality check 15

Tim Jackson spricht uumlber Rezession Klimawandel und Ungleichheit und wie wir in eine bessere Zukunft inves-tieren koumlnnen

Von sozial-oumlkologischen Experi-menten in den Alltag 16

Vortrag von Michael Minis auf der Tagung bdquoWas bewegt Von sozial-ouml-kologischen Experimenten in den Alltagldquo (8 und 9 Maumlrz 2012 Berlin) Kritische Reflektion von Produktions- und Konsummustern

was-bewegtorg 17

Pionierhafte Konzepte fuumlr einen nachhaltigen Wandel von Produk-tions- und Konsummustern werden vorgestellt und kritisch reflektiert - sowohl aus praktischer als auch aus wissenschaftlicher Sicht In diesem Zusammenhang wird Tamyca als Konzept zur Aumlnderung der zukuumlnfti-gen Automobilnutzung dargestellt

amp

(siehe Abbildung 1 unten) der unter-

schiedliche Interventionsmoumlglichkeiten

im lebenszyklus eines Produktes oder

einer Dienstleistung umfasst hat eine

entscheidende bedeutung fuumlr systemi-

sche betrachtung der Produktions- und

Konsumsysteme

uNEP definiert Grundcharakteristika

der nachhaltigen Produktions-Konsum-

systeme (uNEP 2015a S 10)

Verbesserung der lebensqualitaumlt

unter beruumlcksichtigung des Ressour-

cenbedarfs zukuumlnftiger Generationen

und umweltqualitaumlt

Entkopplung des Wirtschaftswachs-

tums vom Ressourcenverbrauch durch

Seite 29 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

- Reduktion von Material- und

Energieintensitaumlt sowie der Emissi-

on- und Abfallmengen von Produkti-

on- und Konsumaktivitaumlten

- foumlrderung des Wandels zu energie-

und materialeichten Konsummustern

ohne Verzicht auf lebensqualitaumlt

Data

LCA data (including data for carbon and water footprint exposure and hazard data etc)

Life Cycle Approaches

LCA Carbon and water footprint material flow accounting risk assessment social LCA Life cycle costing

Life cycle sustainability assessment etc

Programmes and activities

Design for environment eco-labelsgreen procurement recycling design for

sustainability sustainable procurement etc

Life cycle

management systemsand sustainable consumption

and production policies

Sustainability

Abb 2 Holistischer Systemansatz zu nachhaltigen Produktions-Konsumsysteme (uNEP 2015a S 41)

Quelle Eigene Darstellung

Anwendung des lebenszyklusansat-

zes unter beruumlcksichtigung der Aus-

wirkungen auf die umwelt von allen

Phasen der Produktions- und Kons-

umprozesse

Strategisches Vorgehen gegen

Reboundeffekte (Kompensation der

Efffizienzgewinne durch steigenden

Konsum)

Auf globaler Ebene wird die Proble-

matik der nachhaltigeren Produktions-

und Konsummuster vorrangig von den

Vereinten Nationen (uN) und ihren

unterorganisationen wie etwa der

Commission on Sustainable Develop-

ment (CSD) und dem united Nations

Environment Programme (uNEP)

sowie von weiteren internationalen

organisationen wie der organisation

Politische Umsetzung der Strategien und Maszlignahmen zu Nachhaltigem Produzieren und Konsumieren

Welt

2015 UN Vollversammlung verabschiedete Ziele fuumlr nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals- SDGacutes siehe httpwwwforu-muedewp-contentuploads201507SDG-Factsheet_FUEpdf Ziel 12 lautet bdquoFuumlr nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgenldquo Die SDGs sollen ab 2016 bis 2030 verwirklicht werden Sie bilden ndash gemeinsam mit Umsetzungsmaszlignahmen Indikatoren zur Fortschritts-messung sowie Uumlberpruumlfungsmechanismen ndash die so genannte Post-2015-Agenda

Seite 30 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Europaumlische Union

2012 EU-Direktive zur Erhoumlhung der Energieeffizienz (Energy Efficiency Directive) gezielt auf die Einfuumlhrung von Maszlignahmen zur Erreichung von 20-Erhoumlhung der Energieeffizienz bis zum Jahr 2020 in den Laumlndern der Europaumlischen Union

2010 Europa 2020-Wirtschaftsprogramm gezielt auf ein bdquointelligentes nachhaltiges und integratives Wachstumldquo und eine bessere Koordinie-rung der nationalen und europaumlischen Wirtschaft bis zum Jahr 2020

2009

Oumlkodesign-Richtlinie der EU (2009125EG) die die Anforderungen an die umweltgerechte Gestaltung energieverbrauchsrelevanter Produkte (Energy-related Products ErP) formuliert

2008 Aktionsplan der EU-Kommission zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren und zu Industriepolitik Der Aktionsplan zielte auf die Foumlrderung von Innovationen zu nachhaltigeren Produktion und der Nachfrage nach nachhaltigeren Guumltern und Dienstleistungen

2012 Konferenz der Vereinten Nationen uumlber nachhaltige Entwicklung (Rio+20) - Festlegung des Konsultationsprozesses zu den Zielen nachhaltiger Entwicklung

Beschluss zu 10 Jahresprogramm zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (10 Year Framework of Programmes 10YFP) ge-zielt auf eine weltweite verstaumlrkte Einfuumlhrung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmuster

2005 Gruumlndung des UNEP-Center for Sustainable Production and Consumption (siehe wwwscp-centreorg) am Wuppertal Institut als Hausinstitut der Vereinten Nationen den Marrakesch-Prozess zu unterstuumltzen2003

2003 Internationales Expertentreffen in Marrakesch (vgl wwwunorgesasustdevsdissuesconsumptionmarrakechhtm) organisiert von den Vereinten Nationen Start des sog bdquoMarrakesch-Prozessesldquo koordiniert durch das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und die Abteilung fuumlr wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten der Vereinten Nationen (UN-DESA)

2002 Der zweite Weltgipfel fuumlr Nachhaltige Entwicklung (WSSD) 2002 in Johannesburg das beschlossene Umsetzungsprogramm (bdquoPlan of Implementationldquo) widmet dem Uumlbergang zu nachhaltigeren Konsum- und Produktionsmustern ein eigenes Kapitel in dem wichtige Ansatzpunkte fuumlr die Umsetzung wie Monitoring Life-Cycle-Analysis Oumlkoeffizienzprogramme Indikatoren zielgruppenspezifische Informations- und Aufklaumlrungsprogramme hervorgehoben werden

1995 Gruumlndung der Kommission fuumlr Nachhaltige Entwicklung (Commission on Sustainable Development - CSD) der Vereinten Nationen Ausarbeitung des Internationalen Arbeitsprogramms zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (bdquoInternational Work Programme on Changing Consumption and Production)

1992 Erster Weltgipfel zu Nachhaltiger Entwicklung in Rio de Janeiro Der Kapitel 4 des Abschlussdokuments bdquoAgenda 21 bdquoVeraumlnderung der Konsumgewohnheitenldquo adressiert zwei Themenbereiche bdquoUumlberkonsum von Ressourcenldquo und bdquo(Negative) Effekte des Konsumen-tenverhaltensldquo die bis heute im Zentrum der globalen Debatte um Konsum- und Produktionsmuster stehen

Seite 31 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2006 Verabschiedung neuer angepassten Version der Nachhaltigkeitsstrategie die konkrete Zielsetzungen und Maszlignahmen fuumlr prioritaumlre Bereiche wie Klimawandel nachhaltige Produktion und nachhaltiger Konsum Demografie Migration gesellschaftliche Integration ua benennt

2001 Erste EU-Nachhaltigkeitsstrategie gezielt auf Verbesserung der Lebensqualitaumlt heutiger und zukuumlnftiger Generationen

Gruumlnbuch der Europaumlischen Kommission zur Integrierten Produktpolitik mit den Schwerpunkten oumlkologische Gestaltung von Produkten Bedeutung der Preisbildung und Konsumentenentscheidungen

1993 Einfuumlhrung des EU-Oumlko-Audits (Eco- Management and Audit Scheme (EMAS) EMAS-Verordnung adressiert die Eigenverantwortung der Wirtschaft bei der Bewaumlltigung ihrer direkten und indirekten Umweltauswirkungen

1992 Einfuumlhrung des freiwilligen Europaumlischen Umweltzeichens (kurz Euroblume bzw EU-Ecolabel) zur Kennzeichnung von Verbraucherpro-dukten und Dienstleistungen (Verordnung EWG 880) gekennzeichnet werden Konsumguumlter die sich durch besondere Umweltvertraumlglich-keit und vergleichsweise geringe Gesundheitsbelastung auszeichnen Die Auszeichnung wird eigenverantwortlich durch nationale Institute der teilnehmenden Laumlnder vergeben

Deutschland

2015 Anfang des politischen Dialogprozesses zur Umsetzung der Ziele nachhaltiger Entwicklung (Sustainable Development Goals)

2014 Kabinettsbeschluss der Bundesregierung uumlber die Nationale Nachhaltigkeitsstrategie die einen bdquowesentlicher Rahmenldquo fuumlr die Umsetzung der SDGs in Deutschland werden soll

2008 Gruumlndung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises der den Wandel zu einer nachhaltigen Gesellschaft unterstuumltzt die relevanten Akteure aus Wirtschaft Kommunen und Forschung in nachhaltigem Handeln bestaumlrkt und dazu beitraumlgt die Grundsaumltze nachhaltiger Entwicklung in der oumlffentlichen Wahrnehmung staumlrker zu verankern

2004 Start eines langfristigen bdquoNationalen Dialogprozesses zur Weiterentwicklung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmusterldquo an dem Akteure aus Politik Wirtschaft Wissenschaft und Zivilgesellschaft in den Dialog bringt Die Initiative wird durch das Bundesumweltministe-rium und das Umweltbundesamt koordiniert

2002

Deutsche Nationale Nachhaltigkeitsstrategie ndash beschlossen von der Bundesregierung wird in den naumlchsten Jahren mehrere Male uumlberar-beitet und an die aktuellen Trendentwicklungen angepasst

Seite 32 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2001 Berufung des Rates fuumlr Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung mit dem Ziel Beitraumlge zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln In diesem Rahmen beschaumlftigt sich der Rat mit der Problematik des nachhaltigen Konsums (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_Maerz_2010_01pdf) und auch eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr Unternehmen (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaRNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Janu-ar_2012pdf)

Die Entwicklung von nachhaltigeren Produktions- und Konsummustern wird in Deutschland von weiteren Institutionen gefoumlrdert und aktiv unterstuumlzt Dazu gehoumlren ua Netzwerke zu Verbraucherforschung in Bund und einigen Laumlndern

- Foumlrderprogramme der sozialoumlkologischen Forschung des BMBFacutes httpwwwfonadede19711 - Sachverstaumlndigerrat fuumlr Verbraucherfragen httpwwwsvr-verbraucherfragende - Deutscher Nachhaltigkeitspreis (httpswwwnachhaltigkeitspreisde)

1997 Im Jahr 1997 begann das von den beiden Institutionen initiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur Fundierung und Evaluierung nachhaltige-rer Konsummuster und Verhaltensstileldquo

1993 In Deutschland wurde bereits vor 1993 von einzelnen Wissenschaftlern auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffizienz und die Rolle nach-haltigeren Produzierens und Konsumierens wie des Designs fuumlr eine nachhaltige Entwicklung hingewiesen (von WeizsaumlckerLovinsLovins 1995 Schmidt-Bleek 1994) Das Bundesumweltministerium (BMU) und das Umweltbundesamt (UBA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre eine breite gesellschaftliche Debatte zu diesem Thema

Economic Co-operation and Develop-

ment (oECD) getragen Die CSD

der Vereinten Nationen wurde nach

dem uN-Weltgipfel in Rio de Janeiro

1993 gegruumlndet um die umsetzung

der Agenda 21 voranzutreiben Die

Kommission hatte bereits zu beginn

das Themenfeld bdquoKonsum- und Produk-

tionsmusterldquo zu ihrem Arbeitsschwer-

punkt erklaumlrt In folge dessen wurde

im Jahr 1995 das bdquoInternational Work

Programme on Changing Consumption

and Production Patternsldquo (IWPCCPP)

verabschiedet Zu den Hauptaufgaben

des Programms gehoumlren

die Identifikation der politischen

Implikationen von Konsumtrends und

Produktionsmustern

die Revision von uN-Richtlinien fuumlr

den Konsumentenschutz sowie

die Evaluation der Effektivitaumlt von

politischen Maszlignahmen die auf die

Aumlnderung von Konsum- und Produkti-

onsmustern zielen

In Deutschland wurde bereits vor

1993 von einzelnen Wissenschaftlern

auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffi-

zienz und die Rolle nachhaltigeren Pro-

duzierens und Konsumierens wie des

Designs fuumlr eine nachhaltige Entwick-

lung hingewiesen (von Weizsaumlcker

lovinslovins 1995 Schmidt-bleek

1994) Das bundesumweltministerium

(bMu) und das umweltbundesamt

(ubA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre

eine breite gesellschaftliche Debatte zu

diesem Thema Im Jahr 1997 begann

das von den beiden Institutionen ini-

tiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur

fundierung und Evaluierung nachhal-

tigerer Konsummuster und Verhaltens-

stileldquo Die TeilnehmerInnen dieses Pro-

gramms haben sich im Jahr 2000 in der

so genannten bdquoTutzinger Erklaumlrungldquo

auf eine Allianz fuumlr einen nachhaltige-

ren Konsum verstaumlndigt Ebenfalls im

Jahr 2000 richtete die bundesregierung

einen bdquoStaatssekretaumlrsausschuss fuumlr

Nachhaltige Entwicklungldquo ein Ein Jahr

spaumlter wurde der bdquoRat fuumlr Nachhaltige

Entwicklungldquo gegruumlndet der sich ua

intensiv mit der Problematik des Kons-

ums (httpwwwnachhaltigkeitsrat

deuploadsmediabroschuere_Kons-

um_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf) aber eben auch

eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr

unternehmen (wwwnachhaltigkeits-

Seite 33 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

ratdeuploadsmediaRNE_Der_Deut-

sche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_tex-

te_Nr_41_Januar_2012pdf)

Durch den Impuls des WSSD in

Johannesburg griffen 2004 das bundes-

umweltministerium und das umwelt-

bundesamt die Herausforderung auf

und initiierten in Deutschland einen

langfristigen bdquoNationalen Dialogprozess

zur Weiterentwicklung nachhaltiger

Konsum- und Produktionsmusterldquo der

Akteure aus Politik Wirtschaft Wis-

senschaft und Zivilgesellschaft in den

Dialog bringt

Die Entwicklung von Nachhaltigeren

Produktions- und Konsummustern wird

in Deutschland von weiteren Instituti-

onen gefoumlrdert und aktiv unterstuumltzt

Dazu gehoumlren ua

Netzwerke zu Verbraucherforschung

in bund und einigen laumlndern

foumlrderprogramme der sozialoumlkolo-

gischen forschung des bMbf (http

wwwfonadede19711)

Sachverstaumlndigenrat fuumlr Verbrau-

cherfragen

(wwwsvr-verbraucherfragende)

Deutscher Nachhaltigkeitspreis

(wwwnachhaltigkeitspreisde)

1 httpwwwmdpicom2079-927633488htm middot 2 httpwwwunepfr

scpmarrakech middot 3 httpeceuropaeuenvironmenteussdescp_enhtm

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future-sdgs middot 6 httpwwwfood-scpeu middot 7 httpswwwyoutubecom

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11 httpwwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-

indicators-future-sdgs middot 12 httpswwwnachhaltigkeitsratdefileadmin_

migratedmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf middot 13 httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmedia

RNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Januar_2012

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middot 15 httpwwwtedcomtalkstim_jackson_s_economic_reality_

checklanguage=en middot 16 httpswwwyoutubecomwatchv=hQ73hv8GGSQ

middot 17 httpwwwwas-bewegtorg

Wie die oben dargestellte Entwick-

lung zeigt sind in der Zwischenzeit

Strategien und Maszlignahmen zur

umsetzung nachhaltiger Produktions-

und Konsummuster auf allen Ebenen

etabliert Eine nachhaltigere Gestaltung

der Wertschoumlpfungsketten von Pro-

dukten und Dienstleistungen setzt sich

immer mehr durch nachhaltige Guumlter

werden auch immer oumlfter von der

Gesellschaft nachgefragt Es wurden

sowohl Instrumente fuumlr die umsetzung

nachhaltigeren Produktionsmuster (wie

zb Oumlko-Audit Effizienzstandards) wie

auch zur unterstuumltzung von nachhalti-

geren Konsummustern (wie oumlko-label

gesellschaftliche Dialogprozesse)

entwickelt Das schafft groszlige Entwick-

lungspotenziale fuumlr Designer die die

oumlkologischen Anspruumlche erfuumlllen koumln-

nen indem sie zukunftfaumlhige Produkt-

Dienstleistungssysteme gestalten die

bei den moumlglichst kleinem Resoourcen-

verbrauch den von Kunden gewuumlnsch-

ten Nutzen stiften

claudiabo
Hervorheben

Seite 34 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design undNachhaltigkeit

Nachhaltige Entwicklung ist

eine grundlegend gestalterische

Aufgabe mit der Zielsetzung die

bestehenden Produktions- und

Konsumsysteme energie- und res-

sourceneffizienter zu entwickeln

Waumlhrend das ldquokonventionelle

Designrdquo Produkte entwirft und

dadurch Lebensstile vorgibt wer-

den in den neuen Ansaumltzen (wie

zb bdquoHuman Centered Designldquo

bdquopartizipatives Designldquo oder bdquoDe-

sign Activismldquo) die Verbraucher zu

Mitgestaltern (siehe ua fuad-

Luke A (2009) fuhs S brocchi

D Draser b et al (Hrsg) (2014))

Diese neue Designausrichtung

die sich unter dem begriff bdquoTrans-

formationsdesignldquo verbirgt (siehe

dazu Irwin T Tonkinwise C

Kossoff G (2012) SommerWel-

zer (2014)) beruht auf integrierten

Kompetenzen des Produkt-Servi-

ce- Social- und Kommunikations-

design und verbindet diese mit

einem nachhaltigen Transforma-

tions- wie Innovationsmanage-

ment

Design ist immer transformativ Egal

ob wir unser Handy benutzen ein buch

lesen eine Werbung anschauen oder

einen fahrkartenautomaten benutzen

die Nutzung spezifischer Produkte

Services sowie von Kommunikation

beeinflusst unsere Handlungen und

verdeutlicht gleichzeitig unsere eigene

Haltung unser Denken unsere kultu-

rellen Muster wie auch unsere Wuumln-

sche und Vorstellungen materialisieren

sich in Produkten Infrastrukturen und

Dienstleistungen und umgekehrt

Wir kaufen Produkte die uns einen so-

zialen Status geben ndash dabei wird nicht

nur der Status sondern auch Struktur

Sicherheit oder Identitaumlt vermittelt

Sie de-codieren uns und unsere Ge-

sellschaft

Die Gestaltung der materiellen basis

ndash das sind Produkte und Infrastruktu-

ren - unserer emotionalen wie auch

Grund-bedarfe greifen ineinander und

sind Ziel und Aufgabe von Design sie

sind Teil jeglicher Veraumlnderungsprozes-

se Damit ruumlckt Design in das Zentrum

gesellschaftlicher Entwicklungspro-

zesse Gleichzeitig nutzen und beein-

Change by design

Brown T (2009) Change by design How Design Thinking Transforms Organizations and Inspires Innovati-on HarperCollins

Developing Theories

Doordan D (2013) Developing Theories for Sustainable Design In Stuart Walker and Jaques Giard (eds) The Handbook of Design for Sustainability Bloomsbury London

Speculative Everything

Dunne A Raby F (2013) Specula-tive Everything Design Fiction and Social Dreaming pp 1ndash9 Cam-bridge MA The MIT Press

Design Research for Sustainable Social Innovation 1

Manzini E (2007) ldquoDesign Research for Sustainable Social Innovationrdquo Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Service Design Network (2014) What is Service Design 2

Design for the real world 3

Papanek V amp Fuller R B (1972) Design for the real world (p 22) London Thames and Hudson

Design Guide vom Wuppertal Insititut 4

inhabitat 5

TED 2010 Emily Pilloton Teaching design for change 6

Ansatz zur Foumlrderung von Schuumllern um mit smartem Design benachteilig-ten Gebieten neue Moumlglichkeiten zu geben

TED 2010 Eben bayer Are mus-h-rooms the new plastic 7

Eben Bayer erklaumlrt warum Pilze das neue nachhaltige Verpackungsmate-rial werden koumlnnen

TED 2010 Michael Pawlyn using naturersquos genius in architecture 8

Wie kann die Architektur von der Na-tur lernen um ressourceneffizienter und energieaumlrmer zu arbeiten

Seite 35 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design ActivismFuad-Luke A (2009) Design Ac-tivism Oxon Routledge

Nachhaltiges Design

Fuhs S Brocchi D Draser B et al (Hrsg) (2014) Die Geschichte des Nachhaltigen Designs Bad Hom-burg VAS

The Transition Companion

Hopkins R (2011) The Transition Companion Making Your Communi-ty More Resilient in Uncertain Times White River Junction VT Chelsea Green Publishing Company

Transition Design

Irwin T (2015) Transtion Design A Proposal for a New Area of Design Practice Study and Research Design and Culture Journal forthcoming July 2015

An Educational framework

Irwin T Tonkinwise C Kossoff G (2012) An Educational Framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon University

Tranformation of Society 9

Liedtke C Baedeker C Borelli LM (2015) Transformation Towards a Sustainable Society ndash Key Interventi-on Areas In Innov Ener Res

Value through less

Liedtke C Buhl J Ameli N (2013) Designing value through less by integrating sustainability strategies into lifestyles International Journal of Sustainable Design 2(2) 167-180

Transition Management Loorbach D (2007) Transition Ma-nagement New mode of governance for sustainable development Utrecht International Books

Sustainable Social Innovation 10

Manzini E (2007) Design Research for Sustainable Social Innovation Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Design Observer Group 11

Transformative Wissenschaft

Schneidewind U M Singer-Bro-dowski (2013) Transformative Wis-senschaft Klimawandel im deutschen Wissenschafts- und Hochschulsystem Metropolis 2013

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

The Design of Everyday Life

Shove E et al (2007) The Design of Everyday Life Berg London

Transformationsdesign Sommer B Welzer H (2014) Transformationsdesign Wege in eine zukunftsfaumlhige Moder-ne Muumlnchen oekom

Was ist Eco Design

Tischner U et al (2000) Was ist EcoDesign Ein Handbuch fuumlr oumlkolo-gische und oumlkonomische Gestaltung Verlag form praxis Frankfurt

Design for Transition 12

Tonkinwise C (2014) Design for Transition - From and to What

Weil Design die Welt veraumlndert

Von Borries F Fezer J (2013) Weil Design die Welt veraumlndert Texte zur Gestaltung Gestalten Verlag Berlin

Sustainable by Design

Walker S (2006) Sustainable by Design Explorations in Theory and Practice Earthscan London

brundtlandbericht

Weltkommission fuumlr Umwelt und Ent-wicklung (1987) Unsere gemeinsame Zukunft Brundtlandbericht Greven Eggenkamp Verlag

TED 2010 Dan Phillips Creative houses from reclaimed stuff 13

Beispiele fuumlr Haumluser aus recycelten Materialen

TED 2010 Mitchell Joachim Donrsquot build your home grow it 14

Der Stadtentwickler praumlsentiert wie eine nachhaltige Architektur auf Ba-sis von Pflanzenwachstum aussehen koumlnnte

Seite 36 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

flussen sie auch die oumlkosystemaren

Dienstleistungen Erhebliche 80 der

umweltauswirkungen eines Produktes

werden schon in der Entwurfsphase

festgelegt (Tischner et al 2000) Ein

transformatives und nachhaltiges Pro-

dukt oder eine Dienstleistung unter-

stuumltzt implizit individual- sozial- und

umweltvertraumlgliches Handeln bzw

macht Zielkonflikte sichtbar Es enthebt

den Nutzer nicht von jeglicher Verant-

wortung sondern hilft ihm diese zu

priorisieren und trainiert komplexe

resiliente Entscheidungsfindungen in

komplexen umwelten

Design hat nicht nur die Rolle des

schoumlnen Verhuumlllens Designer aumlstheti-

sieren natuumlrlich auch Gebrauchsgegen-

staumlnden ndash ein bedeutender faktor fuumlr

Wohlbefinden und Akzeptanz - doch

es ist fuumlr erfolgreiches Design (Timo-

thy Prestero wuumlrde sagen Design for

outcome ndash link TED-film) essentiell

bei der Gestaltung soziale und struk-

turelle Interaktionen und Anforderun-

gen miteinzubeziehen und dabei auch

die Grenzen unseres Oumlkosystems zu

beachten Eine komplexe Aufgabe die

einer ebenso komplexen Ausbildung

bedarf (vgl zb Massek 2015 Transiti-

on Design An Educational framework

for Advancing the Study and Design of

Sustainable Transitions Terry Irwin

Cameron Tonkinwise Gideon Kos-

soff 2015 School of Design Carnegie

Mellon university) Das nachhaltig-

keitsorientierte Transformationsdesign

waumlhlt nicht nur ressourcenleichte und

nicht toxische Materialien aus sondern

schafft auch Produkte oder Dienstleis-

tungskonzepte die fuumlr den Nutzer und

die Gesellschaft erstrebenswert sind

und diesen neue Moumlglichkeiten fuumlr

attraktive sowie nachhaltige Handlun-

gen bietet

In den letzten Jahren wurden be-

griffe wie Ecodesign oumlkologisches

Design Green Design Social Design

oder Sustainable Design immer mehr

etabliert sowohl in der fachdiskussion

als auch in der breiten Gesellschaft Die

Zielsetzung dieser neuen Designaus-

richtung ist es bdquomit einem intelligenten

Einsatz der verfuumlgbaren Ressourcen

einen moumlglichst groszligen Nutzen fuumlr

alle beteiligten Akteure (entlang der

Wertschoumlpfungskette) bei minimaler

umweltbelastung und unter sozial fai-

ren bedingungen zu erreichenldquo

(httpwwwecosignnetdie-ecosign

oekologie-designnachhaltiges-design

TischnerSchmidt-bleek 1995)

letztlich wurden dann diese Ansaumlt-

ze mit denen der Transitions- oder

Transformationsforschung und -um-

setzung verbunden Es geht also um

die Integration von Oumlkointelligenz und

Transitionsorientierung fuumlr eine nach-

haltige Entwicklung Diese drei begriffe

werden in der fachliteratur folgender-

maszligen definiert

Oumlkointelligente (=oumlko-effizien-

te) Guumlter sind Gegenstaumlnde Geraumlte

Gebaumlude und Infrastrukturen die bei

Minimierung von Material Energie

flaumlchenbedarf Abfall Transport Ver-

packung und gefaumlhrlichen Stoffen uumlber

den gesamten lebenszyklus hinweg

ndash von der Rohstoffgewinnung bis zum

Recycling ndash moumlglichst lange und moumlg-

lichst viel (unterschiedlichen an den

beduumlrfnissen des einzelnen Nutzers

gemessen) Nutzen erbringen (Schmidt-

bleek 2007 S 192) Oumlkointelligente

(=oumlko-effiziente) Dienstleistungen sind

die zweckdienliche bedarfsdeckung

unter Nutzung technischer Mittel mit

moumlglichst hoher Ressourcenprodukti-

vitaumlt und moumlglichst geringer Abgabe

gefaumlhrlicher Stoffe (Schmidt-bleek

2007 S 225)

Transition ist ein begriff der Trans-

formationsdiskussion und steht stark

im Zusammenhang mit Nachhaltiger

Entwicklung ndash haumlufig werden beide

begriffe sogar synonym verwandt Die

Definition beschreibt Transition als

nicht linearen systemischen Wandel

innerhalb einer Gesellschaft (loorbach

2007 SchneidewindSinger-brodowski

2013) Transitionen sind stufenweise

Uumlbergaumlnge von einem gesellschaftli-

chen Zustand in einen anderen zb die

Stufen die notwendig waren von einer

bdquoRaucherldquo-Gesellschaft im oumlffentli-

chen Raum mehr und mehr zu einer

bdquoNichtraucherldquo-Gesellschaft zu werden

Es geht dabei um interaktives explorie-

rendes lernen das System in dem wir

leben zu beschreiben und zu gestalten

mit der Moumlglichkeit aus fehlern zu

lernen und die Entscheidungspfade

gemeinsam entsprechend anzupassen

oder zu aumlndern Auch diese stehen eine

zentrale Aufgabe von Gestaltung

Nachhaltige Entwicklung ist eine bdquohellip

Entwicklung die die beduumlrfnisse der

Gegenwart befriedigt ohne zu riskie-

ren dass kuumlnftige Generationen ihre

eigenen beduumlrfnisse nicht befriedigen

koumlnnenldquo (Weltkommission fuumlr umwelt

und Entwicklung 1987 46)

Die Veraumlnderungsdynamik geht von

der etablierten Disziplin des Service

Designs aus und veraumlndert sich dann

in Zeit und Kontext uumlber ein Design

fuumlr soziale Innovationen bis hin zum

Transition Design Wobei sich Service

Design noch in existierenden soziooumlko-

nomischen und politischen Strukturen

Abgrenzung Der begriff der Transformation bezeichnet einen fundamentalen Veraumlnderungsprozess in jeglicher form waumlhrend hingegen die bezeichnung

Transition eher eine Veraumlnderung von einer Phase zu einer anderen Phase in einem Veraumlnderungsprozess beschreibt und damit etwas weniger grundlegend ist

Seite 37 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

bewegt geht es dem Design fuumlr soziale

Innovationen schon um das Veraumlndern

dieser Strukturen und setzt an neuen

oumlkonomischen Modellen an Dabei

werden soziale beduumlrfnisse besser

als durch bisherige loumlsungsansaumltze

adressiert was in sozialer Hinsicht zu

einem positiven Wandel beitraumlgt Tran-

sition Design geht noch einen Schritt

weiter und will radikal neue soziooumlko-

nomische und soziale Werte umsetzen

um so ein komplett neues Verstaumlndnis

von lebensstilen zu schaffen So be-

zieht Transition Design die Zusammen-

haumlnge von sozialen oumlkonomischen po-

litischen sowie oumlkologischen Systemen

mit ein und fuumlhrt so zu einem radikalen

sozialen und oumlkologischen Wandel

(Irwin T Tonkinwise C Kossoff

G Transition Design An Educational

framework for Advancing the Study

and Design of Sustainable Transitions

School of Design Carnegie Mellon

university)

Abbildung 3 zeigt diese Entwicklung

auf Die Gestaltung welche die In-

teraktion zwischen Menschen (sozial)

der gestalteten Welt und der umwelt

(bdquonatural worldldquo) miteinbezieht kann

mit dem begriff bdquoDesign for Interac-

tionsldquo umschrieben werden Gestalter

aus verschiedenen Disziplinen ob

Kommunikations- Produkt- oder Inter-

facedesigner arbeiten interdisziplinaumlr

in den drei fokusgebieten (bdquoDesign for

Serviceldquo bdquoDesign for Social Innovationldquo

und bdquoTransition Designldquo) Dabei bilden

die sozialen und oumlkologischen Rahmen-

bedingungen (bdquoNatural Worldldquo) den

uumlbergeordneten Kontext in welchem

sich alle Designprobleme und loumlsungen

bewegen Transition Design ist beson-

ders gut fuumlr die Erforschung komplexer

Systeme geeignet In der Analyse

von nachhaltigeren Produktions- und

Abb 1 Continuum of Design Approaches

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 24

Mature discipline

Designfor Service

Design within existing socio-economic amp political paradigms

Solutions reach users through many lsquotouch pointsrsquo over time through the design of expe-riences Solutions are based upon the observation and inter- pretation of usersrsquo behavior and needs within particular contexts Service design solutions aim to provide profit and benefits for the service provider and useful and desirable services for the user (consumer) Solutions are usually based within the business arena and existing dominant eco- no-mic paradigm

Developing discipline

Designfor Social Innovation

Design that challenges existing so-cio-economic amp political paradigms

Design that meets a social need more effectively than exis-ting solutions Solutions often leverage or lsquoamplifyrsquo exsiting under-utilized resources Social innovation is a lsquoco-designrsquo process in which design- ers work as facilitators and catalysts within transdisciplinary teams Solutions benefit multiple stakeholders and empower communi- ties to act in the public private com- mercial and non-profit sectors Design for social innovation represents design for emerging paradigms and alternative economic models and leads to significant positive social change

Emergent discipline

TransitionDesign

Design within radically new so-cio-economic amp political paradigms

Refers to design-led societal transition toward more sustain-able futures and the reconception of entire lifestyles It is based upon an under- standing of the interconnectedness and inter-dependency of social economic political and natural sys- tems Transition Design focuses on the need for lsquocosmopolitan localismrsquo a place-based lifestyle in which solutions to global problems are designed to be appropriate for local social and environmental conditions Transition Design challenges existing para- digms envisions new ones and leads to radical positive social and envi-ronmental change

Scale of time depth of engagement and context expand to include social amp environmental concerns

Seite 38 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpcampusburg-halledeid-neuwerk24-short-films-about-design

wp-contentuploadssites31201405design-research-nowpdf middot 2

httpwwwservice-design-networkorg middot 3 httpplaypenicomtekcsir

coza~acdceducationDr_Anvind_GupaLearners_Library_7_March_2007

Resourcesbooksdesignvictorpdf middot 4 httpwupperinstorgawias

ad2222 middot 5 httpinhabitatcomtagsustainable-design middot 6 httpwww

tedcomtalksemily_pilloton_teaching_design_for_changelanguage=en

middot 7 httpwwwtedcomtalkseben_bayer_are_mushrooms_the_

new_plasticlanguage=en middot 8 httpswwwtedcomtalksmichael_

pawlyn_using_nature_s_genius_in_architecture middot 9 httpsepub

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comfeaturesmall-local-open-and-connected-resilient-systems-and-

sustainable-qualities37670 middot 12 httpswwwacademiaedu11796491

Design_for_Transition_-_from_and_to_what middot 13 httpswwwtedcom

talksdan_phillips_creative_houses_from_reclaimed_stufflanguage=en middot 14

httpswwwtedcomtalksmitchell_joachim_don_t_build_your_home_

grow_itlanguage=en

Abb 4 Design for Interactions

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 26

Designedbuilt World

ProductsCommunications and Environments

Design Sub-Disciplines Context of All DesignAreas of Design focus

Design for Interactions

Natural WorldDesign forService

Moderate changeExisting paradigms and systems

Design forSocial Innovation

Significant changeEmerging paradigms and systems

Transition Design

Radical changeFuture paradigms and systems

Konsummustern werden die alltaumlgli-

chen Handlungsmuster und -strukturen

(lebens- und Arbeitswelten) alltaumlg-

lichen Praktiken (lebensstilanalysen)

sowie die Kommunikation zwischen

den Subsystemen analysiert

Daruumlber hinaus bietet der Transi-

tion-Design-Ansatz in Verbindung mit

Handlungsmodellen fuumlr nachhaltiges

Produzieren und Konsumieren die

Moumlglichkeit realitaumltsnah moumlgliche

Models of Change zu erforschen fuumlr

diesen Zweck werden die Ansaumltze der

modernen Verbraucherforschung (li-

ving-lab-Ansatz Transformationstheo-

rien lebensstiltypen) sowie der

Entwicklung von unternehmenskultur

mit dem Ansatz des Transition Design

verbunden

erstellt von

bull Prof Dr Christa Liedtke

bull Dr Maria J Welfens

bull Hannah Fink

in Zusammenarbeit mit

bull Dr Alexandra Buumlttgen

bull Sarah Reddig

bull Christoph Tochtrop

Stand 16062016

Wuppertal Institut fuumlr Klima umwelt Energie

Doumlppersberg 19

42103 Wuppertal

Deutschland

Postfach 100480

42004 Wuppertal

Page 10: Crashkurs Nachhaltigkeit: eine multimediale Uebersicht · Institut für Klima, ... Eine differenzierte Ausarbeitung von Megatrends listet die European Envi-ronment Agency, ... Welt

Seite 10 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Konferenz der Vereinten Natio-nen fuumlr umwelt und Entwicklung (1992) 12

AGENDA 21 Rio de Janeiro Juni 1992

unsere gemeinsame Zukunft

Hauff Volker (1987) Eggenkamp

State of the World Is Sustainability Still Possible

Worldwatch Institute (2013) State of the World Washington DC Island Press

brundtlandbericht

Weltkommission fuumlr Umwelt und Ent-wicklung (1987) Unsere gemeinsame Zukunft Brundtlandbericht Greven Eggenkamp Verlag

() Die Erde wird als komplexes System beschrieben in dem die Teilsysteme Umwelt und Gesellschaft miteinander interagieren Vor diesem Hintergrund bedeutet die Umsetzung der Nachhaltigkeit die Folgen der enormen Eingriffe der Menschen zu erkennen den Verbrauch endlicher Ressourcen sichtbar zu machen und effizienter mit ihnen umgehen zu lernen

Didaktische Module bdquoVom Wissen zum Handelnldquo Modul bdquoKonsum (KON)ldquo 13

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Forum fuumlr Verantwortung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut Was hat unser Konsum mit Klima- und Ressourcenschutz zutun Was sind die Trends in der weltweiten Entwicklung und welche Strategien koumlnnen Wohlstand erhalten ohne das System Erde zu uumlberlasten Hierzu werden die politischen Rahmenbedin-gungen und Entwicklungen national und international vorgestellt und zentrale Strategien Instrumente und Bewertungssysteme fuumlr einen nach-haltigeren Konsum beschrieben

Didaktische Module bdquoVom Wissen zum Handelnldquo Modul bdquoRessour-cen und Energie (RE)ldquo 14

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Forum fuumlr Verantwortung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut Eine nachhaltigere Energie- und Ressourcennutzung stellt eine globale Herausforderung dar Was sind die treibenden Kraumlfte unseres Ressour-cen- und Energieverbrauchs Wie sieht der Energie und Ressourcen-verbrauch in der Zukunft aus Wie sind die Wirtschafts- und Ressourcen-politik auf nationaler und internatio-naler Ebene miteinander verflochten Zu diesen Fragen finden Sie im Modul bdquoRessourcen und Energieldquo Informa-tionen und Arbeitsmaterialien

TED 2008 R Anderson The busi-ness logic of sustainability 15

Erfolgsbeispiel fuumlr nachhaltiges Wirt-schaften

Seite 11 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1992 in Rio de Janeiro statt 1

In dem Abschlussdokument dieses

Treffens wurde ein fahrplant fuumlr die

Zukunft des Planeten im 21 Jh formu-

liert die sog Agenda 21 2

Die Agenda 21 sieht bereits vor dass

die Planung und umsetzung einer

nachhaltigen Entwicklung durch die

Staaten in form nationaler Strategien

und umwelt(aktions)plaumlne erfolgen

sollte

Auf den Weltgipfel in Rio 1992 folg-

ten mehrere folgekonferenzen

Rio + 5 vom 23 bis zum 27 Juni

1997 trafen sich 53 Staats- und Regie-

rungschefs auf der uN-Sondergene-

ralversammlung um die Entwicklung

der Vorgaben des ersten Weltgipfels zu

diskutieren

Rio +10 in Johannesburg vom

2608 bis 04092002 wurden erneut

die umsetzungsmoumlglichkeiten der Rio-

Konventionen in Zeiten der voran-

schreitenden Globalisierung diskutiert

Rio +20 in Rio de Janeiro 2012

fand der Weltgipfel erneut in Rio de

Janeiro statt

2015 (September) fand in New York

der uN-Sondergipfel zur bdquo2030-Agenda

fuumlr nachhaltige Entwicklungldquo statt

1 httpswwwnachhaltigkeitinfoartikelweltgipfel_rio_de_

janeiro_1992_539htm middot 2 httpswwwnachhaltigkeitinfoartikel

agenda_21_744htm middot 3 wwwnachhaltigkeitde middot 4 wwwaachener-stiftung

de middot 5 httpwwwunorgdeptsgermanconfagenda21agenda_21

pdf middot 6 httpswwwaachener-stiftungde middot und middot httpswwwaachener-

stiftungdenationalinformationnachhaltigkeitslexikonhtml middot 7 http

wwwnachhaltigkeitsratde middot 8 httpwwwforum-fuer-verantwortungde

publikationennachhaltige-entwicklung middot 9 httpswwwyoutubecom

watchv=YNSNulqBqhE middot 10 httpwwwnachhaltiger-filmblickdestart

php middot 11 httptedxtalkstedcomvideoTitle-of-your-video-Stuart-Cand

search3Atag3A22tedxchristchurch22 middot 12 httpwwwunorgdepts

germanconfagenda21agenda_21pdf middot 13 httpwupperinstorguploads

tx_wupperinstDidakMat2_MzN2_KON_Auswahlpdf middot 14 httpwww

forum-fuer-verantwortungdepublikationenkonsum middot 15 httpwwwted

comtalksray_anderson_on_the_business_logic_of_sustainability

Im Zentrum stand die Verabschiedung

neuer internationaler Nachhaltig-

keitsziele fuumlr die Zeit nach 2015 die

sogenannten bdquoSustainable Development

Goalsldquo

In Deutschland sind Ziele und Maszlig-

nahmen in der Nachhaltigkeitsstrategie

der bundesregierung formuliert die

unter dem Titel bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo im Jahr 2002 heraus-

gegeben wurde und im Jahr 2005 im

fortschrittsbericht bdquoWegweiser Nach-

haltigkeit ndash bilanz und Perspektivenldquo

den aktuellen Gegebenheiten angepasst

wurde (vgl Die bundesregierung 2002

2005)

Seite 12 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Sustainable Development Goals

Auf dem bdquoRio+20ldquo Weltgipfel zu

Nachhaltiger Entwicklung wurde

2012 eine Open Working Group

(OPW) der Vereinten Nationen

eingerichtet um einen Entwurf

universeller Ziele nachhaltiger

Entwicklung (Sustainable De-

velopment Goals) zu entwickeln

Diese sollen weltweit fuumlr alle Laumln-

der gelten unabhaumlngig von dem

Entwicklungsniveau

Die vorgeschlagenen 17 Nachhaltig-

keitsziele mit 169 unterzielen adressie-

ren alle groszligen globalen Herausforde-

rungen Armut Hunger Muumltter- und

Kindersterblichkeit fehlende bildung

Kriege und Gewalt unterdruumlckung

umweltzerstoumlrung und Klimawandel

Sie schlieszligen inhaltlich und zeitlich

an wo die uN-Millenniumsziele 2015

aufhoumlren

Die SDGacutes umfassen

1 Armut in jeder Form und uumlberall

beenden

2 Den Hunger beenden Ernaumlh-

rungssicherheit eine bessere Er-

naumlhrung erreichen und eine nach-

haltige Landwirtschaft foumlrdern

3 Ein gesundes Leben fuumlr alle

Menschen jeden Alters gewaumlhr-

leisten und ihr Wohlergehen

foumlrdern

4 Inklusive gerechte und hoch-

wertige Bildung gewaumlhrleisten

und Moumlglichkeiten des lebenslan-

gen Lernens fuumlr alle foumlrdern

5 Geschlechtergerechtigkeit und

Selbstbestimmung fuumlr alle Frauen

und Maumldchen erreichen

6 Verfuumlgbarkeit und nachhaltige

Bewirtschaftung von Wasser und

Sanitaumlrversorgung fuumlr alle ge-

waumlhrleisten

7 Zugang zu bezahlbarer verlaumls-

slicher nachhaltiger und zeitge-

maumlszliger Energie fuumlr alle sichern

8 Dauerhaftes inklusives und

nachhaltiges Wirtschaftswachs-

tum produktive Vollbeschaumlf-

tigung und menschenwuumlrdige

Arbeit fuumlr alle foumlrdern

9 Eine belastbare Infrastruktur

aufbauen inklusive und nachhal-

tige Industrialisierung foumlrdern und

Innovationen unterstuumltzen

10 Ungleichheit innerhalb von und

zwischen Staaten verringern

11 Staumldte und Siedlungen inklu-

siv sicher widerstandsfaumlhig und

nachhaltig machen

Eine Agenda fuumlr den Wandel zu nachhaltiger Entwicklung weltweit

Bericht der Bundesregierung (2014) Eine Agenda fuumlr den Wandel zu nach-haltiger Entwicklung weltweit Die deutsche Position fuumlr die Verhand-lungen uumlber die Post 2015-Agenda fuumlr nachhaltige Entwicklung 3122014

Sustainable Development Goals 1

Uumlberraschende Statistiken raumlumen mit Mythen uumlber sogenannte Ent-wicklungslaumlnder auf

Der Weg zur 2030-Agenda fuumlr nachhaltige Entwicklung 2

Die neuen Ziele fuumlr nachhaltige Entwicklung 3

D Messner (2015) Die neuen Zie-le fuumlr nachhaltige Entwicklung Der WBGU-Vorsitzende uumlber UN-Ent-wicklungsziele bis 2030

Seite 13 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

12 Fuumlr nachhaltige Konsum- und

Produktionsmuster sorgen

13 Umgehend Maszlignahmen zur

Bekaumlmpfung des Klimawandels

und seiner Auswirkungen ergrei-

fen

14 Ozeane Meere und Meeresres-

sourcen im Sinne einer nachhal-

tigen Entwicklung erhalten und

nachhaltig nutzen

15 Landoumlkosysteme schuumltzen

wiederherstellen und ihre nach-

haltige Nutzung foumlrdern Waumllder

nachhaltig bewirtschaften Wuumls-

tenbildung bekaumlmpfen Boden-

verschlechterung stoppen und

umkehren und den Biodiversitaumlts-

verlust stoppen

1 httpssustainabledevelopmentunorgtopics middot 2 httpwwwbmzde

dewas_wir_machenzieleziele2030_agendamillenniumszieleindexhtml middot

3 httpswwwyoutubecomwatchv=KrksLaXYOH0

16 Friedliche und inklusive Ge-

sellschaften im Sinne einer nach-

haltigen Entwicklung foumlrdern

allen Menschen Zugang zur Justiz

ermoumlglichen und effektive re-

chenschaftspflichtige und inklusi-

ve Institutionen auf allen Ebenen

aufbauen

17 Umsetzungsmittel staumlrken

und die globale Partnerschaft fuumlr

nachhaltige Entwicklung wieder-

beleben

Quelle Deutsches Institut fuumlr Entwick-

lungspolitik (2014) Post 2015 Die

Verhandlung der Sustainable Develop-

ment Goals fuumlr eine ambitionierte

globale Entwicklungsagenda nutzen

S 2

Die SDGacutes wurden auf dem uN-Son-

dergipfel zur bdquo2030-Agenda fuumlr nach-

haltige Entwicklungldquo im September

2015 in New York vorgestellt

claudiabo
Hervorheben

Seite 14 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Die Grenzendes Wachstums

Die Grenzen des Wachstums

(engl lsquoThe Limits to Growthrsquo) ist

eine 1972 unter dem gleichen Titel

vorgestellte Studie zur Zukunft

der Weltwirtschaft die im Auftrag

des CLub Of ROME von dem Wis-

senschaftlerteam um Dennis und

Donella Meadows erstellt wurde

Das buch wurde weltweit uumlber 30

Millionen mal in 30 Sprachen verkauft

(Simmons 2000) Der Report hob eine

Reihe von Szenarien fuumlr die Zukunft

der Menschheit und den Planeten her-

vor und schlug vor wie effektiv Politik

und Zusammenarbeit die Herausforde-

rungen der Zukunft bewaumlltigen koumlnn-

ten Die Szenarien basieren auf einem

Computermodell zur Simulation von

Wechselwirkungen von fuumlnf globalen

Wirtschaftssysteme wie bevoumllkerung

Nahrungsmittelproduktion die In-

dustrieproduktion umweltverschmut-

zung und Verbrauch nicht erneuerbarer

natuumlrlicher Ressourcen Entgegen der

landlaumlufigen Meinung hat haben die

im buch beschriebenen Szenarien

keinen weltweiten Zusammenbruch

vorhergesagt bis zum Ende des 20

Jahrhunderts Das business-as-usual-

Szenario geht vielmehr davon aus

dass wenn Menschen weiterhin mehr

Natur verbrauchen als diese faumlhig ist

zu liefern wird die globale wirtschaft-

liche Zusammenbruch und ein steiler

bevoumllkerungsruumlckgang im Jahr 2030

auftreten

Allerdings verdeutlichte die Studie

auch dass unbegrenztes Wirtschafts-

wachstum moumlglich ist wenn die Politik

in Technologien investiert die die Ver-

groumlszligerung des oumlkologischen fuszligab-

drucks der Menschheit reguliert (CoR

Homepage)

Damit erreichten die Mitglieder des

CoR Aufmerksamkeit bei den der

Weltmaumlchte und Entscheidungstraumlgern

hinsichtlich dieser Themen

Auf den bericht bdquoDie Grenzen des

Wachstumsldquo folgten uumlber 30 weitere

bdquoberichte an den Club of RoMEldquo

wie unter anderem der folgebericht

bdquobeyond the limits of growthldquo (Eduard

Pestel 1989) sowie bdquoThe future of the

oceansldquo (Elisabeth Mann borghese

1986) und bdquofaktor 4ldquo (Ernst ulrich von

Weizsaumlcker 1997)

Meadows et al (1972) The Limits to Growth 1

Matthew R Simmons Revisiting the Limits to Growth 2

Could the Club of Rome Have Been Correct After All Oktober 2000 S 1 Buchdiskussion von Limits of Growth aus dem Jahr 2000

Graham Turner 3

Graham Turner verglich die realen Daten von 1970 bis 2000 mit dem Business-as-usual-Szenario des Club of Rome von 1972 uns zeigt dass die Vorhersagen mit den Tatsachen fast uumlbereinstimmen ldquoThere is a very clear warning bell being rung hererdquo he says ldquoWe are not on a sustainable trajectoryrdquo

Dennis Meadows 4

Presentation by Dennis Meadows on The Limits to Growth and the future of humanity

Zusammenfassung des buches 5

40 years sbquoLimits to Growthlsquo

TED 2013 The Limits to Growth update ndash Dennis Meadows (2006) 6

Dennis Meadows praumlsentiert das Update zu 30 Jahren Die Grenzen des Wachstums

Dennis L Meadows on the future of our Planet 7

Meadows spricht uumlber Entwicklun-gen welche seit Grenzen des Wachs-tums eingetreten sind und was diese bedeuten

Seite 15 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

30 Jahre spaumlter im Jahr 1992

erschien ein update des buches lsquoThe

limits to Growth The 30-Year updatersquo

und wurde zum bestseller Erneut wur-

den pessimistische Analysen praumlsen-

tiert daneben aber auch erste Anzei-

chen fuumlr einen bewusstseinswandel der

Menschen aufgezeigt

In den vergangenen drei Jahrzehnten

haben sich das bevoumllkerungswachstum

und die globale Erwaumlrmung sehr nahe

an den Szenarien die im buch Grenzen

des Wachstums von 1972 vorhergesagt

wurden bewegt (siehe Material zur

Vertiefung) Die Autoren geben in der

zweiten Auflage keine Vorhersagen

zu zukuumlnftigen umweltzerstoumlrungen

bieten aber eine Analyse der gegenwaumlr-

tigen und zukuumlnftigen Trends in der

Ressourcennutzung und eine Vielzahl

von moumlglichen Ereignissen

Das 30-Jahre-update ist damit auch

1 httpwwwclubofromeorgreportthe-limits-to-growth middot 2 http

wwwgreatchangeorgov-simmonsclub_of_rome_revistedhtml middot 3 http

wwwsmithsonianmagcomscience-naturelooking-back-on-the-limits-of-

growth-125269840no-ist middot 4 httpwwwbene-muenchendefileadmin

user_uploadPDFsBericht_zum_Besuch_von_Dennis_Meadowspdf middot 5

httpwwwclubofromeorgflashlimits_to_growthhtml middot 6 Part I https

wwwyoutubecomwatchv=aylvkCqp8ak (001030 h) middot Part II httpswww

youtubecomwatchv=SLeLn4hDEMQ (001030 h) middot Part III httpswww

youtubecomwatchv=ZFyWKpL_Zjw (001030 h) middot Part IV httpswww

youtubecomwatchv=qsTTwkyNS1k (001030 h) middot Part V httpswww

youtubecomwatchv=Ck7baSRtHA8 (000643 h) middot 7 httpswwwyoutube

comwatchv=cVzK8Do-u6E

eine Warnung Ein bdquoovershootldquo wie

im ersten buch beschrieben wird laut

der Autoren nicht ohne einen Zusam-

menbruch auskommen koumlnnen Aber es

gibt den Grund zu der Annahme dass

die Menschen bisherige Schaumlden an der

Erde ruumlckgaumlngig machen koumlnnen wenn

sie geeignete Maszlignahmen finden um

Ineffizienz und Verschwendung zu

reduzieren

Seite 16 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Clubof Rome

Der CLub Of ROME (COR) ist eine

nicht-profitorientierte Organisa-

tion unabhaumlngig von politischen

ideologischen und religioumlsen

Interessen Mit dem Leitgedan-

ken sich fuumlr eine lebenswerte und

nachhaltige Zukunft der Mensch-

heit einzusetzen wurde der Club

von fIAT-Manager Aurelio Peccei

und dem OECD-Generaldirektor

Alexander King in Rom 1968 ins

Leben gerufen

Der Club of RoME erlangte seine be-

kanntheit aber vor allem im Jahr 1972

durch den viel diskutierten bericht

bdquoThe limits to Growthldquo (bdquoDie Grenzen

des Wachstumsldquo)

Seither gilt der CoR als eine Ver-

einigung von Persoumlnlichkeiten aus

Wissenschaft Kultur Wirtschaft und

Politik aus allen Regionen der Erde

der sich fuumlr eine nachhaltige Entwick-

lung die die beduumlrfnisse der heutigen

wie auch der kuumlnftigen Generationen

an den begrenzten Ressourcen sowie

der begrenzten belastbarkeit unserer

Oumlkosysteme orientiert einsetzt Zum

Markenzeichen des Club of RoME ist

der Grundsatz bdquoGlobal denken - lokal

handelnldquo (bdquoThink global act localldquo)

geworden

THE Club of RoME ist eine Platt-

form die unterschiedliche Akade-

miker Wissenschaftler Politiker

Wirtschaftsexperten und Mitglieder

der Zivilgesellschaft zusammenbringt

um effektive Ansaumltze und Handlung-

sempfehlungen einer bandbreite von

miteinander verbundenen globalen

Herausforderungen zu designen ent-

wickeln und zu implementieren Die

Probleme beinhalten Nachhaltigkeit

Wirtschaftswachstum Ressourcenkons-

um frieden Sicherheit und Demogra-

fie Die Mitglieder des Club of RoME

engagieren sich in einer bandbreite von

international agierenden Initiativen

und Projekten Ausgewaumlhlte Publika-

tionen von Mitgliedern erscheinen als

ldquoReports to the Club of RoMErdquo

Mittlerweile gibt es zahlreiche Able-

ger des CoR auf nationaler Ebene die

sogenannten bdquoNational Associationsldquo

Diese haben das Ziel die Ideale des

Club of RoME in heute uumlber 30 laumln-

dern und Regionen zu verwirklichen

Sammlung Reports to the Club of Rome 1

Club of Rome International 2

Think Tank 30 Deutschland des Club of Rome 3

Think tank 30 Deutschland ist ein unabhaumlngiges uumlberparteiliches und eigenstaumlndiges Netzwerk junger Men-schen in den Zwanzigern und Dreiszligi-gern unter dem Dach der Deutschen Gesellschaft CLUB OF ROME

Deutsche Gesellschaft Club of Rome Wachstum Ja bitte ndash aber 20 4

Youtube-Channel Club of Rome 5

Offizieller YouTube-Auftritt des CLUB OF ROME

Seite 17 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

So gibt es auch in Deutschland eine

Deutsche Gesellschaft Club of RoME

die bereits 1978 in Hamburg gegruumln-

det wurde Eduard Pestel Initiator des

deutschen Ablegers und Mitglied des

Club of RoME hatte entscheidend

zur Realisierung der Arbeiten an bdquoGren-

zen des Wachstumsldquo beigetragen

1 httpwwwclubofromeorgactivitiesreports middot 2 httpwww

clubofromeorg middot 3 httpwwwtt30de middot 4 httpwwwclubofrome

deweitere-initiativenhtml middot 5 httpswwwyoutubecomchannel

UC8A9L4UYgk_tTvkZhaDOLVQ

Seite 18 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2052Prognose

Im Mai 2012 im Vorfeld des um-

weltgipfels von Rio erschien der

bericht bdquo2052 - Eine globale Pro-

gnose fuumlr die naumlchsten 40 Jahreldquo

(ldquo2052 ndash A Global forecast for the

Next forty Yearsrdquo)

In diesem neuen Report fuumlr den Club

of RoME gibt Jorgen Randers einer

der urspruumlnglichen Koautoren des

berichtes bdquoGrenzen des Wachstumsldquo

einen Ausblick auf die naumlchsten 40

Jahre der Weltwirtschaft und -gesell-

schaft und wirft einige unbequeme

fragen auf

Welche Nationen werde zukuumlnftig

ihren Wohlstand halten koumlnnen und

welchen wird das nicht gelingen

Was bedeutet die wirtschaftli-

che Vorherrschaft Chinas fuumlr andere

Weltregionen

Ist die westliche Demokratie dazu

geeignet die groszligen Menschheitspro-

bleme zu loumlsen

Jorgen Randers stuumltzt sich auf globale

Prognoseinstrumente und seine eigene

Arbeit im bereich Nachhaltigkeit zu-

sammen mit mehr als 30 Vorhersagen

von fuumlhrenden Wissenschaftlern Oumlko-

nomen und Zukunftsforscher aus der

Welt der Wirtschaft der Nachhaltigkeit

und der Wissenschaft um moumlgliche

weltweite Zukuumlnfte vorauszusagen

(CoR 2012)

Dabei werden zwar drastische

Zukuumlnfte gezeichnet jedoch auch

Chancen durch den wachsenden An-

passungsprozess der Menschen an die

Grenzen des Planeten aufgezeigt Den-

noch werden auch unbequeme Trends

thematisiert wie soziale unruhen und

zahlreiche umbruumlche

New Report to the CLub Of ROME 1

COR - CLUB OF ROME (2012) 7 May Launch of major Report that presents possible global futures over the next 40 years and comes to thought-provoking conclusions 2052 A Global Forecast for the Next Forty Years

Randers Jorgen (2012) 2052 A Global forecast for the Next for-ty Years White River Junction Chelsea Green Publishing

Randers draws on his own experience in the sustainability area global forecasting tools and the predictions ndash included in the book ndash of more than thirty leading scientists economis-ts futurists and others to guide us through the future

2052info 2

Homepage of the book containing its quantitative basis ie the spread sheet papers by Joslashrgen Randers that summarise or describe the contents of the 2052 book in various ways external reviews of the 2052 book presentations speaking notes

Make your own forecast for 2052 (Excel spreadsheet) 3

Genuine data from the book

A 5000-word summary 4

An illustrated summary 5

bdquo2052 A Global forecast for the Next forty Yearsldquo Launch in Rot-terdam 6

Jorgen Randers stellt den neuen Bericht vor

TED 2012 Paul Gilding Die Erde ist voll 7

Ausblick auf Konsequenzen die ange-sichts der ausgeschoumlpften Tragfaumlhig-keit der Erde zu erwarten sind

TED 2013 Jorgen Randers Earth in 2052 8

Jorgen Randers erklaumlrt warum die natuumlrliche Verlangsamung der Wachstumsprozesse in Oumlkonomie und Bevoumllkerung der naumlchsten 40 Jahre nicht ausreichend sind um das Klima zu stabilisieren

Seite 19 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpwwwclubofromeorgreport2052 middot 2 www2052info middot 3

httpwww2052infodownload middot 4 httpwww2052infoa-5000-

word-summary middot 5 httpwww2052infowp-contentuploads201401

p120801-2052-A-global-forecast-15p-illustrated-CPSLpdf middot 6 Teil 1 https

wwwyoutubecomwatchv=8qDy0jHo_DQ middot Teils 2 httpswww

youtubecomwatchv=sTOmaiil3t0 middot 7 httpswwwtedcomtalks

paul_gilding_the_earth_is_fulllanguage=de middot 8 httpswwwyoutubecom

watchv=gPEVfXVyNMM

claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext

Seite 20 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

RessourcenleichteGesellschaft

bdquoEine ressourcenleichte Gesell-

schaft ist eine Gesellschaft die

einen moumlglichst geringen Res-

sourcenverbrauch ausweist

Ressourcen bewusst nutzt

Oumlkosystemleistungen erhaumllt den

umweltraum einhaumllt und somit

dematerialisiert ist Dies beinhal-

tet einen grundlegenden Gerech-

tigkeitsaspekt innerhalb und zwi-

schen den Generationen gleicher

Ressourcenzugang fuumlr die Men-

schen zur individuellen Entfaltung

und sozialen Wohlstandsschaf-

fung bildet einen normativen

Rahmen bezieht die Gesellschaft

dieses Ziel auf eine nachhaltige

Entwicklung so gelten die ge-

sellschaftlich entwickelten und

anerkannten Nachhaltigkeitsziele

subsidiaumlr im Mehrebenensystem

(uN Eu nationale bundesland

und lokale Ebene) und werden fuumlr

eine umsetzung von den Akteu-

ren (Staat unternehmen NPOs

buumlrger etc) operationalisiert und

beruumlcksichtigtldquo

(berg H Liedtke C Welfens J (2016 in Vorberei-

tung) Hintergrundrecherche und Definition einer

Ressourcenleichten Gesellschaft)

Ein ressourcenintensives Wirtschafts-

wachstum als gesellschaftliches und

wirtschaftspolitisches Ziel verhindert

die loumlsung der umweltprobleme die es

verursacht In folge eines dynamisch

wachsenden Ressourcenverbrauchs

uumlberschreitet in vielen Regionen der

Erde die Nutzung der natuumlrlichen

Ressourcen deutlich die Regenerati-

onsfaumlhigkeit des Planeten Das erste

deutsche Ressourceneffizienzprogramm

(ProgRess I) formulierte die beobach-

tung dass aufgrund der gegenwaumlr-

tigen Uumlbernutzung der natuumlrlichen

Ressourcen im Verhaumlltnis zu deren

Regenerationsfaumlhigkeit ein bdquoschonender

und gleichzeitig effizienter umgang

mit natuumlrlichen Ressourcen zu einer

Schluumlsselkompetenz zukunftsfaumlhiger

Gesellschaftenldquo (bMu 2012 S 6) ge-

houmlren muss

Die frage bdquoWie viele Ressourcen

braucht eine Gesellschaft um in oumlko-

logischen Grenzen ihren Wohlstand

zu bewahrenldquo beschaumlftigte deutsche

und internationale Wissenschaftler

lange bevor das leitbild einer bdquoressour-

Deutsches Ressourceneffizienz-programm

BMUB (2012) Programm zur nach-haltigen Nutzung und zum Schutz der natuumlrlichen Ressourcen

MIPS ndash Wieviel umwelt braucht der Mensch

Schmidt-Bleek F (1994) Wieviel Umwelt braucht der Mensch MIPS das Maszlig fuumlr oumlkologisches Wirtschaf-ten Basel Boston Birkhaumluser Verlag

foresightprozess 1

VDI Foresightprozess zu wirtschaft-licher technologischer und gesell-schaftlicher Veraumlnderung

ProgRess I 2

Wie wollen wir in Zukunft leben 3

Baumlr et al (2015) Transformative Umweltpolitik ndash Der Beitrag der Umweltpolitik zu Prozessen gesell-schaftlichen Wandels Teilbericht des Projektes bdquoNachhaltiges Deutschland 2030 bis 2050 ndash Wie wollen wir in Zukunft lebenldquo

Ressourcenleichte Gesellschaft im Web 4

TED 2011 Pavan Sukhdev Put a value on nature 5

Pavan Sukhdev beschreibt wie durch monetaumlre Wertzuschreibungen ein Umdenken im Umgang mit bdquokostenlo-senldquo Ressourcen wie Luft und Wasser moumlglich ist

TED 2012 Timothy Prestero De-sign for people not awards 6

Der Vortrag erklaumlrt warum es primaumlre Aufgabe des Produktdesigns sein muss Guumlter zu entwickeln die alltagstauglich und relevant sind

Seite 21 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

cenleichten Gesellschaftldquo in politische

Programme und beschluumlsse integriert

wurde Anfang der 90er Jahre wur-

den verstaumlrkt Ansaumltze in die Debatte

eingebracht die den Schwerpunkt

der umweltpolitischen Diskussion auf

die Inputseite der wirtschaftlichen

Prozesse verlagerten und die begren-

zung menschlicher Eingriffe in die

Natur forderten (Schmidt-bleek 1994

Weizsaumlckerlovinslovins 1995) Aus

der Erkenntnis neuer oumlkologischer

Zusammenhaumlnge werden entsprechend

seitdem neue Anforderungen an die

umweltpolitik gestellt Im Sinne der

Vorsorge soll demnach unter einem

leitbild der Dematerialisierung eine

kontinuierliche Reduzierung der Ma-

terial- Energie- und flaumlchenintensitaumlt

des lebens und (weiter auf S 22)

Nutzen gestalten

Schmidt-Bleek FTischner U (1995) Produktentwicklung Nutzen gestalten ndash Natur schonen Schrif-tenreihe des Wirtschaftsfoumlrderungs-instituts Nr 270 Wirtschaftsfoumlrde-rungsinstitut der Wirtschaftskammer Oumlsterreichs

faktor 4

Weizsaumlcker EU von Lovins AB Lovins LH (1995) Faktor Vier Doppelter Wohlstand ndash halbierter Naturverbrauch Der neue Bericht an den Club of Rome Muumlnchen Verlag Droemer Knaur

Module WIN amp RE________________________

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Didaktische Module bdquoVom Wissen zum HandelnldquoModule bdquo WirtschaftNeue Weltordnung( WIN)bdquo und Ressourcen und Energie (RE)ldquo Forum fuumlr Verantwortung ASKO EU-ROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken

Modul WirtschaftNeue Weltordnung (WIN)

Wie koumlnnen Wohlstand und Lebens-qualitaumlt gesichert und die Natur und das Klima geschont werden Sind eine nachhaltigere Wirtschaft und ein stetiges Wirtschaftswachstum verein-bar Im Fokus dieses Moduls stehen Ziele Strategien und Instrumente ei-ner nachhaltigeren Wirtschaft Daruuml-ber hinaus beschaumlftigt sich das Modul mit der internationalen Dimension der Problematik und diskutiert die Eckpunkte einer neuen Weltordnung

Modul bdquoRessourcen und Energie (RE)ldquo

Eine nachhaltigere Energie- und Ressourcennutzung stellt eine globale Herausforderung dar Was sind die treibenden Kraumlfte unseres Ressour-cen- und Energieverbrauchs Wie sieht der Energie und Ressourcen-verbrauch in der Zukunft aus Wie sind die Wirtschaft- und Ressourcen-politik auf nationaler und internatio-naler Ebene miteinander verflochten Zu diesen Fragen finden Sie im Modul bdquoRessourcen und Energieldquo Informa-tionen und Arbeitsmaterialien

1 Band 1 httpwwwvditzdepublikationforesight-bericht-band-

1-gesellschaftliche-veraenderungen-2030 middot Band 2 httpwww

vditzdepublikationforesight-bericht-band-2-forschungs-und-

technologieperspektiven-2030 middot Band 3 httpwwwvditzdepublikation

foresight-bericht-band-3-geschichten-aus-der-zukunft-2030 middot 2 http

wwwbmubbunddeservicepublikationendownloadsdetailsartikel

deutsches-ressourceneffizienzprogramm-progress middot 3 httpwww

umweltbundesamtdepublikationentransformative-umweltpolitik-der-

beitrag-der middot 4 httpressourcenleichte-gesellschaftdeindexphpid=12 middot 5

httpswwwtedcomtalkspavan_sukhdev_what_s_the_price_of_nature

middot 6 httpswwwtedcomtalkstimothy_prestero_design_for_people_not_

awards

claudiabo
Hervorheben

Seite 22 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

als auch in der praktischen umsetzung

immer mehr an Konturen gewann

Auch fuumlr die Gestaltung von Produk-

ten und Prozessen wurden Strategien

entwickelt die zur loumlsung der genann-

ten Probleme integrierte Anwendungen

der Effizienz- Konsistenz- und Suffi-

zienzprinzipien vorschlagen (vgl ua

Schmidt-bleekTischner 1995)

BR

DW

ELT

EU 1972 1974 1986 1987 1992 1994 1995 1996 1999 2001 2002 2003 2004 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Limits to Growth

Gruumlndung UNEP Brundtland-Report

World Summit Rio de JaneiroWorld Summit Johannesburg

Marrakesch Prozess

Circular Economy Package

Gruumlndung WBCSD

UNCSD Sustainable Consumption Indicators

UN Sustainable Development Goals

EuropRohstoffstrategie

Fahrplan ress schonendes Europa EU-Dashboard

Europe 2020

European Ressource Efficiency Platform

European Ressources Forum

Gruumlndung Umweltbundesamt

Gruumlndung Bundesministerium fuumlr Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit

Aumlnderung Art 20a Grundgesetz

BMU-Ziel Faktor 25 bis 2020

Nationale Nachhaltigkeitsstrategie Verdopplung Rohstoffproduktivitaumlt bis 2020

Kreislaufwirtschaftsgesetz

WBGU Welt im Wandel

Rohstoffstrategie

ProgRess I

Gruumlndung Ressourcen-Kommission am Umweltbundesamt

Enquete Kommission Wachstum Wohlstand Lebensqualitaumlt

ProgRess II

National Ressources Forum

Umweltschutz als Wirtschaftsfaktor

World Ressources Forum

Rio +20

G7 Allianz Ressourceneffizienz

SDG-Report

G8 3R Action Plan

Europ Nachhaltigkeitsstrategie

Abb 1 Quelle Wuppertal Institut 2016 berg H Liedtke Ch Welfens J (2016) Hintergrundrecherche und Definition einer Ressourcenleichten Gesell-schaft Arbeitspapier im Projekt bdquoErfolgsbedingungen fuumlr Systemspruumlnge und Leitbilder einer ressourcenleichten Gesellschaftldquo

Wirtschaftens angestrebt werden

beispiele dazu

Europa 2020 Idee der Entkopplung

durch intelligentes nachhaltiges und

integratives Wachstum

Enquete Kommission fuumlr Wachs-

tum Wohlstand und lebensqualitaumlt in

Deutschland mit konkreten Handlung-

sempfehlungen fuumlr mehr Wohlstand

bei gleichzeitiger Abkopplung vom

Ressourcenverbrauch

ProgRess 1 und 2 in Deutschland

Programme die nachhaltige Nutzung

der natuumlrlichen Ressourcen in den

fokus stellen

Diese Entwicklungen haben dazu

beigetragen dass das leitbild einer

bdquoressourcenleichten Gesellschaftldquo die

innerhalb des zur Verfuumlgung stehenden

umweltraumes eine hohe lebensquali-

taumlt und Entfaltung des der Einzelnen

sowie der Gemeinschaft foumlrdert und

fordert sowohl in der Wissenschaft

Seite 23 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

GreenEconomy

Green Economy ndash verstanden

als eine wettbewerbsfaumlhige

umwelt- und sozialvertraumlgliche

Wirtschaftsweise ndash wird seit etwa

2007 zum neuen Leitbild in der

internationalen und nationalen

Diskussion zu Wachstum Wohl-

stand und Lebensqualitaumlt Der

begriff wurde federfuumlhrend von

uNEP gepraumlgt

Aufgrund der folgewirkungen die mit

dem aktuellen Wirtschaftssystem ver-

bunden sind wie beispielsweise fort-

schreitender Klimawandel biodiversi-

taumltsverlust und Ressourcenknappheit

setzt sich zunehmend die Auffassung

durch dass dieses ressourcen- und

energieintensive Wirtschaftsmodell

nicht uneingeschraumlnkt fortgesetzt wer-

den kann

Die Chance fuumlr eine nachhaltige faire

und offene Zukunft im Sinne einer

Green Economy ist daher die Entwick-

lung eines Wirtschafts- und Gesell-

schaftsmodells das sowohl die nach-

haltige Nutzung der Oumlkosysteme als

auch den gesellschaftlichen Wohlstand

sichert Dies macht es erforderlich dass

die Produktions- und Konsumprozesse

innerhalb oumlkologischer und sozialer

leitplanken stattfinden und die End-

lichkeit der Ressourcen beruumlcksichtigt

wird

fuumlr die umsetzung von Green

Economy wurde die Green Econo-

my Initiative ins leben gerufen die

Entscheidungstraumlger unterstuumltzen soll

eine ressourcen- und Co2-aumlrmere und

sozial gerechtere Wirtschaft zu rea-

lisieren Das umsteuern in Richtung

einer Green Economy stellt eine sehr

hohe Herausforderung fuumlr Wirtschaft

und Gesellschaft dar Der Uumlbergang

zu einer nachhaltigeren Wirtschafts-

weise bedarf der Erschlieszligung neuer

Zukunftsmaumlrkte sowie neuer Geschaumlfts-

modelle die eine drastische Steige-

rung der Ressourceneffizienz in den

Produktions- und Dienstleistungssek-

toren bewirken Es bedarf staatlicher

flankierungsmaszlignahmen um diesen

Wirtschaftskurs zu unterstuumltzen die

erforderlichen leitplanken zu setzen

sowie das gesellschaftliche bewusstsein

und nachhaltigere Konsumstile dahin-

gehend zu foumlrdern

Towards a Green Economy 1

UNEP (2011) Towards a Green Economy ndash Pathways to Sustainable Development and Poverty Eradicati-on A Synthesis for Policy Makers

OECD (2011) Towards Green Growth 2

OECD (2010) Transition to a low-carbon economy ndash public goals and corporate practices OECD Publishing 3

Europa 2020 Strategie ndash Eine Strategie fuumlr intelligentes nachhaltiges und integratives Wachstum 4

Discussions about Green Econo-my often ignore the Social 5

This short 10 minute video addresses this issue

uNRISDlsquos Project on the Social Dimensions of Green Economy and Sustainable Development 6

Modul bdquoWirtschaftNeue Wirt-schaftsordnung (WIN)ldquo 7

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Forum fuumlr Verantwortung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut

Growing green economies 8

Von Rio nach Rio+20

TED 2010 Tim Jackson An ec-onomic reality check 9

Tim Jackson stellt ein Konzept vor dass es durch feste oumlkonomische Prinzipien ermoumlglicht aktuelle Krisen zu uumlberwinden und in die Zukunft zu investieren

TED 2012 Juan Verde Towards the green economy 10

Juan Verde ist uumlberzeugt dass be-reits verfuumlgbare Innovationen eine beispiellose Zunahme von gruumlner Technologie und damit einen oumlkono-mischen Wandel hervorrufen koumlnnen

Seite 24 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpwwwuneporgpublicationscontentspub_details_search

aspID=4188 middot 2 httpwwwoecd-ilibraryorgenvironmenttowards-green-

growth_9789264111318-en middot 3 httpdxdoiorg1017879789264090231-

en middot 4 httpeceuropaeueurope2020 middot 5 httpswwwyoutubecom

watchv=O5lBwrJcUOk middot 6 httpwwwunrisdorggreeneconomy middot

7 httpwwwforum-fuer-verantwortungdepublikationenwirtschaftneue-

weltordnung middot 8 httpswwwyoutubecomwatchv=m9AS6KT7a5Y middot

For more info visit wwwoecdorgrio+20 middot 9 httpwwwtedcomtalks

tim_jackson_s_economic_reality_check middot 10 httpswww youtubecom

watchv=x-7ZBairDh4

Seite 25 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

four returnsPrinzip

Commonlandrsquos approach is to

restore landscapes by building

and (co-) funding sustainable

businesses in 3 landscape zo-

nes delivering 4 types of return

inspirational social natural and

financial return within a 20 years

time horizon

Return of Inspiration Giving

people hope and a sense of pur-

pose

Return of Social Capital bringing

back jobs business activity edu-

cation and security

Return of Natural Capital Resto-

ring biodiversity soil and water

quality

Return of financial Capital Reali-

zing long-term sustainable profit

Ein landstrich braucht auf lange Sicht

drei Zonen um dauerhaft von nutzen

zu sein

Natural Zone

Investment Restoring vegetation Plan-

ting native trees and clearing invasive

species Natural restoration limited

maintenance

Return Co2 capture water soil Resto-

red biodiversity forestry hunting

Tourism

Combined Zone

Investment Restoring landscape Plan-

ting usable trees Restoring perennial

vegetation and soil limited mainten-

ance

Return Co2 capture water soil

Partially restored biodiversity Agrofo-

restry fruit trees timber Tourism

Economic Zone

Investment Sustainable agriculture fo-

restry aquaculture Real estate infras-

tructure fitting in landscape Ventures

with positive impact on landscape

Return Co2 capture water soil Crops

and products New businesses new

collaborations Economic development

(wwwcommonlandcom)

commonlandcom 1

Organisation die sich fuumlr die groszligflauml-chige Restauration von Landschaften einsetzt Auf deren Internetpraumlsenz werden deren Ziele und Vorgehens-weisen schnell deutlich Zusaumltzlich gibt es viele Paper und Videos

four returns Three Zones

Ferwerda W Four Returns Three Zones 20 years A systemic and practical approach to scale up land-scape restoration by business and investors to create a restoration in-dustry chapter in book (2015) bdquoLand Restoration Reclaiming Landscapes for a Sustainable Futurerdquo (Elseviers Publication)

John D Liu Hope in a changing climate 2

Liu stellt vor wie vertrocknete Landschaften wiederbelebt werden koumlnnen

Chris McKnett The investment logic for sustainability 3

Groszliginvestoren als Schluumlsselspieler fuumlr den oumlkologischen Fortschritt

1 wwwcommonlandcom middot 2 httpswwwyoutubecom

watchv=41qnjXKdE70 middot

3 httpswwwtedcomtalkschris_mcknett_the_investment_logic_for_

sustainability

Seite 26 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

DeutscheNachhaltigkeitsstrategie

Die Nationale Nachhaltigkeits-

strategie bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo beschlossen im

Jahr 2002 bestimmt den Kurs fuumlr

eine nachhaltige Entwicklung auf

der nationalen Ebene

Ihre leitlinien sind Generationenge-

rechtigkeit lebensqualitaumlt sozialer

Zusammenhalt und internationale Ver-

antwortung In dem Dokument wurden

Ziele (i d R fuumlr das Jahr 2020) fuumlr die

oumlkologische oumlkonomische und soziale

Nachhaltigkeit benannt und insgesamt

21 Schluumlsselindikatoren definiert die

es gestatten den Erreichungsgrad

dieser Ziele bereits heute statistisch zu

messen und die weitere Entwicklung

Jahr fuumlr Jahr zu beobachten

Die Indikatoren beschreiben nicht

nur Ziele an sich sondern gelegentlich

auch sogenannte Zwischenziele deren

Erreichung wiederum den fortschritt

auch bei anderen Zielen voranbringt

So zb bedeutet eine Verbesserung

beim Indikator sbquoEnergieproduktivitaumltlsquo

gleichzeitig auch eine Verbesserung des

Indikatorwertes bei den Treibhausgase-

missionen

Seit der ersten Version der Nach-

haltigkeitsstrategie wurden die Indi-

katoren teilweise erweitert und der

aktuellen Situation angepasst wie zb

die neuen Indikatoren wie Anteil des

Stroms aus erneuerbaren Energiequel-

len am Stromverbrauch oder Schulden-

stand so dass im neuesten Indikato-

renbericht 2012 effektiv 38 Indikatoren

untersucht werden

Diese Indikatoren werden im Abstand

von zwei Jahren in Indikatorenbe-

richten des Statistischen bundesamtes

aktualisiert und der aktuelle Stand und

Entwicklungen dargestellt

Seit 2002 wurden 3 fortschritts-

berichte veroumlffentlicht in denen die

Strategie weiterentwickelt und aktua-

lisiert wird 2004 bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo 2008 bdquofuumlr ein nachhal-

tiges Deutschland und fortschrittsbe-

richt 2012

Die bundesregierung bereitet derzeit

die bdquoNachhaltigkeitsstrategie 2016ldquo vor

ndash und schreibt damit die Nachhaltig-

keitsstrategie fort

bundesregierung (2002) Perspektiven fuumlr Deutschland 1

10 Jahre Nachhaltigkeit bdquomade in Germany 2

Kurzpapier zum Fortschrittsbericht

basisinformationen Lexikon der NachhaltigkeitAachener Stiftung 3

bundesregierung im Web 4

Internetauftritt der Bundesregierung zur nationalen Nachhaltigkeitsstrate-gie mit kurzem Themenuumlberblick

Silke uebelmesser How demographic change is sha-ping our future 5

Ausblick auf die Herausforderun-gen vor die uns der demographische Wandel in den naumlchsten Jahren stellt

1 httpwwwbundesregierungdeContentDE_Anlagen

Nachhaltigkeit-wiederhergestelltperspektiven-fuer-deutschland-

langfassungpdfjsessionid=DD7315CEA90912E6C3977178854C9BDB

s3t1__blob=publicati-onFileampv=3 middot 2 httpwwwbundesregierung

deContentDE_AnlagenNachhaltigkeit-wiederhergestellt2012-

05-09-kurzpapier-zum-fortschrittsbericht-2012-barrierefrei

pdfjsessionid=DD7315CEA90912E6C3977178854C9BDBs3t1__

blob=publicationFileampv=3 middot 3 httpswwwnachhaltigkeitinfoartikel

nationale_nachhaltigkeitsstrategie_entwicklung_1694htm middot 4 httpswww

bundesregierungdeWebsBregDEThemenNachhaltigkeitsstrategie1-

die-nationale-nachhaltigkeitsstrategienachhaltigkeitsstrategie_node

html middot 5 httptedxtalkstedcomvideoHow-demographic-change-is-

shapisearch3Agermany

Seite 27 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren

Nachhaltiges Produzieren und

Konsumieren hat sich in den letz-

ten zwei Jahrzehnten zu einem

der wichtigsten Themenbereiche

der Nachhaltigkeitsdiskussion

auf dem internationalen euro-

paumlischen und nationalen Level

entwickelt

Die globalen Klimaveraumlnderungen

und umweltbelastung verdeutlichen

die Notwendigkeit einer systemischen

sozial-oumlkologischen Transformation

der Gesellschaft in Richtung Nach-

haltigkeit bdquobereits seit geraumer Zeit

befindet sich das fossile oumlkonomische

System international im umbruch

Dieser Strukturwandel wird vom

WbGu (Wissenschaftlicher beirat der

bundesregierung Globale umweltver-

aumlnderungen) als beginn einer bdquoGroszligen

Transformationldquo zur nachhaltigen Ge-

sellschaft verstanden die innerhalb der

planetarischen leitplanken der Nach-

haltigkeit verlaufen mussldquo (WbGu

2011 S 1) Ein Uumlberschreiten dieser

leitplanken koumlnne die oumlkologischen

Rahmenbedingungen veraumlndern und

ein Risiko fuumlr die zukuumlnftigen Genera-

tionen darstellen (vgl Potsdam-Institut

fuumlr Klimafolgenforschung 2009)

Das Tempo des Verbrauchs von

natuumlrlichen Ressourcen der von 10

Mrd Tonnen 1950 auf 70 Mrd Tonnen

2010 rapide gestiegen ist kann nicht

fortgesetzt werden um im Rahmen der

planetarischen Grenze zu wirtschaften

muumlsste der globale Ressourcenver-

brauch bis 2050 etwa halbiert werden

(Schmidt-bleek 2007 uNEP 2011)

Auf der nationalen Ebene muumlsste die

Reduktion des Ressourcenverbrauchs

um einen faktor 10 und auf der Haus-

haltsebene in Deutschland um den fak-

tor 5 auf etwa 8 Tonnen pro Kopf und

Jahr (lettemeier etal 2014) reduziert

werden

Eine radikale Reduzierung des

Ressourcenverbrauchs bei gleichzeitig

groumlszligtmoumlglicher lebensqualitaumlt welt-

weit ist eine globale Herausforderung

des 21 Jahrhunderts Der Weg hin zu

einer 8t-Gesellschaft (lettenmeier et

al 2014) verlangt nach einer nachhal-

tigeren Gestaltung von Produktions-

und Konsummustern sowie der damit

Material footprint 1

Lettenmeier Michael Liedke Chris-ta Rohn Holger (2014) Eight Tons of Material Footprint - Suggestion for a Resource Cap for Household Cons-umption in Finland In Resources 33 (2014) S 488-515

Stellschrauben fuumlr Nachhaltigkeit

Liedtke Ch etal (2015b) Stell-schrauben fuumlr Nachhaltigkeit Trends und Verantwortungen in Produktion und Konsum in Stiftung Entwicklung und Frieden (Hrsg) Globale Trends 2015 Perspektiven fuumlr die Gesellschaft Fischer Verlag 2015 S 299-314

Marrakech-Prozess 2

Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren in der Eu 3

Sustainable Consumption and Production and the SDGs 4

UNEP Post 2015 Note 2

Indikatoren 5

European food Sustainable Cons-umption and Production Round Table 6

The Story of Stuff 7

Der Film beschreibt den kompletten Konsumkreislauf mit seinen sozialen und oumlkologischen Folgen (deutsch)

unsichtbare Schaumltze im Mobil-telefon Ein Animationsfilm zum Recycling von Handys 8

Eine Veranschaulichung des Lebens-zyklus elektronischer Geraumlte am Bei-spiel Handy Die Wiederverwendung von bis zu 80 Prozent der Rohstoffe in gebrauchten Handys ist zentraler Bestandteil der bdquoRohstoff-Expediti-on die vom Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung anlaumlsslich des Wissenschaftsjahres 2012 ausgerufen wurde

Seite 28 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

verbundenen Produkt-Dienstleistungs-

systeme wie Infrastrukturen

Nachhaltiges Konsumieren und Produ-

zieren wird definiert alsldquo a holistic

approach to minimising the negative

environmental impacts from consump-

tion and production systems while

promoting quality of life for allrdquo (uNEP

2015a S 10) Der holistische Ansatz

Sustainable Production and Consumption Systems

Lebel L etal (Hrsg) (2010) Sustainable Production and Cons-umption Systems Knowledge Enga-gement and Practice Springer

Planetarische Grenzen 9

Potsdam-Institut fuumlr Klimafolgenfor-schung (2009) Planetarische Gren-zen Ein sicherer Handlungsraum fuumlr die Menschheit Pressemitteilung vom 23092009

uNEP (2015a) Sustainable Cons-umption and Production A Hand-book for Policymakers 10

uNEP (2015b) Sustainable Cons-umption and Production Indica-tors for future SDGs 11

Konsum und Nachhaltigkeit 12

Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung (2010) Konsum und Nachhaltigkeit Wie Nachhaltigkeit in der Konsum-gesellschaft kaumluflich und (er)lebbar wird Eine Aufgabe fuumlr Politik Wirt-schaft Buumlrgerinnen und Buumlrger

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

faktor 4

Weizsaumlcker EU von Lovins AB Lovins LH (1995) Faktor Vier Doppelter Wohlstand ndash halbierter Naturverbrauch Der neue Bericht an den CLUB OF ROME Muumlnchen Verlag Droemer Knaur

Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung (2011) Der Deutsche Nachhaltig-keitskodex 13

Welt im Wandel

WBGU (2011) Welt im Wandel Gesellschaftsvertrag fuumlr eine Groszlige Transformation Hauptgutachten Berlin

Global Guidance Principles for Life Cycle Assessment Databases

UNEPSETAC (2011) Global Gu-idance Principles for Life Cycle Assessment Databases ndash A Basis for Greener Processes and Products Paris France

Modul bdquoKonsum (KON)ldquo 14

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Didaktische Module bdquoVom Wissen zum Handelnldquo Modul bdquoKons-um (KON)ldquo Forum fuumlr Verantwor-tung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Ot-zenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut Was hat unser Konsum mit Klima- und Ressourcenschutz zu tun Was sind die Trends in der weltwei-ten Entwicklung und welche Strategi-en koumlnnen Wohlstand erhalten ohne das System Erde zu uumlberlasten

MIPS ndash Wieviel umwelt braucht der Mensch

Schmidt-Bleek F (1994) Wieviel Umwelt braucht der Mensch MIPS das Maszlig fuumlr oumlkologisches Wirtschaf-ten Basel Boston Birkhaumluser Verlag

TED 2010 Tim Jackson An econi-mist reality check 15

Tim Jackson spricht uumlber Rezession Klimawandel und Ungleichheit und wie wir in eine bessere Zukunft inves-tieren koumlnnen

Von sozial-oumlkologischen Experi-menten in den Alltag 16

Vortrag von Michael Minis auf der Tagung bdquoWas bewegt Von sozial-ouml-kologischen Experimenten in den Alltagldquo (8 und 9 Maumlrz 2012 Berlin) Kritische Reflektion von Produktions- und Konsummustern

was-bewegtorg 17

Pionierhafte Konzepte fuumlr einen nachhaltigen Wandel von Produk-tions- und Konsummustern werden vorgestellt und kritisch reflektiert - sowohl aus praktischer als auch aus wissenschaftlicher Sicht In diesem Zusammenhang wird Tamyca als Konzept zur Aumlnderung der zukuumlnfti-gen Automobilnutzung dargestellt

amp

(siehe Abbildung 1 unten) der unter-

schiedliche Interventionsmoumlglichkeiten

im lebenszyklus eines Produktes oder

einer Dienstleistung umfasst hat eine

entscheidende bedeutung fuumlr systemi-

sche betrachtung der Produktions- und

Konsumsysteme

uNEP definiert Grundcharakteristika

der nachhaltigen Produktions-Konsum-

systeme (uNEP 2015a S 10)

Verbesserung der lebensqualitaumlt

unter beruumlcksichtigung des Ressour-

cenbedarfs zukuumlnftiger Generationen

und umweltqualitaumlt

Entkopplung des Wirtschaftswachs-

tums vom Ressourcenverbrauch durch

Seite 29 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

- Reduktion von Material- und

Energieintensitaumlt sowie der Emissi-

on- und Abfallmengen von Produkti-

on- und Konsumaktivitaumlten

- foumlrderung des Wandels zu energie-

und materialeichten Konsummustern

ohne Verzicht auf lebensqualitaumlt

Data

LCA data (including data for carbon and water footprint exposure and hazard data etc)

Life Cycle Approaches

LCA Carbon and water footprint material flow accounting risk assessment social LCA Life cycle costing

Life cycle sustainability assessment etc

Programmes and activities

Design for environment eco-labelsgreen procurement recycling design for

sustainability sustainable procurement etc

Life cycle

management systemsand sustainable consumption

and production policies

Sustainability

Abb 2 Holistischer Systemansatz zu nachhaltigen Produktions-Konsumsysteme (uNEP 2015a S 41)

Quelle Eigene Darstellung

Anwendung des lebenszyklusansat-

zes unter beruumlcksichtigung der Aus-

wirkungen auf die umwelt von allen

Phasen der Produktions- und Kons-

umprozesse

Strategisches Vorgehen gegen

Reboundeffekte (Kompensation der

Efffizienzgewinne durch steigenden

Konsum)

Auf globaler Ebene wird die Proble-

matik der nachhaltigeren Produktions-

und Konsummuster vorrangig von den

Vereinten Nationen (uN) und ihren

unterorganisationen wie etwa der

Commission on Sustainable Develop-

ment (CSD) und dem united Nations

Environment Programme (uNEP)

sowie von weiteren internationalen

organisationen wie der organisation

Politische Umsetzung der Strategien und Maszlignahmen zu Nachhaltigem Produzieren und Konsumieren

Welt

2015 UN Vollversammlung verabschiedete Ziele fuumlr nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals- SDGacutes siehe httpwwwforu-muedewp-contentuploads201507SDG-Factsheet_FUEpdf Ziel 12 lautet bdquoFuumlr nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgenldquo Die SDGs sollen ab 2016 bis 2030 verwirklicht werden Sie bilden ndash gemeinsam mit Umsetzungsmaszlignahmen Indikatoren zur Fortschritts-messung sowie Uumlberpruumlfungsmechanismen ndash die so genannte Post-2015-Agenda

Seite 30 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Europaumlische Union

2012 EU-Direktive zur Erhoumlhung der Energieeffizienz (Energy Efficiency Directive) gezielt auf die Einfuumlhrung von Maszlignahmen zur Erreichung von 20-Erhoumlhung der Energieeffizienz bis zum Jahr 2020 in den Laumlndern der Europaumlischen Union

2010 Europa 2020-Wirtschaftsprogramm gezielt auf ein bdquointelligentes nachhaltiges und integratives Wachstumldquo und eine bessere Koordinie-rung der nationalen und europaumlischen Wirtschaft bis zum Jahr 2020

2009

Oumlkodesign-Richtlinie der EU (2009125EG) die die Anforderungen an die umweltgerechte Gestaltung energieverbrauchsrelevanter Produkte (Energy-related Products ErP) formuliert

2008 Aktionsplan der EU-Kommission zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren und zu Industriepolitik Der Aktionsplan zielte auf die Foumlrderung von Innovationen zu nachhaltigeren Produktion und der Nachfrage nach nachhaltigeren Guumltern und Dienstleistungen

2012 Konferenz der Vereinten Nationen uumlber nachhaltige Entwicklung (Rio+20) - Festlegung des Konsultationsprozesses zu den Zielen nachhaltiger Entwicklung

Beschluss zu 10 Jahresprogramm zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (10 Year Framework of Programmes 10YFP) ge-zielt auf eine weltweite verstaumlrkte Einfuumlhrung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmuster

2005 Gruumlndung des UNEP-Center for Sustainable Production and Consumption (siehe wwwscp-centreorg) am Wuppertal Institut als Hausinstitut der Vereinten Nationen den Marrakesch-Prozess zu unterstuumltzen2003

2003 Internationales Expertentreffen in Marrakesch (vgl wwwunorgesasustdevsdissuesconsumptionmarrakechhtm) organisiert von den Vereinten Nationen Start des sog bdquoMarrakesch-Prozessesldquo koordiniert durch das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und die Abteilung fuumlr wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten der Vereinten Nationen (UN-DESA)

2002 Der zweite Weltgipfel fuumlr Nachhaltige Entwicklung (WSSD) 2002 in Johannesburg das beschlossene Umsetzungsprogramm (bdquoPlan of Implementationldquo) widmet dem Uumlbergang zu nachhaltigeren Konsum- und Produktionsmustern ein eigenes Kapitel in dem wichtige Ansatzpunkte fuumlr die Umsetzung wie Monitoring Life-Cycle-Analysis Oumlkoeffizienzprogramme Indikatoren zielgruppenspezifische Informations- und Aufklaumlrungsprogramme hervorgehoben werden

1995 Gruumlndung der Kommission fuumlr Nachhaltige Entwicklung (Commission on Sustainable Development - CSD) der Vereinten Nationen Ausarbeitung des Internationalen Arbeitsprogramms zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (bdquoInternational Work Programme on Changing Consumption and Production)

1992 Erster Weltgipfel zu Nachhaltiger Entwicklung in Rio de Janeiro Der Kapitel 4 des Abschlussdokuments bdquoAgenda 21 bdquoVeraumlnderung der Konsumgewohnheitenldquo adressiert zwei Themenbereiche bdquoUumlberkonsum von Ressourcenldquo und bdquo(Negative) Effekte des Konsumen-tenverhaltensldquo die bis heute im Zentrum der globalen Debatte um Konsum- und Produktionsmuster stehen

Seite 31 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2006 Verabschiedung neuer angepassten Version der Nachhaltigkeitsstrategie die konkrete Zielsetzungen und Maszlignahmen fuumlr prioritaumlre Bereiche wie Klimawandel nachhaltige Produktion und nachhaltiger Konsum Demografie Migration gesellschaftliche Integration ua benennt

2001 Erste EU-Nachhaltigkeitsstrategie gezielt auf Verbesserung der Lebensqualitaumlt heutiger und zukuumlnftiger Generationen

Gruumlnbuch der Europaumlischen Kommission zur Integrierten Produktpolitik mit den Schwerpunkten oumlkologische Gestaltung von Produkten Bedeutung der Preisbildung und Konsumentenentscheidungen

1993 Einfuumlhrung des EU-Oumlko-Audits (Eco- Management and Audit Scheme (EMAS) EMAS-Verordnung adressiert die Eigenverantwortung der Wirtschaft bei der Bewaumlltigung ihrer direkten und indirekten Umweltauswirkungen

1992 Einfuumlhrung des freiwilligen Europaumlischen Umweltzeichens (kurz Euroblume bzw EU-Ecolabel) zur Kennzeichnung von Verbraucherpro-dukten und Dienstleistungen (Verordnung EWG 880) gekennzeichnet werden Konsumguumlter die sich durch besondere Umweltvertraumlglich-keit und vergleichsweise geringe Gesundheitsbelastung auszeichnen Die Auszeichnung wird eigenverantwortlich durch nationale Institute der teilnehmenden Laumlnder vergeben

Deutschland

2015 Anfang des politischen Dialogprozesses zur Umsetzung der Ziele nachhaltiger Entwicklung (Sustainable Development Goals)

2014 Kabinettsbeschluss der Bundesregierung uumlber die Nationale Nachhaltigkeitsstrategie die einen bdquowesentlicher Rahmenldquo fuumlr die Umsetzung der SDGs in Deutschland werden soll

2008 Gruumlndung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises der den Wandel zu einer nachhaltigen Gesellschaft unterstuumltzt die relevanten Akteure aus Wirtschaft Kommunen und Forschung in nachhaltigem Handeln bestaumlrkt und dazu beitraumlgt die Grundsaumltze nachhaltiger Entwicklung in der oumlffentlichen Wahrnehmung staumlrker zu verankern

2004 Start eines langfristigen bdquoNationalen Dialogprozesses zur Weiterentwicklung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmusterldquo an dem Akteure aus Politik Wirtschaft Wissenschaft und Zivilgesellschaft in den Dialog bringt Die Initiative wird durch das Bundesumweltministe-rium und das Umweltbundesamt koordiniert

2002

Deutsche Nationale Nachhaltigkeitsstrategie ndash beschlossen von der Bundesregierung wird in den naumlchsten Jahren mehrere Male uumlberar-beitet und an die aktuellen Trendentwicklungen angepasst

Seite 32 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2001 Berufung des Rates fuumlr Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung mit dem Ziel Beitraumlge zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln In diesem Rahmen beschaumlftigt sich der Rat mit der Problematik des nachhaltigen Konsums (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_Maerz_2010_01pdf) und auch eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr Unternehmen (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaRNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Janu-ar_2012pdf)

Die Entwicklung von nachhaltigeren Produktions- und Konsummustern wird in Deutschland von weiteren Institutionen gefoumlrdert und aktiv unterstuumlzt Dazu gehoumlren ua Netzwerke zu Verbraucherforschung in Bund und einigen Laumlndern

- Foumlrderprogramme der sozialoumlkologischen Forschung des BMBFacutes httpwwwfonadede19711 - Sachverstaumlndigerrat fuumlr Verbraucherfragen httpwwwsvr-verbraucherfragende - Deutscher Nachhaltigkeitspreis (httpswwwnachhaltigkeitspreisde)

1997 Im Jahr 1997 begann das von den beiden Institutionen initiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur Fundierung und Evaluierung nachhaltige-rer Konsummuster und Verhaltensstileldquo

1993 In Deutschland wurde bereits vor 1993 von einzelnen Wissenschaftlern auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffizienz und die Rolle nach-haltigeren Produzierens und Konsumierens wie des Designs fuumlr eine nachhaltige Entwicklung hingewiesen (von WeizsaumlckerLovinsLovins 1995 Schmidt-Bleek 1994) Das Bundesumweltministerium (BMU) und das Umweltbundesamt (UBA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre eine breite gesellschaftliche Debatte zu diesem Thema

Economic Co-operation and Develop-

ment (oECD) getragen Die CSD

der Vereinten Nationen wurde nach

dem uN-Weltgipfel in Rio de Janeiro

1993 gegruumlndet um die umsetzung

der Agenda 21 voranzutreiben Die

Kommission hatte bereits zu beginn

das Themenfeld bdquoKonsum- und Produk-

tionsmusterldquo zu ihrem Arbeitsschwer-

punkt erklaumlrt In folge dessen wurde

im Jahr 1995 das bdquoInternational Work

Programme on Changing Consumption

and Production Patternsldquo (IWPCCPP)

verabschiedet Zu den Hauptaufgaben

des Programms gehoumlren

die Identifikation der politischen

Implikationen von Konsumtrends und

Produktionsmustern

die Revision von uN-Richtlinien fuumlr

den Konsumentenschutz sowie

die Evaluation der Effektivitaumlt von

politischen Maszlignahmen die auf die

Aumlnderung von Konsum- und Produkti-

onsmustern zielen

In Deutschland wurde bereits vor

1993 von einzelnen Wissenschaftlern

auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffi-

zienz und die Rolle nachhaltigeren Pro-

duzierens und Konsumierens wie des

Designs fuumlr eine nachhaltige Entwick-

lung hingewiesen (von Weizsaumlcker

lovinslovins 1995 Schmidt-bleek

1994) Das bundesumweltministerium

(bMu) und das umweltbundesamt

(ubA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre

eine breite gesellschaftliche Debatte zu

diesem Thema Im Jahr 1997 begann

das von den beiden Institutionen ini-

tiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur

fundierung und Evaluierung nachhal-

tigerer Konsummuster und Verhaltens-

stileldquo Die TeilnehmerInnen dieses Pro-

gramms haben sich im Jahr 2000 in der

so genannten bdquoTutzinger Erklaumlrungldquo

auf eine Allianz fuumlr einen nachhaltige-

ren Konsum verstaumlndigt Ebenfalls im

Jahr 2000 richtete die bundesregierung

einen bdquoStaatssekretaumlrsausschuss fuumlr

Nachhaltige Entwicklungldquo ein Ein Jahr

spaumlter wurde der bdquoRat fuumlr Nachhaltige

Entwicklungldquo gegruumlndet der sich ua

intensiv mit der Problematik des Kons-

ums (httpwwwnachhaltigkeitsrat

deuploadsmediabroschuere_Kons-

um_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf) aber eben auch

eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr

unternehmen (wwwnachhaltigkeits-

Seite 33 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

ratdeuploadsmediaRNE_Der_Deut-

sche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_tex-

te_Nr_41_Januar_2012pdf)

Durch den Impuls des WSSD in

Johannesburg griffen 2004 das bundes-

umweltministerium und das umwelt-

bundesamt die Herausforderung auf

und initiierten in Deutschland einen

langfristigen bdquoNationalen Dialogprozess

zur Weiterentwicklung nachhaltiger

Konsum- und Produktionsmusterldquo der

Akteure aus Politik Wirtschaft Wis-

senschaft und Zivilgesellschaft in den

Dialog bringt

Die Entwicklung von Nachhaltigeren

Produktions- und Konsummustern wird

in Deutschland von weiteren Instituti-

onen gefoumlrdert und aktiv unterstuumltzt

Dazu gehoumlren ua

Netzwerke zu Verbraucherforschung

in bund und einigen laumlndern

foumlrderprogramme der sozialoumlkolo-

gischen forschung des bMbf (http

wwwfonadede19711)

Sachverstaumlndigenrat fuumlr Verbrau-

cherfragen

(wwwsvr-verbraucherfragende)

Deutscher Nachhaltigkeitspreis

(wwwnachhaltigkeitspreisde)

1 httpwwwmdpicom2079-927633488htm middot 2 httpwwwunepfr

scpmarrakech middot 3 httpeceuropaeuenvironmenteussdescp_enhtm

middot 4 httpwwwnrg4sdorgunep-post-2015-briefing-notes middot 5 http

wwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-indicators-

future-sdgs middot 6 httpwwwfood-scpeu middot 7 httpswwwyoutubecom

watchv=UCQLgACc6fQ middot 8 httpwupperinstorgawiasad2288 middot 9

httpswwwpik-potsdamdeaktuellespressemitteilungenarchiv2009

planetarische-grenzen-ein-sicherer-handlungsraum-fuer-die- middot 10 https

sustainabledevelopmentunorgpage=viewampnr=1951amptype=400ampmenu=35 middot

11 httpwwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-

indicators-future-sdgs middot 12 httpswwwnachhaltigkeitsratdefileadmin_

migratedmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf middot 13 httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmedia

RNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Januar_2012

pdf middot 14 httpwwwforum-fuer-verantwortungdepublikationenkonsum

middot 15 httpwwwtedcomtalkstim_jackson_s_economic_reality_

checklanguage=en middot 16 httpswwwyoutubecomwatchv=hQ73hv8GGSQ

middot 17 httpwwwwas-bewegtorg

Wie die oben dargestellte Entwick-

lung zeigt sind in der Zwischenzeit

Strategien und Maszlignahmen zur

umsetzung nachhaltiger Produktions-

und Konsummuster auf allen Ebenen

etabliert Eine nachhaltigere Gestaltung

der Wertschoumlpfungsketten von Pro-

dukten und Dienstleistungen setzt sich

immer mehr durch nachhaltige Guumlter

werden auch immer oumlfter von der

Gesellschaft nachgefragt Es wurden

sowohl Instrumente fuumlr die umsetzung

nachhaltigeren Produktionsmuster (wie

zb Oumlko-Audit Effizienzstandards) wie

auch zur unterstuumltzung von nachhalti-

geren Konsummustern (wie oumlko-label

gesellschaftliche Dialogprozesse)

entwickelt Das schafft groszlige Entwick-

lungspotenziale fuumlr Designer die die

oumlkologischen Anspruumlche erfuumlllen koumln-

nen indem sie zukunftfaumlhige Produkt-

Dienstleistungssysteme gestalten die

bei den moumlglichst kleinem Resoourcen-

verbrauch den von Kunden gewuumlnsch-

ten Nutzen stiften

claudiabo
Hervorheben

Seite 34 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design undNachhaltigkeit

Nachhaltige Entwicklung ist

eine grundlegend gestalterische

Aufgabe mit der Zielsetzung die

bestehenden Produktions- und

Konsumsysteme energie- und res-

sourceneffizienter zu entwickeln

Waumlhrend das ldquokonventionelle

Designrdquo Produkte entwirft und

dadurch Lebensstile vorgibt wer-

den in den neuen Ansaumltzen (wie

zb bdquoHuman Centered Designldquo

bdquopartizipatives Designldquo oder bdquoDe-

sign Activismldquo) die Verbraucher zu

Mitgestaltern (siehe ua fuad-

Luke A (2009) fuhs S brocchi

D Draser b et al (Hrsg) (2014))

Diese neue Designausrichtung

die sich unter dem begriff bdquoTrans-

formationsdesignldquo verbirgt (siehe

dazu Irwin T Tonkinwise C

Kossoff G (2012) SommerWel-

zer (2014)) beruht auf integrierten

Kompetenzen des Produkt-Servi-

ce- Social- und Kommunikations-

design und verbindet diese mit

einem nachhaltigen Transforma-

tions- wie Innovationsmanage-

ment

Design ist immer transformativ Egal

ob wir unser Handy benutzen ein buch

lesen eine Werbung anschauen oder

einen fahrkartenautomaten benutzen

die Nutzung spezifischer Produkte

Services sowie von Kommunikation

beeinflusst unsere Handlungen und

verdeutlicht gleichzeitig unsere eigene

Haltung unser Denken unsere kultu-

rellen Muster wie auch unsere Wuumln-

sche und Vorstellungen materialisieren

sich in Produkten Infrastrukturen und

Dienstleistungen und umgekehrt

Wir kaufen Produkte die uns einen so-

zialen Status geben ndash dabei wird nicht

nur der Status sondern auch Struktur

Sicherheit oder Identitaumlt vermittelt

Sie de-codieren uns und unsere Ge-

sellschaft

Die Gestaltung der materiellen basis

ndash das sind Produkte und Infrastruktu-

ren - unserer emotionalen wie auch

Grund-bedarfe greifen ineinander und

sind Ziel und Aufgabe von Design sie

sind Teil jeglicher Veraumlnderungsprozes-

se Damit ruumlckt Design in das Zentrum

gesellschaftlicher Entwicklungspro-

zesse Gleichzeitig nutzen und beein-

Change by design

Brown T (2009) Change by design How Design Thinking Transforms Organizations and Inspires Innovati-on HarperCollins

Developing Theories

Doordan D (2013) Developing Theories for Sustainable Design In Stuart Walker and Jaques Giard (eds) The Handbook of Design for Sustainability Bloomsbury London

Speculative Everything

Dunne A Raby F (2013) Specula-tive Everything Design Fiction and Social Dreaming pp 1ndash9 Cam-bridge MA The MIT Press

Design Research for Sustainable Social Innovation 1

Manzini E (2007) ldquoDesign Research for Sustainable Social Innovationrdquo Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Service Design Network (2014) What is Service Design 2

Design for the real world 3

Papanek V amp Fuller R B (1972) Design for the real world (p 22) London Thames and Hudson

Design Guide vom Wuppertal Insititut 4

inhabitat 5

TED 2010 Emily Pilloton Teaching design for change 6

Ansatz zur Foumlrderung von Schuumllern um mit smartem Design benachteilig-ten Gebieten neue Moumlglichkeiten zu geben

TED 2010 Eben bayer Are mus-h-rooms the new plastic 7

Eben Bayer erklaumlrt warum Pilze das neue nachhaltige Verpackungsmate-rial werden koumlnnen

TED 2010 Michael Pawlyn using naturersquos genius in architecture 8

Wie kann die Architektur von der Na-tur lernen um ressourceneffizienter und energieaumlrmer zu arbeiten

Seite 35 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design ActivismFuad-Luke A (2009) Design Ac-tivism Oxon Routledge

Nachhaltiges Design

Fuhs S Brocchi D Draser B et al (Hrsg) (2014) Die Geschichte des Nachhaltigen Designs Bad Hom-burg VAS

The Transition Companion

Hopkins R (2011) The Transition Companion Making Your Communi-ty More Resilient in Uncertain Times White River Junction VT Chelsea Green Publishing Company

Transition Design

Irwin T (2015) Transtion Design A Proposal for a New Area of Design Practice Study and Research Design and Culture Journal forthcoming July 2015

An Educational framework

Irwin T Tonkinwise C Kossoff G (2012) An Educational Framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon University

Tranformation of Society 9

Liedtke C Baedeker C Borelli LM (2015) Transformation Towards a Sustainable Society ndash Key Interventi-on Areas In Innov Ener Res

Value through less

Liedtke C Buhl J Ameli N (2013) Designing value through less by integrating sustainability strategies into lifestyles International Journal of Sustainable Design 2(2) 167-180

Transition Management Loorbach D (2007) Transition Ma-nagement New mode of governance for sustainable development Utrecht International Books

Sustainable Social Innovation 10

Manzini E (2007) Design Research for Sustainable Social Innovation Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Design Observer Group 11

Transformative Wissenschaft

Schneidewind U M Singer-Bro-dowski (2013) Transformative Wis-senschaft Klimawandel im deutschen Wissenschafts- und Hochschulsystem Metropolis 2013

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

The Design of Everyday Life

Shove E et al (2007) The Design of Everyday Life Berg London

Transformationsdesign Sommer B Welzer H (2014) Transformationsdesign Wege in eine zukunftsfaumlhige Moder-ne Muumlnchen oekom

Was ist Eco Design

Tischner U et al (2000) Was ist EcoDesign Ein Handbuch fuumlr oumlkolo-gische und oumlkonomische Gestaltung Verlag form praxis Frankfurt

Design for Transition 12

Tonkinwise C (2014) Design for Transition - From and to What

Weil Design die Welt veraumlndert

Von Borries F Fezer J (2013) Weil Design die Welt veraumlndert Texte zur Gestaltung Gestalten Verlag Berlin

Sustainable by Design

Walker S (2006) Sustainable by Design Explorations in Theory and Practice Earthscan London

brundtlandbericht

Weltkommission fuumlr Umwelt und Ent-wicklung (1987) Unsere gemeinsame Zukunft Brundtlandbericht Greven Eggenkamp Verlag

TED 2010 Dan Phillips Creative houses from reclaimed stuff 13

Beispiele fuumlr Haumluser aus recycelten Materialen

TED 2010 Mitchell Joachim Donrsquot build your home grow it 14

Der Stadtentwickler praumlsentiert wie eine nachhaltige Architektur auf Ba-sis von Pflanzenwachstum aussehen koumlnnte

Seite 36 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

flussen sie auch die oumlkosystemaren

Dienstleistungen Erhebliche 80 der

umweltauswirkungen eines Produktes

werden schon in der Entwurfsphase

festgelegt (Tischner et al 2000) Ein

transformatives und nachhaltiges Pro-

dukt oder eine Dienstleistung unter-

stuumltzt implizit individual- sozial- und

umweltvertraumlgliches Handeln bzw

macht Zielkonflikte sichtbar Es enthebt

den Nutzer nicht von jeglicher Verant-

wortung sondern hilft ihm diese zu

priorisieren und trainiert komplexe

resiliente Entscheidungsfindungen in

komplexen umwelten

Design hat nicht nur die Rolle des

schoumlnen Verhuumlllens Designer aumlstheti-

sieren natuumlrlich auch Gebrauchsgegen-

staumlnden ndash ein bedeutender faktor fuumlr

Wohlbefinden und Akzeptanz - doch

es ist fuumlr erfolgreiches Design (Timo-

thy Prestero wuumlrde sagen Design for

outcome ndash link TED-film) essentiell

bei der Gestaltung soziale und struk-

turelle Interaktionen und Anforderun-

gen miteinzubeziehen und dabei auch

die Grenzen unseres Oumlkosystems zu

beachten Eine komplexe Aufgabe die

einer ebenso komplexen Ausbildung

bedarf (vgl zb Massek 2015 Transiti-

on Design An Educational framework

for Advancing the Study and Design of

Sustainable Transitions Terry Irwin

Cameron Tonkinwise Gideon Kos-

soff 2015 School of Design Carnegie

Mellon university) Das nachhaltig-

keitsorientierte Transformationsdesign

waumlhlt nicht nur ressourcenleichte und

nicht toxische Materialien aus sondern

schafft auch Produkte oder Dienstleis-

tungskonzepte die fuumlr den Nutzer und

die Gesellschaft erstrebenswert sind

und diesen neue Moumlglichkeiten fuumlr

attraktive sowie nachhaltige Handlun-

gen bietet

In den letzten Jahren wurden be-

griffe wie Ecodesign oumlkologisches

Design Green Design Social Design

oder Sustainable Design immer mehr

etabliert sowohl in der fachdiskussion

als auch in der breiten Gesellschaft Die

Zielsetzung dieser neuen Designaus-

richtung ist es bdquomit einem intelligenten

Einsatz der verfuumlgbaren Ressourcen

einen moumlglichst groszligen Nutzen fuumlr

alle beteiligten Akteure (entlang der

Wertschoumlpfungskette) bei minimaler

umweltbelastung und unter sozial fai-

ren bedingungen zu erreichenldquo

(httpwwwecosignnetdie-ecosign

oekologie-designnachhaltiges-design

TischnerSchmidt-bleek 1995)

letztlich wurden dann diese Ansaumlt-

ze mit denen der Transitions- oder

Transformationsforschung und -um-

setzung verbunden Es geht also um

die Integration von Oumlkointelligenz und

Transitionsorientierung fuumlr eine nach-

haltige Entwicklung Diese drei begriffe

werden in der fachliteratur folgender-

maszligen definiert

Oumlkointelligente (=oumlko-effizien-

te) Guumlter sind Gegenstaumlnde Geraumlte

Gebaumlude und Infrastrukturen die bei

Minimierung von Material Energie

flaumlchenbedarf Abfall Transport Ver-

packung und gefaumlhrlichen Stoffen uumlber

den gesamten lebenszyklus hinweg

ndash von der Rohstoffgewinnung bis zum

Recycling ndash moumlglichst lange und moumlg-

lichst viel (unterschiedlichen an den

beduumlrfnissen des einzelnen Nutzers

gemessen) Nutzen erbringen (Schmidt-

bleek 2007 S 192) Oumlkointelligente

(=oumlko-effiziente) Dienstleistungen sind

die zweckdienliche bedarfsdeckung

unter Nutzung technischer Mittel mit

moumlglichst hoher Ressourcenprodukti-

vitaumlt und moumlglichst geringer Abgabe

gefaumlhrlicher Stoffe (Schmidt-bleek

2007 S 225)

Transition ist ein begriff der Trans-

formationsdiskussion und steht stark

im Zusammenhang mit Nachhaltiger

Entwicklung ndash haumlufig werden beide

begriffe sogar synonym verwandt Die

Definition beschreibt Transition als

nicht linearen systemischen Wandel

innerhalb einer Gesellschaft (loorbach

2007 SchneidewindSinger-brodowski

2013) Transitionen sind stufenweise

Uumlbergaumlnge von einem gesellschaftli-

chen Zustand in einen anderen zb die

Stufen die notwendig waren von einer

bdquoRaucherldquo-Gesellschaft im oumlffentli-

chen Raum mehr und mehr zu einer

bdquoNichtraucherldquo-Gesellschaft zu werden

Es geht dabei um interaktives explorie-

rendes lernen das System in dem wir

leben zu beschreiben und zu gestalten

mit der Moumlglichkeit aus fehlern zu

lernen und die Entscheidungspfade

gemeinsam entsprechend anzupassen

oder zu aumlndern Auch diese stehen eine

zentrale Aufgabe von Gestaltung

Nachhaltige Entwicklung ist eine bdquohellip

Entwicklung die die beduumlrfnisse der

Gegenwart befriedigt ohne zu riskie-

ren dass kuumlnftige Generationen ihre

eigenen beduumlrfnisse nicht befriedigen

koumlnnenldquo (Weltkommission fuumlr umwelt

und Entwicklung 1987 46)

Die Veraumlnderungsdynamik geht von

der etablierten Disziplin des Service

Designs aus und veraumlndert sich dann

in Zeit und Kontext uumlber ein Design

fuumlr soziale Innovationen bis hin zum

Transition Design Wobei sich Service

Design noch in existierenden soziooumlko-

nomischen und politischen Strukturen

Abgrenzung Der begriff der Transformation bezeichnet einen fundamentalen Veraumlnderungsprozess in jeglicher form waumlhrend hingegen die bezeichnung

Transition eher eine Veraumlnderung von einer Phase zu einer anderen Phase in einem Veraumlnderungsprozess beschreibt und damit etwas weniger grundlegend ist

Seite 37 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

bewegt geht es dem Design fuumlr soziale

Innovationen schon um das Veraumlndern

dieser Strukturen und setzt an neuen

oumlkonomischen Modellen an Dabei

werden soziale beduumlrfnisse besser

als durch bisherige loumlsungsansaumltze

adressiert was in sozialer Hinsicht zu

einem positiven Wandel beitraumlgt Tran-

sition Design geht noch einen Schritt

weiter und will radikal neue soziooumlko-

nomische und soziale Werte umsetzen

um so ein komplett neues Verstaumlndnis

von lebensstilen zu schaffen So be-

zieht Transition Design die Zusammen-

haumlnge von sozialen oumlkonomischen po-

litischen sowie oumlkologischen Systemen

mit ein und fuumlhrt so zu einem radikalen

sozialen und oumlkologischen Wandel

(Irwin T Tonkinwise C Kossoff

G Transition Design An Educational

framework for Advancing the Study

and Design of Sustainable Transitions

School of Design Carnegie Mellon

university)

Abbildung 3 zeigt diese Entwicklung

auf Die Gestaltung welche die In-

teraktion zwischen Menschen (sozial)

der gestalteten Welt und der umwelt

(bdquonatural worldldquo) miteinbezieht kann

mit dem begriff bdquoDesign for Interac-

tionsldquo umschrieben werden Gestalter

aus verschiedenen Disziplinen ob

Kommunikations- Produkt- oder Inter-

facedesigner arbeiten interdisziplinaumlr

in den drei fokusgebieten (bdquoDesign for

Serviceldquo bdquoDesign for Social Innovationldquo

und bdquoTransition Designldquo) Dabei bilden

die sozialen und oumlkologischen Rahmen-

bedingungen (bdquoNatural Worldldquo) den

uumlbergeordneten Kontext in welchem

sich alle Designprobleme und loumlsungen

bewegen Transition Design ist beson-

ders gut fuumlr die Erforschung komplexer

Systeme geeignet In der Analyse

von nachhaltigeren Produktions- und

Abb 1 Continuum of Design Approaches

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 24

Mature discipline

Designfor Service

Design within existing socio-economic amp political paradigms

Solutions reach users through many lsquotouch pointsrsquo over time through the design of expe-riences Solutions are based upon the observation and inter- pretation of usersrsquo behavior and needs within particular contexts Service design solutions aim to provide profit and benefits for the service provider and useful and desirable services for the user (consumer) Solutions are usually based within the business arena and existing dominant eco- no-mic paradigm

Developing discipline

Designfor Social Innovation

Design that challenges existing so-cio-economic amp political paradigms

Design that meets a social need more effectively than exis-ting solutions Solutions often leverage or lsquoamplifyrsquo exsiting under-utilized resources Social innovation is a lsquoco-designrsquo process in which design- ers work as facilitators and catalysts within transdisciplinary teams Solutions benefit multiple stakeholders and empower communi- ties to act in the public private com- mercial and non-profit sectors Design for social innovation represents design for emerging paradigms and alternative economic models and leads to significant positive social change

Emergent discipline

TransitionDesign

Design within radically new so-cio-economic amp political paradigms

Refers to design-led societal transition toward more sustain-able futures and the reconception of entire lifestyles It is based upon an under- standing of the interconnectedness and inter-dependency of social economic political and natural sys- tems Transition Design focuses on the need for lsquocosmopolitan localismrsquo a place-based lifestyle in which solutions to global problems are designed to be appropriate for local social and environmental conditions Transition Design challenges existing para- digms envisions new ones and leads to radical positive social and envi-ronmental change

Scale of time depth of engagement and context expand to include social amp environmental concerns

Seite 38 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpcampusburg-halledeid-neuwerk24-short-films-about-design

wp-contentuploadssites31201405design-research-nowpdf middot 2

httpwwwservice-design-networkorg middot 3 httpplaypenicomtekcsir

coza~acdceducationDr_Anvind_GupaLearners_Library_7_March_2007

Resourcesbooksdesignvictorpdf middot 4 httpwupperinstorgawias

ad2222 middot 5 httpinhabitatcomtagsustainable-design middot 6 httpwww

tedcomtalksemily_pilloton_teaching_design_for_changelanguage=en

middot 7 httpwwwtedcomtalkseben_bayer_are_mushrooms_the_

new_plasticlanguage=en middot 8 httpswwwtedcomtalksmichael_

pawlyn_using_nature_s_genius_in_architecture middot 9 httpsepub

wupperinstorgfiles60086008_Liedtkepdf middot 10 httpcampusburg-

halledeid-neuwerk24-short-films-about-designwp-contentuploads

sites31201405design-research-nowpdf middot 11 httpdesignobserver

comfeaturesmall-local-open-and-connected-resilient-systems-and-

sustainable-qualities37670 middot 12 httpswwwacademiaedu11796491

Design_for_Transition_-_from_and_to_what middot 13 httpswwwtedcom

talksdan_phillips_creative_houses_from_reclaimed_stufflanguage=en middot 14

httpswwwtedcomtalksmitchell_joachim_don_t_build_your_home_

grow_itlanguage=en

Abb 4 Design for Interactions

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 26

Designedbuilt World

ProductsCommunications and Environments

Design Sub-Disciplines Context of All DesignAreas of Design focus

Design for Interactions

Natural WorldDesign forService

Moderate changeExisting paradigms and systems

Design forSocial Innovation

Significant changeEmerging paradigms and systems

Transition Design

Radical changeFuture paradigms and systems

Konsummustern werden die alltaumlgli-

chen Handlungsmuster und -strukturen

(lebens- und Arbeitswelten) alltaumlg-

lichen Praktiken (lebensstilanalysen)

sowie die Kommunikation zwischen

den Subsystemen analysiert

Daruumlber hinaus bietet der Transi-

tion-Design-Ansatz in Verbindung mit

Handlungsmodellen fuumlr nachhaltiges

Produzieren und Konsumieren die

Moumlglichkeit realitaumltsnah moumlgliche

Models of Change zu erforschen fuumlr

diesen Zweck werden die Ansaumltze der

modernen Verbraucherforschung (li-

ving-lab-Ansatz Transformationstheo-

rien lebensstiltypen) sowie der

Entwicklung von unternehmenskultur

mit dem Ansatz des Transition Design

verbunden

erstellt von

bull Prof Dr Christa Liedtke

bull Dr Maria J Welfens

bull Hannah Fink

in Zusammenarbeit mit

bull Dr Alexandra Buumlttgen

bull Sarah Reddig

bull Christoph Tochtrop

Stand 16062016

Wuppertal Institut fuumlr Klima umwelt Energie

Doumlppersberg 19

42103 Wuppertal

Deutschland

Postfach 100480

42004 Wuppertal

Page 11: Crashkurs Nachhaltigkeit: eine multimediale Uebersicht · Institut für Klima, ... Eine differenzierte Ausarbeitung von Megatrends listet die European Envi-ronment Agency, ... Welt

Seite 11 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1992 in Rio de Janeiro statt 1

In dem Abschlussdokument dieses

Treffens wurde ein fahrplant fuumlr die

Zukunft des Planeten im 21 Jh formu-

liert die sog Agenda 21 2

Die Agenda 21 sieht bereits vor dass

die Planung und umsetzung einer

nachhaltigen Entwicklung durch die

Staaten in form nationaler Strategien

und umwelt(aktions)plaumlne erfolgen

sollte

Auf den Weltgipfel in Rio 1992 folg-

ten mehrere folgekonferenzen

Rio + 5 vom 23 bis zum 27 Juni

1997 trafen sich 53 Staats- und Regie-

rungschefs auf der uN-Sondergene-

ralversammlung um die Entwicklung

der Vorgaben des ersten Weltgipfels zu

diskutieren

Rio +10 in Johannesburg vom

2608 bis 04092002 wurden erneut

die umsetzungsmoumlglichkeiten der Rio-

Konventionen in Zeiten der voran-

schreitenden Globalisierung diskutiert

Rio +20 in Rio de Janeiro 2012

fand der Weltgipfel erneut in Rio de

Janeiro statt

2015 (September) fand in New York

der uN-Sondergipfel zur bdquo2030-Agenda

fuumlr nachhaltige Entwicklungldquo statt

1 httpswwwnachhaltigkeitinfoartikelweltgipfel_rio_de_

janeiro_1992_539htm middot 2 httpswwwnachhaltigkeitinfoartikel

agenda_21_744htm middot 3 wwwnachhaltigkeitde middot 4 wwwaachener-stiftung

de middot 5 httpwwwunorgdeptsgermanconfagenda21agenda_21

pdf middot 6 httpswwwaachener-stiftungde middot und middot httpswwwaachener-

stiftungdenationalinformationnachhaltigkeitslexikonhtml middot 7 http

wwwnachhaltigkeitsratde middot 8 httpwwwforum-fuer-verantwortungde

publikationennachhaltige-entwicklung middot 9 httpswwwyoutubecom

watchv=YNSNulqBqhE middot 10 httpwwwnachhaltiger-filmblickdestart

php middot 11 httptedxtalkstedcomvideoTitle-of-your-video-Stuart-Cand

search3Atag3A22tedxchristchurch22 middot 12 httpwwwunorgdepts

germanconfagenda21agenda_21pdf middot 13 httpwupperinstorguploads

tx_wupperinstDidakMat2_MzN2_KON_Auswahlpdf middot 14 httpwww

forum-fuer-verantwortungdepublikationenkonsum middot 15 httpwwwted

comtalksray_anderson_on_the_business_logic_of_sustainability

Im Zentrum stand die Verabschiedung

neuer internationaler Nachhaltig-

keitsziele fuumlr die Zeit nach 2015 die

sogenannten bdquoSustainable Development

Goalsldquo

In Deutschland sind Ziele und Maszlig-

nahmen in der Nachhaltigkeitsstrategie

der bundesregierung formuliert die

unter dem Titel bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo im Jahr 2002 heraus-

gegeben wurde und im Jahr 2005 im

fortschrittsbericht bdquoWegweiser Nach-

haltigkeit ndash bilanz und Perspektivenldquo

den aktuellen Gegebenheiten angepasst

wurde (vgl Die bundesregierung 2002

2005)

Seite 12 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Sustainable Development Goals

Auf dem bdquoRio+20ldquo Weltgipfel zu

Nachhaltiger Entwicklung wurde

2012 eine Open Working Group

(OPW) der Vereinten Nationen

eingerichtet um einen Entwurf

universeller Ziele nachhaltiger

Entwicklung (Sustainable De-

velopment Goals) zu entwickeln

Diese sollen weltweit fuumlr alle Laumln-

der gelten unabhaumlngig von dem

Entwicklungsniveau

Die vorgeschlagenen 17 Nachhaltig-

keitsziele mit 169 unterzielen adressie-

ren alle groszligen globalen Herausforde-

rungen Armut Hunger Muumltter- und

Kindersterblichkeit fehlende bildung

Kriege und Gewalt unterdruumlckung

umweltzerstoumlrung und Klimawandel

Sie schlieszligen inhaltlich und zeitlich

an wo die uN-Millenniumsziele 2015

aufhoumlren

Die SDGacutes umfassen

1 Armut in jeder Form und uumlberall

beenden

2 Den Hunger beenden Ernaumlh-

rungssicherheit eine bessere Er-

naumlhrung erreichen und eine nach-

haltige Landwirtschaft foumlrdern

3 Ein gesundes Leben fuumlr alle

Menschen jeden Alters gewaumlhr-

leisten und ihr Wohlergehen

foumlrdern

4 Inklusive gerechte und hoch-

wertige Bildung gewaumlhrleisten

und Moumlglichkeiten des lebenslan-

gen Lernens fuumlr alle foumlrdern

5 Geschlechtergerechtigkeit und

Selbstbestimmung fuumlr alle Frauen

und Maumldchen erreichen

6 Verfuumlgbarkeit und nachhaltige

Bewirtschaftung von Wasser und

Sanitaumlrversorgung fuumlr alle ge-

waumlhrleisten

7 Zugang zu bezahlbarer verlaumls-

slicher nachhaltiger und zeitge-

maumlszliger Energie fuumlr alle sichern

8 Dauerhaftes inklusives und

nachhaltiges Wirtschaftswachs-

tum produktive Vollbeschaumlf-

tigung und menschenwuumlrdige

Arbeit fuumlr alle foumlrdern

9 Eine belastbare Infrastruktur

aufbauen inklusive und nachhal-

tige Industrialisierung foumlrdern und

Innovationen unterstuumltzen

10 Ungleichheit innerhalb von und

zwischen Staaten verringern

11 Staumldte und Siedlungen inklu-

siv sicher widerstandsfaumlhig und

nachhaltig machen

Eine Agenda fuumlr den Wandel zu nachhaltiger Entwicklung weltweit

Bericht der Bundesregierung (2014) Eine Agenda fuumlr den Wandel zu nach-haltiger Entwicklung weltweit Die deutsche Position fuumlr die Verhand-lungen uumlber die Post 2015-Agenda fuumlr nachhaltige Entwicklung 3122014

Sustainable Development Goals 1

Uumlberraschende Statistiken raumlumen mit Mythen uumlber sogenannte Ent-wicklungslaumlnder auf

Der Weg zur 2030-Agenda fuumlr nachhaltige Entwicklung 2

Die neuen Ziele fuumlr nachhaltige Entwicklung 3

D Messner (2015) Die neuen Zie-le fuumlr nachhaltige Entwicklung Der WBGU-Vorsitzende uumlber UN-Ent-wicklungsziele bis 2030

Seite 13 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

12 Fuumlr nachhaltige Konsum- und

Produktionsmuster sorgen

13 Umgehend Maszlignahmen zur

Bekaumlmpfung des Klimawandels

und seiner Auswirkungen ergrei-

fen

14 Ozeane Meere und Meeresres-

sourcen im Sinne einer nachhal-

tigen Entwicklung erhalten und

nachhaltig nutzen

15 Landoumlkosysteme schuumltzen

wiederherstellen und ihre nach-

haltige Nutzung foumlrdern Waumllder

nachhaltig bewirtschaften Wuumls-

tenbildung bekaumlmpfen Boden-

verschlechterung stoppen und

umkehren und den Biodiversitaumlts-

verlust stoppen

1 httpssustainabledevelopmentunorgtopics middot 2 httpwwwbmzde

dewas_wir_machenzieleziele2030_agendamillenniumszieleindexhtml middot

3 httpswwwyoutubecomwatchv=KrksLaXYOH0

16 Friedliche und inklusive Ge-

sellschaften im Sinne einer nach-

haltigen Entwicklung foumlrdern

allen Menschen Zugang zur Justiz

ermoumlglichen und effektive re-

chenschaftspflichtige und inklusi-

ve Institutionen auf allen Ebenen

aufbauen

17 Umsetzungsmittel staumlrken

und die globale Partnerschaft fuumlr

nachhaltige Entwicklung wieder-

beleben

Quelle Deutsches Institut fuumlr Entwick-

lungspolitik (2014) Post 2015 Die

Verhandlung der Sustainable Develop-

ment Goals fuumlr eine ambitionierte

globale Entwicklungsagenda nutzen

S 2

Die SDGacutes wurden auf dem uN-Son-

dergipfel zur bdquo2030-Agenda fuumlr nach-

haltige Entwicklungldquo im September

2015 in New York vorgestellt

claudiabo
Hervorheben

Seite 14 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Die Grenzendes Wachstums

Die Grenzen des Wachstums

(engl lsquoThe Limits to Growthrsquo) ist

eine 1972 unter dem gleichen Titel

vorgestellte Studie zur Zukunft

der Weltwirtschaft die im Auftrag

des CLub Of ROME von dem Wis-

senschaftlerteam um Dennis und

Donella Meadows erstellt wurde

Das buch wurde weltweit uumlber 30

Millionen mal in 30 Sprachen verkauft

(Simmons 2000) Der Report hob eine

Reihe von Szenarien fuumlr die Zukunft

der Menschheit und den Planeten her-

vor und schlug vor wie effektiv Politik

und Zusammenarbeit die Herausforde-

rungen der Zukunft bewaumlltigen koumlnn-

ten Die Szenarien basieren auf einem

Computermodell zur Simulation von

Wechselwirkungen von fuumlnf globalen

Wirtschaftssysteme wie bevoumllkerung

Nahrungsmittelproduktion die In-

dustrieproduktion umweltverschmut-

zung und Verbrauch nicht erneuerbarer

natuumlrlicher Ressourcen Entgegen der

landlaumlufigen Meinung hat haben die

im buch beschriebenen Szenarien

keinen weltweiten Zusammenbruch

vorhergesagt bis zum Ende des 20

Jahrhunderts Das business-as-usual-

Szenario geht vielmehr davon aus

dass wenn Menschen weiterhin mehr

Natur verbrauchen als diese faumlhig ist

zu liefern wird die globale wirtschaft-

liche Zusammenbruch und ein steiler

bevoumllkerungsruumlckgang im Jahr 2030

auftreten

Allerdings verdeutlichte die Studie

auch dass unbegrenztes Wirtschafts-

wachstum moumlglich ist wenn die Politik

in Technologien investiert die die Ver-

groumlszligerung des oumlkologischen fuszligab-

drucks der Menschheit reguliert (CoR

Homepage)

Damit erreichten die Mitglieder des

CoR Aufmerksamkeit bei den der

Weltmaumlchte und Entscheidungstraumlgern

hinsichtlich dieser Themen

Auf den bericht bdquoDie Grenzen des

Wachstumsldquo folgten uumlber 30 weitere

bdquoberichte an den Club of RoMEldquo

wie unter anderem der folgebericht

bdquobeyond the limits of growthldquo (Eduard

Pestel 1989) sowie bdquoThe future of the

oceansldquo (Elisabeth Mann borghese

1986) und bdquofaktor 4ldquo (Ernst ulrich von

Weizsaumlcker 1997)

Meadows et al (1972) The Limits to Growth 1

Matthew R Simmons Revisiting the Limits to Growth 2

Could the Club of Rome Have Been Correct After All Oktober 2000 S 1 Buchdiskussion von Limits of Growth aus dem Jahr 2000

Graham Turner 3

Graham Turner verglich die realen Daten von 1970 bis 2000 mit dem Business-as-usual-Szenario des Club of Rome von 1972 uns zeigt dass die Vorhersagen mit den Tatsachen fast uumlbereinstimmen ldquoThere is a very clear warning bell being rung hererdquo he says ldquoWe are not on a sustainable trajectoryrdquo

Dennis Meadows 4

Presentation by Dennis Meadows on The Limits to Growth and the future of humanity

Zusammenfassung des buches 5

40 years sbquoLimits to Growthlsquo

TED 2013 The Limits to Growth update ndash Dennis Meadows (2006) 6

Dennis Meadows praumlsentiert das Update zu 30 Jahren Die Grenzen des Wachstums

Dennis L Meadows on the future of our Planet 7

Meadows spricht uumlber Entwicklun-gen welche seit Grenzen des Wachs-tums eingetreten sind und was diese bedeuten

Seite 15 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

30 Jahre spaumlter im Jahr 1992

erschien ein update des buches lsquoThe

limits to Growth The 30-Year updatersquo

und wurde zum bestseller Erneut wur-

den pessimistische Analysen praumlsen-

tiert daneben aber auch erste Anzei-

chen fuumlr einen bewusstseinswandel der

Menschen aufgezeigt

In den vergangenen drei Jahrzehnten

haben sich das bevoumllkerungswachstum

und die globale Erwaumlrmung sehr nahe

an den Szenarien die im buch Grenzen

des Wachstums von 1972 vorhergesagt

wurden bewegt (siehe Material zur

Vertiefung) Die Autoren geben in der

zweiten Auflage keine Vorhersagen

zu zukuumlnftigen umweltzerstoumlrungen

bieten aber eine Analyse der gegenwaumlr-

tigen und zukuumlnftigen Trends in der

Ressourcennutzung und eine Vielzahl

von moumlglichen Ereignissen

Das 30-Jahre-update ist damit auch

1 httpwwwclubofromeorgreportthe-limits-to-growth middot 2 http

wwwgreatchangeorgov-simmonsclub_of_rome_revistedhtml middot 3 http

wwwsmithsonianmagcomscience-naturelooking-back-on-the-limits-of-

growth-125269840no-ist middot 4 httpwwwbene-muenchendefileadmin

user_uploadPDFsBericht_zum_Besuch_von_Dennis_Meadowspdf middot 5

httpwwwclubofromeorgflashlimits_to_growthhtml middot 6 Part I https

wwwyoutubecomwatchv=aylvkCqp8ak (001030 h) middot Part II httpswww

youtubecomwatchv=SLeLn4hDEMQ (001030 h) middot Part III httpswww

youtubecomwatchv=ZFyWKpL_Zjw (001030 h) middot Part IV httpswww

youtubecomwatchv=qsTTwkyNS1k (001030 h) middot Part V httpswww

youtubecomwatchv=Ck7baSRtHA8 (000643 h) middot 7 httpswwwyoutube

comwatchv=cVzK8Do-u6E

eine Warnung Ein bdquoovershootldquo wie

im ersten buch beschrieben wird laut

der Autoren nicht ohne einen Zusam-

menbruch auskommen koumlnnen Aber es

gibt den Grund zu der Annahme dass

die Menschen bisherige Schaumlden an der

Erde ruumlckgaumlngig machen koumlnnen wenn

sie geeignete Maszlignahmen finden um

Ineffizienz und Verschwendung zu

reduzieren

Seite 16 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Clubof Rome

Der CLub Of ROME (COR) ist eine

nicht-profitorientierte Organisa-

tion unabhaumlngig von politischen

ideologischen und religioumlsen

Interessen Mit dem Leitgedan-

ken sich fuumlr eine lebenswerte und

nachhaltige Zukunft der Mensch-

heit einzusetzen wurde der Club

von fIAT-Manager Aurelio Peccei

und dem OECD-Generaldirektor

Alexander King in Rom 1968 ins

Leben gerufen

Der Club of RoME erlangte seine be-

kanntheit aber vor allem im Jahr 1972

durch den viel diskutierten bericht

bdquoThe limits to Growthldquo (bdquoDie Grenzen

des Wachstumsldquo)

Seither gilt der CoR als eine Ver-

einigung von Persoumlnlichkeiten aus

Wissenschaft Kultur Wirtschaft und

Politik aus allen Regionen der Erde

der sich fuumlr eine nachhaltige Entwick-

lung die die beduumlrfnisse der heutigen

wie auch der kuumlnftigen Generationen

an den begrenzten Ressourcen sowie

der begrenzten belastbarkeit unserer

Oumlkosysteme orientiert einsetzt Zum

Markenzeichen des Club of RoME ist

der Grundsatz bdquoGlobal denken - lokal

handelnldquo (bdquoThink global act localldquo)

geworden

THE Club of RoME ist eine Platt-

form die unterschiedliche Akade-

miker Wissenschaftler Politiker

Wirtschaftsexperten und Mitglieder

der Zivilgesellschaft zusammenbringt

um effektive Ansaumltze und Handlung-

sempfehlungen einer bandbreite von

miteinander verbundenen globalen

Herausforderungen zu designen ent-

wickeln und zu implementieren Die

Probleme beinhalten Nachhaltigkeit

Wirtschaftswachstum Ressourcenkons-

um frieden Sicherheit und Demogra-

fie Die Mitglieder des Club of RoME

engagieren sich in einer bandbreite von

international agierenden Initiativen

und Projekten Ausgewaumlhlte Publika-

tionen von Mitgliedern erscheinen als

ldquoReports to the Club of RoMErdquo

Mittlerweile gibt es zahlreiche Able-

ger des CoR auf nationaler Ebene die

sogenannten bdquoNational Associationsldquo

Diese haben das Ziel die Ideale des

Club of RoME in heute uumlber 30 laumln-

dern und Regionen zu verwirklichen

Sammlung Reports to the Club of Rome 1

Club of Rome International 2

Think Tank 30 Deutschland des Club of Rome 3

Think tank 30 Deutschland ist ein unabhaumlngiges uumlberparteiliches und eigenstaumlndiges Netzwerk junger Men-schen in den Zwanzigern und Dreiszligi-gern unter dem Dach der Deutschen Gesellschaft CLUB OF ROME

Deutsche Gesellschaft Club of Rome Wachstum Ja bitte ndash aber 20 4

Youtube-Channel Club of Rome 5

Offizieller YouTube-Auftritt des CLUB OF ROME

Seite 17 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

So gibt es auch in Deutschland eine

Deutsche Gesellschaft Club of RoME

die bereits 1978 in Hamburg gegruumln-

det wurde Eduard Pestel Initiator des

deutschen Ablegers und Mitglied des

Club of RoME hatte entscheidend

zur Realisierung der Arbeiten an bdquoGren-

zen des Wachstumsldquo beigetragen

1 httpwwwclubofromeorgactivitiesreports middot 2 httpwww

clubofromeorg middot 3 httpwwwtt30de middot 4 httpwwwclubofrome

deweitere-initiativenhtml middot 5 httpswwwyoutubecomchannel

UC8A9L4UYgk_tTvkZhaDOLVQ

Seite 18 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2052Prognose

Im Mai 2012 im Vorfeld des um-

weltgipfels von Rio erschien der

bericht bdquo2052 - Eine globale Pro-

gnose fuumlr die naumlchsten 40 Jahreldquo

(ldquo2052 ndash A Global forecast for the

Next forty Yearsrdquo)

In diesem neuen Report fuumlr den Club

of RoME gibt Jorgen Randers einer

der urspruumlnglichen Koautoren des

berichtes bdquoGrenzen des Wachstumsldquo

einen Ausblick auf die naumlchsten 40

Jahre der Weltwirtschaft und -gesell-

schaft und wirft einige unbequeme

fragen auf

Welche Nationen werde zukuumlnftig

ihren Wohlstand halten koumlnnen und

welchen wird das nicht gelingen

Was bedeutet die wirtschaftli-

che Vorherrschaft Chinas fuumlr andere

Weltregionen

Ist die westliche Demokratie dazu

geeignet die groszligen Menschheitspro-

bleme zu loumlsen

Jorgen Randers stuumltzt sich auf globale

Prognoseinstrumente und seine eigene

Arbeit im bereich Nachhaltigkeit zu-

sammen mit mehr als 30 Vorhersagen

von fuumlhrenden Wissenschaftlern Oumlko-

nomen und Zukunftsforscher aus der

Welt der Wirtschaft der Nachhaltigkeit

und der Wissenschaft um moumlgliche

weltweite Zukuumlnfte vorauszusagen

(CoR 2012)

Dabei werden zwar drastische

Zukuumlnfte gezeichnet jedoch auch

Chancen durch den wachsenden An-

passungsprozess der Menschen an die

Grenzen des Planeten aufgezeigt Den-

noch werden auch unbequeme Trends

thematisiert wie soziale unruhen und

zahlreiche umbruumlche

New Report to the CLub Of ROME 1

COR - CLUB OF ROME (2012) 7 May Launch of major Report that presents possible global futures over the next 40 years and comes to thought-provoking conclusions 2052 A Global Forecast for the Next Forty Years

Randers Jorgen (2012) 2052 A Global forecast for the Next for-ty Years White River Junction Chelsea Green Publishing

Randers draws on his own experience in the sustainability area global forecasting tools and the predictions ndash included in the book ndash of more than thirty leading scientists economis-ts futurists and others to guide us through the future

2052info 2

Homepage of the book containing its quantitative basis ie the spread sheet papers by Joslashrgen Randers that summarise or describe the contents of the 2052 book in various ways external reviews of the 2052 book presentations speaking notes

Make your own forecast for 2052 (Excel spreadsheet) 3

Genuine data from the book

A 5000-word summary 4

An illustrated summary 5

bdquo2052 A Global forecast for the Next forty Yearsldquo Launch in Rot-terdam 6

Jorgen Randers stellt den neuen Bericht vor

TED 2012 Paul Gilding Die Erde ist voll 7

Ausblick auf Konsequenzen die ange-sichts der ausgeschoumlpften Tragfaumlhig-keit der Erde zu erwarten sind

TED 2013 Jorgen Randers Earth in 2052 8

Jorgen Randers erklaumlrt warum die natuumlrliche Verlangsamung der Wachstumsprozesse in Oumlkonomie und Bevoumllkerung der naumlchsten 40 Jahre nicht ausreichend sind um das Klima zu stabilisieren

Seite 19 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpwwwclubofromeorgreport2052 middot 2 www2052info middot 3

httpwww2052infodownload middot 4 httpwww2052infoa-5000-

word-summary middot 5 httpwww2052infowp-contentuploads201401

p120801-2052-A-global-forecast-15p-illustrated-CPSLpdf middot 6 Teil 1 https

wwwyoutubecomwatchv=8qDy0jHo_DQ middot Teils 2 httpswww

youtubecomwatchv=sTOmaiil3t0 middot 7 httpswwwtedcomtalks

paul_gilding_the_earth_is_fulllanguage=de middot 8 httpswwwyoutubecom

watchv=gPEVfXVyNMM

claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext

Seite 20 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

RessourcenleichteGesellschaft

bdquoEine ressourcenleichte Gesell-

schaft ist eine Gesellschaft die

einen moumlglichst geringen Res-

sourcenverbrauch ausweist

Ressourcen bewusst nutzt

Oumlkosystemleistungen erhaumllt den

umweltraum einhaumllt und somit

dematerialisiert ist Dies beinhal-

tet einen grundlegenden Gerech-

tigkeitsaspekt innerhalb und zwi-

schen den Generationen gleicher

Ressourcenzugang fuumlr die Men-

schen zur individuellen Entfaltung

und sozialen Wohlstandsschaf-

fung bildet einen normativen

Rahmen bezieht die Gesellschaft

dieses Ziel auf eine nachhaltige

Entwicklung so gelten die ge-

sellschaftlich entwickelten und

anerkannten Nachhaltigkeitsziele

subsidiaumlr im Mehrebenensystem

(uN Eu nationale bundesland

und lokale Ebene) und werden fuumlr

eine umsetzung von den Akteu-

ren (Staat unternehmen NPOs

buumlrger etc) operationalisiert und

beruumlcksichtigtldquo

(berg H Liedtke C Welfens J (2016 in Vorberei-

tung) Hintergrundrecherche und Definition einer

Ressourcenleichten Gesellschaft)

Ein ressourcenintensives Wirtschafts-

wachstum als gesellschaftliches und

wirtschaftspolitisches Ziel verhindert

die loumlsung der umweltprobleme die es

verursacht In folge eines dynamisch

wachsenden Ressourcenverbrauchs

uumlberschreitet in vielen Regionen der

Erde die Nutzung der natuumlrlichen

Ressourcen deutlich die Regenerati-

onsfaumlhigkeit des Planeten Das erste

deutsche Ressourceneffizienzprogramm

(ProgRess I) formulierte die beobach-

tung dass aufgrund der gegenwaumlr-

tigen Uumlbernutzung der natuumlrlichen

Ressourcen im Verhaumlltnis zu deren

Regenerationsfaumlhigkeit ein bdquoschonender

und gleichzeitig effizienter umgang

mit natuumlrlichen Ressourcen zu einer

Schluumlsselkompetenz zukunftsfaumlhiger

Gesellschaftenldquo (bMu 2012 S 6) ge-

houmlren muss

Die frage bdquoWie viele Ressourcen

braucht eine Gesellschaft um in oumlko-

logischen Grenzen ihren Wohlstand

zu bewahrenldquo beschaumlftigte deutsche

und internationale Wissenschaftler

lange bevor das leitbild einer bdquoressour-

Deutsches Ressourceneffizienz-programm

BMUB (2012) Programm zur nach-haltigen Nutzung und zum Schutz der natuumlrlichen Ressourcen

MIPS ndash Wieviel umwelt braucht der Mensch

Schmidt-Bleek F (1994) Wieviel Umwelt braucht der Mensch MIPS das Maszlig fuumlr oumlkologisches Wirtschaf-ten Basel Boston Birkhaumluser Verlag

foresightprozess 1

VDI Foresightprozess zu wirtschaft-licher technologischer und gesell-schaftlicher Veraumlnderung

ProgRess I 2

Wie wollen wir in Zukunft leben 3

Baumlr et al (2015) Transformative Umweltpolitik ndash Der Beitrag der Umweltpolitik zu Prozessen gesell-schaftlichen Wandels Teilbericht des Projektes bdquoNachhaltiges Deutschland 2030 bis 2050 ndash Wie wollen wir in Zukunft lebenldquo

Ressourcenleichte Gesellschaft im Web 4

TED 2011 Pavan Sukhdev Put a value on nature 5

Pavan Sukhdev beschreibt wie durch monetaumlre Wertzuschreibungen ein Umdenken im Umgang mit bdquokostenlo-senldquo Ressourcen wie Luft und Wasser moumlglich ist

TED 2012 Timothy Prestero De-sign for people not awards 6

Der Vortrag erklaumlrt warum es primaumlre Aufgabe des Produktdesigns sein muss Guumlter zu entwickeln die alltagstauglich und relevant sind

Seite 21 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

cenleichten Gesellschaftldquo in politische

Programme und beschluumlsse integriert

wurde Anfang der 90er Jahre wur-

den verstaumlrkt Ansaumltze in die Debatte

eingebracht die den Schwerpunkt

der umweltpolitischen Diskussion auf

die Inputseite der wirtschaftlichen

Prozesse verlagerten und die begren-

zung menschlicher Eingriffe in die

Natur forderten (Schmidt-bleek 1994

Weizsaumlckerlovinslovins 1995) Aus

der Erkenntnis neuer oumlkologischer

Zusammenhaumlnge werden entsprechend

seitdem neue Anforderungen an die

umweltpolitik gestellt Im Sinne der

Vorsorge soll demnach unter einem

leitbild der Dematerialisierung eine

kontinuierliche Reduzierung der Ma-

terial- Energie- und flaumlchenintensitaumlt

des lebens und (weiter auf S 22)

Nutzen gestalten

Schmidt-Bleek FTischner U (1995) Produktentwicklung Nutzen gestalten ndash Natur schonen Schrif-tenreihe des Wirtschaftsfoumlrderungs-instituts Nr 270 Wirtschaftsfoumlrde-rungsinstitut der Wirtschaftskammer Oumlsterreichs

faktor 4

Weizsaumlcker EU von Lovins AB Lovins LH (1995) Faktor Vier Doppelter Wohlstand ndash halbierter Naturverbrauch Der neue Bericht an den Club of Rome Muumlnchen Verlag Droemer Knaur

Module WIN amp RE________________________

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Didaktische Module bdquoVom Wissen zum HandelnldquoModule bdquo WirtschaftNeue Weltordnung( WIN)bdquo und Ressourcen und Energie (RE)ldquo Forum fuumlr Verantwortung ASKO EU-ROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken

Modul WirtschaftNeue Weltordnung (WIN)

Wie koumlnnen Wohlstand und Lebens-qualitaumlt gesichert und die Natur und das Klima geschont werden Sind eine nachhaltigere Wirtschaft und ein stetiges Wirtschaftswachstum verein-bar Im Fokus dieses Moduls stehen Ziele Strategien und Instrumente ei-ner nachhaltigeren Wirtschaft Daruuml-ber hinaus beschaumlftigt sich das Modul mit der internationalen Dimension der Problematik und diskutiert die Eckpunkte einer neuen Weltordnung

Modul bdquoRessourcen und Energie (RE)ldquo

Eine nachhaltigere Energie- und Ressourcennutzung stellt eine globale Herausforderung dar Was sind die treibenden Kraumlfte unseres Ressour-cen- und Energieverbrauchs Wie sieht der Energie und Ressourcen-verbrauch in der Zukunft aus Wie sind die Wirtschaft- und Ressourcen-politik auf nationaler und internatio-naler Ebene miteinander verflochten Zu diesen Fragen finden Sie im Modul bdquoRessourcen und Energieldquo Informa-tionen und Arbeitsmaterialien

1 Band 1 httpwwwvditzdepublikationforesight-bericht-band-

1-gesellschaftliche-veraenderungen-2030 middot Band 2 httpwww

vditzdepublikationforesight-bericht-band-2-forschungs-und-

technologieperspektiven-2030 middot Band 3 httpwwwvditzdepublikation

foresight-bericht-band-3-geschichten-aus-der-zukunft-2030 middot 2 http

wwwbmubbunddeservicepublikationendownloadsdetailsartikel

deutsches-ressourceneffizienzprogramm-progress middot 3 httpwww

umweltbundesamtdepublikationentransformative-umweltpolitik-der-

beitrag-der middot 4 httpressourcenleichte-gesellschaftdeindexphpid=12 middot 5

httpswwwtedcomtalkspavan_sukhdev_what_s_the_price_of_nature

middot 6 httpswwwtedcomtalkstimothy_prestero_design_for_people_not_

awards

claudiabo
Hervorheben

Seite 22 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

als auch in der praktischen umsetzung

immer mehr an Konturen gewann

Auch fuumlr die Gestaltung von Produk-

ten und Prozessen wurden Strategien

entwickelt die zur loumlsung der genann-

ten Probleme integrierte Anwendungen

der Effizienz- Konsistenz- und Suffi-

zienzprinzipien vorschlagen (vgl ua

Schmidt-bleekTischner 1995)

BR

DW

ELT

EU 1972 1974 1986 1987 1992 1994 1995 1996 1999 2001 2002 2003 2004 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Limits to Growth

Gruumlndung UNEP Brundtland-Report

World Summit Rio de JaneiroWorld Summit Johannesburg

Marrakesch Prozess

Circular Economy Package

Gruumlndung WBCSD

UNCSD Sustainable Consumption Indicators

UN Sustainable Development Goals

EuropRohstoffstrategie

Fahrplan ress schonendes Europa EU-Dashboard

Europe 2020

European Ressource Efficiency Platform

European Ressources Forum

Gruumlndung Umweltbundesamt

Gruumlndung Bundesministerium fuumlr Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit

Aumlnderung Art 20a Grundgesetz

BMU-Ziel Faktor 25 bis 2020

Nationale Nachhaltigkeitsstrategie Verdopplung Rohstoffproduktivitaumlt bis 2020

Kreislaufwirtschaftsgesetz

WBGU Welt im Wandel

Rohstoffstrategie

ProgRess I

Gruumlndung Ressourcen-Kommission am Umweltbundesamt

Enquete Kommission Wachstum Wohlstand Lebensqualitaumlt

ProgRess II

National Ressources Forum

Umweltschutz als Wirtschaftsfaktor

World Ressources Forum

Rio +20

G7 Allianz Ressourceneffizienz

SDG-Report

G8 3R Action Plan

Europ Nachhaltigkeitsstrategie

Abb 1 Quelle Wuppertal Institut 2016 berg H Liedtke Ch Welfens J (2016) Hintergrundrecherche und Definition einer Ressourcenleichten Gesell-schaft Arbeitspapier im Projekt bdquoErfolgsbedingungen fuumlr Systemspruumlnge und Leitbilder einer ressourcenleichten Gesellschaftldquo

Wirtschaftens angestrebt werden

beispiele dazu

Europa 2020 Idee der Entkopplung

durch intelligentes nachhaltiges und

integratives Wachstum

Enquete Kommission fuumlr Wachs-

tum Wohlstand und lebensqualitaumlt in

Deutschland mit konkreten Handlung-

sempfehlungen fuumlr mehr Wohlstand

bei gleichzeitiger Abkopplung vom

Ressourcenverbrauch

ProgRess 1 und 2 in Deutschland

Programme die nachhaltige Nutzung

der natuumlrlichen Ressourcen in den

fokus stellen

Diese Entwicklungen haben dazu

beigetragen dass das leitbild einer

bdquoressourcenleichten Gesellschaftldquo die

innerhalb des zur Verfuumlgung stehenden

umweltraumes eine hohe lebensquali-

taumlt und Entfaltung des der Einzelnen

sowie der Gemeinschaft foumlrdert und

fordert sowohl in der Wissenschaft

Seite 23 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

GreenEconomy

Green Economy ndash verstanden

als eine wettbewerbsfaumlhige

umwelt- und sozialvertraumlgliche

Wirtschaftsweise ndash wird seit etwa

2007 zum neuen Leitbild in der

internationalen und nationalen

Diskussion zu Wachstum Wohl-

stand und Lebensqualitaumlt Der

begriff wurde federfuumlhrend von

uNEP gepraumlgt

Aufgrund der folgewirkungen die mit

dem aktuellen Wirtschaftssystem ver-

bunden sind wie beispielsweise fort-

schreitender Klimawandel biodiversi-

taumltsverlust und Ressourcenknappheit

setzt sich zunehmend die Auffassung

durch dass dieses ressourcen- und

energieintensive Wirtschaftsmodell

nicht uneingeschraumlnkt fortgesetzt wer-

den kann

Die Chance fuumlr eine nachhaltige faire

und offene Zukunft im Sinne einer

Green Economy ist daher die Entwick-

lung eines Wirtschafts- und Gesell-

schaftsmodells das sowohl die nach-

haltige Nutzung der Oumlkosysteme als

auch den gesellschaftlichen Wohlstand

sichert Dies macht es erforderlich dass

die Produktions- und Konsumprozesse

innerhalb oumlkologischer und sozialer

leitplanken stattfinden und die End-

lichkeit der Ressourcen beruumlcksichtigt

wird

fuumlr die umsetzung von Green

Economy wurde die Green Econo-

my Initiative ins leben gerufen die

Entscheidungstraumlger unterstuumltzen soll

eine ressourcen- und Co2-aumlrmere und

sozial gerechtere Wirtschaft zu rea-

lisieren Das umsteuern in Richtung

einer Green Economy stellt eine sehr

hohe Herausforderung fuumlr Wirtschaft

und Gesellschaft dar Der Uumlbergang

zu einer nachhaltigeren Wirtschafts-

weise bedarf der Erschlieszligung neuer

Zukunftsmaumlrkte sowie neuer Geschaumlfts-

modelle die eine drastische Steige-

rung der Ressourceneffizienz in den

Produktions- und Dienstleistungssek-

toren bewirken Es bedarf staatlicher

flankierungsmaszlignahmen um diesen

Wirtschaftskurs zu unterstuumltzen die

erforderlichen leitplanken zu setzen

sowie das gesellschaftliche bewusstsein

und nachhaltigere Konsumstile dahin-

gehend zu foumlrdern

Towards a Green Economy 1

UNEP (2011) Towards a Green Economy ndash Pathways to Sustainable Development and Poverty Eradicati-on A Synthesis for Policy Makers

OECD (2011) Towards Green Growth 2

OECD (2010) Transition to a low-carbon economy ndash public goals and corporate practices OECD Publishing 3

Europa 2020 Strategie ndash Eine Strategie fuumlr intelligentes nachhaltiges und integratives Wachstum 4

Discussions about Green Econo-my often ignore the Social 5

This short 10 minute video addresses this issue

uNRISDlsquos Project on the Social Dimensions of Green Economy and Sustainable Development 6

Modul bdquoWirtschaftNeue Wirt-schaftsordnung (WIN)ldquo 7

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Forum fuumlr Verantwortung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut

Growing green economies 8

Von Rio nach Rio+20

TED 2010 Tim Jackson An ec-onomic reality check 9

Tim Jackson stellt ein Konzept vor dass es durch feste oumlkonomische Prinzipien ermoumlglicht aktuelle Krisen zu uumlberwinden und in die Zukunft zu investieren

TED 2012 Juan Verde Towards the green economy 10

Juan Verde ist uumlberzeugt dass be-reits verfuumlgbare Innovationen eine beispiellose Zunahme von gruumlner Technologie und damit einen oumlkono-mischen Wandel hervorrufen koumlnnen

Seite 24 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpwwwuneporgpublicationscontentspub_details_search

aspID=4188 middot 2 httpwwwoecd-ilibraryorgenvironmenttowards-green-

growth_9789264111318-en middot 3 httpdxdoiorg1017879789264090231-

en middot 4 httpeceuropaeueurope2020 middot 5 httpswwwyoutubecom

watchv=O5lBwrJcUOk middot 6 httpwwwunrisdorggreeneconomy middot

7 httpwwwforum-fuer-verantwortungdepublikationenwirtschaftneue-

weltordnung middot 8 httpswwwyoutubecomwatchv=m9AS6KT7a5Y middot

For more info visit wwwoecdorgrio+20 middot 9 httpwwwtedcomtalks

tim_jackson_s_economic_reality_check middot 10 httpswww youtubecom

watchv=x-7ZBairDh4

Seite 25 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

four returnsPrinzip

Commonlandrsquos approach is to

restore landscapes by building

and (co-) funding sustainable

businesses in 3 landscape zo-

nes delivering 4 types of return

inspirational social natural and

financial return within a 20 years

time horizon

Return of Inspiration Giving

people hope and a sense of pur-

pose

Return of Social Capital bringing

back jobs business activity edu-

cation and security

Return of Natural Capital Resto-

ring biodiversity soil and water

quality

Return of financial Capital Reali-

zing long-term sustainable profit

Ein landstrich braucht auf lange Sicht

drei Zonen um dauerhaft von nutzen

zu sein

Natural Zone

Investment Restoring vegetation Plan-

ting native trees and clearing invasive

species Natural restoration limited

maintenance

Return Co2 capture water soil Resto-

red biodiversity forestry hunting

Tourism

Combined Zone

Investment Restoring landscape Plan-

ting usable trees Restoring perennial

vegetation and soil limited mainten-

ance

Return Co2 capture water soil

Partially restored biodiversity Agrofo-

restry fruit trees timber Tourism

Economic Zone

Investment Sustainable agriculture fo-

restry aquaculture Real estate infras-

tructure fitting in landscape Ventures

with positive impact on landscape

Return Co2 capture water soil Crops

and products New businesses new

collaborations Economic development

(wwwcommonlandcom)

commonlandcom 1

Organisation die sich fuumlr die groszligflauml-chige Restauration von Landschaften einsetzt Auf deren Internetpraumlsenz werden deren Ziele und Vorgehens-weisen schnell deutlich Zusaumltzlich gibt es viele Paper und Videos

four returns Three Zones

Ferwerda W Four Returns Three Zones 20 years A systemic and practical approach to scale up land-scape restoration by business and investors to create a restoration in-dustry chapter in book (2015) bdquoLand Restoration Reclaiming Landscapes for a Sustainable Futurerdquo (Elseviers Publication)

John D Liu Hope in a changing climate 2

Liu stellt vor wie vertrocknete Landschaften wiederbelebt werden koumlnnen

Chris McKnett The investment logic for sustainability 3

Groszliginvestoren als Schluumlsselspieler fuumlr den oumlkologischen Fortschritt

1 wwwcommonlandcom middot 2 httpswwwyoutubecom

watchv=41qnjXKdE70 middot

3 httpswwwtedcomtalkschris_mcknett_the_investment_logic_for_

sustainability

Seite 26 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

DeutscheNachhaltigkeitsstrategie

Die Nationale Nachhaltigkeits-

strategie bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo beschlossen im

Jahr 2002 bestimmt den Kurs fuumlr

eine nachhaltige Entwicklung auf

der nationalen Ebene

Ihre leitlinien sind Generationenge-

rechtigkeit lebensqualitaumlt sozialer

Zusammenhalt und internationale Ver-

antwortung In dem Dokument wurden

Ziele (i d R fuumlr das Jahr 2020) fuumlr die

oumlkologische oumlkonomische und soziale

Nachhaltigkeit benannt und insgesamt

21 Schluumlsselindikatoren definiert die

es gestatten den Erreichungsgrad

dieser Ziele bereits heute statistisch zu

messen und die weitere Entwicklung

Jahr fuumlr Jahr zu beobachten

Die Indikatoren beschreiben nicht

nur Ziele an sich sondern gelegentlich

auch sogenannte Zwischenziele deren

Erreichung wiederum den fortschritt

auch bei anderen Zielen voranbringt

So zb bedeutet eine Verbesserung

beim Indikator sbquoEnergieproduktivitaumltlsquo

gleichzeitig auch eine Verbesserung des

Indikatorwertes bei den Treibhausgase-

missionen

Seit der ersten Version der Nach-

haltigkeitsstrategie wurden die Indi-

katoren teilweise erweitert und der

aktuellen Situation angepasst wie zb

die neuen Indikatoren wie Anteil des

Stroms aus erneuerbaren Energiequel-

len am Stromverbrauch oder Schulden-

stand so dass im neuesten Indikato-

renbericht 2012 effektiv 38 Indikatoren

untersucht werden

Diese Indikatoren werden im Abstand

von zwei Jahren in Indikatorenbe-

richten des Statistischen bundesamtes

aktualisiert und der aktuelle Stand und

Entwicklungen dargestellt

Seit 2002 wurden 3 fortschritts-

berichte veroumlffentlicht in denen die

Strategie weiterentwickelt und aktua-

lisiert wird 2004 bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo 2008 bdquofuumlr ein nachhal-

tiges Deutschland und fortschrittsbe-

richt 2012

Die bundesregierung bereitet derzeit

die bdquoNachhaltigkeitsstrategie 2016ldquo vor

ndash und schreibt damit die Nachhaltig-

keitsstrategie fort

bundesregierung (2002) Perspektiven fuumlr Deutschland 1

10 Jahre Nachhaltigkeit bdquomade in Germany 2

Kurzpapier zum Fortschrittsbericht

basisinformationen Lexikon der NachhaltigkeitAachener Stiftung 3

bundesregierung im Web 4

Internetauftritt der Bundesregierung zur nationalen Nachhaltigkeitsstrate-gie mit kurzem Themenuumlberblick

Silke uebelmesser How demographic change is sha-ping our future 5

Ausblick auf die Herausforderun-gen vor die uns der demographische Wandel in den naumlchsten Jahren stellt

1 httpwwwbundesregierungdeContentDE_Anlagen

Nachhaltigkeit-wiederhergestelltperspektiven-fuer-deutschland-

langfassungpdfjsessionid=DD7315CEA90912E6C3977178854C9BDB

s3t1__blob=publicati-onFileampv=3 middot 2 httpwwwbundesregierung

deContentDE_AnlagenNachhaltigkeit-wiederhergestellt2012-

05-09-kurzpapier-zum-fortschrittsbericht-2012-barrierefrei

pdfjsessionid=DD7315CEA90912E6C3977178854C9BDBs3t1__

blob=publicationFileampv=3 middot 3 httpswwwnachhaltigkeitinfoartikel

nationale_nachhaltigkeitsstrategie_entwicklung_1694htm middot 4 httpswww

bundesregierungdeWebsBregDEThemenNachhaltigkeitsstrategie1-

die-nationale-nachhaltigkeitsstrategienachhaltigkeitsstrategie_node

html middot 5 httptedxtalkstedcomvideoHow-demographic-change-is-

shapisearch3Agermany

Seite 27 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren

Nachhaltiges Produzieren und

Konsumieren hat sich in den letz-

ten zwei Jahrzehnten zu einem

der wichtigsten Themenbereiche

der Nachhaltigkeitsdiskussion

auf dem internationalen euro-

paumlischen und nationalen Level

entwickelt

Die globalen Klimaveraumlnderungen

und umweltbelastung verdeutlichen

die Notwendigkeit einer systemischen

sozial-oumlkologischen Transformation

der Gesellschaft in Richtung Nach-

haltigkeit bdquobereits seit geraumer Zeit

befindet sich das fossile oumlkonomische

System international im umbruch

Dieser Strukturwandel wird vom

WbGu (Wissenschaftlicher beirat der

bundesregierung Globale umweltver-

aumlnderungen) als beginn einer bdquoGroszligen

Transformationldquo zur nachhaltigen Ge-

sellschaft verstanden die innerhalb der

planetarischen leitplanken der Nach-

haltigkeit verlaufen mussldquo (WbGu

2011 S 1) Ein Uumlberschreiten dieser

leitplanken koumlnne die oumlkologischen

Rahmenbedingungen veraumlndern und

ein Risiko fuumlr die zukuumlnftigen Genera-

tionen darstellen (vgl Potsdam-Institut

fuumlr Klimafolgenforschung 2009)

Das Tempo des Verbrauchs von

natuumlrlichen Ressourcen der von 10

Mrd Tonnen 1950 auf 70 Mrd Tonnen

2010 rapide gestiegen ist kann nicht

fortgesetzt werden um im Rahmen der

planetarischen Grenze zu wirtschaften

muumlsste der globale Ressourcenver-

brauch bis 2050 etwa halbiert werden

(Schmidt-bleek 2007 uNEP 2011)

Auf der nationalen Ebene muumlsste die

Reduktion des Ressourcenverbrauchs

um einen faktor 10 und auf der Haus-

haltsebene in Deutschland um den fak-

tor 5 auf etwa 8 Tonnen pro Kopf und

Jahr (lettemeier etal 2014) reduziert

werden

Eine radikale Reduzierung des

Ressourcenverbrauchs bei gleichzeitig

groumlszligtmoumlglicher lebensqualitaumlt welt-

weit ist eine globale Herausforderung

des 21 Jahrhunderts Der Weg hin zu

einer 8t-Gesellschaft (lettenmeier et

al 2014) verlangt nach einer nachhal-

tigeren Gestaltung von Produktions-

und Konsummustern sowie der damit

Material footprint 1

Lettenmeier Michael Liedke Chris-ta Rohn Holger (2014) Eight Tons of Material Footprint - Suggestion for a Resource Cap for Household Cons-umption in Finland In Resources 33 (2014) S 488-515

Stellschrauben fuumlr Nachhaltigkeit

Liedtke Ch etal (2015b) Stell-schrauben fuumlr Nachhaltigkeit Trends und Verantwortungen in Produktion und Konsum in Stiftung Entwicklung und Frieden (Hrsg) Globale Trends 2015 Perspektiven fuumlr die Gesellschaft Fischer Verlag 2015 S 299-314

Marrakech-Prozess 2

Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren in der Eu 3

Sustainable Consumption and Production and the SDGs 4

UNEP Post 2015 Note 2

Indikatoren 5

European food Sustainable Cons-umption and Production Round Table 6

The Story of Stuff 7

Der Film beschreibt den kompletten Konsumkreislauf mit seinen sozialen und oumlkologischen Folgen (deutsch)

unsichtbare Schaumltze im Mobil-telefon Ein Animationsfilm zum Recycling von Handys 8

Eine Veranschaulichung des Lebens-zyklus elektronischer Geraumlte am Bei-spiel Handy Die Wiederverwendung von bis zu 80 Prozent der Rohstoffe in gebrauchten Handys ist zentraler Bestandteil der bdquoRohstoff-Expediti-on die vom Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung anlaumlsslich des Wissenschaftsjahres 2012 ausgerufen wurde

Seite 28 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

verbundenen Produkt-Dienstleistungs-

systeme wie Infrastrukturen

Nachhaltiges Konsumieren und Produ-

zieren wird definiert alsldquo a holistic

approach to minimising the negative

environmental impacts from consump-

tion and production systems while

promoting quality of life for allrdquo (uNEP

2015a S 10) Der holistische Ansatz

Sustainable Production and Consumption Systems

Lebel L etal (Hrsg) (2010) Sustainable Production and Cons-umption Systems Knowledge Enga-gement and Practice Springer

Planetarische Grenzen 9

Potsdam-Institut fuumlr Klimafolgenfor-schung (2009) Planetarische Gren-zen Ein sicherer Handlungsraum fuumlr die Menschheit Pressemitteilung vom 23092009

uNEP (2015a) Sustainable Cons-umption and Production A Hand-book for Policymakers 10

uNEP (2015b) Sustainable Cons-umption and Production Indica-tors for future SDGs 11

Konsum und Nachhaltigkeit 12

Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung (2010) Konsum und Nachhaltigkeit Wie Nachhaltigkeit in der Konsum-gesellschaft kaumluflich und (er)lebbar wird Eine Aufgabe fuumlr Politik Wirt-schaft Buumlrgerinnen und Buumlrger

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

faktor 4

Weizsaumlcker EU von Lovins AB Lovins LH (1995) Faktor Vier Doppelter Wohlstand ndash halbierter Naturverbrauch Der neue Bericht an den CLUB OF ROME Muumlnchen Verlag Droemer Knaur

Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung (2011) Der Deutsche Nachhaltig-keitskodex 13

Welt im Wandel

WBGU (2011) Welt im Wandel Gesellschaftsvertrag fuumlr eine Groszlige Transformation Hauptgutachten Berlin

Global Guidance Principles for Life Cycle Assessment Databases

UNEPSETAC (2011) Global Gu-idance Principles for Life Cycle Assessment Databases ndash A Basis for Greener Processes and Products Paris France

Modul bdquoKonsum (KON)ldquo 14

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Didaktische Module bdquoVom Wissen zum Handelnldquo Modul bdquoKons-um (KON)ldquo Forum fuumlr Verantwor-tung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Ot-zenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut Was hat unser Konsum mit Klima- und Ressourcenschutz zu tun Was sind die Trends in der weltwei-ten Entwicklung und welche Strategi-en koumlnnen Wohlstand erhalten ohne das System Erde zu uumlberlasten

MIPS ndash Wieviel umwelt braucht der Mensch

Schmidt-Bleek F (1994) Wieviel Umwelt braucht der Mensch MIPS das Maszlig fuumlr oumlkologisches Wirtschaf-ten Basel Boston Birkhaumluser Verlag

TED 2010 Tim Jackson An econi-mist reality check 15

Tim Jackson spricht uumlber Rezession Klimawandel und Ungleichheit und wie wir in eine bessere Zukunft inves-tieren koumlnnen

Von sozial-oumlkologischen Experi-menten in den Alltag 16

Vortrag von Michael Minis auf der Tagung bdquoWas bewegt Von sozial-ouml-kologischen Experimenten in den Alltagldquo (8 und 9 Maumlrz 2012 Berlin) Kritische Reflektion von Produktions- und Konsummustern

was-bewegtorg 17

Pionierhafte Konzepte fuumlr einen nachhaltigen Wandel von Produk-tions- und Konsummustern werden vorgestellt und kritisch reflektiert - sowohl aus praktischer als auch aus wissenschaftlicher Sicht In diesem Zusammenhang wird Tamyca als Konzept zur Aumlnderung der zukuumlnfti-gen Automobilnutzung dargestellt

amp

(siehe Abbildung 1 unten) der unter-

schiedliche Interventionsmoumlglichkeiten

im lebenszyklus eines Produktes oder

einer Dienstleistung umfasst hat eine

entscheidende bedeutung fuumlr systemi-

sche betrachtung der Produktions- und

Konsumsysteme

uNEP definiert Grundcharakteristika

der nachhaltigen Produktions-Konsum-

systeme (uNEP 2015a S 10)

Verbesserung der lebensqualitaumlt

unter beruumlcksichtigung des Ressour-

cenbedarfs zukuumlnftiger Generationen

und umweltqualitaumlt

Entkopplung des Wirtschaftswachs-

tums vom Ressourcenverbrauch durch

Seite 29 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

- Reduktion von Material- und

Energieintensitaumlt sowie der Emissi-

on- und Abfallmengen von Produkti-

on- und Konsumaktivitaumlten

- foumlrderung des Wandels zu energie-

und materialeichten Konsummustern

ohne Verzicht auf lebensqualitaumlt

Data

LCA data (including data for carbon and water footprint exposure and hazard data etc)

Life Cycle Approaches

LCA Carbon and water footprint material flow accounting risk assessment social LCA Life cycle costing

Life cycle sustainability assessment etc

Programmes and activities

Design for environment eco-labelsgreen procurement recycling design for

sustainability sustainable procurement etc

Life cycle

management systemsand sustainable consumption

and production policies

Sustainability

Abb 2 Holistischer Systemansatz zu nachhaltigen Produktions-Konsumsysteme (uNEP 2015a S 41)

Quelle Eigene Darstellung

Anwendung des lebenszyklusansat-

zes unter beruumlcksichtigung der Aus-

wirkungen auf die umwelt von allen

Phasen der Produktions- und Kons-

umprozesse

Strategisches Vorgehen gegen

Reboundeffekte (Kompensation der

Efffizienzgewinne durch steigenden

Konsum)

Auf globaler Ebene wird die Proble-

matik der nachhaltigeren Produktions-

und Konsummuster vorrangig von den

Vereinten Nationen (uN) und ihren

unterorganisationen wie etwa der

Commission on Sustainable Develop-

ment (CSD) und dem united Nations

Environment Programme (uNEP)

sowie von weiteren internationalen

organisationen wie der organisation

Politische Umsetzung der Strategien und Maszlignahmen zu Nachhaltigem Produzieren und Konsumieren

Welt

2015 UN Vollversammlung verabschiedete Ziele fuumlr nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals- SDGacutes siehe httpwwwforu-muedewp-contentuploads201507SDG-Factsheet_FUEpdf Ziel 12 lautet bdquoFuumlr nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgenldquo Die SDGs sollen ab 2016 bis 2030 verwirklicht werden Sie bilden ndash gemeinsam mit Umsetzungsmaszlignahmen Indikatoren zur Fortschritts-messung sowie Uumlberpruumlfungsmechanismen ndash die so genannte Post-2015-Agenda

Seite 30 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Europaumlische Union

2012 EU-Direktive zur Erhoumlhung der Energieeffizienz (Energy Efficiency Directive) gezielt auf die Einfuumlhrung von Maszlignahmen zur Erreichung von 20-Erhoumlhung der Energieeffizienz bis zum Jahr 2020 in den Laumlndern der Europaumlischen Union

2010 Europa 2020-Wirtschaftsprogramm gezielt auf ein bdquointelligentes nachhaltiges und integratives Wachstumldquo und eine bessere Koordinie-rung der nationalen und europaumlischen Wirtschaft bis zum Jahr 2020

2009

Oumlkodesign-Richtlinie der EU (2009125EG) die die Anforderungen an die umweltgerechte Gestaltung energieverbrauchsrelevanter Produkte (Energy-related Products ErP) formuliert

2008 Aktionsplan der EU-Kommission zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren und zu Industriepolitik Der Aktionsplan zielte auf die Foumlrderung von Innovationen zu nachhaltigeren Produktion und der Nachfrage nach nachhaltigeren Guumltern und Dienstleistungen

2012 Konferenz der Vereinten Nationen uumlber nachhaltige Entwicklung (Rio+20) - Festlegung des Konsultationsprozesses zu den Zielen nachhaltiger Entwicklung

Beschluss zu 10 Jahresprogramm zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (10 Year Framework of Programmes 10YFP) ge-zielt auf eine weltweite verstaumlrkte Einfuumlhrung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmuster

2005 Gruumlndung des UNEP-Center for Sustainable Production and Consumption (siehe wwwscp-centreorg) am Wuppertal Institut als Hausinstitut der Vereinten Nationen den Marrakesch-Prozess zu unterstuumltzen2003

2003 Internationales Expertentreffen in Marrakesch (vgl wwwunorgesasustdevsdissuesconsumptionmarrakechhtm) organisiert von den Vereinten Nationen Start des sog bdquoMarrakesch-Prozessesldquo koordiniert durch das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und die Abteilung fuumlr wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten der Vereinten Nationen (UN-DESA)

2002 Der zweite Weltgipfel fuumlr Nachhaltige Entwicklung (WSSD) 2002 in Johannesburg das beschlossene Umsetzungsprogramm (bdquoPlan of Implementationldquo) widmet dem Uumlbergang zu nachhaltigeren Konsum- und Produktionsmustern ein eigenes Kapitel in dem wichtige Ansatzpunkte fuumlr die Umsetzung wie Monitoring Life-Cycle-Analysis Oumlkoeffizienzprogramme Indikatoren zielgruppenspezifische Informations- und Aufklaumlrungsprogramme hervorgehoben werden

1995 Gruumlndung der Kommission fuumlr Nachhaltige Entwicklung (Commission on Sustainable Development - CSD) der Vereinten Nationen Ausarbeitung des Internationalen Arbeitsprogramms zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (bdquoInternational Work Programme on Changing Consumption and Production)

1992 Erster Weltgipfel zu Nachhaltiger Entwicklung in Rio de Janeiro Der Kapitel 4 des Abschlussdokuments bdquoAgenda 21 bdquoVeraumlnderung der Konsumgewohnheitenldquo adressiert zwei Themenbereiche bdquoUumlberkonsum von Ressourcenldquo und bdquo(Negative) Effekte des Konsumen-tenverhaltensldquo die bis heute im Zentrum der globalen Debatte um Konsum- und Produktionsmuster stehen

Seite 31 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2006 Verabschiedung neuer angepassten Version der Nachhaltigkeitsstrategie die konkrete Zielsetzungen und Maszlignahmen fuumlr prioritaumlre Bereiche wie Klimawandel nachhaltige Produktion und nachhaltiger Konsum Demografie Migration gesellschaftliche Integration ua benennt

2001 Erste EU-Nachhaltigkeitsstrategie gezielt auf Verbesserung der Lebensqualitaumlt heutiger und zukuumlnftiger Generationen

Gruumlnbuch der Europaumlischen Kommission zur Integrierten Produktpolitik mit den Schwerpunkten oumlkologische Gestaltung von Produkten Bedeutung der Preisbildung und Konsumentenentscheidungen

1993 Einfuumlhrung des EU-Oumlko-Audits (Eco- Management and Audit Scheme (EMAS) EMAS-Verordnung adressiert die Eigenverantwortung der Wirtschaft bei der Bewaumlltigung ihrer direkten und indirekten Umweltauswirkungen

1992 Einfuumlhrung des freiwilligen Europaumlischen Umweltzeichens (kurz Euroblume bzw EU-Ecolabel) zur Kennzeichnung von Verbraucherpro-dukten und Dienstleistungen (Verordnung EWG 880) gekennzeichnet werden Konsumguumlter die sich durch besondere Umweltvertraumlglich-keit und vergleichsweise geringe Gesundheitsbelastung auszeichnen Die Auszeichnung wird eigenverantwortlich durch nationale Institute der teilnehmenden Laumlnder vergeben

Deutschland

2015 Anfang des politischen Dialogprozesses zur Umsetzung der Ziele nachhaltiger Entwicklung (Sustainable Development Goals)

2014 Kabinettsbeschluss der Bundesregierung uumlber die Nationale Nachhaltigkeitsstrategie die einen bdquowesentlicher Rahmenldquo fuumlr die Umsetzung der SDGs in Deutschland werden soll

2008 Gruumlndung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises der den Wandel zu einer nachhaltigen Gesellschaft unterstuumltzt die relevanten Akteure aus Wirtschaft Kommunen und Forschung in nachhaltigem Handeln bestaumlrkt und dazu beitraumlgt die Grundsaumltze nachhaltiger Entwicklung in der oumlffentlichen Wahrnehmung staumlrker zu verankern

2004 Start eines langfristigen bdquoNationalen Dialogprozesses zur Weiterentwicklung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmusterldquo an dem Akteure aus Politik Wirtschaft Wissenschaft und Zivilgesellschaft in den Dialog bringt Die Initiative wird durch das Bundesumweltministe-rium und das Umweltbundesamt koordiniert

2002

Deutsche Nationale Nachhaltigkeitsstrategie ndash beschlossen von der Bundesregierung wird in den naumlchsten Jahren mehrere Male uumlberar-beitet und an die aktuellen Trendentwicklungen angepasst

Seite 32 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2001 Berufung des Rates fuumlr Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung mit dem Ziel Beitraumlge zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln In diesem Rahmen beschaumlftigt sich der Rat mit der Problematik des nachhaltigen Konsums (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_Maerz_2010_01pdf) und auch eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr Unternehmen (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaRNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Janu-ar_2012pdf)

Die Entwicklung von nachhaltigeren Produktions- und Konsummustern wird in Deutschland von weiteren Institutionen gefoumlrdert und aktiv unterstuumlzt Dazu gehoumlren ua Netzwerke zu Verbraucherforschung in Bund und einigen Laumlndern

- Foumlrderprogramme der sozialoumlkologischen Forschung des BMBFacutes httpwwwfonadede19711 - Sachverstaumlndigerrat fuumlr Verbraucherfragen httpwwwsvr-verbraucherfragende - Deutscher Nachhaltigkeitspreis (httpswwwnachhaltigkeitspreisde)

1997 Im Jahr 1997 begann das von den beiden Institutionen initiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur Fundierung und Evaluierung nachhaltige-rer Konsummuster und Verhaltensstileldquo

1993 In Deutschland wurde bereits vor 1993 von einzelnen Wissenschaftlern auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffizienz und die Rolle nach-haltigeren Produzierens und Konsumierens wie des Designs fuumlr eine nachhaltige Entwicklung hingewiesen (von WeizsaumlckerLovinsLovins 1995 Schmidt-Bleek 1994) Das Bundesumweltministerium (BMU) und das Umweltbundesamt (UBA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre eine breite gesellschaftliche Debatte zu diesem Thema

Economic Co-operation and Develop-

ment (oECD) getragen Die CSD

der Vereinten Nationen wurde nach

dem uN-Weltgipfel in Rio de Janeiro

1993 gegruumlndet um die umsetzung

der Agenda 21 voranzutreiben Die

Kommission hatte bereits zu beginn

das Themenfeld bdquoKonsum- und Produk-

tionsmusterldquo zu ihrem Arbeitsschwer-

punkt erklaumlrt In folge dessen wurde

im Jahr 1995 das bdquoInternational Work

Programme on Changing Consumption

and Production Patternsldquo (IWPCCPP)

verabschiedet Zu den Hauptaufgaben

des Programms gehoumlren

die Identifikation der politischen

Implikationen von Konsumtrends und

Produktionsmustern

die Revision von uN-Richtlinien fuumlr

den Konsumentenschutz sowie

die Evaluation der Effektivitaumlt von

politischen Maszlignahmen die auf die

Aumlnderung von Konsum- und Produkti-

onsmustern zielen

In Deutschland wurde bereits vor

1993 von einzelnen Wissenschaftlern

auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffi-

zienz und die Rolle nachhaltigeren Pro-

duzierens und Konsumierens wie des

Designs fuumlr eine nachhaltige Entwick-

lung hingewiesen (von Weizsaumlcker

lovinslovins 1995 Schmidt-bleek

1994) Das bundesumweltministerium

(bMu) und das umweltbundesamt

(ubA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre

eine breite gesellschaftliche Debatte zu

diesem Thema Im Jahr 1997 begann

das von den beiden Institutionen ini-

tiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur

fundierung und Evaluierung nachhal-

tigerer Konsummuster und Verhaltens-

stileldquo Die TeilnehmerInnen dieses Pro-

gramms haben sich im Jahr 2000 in der

so genannten bdquoTutzinger Erklaumlrungldquo

auf eine Allianz fuumlr einen nachhaltige-

ren Konsum verstaumlndigt Ebenfalls im

Jahr 2000 richtete die bundesregierung

einen bdquoStaatssekretaumlrsausschuss fuumlr

Nachhaltige Entwicklungldquo ein Ein Jahr

spaumlter wurde der bdquoRat fuumlr Nachhaltige

Entwicklungldquo gegruumlndet der sich ua

intensiv mit der Problematik des Kons-

ums (httpwwwnachhaltigkeitsrat

deuploadsmediabroschuere_Kons-

um_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf) aber eben auch

eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr

unternehmen (wwwnachhaltigkeits-

Seite 33 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

ratdeuploadsmediaRNE_Der_Deut-

sche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_tex-

te_Nr_41_Januar_2012pdf)

Durch den Impuls des WSSD in

Johannesburg griffen 2004 das bundes-

umweltministerium und das umwelt-

bundesamt die Herausforderung auf

und initiierten in Deutschland einen

langfristigen bdquoNationalen Dialogprozess

zur Weiterentwicklung nachhaltiger

Konsum- und Produktionsmusterldquo der

Akteure aus Politik Wirtschaft Wis-

senschaft und Zivilgesellschaft in den

Dialog bringt

Die Entwicklung von Nachhaltigeren

Produktions- und Konsummustern wird

in Deutschland von weiteren Instituti-

onen gefoumlrdert und aktiv unterstuumltzt

Dazu gehoumlren ua

Netzwerke zu Verbraucherforschung

in bund und einigen laumlndern

foumlrderprogramme der sozialoumlkolo-

gischen forschung des bMbf (http

wwwfonadede19711)

Sachverstaumlndigenrat fuumlr Verbrau-

cherfragen

(wwwsvr-verbraucherfragende)

Deutscher Nachhaltigkeitspreis

(wwwnachhaltigkeitspreisde)

1 httpwwwmdpicom2079-927633488htm middot 2 httpwwwunepfr

scpmarrakech middot 3 httpeceuropaeuenvironmenteussdescp_enhtm

middot 4 httpwwwnrg4sdorgunep-post-2015-briefing-notes middot 5 http

wwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-indicators-

future-sdgs middot 6 httpwwwfood-scpeu middot 7 httpswwwyoutubecom

watchv=UCQLgACc6fQ middot 8 httpwupperinstorgawiasad2288 middot 9

httpswwwpik-potsdamdeaktuellespressemitteilungenarchiv2009

planetarische-grenzen-ein-sicherer-handlungsraum-fuer-die- middot 10 https

sustainabledevelopmentunorgpage=viewampnr=1951amptype=400ampmenu=35 middot

11 httpwwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-

indicators-future-sdgs middot 12 httpswwwnachhaltigkeitsratdefileadmin_

migratedmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf middot 13 httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmedia

RNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Januar_2012

pdf middot 14 httpwwwforum-fuer-verantwortungdepublikationenkonsum

middot 15 httpwwwtedcomtalkstim_jackson_s_economic_reality_

checklanguage=en middot 16 httpswwwyoutubecomwatchv=hQ73hv8GGSQ

middot 17 httpwwwwas-bewegtorg

Wie die oben dargestellte Entwick-

lung zeigt sind in der Zwischenzeit

Strategien und Maszlignahmen zur

umsetzung nachhaltiger Produktions-

und Konsummuster auf allen Ebenen

etabliert Eine nachhaltigere Gestaltung

der Wertschoumlpfungsketten von Pro-

dukten und Dienstleistungen setzt sich

immer mehr durch nachhaltige Guumlter

werden auch immer oumlfter von der

Gesellschaft nachgefragt Es wurden

sowohl Instrumente fuumlr die umsetzung

nachhaltigeren Produktionsmuster (wie

zb Oumlko-Audit Effizienzstandards) wie

auch zur unterstuumltzung von nachhalti-

geren Konsummustern (wie oumlko-label

gesellschaftliche Dialogprozesse)

entwickelt Das schafft groszlige Entwick-

lungspotenziale fuumlr Designer die die

oumlkologischen Anspruumlche erfuumlllen koumln-

nen indem sie zukunftfaumlhige Produkt-

Dienstleistungssysteme gestalten die

bei den moumlglichst kleinem Resoourcen-

verbrauch den von Kunden gewuumlnsch-

ten Nutzen stiften

claudiabo
Hervorheben

Seite 34 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design undNachhaltigkeit

Nachhaltige Entwicklung ist

eine grundlegend gestalterische

Aufgabe mit der Zielsetzung die

bestehenden Produktions- und

Konsumsysteme energie- und res-

sourceneffizienter zu entwickeln

Waumlhrend das ldquokonventionelle

Designrdquo Produkte entwirft und

dadurch Lebensstile vorgibt wer-

den in den neuen Ansaumltzen (wie

zb bdquoHuman Centered Designldquo

bdquopartizipatives Designldquo oder bdquoDe-

sign Activismldquo) die Verbraucher zu

Mitgestaltern (siehe ua fuad-

Luke A (2009) fuhs S brocchi

D Draser b et al (Hrsg) (2014))

Diese neue Designausrichtung

die sich unter dem begriff bdquoTrans-

formationsdesignldquo verbirgt (siehe

dazu Irwin T Tonkinwise C

Kossoff G (2012) SommerWel-

zer (2014)) beruht auf integrierten

Kompetenzen des Produkt-Servi-

ce- Social- und Kommunikations-

design und verbindet diese mit

einem nachhaltigen Transforma-

tions- wie Innovationsmanage-

ment

Design ist immer transformativ Egal

ob wir unser Handy benutzen ein buch

lesen eine Werbung anschauen oder

einen fahrkartenautomaten benutzen

die Nutzung spezifischer Produkte

Services sowie von Kommunikation

beeinflusst unsere Handlungen und

verdeutlicht gleichzeitig unsere eigene

Haltung unser Denken unsere kultu-

rellen Muster wie auch unsere Wuumln-

sche und Vorstellungen materialisieren

sich in Produkten Infrastrukturen und

Dienstleistungen und umgekehrt

Wir kaufen Produkte die uns einen so-

zialen Status geben ndash dabei wird nicht

nur der Status sondern auch Struktur

Sicherheit oder Identitaumlt vermittelt

Sie de-codieren uns und unsere Ge-

sellschaft

Die Gestaltung der materiellen basis

ndash das sind Produkte und Infrastruktu-

ren - unserer emotionalen wie auch

Grund-bedarfe greifen ineinander und

sind Ziel und Aufgabe von Design sie

sind Teil jeglicher Veraumlnderungsprozes-

se Damit ruumlckt Design in das Zentrum

gesellschaftlicher Entwicklungspro-

zesse Gleichzeitig nutzen und beein-

Change by design

Brown T (2009) Change by design How Design Thinking Transforms Organizations and Inspires Innovati-on HarperCollins

Developing Theories

Doordan D (2013) Developing Theories for Sustainable Design In Stuart Walker and Jaques Giard (eds) The Handbook of Design for Sustainability Bloomsbury London

Speculative Everything

Dunne A Raby F (2013) Specula-tive Everything Design Fiction and Social Dreaming pp 1ndash9 Cam-bridge MA The MIT Press

Design Research for Sustainable Social Innovation 1

Manzini E (2007) ldquoDesign Research for Sustainable Social Innovationrdquo Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Service Design Network (2014) What is Service Design 2

Design for the real world 3

Papanek V amp Fuller R B (1972) Design for the real world (p 22) London Thames and Hudson

Design Guide vom Wuppertal Insititut 4

inhabitat 5

TED 2010 Emily Pilloton Teaching design for change 6

Ansatz zur Foumlrderung von Schuumllern um mit smartem Design benachteilig-ten Gebieten neue Moumlglichkeiten zu geben

TED 2010 Eben bayer Are mus-h-rooms the new plastic 7

Eben Bayer erklaumlrt warum Pilze das neue nachhaltige Verpackungsmate-rial werden koumlnnen

TED 2010 Michael Pawlyn using naturersquos genius in architecture 8

Wie kann die Architektur von der Na-tur lernen um ressourceneffizienter und energieaumlrmer zu arbeiten

Seite 35 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design ActivismFuad-Luke A (2009) Design Ac-tivism Oxon Routledge

Nachhaltiges Design

Fuhs S Brocchi D Draser B et al (Hrsg) (2014) Die Geschichte des Nachhaltigen Designs Bad Hom-burg VAS

The Transition Companion

Hopkins R (2011) The Transition Companion Making Your Communi-ty More Resilient in Uncertain Times White River Junction VT Chelsea Green Publishing Company

Transition Design

Irwin T (2015) Transtion Design A Proposal for a New Area of Design Practice Study and Research Design and Culture Journal forthcoming July 2015

An Educational framework

Irwin T Tonkinwise C Kossoff G (2012) An Educational Framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon University

Tranformation of Society 9

Liedtke C Baedeker C Borelli LM (2015) Transformation Towards a Sustainable Society ndash Key Interventi-on Areas In Innov Ener Res

Value through less

Liedtke C Buhl J Ameli N (2013) Designing value through less by integrating sustainability strategies into lifestyles International Journal of Sustainable Design 2(2) 167-180

Transition Management Loorbach D (2007) Transition Ma-nagement New mode of governance for sustainable development Utrecht International Books

Sustainable Social Innovation 10

Manzini E (2007) Design Research for Sustainable Social Innovation Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Design Observer Group 11

Transformative Wissenschaft

Schneidewind U M Singer-Bro-dowski (2013) Transformative Wis-senschaft Klimawandel im deutschen Wissenschafts- und Hochschulsystem Metropolis 2013

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

The Design of Everyday Life

Shove E et al (2007) The Design of Everyday Life Berg London

Transformationsdesign Sommer B Welzer H (2014) Transformationsdesign Wege in eine zukunftsfaumlhige Moder-ne Muumlnchen oekom

Was ist Eco Design

Tischner U et al (2000) Was ist EcoDesign Ein Handbuch fuumlr oumlkolo-gische und oumlkonomische Gestaltung Verlag form praxis Frankfurt

Design for Transition 12

Tonkinwise C (2014) Design for Transition - From and to What

Weil Design die Welt veraumlndert

Von Borries F Fezer J (2013) Weil Design die Welt veraumlndert Texte zur Gestaltung Gestalten Verlag Berlin

Sustainable by Design

Walker S (2006) Sustainable by Design Explorations in Theory and Practice Earthscan London

brundtlandbericht

Weltkommission fuumlr Umwelt und Ent-wicklung (1987) Unsere gemeinsame Zukunft Brundtlandbericht Greven Eggenkamp Verlag

TED 2010 Dan Phillips Creative houses from reclaimed stuff 13

Beispiele fuumlr Haumluser aus recycelten Materialen

TED 2010 Mitchell Joachim Donrsquot build your home grow it 14

Der Stadtentwickler praumlsentiert wie eine nachhaltige Architektur auf Ba-sis von Pflanzenwachstum aussehen koumlnnte

Seite 36 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

flussen sie auch die oumlkosystemaren

Dienstleistungen Erhebliche 80 der

umweltauswirkungen eines Produktes

werden schon in der Entwurfsphase

festgelegt (Tischner et al 2000) Ein

transformatives und nachhaltiges Pro-

dukt oder eine Dienstleistung unter-

stuumltzt implizit individual- sozial- und

umweltvertraumlgliches Handeln bzw

macht Zielkonflikte sichtbar Es enthebt

den Nutzer nicht von jeglicher Verant-

wortung sondern hilft ihm diese zu

priorisieren und trainiert komplexe

resiliente Entscheidungsfindungen in

komplexen umwelten

Design hat nicht nur die Rolle des

schoumlnen Verhuumlllens Designer aumlstheti-

sieren natuumlrlich auch Gebrauchsgegen-

staumlnden ndash ein bedeutender faktor fuumlr

Wohlbefinden und Akzeptanz - doch

es ist fuumlr erfolgreiches Design (Timo-

thy Prestero wuumlrde sagen Design for

outcome ndash link TED-film) essentiell

bei der Gestaltung soziale und struk-

turelle Interaktionen und Anforderun-

gen miteinzubeziehen und dabei auch

die Grenzen unseres Oumlkosystems zu

beachten Eine komplexe Aufgabe die

einer ebenso komplexen Ausbildung

bedarf (vgl zb Massek 2015 Transiti-

on Design An Educational framework

for Advancing the Study and Design of

Sustainable Transitions Terry Irwin

Cameron Tonkinwise Gideon Kos-

soff 2015 School of Design Carnegie

Mellon university) Das nachhaltig-

keitsorientierte Transformationsdesign

waumlhlt nicht nur ressourcenleichte und

nicht toxische Materialien aus sondern

schafft auch Produkte oder Dienstleis-

tungskonzepte die fuumlr den Nutzer und

die Gesellschaft erstrebenswert sind

und diesen neue Moumlglichkeiten fuumlr

attraktive sowie nachhaltige Handlun-

gen bietet

In den letzten Jahren wurden be-

griffe wie Ecodesign oumlkologisches

Design Green Design Social Design

oder Sustainable Design immer mehr

etabliert sowohl in der fachdiskussion

als auch in der breiten Gesellschaft Die

Zielsetzung dieser neuen Designaus-

richtung ist es bdquomit einem intelligenten

Einsatz der verfuumlgbaren Ressourcen

einen moumlglichst groszligen Nutzen fuumlr

alle beteiligten Akteure (entlang der

Wertschoumlpfungskette) bei minimaler

umweltbelastung und unter sozial fai-

ren bedingungen zu erreichenldquo

(httpwwwecosignnetdie-ecosign

oekologie-designnachhaltiges-design

TischnerSchmidt-bleek 1995)

letztlich wurden dann diese Ansaumlt-

ze mit denen der Transitions- oder

Transformationsforschung und -um-

setzung verbunden Es geht also um

die Integration von Oumlkointelligenz und

Transitionsorientierung fuumlr eine nach-

haltige Entwicklung Diese drei begriffe

werden in der fachliteratur folgender-

maszligen definiert

Oumlkointelligente (=oumlko-effizien-

te) Guumlter sind Gegenstaumlnde Geraumlte

Gebaumlude und Infrastrukturen die bei

Minimierung von Material Energie

flaumlchenbedarf Abfall Transport Ver-

packung und gefaumlhrlichen Stoffen uumlber

den gesamten lebenszyklus hinweg

ndash von der Rohstoffgewinnung bis zum

Recycling ndash moumlglichst lange und moumlg-

lichst viel (unterschiedlichen an den

beduumlrfnissen des einzelnen Nutzers

gemessen) Nutzen erbringen (Schmidt-

bleek 2007 S 192) Oumlkointelligente

(=oumlko-effiziente) Dienstleistungen sind

die zweckdienliche bedarfsdeckung

unter Nutzung technischer Mittel mit

moumlglichst hoher Ressourcenprodukti-

vitaumlt und moumlglichst geringer Abgabe

gefaumlhrlicher Stoffe (Schmidt-bleek

2007 S 225)

Transition ist ein begriff der Trans-

formationsdiskussion und steht stark

im Zusammenhang mit Nachhaltiger

Entwicklung ndash haumlufig werden beide

begriffe sogar synonym verwandt Die

Definition beschreibt Transition als

nicht linearen systemischen Wandel

innerhalb einer Gesellschaft (loorbach

2007 SchneidewindSinger-brodowski

2013) Transitionen sind stufenweise

Uumlbergaumlnge von einem gesellschaftli-

chen Zustand in einen anderen zb die

Stufen die notwendig waren von einer

bdquoRaucherldquo-Gesellschaft im oumlffentli-

chen Raum mehr und mehr zu einer

bdquoNichtraucherldquo-Gesellschaft zu werden

Es geht dabei um interaktives explorie-

rendes lernen das System in dem wir

leben zu beschreiben und zu gestalten

mit der Moumlglichkeit aus fehlern zu

lernen und die Entscheidungspfade

gemeinsam entsprechend anzupassen

oder zu aumlndern Auch diese stehen eine

zentrale Aufgabe von Gestaltung

Nachhaltige Entwicklung ist eine bdquohellip

Entwicklung die die beduumlrfnisse der

Gegenwart befriedigt ohne zu riskie-

ren dass kuumlnftige Generationen ihre

eigenen beduumlrfnisse nicht befriedigen

koumlnnenldquo (Weltkommission fuumlr umwelt

und Entwicklung 1987 46)

Die Veraumlnderungsdynamik geht von

der etablierten Disziplin des Service

Designs aus und veraumlndert sich dann

in Zeit und Kontext uumlber ein Design

fuumlr soziale Innovationen bis hin zum

Transition Design Wobei sich Service

Design noch in existierenden soziooumlko-

nomischen und politischen Strukturen

Abgrenzung Der begriff der Transformation bezeichnet einen fundamentalen Veraumlnderungsprozess in jeglicher form waumlhrend hingegen die bezeichnung

Transition eher eine Veraumlnderung von einer Phase zu einer anderen Phase in einem Veraumlnderungsprozess beschreibt und damit etwas weniger grundlegend ist

Seite 37 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

bewegt geht es dem Design fuumlr soziale

Innovationen schon um das Veraumlndern

dieser Strukturen und setzt an neuen

oumlkonomischen Modellen an Dabei

werden soziale beduumlrfnisse besser

als durch bisherige loumlsungsansaumltze

adressiert was in sozialer Hinsicht zu

einem positiven Wandel beitraumlgt Tran-

sition Design geht noch einen Schritt

weiter und will radikal neue soziooumlko-

nomische und soziale Werte umsetzen

um so ein komplett neues Verstaumlndnis

von lebensstilen zu schaffen So be-

zieht Transition Design die Zusammen-

haumlnge von sozialen oumlkonomischen po-

litischen sowie oumlkologischen Systemen

mit ein und fuumlhrt so zu einem radikalen

sozialen und oumlkologischen Wandel

(Irwin T Tonkinwise C Kossoff

G Transition Design An Educational

framework for Advancing the Study

and Design of Sustainable Transitions

School of Design Carnegie Mellon

university)

Abbildung 3 zeigt diese Entwicklung

auf Die Gestaltung welche die In-

teraktion zwischen Menschen (sozial)

der gestalteten Welt und der umwelt

(bdquonatural worldldquo) miteinbezieht kann

mit dem begriff bdquoDesign for Interac-

tionsldquo umschrieben werden Gestalter

aus verschiedenen Disziplinen ob

Kommunikations- Produkt- oder Inter-

facedesigner arbeiten interdisziplinaumlr

in den drei fokusgebieten (bdquoDesign for

Serviceldquo bdquoDesign for Social Innovationldquo

und bdquoTransition Designldquo) Dabei bilden

die sozialen und oumlkologischen Rahmen-

bedingungen (bdquoNatural Worldldquo) den

uumlbergeordneten Kontext in welchem

sich alle Designprobleme und loumlsungen

bewegen Transition Design ist beson-

ders gut fuumlr die Erforschung komplexer

Systeme geeignet In der Analyse

von nachhaltigeren Produktions- und

Abb 1 Continuum of Design Approaches

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 24

Mature discipline

Designfor Service

Design within existing socio-economic amp political paradigms

Solutions reach users through many lsquotouch pointsrsquo over time through the design of expe-riences Solutions are based upon the observation and inter- pretation of usersrsquo behavior and needs within particular contexts Service design solutions aim to provide profit and benefits for the service provider and useful and desirable services for the user (consumer) Solutions are usually based within the business arena and existing dominant eco- no-mic paradigm

Developing discipline

Designfor Social Innovation

Design that challenges existing so-cio-economic amp political paradigms

Design that meets a social need more effectively than exis-ting solutions Solutions often leverage or lsquoamplifyrsquo exsiting under-utilized resources Social innovation is a lsquoco-designrsquo process in which design- ers work as facilitators and catalysts within transdisciplinary teams Solutions benefit multiple stakeholders and empower communi- ties to act in the public private com- mercial and non-profit sectors Design for social innovation represents design for emerging paradigms and alternative economic models and leads to significant positive social change

Emergent discipline

TransitionDesign

Design within radically new so-cio-economic amp political paradigms

Refers to design-led societal transition toward more sustain-able futures and the reconception of entire lifestyles It is based upon an under- standing of the interconnectedness and inter-dependency of social economic political and natural sys- tems Transition Design focuses on the need for lsquocosmopolitan localismrsquo a place-based lifestyle in which solutions to global problems are designed to be appropriate for local social and environmental conditions Transition Design challenges existing para- digms envisions new ones and leads to radical positive social and envi-ronmental change

Scale of time depth of engagement and context expand to include social amp environmental concerns

Seite 38 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpcampusburg-halledeid-neuwerk24-short-films-about-design

wp-contentuploadssites31201405design-research-nowpdf middot 2

httpwwwservice-design-networkorg middot 3 httpplaypenicomtekcsir

coza~acdceducationDr_Anvind_GupaLearners_Library_7_March_2007

Resourcesbooksdesignvictorpdf middot 4 httpwupperinstorgawias

ad2222 middot 5 httpinhabitatcomtagsustainable-design middot 6 httpwww

tedcomtalksemily_pilloton_teaching_design_for_changelanguage=en

middot 7 httpwwwtedcomtalkseben_bayer_are_mushrooms_the_

new_plasticlanguage=en middot 8 httpswwwtedcomtalksmichael_

pawlyn_using_nature_s_genius_in_architecture middot 9 httpsepub

wupperinstorgfiles60086008_Liedtkepdf middot 10 httpcampusburg-

halledeid-neuwerk24-short-films-about-designwp-contentuploads

sites31201405design-research-nowpdf middot 11 httpdesignobserver

comfeaturesmall-local-open-and-connected-resilient-systems-and-

sustainable-qualities37670 middot 12 httpswwwacademiaedu11796491

Design_for_Transition_-_from_and_to_what middot 13 httpswwwtedcom

talksdan_phillips_creative_houses_from_reclaimed_stufflanguage=en middot 14

httpswwwtedcomtalksmitchell_joachim_don_t_build_your_home_

grow_itlanguage=en

Abb 4 Design for Interactions

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 26

Designedbuilt World

ProductsCommunications and Environments

Design Sub-Disciplines Context of All DesignAreas of Design focus

Design for Interactions

Natural WorldDesign forService

Moderate changeExisting paradigms and systems

Design forSocial Innovation

Significant changeEmerging paradigms and systems

Transition Design

Radical changeFuture paradigms and systems

Konsummustern werden die alltaumlgli-

chen Handlungsmuster und -strukturen

(lebens- und Arbeitswelten) alltaumlg-

lichen Praktiken (lebensstilanalysen)

sowie die Kommunikation zwischen

den Subsystemen analysiert

Daruumlber hinaus bietet der Transi-

tion-Design-Ansatz in Verbindung mit

Handlungsmodellen fuumlr nachhaltiges

Produzieren und Konsumieren die

Moumlglichkeit realitaumltsnah moumlgliche

Models of Change zu erforschen fuumlr

diesen Zweck werden die Ansaumltze der

modernen Verbraucherforschung (li-

ving-lab-Ansatz Transformationstheo-

rien lebensstiltypen) sowie der

Entwicklung von unternehmenskultur

mit dem Ansatz des Transition Design

verbunden

erstellt von

bull Prof Dr Christa Liedtke

bull Dr Maria J Welfens

bull Hannah Fink

in Zusammenarbeit mit

bull Dr Alexandra Buumlttgen

bull Sarah Reddig

bull Christoph Tochtrop

Stand 16062016

Wuppertal Institut fuumlr Klima umwelt Energie

Doumlppersberg 19

42103 Wuppertal

Deutschland

Postfach 100480

42004 Wuppertal

Page 12: Crashkurs Nachhaltigkeit: eine multimediale Uebersicht · Institut für Klima, ... Eine differenzierte Ausarbeitung von Megatrends listet die European Envi-ronment Agency, ... Welt

Seite 12 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Sustainable Development Goals

Auf dem bdquoRio+20ldquo Weltgipfel zu

Nachhaltiger Entwicklung wurde

2012 eine Open Working Group

(OPW) der Vereinten Nationen

eingerichtet um einen Entwurf

universeller Ziele nachhaltiger

Entwicklung (Sustainable De-

velopment Goals) zu entwickeln

Diese sollen weltweit fuumlr alle Laumln-

der gelten unabhaumlngig von dem

Entwicklungsniveau

Die vorgeschlagenen 17 Nachhaltig-

keitsziele mit 169 unterzielen adressie-

ren alle groszligen globalen Herausforde-

rungen Armut Hunger Muumltter- und

Kindersterblichkeit fehlende bildung

Kriege und Gewalt unterdruumlckung

umweltzerstoumlrung und Klimawandel

Sie schlieszligen inhaltlich und zeitlich

an wo die uN-Millenniumsziele 2015

aufhoumlren

Die SDGacutes umfassen

1 Armut in jeder Form und uumlberall

beenden

2 Den Hunger beenden Ernaumlh-

rungssicherheit eine bessere Er-

naumlhrung erreichen und eine nach-

haltige Landwirtschaft foumlrdern

3 Ein gesundes Leben fuumlr alle

Menschen jeden Alters gewaumlhr-

leisten und ihr Wohlergehen

foumlrdern

4 Inklusive gerechte und hoch-

wertige Bildung gewaumlhrleisten

und Moumlglichkeiten des lebenslan-

gen Lernens fuumlr alle foumlrdern

5 Geschlechtergerechtigkeit und

Selbstbestimmung fuumlr alle Frauen

und Maumldchen erreichen

6 Verfuumlgbarkeit und nachhaltige

Bewirtschaftung von Wasser und

Sanitaumlrversorgung fuumlr alle ge-

waumlhrleisten

7 Zugang zu bezahlbarer verlaumls-

slicher nachhaltiger und zeitge-

maumlszliger Energie fuumlr alle sichern

8 Dauerhaftes inklusives und

nachhaltiges Wirtschaftswachs-

tum produktive Vollbeschaumlf-

tigung und menschenwuumlrdige

Arbeit fuumlr alle foumlrdern

9 Eine belastbare Infrastruktur

aufbauen inklusive und nachhal-

tige Industrialisierung foumlrdern und

Innovationen unterstuumltzen

10 Ungleichheit innerhalb von und

zwischen Staaten verringern

11 Staumldte und Siedlungen inklu-

siv sicher widerstandsfaumlhig und

nachhaltig machen

Eine Agenda fuumlr den Wandel zu nachhaltiger Entwicklung weltweit

Bericht der Bundesregierung (2014) Eine Agenda fuumlr den Wandel zu nach-haltiger Entwicklung weltweit Die deutsche Position fuumlr die Verhand-lungen uumlber die Post 2015-Agenda fuumlr nachhaltige Entwicklung 3122014

Sustainable Development Goals 1

Uumlberraschende Statistiken raumlumen mit Mythen uumlber sogenannte Ent-wicklungslaumlnder auf

Der Weg zur 2030-Agenda fuumlr nachhaltige Entwicklung 2

Die neuen Ziele fuumlr nachhaltige Entwicklung 3

D Messner (2015) Die neuen Zie-le fuumlr nachhaltige Entwicklung Der WBGU-Vorsitzende uumlber UN-Ent-wicklungsziele bis 2030

Seite 13 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

12 Fuumlr nachhaltige Konsum- und

Produktionsmuster sorgen

13 Umgehend Maszlignahmen zur

Bekaumlmpfung des Klimawandels

und seiner Auswirkungen ergrei-

fen

14 Ozeane Meere und Meeresres-

sourcen im Sinne einer nachhal-

tigen Entwicklung erhalten und

nachhaltig nutzen

15 Landoumlkosysteme schuumltzen

wiederherstellen und ihre nach-

haltige Nutzung foumlrdern Waumllder

nachhaltig bewirtschaften Wuumls-

tenbildung bekaumlmpfen Boden-

verschlechterung stoppen und

umkehren und den Biodiversitaumlts-

verlust stoppen

1 httpssustainabledevelopmentunorgtopics middot 2 httpwwwbmzde

dewas_wir_machenzieleziele2030_agendamillenniumszieleindexhtml middot

3 httpswwwyoutubecomwatchv=KrksLaXYOH0

16 Friedliche und inklusive Ge-

sellschaften im Sinne einer nach-

haltigen Entwicklung foumlrdern

allen Menschen Zugang zur Justiz

ermoumlglichen und effektive re-

chenschaftspflichtige und inklusi-

ve Institutionen auf allen Ebenen

aufbauen

17 Umsetzungsmittel staumlrken

und die globale Partnerschaft fuumlr

nachhaltige Entwicklung wieder-

beleben

Quelle Deutsches Institut fuumlr Entwick-

lungspolitik (2014) Post 2015 Die

Verhandlung der Sustainable Develop-

ment Goals fuumlr eine ambitionierte

globale Entwicklungsagenda nutzen

S 2

Die SDGacutes wurden auf dem uN-Son-

dergipfel zur bdquo2030-Agenda fuumlr nach-

haltige Entwicklungldquo im September

2015 in New York vorgestellt

claudiabo
Hervorheben

Seite 14 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Die Grenzendes Wachstums

Die Grenzen des Wachstums

(engl lsquoThe Limits to Growthrsquo) ist

eine 1972 unter dem gleichen Titel

vorgestellte Studie zur Zukunft

der Weltwirtschaft die im Auftrag

des CLub Of ROME von dem Wis-

senschaftlerteam um Dennis und

Donella Meadows erstellt wurde

Das buch wurde weltweit uumlber 30

Millionen mal in 30 Sprachen verkauft

(Simmons 2000) Der Report hob eine

Reihe von Szenarien fuumlr die Zukunft

der Menschheit und den Planeten her-

vor und schlug vor wie effektiv Politik

und Zusammenarbeit die Herausforde-

rungen der Zukunft bewaumlltigen koumlnn-

ten Die Szenarien basieren auf einem

Computermodell zur Simulation von

Wechselwirkungen von fuumlnf globalen

Wirtschaftssysteme wie bevoumllkerung

Nahrungsmittelproduktion die In-

dustrieproduktion umweltverschmut-

zung und Verbrauch nicht erneuerbarer

natuumlrlicher Ressourcen Entgegen der

landlaumlufigen Meinung hat haben die

im buch beschriebenen Szenarien

keinen weltweiten Zusammenbruch

vorhergesagt bis zum Ende des 20

Jahrhunderts Das business-as-usual-

Szenario geht vielmehr davon aus

dass wenn Menschen weiterhin mehr

Natur verbrauchen als diese faumlhig ist

zu liefern wird die globale wirtschaft-

liche Zusammenbruch und ein steiler

bevoumllkerungsruumlckgang im Jahr 2030

auftreten

Allerdings verdeutlichte die Studie

auch dass unbegrenztes Wirtschafts-

wachstum moumlglich ist wenn die Politik

in Technologien investiert die die Ver-

groumlszligerung des oumlkologischen fuszligab-

drucks der Menschheit reguliert (CoR

Homepage)

Damit erreichten die Mitglieder des

CoR Aufmerksamkeit bei den der

Weltmaumlchte und Entscheidungstraumlgern

hinsichtlich dieser Themen

Auf den bericht bdquoDie Grenzen des

Wachstumsldquo folgten uumlber 30 weitere

bdquoberichte an den Club of RoMEldquo

wie unter anderem der folgebericht

bdquobeyond the limits of growthldquo (Eduard

Pestel 1989) sowie bdquoThe future of the

oceansldquo (Elisabeth Mann borghese

1986) und bdquofaktor 4ldquo (Ernst ulrich von

Weizsaumlcker 1997)

Meadows et al (1972) The Limits to Growth 1

Matthew R Simmons Revisiting the Limits to Growth 2

Could the Club of Rome Have Been Correct After All Oktober 2000 S 1 Buchdiskussion von Limits of Growth aus dem Jahr 2000

Graham Turner 3

Graham Turner verglich die realen Daten von 1970 bis 2000 mit dem Business-as-usual-Szenario des Club of Rome von 1972 uns zeigt dass die Vorhersagen mit den Tatsachen fast uumlbereinstimmen ldquoThere is a very clear warning bell being rung hererdquo he says ldquoWe are not on a sustainable trajectoryrdquo

Dennis Meadows 4

Presentation by Dennis Meadows on The Limits to Growth and the future of humanity

Zusammenfassung des buches 5

40 years sbquoLimits to Growthlsquo

TED 2013 The Limits to Growth update ndash Dennis Meadows (2006) 6

Dennis Meadows praumlsentiert das Update zu 30 Jahren Die Grenzen des Wachstums

Dennis L Meadows on the future of our Planet 7

Meadows spricht uumlber Entwicklun-gen welche seit Grenzen des Wachs-tums eingetreten sind und was diese bedeuten

Seite 15 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

30 Jahre spaumlter im Jahr 1992

erschien ein update des buches lsquoThe

limits to Growth The 30-Year updatersquo

und wurde zum bestseller Erneut wur-

den pessimistische Analysen praumlsen-

tiert daneben aber auch erste Anzei-

chen fuumlr einen bewusstseinswandel der

Menschen aufgezeigt

In den vergangenen drei Jahrzehnten

haben sich das bevoumllkerungswachstum

und die globale Erwaumlrmung sehr nahe

an den Szenarien die im buch Grenzen

des Wachstums von 1972 vorhergesagt

wurden bewegt (siehe Material zur

Vertiefung) Die Autoren geben in der

zweiten Auflage keine Vorhersagen

zu zukuumlnftigen umweltzerstoumlrungen

bieten aber eine Analyse der gegenwaumlr-

tigen und zukuumlnftigen Trends in der

Ressourcennutzung und eine Vielzahl

von moumlglichen Ereignissen

Das 30-Jahre-update ist damit auch

1 httpwwwclubofromeorgreportthe-limits-to-growth middot 2 http

wwwgreatchangeorgov-simmonsclub_of_rome_revistedhtml middot 3 http

wwwsmithsonianmagcomscience-naturelooking-back-on-the-limits-of-

growth-125269840no-ist middot 4 httpwwwbene-muenchendefileadmin

user_uploadPDFsBericht_zum_Besuch_von_Dennis_Meadowspdf middot 5

httpwwwclubofromeorgflashlimits_to_growthhtml middot 6 Part I https

wwwyoutubecomwatchv=aylvkCqp8ak (001030 h) middot Part II httpswww

youtubecomwatchv=SLeLn4hDEMQ (001030 h) middot Part III httpswww

youtubecomwatchv=ZFyWKpL_Zjw (001030 h) middot Part IV httpswww

youtubecomwatchv=qsTTwkyNS1k (001030 h) middot Part V httpswww

youtubecomwatchv=Ck7baSRtHA8 (000643 h) middot 7 httpswwwyoutube

comwatchv=cVzK8Do-u6E

eine Warnung Ein bdquoovershootldquo wie

im ersten buch beschrieben wird laut

der Autoren nicht ohne einen Zusam-

menbruch auskommen koumlnnen Aber es

gibt den Grund zu der Annahme dass

die Menschen bisherige Schaumlden an der

Erde ruumlckgaumlngig machen koumlnnen wenn

sie geeignete Maszlignahmen finden um

Ineffizienz und Verschwendung zu

reduzieren

Seite 16 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Clubof Rome

Der CLub Of ROME (COR) ist eine

nicht-profitorientierte Organisa-

tion unabhaumlngig von politischen

ideologischen und religioumlsen

Interessen Mit dem Leitgedan-

ken sich fuumlr eine lebenswerte und

nachhaltige Zukunft der Mensch-

heit einzusetzen wurde der Club

von fIAT-Manager Aurelio Peccei

und dem OECD-Generaldirektor

Alexander King in Rom 1968 ins

Leben gerufen

Der Club of RoME erlangte seine be-

kanntheit aber vor allem im Jahr 1972

durch den viel diskutierten bericht

bdquoThe limits to Growthldquo (bdquoDie Grenzen

des Wachstumsldquo)

Seither gilt der CoR als eine Ver-

einigung von Persoumlnlichkeiten aus

Wissenschaft Kultur Wirtschaft und

Politik aus allen Regionen der Erde

der sich fuumlr eine nachhaltige Entwick-

lung die die beduumlrfnisse der heutigen

wie auch der kuumlnftigen Generationen

an den begrenzten Ressourcen sowie

der begrenzten belastbarkeit unserer

Oumlkosysteme orientiert einsetzt Zum

Markenzeichen des Club of RoME ist

der Grundsatz bdquoGlobal denken - lokal

handelnldquo (bdquoThink global act localldquo)

geworden

THE Club of RoME ist eine Platt-

form die unterschiedliche Akade-

miker Wissenschaftler Politiker

Wirtschaftsexperten und Mitglieder

der Zivilgesellschaft zusammenbringt

um effektive Ansaumltze und Handlung-

sempfehlungen einer bandbreite von

miteinander verbundenen globalen

Herausforderungen zu designen ent-

wickeln und zu implementieren Die

Probleme beinhalten Nachhaltigkeit

Wirtschaftswachstum Ressourcenkons-

um frieden Sicherheit und Demogra-

fie Die Mitglieder des Club of RoME

engagieren sich in einer bandbreite von

international agierenden Initiativen

und Projekten Ausgewaumlhlte Publika-

tionen von Mitgliedern erscheinen als

ldquoReports to the Club of RoMErdquo

Mittlerweile gibt es zahlreiche Able-

ger des CoR auf nationaler Ebene die

sogenannten bdquoNational Associationsldquo

Diese haben das Ziel die Ideale des

Club of RoME in heute uumlber 30 laumln-

dern und Regionen zu verwirklichen

Sammlung Reports to the Club of Rome 1

Club of Rome International 2

Think Tank 30 Deutschland des Club of Rome 3

Think tank 30 Deutschland ist ein unabhaumlngiges uumlberparteiliches und eigenstaumlndiges Netzwerk junger Men-schen in den Zwanzigern und Dreiszligi-gern unter dem Dach der Deutschen Gesellschaft CLUB OF ROME

Deutsche Gesellschaft Club of Rome Wachstum Ja bitte ndash aber 20 4

Youtube-Channel Club of Rome 5

Offizieller YouTube-Auftritt des CLUB OF ROME

Seite 17 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

So gibt es auch in Deutschland eine

Deutsche Gesellschaft Club of RoME

die bereits 1978 in Hamburg gegruumln-

det wurde Eduard Pestel Initiator des

deutschen Ablegers und Mitglied des

Club of RoME hatte entscheidend

zur Realisierung der Arbeiten an bdquoGren-

zen des Wachstumsldquo beigetragen

1 httpwwwclubofromeorgactivitiesreports middot 2 httpwww

clubofromeorg middot 3 httpwwwtt30de middot 4 httpwwwclubofrome

deweitere-initiativenhtml middot 5 httpswwwyoutubecomchannel

UC8A9L4UYgk_tTvkZhaDOLVQ

Seite 18 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2052Prognose

Im Mai 2012 im Vorfeld des um-

weltgipfels von Rio erschien der

bericht bdquo2052 - Eine globale Pro-

gnose fuumlr die naumlchsten 40 Jahreldquo

(ldquo2052 ndash A Global forecast for the

Next forty Yearsrdquo)

In diesem neuen Report fuumlr den Club

of RoME gibt Jorgen Randers einer

der urspruumlnglichen Koautoren des

berichtes bdquoGrenzen des Wachstumsldquo

einen Ausblick auf die naumlchsten 40

Jahre der Weltwirtschaft und -gesell-

schaft und wirft einige unbequeme

fragen auf

Welche Nationen werde zukuumlnftig

ihren Wohlstand halten koumlnnen und

welchen wird das nicht gelingen

Was bedeutet die wirtschaftli-

che Vorherrschaft Chinas fuumlr andere

Weltregionen

Ist die westliche Demokratie dazu

geeignet die groszligen Menschheitspro-

bleme zu loumlsen

Jorgen Randers stuumltzt sich auf globale

Prognoseinstrumente und seine eigene

Arbeit im bereich Nachhaltigkeit zu-

sammen mit mehr als 30 Vorhersagen

von fuumlhrenden Wissenschaftlern Oumlko-

nomen und Zukunftsforscher aus der

Welt der Wirtschaft der Nachhaltigkeit

und der Wissenschaft um moumlgliche

weltweite Zukuumlnfte vorauszusagen

(CoR 2012)

Dabei werden zwar drastische

Zukuumlnfte gezeichnet jedoch auch

Chancen durch den wachsenden An-

passungsprozess der Menschen an die

Grenzen des Planeten aufgezeigt Den-

noch werden auch unbequeme Trends

thematisiert wie soziale unruhen und

zahlreiche umbruumlche

New Report to the CLub Of ROME 1

COR - CLUB OF ROME (2012) 7 May Launch of major Report that presents possible global futures over the next 40 years and comes to thought-provoking conclusions 2052 A Global Forecast for the Next Forty Years

Randers Jorgen (2012) 2052 A Global forecast for the Next for-ty Years White River Junction Chelsea Green Publishing

Randers draws on his own experience in the sustainability area global forecasting tools and the predictions ndash included in the book ndash of more than thirty leading scientists economis-ts futurists and others to guide us through the future

2052info 2

Homepage of the book containing its quantitative basis ie the spread sheet papers by Joslashrgen Randers that summarise or describe the contents of the 2052 book in various ways external reviews of the 2052 book presentations speaking notes

Make your own forecast for 2052 (Excel spreadsheet) 3

Genuine data from the book

A 5000-word summary 4

An illustrated summary 5

bdquo2052 A Global forecast for the Next forty Yearsldquo Launch in Rot-terdam 6

Jorgen Randers stellt den neuen Bericht vor

TED 2012 Paul Gilding Die Erde ist voll 7

Ausblick auf Konsequenzen die ange-sichts der ausgeschoumlpften Tragfaumlhig-keit der Erde zu erwarten sind

TED 2013 Jorgen Randers Earth in 2052 8

Jorgen Randers erklaumlrt warum die natuumlrliche Verlangsamung der Wachstumsprozesse in Oumlkonomie und Bevoumllkerung der naumlchsten 40 Jahre nicht ausreichend sind um das Klima zu stabilisieren

Seite 19 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpwwwclubofromeorgreport2052 middot 2 www2052info middot 3

httpwww2052infodownload middot 4 httpwww2052infoa-5000-

word-summary middot 5 httpwww2052infowp-contentuploads201401

p120801-2052-A-global-forecast-15p-illustrated-CPSLpdf middot 6 Teil 1 https

wwwyoutubecomwatchv=8qDy0jHo_DQ middot Teils 2 httpswww

youtubecomwatchv=sTOmaiil3t0 middot 7 httpswwwtedcomtalks

paul_gilding_the_earth_is_fulllanguage=de middot 8 httpswwwyoutubecom

watchv=gPEVfXVyNMM

claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext

Seite 20 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

RessourcenleichteGesellschaft

bdquoEine ressourcenleichte Gesell-

schaft ist eine Gesellschaft die

einen moumlglichst geringen Res-

sourcenverbrauch ausweist

Ressourcen bewusst nutzt

Oumlkosystemleistungen erhaumllt den

umweltraum einhaumllt und somit

dematerialisiert ist Dies beinhal-

tet einen grundlegenden Gerech-

tigkeitsaspekt innerhalb und zwi-

schen den Generationen gleicher

Ressourcenzugang fuumlr die Men-

schen zur individuellen Entfaltung

und sozialen Wohlstandsschaf-

fung bildet einen normativen

Rahmen bezieht die Gesellschaft

dieses Ziel auf eine nachhaltige

Entwicklung so gelten die ge-

sellschaftlich entwickelten und

anerkannten Nachhaltigkeitsziele

subsidiaumlr im Mehrebenensystem

(uN Eu nationale bundesland

und lokale Ebene) und werden fuumlr

eine umsetzung von den Akteu-

ren (Staat unternehmen NPOs

buumlrger etc) operationalisiert und

beruumlcksichtigtldquo

(berg H Liedtke C Welfens J (2016 in Vorberei-

tung) Hintergrundrecherche und Definition einer

Ressourcenleichten Gesellschaft)

Ein ressourcenintensives Wirtschafts-

wachstum als gesellschaftliches und

wirtschaftspolitisches Ziel verhindert

die loumlsung der umweltprobleme die es

verursacht In folge eines dynamisch

wachsenden Ressourcenverbrauchs

uumlberschreitet in vielen Regionen der

Erde die Nutzung der natuumlrlichen

Ressourcen deutlich die Regenerati-

onsfaumlhigkeit des Planeten Das erste

deutsche Ressourceneffizienzprogramm

(ProgRess I) formulierte die beobach-

tung dass aufgrund der gegenwaumlr-

tigen Uumlbernutzung der natuumlrlichen

Ressourcen im Verhaumlltnis zu deren

Regenerationsfaumlhigkeit ein bdquoschonender

und gleichzeitig effizienter umgang

mit natuumlrlichen Ressourcen zu einer

Schluumlsselkompetenz zukunftsfaumlhiger

Gesellschaftenldquo (bMu 2012 S 6) ge-

houmlren muss

Die frage bdquoWie viele Ressourcen

braucht eine Gesellschaft um in oumlko-

logischen Grenzen ihren Wohlstand

zu bewahrenldquo beschaumlftigte deutsche

und internationale Wissenschaftler

lange bevor das leitbild einer bdquoressour-

Deutsches Ressourceneffizienz-programm

BMUB (2012) Programm zur nach-haltigen Nutzung und zum Schutz der natuumlrlichen Ressourcen

MIPS ndash Wieviel umwelt braucht der Mensch

Schmidt-Bleek F (1994) Wieviel Umwelt braucht der Mensch MIPS das Maszlig fuumlr oumlkologisches Wirtschaf-ten Basel Boston Birkhaumluser Verlag

foresightprozess 1

VDI Foresightprozess zu wirtschaft-licher technologischer und gesell-schaftlicher Veraumlnderung

ProgRess I 2

Wie wollen wir in Zukunft leben 3

Baumlr et al (2015) Transformative Umweltpolitik ndash Der Beitrag der Umweltpolitik zu Prozessen gesell-schaftlichen Wandels Teilbericht des Projektes bdquoNachhaltiges Deutschland 2030 bis 2050 ndash Wie wollen wir in Zukunft lebenldquo

Ressourcenleichte Gesellschaft im Web 4

TED 2011 Pavan Sukhdev Put a value on nature 5

Pavan Sukhdev beschreibt wie durch monetaumlre Wertzuschreibungen ein Umdenken im Umgang mit bdquokostenlo-senldquo Ressourcen wie Luft und Wasser moumlglich ist

TED 2012 Timothy Prestero De-sign for people not awards 6

Der Vortrag erklaumlrt warum es primaumlre Aufgabe des Produktdesigns sein muss Guumlter zu entwickeln die alltagstauglich und relevant sind

Seite 21 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

cenleichten Gesellschaftldquo in politische

Programme und beschluumlsse integriert

wurde Anfang der 90er Jahre wur-

den verstaumlrkt Ansaumltze in die Debatte

eingebracht die den Schwerpunkt

der umweltpolitischen Diskussion auf

die Inputseite der wirtschaftlichen

Prozesse verlagerten und die begren-

zung menschlicher Eingriffe in die

Natur forderten (Schmidt-bleek 1994

Weizsaumlckerlovinslovins 1995) Aus

der Erkenntnis neuer oumlkologischer

Zusammenhaumlnge werden entsprechend

seitdem neue Anforderungen an die

umweltpolitik gestellt Im Sinne der

Vorsorge soll demnach unter einem

leitbild der Dematerialisierung eine

kontinuierliche Reduzierung der Ma-

terial- Energie- und flaumlchenintensitaumlt

des lebens und (weiter auf S 22)

Nutzen gestalten

Schmidt-Bleek FTischner U (1995) Produktentwicklung Nutzen gestalten ndash Natur schonen Schrif-tenreihe des Wirtschaftsfoumlrderungs-instituts Nr 270 Wirtschaftsfoumlrde-rungsinstitut der Wirtschaftskammer Oumlsterreichs

faktor 4

Weizsaumlcker EU von Lovins AB Lovins LH (1995) Faktor Vier Doppelter Wohlstand ndash halbierter Naturverbrauch Der neue Bericht an den Club of Rome Muumlnchen Verlag Droemer Knaur

Module WIN amp RE________________________

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Didaktische Module bdquoVom Wissen zum HandelnldquoModule bdquo WirtschaftNeue Weltordnung( WIN)bdquo und Ressourcen und Energie (RE)ldquo Forum fuumlr Verantwortung ASKO EU-ROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken

Modul WirtschaftNeue Weltordnung (WIN)

Wie koumlnnen Wohlstand und Lebens-qualitaumlt gesichert und die Natur und das Klima geschont werden Sind eine nachhaltigere Wirtschaft und ein stetiges Wirtschaftswachstum verein-bar Im Fokus dieses Moduls stehen Ziele Strategien und Instrumente ei-ner nachhaltigeren Wirtschaft Daruuml-ber hinaus beschaumlftigt sich das Modul mit der internationalen Dimension der Problematik und diskutiert die Eckpunkte einer neuen Weltordnung

Modul bdquoRessourcen und Energie (RE)ldquo

Eine nachhaltigere Energie- und Ressourcennutzung stellt eine globale Herausforderung dar Was sind die treibenden Kraumlfte unseres Ressour-cen- und Energieverbrauchs Wie sieht der Energie und Ressourcen-verbrauch in der Zukunft aus Wie sind die Wirtschaft- und Ressourcen-politik auf nationaler und internatio-naler Ebene miteinander verflochten Zu diesen Fragen finden Sie im Modul bdquoRessourcen und Energieldquo Informa-tionen und Arbeitsmaterialien

1 Band 1 httpwwwvditzdepublikationforesight-bericht-band-

1-gesellschaftliche-veraenderungen-2030 middot Band 2 httpwww

vditzdepublikationforesight-bericht-band-2-forschungs-und-

technologieperspektiven-2030 middot Band 3 httpwwwvditzdepublikation

foresight-bericht-band-3-geschichten-aus-der-zukunft-2030 middot 2 http

wwwbmubbunddeservicepublikationendownloadsdetailsartikel

deutsches-ressourceneffizienzprogramm-progress middot 3 httpwww

umweltbundesamtdepublikationentransformative-umweltpolitik-der-

beitrag-der middot 4 httpressourcenleichte-gesellschaftdeindexphpid=12 middot 5

httpswwwtedcomtalkspavan_sukhdev_what_s_the_price_of_nature

middot 6 httpswwwtedcomtalkstimothy_prestero_design_for_people_not_

awards

claudiabo
Hervorheben

Seite 22 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

als auch in der praktischen umsetzung

immer mehr an Konturen gewann

Auch fuumlr die Gestaltung von Produk-

ten und Prozessen wurden Strategien

entwickelt die zur loumlsung der genann-

ten Probleme integrierte Anwendungen

der Effizienz- Konsistenz- und Suffi-

zienzprinzipien vorschlagen (vgl ua

Schmidt-bleekTischner 1995)

BR

DW

ELT

EU 1972 1974 1986 1987 1992 1994 1995 1996 1999 2001 2002 2003 2004 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Limits to Growth

Gruumlndung UNEP Brundtland-Report

World Summit Rio de JaneiroWorld Summit Johannesburg

Marrakesch Prozess

Circular Economy Package

Gruumlndung WBCSD

UNCSD Sustainable Consumption Indicators

UN Sustainable Development Goals

EuropRohstoffstrategie

Fahrplan ress schonendes Europa EU-Dashboard

Europe 2020

European Ressource Efficiency Platform

European Ressources Forum

Gruumlndung Umweltbundesamt

Gruumlndung Bundesministerium fuumlr Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit

Aumlnderung Art 20a Grundgesetz

BMU-Ziel Faktor 25 bis 2020

Nationale Nachhaltigkeitsstrategie Verdopplung Rohstoffproduktivitaumlt bis 2020

Kreislaufwirtschaftsgesetz

WBGU Welt im Wandel

Rohstoffstrategie

ProgRess I

Gruumlndung Ressourcen-Kommission am Umweltbundesamt

Enquete Kommission Wachstum Wohlstand Lebensqualitaumlt

ProgRess II

National Ressources Forum

Umweltschutz als Wirtschaftsfaktor

World Ressources Forum

Rio +20

G7 Allianz Ressourceneffizienz

SDG-Report

G8 3R Action Plan

Europ Nachhaltigkeitsstrategie

Abb 1 Quelle Wuppertal Institut 2016 berg H Liedtke Ch Welfens J (2016) Hintergrundrecherche und Definition einer Ressourcenleichten Gesell-schaft Arbeitspapier im Projekt bdquoErfolgsbedingungen fuumlr Systemspruumlnge und Leitbilder einer ressourcenleichten Gesellschaftldquo

Wirtschaftens angestrebt werden

beispiele dazu

Europa 2020 Idee der Entkopplung

durch intelligentes nachhaltiges und

integratives Wachstum

Enquete Kommission fuumlr Wachs-

tum Wohlstand und lebensqualitaumlt in

Deutschland mit konkreten Handlung-

sempfehlungen fuumlr mehr Wohlstand

bei gleichzeitiger Abkopplung vom

Ressourcenverbrauch

ProgRess 1 und 2 in Deutschland

Programme die nachhaltige Nutzung

der natuumlrlichen Ressourcen in den

fokus stellen

Diese Entwicklungen haben dazu

beigetragen dass das leitbild einer

bdquoressourcenleichten Gesellschaftldquo die

innerhalb des zur Verfuumlgung stehenden

umweltraumes eine hohe lebensquali-

taumlt und Entfaltung des der Einzelnen

sowie der Gemeinschaft foumlrdert und

fordert sowohl in der Wissenschaft

Seite 23 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

GreenEconomy

Green Economy ndash verstanden

als eine wettbewerbsfaumlhige

umwelt- und sozialvertraumlgliche

Wirtschaftsweise ndash wird seit etwa

2007 zum neuen Leitbild in der

internationalen und nationalen

Diskussion zu Wachstum Wohl-

stand und Lebensqualitaumlt Der

begriff wurde federfuumlhrend von

uNEP gepraumlgt

Aufgrund der folgewirkungen die mit

dem aktuellen Wirtschaftssystem ver-

bunden sind wie beispielsweise fort-

schreitender Klimawandel biodiversi-

taumltsverlust und Ressourcenknappheit

setzt sich zunehmend die Auffassung

durch dass dieses ressourcen- und

energieintensive Wirtschaftsmodell

nicht uneingeschraumlnkt fortgesetzt wer-

den kann

Die Chance fuumlr eine nachhaltige faire

und offene Zukunft im Sinne einer

Green Economy ist daher die Entwick-

lung eines Wirtschafts- und Gesell-

schaftsmodells das sowohl die nach-

haltige Nutzung der Oumlkosysteme als

auch den gesellschaftlichen Wohlstand

sichert Dies macht es erforderlich dass

die Produktions- und Konsumprozesse

innerhalb oumlkologischer und sozialer

leitplanken stattfinden und die End-

lichkeit der Ressourcen beruumlcksichtigt

wird

fuumlr die umsetzung von Green

Economy wurde die Green Econo-

my Initiative ins leben gerufen die

Entscheidungstraumlger unterstuumltzen soll

eine ressourcen- und Co2-aumlrmere und

sozial gerechtere Wirtschaft zu rea-

lisieren Das umsteuern in Richtung

einer Green Economy stellt eine sehr

hohe Herausforderung fuumlr Wirtschaft

und Gesellschaft dar Der Uumlbergang

zu einer nachhaltigeren Wirtschafts-

weise bedarf der Erschlieszligung neuer

Zukunftsmaumlrkte sowie neuer Geschaumlfts-

modelle die eine drastische Steige-

rung der Ressourceneffizienz in den

Produktions- und Dienstleistungssek-

toren bewirken Es bedarf staatlicher

flankierungsmaszlignahmen um diesen

Wirtschaftskurs zu unterstuumltzen die

erforderlichen leitplanken zu setzen

sowie das gesellschaftliche bewusstsein

und nachhaltigere Konsumstile dahin-

gehend zu foumlrdern

Towards a Green Economy 1

UNEP (2011) Towards a Green Economy ndash Pathways to Sustainable Development and Poverty Eradicati-on A Synthesis for Policy Makers

OECD (2011) Towards Green Growth 2

OECD (2010) Transition to a low-carbon economy ndash public goals and corporate practices OECD Publishing 3

Europa 2020 Strategie ndash Eine Strategie fuumlr intelligentes nachhaltiges und integratives Wachstum 4

Discussions about Green Econo-my often ignore the Social 5

This short 10 minute video addresses this issue

uNRISDlsquos Project on the Social Dimensions of Green Economy and Sustainable Development 6

Modul bdquoWirtschaftNeue Wirt-schaftsordnung (WIN)ldquo 7

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Forum fuumlr Verantwortung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut

Growing green economies 8

Von Rio nach Rio+20

TED 2010 Tim Jackson An ec-onomic reality check 9

Tim Jackson stellt ein Konzept vor dass es durch feste oumlkonomische Prinzipien ermoumlglicht aktuelle Krisen zu uumlberwinden und in die Zukunft zu investieren

TED 2012 Juan Verde Towards the green economy 10

Juan Verde ist uumlberzeugt dass be-reits verfuumlgbare Innovationen eine beispiellose Zunahme von gruumlner Technologie und damit einen oumlkono-mischen Wandel hervorrufen koumlnnen

Seite 24 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpwwwuneporgpublicationscontentspub_details_search

aspID=4188 middot 2 httpwwwoecd-ilibraryorgenvironmenttowards-green-

growth_9789264111318-en middot 3 httpdxdoiorg1017879789264090231-

en middot 4 httpeceuropaeueurope2020 middot 5 httpswwwyoutubecom

watchv=O5lBwrJcUOk middot 6 httpwwwunrisdorggreeneconomy middot

7 httpwwwforum-fuer-verantwortungdepublikationenwirtschaftneue-

weltordnung middot 8 httpswwwyoutubecomwatchv=m9AS6KT7a5Y middot

For more info visit wwwoecdorgrio+20 middot 9 httpwwwtedcomtalks

tim_jackson_s_economic_reality_check middot 10 httpswww youtubecom

watchv=x-7ZBairDh4

Seite 25 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

four returnsPrinzip

Commonlandrsquos approach is to

restore landscapes by building

and (co-) funding sustainable

businesses in 3 landscape zo-

nes delivering 4 types of return

inspirational social natural and

financial return within a 20 years

time horizon

Return of Inspiration Giving

people hope and a sense of pur-

pose

Return of Social Capital bringing

back jobs business activity edu-

cation and security

Return of Natural Capital Resto-

ring biodiversity soil and water

quality

Return of financial Capital Reali-

zing long-term sustainable profit

Ein landstrich braucht auf lange Sicht

drei Zonen um dauerhaft von nutzen

zu sein

Natural Zone

Investment Restoring vegetation Plan-

ting native trees and clearing invasive

species Natural restoration limited

maintenance

Return Co2 capture water soil Resto-

red biodiversity forestry hunting

Tourism

Combined Zone

Investment Restoring landscape Plan-

ting usable trees Restoring perennial

vegetation and soil limited mainten-

ance

Return Co2 capture water soil

Partially restored biodiversity Agrofo-

restry fruit trees timber Tourism

Economic Zone

Investment Sustainable agriculture fo-

restry aquaculture Real estate infras-

tructure fitting in landscape Ventures

with positive impact on landscape

Return Co2 capture water soil Crops

and products New businesses new

collaborations Economic development

(wwwcommonlandcom)

commonlandcom 1

Organisation die sich fuumlr die groszligflauml-chige Restauration von Landschaften einsetzt Auf deren Internetpraumlsenz werden deren Ziele und Vorgehens-weisen schnell deutlich Zusaumltzlich gibt es viele Paper und Videos

four returns Three Zones

Ferwerda W Four Returns Three Zones 20 years A systemic and practical approach to scale up land-scape restoration by business and investors to create a restoration in-dustry chapter in book (2015) bdquoLand Restoration Reclaiming Landscapes for a Sustainable Futurerdquo (Elseviers Publication)

John D Liu Hope in a changing climate 2

Liu stellt vor wie vertrocknete Landschaften wiederbelebt werden koumlnnen

Chris McKnett The investment logic for sustainability 3

Groszliginvestoren als Schluumlsselspieler fuumlr den oumlkologischen Fortschritt

1 wwwcommonlandcom middot 2 httpswwwyoutubecom

watchv=41qnjXKdE70 middot

3 httpswwwtedcomtalkschris_mcknett_the_investment_logic_for_

sustainability

Seite 26 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

DeutscheNachhaltigkeitsstrategie

Die Nationale Nachhaltigkeits-

strategie bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo beschlossen im

Jahr 2002 bestimmt den Kurs fuumlr

eine nachhaltige Entwicklung auf

der nationalen Ebene

Ihre leitlinien sind Generationenge-

rechtigkeit lebensqualitaumlt sozialer

Zusammenhalt und internationale Ver-

antwortung In dem Dokument wurden

Ziele (i d R fuumlr das Jahr 2020) fuumlr die

oumlkologische oumlkonomische und soziale

Nachhaltigkeit benannt und insgesamt

21 Schluumlsselindikatoren definiert die

es gestatten den Erreichungsgrad

dieser Ziele bereits heute statistisch zu

messen und die weitere Entwicklung

Jahr fuumlr Jahr zu beobachten

Die Indikatoren beschreiben nicht

nur Ziele an sich sondern gelegentlich

auch sogenannte Zwischenziele deren

Erreichung wiederum den fortschritt

auch bei anderen Zielen voranbringt

So zb bedeutet eine Verbesserung

beim Indikator sbquoEnergieproduktivitaumltlsquo

gleichzeitig auch eine Verbesserung des

Indikatorwertes bei den Treibhausgase-

missionen

Seit der ersten Version der Nach-

haltigkeitsstrategie wurden die Indi-

katoren teilweise erweitert und der

aktuellen Situation angepasst wie zb

die neuen Indikatoren wie Anteil des

Stroms aus erneuerbaren Energiequel-

len am Stromverbrauch oder Schulden-

stand so dass im neuesten Indikato-

renbericht 2012 effektiv 38 Indikatoren

untersucht werden

Diese Indikatoren werden im Abstand

von zwei Jahren in Indikatorenbe-

richten des Statistischen bundesamtes

aktualisiert und der aktuelle Stand und

Entwicklungen dargestellt

Seit 2002 wurden 3 fortschritts-

berichte veroumlffentlicht in denen die

Strategie weiterentwickelt und aktua-

lisiert wird 2004 bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo 2008 bdquofuumlr ein nachhal-

tiges Deutschland und fortschrittsbe-

richt 2012

Die bundesregierung bereitet derzeit

die bdquoNachhaltigkeitsstrategie 2016ldquo vor

ndash und schreibt damit die Nachhaltig-

keitsstrategie fort

bundesregierung (2002) Perspektiven fuumlr Deutschland 1

10 Jahre Nachhaltigkeit bdquomade in Germany 2

Kurzpapier zum Fortschrittsbericht

basisinformationen Lexikon der NachhaltigkeitAachener Stiftung 3

bundesregierung im Web 4

Internetauftritt der Bundesregierung zur nationalen Nachhaltigkeitsstrate-gie mit kurzem Themenuumlberblick

Silke uebelmesser How demographic change is sha-ping our future 5

Ausblick auf die Herausforderun-gen vor die uns der demographische Wandel in den naumlchsten Jahren stellt

1 httpwwwbundesregierungdeContentDE_Anlagen

Nachhaltigkeit-wiederhergestelltperspektiven-fuer-deutschland-

langfassungpdfjsessionid=DD7315CEA90912E6C3977178854C9BDB

s3t1__blob=publicati-onFileampv=3 middot 2 httpwwwbundesregierung

deContentDE_AnlagenNachhaltigkeit-wiederhergestellt2012-

05-09-kurzpapier-zum-fortschrittsbericht-2012-barrierefrei

pdfjsessionid=DD7315CEA90912E6C3977178854C9BDBs3t1__

blob=publicationFileampv=3 middot 3 httpswwwnachhaltigkeitinfoartikel

nationale_nachhaltigkeitsstrategie_entwicklung_1694htm middot 4 httpswww

bundesregierungdeWebsBregDEThemenNachhaltigkeitsstrategie1-

die-nationale-nachhaltigkeitsstrategienachhaltigkeitsstrategie_node

html middot 5 httptedxtalkstedcomvideoHow-demographic-change-is-

shapisearch3Agermany

Seite 27 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren

Nachhaltiges Produzieren und

Konsumieren hat sich in den letz-

ten zwei Jahrzehnten zu einem

der wichtigsten Themenbereiche

der Nachhaltigkeitsdiskussion

auf dem internationalen euro-

paumlischen und nationalen Level

entwickelt

Die globalen Klimaveraumlnderungen

und umweltbelastung verdeutlichen

die Notwendigkeit einer systemischen

sozial-oumlkologischen Transformation

der Gesellschaft in Richtung Nach-

haltigkeit bdquobereits seit geraumer Zeit

befindet sich das fossile oumlkonomische

System international im umbruch

Dieser Strukturwandel wird vom

WbGu (Wissenschaftlicher beirat der

bundesregierung Globale umweltver-

aumlnderungen) als beginn einer bdquoGroszligen

Transformationldquo zur nachhaltigen Ge-

sellschaft verstanden die innerhalb der

planetarischen leitplanken der Nach-

haltigkeit verlaufen mussldquo (WbGu

2011 S 1) Ein Uumlberschreiten dieser

leitplanken koumlnne die oumlkologischen

Rahmenbedingungen veraumlndern und

ein Risiko fuumlr die zukuumlnftigen Genera-

tionen darstellen (vgl Potsdam-Institut

fuumlr Klimafolgenforschung 2009)

Das Tempo des Verbrauchs von

natuumlrlichen Ressourcen der von 10

Mrd Tonnen 1950 auf 70 Mrd Tonnen

2010 rapide gestiegen ist kann nicht

fortgesetzt werden um im Rahmen der

planetarischen Grenze zu wirtschaften

muumlsste der globale Ressourcenver-

brauch bis 2050 etwa halbiert werden

(Schmidt-bleek 2007 uNEP 2011)

Auf der nationalen Ebene muumlsste die

Reduktion des Ressourcenverbrauchs

um einen faktor 10 und auf der Haus-

haltsebene in Deutschland um den fak-

tor 5 auf etwa 8 Tonnen pro Kopf und

Jahr (lettemeier etal 2014) reduziert

werden

Eine radikale Reduzierung des

Ressourcenverbrauchs bei gleichzeitig

groumlszligtmoumlglicher lebensqualitaumlt welt-

weit ist eine globale Herausforderung

des 21 Jahrhunderts Der Weg hin zu

einer 8t-Gesellschaft (lettenmeier et

al 2014) verlangt nach einer nachhal-

tigeren Gestaltung von Produktions-

und Konsummustern sowie der damit

Material footprint 1

Lettenmeier Michael Liedke Chris-ta Rohn Holger (2014) Eight Tons of Material Footprint - Suggestion for a Resource Cap for Household Cons-umption in Finland In Resources 33 (2014) S 488-515

Stellschrauben fuumlr Nachhaltigkeit

Liedtke Ch etal (2015b) Stell-schrauben fuumlr Nachhaltigkeit Trends und Verantwortungen in Produktion und Konsum in Stiftung Entwicklung und Frieden (Hrsg) Globale Trends 2015 Perspektiven fuumlr die Gesellschaft Fischer Verlag 2015 S 299-314

Marrakech-Prozess 2

Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren in der Eu 3

Sustainable Consumption and Production and the SDGs 4

UNEP Post 2015 Note 2

Indikatoren 5

European food Sustainable Cons-umption and Production Round Table 6

The Story of Stuff 7

Der Film beschreibt den kompletten Konsumkreislauf mit seinen sozialen und oumlkologischen Folgen (deutsch)

unsichtbare Schaumltze im Mobil-telefon Ein Animationsfilm zum Recycling von Handys 8

Eine Veranschaulichung des Lebens-zyklus elektronischer Geraumlte am Bei-spiel Handy Die Wiederverwendung von bis zu 80 Prozent der Rohstoffe in gebrauchten Handys ist zentraler Bestandteil der bdquoRohstoff-Expediti-on die vom Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung anlaumlsslich des Wissenschaftsjahres 2012 ausgerufen wurde

Seite 28 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

verbundenen Produkt-Dienstleistungs-

systeme wie Infrastrukturen

Nachhaltiges Konsumieren und Produ-

zieren wird definiert alsldquo a holistic

approach to minimising the negative

environmental impacts from consump-

tion and production systems while

promoting quality of life for allrdquo (uNEP

2015a S 10) Der holistische Ansatz

Sustainable Production and Consumption Systems

Lebel L etal (Hrsg) (2010) Sustainable Production and Cons-umption Systems Knowledge Enga-gement and Practice Springer

Planetarische Grenzen 9

Potsdam-Institut fuumlr Klimafolgenfor-schung (2009) Planetarische Gren-zen Ein sicherer Handlungsraum fuumlr die Menschheit Pressemitteilung vom 23092009

uNEP (2015a) Sustainable Cons-umption and Production A Hand-book for Policymakers 10

uNEP (2015b) Sustainable Cons-umption and Production Indica-tors for future SDGs 11

Konsum und Nachhaltigkeit 12

Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung (2010) Konsum und Nachhaltigkeit Wie Nachhaltigkeit in der Konsum-gesellschaft kaumluflich und (er)lebbar wird Eine Aufgabe fuumlr Politik Wirt-schaft Buumlrgerinnen und Buumlrger

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

faktor 4

Weizsaumlcker EU von Lovins AB Lovins LH (1995) Faktor Vier Doppelter Wohlstand ndash halbierter Naturverbrauch Der neue Bericht an den CLUB OF ROME Muumlnchen Verlag Droemer Knaur

Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung (2011) Der Deutsche Nachhaltig-keitskodex 13

Welt im Wandel

WBGU (2011) Welt im Wandel Gesellschaftsvertrag fuumlr eine Groszlige Transformation Hauptgutachten Berlin

Global Guidance Principles for Life Cycle Assessment Databases

UNEPSETAC (2011) Global Gu-idance Principles for Life Cycle Assessment Databases ndash A Basis for Greener Processes and Products Paris France

Modul bdquoKonsum (KON)ldquo 14

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Didaktische Module bdquoVom Wissen zum Handelnldquo Modul bdquoKons-um (KON)ldquo Forum fuumlr Verantwor-tung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Ot-zenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut Was hat unser Konsum mit Klima- und Ressourcenschutz zu tun Was sind die Trends in der weltwei-ten Entwicklung und welche Strategi-en koumlnnen Wohlstand erhalten ohne das System Erde zu uumlberlasten

MIPS ndash Wieviel umwelt braucht der Mensch

Schmidt-Bleek F (1994) Wieviel Umwelt braucht der Mensch MIPS das Maszlig fuumlr oumlkologisches Wirtschaf-ten Basel Boston Birkhaumluser Verlag

TED 2010 Tim Jackson An econi-mist reality check 15

Tim Jackson spricht uumlber Rezession Klimawandel und Ungleichheit und wie wir in eine bessere Zukunft inves-tieren koumlnnen

Von sozial-oumlkologischen Experi-menten in den Alltag 16

Vortrag von Michael Minis auf der Tagung bdquoWas bewegt Von sozial-ouml-kologischen Experimenten in den Alltagldquo (8 und 9 Maumlrz 2012 Berlin) Kritische Reflektion von Produktions- und Konsummustern

was-bewegtorg 17

Pionierhafte Konzepte fuumlr einen nachhaltigen Wandel von Produk-tions- und Konsummustern werden vorgestellt und kritisch reflektiert - sowohl aus praktischer als auch aus wissenschaftlicher Sicht In diesem Zusammenhang wird Tamyca als Konzept zur Aumlnderung der zukuumlnfti-gen Automobilnutzung dargestellt

amp

(siehe Abbildung 1 unten) der unter-

schiedliche Interventionsmoumlglichkeiten

im lebenszyklus eines Produktes oder

einer Dienstleistung umfasst hat eine

entscheidende bedeutung fuumlr systemi-

sche betrachtung der Produktions- und

Konsumsysteme

uNEP definiert Grundcharakteristika

der nachhaltigen Produktions-Konsum-

systeme (uNEP 2015a S 10)

Verbesserung der lebensqualitaumlt

unter beruumlcksichtigung des Ressour-

cenbedarfs zukuumlnftiger Generationen

und umweltqualitaumlt

Entkopplung des Wirtschaftswachs-

tums vom Ressourcenverbrauch durch

Seite 29 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

- Reduktion von Material- und

Energieintensitaumlt sowie der Emissi-

on- und Abfallmengen von Produkti-

on- und Konsumaktivitaumlten

- foumlrderung des Wandels zu energie-

und materialeichten Konsummustern

ohne Verzicht auf lebensqualitaumlt

Data

LCA data (including data for carbon and water footprint exposure and hazard data etc)

Life Cycle Approaches

LCA Carbon and water footprint material flow accounting risk assessment social LCA Life cycle costing

Life cycle sustainability assessment etc

Programmes and activities

Design for environment eco-labelsgreen procurement recycling design for

sustainability sustainable procurement etc

Life cycle

management systemsand sustainable consumption

and production policies

Sustainability

Abb 2 Holistischer Systemansatz zu nachhaltigen Produktions-Konsumsysteme (uNEP 2015a S 41)

Quelle Eigene Darstellung

Anwendung des lebenszyklusansat-

zes unter beruumlcksichtigung der Aus-

wirkungen auf die umwelt von allen

Phasen der Produktions- und Kons-

umprozesse

Strategisches Vorgehen gegen

Reboundeffekte (Kompensation der

Efffizienzgewinne durch steigenden

Konsum)

Auf globaler Ebene wird die Proble-

matik der nachhaltigeren Produktions-

und Konsummuster vorrangig von den

Vereinten Nationen (uN) und ihren

unterorganisationen wie etwa der

Commission on Sustainable Develop-

ment (CSD) und dem united Nations

Environment Programme (uNEP)

sowie von weiteren internationalen

organisationen wie der organisation

Politische Umsetzung der Strategien und Maszlignahmen zu Nachhaltigem Produzieren und Konsumieren

Welt

2015 UN Vollversammlung verabschiedete Ziele fuumlr nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals- SDGacutes siehe httpwwwforu-muedewp-contentuploads201507SDG-Factsheet_FUEpdf Ziel 12 lautet bdquoFuumlr nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgenldquo Die SDGs sollen ab 2016 bis 2030 verwirklicht werden Sie bilden ndash gemeinsam mit Umsetzungsmaszlignahmen Indikatoren zur Fortschritts-messung sowie Uumlberpruumlfungsmechanismen ndash die so genannte Post-2015-Agenda

Seite 30 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Europaumlische Union

2012 EU-Direktive zur Erhoumlhung der Energieeffizienz (Energy Efficiency Directive) gezielt auf die Einfuumlhrung von Maszlignahmen zur Erreichung von 20-Erhoumlhung der Energieeffizienz bis zum Jahr 2020 in den Laumlndern der Europaumlischen Union

2010 Europa 2020-Wirtschaftsprogramm gezielt auf ein bdquointelligentes nachhaltiges und integratives Wachstumldquo und eine bessere Koordinie-rung der nationalen und europaumlischen Wirtschaft bis zum Jahr 2020

2009

Oumlkodesign-Richtlinie der EU (2009125EG) die die Anforderungen an die umweltgerechte Gestaltung energieverbrauchsrelevanter Produkte (Energy-related Products ErP) formuliert

2008 Aktionsplan der EU-Kommission zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren und zu Industriepolitik Der Aktionsplan zielte auf die Foumlrderung von Innovationen zu nachhaltigeren Produktion und der Nachfrage nach nachhaltigeren Guumltern und Dienstleistungen

2012 Konferenz der Vereinten Nationen uumlber nachhaltige Entwicklung (Rio+20) - Festlegung des Konsultationsprozesses zu den Zielen nachhaltiger Entwicklung

Beschluss zu 10 Jahresprogramm zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (10 Year Framework of Programmes 10YFP) ge-zielt auf eine weltweite verstaumlrkte Einfuumlhrung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmuster

2005 Gruumlndung des UNEP-Center for Sustainable Production and Consumption (siehe wwwscp-centreorg) am Wuppertal Institut als Hausinstitut der Vereinten Nationen den Marrakesch-Prozess zu unterstuumltzen2003

2003 Internationales Expertentreffen in Marrakesch (vgl wwwunorgesasustdevsdissuesconsumptionmarrakechhtm) organisiert von den Vereinten Nationen Start des sog bdquoMarrakesch-Prozessesldquo koordiniert durch das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und die Abteilung fuumlr wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten der Vereinten Nationen (UN-DESA)

2002 Der zweite Weltgipfel fuumlr Nachhaltige Entwicklung (WSSD) 2002 in Johannesburg das beschlossene Umsetzungsprogramm (bdquoPlan of Implementationldquo) widmet dem Uumlbergang zu nachhaltigeren Konsum- und Produktionsmustern ein eigenes Kapitel in dem wichtige Ansatzpunkte fuumlr die Umsetzung wie Monitoring Life-Cycle-Analysis Oumlkoeffizienzprogramme Indikatoren zielgruppenspezifische Informations- und Aufklaumlrungsprogramme hervorgehoben werden

1995 Gruumlndung der Kommission fuumlr Nachhaltige Entwicklung (Commission on Sustainable Development - CSD) der Vereinten Nationen Ausarbeitung des Internationalen Arbeitsprogramms zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (bdquoInternational Work Programme on Changing Consumption and Production)

1992 Erster Weltgipfel zu Nachhaltiger Entwicklung in Rio de Janeiro Der Kapitel 4 des Abschlussdokuments bdquoAgenda 21 bdquoVeraumlnderung der Konsumgewohnheitenldquo adressiert zwei Themenbereiche bdquoUumlberkonsum von Ressourcenldquo und bdquo(Negative) Effekte des Konsumen-tenverhaltensldquo die bis heute im Zentrum der globalen Debatte um Konsum- und Produktionsmuster stehen

Seite 31 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2006 Verabschiedung neuer angepassten Version der Nachhaltigkeitsstrategie die konkrete Zielsetzungen und Maszlignahmen fuumlr prioritaumlre Bereiche wie Klimawandel nachhaltige Produktion und nachhaltiger Konsum Demografie Migration gesellschaftliche Integration ua benennt

2001 Erste EU-Nachhaltigkeitsstrategie gezielt auf Verbesserung der Lebensqualitaumlt heutiger und zukuumlnftiger Generationen

Gruumlnbuch der Europaumlischen Kommission zur Integrierten Produktpolitik mit den Schwerpunkten oumlkologische Gestaltung von Produkten Bedeutung der Preisbildung und Konsumentenentscheidungen

1993 Einfuumlhrung des EU-Oumlko-Audits (Eco- Management and Audit Scheme (EMAS) EMAS-Verordnung adressiert die Eigenverantwortung der Wirtschaft bei der Bewaumlltigung ihrer direkten und indirekten Umweltauswirkungen

1992 Einfuumlhrung des freiwilligen Europaumlischen Umweltzeichens (kurz Euroblume bzw EU-Ecolabel) zur Kennzeichnung von Verbraucherpro-dukten und Dienstleistungen (Verordnung EWG 880) gekennzeichnet werden Konsumguumlter die sich durch besondere Umweltvertraumlglich-keit und vergleichsweise geringe Gesundheitsbelastung auszeichnen Die Auszeichnung wird eigenverantwortlich durch nationale Institute der teilnehmenden Laumlnder vergeben

Deutschland

2015 Anfang des politischen Dialogprozesses zur Umsetzung der Ziele nachhaltiger Entwicklung (Sustainable Development Goals)

2014 Kabinettsbeschluss der Bundesregierung uumlber die Nationale Nachhaltigkeitsstrategie die einen bdquowesentlicher Rahmenldquo fuumlr die Umsetzung der SDGs in Deutschland werden soll

2008 Gruumlndung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises der den Wandel zu einer nachhaltigen Gesellschaft unterstuumltzt die relevanten Akteure aus Wirtschaft Kommunen und Forschung in nachhaltigem Handeln bestaumlrkt und dazu beitraumlgt die Grundsaumltze nachhaltiger Entwicklung in der oumlffentlichen Wahrnehmung staumlrker zu verankern

2004 Start eines langfristigen bdquoNationalen Dialogprozesses zur Weiterentwicklung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmusterldquo an dem Akteure aus Politik Wirtschaft Wissenschaft und Zivilgesellschaft in den Dialog bringt Die Initiative wird durch das Bundesumweltministe-rium und das Umweltbundesamt koordiniert

2002

Deutsche Nationale Nachhaltigkeitsstrategie ndash beschlossen von der Bundesregierung wird in den naumlchsten Jahren mehrere Male uumlberar-beitet und an die aktuellen Trendentwicklungen angepasst

Seite 32 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2001 Berufung des Rates fuumlr Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung mit dem Ziel Beitraumlge zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln In diesem Rahmen beschaumlftigt sich der Rat mit der Problematik des nachhaltigen Konsums (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_Maerz_2010_01pdf) und auch eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr Unternehmen (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaRNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Janu-ar_2012pdf)

Die Entwicklung von nachhaltigeren Produktions- und Konsummustern wird in Deutschland von weiteren Institutionen gefoumlrdert und aktiv unterstuumlzt Dazu gehoumlren ua Netzwerke zu Verbraucherforschung in Bund und einigen Laumlndern

- Foumlrderprogramme der sozialoumlkologischen Forschung des BMBFacutes httpwwwfonadede19711 - Sachverstaumlndigerrat fuumlr Verbraucherfragen httpwwwsvr-verbraucherfragende - Deutscher Nachhaltigkeitspreis (httpswwwnachhaltigkeitspreisde)

1997 Im Jahr 1997 begann das von den beiden Institutionen initiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur Fundierung und Evaluierung nachhaltige-rer Konsummuster und Verhaltensstileldquo

1993 In Deutschland wurde bereits vor 1993 von einzelnen Wissenschaftlern auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffizienz und die Rolle nach-haltigeren Produzierens und Konsumierens wie des Designs fuumlr eine nachhaltige Entwicklung hingewiesen (von WeizsaumlckerLovinsLovins 1995 Schmidt-Bleek 1994) Das Bundesumweltministerium (BMU) und das Umweltbundesamt (UBA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre eine breite gesellschaftliche Debatte zu diesem Thema

Economic Co-operation and Develop-

ment (oECD) getragen Die CSD

der Vereinten Nationen wurde nach

dem uN-Weltgipfel in Rio de Janeiro

1993 gegruumlndet um die umsetzung

der Agenda 21 voranzutreiben Die

Kommission hatte bereits zu beginn

das Themenfeld bdquoKonsum- und Produk-

tionsmusterldquo zu ihrem Arbeitsschwer-

punkt erklaumlrt In folge dessen wurde

im Jahr 1995 das bdquoInternational Work

Programme on Changing Consumption

and Production Patternsldquo (IWPCCPP)

verabschiedet Zu den Hauptaufgaben

des Programms gehoumlren

die Identifikation der politischen

Implikationen von Konsumtrends und

Produktionsmustern

die Revision von uN-Richtlinien fuumlr

den Konsumentenschutz sowie

die Evaluation der Effektivitaumlt von

politischen Maszlignahmen die auf die

Aumlnderung von Konsum- und Produkti-

onsmustern zielen

In Deutschland wurde bereits vor

1993 von einzelnen Wissenschaftlern

auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffi-

zienz und die Rolle nachhaltigeren Pro-

duzierens und Konsumierens wie des

Designs fuumlr eine nachhaltige Entwick-

lung hingewiesen (von Weizsaumlcker

lovinslovins 1995 Schmidt-bleek

1994) Das bundesumweltministerium

(bMu) und das umweltbundesamt

(ubA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre

eine breite gesellschaftliche Debatte zu

diesem Thema Im Jahr 1997 begann

das von den beiden Institutionen ini-

tiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur

fundierung und Evaluierung nachhal-

tigerer Konsummuster und Verhaltens-

stileldquo Die TeilnehmerInnen dieses Pro-

gramms haben sich im Jahr 2000 in der

so genannten bdquoTutzinger Erklaumlrungldquo

auf eine Allianz fuumlr einen nachhaltige-

ren Konsum verstaumlndigt Ebenfalls im

Jahr 2000 richtete die bundesregierung

einen bdquoStaatssekretaumlrsausschuss fuumlr

Nachhaltige Entwicklungldquo ein Ein Jahr

spaumlter wurde der bdquoRat fuumlr Nachhaltige

Entwicklungldquo gegruumlndet der sich ua

intensiv mit der Problematik des Kons-

ums (httpwwwnachhaltigkeitsrat

deuploadsmediabroschuere_Kons-

um_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf) aber eben auch

eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr

unternehmen (wwwnachhaltigkeits-

Seite 33 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

ratdeuploadsmediaRNE_Der_Deut-

sche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_tex-

te_Nr_41_Januar_2012pdf)

Durch den Impuls des WSSD in

Johannesburg griffen 2004 das bundes-

umweltministerium und das umwelt-

bundesamt die Herausforderung auf

und initiierten in Deutschland einen

langfristigen bdquoNationalen Dialogprozess

zur Weiterentwicklung nachhaltiger

Konsum- und Produktionsmusterldquo der

Akteure aus Politik Wirtschaft Wis-

senschaft und Zivilgesellschaft in den

Dialog bringt

Die Entwicklung von Nachhaltigeren

Produktions- und Konsummustern wird

in Deutschland von weiteren Instituti-

onen gefoumlrdert und aktiv unterstuumltzt

Dazu gehoumlren ua

Netzwerke zu Verbraucherforschung

in bund und einigen laumlndern

foumlrderprogramme der sozialoumlkolo-

gischen forschung des bMbf (http

wwwfonadede19711)

Sachverstaumlndigenrat fuumlr Verbrau-

cherfragen

(wwwsvr-verbraucherfragende)

Deutscher Nachhaltigkeitspreis

(wwwnachhaltigkeitspreisde)

1 httpwwwmdpicom2079-927633488htm middot 2 httpwwwunepfr

scpmarrakech middot 3 httpeceuropaeuenvironmenteussdescp_enhtm

middot 4 httpwwwnrg4sdorgunep-post-2015-briefing-notes middot 5 http

wwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-indicators-

future-sdgs middot 6 httpwwwfood-scpeu middot 7 httpswwwyoutubecom

watchv=UCQLgACc6fQ middot 8 httpwupperinstorgawiasad2288 middot 9

httpswwwpik-potsdamdeaktuellespressemitteilungenarchiv2009

planetarische-grenzen-ein-sicherer-handlungsraum-fuer-die- middot 10 https

sustainabledevelopmentunorgpage=viewampnr=1951amptype=400ampmenu=35 middot

11 httpwwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-

indicators-future-sdgs middot 12 httpswwwnachhaltigkeitsratdefileadmin_

migratedmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf middot 13 httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmedia

RNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Januar_2012

pdf middot 14 httpwwwforum-fuer-verantwortungdepublikationenkonsum

middot 15 httpwwwtedcomtalkstim_jackson_s_economic_reality_

checklanguage=en middot 16 httpswwwyoutubecomwatchv=hQ73hv8GGSQ

middot 17 httpwwwwas-bewegtorg

Wie die oben dargestellte Entwick-

lung zeigt sind in der Zwischenzeit

Strategien und Maszlignahmen zur

umsetzung nachhaltiger Produktions-

und Konsummuster auf allen Ebenen

etabliert Eine nachhaltigere Gestaltung

der Wertschoumlpfungsketten von Pro-

dukten und Dienstleistungen setzt sich

immer mehr durch nachhaltige Guumlter

werden auch immer oumlfter von der

Gesellschaft nachgefragt Es wurden

sowohl Instrumente fuumlr die umsetzung

nachhaltigeren Produktionsmuster (wie

zb Oumlko-Audit Effizienzstandards) wie

auch zur unterstuumltzung von nachhalti-

geren Konsummustern (wie oumlko-label

gesellschaftliche Dialogprozesse)

entwickelt Das schafft groszlige Entwick-

lungspotenziale fuumlr Designer die die

oumlkologischen Anspruumlche erfuumlllen koumln-

nen indem sie zukunftfaumlhige Produkt-

Dienstleistungssysteme gestalten die

bei den moumlglichst kleinem Resoourcen-

verbrauch den von Kunden gewuumlnsch-

ten Nutzen stiften

claudiabo
Hervorheben

Seite 34 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design undNachhaltigkeit

Nachhaltige Entwicklung ist

eine grundlegend gestalterische

Aufgabe mit der Zielsetzung die

bestehenden Produktions- und

Konsumsysteme energie- und res-

sourceneffizienter zu entwickeln

Waumlhrend das ldquokonventionelle

Designrdquo Produkte entwirft und

dadurch Lebensstile vorgibt wer-

den in den neuen Ansaumltzen (wie

zb bdquoHuman Centered Designldquo

bdquopartizipatives Designldquo oder bdquoDe-

sign Activismldquo) die Verbraucher zu

Mitgestaltern (siehe ua fuad-

Luke A (2009) fuhs S brocchi

D Draser b et al (Hrsg) (2014))

Diese neue Designausrichtung

die sich unter dem begriff bdquoTrans-

formationsdesignldquo verbirgt (siehe

dazu Irwin T Tonkinwise C

Kossoff G (2012) SommerWel-

zer (2014)) beruht auf integrierten

Kompetenzen des Produkt-Servi-

ce- Social- und Kommunikations-

design und verbindet diese mit

einem nachhaltigen Transforma-

tions- wie Innovationsmanage-

ment

Design ist immer transformativ Egal

ob wir unser Handy benutzen ein buch

lesen eine Werbung anschauen oder

einen fahrkartenautomaten benutzen

die Nutzung spezifischer Produkte

Services sowie von Kommunikation

beeinflusst unsere Handlungen und

verdeutlicht gleichzeitig unsere eigene

Haltung unser Denken unsere kultu-

rellen Muster wie auch unsere Wuumln-

sche und Vorstellungen materialisieren

sich in Produkten Infrastrukturen und

Dienstleistungen und umgekehrt

Wir kaufen Produkte die uns einen so-

zialen Status geben ndash dabei wird nicht

nur der Status sondern auch Struktur

Sicherheit oder Identitaumlt vermittelt

Sie de-codieren uns und unsere Ge-

sellschaft

Die Gestaltung der materiellen basis

ndash das sind Produkte und Infrastruktu-

ren - unserer emotionalen wie auch

Grund-bedarfe greifen ineinander und

sind Ziel und Aufgabe von Design sie

sind Teil jeglicher Veraumlnderungsprozes-

se Damit ruumlckt Design in das Zentrum

gesellschaftlicher Entwicklungspro-

zesse Gleichzeitig nutzen und beein-

Change by design

Brown T (2009) Change by design How Design Thinking Transforms Organizations and Inspires Innovati-on HarperCollins

Developing Theories

Doordan D (2013) Developing Theories for Sustainable Design In Stuart Walker and Jaques Giard (eds) The Handbook of Design for Sustainability Bloomsbury London

Speculative Everything

Dunne A Raby F (2013) Specula-tive Everything Design Fiction and Social Dreaming pp 1ndash9 Cam-bridge MA The MIT Press

Design Research for Sustainable Social Innovation 1

Manzini E (2007) ldquoDesign Research for Sustainable Social Innovationrdquo Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Service Design Network (2014) What is Service Design 2

Design for the real world 3

Papanek V amp Fuller R B (1972) Design for the real world (p 22) London Thames and Hudson

Design Guide vom Wuppertal Insititut 4

inhabitat 5

TED 2010 Emily Pilloton Teaching design for change 6

Ansatz zur Foumlrderung von Schuumllern um mit smartem Design benachteilig-ten Gebieten neue Moumlglichkeiten zu geben

TED 2010 Eben bayer Are mus-h-rooms the new plastic 7

Eben Bayer erklaumlrt warum Pilze das neue nachhaltige Verpackungsmate-rial werden koumlnnen

TED 2010 Michael Pawlyn using naturersquos genius in architecture 8

Wie kann die Architektur von der Na-tur lernen um ressourceneffizienter und energieaumlrmer zu arbeiten

Seite 35 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design ActivismFuad-Luke A (2009) Design Ac-tivism Oxon Routledge

Nachhaltiges Design

Fuhs S Brocchi D Draser B et al (Hrsg) (2014) Die Geschichte des Nachhaltigen Designs Bad Hom-burg VAS

The Transition Companion

Hopkins R (2011) The Transition Companion Making Your Communi-ty More Resilient in Uncertain Times White River Junction VT Chelsea Green Publishing Company

Transition Design

Irwin T (2015) Transtion Design A Proposal for a New Area of Design Practice Study and Research Design and Culture Journal forthcoming July 2015

An Educational framework

Irwin T Tonkinwise C Kossoff G (2012) An Educational Framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon University

Tranformation of Society 9

Liedtke C Baedeker C Borelli LM (2015) Transformation Towards a Sustainable Society ndash Key Interventi-on Areas In Innov Ener Res

Value through less

Liedtke C Buhl J Ameli N (2013) Designing value through less by integrating sustainability strategies into lifestyles International Journal of Sustainable Design 2(2) 167-180

Transition Management Loorbach D (2007) Transition Ma-nagement New mode of governance for sustainable development Utrecht International Books

Sustainable Social Innovation 10

Manzini E (2007) Design Research for Sustainable Social Innovation Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Design Observer Group 11

Transformative Wissenschaft

Schneidewind U M Singer-Bro-dowski (2013) Transformative Wis-senschaft Klimawandel im deutschen Wissenschafts- und Hochschulsystem Metropolis 2013

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

The Design of Everyday Life

Shove E et al (2007) The Design of Everyday Life Berg London

Transformationsdesign Sommer B Welzer H (2014) Transformationsdesign Wege in eine zukunftsfaumlhige Moder-ne Muumlnchen oekom

Was ist Eco Design

Tischner U et al (2000) Was ist EcoDesign Ein Handbuch fuumlr oumlkolo-gische und oumlkonomische Gestaltung Verlag form praxis Frankfurt

Design for Transition 12

Tonkinwise C (2014) Design for Transition - From and to What

Weil Design die Welt veraumlndert

Von Borries F Fezer J (2013) Weil Design die Welt veraumlndert Texte zur Gestaltung Gestalten Verlag Berlin

Sustainable by Design

Walker S (2006) Sustainable by Design Explorations in Theory and Practice Earthscan London

brundtlandbericht

Weltkommission fuumlr Umwelt und Ent-wicklung (1987) Unsere gemeinsame Zukunft Brundtlandbericht Greven Eggenkamp Verlag

TED 2010 Dan Phillips Creative houses from reclaimed stuff 13

Beispiele fuumlr Haumluser aus recycelten Materialen

TED 2010 Mitchell Joachim Donrsquot build your home grow it 14

Der Stadtentwickler praumlsentiert wie eine nachhaltige Architektur auf Ba-sis von Pflanzenwachstum aussehen koumlnnte

Seite 36 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

flussen sie auch die oumlkosystemaren

Dienstleistungen Erhebliche 80 der

umweltauswirkungen eines Produktes

werden schon in der Entwurfsphase

festgelegt (Tischner et al 2000) Ein

transformatives und nachhaltiges Pro-

dukt oder eine Dienstleistung unter-

stuumltzt implizit individual- sozial- und

umweltvertraumlgliches Handeln bzw

macht Zielkonflikte sichtbar Es enthebt

den Nutzer nicht von jeglicher Verant-

wortung sondern hilft ihm diese zu

priorisieren und trainiert komplexe

resiliente Entscheidungsfindungen in

komplexen umwelten

Design hat nicht nur die Rolle des

schoumlnen Verhuumlllens Designer aumlstheti-

sieren natuumlrlich auch Gebrauchsgegen-

staumlnden ndash ein bedeutender faktor fuumlr

Wohlbefinden und Akzeptanz - doch

es ist fuumlr erfolgreiches Design (Timo-

thy Prestero wuumlrde sagen Design for

outcome ndash link TED-film) essentiell

bei der Gestaltung soziale und struk-

turelle Interaktionen und Anforderun-

gen miteinzubeziehen und dabei auch

die Grenzen unseres Oumlkosystems zu

beachten Eine komplexe Aufgabe die

einer ebenso komplexen Ausbildung

bedarf (vgl zb Massek 2015 Transiti-

on Design An Educational framework

for Advancing the Study and Design of

Sustainable Transitions Terry Irwin

Cameron Tonkinwise Gideon Kos-

soff 2015 School of Design Carnegie

Mellon university) Das nachhaltig-

keitsorientierte Transformationsdesign

waumlhlt nicht nur ressourcenleichte und

nicht toxische Materialien aus sondern

schafft auch Produkte oder Dienstleis-

tungskonzepte die fuumlr den Nutzer und

die Gesellschaft erstrebenswert sind

und diesen neue Moumlglichkeiten fuumlr

attraktive sowie nachhaltige Handlun-

gen bietet

In den letzten Jahren wurden be-

griffe wie Ecodesign oumlkologisches

Design Green Design Social Design

oder Sustainable Design immer mehr

etabliert sowohl in der fachdiskussion

als auch in der breiten Gesellschaft Die

Zielsetzung dieser neuen Designaus-

richtung ist es bdquomit einem intelligenten

Einsatz der verfuumlgbaren Ressourcen

einen moumlglichst groszligen Nutzen fuumlr

alle beteiligten Akteure (entlang der

Wertschoumlpfungskette) bei minimaler

umweltbelastung und unter sozial fai-

ren bedingungen zu erreichenldquo

(httpwwwecosignnetdie-ecosign

oekologie-designnachhaltiges-design

TischnerSchmidt-bleek 1995)

letztlich wurden dann diese Ansaumlt-

ze mit denen der Transitions- oder

Transformationsforschung und -um-

setzung verbunden Es geht also um

die Integration von Oumlkointelligenz und

Transitionsorientierung fuumlr eine nach-

haltige Entwicklung Diese drei begriffe

werden in der fachliteratur folgender-

maszligen definiert

Oumlkointelligente (=oumlko-effizien-

te) Guumlter sind Gegenstaumlnde Geraumlte

Gebaumlude und Infrastrukturen die bei

Minimierung von Material Energie

flaumlchenbedarf Abfall Transport Ver-

packung und gefaumlhrlichen Stoffen uumlber

den gesamten lebenszyklus hinweg

ndash von der Rohstoffgewinnung bis zum

Recycling ndash moumlglichst lange und moumlg-

lichst viel (unterschiedlichen an den

beduumlrfnissen des einzelnen Nutzers

gemessen) Nutzen erbringen (Schmidt-

bleek 2007 S 192) Oumlkointelligente

(=oumlko-effiziente) Dienstleistungen sind

die zweckdienliche bedarfsdeckung

unter Nutzung technischer Mittel mit

moumlglichst hoher Ressourcenprodukti-

vitaumlt und moumlglichst geringer Abgabe

gefaumlhrlicher Stoffe (Schmidt-bleek

2007 S 225)

Transition ist ein begriff der Trans-

formationsdiskussion und steht stark

im Zusammenhang mit Nachhaltiger

Entwicklung ndash haumlufig werden beide

begriffe sogar synonym verwandt Die

Definition beschreibt Transition als

nicht linearen systemischen Wandel

innerhalb einer Gesellschaft (loorbach

2007 SchneidewindSinger-brodowski

2013) Transitionen sind stufenweise

Uumlbergaumlnge von einem gesellschaftli-

chen Zustand in einen anderen zb die

Stufen die notwendig waren von einer

bdquoRaucherldquo-Gesellschaft im oumlffentli-

chen Raum mehr und mehr zu einer

bdquoNichtraucherldquo-Gesellschaft zu werden

Es geht dabei um interaktives explorie-

rendes lernen das System in dem wir

leben zu beschreiben und zu gestalten

mit der Moumlglichkeit aus fehlern zu

lernen und die Entscheidungspfade

gemeinsam entsprechend anzupassen

oder zu aumlndern Auch diese stehen eine

zentrale Aufgabe von Gestaltung

Nachhaltige Entwicklung ist eine bdquohellip

Entwicklung die die beduumlrfnisse der

Gegenwart befriedigt ohne zu riskie-

ren dass kuumlnftige Generationen ihre

eigenen beduumlrfnisse nicht befriedigen

koumlnnenldquo (Weltkommission fuumlr umwelt

und Entwicklung 1987 46)

Die Veraumlnderungsdynamik geht von

der etablierten Disziplin des Service

Designs aus und veraumlndert sich dann

in Zeit und Kontext uumlber ein Design

fuumlr soziale Innovationen bis hin zum

Transition Design Wobei sich Service

Design noch in existierenden soziooumlko-

nomischen und politischen Strukturen

Abgrenzung Der begriff der Transformation bezeichnet einen fundamentalen Veraumlnderungsprozess in jeglicher form waumlhrend hingegen die bezeichnung

Transition eher eine Veraumlnderung von einer Phase zu einer anderen Phase in einem Veraumlnderungsprozess beschreibt und damit etwas weniger grundlegend ist

Seite 37 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

bewegt geht es dem Design fuumlr soziale

Innovationen schon um das Veraumlndern

dieser Strukturen und setzt an neuen

oumlkonomischen Modellen an Dabei

werden soziale beduumlrfnisse besser

als durch bisherige loumlsungsansaumltze

adressiert was in sozialer Hinsicht zu

einem positiven Wandel beitraumlgt Tran-

sition Design geht noch einen Schritt

weiter und will radikal neue soziooumlko-

nomische und soziale Werte umsetzen

um so ein komplett neues Verstaumlndnis

von lebensstilen zu schaffen So be-

zieht Transition Design die Zusammen-

haumlnge von sozialen oumlkonomischen po-

litischen sowie oumlkologischen Systemen

mit ein und fuumlhrt so zu einem radikalen

sozialen und oumlkologischen Wandel

(Irwin T Tonkinwise C Kossoff

G Transition Design An Educational

framework for Advancing the Study

and Design of Sustainable Transitions

School of Design Carnegie Mellon

university)

Abbildung 3 zeigt diese Entwicklung

auf Die Gestaltung welche die In-

teraktion zwischen Menschen (sozial)

der gestalteten Welt und der umwelt

(bdquonatural worldldquo) miteinbezieht kann

mit dem begriff bdquoDesign for Interac-

tionsldquo umschrieben werden Gestalter

aus verschiedenen Disziplinen ob

Kommunikations- Produkt- oder Inter-

facedesigner arbeiten interdisziplinaumlr

in den drei fokusgebieten (bdquoDesign for

Serviceldquo bdquoDesign for Social Innovationldquo

und bdquoTransition Designldquo) Dabei bilden

die sozialen und oumlkologischen Rahmen-

bedingungen (bdquoNatural Worldldquo) den

uumlbergeordneten Kontext in welchem

sich alle Designprobleme und loumlsungen

bewegen Transition Design ist beson-

ders gut fuumlr die Erforschung komplexer

Systeme geeignet In der Analyse

von nachhaltigeren Produktions- und

Abb 1 Continuum of Design Approaches

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 24

Mature discipline

Designfor Service

Design within existing socio-economic amp political paradigms

Solutions reach users through many lsquotouch pointsrsquo over time through the design of expe-riences Solutions are based upon the observation and inter- pretation of usersrsquo behavior and needs within particular contexts Service design solutions aim to provide profit and benefits for the service provider and useful and desirable services for the user (consumer) Solutions are usually based within the business arena and existing dominant eco- no-mic paradigm

Developing discipline

Designfor Social Innovation

Design that challenges existing so-cio-economic amp political paradigms

Design that meets a social need more effectively than exis-ting solutions Solutions often leverage or lsquoamplifyrsquo exsiting under-utilized resources Social innovation is a lsquoco-designrsquo process in which design- ers work as facilitators and catalysts within transdisciplinary teams Solutions benefit multiple stakeholders and empower communi- ties to act in the public private com- mercial and non-profit sectors Design for social innovation represents design for emerging paradigms and alternative economic models and leads to significant positive social change

Emergent discipline

TransitionDesign

Design within radically new so-cio-economic amp political paradigms

Refers to design-led societal transition toward more sustain-able futures and the reconception of entire lifestyles It is based upon an under- standing of the interconnectedness and inter-dependency of social economic political and natural sys- tems Transition Design focuses on the need for lsquocosmopolitan localismrsquo a place-based lifestyle in which solutions to global problems are designed to be appropriate for local social and environmental conditions Transition Design challenges existing para- digms envisions new ones and leads to radical positive social and envi-ronmental change

Scale of time depth of engagement and context expand to include social amp environmental concerns

Seite 38 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpcampusburg-halledeid-neuwerk24-short-films-about-design

wp-contentuploadssites31201405design-research-nowpdf middot 2

httpwwwservice-design-networkorg middot 3 httpplaypenicomtekcsir

coza~acdceducationDr_Anvind_GupaLearners_Library_7_March_2007

Resourcesbooksdesignvictorpdf middot 4 httpwupperinstorgawias

ad2222 middot 5 httpinhabitatcomtagsustainable-design middot 6 httpwww

tedcomtalksemily_pilloton_teaching_design_for_changelanguage=en

middot 7 httpwwwtedcomtalkseben_bayer_are_mushrooms_the_

new_plasticlanguage=en middot 8 httpswwwtedcomtalksmichael_

pawlyn_using_nature_s_genius_in_architecture middot 9 httpsepub

wupperinstorgfiles60086008_Liedtkepdf middot 10 httpcampusburg-

halledeid-neuwerk24-short-films-about-designwp-contentuploads

sites31201405design-research-nowpdf middot 11 httpdesignobserver

comfeaturesmall-local-open-and-connected-resilient-systems-and-

sustainable-qualities37670 middot 12 httpswwwacademiaedu11796491

Design_for_Transition_-_from_and_to_what middot 13 httpswwwtedcom

talksdan_phillips_creative_houses_from_reclaimed_stufflanguage=en middot 14

httpswwwtedcomtalksmitchell_joachim_don_t_build_your_home_

grow_itlanguage=en

Abb 4 Design for Interactions

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 26

Designedbuilt World

ProductsCommunications and Environments

Design Sub-Disciplines Context of All DesignAreas of Design focus

Design for Interactions

Natural WorldDesign forService

Moderate changeExisting paradigms and systems

Design forSocial Innovation

Significant changeEmerging paradigms and systems

Transition Design

Radical changeFuture paradigms and systems

Konsummustern werden die alltaumlgli-

chen Handlungsmuster und -strukturen

(lebens- und Arbeitswelten) alltaumlg-

lichen Praktiken (lebensstilanalysen)

sowie die Kommunikation zwischen

den Subsystemen analysiert

Daruumlber hinaus bietet der Transi-

tion-Design-Ansatz in Verbindung mit

Handlungsmodellen fuumlr nachhaltiges

Produzieren und Konsumieren die

Moumlglichkeit realitaumltsnah moumlgliche

Models of Change zu erforschen fuumlr

diesen Zweck werden die Ansaumltze der

modernen Verbraucherforschung (li-

ving-lab-Ansatz Transformationstheo-

rien lebensstiltypen) sowie der

Entwicklung von unternehmenskultur

mit dem Ansatz des Transition Design

verbunden

erstellt von

bull Prof Dr Christa Liedtke

bull Dr Maria J Welfens

bull Hannah Fink

in Zusammenarbeit mit

bull Dr Alexandra Buumlttgen

bull Sarah Reddig

bull Christoph Tochtrop

Stand 16062016

Wuppertal Institut fuumlr Klima umwelt Energie

Doumlppersberg 19

42103 Wuppertal

Deutschland

Postfach 100480

42004 Wuppertal

Page 13: Crashkurs Nachhaltigkeit: eine multimediale Uebersicht · Institut für Klima, ... Eine differenzierte Ausarbeitung von Megatrends listet die European Envi-ronment Agency, ... Welt

Seite 13 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

12 Fuumlr nachhaltige Konsum- und

Produktionsmuster sorgen

13 Umgehend Maszlignahmen zur

Bekaumlmpfung des Klimawandels

und seiner Auswirkungen ergrei-

fen

14 Ozeane Meere und Meeresres-

sourcen im Sinne einer nachhal-

tigen Entwicklung erhalten und

nachhaltig nutzen

15 Landoumlkosysteme schuumltzen

wiederherstellen und ihre nach-

haltige Nutzung foumlrdern Waumllder

nachhaltig bewirtschaften Wuumls-

tenbildung bekaumlmpfen Boden-

verschlechterung stoppen und

umkehren und den Biodiversitaumlts-

verlust stoppen

1 httpssustainabledevelopmentunorgtopics middot 2 httpwwwbmzde

dewas_wir_machenzieleziele2030_agendamillenniumszieleindexhtml middot

3 httpswwwyoutubecomwatchv=KrksLaXYOH0

16 Friedliche und inklusive Ge-

sellschaften im Sinne einer nach-

haltigen Entwicklung foumlrdern

allen Menschen Zugang zur Justiz

ermoumlglichen und effektive re-

chenschaftspflichtige und inklusi-

ve Institutionen auf allen Ebenen

aufbauen

17 Umsetzungsmittel staumlrken

und die globale Partnerschaft fuumlr

nachhaltige Entwicklung wieder-

beleben

Quelle Deutsches Institut fuumlr Entwick-

lungspolitik (2014) Post 2015 Die

Verhandlung der Sustainable Develop-

ment Goals fuumlr eine ambitionierte

globale Entwicklungsagenda nutzen

S 2

Die SDGacutes wurden auf dem uN-Son-

dergipfel zur bdquo2030-Agenda fuumlr nach-

haltige Entwicklungldquo im September

2015 in New York vorgestellt

claudiabo
Hervorheben

Seite 14 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Die Grenzendes Wachstums

Die Grenzen des Wachstums

(engl lsquoThe Limits to Growthrsquo) ist

eine 1972 unter dem gleichen Titel

vorgestellte Studie zur Zukunft

der Weltwirtschaft die im Auftrag

des CLub Of ROME von dem Wis-

senschaftlerteam um Dennis und

Donella Meadows erstellt wurde

Das buch wurde weltweit uumlber 30

Millionen mal in 30 Sprachen verkauft

(Simmons 2000) Der Report hob eine

Reihe von Szenarien fuumlr die Zukunft

der Menschheit und den Planeten her-

vor und schlug vor wie effektiv Politik

und Zusammenarbeit die Herausforde-

rungen der Zukunft bewaumlltigen koumlnn-

ten Die Szenarien basieren auf einem

Computermodell zur Simulation von

Wechselwirkungen von fuumlnf globalen

Wirtschaftssysteme wie bevoumllkerung

Nahrungsmittelproduktion die In-

dustrieproduktion umweltverschmut-

zung und Verbrauch nicht erneuerbarer

natuumlrlicher Ressourcen Entgegen der

landlaumlufigen Meinung hat haben die

im buch beschriebenen Szenarien

keinen weltweiten Zusammenbruch

vorhergesagt bis zum Ende des 20

Jahrhunderts Das business-as-usual-

Szenario geht vielmehr davon aus

dass wenn Menschen weiterhin mehr

Natur verbrauchen als diese faumlhig ist

zu liefern wird die globale wirtschaft-

liche Zusammenbruch und ein steiler

bevoumllkerungsruumlckgang im Jahr 2030

auftreten

Allerdings verdeutlichte die Studie

auch dass unbegrenztes Wirtschafts-

wachstum moumlglich ist wenn die Politik

in Technologien investiert die die Ver-

groumlszligerung des oumlkologischen fuszligab-

drucks der Menschheit reguliert (CoR

Homepage)

Damit erreichten die Mitglieder des

CoR Aufmerksamkeit bei den der

Weltmaumlchte und Entscheidungstraumlgern

hinsichtlich dieser Themen

Auf den bericht bdquoDie Grenzen des

Wachstumsldquo folgten uumlber 30 weitere

bdquoberichte an den Club of RoMEldquo

wie unter anderem der folgebericht

bdquobeyond the limits of growthldquo (Eduard

Pestel 1989) sowie bdquoThe future of the

oceansldquo (Elisabeth Mann borghese

1986) und bdquofaktor 4ldquo (Ernst ulrich von

Weizsaumlcker 1997)

Meadows et al (1972) The Limits to Growth 1

Matthew R Simmons Revisiting the Limits to Growth 2

Could the Club of Rome Have Been Correct After All Oktober 2000 S 1 Buchdiskussion von Limits of Growth aus dem Jahr 2000

Graham Turner 3

Graham Turner verglich die realen Daten von 1970 bis 2000 mit dem Business-as-usual-Szenario des Club of Rome von 1972 uns zeigt dass die Vorhersagen mit den Tatsachen fast uumlbereinstimmen ldquoThere is a very clear warning bell being rung hererdquo he says ldquoWe are not on a sustainable trajectoryrdquo

Dennis Meadows 4

Presentation by Dennis Meadows on The Limits to Growth and the future of humanity

Zusammenfassung des buches 5

40 years sbquoLimits to Growthlsquo

TED 2013 The Limits to Growth update ndash Dennis Meadows (2006) 6

Dennis Meadows praumlsentiert das Update zu 30 Jahren Die Grenzen des Wachstums

Dennis L Meadows on the future of our Planet 7

Meadows spricht uumlber Entwicklun-gen welche seit Grenzen des Wachs-tums eingetreten sind und was diese bedeuten

Seite 15 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

30 Jahre spaumlter im Jahr 1992

erschien ein update des buches lsquoThe

limits to Growth The 30-Year updatersquo

und wurde zum bestseller Erneut wur-

den pessimistische Analysen praumlsen-

tiert daneben aber auch erste Anzei-

chen fuumlr einen bewusstseinswandel der

Menschen aufgezeigt

In den vergangenen drei Jahrzehnten

haben sich das bevoumllkerungswachstum

und die globale Erwaumlrmung sehr nahe

an den Szenarien die im buch Grenzen

des Wachstums von 1972 vorhergesagt

wurden bewegt (siehe Material zur

Vertiefung) Die Autoren geben in der

zweiten Auflage keine Vorhersagen

zu zukuumlnftigen umweltzerstoumlrungen

bieten aber eine Analyse der gegenwaumlr-

tigen und zukuumlnftigen Trends in der

Ressourcennutzung und eine Vielzahl

von moumlglichen Ereignissen

Das 30-Jahre-update ist damit auch

1 httpwwwclubofromeorgreportthe-limits-to-growth middot 2 http

wwwgreatchangeorgov-simmonsclub_of_rome_revistedhtml middot 3 http

wwwsmithsonianmagcomscience-naturelooking-back-on-the-limits-of-

growth-125269840no-ist middot 4 httpwwwbene-muenchendefileadmin

user_uploadPDFsBericht_zum_Besuch_von_Dennis_Meadowspdf middot 5

httpwwwclubofromeorgflashlimits_to_growthhtml middot 6 Part I https

wwwyoutubecomwatchv=aylvkCqp8ak (001030 h) middot Part II httpswww

youtubecomwatchv=SLeLn4hDEMQ (001030 h) middot Part III httpswww

youtubecomwatchv=ZFyWKpL_Zjw (001030 h) middot Part IV httpswww

youtubecomwatchv=qsTTwkyNS1k (001030 h) middot Part V httpswww

youtubecomwatchv=Ck7baSRtHA8 (000643 h) middot 7 httpswwwyoutube

comwatchv=cVzK8Do-u6E

eine Warnung Ein bdquoovershootldquo wie

im ersten buch beschrieben wird laut

der Autoren nicht ohne einen Zusam-

menbruch auskommen koumlnnen Aber es

gibt den Grund zu der Annahme dass

die Menschen bisherige Schaumlden an der

Erde ruumlckgaumlngig machen koumlnnen wenn

sie geeignete Maszlignahmen finden um

Ineffizienz und Verschwendung zu

reduzieren

Seite 16 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Clubof Rome

Der CLub Of ROME (COR) ist eine

nicht-profitorientierte Organisa-

tion unabhaumlngig von politischen

ideologischen und religioumlsen

Interessen Mit dem Leitgedan-

ken sich fuumlr eine lebenswerte und

nachhaltige Zukunft der Mensch-

heit einzusetzen wurde der Club

von fIAT-Manager Aurelio Peccei

und dem OECD-Generaldirektor

Alexander King in Rom 1968 ins

Leben gerufen

Der Club of RoME erlangte seine be-

kanntheit aber vor allem im Jahr 1972

durch den viel diskutierten bericht

bdquoThe limits to Growthldquo (bdquoDie Grenzen

des Wachstumsldquo)

Seither gilt der CoR als eine Ver-

einigung von Persoumlnlichkeiten aus

Wissenschaft Kultur Wirtschaft und

Politik aus allen Regionen der Erde

der sich fuumlr eine nachhaltige Entwick-

lung die die beduumlrfnisse der heutigen

wie auch der kuumlnftigen Generationen

an den begrenzten Ressourcen sowie

der begrenzten belastbarkeit unserer

Oumlkosysteme orientiert einsetzt Zum

Markenzeichen des Club of RoME ist

der Grundsatz bdquoGlobal denken - lokal

handelnldquo (bdquoThink global act localldquo)

geworden

THE Club of RoME ist eine Platt-

form die unterschiedliche Akade-

miker Wissenschaftler Politiker

Wirtschaftsexperten und Mitglieder

der Zivilgesellschaft zusammenbringt

um effektive Ansaumltze und Handlung-

sempfehlungen einer bandbreite von

miteinander verbundenen globalen

Herausforderungen zu designen ent-

wickeln und zu implementieren Die

Probleme beinhalten Nachhaltigkeit

Wirtschaftswachstum Ressourcenkons-

um frieden Sicherheit und Demogra-

fie Die Mitglieder des Club of RoME

engagieren sich in einer bandbreite von

international agierenden Initiativen

und Projekten Ausgewaumlhlte Publika-

tionen von Mitgliedern erscheinen als

ldquoReports to the Club of RoMErdquo

Mittlerweile gibt es zahlreiche Able-

ger des CoR auf nationaler Ebene die

sogenannten bdquoNational Associationsldquo

Diese haben das Ziel die Ideale des

Club of RoME in heute uumlber 30 laumln-

dern und Regionen zu verwirklichen

Sammlung Reports to the Club of Rome 1

Club of Rome International 2

Think Tank 30 Deutschland des Club of Rome 3

Think tank 30 Deutschland ist ein unabhaumlngiges uumlberparteiliches und eigenstaumlndiges Netzwerk junger Men-schen in den Zwanzigern und Dreiszligi-gern unter dem Dach der Deutschen Gesellschaft CLUB OF ROME

Deutsche Gesellschaft Club of Rome Wachstum Ja bitte ndash aber 20 4

Youtube-Channel Club of Rome 5

Offizieller YouTube-Auftritt des CLUB OF ROME

Seite 17 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

So gibt es auch in Deutschland eine

Deutsche Gesellschaft Club of RoME

die bereits 1978 in Hamburg gegruumln-

det wurde Eduard Pestel Initiator des

deutschen Ablegers und Mitglied des

Club of RoME hatte entscheidend

zur Realisierung der Arbeiten an bdquoGren-

zen des Wachstumsldquo beigetragen

1 httpwwwclubofromeorgactivitiesreports middot 2 httpwww

clubofromeorg middot 3 httpwwwtt30de middot 4 httpwwwclubofrome

deweitere-initiativenhtml middot 5 httpswwwyoutubecomchannel

UC8A9L4UYgk_tTvkZhaDOLVQ

Seite 18 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2052Prognose

Im Mai 2012 im Vorfeld des um-

weltgipfels von Rio erschien der

bericht bdquo2052 - Eine globale Pro-

gnose fuumlr die naumlchsten 40 Jahreldquo

(ldquo2052 ndash A Global forecast for the

Next forty Yearsrdquo)

In diesem neuen Report fuumlr den Club

of RoME gibt Jorgen Randers einer

der urspruumlnglichen Koautoren des

berichtes bdquoGrenzen des Wachstumsldquo

einen Ausblick auf die naumlchsten 40

Jahre der Weltwirtschaft und -gesell-

schaft und wirft einige unbequeme

fragen auf

Welche Nationen werde zukuumlnftig

ihren Wohlstand halten koumlnnen und

welchen wird das nicht gelingen

Was bedeutet die wirtschaftli-

che Vorherrschaft Chinas fuumlr andere

Weltregionen

Ist die westliche Demokratie dazu

geeignet die groszligen Menschheitspro-

bleme zu loumlsen

Jorgen Randers stuumltzt sich auf globale

Prognoseinstrumente und seine eigene

Arbeit im bereich Nachhaltigkeit zu-

sammen mit mehr als 30 Vorhersagen

von fuumlhrenden Wissenschaftlern Oumlko-

nomen und Zukunftsforscher aus der

Welt der Wirtschaft der Nachhaltigkeit

und der Wissenschaft um moumlgliche

weltweite Zukuumlnfte vorauszusagen

(CoR 2012)

Dabei werden zwar drastische

Zukuumlnfte gezeichnet jedoch auch

Chancen durch den wachsenden An-

passungsprozess der Menschen an die

Grenzen des Planeten aufgezeigt Den-

noch werden auch unbequeme Trends

thematisiert wie soziale unruhen und

zahlreiche umbruumlche

New Report to the CLub Of ROME 1

COR - CLUB OF ROME (2012) 7 May Launch of major Report that presents possible global futures over the next 40 years and comes to thought-provoking conclusions 2052 A Global Forecast for the Next Forty Years

Randers Jorgen (2012) 2052 A Global forecast for the Next for-ty Years White River Junction Chelsea Green Publishing

Randers draws on his own experience in the sustainability area global forecasting tools and the predictions ndash included in the book ndash of more than thirty leading scientists economis-ts futurists and others to guide us through the future

2052info 2

Homepage of the book containing its quantitative basis ie the spread sheet papers by Joslashrgen Randers that summarise or describe the contents of the 2052 book in various ways external reviews of the 2052 book presentations speaking notes

Make your own forecast for 2052 (Excel spreadsheet) 3

Genuine data from the book

A 5000-word summary 4

An illustrated summary 5

bdquo2052 A Global forecast for the Next forty Yearsldquo Launch in Rot-terdam 6

Jorgen Randers stellt den neuen Bericht vor

TED 2012 Paul Gilding Die Erde ist voll 7

Ausblick auf Konsequenzen die ange-sichts der ausgeschoumlpften Tragfaumlhig-keit der Erde zu erwarten sind

TED 2013 Jorgen Randers Earth in 2052 8

Jorgen Randers erklaumlrt warum die natuumlrliche Verlangsamung der Wachstumsprozesse in Oumlkonomie und Bevoumllkerung der naumlchsten 40 Jahre nicht ausreichend sind um das Klima zu stabilisieren

Seite 19 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpwwwclubofromeorgreport2052 middot 2 www2052info middot 3

httpwww2052infodownload middot 4 httpwww2052infoa-5000-

word-summary middot 5 httpwww2052infowp-contentuploads201401

p120801-2052-A-global-forecast-15p-illustrated-CPSLpdf middot 6 Teil 1 https

wwwyoutubecomwatchv=8qDy0jHo_DQ middot Teils 2 httpswww

youtubecomwatchv=sTOmaiil3t0 middot 7 httpswwwtedcomtalks

paul_gilding_the_earth_is_fulllanguage=de middot 8 httpswwwyoutubecom

watchv=gPEVfXVyNMM

claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext

Seite 20 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

RessourcenleichteGesellschaft

bdquoEine ressourcenleichte Gesell-

schaft ist eine Gesellschaft die

einen moumlglichst geringen Res-

sourcenverbrauch ausweist

Ressourcen bewusst nutzt

Oumlkosystemleistungen erhaumllt den

umweltraum einhaumllt und somit

dematerialisiert ist Dies beinhal-

tet einen grundlegenden Gerech-

tigkeitsaspekt innerhalb und zwi-

schen den Generationen gleicher

Ressourcenzugang fuumlr die Men-

schen zur individuellen Entfaltung

und sozialen Wohlstandsschaf-

fung bildet einen normativen

Rahmen bezieht die Gesellschaft

dieses Ziel auf eine nachhaltige

Entwicklung so gelten die ge-

sellschaftlich entwickelten und

anerkannten Nachhaltigkeitsziele

subsidiaumlr im Mehrebenensystem

(uN Eu nationale bundesland

und lokale Ebene) und werden fuumlr

eine umsetzung von den Akteu-

ren (Staat unternehmen NPOs

buumlrger etc) operationalisiert und

beruumlcksichtigtldquo

(berg H Liedtke C Welfens J (2016 in Vorberei-

tung) Hintergrundrecherche und Definition einer

Ressourcenleichten Gesellschaft)

Ein ressourcenintensives Wirtschafts-

wachstum als gesellschaftliches und

wirtschaftspolitisches Ziel verhindert

die loumlsung der umweltprobleme die es

verursacht In folge eines dynamisch

wachsenden Ressourcenverbrauchs

uumlberschreitet in vielen Regionen der

Erde die Nutzung der natuumlrlichen

Ressourcen deutlich die Regenerati-

onsfaumlhigkeit des Planeten Das erste

deutsche Ressourceneffizienzprogramm

(ProgRess I) formulierte die beobach-

tung dass aufgrund der gegenwaumlr-

tigen Uumlbernutzung der natuumlrlichen

Ressourcen im Verhaumlltnis zu deren

Regenerationsfaumlhigkeit ein bdquoschonender

und gleichzeitig effizienter umgang

mit natuumlrlichen Ressourcen zu einer

Schluumlsselkompetenz zukunftsfaumlhiger

Gesellschaftenldquo (bMu 2012 S 6) ge-

houmlren muss

Die frage bdquoWie viele Ressourcen

braucht eine Gesellschaft um in oumlko-

logischen Grenzen ihren Wohlstand

zu bewahrenldquo beschaumlftigte deutsche

und internationale Wissenschaftler

lange bevor das leitbild einer bdquoressour-

Deutsches Ressourceneffizienz-programm

BMUB (2012) Programm zur nach-haltigen Nutzung und zum Schutz der natuumlrlichen Ressourcen

MIPS ndash Wieviel umwelt braucht der Mensch

Schmidt-Bleek F (1994) Wieviel Umwelt braucht der Mensch MIPS das Maszlig fuumlr oumlkologisches Wirtschaf-ten Basel Boston Birkhaumluser Verlag

foresightprozess 1

VDI Foresightprozess zu wirtschaft-licher technologischer und gesell-schaftlicher Veraumlnderung

ProgRess I 2

Wie wollen wir in Zukunft leben 3

Baumlr et al (2015) Transformative Umweltpolitik ndash Der Beitrag der Umweltpolitik zu Prozessen gesell-schaftlichen Wandels Teilbericht des Projektes bdquoNachhaltiges Deutschland 2030 bis 2050 ndash Wie wollen wir in Zukunft lebenldquo

Ressourcenleichte Gesellschaft im Web 4

TED 2011 Pavan Sukhdev Put a value on nature 5

Pavan Sukhdev beschreibt wie durch monetaumlre Wertzuschreibungen ein Umdenken im Umgang mit bdquokostenlo-senldquo Ressourcen wie Luft und Wasser moumlglich ist

TED 2012 Timothy Prestero De-sign for people not awards 6

Der Vortrag erklaumlrt warum es primaumlre Aufgabe des Produktdesigns sein muss Guumlter zu entwickeln die alltagstauglich und relevant sind

Seite 21 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

cenleichten Gesellschaftldquo in politische

Programme und beschluumlsse integriert

wurde Anfang der 90er Jahre wur-

den verstaumlrkt Ansaumltze in die Debatte

eingebracht die den Schwerpunkt

der umweltpolitischen Diskussion auf

die Inputseite der wirtschaftlichen

Prozesse verlagerten und die begren-

zung menschlicher Eingriffe in die

Natur forderten (Schmidt-bleek 1994

Weizsaumlckerlovinslovins 1995) Aus

der Erkenntnis neuer oumlkologischer

Zusammenhaumlnge werden entsprechend

seitdem neue Anforderungen an die

umweltpolitik gestellt Im Sinne der

Vorsorge soll demnach unter einem

leitbild der Dematerialisierung eine

kontinuierliche Reduzierung der Ma-

terial- Energie- und flaumlchenintensitaumlt

des lebens und (weiter auf S 22)

Nutzen gestalten

Schmidt-Bleek FTischner U (1995) Produktentwicklung Nutzen gestalten ndash Natur schonen Schrif-tenreihe des Wirtschaftsfoumlrderungs-instituts Nr 270 Wirtschaftsfoumlrde-rungsinstitut der Wirtschaftskammer Oumlsterreichs

faktor 4

Weizsaumlcker EU von Lovins AB Lovins LH (1995) Faktor Vier Doppelter Wohlstand ndash halbierter Naturverbrauch Der neue Bericht an den Club of Rome Muumlnchen Verlag Droemer Knaur

Module WIN amp RE________________________

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Didaktische Module bdquoVom Wissen zum HandelnldquoModule bdquo WirtschaftNeue Weltordnung( WIN)bdquo und Ressourcen und Energie (RE)ldquo Forum fuumlr Verantwortung ASKO EU-ROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken

Modul WirtschaftNeue Weltordnung (WIN)

Wie koumlnnen Wohlstand und Lebens-qualitaumlt gesichert und die Natur und das Klima geschont werden Sind eine nachhaltigere Wirtschaft und ein stetiges Wirtschaftswachstum verein-bar Im Fokus dieses Moduls stehen Ziele Strategien und Instrumente ei-ner nachhaltigeren Wirtschaft Daruuml-ber hinaus beschaumlftigt sich das Modul mit der internationalen Dimension der Problematik und diskutiert die Eckpunkte einer neuen Weltordnung

Modul bdquoRessourcen und Energie (RE)ldquo

Eine nachhaltigere Energie- und Ressourcennutzung stellt eine globale Herausforderung dar Was sind die treibenden Kraumlfte unseres Ressour-cen- und Energieverbrauchs Wie sieht der Energie und Ressourcen-verbrauch in der Zukunft aus Wie sind die Wirtschaft- und Ressourcen-politik auf nationaler und internatio-naler Ebene miteinander verflochten Zu diesen Fragen finden Sie im Modul bdquoRessourcen und Energieldquo Informa-tionen und Arbeitsmaterialien

1 Band 1 httpwwwvditzdepublikationforesight-bericht-band-

1-gesellschaftliche-veraenderungen-2030 middot Band 2 httpwww

vditzdepublikationforesight-bericht-band-2-forschungs-und-

technologieperspektiven-2030 middot Band 3 httpwwwvditzdepublikation

foresight-bericht-band-3-geschichten-aus-der-zukunft-2030 middot 2 http

wwwbmubbunddeservicepublikationendownloadsdetailsartikel

deutsches-ressourceneffizienzprogramm-progress middot 3 httpwww

umweltbundesamtdepublikationentransformative-umweltpolitik-der-

beitrag-der middot 4 httpressourcenleichte-gesellschaftdeindexphpid=12 middot 5

httpswwwtedcomtalkspavan_sukhdev_what_s_the_price_of_nature

middot 6 httpswwwtedcomtalkstimothy_prestero_design_for_people_not_

awards

claudiabo
Hervorheben

Seite 22 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

als auch in der praktischen umsetzung

immer mehr an Konturen gewann

Auch fuumlr die Gestaltung von Produk-

ten und Prozessen wurden Strategien

entwickelt die zur loumlsung der genann-

ten Probleme integrierte Anwendungen

der Effizienz- Konsistenz- und Suffi-

zienzprinzipien vorschlagen (vgl ua

Schmidt-bleekTischner 1995)

BR

DW

ELT

EU 1972 1974 1986 1987 1992 1994 1995 1996 1999 2001 2002 2003 2004 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Limits to Growth

Gruumlndung UNEP Brundtland-Report

World Summit Rio de JaneiroWorld Summit Johannesburg

Marrakesch Prozess

Circular Economy Package

Gruumlndung WBCSD

UNCSD Sustainable Consumption Indicators

UN Sustainable Development Goals

EuropRohstoffstrategie

Fahrplan ress schonendes Europa EU-Dashboard

Europe 2020

European Ressource Efficiency Platform

European Ressources Forum

Gruumlndung Umweltbundesamt

Gruumlndung Bundesministerium fuumlr Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit

Aumlnderung Art 20a Grundgesetz

BMU-Ziel Faktor 25 bis 2020

Nationale Nachhaltigkeitsstrategie Verdopplung Rohstoffproduktivitaumlt bis 2020

Kreislaufwirtschaftsgesetz

WBGU Welt im Wandel

Rohstoffstrategie

ProgRess I

Gruumlndung Ressourcen-Kommission am Umweltbundesamt

Enquete Kommission Wachstum Wohlstand Lebensqualitaumlt

ProgRess II

National Ressources Forum

Umweltschutz als Wirtschaftsfaktor

World Ressources Forum

Rio +20

G7 Allianz Ressourceneffizienz

SDG-Report

G8 3R Action Plan

Europ Nachhaltigkeitsstrategie

Abb 1 Quelle Wuppertal Institut 2016 berg H Liedtke Ch Welfens J (2016) Hintergrundrecherche und Definition einer Ressourcenleichten Gesell-schaft Arbeitspapier im Projekt bdquoErfolgsbedingungen fuumlr Systemspruumlnge und Leitbilder einer ressourcenleichten Gesellschaftldquo

Wirtschaftens angestrebt werden

beispiele dazu

Europa 2020 Idee der Entkopplung

durch intelligentes nachhaltiges und

integratives Wachstum

Enquete Kommission fuumlr Wachs-

tum Wohlstand und lebensqualitaumlt in

Deutschland mit konkreten Handlung-

sempfehlungen fuumlr mehr Wohlstand

bei gleichzeitiger Abkopplung vom

Ressourcenverbrauch

ProgRess 1 und 2 in Deutschland

Programme die nachhaltige Nutzung

der natuumlrlichen Ressourcen in den

fokus stellen

Diese Entwicklungen haben dazu

beigetragen dass das leitbild einer

bdquoressourcenleichten Gesellschaftldquo die

innerhalb des zur Verfuumlgung stehenden

umweltraumes eine hohe lebensquali-

taumlt und Entfaltung des der Einzelnen

sowie der Gemeinschaft foumlrdert und

fordert sowohl in der Wissenschaft

Seite 23 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

GreenEconomy

Green Economy ndash verstanden

als eine wettbewerbsfaumlhige

umwelt- und sozialvertraumlgliche

Wirtschaftsweise ndash wird seit etwa

2007 zum neuen Leitbild in der

internationalen und nationalen

Diskussion zu Wachstum Wohl-

stand und Lebensqualitaumlt Der

begriff wurde federfuumlhrend von

uNEP gepraumlgt

Aufgrund der folgewirkungen die mit

dem aktuellen Wirtschaftssystem ver-

bunden sind wie beispielsweise fort-

schreitender Klimawandel biodiversi-

taumltsverlust und Ressourcenknappheit

setzt sich zunehmend die Auffassung

durch dass dieses ressourcen- und

energieintensive Wirtschaftsmodell

nicht uneingeschraumlnkt fortgesetzt wer-

den kann

Die Chance fuumlr eine nachhaltige faire

und offene Zukunft im Sinne einer

Green Economy ist daher die Entwick-

lung eines Wirtschafts- und Gesell-

schaftsmodells das sowohl die nach-

haltige Nutzung der Oumlkosysteme als

auch den gesellschaftlichen Wohlstand

sichert Dies macht es erforderlich dass

die Produktions- und Konsumprozesse

innerhalb oumlkologischer und sozialer

leitplanken stattfinden und die End-

lichkeit der Ressourcen beruumlcksichtigt

wird

fuumlr die umsetzung von Green

Economy wurde die Green Econo-

my Initiative ins leben gerufen die

Entscheidungstraumlger unterstuumltzen soll

eine ressourcen- und Co2-aumlrmere und

sozial gerechtere Wirtschaft zu rea-

lisieren Das umsteuern in Richtung

einer Green Economy stellt eine sehr

hohe Herausforderung fuumlr Wirtschaft

und Gesellschaft dar Der Uumlbergang

zu einer nachhaltigeren Wirtschafts-

weise bedarf der Erschlieszligung neuer

Zukunftsmaumlrkte sowie neuer Geschaumlfts-

modelle die eine drastische Steige-

rung der Ressourceneffizienz in den

Produktions- und Dienstleistungssek-

toren bewirken Es bedarf staatlicher

flankierungsmaszlignahmen um diesen

Wirtschaftskurs zu unterstuumltzen die

erforderlichen leitplanken zu setzen

sowie das gesellschaftliche bewusstsein

und nachhaltigere Konsumstile dahin-

gehend zu foumlrdern

Towards a Green Economy 1

UNEP (2011) Towards a Green Economy ndash Pathways to Sustainable Development and Poverty Eradicati-on A Synthesis for Policy Makers

OECD (2011) Towards Green Growth 2

OECD (2010) Transition to a low-carbon economy ndash public goals and corporate practices OECD Publishing 3

Europa 2020 Strategie ndash Eine Strategie fuumlr intelligentes nachhaltiges und integratives Wachstum 4

Discussions about Green Econo-my often ignore the Social 5

This short 10 minute video addresses this issue

uNRISDlsquos Project on the Social Dimensions of Green Economy and Sustainable Development 6

Modul bdquoWirtschaftNeue Wirt-schaftsordnung (WIN)ldquo 7

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Forum fuumlr Verantwortung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut

Growing green economies 8

Von Rio nach Rio+20

TED 2010 Tim Jackson An ec-onomic reality check 9

Tim Jackson stellt ein Konzept vor dass es durch feste oumlkonomische Prinzipien ermoumlglicht aktuelle Krisen zu uumlberwinden und in die Zukunft zu investieren

TED 2012 Juan Verde Towards the green economy 10

Juan Verde ist uumlberzeugt dass be-reits verfuumlgbare Innovationen eine beispiellose Zunahme von gruumlner Technologie und damit einen oumlkono-mischen Wandel hervorrufen koumlnnen

Seite 24 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpwwwuneporgpublicationscontentspub_details_search

aspID=4188 middot 2 httpwwwoecd-ilibraryorgenvironmenttowards-green-

growth_9789264111318-en middot 3 httpdxdoiorg1017879789264090231-

en middot 4 httpeceuropaeueurope2020 middot 5 httpswwwyoutubecom

watchv=O5lBwrJcUOk middot 6 httpwwwunrisdorggreeneconomy middot

7 httpwwwforum-fuer-verantwortungdepublikationenwirtschaftneue-

weltordnung middot 8 httpswwwyoutubecomwatchv=m9AS6KT7a5Y middot

For more info visit wwwoecdorgrio+20 middot 9 httpwwwtedcomtalks

tim_jackson_s_economic_reality_check middot 10 httpswww youtubecom

watchv=x-7ZBairDh4

Seite 25 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

four returnsPrinzip

Commonlandrsquos approach is to

restore landscapes by building

and (co-) funding sustainable

businesses in 3 landscape zo-

nes delivering 4 types of return

inspirational social natural and

financial return within a 20 years

time horizon

Return of Inspiration Giving

people hope and a sense of pur-

pose

Return of Social Capital bringing

back jobs business activity edu-

cation and security

Return of Natural Capital Resto-

ring biodiversity soil and water

quality

Return of financial Capital Reali-

zing long-term sustainable profit

Ein landstrich braucht auf lange Sicht

drei Zonen um dauerhaft von nutzen

zu sein

Natural Zone

Investment Restoring vegetation Plan-

ting native trees and clearing invasive

species Natural restoration limited

maintenance

Return Co2 capture water soil Resto-

red biodiversity forestry hunting

Tourism

Combined Zone

Investment Restoring landscape Plan-

ting usable trees Restoring perennial

vegetation and soil limited mainten-

ance

Return Co2 capture water soil

Partially restored biodiversity Agrofo-

restry fruit trees timber Tourism

Economic Zone

Investment Sustainable agriculture fo-

restry aquaculture Real estate infras-

tructure fitting in landscape Ventures

with positive impact on landscape

Return Co2 capture water soil Crops

and products New businesses new

collaborations Economic development

(wwwcommonlandcom)

commonlandcom 1

Organisation die sich fuumlr die groszligflauml-chige Restauration von Landschaften einsetzt Auf deren Internetpraumlsenz werden deren Ziele und Vorgehens-weisen schnell deutlich Zusaumltzlich gibt es viele Paper und Videos

four returns Three Zones

Ferwerda W Four Returns Three Zones 20 years A systemic and practical approach to scale up land-scape restoration by business and investors to create a restoration in-dustry chapter in book (2015) bdquoLand Restoration Reclaiming Landscapes for a Sustainable Futurerdquo (Elseviers Publication)

John D Liu Hope in a changing climate 2

Liu stellt vor wie vertrocknete Landschaften wiederbelebt werden koumlnnen

Chris McKnett The investment logic for sustainability 3

Groszliginvestoren als Schluumlsselspieler fuumlr den oumlkologischen Fortschritt

1 wwwcommonlandcom middot 2 httpswwwyoutubecom

watchv=41qnjXKdE70 middot

3 httpswwwtedcomtalkschris_mcknett_the_investment_logic_for_

sustainability

Seite 26 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

DeutscheNachhaltigkeitsstrategie

Die Nationale Nachhaltigkeits-

strategie bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo beschlossen im

Jahr 2002 bestimmt den Kurs fuumlr

eine nachhaltige Entwicklung auf

der nationalen Ebene

Ihre leitlinien sind Generationenge-

rechtigkeit lebensqualitaumlt sozialer

Zusammenhalt und internationale Ver-

antwortung In dem Dokument wurden

Ziele (i d R fuumlr das Jahr 2020) fuumlr die

oumlkologische oumlkonomische und soziale

Nachhaltigkeit benannt und insgesamt

21 Schluumlsselindikatoren definiert die

es gestatten den Erreichungsgrad

dieser Ziele bereits heute statistisch zu

messen und die weitere Entwicklung

Jahr fuumlr Jahr zu beobachten

Die Indikatoren beschreiben nicht

nur Ziele an sich sondern gelegentlich

auch sogenannte Zwischenziele deren

Erreichung wiederum den fortschritt

auch bei anderen Zielen voranbringt

So zb bedeutet eine Verbesserung

beim Indikator sbquoEnergieproduktivitaumltlsquo

gleichzeitig auch eine Verbesserung des

Indikatorwertes bei den Treibhausgase-

missionen

Seit der ersten Version der Nach-

haltigkeitsstrategie wurden die Indi-

katoren teilweise erweitert und der

aktuellen Situation angepasst wie zb

die neuen Indikatoren wie Anteil des

Stroms aus erneuerbaren Energiequel-

len am Stromverbrauch oder Schulden-

stand so dass im neuesten Indikato-

renbericht 2012 effektiv 38 Indikatoren

untersucht werden

Diese Indikatoren werden im Abstand

von zwei Jahren in Indikatorenbe-

richten des Statistischen bundesamtes

aktualisiert und der aktuelle Stand und

Entwicklungen dargestellt

Seit 2002 wurden 3 fortschritts-

berichte veroumlffentlicht in denen die

Strategie weiterentwickelt und aktua-

lisiert wird 2004 bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo 2008 bdquofuumlr ein nachhal-

tiges Deutschland und fortschrittsbe-

richt 2012

Die bundesregierung bereitet derzeit

die bdquoNachhaltigkeitsstrategie 2016ldquo vor

ndash und schreibt damit die Nachhaltig-

keitsstrategie fort

bundesregierung (2002) Perspektiven fuumlr Deutschland 1

10 Jahre Nachhaltigkeit bdquomade in Germany 2

Kurzpapier zum Fortschrittsbericht

basisinformationen Lexikon der NachhaltigkeitAachener Stiftung 3

bundesregierung im Web 4

Internetauftritt der Bundesregierung zur nationalen Nachhaltigkeitsstrate-gie mit kurzem Themenuumlberblick

Silke uebelmesser How demographic change is sha-ping our future 5

Ausblick auf die Herausforderun-gen vor die uns der demographische Wandel in den naumlchsten Jahren stellt

1 httpwwwbundesregierungdeContentDE_Anlagen

Nachhaltigkeit-wiederhergestelltperspektiven-fuer-deutschland-

langfassungpdfjsessionid=DD7315CEA90912E6C3977178854C9BDB

s3t1__blob=publicati-onFileampv=3 middot 2 httpwwwbundesregierung

deContentDE_AnlagenNachhaltigkeit-wiederhergestellt2012-

05-09-kurzpapier-zum-fortschrittsbericht-2012-barrierefrei

pdfjsessionid=DD7315CEA90912E6C3977178854C9BDBs3t1__

blob=publicationFileampv=3 middot 3 httpswwwnachhaltigkeitinfoartikel

nationale_nachhaltigkeitsstrategie_entwicklung_1694htm middot 4 httpswww

bundesregierungdeWebsBregDEThemenNachhaltigkeitsstrategie1-

die-nationale-nachhaltigkeitsstrategienachhaltigkeitsstrategie_node

html middot 5 httptedxtalkstedcomvideoHow-demographic-change-is-

shapisearch3Agermany

Seite 27 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren

Nachhaltiges Produzieren und

Konsumieren hat sich in den letz-

ten zwei Jahrzehnten zu einem

der wichtigsten Themenbereiche

der Nachhaltigkeitsdiskussion

auf dem internationalen euro-

paumlischen und nationalen Level

entwickelt

Die globalen Klimaveraumlnderungen

und umweltbelastung verdeutlichen

die Notwendigkeit einer systemischen

sozial-oumlkologischen Transformation

der Gesellschaft in Richtung Nach-

haltigkeit bdquobereits seit geraumer Zeit

befindet sich das fossile oumlkonomische

System international im umbruch

Dieser Strukturwandel wird vom

WbGu (Wissenschaftlicher beirat der

bundesregierung Globale umweltver-

aumlnderungen) als beginn einer bdquoGroszligen

Transformationldquo zur nachhaltigen Ge-

sellschaft verstanden die innerhalb der

planetarischen leitplanken der Nach-

haltigkeit verlaufen mussldquo (WbGu

2011 S 1) Ein Uumlberschreiten dieser

leitplanken koumlnne die oumlkologischen

Rahmenbedingungen veraumlndern und

ein Risiko fuumlr die zukuumlnftigen Genera-

tionen darstellen (vgl Potsdam-Institut

fuumlr Klimafolgenforschung 2009)

Das Tempo des Verbrauchs von

natuumlrlichen Ressourcen der von 10

Mrd Tonnen 1950 auf 70 Mrd Tonnen

2010 rapide gestiegen ist kann nicht

fortgesetzt werden um im Rahmen der

planetarischen Grenze zu wirtschaften

muumlsste der globale Ressourcenver-

brauch bis 2050 etwa halbiert werden

(Schmidt-bleek 2007 uNEP 2011)

Auf der nationalen Ebene muumlsste die

Reduktion des Ressourcenverbrauchs

um einen faktor 10 und auf der Haus-

haltsebene in Deutschland um den fak-

tor 5 auf etwa 8 Tonnen pro Kopf und

Jahr (lettemeier etal 2014) reduziert

werden

Eine radikale Reduzierung des

Ressourcenverbrauchs bei gleichzeitig

groumlszligtmoumlglicher lebensqualitaumlt welt-

weit ist eine globale Herausforderung

des 21 Jahrhunderts Der Weg hin zu

einer 8t-Gesellschaft (lettenmeier et

al 2014) verlangt nach einer nachhal-

tigeren Gestaltung von Produktions-

und Konsummustern sowie der damit

Material footprint 1

Lettenmeier Michael Liedke Chris-ta Rohn Holger (2014) Eight Tons of Material Footprint - Suggestion for a Resource Cap for Household Cons-umption in Finland In Resources 33 (2014) S 488-515

Stellschrauben fuumlr Nachhaltigkeit

Liedtke Ch etal (2015b) Stell-schrauben fuumlr Nachhaltigkeit Trends und Verantwortungen in Produktion und Konsum in Stiftung Entwicklung und Frieden (Hrsg) Globale Trends 2015 Perspektiven fuumlr die Gesellschaft Fischer Verlag 2015 S 299-314

Marrakech-Prozess 2

Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren in der Eu 3

Sustainable Consumption and Production and the SDGs 4

UNEP Post 2015 Note 2

Indikatoren 5

European food Sustainable Cons-umption and Production Round Table 6

The Story of Stuff 7

Der Film beschreibt den kompletten Konsumkreislauf mit seinen sozialen und oumlkologischen Folgen (deutsch)

unsichtbare Schaumltze im Mobil-telefon Ein Animationsfilm zum Recycling von Handys 8

Eine Veranschaulichung des Lebens-zyklus elektronischer Geraumlte am Bei-spiel Handy Die Wiederverwendung von bis zu 80 Prozent der Rohstoffe in gebrauchten Handys ist zentraler Bestandteil der bdquoRohstoff-Expediti-on die vom Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung anlaumlsslich des Wissenschaftsjahres 2012 ausgerufen wurde

Seite 28 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

verbundenen Produkt-Dienstleistungs-

systeme wie Infrastrukturen

Nachhaltiges Konsumieren und Produ-

zieren wird definiert alsldquo a holistic

approach to minimising the negative

environmental impacts from consump-

tion and production systems while

promoting quality of life for allrdquo (uNEP

2015a S 10) Der holistische Ansatz

Sustainable Production and Consumption Systems

Lebel L etal (Hrsg) (2010) Sustainable Production and Cons-umption Systems Knowledge Enga-gement and Practice Springer

Planetarische Grenzen 9

Potsdam-Institut fuumlr Klimafolgenfor-schung (2009) Planetarische Gren-zen Ein sicherer Handlungsraum fuumlr die Menschheit Pressemitteilung vom 23092009

uNEP (2015a) Sustainable Cons-umption and Production A Hand-book for Policymakers 10

uNEP (2015b) Sustainable Cons-umption and Production Indica-tors for future SDGs 11

Konsum und Nachhaltigkeit 12

Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung (2010) Konsum und Nachhaltigkeit Wie Nachhaltigkeit in der Konsum-gesellschaft kaumluflich und (er)lebbar wird Eine Aufgabe fuumlr Politik Wirt-schaft Buumlrgerinnen und Buumlrger

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

faktor 4

Weizsaumlcker EU von Lovins AB Lovins LH (1995) Faktor Vier Doppelter Wohlstand ndash halbierter Naturverbrauch Der neue Bericht an den CLUB OF ROME Muumlnchen Verlag Droemer Knaur

Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung (2011) Der Deutsche Nachhaltig-keitskodex 13

Welt im Wandel

WBGU (2011) Welt im Wandel Gesellschaftsvertrag fuumlr eine Groszlige Transformation Hauptgutachten Berlin

Global Guidance Principles for Life Cycle Assessment Databases

UNEPSETAC (2011) Global Gu-idance Principles for Life Cycle Assessment Databases ndash A Basis for Greener Processes and Products Paris France

Modul bdquoKonsum (KON)ldquo 14

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Didaktische Module bdquoVom Wissen zum Handelnldquo Modul bdquoKons-um (KON)ldquo Forum fuumlr Verantwor-tung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Ot-zenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut Was hat unser Konsum mit Klima- und Ressourcenschutz zu tun Was sind die Trends in der weltwei-ten Entwicklung und welche Strategi-en koumlnnen Wohlstand erhalten ohne das System Erde zu uumlberlasten

MIPS ndash Wieviel umwelt braucht der Mensch

Schmidt-Bleek F (1994) Wieviel Umwelt braucht der Mensch MIPS das Maszlig fuumlr oumlkologisches Wirtschaf-ten Basel Boston Birkhaumluser Verlag

TED 2010 Tim Jackson An econi-mist reality check 15

Tim Jackson spricht uumlber Rezession Klimawandel und Ungleichheit und wie wir in eine bessere Zukunft inves-tieren koumlnnen

Von sozial-oumlkologischen Experi-menten in den Alltag 16

Vortrag von Michael Minis auf der Tagung bdquoWas bewegt Von sozial-ouml-kologischen Experimenten in den Alltagldquo (8 und 9 Maumlrz 2012 Berlin) Kritische Reflektion von Produktions- und Konsummustern

was-bewegtorg 17

Pionierhafte Konzepte fuumlr einen nachhaltigen Wandel von Produk-tions- und Konsummustern werden vorgestellt und kritisch reflektiert - sowohl aus praktischer als auch aus wissenschaftlicher Sicht In diesem Zusammenhang wird Tamyca als Konzept zur Aumlnderung der zukuumlnfti-gen Automobilnutzung dargestellt

amp

(siehe Abbildung 1 unten) der unter-

schiedliche Interventionsmoumlglichkeiten

im lebenszyklus eines Produktes oder

einer Dienstleistung umfasst hat eine

entscheidende bedeutung fuumlr systemi-

sche betrachtung der Produktions- und

Konsumsysteme

uNEP definiert Grundcharakteristika

der nachhaltigen Produktions-Konsum-

systeme (uNEP 2015a S 10)

Verbesserung der lebensqualitaumlt

unter beruumlcksichtigung des Ressour-

cenbedarfs zukuumlnftiger Generationen

und umweltqualitaumlt

Entkopplung des Wirtschaftswachs-

tums vom Ressourcenverbrauch durch

Seite 29 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

- Reduktion von Material- und

Energieintensitaumlt sowie der Emissi-

on- und Abfallmengen von Produkti-

on- und Konsumaktivitaumlten

- foumlrderung des Wandels zu energie-

und materialeichten Konsummustern

ohne Verzicht auf lebensqualitaumlt

Data

LCA data (including data for carbon and water footprint exposure and hazard data etc)

Life Cycle Approaches

LCA Carbon and water footprint material flow accounting risk assessment social LCA Life cycle costing

Life cycle sustainability assessment etc

Programmes and activities

Design for environment eco-labelsgreen procurement recycling design for

sustainability sustainable procurement etc

Life cycle

management systemsand sustainable consumption

and production policies

Sustainability

Abb 2 Holistischer Systemansatz zu nachhaltigen Produktions-Konsumsysteme (uNEP 2015a S 41)

Quelle Eigene Darstellung

Anwendung des lebenszyklusansat-

zes unter beruumlcksichtigung der Aus-

wirkungen auf die umwelt von allen

Phasen der Produktions- und Kons-

umprozesse

Strategisches Vorgehen gegen

Reboundeffekte (Kompensation der

Efffizienzgewinne durch steigenden

Konsum)

Auf globaler Ebene wird die Proble-

matik der nachhaltigeren Produktions-

und Konsummuster vorrangig von den

Vereinten Nationen (uN) und ihren

unterorganisationen wie etwa der

Commission on Sustainable Develop-

ment (CSD) und dem united Nations

Environment Programme (uNEP)

sowie von weiteren internationalen

organisationen wie der organisation

Politische Umsetzung der Strategien und Maszlignahmen zu Nachhaltigem Produzieren und Konsumieren

Welt

2015 UN Vollversammlung verabschiedete Ziele fuumlr nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals- SDGacutes siehe httpwwwforu-muedewp-contentuploads201507SDG-Factsheet_FUEpdf Ziel 12 lautet bdquoFuumlr nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgenldquo Die SDGs sollen ab 2016 bis 2030 verwirklicht werden Sie bilden ndash gemeinsam mit Umsetzungsmaszlignahmen Indikatoren zur Fortschritts-messung sowie Uumlberpruumlfungsmechanismen ndash die so genannte Post-2015-Agenda

Seite 30 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Europaumlische Union

2012 EU-Direktive zur Erhoumlhung der Energieeffizienz (Energy Efficiency Directive) gezielt auf die Einfuumlhrung von Maszlignahmen zur Erreichung von 20-Erhoumlhung der Energieeffizienz bis zum Jahr 2020 in den Laumlndern der Europaumlischen Union

2010 Europa 2020-Wirtschaftsprogramm gezielt auf ein bdquointelligentes nachhaltiges und integratives Wachstumldquo und eine bessere Koordinie-rung der nationalen und europaumlischen Wirtschaft bis zum Jahr 2020

2009

Oumlkodesign-Richtlinie der EU (2009125EG) die die Anforderungen an die umweltgerechte Gestaltung energieverbrauchsrelevanter Produkte (Energy-related Products ErP) formuliert

2008 Aktionsplan der EU-Kommission zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren und zu Industriepolitik Der Aktionsplan zielte auf die Foumlrderung von Innovationen zu nachhaltigeren Produktion und der Nachfrage nach nachhaltigeren Guumltern und Dienstleistungen

2012 Konferenz der Vereinten Nationen uumlber nachhaltige Entwicklung (Rio+20) - Festlegung des Konsultationsprozesses zu den Zielen nachhaltiger Entwicklung

Beschluss zu 10 Jahresprogramm zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (10 Year Framework of Programmes 10YFP) ge-zielt auf eine weltweite verstaumlrkte Einfuumlhrung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmuster

2005 Gruumlndung des UNEP-Center for Sustainable Production and Consumption (siehe wwwscp-centreorg) am Wuppertal Institut als Hausinstitut der Vereinten Nationen den Marrakesch-Prozess zu unterstuumltzen2003

2003 Internationales Expertentreffen in Marrakesch (vgl wwwunorgesasustdevsdissuesconsumptionmarrakechhtm) organisiert von den Vereinten Nationen Start des sog bdquoMarrakesch-Prozessesldquo koordiniert durch das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und die Abteilung fuumlr wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten der Vereinten Nationen (UN-DESA)

2002 Der zweite Weltgipfel fuumlr Nachhaltige Entwicklung (WSSD) 2002 in Johannesburg das beschlossene Umsetzungsprogramm (bdquoPlan of Implementationldquo) widmet dem Uumlbergang zu nachhaltigeren Konsum- und Produktionsmustern ein eigenes Kapitel in dem wichtige Ansatzpunkte fuumlr die Umsetzung wie Monitoring Life-Cycle-Analysis Oumlkoeffizienzprogramme Indikatoren zielgruppenspezifische Informations- und Aufklaumlrungsprogramme hervorgehoben werden

1995 Gruumlndung der Kommission fuumlr Nachhaltige Entwicklung (Commission on Sustainable Development - CSD) der Vereinten Nationen Ausarbeitung des Internationalen Arbeitsprogramms zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (bdquoInternational Work Programme on Changing Consumption and Production)

1992 Erster Weltgipfel zu Nachhaltiger Entwicklung in Rio de Janeiro Der Kapitel 4 des Abschlussdokuments bdquoAgenda 21 bdquoVeraumlnderung der Konsumgewohnheitenldquo adressiert zwei Themenbereiche bdquoUumlberkonsum von Ressourcenldquo und bdquo(Negative) Effekte des Konsumen-tenverhaltensldquo die bis heute im Zentrum der globalen Debatte um Konsum- und Produktionsmuster stehen

Seite 31 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2006 Verabschiedung neuer angepassten Version der Nachhaltigkeitsstrategie die konkrete Zielsetzungen und Maszlignahmen fuumlr prioritaumlre Bereiche wie Klimawandel nachhaltige Produktion und nachhaltiger Konsum Demografie Migration gesellschaftliche Integration ua benennt

2001 Erste EU-Nachhaltigkeitsstrategie gezielt auf Verbesserung der Lebensqualitaumlt heutiger und zukuumlnftiger Generationen

Gruumlnbuch der Europaumlischen Kommission zur Integrierten Produktpolitik mit den Schwerpunkten oumlkologische Gestaltung von Produkten Bedeutung der Preisbildung und Konsumentenentscheidungen

1993 Einfuumlhrung des EU-Oumlko-Audits (Eco- Management and Audit Scheme (EMAS) EMAS-Verordnung adressiert die Eigenverantwortung der Wirtschaft bei der Bewaumlltigung ihrer direkten und indirekten Umweltauswirkungen

1992 Einfuumlhrung des freiwilligen Europaumlischen Umweltzeichens (kurz Euroblume bzw EU-Ecolabel) zur Kennzeichnung von Verbraucherpro-dukten und Dienstleistungen (Verordnung EWG 880) gekennzeichnet werden Konsumguumlter die sich durch besondere Umweltvertraumlglich-keit und vergleichsweise geringe Gesundheitsbelastung auszeichnen Die Auszeichnung wird eigenverantwortlich durch nationale Institute der teilnehmenden Laumlnder vergeben

Deutschland

2015 Anfang des politischen Dialogprozesses zur Umsetzung der Ziele nachhaltiger Entwicklung (Sustainable Development Goals)

2014 Kabinettsbeschluss der Bundesregierung uumlber die Nationale Nachhaltigkeitsstrategie die einen bdquowesentlicher Rahmenldquo fuumlr die Umsetzung der SDGs in Deutschland werden soll

2008 Gruumlndung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises der den Wandel zu einer nachhaltigen Gesellschaft unterstuumltzt die relevanten Akteure aus Wirtschaft Kommunen und Forschung in nachhaltigem Handeln bestaumlrkt und dazu beitraumlgt die Grundsaumltze nachhaltiger Entwicklung in der oumlffentlichen Wahrnehmung staumlrker zu verankern

2004 Start eines langfristigen bdquoNationalen Dialogprozesses zur Weiterentwicklung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmusterldquo an dem Akteure aus Politik Wirtschaft Wissenschaft und Zivilgesellschaft in den Dialog bringt Die Initiative wird durch das Bundesumweltministe-rium und das Umweltbundesamt koordiniert

2002

Deutsche Nationale Nachhaltigkeitsstrategie ndash beschlossen von der Bundesregierung wird in den naumlchsten Jahren mehrere Male uumlberar-beitet und an die aktuellen Trendentwicklungen angepasst

Seite 32 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2001 Berufung des Rates fuumlr Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung mit dem Ziel Beitraumlge zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln In diesem Rahmen beschaumlftigt sich der Rat mit der Problematik des nachhaltigen Konsums (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_Maerz_2010_01pdf) und auch eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr Unternehmen (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaRNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Janu-ar_2012pdf)

Die Entwicklung von nachhaltigeren Produktions- und Konsummustern wird in Deutschland von weiteren Institutionen gefoumlrdert und aktiv unterstuumlzt Dazu gehoumlren ua Netzwerke zu Verbraucherforschung in Bund und einigen Laumlndern

- Foumlrderprogramme der sozialoumlkologischen Forschung des BMBFacutes httpwwwfonadede19711 - Sachverstaumlndigerrat fuumlr Verbraucherfragen httpwwwsvr-verbraucherfragende - Deutscher Nachhaltigkeitspreis (httpswwwnachhaltigkeitspreisde)

1997 Im Jahr 1997 begann das von den beiden Institutionen initiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur Fundierung und Evaluierung nachhaltige-rer Konsummuster und Verhaltensstileldquo

1993 In Deutschland wurde bereits vor 1993 von einzelnen Wissenschaftlern auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffizienz und die Rolle nach-haltigeren Produzierens und Konsumierens wie des Designs fuumlr eine nachhaltige Entwicklung hingewiesen (von WeizsaumlckerLovinsLovins 1995 Schmidt-Bleek 1994) Das Bundesumweltministerium (BMU) und das Umweltbundesamt (UBA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre eine breite gesellschaftliche Debatte zu diesem Thema

Economic Co-operation and Develop-

ment (oECD) getragen Die CSD

der Vereinten Nationen wurde nach

dem uN-Weltgipfel in Rio de Janeiro

1993 gegruumlndet um die umsetzung

der Agenda 21 voranzutreiben Die

Kommission hatte bereits zu beginn

das Themenfeld bdquoKonsum- und Produk-

tionsmusterldquo zu ihrem Arbeitsschwer-

punkt erklaumlrt In folge dessen wurde

im Jahr 1995 das bdquoInternational Work

Programme on Changing Consumption

and Production Patternsldquo (IWPCCPP)

verabschiedet Zu den Hauptaufgaben

des Programms gehoumlren

die Identifikation der politischen

Implikationen von Konsumtrends und

Produktionsmustern

die Revision von uN-Richtlinien fuumlr

den Konsumentenschutz sowie

die Evaluation der Effektivitaumlt von

politischen Maszlignahmen die auf die

Aumlnderung von Konsum- und Produkti-

onsmustern zielen

In Deutschland wurde bereits vor

1993 von einzelnen Wissenschaftlern

auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffi-

zienz und die Rolle nachhaltigeren Pro-

duzierens und Konsumierens wie des

Designs fuumlr eine nachhaltige Entwick-

lung hingewiesen (von Weizsaumlcker

lovinslovins 1995 Schmidt-bleek

1994) Das bundesumweltministerium

(bMu) und das umweltbundesamt

(ubA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre

eine breite gesellschaftliche Debatte zu

diesem Thema Im Jahr 1997 begann

das von den beiden Institutionen ini-

tiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur

fundierung und Evaluierung nachhal-

tigerer Konsummuster und Verhaltens-

stileldquo Die TeilnehmerInnen dieses Pro-

gramms haben sich im Jahr 2000 in der

so genannten bdquoTutzinger Erklaumlrungldquo

auf eine Allianz fuumlr einen nachhaltige-

ren Konsum verstaumlndigt Ebenfalls im

Jahr 2000 richtete die bundesregierung

einen bdquoStaatssekretaumlrsausschuss fuumlr

Nachhaltige Entwicklungldquo ein Ein Jahr

spaumlter wurde der bdquoRat fuumlr Nachhaltige

Entwicklungldquo gegruumlndet der sich ua

intensiv mit der Problematik des Kons-

ums (httpwwwnachhaltigkeitsrat

deuploadsmediabroschuere_Kons-

um_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf) aber eben auch

eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr

unternehmen (wwwnachhaltigkeits-

Seite 33 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

ratdeuploadsmediaRNE_Der_Deut-

sche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_tex-

te_Nr_41_Januar_2012pdf)

Durch den Impuls des WSSD in

Johannesburg griffen 2004 das bundes-

umweltministerium und das umwelt-

bundesamt die Herausforderung auf

und initiierten in Deutschland einen

langfristigen bdquoNationalen Dialogprozess

zur Weiterentwicklung nachhaltiger

Konsum- und Produktionsmusterldquo der

Akteure aus Politik Wirtschaft Wis-

senschaft und Zivilgesellschaft in den

Dialog bringt

Die Entwicklung von Nachhaltigeren

Produktions- und Konsummustern wird

in Deutschland von weiteren Instituti-

onen gefoumlrdert und aktiv unterstuumltzt

Dazu gehoumlren ua

Netzwerke zu Verbraucherforschung

in bund und einigen laumlndern

foumlrderprogramme der sozialoumlkolo-

gischen forschung des bMbf (http

wwwfonadede19711)

Sachverstaumlndigenrat fuumlr Verbrau-

cherfragen

(wwwsvr-verbraucherfragende)

Deutscher Nachhaltigkeitspreis

(wwwnachhaltigkeitspreisde)

1 httpwwwmdpicom2079-927633488htm middot 2 httpwwwunepfr

scpmarrakech middot 3 httpeceuropaeuenvironmenteussdescp_enhtm

middot 4 httpwwwnrg4sdorgunep-post-2015-briefing-notes middot 5 http

wwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-indicators-

future-sdgs middot 6 httpwwwfood-scpeu middot 7 httpswwwyoutubecom

watchv=UCQLgACc6fQ middot 8 httpwupperinstorgawiasad2288 middot 9

httpswwwpik-potsdamdeaktuellespressemitteilungenarchiv2009

planetarische-grenzen-ein-sicherer-handlungsraum-fuer-die- middot 10 https

sustainabledevelopmentunorgpage=viewampnr=1951amptype=400ampmenu=35 middot

11 httpwwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-

indicators-future-sdgs middot 12 httpswwwnachhaltigkeitsratdefileadmin_

migratedmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf middot 13 httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmedia

RNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Januar_2012

pdf middot 14 httpwwwforum-fuer-verantwortungdepublikationenkonsum

middot 15 httpwwwtedcomtalkstim_jackson_s_economic_reality_

checklanguage=en middot 16 httpswwwyoutubecomwatchv=hQ73hv8GGSQ

middot 17 httpwwwwas-bewegtorg

Wie die oben dargestellte Entwick-

lung zeigt sind in der Zwischenzeit

Strategien und Maszlignahmen zur

umsetzung nachhaltiger Produktions-

und Konsummuster auf allen Ebenen

etabliert Eine nachhaltigere Gestaltung

der Wertschoumlpfungsketten von Pro-

dukten und Dienstleistungen setzt sich

immer mehr durch nachhaltige Guumlter

werden auch immer oumlfter von der

Gesellschaft nachgefragt Es wurden

sowohl Instrumente fuumlr die umsetzung

nachhaltigeren Produktionsmuster (wie

zb Oumlko-Audit Effizienzstandards) wie

auch zur unterstuumltzung von nachhalti-

geren Konsummustern (wie oumlko-label

gesellschaftliche Dialogprozesse)

entwickelt Das schafft groszlige Entwick-

lungspotenziale fuumlr Designer die die

oumlkologischen Anspruumlche erfuumlllen koumln-

nen indem sie zukunftfaumlhige Produkt-

Dienstleistungssysteme gestalten die

bei den moumlglichst kleinem Resoourcen-

verbrauch den von Kunden gewuumlnsch-

ten Nutzen stiften

claudiabo
Hervorheben

Seite 34 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design undNachhaltigkeit

Nachhaltige Entwicklung ist

eine grundlegend gestalterische

Aufgabe mit der Zielsetzung die

bestehenden Produktions- und

Konsumsysteme energie- und res-

sourceneffizienter zu entwickeln

Waumlhrend das ldquokonventionelle

Designrdquo Produkte entwirft und

dadurch Lebensstile vorgibt wer-

den in den neuen Ansaumltzen (wie

zb bdquoHuman Centered Designldquo

bdquopartizipatives Designldquo oder bdquoDe-

sign Activismldquo) die Verbraucher zu

Mitgestaltern (siehe ua fuad-

Luke A (2009) fuhs S brocchi

D Draser b et al (Hrsg) (2014))

Diese neue Designausrichtung

die sich unter dem begriff bdquoTrans-

formationsdesignldquo verbirgt (siehe

dazu Irwin T Tonkinwise C

Kossoff G (2012) SommerWel-

zer (2014)) beruht auf integrierten

Kompetenzen des Produkt-Servi-

ce- Social- und Kommunikations-

design und verbindet diese mit

einem nachhaltigen Transforma-

tions- wie Innovationsmanage-

ment

Design ist immer transformativ Egal

ob wir unser Handy benutzen ein buch

lesen eine Werbung anschauen oder

einen fahrkartenautomaten benutzen

die Nutzung spezifischer Produkte

Services sowie von Kommunikation

beeinflusst unsere Handlungen und

verdeutlicht gleichzeitig unsere eigene

Haltung unser Denken unsere kultu-

rellen Muster wie auch unsere Wuumln-

sche und Vorstellungen materialisieren

sich in Produkten Infrastrukturen und

Dienstleistungen und umgekehrt

Wir kaufen Produkte die uns einen so-

zialen Status geben ndash dabei wird nicht

nur der Status sondern auch Struktur

Sicherheit oder Identitaumlt vermittelt

Sie de-codieren uns und unsere Ge-

sellschaft

Die Gestaltung der materiellen basis

ndash das sind Produkte und Infrastruktu-

ren - unserer emotionalen wie auch

Grund-bedarfe greifen ineinander und

sind Ziel und Aufgabe von Design sie

sind Teil jeglicher Veraumlnderungsprozes-

se Damit ruumlckt Design in das Zentrum

gesellschaftlicher Entwicklungspro-

zesse Gleichzeitig nutzen und beein-

Change by design

Brown T (2009) Change by design How Design Thinking Transforms Organizations and Inspires Innovati-on HarperCollins

Developing Theories

Doordan D (2013) Developing Theories for Sustainable Design In Stuart Walker and Jaques Giard (eds) The Handbook of Design for Sustainability Bloomsbury London

Speculative Everything

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Design Research for Sustainable Social Innovation 1

Manzini E (2007) ldquoDesign Research for Sustainable Social Innovationrdquo Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Service Design Network (2014) What is Service Design 2

Design for the real world 3

Papanek V amp Fuller R B (1972) Design for the real world (p 22) London Thames and Hudson

Design Guide vom Wuppertal Insititut 4

inhabitat 5

TED 2010 Emily Pilloton Teaching design for change 6

Ansatz zur Foumlrderung von Schuumllern um mit smartem Design benachteilig-ten Gebieten neue Moumlglichkeiten zu geben

TED 2010 Eben bayer Are mus-h-rooms the new plastic 7

Eben Bayer erklaumlrt warum Pilze das neue nachhaltige Verpackungsmate-rial werden koumlnnen

TED 2010 Michael Pawlyn using naturersquos genius in architecture 8

Wie kann die Architektur von der Na-tur lernen um ressourceneffizienter und energieaumlrmer zu arbeiten

Seite 35 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design ActivismFuad-Luke A (2009) Design Ac-tivism Oxon Routledge

Nachhaltiges Design

Fuhs S Brocchi D Draser B et al (Hrsg) (2014) Die Geschichte des Nachhaltigen Designs Bad Hom-burg VAS

The Transition Companion

Hopkins R (2011) The Transition Companion Making Your Communi-ty More Resilient in Uncertain Times White River Junction VT Chelsea Green Publishing Company

Transition Design

Irwin T (2015) Transtion Design A Proposal for a New Area of Design Practice Study and Research Design and Culture Journal forthcoming July 2015

An Educational framework

Irwin T Tonkinwise C Kossoff G (2012) An Educational Framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon University

Tranformation of Society 9

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Transition Management Loorbach D (2007) Transition Ma-nagement New mode of governance for sustainable development Utrecht International Books

Sustainable Social Innovation 10

Manzini E (2007) Design Research for Sustainable Social Innovation Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Design Observer Group 11

Transformative Wissenschaft

Schneidewind U M Singer-Bro-dowski (2013) Transformative Wis-senschaft Klimawandel im deutschen Wissenschafts- und Hochschulsystem Metropolis 2013

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

The Design of Everyday Life

Shove E et al (2007) The Design of Everyday Life Berg London

Transformationsdesign Sommer B Welzer H (2014) Transformationsdesign Wege in eine zukunftsfaumlhige Moder-ne Muumlnchen oekom

Was ist Eco Design

Tischner U et al (2000) Was ist EcoDesign Ein Handbuch fuumlr oumlkolo-gische und oumlkonomische Gestaltung Verlag form praxis Frankfurt

Design for Transition 12

Tonkinwise C (2014) Design for Transition - From and to What

Weil Design die Welt veraumlndert

Von Borries F Fezer J (2013) Weil Design die Welt veraumlndert Texte zur Gestaltung Gestalten Verlag Berlin

Sustainable by Design

Walker S (2006) Sustainable by Design Explorations in Theory and Practice Earthscan London

brundtlandbericht

Weltkommission fuumlr Umwelt und Ent-wicklung (1987) Unsere gemeinsame Zukunft Brundtlandbericht Greven Eggenkamp Verlag

TED 2010 Dan Phillips Creative houses from reclaimed stuff 13

Beispiele fuumlr Haumluser aus recycelten Materialen

TED 2010 Mitchell Joachim Donrsquot build your home grow it 14

Der Stadtentwickler praumlsentiert wie eine nachhaltige Architektur auf Ba-sis von Pflanzenwachstum aussehen koumlnnte

Seite 36 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

flussen sie auch die oumlkosystemaren

Dienstleistungen Erhebliche 80 der

umweltauswirkungen eines Produktes

werden schon in der Entwurfsphase

festgelegt (Tischner et al 2000) Ein

transformatives und nachhaltiges Pro-

dukt oder eine Dienstleistung unter-

stuumltzt implizit individual- sozial- und

umweltvertraumlgliches Handeln bzw

macht Zielkonflikte sichtbar Es enthebt

den Nutzer nicht von jeglicher Verant-

wortung sondern hilft ihm diese zu

priorisieren und trainiert komplexe

resiliente Entscheidungsfindungen in

komplexen umwelten

Design hat nicht nur die Rolle des

schoumlnen Verhuumlllens Designer aumlstheti-

sieren natuumlrlich auch Gebrauchsgegen-

staumlnden ndash ein bedeutender faktor fuumlr

Wohlbefinden und Akzeptanz - doch

es ist fuumlr erfolgreiches Design (Timo-

thy Prestero wuumlrde sagen Design for

outcome ndash link TED-film) essentiell

bei der Gestaltung soziale und struk-

turelle Interaktionen und Anforderun-

gen miteinzubeziehen und dabei auch

die Grenzen unseres Oumlkosystems zu

beachten Eine komplexe Aufgabe die

einer ebenso komplexen Ausbildung

bedarf (vgl zb Massek 2015 Transiti-

on Design An Educational framework

for Advancing the Study and Design of

Sustainable Transitions Terry Irwin

Cameron Tonkinwise Gideon Kos-

soff 2015 School of Design Carnegie

Mellon university) Das nachhaltig-

keitsorientierte Transformationsdesign

waumlhlt nicht nur ressourcenleichte und

nicht toxische Materialien aus sondern

schafft auch Produkte oder Dienstleis-

tungskonzepte die fuumlr den Nutzer und

die Gesellschaft erstrebenswert sind

und diesen neue Moumlglichkeiten fuumlr

attraktive sowie nachhaltige Handlun-

gen bietet

In den letzten Jahren wurden be-

griffe wie Ecodesign oumlkologisches

Design Green Design Social Design

oder Sustainable Design immer mehr

etabliert sowohl in der fachdiskussion

als auch in der breiten Gesellschaft Die

Zielsetzung dieser neuen Designaus-

richtung ist es bdquomit einem intelligenten

Einsatz der verfuumlgbaren Ressourcen

einen moumlglichst groszligen Nutzen fuumlr

alle beteiligten Akteure (entlang der

Wertschoumlpfungskette) bei minimaler

umweltbelastung und unter sozial fai-

ren bedingungen zu erreichenldquo

(httpwwwecosignnetdie-ecosign

oekologie-designnachhaltiges-design

TischnerSchmidt-bleek 1995)

letztlich wurden dann diese Ansaumlt-

ze mit denen der Transitions- oder

Transformationsforschung und -um-

setzung verbunden Es geht also um

die Integration von Oumlkointelligenz und

Transitionsorientierung fuumlr eine nach-

haltige Entwicklung Diese drei begriffe

werden in der fachliteratur folgender-

maszligen definiert

Oumlkointelligente (=oumlko-effizien-

te) Guumlter sind Gegenstaumlnde Geraumlte

Gebaumlude und Infrastrukturen die bei

Minimierung von Material Energie

flaumlchenbedarf Abfall Transport Ver-

packung und gefaumlhrlichen Stoffen uumlber

den gesamten lebenszyklus hinweg

ndash von der Rohstoffgewinnung bis zum

Recycling ndash moumlglichst lange und moumlg-

lichst viel (unterschiedlichen an den

beduumlrfnissen des einzelnen Nutzers

gemessen) Nutzen erbringen (Schmidt-

bleek 2007 S 192) Oumlkointelligente

(=oumlko-effiziente) Dienstleistungen sind

die zweckdienliche bedarfsdeckung

unter Nutzung technischer Mittel mit

moumlglichst hoher Ressourcenprodukti-

vitaumlt und moumlglichst geringer Abgabe

gefaumlhrlicher Stoffe (Schmidt-bleek

2007 S 225)

Transition ist ein begriff der Trans-

formationsdiskussion und steht stark

im Zusammenhang mit Nachhaltiger

Entwicklung ndash haumlufig werden beide

begriffe sogar synonym verwandt Die

Definition beschreibt Transition als

nicht linearen systemischen Wandel

innerhalb einer Gesellschaft (loorbach

2007 SchneidewindSinger-brodowski

2013) Transitionen sind stufenweise

Uumlbergaumlnge von einem gesellschaftli-

chen Zustand in einen anderen zb die

Stufen die notwendig waren von einer

bdquoRaucherldquo-Gesellschaft im oumlffentli-

chen Raum mehr und mehr zu einer

bdquoNichtraucherldquo-Gesellschaft zu werden

Es geht dabei um interaktives explorie-

rendes lernen das System in dem wir

leben zu beschreiben und zu gestalten

mit der Moumlglichkeit aus fehlern zu

lernen und die Entscheidungspfade

gemeinsam entsprechend anzupassen

oder zu aumlndern Auch diese stehen eine

zentrale Aufgabe von Gestaltung

Nachhaltige Entwicklung ist eine bdquohellip

Entwicklung die die beduumlrfnisse der

Gegenwart befriedigt ohne zu riskie-

ren dass kuumlnftige Generationen ihre

eigenen beduumlrfnisse nicht befriedigen

koumlnnenldquo (Weltkommission fuumlr umwelt

und Entwicklung 1987 46)

Die Veraumlnderungsdynamik geht von

der etablierten Disziplin des Service

Designs aus und veraumlndert sich dann

in Zeit und Kontext uumlber ein Design

fuumlr soziale Innovationen bis hin zum

Transition Design Wobei sich Service

Design noch in existierenden soziooumlko-

nomischen und politischen Strukturen

Abgrenzung Der begriff der Transformation bezeichnet einen fundamentalen Veraumlnderungsprozess in jeglicher form waumlhrend hingegen die bezeichnung

Transition eher eine Veraumlnderung von einer Phase zu einer anderen Phase in einem Veraumlnderungsprozess beschreibt und damit etwas weniger grundlegend ist

Seite 37 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

bewegt geht es dem Design fuumlr soziale

Innovationen schon um das Veraumlndern

dieser Strukturen und setzt an neuen

oumlkonomischen Modellen an Dabei

werden soziale beduumlrfnisse besser

als durch bisherige loumlsungsansaumltze

adressiert was in sozialer Hinsicht zu

einem positiven Wandel beitraumlgt Tran-

sition Design geht noch einen Schritt

weiter und will radikal neue soziooumlko-

nomische und soziale Werte umsetzen

um so ein komplett neues Verstaumlndnis

von lebensstilen zu schaffen So be-

zieht Transition Design die Zusammen-

haumlnge von sozialen oumlkonomischen po-

litischen sowie oumlkologischen Systemen

mit ein und fuumlhrt so zu einem radikalen

sozialen und oumlkologischen Wandel

(Irwin T Tonkinwise C Kossoff

G Transition Design An Educational

framework for Advancing the Study

and Design of Sustainable Transitions

School of Design Carnegie Mellon

university)

Abbildung 3 zeigt diese Entwicklung

auf Die Gestaltung welche die In-

teraktion zwischen Menschen (sozial)

der gestalteten Welt und der umwelt

(bdquonatural worldldquo) miteinbezieht kann

mit dem begriff bdquoDesign for Interac-

tionsldquo umschrieben werden Gestalter

aus verschiedenen Disziplinen ob

Kommunikations- Produkt- oder Inter-

facedesigner arbeiten interdisziplinaumlr

in den drei fokusgebieten (bdquoDesign for

Serviceldquo bdquoDesign for Social Innovationldquo

und bdquoTransition Designldquo) Dabei bilden

die sozialen und oumlkologischen Rahmen-

bedingungen (bdquoNatural Worldldquo) den

uumlbergeordneten Kontext in welchem

sich alle Designprobleme und loumlsungen

bewegen Transition Design ist beson-

ders gut fuumlr die Erforschung komplexer

Systeme geeignet In der Analyse

von nachhaltigeren Produktions- und

Abb 1 Continuum of Design Approaches

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 24

Mature discipline

Designfor Service

Design within existing socio-economic amp political paradigms

Solutions reach users through many lsquotouch pointsrsquo over time through the design of expe-riences Solutions are based upon the observation and inter- pretation of usersrsquo behavior and needs within particular contexts Service design solutions aim to provide profit and benefits for the service provider and useful and desirable services for the user (consumer) Solutions are usually based within the business arena and existing dominant eco- no-mic paradigm

Developing discipline

Designfor Social Innovation

Design that challenges existing so-cio-economic amp political paradigms

Design that meets a social need more effectively than exis-ting solutions Solutions often leverage or lsquoamplifyrsquo exsiting under-utilized resources Social innovation is a lsquoco-designrsquo process in which design- ers work as facilitators and catalysts within transdisciplinary teams Solutions benefit multiple stakeholders and empower communi- ties to act in the public private com- mercial and non-profit sectors Design for social innovation represents design for emerging paradigms and alternative economic models and leads to significant positive social change

Emergent discipline

TransitionDesign

Design within radically new so-cio-economic amp political paradigms

Refers to design-led societal transition toward more sustain-able futures and the reconception of entire lifestyles It is based upon an under- standing of the interconnectedness and inter-dependency of social economic political and natural sys- tems Transition Design focuses on the need for lsquocosmopolitan localismrsquo a place-based lifestyle in which solutions to global problems are designed to be appropriate for local social and environmental conditions Transition Design challenges existing para- digms envisions new ones and leads to radical positive social and envi-ronmental change

Scale of time depth of engagement and context expand to include social amp environmental concerns

Seite 38 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpcampusburg-halledeid-neuwerk24-short-films-about-design

wp-contentuploadssites31201405design-research-nowpdf middot 2

httpwwwservice-design-networkorg middot 3 httpplaypenicomtekcsir

coza~acdceducationDr_Anvind_GupaLearners_Library_7_March_2007

Resourcesbooksdesignvictorpdf middot 4 httpwupperinstorgawias

ad2222 middot 5 httpinhabitatcomtagsustainable-design middot 6 httpwww

tedcomtalksemily_pilloton_teaching_design_for_changelanguage=en

middot 7 httpwwwtedcomtalkseben_bayer_are_mushrooms_the_

new_plasticlanguage=en middot 8 httpswwwtedcomtalksmichael_

pawlyn_using_nature_s_genius_in_architecture middot 9 httpsepub

wupperinstorgfiles60086008_Liedtkepdf middot 10 httpcampusburg-

halledeid-neuwerk24-short-films-about-designwp-contentuploads

sites31201405design-research-nowpdf middot 11 httpdesignobserver

comfeaturesmall-local-open-and-connected-resilient-systems-and-

sustainable-qualities37670 middot 12 httpswwwacademiaedu11796491

Design_for_Transition_-_from_and_to_what middot 13 httpswwwtedcom

talksdan_phillips_creative_houses_from_reclaimed_stufflanguage=en middot 14

httpswwwtedcomtalksmitchell_joachim_don_t_build_your_home_

grow_itlanguage=en

Abb 4 Design for Interactions

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 26

Designedbuilt World

ProductsCommunications and Environments

Design Sub-Disciplines Context of All DesignAreas of Design focus

Design for Interactions

Natural WorldDesign forService

Moderate changeExisting paradigms and systems

Design forSocial Innovation

Significant changeEmerging paradigms and systems

Transition Design

Radical changeFuture paradigms and systems

Konsummustern werden die alltaumlgli-

chen Handlungsmuster und -strukturen

(lebens- und Arbeitswelten) alltaumlg-

lichen Praktiken (lebensstilanalysen)

sowie die Kommunikation zwischen

den Subsystemen analysiert

Daruumlber hinaus bietet der Transi-

tion-Design-Ansatz in Verbindung mit

Handlungsmodellen fuumlr nachhaltiges

Produzieren und Konsumieren die

Moumlglichkeit realitaumltsnah moumlgliche

Models of Change zu erforschen fuumlr

diesen Zweck werden die Ansaumltze der

modernen Verbraucherforschung (li-

ving-lab-Ansatz Transformationstheo-

rien lebensstiltypen) sowie der

Entwicklung von unternehmenskultur

mit dem Ansatz des Transition Design

verbunden

erstellt von

bull Prof Dr Christa Liedtke

bull Dr Maria J Welfens

bull Hannah Fink

in Zusammenarbeit mit

bull Dr Alexandra Buumlttgen

bull Sarah Reddig

bull Christoph Tochtrop

Stand 16062016

Wuppertal Institut fuumlr Klima umwelt Energie

Doumlppersberg 19

42103 Wuppertal

Deutschland

Postfach 100480

42004 Wuppertal

Page 14: Crashkurs Nachhaltigkeit: eine multimediale Uebersicht · Institut für Klima, ... Eine differenzierte Ausarbeitung von Megatrends listet die European Envi-ronment Agency, ... Welt

Seite 14 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Die Grenzendes Wachstums

Die Grenzen des Wachstums

(engl lsquoThe Limits to Growthrsquo) ist

eine 1972 unter dem gleichen Titel

vorgestellte Studie zur Zukunft

der Weltwirtschaft die im Auftrag

des CLub Of ROME von dem Wis-

senschaftlerteam um Dennis und

Donella Meadows erstellt wurde

Das buch wurde weltweit uumlber 30

Millionen mal in 30 Sprachen verkauft

(Simmons 2000) Der Report hob eine

Reihe von Szenarien fuumlr die Zukunft

der Menschheit und den Planeten her-

vor und schlug vor wie effektiv Politik

und Zusammenarbeit die Herausforde-

rungen der Zukunft bewaumlltigen koumlnn-

ten Die Szenarien basieren auf einem

Computermodell zur Simulation von

Wechselwirkungen von fuumlnf globalen

Wirtschaftssysteme wie bevoumllkerung

Nahrungsmittelproduktion die In-

dustrieproduktion umweltverschmut-

zung und Verbrauch nicht erneuerbarer

natuumlrlicher Ressourcen Entgegen der

landlaumlufigen Meinung hat haben die

im buch beschriebenen Szenarien

keinen weltweiten Zusammenbruch

vorhergesagt bis zum Ende des 20

Jahrhunderts Das business-as-usual-

Szenario geht vielmehr davon aus

dass wenn Menschen weiterhin mehr

Natur verbrauchen als diese faumlhig ist

zu liefern wird die globale wirtschaft-

liche Zusammenbruch und ein steiler

bevoumllkerungsruumlckgang im Jahr 2030

auftreten

Allerdings verdeutlichte die Studie

auch dass unbegrenztes Wirtschafts-

wachstum moumlglich ist wenn die Politik

in Technologien investiert die die Ver-

groumlszligerung des oumlkologischen fuszligab-

drucks der Menschheit reguliert (CoR

Homepage)

Damit erreichten die Mitglieder des

CoR Aufmerksamkeit bei den der

Weltmaumlchte und Entscheidungstraumlgern

hinsichtlich dieser Themen

Auf den bericht bdquoDie Grenzen des

Wachstumsldquo folgten uumlber 30 weitere

bdquoberichte an den Club of RoMEldquo

wie unter anderem der folgebericht

bdquobeyond the limits of growthldquo (Eduard

Pestel 1989) sowie bdquoThe future of the

oceansldquo (Elisabeth Mann borghese

1986) und bdquofaktor 4ldquo (Ernst ulrich von

Weizsaumlcker 1997)

Meadows et al (1972) The Limits to Growth 1

Matthew R Simmons Revisiting the Limits to Growth 2

Could the Club of Rome Have Been Correct After All Oktober 2000 S 1 Buchdiskussion von Limits of Growth aus dem Jahr 2000

Graham Turner 3

Graham Turner verglich die realen Daten von 1970 bis 2000 mit dem Business-as-usual-Szenario des Club of Rome von 1972 uns zeigt dass die Vorhersagen mit den Tatsachen fast uumlbereinstimmen ldquoThere is a very clear warning bell being rung hererdquo he says ldquoWe are not on a sustainable trajectoryrdquo

Dennis Meadows 4

Presentation by Dennis Meadows on The Limits to Growth and the future of humanity

Zusammenfassung des buches 5

40 years sbquoLimits to Growthlsquo

TED 2013 The Limits to Growth update ndash Dennis Meadows (2006) 6

Dennis Meadows praumlsentiert das Update zu 30 Jahren Die Grenzen des Wachstums

Dennis L Meadows on the future of our Planet 7

Meadows spricht uumlber Entwicklun-gen welche seit Grenzen des Wachs-tums eingetreten sind und was diese bedeuten

Seite 15 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

30 Jahre spaumlter im Jahr 1992

erschien ein update des buches lsquoThe

limits to Growth The 30-Year updatersquo

und wurde zum bestseller Erneut wur-

den pessimistische Analysen praumlsen-

tiert daneben aber auch erste Anzei-

chen fuumlr einen bewusstseinswandel der

Menschen aufgezeigt

In den vergangenen drei Jahrzehnten

haben sich das bevoumllkerungswachstum

und die globale Erwaumlrmung sehr nahe

an den Szenarien die im buch Grenzen

des Wachstums von 1972 vorhergesagt

wurden bewegt (siehe Material zur

Vertiefung) Die Autoren geben in der

zweiten Auflage keine Vorhersagen

zu zukuumlnftigen umweltzerstoumlrungen

bieten aber eine Analyse der gegenwaumlr-

tigen und zukuumlnftigen Trends in der

Ressourcennutzung und eine Vielzahl

von moumlglichen Ereignissen

Das 30-Jahre-update ist damit auch

1 httpwwwclubofromeorgreportthe-limits-to-growth middot 2 http

wwwgreatchangeorgov-simmonsclub_of_rome_revistedhtml middot 3 http

wwwsmithsonianmagcomscience-naturelooking-back-on-the-limits-of-

growth-125269840no-ist middot 4 httpwwwbene-muenchendefileadmin

user_uploadPDFsBericht_zum_Besuch_von_Dennis_Meadowspdf middot 5

httpwwwclubofromeorgflashlimits_to_growthhtml middot 6 Part I https

wwwyoutubecomwatchv=aylvkCqp8ak (001030 h) middot Part II httpswww

youtubecomwatchv=SLeLn4hDEMQ (001030 h) middot Part III httpswww

youtubecomwatchv=ZFyWKpL_Zjw (001030 h) middot Part IV httpswww

youtubecomwatchv=qsTTwkyNS1k (001030 h) middot Part V httpswww

youtubecomwatchv=Ck7baSRtHA8 (000643 h) middot 7 httpswwwyoutube

comwatchv=cVzK8Do-u6E

eine Warnung Ein bdquoovershootldquo wie

im ersten buch beschrieben wird laut

der Autoren nicht ohne einen Zusam-

menbruch auskommen koumlnnen Aber es

gibt den Grund zu der Annahme dass

die Menschen bisherige Schaumlden an der

Erde ruumlckgaumlngig machen koumlnnen wenn

sie geeignete Maszlignahmen finden um

Ineffizienz und Verschwendung zu

reduzieren

Seite 16 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Clubof Rome

Der CLub Of ROME (COR) ist eine

nicht-profitorientierte Organisa-

tion unabhaumlngig von politischen

ideologischen und religioumlsen

Interessen Mit dem Leitgedan-

ken sich fuumlr eine lebenswerte und

nachhaltige Zukunft der Mensch-

heit einzusetzen wurde der Club

von fIAT-Manager Aurelio Peccei

und dem OECD-Generaldirektor

Alexander King in Rom 1968 ins

Leben gerufen

Der Club of RoME erlangte seine be-

kanntheit aber vor allem im Jahr 1972

durch den viel diskutierten bericht

bdquoThe limits to Growthldquo (bdquoDie Grenzen

des Wachstumsldquo)

Seither gilt der CoR als eine Ver-

einigung von Persoumlnlichkeiten aus

Wissenschaft Kultur Wirtschaft und

Politik aus allen Regionen der Erde

der sich fuumlr eine nachhaltige Entwick-

lung die die beduumlrfnisse der heutigen

wie auch der kuumlnftigen Generationen

an den begrenzten Ressourcen sowie

der begrenzten belastbarkeit unserer

Oumlkosysteme orientiert einsetzt Zum

Markenzeichen des Club of RoME ist

der Grundsatz bdquoGlobal denken - lokal

handelnldquo (bdquoThink global act localldquo)

geworden

THE Club of RoME ist eine Platt-

form die unterschiedliche Akade-

miker Wissenschaftler Politiker

Wirtschaftsexperten und Mitglieder

der Zivilgesellschaft zusammenbringt

um effektive Ansaumltze und Handlung-

sempfehlungen einer bandbreite von

miteinander verbundenen globalen

Herausforderungen zu designen ent-

wickeln und zu implementieren Die

Probleme beinhalten Nachhaltigkeit

Wirtschaftswachstum Ressourcenkons-

um frieden Sicherheit und Demogra-

fie Die Mitglieder des Club of RoME

engagieren sich in einer bandbreite von

international agierenden Initiativen

und Projekten Ausgewaumlhlte Publika-

tionen von Mitgliedern erscheinen als

ldquoReports to the Club of RoMErdquo

Mittlerweile gibt es zahlreiche Able-

ger des CoR auf nationaler Ebene die

sogenannten bdquoNational Associationsldquo

Diese haben das Ziel die Ideale des

Club of RoME in heute uumlber 30 laumln-

dern und Regionen zu verwirklichen

Sammlung Reports to the Club of Rome 1

Club of Rome International 2

Think Tank 30 Deutschland des Club of Rome 3

Think tank 30 Deutschland ist ein unabhaumlngiges uumlberparteiliches und eigenstaumlndiges Netzwerk junger Men-schen in den Zwanzigern und Dreiszligi-gern unter dem Dach der Deutschen Gesellschaft CLUB OF ROME

Deutsche Gesellschaft Club of Rome Wachstum Ja bitte ndash aber 20 4

Youtube-Channel Club of Rome 5

Offizieller YouTube-Auftritt des CLUB OF ROME

Seite 17 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

So gibt es auch in Deutschland eine

Deutsche Gesellschaft Club of RoME

die bereits 1978 in Hamburg gegruumln-

det wurde Eduard Pestel Initiator des

deutschen Ablegers und Mitglied des

Club of RoME hatte entscheidend

zur Realisierung der Arbeiten an bdquoGren-

zen des Wachstumsldquo beigetragen

1 httpwwwclubofromeorgactivitiesreports middot 2 httpwww

clubofromeorg middot 3 httpwwwtt30de middot 4 httpwwwclubofrome

deweitere-initiativenhtml middot 5 httpswwwyoutubecomchannel

UC8A9L4UYgk_tTvkZhaDOLVQ

Seite 18 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2052Prognose

Im Mai 2012 im Vorfeld des um-

weltgipfels von Rio erschien der

bericht bdquo2052 - Eine globale Pro-

gnose fuumlr die naumlchsten 40 Jahreldquo

(ldquo2052 ndash A Global forecast for the

Next forty Yearsrdquo)

In diesem neuen Report fuumlr den Club

of RoME gibt Jorgen Randers einer

der urspruumlnglichen Koautoren des

berichtes bdquoGrenzen des Wachstumsldquo

einen Ausblick auf die naumlchsten 40

Jahre der Weltwirtschaft und -gesell-

schaft und wirft einige unbequeme

fragen auf

Welche Nationen werde zukuumlnftig

ihren Wohlstand halten koumlnnen und

welchen wird das nicht gelingen

Was bedeutet die wirtschaftli-

che Vorherrschaft Chinas fuumlr andere

Weltregionen

Ist die westliche Demokratie dazu

geeignet die groszligen Menschheitspro-

bleme zu loumlsen

Jorgen Randers stuumltzt sich auf globale

Prognoseinstrumente und seine eigene

Arbeit im bereich Nachhaltigkeit zu-

sammen mit mehr als 30 Vorhersagen

von fuumlhrenden Wissenschaftlern Oumlko-

nomen und Zukunftsforscher aus der

Welt der Wirtschaft der Nachhaltigkeit

und der Wissenschaft um moumlgliche

weltweite Zukuumlnfte vorauszusagen

(CoR 2012)

Dabei werden zwar drastische

Zukuumlnfte gezeichnet jedoch auch

Chancen durch den wachsenden An-

passungsprozess der Menschen an die

Grenzen des Planeten aufgezeigt Den-

noch werden auch unbequeme Trends

thematisiert wie soziale unruhen und

zahlreiche umbruumlche

New Report to the CLub Of ROME 1

COR - CLUB OF ROME (2012) 7 May Launch of major Report that presents possible global futures over the next 40 years and comes to thought-provoking conclusions 2052 A Global Forecast for the Next Forty Years

Randers Jorgen (2012) 2052 A Global forecast for the Next for-ty Years White River Junction Chelsea Green Publishing

Randers draws on his own experience in the sustainability area global forecasting tools and the predictions ndash included in the book ndash of more than thirty leading scientists economis-ts futurists and others to guide us through the future

2052info 2

Homepage of the book containing its quantitative basis ie the spread sheet papers by Joslashrgen Randers that summarise or describe the contents of the 2052 book in various ways external reviews of the 2052 book presentations speaking notes

Make your own forecast for 2052 (Excel spreadsheet) 3

Genuine data from the book

A 5000-word summary 4

An illustrated summary 5

bdquo2052 A Global forecast for the Next forty Yearsldquo Launch in Rot-terdam 6

Jorgen Randers stellt den neuen Bericht vor

TED 2012 Paul Gilding Die Erde ist voll 7

Ausblick auf Konsequenzen die ange-sichts der ausgeschoumlpften Tragfaumlhig-keit der Erde zu erwarten sind

TED 2013 Jorgen Randers Earth in 2052 8

Jorgen Randers erklaumlrt warum die natuumlrliche Verlangsamung der Wachstumsprozesse in Oumlkonomie und Bevoumllkerung der naumlchsten 40 Jahre nicht ausreichend sind um das Klima zu stabilisieren

Seite 19 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpwwwclubofromeorgreport2052 middot 2 www2052info middot 3

httpwww2052infodownload middot 4 httpwww2052infoa-5000-

word-summary middot 5 httpwww2052infowp-contentuploads201401

p120801-2052-A-global-forecast-15p-illustrated-CPSLpdf middot 6 Teil 1 https

wwwyoutubecomwatchv=8qDy0jHo_DQ middot Teils 2 httpswww

youtubecomwatchv=sTOmaiil3t0 middot 7 httpswwwtedcomtalks

paul_gilding_the_earth_is_fulllanguage=de middot 8 httpswwwyoutubecom

watchv=gPEVfXVyNMM

claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext

Seite 20 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

RessourcenleichteGesellschaft

bdquoEine ressourcenleichte Gesell-

schaft ist eine Gesellschaft die

einen moumlglichst geringen Res-

sourcenverbrauch ausweist

Ressourcen bewusst nutzt

Oumlkosystemleistungen erhaumllt den

umweltraum einhaumllt und somit

dematerialisiert ist Dies beinhal-

tet einen grundlegenden Gerech-

tigkeitsaspekt innerhalb und zwi-

schen den Generationen gleicher

Ressourcenzugang fuumlr die Men-

schen zur individuellen Entfaltung

und sozialen Wohlstandsschaf-

fung bildet einen normativen

Rahmen bezieht die Gesellschaft

dieses Ziel auf eine nachhaltige

Entwicklung so gelten die ge-

sellschaftlich entwickelten und

anerkannten Nachhaltigkeitsziele

subsidiaumlr im Mehrebenensystem

(uN Eu nationale bundesland

und lokale Ebene) und werden fuumlr

eine umsetzung von den Akteu-

ren (Staat unternehmen NPOs

buumlrger etc) operationalisiert und

beruumlcksichtigtldquo

(berg H Liedtke C Welfens J (2016 in Vorberei-

tung) Hintergrundrecherche und Definition einer

Ressourcenleichten Gesellschaft)

Ein ressourcenintensives Wirtschafts-

wachstum als gesellschaftliches und

wirtschaftspolitisches Ziel verhindert

die loumlsung der umweltprobleme die es

verursacht In folge eines dynamisch

wachsenden Ressourcenverbrauchs

uumlberschreitet in vielen Regionen der

Erde die Nutzung der natuumlrlichen

Ressourcen deutlich die Regenerati-

onsfaumlhigkeit des Planeten Das erste

deutsche Ressourceneffizienzprogramm

(ProgRess I) formulierte die beobach-

tung dass aufgrund der gegenwaumlr-

tigen Uumlbernutzung der natuumlrlichen

Ressourcen im Verhaumlltnis zu deren

Regenerationsfaumlhigkeit ein bdquoschonender

und gleichzeitig effizienter umgang

mit natuumlrlichen Ressourcen zu einer

Schluumlsselkompetenz zukunftsfaumlhiger

Gesellschaftenldquo (bMu 2012 S 6) ge-

houmlren muss

Die frage bdquoWie viele Ressourcen

braucht eine Gesellschaft um in oumlko-

logischen Grenzen ihren Wohlstand

zu bewahrenldquo beschaumlftigte deutsche

und internationale Wissenschaftler

lange bevor das leitbild einer bdquoressour-

Deutsches Ressourceneffizienz-programm

BMUB (2012) Programm zur nach-haltigen Nutzung und zum Schutz der natuumlrlichen Ressourcen

MIPS ndash Wieviel umwelt braucht der Mensch

Schmidt-Bleek F (1994) Wieviel Umwelt braucht der Mensch MIPS das Maszlig fuumlr oumlkologisches Wirtschaf-ten Basel Boston Birkhaumluser Verlag

foresightprozess 1

VDI Foresightprozess zu wirtschaft-licher technologischer und gesell-schaftlicher Veraumlnderung

ProgRess I 2

Wie wollen wir in Zukunft leben 3

Baumlr et al (2015) Transformative Umweltpolitik ndash Der Beitrag der Umweltpolitik zu Prozessen gesell-schaftlichen Wandels Teilbericht des Projektes bdquoNachhaltiges Deutschland 2030 bis 2050 ndash Wie wollen wir in Zukunft lebenldquo

Ressourcenleichte Gesellschaft im Web 4

TED 2011 Pavan Sukhdev Put a value on nature 5

Pavan Sukhdev beschreibt wie durch monetaumlre Wertzuschreibungen ein Umdenken im Umgang mit bdquokostenlo-senldquo Ressourcen wie Luft und Wasser moumlglich ist

TED 2012 Timothy Prestero De-sign for people not awards 6

Der Vortrag erklaumlrt warum es primaumlre Aufgabe des Produktdesigns sein muss Guumlter zu entwickeln die alltagstauglich und relevant sind

Seite 21 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

cenleichten Gesellschaftldquo in politische

Programme und beschluumlsse integriert

wurde Anfang der 90er Jahre wur-

den verstaumlrkt Ansaumltze in die Debatte

eingebracht die den Schwerpunkt

der umweltpolitischen Diskussion auf

die Inputseite der wirtschaftlichen

Prozesse verlagerten und die begren-

zung menschlicher Eingriffe in die

Natur forderten (Schmidt-bleek 1994

Weizsaumlckerlovinslovins 1995) Aus

der Erkenntnis neuer oumlkologischer

Zusammenhaumlnge werden entsprechend

seitdem neue Anforderungen an die

umweltpolitik gestellt Im Sinne der

Vorsorge soll demnach unter einem

leitbild der Dematerialisierung eine

kontinuierliche Reduzierung der Ma-

terial- Energie- und flaumlchenintensitaumlt

des lebens und (weiter auf S 22)

Nutzen gestalten

Schmidt-Bleek FTischner U (1995) Produktentwicklung Nutzen gestalten ndash Natur schonen Schrif-tenreihe des Wirtschaftsfoumlrderungs-instituts Nr 270 Wirtschaftsfoumlrde-rungsinstitut der Wirtschaftskammer Oumlsterreichs

faktor 4

Weizsaumlcker EU von Lovins AB Lovins LH (1995) Faktor Vier Doppelter Wohlstand ndash halbierter Naturverbrauch Der neue Bericht an den Club of Rome Muumlnchen Verlag Droemer Knaur

Module WIN amp RE________________________

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Didaktische Module bdquoVom Wissen zum HandelnldquoModule bdquo WirtschaftNeue Weltordnung( WIN)bdquo und Ressourcen und Energie (RE)ldquo Forum fuumlr Verantwortung ASKO EU-ROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken

Modul WirtschaftNeue Weltordnung (WIN)

Wie koumlnnen Wohlstand und Lebens-qualitaumlt gesichert und die Natur und das Klima geschont werden Sind eine nachhaltigere Wirtschaft und ein stetiges Wirtschaftswachstum verein-bar Im Fokus dieses Moduls stehen Ziele Strategien und Instrumente ei-ner nachhaltigeren Wirtschaft Daruuml-ber hinaus beschaumlftigt sich das Modul mit der internationalen Dimension der Problematik und diskutiert die Eckpunkte einer neuen Weltordnung

Modul bdquoRessourcen und Energie (RE)ldquo

Eine nachhaltigere Energie- und Ressourcennutzung stellt eine globale Herausforderung dar Was sind die treibenden Kraumlfte unseres Ressour-cen- und Energieverbrauchs Wie sieht der Energie und Ressourcen-verbrauch in der Zukunft aus Wie sind die Wirtschaft- und Ressourcen-politik auf nationaler und internatio-naler Ebene miteinander verflochten Zu diesen Fragen finden Sie im Modul bdquoRessourcen und Energieldquo Informa-tionen und Arbeitsmaterialien

1 Band 1 httpwwwvditzdepublikationforesight-bericht-band-

1-gesellschaftliche-veraenderungen-2030 middot Band 2 httpwww

vditzdepublikationforesight-bericht-band-2-forschungs-und-

technologieperspektiven-2030 middot Band 3 httpwwwvditzdepublikation

foresight-bericht-band-3-geschichten-aus-der-zukunft-2030 middot 2 http

wwwbmubbunddeservicepublikationendownloadsdetailsartikel

deutsches-ressourceneffizienzprogramm-progress middot 3 httpwww

umweltbundesamtdepublikationentransformative-umweltpolitik-der-

beitrag-der middot 4 httpressourcenleichte-gesellschaftdeindexphpid=12 middot 5

httpswwwtedcomtalkspavan_sukhdev_what_s_the_price_of_nature

middot 6 httpswwwtedcomtalkstimothy_prestero_design_for_people_not_

awards

claudiabo
Hervorheben

Seite 22 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

als auch in der praktischen umsetzung

immer mehr an Konturen gewann

Auch fuumlr die Gestaltung von Produk-

ten und Prozessen wurden Strategien

entwickelt die zur loumlsung der genann-

ten Probleme integrierte Anwendungen

der Effizienz- Konsistenz- und Suffi-

zienzprinzipien vorschlagen (vgl ua

Schmidt-bleekTischner 1995)

BR

DW

ELT

EU 1972 1974 1986 1987 1992 1994 1995 1996 1999 2001 2002 2003 2004 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Limits to Growth

Gruumlndung UNEP Brundtland-Report

World Summit Rio de JaneiroWorld Summit Johannesburg

Marrakesch Prozess

Circular Economy Package

Gruumlndung WBCSD

UNCSD Sustainable Consumption Indicators

UN Sustainable Development Goals

EuropRohstoffstrategie

Fahrplan ress schonendes Europa EU-Dashboard

Europe 2020

European Ressource Efficiency Platform

European Ressources Forum

Gruumlndung Umweltbundesamt

Gruumlndung Bundesministerium fuumlr Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit

Aumlnderung Art 20a Grundgesetz

BMU-Ziel Faktor 25 bis 2020

Nationale Nachhaltigkeitsstrategie Verdopplung Rohstoffproduktivitaumlt bis 2020

Kreislaufwirtschaftsgesetz

WBGU Welt im Wandel

Rohstoffstrategie

ProgRess I

Gruumlndung Ressourcen-Kommission am Umweltbundesamt

Enquete Kommission Wachstum Wohlstand Lebensqualitaumlt

ProgRess II

National Ressources Forum

Umweltschutz als Wirtschaftsfaktor

World Ressources Forum

Rio +20

G7 Allianz Ressourceneffizienz

SDG-Report

G8 3R Action Plan

Europ Nachhaltigkeitsstrategie

Abb 1 Quelle Wuppertal Institut 2016 berg H Liedtke Ch Welfens J (2016) Hintergrundrecherche und Definition einer Ressourcenleichten Gesell-schaft Arbeitspapier im Projekt bdquoErfolgsbedingungen fuumlr Systemspruumlnge und Leitbilder einer ressourcenleichten Gesellschaftldquo

Wirtschaftens angestrebt werden

beispiele dazu

Europa 2020 Idee der Entkopplung

durch intelligentes nachhaltiges und

integratives Wachstum

Enquete Kommission fuumlr Wachs-

tum Wohlstand und lebensqualitaumlt in

Deutschland mit konkreten Handlung-

sempfehlungen fuumlr mehr Wohlstand

bei gleichzeitiger Abkopplung vom

Ressourcenverbrauch

ProgRess 1 und 2 in Deutschland

Programme die nachhaltige Nutzung

der natuumlrlichen Ressourcen in den

fokus stellen

Diese Entwicklungen haben dazu

beigetragen dass das leitbild einer

bdquoressourcenleichten Gesellschaftldquo die

innerhalb des zur Verfuumlgung stehenden

umweltraumes eine hohe lebensquali-

taumlt und Entfaltung des der Einzelnen

sowie der Gemeinschaft foumlrdert und

fordert sowohl in der Wissenschaft

Seite 23 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

GreenEconomy

Green Economy ndash verstanden

als eine wettbewerbsfaumlhige

umwelt- und sozialvertraumlgliche

Wirtschaftsweise ndash wird seit etwa

2007 zum neuen Leitbild in der

internationalen und nationalen

Diskussion zu Wachstum Wohl-

stand und Lebensqualitaumlt Der

begriff wurde federfuumlhrend von

uNEP gepraumlgt

Aufgrund der folgewirkungen die mit

dem aktuellen Wirtschaftssystem ver-

bunden sind wie beispielsweise fort-

schreitender Klimawandel biodiversi-

taumltsverlust und Ressourcenknappheit

setzt sich zunehmend die Auffassung

durch dass dieses ressourcen- und

energieintensive Wirtschaftsmodell

nicht uneingeschraumlnkt fortgesetzt wer-

den kann

Die Chance fuumlr eine nachhaltige faire

und offene Zukunft im Sinne einer

Green Economy ist daher die Entwick-

lung eines Wirtschafts- und Gesell-

schaftsmodells das sowohl die nach-

haltige Nutzung der Oumlkosysteme als

auch den gesellschaftlichen Wohlstand

sichert Dies macht es erforderlich dass

die Produktions- und Konsumprozesse

innerhalb oumlkologischer und sozialer

leitplanken stattfinden und die End-

lichkeit der Ressourcen beruumlcksichtigt

wird

fuumlr die umsetzung von Green

Economy wurde die Green Econo-

my Initiative ins leben gerufen die

Entscheidungstraumlger unterstuumltzen soll

eine ressourcen- und Co2-aumlrmere und

sozial gerechtere Wirtschaft zu rea-

lisieren Das umsteuern in Richtung

einer Green Economy stellt eine sehr

hohe Herausforderung fuumlr Wirtschaft

und Gesellschaft dar Der Uumlbergang

zu einer nachhaltigeren Wirtschafts-

weise bedarf der Erschlieszligung neuer

Zukunftsmaumlrkte sowie neuer Geschaumlfts-

modelle die eine drastische Steige-

rung der Ressourceneffizienz in den

Produktions- und Dienstleistungssek-

toren bewirken Es bedarf staatlicher

flankierungsmaszlignahmen um diesen

Wirtschaftskurs zu unterstuumltzen die

erforderlichen leitplanken zu setzen

sowie das gesellschaftliche bewusstsein

und nachhaltigere Konsumstile dahin-

gehend zu foumlrdern

Towards a Green Economy 1

UNEP (2011) Towards a Green Economy ndash Pathways to Sustainable Development and Poverty Eradicati-on A Synthesis for Policy Makers

OECD (2011) Towards Green Growth 2

OECD (2010) Transition to a low-carbon economy ndash public goals and corporate practices OECD Publishing 3

Europa 2020 Strategie ndash Eine Strategie fuumlr intelligentes nachhaltiges und integratives Wachstum 4

Discussions about Green Econo-my often ignore the Social 5

This short 10 minute video addresses this issue

uNRISDlsquos Project on the Social Dimensions of Green Economy and Sustainable Development 6

Modul bdquoWirtschaftNeue Wirt-schaftsordnung (WIN)ldquo 7

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Forum fuumlr Verantwortung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut

Growing green economies 8

Von Rio nach Rio+20

TED 2010 Tim Jackson An ec-onomic reality check 9

Tim Jackson stellt ein Konzept vor dass es durch feste oumlkonomische Prinzipien ermoumlglicht aktuelle Krisen zu uumlberwinden und in die Zukunft zu investieren

TED 2012 Juan Verde Towards the green economy 10

Juan Verde ist uumlberzeugt dass be-reits verfuumlgbare Innovationen eine beispiellose Zunahme von gruumlner Technologie und damit einen oumlkono-mischen Wandel hervorrufen koumlnnen

Seite 24 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpwwwuneporgpublicationscontentspub_details_search

aspID=4188 middot 2 httpwwwoecd-ilibraryorgenvironmenttowards-green-

growth_9789264111318-en middot 3 httpdxdoiorg1017879789264090231-

en middot 4 httpeceuropaeueurope2020 middot 5 httpswwwyoutubecom

watchv=O5lBwrJcUOk middot 6 httpwwwunrisdorggreeneconomy middot

7 httpwwwforum-fuer-verantwortungdepublikationenwirtschaftneue-

weltordnung middot 8 httpswwwyoutubecomwatchv=m9AS6KT7a5Y middot

For more info visit wwwoecdorgrio+20 middot 9 httpwwwtedcomtalks

tim_jackson_s_economic_reality_check middot 10 httpswww youtubecom

watchv=x-7ZBairDh4

Seite 25 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

four returnsPrinzip

Commonlandrsquos approach is to

restore landscapes by building

and (co-) funding sustainable

businesses in 3 landscape zo-

nes delivering 4 types of return

inspirational social natural and

financial return within a 20 years

time horizon

Return of Inspiration Giving

people hope and a sense of pur-

pose

Return of Social Capital bringing

back jobs business activity edu-

cation and security

Return of Natural Capital Resto-

ring biodiversity soil and water

quality

Return of financial Capital Reali-

zing long-term sustainable profit

Ein landstrich braucht auf lange Sicht

drei Zonen um dauerhaft von nutzen

zu sein

Natural Zone

Investment Restoring vegetation Plan-

ting native trees and clearing invasive

species Natural restoration limited

maintenance

Return Co2 capture water soil Resto-

red biodiversity forestry hunting

Tourism

Combined Zone

Investment Restoring landscape Plan-

ting usable trees Restoring perennial

vegetation and soil limited mainten-

ance

Return Co2 capture water soil

Partially restored biodiversity Agrofo-

restry fruit trees timber Tourism

Economic Zone

Investment Sustainable agriculture fo-

restry aquaculture Real estate infras-

tructure fitting in landscape Ventures

with positive impact on landscape

Return Co2 capture water soil Crops

and products New businesses new

collaborations Economic development

(wwwcommonlandcom)

commonlandcom 1

Organisation die sich fuumlr die groszligflauml-chige Restauration von Landschaften einsetzt Auf deren Internetpraumlsenz werden deren Ziele und Vorgehens-weisen schnell deutlich Zusaumltzlich gibt es viele Paper und Videos

four returns Three Zones

Ferwerda W Four Returns Three Zones 20 years A systemic and practical approach to scale up land-scape restoration by business and investors to create a restoration in-dustry chapter in book (2015) bdquoLand Restoration Reclaiming Landscapes for a Sustainable Futurerdquo (Elseviers Publication)

John D Liu Hope in a changing climate 2

Liu stellt vor wie vertrocknete Landschaften wiederbelebt werden koumlnnen

Chris McKnett The investment logic for sustainability 3

Groszliginvestoren als Schluumlsselspieler fuumlr den oumlkologischen Fortschritt

1 wwwcommonlandcom middot 2 httpswwwyoutubecom

watchv=41qnjXKdE70 middot

3 httpswwwtedcomtalkschris_mcknett_the_investment_logic_for_

sustainability

Seite 26 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

DeutscheNachhaltigkeitsstrategie

Die Nationale Nachhaltigkeits-

strategie bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo beschlossen im

Jahr 2002 bestimmt den Kurs fuumlr

eine nachhaltige Entwicklung auf

der nationalen Ebene

Ihre leitlinien sind Generationenge-

rechtigkeit lebensqualitaumlt sozialer

Zusammenhalt und internationale Ver-

antwortung In dem Dokument wurden

Ziele (i d R fuumlr das Jahr 2020) fuumlr die

oumlkologische oumlkonomische und soziale

Nachhaltigkeit benannt und insgesamt

21 Schluumlsselindikatoren definiert die

es gestatten den Erreichungsgrad

dieser Ziele bereits heute statistisch zu

messen und die weitere Entwicklung

Jahr fuumlr Jahr zu beobachten

Die Indikatoren beschreiben nicht

nur Ziele an sich sondern gelegentlich

auch sogenannte Zwischenziele deren

Erreichung wiederum den fortschritt

auch bei anderen Zielen voranbringt

So zb bedeutet eine Verbesserung

beim Indikator sbquoEnergieproduktivitaumltlsquo

gleichzeitig auch eine Verbesserung des

Indikatorwertes bei den Treibhausgase-

missionen

Seit der ersten Version der Nach-

haltigkeitsstrategie wurden die Indi-

katoren teilweise erweitert und der

aktuellen Situation angepasst wie zb

die neuen Indikatoren wie Anteil des

Stroms aus erneuerbaren Energiequel-

len am Stromverbrauch oder Schulden-

stand so dass im neuesten Indikato-

renbericht 2012 effektiv 38 Indikatoren

untersucht werden

Diese Indikatoren werden im Abstand

von zwei Jahren in Indikatorenbe-

richten des Statistischen bundesamtes

aktualisiert und der aktuelle Stand und

Entwicklungen dargestellt

Seit 2002 wurden 3 fortschritts-

berichte veroumlffentlicht in denen die

Strategie weiterentwickelt und aktua-

lisiert wird 2004 bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo 2008 bdquofuumlr ein nachhal-

tiges Deutschland und fortschrittsbe-

richt 2012

Die bundesregierung bereitet derzeit

die bdquoNachhaltigkeitsstrategie 2016ldquo vor

ndash und schreibt damit die Nachhaltig-

keitsstrategie fort

bundesregierung (2002) Perspektiven fuumlr Deutschland 1

10 Jahre Nachhaltigkeit bdquomade in Germany 2

Kurzpapier zum Fortschrittsbericht

basisinformationen Lexikon der NachhaltigkeitAachener Stiftung 3

bundesregierung im Web 4

Internetauftritt der Bundesregierung zur nationalen Nachhaltigkeitsstrate-gie mit kurzem Themenuumlberblick

Silke uebelmesser How demographic change is sha-ping our future 5

Ausblick auf die Herausforderun-gen vor die uns der demographische Wandel in den naumlchsten Jahren stellt

1 httpwwwbundesregierungdeContentDE_Anlagen

Nachhaltigkeit-wiederhergestelltperspektiven-fuer-deutschland-

langfassungpdfjsessionid=DD7315CEA90912E6C3977178854C9BDB

s3t1__blob=publicati-onFileampv=3 middot 2 httpwwwbundesregierung

deContentDE_AnlagenNachhaltigkeit-wiederhergestellt2012-

05-09-kurzpapier-zum-fortschrittsbericht-2012-barrierefrei

pdfjsessionid=DD7315CEA90912E6C3977178854C9BDBs3t1__

blob=publicationFileampv=3 middot 3 httpswwwnachhaltigkeitinfoartikel

nationale_nachhaltigkeitsstrategie_entwicklung_1694htm middot 4 httpswww

bundesregierungdeWebsBregDEThemenNachhaltigkeitsstrategie1-

die-nationale-nachhaltigkeitsstrategienachhaltigkeitsstrategie_node

html middot 5 httptedxtalkstedcomvideoHow-demographic-change-is-

shapisearch3Agermany

Seite 27 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren

Nachhaltiges Produzieren und

Konsumieren hat sich in den letz-

ten zwei Jahrzehnten zu einem

der wichtigsten Themenbereiche

der Nachhaltigkeitsdiskussion

auf dem internationalen euro-

paumlischen und nationalen Level

entwickelt

Die globalen Klimaveraumlnderungen

und umweltbelastung verdeutlichen

die Notwendigkeit einer systemischen

sozial-oumlkologischen Transformation

der Gesellschaft in Richtung Nach-

haltigkeit bdquobereits seit geraumer Zeit

befindet sich das fossile oumlkonomische

System international im umbruch

Dieser Strukturwandel wird vom

WbGu (Wissenschaftlicher beirat der

bundesregierung Globale umweltver-

aumlnderungen) als beginn einer bdquoGroszligen

Transformationldquo zur nachhaltigen Ge-

sellschaft verstanden die innerhalb der

planetarischen leitplanken der Nach-

haltigkeit verlaufen mussldquo (WbGu

2011 S 1) Ein Uumlberschreiten dieser

leitplanken koumlnne die oumlkologischen

Rahmenbedingungen veraumlndern und

ein Risiko fuumlr die zukuumlnftigen Genera-

tionen darstellen (vgl Potsdam-Institut

fuumlr Klimafolgenforschung 2009)

Das Tempo des Verbrauchs von

natuumlrlichen Ressourcen der von 10

Mrd Tonnen 1950 auf 70 Mrd Tonnen

2010 rapide gestiegen ist kann nicht

fortgesetzt werden um im Rahmen der

planetarischen Grenze zu wirtschaften

muumlsste der globale Ressourcenver-

brauch bis 2050 etwa halbiert werden

(Schmidt-bleek 2007 uNEP 2011)

Auf der nationalen Ebene muumlsste die

Reduktion des Ressourcenverbrauchs

um einen faktor 10 und auf der Haus-

haltsebene in Deutschland um den fak-

tor 5 auf etwa 8 Tonnen pro Kopf und

Jahr (lettemeier etal 2014) reduziert

werden

Eine radikale Reduzierung des

Ressourcenverbrauchs bei gleichzeitig

groumlszligtmoumlglicher lebensqualitaumlt welt-

weit ist eine globale Herausforderung

des 21 Jahrhunderts Der Weg hin zu

einer 8t-Gesellschaft (lettenmeier et

al 2014) verlangt nach einer nachhal-

tigeren Gestaltung von Produktions-

und Konsummustern sowie der damit

Material footprint 1

Lettenmeier Michael Liedke Chris-ta Rohn Holger (2014) Eight Tons of Material Footprint - Suggestion for a Resource Cap for Household Cons-umption in Finland In Resources 33 (2014) S 488-515

Stellschrauben fuumlr Nachhaltigkeit

Liedtke Ch etal (2015b) Stell-schrauben fuumlr Nachhaltigkeit Trends und Verantwortungen in Produktion und Konsum in Stiftung Entwicklung und Frieden (Hrsg) Globale Trends 2015 Perspektiven fuumlr die Gesellschaft Fischer Verlag 2015 S 299-314

Marrakech-Prozess 2

Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren in der Eu 3

Sustainable Consumption and Production and the SDGs 4

UNEP Post 2015 Note 2

Indikatoren 5

European food Sustainable Cons-umption and Production Round Table 6

The Story of Stuff 7

Der Film beschreibt den kompletten Konsumkreislauf mit seinen sozialen und oumlkologischen Folgen (deutsch)

unsichtbare Schaumltze im Mobil-telefon Ein Animationsfilm zum Recycling von Handys 8

Eine Veranschaulichung des Lebens-zyklus elektronischer Geraumlte am Bei-spiel Handy Die Wiederverwendung von bis zu 80 Prozent der Rohstoffe in gebrauchten Handys ist zentraler Bestandteil der bdquoRohstoff-Expediti-on die vom Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung anlaumlsslich des Wissenschaftsjahres 2012 ausgerufen wurde

Seite 28 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

verbundenen Produkt-Dienstleistungs-

systeme wie Infrastrukturen

Nachhaltiges Konsumieren und Produ-

zieren wird definiert alsldquo a holistic

approach to minimising the negative

environmental impacts from consump-

tion and production systems while

promoting quality of life for allrdquo (uNEP

2015a S 10) Der holistische Ansatz

Sustainable Production and Consumption Systems

Lebel L etal (Hrsg) (2010) Sustainable Production and Cons-umption Systems Knowledge Enga-gement and Practice Springer

Planetarische Grenzen 9

Potsdam-Institut fuumlr Klimafolgenfor-schung (2009) Planetarische Gren-zen Ein sicherer Handlungsraum fuumlr die Menschheit Pressemitteilung vom 23092009

uNEP (2015a) Sustainable Cons-umption and Production A Hand-book for Policymakers 10

uNEP (2015b) Sustainable Cons-umption and Production Indica-tors for future SDGs 11

Konsum und Nachhaltigkeit 12

Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung (2010) Konsum und Nachhaltigkeit Wie Nachhaltigkeit in der Konsum-gesellschaft kaumluflich und (er)lebbar wird Eine Aufgabe fuumlr Politik Wirt-schaft Buumlrgerinnen und Buumlrger

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

faktor 4

Weizsaumlcker EU von Lovins AB Lovins LH (1995) Faktor Vier Doppelter Wohlstand ndash halbierter Naturverbrauch Der neue Bericht an den CLUB OF ROME Muumlnchen Verlag Droemer Knaur

Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung (2011) Der Deutsche Nachhaltig-keitskodex 13

Welt im Wandel

WBGU (2011) Welt im Wandel Gesellschaftsvertrag fuumlr eine Groszlige Transformation Hauptgutachten Berlin

Global Guidance Principles for Life Cycle Assessment Databases

UNEPSETAC (2011) Global Gu-idance Principles for Life Cycle Assessment Databases ndash A Basis for Greener Processes and Products Paris France

Modul bdquoKonsum (KON)ldquo 14

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Didaktische Module bdquoVom Wissen zum Handelnldquo Modul bdquoKons-um (KON)ldquo Forum fuumlr Verantwor-tung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Ot-zenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut Was hat unser Konsum mit Klima- und Ressourcenschutz zu tun Was sind die Trends in der weltwei-ten Entwicklung und welche Strategi-en koumlnnen Wohlstand erhalten ohne das System Erde zu uumlberlasten

MIPS ndash Wieviel umwelt braucht der Mensch

Schmidt-Bleek F (1994) Wieviel Umwelt braucht der Mensch MIPS das Maszlig fuumlr oumlkologisches Wirtschaf-ten Basel Boston Birkhaumluser Verlag

TED 2010 Tim Jackson An econi-mist reality check 15

Tim Jackson spricht uumlber Rezession Klimawandel und Ungleichheit und wie wir in eine bessere Zukunft inves-tieren koumlnnen

Von sozial-oumlkologischen Experi-menten in den Alltag 16

Vortrag von Michael Minis auf der Tagung bdquoWas bewegt Von sozial-ouml-kologischen Experimenten in den Alltagldquo (8 und 9 Maumlrz 2012 Berlin) Kritische Reflektion von Produktions- und Konsummustern

was-bewegtorg 17

Pionierhafte Konzepte fuumlr einen nachhaltigen Wandel von Produk-tions- und Konsummustern werden vorgestellt und kritisch reflektiert - sowohl aus praktischer als auch aus wissenschaftlicher Sicht In diesem Zusammenhang wird Tamyca als Konzept zur Aumlnderung der zukuumlnfti-gen Automobilnutzung dargestellt

amp

(siehe Abbildung 1 unten) der unter-

schiedliche Interventionsmoumlglichkeiten

im lebenszyklus eines Produktes oder

einer Dienstleistung umfasst hat eine

entscheidende bedeutung fuumlr systemi-

sche betrachtung der Produktions- und

Konsumsysteme

uNEP definiert Grundcharakteristika

der nachhaltigen Produktions-Konsum-

systeme (uNEP 2015a S 10)

Verbesserung der lebensqualitaumlt

unter beruumlcksichtigung des Ressour-

cenbedarfs zukuumlnftiger Generationen

und umweltqualitaumlt

Entkopplung des Wirtschaftswachs-

tums vom Ressourcenverbrauch durch

Seite 29 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

- Reduktion von Material- und

Energieintensitaumlt sowie der Emissi-

on- und Abfallmengen von Produkti-

on- und Konsumaktivitaumlten

- foumlrderung des Wandels zu energie-

und materialeichten Konsummustern

ohne Verzicht auf lebensqualitaumlt

Data

LCA data (including data for carbon and water footprint exposure and hazard data etc)

Life Cycle Approaches

LCA Carbon and water footprint material flow accounting risk assessment social LCA Life cycle costing

Life cycle sustainability assessment etc

Programmes and activities

Design for environment eco-labelsgreen procurement recycling design for

sustainability sustainable procurement etc

Life cycle

management systemsand sustainable consumption

and production policies

Sustainability

Abb 2 Holistischer Systemansatz zu nachhaltigen Produktions-Konsumsysteme (uNEP 2015a S 41)

Quelle Eigene Darstellung

Anwendung des lebenszyklusansat-

zes unter beruumlcksichtigung der Aus-

wirkungen auf die umwelt von allen

Phasen der Produktions- und Kons-

umprozesse

Strategisches Vorgehen gegen

Reboundeffekte (Kompensation der

Efffizienzgewinne durch steigenden

Konsum)

Auf globaler Ebene wird die Proble-

matik der nachhaltigeren Produktions-

und Konsummuster vorrangig von den

Vereinten Nationen (uN) und ihren

unterorganisationen wie etwa der

Commission on Sustainable Develop-

ment (CSD) und dem united Nations

Environment Programme (uNEP)

sowie von weiteren internationalen

organisationen wie der organisation

Politische Umsetzung der Strategien und Maszlignahmen zu Nachhaltigem Produzieren und Konsumieren

Welt

2015 UN Vollversammlung verabschiedete Ziele fuumlr nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals- SDGacutes siehe httpwwwforu-muedewp-contentuploads201507SDG-Factsheet_FUEpdf Ziel 12 lautet bdquoFuumlr nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgenldquo Die SDGs sollen ab 2016 bis 2030 verwirklicht werden Sie bilden ndash gemeinsam mit Umsetzungsmaszlignahmen Indikatoren zur Fortschritts-messung sowie Uumlberpruumlfungsmechanismen ndash die so genannte Post-2015-Agenda

Seite 30 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Europaumlische Union

2012 EU-Direktive zur Erhoumlhung der Energieeffizienz (Energy Efficiency Directive) gezielt auf die Einfuumlhrung von Maszlignahmen zur Erreichung von 20-Erhoumlhung der Energieeffizienz bis zum Jahr 2020 in den Laumlndern der Europaumlischen Union

2010 Europa 2020-Wirtschaftsprogramm gezielt auf ein bdquointelligentes nachhaltiges und integratives Wachstumldquo und eine bessere Koordinie-rung der nationalen und europaumlischen Wirtschaft bis zum Jahr 2020

2009

Oumlkodesign-Richtlinie der EU (2009125EG) die die Anforderungen an die umweltgerechte Gestaltung energieverbrauchsrelevanter Produkte (Energy-related Products ErP) formuliert

2008 Aktionsplan der EU-Kommission zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren und zu Industriepolitik Der Aktionsplan zielte auf die Foumlrderung von Innovationen zu nachhaltigeren Produktion und der Nachfrage nach nachhaltigeren Guumltern und Dienstleistungen

2012 Konferenz der Vereinten Nationen uumlber nachhaltige Entwicklung (Rio+20) - Festlegung des Konsultationsprozesses zu den Zielen nachhaltiger Entwicklung

Beschluss zu 10 Jahresprogramm zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (10 Year Framework of Programmes 10YFP) ge-zielt auf eine weltweite verstaumlrkte Einfuumlhrung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmuster

2005 Gruumlndung des UNEP-Center for Sustainable Production and Consumption (siehe wwwscp-centreorg) am Wuppertal Institut als Hausinstitut der Vereinten Nationen den Marrakesch-Prozess zu unterstuumltzen2003

2003 Internationales Expertentreffen in Marrakesch (vgl wwwunorgesasustdevsdissuesconsumptionmarrakechhtm) organisiert von den Vereinten Nationen Start des sog bdquoMarrakesch-Prozessesldquo koordiniert durch das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und die Abteilung fuumlr wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten der Vereinten Nationen (UN-DESA)

2002 Der zweite Weltgipfel fuumlr Nachhaltige Entwicklung (WSSD) 2002 in Johannesburg das beschlossene Umsetzungsprogramm (bdquoPlan of Implementationldquo) widmet dem Uumlbergang zu nachhaltigeren Konsum- und Produktionsmustern ein eigenes Kapitel in dem wichtige Ansatzpunkte fuumlr die Umsetzung wie Monitoring Life-Cycle-Analysis Oumlkoeffizienzprogramme Indikatoren zielgruppenspezifische Informations- und Aufklaumlrungsprogramme hervorgehoben werden

1995 Gruumlndung der Kommission fuumlr Nachhaltige Entwicklung (Commission on Sustainable Development - CSD) der Vereinten Nationen Ausarbeitung des Internationalen Arbeitsprogramms zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (bdquoInternational Work Programme on Changing Consumption and Production)

1992 Erster Weltgipfel zu Nachhaltiger Entwicklung in Rio de Janeiro Der Kapitel 4 des Abschlussdokuments bdquoAgenda 21 bdquoVeraumlnderung der Konsumgewohnheitenldquo adressiert zwei Themenbereiche bdquoUumlberkonsum von Ressourcenldquo und bdquo(Negative) Effekte des Konsumen-tenverhaltensldquo die bis heute im Zentrum der globalen Debatte um Konsum- und Produktionsmuster stehen

Seite 31 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2006 Verabschiedung neuer angepassten Version der Nachhaltigkeitsstrategie die konkrete Zielsetzungen und Maszlignahmen fuumlr prioritaumlre Bereiche wie Klimawandel nachhaltige Produktion und nachhaltiger Konsum Demografie Migration gesellschaftliche Integration ua benennt

2001 Erste EU-Nachhaltigkeitsstrategie gezielt auf Verbesserung der Lebensqualitaumlt heutiger und zukuumlnftiger Generationen

Gruumlnbuch der Europaumlischen Kommission zur Integrierten Produktpolitik mit den Schwerpunkten oumlkologische Gestaltung von Produkten Bedeutung der Preisbildung und Konsumentenentscheidungen

1993 Einfuumlhrung des EU-Oumlko-Audits (Eco- Management and Audit Scheme (EMAS) EMAS-Verordnung adressiert die Eigenverantwortung der Wirtschaft bei der Bewaumlltigung ihrer direkten und indirekten Umweltauswirkungen

1992 Einfuumlhrung des freiwilligen Europaumlischen Umweltzeichens (kurz Euroblume bzw EU-Ecolabel) zur Kennzeichnung von Verbraucherpro-dukten und Dienstleistungen (Verordnung EWG 880) gekennzeichnet werden Konsumguumlter die sich durch besondere Umweltvertraumlglich-keit und vergleichsweise geringe Gesundheitsbelastung auszeichnen Die Auszeichnung wird eigenverantwortlich durch nationale Institute der teilnehmenden Laumlnder vergeben

Deutschland

2015 Anfang des politischen Dialogprozesses zur Umsetzung der Ziele nachhaltiger Entwicklung (Sustainable Development Goals)

2014 Kabinettsbeschluss der Bundesregierung uumlber die Nationale Nachhaltigkeitsstrategie die einen bdquowesentlicher Rahmenldquo fuumlr die Umsetzung der SDGs in Deutschland werden soll

2008 Gruumlndung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises der den Wandel zu einer nachhaltigen Gesellschaft unterstuumltzt die relevanten Akteure aus Wirtschaft Kommunen und Forschung in nachhaltigem Handeln bestaumlrkt und dazu beitraumlgt die Grundsaumltze nachhaltiger Entwicklung in der oumlffentlichen Wahrnehmung staumlrker zu verankern

2004 Start eines langfristigen bdquoNationalen Dialogprozesses zur Weiterentwicklung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmusterldquo an dem Akteure aus Politik Wirtschaft Wissenschaft und Zivilgesellschaft in den Dialog bringt Die Initiative wird durch das Bundesumweltministe-rium und das Umweltbundesamt koordiniert

2002

Deutsche Nationale Nachhaltigkeitsstrategie ndash beschlossen von der Bundesregierung wird in den naumlchsten Jahren mehrere Male uumlberar-beitet und an die aktuellen Trendentwicklungen angepasst

Seite 32 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2001 Berufung des Rates fuumlr Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung mit dem Ziel Beitraumlge zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln In diesem Rahmen beschaumlftigt sich der Rat mit der Problematik des nachhaltigen Konsums (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_Maerz_2010_01pdf) und auch eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr Unternehmen (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaRNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Janu-ar_2012pdf)

Die Entwicklung von nachhaltigeren Produktions- und Konsummustern wird in Deutschland von weiteren Institutionen gefoumlrdert und aktiv unterstuumlzt Dazu gehoumlren ua Netzwerke zu Verbraucherforschung in Bund und einigen Laumlndern

- Foumlrderprogramme der sozialoumlkologischen Forschung des BMBFacutes httpwwwfonadede19711 - Sachverstaumlndigerrat fuumlr Verbraucherfragen httpwwwsvr-verbraucherfragende - Deutscher Nachhaltigkeitspreis (httpswwwnachhaltigkeitspreisde)

1997 Im Jahr 1997 begann das von den beiden Institutionen initiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur Fundierung und Evaluierung nachhaltige-rer Konsummuster und Verhaltensstileldquo

1993 In Deutschland wurde bereits vor 1993 von einzelnen Wissenschaftlern auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffizienz und die Rolle nach-haltigeren Produzierens und Konsumierens wie des Designs fuumlr eine nachhaltige Entwicklung hingewiesen (von WeizsaumlckerLovinsLovins 1995 Schmidt-Bleek 1994) Das Bundesumweltministerium (BMU) und das Umweltbundesamt (UBA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre eine breite gesellschaftliche Debatte zu diesem Thema

Economic Co-operation and Develop-

ment (oECD) getragen Die CSD

der Vereinten Nationen wurde nach

dem uN-Weltgipfel in Rio de Janeiro

1993 gegruumlndet um die umsetzung

der Agenda 21 voranzutreiben Die

Kommission hatte bereits zu beginn

das Themenfeld bdquoKonsum- und Produk-

tionsmusterldquo zu ihrem Arbeitsschwer-

punkt erklaumlrt In folge dessen wurde

im Jahr 1995 das bdquoInternational Work

Programme on Changing Consumption

and Production Patternsldquo (IWPCCPP)

verabschiedet Zu den Hauptaufgaben

des Programms gehoumlren

die Identifikation der politischen

Implikationen von Konsumtrends und

Produktionsmustern

die Revision von uN-Richtlinien fuumlr

den Konsumentenschutz sowie

die Evaluation der Effektivitaumlt von

politischen Maszlignahmen die auf die

Aumlnderung von Konsum- und Produkti-

onsmustern zielen

In Deutschland wurde bereits vor

1993 von einzelnen Wissenschaftlern

auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffi-

zienz und die Rolle nachhaltigeren Pro-

duzierens und Konsumierens wie des

Designs fuumlr eine nachhaltige Entwick-

lung hingewiesen (von Weizsaumlcker

lovinslovins 1995 Schmidt-bleek

1994) Das bundesumweltministerium

(bMu) und das umweltbundesamt

(ubA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre

eine breite gesellschaftliche Debatte zu

diesem Thema Im Jahr 1997 begann

das von den beiden Institutionen ini-

tiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur

fundierung und Evaluierung nachhal-

tigerer Konsummuster und Verhaltens-

stileldquo Die TeilnehmerInnen dieses Pro-

gramms haben sich im Jahr 2000 in der

so genannten bdquoTutzinger Erklaumlrungldquo

auf eine Allianz fuumlr einen nachhaltige-

ren Konsum verstaumlndigt Ebenfalls im

Jahr 2000 richtete die bundesregierung

einen bdquoStaatssekretaumlrsausschuss fuumlr

Nachhaltige Entwicklungldquo ein Ein Jahr

spaumlter wurde der bdquoRat fuumlr Nachhaltige

Entwicklungldquo gegruumlndet der sich ua

intensiv mit der Problematik des Kons-

ums (httpwwwnachhaltigkeitsrat

deuploadsmediabroschuere_Kons-

um_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf) aber eben auch

eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr

unternehmen (wwwnachhaltigkeits-

Seite 33 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

ratdeuploadsmediaRNE_Der_Deut-

sche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_tex-

te_Nr_41_Januar_2012pdf)

Durch den Impuls des WSSD in

Johannesburg griffen 2004 das bundes-

umweltministerium und das umwelt-

bundesamt die Herausforderung auf

und initiierten in Deutschland einen

langfristigen bdquoNationalen Dialogprozess

zur Weiterentwicklung nachhaltiger

Konsum- und Produktionsmusterldquo der

Akteure aus Politik Wirtschaft Wis-

senschaft und Zivilgesellschaft in den

Dialog bringt

Die Entwicklung von Nachhaltigeren

Produktions- und Konsummustern wird

in Deutschland von weiteren Instituti-

onen gefoumlrdert und aktiv unterstuumltzt

Dazu gehoumlren ua

Netzwerke zu Verbraucherforschung

in bund und einigen laumlndern

foumlrderprogramme der sozialoumlkolo-

gischen forschung des bMbf (http

wwwfonadede19711)

Sachverstaumlndigenrat fuumlr Verbrau-

cherfragen

(wwwsvr-verbraucherfragende)

Deutscher Nachhaltigkeitspreis

(wwwnachhaltigkeitspreisde)

1 httpwwwmdpicom2079-927633488htm middot 2 httpwwwunepfr

scpmarrakech middot 3 httpeceuropaeuenvironmenteussdescp_enhtm

middot 4 httpwwwnrg4sdorgunep-post-2015-briefing-notes middot 5 http

wwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-indicators-

future-sdgs middot 6 httpwwwfood-scpeu middot 7 httpswwwyoutubecom

watchv=UCQLgACc6fQ middot 8 httpwupperinstorgawiasad2288 middot 9

httpswwwpik-potsdamdeaktuellespressemitteilungenarchiv2009

planetarische-grenzen-ein-sicherer-handlungsraum-fuer-die- middot 10 https

sustainabledevelopmentunorgpage=viewampnr=1951amptype=400ampmenu=35 middot

11 httpwwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-

indicators-future-sdgs middot 12 httpswwwnachhaltigkeitsratdefileadmin_

migratedmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf middot 13 httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmedia

RNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Januar_2012

pdf middot 14 httpwwwforum-fuer-verantwortungdepublikationenkonsum

middot 15 httpwwwtedcomtalkstim_jackson_s_economic_reality_

checklanguage=en middot 16 httpswwwyoutubecomwatchv=hQ73hv8GGSQ

middot 17 httpwwwwas-bewegtorg

Wie die oben dargestellte Entwick-

lung zeigt sind in der Zwischenzeit

Strategien und Maszlignahmen zur

umsetzung nachhaltiger Produktions-

und Konsummuster auf allen Ebenen

etabliert Eine nachhaltigere Gestaltung

der Wertschoumlpfungsketten von Pro-

dukten und Dienstleistungen setzt sich

immer mehr durch nachhaltige Guumlter

werden auch immer oumlfter von der

Gesellschaft nachgefragt Es wurden

sowohl Instrumente fuumlr die umsetzung

nachhaltigeren Produktionsmuster (wie

zb Oumlko-Audit Effizienzstandards) wie

auch zur unterstuumltzung von nachhalti-

geren Konsummustern (wie oumlko-label

gesellschaftliche Dialogprozesse)

entwickelt Das schafft groszlige Entwick-

lungspotenziale fuumlr Designer die die

oumlkologischen Anspruumlche erfuumlllen koumln-

nen indem sie zukunftfaumlhige Produkt-

Dienstleistungssysteme gestalten die

bei den moumlglichst kleinem Resoourcen-

verbrauch den von Kunden gewuumlnsch-

ten Nutzen stiften

claudiabo
Hervorheben

Seite 34 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design undNachhaltigkeit

Nachhaltige Entwicklung ist

eine grundlegend gestalterische

Aufgabe mit der Zielsetzung die

bestehenden Produktions- und

Konsumsysteme energie- und res-

sourceneffizienter zu entwickeln

Waumlhrend das ldquokonventionelle

Designrdquo Produkte entwirft und

dadurch Lebensstile vorgibt wer-

den in den neuen Ansaumltzen (wie

zb bdquoHuman Centered Designldquo

bdquopartizipatives Designldquo oder bdquoDe-

sign Activismldquo) die Verbraucher zu

Mitgestaltern (siehe ua fuad-

Luke A (2009) fuhs S brocchi

D Draser b et al (Hrsg) (2014))

Diese neue Designausrichtung

die sich unter dem begriff bdquoTrans-

formationsdesignldquo verbirgt (siehe

dazu Irwin T Tonkinwise C

Kossoff G (2012) SommerWel-

zer (2014)) beruht auf integrierten

Kompetenzen des Produkt-Servi-

ce- Social- und Kommunikations-

design und verbindet diese mit

einem nachhaltigen Transforma-

tions- wie Innovationsmanage-

ment

Design ist immer transformativ Egal

ob wir unser Handy benutzen ein buch

lesen eine Werbung anschauen oder

einen fahrkartenautomaten benutzen

die Nutzung spezifischer Produkte

Services sowie von Kommunikation

beeinflusst unsere Handlungen und

verdeutlicht gleichzeitig unsere eigene

Haltung unser Denken unsere kultu-

rellen Muster wie auch unsere Wuumln-

sche und Vorstellungen materialisieren

sich in Produkten Infrastrukturen und

Dienstleistungen und umgekehrt

Wir kaufen Produkte die uns einen so-

zialen Status geben ndash dabei wird nicht

nur der Status sondern auch Struktur

Sicherheit oder Identitaumlt vermittelt

Sie de-codieren uns und unsere Ge-

sellschaft

Die Gestaltung der materiellen basis

ndash das sind Produkte und Infrastruktu-

ren - unserer emotionalen wie auch

Grund-bedarfe greifen ineinander und

sind Ziel und Aufgabe von Design sie

sind Teil jeglicher Veraumlnderungsprozes-

se Damit ruumlckt Design in das Zentrum

gesellschaftlicher Entwicklungspro-

zesse Gleichzeitig nutzen und beein-

Change by design

Brown T (2009) Change by design How Design Thinking Transforms Organizations and Inspires Innovati-on HarperCollins

Developing Theories

Doordan D (2013) Developing Theories for Sustainable Design In Stuart Walker and Jaques Giard (eds) The Handbook of Design for Sustainability Bloomsbury London

Speculative Everything

Dunne A Raby F (2013) Specula-tive Everything Design Fiction and Social Dreaming pp 1ndash9 Cam-bridge MA The MIT Press

Design Research for Sustainable Social Innovation 1

Manzini E (2007) ldquoDesign Research for Sustainable Social Innovationrdquo Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Service Design Network (2014) What is Service Design 2

Design for the real world 3

Papanek V amp Fuller R B (1972) Design for the real world (p 22) London Thames and Hudson

Design Guide vom Wuppertal Insititut 4

inhabitat 5

TED 2010 Emily Pilloton Teaching design for change 6

Ansatz zur Foumlrderung von Schuumllern um mit smartem Design benachteilig-ten Gebieten neue Moumlglichkeiten zu geben

TED 2010 Eben bayer Are mus-h-rooms the new plastic 7

Eben Bayer erklaumlrt warum Pilze das neue nachhaltige Verpackungsmate-rial werden koumlnnen

TED 2010 Michael Pawlyn using naturersquos genius in architecture 8

Wie kann die Architektur von der Na-tur lernen um ressourceneffizienter und energieaumlrmer zu arbeiten

Seite 35 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design ActivismFuad-Luke A (2009) Design Ac-tivism Oxon Routledge

Nachhaltiges Design

Fuhs S Brocchi D Draser B et al (Hrsg) (2014) Die Geschichte des Nachhaltigen Designs Bad Hom-burg VAS

The Transition Companion

Hopkins R (2011) The Transition Companion Making Your Communi-ty More Resilient in Uncertain Times White River Junction VT Chelsea Green Publishing Company

Transition Design

Irwin T (2015) Transtion Design A Proposal for a New Area of Design Practice Study and Research Design and Culture Journal forthcoming July 2015

An Educational framework

Irwin T Tonkinwise C Kossoff G (2012) An Educational Framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon University

Tranformation of Society 9

Liedtke C Baedeker C Borelli LM (2015) Transformation Towards a Sustainable Society ndash Key Interventi-on Areas In Innov Ener Res

Value through less

Liedtke C Buhl J Ameli N (2013) Designing value through less by integrating sustainability strategies into lifestyles International Journal of Sustainable Design 2(2) 167-180

Transition Management Loorbach D (2007) Transition Ma-nagement New mode of governance for sustainable development Utrecht International Books

Sustainable Social Innovation 10

Manzini E (2007) Design Research for Sustainable Social Innovation Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Design Observer Group 11

Transformative Wissenschaft

Schneidewind U M Singer-Bro-dowski (2013) Transformative Wis-senschaft Klimawandel im deutschen Wissenschafts- und Hochschulsystem Metropolis 2013

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

The Design of Everyday Life

Shove E et al (2007) The Design of Everyday Life Berg London

Transformationsdesign Sommer B Welzer H (2014) Transformationsdesign Wege in eine zukunftsfaumlhige Moder-ne Muumlnchen oekom

Was ist Eco Design

Tischner U et al (2000) Was ist EcoDesign Ein Handbuch fuumlr oumlkolo-gische und oumlkonomische Gestaltung Verlag form praxis Frankfurt

Design for Transition 12

Tonkinwise C (2014) Design for Transition - From and to What

Weil Design die Welt veraumlndert

Von Borries F Fezer J (2013) Weil Design die Welt veraumlndert Texte zur Gestaltung Gestalten Verlag Berlin

Sustainable by Design

Walker S (2006) Sustainable by Design Explorations in Theory and Practice Earthscan London

brundtlandbericht

Weltkommission fuumlr Umwelt und Ent-wicklung (1987) Unsere gemeinsame Zukunft Brundtlandbericht Greven Eggenkamp Verlag

TED 2010 Dan Phillips Creative houses from reclaimed stuff 13

Beispiele fuumlr Haumluser aus recycelten Materialen

TED 2010 Mitchell Joachim Donrsquot build your home grow it 14

Der Stadtentwickler praumlsentiert wie eine nachhaltige Architektur auf Ba-sis von Pflanzenwachstum aussehen koumlnnte

Seite 36 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

flussen sie auch die oumlkosystemaren

Dienstleistungen Erhebliche 80 der

umweltauswirkungen eines Produktes

werden schon in der Entwurfsphase

festgelegt (Tischner et al 2000) Ein

transformatives und nachhaltiges Pro-

dukt oder eine Dienstleistung unter-

stuumltzt implizit individual- sozial- und

umweltvertraumlgliches Handeln bzw

macht Zielkonflikte sichtbar Es enthebt

den Nutzer nicht von jeglicher Verant-

wortung sondern hilft ihm diese zu

priorisieren und trainiert komplexe

resiliente Entscheidungsfindungen in

komplexen umwelten

Design hat nicht nur die Rolle des

schoumlnen Verhuumlllens Designer aumlstheti-

sieren natuumlrlich auch Gebrauchsgegen-

staumlnden ndash ein bedeutender faktor fuumlr

Wohlbefinden und Akzeptanz - doch

es ist fuumlr erfolgreiches Design (Timo-

thy Prestero wuumlrde sagen Design for

outcome ndash link TED-film) essentiell

bei der Gestaltung soziale und struk-

turelle Interaktionen und Anforderun-

gen miteinzubeziehen und dabei auch

die Grenzen unseres Oumlkosystems zu

beachten Eine komplexe Aufgabe die

einer ebenso komplexen Ausbildung

bedarf (vgl zb Massek 2015 Transiti-

on Design An Educational framework

for Advancing the Study and Design of

Sustainable Transitions Terry Irwin

Cameron Tonkinwise Gideon Kos-

soff 2015 School of Design Carnegie

Mellon university) Das nachhaltig-

keitsorientierte Transformationsdesign

waumlhlt nicht nur ressourcenleichte und

nicht toxische Materialien aus sondern

schafft auch Produkte oder Dienstleis-

tungskonzepte die fuumlr den Nutzer und

die Gesellschaft erstrebenswert sind

und diesen neue Moumlglichkeiten fuumlr

attraktive sowie nachhaltige Handlun-

gen bietet

In den letzten Jahren wurden be-

griffe wie Ecodesign oumlkologisches

Design Green Design Social Design

oder Sustainable Design immer mehr

etabliert sowohl in der fachdiskussion

als auch in der breiten Gesellschaft Die

Zielsetzung dieser neuen Designaus-

richtung ist es bdquomit einem intelligenten

Einsatz der verfuumlgbaren Ressourcen

einen moumlglichst groszligen Nutzen fuumlr

alle beteiligten Akteure (entlang der

Wertschoumlpfungskette) bei minimaler

umweltbelastung und unter sozial fai-

ren bedingungen zu erreichenldquo

(httpwwwecosignnetdie-ecosign

oekologie-designnachhaltiges-design

TischnerSchmidt-bleek 1995)

letztlich wurden dann diese Ansaumlt-

ze mit denen der Transitions- oder

Transformationsforschung und -um-

setzung verbunden Es geht also um

die Integration von Oumlkointelligenz und

Transitionsorientierung fuumlr eine nach-

haltige Entwicklung Diese drei begriffe

werden in der fachliteratur folgender-

maszligen definiert

Oumlkointelligente (=oumlko-effizien-

te) Guumlter sind Gegenstaumlnde Geraumlte

Gebaumlude und Infrastrukturen die bei

Minimierung von Material Energie

flaumlchenbedarf Abfall Transport Ver-

packung und gefaumlhrlichen Stoffen uumlber

den gesamten lebenszyklus hinweg

ndash von der Rohstoffgewinnung bis zum

Recycling ndash moumlglichst lange und moumlg-

lichst viel (unterschiedlichen an den

beduumlrfnissen des einzelnen Nutzers

gemessen) Nutzen erbringen (Schmidt-

bleek 2007 S 192) Oumlkointelligente

(=oumlko-effiziente) Dienstleistungen sind

die zweckdienliche bedarfsdeckung

unter Nutzung technischer Mittel mit

moumlglichst hoher Ressourcenprodukti-

vitaumlt und moumlglichst geringer Abgabe

gefaumlhrlicher Stoffe (Schmidt-bleek

2007 S 225)

Transition ist ein begriff der Trans-

formationsdiskussion und steht stark

im Zusammenhang mit Nachhaltiger

Entwicklung ndash haumlufig werden beide

begriffe sogar synonym verwandt Die

Definition beschreibt Transition als

nicht linearen systemischen Wandel

innerhalb einer Gesellschaft (loorbach

2007 SchneidewindSinger-brodowski

2013) Transitionen sind stufenweise

Uumlbergaumlnge von einem gesellschaftli-

chen Zustand in einen anderen zb die

Stufen die notwendig waren von einer

bdquoRaucherldquo-Gesellschaft im oumlffentli-

chen Raum mehr und mehr zu einer

bdquoNichtraucherldquo-Gesellschaft zu werden

Es geht dabei um interaktives explorie-

rendes lernen das System in dem wir

leben zu beschreiben und zu gestalten

mit der Moumlglichkeit aus fehlern zu

lernen und die Entscheidungspfade

gemeinsam entsprechend anzupassen

oder zu aumlndern Auch diese stehen eine

zentrale Aufgabe von Gestaltung

Nachhaltige Entwicklung ist eine bdquohellip

Entwicklung die die beduumlrfnisse der

Gegenwart befriedigt ohne zu riskie-

ren dass kuumlnftige Generationen ihre

eigenen beduumlrfnisse nicht befriedigen

koumlnnenldquo (Weltkommission fuumlr umwelt

und Entwicklung 1987 46)

Die Veraumlnderungsdynamik geht von

der etablierten Disziplin des Service

Designs aus und veraumlndert sich dann

in Zeit und Kontext uumlber ein Design

fuumlr soziale Innovationen bis hin zum

Transition Design Wobei sich Service

Design noch in existierenden soziooumlko-

nomischen und politischen Strukturen

Abgrenzung Der begriff der Transformation bezeichnet einen fundamentalen Veraumlnderungsprozess in jeglicher form waumlhrend hingegen die bezeichnung

Transition eher eine Veraumlnderung von einer Phase zu einer anderen Phase in einem Veraumlnderungsprozess beschreibt und damit etwas weniger grundlegend ist

Seite 37 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

bewegt geht es dem Design fuumlr soziale

Innovationen schon um das Veraumlndern

dieser Strukturen und setzt an neuen

oumlkonomischen Modellen an Dabei

werden soziale beduumlrfnisse besser

als durch bisherige loumlsungsansaumltze

adressiert was in sozialer Hinsicht zu

einem positiven Wandel beitraumlgt Tran-

sition Design geht noch einen Schritt

weiter und will radikal neue soziooumlko-

nomische und soziale Werte umsetzen

um so ein komplett neues Verstaumlndnis

von lebensstilen zu schaffen So be-

zieht Transition Design die Zusammen-

haumlnge von sozialen oumlkonomischen po-

litischen sowie oumlkologischen Systemen

mit ein und fuumlhrt so zu einem radikalen

sozialen und oumlkologischen Wandel

(Irwin T Tonkinwise C Kossoff

G Transition Design An Educational

framework for Advancing the Study

and Design of Sustainable Transitions

School of Design Carnegie Mellon

university)

Abbildung 3 zeigt diese Entwicklung

auf Die Gestaltung welche die In-

teraktion zwischen Menschen (sozial)

der gestalteten Welt und der umwelt

(bdquonatural worldldquo) miteinbezieht kann

mit dem begriff bdquoDesign for Interac-

tionsldquo umschrieben werden Gestalter

aus verschiedenen Disziplinen ob

Kommunikations- Produkt- oder Inter-

facedesigner arbeiten interdisziplinaumlr

in den drei fokusgebieten (bdquoDesign for

Serviceldquo bdquoDesign for Social Innovationldquo

und bdquoTransition Designldquo) Dabei bilden

die sozialen und oumlkologischen Rahmen-

bedingungen (bdquoNatural Worldldquo) den

uumlbergeordneten Kontext in welchem

sich alle Designprobleme und loumlsungen

bewegen Transition Design ist beson-

ders gut fuumlr die Erforschung komplexer

Systeme geeignet In der Analyse

von nachhaltigeren Produktions- und

Abb 1 Continuum of Design Approaches

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 24

Mature discipline

Designfor Service

Design within existing socio-economic amp political paradigms

Solutions reach users through many lsquotouch pointsrsquo over time through the design of expe-riences Solutions are based upon the observation and inter- pretation of usersrsquo behavior and needs within particular contexts Service design solutions aim to provide profit and benefits for the service provider and useful and desirable services for the user (consumer) Solutions are usually based within the business arena and existing dominant eco- no-mic paradigm

Developing discipline

Designfor Social Innovation

Design that challenges existing so-cio-economic amp political paradigms

Design that meets a social need more effectively than exis-ting solutions Solutions often leverage or lsquoamplifyrsquo exsiting under-utilized resources Social innovation is a lsquoco-designrsquo process in which design- ers work as facilitators and catalysts within transdisciplinary teams Solutions benefit multiple stakeholders and empower communi- ties to act in the public private com- mercial and non-profit sectors Design for social innovation represents design for emerging paradigms and alternative economic models and leads to significant positive social change

Emergent discipline

TransitionDesign

Design within radically new so-cio-economic amp political paradigms

Refers to design-led societal transition toward more sustain-able futures and the reconception of entire lifestyles It is based upon an under- standing of the interconnectedness and inter-dependency of social economic political and natural sys- tems Transition Design focuses on the need for lsquocosmopolitan localismrsquo a place-based lifestyle in which solutions to global problems are designed to be appropriate for local social and environmental conditions Transition Design challenges existing para- digms envisions new ones and leads to radical positive social and envi-ronmental change

Scale of time depth of engagement and context expand to include social amp environmental concerns

Seite 38 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpcampusburg-halledeid-neuwerk24-short-films-about-design

wp-contentuploadssites31201405design-research-nowpdf middot 2

httpwwwservice-design-networkorg middot 3 httpplaypenicomtekcsir

coza~acdceducationDr_Anvind_GupaLearners_Library_7_March_2007

Resourcesbooksdesignvictorpdf middot 4 httpwupperinstorgawias

ad2222 middot 5 httpinhabitatcomtagsustainable-design middot 6 httpwww

tedcomtalksemily_pilloton_teaching_design_for_changelanguage=en

middot 7 httpwwwtedcomtalkseben_bayer_are_mushrooms_the_

new_plasticlanguage=en middot 8 httpswwwtedcomtalksmichael_

pawlyn_using_nature_s_genius_in_architecture middot 9 httpsepub

wupperinstorgfiles60086008_Liedtkepdf middot 10 httpcampusburg-

halledeid-neuwerk24-short-films-about-designwp-contentuploads

sites31201405design-research-nowpdf middot 11 httpdesignobserver

comfeaturesmall-local-open-and-connected-resilient-systems-and-

sustainable-qualities37670 middot 12 httpswwwacademiaedu11796491

Design_for_Transition_-_from_and_to_what middot 13 httpswwwtedcom

talksdan_phillips_creative_houses_from_reclaimed_stufflanguage=en middot 14

httpswwwtedcomtalksmitchell_joachim_don_t_build_your_home_

grow_itlanguage=en

Abb 4 Design for Interactions

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 26

Designedbuilt World

ProductsCommunications and Environments

Design Sub-Disciplines Context of All DesignAreas of Design focus

Design for Interactions

Natural WorldDesign forService

Moderate changeExisting paradigms and systems

Design forSocial Innovation

Significant changeEmerging paradigms and systems

Transition Design

Radical changeFuture paradigms and systems

Konsummustern werden die alltaumlgli-

chen Handlungsmuster und -strukturen

(lebens- und Arbeitswelten) alltaumlg-

lichen Praktiken (lebensstilanalysen)

sowie die Kommunikation zwischen

den Subsystemen analysiert

Daruumlber hinaus bietet der Transi-

tion-Design-Ansatz in Verbindung mit

Handlungsmodellen fuumlr nachhaltiges

Produzieren und Konsumieren die

Moumlglichkeit realitaumltsnah moumlgliche

Models of Change zu erforschen fuumlr

diesen Zweck werden die Ansaumltze der

modernen Verbraucherforschung (li-

ving-lab-Ansatz Transformationstheo-

rien lebensstiltypen) sowie der

Entwicklung von unternehmenskultur

mit dem Ansatz des Transition Design

verbunden

erstellt von

bull Prof Dr Christa Liedtke

bull Dr Maria J Welfens

bull Hannah Fink

in Zusammenarbeit mit

bull Dr Alexandra Buumlttgen

bull Sarah Reddig

bull Christoph Tochtrop

Stand 16062016

Wuppertal Institut fuumlr Klima umwelt Energie

Doumlppersberg 19

42103 Wuppertal

Deutschland

Postfach 100480

42004 Wuppertal

Page 15: Crashkurs Nachhaltigkeit: eine multimediale Uebersicht · Institut für Klima, ... Eine differenzierte Ausarbeitung von Megatrends listet die European Envi-ronment Agency, ... Welt

Seite 15 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

30 Jahre spaumlter im Jahr 1992

erschien ein update des buches lsquoThe

limits to Growth The 30-Year updatersquo

und wurde zum bestseller Erneut wur-

den pessimistische Analysen praumlsen-

tiert daneben aber auch erste Anzei-

chen fuumlr einen bewusstseinswandel der

Menschen aufgezeigt

In den vergangenen drei Jahrzehnten

haben sich das bevoumllkerungswachstum

und die globale Erwaumlrmung sehr nahe

an den Szenarien die im buch Grenzen

des Wachstums von 1972 vorhergesagt

wurden bewegt (siehe Material zur

Vertiefung) Die Autoren geben in der

zweiten Auflage keine Vorhersagen

zu zukuumlnftigen umweltzerstoumlrungen

bieten aber eine Analyse der gegenwaumlr-

tigen und zukuumlnftigen Trends in der

Ressourcennutzung und eine Vielzahl

von moumlglichen Ereignissen

Das 30-Jahre-update ist damit auch

1 httpwwwclubofromeorgreportthe-limits-to-growth middot 2 http

wwwgreatchangeorgov-simmonsclub_of_rome_revistedhtml middot 3 http

wwwsmithsonianmagcomscience-naturelooking-back-on-the-limits-of-

growth-125269840no-ist middot 4 httpwwwbene-muenchendefileadmin

user_uploadPDFsBericht_zum_Besuch_von_Dennis_Meadowspdf middot 5

httpwwwclubofromeorgflashlimits_to_growthhtml middot 6 Part I https

wwwyoutubecomwatchv=aylvkCqp8ak (001030 h) middot Part II httpswww

youtubecomwatchv=SLeLn4hDEMQ (001030 h) middot Part III httpswww

youtubecomwatchv=ZFyWKpL_Zjw (001030 h) middot Part IV httpswww

youtubecomwatchv=qsTTwkyNS1k (001030 h) middot Part V httpswww

youtubecomwatchv=Ck7baSRtHA8 (000643 h) middot 7 httpswwwyoutube

comwatchv=cVzK8Do-u6E

eine Warnung Ein bdquoovershootldquo wie

im ersten buch beschrieben wird laut

der Autoren nicht ohne einen Zusam-

menbruch auskommen koumlnnen Aber es

gibt den Grund zu der Annahme dass

die Menschen bisherige Schaumlden an der

Erde ruumlckgaumlngig machen koumlnnen wenn

sie geeignete Maszlignahmen finden um

Ineffizienz und Verschwendung zu

reduzieren

Seite 16 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Clubof Rome

Der CLub Of ROME (COR) ist eine

nicht-profitorientierte Organisa-

tion unabhaumlngig von politischen

ideologischen und religioumlsen

Interessen Mit dem Leitgedan-

ken sich fuumlr eine lebenswerte und

nachhaltige Zukunft der Mensch-

heit einzusetzen wurde der Club

von fIAT-Manager Aurelio Peccei

und dem OECD-Generaldirektor

Alexander King in Rom 1968 ins

Leben gerufen

Der Club of RoME erlangte seine be-

kanntheit aber vor allem im Jahr 1972

durch den viel diskutierten bericht

bdquoThe limits to Growthldquo (bdquoDie Grenzen

des Wachstumsldquo)

Seither gilt der CoR als eine Ver-

einigung von Persoumlnlichkeiten aus

Wissenschaft Kultur Wirtschaft und

Politik aus allen Regionen der Erde

der sich fuumlr eine nachhaltige Entwick-

lung die die beduumlrfnisse der heutigen

wie auch der kuumlnftigen Generationen

an den begrenzten Ressourcen sowie

der begrenzten belastbarkeit unserer

Oumlkosysteme orientiert einsetzt Zum

Markenzeichen des Club of RoME ist

der Grundsatz bdquoGlobal denken - lokal

handelnldquo (bdquoThink global act localldquo)

geworden

THE Club of RoME ist eine Platt-

form die unterschiedliche Akade-

miker Wissenschaftler Politiker

Wirtschaftsexperten und Mitglieder

der Zivilgesellschaft zusammenbringt

um effektive Ansaumltze und Handlung-

sempfehlungen einer bandbreite von

miteinander verbundenen globalen

Herausforderungen zu designen ent-

wickeln und zu implementieren Die

Probleme beinhalten Nachhaltigkeit

Wirtschaftswachstum Ressourcenkons-

um frieden Sicherheit und Demogra-

fie Die Mitglieder des Club of RoME

engagieren sich in einer bandbreite von

international agierenden Initiativen

und Projekten Ausgewaumlhlte Publika-

tionen von Mitgliedern erscheinen als

ldquoReports to the Club of RoMErdquo

Mittlerweile gibt es zahlreiche Able-

ger des CoR auf nationaler Ebene die

sogenannten bdquoNational Associationsldquo

Diese haben das Ziel die Ideale des

Club of RoME in heute uumlber 30 laumln-

dern und Regionen zu verwirklichen

Sammlung Reports to the Club of Rome 1

Club of Rome International 2

Think Tank 30 Deutschland des Club of Rome 3

Think tank 30 Deutschland ist ein unabhaumlngiges uumlberparteiliches und eigenstaumlndiges Netzwerk junger Men-schen in den Zwanzigern und Dreiszligi-gern unter dem Dach der Deutschen Gesellschaft CLUB OF ROME

Deutsche Gesellschaft Club of Rome Wachstum Ja bitte ndash aber 20 4

Youtube-Channel Club of Rome 5

Offizieller YouTube-Auftritt des CLUB OF ROME

Seite 17 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

So gibt es auch in Deutschland eine

Deutsche Gesellschaft Club of RoME

die bereits 1978 in Hamburg gegruumln-

det wurde Eduard Pestel Initiator des

deutschen Ablegers und Mitglied des

Club of RoME hatte entscheidend

zur Realisierung der Arbeiten an bdquoGren-

zen des Wachstumsldquo beigetragen

1 httpwwwclubofromeorgactivitiesreports middot 2 httpwww

clubofromeorg middot 3 httpwwwtt30de middot 4 httpwwwclubofrome

deweitere-initiativenhtml middot 5 httpswwwyoutubecomchannel

UC8A9L4UYgk_tTvkZhaDOLVQ

Seite 18 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2052Prognose

Im Mai 2012 im Vorfeld des um-

weltgipfels von Rio erschien der

bericht bdquo2052 - Eine globale Pro-

gnose fuumlr die naumlchsten 40 Jahreldquo

(ldquo2052 ndash A Global forecast for the

Next forty Yearsrdquo)

In diesem neuen Report fuumlr den Club

of RoME gibt Jorgen Randers einer

der urspruumlnglichen Koautoren des

berichtes bdquoGrenzen des Wachstumsldquo

einen Ausblick auf die naumlchsten 40

Jahre der Weltwirtschaft und -gesell-

schaft und wirft einige unbequeme

fragen auf

Welche Nationen werde zukuumlnftig

ihren Wohlstand halten koumlnnen und

welchen wird das nicht gelingen

Was bedeutet die wirtschaftli-

che Vorherrschaft Chinas fuumlr andere

Weltregionen

Ist die westliche Demokratie dazu

geeignet die groszligen Menschheitspro-

bleme zu loumlsen

Jorgen Randers stuumltzt sich auf globale

Prognoseinstrumente und seine eigene

Arbeit im bereich Nachhaltigkeit zu-

sammen mit mehr als 30 Vorhersagen

von fuumlhrenden Wissenschaftlern Oumlko-

nomen und Zukunftsforscher aus der

Welt der Wirtschaft der Nachhaltigkeit

und der Wissenschaft um moumlgliche

weltweite Zukuumlnfte vorauszusagen

(CoR 2012)

Dabei werden zwar drastische

Zukuumlnfte gezeichnet jedoch auch

Chancen durch den wachsenden An-

passungsprozess der Menschen an die

Grenzen des Planeten aufgezeigt Den-

noch werden auch unbequeme Trends

thematisiert wie soziale unruhen und

zahlreiche umbruumlche

New Report to the CLub Of ROME 1

COR - CLUB OF ROME (2012) 7 May Launch of major Report that presents possible global futures over the next 40 years and comes to thought-provoking conclusions 2052 A Global Forecast for the Next Forty Years

Randers Jorgen (2012) 2052 A Global forecast for the Next for-ty Years White River Junction Chelsea Green Publishing

Randers draws on his own experience in the sustainability area global forecasting tools and the predictions ndash included in the book ndash of more than thirty leading scientists economis-ts futurists and others to guide us through the future

2052info 2

Homepage of the book containing its quantitative basis ie the spread sheet papers by Joslashrgen Randers that summarise or describe the contents of the 2052 book in various ways external reviews of the 2052 book presentations speaking notes

Make your own forecast for 2052 (Excel spreadsheet) 3

Genuine data from the book

A 5000-word summary 4

An illustrated summary 5

bdquo2052 A Global forecast for the Next forty Yearsldquo Launch in Rot-terdam 6

Jorgen Randers stellt den neuen Bericht vor

TED 2012 Paul Gilding Die Erde ist voll 7

Ausblick auf Konsequenzen die ange-sichts der ausgeschoumlpften Tragfaumlhig-keit der Erde zu erwarten sind

TED 2013 Jorgen Randers Earth in 2052 8

Jorgen Randers erklaumlrt warum die natuumlrliche Verlangsamung der Wachstumsprozesse in Oumlkonomie und Bevoumllkerung der naumlchsten 40 Jahre nicht ausreichend sind um das Klima zu stabilisieren

Seite 19 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpwwwclubofromeorgreport2052 middot 2 www2052info middot 3

httpwww2052infodownload middot 4 httpwww2052infoa-5000-

word-summary middot 5 httpwww2052infowp-contentuploads201401

p120801-2052-A-global-forecast-15p-illustrated-CPSLpdf middot 6 Teil 1 https

wwwyoutubecomwatchv=8qDy0jHo_DQ middot Teils 2 httpswww

youtubecomwatchv=sTOmaiil3t0 middot 7 httpswwwtedcomtalks

paul_gilding_the_earth_is_fulllanguage=de middot 8 httpswwwyoutubecom

watchv=gPEVfXVyNMM

claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext

Seite 20 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

RessourcenleichteGesellschaft

bdquoEine ressourcenleichte Gesell-

schaft ist eine Gesellschaft die

einen moumlglichst geringen Res-

sourcenverbrauch ausweist

Ressourcen bewusst nutzt

Oumlkosystemleistungen erhaumllt den

umweltraum einhaumllt und somit

dematerialisiert ist Dies beinhal-

tet einen grundlegenden Gerech-

tigkeitsaspekt innerhalb und zwi-

schen den Generationen gleicher

Ressourcenzugang fuumlr die Men-

schen zur individuellen Entfaltung

und sozialen Wohlstandsschaf-

fung bildet einen normativen

Rahmen bezieht die Gesellschaft

dieses Ziel auf eine nachhaltige

Entwicklung so gelten die ge-

sellschaftlich entwickelten und

anerkannten Nachhaltigkeitsziele

subsidiaumlr im Mehrebenensystem

(uN Eu nationale bundesland

und lokale Ebene) und werden fuumlr

eine umsetzung von den Akteu-

ren (Staat unternehmen NPOs

buumlrger etc) operationalisiert und

beruumlcksichtigtldquo

(berg H Liedtke C Welfens J (2016 in Vorberei-

tung) Hintergrundrecherche und Definition einer

Ressourcenleichten Gesellschaft)

Ein ressourcenintensives Wirtschafts-

wachstum als gesellschaftliches und

wirtschaftspolitisches Ziel verhindert

die loumlsung der umweltprobleme die es

verursacht In folge eines dynamisch

wachsenden Ressourcenverbrauchs

uumlberschreitet in vielen Regionen der

Erde die Nutzung der natuumlrlichen

Ressourcen deutlich die Regenerati-

onsfaumlhigkeit des Planeten Das erste

deutsche Ressourceneffizienzprogramm

(ProgRess I) formulierte die beobach-

tung dass aufgrund der gegenwaumlr-

tigen Uumlbernutzung der natuumlrlichen

Ressourcen im Verhaumlltnis zu deren

Regenerationsfaumlhigkeit ein bdquoschonender

und gleichzeitig effizienter umgang

mit natuumlrlichen Ressourcen zu einer

Schluumlsselkompetenz zukunftsfaumlhiger

Gesellschaftenldquo (bMu 2012 S 6) ge-

houmlren muss

Die frage bdquoWie viele Ressourcen

braucht eine Gesellschaft um in oumlko-

logischen Grenzen ihren Wohlstand

zu bewahrenldquo beschaumlftigte deutsche

und internationale Wissenschaftler

lange bevor das leitbild einer bdquoressour-

Deutsches Ressourceneffizienz-programm

BMUB (2012) Programm zur nach-haltigen Nutzung und zum Schutz der natuumlrlichen Ressourcen

MIPS ndash Wieviel umwelt braucht der Mensch

Schmidt-Bleek F (1994) Wieviel Umwelt braucht der Mensch MIPS das Maszlig fuumlr oumlkologisches Wirtschaf-ten Basel Boston Birkhaumluser Verlag

foresightprozess 1

VDI Foresightprozess zu wirtschaft-licher technologischer und gesell-schaftlicher Veraumlnderung

ProgRess I 2

Wie wollen wir in Zukunft leben 3

Baumlr et al (2015) Transformative Umweltpolitik ndash Der Beitrag der Umweltpolitik zu Prozessen gesell-schaftlichen Wandels Teilbericht des Projektes bdquoNachhaltiges Deutschland 2030 bis 2050 ndash Wie wollen wir in Zukunft lebenldquo

Ressourcenleichte Gesellschaft im Web 4

TED 2011 Pavan Sukhdev Put a value on nature 5

Pavan Sukhdev beschreibt wie durch monetaumlre Wertzuschreibungen ein Umdenken im Umgang mit bdquokostenlo-senldquo Ressourcen wie Luft und Wasser moumlglich ist

TED 2012 Timothy Prestero De-sign for people not awards 6

Der Vortrag erklaumlrt warum es primaumlre Aufgabe des Produktdesigns sein muss Guumlter zu entwickeln die alltagstauglich und relevant sind

Seite 21 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

cenleichten Gesellschaftldquo in politische

Programme und beschluumlsse integriert

wurde Anfang der 90er Jahre wur-

den verstaumlrkt Ansaumltze in die Debatte

eingebracht die den Schwerpunkt

der umweltpolitischen Diskussion auf

die Inputseite der wirtschaftlichen

Prozesse verlagerten und die begren-

zung menschlicher Eingriffe in die

Natur forderten (Schmidt-bleek 1994

Weizsaumlckerlovinslovins 1995) Aus

der Erkenntnis neuer oumlkologischer

Zusammenhaumlnge werden entsprechend

seitdem neue Anforderungen an die

umweltpolitik gestellt Im Sinne der

Vorsorge soll demnach unter einem

leitbild der Dematerialisierung eine

kontinuierliche Reduzierung der Ma-

terial- Energie- und flaumlchenintensitaumlt

des lebens und (weiter auf S 22)

Nutzen gestalten

Schmidt-Bleek FTischner U (1995) Produktentwicklung Nutzen gestalten ndash Natur schonen Schrif-tenreihe des Wirtschaftsfoumlrderungs-instituts Nr 270 Wirtschaftsfoumlrde-rungsinstitut der Wirtschaftskammer Oumlsterreichs

faktor 4

Weizsaumlcker EU von Lovins AB Lovins LH (1995) Faktor Vier Doppelter Wohlstand ndash halbierter Naturverbrauch Der neue Bericht an den Club of Rome Muumlnchen Verlag Droemer Knaur

Module WIN amp RE________________________

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Didaktische Module bdquoVom Wissen zum HandelnldquoModule bdquo WirtschaftNeue Weltordnung( WIN)bdquo und Ressourcen und Energie (RE)ldquo Forum fuumlr Verantwortung ASKO EU-ROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken

Modul WirtschaftNeue Weltordnung (WIN)

Wie koumlnnen Wohlstand und Lebens-qualitaumlt gesichert und die Natur und das Klima geschont werden Sind eine nachhaltigere Wirtschaft und ein stetiges Wirtschaftswachstum verein-bar Im Fokus dieses Moduls stehen Ziele Strategien und Instrumente ei-ner nachhaltigeren Wirtschaft Daruuml-ber hinaus beschaumlftigt sich das Modul mit der internationalen Dimension der Problematik und diskutiert die Eckpunkte einer neuen Weltordnung

Modul bdquoRessourcen und Energie (RE)ldquo

Eine nachhaltigere Energie- und Ressourcennutzung stellt eine globale Herausforderung dar Was sind die treibenden Kraumlfte unseres Ressour-cen- und Energieverbrauchs Wie sieht der Energie und Ressourcen-verbrauch in der Zukunft aus Wie sind die Wirtschaft- und Ressourcen-politik auf nationaler und internatio-naler Ebene miteinander verflochten Zu diesen Fragen finden Sie im Modul bdquoRessourcen und Energieldquo Informa-tionen und Arbeitsmaterialien

1 Band 1 httpwwwvditzdepublikationforesight-bericht-band-

1-gesellschaftliche-veraenderungen-2030 middot Band 2 httpwww

vditzdepublikationforesight-bericht-band-2-forschungs-und-

technologieperspektiven-2030 middot Band 3 httpwwwvditzdepublikation

foresight-bericht-band-3-geschichten-aus-der-zukunft-2030 middot 2 http

wwwbmubbunddeservicepublikationendownloadsdetailsartikel

deutsches-ressourceneffizienzprogramm-progress middot 3 httpwww

umweltbundesamtdepublikationentransformative-umweltpolitik-der-

beitrag-der middot 4 httpressourcenleichte-gesellschaftdeindexphpid=12 middot 5

httpswwwtedcomtalkspavan_sukhdev_what_s_the_price_of_nature

middot 6 httpswwwtedcomtalkstimothy_prestero_design_for_people_not_

awards

claudiabo
Hervorheben

Seite 22 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

als auch in der praktischen umsetzung

immer mehr an Konturen gewann

Auch fuumlr die Gestaltung von Produk-

ten und Prozessen wurden Strategien

entwickelt die zur loumlsung der genann-

ten Probleme integrierte Anwendungen

der Effizienz- Konsistenz- und Suffi-

zienzprinzipien vorschlagen (vgl ua

Schmidt-bleekTischner 1995)

BR

DW

ELT

EU 1972 1974 1986 1987 1992 1994 1995 1996 1999 2001 2002 2003 2004 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Limits to Growth

Gruumlndung UNEP Brundtland-Report

World Summit Rio de JaneiroWorld Summit Johannesburg

Marrakesch Prozess

Circular Economy Package

Gruumlndung WBCSD

UNCSD Sustainable Consumption Indicators

UN Sustainable Development Goals

EuropRohstoffstrategie

Fahrplan ress schonendes Europa EU-Dashboard

Europe 2020

European Ressource Efficiency Platform

European Ressources Forum

Gruumlndung Umweltbundesamt

Gruumlndung Bundesministerium fuumlr Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit

Aumlnderung Art 20a Grundgesetz

BMU-Ziel Faktor 25 bis 2020

Nationale Nachhaltigkeitsstrategie Verdopplung Rohstoffproduktivitaumlt bis 2020

Kreislaufwirtschaftsgesetz

WBGU Welt im Wandel

Rohstoffstrategie

ProgRess I

Gruumlndung Ressourcen-Kommission am Umweltbundesamt

Enquete Kommission Wachstum Wohlstand Lebensqualitaumlt

ProgRess II

National Ressources Forum

Umweltschutz als Wirtschaftsfaktor

World Ressources Forum

Rio +20

G7 Allianz Ressourceneffizienz

SDG-Report

G8 3R Action Plan

Europ Nachhaltigkeitsstrategie

Abb 1 Quelle Wuppertal Institut 2016 berg H Liedtke Ch Welfens J (2016) Hintergrundrecherche und Definition einer Ressourcenleichten Gesell-schaft Arbeitspapier im Projekt bdquoErfolgsbedingungen fuumlr Systemspruumlnge und Leitbilder einer ressourcenleichten Gesellschaftldquo

Wirtschaftens angestrebt werden

beispiele dazu

Europa 2020 Idee der Entkopplung

durch intelligentes nachhaltiges und

integratives Wachstum

Enquete Kommission fuumlr Wachs-

tum Wohlstand und lebensqualitaumlt in

Deutschland mit konkreten Handlung-

sempfehlungen fuumlr mehr Wohlstand

bei gleichzeitiger Abkopplung vom

Ressourcenverbrauch

ProgRess 1 und 2 in Deutschland

Programme die nachhaltige Nutzung

der natuumlrlichen Ressourcen in den

fokus stellen

Diese Entwicklungen haben dazu

beigetragen dass das leitbild einer

bdquoressourcenleichten Gesellschaftldquo die

innerhalb des zur Verfuumlgung stehenden

umweltraumes eine hohe lebensquali-

taumlt und Entfaltung des der Einzelnen

sowie der Gemeinschaft foumlrdert und

fordert sowohl in der Wissenschaft

Seite 23 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

GreenEconomy

Green Economy ndash verstanden

als eine wettbewerbsfaumlhige

umwelt- und sozialvertraumlgliche

Wirtschaftsweise ndash wird seit etwa

2007 zum neuen Leitbild in der

internationalen und nationalen

Diskussion zu Wachstum Wohl-

stand und Lebensqualitaumlt Der

begriff wurde federfuumlhrend von

uNEP gepraumlgt

Aufgrund der folgewirkungen die mit

dem aktuellen Wirtschaftssystem ver-

bunden sind wie beispielsweise fort-

schreitender Klimawandel biodiversi-

taumltsverlust und Ressourcenknappheit

setzt sich zunehmend die Auffassung

durch dass dieses ressourcen- und

energieintensive Wirtschaftsmodell

nicht uneingeschraumlnkt fortgesetzt wer-

den kann

Die Chance fuumlr eine nachhaltige faire

und offene Zukunft im Sinne einer

Green Economy ist daher die Entwick-

lung eines Wirtschafts- und Gesell-

schaftsmodells das sowohl die nach-

haltige Nutzung der Oumlkosysteme als

auch den gesellschaftlichen Wohlstand

sichert Dies macht es erforderlich dass

die Produktions- und Konsumprozesse

innerhalb oumlkologischer und sozialer

leitplanken stattfinden und die End-

lichkeit der Ressourcen beruumlcksichtigt

wird

fuumlr die umsetzung von Green

Economy wurde die Green Econo-

my Initiative ins leben gerufen die

Entscheidungstraumlger unterstuumltzen soll

eine ressourcen- und Co2-aumlrmere und

sozial gerechtere Wirtschaft zu rea-

lisieren Das umsteuern in Richtung

einer Green Economy stellt eine sehr

hohe Herausforderung fuumlr Wirtschaft

und Gesellschaft dar Der Uumlbergang

zu einer nachhaltigeren Wirtschafts-

weise bedarf der Erschlieszligung neuer

Zukunftsmaumlrkte sowie neuer Geschaumlfts-

modelle die eine drastische Steige-

rung der Ressourceneffizienz in den

Produktions- und Dienstleistungssek-

toren bewirken Es bedarf staatlicher

flankierungsmaszlignahmen um diesen

Wirtschaftskurs zu unterstuumltzen die

erforderlichen leitplanken zu setzen

sowie das gesellschaftliche bewusstsein

und nachhaltigere Konsumstile dahin-

gehend zu foumlrdern

Towards a Green Economy 1

UNEP (2011) Towards a Green Economy ndash Pathways to Sustainable Development and Poverty Eradicati-on A Synthesis for Policy Makers

OECD (2011) Towards Green Growth 2

OECD (2010) Transition to a low-carbon economy ndash public goals and corporate practices OECD Publishing 3

Europa 2020 Strategie ndash Eine Strategie fuumlr intelligentes nachhaltiges und integratives Wachstum 4

Discussions about Green Econo-my often ignore the Social 5

This short 10 minute video addresses this issue

uNRISDlsquos Project on the Social Dimensions of Green Economy and Sustainable Development 6

Modul bdquoWirtschaftNeue Wirt-schaftsordnung (WIN)ldquo 7

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Forum fuumlr Verantwortung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut

Growing green economies 8

Von Rio nach Rio+20

TED 2010 Tim Jackson An ec-onomic reality check 9

Tim Jackson stellt ein Konzept vor dass es durch feste oumlkonomische Prinzipien ermoumlglicht aktuelle Krisen zu uumlberwinden und in die Zukunft zu investieren

TED 2012 Juan Verde Towards the green economy 10

Juan Verde ist uumlberzeugt dass be-reits verfuumlgbare Innovationen eine beispiellose Zunahme von gruumlner Technologie und damit einen oumlkono-mischen Wandel hervorrufen koumlnnen

Seite 24 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpwwwuneporgpublicationscontentspub_details_search

aspID=4188 middot 2 httpwwwoecd-ilibraryorgenvironmenttowards-green-

growth_9789264111318-en middot 3 httpdxdoiorg1017879789264090231-

en middot 4 httpeceuropaeueurope2020 middot 5 httpswwwyoutubecom

watchv=O5lBwrJcUOk middot 6 httpwwwunrisdorggreeneconomy middot

7 httpwwwforum-fuer-verantwortungdepublikationenwirtschaftneue-

weltordnung middot 8 httpswwwyoutubecomwatchv=m9AS6KT7a5Y middot

For more info visit wwwoecdorgrio+20 middot 9 httpwwwtedcomtalks

tim_jackson_s_economic_reality_check middot 10 httpswww youtubecom

watchv=x-7ZBairDh4

Seite 25 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

four returnsPrinzip

Commonlandrsquos approach is to

restore landscapes by building

and (co-) funding sustainable

businesses in 3 landscape zo-

nes delivering 4 types of return

inspirational social natural and

financial return within a 20 years

time horizon

Return of Inspiration Giving

people hope and a sense of pur-

pose

Return of Social Capital bringing

back jobs business activity edu-

cation and security

Return of Natural Capital Resto-

ring biodiversity soil and water

quality

Return of financial Capital Reali-

zing long-term sustainable profit

Ein landstrich braucht auf lange Sicht

drei Zonen um dauerhaft von nutzen

zu sein

Natural Zone

Investment Restoring vegetation Plan-

ting native trees and clearing invasive

species Natural restoration limited

maintenance

Return Co2 capture water soil Resto-

red biodiversity forestry hunting

Tourism

Combined Zone

Investment Restoring landscape Plan-

ting usable trees Restoring perennial

vegetation and soil limited mainten-

ance

Return Co2 capture water soil

Partially restored biodiversity Agrofo-

restry fruit trees timber Tourism

Economic Zone

Investment Sustainable agriculture fo-

restry aquaculture Real estate infras-

tructure fitting in landscape Ventures

with positive impact on landscape

Return Co2 capture water soil Crops

and products New businesses new

collaborations Economic development

(wwwcommonlandcom)

commonlandcom 1

Organisation die sich fuumlr die groszligflauml-chige Restauration von Landschaften einsetzt Auf deren Internetpraumlsenz werden deren Ziele und Vorgehens-weisen schnell deutlich Zusaumltzlich gibt es viele Paper und Videos

four returns Three Zones

Ferwerda W Four Returns Three Zones 20 years A systemic and practical approach to scale up land-scape restoration by business and investors to create a restoration in-dustry chapter in book (2015) bdquoLand Restoration Reclaiming Landscapes for a Sustainable Futurerdquo (Elseviers Publication)

John D Liu Hope in a changing climate 2

Liu stellt vor wie vertrocknete Landschaften wiederbelebt werden koumlnnen

Chris McKnett The investment logic for sustainability 3

Groszliginvestoren als Schluumlsselspieler fuumlr den oumlkologischen Fortschritt

1 wwwcommonlandcom middot 2 httpswwwyoutubecom

watchv=41qnjXKdE70 middot

3 httpswwwtedcomtalkschris_mcknett_the_investment_logic_for_

sustainability

Seite 26 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

DeutscheNachhaltigkeitsstrategie

Die Nationale Nachhaltigkeits-

strategie bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo beschlossen im

Jahr 2002 bestimmt den Kurs fuumlr

eine nachhaltige Entwicklung auf

der nationalen Ebene

Ihre leitlinien sind Generationenge-

rechtigkeit lebensqualitaumlt sozialer

Zusammenhalt und internationale Ver-

antwortung In dem Dokument wurden

Ziele (i d R fuumlr das Jahr 2020) fuumlr die

oumlkologische oumlkonomische und soziale

Nachhaltigkeit benannt und insgesamt

21 Schluumlsselindikatoren definiert die

es gestatten den Erreichungsgrad

dieser Ziele bereits heute statistisch zu

messen und die weitere Entwicklung

Jahr fuumlr Jahr zu beobachten

Die Indikatoren beschreiben nicht

nur Ziele an sich sondern gelegentlich

auch sogenannte Zwischenziele deren

Erreichung wiederum den fortschritt

auch bei anderen Zielen voranbringt

So zb bedeutet eine Verbesserung

beim Indikator sbquoEnergieproduktivitaumltlsquo

gleichzeitig auch eine Verbesserung des

Indikatorwertes bei den Treibhausgase-

missionen

Seit der ersten Version der Nach-

haltigkeitsstrategie wurden die Indi-

katoren teilweise erweitert und der

aktuellen Situation angepasst wie zb

die neuen Indikatoren wie Anteil des

Stroms aus erneuerbaren Energiequel-

len am Stromverbrauch oder Schulden-

stand so dass im neuesten Indikato-

renbericht 2012 effektiv 38 Indikatoren

untersucht werden

Diese Indikatoren werden im Abstand

von zwei Jahren in Indikatorenbe-

richten des Statistischen bundesamtes

aktualisiert und der aktuelle Stand und

Entwicklungen dargestellt

Seit 2002 wurden 3 fortschritts-

berichte veroumlffentlicht in denen die

Strategie weiterentwickelt und aktua-

lisiert wird 2004 bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo 2008 bdquofuumlr ein nachhal-

tiges Deutschland und fortschrittsbe-

richt 2012

Die bundesregierung bereitet derzeit

die bdquoNachhaltigkeitsstrategie 2016ldquo vor

ndash und schreibt damit die Nachhaltig-

keitsstrategie fort

bundesregierung (2002) Perspektiven fuumlr Deutschland 1

10 Jahre Nachhaltigkeit bdquomade in Germany 2

Kurzpapier zum Fortschrittsbericht

basisinformationen Lexikon der NachhaltigkeitAachener Stiftung 3

bundesregierung im Web 4

Internetauftritt der Bundesregierung zur nationalen Nachhaltigkeitsstrate-gie mit kurzem Themenuumlberblick

Silke uebelmesser How demographic change is sha-ping our future 5

Ausblick auf die Herausforderun-gen vor die uns der demographische Wandel in den naumlchsten Jahren stellt

1 httpwwwbundesregierungdeContentDE_Anlagen

Nachhaltigkeit-wiederhergestelltperspektiven-fuer-deutschland-

langfassungpdfjsessionid=DD7315CEA90912E6C3977178854C9BDB

s3t1__blob=publicati-onFileampv=3 middot 2 httpwwwbundesregierung

deContentDE_AnlagenNachhaltigkeit-wiederhergestellt2012-

05-09-kurzpapier-zum-fortschrittsbericht-2012-barrierefrei

pdfjsessionid=DD7315CEA90912E6C3977178854C9BDBs3t1__

blob=publicationFileampv=3 middot 3 httpswwwnachhaltigkeitinfoartikel

nationale_nachhaltigkeitsstrategie_entwicklung_1694htm middot 4 httpswww

bundesregierungdeWebsBregDEThemenNachhaltigkeitsstrategie1-

die-nationale-nachhaltigkeitsstrategienachhaltigkeitsstrategie_node

html middot 5 httptedxtalkstedcomvideoHow-demographic-change-is-

shapisearch3Agermany

Seite 27 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren

Nachhaltiges Produzieren und

Konsumieren hat sich in den letz-

ten zwei Jahrzehnten zu einem

der wichtigsten Themenbereiche

der Nachhaltigkeitsdiskussion

auf dem internationalen euro-

paumlischen und nationalen Level

entwickelt

Die globalen Klimaveraumlnderungen

und umweltbelastung verdeutlichen

die Notwendigkeit einer systemischen

sozial-oumlkologischen Transformation

der Gesellschaft in Richtung Nach-

haltigkeit bdquobereits seit geraumer Zeit

befindet sich das fossile oumlkonomische

System international im umbruch

Dieser Strukturwandel wird vom

WbGu (Wissenschaftlicher beirat der

bundesregierung Globale umweltver-

aumlnderungen) als beginn einer bdquoGroszligen

Transformationldquo zur nachhaltigen Ge-

sellschaft verstanden die innerhalb der

planetarischen leitplanken der Nach-

haltigkeit verlaufen mussldquo (WbGu

2011 S 1) Ein Uumlberschreiten dieser

leitplanken koumlnne die oumlkologischen

Rahmenbedingungen veraumlndern und

ein Risiko fuumlr die zukuumlnftigen Genera-

tionen darstellen (vgl Potsdam-Institut

fuumlr Klimafolgenforschung 2009)

Das Tempo des Verbrauchs von

natuumlrlichen Ressourcen der von 10

Mrd Tonnen 1950 auf 70 Mrd Tonnen

2010 rapide gestiegen ist kann nicht

fortgesetzt werden um im Rahmen der

planetarischen Grenze zu wirtschaften

muumlsste der globale Ressourcenver-

brauch bis 2050 etwa halbiert werden

(Schmidt-bleek 2007 uNEP 2011)

Auf der nationalen Ebene muumlsste die

Reduktion des Ressourcenverbrauchs

um einen faktor 10 und auf der Haus-

haltsebene in Deutschland um den fak-

tor 5 auf etwa 8 Tonnen pro Kopf und

Jahr (lettemeier etal 2014) reduziert

werden

Eine radikale Reduzierung des

Ressourcenverbrauchs bei gleichzeitig

groumlszligtmoumlglicher lebensqualitaumlt welt-

weit ist eine globale Herausforderung

des 21 Jahrhunderts Der Weg hin zu

einer 8t-Gesellschaft (lettenmeier et

al 2014) verlangt nach einer nachhal-

tigeren Gestaltung von Produktions-

und Konsummustern sowie der damit

Material footprint 1

Lettenmeier Michael Liedke Chris-ta Rohn Holger (2014) Eight Tons of Material Footprint - Suggestion for a Resource Cap for Household Cons-umption in Finland In Resources 33 (2014) S 488-515

Stellschrauben fuumlr Nachhaltigkeit

Liedtke Ch etal (2015b) Stell-schrauben fuumlr Nachhaltigkeit Trends und Verantwortungen in Produktion und Konsum in Stiftung Entwicklung und Frieden (Hrsg) Globale Trends 2015 Perspektiven fuumlr die Gesellschaft Fischer Verlag 2015 S 299-314

Marrakech-Prozess 2

Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren in der Eu 3

Sustainable Consumption and Production and the SDGs 4

UNEP Post 2015 Note 2

Indikatoren 5

European food Sustainable Cons-umption and Production Round Table 6

The Story of Stuff 7

Der Film beschreibt den kompletten Konsumkreislauf mit seinen sozialen und oumlkologischen Folgen (deutsch)

unsichtbare Schaumltze im Mobil-telefon Ein Animationsfilm zum Recycling von Handys 8

Eine Veranschaulichung des Lebens-zyklus elektronischer Geraumlte am Bei-spiel Handy Die Wiederverwendung von bis zu 80 Prozent der Rohstoffe in gebrauchten Handys ist zentraler Bestandteil der bdquoRohstoff-Expediti-on die vom Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung anlaumlsslich des Wissenschaftsjahres 2012 ausgerufen wurde

Seite 28 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

verbundenen Produkt-Dienstleistungs-

systeme wie Infrastrukturen

Nachhaltiges Konsumieren und Produ-

zieren wird definiert alsldquo a holistic

approach to minimising the negative

environmental impacts from consump-

tion and production systems while

promoting quality of life for allrdquo (uNEP

2015a S 10) Der holistische Ansatz

Sustainable Production and Consumption Systems

Lebel L etal (Hrsg) (2010) Sustainable Production and Cons-umption Systems Knowledge Enga-gement and Practice Springer

Planetarische Grenzen 9

Potsdam-Institut fuumlr Klimafolgenfor-schung (2009) Planetarische Gren-zen Ein sicherer Handlungsraum fuumlr die Menschheit Pressemitteilung vom 23092009

uNEP (2015a) Sustainable Cons-umption and Production A Hand-book for Policymakers 10

uNEP (2015b) Sustainable Cons-umption and Production Indica-tors for future SDGs 11

Konsum und Nachhaltigkeit 12

Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung (2010) Konsum und Nachhaltigkeit Wie Nachhaltigkeit in der Konsum-gesellschaft kaumluflich und (er)lebbar wird Eine Aufgabe fuumlr Politik Wirt-schaft Buumlrgerinnen und Buumlrger

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

faktor 4

Weizsaumlcker EU von Lovins AB Lovins LH (1995) Faktor Vier Doppelter Wohlstand ndash halbierter Naturverbrauch Der neue Bericht an den CLUB OF ROME Muumlnchen Verlag Droemer Knaur

Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung (2011) Der Deutsche Nachhaltig-keitskodex 13

Welt im Wandel

WBGU (2011) Welt im Wandel Gesellschaftsvertrag fuumlr eine Groszlige Transformation Hauptgutachten Berlin

Global Guidance Principles for Life Cycle Assessment Databases

UNEPSETAC (2011) Global Gu-idance Principles for Life Cycle Assessment Databases ndash A Basis for Greener Processes and Products Paris France

Modul bdquoKonsum (KON)ldquo 14

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Didaktische Module bdquoVom Wissen zum Handelnldquo Modul bdquoKons-um (KON)ldquo Forum fuumlr Verantwor-tung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Ot-zenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut Was hat unser Konsum mit Klima- und Ressourcenschutz zu tun Was sind die Trends in der weltwei-ten Entwicklung und welche Strategi-en koumlnnen Wohlstand erhalten ohne das System Erde zu uumlberlasten

MIPS ndash Wieviel umwelt braucht der Mensch

Schmidt-Bleek F (1994) Wieviel Umwelt braucht der Mensch MIPS das Maszlig fuumlr oumlkologisches Wirtschaf-ten Basel Boston Birkhaumluser Verlag

TED 2010 Tim Jackson An econi-mist reality check 15

Tim Jackson spricht uumlber Rezession Klimawandel und Ungleichheit und wie wir in eine bessere Zukunft inves-tieren koumlnnen

Von sozial-oumlkologischen Experi-menten in den Alltag 16

Vortrag von Michael Minis auf der Tagung bdquoWas bewegt Von sozial-ouml-kologischen Experimenten in den Alltagldquo (8 und 9 Maumlrz 2012 Berlin) Kritische Reflektion von Produktions- und Konsummustern

was-bewegtorg 17

Pionierhafte Konzepte fuumlr einen nachhaltigen Wandel von Produk-tions- und Konsummustern werden vorgestellt und kritisch reflektiert - sowohl aus praktischer als auch aus wissenschaftlicher Sicht In diesem Zusammenhang wird Tamyca als Konzept zur Aumlnderung der zukuumlnfti-gen Automobilnutzung dargestellt

amp

(siehe Abbildung 1 unten) der unter-

schiedliche Interventionsmoumlglichkeiten

im lebenszyklus eines Produktes oder

einer Dienstleistung umfasst hat eine

entscheidende bedeutung fuumlr systemi-

sche betrachtung der Produktions- und

Konsumsysteme

uNEP definiert Grundcharakteristika

der nachhaltigen Produktions-Konsum-

systeme (uNEP 2015a S 10)

Verbesserung der lebensqualitaumlt

unter beruumlcksichtigung des Ressour-

cenbedarfs zukuumlnftiger Generationen

und umweltqualitaumlt

Entkopplung des Wirtschaftswachs-

tums vom Ressourcenverbrauch durch

Seite 29 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

- Reduktion von Material- und

Energieintensitaumlt sowie der Emissi-

on- und Abfallmengen von Produkti-

on- und Konsumaktivitaumlten

- foumlrderung des Wandels zu energie-

und materialeichten Konsummustern

ohne Verzicht auf lebensqualitaumlt

Data

LCA data (including data for carbon and water footprint exposure and hazard data etc)

Life Cycle Approaches

LCA Carbon and water footprint material flow accounting risk assessment social LCA Life cycle costing

Life cycle sustainability assessment etc

Programmes and activities

Design for environment eco-labelsgreen procurement recycling design for

sustainability sustainable procurement etc

Life cycle

management systemsand sustainable consumption

and production policies

Sustainability

Abb 2 Holistischer Systemansatz zu nachhaltigen Produktions-Konsumsysteme (uNEP 2015a S 41)

Quelle Eigene Darstellung

Anwendung des lebenszyklusansat-

zes unter beruumlcksichtigung der Aus-

wirkungen auf die umwelt von allen

Phasen der Produktions- und Kons-

umprozesse

Strategisches Vorgehen gegen

Reboundeffekte (Kompensation der

Efffizienzgewinne durch steigenden

Konsum)

Auf globaler Ebene wird die Proble-

matik der nachhaltigeren Produktions-

und Konsummuster vorrangig von den

Vereinten Nationen (uN) und ihren

unterorganisationen wie etwa der

Commission on Sustainable Develop-

ment (CSD) und dem united Nations

Environment Programme (uNEP)

sowie von weiteren internationalen

organisationen wie der organisation

Politische Umsetzung der Strategien und Maszlignahmen zu Nachhaltigem Produzieren und Konsumieren

Welt

2015 UN Vollversammlung verabschiedete Ziele fuumlr nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals- SDGacutes siehe httpwwwforu-muedewp-contentuploads201507SDG-Factsheet_FUEpdf Ziel 12 lautet bdquoFuumlr nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgenldquo Die SDGs sollen ab 2016 bis 2030 verwirklicht werden Sie bilden ndash gemeinsam mit Umsetzungsmaszlignahmen Indikatoren zur Fortschritts-messung sowie Uumlberpruumlfungsmechanismen ndash die so genannte Post-2015-Agenda

Seite 30 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Europaumlische Union

2012 EU-Direktive zur Erhoumlhung der Energieeffizienz (Energy Efficiency Directive) gezielt auf die Einfuumlhrung von Maszlignahmen zur Erreichung von 20-Erhoumlhung der Energieeffizienz bis zum Jahr 2020 in den Laumlndern der Europaumlischen Union

2010 Europa 2020-Wirtschaftsprogramm gezielt auf ein bdquointelligentes nachhaltiges und integratives Wachstumldquo und eine bessere Koordinie-rung der nationalen und europaumlischen Wirtschaft bis zum Jahr 2020

2009

Oumlkodesign-Richtlinie der EU (2009125EG) die die Anforderungen an die umweltgerechte Gestaltung energieverbrauchsrelevanter Produkte (Energy-related Products ErP) formuliert

2008 Aktionsplan der EU-Kommission zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren und zu Industriepolitik Der Aktionsplan zielte auf die Foumlrderung von Innovationen zu nachhaltigeren Produktion und der Nachfrage nach nachhaltigeren Guumltern und Dienstleistungen

2012 Konferenz der Vereinten Nationen uumlber nachhaltige Entwicklung (Rio+20) - Festlegung des Konsultationsprozesses zu den Zielen nachhaltiger Entwicklung

Beschluss zu 10 Jahresprogramm zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (10 Year Framework of Programmes 10YFP) ge-zielt auf eine weltweite verstaumlrkte Einfuumlhrung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmuster

2005 Gruumlndung des UNEP-Center for Sustainable Production and Consumption (siehe wwwscp-centreorg) am Wuppertal Institut als Hausinstitut der Vereinten Nationen den Marrakesch-Prozess zu unterstuumltzen2003

2003 Internationales Expertentreffen in Marrakesch (vgl wwwunorgesasustdevsdissuesconsumptionmarrakechhtm) organisiert von den Vereinten Nationen Start des sog bdquoMarrakesch-Prozessesldquo koordiniert durch das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und die Abteilung fuumlr wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten der Vereinten Nationen (UN-DESA)

2002 Der zweite Weltgipfel fuumlr Nachhaltige Entwicklung (WSSD) 2002 in Johannesburg das beschlossene Umsetzungsprogramm (bdquoPlan of Implementationldquo) widmet dem Uumlbergang zu nachhaltigeren Konsum- und Produktionsmustern ein eigenes Kapitel in dem wichtige Ansatzpunkte fuumlr die Umsetzung wie Monitoring Life-Cycle-Analysis Oumlkoeffizienzprogramme Indikatoren zielgruppenspezifische Informations- und Aufklaumlrungsprogramme hervorgehoben werden

1995 Gruumlndung der Kommission fuumlr Nachhaltige Entwicklung (Commission on Sustainable Development - CSD) der Vereinten Nationen Ausarbeitung des Internationalen Arbeitsprogramms zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (bdquoInternational Work Programme on Changing Consumption and Production)

1992 Erster Weltgipfel zu Nachhaltiger Entwicklung in Rio de Janeiro Der Kapitel 4 des Abschlussdokuments bdquoAgenda 21 bdquoVeraumlnderung der Konsumgewohnheitenldquo adressiert zwei Themenbereiche bdquoUumlberkonsum von Ressourcenldquo und bdquo(Negative) Effekte des Konsumen-tenverhaltensldquo die bis heute im Zentrum der globalen Debatte um Konsum- und Produktionsmuster stehen

Seite 31 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2006 Verabschiedung neuer angepassten Version der Nachhaltigkeitsstrategie die konkrete Zielsetzungen und Maszlignahmen fuumlr prioritaumlre Bereiche wie Klimawandel nachhaltige Produktion und nachhaltiger Konsum Demografie Migration gesellschaftliche Integration ua benennt

2001 Erste EU-Nachhaltigkeitsstrategie gezielt auf Verbesserung der Lebensqualitaumlt heutiger und zukuumlnftiger Generationen

Gruumlnbuch der Europaumlischen Kommission zur Integrierten Produktpolitik mit den Schwerpunkten oumlkologische Gestaltung von Produkten Bedeutung der Preisbildung und Konsumentenentscheidungen

1993 Einfuumlhrung des EU-Oumlko-Audits (Eco- Management and Audit Scheme (EMAS) EMAS-Verordnung adressiert die Eigenverantwortung der Wirtschaft bei der Bewaumlltigung ihrer direkten und indirekten Umweltauswirkungen

1992 Einfuumlhrung des freiwilligen Europaumlischen Umweltzeichens (kurz Euroblume bzw EU-Ecolabel) zur Kennzeichnung von Verbraucherpro-dukten und Dienstleistungen (Verordnung EWG 880) gekennzeichnet werden Konsumguumlter die sich durch besondere Umweltvertraumlglich-keit und vergleichsweise geringe Gesundheitsbelastung auszeichnen Die Auszeichnung wird eigenverantwortlich durch nationale Institute der teilnehmenden Laumlnder vergeben

Deutschland

2015 Anfang des politischen Dialogprozesses zur Umsetzung der Ziele nachhaltiger Entwicklung (Sustainable Development Goals)

2014 Kabinettsbeschluss der Bundesregierung uumlber die Nationale Nachhaltigkeitsstrategie die einen bdquowesentlicher Rahmenldquo fuumlr die Umsetzung der SDGs in Deutschland werden soll

2008 Gruumlndung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises der den Wandel zu einer nachhaltigen Gesellschaft unterstuumltzt die relevanten Akteure aus Wirtschaft Kommunen und Forschung in nachhaltigem Handeln bestaumlrkt und dazu beitraumlgt die Grundsaumltze nachhaltiger Entwicklung in der oumlffentlichen Wahrnehmung staumlrker zu verankern

2004 Start eines langfristigen bdquoNationalen Dialogprozesses zur Weiterentwicklung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmusterldquo an dem Akteure aus Politik Wirtschaft Wissenschaft und Zivilgesellschaft in den Dialog bringt Die Initiative wird durch das Bundesumweltministe-rium und das Umweltbundesamt koordiniert

2002

Deutsche Nationale Nachhaltigkeitsstrategie ndash beschlossen von der Bundesregierung wird in den naumlchsten Jahren mehrere Male uumlberar-beitet und an die aktuellen Trendentwicklungen angepasst

Seite 32 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2001 Berufung des Rates fuumlr Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung mit dem Ziel Beitraumlge zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln In diesem Rahmen beschaumlftigt sich der Rat mit der Problematik des nachhaltigen Konsums (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_Maerz_2010_01pdf) und auch eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr Unternehmen (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaRNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Janu-ar_2012pdf)

Die Entwicklung von nachhaltigeren Produktions- und Konsummustern wird in Deutschland von weiteren Institutionen gefoumlrdert und aktiv unterstuumlzt Dazu gehoumlren ua Netzwerke zu Verbraucherforschung in Bund und einigen Laumlndern

- Foumlrderprogramme der sozialoumlkologischen Forschung des BMBFacutes httpwwwfonadede19711 - Sachverstaumlndigerrat fuumlr Verbraucherfragen httpwwwsvr-verbraucherfragende - Deutscher Nachhaltigkeitspreis (httpswwwnachhaltigkeitspreisde)

1997 Im Jahr 1997 begann das von den beiden Institutionen initiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur Fundierung und Evaluierung nachhaltige-rer Konsummuster und Verhaltensstileldquo

1993 In Deutschland wurde bereits vor 1993 von einzelnen Wissenschaftlern auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffizienz und die Rolle nach-haltigeren Produzierens und Konsumierens wie des Designs fuumlr eine nachhaltige Entwicklung hingewiesen (von WeizsaumlckerLovinsLovins 1995 Schmidt-Bleek 1994) Das Bundesumweltministerium (BMU) und das Umweltbundesamt (UBA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre eine breite gesellschaftliche Debatte zu diesem Thema

Economic Co-operation and Develop-

ment (oECD) getragen Die CSD

der Vereinten Nationen wurde nach

dem uN-Weltgipfel in Rio de Janeiro

1993 gegruumlndet um die umsetzung

der Agenda 21 voranzutreiben Die

Kommission hatte bereits zu beginn

das Themenfeld bdquoKonsum- und Produk-

tionsmusterldquo zu ihrem Arbeitsschwer-

punkt erklaumlrt In folge dessen wurde

im Jahr 1995 das bdquoInternational Work

Programme on Changing Consumption

and Production Patternsldquo (IWPCCPP)

verabschiedet Zu den Hauptaufgaben

des Programms gehoumlren

die Identifikation der politischen

Implikationen von Konsumtrends und

Produktionsmustern

die Revision von uN-Richtlinien fuumlr

den Konsumentenschutz sowie

die Evaluation der Effektivitaumlt von

politischen Maszlignahmen die auf die

Aumlnderung von Konsum- und Produkti-

onsmustern zielen

In Deutschland wurde bereits vor

1993 von einzelnen Wissenschaftlern

auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffi-

zienz und die Rolle nachhaltigeren Pro-

duzierens und Konsumierens wie des

Designs fuumlr eine nachhaltige Entwick-

lung hingewiesen (von Weizsaumlcker

lovinslovins 1995 Schmidt-bleek

1994) Das bundesumweltministerium

(bMu) und das umweltbundesamt

(ubA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre

eine breite gesellschaftliche Debatte zu

diesem Thema Im Jahr 1997 begann

das von den beiden Institutionen ini-

tiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur

fundierung und Evaluierung nachhal-

tigerer Konsummuster und Verhaltens-

stileldquo Die TeilnehmerInnen dieses Pro-

gramms haben sich im Jahr 2000 in der

so genannten bdquoTutzinger Erklaumlrungldquo

auf eine Allianz fuumlr einen nachhaltige-

ren Konsum verstaumlndigt Ebenfalls im

Jahr 2000 richtete die bundesregierung

einen bdquoStaatssekretaumlrsausschuss fuumlr

Nachhaltige Entwicklungldquo ein Ein Jahr

spaumlter wurde der bdquoRat fuumlr Nachhaltige

Entwicklungldquo gegruumlndet der sich ua

intensiv mit der Problematik des Kons-

ums (httpwwwnachhaltigkeitsrat

deuploadsmediabroschuere_Kons-

um_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf) aber eben auch

eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr

unternehmen (wwwnachhaltigkeits-

Seite 33 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

ratdeuploadsmediaRNE_Der_Deut-

sche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_tex-

te_Nr_41_Januar_2012pdf)

Durch den Impuls des WSSD in

Johannesburg griffen 2004 das bundes-

umweltministerium und das umwelt-

bundesamt die Herausforderung auf

und initiierten in Deutschland einen

langfristigen bdquoNationalen Dialogprozess

zur Weiterentwicklung nachhaltiger

Konsum- und Produktionsmusterldquo der

Akteure aus Politik Wirtschaft Wis-

senschaft und Zivilgesellschaft in den

Dialog bringt

Die Entwicklung von Nachhaltigeren

Produktions- und Konsummustern wird

in Deutschland von weiteren Instituti-

onen gefoumlrdert und aktiv unterstuumltzt

Dazu gehoumlren ua

Netzwerke zu Verbraucherforschung

in bund und einigen laumlndern

foumlrderprogramme der sozialoumlkolo-

gischen forschung des bMbf (http

wwwfonadede19711)

Sachverstaumlndigenrat fuumlr Verbrau-

cherfragen

(wwwsvr-verbraucherfragende)

Deutscher Nachhaltigkeitspreis

(wwwnachhaltigkeitspreisde)

1 httpwwwmdpicom2079-927633488htm middot 2 httpwwwunepfr

scpmarrakech middot 3 httpeceuropaeuenvironmenteussdescp_enhtm

middot 4 httpwwwnrg4sdorgunep-post-2015-briefing-notes middot 5 http

wwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-indicators-

future-sdgs middot 6 httpwwwfood-scpeu middot 7 httpswwwyoutubecom

watchv=UCQLgACc6fQ middot 8 httpwupperinstorgawiasad2288 middot 9

httpswwwpik-potsdamdeaktuellespressemitteilungenarchiv2009

planetarische-grenzen-ein-sicherer-handlungsraum-fuer-die- middot 10 https

sustainabledevelopmentunorgpage=viewampnr=1951amptype=400ampmenu=35 middot

11 httpwwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-

indicators-future-sdgs middot 12 httpswwwnachhaltigkeitsratdefileadmin_

migratedmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf middot 13 httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmedia

RNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Januar_2012

pdf middot 14 httpwwwforum-fuer-verantwortungdepublikationenkonsum

middot 15 httpwwwtedcomtalkstim_jackson_s_economic_reality_

checklanguage=en middot 16 httpswwwyoutubecomwatchv=hQ73hv8GGSQ

middot 17 httpwwwwas-bewegtorg

Wie die oben dargestellte Entwick-

lung zeigt sind in der Zwischenzeit

Strategien und Maszlignahmen zur

umsetzung nachhaltiger Produktions-

und Konsummuster auf allen Ebenen

etabliert Eine nachhaltigere Gestaltung

der Wertschoumlpfungsketten von Pro-

dukten und Dienstleistungen setzt sich

immer mehr durch nachhaltige Guumlter

werden auch immer oumlfter von der

Gesellschaft nachgefragt Es wurden

sowohl Instrumente fuumlr die umsetzung

nachhaltigeren Produktionsmuster (wie

zb Oumlko-Audit Effizienzstandards) wie

auch zur unterstuumltzung von nachhalti-

geren Konsummustern (wie oumlko-label

gesellschaftliche Dialogprozesse)

entwickelt Das schafft groszlige Entwick-

lungspotenziale fuumlr Designer die die

oumlkologischen Anspruumlche erfuumlllen koumln-

nen indem sie zukunftfaumlhige Produkt-

Dienstleistungssysteme gestalten die

bei den moumlglichst kleinem Resoourcen-

verbrauch den von Kunden gewuumlnsch-

ten Nutzen stiften

claudiabo
Hervorheben

Seite 34 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design undNachhaltigkeit

Nachhaltige Entwicklung ist

eine grundlegend gestalterische

Aufgabe mit der Zielsetzung die

bestehenden Produktions- und

Konsumsysteme energie- und res-

sourceneffizienter zu entwickeln

Waumlhrend das ldquokonventionelle

Designrdquo Produkte entwirft und

dadurch Lebensstile vorgibt wer-

den in den neuen Ansaumltzen (wie

zb bdquoHuman Centered Designldquo

bdquopartizipatives Designldquo oder bdquoDe-

sign Activismldquo) die Verbraucher zu

Mitgestaltern (siehe ua fuad-

Luke A (2009) fuhs S brocchi

D Draser b et al (Hrsg) (2014))

Diese neue Designausrichtung

die sich unter dem begriff bdquoTrans-

formationsdesignldquo verbirgt (siehe

dazu Irwin T Tonkinwise C

Kossoff G (2012) SommerWel-

zer (2014)) beruht auf integrierten

Kompetenzen des Produkt-Servi-

ce- Social- und Kommunikations-

design und verbindet diese mit

einem nachhaltigen Transforma-

tions- wie Innovationsmanage-

ment

Design ist immer transformativ Egal

ob wir unser Handy benutzen ein buch

lesen eine Werbung anschauen oder

einen fahrkartenautomaten benutzen

die Nutzung spezifischer Produkte

Services sowie von Kommunikation

beeinflusst unsere Handlungen und

verdeutlicht gleichzeitig unsere eigene

Haltung unser Denken unsere kultu-

rellen Muster wie auch unsere Wuumln-

sche und Vorstellungen materialisieren

sich in Produkten Infrastrukturen und

Dienstleistungen und umgekehrt

Wir kaufen Produkte die uns einen so-

zialen Status geben ndash dabei wird nicht

nur der Status sondern auch Struktur

Sicherheit oder Identitaumlt vermittelt

Sie de-codieren uns und unsere Ge-

sellschaft

Die Gestaltung der materiellen basis

ndash das sind Produkte und Infrastruktu-

ren - unserer emotionalen wie auch

Grund-bedarfe greifen ineinander und

sind Ziel und Aufgabe von Design sie

sind Teil jeglicher Veraumlnderungsprozes-

se Damit ruumlckt Design in das Zentrum

gesellschaftlicher Entwicklungspro-

zesse Gleichzeitig nutzen und beein-

Change by design

Brown T (2009) Change by design How Design Thinking Transforms Organizations and Inspires Innovati-on HarperCollins

Developing Theories

Doordan D (2013) Developing Theories for Sustainable Design In Stuart Walker and Jaques Giard (eds) The Handbook of Design for Sustainability Bloomsbury London

Speculative Everything

Dunne A Raby F (2013) Specula-tive Everything Design Fiction and Social Dreaming pp 1ndash9 Cam-bridge MA The MIT Press

Design Research for Sustainable Social Innovation 1

Manzini E (2007) ldquoDesign Research for Sustainable Social Innovationrdquo Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Service Design Network (2014) What is Service Design 2

Design for the real world 3

Papanek V amp Fuller R B (1972) Design for the real world (p 22) London Thames and Hudson

Design Guide vom Wuppertal Insititut 4

inhabitat 5

TED 2010 Emily Pilloton Teaching design for change 6

Ansatz zur Foumlrderung von Schuumllern um mit smartem Design benachteilig-ten Gebieten neue Moumlglichkeiten zu geben

TED 2010 Eben bayer Are mus-h-rooms the new plastic 7

Eben Bayer erklaumlrt warum Pilze das neue nachhaltige Verpackungsmate-rial werden koumlnnen

TED 2010 Michael Pawlyn using naturersquos genius in architecture 8

Wie kann die Architektur von der Na-tur lernen um ressourceneffizienter und energieaumlrmer zu arbeiten

Seite 35 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design ActivismFuad-Luke A (2009) Design Ac-tivism Oxon Routledge

Nachhaltiges Design

Fuhs S Brocchi D Draser B et al (Hrsg) (2014) Die Geschichte des Nachhaltigen Designs Bad Hom-burg VAS

The Transition Companion

Hopkins R (2011) The Transition Companion Making Your Communi-ty More Resilient in Uncertain Times White River Junction VT Chelsea Green Publishing Company

Transition Design

Irwin T (2015) Transtion Design A Proposal for a New Area of Design Practice Study and Research Design and Culture Journal forthcoming July 2015

An Educational framework

Irwin T Tonkinwise C Kossoff G (2012) An Educational Framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon University

Tranformation of Society 9

Liedtke C Baedeker C Borelli LM (2015) Transformation Towards a Sustainable Society ndash Key Interventi-on Areas In Innov Ener Res

Value through less

Liedtke C Buhl J Ameli N (2013) Designing value through less by integrating sustainability strategies into lifestyles International Journal of Sustainable Design 2(2) 167-180

Transition Management Loorbach D (2007) Transition Ma-nagement New mode of governance for sustainable development Utrecht International Books

Sustainable Social Innovation 10

Manzini E (2007) Design Research for Sustainable Social Innovation Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Design Observer Group 11

Transformative Wissenschaft

Schneidewind U M Singer-Bro-dowski (2013) Transformative Wis-senschaft Klimawandel im deutschen Wissenschafts- und Hochschulsystem Metropolis 2013

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

The Design of Everyday Life

Shove E et al (2007) The Design of Everyday Life Berg London

Transformationsdesign Sommer B Welzer H (2014) Transformationsdesign Wege in eine zukunftsfaumlhige Moder-ne Muumlnchen oekom

Was ist Eco Design

Tischner U et al (2000) Was ist EcoDesign Ein Handbuch fuumlr oumlkolo-gische und oumlkonomische Gestaltung Verlag form praxis Frankfurt

Design for Transition 12

Tonkinwise C (2014) Design for Transition - From and to What

Weil Design die Welt veraumlndert

Von Borries F Fezer J (2013) Weil Design die Welt veraumlndert Texte zur Gestaltung Gestalten Verlag Berlin

Sustainable by Design

Walker S (2006) Sustainable by Design Explorations in Theory and Practice Earthscan London

brundtlandbericht

Weltkommission fuumlr Umwelt und Ent-wicklung (1987) Unsere gemeinsame Zukunft Brundtlandbericht Greven Eggenkamp Verlag

TED 2010 Dan Phillips Creative houses from reclaimed stuff 13

Beispiele fuumlr Haumluser aus recycelten Materialen

TED 2010 Mitchell Joachim Donrsquot build your home grow it 14

Der Stadtentwickler praumlsentiert wie eine nachhaltige Architektur auf Ba-sis von Pflanzenwachstum aussehen koumlnnte

Seite 36 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

flussen sie auch die oumlkosystemaren

Dienstleistungen Erhebliche 80 der

umweltauswirkungen eines Produktes

werden schon in der Entwurfsphase

festgelegt (Tischner et al 2000) Ein

transformatives und nachhaltiges Pro-

dukt oder eine Dienstleistung unter-

stuumltzt implizit individual- sozial- und

umweltvertraumlgliches Handeln bzw

macht Zielkonflikte sichtbar Es enthebt

den Nutzer nicht von jeglicher Verant-

wortung sondern hilft ihm diese zu

priorisieren und trainiert komplexe

resiliente Entscheidungsfindungen in

komplexen umwelten

Design hat nicht nur die Rolle des

schoumlnen Verhuumlllens Designer aumlstheti-

sieren natuumlrlich auch Gebrauchsgegen-

staumlnden ndash ein bedeutender faktor fuumlr

Wohlbefinden und Akzeptanz - doch

es ist fuumlr erfolgreiches Design (Timo-

thy Prestero wuumlrde sagen Design for

outcome ndash link TED-film) essentiell

bei der Gestaltung soziale und struk-

turelle Interaktionen und Anforderun-

gen miteinzubeziehen und dabei auch

die Grenzen unseres Oumlkosystems zu

beachten Eine komplexe Aufgabe die

einer ebenso komplexen Ausbildung

bedarf (vgl zb Massek 2015 Transiti-

on Design An Educational framework

for Advancing the Study and Design of

Sustainable Transitions Terry Irwin

Cameron Tonkinwise Gideon Kos-

soff 2015 School of Design Carnegie

Mellon university) Das nachhaltig-

keitsorientierte Transformationsdesign

waumlhlt nicht nur ressourcenleichte und

nicht toxische Materialien aus sondern

schafft auch Produkte oder Dienstleis-

tungskonzepte die fuumlr den Nutzer und

die Gesellschaft erstrebenswert sind

und diesen neue Moumlglichkeiten fuumlr

attraktive sowie nachhaltige Handlun-

gen bietet

In den letzten Jahren wurden be-

griffe wie Ecodesign oumlkologisches

Design Green Design Social Design

oder Sustainable Design immer mehr

etabliert sowohl in der fachdiskussion

als auch in der breiten Gesellschaft Die

Zielsetzung dieser neuen Designaus-

richtung ist es bdquomit einem intelligenten

Einsatz der verfuumlgbaren Ressourcen

einen moumlglichst groszligen Nutzen fuumlr

alle beteiligten Akteure (entlang der

Wertschoumlpfungskette) bei minimaler

umweltbelastung und unter sozial fai-

ren bedingungen zu erreichenldquo

(httpwwwecosignnetdie-ecosign

oekologie-designnachhaltiges-design

TischnerSchmidt-bleek 1995)

letztlich wurden dann diese Ansaumlt-

ze mit denen der Transitions- oder

Transformationsforschung und -um-

setzung verbunden Es geht also um

die Integration von Oumlkointelligenz und

Transitionsorientierung fuumlr eine nach-

haltige Entwicklung Diese drei begriffe

werden in der fachliteratur folgender-

maszligen definiert

Oumlkointelligente (=oumlko-effizien-

te) Guumlter sind Gegenstaumlnde Geraumlte

Gebaumlude und Infrastrukturen die bei

Minimierung von Material Energie

flaumlchenbedarf Abfall Transport Ver-

packung und gefaumlhrlichen Stoffen uumlber

den gesamten lebenszyklus hinweg

ndash von der Rohstoffgewinnung bis zum

Recycling ndash moumlglichst lange und moumlg-

lichst viel (unterschiedlichen an den

beduumlrfnissen des einzelnen Nutzers

gemessen) Nutzen erbringen (Schmidt-

bleek 2007 S 192) Oumlkointelligente

(=oumlko-effiziente) Dienstleistungen sind

die zweckdienliche bedarfsdeckung

unter Nutzung technischer Mittel mit

moumlglichst hoher Ressourcenprodukti-

vitaumlt und moumlglichst geringer Abgabe

gefaumlhrlicher Stoffe (Schmidt-bleek

2007 S 225)

Transition ist ein begriff der Trans-

formationsdiskussion und steht stark

im Zusammenhang mit Nachhaltiger

Entwicklung ndash haumlufig werden beide

begriffe sogar synonym verwandt Die

Definition beschreibt Transition als

nicht linearen systemischen Wandel

innerhalb einer Gesellschaft (loorbach

2007 SchneidewindSinger-brodowski

2013) Transitionen sind stufenweise

Uumlbergaumlnge von einem gesellschaftli-

chen Zustand in einen anderen zb die

Stufen die notwendig waren von einer

bdquoRaucherldquo-Gesellschaft im oumlffentli-

chen Raum mehr und mehr zu einer

bdquoNichtraucherldquo-Gesellschaft zu werden

Es geht dabei um interaktives explorie-

rendes lernen das System in dem wir

leben zu beschreiben und zu gestalten

mit der Moumlglichkeit aus fehlern zu

lernen und die Entscheidungspfade

gemeinsam entsprechend anzupassen

oder zu aumlndern Auch diese stehen eine

zentrale Aufgabe von Gestaltung

Nachhaltige Entwicklung ist eine bdquohellip

Entwicklung die die beduumlrfnisse der

Gegenwart befriedigt ohne zu riskie-

ren dass kuumlnftige Generationen ihre

eigenen beduumlrfnisse nicht befriedigen

koumlnnenldquo (Weltkommission fuumlr umwelt

und Entwicklung 1987 46)

Die Veraumlnderungsdynamik geht von

der etablierten Disziplin des Service

Designs aus und veraumlndert sich dann

in Zeit und Kontext uumlber ein Design

fuumlr soziale Innovationen bis hin zum

Transition Design Wobei sich Service

Design noch in existierenden soziooumlko-

nomischen und politischen Strukturen

Abgrenzung Der begriff der Transformation bezeichnet einen fundamentalen Veraumlnderungsprozess in jeglicher form waumlhrend hingegen die bezeichnung

Transition eher eine Veraumlnderung von einer Phase zu einer anderen Phase in einem Veraumlnderungsprozess beschreibt und damit etwas weniger grundlegend ist

Seite 37 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

bewegt geht es dem Design fuumlr soziale

Innovationen schon um das Veraumlndern

dieser Strukturen und setzt an neuen

oumlkonomischen Modellen an Dabei

werden soziale beduumlrfnisse besser

als durch bisherige loumlsungsansaumltze

adressiert was in sozialer Hinsicht zu

einem positiven Wandel beitraumlgt Tran-

sition Design geht noch einen Schritt

weiter und will radikal neue soziooumlko-

nomische und soziale Werte umsetzen

um so ein komplett neues Verstaumlndnis

von lebensstilen zu schaffen So be-

zieht Transition Design die Zusammen-

haumlnge von sozialen oumlkonomischen po-

litischen sowie oumlkologischen Systemen

mit ein und fuumlhrt so zu einem radikalen

sozialen und oumlkologischen Wandel

(Irwin T Tonkinwise C Kossoff

G Transition Design An Educational

framework for Advancing the Study

and Design of Sustainable Transitions

School of Design Carnegie Mellon

university)

Abbildung 3 zeigt diese Entwicklung

auf Die Gestaltung welche die In-

teraktion zwischen Menschen (sozial)

der gestalteten Welt und der umwelt

(bdquonatural worldldquo) miteinbezieht kann

mit dem begriff bdquoDesign for Interac-

tionsldquo umschrieben werden Gestalter

aus verschiedenen Disziplinen ob

Kommunikations- Produkt- oder Inter-

facedesigner arbeiten interdisziplinaumlr

in den drei fokusgebieten (bdquoDesign for

Serviceldquo bdquoDesign for Social Innovationldquo

und bdquoTransition Designldquo) Dabei bilden

die sozialen und oumlkologischen Rahmen-

bedingungen (bdquoNatural Worldldquo) den

uumlbergeordneten Kontext in welchem

sich alle Designprobleme und loumlsungen

bewegen Transition Design ist beson-

ders gut fuumlr die Erforschung komplexer

Systeme geeignet In der Analyse

von nachhaltigeren Produktions- und

Abb 1 Continuum of Design Approaches

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 24

Mature discipline

Designfor Service

Design within existing socio-economic amp political paradigms

Solutions reach users through many lsquotouch pointsrsquo over time through the design of expe-riences Solutions are based upon the observation and inter- pretation of usersrsquo behavior and needs within particular contexts Service design solutions aim to provide profit and benefits for the service provider and useful and desirable services for the user (consumer) Solutions are usually based within the business arena and existing dominant eco- no-mic paradigm

Developing discipline

Designfor Social Innovation

Design that challenges existing so-cio-economic amp political paradigms

Design that meets a social need more effectively than exis-ting solutions Solutions often leverage or lsquoamplifyrsquo exsiting under-utilized resources Social innovation is a lsquoco-designrsquo process in which design- ers work as facilitators and catalysts within transdisciplinary teams Solutions benefit multiple stakeholders and empower communi- ties to act in the public private com- mercial and non-profit sectors Design for social innovation represents design for emerging paradigms and alternative economic models and leads to significant positive social change

Emergent discipline

TransitionDesign

Design within radically new so-cio-economic amp political paradigms

Refers to design-led societal transition toward more sustain-able futures and the reconception of entire lifestyles It is based upon an under- standing of the interconnectedness and inter-dependency of social economic political and natural sys- tems Transition Design focuses on the need for lsquocosmopolitan localismrsquo a place-based lifestyle in which solutions to global problems are designed to be appropriate for local social and environmental conditions Transition Design challenges existing para- digms envisions new ones and leads to radical positive social and envi-ronmental change

Scale of time depth of engagement and context expand to include social amp environmental concerns

Seite 38 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpcampusburg-halledeid-neuwerk24-short-films-about-design

wp-contentuploadssites31201405design-research-nowpdf middot 2

httpwwwservice-design-networkorg middot 3 httpplaypenicomtekcsir

coza~acdceducationDr_Anvind_GupaLearners_Library_7_March_2007

Resourcesbooksdesignvictorpdf middot 4 httpwupperinstorgawias

ad2222 middot 5 httpinhabitatcomtagsustainable-design middot 6 httpwww

tedcomtalksemily_pilloton_teaching_design_for_changelanguage=en

middot 7 httpwwwtedcomtalkseben_bayer_are_mushrooms_the_

new_plasticlanguage=en middot 8 httpswwwtedcomtalksmichael_

pawlyn_using_nature_s_genius_in_architecture middot 9 httpsepub

wupperinstorgfiles60086008_Liedtkepdf middot 10 httpcampusburg-

halledeid-neuwerk24-short-films-about-designwp-contentuploads

sites31201405design-research-nowpdf middot 11 httpdesignobserver

comfeaturesmall-local-open-and-connected-resilient-systems-and-

sustainable-qualities37670 middot 12 httpswwwacademiaedu11796491

Design_for_Transition_-_from_and_to_what middot 13 httpswwwtedcom

talksdan_phillips_creative_houses_from_reclaimed_stufflanguage=en middot 14

httpswwwtedcomtalksmitchell_joachim_don_t_build_your_home_

grow_itlanguage=en

Abb 4 Design for Interactions

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 26

Designedbuilt World

ProductsCommunications and Environments

Design Sub-Disciplines Context of All DesignAreas of Design focus

Design for Interactions

Natural WorldDesign forService

Moderate changeExisting paradigms and systems

Design forSocial Innovation

Significant changeEmerging paradigms and systems

Transition Design

Radical changeFuture paradigms and systems

Konsummustern werden die alltaumlgli-

chen Handlungsmuster und -strukturen

(lebens- und Arbeitswelten) alltaumlg-

lichen Praktiken (lebensstilanalysen)

sowie die Kommunikation zwischen

den Subsystemen analysiert

Daruumlber hinaus bietet der Transi-

tion-Design-Ansatz in Verbindung mit

Handlungsmodellen fuumlr nachhaltiges

Produzieren und Konsumieren die

Moumlglichkeit realitaumltsnah moumlgliche

Models of Change zu erforschen fuumlr

diesen Zweck werden die Ansaumltze der

modernen Verbraucherforschung (li-

ving-lab-Ansatz Transformationstheo-

rien lebensstiltypen) sowie der

Entwicklung von unternehmenskultur

mit dem Ansatz des Transition Design

verbunden

erstellt von

bull Prof Dr Christa Liedtke

bull Dr Maria J Welfens

bull Hannah Fink

in Zusammenarbeit mit

bull Dr Alexandra Buumlttgen

bull Sarah Reddig

bull Christoph Tochtrop

Stand 16062016

Wuppertal Institut fuumlr Klima umwelt Energie

Doumlppersberg 19

42103 Wuppertal

Deutschland

Postfach 100480

42004 Wuppertal

Page 16: Crashkurs Nachhaltigkeit: eine multimediale Uebersicht · Institut für Klima, ... Eine differenzierte Ausarbeitung von Megatrends listet die European Envi-ronment Agency, ... Welt

Seite 16 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Clubof Rome

Der CLub Of ROME (COR) ist eine

nicht-profitorientierte Organisa-

tion unabhaumlngig von politischen

ideologischen und religioumlsen

Interessen Mit dem Leitgedan-

ken sich fuumlr eine lebenswerte und

nachhaltige Zukunft der Mensch-

heit einzusetzen wurde der Club

von fIAT-Manager Aurelio Peccei

und dem OECD-Generaldirektor

Alexander King in Rom 1968 ins

Leben gerufen

Der Club of RoME erlangte seine be-

kanntheit aber vor allem im Jahr 1972

durch den viel diskutierten bericht

bdquoThe limits to Growthldquo (bdquoDie Grenzen

des Wachstumsldquo)

Seither gilt der CoR als eine Ver-

einigung von Persoumlnlichkeiten aus

Wissenschaft Kultur Wirtschaft und

Politik aus allen Regionen der Erde

der sich fuumlr eine nachhaltige Entwick-

lung die die beduumlrfnisse der heutigen

wie auch der kuumlnftigen Generationen

an den begrenzten Ressourcen sowie

der begrenzten belastbarkeit unserer

Oumlkosysteme orientiert einsetzt Zum

Markenzeichen des Club of RoME ist

der Grundsatz bdquoGlobal denken - lokal

handelnldquo (bdquoThink global act localldquo)

geworden

THE Club of RoME ist eine Platt-

form die unterschiedliche Akade-

miker Wissenschaftler Politiker

Wirtschaftsexperten und Mitglieder

der Zivilgesellschaft zusammenbringt

um effektive Ansaumltze und Handlung-

sempfehlungen einer bandbreite von

miteinander verbundenen globalen

Herausforderungen zu designen ent-

wickeln und zu implementieren Die

Probleme beinhalten Nachhaltigkeit

Wirtschaftswachstum Ressourcenkons-

um frieden Sicherheit und Demogra-

fie Die Mitglieder des Club of RoME

engagieren sich in einer bandbreite von

international agierenden Initiativen

und Projekten Ausgewaumlhlte Publika-

tionen von Mitgliedern erscheinen als

ldquoReports to the Club of RoMErdquo

Mittlerweile gibt es zahlreiche Able-

ger des CoR auf nationaler Ebene die

sogenannten bdquoNational Associationsldquo

Diese haben das Ziel die Ideale des

Club of RoME in heute uumlber 30 laumln-

dern und Regionen zu verwirklichen

Sammlung Reports to the Club of Rome 1

Club of Rome International 2

Think Tank 30 Deutschland des Club of Rome 3

Think tank 30 Deutschland ist ein unabhaumlngiges uumlberparteiliches und eigenstaumlndiges Netzwerk junger Men-schen in den Zwanzigern und Dreiszligi-gern unter dem Dach der Deutschen Gesellschaft CLUB OF ROME

Deutsche Gesellschaft Club of Rome Wachstum Ja bitte ndash aber 20 4

Youtube-Channel Club of Rome 5

Offizieller YouTube-Auftritt des CLUB OF ROME

Seite 17 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

So gibt es auch in Deutschland eine

Deutsche Gesellschaft Club of RoME

die bereits 1978 in Hamburg gegruumln-

det wurde Eduard Pestel Initiator des

deutschen Ablegers und Mitglied des

Club of RoME hatte entscheidend

zur Realisierung der Arbeiten an bdquoGren-

zen des Wachstumsldquo beigetragen

1 httpwwwclubofromeorgactivitiesreports middot 2 httpwww

clubofromeorg middot 3 httpwwwtt30de middot 4 httpwwwclubofrome

deweitere-initiativenhtml middot 5 httpswwwyoutubecomchannel

UC8A9L4UYgk_tTvkZhaDOLVQ

Seite 18 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2052Prognose

Im Mai 2012 im Vorfeld des um-

weltgipfels von Rio erschien der

bericht bdquo2052 - Eine globale Pro-

gnose fuumlr die naumlchsten 40 Jahreldquo

(ldquo2052 ndash A Global forecast for the

Next forty Yearsrdquo)

In diesem neuen Report fuumlr den Club

of RoME gibt Jorgen Randers einer

der urspruumlnglichen Koautoren des

berichtes bdquoGrenzen des Wachstumsldquo

einen Ausblick auf die naumlchsten 40

Jahre der Weltwirtschaft und -gesell-

schaft und wirft einige unbequeme

fragen auf

Welche Nationen werde zukuumlnftig

ihren Wohlstand halten koumlnnen und

welchen wird das nicht gelingen

Was bedeutet die wirtschaftli-

che Vorherrschaft Chinas fuumlr andere

Weltregionen

Ist die westliche Demokratie dazu

geeignet die groszligen Menschheitspro-

bleme zu loumlsen

Jorgen Randers stuumltzt sich auf globale

Prognoseinstrumente und seine eigene

Arbeit im bereich Nachhaltigkeit zu-

sammen mit mehr als 30 Vorhersagen

von fuumlhrenden Wissenschaftlern Oumlko-

nomen und Zukunftsforscher aus der

Welt der Wirtschaft der Nachhaltigkeit

und der Wissenschaft um moumlgliche

weltweite Zukuumlnfte vorauszusagen

(CoR 2012)

Dabei werden zwar drastische

Zukuumlnfte gezeichnet jedoch auch

Chancen durch den wachsenden An-

passungsprozess der Menschen an die

Grenzen des Planeten aufgezeigt Den-

noch werden auch unbequeme Trends

thematisiert wie soziale unruhen und

zahlreiche umbruumlche

New Report to the CLub Of ROME 1

COR - CLUB OF ROME (2012) 7 May Launch of major Report that presents possible global futures over the next 40 years and comes to thought-provoking conclusions 2052 A Global Forecast for the Next Forty Years

Randers Jorgen (2012) 2052 A Global forecast for the Next for-ty Years White River Junction Chelsea Green Publishing

Randers draws on his own experience in the sustainability area global forecasting tools and the predictions ndash included in the book ndash of more than thirty leading scientists economis-ts futurists and others to guide us through the future

2052info 2

Homepage of the book containing its quantitative basis ie the spread sheet papers by Joslashrgen Randers that summarise or describe the contents of the 2052 book in various ways external reviews of the 2052 book presentations speaking notes

Make your own forecast for 2052 (Excel spreadsheet) 3

Genuine data from the book

A 5000-word summary 4

An illustrated summary 5

bdquo2052 A Global forecast for the Next forty Yearsldquo Launch in Rot-terdam 6

Jorgen Randers stellt den neuen Bericht vor

TED 2012 Paul Gilding Die Erde ist voll 7

Ausblick auf Konsequenzen die ange-sichts der ausgeschoumlpften Tragfaumlhig-keit der Erde zu erwarten sind

TED 2013 Jorgen Randers Earth in 2052 8

Jorgen Randers erklaumlrt warum die natuumlrliche Verlangsamung der Wachstumsprozesse in Oumlkonomie und Bevoumllkerung der naumlchsten 40 Jahre nicht ausreichend sind um das Klima zu stabilisieren

Seite 19 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpwwwclubofromeorgreport2052 middot 2 www2052info middot 3

httpwww2052infodownload middot 4 httpwww2052infoa-5000-

word-summary middot 5 httpwww2052infowp-contentuploads201401

p120801-2052-A-global-forecast-15p-illustrated-CPSLpdf middot 6 Teil 1 https

wwwyoutubecomwatchv=8qDy0jHo_DQ middot Teils 2 httpswww

youtubecomwatchv=sTOmaiil3t0 middot 7 httpswwwtedcomtalks

paul_gilding_the_earth_is_fulllanguage=de middot 8 httpswwwyoutubecom

watchv=gPEVfXVyNMM

claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext

Seite 20 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

RessourcenleichteGesellschaft

bdquoEine ressourcenleichte Gesell-

schaft ist eine Gesellschaft die

einen moumlglichst geringen Res-

sourcenverbrauch ausweist

Ressourcen bewusst nutzt

Oumlkosystemleistungen erhaumllt den

umweltraum einhaumllt und somit

dematerialisiert ist Dies beinhal-

tet einen grundlegenden Gerech-

tigkeitsaspekt innerhalb und zwi-

schen den Generationen gleicher

Ressourcenzugang fuumlr die Men-

schen zur individuellen Entfaltung

und sozialen Wohlstandsschaf-

fung bildet einen normativen

Rahmen bezieht die Gesellschaft

dieses Ziel auf eine nachhaltige

Entwicklung so gelten die ge-

sellschaftlich entwickelten und

anerkannten Nachhaltigkeitsziele

subsidiaumlr im Mehrebenensystem

(uN Eu nationale bundesland

und lokale Ebene) und werden fuumlr

eine umsetzung von den Akteu-

ren (Staat unternehmen NPOs

buumlrger etc) operationalisiert und

beruumlcksichtigtldquo

(berg H Liedtke C Welfens J (2016 in Vorberei-

tung) Hintergrundrecherche und Definition einer

Ressourcenleichten Gesellschaft)

Ein ressourcenintensives Wirtschafts-

wachstum als gesellschaftliches und

wirtschaftspolitisches Ziel verhindert

die loumlsung der umweltprobleme die es

verursacht In folge eines dynamisch

wachsenden Ressourcenverbrauchs

uumlberschreitet in vielen Regionen der

Erde die Nutzung der natuumlrlichen

Ressourcen deutlich die Regenerati-

onsfaumlhigkeit des Planeten Das erste

deutsche Ressourceneffizienzprogramm

(ProgRess I) formulierte die beobach-

tung dass aufgrund der gegenwaumlr-

tigen Uumlbernutzung der natuumlrlichen

Ressourcen im Verhaumlltnis zu deren

Regenerationsfaumlhigkeit ein bdquoschonender

und gleichzeitig effizienter umgang

mit natuumlrlichen Ressourcen zu einer

Schluumlsselkompetenz zukunftsfaumlhiger

Gesellschaftenldquo (bMu 2012 S 6) ge-

houmlren muss

Die frage bdquoWie viele Ressourcen

braucht eine Gesellschaft um in oumlko-

logischen Grenzen ihren Wohlstand

zu bewahrenldquo beschaumlftigte deutsche

und internationale Wissenschaftler

lange bevor das leitbild einer bdquoressour-

Deutsches Ressourceneffizienz-programm

BMUB (2012) Programm zur nach-haltigen Nutzung und zum Schutz der natuumlrlichen Ressourcen

MIPS ndash Wieviel umwelt braucht der Mensch

Schmidt-Bleek F (1994) Wieviel Umwelt braucht der Mensch MIPS das Maszlig fuumlr oumlkologisches Wirtschaf-ten Basel Boston Birkhaumluser Verlag

foresightprozess 1

VDI Foresightprozess zu wirtschaft-licher technologischer und gesell-schaftlicher Veraumlnderung

ProgRess I 2

Wie wollen wir in Zukunft leben 3

Baumlr et al (2015) Transformative Umweltpolitik ndash Der Beitrag der Umweltpolitik zu Prozessen gesell-schaftlichen Wandels Teilbericht des Projektes bdquoNachhaltiges Deutschland 2030 bis 2050 ndash Wie wollen wir in Zukunft lebenldquo

Ressourcenleichte Gesellschaft im Web 4

TED 2011 Pavan Sukhdev Put a value on nature 5

Pavan Sukhdev beschreibt wie durch monetaumlre Wertzuschreibungen ein Umdenken im Umgang mit bdquokostenlo-senldquo Ressourcen wie Luft und Wasser moumlglich ist

TED 2012 Timothy Prestero De-sign for people not awards 6

Der Vortrag erklaumlrt warum es primaumlre Aufgabe des Produktdesigns sein muss Guumlter zu entwickeln die alltagstauglich und relevant sind

Seite 21 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

cenleichten Gesellschaftldquo in politische

Programme und beschluumlsse integriert

wurde Anfang der 90er Jahre wur-

den verstaumlrkt Ansaumltze in die Debatte

eingebracht die den Schwerpunkt

der umweltpolitischen Diskussion auf

die Inputseite der wirtschaftlichen

Prozesse verlagerten und die begren-

zung menschlicher Eingriffe in die

Natur forderten (Schmidt-bleek 1994

Weizsaumlckerlovinslovins 1995) Aus

der Erkenntnis neuer oumlkologischer

Zusammenhaumlnge werden entsprechend

seitdem neue Anforderungen an die

umweltpolitik gestellt Im Sinne der

Vorsorge soll demnach unter einem

leitbild der Dematerialisierung eine

kontinuierliche Reduzierung der Ma-

terial- Energie- und flaumlchenintensitaumlt

des lebens und (weiter auf S 22)

Nutzen gestalten

Schmidt-Bleek FTischner U (1995) Produktentwicklung Nutzen gestalten ndash Natur schonen Schrif-tenreihe des Wirtschaftsfoumlrderungs-instituts Nr 270 Wirtschaftsfoumlrde-rungsinstitut der Wirtschaftskammer Oumlsterreichs

faktor 4

Weizsaumlcker EU von Lovins AB Lovins LH (1995) Faktor Vier Doppelter Wohlstand ndash halbierter Naturverbrauch Der neue Bericht an den Club of Rome Muumlnchen Verlag Droemer Knaur

Module WIN amp RE________________________

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Didaktische Module bdquoVom Wissen zum HandelnldquoModule bdquo WirtschaftNeue Weltordnung( WIN)bdquo und Ressourcen und Energie (RE)ldquo Forum fuumlr Verantwortung ASKO EU-ROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken

Modul WirtschaftNeue Weltordnung (WIN)

Wie koumlnnen Wohlstand und Lebens-qualitaumlt gesichert und die Natur und das Klima geschont werden Sind eine nachhaltigere Wirtschaft und ein stetiges Wirtschaftswachstum verein-bar Im Fokus dieses Moduls stehen Ziele Strategien und Instrumente ei-ner nachhaltigeren Wirtschaft Daruuml-ber hinaus beschaumlftigt sich das Modul mit der internationalen Dimension der Problematik und diskutiert die Eckpunkte einer neuen Weltordnung

Modul bdquoRessourcen und Energie (RE)ldquo

Eine nachhaltigere Energie- und Ressourcennutzung stellt eine globale Herausforderung dar Was sind die treibenden Kraumlfte unseres Ressour-cen- und Energieverbrauchs Wie sieht der Energie und Ressourcen-verbrauch in der Zukunft aus Wie sind die Wirtschaft- und Ressourcen-politik auf nationaler und internatio-naler Ebene miteinander verflochten Zu diesen Fragen finden Sie im Modul bdquoRessourcen und Energieldquo Informa-tionen und Arbeitsmaterialien

1 Band 1 httpwwwvditzdepublikationforesight-bericht-band-

1-gesellschaftliche-veraenderungen-2030 middot Band 2 httpwww

vditzdepublikationforesight-bericht-band-2-forschungs-und-

technologieperspektiven-2030 middot Band 3 httpwwwvditzdepublikation

foresight-bericht-band-3-geschichten-aus-der-zukunft-2030 middot 2 http

wwwbmubbunddeservicepublikationendownloadsdetailsartikel

deutsches-ressourceneffizienzprogramm-progress middot 3 httpwww

umweltbundesamtdepublikationentransformative-umweltpolitik-der-

beitrag-der middot 4 httpressourcenleichte-gesellschaftdeindexphpid=12 middot 5

httpswwwtedcomtalkspavan_sukhdev_what_s_the_price_of_nature

middot 6 httpswwwtedcomtalkstimothy_prestero_design_for_people_not_

awards

claudiabo
Hervorheben

Seite 22 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

als auch in der praktischen umsetzung

immer mehr an Konturen gewann

Auch fuumlr die Gestaltung von Produk-

ten und Prozessen wurden Strategien

entwickelt die zur loumlsung der genann-

ten Probleme integrierte Anwendungen

der Effizienz- Konsistenz- und Suffi-

zienzprinzipien vorschlagen (vgl ua

Schmidt-bleekTischner 1995)

BR

DW

ELT

EU 1972 1974 1986 1987 1992 1994 1995 1996 1999 2001 2002 2003 2004 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Limits to Growth

Gruumlndung UNEP Brundtland-Report

World Summit Rio de JaneiroWorld Summit Johannesburg

Marrakesch Prozess

Circular Economy Package

Gruumlndung WBCSD

UNCSD Sustainable Consumption Indicators

UN Sustainable Development Goals

EuropRohstoffstrategie

Fahrplan ress schonendes Europa EU-Dashboard

Europe 2020

European Ressource Efficiency Platform

European Ressources Forum

Gruumlndung Umweltbundesamt

Gruumlndung Bundesministerium fuumlr Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit

Aumlnderung Art 20a Grundgesetz

BMU-Ziel Faktor 25 bis 2020

Nationale Nachhaltigkeitsstrategie Verdopplung Rohstoffproduktivitaumlt bis 2020

Kreislaufwirtschaftsgesetz

WBGU Welt im Wandel

Rohstoffstrategie

ProgRess I

Gruumlndung Ressourcen-Kommission am Umweltbundesamt

Enquete Kommission Wachstum Wohlstand Lebensqualitaumlt

ProgRess II

National Ressources Forum

Umweltschutz als Wirtschaftsfaktor

World Ressources Forum

Rio +20

G7 Allianz Ressourceneffizienz

SDG-Report

G8 3R Action Plan

Europ Nachhaltigkeitsstrategie

Abb 1 Quelle Wuppertal Institut 2016 berg H Liedtke Ch Welfens J (2016) Hintergrundrecherche und Definition einer Ressourcenleichten Gesell-schaft Arbeitspapier im Projekt bdquoErfolgsbedingungen fuumlr Systemspruumlnge und Leitbilder einer ressourcenleichten Gesellschaftldquo

Wirtschaftens angestrebt werden

beispiele dazu

Europa 2020 Idee der Entkopplung

durch intelligentes nachhaltiges und

integratives Wachstum

Enquete Kommission fuumlr Wachs-

tum Wohlstand und lebensqualitaumlt in

Deutschland mit konkreten Handlung-

sempfehlungen fuumlr mehr Wohlstand

bei gleichzeitiger Abkopplung vom

Ressourcenverbrauch

ProgRess 1 und 2 in Deutschland

Programme die nachhaltige Nutzung

der natuumlrlichen Ressourcen in den

fokus stellen

Diese Entwicklungen haben dazu

beigetragen dass das leitbild einer

bdquoressourcenleichten Gesellschaftldquo die

innerhalb des zur Verfuumlgung stehenden

umweltraumes eine hohe lebensquali-

taumlt und Entfaltung des der Einzelnen

sowie der Gemeinschaft foumlrdert und

fordert sowohl in der Wissenschaft

Seite 23 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

GreenEconomy

Green Economy ndash verstanden

als eine wettbewerbsfaumlhige

umwelt- und sozialvertraumlgliche

Wirtschaftsweise ndash wird seit etwa

2007 zum neuen Leitbild in der

internationalen und nationalen

Diskussion zu Wachstum Wohl-

stand und Lebensqualitaumlt Der

begriff wurde federfuumlhrend von

uNEP gepraumlgt

Aufgrund der folgewirkungen die mit

dem aktuellen Wirtschaftssystem ver-

bunden sind wie beispielsweise fort-

schreitender Klimawandel biodiversi-

taumltsverlust und Ressourcenknappheit

setzt sich zunehmend die Auffassung

durch dass dieses ressourcen- und

energieintensive Wirtschaftsmodell

nicht uneingeschraumlnkt fortgesetzt wer-

den kann

Die Chance fuumlr eine nachhaltige faire

und offene Zukunft im Sinne einer

Green Economy ist daher die Entwick-

lung eines Wirtschafts- und Gesell-

schaftsmodells das sowohl die nach-

haltige Nutzung der Oumlkosysteme als

auch den gesellschaftlichen Wohlstand

sichert Dies macht es erforderlich dass

die Produktions- und Konsumprozesse

innerhalb oumlkologischer und sozialer

leitplanken stattfinden und die End-

lichkeit der Ressourcen beruumlcksichtigt

wird

fuumlr die umsetzung von Green

Economy wurde die Green Econo-

my Initiative ins leben gerufen die

Entscheidungstraumlger unterstuumltzen soll

eine ressourcen- und Co2-aumlrmere und

sozial gerechtere Wirtschaft zu rea-

lisieren Das umsteuern in Richtung

einer Green Economy stellt eine sehr

hohe Herausforderung fuumlr Wirtschaft

und Gesellschaft dar Der Uumlbergang

zu einer nachhaltigeren Wirtschafts-

weise bedarf der Erschlieszligung neuer

Zukunftsmaumlrkte sowie neuer Geschaumlfts-

modelle die eine drastische Steige-

rung der Ressourceneffizienz in den

Produktions- und Dienstleistungssek-

toren bewirken Es bedarf staatlicher

flankierungsmaszlignahmen um diesen

Wirtschaftskurs zu unterstuumltzen die

erforderlichen leitplanken zu setzen

sowie das gesellschaftliche bewusstsein

und nachhaltigere Konsumstile dahin-

gehend zu foumlrdern

Towards a Green Economy 1

UNEP (2011) Towards a Green Economy ndash Pathways to Sustainable Development and Poverty Eradicati-on A Synthesis for Policy Makers

OECD (2011) Towards Green Growth 2

OECD (2010) Transition to a low-carbon economy ndash public goals and corporate practices OECD Publishing 3

Europa 2020 Strategie ndash Eine Strategie fuumlr intelligentes nachhaltiges und integratives Wachstum 4

Discussions about Green Econo-my often ignore the Social 5

This short 10 minute video addresses this issue

uNRISDlsquos Project on the Social Dimensions of Green Economy and Sustainable Development 6

Modul bdquoWirtschaftNeue Wirt-schaftsordnung (WIN)ldquo 7

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Forum fuumlr Verantwortung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut

Growing green economies 8

Von Rio nach Rio+20

TED 2010 Tim Jackson An ec-onomic reality check 9

Tim Jackson stellt ein Konzept vor dass es durch feste oumlkonomische Prinzipien ermoumlglicht aktuelle Krisen zu uumlberwinden und in die Zukunft zu investieren

TED 2012 Juan Verde Towards the green economy 10

Juan Verde ist uumlberzeugt dass be-reits verfuumlgbare Innovationen eine beispiellose Zunahme von gruumlner Technologie und damit einen oumlkono-mischen Wandel hervorrufen koumlnnen

Seite 24 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpwwwuneporgpublicationscontentspub_details_search

aspID=4188 middot 2 httpwwwoecd-ilibraryorgenvironmenttowards-green-

growth_9789264111318-en middot 3 httpdxdoiorg1017879789264090231-

en middot 4 httpeceuropaeueurope2020 middot 5 httpswwwyoutubecom

watchv=O5lBwrJcUOk middot 6 httpwwwunrisdorggreeneconomy middot

7 httpwwwforum-fuer-verantwortungdepublikationenwirtschaftneue-

weltordnung middot 8 httpswwwyoutubecomwatchv=m9AS6KT7a5Y middot

For more info visit wwwoecdorgrio+20 middot 9 httpwwwtedcomtalks

tim_jackson_s_economic_reality_check middot 10 httpswww youtubecom

watchv=x-7ZBairDh4

Seite 25 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

four returnsPrinzip

Commonlandrsquos approach is to

restore landscapes by building

and (co-) funding sustainable

businesses in 3 landscape zo-

nes delivering 4 types of return

inspirational social natural and

financial return within a 20 years

time horizon

Return of Inspiration Giving

people hope and a sense of pur-

pose

Return of Social Capital bringing

back jobs business activity edu-

cation and security

Return of Natural Capital Resto-

ring biodiversity soil and water

quality

Return of financial Capital Reali-

zing long-term sustainable profit

Ein landstrich braucht auf lange Sicht

drei Zonen um dauerhaft von nutzen

zu sein

Natural Zone

Investment Restoring vegetation Plan-

ting native trees and clearing invasive

species Natural restoration limited

maintenance

Return Co2 capture water soil Resto-

red biodiversity forestry hunting

Tourism

Combined Zone

Investment Restoring landscape Plan-

ting usable trees Restoring perennial

vegetation and soil limited mainten-

ance

Return Co2 capture water soil

Partially restored biodiversity Agrofo-

restry fruit trees timber Tourism

Economic Zone

Investment Sustainable agriculture fo-

restry aquaculture Real estate infras-

tructure fitting in landscape Ventures

with positive impact on landscape

Return Co2 capture water soil Crops

and products New businesses new

collaborations Economic development

(wwwcommonlandcom)

commonlandcom 1

Organisation die sich fuumlr die groszligflauml-chige Restauration von Landschaften einsetzt Auf deren Internetpraumlsenz werden deren Ziele und Vorgehens-weisen schnell deutlich Zusaumltzlich gibt es viele Paper und Videos

four returns Three Zones

Ferwerda W Four Returns Three Zones 20 years A systemic and practical approach to scale up land-scape restoration by business and investors to create a restoration in-dustry chapter in book (2015) bdquoLand Restoration Reclaiming Landscapes for a Sustainable Futurerdquo (Elseviers Publication)

John D Liu Hope in a changing climate 2

Liu stellt vor wie vertrocknete Landschaften wiederbelebt werden koumlnnen

Chris McKnett The investment logic for sustainability 3

Groszliginvestoren als Schluumlsselspieler fuumlr den oumlkologischen Fortschritt

1 wwwcommonlandcom middot 2 httpswwwyoutubecom

watchv=41qnjXKdE70 middot

3 httpswwwtedcomtalkschris_mcknett_the_investment_logic_for_

sustainability

Seite 26 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

DeutscheNachhaltigkeitsstrategie

Die Nationale Nachhaltigkeits-

strategie bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo beschlossen im

Jahr 2002 bestimmt den Kurs fuumlr

eine nachhaltige Entwicklung auf

der nationalen Ebene

Ihre leitlinien sind Generationenge-

rechtigkeit lebensqualitaumlt sozialer

Zusammenhalt und internationale Ver-

antwortung In dem Dokument wurden

Ziele (i d R fuumlr das Jahr 2020) fuumlr die

oumlkologische oumlkonomische und soziale

Nachhaltigkeit benannt und insgesamt

21 Schluumlsselindikatoren definiert die

es gestatten den Erreichungsgrad

dieser Ziele bereits heute statistisch zu

messen und die weitere Entwicklung

Jahr fuumlr Jahr zu beobachten

Die Indikatoren beschreiben nicht

nur Ziele an sich sondern gelegentlich

auch sogenannte Zwischenziele deren

Erreichung wiederum den fortschritt

auch bei anderen Zielen voranbringt

So zb bedeutet eine Verbesserung

beim Indikator sbquoEnergieproduktivitaumltlsquo

gleichzeitig auch eine Verbesserung des

Indikatorwertes bei den Treibhausgase-

missionen

Seit der ersten Version der Nach-

haltigkeitsstrategie wurden die Indi-

katoren teilweise erweitert und der

aktuellen Situation angepasst wie zb

die neuen Indikatoren wie Anteil des

Stroms aus erneuerbaren Energiequel-

len am Stromverbrauch oder Schulden-

stand so dass im neuesten Indikato-

renbericht 2012 effektiv 38 Indikatoren

untersucht werden

Diese Indikatoren werden im Abstand

von zwei Jahren in Indikatorenbe-

richten des Statistischen bundesamtes

aktualisiert und der aktuelle Stand und

Entwicklungen dargestellt

Seit 2002 wurden 3 fortschritts-

berichte veroumlffentlicht in denen die

Strategie weiterentwickelt und aktua-

lisiert wird 2004 bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo 2008 bdquofuumlr ein nachhal-

tiges Deutschland und fortschrittsbe-

richt 2012

Die bundesregierung bereitet derzeit

die bdquoNachhaltigkeitsstrategie 2016ldquo vor

ndash und schreibt damit die Nachhaltig-

keitsstrategie fort

bundesregierung (2002) Perspektiven fuumlr Deutschland 1

10 Jahre Nachhaltigkeit bdquomade in Germany 2

Kurzpapier zum Fortschrittsbericht

basisinformationen Lexikon der NachhaltigkeitAachener Stiftung 3

bundesregierung im Web 4

Internetauftritt der Bundesregierung zur nationalen Nachhaltigkeitsstrate-gie mit kurzem Themenuumlberblick

Silke uebelmesser How demographic change is sha-ping our future 5

Ausblick auf die Herausforderun-gen vor die uns der demographische Wandel in den naumlchsten Jahren stellt

1 httpwwwbundesregierungdeContentDE_Anlagen

Nachhaltigkeit-wiederhergestelltperspektiven-fuer-deutschland-

langfassungpdfjsessionid=DD7315CEA90912E6C3977178854C9BDB

s3t1__blob=publicati-onFileampv=3 middot 2 httpwwwbundesregierung

deContentDE_AnlagenNachhaltigkeit-wiederhergestellt2012-

05-09-kurzpapier-zum-fortschrittsbericht-2012-barrierefrei

pdfjsessionid=DD7315CEA90912E6C3977178854C9BDBs3t1__

blob=publicationFileampv=3 middot 3 httpswwwnachhaltigkeitinfoartikel

nationale_nachhaltigkeitsstrategie_entwicklung_1694htm middot 4 httpswww

bundesregierungdeWebsBregDEThemenNachhaltigkeitsstrategie1-

die-nationale-nachhaltigkeitsstrategienachhaltigkeitsstrategie_node

html middot 5 httptedxtalkstedcomvideoHow-demographic-change-is-

shapisearch3Agermany

Seite 27 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren

Nachhaltiges Produzieren und

Konsumieren hat sich in den letz-

ten zwei Jahrzehnten zu einem

der wichtigsten Themenbereiche

der Nachhaltigkeitsdiskussion

auf dem internationalen euro-

paumlischen und nationalen Level

entwickelt

Die globalen Klimaveraumlnderungen

und umweltbelastung verdeutlichen

die Notwendigkeit einer systemischen

sozial-oumlkologischen Transformation

der Gesellschaft in Richtung Nach-

haltigkeit bdquobereits seit geraumer Zeit

befindet sich das fossile oumlkonomische

System international im umbruch

Dieser Strukturwandel wird vom

WbGu (Wissenschaftlicher beirat der

bundesregierung Globale umweltver-

aumlnderungen) als beginn einer bdquoGroszligen

Transformationldquo zur nachhaltigen Ge-

sellschaft verstanden die innerhalb der

planetarischen leitplanken der Nach-

haltigkeit verlaufen mussldquo (WbGu

2011 S 1) Ein Uumlberschreiten dieser

leitplanken koumlnne die oumlkologischen

Rahmenbedingungen veraumlndern und

ein Risiko fuumlr die zukuumlnftigen Genera-

tionen darstellen (vgl Potsdam-Institut

fuumlr Klimafolgenforschung 2009)

Das Tempo des Verbrauchs von

natuumlrlichen Ressourcen der von 10

Mrd Tonnen 1950 auf 70 Mrd Tonnen

2010 rapide gestiegen ist kann nicht

fortgesetzt werden um im Rahmen der

planetarischen Grenze zu wirtschaften

muumlsste der globale Ressourcenver-

brauch bis 2050 etwa halbiert werden

(Schmidt-bleek 2007 uNEP 2011)

Auf der nationalen Ebene muumlsste die

Reduktion des Ressourcenverbrauchs

um einen faktor 10 und auf der Haus-

haltsebene in Deutschland um den fak-

tor 5 auf etwa 8 Tonnen pro Kopf und

Jahr (lettemeier etal 2014) reduziert

werden

Eine radikale Reduzierung des

Ressourcenverbrauchs bei gleichzeitig

groumlszligtmoumlglicher lebensqualitaumlt welt-

weit ist eine globale Herausforderung

des 21 Jahrhunderts Der Weg hin zu

einer 8t-Gesellschaft (lettenmeier et

al 2014) verlangt nach einer nachhal-

tigeren Gestaltung von Produktions-

und Konsummustern sowie der damit

Material footprint 1

Lettenmeier Michael Liedke Chris-ta Rohn Holger (2014) Eight Tons of Material Footprint - Suggestion for a Resource Cap for Household Cons-umption in Finland In Resources 33 (2014) S 488-515

Stellschrauben fuumlr Nachhaltigkeit

Liedtke Ch etal (2015b) Stell-schrauben fuumlr Nachhaltigkeit Trends und Verantwortungen in Produktion und Konsum in Stiftung Entwicklung und Frieden (Hrsg) Globale Trends 2015 Perspektiven fuumlr die Gesellschaft Fischer Verlag 2015 S 299-314

Marrakech-Prozess 2

Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren in der Eu 3

Sustainable Consumption and Production and the SDGs 4

UNEP Post 2015 Note 2

Indikatoren 5

European food Sustainable Cons-umption and Production Round Table 6

The Story of Stuff 7

Der Film beschreibt den kompletten Konsumkreislauf mit seinen sozialen und oumlkologischen Folgen (deutsch)

unsichtbare Schaumltze im Mobil-telefon Ein Animationsfilm zum Recycling von Handys 8

Eine Veranschaulichung des Lebens-zyklus elektronischer Geraumlte am Bei-spiel Handy Die Wiederverwendung von bis zu 80 Prozent der Rohstoffe in gebrauchten Handys ist zentraler Bestandteil der bdquoRohstoff-Expediti-on die vom Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung anlaumlsslich des Wissenschaftsjahres 2012 ausgerufen wurde

Seite 28 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

verbundenen Produkt-Dienstleistungs-

systeme wie Infrastrukturen

Nachhaltiges Konsumieren und Produ-

zieren wird definiert alsldquo a holistic

approach to minimising the negative

environmental impacts from consump-

tion and production systems while

promoting quality of life for allrdquo (uNEP

2015a S 10) Der holistische Ansatz

Sustainable Production and Consumption Systems

Lebel L etal (Hrsg) (2010) Sustainable Production and Cons-umption Systems Knowledge Enga-gement and Practice Springer

Planetarische Grenzen 9

Potsdam-Institut fuumlr Klimafolgenfor-schung (2009) Planetarische Gren-zen Ein sicherer Handlungsraum fuumlr die Menschheit Pressemitteilung vom 23092009

uNEP (2015a) Sustainable Cons-umption and Production A Hand-book for Policymakers 10

uNEP (2015b) Sustainable Cons-umption and Production Indica-tors for future SDGs 11

Konsum und Nachhaltigkeit 12

Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung (2010) Konsum und Nachhaltigkeit Wie Nachhaltigkeit in der Konsum-gesellschaft kaumluflich und (er)lebbar wird Eine Aufgabe fuumlr Politik Wirt-schaft Buumlrgerinnen und Buumlrger

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

faktor 4

Weizsaumlcker EU von Lovins AB Lovins LH (1995) Faktor Vier Doppelter Wohlstand ndash halbierter Naturverbrauch Der neue Bericht an den CLUB OF ROME Muumlnchen Verlag Droemer Knaur

Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung (2011) Der Deutsche Nachhaltig-keitskodex 13

Welt im Wandel

WBGU (2011) Welt im Wandel Gesellschaftsvertrag fuumlr eine Groszlige Transformation Hauptgutachten Berlin

Global Guidance Principles for Life Cycle Assessment Databases

UNEPSETAC (2011) Global Gu-idance Principles for Life Cycle Assessment Databases ndash A Basis for Greener Processes and Products Paris France

Modul bdquoKonsum (KON)ldquo 14

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Didaktische Module bdquoVom Wissen zum Handelnldquo Modul bdquoKons-um (KON)ldquo Forum fuumlr Verantwor-tung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Ot-zenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut Was hat unser Konsum mit Klima- und Ressourcenschutz zu tun Was sind die Trends in der weltwei-ten Entwicklung und welche Strategi-en koumlnnen Wohlstand erhalten ohne das System Erde zu uumlberlasten

MIPS ndash Wieviel umwelt braucht der Mensch

Schmidt-Bleek F (1994) Wieviel Umwelt braucht der Mensch MIPS das Maszlig fuumlr oumlkologisches Wirtschaf-ten Basel Boston Birkhaumluser Verlag

TED 2010 Tim Jackson An econi-mist reality check 15

Tim Jackson spricht uumlber Rezession Klimawandel und Ungleichheit und wie wir in eine bessere Zukunft inves-tieren koumlnnen

Von sozial-oumlkologischen Experi-menten in den Alltag 16

Vortrag von Michael Minis auf der Tagung bdquoWas bewegt Von sozial-ouml-kologischen Experimenten in den Alltagldquo (8 und 9 Maumlrz 2012 Berlin) Kritische Reflektion von Produktions- und Konsummustern

was-bewegtorg 17

Pionierhafte Konzepte fuumlr einen nachhaltigen Wandel von Produk-tions- und Konsummustern werden vorgestellt und kritisch reflektiert - sowohl aus praktischer als auch aus wissenschaftlicher Sicht In diesem Zusammenhang wird Tamyca als Konzept zur Aumlnderung der zukuumlnfti-gen Automobilnutzung dargestellt

amp

(siehe Abbildung 1 unten) der unter-

schiedliche Interventionsmoumlglichkeiten

im lebenszyklus eines Produktes oder

einer Dienstleistung umfasst hat eine

entscheidende bedeutung fuumlr systemi-

sche betrachtung der Produktions- und

Konsumsysteme

uNEP definiert Grundcharakteristika

der nachhaltigen Produktions-Konsum-

systeme (uNEP 2015a S 10)

Verbesserung der lebensqualitaumlt

unter beruumlcksichtigung des Ressour-

cenbedarfs zukuumlnftiger Generationen

und umweltqualitaumlt

Entkopplung des Wirtschaftswachs-

tums vom Ressourcenverbrauch durch

Seite 29 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

- Reduktion von Material- und

Energieintensitaumlt sowie der Emissi-

on- und Abfallmengen von Produkti-

on- und Konsumaktivitaumlten

- foumlrderung des Wandels zu energie-

und materialeichten Konsummustern

ohne Verzicht auf lebensqualitaumlt

Data

LCA data (including data for carbon and water footprint exposure and hazard data etc)

Life Cycle Approaches

LCA Carbon and water footprint material flow accounting risk assessment social LCA Life cycle costing

Life cycle sustainability assessment etc

Programmes and activities

Design for environment eco-labelsgreen procurement recycling design for

sustainability sustainable procurement etc

Life cycle

management systemsand sustainable consumption

and production policies

Sustainability

Abb 2 Holistischer Systemansatz zu nachhaltigen Produktions-Konsumsysteme (uNEP 2015a S 41)

Quelle Eigene Darstellung

Anwendung des lebenszyklusansat-

zes unter beruumlcksichtigung der Aus-

wirkungen auf die umwelt von allen

Phasen der Produktions- und Kons-

umprozesse

Strategisches Vorgehen gegen

Reboundeffekte (Kompensation der

Efffizienzgewinne durch steigenden

Konsum)

Auf globaler Ebene wird die Proble-

matik der nachhaltigeren Produktions-

und Konsummuster vorrangig von den

Vereinten Nationen (uN) und ihren

unterorganisationen wie etwa der

Commission on Sustainable Develop-

ment (CSD) und dem united Nations

Environment Programme (uNEP)

sowie von weiteren internationalen

organisationen wie der organisation

Politische Umsetzung der Strategien und Maszlignahmen zu Nachhaltigem Produzieren und Konsumieren

Welt

2015 UN Vollversammlung verabschiedete Ziele fuumlr nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals- SDGacutes siehe httpwwwforu-muedewp-contentuploads201507SDG-Factsheet_FUEpdf Ziel 12 lautet bdquoFuumlr nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgenldquo Die SDGs sollen ab 2016 bis 2030 verwirklicht werden Sie bilden ndash gemeinsam mit Umsetzungsmaszlignahmen Indikatoren zur Fortschritts-messung sowie Uumlberpruumlfungsmechanismen ndash die so genannte Post-2015-Agenda

Seite 30 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Europaumlische Union

2012 EU-Direktive zur Erhoumlhung der Energieeffizienz (Energy Efficiency Directive) gezielt auf die Einfuumlhrung von Maszlignahmen zur Erreichung von 20-Erhoumlhung der Energieeffizienz bis zum Jahr 2020 in den Laumlndern der Europaumlischen Union

2010 Europa 2020-Wirtschaftsprogramm gezielt auf ein bdquointelligentes nachhaltiges und integratives Wachstumldquo und eine bessere Koordinie-rung der nationalen und europaumlischen Wirtschaft bis zum Jahr 2020

2009

Oumlkodesign-Richtlinie der EU (2009125EG) die die Anforderungen an die umweltgerechte Gestaltung energieverbrauchsrelevanter Produkte (Energy-related Products ErP) formuliert

2008 Aktionsplan der EU-Kommission zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren und zu Industriepolitik Der Aktionsplan zielte auf die Foumlrderung von Innovationen zu nachhaltigeren Produktion und der Nachfrage nach nachhaltigeren Guumltern und Dienstleistungen

2012 Konferenz der Vereinten Nationen uumlber nachhaltige Entwicklung (Rio+20) - Festlegung des Konsultationsprozesses zu den Zielen nachhaltiger Entwicklung

Beschluss zu 10 Jahresprogramm zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (10 Year Framework of Programmes 10YFP) ge-zielt auf eine weltweite verstaumlrkte Einfuumlhrung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmuster

2005 Gruumlndung des UNEP-Center for Sustainable Production and Consumption (siehe wwwscp-centreorg) am Wuppertal Institut als Hausinstitut der Vereinten Nationen den Marrakesch-Prozess zu unterstuumltzen2003

2003 Internationales Expertentreffen in Marrakesch (vgl wwwunorgesasustdevsdissuesconsumptionmarrakechhtm) organisiert von den Vereinten Nationen Start des sog bdquoMarrakesch-Prozessesldquo koordiniert durch das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und die Abteilung fuumlr wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten der Vereinten Nationen (UN-DESA)

2002 Der zweite Weltgipfel fuumlr Nachhaltige Entwicklung (WSSD) 2002 in Johannesburg das beschlossene Umsetzungsprogramm (bdquoPlan of Implementationldquo) widmet dem Uumlbergang zu nachhaltigeren Konsum- und Produktionsmustern ein eigenes Kapitel in dem wichtige Ansatzpunkte fuumlr die Umsetzung wie Monitoring Life-Cycle-Analysis Oumlkoeffizienzprogramme Indikatoren zielgruppenspezifische Informations- und Aufklaumlrungsprogramme hervorgehoben werden

1995 Gruumlndung der Kommission fuumlr Nachhaltige Entwicklung (Commission on Sustainable Development - CSD) der Vereinten Nationen Ausarbeitung des Internationalen Arbeitsprogramms zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (bdquoInternational Work Programme on Changing Consumption and Production)

1992 Erster Weltgipfel zu Nachhaltiger Entwicklung in Rio de Janeiro Der Kapitel 4 des Abschlussdokuments bdquoAgenda 21 bdquoVeraumlnderung der Konsumgewohnheitenldquo adressiert zwei Themenbereiche bdquoUumlberkonsum von Ressourcenldquo und bdquo(Negative) Effekte des Konsumen-tenverhaltensldquo die bis heute im Zentrum der globalen Debatte um Konsum- und Produktionsmuster stehen

Seite 31 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2006 Verabschiedung neuer angepassten Version der Nachhaltigkeitsstrategie die konkrete Zielsetzungen und Maszlignahmen fuumlr prioritaumlre Bereiche wie Klimawandel nachhaltige Produktion und nachhaltiger Konsum Demografie Migration gesellschaftliche Integration ua benennt

2001 Erste EU-Nachhaltigkeitsstrategie gezielt auf Verbesserung der Lebensqualitaumlt heutiger und zukuumlnftiger Generationen

Gruumlnbuch der Europaumlischen Kommission zur Integrierten Produktpolitik mit den Schwerpunkten oumlkologische Gestaltung von Produkten Bedeutung der Preisbildung und Konsumentenentscheidungen

1993 Einfuumlhrung des EU-Oumlko-Audits (Eco- Management and Audit Scheme (EMAS) EMAS-Verordnung adressiert die Eigenverantwortung der Wirtschaft bei der Bewaumlltigung ihrer direkten und indirekten Umweltauswirkungen

1992 Einfuumlhrung des freiwilligen Europaumlischen Umweltzeichens (kurz Euroblume bzw EU-Ecolabel) zur Kennzeichnung von Verbraucherpro-dukten und Dienstleistungen (Verordnung EWG 880) gekennzeichnet werden Konsumguumlter die sich durch besondere Umweltvertraumlglich-keit und vergleichsweise geringe Gesundheitsbelastung auszeichnen Die Auszeichnung wird eigenverantwortlich durch nationale Institute der teilnehmenden Laumlnder vergeben

Deutschland

2015 Anfang des politischen Dialogprozesses zur Umsetzung der Ziele nachhaltiger Entwicklung (Sustainable Development Goals)

2014 Kabinettsbeschluss der Bundesregierung uumlber die Nationale Nachhaltigkeitsstrategie die einen bdquowesentlicher Rahmenldquo fuumlr die Umsetzung der SDGs in Deutschland werden soll

2008 Gruumlndung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises der den Wandel zu einer nachhaltigen Gesellschaft unterstuumltzt die relevanten Akteure aus Wirtschaft Kommunen und Forschung in nachhaltigem Handeln bestaumlrkt und dazu beitraumlgt die Grundsaumltze nachhaltiger Entwicklung in der oumlffentlichen Wahrnehmung staumlrker zu verankern

2004 Start eines langfristigen bdquoNationalen Dialogprozesses zur Weiterentwicklung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmusterldquo an dem Akteure aus Politik Wirtschaft Wissenschaft und Zivilgesellschaft in den Dialog bringt Die Initiative wird durch das Bundesumweltministe-rium und das Umweltbundesamt koordiniert

2002

Deutsche Nationale Nachhaltigkeitsstrategie ndash beschlossen von der Bundesregierung wird in den naumlchsten Jahren mehrere Male uumlberar-beitet und an die aktuellen Trendentwicklungen angepasst

Seite 32 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2001 Berufung des Rates fuumlr Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung mit dem Ziel Beitraumlge zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln In diesem Rahmen beschaumlftigt sich der Rat mit der Problematik des nachhaltigen Konsums (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_Maerz_2010_01pdf) und auch eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr Unternehmen (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaRNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Janu-ar_2012pdf)

Die Entwicklung von nachhaltigeren Produktions- und Konsummustern wird in Deutschland von weiteren Institutionen gefoumlrdert und aktiv unterstuumlzt Dazu gehoumlren ua Netzwerke zu Verbraucherforschung in Bund und einigen Laumlndern

- Foumlrderprogramme der sozialoumlkologischen Forschung des BMBFacutes httpwwwfonadede19711 - Sachverstaumlndigerrat fuumlr Verbraucherfragen httpwwwsvr-verbraucherfragende - Deutscher Nachhaltigkeitspreis (httpswwwnachhaltigkeitspreisde)

1997 Im Jahr 1997 begann das von den beiden Institutionen initiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur Fundierung und Evaluierung nachhaltige-rer Konsummuster und Verhaltensstileldquo

1993 In Deutschland wurde bereits vor 1993 von einzelnen Wissenschaftlern auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffizienz und die Rolle nach-haltigeren Produzierens und Konsumierens wie des Designs fuumlr eine nachhaltige Entwicklung hingewiesen (von WeizsaumlckerLovinsLovins 1995 Schmidt-Bleek 1994) Das Bundesumweltministerium (BMU) und das Umweltbundesamt (UBA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre eine breite gesellschaftliche Debatte zu diesem Thema

Economic Co-operation and Develop-

ment (oECD) getragen Die CSD

der Vereinten Nationen wurde nach

dem uN-Weltgipfel in Rio de Janeiro

1993 gegruumlndet um die umsetzung

der Agenda 21 voranzutreiben Die

Kommission hatte bereits zu beginn

das Themenfeld bdquoKonsum- und Produk-

tionsmusterldquo zu ihrem Arbeitsschwer-

punkt erklaumlrt In folge dessen wurde

im Jahr 1995 das bdquoInternational Work

Programme on Changing Consumption

and Production Patternsldquo (IWPCCPP)

verabschiedet Zu den Hauptaufgaben

des Programms gehoumlren

die Identifikation der politischen

Implikationen von Konsumtrends und

Produktionsmustern

die Revision von uN-Richtlinien fuumlr

den Konsumentenschutz sowie

die Evaluation der Effektivitaumlt von

politischen Maszlignahmen die auf die

Aumlnderung von Konsum- und Produkti-

onsmustern zielen

In Deutschland wurde bereits vor

1993 von einzelnen Wissenschaftlern

auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffi-

zienz und die Rolle nachhaltigeren Pro-

duzierens und Konsumierens wie des

Designs fuumlr eine nachhaltige Entwick-

lung hingewiesen (von Weizsaumlcker

lovinslovins 1995 Schmidt-bleek

1994) Das bundesumweltministerium

(bMu) und das umweltbundesamt

(ubA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre

eine breite gesellschaftliche Debatte zu

diesem Thema Im Jahr 1997 begann

das von den beiden Institutionen ini-

tiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur

fundierung und Evaluierung nachhal-

tigerer Konsummuster und Verhaltens-

stileldquo Die TeilnehmerInnen dieses Pro-

gramms haben sich im Jahr 2000 in der

so genannten bdquoTutzinger Erklaumlrungldquo

auf eine Allianz fuumlr einen nachhaltige-

ren Konsum verstaumlndigt Ebenfalls im

Jahr 2000 richtete die bundesregierung

einen bdquoStaatssekretaumlrsausschuss fuumlr

Nachhaltige Entwicklungldquo ein Ein Jahr

spaumlter wurde der bdquoRat fuumlr Nachhaltige

Entwicklungldquo gegruumlndet der sich ua

intensiv mit der Problematik des Kons-

ums (httpwwwnachhaltigkeitsrat

deuploadsmediabroschuere_Kons-

um_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf) aber eben auch

eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr

unternehmen (wwwnachhaltigkeits-

Seite 33 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

ratdeuploadsmediaRNE_Der_Deut-

sche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_tex-

te_Nr_41_Januar_2012pdf)

Durch den Impuls des WSSD in

Johannesburg griffen 2004 das bundes-

umweltministerium und das umwelt-

bundesamt die Herausforderung auf

und initiierten in Deutschland einen

langfristigen bdquoNationalen Dialogprozess

zur Weiterentwicklung nachhaltiger

Konsum- und Produktionsmusterldquo der

Akteure aus Politik Wirtschaft Wis-

senschaft und Zivilgesellschaft in den

Dialog bringt

Die Entwicklung von Nachhaltigeren

Produktions- und Konsummustern wird

in Deutschland von weiteren Instituti-

onen gefoumlrdert und aktiv unterstuumltzt

Dazu gehoumlren ua

Netzwerke zu Verbraucherforschung

in bund und einigen laumlndern

foumlrderprogramme der sozialoumlkolo-

gischen forschung des bMbf (http

wwwfonadede19711)

Sachverstaumlndigenrat fuumlr Verbrau-

cherfragen

(wwwsvr-verbraucherfragende)

Deutscher Nachhaltigkeitspreis

(wwwnachhaltigkeitspreisde)

1 httpwwwmdpicom2079-927633488htm middot 2 httpwwwunepfr

scpmarrakech middot 3 httpeceuropaeuenvironmenteussdescp_enhtm

middot 4 httpwwwnrg4sdorgunep-post-2015-briefing-notes middot 5 http

wwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-indicators-

future-sdgs middot 6 httpwwwfood-scpeu middot 7 httpswwwyoutubecom

watchv=UCQLgACc6fQ middot 8 httpwupperinstorgawiasad2288 middot 9

httpswwwpik-potsdamdeaktuellespressemitteilungenarchiv2009

planetarische-grenzen-ein-sicherer-handlungsraum-fuer-die- middot 10 https

sustainabledevelopmentunorgpage=viewampnr=1951amptype=400ampmenu=35 middot

11 httpwwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-

indicators-future-sdgs middot 12 httpswwwnachhaltigkeitsratdefileadmin_

migratedmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf middot 13 httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmedia

RNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Januar_2012

pdf middot 14 httpwwwforum-fuer-verantwortungdepublikationenkonsum

middot 15 httpwwwtedcomtalkstim_jackson_s_economic_reality_

checklanguage=en middot 16 httpswwwyoutubecomwatchv=hQ73hv8GGSQ

middot 17 httpwwwwas-bewegtorg

Wie die oben dargestellte Entwick-

lung zeigt sind in der Zwischenzeit

Strategien und Maszlignahmen zur

umsetzung nachhaltiger Produktions-

und Konsummuster auf allen Ebenen

etabliert Eine nachhaltigere Gestaltung

der Wertschoumlpfungsketten von Pro-

dukten und Dienstleistungen setzt sich

immer mehr durch nachhaltige Guumlter

werden auch immer oumlfter von der

Gesellschaft nachgefragt Es wurden

sowohl Instrumente fuumlr die umsetzung

nachhaltigeren Produktionsmuster (wie

zb Oumlko-Audit Effizienzstandards) wie

auch zur unterstuumltzung von nachhalti-

geren Konsummustern (wie oumlko-label

gesellschaftliche Dialogprozesse)

entwickelt Das schafft groszlige Entwick-

lungspotenziale fuumlr Designer die die

oumlkologischen Anspruumlche erfuumlllen koumln-

nen indem sie zukunftfaumlhige Produkt-

Dienstleistungssysteme gestalten die

bei den moumlglichst kleinem Resoourcen-

verbrauch den von Kunden gewuumlnsch-

ten Nutzen stiften

claudiabo
Hervorheben

Seite 34 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design undNachhaltigkeit

Nachhaltige Entwicklung ist

eine grundlegend gestalterische

Aufgabe mit der Zielsetzung die

bestehenden Produktions- und

Konsumsysteme energie- und res-

sourceneffizienter zu entwickeln

Waumlhrend das ldquokonventionelle

Designrdquo Produkte entwirft und

dadurch Lebensstile vorgibt wer-

den in den neuen Ansaumltzen (wie

zb bdquoHuman Centered Designldquo

bdquopartizipatives Designldquo oder bdquoDe-

sign Activismldquo) die Verbraucher zu

Mitgestaltern (siehe ua fuad-

Luke A (2009) fuhs S brocchi

D Draser b et al (Hrsg) (2014))

Diese neue Designausrichtung

die sich unter dem begriff bdquoTrans-

formationsdesignldquo verbirgt (siehe

dazu Irwin T Tonkinwise C

Kossoff G (2012) SommerWel-

zer (2014)) beruht auf integrierten

Kompetenzen des Produkt-Servi-

ce- Social- und Kommunikations-

design und verbindet diese mit

einem nachhaltigen Transforma-

tions- wie Innovationsmanage-

ment

Design ist immer transformativ Egal

ob wir unser Handy benutzen ein buch

lesen eine Werbung anschauen oder

einen fahrkartenautomaten benutzen

die Nutzung spezifischer Produkte

Services sowie von Kommunikation

beeinflusst unsere Handlungen und

verdeutlicht gleichzeitig unsere eigene

Haltung unser Denken unsere kultu-

rellen Muster wie auch unsere Wuumln-

sche und Vorstellungen materialisieren

sich in Produkten Infrastrukturen und

Dienstleistungen und umgekehrt

Wir kaufen Produkte die uns einen so-

zialen Status geben ndash dabei wird nicht

nur der Status sondern auch Struktur

Sicherheit oder Identitaumlt vermittelt

Sie de-codieren uns und unsere Ge-

sellschaft

Die Gestaltung der materiellen basis

ndash das sind Produkte und Infrastruktu-

ren - unserer emotionalen wie auch

Grund-bedarfe greifen ineinander und

sind Ziel und Aufgabe von Design sie

sind Teil jeglicher Veraumlnderungsprozes-

se Damit ruumlckt Design in das Zentrum

gesellschaftlicher Entwicklungspro-

zesse Gleichzeitig nutzen und beein-

Change by design

Brown T (2009) Change by design How Design Thinking Transforms Organizations and Inspires Innovati-on HarperCollins

Developing Theories

Doordan D (2013) Developing Theories for Sustainable Design In Stuart Walker and Jaques Giard (eds) The Handbook of Design for Sustainability Bloomsbury London

Speculative Everything

Dunne A Raby F (2013) Specula-tive Everything Design Fiction and Social Dreaming pp 1ndash9 Cam-bridge MA The MIT Press

Design Research for Sustainable Social Innovation 1

Manzini E (2007) ldquoDesign Research for Sustainable Social Innovationrdquo Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Service Design Network (2014) What is Service Design 2

Design for the real world 3

Papanek V amp Fuller R B (1972) Design for the real world (p 22) London Thames and Hudson

Design Guide vom Wuppertal Insititut 4

inhabitat 5

TED 2010 Emily Pilloton Teaching design for change 6

Ansatz zur Foumlrderung von Schuumllern um mit smartem Design benachteilig-ten Gebieten neue Moumlglichkeiten zu geben

TED 2010 Eben bayer Are mus-h-rooms the new plastic 7

Eben Bayer erklaumlrt warum Pilze das neue nachhaltige Verpackungsmate-rial werden koumlnnen

TED 2010 Michael Pawlyn using naturersquos genius in architecture 8

Wie kann die Architektur von der Na-tur lernen um ressourceneffizienter und energieaumlrmer zu arbeiten

Seite 35 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design ActivismFuad-Luke A (2009) Design Ac-tivism Oxon Routledge

Nachhaltiges Design

Fuhs S Brocchi D Draser B et al (Hrsg) (2014) Die Geschichte des Nachhaltigen Designs Bad Hom-burg VAS

The Transition Companion

Hopkins R (2011) The Transition Companion Making Your Communi-ty More Resilient in Uncertain Times White River Junction VT Chelsea Green Publishing Company

Transition Design

Irwin T (2015) Transtion Design A Proposal for a New Area of Design Practice Study and Research Design and Culture Journal forthcoming July 2015

An Educational framework

Irwin T Tonkinwise C Kossoff G (2012) An Educational Framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon University

Tranformation of Society 9

Liedtke C Baedeker C Borelli LM (2015) Transformation Towards a Sustainable Society ndash Key Interventi-on Areas In Innov Ener Res

Value through less

Liedtke C Buhl J Ameli N (2013) Designing value through less by integrating sustainability strategies into lifestyles International Journal of Sustainable Design 2(2) 167-180

Transition Management Loorbach D (2007) Transition Ma-nagement New mode of governance for sustainable development Utrecht International Books

Sustainable Social Innovation 10

Manzini E (2007) Design Research for Sustainable Social Innovation Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Design Observer Group 11

Transformative Wissenschaft

Schneidewind U M Singer-Bro-dowski (2013) Transformative Wis-senschaft Klimawandel im deutschen Wissenschafts- und Hochschulsystem Metropolis 2013

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

The Design of Everyday Life

Shove E et al (2007) The Design of Everyday Life Berg London

Transformationsdesign Sommer B Welzer H (2014) Transformationsdesign Wege in eine zukunftsfaumlhige Moder-ne Muumlnchen oekom

Was ist Eco Design

Tischner U et al (2000) Was ist EcoDesign Ein Handbuch fuumlr oumlkolo-gische und oumlkonomische Gestaltung Verlag form praxis Frankfurt

Design for Transition 12

Tonkinwise C (2014) Design for Transition - From and to What

Weil Design die Welt veraumlndert

Von Borries F Fezer J (2013) Weil Design die Welt veraumlndert Texte zur Gestaltung Gestalten Verlag Berlin

Sustainable by Design

Walker S (2006) Sustainable by Design Explorations in Theory and Practice Earthscan London

brundtlandbericht

Weltkommission fuumlr Umwelt und Ent-wicklung (1987) Unsere gemeinsame Zukunft Brundtlandbericht Greven Eggenkamp Verlag

TED 2010 Dan Phillips Creative houses from reclaimed stuff 13

Beispiele fuumlr Haumluser aus recycelten Materialen

TED 2010 Mitchell Joachim Donrsquot build your home grow it 14

Der Stadtentwickler praumlsentiert wie eine nachhaltige Architektur auf Ba-sis von Pflanzenwachstum aussehen koumlnnte

Seite 36 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

flussen sie auch die oumlkosystemaren

Dienstleistungen Erhebliche 80 der

umweltauswirkungen eines Produktes

werden schon in der Entwurfsphase

festgelegt (Tischner et al 2000) Ein

transformatives und nachhaltiges Pro-

dukt oder eine Dienstleistung unter-

stuumltzt implizit individual- sozial- und

umweltvertraumlgliches Handeln bzw

macht Zielkonflikte sichtbar Es enthebt

den Nutzer nicht von jeglicher Verant-

wortung sondern hilft ihm diese zu

priorisieren und trainiert komplexe

resiliente Entscheidungsfindungen in

komplexen umwelten

Design hat nicht nur die Rolle des

schoumlnen Verhuumlllens Designer aumlstheti-

sieren natuumlrlich auch Gebrauchsgegen-

staumlnden ndash ein bedeutender faktor fuumlr

Wohlbefinden und Akzeptanz - doch

es ist fuumlr erfolgreiches Design (Timo-

thy Prestero wuumlrde sagen Design for

outcome ndash link TED-film) essentiell

bei der Gestaltung soziale und struk-

turelle Interaktionen und Anforderun-

gen miteinzubeziehen und dabei auch

die Grenzen unseres Oumlkosystems zu

beachten Eine komplexe Aufgabe die

einer ebenso komplexen Ausbildung

bedarf (vgl zb Massek 2015 Transiti-

on Design An Educational framework

for Advancing the Study and Design of

Sustainable Transitions Terry Irwin

Cameron Tonkinwise Gideon Kos-

soff 2015 School of Design Carnegie

Mellon university) Das nachhaltig-

keitsorientierte Transformationsdesign

waumlhlt nicht nur ressourcenleichte und

nicht toxische Materialien aus sondern

schafft auch Produkte oder Dienstleis-

tungskonzepte die fuumlr den Nutzer und

die Gesellschaft erstrebenswert sind

und diesen neue Moumlglichkeiten fuumlr

attraktive sowie nachhaltige Handlun-

gen bietet

In den letzten Jahren wurden be-

griffe wie Ecodesign oumlkologisches

Design Green Design Social Design

oder Sustainable Design immer mehr

etabliert sowohl in der fachdiskussion

als auch in der breiten Gesellschaft Die

Zielsetzung dieser neuen Designaus-

richtung ist es bdquomit einem intelligenten

Einsatz der verfuumlgbaren Ressourcen

einen moumlglichst groszligen Nutzen fuumlr

alle beteiligten Akteure (entlang der

Wertschoumlpfungskette) bei minimaler

umweltbelastung und unter sozial fai-

ren bedingungen zu erreichenldquo

(httpwwwecosignnetdie-ecosign

oekologie-designnachhaltiges-design

TischnerSchmidt-bleek 1995)

letztlich wurden dann diese Ansaumlt-

ze mit denen der Transitions- oder

Transformationsforschung und -um-

setzung verbunden Es geht also um

die Integration von Oumlkointelligenz und

Transitionsorientierung fuumlr eine nach-

haltige Entwicklung Diese drei begriffe

werden in der fachliteratur folgender-

maszligen definiert

Oumlkointelligente (=oumlko-effizien-

te) Guumlter sind Gegenstaumlnde Geraumlte

Gebaumlude und Infrastrukturen die bei

Minimierung von Material Energie

flaumlchenbedarf Abfall Transport Ver-

packung und gefaumlhrlichen Stoffen uumlber

den gesamten lebenszyklus hinweg

ndash von der Rohstoffgewinnung bis zum

Recycling ndash moumlglichst lange und moumlg-

lichst viel (unterschiedlichen an den

beduumlrfnissen des einzelnen Nutzers

gemessen) Nutzen erbringen (Schmidt-

bleek 2007 S 192) Oumlkointelligente

(=oumlko-effiziente) Dienstleistungen sind

die zweckdienliche bedarfsdeckung

unter Nutzung technischer Mittel mit

moumlglichst hoher Ressourcenprodukti-

vitaumlt und moumlglichst geringer Abgabe

gefaumlhrlicher Stoffe (Schmidt-bleek

2007 S 225)

Transition ist ein begriff der Trans-

formationsdiskussion und steht stark

im Zusammenhang mit Nachhaltiger

Entwicklung ndash haumlufig werden beide

begriffe sogar synonym verwandt Die

Definition beschreibt Transition als

nicht linearen systemischen Wandel

innerhalb einer Gesellschaft (loorbach

2007 SchneidewindSinger-brodowski

2013) Transitionen sind stufenweise

Uumlbergaumlnge von einem gesellschaftli-

chen Zustand in einen anderen zb die

Stufen die notwendig waren von einer

bdquoRaucherldquo-Gesellschaft im oumlffentli-

chen Raum mehr und mehr zu einer

bdquoNichtraucherldquo-Gesellschaft zu werden

Es geht dabei um interaktives explorie-

rendes lernen das System in dem wir

leben zu beschreiben und zu gestalten

mit der Moumlglichkeit aus fehlern zu

lernen und die Entscheidungspfade

gemeinsam entsprechend anzupassen

oder zu aumlndern Auch diese stehen eine

zentrale Aufgabe von Gestaltung

Nachhaltige Entwicklung ist eine bdquohellip

Entwicklung die die beduumlrfnisse der

Gegenwart befriedigt ohne zu riskie-

ren dass kuumlnftige Generationen ihre

eigenen beduumlrfnisse nicht befriedigen

koumlnnenldquo (Weltkommission fuumlr umwelt

und Entwicklung 1987 46)

Die Veraumlnderungsdynamik geht von

der etablierten Disziplin des Service

Designs aus und veraumlndert sich dann

in Zeit und Kontext uumlber ein Design

fuumlr soziale Innovationen bis hin zum

Transition Design Wobei sich Service

Design noch in existierenden soziooumlko-

nomischen und politischen Strukturen

Abgrenzung Der begriff der Transformation bezeichnet einen fundamentalen Veraumlnderungsprozess in jeglicher form waumlhrend hingegen die bezeichnung

Transition eher eine Veraumlnderung von einer Phase zu einer anderen Phase in einem Veraumlnderungsprozess beschreibt und damit etwas weniger grundlegend ist

Seite 37 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

bewegt geht es dem Design fuumlr soziale

Innovationen schon um das Veraumlndern

dieser Strukturen und setzt an neuen

oumlkonomischen Modellen an Dabei

werden soziale beduumlrfnisse besser

als durch bisherige loumlsungsansaumltze

adressiert was in sozialer Hinsicht zu

einem positiven Wandel beitraumlgt Tran-

sition Design geht noch einen Schritt

weiter und will radikal neue soziooumlko-

nomische und soziale Werte umsetzen

um so ein komplett neues Verstaumlndnis

von lebensstilen zu schaffen So be-

zieht Transition Design die Zusammen-

haumlnge von sozialen oumlkonomischen po-

litischen sowie oumlkologischen Systemen

mit ein und fuumlhrt so zu einem radikalen

sozialen und oumlkologischen Wandel

(Irwin T Tonkinwise C Kossoff

G Transition Design An Educational

framework for Advancing the Study

and Design of Sustainable Transitions

School of Design Carnegie Mellon

university)

Abbildung 3 zeigt diese Entwicklung

auf Die Gestaltung welche die In-

teraktion zwischen Menschen (sozial)

der gestalteten Welt und der umwelt

(bdquonatural worldldquo) miteinbezieht kann

mit dem begriff bdquoDesign for Interac-

tionsldquo umschrieben werden Gestalter

aus verschiedenen Disziplinen ob

Kommunikations- Produkt- oder Inter-

facedesigner arbeiten interdisziplinaumlr

in den drei fokusgebieten (bdquoDesign for

Serviceldquo bdquoDesign for Social Innovationldquo

und bdquoTransition Designldquo) Dabei bilden

die sozialen und oumlkologischen Rahmen-

bedingungen (bdquoNatural Worldldquo) den

uumlbergeordneten Kontext in welchem

sich alle Designprobleme und loumlsungen

bewegen Transition Design ist beson-

ders gut fuumlr die Erforschung komplexer

Systeme geeignet In der Analyse

von nachhaltigeren Produktions- und

Abb 1 Continuum of Design Approaches

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 24

Mature discipline

Designfor Service

Design within existing socio-economic amp political paradigms

Solutions reach users through many lsquotouch pointsrsquo over time through the design of expe-riences Solutions are based upon the observation and inter- pretation of usersrsquo behavior and needs within particular contexts Service design solutions aim to provide profit and benefits for the service provider and useful and desirable services for the user (consumer) Solutions are usually based within the business arena and existing dominant eco- no-mic paradigm

Developing discipline

Designfor Social Innovation

Design that challenges existing so-cio-economic amp political paradigms

Design that meets a social need more effectively than exis-ting solutions Solutions often leverage or lsquoamplifyrsquo exsiting under-utilized resources Social innovation is a lsquoco-designrsquo process in which design- ers work as facilitators and catalysts within transdisciplinary teams Solutions benefit multiple stakeholders and empower communi- ties to act in the public private com- mercial and non-profit sectors Design for social innovation represents design for emerging paradigms and alternative economic models and leads to significant positive social change

Emergent discipline

TransitionDesign

Design within radically new so-cio-economic amp political paradigms

Refers to design-led societal transition toward more sustain-able futures and the reconception of entire lifestyles It is based upon an under- standing of the interconnectedness and inter-dependency of social economic political and natural sys- tems Transition Design focuses on the need for lsquocosmopolitan localismrsquo a place-based lifestyle in which solutions to global problems are designed to be appropriate for local social and environmental conditions Transition Design challenges existing para- digms envisions new ones and leads to radical positive social and envi-ronmental change

Scale of time depth of engagement and context expand to include social amp environmental concerns

Seite 38 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpcampusburg-halledeid-neuwerk24-short-films-about-design

wp-contentuploadssites31201405design-research-nowpdf middot 2

httpwwwservice-design-networkorg middot 3 httpplaypenicomtekcsir

coza~acdceducationDr_Anvind_GupaLearners_Library_7_March_2007

Resourcesbooksdesignvictorpdf middot 4 httpwupperinstorgawias

ad2222 middot 5 httpinhabitatcomtagsustainable-design middot 6 httpwww

tedcomtalksemily_pilloton_teaching_design_for_changelanguage=en

middot 7 httpwwwtedcomtalkseben_bayer_are_mushrooms_the_

new_plasticlanguage=en middot 8 httpswwwtedcomtalksmichael_

pawlyn_using_nature_s_genius_in_architecture middot 9 httpsepub

wupperinstorgfiles60086008_Liedtkepdf middot 10 httpcampusburg-

halledeid-neuwerk24-short-films-about-designwp-contentuploads

sites31201405design-research-nowpdf middot 11 httpdesignobserver

comfeaturesmall-local-open-and-connected-resilient-systems-and-

sustainable-qualities37670 middot 12 httpswwwacademiaedu11796491

Design_for_Transition_-_from_and_to_what middot 13 httpswwwtedcom

talksdan_phillips_creative_houses_from_reclaimed_stufflanguage=en middot 14

httpswwwtedcomtalksmitchell_joachim_don_t_build_your_home_

grow_itlanguage=en

Abb 4 Design for Interactions

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 26

Designedbuilt World

ProductsCommunications and Environments

Design Sub-Disciplines Context of All DesignAreas of Design focus

Design for Interactions

Natural WorldDesign forService

Moderate changeExisting paradigms and systems

Design forSocial Innovation

Significant changeEmerging paradigms and systems

Transition Design

Radical changeFuture paradigms and systems

Konsummustern werden die alltaumlgli-

chen Handlungsmuster und -strukturen

(lebens- und Arbeitswelten) alltaumlg-

lichen Praktiken (lebensstilanalysen)

sowie die Kommunikation zwischen

den Subsystemen analysiert

Daruumlber hinaus bietet der Transi-

tion-Design-Ansatz in Verbindung mit

Handlungsmodellen fuumlr nachhaltiges

Produzieren und Konsumieren die

Moumlglichkeit realitaumltsnah moumlgliche

Models of Change zu erforschen fuumlr

diesen Zweck werden die Ansaumltze der

modernen Verbraucherforschung (li-

ving-lab-Ansatz Transformationstheo-

rien lebensstiltypen) sowie der

Entwicklung von unternehmenskultur

mit dem Ansatz des Transition Design

verbunden

erstellt von

bull Prof Dr Christa Liedtke

bull Dr Maria J Welfens

bull Hannah Fink

in Zusammenarbeit mit

bull Dr Alexandra Buumlttgen

bull Sarah Reddig

bull Christoph Tochtrop

Stand 16062016

Wuppertal Institut fuumlr Klima umwelt Energie

Doumlppersberg 19

42103 Wuppertal

Deutschland

Postfach 100480

42004 Wuppertal

Page 17: Crashkurs Nachhaltigkeit: eine multimediale Uebersicht · Institut für Klima, ... Eine differenzierte Ausarbeitung von Megatrends listet die European Envi-ronment Agency, ... Welt

Seite 17 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

So gibt es auch in Deutschland eine

Deutsche Gesellschaft Club of RoME

die bereits 1978 in Hamburg gegruumln-

det wurde Eduard Pestel Initiator des

deutschen Ablegers und Mitglied des

Club of RoME hatte entscheidend

zur Realisierung der Arbeiten an bdquoGren-

zen des Wachstumsldquo beigetragen

1 httpwwwclubofromeorgactivitiesreports middot 2 httpwww

clubofromeorg middot 3 httpwwwtt30de middot 4 httpwwwclubofrome

deweitere-initiativenhtml middot 5 httpswwwyoutubecomchannel

UC8A9L4UYgk_tTvkZhaDOLVQ

Seite 18 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2052Prognose

Im Mai 2012 im Vorfeld des um-

weltgipfels von Rio erschien der

bericht bdquo2052 - Eine globale Pro-

gnose fuumlr die naumlchsten 40 Jahreldquo

(ldquo2052 ndash A Global forecast for the

Next forty Yearsrdquo)

In diesem neuen Report fuumlr den Club

of RoME gibt Jorgen Randers einer

der urspruumlnglichen Koautoren des

berichtes bdquoGrenzen des Wachstumsldquo

einen Ausblick auf die naumlchsten 40

Jahre der Weltwirtschaft und -gesell-

schaft und wirft einige unbequeme

fragen auf

Welche Nationen werde zukuumlnftig

ihren Wohlstand halten koumlnnen und

welchen wird das nicht gelingen

Was bedeutet die wirtschaftli-

che Vorherrschaft Chinas fuumlr andere

Weltregionen

Ist die westliche Demokratie dazu

geeignet die groszligen Menschheitspro-

bleme zu loumlsen

Jorgen Randers stuumltzt sich auf globale

Prognoseinstrumente und seine eigene

Arbeit im bereich Nachhaltigkeit zu-

sammen mit mehr als 30 Vorhersagen

von fuumlhrenden Wissenschaftlern Oumlko-

nomen und Zukunftsforscher aus der

Welt der Wirtschaft der Nachhaltigkeit

und der Wissenschaft um moumlgliche

weltweite Zukuumlnfte vorauszusagen

(CoR 2012)

Dabei werden zwar drastische

Zukuumlnfte gezeichnet jedoch auch

Chancen durch den wachsenden An-

passungsprozess der Menschen an die

Grenzen des Planeten aufgezeigt Den-

noch werden auch unbequeme Trends

thematisiert wie soziale unruhen und

zahlreiche umbruumlche

New Report to the CLub Of ROME 1

COR - CLUB OF ROME (2012) 7 May Launch of major Report that presents possible global futures over the next 40 years and comes to thought-provoking conclusions 2052 A Global Forecast for the Next Forty Years

Randers Jorgen (2012) 2052 A Global forecast for the Next for-ty Years White River Junction Chelsea Green Publishing

Randers draws on his own experience in the sustainability area global forecasting tools and the predictions ndash included in the book ndash of more than thirty leading scientists economis-ts futurists and others to guide us through the future

2052info 2

Homepage of the book containing its quantitative basis ie the spread sheet papers by Joslashrgen Randers that summarise or describe the contents of the 2052 book in various ways external reviews of the 2052 book presentations speaking notes

Make your own forecast for 2052 (Excel spreadsheet) 3

Genuine data from the book

A 5000-word summary 4

An illustrated summary 5

bdquo2052 A Global forecast for the Next forty Yearsldquo Launch in Rot-terdam 6

Jorgen Randers stellt den neuen Bericht vor

TED 2012 Paul Gilding Die Erde ist voll 7

Ausblick auf Konsequenzen die ange-sichts der ausgeschoumlpften Tragfaumlhig-keit der Erde zu erwarten sind

TED 2013 Jorgen Randers Earth in 2052 8

Jorgen Randers erklaumlrt warum die natuumlrliche Verlangsamung der Wachstumsprozesse in Oumlkonomie und Bevoumllkerung der naumlchsten 40 Jahre nicht ausreichend sind um das Klima zu stabilisieren

Seite 19 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpwwwclubofromeorgreport2052 middot 2 www2052info middot 3

httpwww2052infodownload middot 4 httpwww2052infoa-5000-

word-summary middot 5 httpwww2052infowp-contentuploads201401

p120801-2052-A-global-forecast-15p-illustrated-CPSLpdf middot 6 Teil 1 https

wwwyoutubecomwatchv=8qDy0jHo_DQ middot Teils 2 httpswww

youtubecomwatchv=sTOmaiil3t0 middot 7 httpswwwtedcomtalks

paul_gilding_the_earth_is_fulllanguage=de middot 8 httpswwwyoutubecom

watchv=gPEVfXVyNMM

claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext

Seite 20 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

RessourcenleichteGesellschaft

bdquoEine ressourcenleichte Gesell-

schaft ist eine Gesellschaft die

einen moumlglichst geringen Res-

sourcenverbrauch ausweist

Ressourcen bewusst nutzt

Oumlkosystemleistungen erhaumllt den

umweltraum einhaumllt und somit

dematerialisiert ist Dies beinhal-

tet einen grundlegenden Gerech-

tigkeitsaspekt innerhalb und zwi-

schen den Generationen gleicher

Ressourcenzugang fuumlr die Men-

schen zur individuellen Entfaltung

und sozialen Wohlstandsschaf-

fung bildet einen normativen

Rahmen bezieht die Gesellschaft

dieses Ziel auf eine nachhaltige

Entwicklung so gelten die ge-

sellschaftlich entwickelten und

anerkannten Nachhaltigkeitsziele

subsidiaumlr im Mehrebenensystem

(uN Eu nationale bundesland

und lokale Ebene) und werden fuumlr

eine umsetzung von den Akteu-

ren (Staat unternehmen NPOs

buumlrger etc) operationalisiert und

beruumlcksichtigtldquo

(berg H Liedtke C Welfens J (2016 in Vorberei-

tung) Hintergrundrecherche und Definition einer

Ressourcenleichten Gesellschaft)

Ein ressourcenintensives Wirtschafts-

wachstum als gesellschaftliches und

wirtschaftspolitisches Ziel verhindert

die loumlsung der umweltprobleme die es

verursacht In folge eines dynamisch

wachsenden Ressourcenverbrauchs

uumlberschreitet in vielen Regionen der

Erde die Nutzung der natuumlrlichen

Ressourcen deutlich die Regenerati-

onsfaumlhigkeit des Planeten Das erste

deutsche Ressourceneffizienzprogramm

(ProgRess I) formulierte die beobach-

tung dass aufgrund der gegenwaumlr-

tigen Uumlbernutzung der natuumlrlichen

Ressourcen im Verhaumlltnis zu deren

Regenerationsfaumlhigkeit ein bdquoschonender

und gleichzeitig effizienter umgang

mit natuumlrlichen Ressourcen zu einer

Schluumlsselkompetenz zukunftsfaumlhiger

Gesellschaftenldquo (bMu 2012 S 6) ge-

houmlren muss

Die frage bdquoWie viele Ressourcen

braucht eine Gesellschaft um in oumlko-

logischen Grenzen ihren Wohlstand

zu bewahrenldquo beschaumlftigte deutsche

und internationale Wissenschaftler

lange bevor das leitbild einer bdquoressour-

Deutsches Ressourceneffizienz-programm

BMUB (2012) Programm zur nach-haltigen Nutzung und zum Schutz der natuumlrlichen Ressourcen

MIPS ndash Wieviel umwelt braucht der Mensch

Schmidt-Bleek F (1994) Wieviel Umwelt braucht der Mensch MIPS das Maszlig fuumlr oumlkologisches Wirtschaf-ten Basel Boston Birkhaumluser Verlag

foresightprozess 1

VDI Foresightprozess zu wirtschaft-licher technologischer und gesell-schaftlicher Veraumlnderung

ProgRess I 2

Wie wollen wir in Zukunft leben 3

Baumlr et al (2015) Transformative Umweltpolitik ndash Der Beitrag der Umweltpolitik zu Prozessen gesell-schaftlichen Wandels Teilbericht des Projektes bdquoNachhaltiges Deutschland 2030 bis 2050 ndash Wie wollen wir in Zukunft lebenldquo

Ressourcenleichte Gesellschaft im Web 4

TED 2011 Pavan Sukhdev Put a value on nature 5

Pavan Sukhdev beschreibt wie durch monetaumlre Wertzuschreibungen ein Umdenken im Umgang mit bdquokostenlo-senldquo Ressourcen wie Luft und Wasser moumlglich ist

TED 2012 Timothy Prestero De-sign for people not awards 6

Der Vortrag erklaumlrt warum es primaumlre Aufgabe des Produktdesigns sein muss Guumlter zu entwickeln die alltagstauglich und relevant sind

Seite 21 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

cenleichten Gesellschaftldquo in politische

Programme und beschluumlsse integriert

wurde Anfang der 90er Jahre wur-

den verstaumlrkt Ansaumltze in die Debatte

eingebracht die den Schwerpunkt

der umweltpolitischen Diskussion auf

die Inputseite der wirtschaftlichen

Prozesse verlagerten und die begren-

zung menschlicher Eingriffe in die

Natur forderten (Schmidt-bleek 1994

Weizsaumlckerlovinslovins 1995) Aus

der Erkenntnis neuer oumlkologischer

Zusammenhaumlnge werden entsprechend

seitdem neue Anforderungen an die

umweltpolitik gestellt Im Sinne der

Vorsorge soll demnach unter einem

leitbild der Dematerialisierung eine

kontinuierliche Reduzierung der Ma-

terial- Energie- und flaumlchenintensitaumlt

des lebens und (weiter auf S 22)

Nutzen gestalten

Schmidt-Bleek FTischner U (1995) Produktentwicklung Nutzen gestalten ndash Natur schonen Schrif-tenreihe des Wirtschaftsfoumlrderungs-instituts Nr 270 Wirtschaftsfoumlrde-rungsinstitut der Wirtschaftskammer Oumlsterreichs

faktor 4

Weizsaumlcker EU von Lovins AB Lovins LH (1995) Faktor Vier Doppelter Wohlstand ndash halbierter Naturverbrauch Der neue Bericht an den Club of Rome Muumlnchen Verlag Droemer Knaur

Module WIN amp RE________________________

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Didaktische Module bdquoVom Wissen zum HandelnldquoModule bdquo WirtschaftNeue Weltordnung( WIN)bdquo und Ressourcen und Energie (RE)ldquo Forum fuumlr Verantwortung ASKO EU-ROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken

Modul WirtschaftNeue Weltordnung (WIN)

Wie koumlnnen Wohlstand und Lebens-qualitaumlt gesichert und die Natur und das Klima geschont werden Sind eine nachhaltigere Wirtschaft und ein stetiges Wirtschaftswachstum verein-bar Im Fokus dieses Moduls stehen Ziele Strategien und Instrumente ei-ner nachhaltigeren Wirtschaft Daruuml-ber hinaus beschaumlftigt sich das Modul mit der internationalen Dimension der Problematik und diskutiert die Eckpunkte einer neuen Weltordnung

Modul bdquoRessourcen und Energie (RE)ldquo

Eine nachhaltigere Energie- und Ressourcennutzung stellt eine globale Herausforderung dar Was sind die treibenden Kraumlfte unseres Ressour-cen- und Energieverbrauchs Wie sieht der Energie und Ressourcen-verbrauch in der Zukunft aus Wie sind die Wirtschaft- und Ressourcen-politik auf nationaler und internatio-naler Ebene miteinander verflochten Zu diesen Fragen finden Sie im Modul bdquoRessourcen und Energieldquo Informa-tionen und Arbeitsmaterialien

1 Band 1 httpwwwvditzdepublikationforesight-bericht-band-

1-gesellschaftliche-veraenderungen-2030 middot Band 2 httpwww

vditzdepublikationforesight-bericht-band-2-forschungs-und-

technologieperspektiven-2030 middot Band 3 httpwwwvditzdepublikation

foresight-bericht-band-3-geschichten-aus-der-zukunft-2030 middot 2 http

wwwbmubbunddeservicepublikationendownloadsdetailsartikel

deutsches-ressourceneffizienzprogramm-progress middot 3 httpwww

umweltbundesamtdepublikationentransformative-umweltpolitik-der-

beitrag-der middot 4 httpressourcenleichte-gesellschaftdeindexphpid=12 middot 5

httpswwwtedcomtalkspavan_sukhdev_what_s_the_price_of_nature

middot 6 httpswwwtedcomtalkstimothy_prestero_design_for_people_not_

awards

claudiabo
Hervorheben

Seite 22 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

als auch in der praktischen umsetzung

immer mehr an Konturen gewann

Auch fuumlr die Gestaltung von Produk-

ten und Prozessen wurden Strategien

entwickelt die zur loumlsung der genann-

ten Probleme integrierte Anwendungen

der Effizienz- Konsistenz- und Suffi-

zienzprinzipien vorschlagen (vgl ua

Schmidt-bleekTischner 1995)

BR

DW

ELT

EU 1972 1974 1986 1987 1992 1994 1995 1996 1999 2001 2002 2003 2004 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Limits to Growth

Gruumlndung UNEP Brundtland-Report

World Summit Rio de JaneiroWorld Summit Johannesburg

Marrakesch Prozess

Circular Economy Package

Gruumlndung WBCSD

UNCSD Sustainable Consumption Indicators

UN Sustainable Development Goals

EuropRohstoffstrategie

Fahrplan ress schonendes Europa EU-Dashboard

Europe 2020

European Ressource Efficiency Platform

European Ressources Forum

Gruumlndung Umweltbundesamt

Gruumlndung Bundesministerium fuumlr Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit

Aumlnderung Art 20a Grundgesetz

BMU-Ziel Faktor 25 bis 2020

Nationale Nachhaltigkeitsstrategie Verdopplung Rohstoffproduktivitaumlt bis 2020

Kreislaufwirtschaftsgesetz

WBGU Welt im Wandel

Rohstoffstrategie

ProgRess I

Gruumlndung Ressourcen-Kommission am Umweltbundesamt

Enquete Kommission Wachstum Wohlstand Lebensqualitaumlt

ProgRess II

National Ressources Forum

Umweltschutz als Wirtschaftsfaktor

World Ressources Forum

Rio +20

G7 Allianz Ressourceneffizienz

SDG-Report

G8 3R Action Plan

Europ Nachhaltigkeitsstrategie

Abb 1 Quelle Wuppertal Institut 2016 berg H Liedtke Ch Welfens J (2016) Hintergrundrecherche und Definition einer Ressourcenleichten Gesell-schaft Arbeitspapier im Projekt bdquoErfolgsbedingungen fuumlr Systemspruumlnge und Leitbilder einer ressourcenleichten Gesellschaftldquo

Wirtschaftens angestrebt werden

beispiele dazu

Europa 2020 Idee der Entkopplung

durch intelligentes nachhaltiges und

integratives Wachstum

Enquete Kommission fuumlr Wachs-

tum Wohlstand und lebensqualitaumlt in

Deutschland mit konkreten Handlung-

sempfehlungen fuumlr mehr Wohlstand

bei gleichzeitiger Abkopplung vom

Ressourcenverbrauch

ProgRess 1 und 2 in Deutschland

Programme die nachhaltige Nutzung

der natuumlrlichen Ressourcen in den

fokus stellen

Diese Entwicklungen haben dazu

beigetragen dass das leitbild einer

bdquoressourcenleichten Gesellschaftldquo die

innerhalb des zur Verfuumlgung stehenden

umweltraumes eine hohe lebensquali-

taumlt und Entfaltung des der Einzelnen

sowie der Gemeinschaft foumlrdert und

fordert sowohl in der Wissenschaft

Seite 23 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

GreenEconomy

Green Economy ndash verstanden

als eine wettbewerbsfaumlhige

umwelt- und sozialvertraumlgliche

Wirtschaftsweise ndash wird seit etwa

2007 zum neuen Leitbild in der

internationalen und nationalen

Diskussion zu Wachstum Wohl-

stand und Lebensqualitaumlt Der

begriff wurde federfuumlhrend von

uNEP gepraumlgt

Aufgrund der folgewirkungen die mit

dem aktuellen Wirtschaftssystem ver-

bunden sind wie beispielsweise fort-

schreitender Klimawandel biodiversi-

taumltsverlust und Ressourcenknappheit

setzt sich zunehmend die Auffassung

durch dass dieses ressourcen- und

energieintensive Wirtschaftsmodell

nicht uneingeschraumlnkt fortgesetzt wer-

den kann

Die Chance fuumlr eine nachhaltige faire

und offene Zukunft im Sinne einer

Green Economy ist daher die Entwick-

lung eines Wirtschafts- und Gesell-

schaftsmodells das sowohl die nach-

haltige Nutzung der Oumlkosysteme als

auch den gesellschaftlichen Wohlstand

sichert Dies macht es erforderlich dass

die Produktions- und Konsumprozesse

innerhalb oumlkologischer und sozialer

leitplanken stattfinden und die End-

lichkeit der Ressourcen beruumlcksichtigt

wird

fuumlr die umsetzung von Green

Economy wurde die Green Econo-

my Initiative ins leben gerufen die

Entscheidungstraumlger unterstuumltzen soll

eine ressourcen- und Co2-aumlrmere und

sozial gerechtere Wirtschaft zu rea-

lisieren Das umsteuern in Richtung

einer Green Economy stellt eine sehr

hohe Herausforderung fuumlr Wirtschaft

und Gesellschaft dar Der Uumlbergang

zu einer nachhaltigeren Wirtschafts-

weise bedarf der Erschlieszligung neuer

Zukunftsmaumlrkte sowie neuer Geschaumlfts-

modelle die eine drastische Steige-

rung der Ressourceneffizienz in den

Produktions- und Dienstleistungssek-

toren bewirken Es bedarf staatlicher

flankierungsmaszlignahmen um diesen

Wirtschaftskurs zu unterstuumltzen die

erforderlichen leitplanken zu setzen

sowie das gesellschaftliche bewusstsein

und nachhaltigere Konsumstile dahin-

gehend zu foumlrdern

Towards a Green Economy 1

UNEP (2011) Towards a Green Economy ndash Pathways to Sustainable Development and Poverty Eradicati-on A Synthesis for Policy Makers

OECD (2011) Towards Green Growth 2

OECD (2010) Transition to a low-carbon economy ndash public goals and corporate practices OECD Publishing 3

Europa 2020 Strategie ndash Eine Strategie fuumlr intelligentes nachhaltiges und integratives Wachstum 4

Discussions about Green Econo-my often ignore the Social 5

This short 10 minute video addresses this issue

uNRISDlsquos Project on the Social Dimensions of Green Economy and Sustainable Development 6

Modul bdquoWirtschaftNeue Wirt-schaftsordnung (WIN)ldquo 7

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Forum fuumlr Verantwortung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut

Growing green economies 8

Von Rio nach Rio+20

TED 2010 Tim Jackson An ec-onomic reality check 9

Tim Jackson stellt ein Konzept vor dass es durch feste oumlkonomische Prinzipien ermoumlglicht aktuelle Krisen zu uumlberwinden und in die Zukunft zu investieren

TED 2012 Juan Verde Towards the green economy 10

Juan Verde ist uumlberzeugt dass be-reits verfuumlgbare Innovationen eine beispiellose Zunahme von gruumlner Technologie und damit einen oumlkono-mischen Wandel hervorrufen koumlnnen

Seite 24 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpwwwuneporgpublicationscontentspub_details_search

aspID=4188 middot 2 httpwwwoecd-ilibraryorgenvironmenttowards-green-

growth_9789264111318-en middot 3 httpdxdoiorg1017879789264090231-

en middot 4 httpeceuropaeueurope2020 middot 5 httpswwwyoutubecom

watchv=O5lBwrJcUOk middot 6 httpwwwunrisdorggreeneconomy middot

7 httpwwwforum-fuer-verantwortungdepublikationenwirtschaftneue-

weltordnung middot 8 httpswwwyoutubecomwatchv=m9AS6KT7a5Y middot

For more info visit wwwoecdorgrio+20 middot 9 httpwwwtedcomtalks

tim_jackson_s_economic_reality_check middot 10 httpswww youtubecom

watchv=x-7ZBairDh4

Seite 25 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

four returnsPrinzip

Commonlandrsquos approach is to

restore landscapes by building

and (co-) funding sustainable

businesses in 3 landscape zo-

nes delivering 4 types of return

inspirational social natural and

financial return within a 20 years

time horizon

Return of Inspiration Giving

people hope and a sense of pur-

pose

Return of Social Capital bringing

back jobs business activity edu-

cation and security

Return of Natural Capital Resto-

ring biodiversity soil and water

quality

Return of financial Capital Reali-

zing long-term sustainable profit

Ein landstrich braucht auf lange Sicht

drei Zonen um dauerhaft von nutzen

zu sein

Natural Zone

Investment Restoring vegetation Plan-

ting native trees and clearing invasive

species Natural restoration limited

maintenance

Return Co2 capture water soil Resto-

red biodiversity forestry hunting

Tourism

Combined Zone

Investment Restoring landscape Plan-

ting usable trees Restoring perennial

vegetation and soil limited mainten-

ance

Return Co2 capture water soil

Partially restored biodiversity Agrofo-

restry fruit trees timber Tourism

Economic Zone

Investment Sustainable agriculture fo-

restry aquaculture Real estate infras-

tructure fitting in landscape Ventures

with positive impact on landscape

Return Co2 capture water soil Crops

and products New businesses new

collaborations Economic development

(wwwcommonlandcom)

commonlandcom 1

Organisation die sich fuumlr die groszligflauml-chige Restauration von Landschaften einsetzt Auf deren Internetpraumlsenz werden deren Ziele und Vorgehens-weisen schnell deutlich Zusaumltzlich gibt es viele Paper und Videos

four returns Three Zones

Ferwerda W Four Returns Three Zones 20 years A systemic and practical approach to scale up land-scape restoration by business and investors to create a restoration in-dustry chapter in book (2015) bdquoLand Restoration Reclaiming Landscapes for a Sustainable Futurerdquo (Elseviers Publication)

John D Liu Hope in a changing climate 2

Liu stellt vor wie vertrocknete Landschaften wiederbelebt werden koumlnnen

Chris McKnett The investment logic for sustainability 3

Groszliginvestoren als Schluumlsselspieler fuumlr den oumlkologischen Fortschritt

1 wwwcommonlandcom middot 2 httpswwwyoutubecom

watchv=41qnjXKdE70 middot

3 httpswwwtedcomtalkschris_mcknett_the_investment_logic_for_

sustainability

Seite 26 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

DeutscheNachhaltigkeitsstrategie

Die Nationale Nachhaltigkeits-

strategie bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo beschlossen im

Jahr 2002 bestimmt den Kurs fuumlr

eine nachhaltige Entwicklung auf

der nationalen Ebene

Ihre leitlinien sind Generationenge-

rechtigkeit lebensqualitaumlt sozialer

Zusammenhalt und internationale Ver-

antwortung In dem Dokument wurden

Ziele (i d R fuumlr das Jahr 2020) fuumlr die

oumlkologische oumlkonomische und soziale

Nachhaltigkeit benannt und insgesamt

21 Schluumlsselindikatoren definiert die

es gestatten den Erreichungsgrad

dieser Ziele bereits heute statistisch zu

messen und die weitere Entwicklung

Jahr fuumlr Jahr zu beobachten

Die Indikatoren beschreiben nicht

nur Ziele an sich sondern gelegentlich

auch sogenannte Zwischenziele deren

Erreichung wiederum den fortschritt

auch bei anderen Zielen voranbringt

So zb bedeutet eine Verbesserung

beim Indikator sbquoEnergieproduktivitaumltlsquo

gleichzeitig auch eine Verbesserung des

Indikatorwertes bei den Treibhausgase-

missionen

Seit der ersten Version der Nach-

haltigkeitsstrategie wurden die Indi-

katoren teilweise erweitert und der

aktuellen Situation angepasst wie zb

die neuen Indikatoren wie Anteil des

Stroms aus erneuerbaren Energiequel-

len am Stromverbrauch oder Schulden-

stand so dass im neuesten Indikato-

renbericht 2012 effektiv 38 Indikatoren

untersucht werden

Diese Indikatoren werden im Abstand

von zwei Jahren in Indikatorenbe-

richten des Statistischen bundesamtes

aktualisiert und der aktuelle Stand und

Entwicklungen dargestellt

Seit 2002 wurden 3 fortschritts-

berichte veroumlffentlicht in denen die

Strategie weiterentwickelt und aktua-

lisiert wird 2004 bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo 2008 bdquofuumlr ein nachhal-

tiges Deutschland und fortschrittsbe-

richt 2012

Die bundesregierung bereitet derzeit

die bdquoNachhaltigkeitsstrategie 2016ldquo vor

ndash und schreibt damit die Nachhaltig-

keitsstrategie fort

bundesregierung (2002) Perspektiven fuumlr Deutschland 1

10 Jahre Nachhaltigkeit bdquomade in Germany 2

Kurzpapier zum Fortschrittsbericht

basisinformationen Lexikon der NachhaltigkeitAachener Stiftung 3

bundesregierung im Web 4

Internetauftritt der Bundesregierung zur nationalen Nachhaltigkeitsstrate-gie mit kurzem Themenuumlberblick

Silke uebelmesser How demographic change is sha-ping our future 5

Ausblick auf die Herausforderun-gen vor die uns der demographische Wandel in den naumlchsten Jahren stellt

1 httpwwwbundesregierungdeContentDE_Anlagen

Nachhaltigkeit-wiederhergestelltperspektiven-fuer-deutschland-

langfassungpdfjsessionid=DD7315CEA90912E6C3977178854C9BDB

s3t1__blob=publicati-onFileampv=3 middot 2 httpwwwbundesregierung

deContentDE_AnlagenNachhaltigkeit-wiederhergestellt2012-

05-09-kurzpapier-zum-fortschrittsbericht-2012-barrierefrei

pdfjsessionid=DD7315CEA90912E6C3977178854C9BDBs3t1__

blob=publicationFileampv=3 middot 3 httpswwwnachhaltigkeitinfoartikel

nationale_nachhaltigkeitsstrategie_entwicklung_1694htm middot 4 httpswww

bundesregierungdeWebsBregDEThemenNachhaltigkeitsstrategie1-

die-nationale-nachhaltigkeitsstrategienachhaltigkeitsstrategie_node

html middot 5 httptedxtalkstedcomvideoHow-demographic-change-is-

shapisearch3Agermany

Seite 27 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren

Nachhaltiges Produzieren und

Konsumieren hat sich in den letz-

ten zwei Jahrzehnten zu einem

der wichtigsten Themenbereiche

der Nachhaltigkeitsdiskussion

auf dem internationalen euro-

paumlischen und nationalen Level

entwickelt

Die globalen Klimaveraumlnderungen

und umweltbelastung verdeutlichen

die Notwendigkeit einer systemischen

sozial-oumlkologischen Transformation

der Gesellschaft in Richtung Nach-

haltigkeit bdquobereits seit geraumer Zeit

befindet sich das fossile oumlkonomische

System international im umbruch

Dieser Strukturwandel wird vom

WbGu (Wissenschaftlicher beirat der

bundesregierung Globale umweltver-

aumlnderungen) als beginn einer bdquoGroszligen

Transformationldquo zur nachhaltigen Ge-

sellschaft verstanden die innerhalb der

planetarischen leitplanken der Nach-

haltigkeit verlaufen mussldquo (WbGu

2011 S 1) Ein Uumlberschreiten dieser

leitplanken koumlnne die oumlkologischen

Rahmenbedingungen veraumlndern und

ein Risiko fuumlr die zukuumlnftigen Genera-

tionen darstellen (vgl Potsdam-Institut

fuumlr Klimafolgenforschung 2009)

Das Tempo des Verbrauchs von

natuumlrlichen Ressourcen der von 10

Mrd Tonnen 1950 auf 70 Mrd Tonnen

2010 rapide gestiegen ist kann nicht

fortgesetzt werden um im Rahmen der

planetarischen Grenze zu wirtschaften

muumlsste der globale Ressourcenver-

brauch bis 2050 etwa halbiert werden

(Schmidt-bleek 2007 uNEP 2011)

Auf der nationalen Ebene muumlsste die

Reduktion des Ressourcenverbrauchs

um einen faktor 10 und auf der Haus-

haltsebene in Deutschland um den fak-

tor 5 auf etwa 8 Tonnen pro Kopf und

Jahr (lettemeier etal 2014) reduziert

werden

Eine radikale Reduzierung des

Ressourcenverbrauchs bei gleichzeitig

groumlszligtmoumlglicher lebensqualitaumlt welt-

weit ist eine globale Herausforderung

des 21 Jahrhunderts Der Weg hin zu

einer 8t-Gesellschaft (lettenmeier et

al 2014) verlangt nach einer nachhal-

tigeren Gestaltung von Produktions-

und Konsummustern sowie der damit

Material footprint 1

Lettenmeier Michael Liedke Chris-ta Rohn Holger (2014) Eight Tons of Material Footprint - Suggestion for a Resource Cap for Household Cons-umption in Finland In Resources 33 (2014) S 488-515

Stellschrauben fuumlr Nachhaltigkeit

Liedtke Ch etal (2015b) Stell-schrauben fuumlr Nachhaltigkeit Trends und Verantwortungen in Produktion und Konsum in Stiftung Entwicklung und Frieden (Hrsg) Globale Trends 2015 Perspektiven fuumlr die Gesellschaft Fischer Verlag 2015 S 299-314

Marrakech-Prozess 2

Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren in der Eu 3

Sustainable Consumption and Production and the SDGs 4

UNEP Post 2015 Note 2

Indikatoren 5

European food Sustainable Cons-umption and Production Round Table 6

The Story of Stuff 7

Der Film beschreibt den kompletten Konsumkreislauf mit seinen sozialen und oumlkologischen Folgen (deutsch)

unsichtbare Schaumltze im Mobil-telefon Ein Animationsfilm zum Recycling von Handys 8

Eine Veranschaulichung des Lebens-zyklus elektronischer Geraumlte am Bei-spiel Handy Die Wiederverwendung von bis zu 80 Prozent der Rohstoffe in gebrauchten Handys ist zentraler Bestandteil der bdquoRohstoff-Expediti-on die vom Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung anlaumlsslich des Wissenschaftsjahres 2012 ausgerufen wurde

Seite 28 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

verbundenen Produkt-Dienstleistungs-

systeme wie Infrastrukturen

Nachhaltiges Konsumieren und Produ-

zieren wird definiert alsldquo a holistic

approach to minimising the negative

environmental impacts from consump-

tion and production systems while

promoting quality of life for allrdquo (uNEP

2015a S 10) Der holistische Ansatz

Sustainable Production and Consumption Systems

Lebel L etal (Hrsg) (2010) Sustainable Production and Cons-umption Systems Knowledge Enga-gement and Practice Springer

Planetarische Grenzen 9

Potsdam-Institut fuumlr Klimafolgenfor-schung (2009) Planetarische Gren-zen Ein sicherer Handlungsraum fuumlr die Menschheit Pressemitteilung vom 23092009

uNEP (2015a) Sustainable Cons-umption and Production A Hand-book for Policymakers 10

uNEP (2015b) Sustainable Cons-umption and Production Indica-tors for future SDGs 11

Konsum und Nachhaltigkeit 12

Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung (2010) Konsum und Nachhaltigkeit Wie Nachhaltigkeit in der Konsum-gesellschaft kaumluflich und (er)lebbar wird Eine Aufgabe fuumlr Politik Wirt-schaft Buumlrgerinnen und Buumlrger

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

faktor 4

Weizsaumlcker EU von Lovins AB Lovins LH (1995) Faktor Vier Doppelter Wohlstand ndash halbierter Naturverbrauch Der neue Bericht an den CLUB OF ROME Muumlnchen Verlag Droemer Knaur

Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung (2011) Der Deutsche Nachhaltig-keitskodex 13

Welt im Wandel

WBGU (2011) Welt im Wandel Gesellschaftsvertrag fuumlr eine Groszlige Transformation Hauptgutachten Berlin

Global Guidance Principles for Life Cycle Assessment Databases

UNEPSETAC (2011) Global Gu-idance Principles for Life Cycle Assessment Databases ndash A Basis for Greener Processes and Products Paris France

Modul bdquoKonsum (KON)ldquo 14

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Didaktische Module bdquoVom Wissen zum Handelnldquo Modul bdquoKons-um (KON)ldquo Forum fuumlr Verantwor-tung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Ot-zenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut Was hat unser Konsum mit Klima- und Ressourcenschutz zu tun Was sind die Trends in der weltwei-ten Entwicklung und welche Strategi-en koumlnnen Wohlstand erhalten ohne das System Erde zu uumlberlasten

MIPS ndash Wieviel umwelt braucht der Mensch

Schmidt-Bleek F (1994) Wieviel Umwelt braucht der Mensch MIPS das Maszlig fuumlr oumlkologisches Wirtschaf-ten Basel Boston Birkhaumluser Verlag

TED 2010 Tim Jackson An econi-mist reality check 15

Tim Jackson spricht uumlber Rezession Klimawandel und Ungleichheit und wie wir in eine bessere Zukunft inves-tieren koumlnnen

Von sozial-oumlkologischen Experi-menten in den Alltag 16

Vortrag von Michael Minis auf der Tagung bdquoWas bewegt Von sozial-ouml-kologischen Experimenten in den Alltagldquo (8 und 9 Maumlrz 2012 Berlin) Kritische Reflektion von Produktions- und Konsummustern

was-bewegtorg 17

Pionierhafte Konzepte fuumlr einen nachhaltigen Wandel von Produk-tions- und Konsummustern werden vorgestellt und kritisch reflektiert - sowohl aus praktischer als auch aus wissenschaftlicher Sicht In diesem Zusammenhang wird Tamyca als Konzept zur Aumlnderung der zukuumlnfti-gen Automobilnutzung dargestellt

amp

(siehe Abbildung 1 unten) der unter-

schiedliche Interventionsmoumlglichkeiten

im lebenszyklus eines Produktes oder

einer Dienstleistung umfasst hat eine

entscheidende bedeutung fuumlr systemi-

sche betrachtung der Produktions- und

Konsumsysteme

uNEP definiert Grundcharakteristika

der nachhaltigen Produktions-Konsum-

systeme (uNEP 2015a S 10)

Verbesserung der lebensqualitaumlt

unter beruumlcksichtigung des Ressour-

cenbedarfs zukuumlnftiger Generationen

und umweltqualitaumlt

Entkopplung des Wirtschaftswachs-

tums vom Ressourcenverbrauch durch

Seite 29 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

- Reduktion von Material- und

Energieintensitaumlt sowie der Emissi-

on- und Abfallmengen von Produkti-

on- und Konsumaktivitaumlten

- foumlrderung des Wandels zu energie-

und materialeichten Konsummustern

ohne Verzicht auf lebensqualitaumlt

Data

LCA data (including data for carbon and water footprint exposure and hazard data etc)

Life Cycle Approaches

LCA Carbon and water footprint material flow accounting risk assessment social LCA Life cycle costing

Life cycle sustainability assessment etc

Programmes and activities

Design for environment eco-labelsgreen procurement recycling design for

sustainability sustainable procurement etc

Life cycle

management systemsand sustainable consumption

and production policies

Sustainability

Abb 2 Holistischer Systemansatz zu nachhaltigen Produktions-Konsumsysteme (uNEP 2015a S 41)

Quelle Eigene Darstellung

Anwendung des lebenszyklusansat-

zes unter beruumlcksichtigung der Aus-

wirkungen auf die umwelt von allen

Phasen der Produktions- und Kons-

umprozesse

Strategisches Vorgehen gegen

Reboundeffekte (Kompensation der

Efffizienzgewinne durch steigenden

Konsum)

Auf globaler Ebene wird die Proble-

matik der nachhaltigeren Produktions-

und Konsummuster vorrangig von den

Vereinten Nationen (uN) und ihren

unterorganisationen wie etwa der

Commission on Sustainable Develop-

ment (CSD) und dem united Nations

Environment Programme (uNEP)

sowie von weiteren internationalen

organisationen wie der organisation

Politische Umsetzung der Strategien und Maszlignahmen zu Nachhaltigem Produzieren und Konsumieren

Welt

2015 UN Vollversammlung verabschiedete Ziele fuumlr nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals- SDGacutes siehe httpwwwforu-muedewp-contentuploads201507SDG-Factsheet_FUEpdf Ziel 12 lautet bdquoFuumlr nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgenldquo Die SDGs sollen ab 2016 bis 2030 verwirklicht werden Sie bilden ndash gemeinsam mit Umsetzungsmaszlignahmen Indikatoren zur Fortschritts-messung sowie Uumlberpruumlfungsmechanismen ndash die so genannte Post-2015-Agenda

Seite 30 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Europaumlische Union

2012 EU-Direktive zur Erhoumlhung der Energieeffizienz (Energy Efficiency Directive) gezielt auf die Einfuumlhrung von Maszlignahmen zur Erreichung von 20-Erhoumlhung der Energieeffizienz bis zum Jahr 2020 in den Laumlndern der Europaumlischen Union

2010 Europa 2020-Wirtschaftsprogramm gezielt auf ein bdquointelligentes nachhaltiges und integratives Wachstumldquo und eine bessere Koordinie-rung der nationalen und europaumlischen Wirtschaft bis zum Jahr 2020

2009

Oumlkodesign-Richtlinie der EU (2009125EG) die die Anforderungen an die umweltgerechte Gestaltung energieverbrauchsrelevanter Produkte (Energy-related Products ErP) formuliert

2008 Aktionsplan der EU-Kommission zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren und zu Industriepolitik Der Aktionsplan zielte auf die Foumlrderung von Innovationen zu nachhaltigeren Produktion und der Nachfrage nach nachhaltigeren Guumltern und Dienstleistungen

2012 Konferenz der Vereinten Nationen uumlber nachhaltige Entwicklung (Rio+20) - Festlegung des Konsultationsprozesses zu den Zielen nachhaltiger Entwicklung

Beschluss zu 10 Jahresprogramm zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (10 Year Framework of Programmes 10YFP) ge-zielt auf eine weltweite verstaumlrkte Einfuumlhrung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmuster

2005 Gruumlndung des UNEP-Center for Sustainable Production and Consumption (siehe wwwscp-centreorg) am Wuppertal Institut als Hausinstitut der Vereinten Nationen den Marrakesch-Prozess zu unterstuumltzen2003

2003 Internationales Expertentreffen in Marrakesch (vgl wwwunorgesasustdevsdissuesconsumptionmarrakechhtm) organisiert von den Vereinten Nationen Start des sog bdquoMarrakesch-Prozessesldquo koordiniert durch das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und die Abteilung fuumlr wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten der Vereinten Nationen (UN-DESA)

2002 Der zweite Weltgipfel fuumlr Nachhaltige Entwicklung (WSSD) 2002 in Johannesburg das beschlossene Umsetzungsprogramm (bdquoPlan of Implementationldquo) widmet dem Uumlbergang zu nachhaltigeren Konsum- und Produktionsmustern ein eigenes Kapitel in dem wichtige Ansatzpunkte fuumlr die Umsetzung wie Monitoring Life-Cycle-Analysis Oumlkoeffizienzprogramme Indikatoren zielgruppenspezifische Informations- und Aufklaumlrungsprogramme hervorgehoben werden

1995 Gruumlndung der Kommission fuumlr Nachhaltige Entwicklung (Commission on Sustainable Development - CSD) der Vereinten Nationen Ausarbeitung des Internationalen Arbeitsprogramms zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (bdquoInternational Work Programme on Changing Consumption and Production)

1992 Erster Weltgipfel zu Nachhaltiger Entwicklung in Rio de Janeiro Der Kapitel 4 des Abschlussdokuments bdquoAgenda 21 bdquoVeraumlnderung der Konsumgewohnheitenldquo adressiert zwei Themenbereiche bdquoUumlberkonsum von Ressourcenldquo und bdquo(Negative) Effekte des Konsumen-tenverhaltensldquo die bis heute im Zentrum der globalen Debatte um Konsum- und Produktionsmuster stehen

Seite 31 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2006 Verabschiedung neuer angepassten Version der Nachhaltigkeitsstrategie die konkrete Zielsetzungen und Maszlignahmen fuumlr prioritaumlre Bereiche wie Klimawandel nachhaltige Produktion und nachhaltiger Konsum Demografie Migration gesellschaftliche Integration ua benennt

2001 Erste EU-Nachhaltigkeitsstrategie gezielt auf Verbesserung der Lebensqualitaumlt heutiger und zukuumlnftiger Generationen

Gruumlnbuch der Europaumlischen Kommission zur Integrierten Produktpolitik mit den Schwerpunkten oumlkologische Gestaltung von Produkten Bedeutung der Preisbildung und Konsumentenentscheidungen

1993 Einfuumlhrung des EU-Oumlko-Audits (Eco- Management and Audit Scheme (EMAS) EMAS-Verordnung adressiert die Eigenverantwortung der Wirtschaft bei der Bewaumlltigung ihrer direkten und indirekten Umweltauswirkungen

1992 Einfuumlhrung des freiwilligen Europaumlischen Umweltzeichens (kurz Euroblume bzw EU-Ecolabel) zur Kennzeichnung von Verbraucherpro-dukten und Dienstleistungen (Verordnung EWG 880) gekennzeichnet werden Konsumguumlter die sich durch besondere Umweltvertraumlglich-keit und vergleichsweise geringe Gesundheitsbelastung auszeichnen Die Auszeichnung wird eigenverantwortlich durch nationale Institute der teilnehmenden Laumlnder vergeben

Deutschland

2015 Anfang des politischen Dialogprozesses zur Umsetzung der Ziele nachhaltiger Entwicklung (Sustainable Development Goals)

2014 Kabinettsbeschluss der Bundesregierung uumlber die Nationale Nachhaltigkeitsstrategie die einen bdquowesentlicher Rahmenldquo fuumlr die Umsetzung der SDGs in Deutschland werden soll

2008 Gruumlndung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises der den Wandel zu einer nachhaltigen Gesellschaft unterstuumltzt die relevanten Akteure aus Wirtschaft Kommunen und Forschung in nachhaltigem Handeln bestaumlrkt und dazu beitraumlgt die Grundsaumltze nachhaltiger Entwicklung in der oumlffentlichen Wahrnehmung staumlrker zu verankern

2004 Start eines langfristigen bdquoNationalen Dialogprozesses zur Weiterentwicklung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmusterldquo an dem Akteure aus Politik Wirtschaft Wissenschaft und Zivilgesellschaft in den Dialog bringt Die Initiative wird durch das Bundesumweltministe-rium und das Umweltbundesamt koordiniert

2002

Deutsche Nationale Nachhaltigkeitsstrategie ndash beschlossen von der Bundesregierung wird in den naumlchsten Jahren mehrere Male uumlberar-beitet und an die aktuellen Trendentwicklungen angepasst

Seite 32 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2001 Berufung des Rates fuumlr Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung mit dem Ziel Beitraumlge zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln In diesem Rahmen beschaumlftigt sich der Rat mit der Problematik des nachhaltigen Konsums (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_Maerz_2010_01pdf) und auch eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr Unternehmen (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaRNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Janu-ar_2012pdf)

Die Entwicklung von nachhaltigeren Produktions- und Konsummustern wird in Deutschland von weiteren Institutionen gefoumlrdert und aktiv unterstuumlzt Dazu gehoumlren ua Netzwerke zu Verbraucherforschung in Bund und einigen Laumlndern

- Foumlrderprogramme der sozialoumlkologischen Forschung des BMBFacutes httpwwwfonadede19711 - Sachverstaumlndigerrat fuumlr Verbraucherfragen httpwwwsvr-verbraucherfragende - Deutscher Nachhaltigkeitspreis (httpswwwnachhaltigkeitspreisde)

1997 Im Jahr 1997 begann das von den beiden Institutionen initiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur Fundierung und Evaluierung nachhaltige-rer Konsummuster und Verhaltensstileldquo

1993 In Deutschland wurde bereits vor 1993 von einzelnen Wissenschaftlern auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffizienz und die Rolle nach-haltigeren Produzierens und Konsumierens wie des Designs fuumlr eine nachhaltige Entwicklung hingewiesen (von WeizsaumlckerLovinsLovins 1995 Schmidt-Bleek 1994) Das Bundesumweltministerium (BMU) und das Umweltbundesamt (UBA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre eine breite gesellschaftliche Debatte zu diesem Thema

Economic Co-operation and Develop-

ment (oECD) getragen Die CSD

der Vereinten Nationen wurde nach

dem uN-Weltgipfel in Rio de Janeiro

1993 gegruumlndet um die umsetzung

der Agenda 21 voranzutreiben Die

Kommission hatte bereits zu beginn

das Themenfeld bdquoKonsum- und Produk-

tionsmusterldquo zu ihrem Arbeitsschwer-

punkt erklaumlrt In folge dessen wurde

im Jahr 1995 das bdquoInternational Work

Programme on Changing Consumption

and Production Patternsldquo (IWPCCPP)

verabschiedet Zu den Hauptaufgaben

des Programms gehoumlren

die Identifikation der politischen

Implikationen von Konsumtrends und

Produktionsmustern

die Revision von uN-Richtlinien fuumlr

den Konsumentenschutz sowie

die Evaluation der Effektivitaumlt von

politischen Maszlignahmen die auf die

Aumlnderung von Konsum- und Produkti-

onsmustern zielen

In Deutschland wurde bereits vor

1993 von einzelnen Wissenschaftlern

auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffi-

zienz und die Rolle nachhaltigeren Pro-

duzierens und Konsumierens wie des

Designs fuumlr eine nachhaltige Entwick-

lung hingewiesen (von Weizsaumlcker

lovinslovins 1995 Schmidt-bleek

1994) Das bundesumweltministerium

(bMu) und das umweltbundesamt

(ubA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre

eine breite gesellschaftliche Debatte zu

diesem Thema Im Jahr 1997 begann

das von den beiden Institutionen ini-

tiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur

fundierung und Evaluierung nachhal-

tigerer Konsummuster und Verhaltens-

stileldquo Die TeilnehmerInnen dieses Pro-

gramms haben sich im Jahr 2000 in der

so genannten bdquoTutzinger Erklaumlrungldquo

auf eine Allianz fuumlr einen nachhaltige-

ren Konsum verstaumlndigt Ebenfalls im

Jahr 2000 richtete die bundesregierung

einen bdquoStaatssekretaumlrsausschuss fuumlr

Nachhaltige Entwicklungldquo ein Ein Jahr

spaumlter wurde der bdquoRat fuumlr Nachhaltige

Entwicklungldquo gegruumlndet der sich ua

intensiv mit der Problematik des Kons-

ums (httpwwwnachhaltigkeitsrat

deuploadsmediabroschuere_Kons-

um_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf) aber eben auch

eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr

unternehmen (wwwnachhaltigkeits-

Seite 33 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

ratdeuploadsmediaRNE_Der_Deut-

sche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_tex-

te_Nr_41_Januar_2012pdf)

Durch den Impuls des WSSD in

Johannesburg griffen 2004 das bundes-

umweltministerium und das umwelt-

bundesamt die Herausforderung auf

und initiierten in Deutschland einen

langfristigen bdquoNationalen Dialogprozess

zur Weiterentwicklung nachhaltiger

Konsum- und Produktionsmusterldquo der

Akteure aus Politik Wirtschaft Wis-

senschaft und Zivilgesellschaft in den

Dialog bringt

Die Entwicklung von Nachhaltigeren

Produktions- und Konsummustern wird

in Deutschland von weiteren Instituti-

onen gefoumlrdert und aktiv unterstuumltzt

Dazu gehoumlren ua

Netzwerke zu Verbraucherforschung

in bund und einigen laumlndern

foumlrderprogramme der sozialoumlkolo-

gischen forschung des bMbf (http

wwwfonadede19711)

Sachverstaumlndigenrat fuumlr Verbrau-

cherfragen

(wwwsvr-verbraucherfragende)

Deutscher Nachhaltigkeitspreis

(wwwnachhaltigkeitspreisde)

1 httpwwwmdpicom2079-927633488htm middot 2 httpwwwunepfr

scpmarrakech middot 3 httpeceuropaeuenvironmenteussdescp_enhtm

middot 4 httpwwwnrg4sdorgunep-post-2015-briefing-notes middot 5 http

wwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-indicators-

future-sdgs middot 6 httpwwwfood-scpeu middot 7 httpswwwyoutubecom

watchv=UCQLgACc6fQ middot 8 httpwupperinstorgawiasad2288 middot 9

httpswwwpik-potsdamdeaktuellespressemitteilungenarchiv2009

planetarische-grenzen-ein-sicherer-handlungsraum-fuer-die- middot 10 https

sustainabledevelopmentunorgpage=viewampnr=1951amptype=400ampmenu=35 middot

11 httpwwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-

indicators-future-sdgs middot 12 httpswwwnachhaltigkeitsratdefileadmin_

migratedmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf middot 13 httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmedia

RNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Januar_2012

pdf middot 14 httpwwwforum-fuer-verantwortungdepublikationenkonsum

middot 15 httpwwwtedcomtalkstim_jackson_s_economic_reality_

checklanguage=en middot 16 httpswwwyoutubecomwatchv=hQ73hv8GGSQ

middot 17 httpwwwwas-bewegtorg

Wie die oben dargestellte Entwick-

lung zeigt sind in der Zwischenzeit

Strategien und Maszlignahmen zur

umsetzung nachhaltiger Produktions-

und Konsummuster auf allen Ebenen

etabliert Eine nachhaltigere Gestaltung

der Wertschoumlpfungsketten von Pro-

dukten und Dienstleistungen setzt sich

immer mehr durch nachhaltige Guumlter

werden auch immer oumlfter von der

Gesellschaft nachgefragt Es wurden

sowohl Instrumente fuumlr die umsetzung

nachhaltigeren Produktionsmuster (wie

zb Oumlko-Audit Effizienzstandards) wie

auch zur unterstuumltzung von nachhalti-

geren Konsummustern (wie oumlko-label

gesellschaftliche Dialogprozesse)

entwickelt Das schafft groszlige Entwick-

lungspotenziale fuumlr Designer die die

oumlkologischen Anspruumlche erfuumlllen koumln-

nen indem sie zukunftfaumlhige Produkt-

Dienstleistungssysteme gestalten die

bei den moumlglichst kleinem Resoourcen-

verbrauch den von Kunden gewuumlnsch-

ten Nutzen stiften

claudiabo
Hervorheben

Seite 34 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design undNachhaltigkeit

Nachhaltige Entwicklung ist

eine grundlegend gestalterische

Aufgabe mit der Zielsetzung die

bestehenden Produktions- und

Konsumsysteme energie- und res-

sourceneffizienter zu entwickeln

Waumlhrend das ldquokonventionelle

Designrdquo Produkte entwirft und

dadurch Lebensstile vorgibt wer-

den in den neuen Ansaumltzen (wie

zb bdquoHuman Centered Designldquo

bdquopartizipatives Designldquo oder bdquoDe-

sign Activismldquo) die Verbraucher zu

Mitgestaltern (siehe ua fuad-

Luke A (2009) fuhs S brocchi

D Draser b et al (Hrsg) (2014))

Diese neue Designausrichtung

die sich unter dem begriff bdquoTrans-

formationsdesignldquo verbirgt (siehe

dazu Irwin T Tonkinwise C

Kossoff G (2012) SommerWel-

zer (2014)) beruht auf integrierten

Kompetenzen des Produkt-Servi-

ce- Social- und Kommunikations-

design und verbindet diese mit

einem nachhaltigen Transforma-

tions- wie Innovationsmanage-

ment

Design ist immer transformativ Egal

ob wir unser Handy benutzen ein buch

lesen eine Werbung anschauen oder

einen fahrkartenautomaten benutzen

die Nutzung spezifischer Produkte

Services sowie von Kommunikation

beeinflusst unsere Handlungen und

verdeutlicht gleichzeitig unsere eigene

Haltung unser Denken unsere kultu-

rellen Muster wie auch unsere Wuumln-

sche und Vorstellungen materialisieren

sich in Produkten Infrastrukturen und

Dienstleistungen und umgekehrt

Wir kaufen Produkte die uns einen so-

zialen Status geben ndash dabei wird nicht

nur der Status sondern auch Struktur

Sicherheit oder Identitaumlt vermittelt

Sie de-codieren uns und unsere Ge-

sellschaft

Die Gestaltung der materiellen basis

ndash das sind Produkte und Infrastruktu-

ren - unserer emotionalen wie auch

Grund-bedarfe greifen ineinander und

sind Ziel und Aufgabe von Design sie

sind Teil jeglicher Veraumlnderungsprozes-

se Damit ruumlckt Design in das Zentrum

gesellschaftlicher Entwicklungspro-

zesse Gleichzeitig nutzen und beein-

Change by design

Brown T (2009) Change by design How Design Thinking Transforms Organizations and Inspires Innovati-on HarperCollins

Developing Theories

Doordan D (2013) Developing Theories for Sustainable Design In Stuart Walker and Jaques Giard (eds) The Handbook of Design for Sustainability Bloomsbury London

Speculative Everything

Dunne A Raby F (2013) Specula-tive Everything Design Fiction and Social Dreaming pp 1ndash9 Cam-bridge MA The MIT Press

Design Research for Sustainable Social Innovation 1

Manzini E (2007) ldquoDesign Research for Sustainable Social Innovationrdquo Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Service Design Network (2014) What is Service Design 2

Design for the real world 3

Papanek V amp Fuller R B (1972) Design for the real world (p 22) London Thames and Hudson

Design Guide vom Wuppertal Insititut 4

inhabitat 5

TED 2010 Emily Pilloton Teaching design for change 6

Ansatz zur Foumlrderung von Schuumllern um mit smartem Design benachteilig-ten Gebieten neue Moumlglichkeiten zu geben

TED 2010 Eben bayer Are mus-h-rooms the new plastic 7

Eben Bayer erklaumlrt warum Pilze das neue nachhaltige Verpackungsmate-rial werden koumlnnen

TED 2010 Michael Pawlyn using naturersquos genius in architecture 8

Wie kann die Architektur von der Na-tur lernen um ressourceneffizienter und energieaumlrmer zu arbeiten

Seite 35 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design ActivismFuad-Luke A (2009) Design Ac-tivism Oxon Routledge

Nachhaltiges Design

Fuhs S Brocchi D Draser B et al (Hrsg) (2014) Die Geschichte des Nachhaltigen Designs Bad Hom-burg VAS

The Transition Companion

Hopkins R (2011) The Transition Companion Making Your Communi-ty More Resilient in Uncertain Times White River Junction VT Chelsea Green Publishing Company

Transition Design

Irwin T (2015) Transtion Design A Proposal for a New Area of Design Practice Study and Research Design and Culture Journal forthcoming July 2015

An Educational framework

Irwin T Tonkinwise C Kossoff G (2012) An Educational Framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon University

Tranformation of Society 9

Liedtke C Baedeker C Borelli LM (2015) Transformation Towards a Sustainable Society ndash Key Interventi-on Areas In Innov Ener Res

Value through less

Liedtke C Buhl J Ameli N (2013) Designing value through less by integrating sustainability strategies into lifestyles International Journal of Sustainable Design 2(2) 167-180

Transition Management Loorbach D (2007) Transition Ma-nagement New mode of governance for sustainable development Utrecht International Books

Sustainable Social Innovation 10

Manzini E (2007) Design Research for Sustainable Social Innovation Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Design Observer Group 11

Transformative Wissenschaft

Schneidewind U M Singer-Bro-dowski (2013) Transformative Wis-senschaft Klimawandel im deutschen Wissenschafts- und Hochschulsystem Metropolis 2013

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

The Design of Everyday Life

Shove E et al (2007) The Design of Everyday Life Berg London

Transformationsdesign Sommer B Welzer H (2014) Transformationsdesign Wege in eine zukunftsfaumlhige Moder-ne Muumlnchen oekom

Was ist Eco Design

Tischner U et al (2000) Was ist EcoDesign Ein Handbuch fuumlr oumlkolo-gische und oumlkonomische Gestaltung Verlag form praxis Frankfurt

Design for Transition 12

Tonkinwise C (2014) Design for Transition - From and to What

Weil Design die Welt veraumlndert

Von Borries F Fezer J (2013) Weil Design die Welt veraumlndert Texte zur Gestaltung Gestalten Verlag Berlin

Sustainable by Design

Walker S (2006) Sustainable by Design Explorations in Theory and Practice Earthscan London

brundtlandbericht

Weltkommission fuumlr Umwelt und Ent-wicklung (1987) Unsere gemeinsame Zukunft Brundtlandbericht Greven Eggenkamp Verlag

TED 2010 Dan Phillips Creative houses from reclaimed stuff 13

Beispiele fuumlr Haumluser aus recycelten Materialen

TED 2010 Mitchell Joachim Donrsquot build your home grow it 14

Der Stadtentwickler praumlsentiert wie eine nachhaltige Architektur auf Ba-sis von Pflanzenwachstum aussehen koumlnnte

Seite 36 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

flussen sie auch die oumlkosystemaren

Dienstleistungen Erhebliche 80 der

umweltauswirkungen eines Produktes

werden schon in der Entwurfsphase

festgelegt (Tischner et al 2000) Ein

transformatives und nachhaltiges Pro-

dukt oder eine Dienstleistung unter-

stuumltzt implizit individual- sozial- und

umweltvertraumlgliches Handeln bzw

macht Zielkonflikte sichtbar Es enthebt

den Nutzer nicht von jeglicher Verant-

wortung sondern hilft ihm diese zu

priorisieren und trainiert komplexe

resiliente Entscheidungsfindungen in

komplexen umwelten

Design hat nicht nur die Rolle des

schoumlnen Verhuumlllens Designer aumlstheti-

sieren natuumlrlich auch Gebrauchsgegen-

staumlnden ndash ein bedeutender faktor fuumlr

Wohlbefinden und Akzeptanz - doch

es ist fuumlr erfolgreiches Design (Timo-

thy Prestero wuumlrde sagen Design for

outcome ndash link TED-film) essentiell

bei der Gestaltung soziale und struk-

turelle Interaktionen und Anforderun-

gen miteinzubeziehen und dabei auch

die Grenzen unseres Oumlkosystems zu

beachten Eine komplexe Aufgabe die

einer ebenso komplexen Ausbildung

bedarf (vgl zb Massek 2015 Transiti-

on Design An Educational framework

for Advancing the Study and Design of

Sustainable Transitions Terry Irwin

Cameron Tonkinwise Gideon Kos-

soff 2015 School of Design Carnegie

Mellon university) Das nachhaltig-

keitsorientierte Transformationsdesign

waumlhlt nicht nur ressourcenleichte und

nicht toxische Materialien aus sondern

schafft auch Produkte oder Dienstleis-

tungskonzepte die fuumlr den Nutzer und

die Gesellschaft erstrebenswert sind

und diesen neue Moumlglichkeiten fuumlr

attraktive sowie nachhaltige Handlun-

gen bietet

In den letzten Jahren wurden be-

griffe wie Ecodesign oumlkologisches

Design Green Design Social Design

oder Sustainable Design immer mehr

etabliert sowohl in der fachdiskussion

als auch in der breiten Gesellschaft Die

Zielsetzung dieser neuen Designaus-

richtung ist es bdquomit einem intelligenten

Einsatz der verfuumlgbaren Ressourcen

einen moumlglichst groszligen Nutzen fuumlr

alle beteiligten Akteure (entlang der

Wertschoumlpfungskette) bei minimaler

umweltbelastung und unter sozial fai-

ren bedingungen zu erreichenldquo

(httpwwwecosignnetdie-ecosign

oekologie-designnachhaltiges-design

TischnerSchmidt-bleek 1995)

letztlich wurden dann diese Ansaumlt-

ze mit denen der Transitions- oder

Transformationsforschung und -um-

setzung verbunden Es geht also um

die Integration von Oumlkointelligenz und

Transitionsorientierung fuumlr eine nach-

haltige Entwicklung Diese drei begriffe

werden in der fachliteratur folgender-

maszligen definiert

Oumlkointelligente (=oumlko-effizien-

te) Guumlter sind Gegenstaumlnde Geraumlte

Gebaumlude und Infrastrukturen die bei

Minimierung von Material Energie

flaumlchenbedarf Abfall Transport Ver-

packung und gefaumlhrlichen Stoffen uumlber

den gesamten lebenszyklus hinweg

ndash von der Rohstoffgewinnung bis zum

Recycling ndash moumlglichst lange und moumlg-

lichst viel (unterschiedlichen an den

beduumlrfnissen des einzelnen Nutzers

gemessen) Nutzen erbringen (Schmidt-

bleek 2007 S 192) Oumlkointelligente

(=oumlko-effiziente) Dienstleistungen sind

die zweckdienliche bedarfsdeckung

unter Nutzung technischer Mittel mit

moumlglichst hoher Ressourcenprodukti-

vitaumlt und moumlglichst geringer Abgabe

gefaumlhrlicher Stoffe (Schmidt-bleek

2007 S 225)

Transition ist ein begriff der Trans-

formationsdiskussion und steht stark

im Zusammenhang mit Nachhaltiger

Entwicklung ndash haumlufig werden beide

begriffe sogar synonym verwandt Die

Definition beschreibt Transition als

nicht linearen systemischen Wandel

innerhalb einer Gesellschaft (loorbach

2007 SchneidewindSinger-brodowski

2013) Transitionen sind stufenweise

Uumlbergaumlnge von einem gesellschaftli-

chen Zustand in einen anderen zb die

Stufen die notwendig waren von einer

bdquoRaucherldquo-Gesellschaft im oumlffentli-

chen Raum mehr und mehr zu einer

bdquoNichtraucherldquo-Gesellschaft zu werden

Es geht dabei um interaktives explorie-

rendes lernen das System in dem wir

leben zu beschreiben und zu gestalten

mit der Moumlglichkeit aus fehlern zu

lernen und die Entscheidungspfade

gemeinsam entsprechend anzupassen

oder zu aumlndern Auch diese stehen eine

zentrale Aufgabe von Gestaltung

Nachhaltige Entwicklung ist eine bdquohellip

Entwicklung die die beduumlrfnisse der

Gegenwart befriedigt ohne zu riskie-

ren dass kuumlnftige Generationen ihre

eigenen beduumlrfnisse nicht befriedigen

koumlnnenldquo (Weltkommission fuumlr umwelt

und Entwicklung 1987 46)

Die Veraumlnderungsdynamik geht von

der etablierten Disziplin des Service

Designs aus und veraumlndert sich dann

in Zeit und Kontext uumlber ein Design

fuumlr soziale Innovationen bis hin zum

Transition Design Wobei sich Service

Design noch in existierenden soziooumlko-

nomischen und politischen Strukturen

Abgrenzung Der begriff der Transformation bezeichnet einen fundamentalen Veraumlnderungsprozess in jeglicher form waumlhrend hingegen die bezeichnung

Transition eher eine Veraumlnderung von einer Phase zu einer anderen Phase in einem Veraumlnderungsprozess beschreibt und damit etwas weniger grundlegend ist

Seite 37 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

bewegt geht es dem Design fuumlr soziale

Innovationen schon um das Veraumlndern

dieser Strukturen und setzt an neuen

oumlkonomischen Modellen an Dabei

werden soziale beduumlrfnisse besser

als durch bisherige loumlsungsansaumltze

adressiert was in sozialer Hinsicht zu

einem positiven Wandel beitraumlgt Tran-

sition Design geht noch einen Schritt

weiter und will radikal neue soziooumlko-

nomische und soziale Werte umsetzen

um so ein komplett neues Verstaumlndnis

von lebensstilen zu schaffen So be-

zieht Transition Design die Zusammen-

haumlnge von sozialen oumlkonomischen po-

litischen sowie oumlkologischen Systemen

mit ein und fuumlhrt so zu einem radikalen

sozialen und oumlkologischen Wandel

(Irwin T Tonkinwise C Kossoff

G Transition Design An Educational

framework for Advancing the Study

and Design of Sustainable Transitions

School of Design Carnegie Mellon

university)

Abbildung 3 zeigt diese Entwicklung

auf Die Gestaltung welche die In-

teraktion zwischen Menschen (sozial)

der gestalteten Welt und der umwelt

(bdquonatural worldldquo) miteinbezieht kann

mit dem begriff bdquoDesign for Interac-

tionsldquo umschrieben werden Gestalter

aus verschiedenen Disziplinen ob

Kommunikations- Produkt- oder Inter-

facedesigner arbeiten interdisziplinaumlr

in den drei fokusgebieten (bdquoDesign for

Serviceldquo bdquoDesign for Social Innovationldquo

und bdquoTransition Designldquo) Dabei bilden

die sozialen und oumlkologischen Rahmen-

bedingungen (bdquoNatural Worldldquo) den

uumlbergeordneten Kontext in welchem

sich alle Designprobleme und loumlsungen

bewegen Transition Design ist beson-

ders gut fuumlr die Erforschung komplexer

Systeme geeignet In der Analyse

von nachhaltigeren Produktions- und

Abb 1 Continuum of Design Approaches

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 24

Mature discipline

Designfor Service

Design within existing socio-economic amp political paradigms

Solutions reach users through many lsquotouch pointsrsquo over time through the design of expe-riences Solutions are based upon the observation and inter- pretation of usersrsquo behavior and needs within particular contexts Service design solutions aim to provide profit and benefits for the service provider and useful and desirable services for the user (consumer) Solutions are usually based within the business arena and existing dominant eco- no-mic paradigm

Developing discipline

Designfor Social Innovation

Design that challenges existing so-cio-economic amp political paradigms

Design that meets a social need more effectively than exis-ting solutions Solutions often leverage or lsquoamplifyrsquo exsiting under-utilized resources Social innovation is a lsquoco-designrsquo process in which design- ers work as facilitators and catalysts within transdisciplinary teams Solutions benefit multiple stakeholders and empower communi- ties to act in the public private com- mercial and non-profit sectors Design for social innovation represents design for emerging paradigms and alternative economic models and leads to significant positive social change

Emergent discipline

TransitionDesign

Design within radically new so-cio-economic amp political paradigms

Refers to design-led societal transition toward more sustain-able futures and the reconception of entire lifestyles It is based upon an under- standing of the interconnectedness and inter-dependency of social economic political and natural sys- tems Transition Design focuses on the need for lsquocosmopolitan localismrsquo a place-based lifestyle in which solutions to global problems are designed to be appropriate for local social and environmental conditions Transition Design challenges existing para- digms envisions new ones and leads to radical positive social and envi-ronmental change

Scale of time depth of engagement and context expand to include social amp environmental concerns

Seite 38 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpcampusburg-halledeid-neuwerk24-short-films-about-design

wp-contentuploadssites31201405design-research-nowpdf middot 2

httpwwwservice-design-networkorg middot 3 httpplaypenicomtekcsir

coza~acdceducationDr_Anvind_GupaLearners_Library_7_March_2007

Resourcesbooksdesignvictorpdf middot 4 httpwupperinstorgawias

ad2222 middot 5 httpinhabitatcomtagsustainable-design middot 6 httpwww

tedcomtalksemily_pilloton_teaching_design_for_changelanguage=en

middot 7 httpwwwtedcomtalkseben_bayer_are_mushrooms_the_

new_plasticlanguage=en middot 8 httpswwwtedcomtalksmichael_

pawlyn_using_nature_s_genius_in_architecture middot 9 httpsepub

wupperinstorgfiles60086008_Liedtkepdf middot 10 httpcampusburg-

halledeid-neuwerk24-short-films-about-designwp-contentuploads

sites31201405design-research-nowpdf middot 11 httpdesignobserver

comfeaturesmall-local-open-and-connected-resilient-systems-and-

sustainable-qualities37670 middot 12 httpswwwacademiaedu11796491

Design_for_Transition_-_from_and_to_what middot 13 httpswwwtedcom

talksdan_phillips_creative_houses_from_reclaimed_stufflanguage=en middot 14

httpswwwtedcomtalksmitchell_joachim_don_t_build_your_home_

grow_itlanguage=en

Abb 4 Design for Interactions

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 26

Designedbuilt World

ProductsCommunications and Environments

Design Sub-Disciplines Context of All DesignAreas of Design focus

Design for Interactions

Natural WorldDesign forService

Moderate changeExisting paradigms and systems

Design forSocial Innovation

Significant changeEmerging paradigms and systems

Transition Design

Radical changeFuture paradigms and systems

Konsummustern werden die alltaumlgli-

chen Handlungsmuster und -strukturen

(lebens- und Arbeitswelten) alltaumlg-

lichen Praktiken (lebensstilanalysen)

sowie die Kommunikation zwischen

den Subsystemen analysiert

Daruumlber hinaus bietet der Transi-

tion-Design-Ansatz in Verbindung mit

Handlungsmodellen fuumlr nachhaltiges

Produzieren und Konsumieren die

Moumlglichkeit realitaumltsnah moumlgliche

Models of Change zu erforschen fuumlr

diesen Zweck werden die Ansaumltze der

modernen Verbraucherforschung (li-

ving-lab-Ansatz Transformationstheo-

rien lebensstiltypen) sowie der

Entwicklung von unternehmenskultur

mit dem Ansatz des Transition Design

verbunden

erstellt von

bull Prof Dr Christa Liedtke

bull Dr Maria J Welfens

bull Hannah Fink

in Zusammenarbeit mit

bull Dr Alexandra Buumlttgen

bull Sarah Reddig

bull Christoph Tochtrop

Stand 16062016

Wuppertal Institut fuumlr Klima umwelt Energie

Doumlppersberg 19

42103 Wuppertal

Deutschland

Postfach 100480

42004 Wuppertal

Page 18: Crashkurs Nachhaltigkeit: eine multimediale Uebersicht · Institut für Klima, ... Eine differenzierte Ausarbeitung von Megatrends listet die European Envi-ronment Agency, ... Welt

Seite 18 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2052Prognose

Im Mai 2012 im Vorfeld des um-

weltgipfels von Rio erschien der

bericht bdquo2052 - Eine globale Pro-

gnose fuumlr die naumlchsten 40 Jahreldquo

(ldquo2052 ndash A Global forecast for the

Next forty Yearsrdquo)

In diesem neuen Report fuumlr den Club

of RoME gibt Jorgen Randers einer

der urspruumlnglichen Koautoren des

berichtes bdquoGrenzen des Wachstumsldquo

einen Ausblick auf die naumlchsten 40

Jahre der Weltwirtschaft und -gesell-

schaft und wirft einige unbequeme

fragen auf

Welche Nationen werde zukuumlnftig

ihren Wohlstand halten koumlnnen und

welchen wird das nicht gelingen

Was bedeutet die wirtschaftli-

che Vorherrschaft Chinas fuumlr andere

Weltregionen

Ist die westliche Demokratie dazu

geeignet die groszligen Menschheitspro-

bleme zu loumlsen

Jorgen Randers stuumltzt sich auf globale

Prognoseinstrumente und seine eigene

Arbeit im bereich Nachhaltigkeit zu-

sammen mit mehr als 30 Vorhersagen

von fuumlhrenden Wissenschaftlern Oumlko-

nomen und Zukunftsforscher aus der

Welt der Wirtschaft der Nachhaltigkeit

und der Wissenschaft um moumlgliche

weltweite Zukuumlnfte vorauszusagen

(CoR 2012)

Dabei werden zwar drastische

Zukuumlnfte gezeichnet jedoch auch

Chancen durch den wachsenden An-

passungsprozess der Menschen an die

Grenzen des Planeten aufgezeigt Den-

noch werden auch unbequeme Trends

thematisiert wie soziale unruhen und

zahlreiche umbruumlche

New Report to the CLub Of ROME 1

COR - CLUB OF ROME (2012) 7 May Launch of major Report that presents possible global futures over the next 40 years and comes to thought-provoking conclusions 2052 A Global Forecast for the Next Forty Years

Randers Jorgen (2012) 2052 A Global forecast for the Next for-ty Years White River Junction Chelsea Green Publishing

Randers draws on his own experience in the sustainability area global forecasting tools and the predictions ndash included in the book ndash of more than thirty leading scientists economis-ts futurists and others to guide us through the future

2052info 2

Homepage of the book containing its quantitative basis ie the spread sheet papers by Joslashrgen Randers that summarise or describe the contents of the 2052 book in various ways external reviews of the 2052 book presentations speaking notes

Make your own forecast for 2052 (Excel spreadsheet) 3

Genuine data from the book

A 5000-word summary 4

An illustrated summary 5

bdquo2052 A Global forecast for the Next forty Yearsldquo Launch in Rot-terdam 6

Jorgen Randers stellt den neuen Bericht vor

TED 2012 Paul Gilding Die Erde ist voll 7

Ausblick auf Konsequenzen die ange-sichts der ausgeschoumlpften Tragfaumlhig-keit der Erde zu erwarten sind

TED 2013 Jorgen Randers Earth in 2052 8

Jorgen Randers erklaumlrt warum die natuumlrliche Verlangsamung der Wachstumsprozesse in Oumlkonomie und Bevoumllkerung der naumlchsten 40 Jahre nicht ausreichend sind um das Klima zu stabilisieren

Seite 19 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpwwwclubofromeorgreport2052 middot 2 www2052info middot 3

httpwww2052infodownload middot 4 httpwww2052infoa-5000-

word-summary middot 5 httpwww2052infowp-contentuploads201401

p120801-2052-A-global-forecast-15p-illustrated-CPSLpdf middot 6 Teil 1 https

wwwyoutubecomwatchv=8qDy0jHo_DQ middot Teils 2 httpswww

youtubecomwatchv=sTOmaiil3t0 middot 7 httpswwwtedcomtalks

paul_gilding_the_earth_is_fulllanguage=de middot 8 httpswwwyoutubecom

watchv=gPEVfXVyNMM

claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext

Seite 20 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

RessourcenleichteGesellschaft

bdquoEine ressourcenleichte Gesell-

schaft ist eine Gesellschaft die

einen moumlglichst geringen Res-

sourcenverbrauch ausweist

Ressourcen bewusst nutzt

Oumlkosystemleistungen erhaumllt den

umweltraum einhaumllt und somit

dematerialisiert ist Dies beinhal-

tet einen grundlegenden Gerech-

tigkeitsaspekt innerhalb und zwi-

schen den Generationen gleicher

Ressourcenzugang fuumlr die Men-

schen zur individuellen Entfaltung

und sozialen Wohlstandsschaf-

fung bildet einen normativen

Rahmen bezieht die Gesellschaft

dieses Ziel auf eine nachhaltige

Entwicklung so gelten die ge-

sellschaftlich entwickelten und

anerkannten Nachhaltigkeitsziele

subsidiaumlr im Mehrebenensystem

(uN Eu nationale bundesland

und lokale Ebene) und werden fuumlr

eine umsetzung von den Akteu-

ren (Staat unternehmen NPOs

buumlrger etc) operationalisiert und

beruumlcksichtigtldquo

(berg H Liedtke C Welfens J (2016 in Vorberei-

tung) Hintergrundrecherche und Definition einer

Ressourcenleichten Gesellschaft)

Ein ressourcenintensives Wirtschafts-

wachstum als gesellschaftliches und

wirtschaftspolitisches Ziel verhindert

die loumlsung der umweltprobleme die es

verursacht In folge eines dynamisch

wachsenden Ressourcenverbrauchs

uumlberschreitet in vielen Regionen der

Erde die Nutzung der natuumlrlichen

Ressourcen deutlich die Regenerati-

onsfaumlhigkeit des Planeten Das erste

deutsche Ressourceneffizienzprogramm

(ProgRess I) formulierte die beobach-

tung dass aufgrund der gegenwaumlr-

tigen Uumlbernutzung der natuumlrlichen

Ressourcen im Verhaumlltnis zu deren

Regenerationsfaumlhigkeit ein bdquoschonender

und gleichzeitig effizienter umgang

mit natuumlrlichen Ressourcen zu einer

Schluumlsselkompetenz zukunftsfaumlhiger

Gesellschaftenldquo (bMu 2012 S 6) ge-

houmlren muss

Die frage bdquoWie viele Ressourcen

braucht eine Gesellschaft um in oumlko-

logischen Grenzen ihren Wohlstand

zu bewahrenldquo beschaumlftigte deutsche

und internationale Wissenschaftler

lange bevor das leitbild einer bdquoressour-

Deutsches Ressourceneffizienz-programm

BMUB (2012) Programm zur nach-haltigen Nutzung und zum Schutz der natuumlrlichen Ressourcen

MIPS ndash Wieviel umwelt braucht der Mensch

Schmidt-Bleek F (1994) Wieviel Umwelt braucht der Mensch MIPS das Maszlig fuumlr oumlkologisches Wirtschaf-ten Basel Boston Birkhaumluser Verlag

foresightprozess 1

VDI Foresightprozess zu wirtschaft-licher technologischer und gesell-schaftlicher Veraumlnderung

ProgRess I 2

Wie wollen wir in Zukunft leben 3

Baumlr et al (2015) Transformative Umweltpolitik ndash Der Beitrag der Umweltpolitik zu Prozessen gesell-schaftlichen Wandels Teilbericht des Projektes bdquoNachhaltiges Deutschland 2030 bis 2050 ndash Wie wollen wir in Zukunft lebenldquo

Ressourcenleichte Gesellschaft im Web 4

TED 2011 Pavan Sukhdev Put a value on nature 5

Pavan Sukhdev beschreibt wie durch monetaumlre Wertzuschreibungen ein Umdenken im Umgang mit bdquokostenlo-senldquo Ressourcen wie Luft und Wasser moumlglich ist

TED 2012 Timothy Prestero De-sign for people not awards 6

Der Vortrag erklaumlrt warum es primaumlre Aufgabe des Produktdesigns sein muss Guumlter zu entwickeln die alltagstauglich und relevant sind

Seite 21 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

cenleichten Gesellschaftldquo in politische

Programme und beschluumlsse integriert

wurde Anfang der 90er Jahre wur-

den verstaumlrkt Ansaumltze in die Debatte

eingebracht die den Schwerpunkt

der umweltpolitischen Diskussion auf

die Inputseite der wirtschaftlichen

Prozesse verlagerten und die begren-

zung menschlicher Eingriffe in die

Natur forderten (Schmidt-bleek 1994

Weizsaumlckerlovinslovins 1995) Aus

der Erkenntnis neuer oumlkologischer

Zusammenhaumlnge werden entsprechend

seitdem neue Anforderungen an die

umweltpolitik gestellt Im Sinne der

Vorsorge soll demnach unter einem

leitbild der Dematerialisierung eine

kontinuierliche Reduzierung der Ma-

terial- Energie- und flaumlchenintensitaumlt

des lebens und (weiter auf S 22)

Nutzen gestalten

Schmidt-Bleek FTischner U (1995) Produktentwicklung Nutzen gestalten ndash Natur schonen Schrif-tenreihe des Wirtschaftsfoumlrderungs-instituts Nr 270 Wirtschaftsfoumlrde-rungsinstitut der Wirtschaftskammer Oumlsterreichs

faktor 4

Weizsaumlcker EU von Lovins AB Lovins LH (1995) Faktor Vier Doppelter Wohlstand ndash halbierter Naturverbrauch Der neue Bericht an den Club of Rome Muumlnchen Verlag Droemer Knaur

Module WIN amp RE________________________

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Didaktische Module bdquoVom Wissen zum HandelnldquoModule bdquo WirtschaftNeue Weltordnung( WIN)bdquo und Ressourcen und Energie (RE)ldquo Forum fuumlr Verantwortung ASKO EU-ROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken

Modul WirtschaftNeue Weltordnung (WIN)

Wie koumlnnen Wohlstand und Lebens-qualitaumlt gesichert und die Natur und das Klima geschont werden Sind eine nachhaltigere Wirtschaft und ein stetiges Wirtschaftswachstum verein-bar Im Fokus dieses Moduls stehen Ziele Strategien und Instrumente ei-ner nachhaltigeren Wirtschaft Daruuml-ber hinaus beschaumlftigt sich das Modul mit der internationalen Dimension der Problematik und diskutiert die Eckpunkte einer neuen Weltordnung

Modul bdquoRessourcen und Energie (RE)ldquo

Eine nachhaltigere Energie- und Ressourcennutzung stellt eine globale Herausforderung dar Was sind die treibenden Kraumlfte unseres Ressour-cen- und Energieverbrauchs Wie sieht der Energie und Ressourcen-verbrauch in der Zukunft aus Wie sind die Wirtschaft- und Ressourcen-politik auf nationaler und internatio-naler Ebene miteinander verflochten Zu diesen Fragen finden Sie im Modul bdquoRessourcen und Energieldquo Informa-tionen und Arbeitsmaterialien

1 Band 1 httpwwwvditzdepublikationforesight-bericht-band-

1-gesellschaftliche-veraenderungen-2030 middot Band 2 httpwww

vditzdepublikationforesight-bericht-band-2-forschungs-und-

technologieperspektiven-2030 middot Band 3 httpwwwvditzdepublikation

foresight-bericht-band-3-geschichten-aus-der-zukunft-2030 middot 2 http

wwwbmubbunddeservicepublikationendownloadsdetailsartikel

deutsches-ressourceneffizienzprogramm-progress middot 3 httpwww

umweltbundesamtdepublikationentransformative-umweltpolitik-der-

beitrag-der middot 4 httpressourcenleichte-gesellschaftdeindexphpid=12 middot 5

httpswwwtedcomtalkspavan_sukhdev_what_s_the_price_of_nature

middot 6 httpswwwtedcomtalkstimothy_prestero_design_for_people_not_

awards

claudiabo
Hervorheben

Seite 22 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

als auch in der praktischen umsetzung

immer mehr an Konturen gewann

Auch fuumlr die Gestaltung von Produk-

ten und Prozessen wurden Strategien

entwickelt die zur loumlsung der genann-

ten Probleme integrierte Anwendungen

der Effizienz- Konsistenz- und Suffi-

zienzprinzipien vorschlagen (vgl ua

Schmidt-bleekTischner 1995)

BR

DW

ELT

EU 1972 1974 1986 1987 1992 1994 1995 1996 1999 2001 2002 2003 2004 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Limits to Growth

Gruumlndung UNEP Brundtland-Report

World Summit Rio de JaneiroWorld Summit Johannesburg

Marrakesch Prozess

Circular Economy Package

Gruumlndung WBCSD

UNCSD Sustainable Consumption Indicators

UN Sustainable Development Goals

EuropRohstoffstrategie

Fahrplan ress schonendes Europa EU-Dashboard

Europe 2020

European Ressource Efficiency Platform

European Ressources Forum

Gruumlndung Umweltbundesamt

Gruumlndung Bundesministerium fuumlr Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit

Aumlnderung Art 20a Grundgesetz

BMU-Ziel Faktor 25 bis 2020

Nationale Nachhaltigkeitsstrategie Verdopplung Rohstoffproduktivitaumlt bis 2020

Kreislaufwirtschaftsgesetz

WBGU Welt im Wandel

Rohstoffstrategie

ProgRess I

Gruumlndung Ressourcen-Kommission am Umweltbundesamt

Enquete Kommission Wachstum Wohlstand Lebensqualitaumlt

ProgRess II

National Ressources Forum

Umweltschutz als Wirtschaftsfaktor

World Ressources Forum

Rio +20

G7 Allianz Ressourceneffizienz

SDG-Report

G8 3R Action Plan

Europ Nachhaltigkeitsstrategie

Abb 1 Quelle Wuppertal Institut 2016 berg H Liedtke Ch Welfens J (2016) Hintergrundrecherche und Definition einer Ressourcenleichten Gesell-schaft Arbeitspapier im Projekt bdquoErfolgsbedingungen fuumlr Systemspruumlnge und Leitbilder einer ressourcenleichten Gesellschaftldquo

Wirtschaftens angestrebt werden

beispiele dazu

Europa 2020 Idee der Entkopplung

durch intelligentes nachhaltiges und

integratives Wachstum

Enquete Kommission fuumlr Wachs-

tum Wohlstand und lebensqualitaumlt in

Deutschland mit konkreten Handlung-

sempfehlungen fuumlr mehr Wohlstand

bei gleichzeitiger Abkopplung vom

Ressourcenverbrauch

ProgRess 1 und 2 in Deutschland

Programme die nachhaltige Nutzung

der natuumlrlichen Ressourcen in den

fokus stellen

Diese Entwicklungen haben dazu

beigetragen dass das leitbild einer

bdquoressourcenleichten Gesellschaftldquo die

innerhalb des zur Verfuumlgung stehenden

umweltraumes eine hohe lebensquali-

taumlt und Entfaltung des der Einzelnen

sowie der Gemeinschaft foumlrdert und

fordert sowohl in der Wissenschaft

Seite 23 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

GreenEconomy

Green Economy ndash verstanden

als eine wettbewerbsfaumlhige

umwelt- und sozialvertraumlgliche

Wirtschaftsweise ndash wird seit etwa

2007 zum neuen Leitbild in der

internationalen und nationalen

Diskussion zu Wachstum Wohl-

stand und Lebensqualitaumlt Der

begriff wurde federfuumlhrend von

uNEP gepraumlgt

Aufgrund der folgewirkungen die mit

dem aktuellen Wirtschaftssystem ver-

bunden sind wie beispielsweise fort-

schreitender Klimawandel biodiversi-

taumltsverlust und Ressourcenknappheit

setzt sich zunehmend die Auffassung

durch dass dieses ressourcen- und

energieintensive Wirtschaftsmodell

nicht uneingeschraumlnkt fortgesetzt wer-

den kann

Die Chance fuumlr eine nachhaltige faire

und offene Zukunft im Sinne einer

Green Economy ist daher die Entwick-

lung eines Wirtschafts- und Gesell-

schaftsmodells das sowohl die nach-

haltige Nutzung der Oumlkosysteme als

auch den gesellschaftlichen Wohlstand

sichert Dies macht es erforderlich dass

die Produktions- und Konsumprozesse

innerhalb oumlkologischer und sozialer

leitplanken stattfinden und die End-

lichkeit der Ressourcen beruumlcksichtigt

wird

fuumlr die umsetzung von Green

Economy wurde die Green Econo-

my Initiative ins leben gerufen die

Entscheidungstraumlger unterstuumltzen soll

eine ressourcen- und Co2-aumlrmere und

sozial gerechtere Wirtschaft zu rea-

lisieren Das umsteuern in Richtung

einer Green Economy stellt eine sehr

hohe Herausforderung fuumlr Wirtschaft

und Gesellschaft dar Der Uumlbergang

zu einer nachhaltigeren Wirtschafts-

weise bedarf der Erschlieszligung neuer

Zukunftsmaumlrkte sowie neuer Geschaumlfts-

modelle die eine drastische Steige-

rung der Ressourceneffizienz in den

Produktions- und Dienstleistungssek-

toren bewirken Es bedarf staatlicher

flankierungsmaszlignahmen um diesen

Wirtschaftskurs zu unterstuumltzen die

erforderlichen leitplanken zu setzen

sowie das gesellschaftliche bewusstsein

und nachhaltigere Konsumstile dahin-

gehend zu foumlrdern

Towards a Green Economy 1

UNEP (2011) Towards a Green Economy ndash Pathways to Sustainable Development and Poverty Eradicati-on A Synthesis for Policy Makers

OECD (2011) Towards Green Growth 2

OECD (2010) Transition to a low-carbon economy ndash public goals and corporate practices OECD Publishing 3

Europa 2020 Strategie ndash Eine Strategie fuumlr intelligentes nachhaltiges und integratives Wachstum 4

Discussions about Green Econo-my often ignore the Social 5

This short 10 minute video addresses this issue

uNRISDlsquos Project on the Social Dimensions of Green Economy and Sustainable Development 6

Modul bdquoWirtschaftNeue Wirt-schaftsordnung (WIN)ldquo 7

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Forum fuumlr Verantwortung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut

Growing green economies 8

Von Rio nach Rio+20

TED 2010 Tim Jackson An ec-onomic reality check 9

Tim Jackson stellt ein Konzept vor dass es durch feste oumlkonomische Prinzipien ermoumlglicht aktuelle Krisen zu uumlberwinden und in die Zukunft zu investieren

TED 2012 Juan Verde Towards the green economy 10

Juan Verde ist uumlberzeugt dass be-reits verfuumlgbare Innovationen eine beispiellose Zunahme von gruumlner Technologie und damit einen oumlkono-mischen Wandel hervorrufen koumlnnen

Seite 24 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpwwwuneporgpublicationscontentspub_details_search

aspID=4188 middot 2 httpwwwoecd-ilibraryorgenvironmenttowards-green-

growth_9789264111318-en middot 3 httpdxdoiorg1017879789264090231-

en middot 4 httpeceuropaeueurope2020 middot 5 httpswwwyoutubecom

watchv=O5lBwrJcUOk middot 6 httpwwwunrisdorggreeneconomy middot

7 httpwwwforum-fuer-verantwortungdepublikationenwirtschaftneue-

weltordnung middot 8 httpswwwyoutubecomwatchv=m9AS6KT7a5Y middot

For more info visit wwwoecdorgrio+20 middot 9 httpwwwtedcomtalks

tim_jackson_s_economic_reality_check middot 10 httpswww youtubecom

watchv=x-7ZBairDh4

Seite 25 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

four returnsPrinzip

Commonlandrsquos approach is to

restore landscapes by building

and (co-) funding sustainable

businesses in 3 landscape zo-

nes delivering 4 types of return

inspirational social natural and

financial return within a 20 years

time horizon

Return of Inspiration Giving

people hope and a sense of pur-

pose

Return of Social Capital bringing

back jobs business activity edu-

cation and security

Return of Natural Capital Resto-

ring biodiversity soil and water

quality

Return of financial Capital Reali-

zing long-term sustainable profit

Ein landstrich braucht auf lange Sicht

drei Zonen um dauerhaft von nutzen

zu sein

Natural Zone

Investment Restoring vegetation Plan-

ting native trees and clearing invasive

species Natural restoration limited

maintenance

Return Co2 capture water soil Resto-

red biodiversity forestry hunting

Tourism

Combined Zone

Investment Restoring landscape Plan-

ting usable trees Restoring perennial

vegetation and soil limited mainten-

ance

Return Co2 capture water soil

Partially restored biodiversity Agrofo-

restry fruit trees timber Tourism

Economic Zone

Investment Sustainable agriculture fo-

restry aquaculture Real estate infras-

tructure fitting in landscape Ventures

with positive impact on landscape

Return Co2 capture water soil Crops

and products New businesses new

collaborations Economic development

(wwwcommonlandcom)

commonlandcom 1

Organisation die sich fuumlr die groszligflauml-chige Restauration von Landschaften einsetzt Auf deren Internetpraumlsenz werden deren Ziele und Vorgehens-weisen schnell deutlich Zusaumltzlich gibt es viele Paper und Videos

four returns Three Zones

Ferwerda W Four Returns Three Zones 20 years A systemic and practical approach to scale up land-scape restoration by business and investors to create a restoration in-dustry chapter in book (2015) bdquoLand Restoration Reclaiming Landscapes for a Sustainable Futurerdquo (Elseviers Publication)

John D Liu Hope in a changing climate 2

Liu stellt vor wie vertrocknete Landschaften wiederbelebt werden koumlnnen

Chris McKnett The investment logic for sustainability 3

Groszliginvestoren als Schluumlsselspieler fuumlr den oumlkologischen Fortschritt

1 wwwcommonlandcom middot 2 httpswwwyoutubecom

watchv=41qnjXKdE70 middot

3 httpswwwtedcomtalkschris_mcknett_the_investment_logic_for_

sustainability

Seite 26 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

DeutscheNachhaltigkeitsstrategie

Die Nationale Nachhaltigkeits-

strategie bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo beschlossen im

Jahr 2002 bestimmt den Kurs fuumlr

eine nachhaltige Entwicklung auf

der nationalen Ebene

Ihre leitlinien sind Generationenge-

rechtigkeit lebensqualitaumlt sozialer

Zusammenhalt und internationale Ver-

antwortung In dem Dokument wurden

Ziele (i d R fuumlr das Jahr 2020) fuumlr die

oumlkologische oumlkonomische und soziale

Nachhaltigkeit benannt und insgesamt

21 Schluumlsselindikatoren definiert die

es gestatten den Erreichungsgrad

dieser Ziele bereits heute statistisch zu

messen und die weitere Entwicklung

Jahr fuumlr Jahr zu beobachten

Die Indikatoren beschreiben nicht

nur Ziele an sich sondern gelegentlich

auch sogenannte Zwischenziele deren

Erreichung wiederum den fortschritt

auch bei anderen Zielen voranbringt

So zb bedeutet eine Verbesserung

beim Indikator sbquoEnergieproduktivitaumltlsquo

gleichzeitig auch eine Verbesserung des

Indikatorwertes bei den Treibhausgase-

missionen

Seit der ersten Version der Nach-

haltigkeitsstrategie wurden die Indi-

katoren teilweise erweitert und der

aktuellen Situation angepasst wie zb

die neuen Indikatoren wie Anteil des

Stroms aus erneuerbaren Energiequel-

len am Stromverbrauch oder Schulden-

stand so dass im neuesten Indikato-

renbericht 2012 effektiv 38 Indikatoren

untersucht werden

Diese Indikatoren werden im Abstand

von zwei Jahren in Indikatorenbe-

richten des Statistischen bundesamtes

aktualisiert und der aktuelle Stand und

Entwicklungen dargestellt

Seit 2002 wurden 3 fortschritts-

berichte veroumlffentlicht in denen die

Strategie weiterentwickelt und aktua-

lisiert wird 2004 bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo 2008 bdquofuumlr ein nachhal-

tiges Deutschland und fortschrittsbe-

richt 2012

Die bundesregierung bereitet derzeit

die bdquoNachhaltigkeitsstrategie 2016ldquo vor

ndash und schreibt damit die Nachhaltig-

keitsstrategie fort

bundesregierung (2002) Perspektiven fuumlr Deutschland 1

10 Jahre Nachhaltigkeit bdquomade in Germany 2

Kurzpapier zum Fortschrittsbericht

basisinformationen Lexikon der NachhaltigkeitAachener Stiftung 3

bundesregierung im Web 4

Internetauftritt der Bundesregierung zur nationalen Nachhaltigkeitsstrate-gie mit kurzem Themenuumlberblick

Silke uebelmesser How demographic change is sha-ping our future 5

Ausblick auf die Herausforderun-gen vor die uns der demographische Wandel in den naumlchsten Jahren stellt

1 httpwwwbundesregierungdeContentDE_Anlagen

Nachhaltigkeit-wiederhergestelltperspektiven-fuer-deutschland-

langfassungpdfjsessionid=DD7315CEA90912E6C3977178854C9BDB

s3t1__blob=publicati-onFileampv=3 middot 2 httpwwwbundesregierung

deContentDE_AnlagenNachhaltigkeit-wiederhergestellt2012-

05-09-kurzpapier-zum-fortschrittsbericht-2012-barrierefrei

pdfjsessionid=DD7315CEA90912E6C3977178854C9BDBs3t1__

blob=publicationFileampv=3 middot 3 httpswwwnachhaltigkeitinfoartikel

nationale_nachhaltigkeitsstrategie_entwicklung_1694htm middot 4 httpswww

bundesregierungdeWebsBregDEThemenNachhaltigkeitsstrategie1-

die-nationale-nachhaltigkeitsstrategienachhaltigkeitsstrategie_node

html middot 5 httptedxtalkstedcomvideoHow-demographic-change-is-

shapisearch3Agermany

Seite 27 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren

Nachhaltiges Produzieren und

Konsumieren hat sich in den letz-

ten zwei Jahrzehnten zu einem

der wichtigsten Themenbereiche

der Nachhaltigkeitsdiskussion

auf dem internationalen euro-

paumlischen und nationalen Level

entwickelt

Die globalen Klimaveraumlnderungen

und umweltbelastung verdeutlichen

die Notwendigkeit einer systemischen

sozial-oumlkologischen Transformation

der Gesellschaft in Richtung Nach-

haltigkeit bdquobereits seit geraumer Zeit

befindet sich das fossile oumlkonomische

System international im umbruch

Dieser Strukturwandel wird vom

WbGu (Wissenschaftlicher beirat der

bundesregierung Globale umweltver-

aumlnderungen) als beginn einer bdquoGroszligen

Transformationldquo zur nachhaltigen Ge-

sellschaft verstanden die innerhalb der

planetarischen leitplanken der Nach-

haltigkeit verlaufen mussldquo (WbGu

2011 S 1) Ein Uumlberschreiten dieser

leitplanken koumlnne die oumlkologischen

Rahmenbedingungen veraumlndern und

ein Risiko fuumlr die zukuumlnftigen Genera-

tionen darstellen (vgl Potsdam-Institut

fuumlr Klimafolgenforschung 2009)

Das Tempo des Verbrauchs von

natuumlrlichen Ressourcen der von 10

Mrd Tonnen 1950 auf 70 Mrd Tonnen

2010 rapide gestiegen ist kann nicht

fortgesetzt werden um im Rahmen der

planetarischen Grenze zu wirtschaften

muumlsste der globale Ressourcenver-

brauch bis 2050 etwa halbiert werden

(Schmidt-bleek 2007 uNEP 2011)

Auf der nationalen Ebene muumlsste die

Reduktion des Ressourcenverbrauchs

um einen faktor 10 und auf der Haus-

haltsebene in Deutschland um den fak-

tor 5 auf etwa 8 Tonnen pro Kopf und

Jahr (lettemeier etal 2014) reduziert

werden

Eine radikale Reduzierung des

Ressourcenverbrauchs bei gleichzeitig

groumlszligtmoumlglicher lebensqualitaumlt welt-

weit ist eine globale Herausforderung

des 21 Jahrhunderts Der Weg hin zu

einer 8t-Gesellschaft (lettenmeier et

al 2014) verlangt nach einer nachhal-

tigeren Gestaltung von Produktions-

und Konsummustern sowie der damit

Material footprint 1

Lettenmeier Michael Liedke Chris-ta Rohn Holger (2014) Eight Tons of Material Footprint - Suggestion for a Resource Cap for Household Cons-umption in Finland In Resources 33 (2014) S 488-515

Stellschrauben fuumlr Nachhaltigkeit

Liedtke Ch etal (2015b) Stell-schrauben fuumlr Nachhaltigkeit Trends und Verantwortungen in Produktion und Konsum in Stiftung Entwicklung und Frieden (Hrsg) Globale Trends 2015 Perspektiven fuumlr die Gesellschaft Fischer Verlag 2015 S 299-314

Marrakech-Prozess 2

Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren in der Eu 3

Sustainable Consumption and Production and the SDGs 4

UNEP Post 2015 Note 2

Indikatoren 5

European food Sustainable Cons-umption and Production Round Table 6

The Story of Stuff 7

Der Film beschreibt den kompletten Konsumkreislauf mit seinen sozialen und oumlkologischen Folgen (deutsch)

unsichtbare Schaumltze im Mobil-telefon Ein Animationsfilm zum Recycling von Handys 8

Eine Veranschaulichung des Lebens-zyklus elektronischer Geraumlte am Bei-spiel Handy Die Wiederverwendung von bis zu 80 Prozent der Rohstoffe in gebrauchten Handys ist zentraler Bestandteil der bdquoRohstoff-Expediti-on die vom Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung anlaumlsslich des Wissenschaftsjahres 2012 ausgerufen wurde

Seite 28 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

verbundenen Produkt-Dienstleistungs-

systeme wie Infrastrukturen

Nachhaltiges Konsumieren und Produ-

zieren wird definiert alsldquo a holistic

approach to minimising the negative

environmental impacts from consump-

tion and production systems while

promoting quality of life for allrdquo (uNEP

2015a S 10) Der holistische Ansatz

Sustainable Production and Consumption Systems

Lebel L etal (Hrsg) (2010) Sustainable Production and Cons-umption Systems Knowledge Enga-gement and Practice Springer

Planetarische Grenzen 9

Potsdam-Institut fuumlr Klimafolgenfor-schung (2009) Planetarische Gren-zen Ein sicherer Handlungsraum fuumlr die Menschheit Pressemitteilung vom 23092009

uNEP (2015a) Sustainable Cons-umption and Production A Hand-book for Policymakers 10

uNEP (2015b) Sustainable Cons-umption and Production Indica-tors for future SDGs 11

Konsum und Nachhaltigkeit 12

Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung (2010) Konsum und Nachhaltigkeit Wie Nachhaltigkeit in der Konsum-gesellschaft kaumluflich und (er)lebbar wird Eine Aufgabe fuumlr Politik Wirt-schaft Buumlrgerinnen und Buumlrger

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

faktor 4

Weizsaumlcker EU von Lovins AB Lovins LH (1995) Faktor Vier Doppelter Wohlstand ndash halbierter Naturverbrauch Der neue Bericht an den CLUB OF ROME Muumlnchen Verlag Droemer Knaur

Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung (2011) Der Deutsche Nachhaltig-keitskodex 13

Welt im Wandel

WBGU (2011) Welt im Wandel Gesellschaftsvertrag fuumlr eine Groszlige Transformation Hauptgutachten Berlin

Global Guidance Principles for Life Cycle Assessment Databases

UNEPSETAC (2011) Global Gu-idance Principles for Life Cycle Assessment Databases ndash A Basis for Greener Processes and Products Paris France

Modul bdquoKonsum (KON)ldquo 14

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Didaktische Module bdquoVom Wissen zum Handelnldquo Modul bdquoKons-um (KON)ldquo Forum fuumlr Verantwor-tung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Ot-zenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut Was hat unser Konsum mit Klima- und Ressourcenschutz zu tun Was sind die Trends in der weltwei-ten Entwicklung und welche Strategi-en koumlnnen Wohlstand erhalten ohne das System Erde zu uumlberlasten

MIPS ndash Wieviel umwelt braucht der Mensch

Schmidt-Bleek F (1994) Wieviel Umwelt braucht der Mensch MIPS das Maszlig fuumlr oumlkologisches Wirtschaf-ten Basel Boston Birkhaumluser Verlag

TED 2010 Tim Jackson An econi-mist reality check 15

Tim Jackson spricht uumlber Rezession Klimawandel und Ungleichheit und wie wir in eine bessere Zukunft inves-tieren koumlnnen

Von sozial-oumlkologischen Experi-menten in den Alltag 16

Vortrag von Michael Minis auf der Tagung bdquoWas bewegt Von sozial-ouml-kologischen Experimenten in den Alltagldquo (8 und 9 Maumlrz 2012 Berlin) Kritische Reflektion von Produktions- und Konsummustern

was-bewegtorg 17

Pionierhafte Konzepte fuumlr einen nachhaltigen Wandel von Produk-tions- und Konsummustern werden vorgestellt und kritisch reflektiert - sowohl aus praktischer als auch aus wissenschaftlicher Sicht In diesem Zusammenhang wird Tamyca als Konzept zur Aumlnderung der zukuumlnfti-gen Automobilnutzung dargestellt

amp

(siehe Abbildung 1 unten) der unter-

schiedliche Interventionsmoumlglichkeiten

im lebenszyklus eines Produktes oder

einer Dienstleistung umfasst hat eine

entscheidende bedeutung fuumlr systemi-

sche betrachtung der Produktions- und

Konsumsysteme

uNEP definiert Grundcharakteristika

der nachhaltigen Produktions-Konsum-

systeme (uNEP 2015a S 10)

Verbesserung der lebensqualitaumlt

unter beruumlcksichtigung des Ressour-

cenbedarfs zukuumlnftiger Generationen

und umweltqualitaumlt

Entkopplung des Wirtschaftswachs-

tums vom Ressourcenverbrauch durch

Seite 29 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

- Reduktion von Material- und

Energieintensitaumlt sowie der Emissi-

on- und Abfallmengen von Produkti-

on- und Konsumaktivitaumlten

- foumlrderung des Wandels zu energie-

und materialeichten Konsummustern

ohne Verzicht auf lebensqualitaumlt

Data

LCA data (including data for carbon and water footprint exposure and hazard data etc)

Life Cycle Approaches

LCA Carbon and water footprint material flow accounting risk assessment social LCA Life cycle costing

Life cycle sustainability assessment etc

Programmes and activities

Design for environment eco-labelsgreen procurement recycling design for

sustainability sustainable procurement etc

Life cycle

management systemsand sustainable consumption

and production policies

Sustainability

Abb 2 Holistischer Systemansatz zu nachhaltigen Produktions-Konsumsysteme (uNEP 2015a S 41)

Quelle Eigene Darstellung

Anwendung des lebenszyklusansat-

zes unter beruumlcksichtigung der Aus-

wirkungen auf die umwelt von allen

Phasen der Produktions- und Kons-

umprozesse

Strategisches Vorgehen gegen

Reboundeffekte (Kompensation der

Efffizienzgewinne durch steigenden

Konsum)

Auf globaler Ebene wird die Proble-

matik der nachhaltigeren Produktions-

und Konsummuster vorrangig von den

Vereinten Nationen (uN) und ihren

unterorganisationen wie etwa der

Commission on Sustainable Develop-

ment (CSD) und dem united Nations

Environment Programme (uNEP)

sowie von weiteren internationalen

organisationen wie der organisation

Politische Umsetzung der Strategien und Maszlignahmen zu Nachhaltigem Produzieren und Konsumieren

Welt

2015 UN Vollversammlung verabschiedete Ziele fuumlr nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals- SDGacutes siehe httpwwwforu-muedewp-contentuploads201507SDG-Factsheet_FUEpdf Ziel 12 lautet bdquoFuumlr nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgenldquo Die SDGs sollen ab 2016 bis 2030 verwirklicht werden Sie bilden ndash gemeinsam mit Umsetzungsmaszlignahmen Indikatoren zur Fortschritts-messung sowie Uumlberpruumlfungsmechanismen ndash die so genannte Post-2015-Agenda

Seite 30 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Europaumlische Union

2012 EU-Direktive zur Erhoumlhung der Energieeffizienz (Energy Efficiency Directive) gezielt auf die Einfuumlhrung von Maszlignahmen zur Erreichung von 20-Erhoumlhung der Energieeffizienz bis zum Jahr 2020 in den Laumlndern der Europaumlischen Union

2010 Europa 2020-Wirtschaftsprogramm gezielt auf ein bdquointelligentes nachhaltiges und integratives Wachstumldquo und eine bessere Koordinie-rung der nationalen und europaumlischen Wirtschaft bis zum Jahr 2020

2009

Oumlkodesign-Richtlinie der EU (2009125EG) die die Anforderungen an die umweltgerechte Gestaltung energieverbrauchsrelevanter Produkte (Energy-related Products ErP) formuliert

2008 Aktionsplan der EU-Kommission zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren und zu Industriepolitik Der Aktionsplan zielte auf die Foumlrderung von Innovationen zu nachhaltigeren Produktion und der Nachfrage nach nachhaltigeren Guumltern und Dienstleistungen

2012 Konferenz der Vereinten Nationen uumlber nachhaltige Entwicklung (Rio+20) - Festlegung des Konsultationsprozesses zu den Zielen nachhaltiger Entwicklung

Beschluss zu 10 Jahresprogramm zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (10 Year Framework of Programmes 10YFP) ge-zielt auf eine weltweite verstaumlrkte Einfuumlhrung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmuster

2005 Gruumlndung des UNEP-Center for Sustainable Production and Consumption (siehe wwwscp-centreorg) am Wuppertal Institut als Hausinstitut der Vereinten Nationen den Marrakesch-Prozess zu unterstuumltzen2003

2003 Internationales Expertentreffen in Marrakesch (vgl wwwunorgesasustdevsdissuesconsumptionmarrakechhtm) organisiert von den Vereinten Nationen Start des sog bdquoMarrakesch-Prozessesldquo koordiniert durch das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und die Abteilung fuumlr wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten der Vereinten Nationen (UN-DESA)

2002 Der zweite Weltgipfel fuumlr Nachhaltige Entwicklung (WSSD) 2002 in Johannesburg das beschlossene Umsetzungsprogramm (bdquoPlan of Implementationldquo) widmet dem Uumlbergang zu nachhaltigeren Konsum- und Produktionsmustern ein eigenes Kapitel in dem wichtige Ansatzpunkte fuumlr die Umsetzung wie Monitoring Life-Cycle-Analysis Oumlkoeffizienzprogramme Indikatoren zielgruppenspezifische Informations- und Aufklaumlrungsprogramme hervorgehoben werden

1995 Gruumlndung der Kommission fuumlr Nachhaltige Entwicklung (Commission on Sustainable Development - CSD) der Vereinten Nationen Ausarbeitung des Internationalen Arbeitsprogramms zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (bdquoInternational Work Programme on Changing Consumption and Production)

1992 Erster Weltgipfel zu Nachhaltiger Entwicklung in Rio de Janeiro Der Kapitel 4 des Abschlussdokuments bdquoAgenda 21 bdquoVeraumlnderung der Konsumgewohnheitenldquo adressiert zwei Themenbereiche bdquoUumlberkonsum von Ressourcenldquo und bdquo(Negative) Effekte des Konsumen-tenverhaltensldquo die bis heute im Zentrum der globalen Debatte um Konsum- und Produktionsmuster stehen

Seite 31 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2006 Verabschiedung neuer angepassten Version der Nachhaltigkeitsstrategie die konkrete Zielsetzungen und Maszlignahmen fuumlr prioritaumlre Bereiche wie Klimawandel nachhaltige Produktion und nachhaltiger Konsum Demografie Migration gesellschaftliche Integration ua benennt

2001 Erste EU-Nachhaltigkeitsstrategie gezielt auf Verbesserung der Lebensqualitaumlt heutiger und zukuumlnftiger Generationen

Gruumlnbuch der Europaumlischen Kommission zur Integrierten Produktpolitik mit den Schwerpunkten oumlkologische Gestaltung von Produkten Bedeutung der Preisbildung und Konsumentenentscheidungen

1993 Einfuumlhrung des EU-Oumlko-Audits (Eco- Management and Audit Scheme (EMAS) EMAS-Verordnung adressiert die Eigenverantwortung der Wirtschaft bei der Bewaumlltigung ihrer direkten und indirekten Umweltauswirkungen

1992 Einfuumlhrung des freiwilligen Europaumlischen Umweltzeichens (kurz Euroblume bzw EU-Ecolabel) zur Kennzeichnung von Verbraucherpro-dukten und Dienstleistungen (Verordnung EWG 880) gekennzeichnet werden Konsumguumlter die sich durch besondere Umweltvertraumlglich-keit und vergleichsweise geringe Gesundheitsbelastung auszeichnen Die Auszeichnung wird eigenverantwortlich durch nationale Institute der teilnehmenden Laumlnder vergeben

Deutschland

2015 Anfang des politischen Dialogprozesses zur Umsetzung der Ziele nachhaltiger Entwicklung (Sustainable Development Goals)

2014 Kabinettsbeschluss der Bundesregierung uumlber die Nationale Nachhaltigkeitsstrategie die einen bdquowesentlicher Rahmenldquo fuumlr die Umsetzung der SDGs in Deutschland werden soll

2008 Gruumlndung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises der den Wandel zu einer nachhaltigen Gesellschaft unterstuumltzt die relevanten Akteure aus Wirtschaft Kommunen und Forschung in nachhaltigem Handeln bestaumlrkt und dazu beitraumlgt die Grundsaumltze nachhaltiger Entwicklung in der oumlffentlichen Wahrnehmung staumlrker zu verankern

2004 Start eines langfristigen bdquoNationalen Dialogprozesses zur Weiterentwicklung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmusterldquo an dem Akteure aus Politik Wirtschaft Wissenschaft und Zivilgesellschaft in den Dialog bringt Die Initiative wird durch das Bundesumweltministe-rium und das Umweltbundesamt koordiniert

2002

Deutsche Nationale Nachhaltigkeitsstrategie ndash beschlossen von der Bundesregierung wird in den naumlchsten Jahren mehrere Male uumlberar-beitet und an die aktuellen Trendentwicklungen angepasst

Seite 32 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2001 Berufung des Rates fuumlr Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung mit dem Ziel Beitraumlge zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln In diesem Rahmen beschaumlftigt sich der Rat mit der Problematik des nachhaltigen Konsums (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_Maerz_2010_01pdf) und auch eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr Unternehmen (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaRNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Janu-ar_2012pdf)

Die Entwicklung von nachhaltigeren Produktions- und Konsummustern wird in Deutschland von weiteren Institutionen gefoumlrdert und aktiv unterstuumlzt Dazu gehoumlren ua Netzwerke zu Verbraucherforschung in Bund und einigen Laumlndern

- Foumlrderprogramme der sozialoumlkologischen Forschung des BMBFacutes httpwwwfonadede19711 - Sachverstaumlndigerrat fuumlr Verbraucherfragen httpwwwsvr-verbraucherfragende - Deutscher Nachhaltigkeitspreis (httpswwwnachhaltigkeitspreisde)

1997 Im Jahr 1997 begann das von den beiden Institutionen initiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur Fundierung und Evaluierung nachhaltige-rer Konsummuster und Verhaltensstileldquo

1993 In Deutschland wurde bereits vor 1993 von einzelnen Wissenschaftlern auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffizienz und die Rolle nach-haltigeren Produzierens und Konsumierens wie des Designs fuumlr eine nachhaltige Entwicklung hingewiesen (von WeizsaumlckerLovinsLovins 1995 Schmidt-Bleek 1994) Das Bundesumweltministerium (BMU) und das Umweltbundesamt (UBA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre eine breite gesellschaftliche Debatte zu diesem Thema

Economic Co-operation and Develop-

ment (oECD) getragen Die CSD

der Vereinten Nationen wurde nach

dem uN-Weltgipfel in Rio de Janeiro

1993 gegruumlndet um die umsetzung

der Agenda 21 voranzutreiben Die

Kommission hatte bereits zu beginn

das Themenfeld bdquoKonsum- und Produk-

tionsmusterldquo zu ihrem Arbeitsschwer-

punkt erklaumlrt In folge dessen wurde

im Jahr 1995 das bdquoInternational Work

Programme on Changing Consumption

and Production Patternsldquo (IWPCCPP)

verabschiedet Zu den Hauptaufgaben

des Programms gehoumlren

die Identifikation der politischen

Implikationen von Konsumtrends und

Produktionsmustern

die Revision von uN-Richtlinien fuumlr

den Konsumentenschutz sowie

die Evaluation der Effektivitaumlt von

politischen Maszlignahmen die auf die

Aumlnderung von Konsum- und Produkti-

onsmustern zielen

In Deutschland wurde bereits vor

1993 von einzelnen Wissenschaftlern

auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffi-

zienz und die Rolle nachhaltigeren Pro-

duzierens und Konsumierens wie des

Designs fuumlr eine nachhaltige Entwick-

lung hingewiesen (von Weizsaumlcker

lovinslovins 1995 Schmidt-bleek

1994) Das bundesumweltministerium

(bMu) und das umweltbundesamt

(ubA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre

eine breite gesellschaftliche Debatte zu

diesem Thema Im Jahr 1997 begann

das von den beiden Institutionen ini-

tiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur

fundierung und Evaluierung nachhal-

tigerer Konsummuster und Verhaltens-

stileldquo Die TeilnehmerInnen dieses Pro-

gramms haben sich im Jahr 2000 in der

so genannten bdquoTutzinger Erklaumlrungldquo

auf eine Allianz fuumlr einen nachhaltige-

ren Konsum verstaumlndigt Ebenfalls im

Jahr 2000 richtete die bundesregierung

einen bdquoStaatssekretaumlrsausschuss fuumlr

Nachhaltige Entwicklungldquo ein Ein Jahr

spaumlter wurde der bdquoRat fuumlr Nachhaltige

Entwicklungldquo gegruumlndet der sich ua

intensiv mit der Problematik des Kons-

ums (httpwwwnachhaltigkeitsrat

deuploadsmediabroschuere_Kons-

um_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf) aber eben auch

eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr

unternehmen (wwwnachhaltigkeits-

Seite 33 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

ratdeuploadsmediaRNE_Der_Deut-

sche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_tex-

te_Nr_41_Januar_2012pdf)

Durch den Impuls des WSSD in

Johannesburg griffen 2004 das bundes-

umweltministerium und das umwelt-

bundesamt die Herausforderung auf

und initiierten in Deutschland einen

langfristigen bdquoNationalen Dialogprozess

zur Weiterentwicklung nachhaltiger

Konsum- und Produktionsmusterldquo der

Akteure aus Politik Wirtschaft Wis-

senschaft und Zivilgesellschaft in den

Dialog bringt

Die Entwicklung von Nachhaltigeren

Produktions- und Konsummustern wird

in Deutschland von weiteren Instituti-

onen gefoumlrdert und aktiv unterstuumltzt

Dazu gehoumlren ua

Netzwerke zu Verbraucherforschung

in bund und einigen laumlndern

foumlrderprogramme der sozialoumlkolo-

gischen forschung des bMbf (http

wwwfonadede19711)

Sachverstaumlndigenrat fuumlr Verbrau-

cherfragen

(wwwsvr-verbraucherfragende)

Deutscher Nachhaltigkeitspreis

(wwwnachhaltigkeitspreisde)

1 httpwwwmdpicom2079-927633488htm middot 2 httpwwwunepfr

scpmarrakech middot 3 httpeceuropaeuenvironmenteussdescp_enhtm

middot 4 httpwwwnrg4sdorgunep-post-2015-briefing-notes middot 5 http

wwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-indicators-

future-sdgs middot 6 httpwwwfood-scpeu middot 7 httpswwwyoutubecom

watchv=UCQLgACc6fQ middot 8 httpwupperinstorgawiasad2288 middot 9

httpswwwpik-potsdamdeaktuellespressemitteilungenarchiv2009

planetarische-grenzen-ein-sicherer-handlungsraum-fuer-die- middot 10 https

sustainabledevelopmentunorgpage=viewampnr=1951amptype=400ampmenu=35 middot

11 httpwwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-

indicators-future-sdgs middot 12 httpswwwnachhaltigkeitsratdefileadmin_

migratedmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf middot 13 httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmedia

RNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Januar_2012

pdf middot 14 httpwwwforum-fuer-verantwortungdepublikationenkonsum

middot 15 httpwwwtedcomtalkstim_jackson_s_economic_reality_

checklanguage=en middot 16 httpswwwyoutubecomwatchv=hQ73hv8GGSQ

middot 17 httpwwwwas-bewegtorg

Wie die oben dargestellte Entwick-

lung zeigt sind in der Zwischenzeit

Strategien und Maszlignahmen zur

umsetzung nachhaltiger Produktions-

und Konsummuster auf allen Ebenen

etabliert Eine nachhaltigere Gestaltung

der Wertschoumlpfungsketten von Pro-

dukten und Dienstleistungen setzt sich

immer mehr durch nachhaltige Guumlter

werden auch immer oumlfter von der

Gesellschaft nachgefragt Es wurden

sowohl Instrumente fuumlr die umsetzung

nachhaltigeren Produktionsmuster (wie

zb Oumlko-Audit Effizienzstandards) wie

auch zur unterstuumltzung von nachhalti-

geren Konsummustern (wie oumlko-label

gesellschaftliche Dialogprozesse)

entwickelt Das schafft groszlige Entwick-

lungspotenziale fuumlr Designer die die

oumlkologischen Anspruumlche erfuumlllen koumln-

nen indem sie zukunftfaumlhige Produkt-

Dienstleistungssysteme gestalten die

bei den moumlglichst kleinem Resoourcen-

verbrauch den von Kunden gewuumlnsch-

ten Nutzen stiften

claudiabo
Hervorheben

Seite 34 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design undNachhaltigkeit

Nachhaltige Entwicklung ist

eine grundlegend gestalterische

Aufgabe mit der Zielsetzung die

bestehenden Produktions- und

Konsumsysteme energie- und res-

sourceneffizienter zu entwickeln

Waumlhrend das ldquokonventionelle

Designrdquo Produkte entwirft und

dadurch Lebensstile vorgibt wer-

den in den neuen Ansaumltzen (wie

zb bdquoHuman Centered Designldquo

bdquopartizipatives Designldquo oder bdquoDe-

sign Activismldquo) die Verbraucher zu

Mitgestaltern (siehe ua fuad-

Luke A (2009) fuhs S brocchi

D Draser b et al (Hrsg) (2014))

Diese neue Designausrichtung

die sich unter dem begriff bdquoTrans-

formationsdesignldquo verbirgt (siehe

dazu Irwin T Tonkinwise C

Kossoff G (2012) SommerWel-

zer (2014)) beruht auf integrierten

Kompetenzen des Produkt-Servi-

ce- Social- und Kommunikations-

design und verbindet diese mit

einem nachhaltigen Transforma-

tions- wie Innovationsmanage-

ment

Design ist immer transformativ Egal

ob wir unser Handy benutzen ein buch

lesen eine Werbung anschauen oder

einen fahrkartenautomaten benutzen

die Nutzung spezifischer Produkte

Services sowie von Kommunikation

beeinflusst unsere Handlungen und

verdeutlicht gleichzeitig unsere eigene

Haltung unser Denken unsere kultu-

rellen Muster wie auch unsere Wuumln-

sche und Vorstellungen materialisieren

sich in Produkten Infrastrukturen und

Dienstleistungen und umgekehrt

Wir kaufen Produkte die uns einen so-

zialen Status geben ndash dabei wird nicht

nur der Status sondern auch Struktur

Sicherheit oder Identitaumlt vermittelt

Sie de-codieren uns und unsere Ge-

sellschaft

Die Gestaltung der materiellen basis

ndash das sind Produkte und Infrastruktu-

ren - unserer emotionalen wie auch

Grund-bedarfe greifen ineinander und

sind Ziel und Aufgabe von Design sie

sind Teil jeglicher Veraumlnderungsprozes-

se Damit ruumlckt Design in das Zentrum

gesellschaftlicher Entwicklungspro-

zesse Gleichzeitig nutzen und beein-

Change by design

Brown T (2009) Change by design How Design Thinking Transforms Organizations and Inspires Innovati-on HarperCollins

Developing Theories

Doordan D (2013) Developing Theories for Sustainable Design In Stuart Walker and Jaques Giard (eds) The Handbook of Design for Sustainability Bloomsbury London

Speculative Everything

Dunne A Raby F (2013) Specula-tive Everything Design Fiction and Social Dreaming pp 1ndash9 Cam-bridge MA The MIT Press

Design Research for Sustainable Social Innovation 1

Manzini E (2007) ldquoDesign Research for Sustainable Social Innovationrdquo Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Service Design Network (2014) What is Service Design 2

Design for the real world 3

Papanek V amp Fuller R B (1972) Design for the real world (p 22) London Thames and Hudson

Design Guide vom Wuppertal Insititut 4

inhabitat 5

TED 2010 Emily Pilloton Teaching design for change 6

Ansatz zur Foumlrderung von Schuumllern um mit smartem Design benachteilig-ten Gebieten neue Moumlglichkeiten zu geben

TED 2010 Eben bayer Are mus-h-rooms the new plastic 7

Eben Bayer erklaumlrt warum Pilze das neue nachhaltige Verpackungsmate-rial werden koumlnnen

TED 2010 Michael Pawlyn using naturersquos genius in architecture 8

Wie kann die Architektur von der Na-tur lernen um ressourceneffizienter und energieaumlrmer zu arbeiten

Seite 35 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design ActivismFuad-Luke A (2009) Design Ac-tivism Oxon Routledge

Nachhaltiges Design

Fuhs S Brocchi D Draser B et al (Hrsg) (2014) Die Geschichte des Nachhaltigen Designs Bad Hom-burg VAS

The Transition Companion

Hopkins R (2011) The Transition Companion Making Your Communi-ty More Resilient in Uncertain Times White River Junction VT Chelsea Green Publishing Company

Transition Design

Irwin T (2015) Transtion Design A Proposal for a New Area of Design Practice Study and Research Design and Culture Journal forthcoming July 2015

An Educational framework

Irwin T Tonkinwise C Kossoff G (2012) An Educational Framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon University

Tranformation of Society 9

Liedtke C Baedeker C Borelli LM (2015) Transformation Towards a Sustainable Society ndash Key Interventi-on Areas In Innov Ener Res

Value through less

Liedtke C Buhl J Ameli N (2013) Designing value through less by integrating sustainability strategies into lifestyles International Journal of Sustainable Design 2(2) 167-180

Transition Management Loorbach D (2007) Transition Ma-nagement New mode of governance for sustainable development Utrecht International Books

Sustainable Social Innovation 10

Manzini E (2007) Design Research for Sustainable Social Innovation Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Design Observer Group 11

Transformative Wissenschaft

Schneidewind U M Singer-Bro-dowski (2013) Transformative Wis-senschaft Klimawandel im deutschen Wissenschafts- und Hochschulsystem Metropolis 2013

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

The Design of Everyday Life

Shove E et al (2007) The Design of Everyday Life Berg London

Transformationsdesign Sommer B Welzer H (2014) Transformationsdesign Wege in eine zukunftsfaumlhige Moder-ne Muumlnchen oekom

Was ist Eco Design

Tischner U et al (2000) Was ist EcoDesign Ein Handbuch fuumlr oumlkolo-gische und oumlkonomische Gestaltung Verlag form praxis Frankfurt

Design for Transition 12

Tonkinwise C (2014) Design for Transition - From and to What

Weil Design die Welt veraumlndert

Von Borries F Fezer J (2013) Weil Design die Welt veraumlndert Texte zur Gestaltung Gestalten Verlag Berlin

Sustainable by Design

Walker S (2006) Sustainable by Design Explorations in Theory and Practice Earthscan London

brundtlandbericht

Weltkommission fuumlr Umwelt und Ent-wicklung (1987) Unsere gemeinsame Zukunft Brundtlandbericht Greven Eggenkamp Verlag

TED 2010 Dan Phillips Creative houses from reclaimed stuff 13

Beispiele fuumlr Haumluser aus recycelten Materialen

TED 2010 Mitchell Joachim Donrsquot build your home grow it 14

Der Stadtentwickler praumlsentiert wie eine nachhaltige Architektur auf Ba-sis von Pflanzenwachstum aussehen koumlnnte

Seite 36 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

flussen sie auch die oumlkosystemaren

Dienstleistungen Erhebliche 80 der

umweltauswirkungen eines Produktes

werden schon in der Entwurfsphase

festgelegt (Tischner et al 2000) Ein

transformatives und nachhaltiges Pro-

dukt oder eine Dienstleistung unter-

stuumltzt implizit individual- sozial- und

umweltvertraumlgliches Handeln bzw

macht Zielkonflikte sichtbar Es enthebt

den Nutzer nicht von jeglicher Verant-

wortung sondern hilft ihm diese zu

priorisieren und trainiert komplexe

resiliente Entscheidungsfindungen in

komplexen umwelten

Design hat nicht nur die Rolle des

schoumlnen Verhuumlllens Designer aumlstheti-

sieren natuumlrlich auch Gebrauchsgegen-

staumlnden ndash ein bedeutender faktor fuumlr

Wohlbefinden und Akzeptanz - doch

es ist fuumlr erfolgreiches Design (Timo-

thy Prestero wuumlrde sagen Design for

outcome ndash link TED-film) essentiell

bei der Gestaltung soziale und struk-

turelle Interaktionen und Anforderun-

gen miteinzubeziehen und dabei auch

die Grenzen unseres Oumlkosystems zu

beachten Eine komplexe Aufgabe die

einer ebenso komplexen Ausbildung

bedarf (vgl zb Massek 2015 Transiti-

on Design An Educational framework

for Advancing the Study and Design of

Sustainable Transitions Terry Irwin

Cameron Tonkinwise Gideon Kos-

soff 2015 School of Design Carnegie

Mellon university) Das nachhaltig-

keitsorientierte Transformationsdesign

waumlhlt nicht nur ressourcenleichte und

nicht toxische Materialien aus sondern

schafft auch Produkte oder Dienstleis-

tungskonzepte die fuumlr den Nutzer und

die Gesellschaft erstrebenswert sind

und diesen neue Moumlglichkeiten fuumlr

attraktive sowie nachhaltige Handlun-

gen bietet

In den letzten Jahren wurden be-

griffe wie Ecodesign oumlkologisches

Design Green Design Social Design

oder Sustainable Design immer mehr

etabliert sowohl in der fachdiskussion

als auch in der breiten Gesellschaft Die

Zielsetzung dieser neuen Designaus-

richtung ist es bdquomit einem intelligenten

Einsatz der verfuumlgbaren Ressourcen

einen moumlglichst groszligen Nutzen fuumlr

alle beteiligten Akteure (entlang der

Wertschoumlpfungskette) bei minimaler

umweltbelastung und unter sozial fai-

ren bedingungen zu erreichenldquo

(httpwwwecosignnetdie-ecosign

oekologie-designnachhaltiges-design

TischnerSchmidt-bleek 1995)

letztlich wurden dann diese Ansaumlt-

ze mit denen der Transitions- oder

Transformationsforschung und -um-

setzung verbunden Es geht also um

die Integration von Oumlkointelligenz und

Transitionsorientierung fuumlr eine nach-

haltige Entwicklung Diese drei begriffe

werden in der fachliteratur folgender-

maszligen definiert

Oumlkointelligente (=oumlko-effizien-

te) Guumlter sind Gegenstaumlnde Geraumlte

Gebaumlude und Infrastrukturen die bei

Minimierung von Material Energie

flaumlchenbedarf Abfall Transport Ver-

packung und gefaumlhrlichen Stoffen uumlber

den gesamten lebenszyklus hinweg

ndash von der Rohstoffgewinnung bis zum

Recycling ndash moumlglichst lange und moumlg-

lichst viel (unterschiedlichen an den

beduumlrfnissen des einzelnen Nutzers

gemessen) Nutzen erbringen (Schmidt-

bleek 2007 S 192) Oumlkointelligente

(=oumlko-effiziente) Dienstleistungen sind

die zweckdienliche bedarfsdeckung

unter Nutzung technischer Mittel mit

moumlglichst hoher Ressourcenprodukti-

vitaumlt und moumlglichst geringer Abgabe

gefaumlhrlicher Stoffe (Schmidt-bleek

2007 S 225)

Transition ist ein begriff der Trans-

formationsdiskussion und steht stark

im Zusammenhang mit Nachhaltiger

Entwicklung ndash haumlufig werden beide

begriffe sogar synonym verwandt Die

Definition beschreibt Transition als

nicht linearen systemischen Wandel

innerhalb einer Gesellschaft (loorbach

2007 SchneidewindSinger-brodowski

2013) Transitionen sind stufenweise

Uumlbergaumlnge von einem gesellschaftli-

chen Zustand in einen anderen zb die

Stufen die notwendig waren von einer

bdquoRaucherldquo-Gesellschaft im oumlffentli-

chen Raum mehr und mehr zu einer

bdquoNichtraucherldquo-Gesellschaft zu werden

Es geht dabei um interaktives explorie-

rendes lernen das System in dem wir

leben zu beschreiben und zu gestalten

mit der Moumlglichkeit aus fehlern zu

lernen und die Entscheidungspfade

gemeinsam entsprechend anzupassen

oder zu aumlndern Auch diese stehen eine

zentrale Aufgabe von Gestaltung

Nachhaltige Entwicklung ist eine bdquohellip

Entwicklung die die beduumlrfnisse der

Gegenwart befriedigt ohne zu riskie-

ren dass kuumlnftige Generationen ihre

eigenen beduumlrfnisse nicht befriedigen

koumlnnenldquo (Weltkommission fuumlr umwelt

und Entwicklung 1987 46)

Die Veraumlnderungsdynamik geht von

der etablierten Disziplin des Service

Designs aus und veraumlndert sich dann

in Zeit und Kontext uumlber ein Design

fuumlr soziale Innovationen bis hin zum

Transition Design Wobei sich Service

Design noch in existierenden soziooumlko-

nomischen und politischen Strukturen

Abgrenzung Der begriff der Transformation bezeichnet einen fundamentalen Veraumlnderungsprozess in jeglicher form waumlhrend hingegen die bezeichnung

Transition eher eine Veraumlnderung von einer Phase zu einer anderen Phase in einem Veraumlnderungsprozess beschreibt und damit etwas weniger grundlegend ist

Seite 37 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

bewegt geht es dem Design fuumlr soziale

Innovationen schon um das Veraumlndern

dieser Strukturen und setzt an neuen

oumlkonomischen Modellen an Dabei

werden soziale beduumlrfnisse besser

als durch bisherige loumlsungsansaumltze

adressiert was in sozialer Hinsicht zu

einem positiven Wandel beitraumlgt Tran-

sition Design geht noch einen Schritt

weiter und will radikal neue soziooumlko-

nomische und soziale Werte umsetzen

um so ein komplett neues Verstaumlndnis

von lebensstilen zu schaffen So be-

zieht Transition Design die Zusammen-

haumlnge von sozialen oumlkonomischen po-

litischen sowie oumlkologischen Systemen

mit ein und fuumlhrt so zu einem radikalen

sozialen und oumlkologischen Wandel

(Irwin T Tonkinwise C Kossoff

G Transition Design An Educational

framework for Advancing the Study

and Design of Sustainable Transitions

School of Design Carnegie Mellon

university)

Abbildung 3 zeigt diese Entwicklung

auf Die Gestaltung welche die In-

teraktion zwischen Menschen (sozial)

der gestalteten Welt und der umwelt

(bdquonatural worldldquo) miteinbezieht kann

mit dem begriff bdquoDesign for Interac-

tionsldquo umschrieben werden Gestalter

aus verschiedenen Disziplinen ob

Kommunikations- Produkt- oder Inter-

facedesigner arbeiten interdisziplinaumlr

in den drei fokusgebieten (bdquoDesign for

Serviceldquo bdquoDesign for Social Innovationldquo

und bdquoTransition Designldquo) Dabei bilden

die sozialen und oumlkologischen Rahmen-

bedingungen (bdquoNatural Worldldquo) den

uumlbergeordneten Kontext in welchem

sich alle Designprobleme und loumlsungen

bewegen Transition Design ist beson-

ders gut fuumlr die Erforschung komplexer

Systeme geeignet In der Analyse

von nachhaltigeren Produktions- und

Abb 1 Continuum of Design Approaches

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 24

Mature discipline

Designfor Service

Design within existing socio-economic amp political paradigms

Solutions reach users through many lsquotouch pointsrsquo over time through the design of expe-riences Solutions are based upon the observation and inter- pretation of usersrsquo behavior and needs within particular contexts Service design solutions aim to provide profit and benefits for the service provider and useful and desirable services for the user (consumer) Solutions are usually based within the business arena and existing dominant eco- no-mic paradigm

Developing discipline

Designfor Social Innovation

Design that challenges existing so-cio-economic amp political paradigms

Design that meets a social need more effectively than exis-ting solutions Solutions often leverage or lsquoamplifyrsquo exsiting under-utilized resources Social innovation is a lsquoco-designrsquo process in which design- ers work as facilitators and catalysts within transdisciplinary teams Solutions benefit multiple stakeholders and empower communi- ties to act in the public private com- mercial and non-profit sectors Design for social innovation represents design for emerging paradigms and alternative economic models and leads to significant positive social change

Emergent discipline

TransitionDesign

Design within radically new so-cio-economic amp political paradigms

Refers to design-led societal transition toward more sustain-able futures and the reconception of entire lifestyles It is based upon an under- standing of the interconnectedness and inter-dependency of social economic political and natural sys- tems Transition Design focuses on the need for lsquocosmopolitan localismrsquo a place-based lifestyle in which solutions to global problems are designed to be appropriate for local social and environmental conditions Transition Design challenges existing para- digms envisions new ones and leads to radical positive social and envi-ronmental change

Scale of time depth of engagement and context expand to include social amp environmental concerns

Seite 38 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpcampusburg-halledeid-neuwerk24-short-films-about-design

wp-contentuploadssites31201405design-research-nowpdf middot 2

httpwwwservice-design-networkorg middot 3 httpplaypenicomtekcsir

coza~acdceducationDr_Anvind_GupaLearners_Library_7_March_2007

Resourcesbooksdesignvictorpdf middot 4 httpwupperinstorgawias

ad2222 middot 5 httpinhabitatcomtagsustainable-design middot 6 httpwww

tedcomtalksemily_pilloton_teaching_design_for_changelanguage=en

middot 7 httpwwwtedcomtalkseben_bayer_are_mushrooms_the_

new_plasticlanguage=en middot 8 httpswwwtedcomtalksmichael_

pawlyn_using_nature_s_genius_in_architecture middot 9 httpsepub

wupperinstorgfiles60086008_Liedtkepdf middot 10 httpcampusburg-

halledeid-neuwerk24-short-films-about-designwp-contentuploads

sites31201405design-research-nowpdf middot 11 httpdesignobserver

comfeaturesmall-local-open-and-connected-resilient-systems-and-

sustainable-qualities37670 middot 12 httpswwwacademiaedu11796491

Design_for_Transition_-_from_and_to_what middot 13 httpswwwtedcom

talksdan_phillips_creative_houses_from_reclaimed_stufflanguage=en middot 14

httpswwwtedcomtalksmitchell_joachim_don_t_build_your_home_

grow_itlanguage=en

Abb 4 Design for Interactions

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 26

Designedbuilt World

ProductsCommunications and Environments

Design Sub-Disciplines Context of All DesignAreas of Design focus

Design for Interactions

Natural WorldDesign forService

Moderate changeExisting paradigms and systems

Design forSocial Innovation

Significant changeEmerging paradigms and systems

Transition Design

Radical changeFuture paradigms and systems

Konsummustern werden die alltaumlgli-

chen Handlungsmuster und -strukturen

(lebens- und Arbeitswelten) alltaumlg-

lichen Praktiken (lebensstilanalysen)

sowie die Kommunikation zwischen

den Subsystemen analysiert

Daruumlber hinaus bietet der Transi-

tion-Design-Ansatz in Verbindung mit

Handlungsmodellen fuumlr nachhaltiges

Produzieren und Konsumieren die

Moumlglichkeit realitaumltsnah moumlgliche

Models of Change zu erforschen fuumlr

diesen Zweck werden die Ansaumltze der

modernen Verbraucherforschung (li-

ving-lab-Ansatz Transformationstheo-

rien lebensstiltypen) sowie der

Entwicklung von unternehmenskultur

mit dem Ansatz des Transition Design

verbunden

erstellt von

bull Prof Dr Christa Liedtke

bull Dr Maria J Welfens

bull Hannah Fink

in Zusammenarbeit mit

bull Dr Alexandra Buumlttgen

bull Sarah Reddig

bull Christoph Tochtrop

Stand 16062016

Wuppertal Institut fuumlr Klima umwelt Energie

Doumlppersberg 19

42103 Wuppertal

Deutschland

Postfach 100480

42004 Wuppertal

Page 19: Crashkurs Nachhaltigkeit: eine multimediale Uebersicht · Institut für Klima, ... Eine differenzierte Ausarbeitung von Megatrends listet die European Envi-ronment Agency, ... Welt

Seite 19 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpwwwclubofromeorgreport2052 middot 2 www2052info middot 3

httpwww2052infodownload middot 4 httpwww2052infoa-5000-

word-summary middot 5 httpwww2052infowp-contentuploads201401

p120801-2052-A-global-forecast-15p-illustrated-CPSLpdf middot 6 Teil 1 https

wwwyoutubecomwatchv=8qDy0jHo_DQ middot Teils 2 httpswww

youtubecomwatchv=sTOmaiil3t0 middot 7 httpswwwtedcomtalks

paul_gilding_the_earth_is_fulllanguage=de middot 8 httpswwwyoutubecom

watchv=gPEVfXVyNMM

claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext
claudiabo
Schreibmaschinentext

Seite 20 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

RessourcenleichteGesellschaft

bdquoEine ressourcenleichte Gesell-

schaft ist eine Gesellschaft die

einen moumlglichst geringen Res-

sourcenverbrauch ausweist

Ressourcen bewusst nutzt

Oumlkosystemleistungen erhaumllt den

umweltraum einhaumllt und somit

dematerialisiert ist Dies beinhal-

tet einen grundlegenden Gerech-

tigkeitsaspekt innerhalb und zwi-

schen den Generationen gleicher

Ressourcenzugang fuumlr die Men-

schen zur individuellen Entfaltung

und sozialen Wohlstandsschaf-

fung bildet einen normativen

Rahmen bezieht die Gesellschaft

dieses Ziel auf eine nachhaltige

Entwicklung so gelten die ge-

sellschaftlich entwickelten und

anerkannten Nachhaltigkeitsziele

subsidiaumlr im Mehrebenensystem

(uN Eu nationale bundesland

und lokale Ebene) und werden fuumlr

eine umsetzung von den Akteu-

ren (Staat unternehmen NPOs

buumlrger etc) operationalisiert und

beruumlcksichtigtldquo

(berg H Liedtke C Welfens J (2016 in Vorberei-

tung) Hintergrundrecherche und Definition einer

Ressourcenleichten Gesellschaft)

Ein ressourcenintensives Wirtschafts-

wachstum als gesellschaftliches und

wirtschaftspolitisches Ziel verhindert

die loumlsung der umweltprobleme die es

verursacht In folge eines dynamisch

wachsenden Ressourcenverbrauchs

uumlberschreitet in vielen Regionen der

Erde die Nutzung der natuumlrlichen

Ressourcen deutlich die Regenerati-

onsfaumlhigkeit des Planeten Das erste

deutsche Ressourceneffizienzprogramm

(ProgRess I) formulierte die beobach-

tung dass aufgrund der gegenwaumlr-

tigen Uumlbernutzung der natuumlrlichen

Ressourcen im Verhaumlltnis zu deren

Regenerationsfaumlhigkeit ein bdquoschonender

und gleichzeitig effizienter umgang

mit natuumlrlichen Ressourcen zu einer

Schluumlsselkompetenz zukunftsfaumlhiger

Gesellschaftenldquo (bMu 2012 S 6) ge-

houmlren muss

Die frage bdquoWie viele Ressourcen

braucht eine Gesellschaft um in oumlko-

logischen Grenzen ihren Wohlstand

zu bewahrenldquo beschaumlftigte deutsche

und internationale Wissenschaftler

lange bevor das leitbild einer bdquoressour-

Deutsches Ressourceneffizienz-programm

BMUB (2012) Programm zur nach-haltigen Nutzung und zum Schutz der natuumlrlichen Ressourcen

MIPS ndash Wieviel umwelt braucht der Mensch

Schmidt-Bleek F (1994) Wieviel Umwelt braucht der Mensch MIPS das Maszlig fuumlr oumlkologisches Wirtschaf-ten Basel Boston Birkhaumluser Verlag

foresightprozess 1

VDI Foresightprozess zu wirtschaft-licher technologischer und gesell-schaftlicher Veraumlnderung

ProgRess I 2

Wie wollen wir in Zukunft leben 3

Baumlr et al (2015) Transformative Umweltpolitik ndash Der Beitrag der Umweltpolitik zu Prozessen gesell-schaftlichen Wandels Teilbericht des Projektes bdquoNachhaltiges Deutschland 2030 bis 2050 ndash Wie wollen wir in Zukunft lebenldquo

Ressourcenleichte Gesellschaft im Web 4

TED 2011 Pavan Sukhdev Put a value on nature 5

Pavan Sukhdev beschreibt wie durch monetaumlre Wertzuschreibungen ein Umdenken im Umgang mit bdquokostenlo-senldquo Ressourcen wie Luft und Wasser moumlglich ist

TED 2012 Timothy Prestero De-sign for people not awards 6

Der Vortrag erklaumlrt warum es primaumlre Aufgabe des Produktdesigns sein muss Guumlter zu entwickeln die alltagstauglich und relevant sind

Seite 21 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

cenleichten Gesellschaftldquo in politische

Programme und beschluumlsse integriert

wurde Anfang der 90er Jahre wur-

den verstaumlrkt Ansaumltze in die Debatte

eingebracht die den Schwerpunkt

der umweltpolitischen Diskussion auf

die Inputseite der wirtschaftlichen

Prozesse verlagerten und die begren-

zung menschlicher Eingriffe in die

Natur forderten (Schmidt-bleek 1994

Weizsaumlckerlovinslovins 1995) Aus

der Erkenntnis neuer oumlkologischer

Zusammenhaumlnge werden entsprechend

seitdem neue Anforderungen an die

umweltpolitik gestellt Im Sinne der

Vorsorge soll demnach unter einem

leitbild der Dematerialisierung eine

kontinuierliche Reduzierung der Ma-

terial- Energie- und flaumlchenintensitaumlt

des lebens und (weiter auf S 22)

Nutzen gestalten

Schmidt-Bleek FTischner U (1995) Produktentwicklung Nutzen gestalten ndash Natur schonen Schrif-tenreihe des Wirtschaftsfoumlrderungs-instituts Nr 270 Wirtschaftsfoumlrde-rungsinstitut der Wirtschaftskammer Oumlsterreichs

faktor 4

Weizsaumlcker EU von Lovins AB Lovins LH (1995) Faktor Vier Doppelter Wohlstand ndash halbierter Naturverbrauch Der neue Bericht an den Club of Rome Muumlnchen Verlag Droemer Knaur

Module WIN amp RE________________________

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Didaktische Module bdquoVom Wissen zum HandelnldquoModule bdquo WirtschaftNeue Weltordnung( WIN)bdquo und Ressourcen und Energie (RE)ldquo Forum fuumlr Verantwortung ASKO EU-ROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken

Modul WirtschaftNeue Weltordnung (WIN)

Wie koumlnnen Wohlstand und Lebens-qualitaumlt gesichert und die Natur und das Klima geschont werden Sind eine nachhaltigere Wirtschaft und ein stetiges Wirtschaftswachstum verein-bar Im Fokus dieses Moduls stehen Ziele Strategien und Instrumente ei-ner nachhaltigeren Wirtschaft Daruuml-ber hinaus beschaumlftigt sich das Modul mit der internationalen Dimension der Problematik und diskutiert die Eckpunkte einer neuen Weltordnung

Modul bdquoRessourcen und Energie (RE)ldquo

Eine nachhaltigere Energie- und Ressourcennutzung stellt eine globale Herausforderung dar Was sind die treibenden Kraumlfte unseres Ressour-cen- und Energieverbrauchs Wie sieht der Energie und Ressourcen-verbrauch in der Zukunft aus Wie sind die Wirtschaft- und Ressourcen-politik auf nationaler und internatio-naler Ebene miteinander verflochten Zu diesen Fragen finden Sie im Modul bdquoRessourcen und Energieldquo Informa-tionen und Arbeitsmaterialien

1 Band 1 httpwwwvditzdepublikationforesight-bericht-band-

1-gesellschaftliche-veraenderungen-2030 middot Band 2 httpwww

vditzdepublikationforesight-bericht-band-2-forschungs-und-

technologieperspektiven-2030 middot Band 3 httpwwwvditzdepublikation

foresight-bericht-band-3-geschichten-aus-der-zukunft-2030 middot 2 http

wwwbmubbunddeservicepublikationendownloadsdetailsartikel

deutsches-ressourceneffizienzprogramm-progress middot 3 httpwww

umweltbundesamtdepublikationentransformative-umweltpolitik-der-

beitrag-der middot 4 httpressourcenleichte-gesellschaftdeindexphpid=12 middot 5

httpswwwtedcomtalkspavan_sukhdev_what_s_the_price_of_nature

middot 6 httpswwwtedcomtalkstimothy_prestero_design_for_people_not_

awards

claudiabo
Hervorheben

Seite 22 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

als auch in der praktischen umsetzung

immer mehr an Konturen gewann

Auch fuumlr die Gestaltung von Produk-

ten und Prozessen wurden Strategien

entwickelt die zur loumlsung der genann-

ten Probleme integrierte Anwendungen

der Effizienz- Konsistenz- und Suffi-

zienzprinzipien vorschlagen (vgl ua

Schmidt-bleekTischner 1995)

BR

DW

ELT

EU 1972 1974 1986 1987 1992 1994 1995 1996 1999 2001 2002 2003 2004 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Limits to Growth

Gruumlndung UNEP Brundtland-Report

World Summit Rio de JaneiroWorld Summit Johannesburg

Marrakesch Prozess

Circular Economy Package

Gruumlndung WBCSD

UNCSD Sustainable Consumption Indicators

UN Sustainable Development Goals

EuropRohstoffstrategie

Fahrplan ress schonendes Europa EU-Dashboard

Europe 2020

European Ressource Efficiency Platform

European Ressources Forum

Gruumlndung Umweltbundesamt

Gruumlndung Bundesministerium fuumlr Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit

Aumlnderung Art 20a Grundgesetz

BMU-Ziel Faktor 25 bis 2020

Nationale Nachhaltigkeitsstrategie Verdopplung Rohstoffproduktivitaumlt bis 2020

Kreislaufwirtschaftsgesetz

WBGU Welt im Wandel

Rohstoffstrategie

ProgRess I

Gruumlndung Ressourcen-Kommission am Umweltbundesamt

Enquete Kommission Wachstum Wohlstand Lebensqualitaumlt

ProgRess II

National Ressources Forum

Umweltschutz als Wirtschaftsfaktor

World Ressources Forum

Rio +20

G7 Allianz Ressourceneffizienz

SDG-Report

G8 3R Action Plan

Europ Nachhaltigkeitsstrategie

Abb 1 Quelle Wuppertal Institut 2016 berg H Liedtke Ch Welfens J (2016) Hintergrundrecherche und Definition einer Ressourcenleichten Gesell-schaft Arbeitspapier im Projekt bdquoErfolgsbedingungen fuumlr Systemspruumlnge und Leitbilder einer ressourcenleichten Gesellschaftldquo

Wirtschaftens angestrebt werden

beispiele dazu

Europa 2020 Idee der Entkopplung

durch intelligentes nachhaltiges und

integratives Wachstum

Enquete Kommission fuumlr Wachs-

tum Wohlstand und lebensqualitaumlt in

Deutschland mit konkreten Handlung-

sempfehlungen fuumlr mehr Wohlstand

bei gleichzeitiger Abkopplung vom

Ressourcenverbrauch

ProgRess 1 und 2 in Deutschland

Programme die nachhaltige Nutzung

der natuumlrlichen Ressourcen in den

fokus stellen

Diese Entwicklungen haben dazu

beigetragen dass das leitbild einer

bdquoressourcenleichten Gesellschaftldquo die

innerhalb des zur Verfuumlgung stehenden

umweltraumes eine hohe lebensquali-

taumlt und Entfaltung des der Einzelnen

sowie der Gemeinschaft foumlrdert und

fordert sowohl in der Wissenschaft

Seite 23 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

GreenEconomy

Green Economy ndash verstanden

als eine wettbewerbsfaumlhige

umwelt- und sozialvertraumlgliche

Wirtschaftsweise ndash wird seit etwa

2007 zum neuen Leitbild in der

internationalen und nationalen

Diskussion zu Wachstum Wohl-

stand und Lebensqualitaumlt Der

begriff wurde federfuumlhrend von

uNEP gepraumlgt

Aufgrund der folgewirkungen die mit

dem aktuellen Wirtschaftssystem ver-

bunden sind wie beispielsweise fort-

schreitender Klimawandel biodiversi-

taumltsverlust und Ressourcenknappheit

setzt sich zunehmend die Auffassung

durch dass dieses ressourcen- und

energieintensive Wirtschaftsmodell

nicht uneingeschraumlnkt fortgesetzt wer-

den kann

Die Chance fuumlr eine nachhaltige faire

und offene Zukunft im Sinne einer

Green Economy ist daher die Entwick-

lung eines Wirtschafts- und Gesell-

schaftsmodells das sowohl die nach-

haltige Nutzung der Oumlkosysteme als

auch den gesellschaftlichen Wohlstand

sichert Dies macht es erforderlich dass

die Produktions- und Konsumprozesse

innerhalb oumlkologischer und sozialer

leitplanken stattfinden und die End-

lichkeit der Ressourcen beruumlcksichtigt

wird

fuumlr die umsetzung von Green

Economy wurde die Green Econo-

my Initiative ins leben gerufen die

Entscheidungstraumlger unterstuumltzen soll

eine ressourcen- und Co2-aumlrmere und

sozial gerechtere Wirtschaft zu rea-

lisieren Das umsteuern in Richtung

einer Green Economy stellt eine sehr

hohe Herausforderung fuumlr Wirtschaft

und Gesellschaft dar Der Uumlbergang

zu einer nachhaltigeren Wirtschafts-

weise bedarf der Erschlieszligung neuer

Zukunftsmaumlrkte sowie neuer Geschaumlfts-

modelle die eine drastische Steige-

rung der Ressourceneffizienz in den

Produktions- und Dienstleistungssek-

toren bewirken Es bedarf staatlicher

flankierungsmaszlignahmen um diesen

Wirtschaftskurs zu unterstuumltzen die

erforderlichen leitplanken zu setzen

sowie das gesellschaftliche bewusstsein

und nachhaltigere Konsumstile dahin-

gehend zu foumlrdern

Towards a Green Economy 1

UNEP (2011) Towards a Green Economy ndash Pathways to Sustainable Development and Poverty Eradicati-on A Synthesis for Policy Makers

OECD (2011) Towards Green Growth 2

OECD (2010) Transition to a low-carbon economy ndash public goals and corporate practices OECD Publishing 3

Europa 2020 Strategie ndash Eine Strategie fuumlr intelligentes nachhaltiges und integratives Wachstum 4

Discussions about Green Econo-my often ignore the Social 5

This short 10 minute video addresses this issue

uNRISDlsquos Project on the Social Dimensions of Green Economy and Sustainable Development 6

Modul bdquoWirtschaftNeue Wirt-schaftsordnung (WIN)ldquo 7

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Forum fuumlr Verantwortung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut

Growing green economies 8

Von Rio nach Rio+20

TED 2010 Tim Jackson An ec-onomic reality check 9

Tim Jackson stellt ein Konzept vor dass es durch feste oumlkonomische Prinzipien ermoumlglicht aktuelle Krisen zu uumlberwinden und in die Zukunft zu investieren

TED 2012 Juan Verde Towards the green economy 10

Juan Verde ist uumlberzeugt dass be-reits verfuumlgbare Innovationen eine beispiellose Zunahme von gruumlner Technologie und damit einen oumlkono-mischen Wandel hervorrufen koumlnnen

Seite 24 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpwwwuneporgpublicationscontentspub_details_search

aspID=4188 middot 2 httpwwwoecd-ilibraryorgenvironmenttowards-green-

growth_9789264111318-en middot 3 httpdxdoiorg1017879789264090231-

en middot 4 httpeceuropaeueurope2020 middot 5 httpswwwyoutubecom

watchv=O5lBwrJcUOk middot 6 httpwwwunrisdorggreeneconomy middot

7 httpwwwforum-fuer-verantwortungdepublikationenwirtschaftneue-

weltordnung middot 8 httpswwwyoutubecomwatchv=m9AS6KT7a5Y middot

For more info visit wwwoecdorgrio+20 middot 9 httpwwwtedcomtalks

tim_jackson_s_economic_reality_check middot 10 httpswww youtubecom

watchv=x-7ZBairDh4

Seite 25 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

four returnsPrinzip

Commonlandrsquos approach is to

restore landscapes by building

and (co-) funding sustainable

businesses in 3 landscape zo-

nes delivering 4 types of return

inspirational social natural and

financial return within a 20 years

time horizon

Return of Inspiration Giving

people hope and a sense of pur-

pose

Return of Social Capital bringing

back jobs business activity edu-

cation and security

Return of Natural Capital Resto-

ring biodiversity soil and water

quality

Return of financial Capital Reali-

zing long-term sustainable profit

Ein landstrich braucht auf lange Sicht

drei Zonen um dauerhaft von nutzen

zu sein

Natural Zone

Investment Restoring vegetation Plan-

ting native trees and clearing invasive

species Natural restoration limited

maintenance

Return Co2 capture water soil Resto-

red biodiversity forestry hunting

Tourism

Combined Zone

Investment Restoring landscape Plan-

ting usable trees Restoring perennial

vegetation and soil limited mainten-

ance

Return Co2 capture water soil

Partially restored biodiversity Agrofo-

restry fruit trees timber Tourism

Economic Zone

Investment Sustainable agriculture fo-

restry aquaculture Real estate infras-

tructure fitting in landscape Ventures

with positive impact on landscape

Return Co2 capture water soil Crops

and products New businesses new

collaborations Economic development

(wwwcommonlandcom)

commonlandcom 1

Organisation die sich fuumlr die groszligflauml-chige Restauration von Landschaften einsetzt Auf deren Internetpraumlsenz werden deren Ziele und Vorgehens-weisen schnell deutlich Zusaumltzlich gibt es viele Paper und Videos

four returns Three Zones

Ferwerda W Four Returns Three Zones 20 years A systemic and practical approach to scale up land-scape restoration by business and investors to create a restoration in-dustry chapter in book (2015) bdquoLand Restoration Reclaiming Landscapes for a Sustainable Futurerdquo (Elseviers Publication)

John D Liu Hope in a changing climate 2

Liu stellt vor wie vertrocknete Landschaften wiederbelebt werden koumlnnen

Chris McKnett The investment logic for sustainability 3

Groszliginvestoren als Schluumlsselspieler fuumlr den oumlkologischen Fortschritt

1 wwwcommonlandcom middot 2 httpswwwyoutubecom

watchv=41qnjXKdE70 middot

3 httpswwwtedcomtalkschris_mcknett_the_investment_logic_for_

sustainability

Seite 26 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

DeutscheNachhaltigkeitsstrategie

Die Nationale Nachhaltigkeits-

strategie bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo beschlossen im

Jahr 2002 bestimmt den Kurs fuumlr

eine nachhaltige Entwicklung auf

der nationalen Ebene

Ihre leitlinien sind Generationenge-

rechtigkeit lebensqualitaumlt sozialer

Zusammenhalt und internationale Ver-

antwortung In dem Dokument wurden

Ziele (i d R fuumlr das Jahr 2020) fuumlr die

oumlkologische oumlkonomische und soziale

Nachhaltigkeit benannt und insgesamt

21 Schluumlsselindikatoren definiert die

es gestatten den Erreichungsgrad

dieser Ziele bereits heute statistisch zu

messen und die weitere Entwicklung

Jahr fuumlr Jahr zu beobachten

Die Indikatoren beschreiben nicht

nur Ziele an sich sondern gelegentlich

auch sogenannte Zwischenziele deren

Erreichung wiederum den fortschritt

auch bei anderen Zielen voranbringt

So zb bedeutet eine Verbesserung

beim Indikator sbquoEnergieproduktivitaumltlsquo

gleichzeitig auch eine Verbesserung des

Indikatorwertes bei den Treibhausgase-

missionen

Seit der ersten Version der Nach-

haltigkeitsstrategie wurden die Indi-

katoren teilweise erweitert und der

aktuellen Situation angepasst wie zb

die neuen Indikatoren wie Anteil des

Stroms aus erneuerbaren Energiequel-

len am Stromverbrauch oder Schulden-

stand so dass im neuesten Indikato-

renbericht 2012 effektiv 38 Indikatoren

untersucht werden

Diese Indikatoren werden im Abstand

von zwei Jahren in Indikatorenbe-

richten des Statistischen bundesamtes

aktualisiert und der aktuelle Stand und

Entwicklungen dargestellt

Seit 2002 wurden 3 fortschritts-

berichte veroumlffentlicht in denen die

Strategie weiterentwickelt und aktua-

lisiert wird 2004 bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo 2008 bdquofuumlr ein nachhal-

tiges Deutschland und fortschrittsbe-

richt 2012

Die bundesregierung bereitet derzeit

die bdquoNachhaltigkeitsstrategie 2016ldquo vor

ndash und schreibt damit die Nachhaltig-

keitsstrategie fort

bundesregierung (2002) Perspektiven fuumlr Deutschland 1

10 Jahre Nachhaltigkeit bdquomade in Germany 2

Kurzpapier zum Fortschrittsbericht

basisinformationen Lexikon der NachhaltigkeitAachener Stiftung 3

bundesregierung im Web 4

Internetauftritt der Bundesregierung zur nationalen Nachhaltigkeitsstrate-gie mit kurzem Themenuumlberblick

Silke uebelmesser How demographic change is sha-ping our future 5

Ausblick auf die Herausforderun-gen vor die uns der demographische Wandel in den naumlchsten Jahren stellt

1 httpwwwbundesregierungdeContentDE_Anlagen

Nachhaltigkeit-wiederhergestelltperspektiven-fuer-deutschland-

langfassungpdfjsessionid=DD7315CEA90912E6C3977178854C9BDB

s3t1__blob=publicati-onFileampv=3 middot 2 httpwwwbundesregierung

deContentDE_AnlagenNachhaltigkeit-wiederhergestellt2012-

05-09-kurzpapier-zum-fortschrittsbericht-2012-barrierefrei

pdfjsessionid=DD7315CEA90912E6C3977178854C9BDBs3t1__

blob=publicationFileampv=3 middot 3 httpswwwnachhaltigkeitinfoartikel

nationale_nachhaltigkeitsstrategie_entwicklung_1694htm middot 4 httpswww

bundesregierungdeWebsBregDEThemenNachhaltigkeitsstrategie1-

die-nationale-nachhaltigkeitsstrategienachhaltigkeitsstrategie_node

html middot 5 httptedxtalkstedcomvideoHow-demographic-change-is-

shapisearch3Agermany

Seite 27 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren

Nachhaltiges Produzieren und

Konsumieren hat sich in den letz-

ten zwei Jahrzehnten zu einem

der wichtigsten Themenbereiche

der Nachhaltigkeitsdiskussion

auf dem internationalen euro-

paumlischen und nationalen Level

entwickelt

Die globalen Klimaveraumlnderungen

und umweltbelastung verdeutlichen

die Notwendigkeit einer systemischen

sozial-oumlkologischen Transformation

der Gesellschaft in Richtung Nach-

haltigkeit bdquobereits seit geraumer Zeit

befindet sich das fossile oumlkonomische

System international im umbruch

Dieser Strukturwandel wird vom

WbGu (Wissenschaftlicher beirat der

bundesregierung Globale umweltver-

aumlnderungen) als beginn einer bdquoGroszligen

Transformationldquo zur nachhaltigen Ge-

sellschaft verstanden die innerhalb der

planetarischen leitplanken der Nach-

haltigkeit verlaufen mussldquo (WbGu

2011 S 1) Ein Uumlberschreiten dieser

leitplanken koumlnne die oumlkologischen

Rahmenbedingungen veraumlndern und

ein Risiko fuumlr die zukuumlnftigen Genera-

tionen darstellen (vgl Potsdam-Institut

fuumlr Klimafolgenforschung 2009)

Das Tempo des Verbrauchs von

natuumlrlichen Ressourcen der von 10

Mrd Tonnen 1950 auf 70 Mrd Tonnen

2010 rapide gestiegen ist kann nicht

fortgesetzt werden um im Rahmen der

planetarischen Grenze zu wirtschaften

muumlsste der globale Ressourcenver-

brauch bis 2050 etwa halbiert werden

(Schmidt-bleek 2007 uNEP 2011)

Auf der nationalen Ebene muumlsste die

Reduktion des Ressourcenverbrauchs

um einen faktor 10 und auf der Haus-

haltsebene in Deutschland um den fak-

tor 5 auf etwa 8 Tonnen pro Kopf und

Jahr (lettemeier etal 2014) reduziert

werden

Eine radikale Reduzierung des

Ressourcenverbrauchs bei gleichzeitig

groumlszligtmoumlglicher lebensqualitaumlt welt-

weit ist eine globale Herausforderung

des 21 Jahrhunderts Der Weg hin zu

einer 8t-Gesellschaft (lettenmeier et

al 2014) verlangt nach einer nachhal-

tigeren Gestaltung von Produktions-

und Konsummustern sowie der damit

Material footprint 1

Lettenmeier Michael Liedke Chris-ta Rohn Holger (2014) Eight Tons of Material Footprint - Suggestion for a Resource Cap for Household Cons-umption in Finland In Resources 33 (2014) S 488-515

Stellschrauben fuumlr Nachhaltigkeit

Liedtke Ch etal (2015b) Stell-schrauben fuumlr Nachhaltigkeit Trends und Verantwortungen in Produktion und Konsum in Stiftung Entwicklung und Frieden (Hrsg) Globale Trends 2015 Perspektiven fuumlr die Gesellschaft Fischer Verlag 2015 S 299-314

Marrakech-Prozess 2

Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren in der Eu 3

Sustainable Consumption and Production and the SDGs 4

UNEP Post 2015 Note 2

Indikatoren 5

European food Sustainable Cons-umption and Production Round Table 6

The Story of Stuff 7

Der Film beschreibt den kompletten Konsumkreislauf mit seinen sozialen und oumlkologischen Folgen (deutsch)

unsichtbare Schaumltze im Mobil-telefon Ein Animationsfilm zum Recycling von Handys 8

Eine Veranschaulichung des Lebens-zyklus elektronischer Geraumlte am Bei-spiel Handy Die Wiederverwendung von bis zu 80 Prozent der Rohstoffe in gebrauchten Handys ist zentraler Bestandteil der bdquoRohstoff-Expediti-on die vom Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung anlaumlsslich des Wissenschaftsjahres 2012 ausgerufen wurde

Seite 28 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

verbundenen Produkt-Dienstleistungs-

systeme wie Infrastrukturen

Nachhaltiges Konsumieren und Produ-

zieren wird definiert alsldquo a holistic

approach to minimising the negative

environmental impacts from consump-

tion and production systems while

promoting quality of life for allrdquo (uNEP

2015a S 10) Der holistische Ansatz

Sustainable Production and Consumption Systems

Lebel L etal (Hrsg) (2010) Sustainable Production and Cons-umption Systems Knowledge Enga-gement and Practice Springer

Planetarische Grenzen 9

Potsdam-Institut fuumlr Klimafolgenfor-schung (2009) Planetarische Gren-zen Ein sicherer Handlungsraum fuumlr die Menschheit Pressemitteilung vom 23092009

uNEP (2015a) Sustainable Cons-umption and Production A Hand-book for Policymakers 10

uNEP (2015b) Sustainable Cons-umption and Production Indica-tors for future SDGs 11

Konsum und Nachhaltigkeit 12

Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung (2010) Konsum und Nachhaltigkeit Wie Nachhaltigkeit in der Konsum-gesellschaft kaumluflich und (er)lebbar wird Eine Aufgabe fuumlr Politik Wirt-schaft Buumlrgerinnen und Buumlrger

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

faktor 4

Weizsaumlcker EU von Lovins AB Lovins LH (1995) Faktor Vier Doppelter Wohlstand ndash halbierter Naturverbrauch Der neue Bericht an den CLUB OF ROME Muumlnchen Verlag Droemer Knaur

Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung (2011) Der Deutsche Nachhaltig-keitskodex 13

Welt im Wandel

WBGU (2011) Welt im Wandel Gesellschaftsvertrag fuumlr eine Groszlige Transformation Hauptgutachten Berlin

Global Guidance Principles for Life Cycle Assessment Databases

UNEPSETAC (2011) Global Gu-idance Principles for Life Cycle Assessment Databases ndash A Basis for Greener Processes and Products Paris France

Modul bdquoKonsum (KON)ldquo 14

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Didaktische Module bdquoVom Wissen zum Handelnldquo Modul bdquoKons-um (KON)ldquo Forum fuumlr Verantwor-tung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Ot-zenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut Was hat unser Konsum mit Klima- und Ressourcenschutz zu tun Was sind die Trends in der weltwei-ten Entwicklung und welche Strategi-en koumlnnen Wohlstand erhalten ohne das System Erde zu uumlberlasten

MIPS ndash Wieviel umwelt braucht der Mensch

Schmidt-Bleek F (1994) Wieviel Umwelt braucht der Mensch MIPS das Maszlig fuumlr oumlkologisches Wirtschaf-ten Basel Boston Birkhaumluser Verlag

TED 2010 Tim Jackson An econi-mist reality check 15

Tim Jackson spricht uumlber Rezession Klimawandel und Ungleichheit und wie wir in eine bessere Zukunft inves-tieren koumlnnen

Von sozial-oumlkologischen Experi-menten in den Alltag 16

Vortrag von Michael Minis auf der Tagung bdquoWas bewegt Von sozial-ouml-kologischen Experimenten in den Alltagldquo (8 und 9 Maumlrz 2012 Berlin) Kritische Reflektion von Produktions- und Konsummustern

was-bewegtorg 17

Pionierhafte Konzepte fuumlr einen nachhaltigen Wandel von Produk-tions- und Konsummustern werden vorgestellt und kritisch reflektiert - sowohl aus praktischer als auch aus wissenschaftlicher Sicht In diesem Zusammenhang wird Tamyca als Konzept zur Aumlnderung der zukuumlnfti-gen Automobilnutzung dargestellt

amp

(siehe Abbildung 1 unten) der unter-

schiedliche Interventionsmoumlglichkeiten

im lebenszyklus eines Produktes oder

einer Dienstleistung umfasst hat eine

entscheidende bedeutung fuumlr systemi-

sche betrachtung der Produktions- und

Konsumsysteme

uNEP definiert Grundcharakteristika

der nachhaltigen Produktions-Konsum-

systeme (uNEP 2015a S 10)

Verbesserung der lebensqualitaumlt

unter beruumlcksichtigung des Ressour-

cenbedarfs zukuumlnftiger Generationen

und umweltqualitaumlt

Entkopplung des Wirtschaftswachs-

tums vom Ressourcenverbrauch durch

Seite 29 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

- Reduktion von Material- und

Energieintensitaumlt sowie der Emissi-

on- und Abfallmengen von Produkti-

on- und Konsumaktivitaumlten

- foumlrderung des Wandels zu energie-

und materialeichten Konsummustern

ohne Verzicht auf lebensqualitaumlt

Data

LCA data (including data for carbon and water footprint exposure and hazard data etc)

Life Cycle Approaches

LCA Carbon and water footprint material flow accounting risk assessment social LCA Life cycle costing

Life cycle sustainability assessment etc

Programmes and activities

Design for environment eco-labelsgreen procurement recycling design for

sustainability sustainable procurement etc

Life cycle

management systemsand sustainable consumption

and production policies

Sustainability

Abb 2 Holistischer Systemansatz zu nachhaltigen Produktions-Konsumsysteme (uNEP 2015a S 41)

Quelle Eigene Darstellung

Anwendung des lebenszyklusansat-

zes unter beruumlcksichtigung der Aus-

wirkungen auf die umwelt von allen

Phasen der Produktions- und Kons-

umprozesse

Strategisches Vorgehen gegen

Reboundeffekte (Kompensation der

Efffizienzgewinne durch steigenden

Konsum)

Auf globaler Ebene wird die Proble-

matik der nachhaltigeren Produktions-

und Konsummuster vorrangig von den

Vereinten Nationen (uN) und ihren

unterorganisationen wie etwa der

Commission on Sustainable Develop-

ment (CSD) und dem united Nations

Environment Programme (uNEP)

sowie von weiteren internationalen

organisationen wie der organisation

Politische Umsetzung der Strategien und Maszlignahmen zu Nachhaltigem Produzieren und Konsumieren

Welt

2015 UN Vollversammlung verabschiedete Ziele fuumlr nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals- SDGacutes siehe httpwwwforu-muedewp-contentuploads201507SDG-Factsheet_FUEpdf Ziel 12 lautet bdquoFuumlr nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgenldquo Die SDGs sollen ab 2016 bis 2030 verwirklicht werden Sie bilden ndash gemeinsam mit Umsetzungsmaszlignahmen Indikatoren zur Fortschritts-messung sowie Uumlberpruumlfungsmechanismen ndash die so genannte Post-2015-Agenda

Seite 30 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Europaumlische Union

2012 EU-Direktive zur Erhoumlhung der Energieeffizienz (Energy Efficiency Directive) gezielt auf die Einfuumlhrung von Maszlignahmen zur Erreichung von 20-Erhoumlhung der Energieeffizienz bis zum Jahr 2020 in den Laumlndern der Europaumlischen Union

2010 Europa 2020-Wirtschaftsprogramm gezielt auf ein bdquointelligentes nachhaltiges und integratives Wachstumldquo und eine bessere Koordinie-rung der nationalen und europaumlischen Wirtschaft bis zum Jahr 2020

2009

Oumlkodesign-Richtlinie der EU (2009125EG) die die Anforderungen an die umweltgerechte Gestaltung energieverbrauchsrelevanter Produkte (Energy-related Products ErP) formuliert

2008 Aktionsplan der EU-Kommission zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren und zu Industriepolitik Der Aktionsplan zielte auf die Foumlrderung von Innovationen zu nachhaltigeren Produktion und der Nachfrage nach nachhaltigeren Guumltern und Dienstleistungen

2012 Konferenz der Vereinten Nationen uumlber nachhaltige Entwicklung (Rio+20) - Festlegung des Konsultationsprozesses zu den Zielen nachhaltiger Entwicklung

Beschluss zu 10 Jahresprogramm zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (10 Year Framework of Programmes 10YFP) ge-zielt auf eine weltweite verstaumlrkte Einfuumlhrung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmuster

2005 Gruumlndung des UNEP-Center for Sustainable Production and Consumption (siehe wwwscp-centreorg) am Wuppertal Institut als Hausinstitut der Vereinten Nationen den Marrakesch-Prozess zu unterstuumltzen2003

2003 Internationales Expertentreffen in Marrakesch (vgl wwwunorgesasustdevsdissuesconsumptionmarrakechhtm) organisiert von den Vereinten Nationen Start des sog bdquoMarrakesch-Prozessesldquo koordiniert durch das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und die Abteilung fuumlr wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten der Vereinten Nationen (UN-DESA)

2002 Der zweite Weltgipfel fuumlr Nachhaltige Entwicklung (WSSD) 2002 in Johannesburg das beschlossene Umsetzungsprogramm (bdquoPlan of Implementationldquo) widmet dem Uumlbergang zu nachhaltigeren Konsum- und Produktionsmustern ein eigenes Kapitel in dem wichtige Ansatzpunkte fuumlr die Umsetzung wie Monitoring Life-Cycle-Analysis Oumlkoeffizienzprogramme Indikatoren zielgruppenspezifische Informations- und Aufklaumlrungsprogramme hervorgehoben werden

1995 Gruumlndung der Kommission fuumlr Nachhaltige Entwicklung (Commission on Sustainable Development - CSD) der Vereinten Nationen Ausarbeitung des Internationalen Arbeitsprogramms zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (bdquoInternational Work Programme on Changing Consumption and Production)

1992 Erster Weltgipfel zu Nachhaltiger Entwicklung in Rio de Janeiro Der Kapitel 4 des Abschlussdokuments bdquoAgenda 21 bdquoVeraumlnderung der Konsumgewohnheitenldquo adressiert zwei Themenbereiche bdquoUumlberkonsum von Ressourcenldquo und bdquo(Negative) Effekte des Konsumen-tenverhaltensldquo die bis heute im Zentrum der globalen Debatte um Konsum- und Produktionsmuster stehen

Seite 31 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2006 Verabschiedung neuer angepassten Version der Nachhaltigkeitsstrategie die konkrete Zielsetzungen und Maszlignahmen fuumlr prioritaumlre Bereiche wie Klimawandel nachhaltige Produktion und nachhaltiger Konsum Demografie Migration gesellschaftliche Integration ua benennt

2001 Erste EU-Nachhaltigkeitsstrategie gezielt auf Verbesserung der Lebensqualitaumlt heutiger und zukuumlnftiger Generationen

Gruumlnbuch der Europaumlischen Kommission zur Integrierten Produktpolitik mit den Schwerpunkten oumlkologische Gestaltung von Produkten Bedeutung der Preisbildung und Konsumentenentscheidungen

1993 Einfuumlhrung des EU-Oumlko-Audits (Eco- Management and Audit Scheme (EMAS) EMAS-Verordnung adressiert die Eigenverantwortung der Wirtschaft bei der Bewaumlltigung ihrer direkten und indirekten Umweltauswirkungen

1992 Einfuumlhrung des freiwilligen Europaumlischen Umweltzeichens (kurz Euroblume bzw EU-Ecolabel) zur Kennzeichnung von Verbraucherpro-dukten und Dienstleistungen (Verordnung EWG 880) gekennzeichnet werden Konsumguumlter die sich durch besondere Umweltvertraumlglich-keit und vergleichsweise geringe Gesundheitsbelastung auszeichnen Die Auszeichnung wird eigenverantwortlich durch nationale Institute der teilnehmenden Laumlnder vergeben

Deutschland

2015 Anfang des politischen Dialogprozesses zur Umsetzung der Ziele nachhaltiger Entwicklung (Sustainable Development Goals)

2014 Kabinettsbeschluss der Bundesregierung uumlber die Nationale Nachhaltigkeitsstrategie die einen bdquowesentlicher Rahmenldquo fuumlr die Umsetzung der SDGs in Deutschland werden soll

2008 Gruumlndung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises der den Wandel zu einer nachhaltigen Gesellschaft unterstuumltzt die relevanten Akteure aus Wirtschaft Kommunen und Forschung in nachhaltigem Handeln bestaumlrkt und dazu beitraumlgt die Grundsaumltze nachhaltiger Entwicklung in der oumlffentlichen Wahrnehmung staumlrker zu verankern

2004 Start eines langfristigen bdquoNationalen Dialogprozesses zur Weiterentwicklung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmusterldquo an dem Akteure aus Politik Wirtschaft Wissenschaft und Zivilgesellschaft in den Dialog bringt Die Initiative wird durch das Bundesumweltministe-rium und das Umweltbundesamt koordiniert

2002

Deutsche Nationale Nachhaltigkeitsstrategie ndash beschlossen von der Bundesregierung wird in den naumlchsten Jahren mehrere Male uumlberar-beitet und an die aktuellen Trendentwicklungen angepasst

Seite 32 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2001 Berufung des Rates fuumlr Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung mit dem Ziel Beitraumlge zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln In diesem Rahmen beschaumlftigt sich der Rat mit der Problematik des nachhaltigen Konsums (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_Maerz_2010_01pdf) und auch eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr Unternehmen (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaRNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Janu-ar_2012pdf)

Die Entwicklung von nachhaltigeren Produktions- und Konsummustern wird in Deutschland von weiteren Institutionen gefoumlrdert und aktiv unterstuumlzt Dazu gehoumlren ua Netzwerke zu Verbraucherforschung in Bund und einigen Laumlndern

- Foumlrderprogramme der sozialoumlkologischen Forschung des BMBFacutes httpwwwfonadede19711 - Sachverstaumlndigerrat fuumlr Verbraucherfragen httpwwwsvr-verbraucherfragende - Deutscher Nachhaltigkeitspreis (httpswwwnachhaltigkeitspreisde)

1997 Im Jahr 1997 begann das von den beiden Institutionen initiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur Fundierung und Evaluierung nachhaltige-rer Konsummuster und Verhaltensstileldquo

1993 In Deutschland wurde bereits vor 1993 von einzelnen Wissenschaftlern auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffizienz und die Rolle nach-haltigeren Produzierens und Konsumierens wie des Designs fuumlr eine nachhaltige Entwicklung hingewiesen (von WeizsaumlckerLovinsLovins 1995 Schmidt-Bleek 1994) Das Bundesumweltministerium (BMU) und das Umweltbundesamt (UBA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre eine breite gesellschaftliche Debatte zu diesem Thema

Economic Co-operation and Develop-

ment (oECD) getragen Die CSD

der Vereinten Nationen wurde nach

dem uN-Weltgipfel in Rio de Janeiro

1993 gegruumlndet um die umsetzung

der Agenda 21 voranzutreiben Die

Kommission hatte bereits zu beginn

das Themenfeld bdquoKonsum- und Produk-

tionsmusterldquo zu ihrem Arbeitsschwer-

punkt erklaumlrt In folge dessen wurde

im Jahr 1995 das bdquoInternational Work

Programme on Changing Consumption

and Production Patternsldquo (IWPCCPP)

verabschiedet Zu den Hauptaufgaben

des Programms gehoumlren

die Identifikation der politischen

Implikationen von Konsumtrends und

Produktionsmustern

die Revision von uN-Richtlinien fuumlr

den Konsumentenschutz sowie

die Evaluation der Effektivitaumlt von

politischen Maszlignahmen die auf die

Aumlnderung von Konsum- und Produkti-

onsmustern zielen

In Deutschland wurde bereits vor

1993 von einzelnen Wissenschaftlern

auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffi-

zienz und die Rolle nachhaltigeren Pro-

duzierens und Konsumierens wie des

Designs fuumlr eine nachhaltige Entwick-

lung hingewiesen (von Weizsaumlcker

lovinslovins 1995 Schmidt-bleek

1994) Das bundesumweltministerium

(bMu) und das umweltbundesamt

(ubA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre

eine breite gesellschaftliche Debatte zu

diesem Thema Im Jahr 1997 begann

das von den beiden Institutionen ini-

tiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur

fundierung und Evaluierung nachhal-

tigerer Konsummuster und Verhaltens-

stileldquo Die TeilnehmerInnen dieses Pro-

gramms haben sich im Jahr 2000 in der

so genannten bdquoTutzinger Erklaumlrungldquo

auf eine Allianz fuumlr einen nachhaltige-

ren Konsum verstaumlndigt Ebenfalls im

Jahr 2000 richtete die bundesregierung

einen bdquoStaatssekretaumlrsausschuss fuumlr

Nachhaltige Entwicklungldquo ein Ein Jahr

spaumlter wurde der bdquoRat fuumlr Nachhaltige

Entwicklungldquo gegruumlndet der sich ua

intensiv mit der Problematik des Kons-

ums (httpwwwnachhaltigkeitsrat

deuploadsmediabroschuere_Kons-

um_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf) aber eben auch

eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr

unternehmen (wwwnachhaltigkeits-

Seite 33 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

ratdeuploadsmediaRNE_Der_Deut-

sche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_tex-

te_Nr_41_Januar_2012pdf)

Durch den Impuls des WSSD in

Johannesburg griffen 2004 das bundes-

umweltministerium und das umwelt-

bundesamt die Herausforderung auf

und initiierten in Deutschland einen

langfristigen bdquoNationalen Dialogprozess

zur Weiterentwicklung nachhaltiger

Konsum- und Produktionsmusterldquo der

Akteure aus Politik Wirtschaft Wis-

senschaft und Zivilgesellschaft in den

Dialog bringt

Die Entwicklung von Nachhaltigeren

Produktions- und Konsummustern wird

in Deutschland von weiteren Instituti-

onen gefoumlrdert und aktiv unterstuumltzt

Dazu gehoumlren ua

Netzwerke zu Verbraucherforschung

in bund und einigen laumlndern

foumlrderprogramme der sozialoumlkolo-

gischen forschung des bMbf (http

wwwfonadede19711)

Sachverstaumlndigenrat fuumlr Verbrau-

cherfragen

(wwwsvr-verbraucherfragende)

Deutscher Nachhaltigkeitspreis

(wwwnachhaltigkeitspreisde)

1 httpwwwmdpicom2079-927633488htm middot 2 httpwwwunepfr

scpmarrakech middot 3 httpeceuropaeuenvironmenteussdescp_enhtm

middot 4 httpwwwnrg4sdorgunep-post-2015-briefing-notes middot 5 http

wwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-indicators-

future-sdgs middot 6 httpwwwfood-scpeu middot 7 httpswwwyoutubecom

watchv=UCQLgACc6fQ middot 8 httpwupperinstorgawiasad2288 middot 9

httpswwwpik-potsdamdeaktuellespressemitteilungenarchiv2009

planetarische-grenzen-ein-sicherer-handlungsraum-fuer-die- middot 10 https

sustainabledevelopmentunorgpage=viewampnr=1951amptype=400ampmenu=35 middot

11 httpwwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-

indicators-future-sdgs middot 12 httpswwwnachhaltigkeitsratdefileadmin_

migratedmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf middot 13 httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmedia

RNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Januar_2012

pdf middot 14 httpwwwforum-fuer-verantwortungdepublikationenkonsum

middot 15 httpwwwtedcomtalkstim_jackson_s_economic_reality_

checklanguage=en middot 16 httpswwwyoutubecomwatchv=hQ73hv8GGSQ

middot 17 httpwwwwas-bewegtorg

Wie die oben dargestellte Entwick-

lung zeigt sind in der Zwischenzeit

Strategien und Maszlignahmen zur

umsetzung nachhaltiger Produktions-

und Konsummuster auf allen Ebenen

etabliert Eine nachhaltigere Gestaltung

der Wertschoumlpfungsketten von Pro-

dukten und Dienstleistungen setzt sich

immer mehr durch nachhaltige Guumlter

werden auch immer oumlfter von der

Gesellschaft nachgefragt Es wurden

sowohl Instrumente fuumlr die umsetzung

nachhaltigeren Produktionsmuster (wie

zb Oumlko-Audit Effizienzstandards) wie

auch zur unterstuumltzung von nachhalti-

geren Konsummustern (wie oumlko-label

gesellschaftliche Dialogprozesse)

entwickelt Das schafft groszlige Entwick-

lungspotenziale fuumlr Designer die die

oumlkologischen Anspruumlche erfuumlllen koumln-

nen indem sie zukunftfaumlhige Produkt-

Dienstleistungssysteme gestalten die

bei den moumlglichst kleinem Resoourcen-

verbrauch den von Kunden gewuumlnsch-

ten Nutzen stiften

claudiabo
Hervorheben

Seite 34 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design undNachhaltigkeit

Nachhaltige Entwicklung ist

eine grundlegend gestalterische

Aufgabe mit der Zielsetzung die

bestehenden Produktions- und

Konsumsysteme energie- und res-

sourceneffizienter zu entwickeln

Waumlhrend das ldquokonventionelle

Designrdquo Produkte entwirft und

dadurch Lebensstile vorgibt wer-

den in den neuen Ansaumltzen (wie

zb bdquoHuman Centered Designldquo

bdquopartizipatives Designldquo oder bdquoDe-

sign Activismldquo) die Verbraucher zu

Mitgestaltern (siehe ua fuad-

Luke A (2009) fuhs S brocchi

D Draser b et al (Hrsg) (2014))

Diese neue Designausrichtung

die sich unter dem begriff bdquoTrans-

formationsdesignldquo verbirgt (siehe

dazu Irwin T Tonkinwise C

Kossoff G (2012) SommerWel-

zer (2014)) beruht auf integrierten

Kompetenzen des Produkt-Servi-

ce- Social- und Kommunikations-

design und verbindet diese mit

einem nachhaltigen Transforma-

tions- wie Innovationsmanage-

ment

Design ist immer transformativ Egal

ob wir unser Handy benutzen ein buch

lesen eine Werbung anschauen oder

einen fahrkartenautomaten benutzen

die Nutzung spezifischer Produkte

Services sowie von Kommunikation

beeinflusst unsere Handlungen und

verdeutlicht gleichzeitig unsere eigene

Haltung unser Denken unsere kultu-

rellen Muster wie auch unsere Wuumln-

sche und Vorstellungen materialisieren

sich in Produkten Infrastrukturen und

Dienstleistungen und umgekehrt

Wir kaufen Produkte die uns einen so-

zialen Status geben ndash dabei wird nicht

nur der Status sondern auch Struktur

Sicherheit oder Identitaumlt vermittelt

Sie de-codieren uns und unsere Ge-

sellschaft

Die Gestaltung der materiellen basis

ndash das sind Produkte und Infrastruktu-

ren - unserer emotionalen wie auch

Grund-bedarfe greifen ineinander und

sind Ziel und Aufgabe von Design sie

sind Teil jeglicher Veraumlnderungsprozes-

se Damit ruumlckt Design in das Zentrum

gesellschaftlicher Entwicklungspro-

zesse Gleichzeitig nutzen und beein-

Change by design

Brown T (2009) Change by design How Design Thinking Transforms Organizations and Inspires Innovati-on HarperCollins

Developing Theories

Doordan D (2013) Developing Theories for Sustainable Design In Stuart Walker and Jaques Giard (eds) The Handbook of Design for Sustainability Bloomsbury London

Speculative Everything

Dunne A Raby F (2013) Specula-tive Everything Design Fiction and Social Dreaming pp 1ndash9 Cam-bridge MA The MIT Press

Design Research for Sustainable Social Innovation 1

Manzini E (2007) ldquoDesign Research for Sustainable Social Innovationrdquo Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Service Design Network (2014) What is Service Design 2

Design for the real world 3

Papanek V amp Fuller R B (1972) Design for the real world (p 22) London Thames and Hudson

Design Guide vom Wuppertal Insititut 4

inhabitat 5

TED 2010 Emily Pilloton Teaching design for change 6

Ansatz zur Foumlrderung von Schuumllern um mit smartem Design benachteilig-ten Gebieten neue Moumlglichkeiten zu geben

TED 2010 Eben bayer Are mus-h-rooms the new plastic 7

Eben Bayer erklaumlrt warum Pilze das neue nachhaltige Verpackungsmate-rial werden koumlnnen

TED 2010 Michael Pawlyn using naturersquos genius in architecture 8

Wie kann die Architektur von der Na-tur lernen um ressourceneffizienter und energieaumlrmer zu arbeiten

Seite 35 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design ActivismFuad-Luke A (2009) Design Ac-tivism Oxon Routledge

Nachhaltiges Design

Fuhs S Brocchi D Draser B et al (Hrsg) (2014) Die Geschichte des Nachhaltigen Designs Bad Hom-burg VAS

The Transition Companion

Hopkins R (2011) The Transition Companion Making Your Communi-ty More Resilient in Uncertain Times White River Junction VT Chelsea Green Publishing Company

Transition Design

Irwin T (2015) Transtion Design A Proposal for a New Area of Design Practice Study and Research Design and Culture Journal forthcoming July 2015

An Educational framework

Irwin T Tonkinwise C Kossoff G (2012) An Educational Framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon University

Tranformation of Society 9

Liedtke C Baedeker C Borelli LM (2015) Transformation Towards a Sustainable Society ndash Key Interventi-on Areas In Innov Ener Res

Value through less

Liedtke C Buhl J Ameli N (2013) Designing value through less by integrating sustainability strategies into lifestyles International Journal of Sustainable Design 2(2) 167-180

Transition Management Loorbach D (2007) Transition Ma-nagement New mode of governance for sustainable development Utrecht International Books

Sustainable Social Innovation 10

Manzini E (2007) Design Research for Sustainable Social Innovation Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Design Observer Group 11

Transformative Wissenschaft

Schneidewind U M Singer-Bro-dowski (2013) Transformative Wis-senschaft Klimawandel im deutschen Wissenschafts- und Hochschulsystem Metropolis 2013

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

The Design of Everyday Life

Shove E et al (2007) The Design of Everyday Life Berg London

Transformationsdesign Sommer B Welzer H (2014) Transformationsdesign Wege in eine zukunftsfaumlhige Moder-ne Muumlnchen oekom

Was ist Eco Design

Tischner U et al (2000) Was ist EcoDesign Ein Handbuch fuumlr oumlkolo-gische und oumlkonomische Gestaltung Verlag form praxis Frankfurt

Design for Transition 12

Tonkinwise C (2014) Design for Transition - From and to What

Weil Design die Welt veraumlndert

Von Borries F Fezer J (2013) Weil Design die Welt veraumlndert Texte zur Gestaltung Gestalten Verlag Berlin

Sustainable by Design

Walker S (2006) Sustainable by Design Explorations in Theory and Practice Earthscan London

brundtlandbericht

Weltkommission fuumlr Umwelt und Ent-wicklung (1987) Unsere gemeinsame Zukunft Brundtlandbericht Greven Eggenkamp Verlag

TED 2010 Dan Phillips Creative houses from reclaimed stuff 13

Beispiele fuumlr Haumluser aus recycelten Materialen

TED 2010 Mitchell Joachim Donrsquot build your home grow it 14

Der Stadtentwickler praumlsentiert wie eine nachhaltige Architektur auf Ba-sis von Pflanzenwachstum aussehen koumlnnte

Seite 36 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

flussen sie auch die oumlkosystemaren

Dienstleistungen Erhebliche 80 der

umweltauswirkungen eines Produktes

werden schon in der Entwurfsphase

festgelegt (Tischner et al 2000) Ein

transformatives und nachhaltiges Pro-

dukt oder eine Dienstleistung unter-

stuumltzt implizit individual- sozial- und

umweltvertraumlgliches Handeln bzw

macht Zielkonflikte sichtbar Es enthebt

den Nutzer nicht von jeglicher Verant-

wortung sondern hilft ihm diese zu

priorisieren und trainiert komplexe

resiliente Entscheidungsfindungen in

komplexen umwelten

Design hat nicht nur die Rolle des

schoumlnen Verhuumlllens Designer aumlstheti-

sieren natuumlrlich auch Gebrauchsgegen-

staumlnden ndash ein bedeutender faktor fuumlr

Wohlbefinden und Akzeptanz - doch

es ist fuumlr erfolgreiches Design (Timo-

thy Prestero wuumlrde sagen Design for

outcome ndash link TED-film) essentiell

bei der Gestaltung soziale und struk-

turelle Interaktionen und Anforderun-

gen miteinzubeziehen und dabei auch

die Grenzen unseres Oumlkosystems zu

beachten Eine komplexe Aufgabe die

einer ebenso komplexen Ausbildung

bedarf (vgl zb Massek 2015 Transiti-

on Design An Educational framework

for Advancing the Study and Design of

Sustainable Transitions Terry Irwin

Cameron Tonkinwise Gideon Kos-

soff 2015 School of Design Carnegie

Mellon university) Das nachhaltig-

keitsorientierte Transformationsdesign

waumlhlt nicht nur ressourcenleichte und

nicht toxische Materialien aus sondern

schafft auch Produkte oder Dienstleis-

tungskonzepte die fuumlr den Nutzer und

die Gesellschaft erstrebenswert sind

und diesen neue Moumlglichkeiten fuumlr

attraktive sowie nachhaltige Handlun-

gen bietet

In den letzten Jahren wurden be-

griffe wie Ecodesign oumlkologisches

Design Green Design Social Design

oder Sustainable Design immer mehr

etabliert sowohl in der fachdiskussion

als auch in der breiten Gesellschaft Die

Zielsetzung dieser neuen Designaus-

richtung ist es bdquomit einem intelligenten

Einsatz der verfuumlgbaren Ressourcen

einen moumlglichst groszligen Nutzen fuumlr

alle beteiligten Akteure (entlang der

Wertschoumlpfungskette) bei minimaler

umweltbelastung und unter sozial fai-

ren bedingungen zu erreichenldquo

(httpwwwecosignnetdie-ecosign

oekologie-designnachhaltiges-design

TischnerSchmidt-bleek 1995)

letztlich wurden dann diese Ansaumlt-

ze mit denen der Transitions- oder

Transformationsforschung und -um-

setzung verbunden Es geht also um

die Integration von Oumlkointelligenz und

Transitionsorientierung fuumlr eine nach-

haltige Entwicklung Diese drei begriffe

werden in der fachliteratur folgender-

maszligen definiert

Oumlkointelligente (=oumlko-effizien-

te) Guumlter sind Gegenstaumlnde Geraumlte

Gebaumlude und Infrastrukturen die bei

Minimierung von Material Energie

flaumlchenbedarf Abfall Transport Ver-

packung und gefaumlhrlichen Stoffen uumlber

den gesamten lebenszyklus hinweg

ndash von der Rohstoffgewinnung bis zum

Recycling ndash moumlglichst lange und moumlg-

lichst viel (unterschiedlichen an den

beduumlrfnissen des einzelnen Nutzers

gemessen) Nutzen erbringen (Schmidt-

bleek 2007 S 192) Oumlkointelligente

(=oumlko-effiziente) Dienstleistungen sind

die zweckdienliche bedarfsdeckung

unter Nutzung technischer Mittel mit

moumlglichst hoher Ressourcenprodukti-

vitaumlt und moumlglichst geringer Abgabe

gefaumlhrlicher Stoffe (Schmidt-bleek

2007 S 225)

Transition ist ein begriff der Trans-

formationsdiskussion und steht stark

im Zusammenhang mit Nachhaltiger

Entwicklung ndash haumlufig werden beide

begriffe sogar synonym verwandt Die

Definition beschreibt Transition als

nicht linearen systemischen Wandel

innerhalb einer Gesellschaft (loorbach

2007 SchneidewindSinger-brodowski

2013) Transitionen sind stufenweise

Uumlbergaumlnge von einem gesellschaftli-

chen Zustand in einen anderen zb die

Stufen die notwendig waren von einer

bdquoRaucherldquo-Gesellschaft im oumlffentli-

chen Raum mehr und mehr zu einer

bdquoNichtraucherldquo-Gesellschaft zu werden

Es geht dabei um interaktives explorie-

rendes lernen das System in dem wir

leben zu beschreiben und zu gestalten

mit der Moumlglichkeit aus fehlern zu

lernen und die Entscheidungspfade

gemeinsam entsprechend anzupassen

oder zu aumlndern Auch diese stehen eine

zentrale Aufgabe von Gestaltung

Nachhaltige Entwicklung ist eine bdquohellip

Entwicklung die die beduumlrfnisse der

Gegenwart befriedigt ohne zu riskie-

ren dass kuumlnftige Generationen ihre

eigenen beduumlrfnisse nicht befriedigen

koumlnnenldquo (Weltkommission fuumlr umwelt

und Entwicklung 1987 46)

Die Veraumlnderungsdynamik geht von

der etablierten Disziplin des Service

Designs aus und veraumlndert sich dann

in Zeit und Kontext uumlber ein Design

fuumlr soziale Innovationen bis hin zum

Transition Design Wobei sich Service

Design noch in existierenden soziooumlko-

nomischen und politischen Strukturen

Abgrenzung Der begriff der Transformation bezeichnet einen fundamentalen Veraumlnderungsprozess in jeglicher form waumlhrend hingegen die bezeichnung

Transition eher eine Veraumlnderung von einer Phase zu einer anderen Phase in einem Veraumlnderungsprozess beschreibt und damit etwas weniger grundlegend ist

Seite 37 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

bewegt geht es dem Design fuumlr soziale

Innovationen schon um das Veraumlndern

dieser Strukturen und setzt an neuen

oumlkonomischen Modellen an Dabei

werden soziale beduumlrfnisse besser

als durch bisherige loumlsungsansaumltze

adressiert was in sozialer Hinsicht zu

einem positiven Wandel beitraumlgt Tran-

sition Design geht noch einen Schritt

weiter und will radikal neue soziooumlko-

nomische und soziale Werte umsetzen

um so ein komplett neues Verstaumlndnis

von lebensstilen zu schaffen So be-

zieht Transition Design die Zusammen-

haumlnge von sozialen oumlkonomischen po-

litischen sowie oumlkologischen Systemen

mit ein und fuumlhrt so zu einem radikalen

sozialen und oumlkologischen Wandel

(Irwin T Tonkinwise C Kossoff

G Transition Design An Educational

framework for Advancing the Study

and Design of Sustainable Transitions

School of Design Carnegie Mellon

university)

Abbildung 3 zeigt diese Entwicklung

auf Die Gestaltung welche die In-

teraktion zwischen Menschen (sozial)

der gestalteten Welt und der umwelt

(bdquonatural worldldquo) miteinbezieht kann

mit dem begriff bdquoDesign for Interac-

tionsldquo umschrieben werden Gestalter

aus verschiedenen Disziplinen ob

Kommunikations- Produkt- oder Inter-

facedesigner arbeiten interdisziplinaumlr

in den drei fokusgebieten (bdquoDesign for

Serviceldquo bdquoDesign for Social Innovationldquo

und bdquoTransition Designldquo) Dabei bilden

die sozialen und oumlkologischen Rahmen-

bedingungen (bdquoNatural Worldldquo) den

uumlbergeordneten Kontext in welchem

sich alle Designprobleme und loumlsungen

bewegen Transition Design ist beson-

ders gut fuumlr die Erforschung komplexer

Systeme geeignet In der Analyse

von nachhaltigeren Produktions- und

Abb 1 Continuum of Design Approaches

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 24

Mature discipline

Designfor Service

Design within existing socio-economic amp political paradigms

Solutions reach users through many lsquotouch pointsrsquo over time through the design of expe-riences Solutions are based upon the observation and inter- pretation of usersrsquo behavior and needs within particular contexts Service design solutions aim to provide profit and benefits for the service provider and useful and desirable services for the user (consumer) Solutions are usually based within the business arena and existing dominant eco- no-mic paradigm

Developing discipline

Designfor Social Innovation

Design that challenges existing so-cio-economic amp political paradigms

Design that meets a social need more effectively than exis-ting solutions Solutions often leverage or lsquoamplifyrsquo exsiting under-utilized resources Social innovation is a lsquoco-designrsquo process in which design- ers work as facilitators and catalysts within transdisciplinary teams Solutions benefit multiple stakeholders and empower communi- ties to act in the public private com- mercial and non-profit sectors Design for social innovation represents design for emerging paradigms and alternative economic models and leads to significant positive social change

Emergent discipline

TransitionDesign

Design within radically new so-cio-economic amp political paradigms

Refers to design-led societal transition toward more sustain-able futures and the reconception of entire lifestyles It is based upon an under- standing of the interconnectedness and inter-dependency of social economic political and natural sys- tems Transition Design focuses on the need for lsquocosmopolitan localismrsquo a place-based lifestyle in which solutions to global problems are designed to be appropriate for local social and environmental conditions Transition Design challenges existing para- digms envisions new ones and leads to radical positive social and envi-ronmental change

Scale of time depth of engagement and context expand to include social amp environmental concerns

Seite 38 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpcampusburg-halledeid-neuwerk24-short-films-about-design

wp-contentuploadssites31201405design-research-nowpdf middot 2

httpwwwservice-design-networkorg middot 3 httpplaypenicomtekcsir

coza~acdceducationDr_Anvind_GupaLearners_Library_7_March_2007

Resourcesbooksdesignvictorpdf middot 4 httpwupperinstorgawias

ad2222 middot 5 httpinhabitatcomtagsustainable-design middot 6 httpwww

tedcomtalksemily_pilloton_teaching_design_for_changelanguage=en

middot 7 httpwwwtedcomtalkseben_bayer_are_mushrooms_the_

new_plasticlanguage=en middot 8 httpswwwtedcomtalksmichael_

pawlyn_using_nature_s_genius_in_architecture middot 9 httpsepub

wupperinstorgfiles60086008_Liedtkepdf middot 10 httpcampusburg-

halledeid-neuwerk24-short-films-about-designwp-contentuploads

sites31201405design-research-nowpdf middot 11 httpdesignobserver

comfeaturesmall-local-open-and-connected-resilient-systems-and-

sustainable-qualities37670 middot 12 httpswwwacademiaedu11796491

Design_for_Transition_-_from_and_to_what middot 13 httpswwwtedcom

talksdan_phillips_creative_houses_from_reclaimed_stufflanguage=en middot 14

httpswwwtedcomtalksmitchell_joachim_don_t_build_your_home_

grow_itlanguage=en

Abb 4 Design for Interactions

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 26

Designedbuilt World

ProductsCommunications and Environments

Design Sub-Disciplines Context of All DesignAreas of Design focus

Design for Interactions

Natural WorldDesign forService

Moderate changeExisting paradigms and systems

Design forSocial Innovation

Significant changeEmerging paradigms and systems

Transition Design

Radical changeFuture paradigms and systems

Konsummustern werden die alltaumlgli-

chen Handlungsmuster und -strukturen

(lebens- und Arbeitswelten) alltaumlg-

lichen Praktiken (lebensstilanalysen)

sowie die Kommunikation zwischen

den Subsystemen analysiert

Daruumlber hinaus bietet der Transi-

tion-Design-Ansatz in Verbindung mit

Handlungsmodellen fuumlr nachhaltiges

Produzieren und Konsumieren die

Moumlglichkeit realitaumltsnah moumlgliche

Models of Change zu erforschen fuumlr

diesen Zweck werden die Ansaumltze der

modernen Verbraucherforschung (li-

ving-lab-Ansatz Transformationstheo-

rien lebensstiltypen) sowie der

Entwicklung von unternehmenskultur

mit dem Ansatz des Transition Design

verbunden

erstellt von

bull Prof Dr Christa Liedtke

bull Dr Maria J Welfens

bull Hannah Fink

in Zusammenarbeit mit

bull Dr Alexandra Buumlttgen

bull Sarah Reddig

bull Christoph Tochtrop

Stand 16062016

Wuppertal Institut fuumlr Klima umwelt Energie

Doumlppersberg 19

42103 Wuppertal

Deutschland

Postfach 100480

42004 Wuppertal

Page 20: Crashkurs Nachhaltigkeit: eine multimediale Uebersicht · Institut für Klima, ... Eine differenzierte Ausarbeitung von Megatrends listet die European Envi-ronment Agency, ... Welt

Seite 20 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

RessourcenleichteGesellschaft

bdquoEine ressourcenleichte Gesell-

schaft ist eine Gesellschaft die

einen moumlglichst geringen Res-

sourcenverbrauch ausweist

Ressourcen bewusst nutzt

Oumlkosystemleistungen erhaumllt den

umweltraum einhaumllt und somit

dematerialisiert ist Dies beinhal-

tet einen grundlegenden Gerech-

tigkeitsaspekt innerhalb und zwi-

schen den Generationen gleicher

Ressourcenzugang fuumlr die Men-

schen zur individuellen Entfaltung

und sozialen Wohlstandsschaf-

fung bildet einen normativen

Rahmen bezieht die Gesellschaft

dieses Ziel auf eine nachhaltige

Entwicklung so gelten die ge-

sellschaftlich entwickelten und

anerkannten Nachhaltigkeitsziele

subsidiaumlr im Mehrebenensystem

(uN Eu nationale bundesland

und lokale Ebene) und werden fuumlr

eine umsetzung von den Akteu-

ren (Staat unternehmen NPOs

buumlrger etc) operationalisiert und

beruumlcksichtigtldquo

(berg H Liedtke C Welfens J (2016 in Vorberei-

tung) Hintergrundrecherche und Definition einer

Ressourcenleichten Gesellschaft)

Ein ressourcenintensives Wirtschafts-

wachstum als gesellschaftliches und

wirtschaftspolitisches Ziel verhindert

die loumlsung der umweltprobleme die es

verursacht In folge eines dynamisch

wachsenden Ressourcenverbrauchs

uumlberschreitet in vielen Regionen der

Erde die Nutzung der natuumlrlichen

Ressourcen deutlich die Regenerati-

onsfaumlhigkeit des Planeten Das erste

deutsche Ressourceneffizienzprogramm

(ProgRess I) formulierte die beobach-

tung dass aufgrund der gegenwaumlr-

tigen Uumlbernutzung der natuumlrlichen

Ressourcen im Verhaumlltnis zu deren

Regenerationsfaumlhigkeit ein bdquoschonender

und gleichzeitig effizienter umgang

mit natuumlrlichen Ressourcen zu einer

Schluumlsselkompetenz zukunftsfaumlhiger

Gesellschaftenldquo (bMu 2012 S 6) ge-

houmlren muss

Die frage bdquoWie viele Ressourcen

braucht eine Gesellschaft um in oumlko-

logischen Grenzen ihren Wohlstand

zu bewahrenldquo beschaumlftigte deutsche

und internationale Wissenschaftler

lange bevor das leitbild einer bdquoressour-

Deutsches Ressourceneffizienz-programm

BMUB (2012) Programm zur nach-haltigen Nutzung und zum Schutz der natuumlrlichen Ressourcen

MIPS ndash Wieviel umwelt braucht der Mensch

Schmidt-Bleek F (1994) Wieviel Umwelt braucht der Mensch MIPS das Maszlig fuumlr oumlkologisches Wirtschaf-ten Basel Boston Birkhaumluser Verlag

foresightprozess 1

VDI Foresightprozess zu wirtschaft-licher technologischer und gesell-schaftlicher Veraumlnderung

ProgRess I 2

Wie wollen wir in Zukunft leben 3

Baumlr et al (2015) Transformative Umweltpolitik ndash Der Beitrag der Umweltpolitik zu Prozessen gesell-schaftlichen Wandels Teilbericht des Projektes bdquoNachhaltiges Deutschland 2030 bis 2050 ndash Wie wollen wir in Zukunft lebenldquo

Ressourcenleichte Gesellschaft im Web 4

TED 2011 Pavan Sukhdev Put a value on nature 5

Pavan Sukhdev beschreibt wie durch monetaumlre Wertzuschreibungen ein Umdenken im Umgang mit bdquokostenlo-senldquo Ressourcen wie Luft und Wasser moumlglich ist

TED 2012 Timothy Prestero De-sign for people not awards 6

Der Vortrag erklaumlrt warum es primaumlre Aufgabe des Produktdesigns sein muss Guumlter zu entwickeln die alltagstauglich und relevant sind

Seite 21 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

cenleichten Gesellschaftldquo in politische

Programme und beschluumlsse integriert

wurde Anfang der 90er Jahre wur-

den verstaumlrkt Ansaumltze in die Debatte

eingebracht die den Schwerpunkt

der umweltpolitischen Diskussion auf

die Inputseite der wirtschaftlichen

Prozesse verlagerten und die begren-

zung menschlicher Eingriffe in die

Natur forderten (Schmidt-bleek 1994

Weizsaumlckerlovinslovins 1995) Aus

der Erkenntnis neuer oumlkologischer

Zusammenhaumlnge werden entsprechend

seitdem neue Anforderungen an die

umweltpolitik gestellt Im Sinne der

Vorsorge soll demnach unter einem

leitbild der Dematerialisierung eine

kontinuierliche Reduzierung der Ma-

terial- Energie- und flaumlchenintensitaumlt

des lebens und (weiter auf S 22)

Nutzen gestalten

Schmidt-Bleek FTischner U (1995) Produktentwicklung Nutzen gestalten ndash Natur schonen Schrif-tenreihe des Wirtschaftsfoumlrderungs-instituts Nr 270 Wirtschaftsfoumlrde-rungsinstitut der Wirtschaftskammer Oumlsterreichs

faktor 4

Weizsaumlcker EU von Lovins AB Lovins LH (1995) Faktor Vier Doppelter Wohlstand ndash halbierter Naturverbrauch Der neue Bericht an den Club of Rome Muumlnchen Verlag Droemer Knaur

Module WIN amp RE________________________

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Didaktische Module bdquoVom Wissen zum HandelnldquoModule bdquo WirtschaftNeue Weltordnung( WIN)bdquo und Ressourcen und Energie (RE)ldquo Forum fuumlr Verantwortung ASKO EU-ROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken

Modul WirtschaftNeue Weltordnung (WIN)

Wie koumlnnen Wohlstand und Lebens-qualitaumlt gesichert und die Natur und das Klima geschont werden Sind eine nachhaltigere Wirtschaft und ein stetiges Wirtschaftswachstum verein-bar Im Fokus dieses Moduls stehen Ziele Strategien und Instrumente ei-ner nachhaltigeren Wirtschaft Daruuml-ber hinaus beschaumlftigt sich das Modul mit der internationalen Dimension der Problematik und diskutiert die Eckpunkte einer neuen Weltordnung

Modul bdquoRessourcen und Energie (RE)ldquo

Eine nachhaltigere Energie- und Ressourcennutzung stellt eine globale Herausforderung dar Was sind die treibenden Kraumlfte unseres Ressour-cen- und Energieverbrauchs Wie sieht der Energie und Ressourcen-verbrauch in der Zukunft aus Wie sind die Wirtschaft- und Ressourcen-politik auf nationaler und internatio-naler Ebene miteinander verflochten Zu diesen Fragen finden Sie im Modul bdquoRessourcen und Energieldquo Informa-tionen und Arbeitsmaterialien

1 Band 1 httpwwwvditzdepublikationforesight-bericht-band-

1-gesellschaftliche-veraenderungen-2030 middot Band 2 httpwww

vditzdepublikationforesight-bericht-band-2-forschungs-und-

technologieperspektiven-2030 middot Band 3 httpwwwvditzdepublikation

foresight-bericht-band-3-geschichten-aus-der-zukunft-2030 middot 2 http

wwwbmubbunddeservicepublikationendownloadsdetailsartikel

deutsches-ressourceneffizienzprogramm-progress middot 3 httpwww

umweltbundesamtdepublikationentransformative-umweltpolitik-der-

beitrag-der middot 4 httpressourcenleichte-gesellschaftdeindexphpid=12 middot 5

httpswwwtedcomtalkspavan_sukhdev_what_s_the_price_of_nature

middot 6 httpswwwtedcomtalkstimothy_prestero_design_for_people_not_

awards

claudiabo
Hervorheben

Seite 22 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

als auch in der praktischen umsetzung

immer mehr an Konturen gewann

Auch fuumlr die Gestaltung von Produk-

ten und Prozessen wurden Strategien

entwickelt die zur loumlsung der genann-

ten Probleme integrierte Anwendungen

der Effizienz- Konsistenz- und Suffi-

zienzprinzipien vorschlagen (vgl ua

Schmidt-bleekTischner 1995)

BR

DW

ELT

EU 1972 1974 1986 1987 1992 1994 1995 1996 1999 2001 2002 2003 2004 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Limits to Growth

Gruumlndung UNEP Brundtland-Report

World Summit Rio de JaneiroWorld Summit Johannesburg

Marrakesch Prozess

Circular Economy Package

Gruumlndung WBCSD

UNCSD Sustainable Consumption Indicators

UN Sustainable Development Goals

EuropRohstoffstrategie

Fahrplan ress schonendes Europa EU-Dashboard

Europe 2020

European Ressource Efficiency Platform

European Ressources Forum

Gruumlndung Umweltbundesamt

Gruumlndung Bundesministerium fuumlr Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit

Aumlnderung Art 20a Grundgesetz

BMU-Ziel Faktor 25 bis 2020

Nationale Nachhaltigkeitsstrategie Verdopplung Rohstoffproduktivitaumlt bis 2020

Kreislaufwirtschaftsgesetz

WBGU Welt im Wandel

Rohstoffstrategie

ProgRess I

Gruumlndung Ressourcen-Kommission am Umweltbundesamt

Enquete Kommission Wachstum Wohlstand Lebensqualitaumlt

ProgRess II

National Ressources Forum

Umweltschutz als Wirtschaftsfaktor

World Ressources Forum

Rio +20

G7 Allianz Ressourceneffizienz

SDG-Report

G8 3R Action Plan

Europ Nachhaltigkeitsstrategie

Abb 1 Quelle Wuppertal Institut 2016 berg H Liedtke Ch Welfens J (2016) Hintergrundrecherche und Definition einer Ressourcenleichten Gesell-schaft Arbeitspapier im Projekt bdquoErfolgsbedingungen fuumlr Systemspruumlnge und Leitbilder einer ressourcenleichten Gesellschaftldquo

Wirtschaftens angestrebt werden

beispiele dazu

Europa 2020 Idee der Entkopplung

durch intelligentes nachhaltiges und

integratives Wachstum

Enquete Kommission fuumlr Wachs-

tum Wohlstand und lebensqualitaumlt in

Deutschland mit konkreten Handlung-

sempfehlungen fuumlr mehr Wohlstand

bei gleichzeitiger Abkopplung vom

Ressourcenverbrauch

ProgRess 1 und 2 in Deutschland

Programme die nachhaltige Nutzung

der natuumlrlichen Ressourcen in den

fokus stellen

Diese Entwicklungen haben dazu

beigetragen dass das leitbild einer

bdquoressourcenleichten Gesellschaftldquo die

innerhalb des zur Verfuumlgung stehenden

umweltraumes eine hohe lebensquali-

taumlt und Entfaltung des der Einzelnen

sowie der Gemeinschaft foumlrdert und

fordert sowohl in der Wissenschaft

Seite 23 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

GreenEconomy

Green Economy ndash verstanden

als eine wettbewerbsfaumlhige

umwelt- und sozialvertraumlgliche

Wirtschaftsweise ndash wird seit etwa

2007 zum neuen Leitbild in der

internationalen und nationalen

Diskussion zu Wachstum Wohl-

stand und Lebensqualitaumlt Der

begriff wurde federfuumlhrend von

uNEP gepraumlgt

Aufgrund der folgewirkungen die mit

dem aktuellen Wirtschaftssystem ver-

bunden sind wie beispielsweise fort-

schreitender Klimawandel biodiversi-

taumltsverlust und Ressourcenknappheit

setzt sich zunehmend die Auffassung

durch dass dieses ressourcen- und

energieintensive Wirtschaftsmodell

nicht uneingeschraumlnkt fortgesetzt wer-

den kann

Die Chance fuumlr eine nachhaltige faire

und offene Zukunft im Sinne einer

Green Economy ist daher die Entwick-

lung eines Wirtschafts- und Gesell-

schaftsmodells das sowohl die nach-

haltige Nutzung der Oumlkosysteme als

auch den gesellschaftlichen Wohlstand

sichert Dies macht es erforderlich dass

die Produktions- und Konsumprozesse

innerhalb oumlkologischer und sozialer

leitplanken stattfinden und die End-

lichkeit der Ressourcen beruumlcksichtigt

wird

fuumlr die umsetzung von Green

Economy wurde die Green Econo-

my Initiative ins leben gerufen die

Entscheidungstraumlger unterstuumltzen soll

eine ressourcen- und Co2-aumlrmere und

sozial gerechtere Wirtschaft zu rea-

lisieren Das umsteuern in Richtung

einer Green Economy stellt eine sehr

hohe Herausforderung fuumlr Wirtschaft

und Gesellschaft dar Der Uumlbergang

zu einer nachhaltigeren Wirtschafts-

weise bedarf der Erschlieszligung neuer

Zukunftsmaumlrkte sowie neuer Geschaumlfts-

modelle die eine drastische Steige-

rung der Ressourceneffizienz in den

Produktions- und Dienstleistungssek-

toren bewirken Es bedarf staatlicher

flankierungsmaszlignahmen um diesen

Wirtschaftskurs zu unterstuumltzen die

erforderlichen leitplanken zu setzen

sowie das gesellschaftliche bewusstsein

und nachhaltigere Konsumstile dahin-

gehend zu foumlrdern

Towards a Green Economy 1

UNEP (2011) Towards a Green Economy ndash Pathways to Sustainable Development and Poverty Eradicati-on A Synthesis for Policy Makers

OECD (2011) Towards Green Growth 2

OECD (2010) Transition to a low-carbon economy ndash public goals and corporate practices OECD Publishing 3

Europa 2020 Strategie ndash Eine Strategie fuumlr intelligentes nachhaltiges und integratives Wachstum 4

Discussions about Green Econo-my often ignore the Social 5

This short 10 minute video addresses this issue

uNRISDlsquos Project on the Social Dimensions of Green Economy and Sustainable Development 6

Modul bdquoWirtschaftNeue Wirt-schaftsordnung (WIN)ldquo 7

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Forum fuumlr Verantwortung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut

Growing green economies 8

Von Rio nach Rio+20

TED 2010 Tim Jackson An ec-onomic reality check 9

Tim Jackson stellt ein Konzept vor dass es durch feste oumlkonomische Prinzipien ermoumlglicht aktuelle Krisen zu uumlberwinden und in die Zukunft zu investieren

TED 2012 Juan Verde Towards the green economy 10

Juan Verde ist uumlberzeugt dass be-reits verfuumlgbare Innovationen eine beispiellose Zunahme von gruumlner Technologie und damit einen oumlkono-mischen Wandel hervorrufen koumlnnen

Seite 24 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpwwwuneporgpublicationscontentspub_details_search

aspID=4188 middot 2 httpwwwoecd-ilibraryorgenvironmenttowards-green-

growth_9789264111318-en middot 3 httpdxdoiorg1017879789264090231-

en middot 4 httpeceuropaeueurope2020 middot 5 httpswwwyoutubecom

watchv=O5lBwrJcUOk middot 6 httpwwwunrisdorggreeneconomy middot

7 httpwwwforum-fuer-verantwortungdepublikationenwirtschaftneue-

weltordnung middot 8 httpswwwyoutubecomwatchv=m9AS6KT7a5Y middot

For more info visit wwwoecdorgrio+20 middot 9 httpwwwtedcomtalks

tim_jackson_s_economic_reality_check middot 10 httpswww youtubecom

watchv=x-7ZBairDh4

Seite 25 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

four returnsPrinzip

Commonlandrsquos approach is to

restore landscapes by building

and (co-) funding sustainable

businesses in 3 landscape zo-

nes delivering 4 types of return

inspirational social natural and

financial return within a 20 years

time horizon

Return of Inspiration Giving

people hope and a sense of pur-

pose

Return of Social Capital bringing

back jobs business activity edu-

cation and security

Return of Natural Capital Resto-

ring biodiversity soil and water

quality

Return of financial Capital Reali-

zing long-term sustainable profit

Ein landstrich braucht auf lange Sicht

drei Zonen um dauerhaft von nutzen

zu sein

Natural Zone

Investment Restoring vegetation Plan-

ting native trees and clearing invasive

species Natural restoration limited

maintenance

Return Co2 capture water soil Resto-

red biodiversity forestry hunting

Tourism

Combined Zone

Investment Restoring landscape Plan-

ting usable trees Restoring perennial

vegetation and soil limited mainten-

ance

Return Co2 capture water soil

Partially restored biodiversity Agrofo-

restry fruit trees timber Tourism

Economic Zone

Investment Sustainable agriculture fo-

restry aquaculture Real estate infras-

tructure fitting in landscape Ventures

with positive impact on landscape

Return Co2 capture water soil Crops

and products New businesses new

collaborations Economic development

(wwwcommonlandcom)

commonlandcom 1

Organisation die sich fuumlr die groszligflauml-chige Restauration von Landschaften einsetzt Auf deren Internetpraumlsenz werden deren Ziele und Vorgehens-weisen schnell deutlich Zusaumltzlich gibt es viele Paper und Videos

four returns Three Zones

Ferwerda W Four Returns Three Zones 20 years A systemic and practical approach to scale up land-scape restoration by business and investors to create a restoration in-dustry chapter in book (2015) bdquoLand Restoration Reclaiming Landscapes for a Sustainable Futurerdquo (Elseviers Publication)

John D Liu Hope in a changing climate 2

Liu stellt vor wie vertrocknete Landschaften wiederbelebt werden koumlnnen

Chris McKnett The investment logic for sustainability 3

Groszliginvestoren als Schluumlsselspieler fuumlr den oumlkologischen Fortschritt

1 wwwcommonlandcom middot 2 httpswwwyoutubecom

watchv=41qnjXKdE70 middot

3 httpswwwtedcomtalkschris_mcknett_the_investment_logic_for_

sustainability

Seite 26 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

DeutscheNachhaltigkeitsstrategie

Die Nationale Nachhaltigkeits-

strategie bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo beschlossen im

Jahr 2002 bestimmt den Kurs fuumlr

eine nachhaltige Entwicklung auf

der nationalen Ebene

Ihre leitlinien sind Generationenge-

rechtigkeit lebensqualitaumlt sozialer

Zusammenhalt und internationale Ver-

antwortung In dem Dokument wurden

Ziele (i d R fuumlr das Jahr 2020) fuumlr die

oumlkologische oumlkonomische und soziale

Nachhaltigkeit benannt und insgesamt

21 Schluumlsselindikatoren definiert die

es gestatten den Erreichungsgrad

dieser Ziele bereits heute statistisch zu

messen und die weitere Entwicklung

Jahr fuumlr Jahr zu beobachten

Die Indikatoren beschreiben nicht

nur Ziele an sich sondern gelegentlich

auch sogenannte Zwischenziele deren

Erreichung wiederum den fortschritt

auch bei anderen Zielen voranbringt

So zb bedeutet eine Verbesserung

beim Indikator sbquoEnergieproduktivitaumltlsquo

gleichzeitig auch eine Verbesserung des

Indikatorwertes bei den Treibhausgase-

missionen

Seit der ersten Version der Nach-

haltigkeitsstrategie wurden die Indi-

katoren teilweise erweitert und der

aktuellen Situation angepasst wie zb

die neuen Indikatoren wie Anteil des

Stroms aus erneuerbaren Energiequel-

len am Stromverbrauch oder Schulden-

stand so dass im neuesten Indikato-

renbericht 2012 effektiv 38 Indikatoren

untersucht werden

Diese Indikatoren werden im Abstand

von zwei Jahren in Indikatorenbe-

richten des Statistischen bundesamtes

aktualisiert und der aktuelle Stand und

Entwicklungen dargestellt

Seit 2002 wurden 3 fortschritts-

berichte veroumlffentlicht in denen die

Strategie weiterentwickelt und aktua-

lisiert wird 2004 bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo 2008 bdquofuumlr ein nachhal-

tiges Deutschland und fortschrittsbe-

richt 2012

Die bundesregierung bereitet derzeit

die bdquoNachhaltigkeitsstrategie 2016ldquo vor

ndash und schreibt damit die Nachhaltig-

keitsstrategie fort

bundesregierung (2002) Perspektiven fuumlr Deutschland 1

10 Jahre Nachhaltigkeit bdquomade in Germany 2

Kurzpapier zum Fortschrittsbericht

basisinformationen Lexikon der NachhaltigkeitAachener Stiftung 3

bundesregierung im Web 4

Internetauftritt der Bundesregierung zur nationalen Nachhaltigkeitsstrate-gie mit kurzem Themenuumlberblick

Silke uebelmesser How demographic change is sha-ping our future 5

Ausblick auf die Herausforderun-gen vor die uns der demographische Wandel in den naumlchsten Jahren stellt

1 httpwwwbundesregierungdeContentDE_Anlagen

Nachhaltigkeit-wiederhergestelltperspektiven-fuer-deutschland-

langfassungpdfjsessionid=DD7315CEA90912E6C3977178854C9BDB

s3t1__blob=publicati-onFileampv=3 middot 2 httpwwwbundesregierung

deContentDE_AnlagenNachhaltigkeit-wiederhergestellt2012-

05-09-kurzpapier-zum-fortschrittsbericht-2012-barrierefrei

pdfjsessionid=DD7315CEA90912E6C3977178854C9BDBs3t1__

blob=publicationFileampv=3 middot 3 httpswwwnachhaltigkeitinfoartikel

nationale_nachhaltigkeitsstrategie_entwicklung_1694htm middot 4 httpswww

bundesregierungdeWebsBregDEThemenNachhaltigkeitsstrategie1-

die-nationale-nachhaltigkeitsstrategienachhaltigkeitsstrategie_node

html middot 5 httptedxtalkstedcomvideoHow-demographic-change-is-

shapisearch3Agermany

Seite 27 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren

Nachhaltiges Produzieren und

Konsumieren hat sich in den letz-

ten zwei Jahrzehnten zu einem

der wichtigsten Themenbereiche

der Nachhaltigkeitsdiskussion

auf dem internationalen euro-

paumlischen und nationalen Level

entwickelt

Die globalen Klimaveraumlnderungen

und umweltbelastung verdeutlichen

die Notwendigkeit einer systemischen

sozial-oumlkologischen Transformation

der Gesellschaft in Richtung Nach-

haltigkeit bdquobereits seit geraumer Zeit

befindet sich das fossile oumlkonomische

System international im umbruch

Dieser Strukturwandel wird vom

WbGu (Wissenschaftlicher beirat der

bundesregierung Globale umweltver-

aumlnderungen) als beginn einer bdquoGroszligen

Transformationldquo zur nachhaltigen Ge-

sellschaft verstanden die innerhalb der

planetarischen leitplanken der Nach-

haltigkeit verlaufen mussldquo (WbGu

2011 S 1) Ein Uumlberschreiten dieser

leitplanken koumlnne die oumlkologischen

Rahmenbedingungen veraumlndern und

ein Risiko fuumlr die zukuumlnftigen Genera-

tionen darstellen (vgl Potsdam-Institut

fuumlr Klimafolgenforschung 2009)

Das Tempo des Verbrauchs von

natuumlrlichen Ressourcen der von 10

Mrd Tonnen 1950 auf 70 Mrd Tonnen

2010 rapide gestiegen ist kann nicht

fortgesetzt werden um im Rahmen der

planetarischen Grenze zu wirtschaften

muumlsste der globale Ressourcenver-

brauch bis 2050 etwa halbiert werden

(Schmidt-bleek 2007 uNEP 2011)

Auf der nationalen Ebene muumlsste die

Reduktion des Ressourcenverbrauchs

um einen faktor 10 und auf der Haus-

haltsebene in Deutschland um den fak-

tor 5 auf etwa 8 Tonnen pro Kopf und

Jahr (lettemeier etal 2014) reduziert

werden

Eine radikale Reduzierung des

Ressourcenverbrauchs bei gleichzeitig

groumlszligtmoumlglicher lebensqualitaumlt welt-

weit ist eine globale Herausforderung

des 21 Jahrhunderts Der Weg hin zu

einer 8t-Gesellschaft (lettenmeier et

al 2014) verlangt nach einer nachhal-

tigeren Gestaltung von Produktions-

und Konsummustern sowie der damit

Material footprint 1

Lettenmeier Michael Liedke Chris-ta Rohn Holger (2014) Eight Tons of Material Footprint - Suggestion for a Resource Cap for Household Cons-umption in Finland In Resources 33 (2014) S 488-515

Stellschrauben fuumlr Nachhaltigkeit

Liedtke Ch etal (2015b) Stell-schrauben fuumlr Nachhaltigkeit Trends und Verantwortungen in Produktion und Konsum in Stiftung Entwicklung und Frieden (Hrsg) Globale Trends 2015 Perspektiven fuumlr die Gesellschaft Fischer Verlag 2015 S 299-314

Marrakech-Prozess 2

Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren in der Eu 3

Sustainable Consumption and Production and the SDGs 4

UNEP Post 2015 Note 2

Indikatoren 5

European food Sustainable Cons-umption and Production Round Table 6

The Story of Stuff 7

Der Film beschreibt den kompletten Konsumkreislauf mit seinen sozialen und oumlkologischen Folgen (deutsch)

unsichtbare Schaumltze im Mobil-telefon Ein Animationsfilm zum Recycling von Handys 8

Eine Veranschaulichung des Lebens-zyklus elektronischer Geraumlte am Bei-spiel Handy Die Wiederverwendung von bis zu 80 Prozent der Rohstoffe in gebrauchten Handys ist zentraler Bestandteil der bdquoRohstoff-Expediti-on die vom Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung anlaumlsslich des Wissenschaftsjahres 2012 ausgerufen wurde

Seite 28 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

verbundenen Produkt-Dienstleistungs-

systeme wie Infrastrukturen

Nachhaltiges Konsumieren und Produ-

zieren wird definiert alsldquo a holistic

approach to minimising the negative

environmental impacts from consump-

tion and production systems while

promoting quality of life for allrdquo (uNEP

2015a S 10) Der holistische Ansatz

Sustainable Production and Consumption Systems

Lebel L etal (Hrsg) (2010) Sustainable Production and Cons-umption Systems Knowledge Enga-gement and Practice Springer

Planetarische Grenzen 9

Potsdam-Institut fuumlr Klimafolgenfor-schung (2009) Planetarische Gren-zen Ein sicherer Handlungsraum fuumlr die Menschheit Pressemitteilung vom 23092009

uNEP (2015a) Sustainable Cons-umption and Production A Hand-book for Policymakers 10

uNEP (2015b) Sustainable Cons-umption and Production Indica-tors for future SDGs 11

Konsum und Nachhaltigkeit 12

Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung (2010) Konsum und Nachhaltigkeit Wie Nachhaltigkeit in der Konsum-gesellschaft kaumluflich und (er)lebbar wird Eine Aufgabe fuumlr Politik Wirt-schaft Buumlrgerinnen und Buumlrger

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

faktor 4

Weizsaumlcker EU von Lovins AB Lovins LH (1995) Faktor Vier Doppelter Wohlstand ndash halbierter Naturverbrauch Der neue Bericht an den CLUB OF ROME Muumlnchen Verlag Droemer Knaur

Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung (2011) Der Deutsche Nachhaltig-keitskodex 13

Welt im Wandel

WBGU (2011) Welt im Wandel Gesellschaftsvertrag fuumlr eine Groszlige Transformation Hauptgutachten Berlin

Global Guidance Principles for Life Cycle Assessment Databases

UNEPSETAC (2011) Global Gu-idance Principles for Life Cycle Assessment Databases ndash A Basis for Greener Processes and Products Paris France

Modul bdquoKonsum (KON)ldquo 14

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Didaktische Module bdquoVom Wissen zum Handelnldquo Modul bdquoKons-um (KON)ldquo Forum fuumlr Verantwor-tung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Ot-zenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut Was hat unser Konsum mit Klima- und Ressourcenschutz zu tun Was sind die Trends in der weltwei-ten Entwicklung und welche Strategi-en koumlnnen Wohlstand erhalten ohne das System Erde zu uumlberlasten

MIPS ndash Wieviel umwelt braucht der Mensch

Schmidt-Bleek F (1994) Wieviel Umwelt braucht der Mensch MIPS das Maszlig fuumlr oumlkologisches Wirtschaf-ten Basel Boston Birkhaumluser Verlag

TED 2010 Tim Jackson An econi-mist reality check 15

Tim Jackson spricht uumlber Rezession Klimawandel und Ungleichheit und wie wir in eine bessere Zukunft inves-tieren koumlnnen

Von sozial-oumlkologischen Experi-menten in den Alltag 16

Vortrag von Michael Minis auf der Tagung bdquoWas bewegt Von sozial-ouml-kologischen Experimenten in den Alltagldquo (8 und 9 Maumlrz 2012 Berlin) Kritische Reflektion von Produktions- und Konsummustern

was-bewegtorg 17

Pionierhafte Konzepte fuumlr einen nachhaltigen Wandel von Produk-tions- und Konsummustern werden vorgestellt und kritisch reflektiert - sowohl aus praktischer als auch aus wissenschaftlicher Sicht In diesem Zusammenhang wird Tamyca als Konzept zur Aumlnderung der zukuumlnfti-gen Automobilnutzung dargestellt

amp

(siehe Abbildung 1 unten) der unter-

schiedliche Interventionsmoumlglichkeiten

im lebenszyklus eines Produktes oder

einer Dienstleistung umfasst hat eine

entscheidende bedeutung fuumlr systemi-

sche betrachtung der Produktions- und

Konsumsysteme

uNEP definiert Grundcharakteristika

der nachhaltigen Produktions-Konsum-

systeme (uNEP 2015a S 10)

Verbesserung der lebensqualitaumlt

unter beruumlcksichtigung des Ressour-

cenbedarfs zukuumlnftiger Generationen

und umweltqualitaumlt

Entkopplung des Wirtschaftswachs-

tums vom Ressourcenverbrauch durch

Seite 29 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

- Reduktion von Material- und

Energieintensitaumlt sowie der Emissi-

on- und Abfallmengen von Produkti-

on- und Konsumaktivitaumlten

- foumlrderung des Wandels zu energie-

und materialeichten Konsummustern

ohne Verzicht auf lebensqualitaumlt

Data

LCA data (including data for carbon and water footprint exposure and hazard data etc)

Life Cycle Approaches

LCA Carbon and water footprint material flow accounting risk assessment social LCA Life cycle costing

Life cycle sustainability assessment etc

Programmes and activities

Design for environment eco-labelsgreen procurement recycling design for

sustainability sustainable procurement etc

Life cycle

management systemsand sustainable consumption

and production policies

Sustainability

Abb 2 Holistischer Systemansatz zu nachhaltigen Produktions-Konsumsysteme (uNEP 2015a S 41)

Quelle Eigene Darstellung

Anwendung des lebenszyklusansat-

zes unter beruumlcksichtigung der Aus-

wirkungen auf die umwelt von allen

Phasen der Produktions- und Kons-

umprozesse

Strategisches Vorgehen gegen

Reboundeffekte (Kompensation der

Efffizienzgewinne durch steigenden

Konsum)

Auf globaler Ebene wird die Proble-

matik der nachhaltigeren Produktions-

und Konsummuster vorrangig von den

Vereinten Nationen (uN) und ihren

unterorganisationen wie etwa der

Commission on Sustainable Develop-

ment (CSD) und dem united Nations

Environment Programme (uNEP)

sowie von weiteren internationalen

organisationen wie der organisation

Politische Umsetzung der Strategien und Maszlignahmen zu Nachhaltigem Produzieren und Konsumieren

Welt

2015 UN Vollversammlung verabschiedete Ziele fuumlr nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals- SDGacutes siehe httpwwwforu-muedewp-contentuploads201507SDG-Factsheet_FUEpdf Ziel 12 lautet bdquoFuumlr nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgenldquo Die SDGs sollen ab 2016 bis 2030 verwirklicht werden Sie bilden ndash gemeinsam mit Umsetzungsmaszlignahmen Indikatoren zur Fortschritts-messung sowie Uumlberpruumlfungsmechanismen ndash die so genannte Post-2015-Agenda

Seite 30 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Europaumlische Union

2012 EU-Direktive zur Erhoumlhung der Energieeffizienz (Energy Efficiency Directive) gezielt auf die Einfuumlhrung von Maszlignahmen zur Erreichung von 20-Erhoumlhung der Energieeffizienz bis zum Jahr 2020 in den Laumlndern der Europaumlischen Union

2010 Europa 2020-Wirtschaftsprogramm gezielt auf ein bdquointelligentes nachhaltiges und integratives Wachstumldquo und eine bessere Koordinie-rung der nationalen und europaumlischen Wirtschaft bis zum Jahr 2020

2009

Oumlkodesign-Richtlinie der EU (2009125EG) die die Anforderungen an die umweltgerechte Gestaltung energieverbrauchsrelevanter Produkte (Energy-related Products ErP) formuliert

2008 Aktionsplan der EU-Kommission zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren und zu Industriepolitik Der Aktionsplan zielte auf die Foumlrderung von Innovationen zu nachhaltigeren Produktion und der Nachfrage nach nachhaltigeren Guumltern und Dienstleistungen

2012 Konferenz der Vereinten Nationen uumlber nachhaltige Entwicklung (Rio+20) - Festlegung des Konsultationsprozesses zu den Zielen nachhaltiger Entwicklung

Beschluss zu 10 Jahresprogramm zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (10 Year Framework of Programmes 10YFP) ge-zielt auf eine weltweite verstaumlrkte Einfuumlhrung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmuster

2005 Gruumlndung des UNEP-Center for Sustainable Production and Consumption (siehe wwwscp-centreorg) am Wuppertal Institut als Hausinstitut der Vereinten Nationen den Marrakesch-Prozess zu unterstuumltzen2003

2003 Internationales Expertentreffen in Marrakesch (vgl wwwunorgesasustdevsdissuesconsumptionmarrakechhtm) organisiert von den Vereinten Nationen Start des sog bdquoMarrakesch-Prozessesldquo koordiniert durch das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und die Abteilung fuumlr wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten der Vereinten Nationen (UN-DESA)

2002 Der zweite Weltgipfel fuumlr Nachhaltige Entwicklung (WSSD) 2002 in Johannesburg das beschlossene Umsetzungsprogramm (bdquoPlan of Implementationldquo) widmet dem Uumlbergang zu nachhaltigeren Konsum- und Produktionsmustern ein eigenes Kapitel in dem wichtige Ansatzpunkte fuumlr die Umsetzung wie Monitoring Life-Cycle-Analysis Oumlkoeffizienzprogramme Indikatoren zielgruppenspezifische Informations- und Aufklaumlrungsprogramme hervorgehoben werden

1995 Gruumlndung der Kommission fuumlr Nachhaltige Entwicklung (Commission on Sustainable Development - CSD) der Vereinten Nationen Ausarbeitung des Internationalen Arbeitsprogramms zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (bdquoInternational Work Programme on Changing Consumption and Production)

1992 Erster Weltgipfel zu Nachhaltiger Entwicklung in Rio de Janeiro Der Kapitel 4 des Abschlussdokuments bdquoAgenda 21 bdquoVeraumlnderung der Konsumgewohnheitenldquo adressiert zwei Themenbereiche bdquoUumlberkonsum von Ressourcenldquo und bdquo(Negative) Effekte des Konsumen-tenverhaltensldquo die bis heute im Zentrum der globalen Debatte um Konsum- und Produktionsmuster stehen

Seite 31 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2006 Verabschiedung neuer angepassten Version der Nachhaltigkeitsstrategie die konkrete Zielsetzungen und Maszlignahmen fuumlr prioritaumlre Bereiche wie Klimawandel nachhaltige Produktion und nachhaltiger Konsum Demografie Migration gesellschaftliche Integration ua benennt

2001 Erste EU-Nachhaltigkeitsstrategie gezielt auf Verbesserung der Lebensqualitaumlt heutiger und zukuumlnftiger Generationen

Gruumlnbuch der Europaumlischen Kommission zur Integrierten Produktpolitik mit den Schwerpunkten oumlkologische Gestaltung von Produkten Bedeutung der Preisbildung und Konsumentenentscheidungen

1993 Einfuumlhrung des EU-Oumlko-Audits (Eco- Management and Audit Scheme (EMAS) EMAS-Verordnung adressiert die Eigenverantwortung der Wirtschaft bei der Bewaumlltigung ihrer direkten und indirekten Umweltauswirkungen

1992 Einfuumlhrung des freiwilligen Europaumlischen Umweltzeichens (kurz Euroblume bzw EU-Ecolabel) zur Kennzeichnung von Verbraucherpro-dukten und Dienstleistungen (Verordnung EWG 880) gekennzeichnet werden Konsumguumlter die sich durch besondere Umweltvertraumlglich-keit und vergleichsweise geringe Gesundheitsbelastung auszeichnen Die Auszeichnung wird eigenverantwortlich durch nationale Institute der teilnehmenden Laumlnder vergeben

Deutschland

2015 Anfang des politischen Dialogprozesses zur Umsetzung der Ziele nachhaltiger Entwicklung (Sustainable Development Goals)

2014 Kabinettsbeschluss der Bundesregierung uumlber die Nationale Nachhaltigkeitsstrategie die einen bdquowesentlicher Rahmenldquo fuumlr die Umsetzung der SDGs in Deutschland werden soll

2008 Gruumlndung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises der den Wandel zu einer nachhaltigen Gesellschaft unterstuumltzt die relevanten Akteure aus Wirtschaft Kommunen und Forschung in nachhaltigem Handeln bestaumlrkt und dazu beitraumlgt die Grundsaumltze nachhaltiger Entwicklung in der oumlffentlichen Wahrnehmung staumlrker zu verankern

2004 Start eines langfristigen bdquoNationalen Dialogprozesses zur Weiterentwicklung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmusterldquo an dem Akteure aus Politik Wirtschaft Wissenschaft und Zivilgesellschaft in den Dialog bringt Die Initiative wird durch das Bundesumweltministe-rium und das Umweltbundesamt koordiniert

2002

Deutsche Nationale Nachhaltigkeitsstrategie ndash beschlossen von der Bundesregierung wird in den naumlchsten Jahren mehrere Male uumlberar-beitet und an die aktuellen Trendentwicklungen angepasst

Seite 32 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2001 Berufung des Rates fuumlr Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung mit dem Ziel Beitraumlge zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln In diesem Rahmen beschaumlftigt sich der Rat mit der Problematik des nachhaltigen Konsums (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_Maerz_2010_01pdf) und auch eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr Unternehmen (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaRNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Janu-ar_2012pdf)

Die Entwicklung von nachhaltigeren Produktions- und Konsummustern wird in Deutschland von weiteren Institutionen gefoumlrdert und aktiv unterstuumlzt Dazu gehoumlren ua Netzwerke zu Verbraucherforschung in Bund und einigen Laumlndern

- Foumlrderprogramme der sozialoumlkologischen Forschung des BMBFacutes httpwwwfonadede19711 - Sachverstaumlndigerrat fuumlr Verbraucherfragen httpwwwsvr-verbraucherfragende - Deutscher Nachhaltigkeitspreis (httpswwwnachhaltigkeitspreisde)

1997 Im Jahr 1997 begann das von den beiden Institutionen initiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur Fundierung und Evaluierung nachhaltige-rer Konsummuster und Verhaltensstileldquo

1993 In Deutschland wurde bereits vor 1993 von einzelnen Wissenschaftlern auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffizienz und die Rolle nach-haltigeren Produzierens und Konsumierens wie des Designs fuumlr eine nachhaltige Entwicklung hingewiesen (von WeizsaumlckerLovinsLovins 1995 Schmidt-Bleek 1994) Das Bundesumweltministerium (BMU) und das Umweltbundesamt (UBA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre eine breite gesellschaftliche Debatte zu diesem Thema

Economic Co-operation and Develop-

ment (oECD) getragen Die CSD

der Vereinten Nationen wurde nach

dem uN-Weltgipfel in Rio de Janeiro

1993 gegruumlndet um die umsetzung

der Agenda 21 voranzutreiben Die

Kommission hatte bereits zu beginn

das Themenfeld bdquoKonsum- und Produk-

tionsmusterldquo zu ihrem Arbeitsschwer-

punkt erklaumlrt In folge dessen wurde

im Jahr 1995 das bdquoInternational Work

Programme on Changing Consumption

and Production Patternsldquo (IWPCCPP)

verabschiedet Zu den Hauptaufgaben

des Programms gehoumlren

die Identifikation der politischen

Implikationen von Konsumtrends und

Produktionsmustern

die Revision von uN-Richtlinien fuumlr

den Konsumentenschutz sowie

die Evaluation der Effektivitaumlt von

politischen Maszlignahmen die auf die

Aumlnderung von Konsum- und Produkti-

onsmustern zielen

In Deutschland wurde bereits vor

1993 von einzelnen Wissenschaftlern

auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffi-

zienz und die Rolle nachhaltigeren Pro-

duzierens und Konsumierens wie des

Designs fuumlr eine nachhaltige Entwick-

lung hingewiesen (von Weizsaumlcker

lovinslovins 1995 Schmidt-bleek

1994) Das bundesumweltministerium

(bMu) und das umweltbundesamt

(ubA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre

eine breite gesellschaftliche Debatte zu

diesem Thema Im Jahr 1997 begann

das von den beiden Institutionen ini-

tiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur

fundierung und Evaluierung nachhal-

tigerer Konsummuster und Verhaltens-

stileldquo Die TeilnehmerInnen dieses Pro-

gramms haben sich im Jahr 2000 in der

so genannten bdquoTutzinger Erklaumlrungldquo

auf eine Allianz fuumlr einen nachhaltige-

ren Konsum verstaumlndigt Ebenfalls im

Jahr 2000 richtete die bundesregierung

einen bdquoStaatssekretaumlrsausschuss fuumlr

Nachhaltige Entwicklungldquo ein Ein Jahr

spaumlter wurde der bdquoRat fuumlr Nachhaltige

Entwicklungldquo gegruumlndet der sich ua

intensiv mit der Problematik des Kons-

ums (httpwwwnachhaltigkeitsrat

deuploadsmediabroschuere_Kons-

um_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf) aber eben auch

eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr

unternehmen (wwwnachhaltigkeits-

Seite 33 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

ratdeuploadsmediaRNE_Der_Deut-

sche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_tex-

te_Nr_41_Januar_2012pdf)

Durch den Impuls des WSSD in

Johannesburg griffen 2004 das bundes-

umweltministerium und das umwelt-

bundesamt die Herausforderung auf

und initiierten in Deutschland einen

langfristigen bdquoNationalen Dialogprozess

zur Weiterentwicklung nachhaltiger

Konsum- und Produktionsmusterldquo der

Akteure aus Politik Wirtschaft Wis-

senschaft und Zivilgesellschaft in den

Dialog bringt

Die Entwicklung von Nachhaltigeren

Produktions- und Konsummustern wird

in Deutschland von weiteren Instituti-

onen gefoumlrdert und aktiv unterstuumltzt

Dazu gehoumlren ua

Netzwerke zu Verbraucherforschung

in bund und einigen laumlndern

foumlrderprogramme der sozialoumlkolo-

gischen forschung des bMbf (http

wwwfonadede19711)

Sachverstaumlndigenrat fuumlr Verbrau-

cherfragen

(wwwsvr-verbraucherfragende)

Deutscher Nachhaltigkeitspreis

(wwwnachhaltigkeitspreisde)

1 httpwwwmdpicom2079-927633488htm middot 2 httpwwwunepfr

scpmarrakech middot 3 httpeceuropaeuenvironmenteussdescp_enhtm

middot 4 httpwwwnrg4sdorgunep-post-2015-briefing-notes middot 5 http

wwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-indicators-

future-sdgs middot 6 httpwwwfood-scpeu middot 7 httpswwwyoutubecom

watchv=UCQLgACc6fQ middot 8 httpwupperinstorgawiasad2288 middot 9

httpswwwpik-potsdamdeaktuellespressemitteilungenarchiv2009

planetarische-grenzen-ein-sicherer-handlungsraum-fuer-die- middot 10 https

sustainabledevelopmentunorgpage=viewampnr=1951amptype=400ampmenu=35 middot

11 httpwwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-

indicators-future-sdgs middot 12 httpswwwnachhaltigkeitsratdefileadmin_

migratedmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf middot 13 httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmedia

RNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Januar_2012

pdf middot 14 httpwwwforum-fuer-verantwortungdepublikationenkonsum

middot 15 httpwwwtedcomtalkstim_jackson_s_economic_reality_

checklanguage=en middot 16 httpswwwyoutubecomwatchv=hQ73hv8GGSQ

middot 17 httpwwwwas-bewegtorg

Wie die oben dargestellte Entwick-

lung zeigt sind in der Zwischenzeit

Strategien und Maszlignahmen zur

umsetzung nachhaltiger Produktions-

und Konsummuster auf allen Ebenen

etabliert Eine nachhaltigere Gestaltung

der Wertschoumlpfungsketten von Pro-

dukten und Dienstleistungen setzt sich

immer mehr durch nachhaltige Guumlter

werden auch immer oumlfter von der

Gesellschaft nachgefragt Es wurden

sowohl Instrumente fuumlr die umsetzung

nachhaltigeren Produktionsmuster (wie

zb Oumlko-Audit Effizienzstandards) wie

auch zur unterstuumltzung von nachhalti-

geren Konsummustern (wie oumlko-label

gesellschaftliche Dialogprozesse)

entwickelt Das schafft groszlige Entwick-

lungspotenziale fuumlr Designer die die

oumlkologischen Anspruumlche erfuumlllen koumln-

nen indem sie zukunftfaumlhige Produkt-

Dienstleistungssysteme gestalten die

bei den moumlglichst kleinem Resoourcen-

verbrauch den von Kunden gewuumlnsch-

ten Nutzen stiften

claudiabo
Hervorheben

Seite 34 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design undNachhaltigkeit

Nachhaltige Entwicklung ist

eine grundlegend gestalterische

Aufgabe mit der Zielsetzung die

bestehenden Produktions- und

Konsumsysteme energie- und res-

sourceneffizienter zu entwickeln

Waumlhrend das ldquokonventionelle

Designrdquo Produkte entwirft und

dadurch Lebensstile vorgibt wer-

den in den neuen Ansaumltzen (wie

zb bdquoHuman Centered Designldquo

bdquopartizipatives Designldquo oder bdquoDe-

sign Activismldquo) die Verbraucher zu

Mitgestaltern (siehe ua fuad-

Luke A (2009) fuhs S brocchi

D Draser b et al (Hrsg) (2014))

Diese neue Designausrichtung

die sich unter dem begriff bdquoTrans-

formationsdesignldquo verbirgt (siehe

dazu Irwin T Tonkinwise C

Kossoff G (2012) SommerWel-

zer (2014)) beruht auf integrierten

Kompetenzen des Produkt-Servi-

ce- Social- und Kommunikations-

design und verbindet diese mit

einem nachhaltigen Transforma-

tions- wie Innovationsmanage-

ment

Design ist immer transformativ Egal

ob wir unser Handy benutzen ein buch

lesen eine Werbung anschauen oder

einen fahrkartenautomaten benutzen

die Nutzung spezifischer Produkte

Services sowie von Kommunikation

beeinflusst unsere Handlungen und

verdeutlicht gleichzeitig unsere eigene

Haltung unser Denken unsere kultu-

rellen Muster wie auch unsere Wuumln-

sche und Vorstellungen materialisieren

sich in Produkten Infrastrukturen und

Dienstleistungen und umgekehrt

Wir kaufen Produkte die uns einen so-

zialen Status geben ndash dabei wird nicht

nur der Status sondern auch Struktur

Sicherheit oder Identitaumlt vermittelt

Sie de-codieren uns und unsere Ge-

sellschaft

Die Gestaltung der materiellen basis

ndash das sind Produkte und Infrastruktu-

ren - unserer emotionalen wie auch

Grund-bedarfe greifen ineinander und

sind Ziel und Aufgabe von Design sie

sind Teil jeglicher Veraumlnderungsprozes-

se Damit ruumlckt Design in das Zentrum

gesellschaftlicher Entwicklungspro-

zesse Gleichzeitig nutzen und beein-

Change by design

Brown T (2009) Change by design How Design Thinking Transforms Organizations and Inspires Innovati-on HarperCollins

Developing Theories

Doordan D (2013) Developing Theories for Sustainable Design In Stuart Walker and Jaques Giard (eds) The Handbook of Design for Sustainability Bloomsbury London

Speculative Everything

Dunne A Raby F (2013) Specula-tive Everything Design Fiction and Social Dreaming pp 1ndash9 Cam-bridge MA The MIT Press

Design Research for Sustainable Social Innovation 1

Manzini E (2007) ldquoDesign Research for Sustainable Social Innovationrdquo Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Service Design Network (2014) What is Service Design 2

Design for the real world 3

Papanek V amp Fuller R B (1972) Design for the real world (p 22) London Thames and Hudson

Design Guide vom Wuppertal Insititut 4

inhabitat 5

TED 2010 Emily Pilloton Teaching design for change 6

Ansatz zur Foumlrderung von Schuumllern um mit smartem Design benachteilig-ten Gebieten neue Moumlglichkeiten zu geben

TED 2010 Eben bayer Are mus-h-rooms the new plastic 7

Eben Bayer erklaumlrt warum Pilze das neue nachhaltige Verpackungsmate-rial werden koumlnnen

TED 2010 Michael Pawlyn using naturersquos genius in architecture 8

Wie kann die Architektur von der Na-tur lernen um ressourceneffizienter und energieaumlrmer zu arbeiten

Seite 35 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design ActivismFuad-Luke A (2009) Design Ac-tivism Oxon Routledge

Nachhaltiges Design

Fuhs S Brocchi D Draser B et al (Hrsg) (2014) Die Geschichte des Nachhaltigen Designs Bad Hom-burg VAS

The Transition Companion

Hopkins R (2011) The Transition Companion Making Your Communi-ty More Resilient in Uncertain Times White River Junction VT Chelsea Green Publishing Company

Transition Design

Irwin T (2015) Transtion Design A Proposal for a New Area of Design Practice Study and Research Design and Culture Journal forthcoming July 2015

An Educational framework

Irwin T Tonkinwise C Kossoff G (2012) An Educational Framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon University

Tranformation of Society 9

Liedtke C Baedeker C Borelli LM (2015) Transformation Towards a Sustainable Society ndash Key Interventi-on Areas In Innov Ener Res

Value through less

Liedtke C Buhl J Ameli N (2013) Designing value through less by integrating sustainability strategies into lifestyles International Journal of Sustainable Design 2(2) 167-180

Transition Management Loorbach D (2007) Transition Ma-nagement New mode of governance for sustainable development Utrecht International Books

Sustainable Social Innovation 10

Manzini E (2007) Design Research for Sustainable Social Innovation Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Design Observer Group 11

Transformative Wissenschaft

Schneidewind U M Singer-Bro-dowski (2013) Transformative Wis-senschaft Klimawandel im deutschen Wissenschafts- und Hochschulsystem Metropolis 2013

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

The Design of Everyday Life

Shove E et al (2007) The Design of Everyday Life Berg London

Transformationsdesign Sommer B Welzer H (2014) Transformationsdesign Wege in eine zukunftsfaumlhige Moder-ne Muumlnchen oekom

Was ist Eco Design

Tischner U et al (2000) Was ist EcoDesign Ein Handbuch fuumlr oumlkolo-gische und oumlkonomische Gestaltung Verlag form praxis Frankfurt

Design for Transition 12

Tonkinwise C (2014) Design for Transition - From and to What

Weil Design die Welt veraumlndert

Von Borries F Fezer J (2013) Weil Design die Welt veraumlndert Texte zur Gestaltung Gestalten Verlag Berlin

Sustainable by Design

Walker S (2006) Sustainable by Design Explorations in Theory and Practice Earthscan London

brundtlandbericht

Weltkommission fuumlr Umwelt und Ent-wicklung (1987) Unsere gemeinsame Zukunft Brundtlandbericht Greven Eggenkamp Verlag

TED 2010 Dan Phillips Creative houses from reclaimed stuff 13

Beispiele fuumlr Haumluser aus recycelten Materialen

TED 2010 Mitchell Joachim Donrsquot build your home grow it 14

Der Stadtentwickler praumlsentiert wie eine nachhaltige Architektur auf Ba-sis von Pflanzenwachstum aussehen koumlnnte

Seite 36 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

flussen sie auch die oumlkosystemaren

Dienstleistungen Erhebliche 80 der

umweltauswirkungen eines Produktes

werden schon in der Entwurfsphase

festgelegt (Tischner et al 2000) Ein

transformatives und nachhaltiges Pro-

dukt oder eine Dienstleistung unter-

stuumltzt implizit individual- sozial- und

umweltvertraumlgliches Handeln bzw

macht Zielkonflikte sichtbar Es enthebt

den Nutzer nicht von jeglicher Verant-

wortung sondern hilft ihm diese zu

priorisieren und trainiert komplexe

resiliente Entscheidungsfindungen in

komplexen umwelten

Design hat nicht nur die Rolle des

schoumlnen Verhuumlllens Designer aumlstheti-

sieren natuumlrlich auch Gebrauchsgegen-

staumlnden ndash ein bedeutender faktor fuumlr

Wohlbefinden und Akzeptanz - doch

es ist fuumlr erfolgreiches Design (Timo-

thy Prestero wuumlrde sagen Design for

outcome ndash link TED-film) essentiell

bei der Gestaltung soziale und struk-

turelle Interaktionen und Anforderun-

gen miteinzubeziehen und dabei auch

die Grenzen unseres Oumlkosystems zu

beachten Eine komplexe Aufgabe die

einer ebenso komplexen Ausbildung

bedarf (vgl zb Massek 2015 Transiti-

on Design An Educational framework

for Advancing the Study and Design of

Sustainable Transitions Terry Irwin

Cameron Tonkinwise Gideon Kos-

soff 2015 School of Design Carnegie

Mellon university) Das nachhaltig-

keitsorientierte Transformationsdesign

waumlhlt nicht nur ressourcenleichte und

nicht toxische Materialien aus sondern

schafft auch Produkte oder Dienstleis-

tungskonzepte die fuumlr den Nutzer und

die Gesellschaft erstrebenswert sind

und diesen neue Moumlglichkeiten fuumlr

attraktive sowie nachhaltige Handlun-

gen bietet

In den letzten Jahren wurden be-

griffe wie Ecodesign oumlkologisches

Design Green Design Social Design

oder Sustainable Design immer mehr

etabliert sowohl in der fachdiskussion

als auch in der breiten Gesellschaft Die

Zielsetzung dieser neuen Designaus-

richtung ist es bdquomit einem intelligenten

Einsatz der verfuumlgbaren Ressourcen

einen moumlglichst groszligen Nutzen fuumlr

alle beteiligten Akteure (entlang der

Wertschoumlpfungskette) bei minimaler

umweltbelastung und unter sozial fai-

ren bedingungen zu erreichenldquo

(httpwwwecosignnetdie-ecosign

oekologie-designnachhaltiges-design

TischnerSchmidt-bleek 1995)

letztlich wurden dann diese Ansaumlt-

ze mit denen der Transitions- oder

Transformationsforschung und -um-

setzung verbunden Es geht also um

die Integration von Oumlkointelligenz und

Transitionsorientierung fuumlr eine nach-

haltige Entwicklung Diese drei begriffe

werden in der fachliteratur folgender-

maszligen definiert

Oumlkointelligente (=oumlko-effizien-

te) Guumlter sind Gegenstaumlnde Geraumlte

Gebaumlude und Infrastrukturen die bei

Minimierung von Material Energie

flaumlchenbedarf Abfall Transport Ver-

packung und gefaumlhrlichen Stoffen uumlber

den gesamten lebenszyklus hinweg

ndash von der Rohstoffgewinnung bis zum

Recycling ndash moumlglichst lange und moumlg-

lichst viel (unterschiedlichen an den

beduumlrfnissen des einzelnen Nutzers

gemessen) Nutzen erbringen (Schmidt-

bleek 2007 S 192) Oumlkointelligente

(=oumlko-effiziente) Dienstleistungen sind

die zweckdienliche bedarfsdeckung

unter Nutzung technischer Mittel mit

moumlglichst hoher Ressourcenprodukti-

vitaumlt und moumlglichst geringer Abgabe

gefaumlhrlicher Stoffe (Schmidt-bleek

2007 S 225)

Transition ist ein begriff der Trans-

formationsdiskussion und steht stark

im Zusammenhang mit Nachhaltiger

Entwicklung ndash haumlufig werden beide

begriffe sogar synonym verwandt Die

Definition beschreibt Transition als

nicht linearen systemischen Wandel

innerhalb einer Gesellschaft (loorbach

2007 SchneidewindSinger-brodowski

2013) Transitionen sind stufenweise

Uumlbergaumlnge von einem gesellschaftli-

chen Zustand in einen anderen zb die

Stufen die notwendig waren von einer

bdquoRaucherldquo-Gesellschaft im oumlffentli-

chen Raum mehr und mehr zu einer

bdquoNichtraucherldquo-Gesellschaft zu werden

Es geht dabei um interaktives explorie-

rendes lernen das System in dem wir

leben zu beschreiben und zu gestalten

mit der Moumlglichkeit aus fehlern zu

lernen und die Entscheidungspfade

gemeinsam entsprechend anzupassen

oder zu aumlndern Auch diese stehen eine

zentrale Aufgabe von Gestaltung

Nachhaltige Entwicklung ist eine bdquohellip

Entwicklung die die beduumlrfnisse der

Gegenwart befriedigt ohne zu riskie-

ren dass kuumlnftige Generationen ihre

eigenen beduumlrfnisse nicht befriedigen

koumlnnenldquo (Weltkommission fuumlr umwelt

und Entwicklung 1987 46)

Die Veraumlnderungsdynamik geht von

der etablierten Disziplin des Service

Designs aus und veraumlndert sich dann

in Zeit und Kontext uumlber ein Design

fuumlr soziale Innovationen bis hin zum

Transition Design Wobei sich Service

Design noch in existierenden soziooumlko-

nomischen und politischen Strukturen

Abgrenzung Der begriff der Transformation bezeichnet einen fundamentalen Veraumlnderungsprozess in jeglicher form waumlhrend hingegen die bezeichnung

Transition eher eine Veraumlnderung von einer Phase zu einer anderen Phase in einem Veraumlnderungsprozess beschreibt und damit etwas weniger grundlegend ist

Seite 37 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

bewegt geht es dem Design fuumlr soziale

Innovationen schon um das Veraumlndern

dieser Strukturen und setzt an neuen

oumlkonomischen Modellen an Dabei

werden soziale beduumlrfnisse besser

als durch bisherige loumlsungsansaumltze

adressiert was in sozialer Hinsicht zu

einem positiven Wandel beitraumlgt Tran-

sition Design geht noch einen Schritt

weiter und will radikal neue soziooumlko-

nomische und soziale Werte umsetzen

um so ein komplett neues Verstaumlndnis

von lebensstilen zu schaffen So be-

zieht Transition Design die Zusammen-

haumlnge von sozialen oumlkonomischen po-

litischen sowie oumlkologischen Systemen

mit ein und fuumlhrt so zu einem radikalen

sozialen und oumlkologischen Wandel

(Irwin T Tonkinwise C Kossoff

G Transition Design An Educational

framework for Advancing the Study

and Design of Sustainable Transitions

School of Design Carnegie Mellon

university)

Abbildung 3 zeigt diese Entwicklung

auf Die Gestaltung welche die In-

teraktion zwischen Menschen (sozial)

der gestalteten Welt und der umwelt

(bdquonatural worldldquo) miteinbezieht kann

mit dem begriff bdquoDesign for Interac-

tionsldquo umschrieben werden Gestalter

aus verschiedenen Disziplinen ob

Kommunikations- Produkt- oder Inter-

facedesigner arbeiten interdisziplinaumlr

in den drei fokusgebieten (bdquoDesign for

Serviceldquo bdquoDesign for Social Innovationldquo

und bdquoTransition Designldquo) Dabei bilden

die sozialen und oumlkologischen Rahmen-

bedingungen (bdquoNatural Worldldquo) den

uumlbergeordneten Kontext in welchem

sich alle Designprobleme und loumlsungen

bewegen Transition Design ist beson-

ders gut fuumlr die Erforschung komplexer

Systeme geeignet In der Analyse

von nachhaltigeren Produktions- und

Abb 1 Continuum of Design Approaches

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 24

Mature discipline

Designfor Service

Design within existing socio-economic amp political paradigms

Solutions reach users through many lsquotouch pointsrsquo over time through the design of expe-riences Solutions are based upon the observation and inter- pretation of usersrsquo behavior and needs within particular contexts Service design solutions aim to provide profit and benefits for the service provider and useful and desirable services for the user (consumer) Solutions are usually based within the business arena and existing dominant eco- no-mic paradigm

Developing discipline

Designfor Social Innovation

Design that challenges existing so-cio-economic amp political paradigms

Design that meets a social need more effectively than exis-ting solutions Solutions often leverage or lsquoamplifyrsquo exsiting under-utilized resources Social innovation is a lsquoco-designrsquo process in which design- ers work as facilitators and catalysts within transdisciplinary teams Solutions benefit multiple stakeholders and empower communi- ties to act in the public private com- mercial and non-profit sectors Design for social innovation represents design for emerging paradigms and alternative economic models and leads to significant positive social change

Emergent discipline

TransitionDesign

Design within radically new so-cio-economic amp political paradigms

Refers to design-led societal transition toward more sustain-able futures and the reconception of entire lifestyles It is based upon an under- standing of the interconnectedness and inter-dependency of social economic political and natural sys- tems Transition Design focuses on the need for lsquocosmopolitan localismrsquo a place-based lifestyle in which solutions to global problems are designed to be appropriate for local social and environmental conditions Transition Design challenges existing para- digms envisions new ones and leads to radical positive social and envi-ronmental change

Scale of time depth of engagement and context expand to include social amp environmental concerns

Seite 38 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpcampusburg-halledeid-neuwerk24-short-films-about-design

wp-contentuploadssites31201405design-research-nowpdf middot 2

httpwwwservice-design-networkorg middot 3 httpplaypenicomtekcsir

coza~acdceducationDr_Anvind_GupaLearners_Library_7_March_2007

Resourcesbooksdesignvictorpdf middot 4 httpwupperinstorgawias

ad2222 middot 5 httpinhabitatcomtagsustainable-design middot 6 httpwww

tedcomtalksemily_pilloton_teaching_design_for_changelanguage=en

middot 7 httpwwwtedcomtalkseben_bayer_are_mushrooms_the_

new_plasticlanguage=en middot 8 httpswwwtedcomtalksmichael_

pawlyn_using_nature_s_genius_in_architecture middot 9 httpsepub

wupperinstorgfiles60086008_Liedtkepdf middot 10 httpcampusburg-

halledeid-neuwerk24-short-films-about-designwp-contentuploads

sites31201405design-research-nowpdf middot 11 httpdesignobserver

comfeaturesmall-local-open-and-connected-resilient-systems-and-

sustainable-qualities37670 middot 12 httpswwwacademiaedu11796491

Design_for_Transition_-_from_and_to_what middot 13 httpswwwtedcom

talksdan_phillips_creative_houses_from_reclaimed_stufflanguage=en middot 14

httpswwwtedcomtalksmitchell_joachim_don_t_build_your_home_

grow_itlanguage=en

Abb 4 Design for Interactions

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 26

Designedbuilt World

ProductsCommunications and Environments

Design Sub-Disciplines Context of All DesignAreas of Design focus

Design for Interactions

Natural WorldDesign forService

Moderate changeExisting paradigms and systems

Design forSocial Innovation

Significant changeEmerging paradigms and systems

Transition Design

Radical changeFuture paradigms and systems

Konsummustern werden die alltaumlgli-

chen Handlungsmuster und -strukturen

(lebens- und Arbeitswelten) alltaumlg-

lichen Praktiken (lebensstilanalysen)

sowie die Kommunikation zwischen

den Subsystemen analysiert

Daruumlber hinaus bietet der Transi-

tion-Design-Ansatz in Verbindung mit

Handlungsmodellen fuumlr nachhaltiges

Produzieren und Konsumieren die

Moumlglichkeit realitaumltsnah moumlgliche

Models of Change zu erforschen fuumlr

diesen Zweck werden die Ansaumltze der

modernen Verbraucherforschung (li-

ving-lab-Ansatz Transformationstheo-

rien lebensstiltypen) sowie der

Entwicklung von unternehmenskultur

mit dem Ansatz des Transition Design

verbunden

erstellt von

bull Prof Dr Christa Liedtke

bull Dr Maria J Welfens

bull Hannah Fink

in Zusammenarbeit mit

bull Dr Alexandra Buumlttgen

bull Sarah Reddig

bull Christoph Tochtrop

Stand 16062016

Wuppertal Institut fuumlr Klima umwelt Energie

Doumlppersberg 19

42103 Wuppertal

Deutschland

Postfach 100480

42004 Wuppertal

Page 21: Crashkurs Nachhaltigkeit: eine multimediale Uebersicht · Institut für Klima, ... Eine differenzierte Ausarbeitung von Megatrends listet die European Envi-ronment Agency, ... Welt

Seite 21 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

cenleichten Gesellschaftldquo in politische

Programme und beschluumlsse integriert

wurde Anfang der 90er Jahre wur-

den verstaumlrkt Ansaumltze in die Debatte

eingebracht die den Schwerpunkt

der umweltpolitischen Diskussion auf

die Inputseite der wirtschaftlichen

Prozesse verlagerten und die begren-

zung menschlicher Eingriffe in die

Natur forderten (Schmidt-bleek 1994

Weizsaumlckerlovinslovins 1995) Aus

der Erkenntnis neuer oumlkologischer

Zusammenhaumlnge werden entsprechend

seitdem neue Anforderungen an die

umweltpolitik gestellt Im Sinne der

Vorsorge soll demnach unter einem

leitbild der Dematerialisierung eine

kontinuierliche Reduzierung der Ma-

terial- Energie- und flaumlchenintensitaumlt

des lebens und (weiter auf S 22)

Nutzen gestalten

Schmidt-Bleek FTischner U (1995) Produktentwicklung Nutzen gestalten ndash Natur schonen Schrif-tenreihe des Wirtschaftsfoumlrderungs-instituts Nr 270 Wirtschaftsfoumlrde-rungsinstitut der Wirtschaftskammer Oumlsterreichs

faktor 4

Weizsaumlcker EU von Lovins AB Lovins LH (1995) Faktor Vier Doppelter Wohlstand ndash halbierter Naturverbrauch Der neue Bericht an den Club of Rome Muumlnchen Verlag Droemer Knaur

Module WIN amp RE________________________

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Didaktische Module bdquoVom Wissen zum HandelnldquoModule bdquo WirtschaftNeue Weltordnung( WIN)bdquo und Ressourcen und Energie (RE)ldquo Forum fuumlr Verantwortung ASKO EU-ROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken

Modul WirtschaftNeue Weltordnung (WIN)

Wie koumlnnen Wohlstand und Lebens-qualitaumlt gesichert und die Natur und das Klima geschont werden Sind eine nachhaltigere Wirtschaft und ein stetiges Wirtschaftswachstum verein-bar Im Fokus dieses Moduls stehen Ziele Strategien und Instrumente ei-ner nachhaltigeren Wirtschaft Daruuml-ber hinaus beschaumlftigt sich das Modul mit der internationalen Dimension der Problematik und diskutiert die Eckpunkte einer neuen Weltordnung

Modul bdquoRessourcen und Energie (RE)ldquo

Eine nachhaltigere Energie- und Ressourcennutzung stellt eine globale Herausforderung dar Was sind die treibenden Kraumlfte unseres Ressour-cen- und Energieverbrauchs Wie sieht der Energie und Ressourcen-verbrauch in der Zukunft aus Wie sind die Wirtschaft- und Ressourcen-politik auf nationaler und internatio-naler Ebene miteinander verflochten Zu diesen Fragen finden Sie im Modul bdquoRessourcen und Energieldquo Informa-tionen und Arbeitsmaterialien

1 Band 1 httpwwwvditzdepublikationforesight-bericht-band-

1-gesellschaftliche-veraenderungen-2030 middot Band 2 httpwww

vditzdepublikationforesight-bericht-band-2-forschungs-und-

technologieperspektiven-2030 middot Band 3 httpwwwvditzdepublikation

foresight-bericht-band-3-geschichten-aus-der-zukunft-2030 middot 2 http

wwwbmubbunddeservicepublikationendownloadsdetailsartikel

deutsches-ressourceneffizienzprogramm-progress middot 3 httpwww

umweltbundesamtdepublikationentransformative-umweltpolitik-der-

beitrag-der middot 4 httpressourcenleichte-gesellschaftdeindexphpid=12 middot 5

httpswwwtedcomtalkspavan_sukhdev_what_s_the_price_of_nature

middot 6 httpswwwtedcomtalkstimothy_prestero_design_for_people_not_

awards

claudiabo
Hervorheben

Seite 22 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

als auch in der praktischen umsetzung

immer mehr an Konturen gewann

Auch fuumlr die Gestaltung von Produk-

ten und Prozessen wurden Strategien

entwickelt die zur loumlsung der genann-

ten Probleme integrierte Anwendungen

der Effizienz- Konsistenz- und Suffi-

zienzprinzipien vorschlagen (vgl ua

Schmidt-bleekTischner 1995)

BR

DW

ELT

EU 1972 1974 1986 1987 1992 1994 1995 1996 1999 2001 2002 2003 2004 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Limits to Growth

Gruumlndung UNEP Brundtland-Report

World Summit Rio de JaneiroWorld Summit Johannesburg

Marrakesch Prozess

Circular Economy Package

Gruumlndung WBCSD

UNCSD Sustainable Consumption Indicators

UN Sustainable Development Goals

EuropRohstoffstrategie

Fahrplan ress schonendes Europa EU-Dashboard

Europe 2020

European Ressource Efficiency Platform

European Ressources Forum

Gruumlndung Umweltbundesamt

Gruumlndung Bundesministerium fuumlr Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit

Aumlnderung Art 20a Grundgesetz

BMU-Ziel Faktor 25 bis 2020

Nationale Nachhaltigkeitsstrategie Verdopplung Rohstoffproduktivitaumlt bis 2020

Kreislaufwirtschaftsgesetz

WBGU Welt im Wandel

Rohstoffstrategie

ProgRess I

Gruumlndung Ressourcen-Kommission am Umweltbundesamt

Enquete Kommission Wachstum Wohlstand Lebensqualitaumlt

ProgRess II

National Ressources Forum

Umweltschutz als Wirtschaftsfaktor

World Ressources Forum

Rio +20

G7 Allianz Ressourceneffizienz

SDG-Report

G8 3R Action Plan

Europ Nachhaltigkeitsstrategie

Abb 1 Quelle Wuppertal Institut 2016 berg H Liedtke Ch Welfens J (2016) Hintergrundrecherche und Definition einer Ressourcenleichten Gesell-schaft Arbeitspapier im Projekt bdquoErfolgsbedingungen fuumlr Systemspruumlnge und Leitbilder einer ressourcenleichten Gesellschaftldquo

Wirtschaftens angestrebt werden

beispiele dazu

Europa 2020 Idee der Entkopplung

durch intelligentes nachhaltiges und

integratives Wachstum

Enquete Kommission fuumlr Wachs-

tum Wohlstand und lebensqualitaumlt in

Deutschland mit konkreten Handlung-

sempfehlungen fuumlr mehr Wohlstand

bei gleichzeitiger Abkopplung vom

Ressourcenverbrauch

ProgRess 1 und 2 in Deutschland

Programme die nachhaltige Nutzung

der natuumlrlichen Ressourcen in den

fokus stellen

Diese Entwicklungen haben dazu

beigetragen dass das leitbild einer

bdquoressourcenleichten Gesellschaftldquo die

innerhalb des zur Verfuumlgung stehenden

umweltraumes eine hohe lebensquali-

taumlt und Entfaltung des der Einzelnen

sowie der Gemeinschaft foumlrdert und

fordert sowohl in der Wissenschaft

Seite 23 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

GreenEconomy

Green Economy ndash verstanden

als eine wettbewerbsfaumlhige

umwelt- und sozialvertraumlgliche

Wirtschaftsweise ndash wird seit etwa

2007 zum neuen Leitbild in der

internationalen und nationalen

Diskussion zu Wachstum Wohl-

stand und Lebensqualitaumlt Der

begriff wurde federfuumlhrend von

uNEP gepraumlgt

Aufgrund der folgewirkungen die mit

dem aktuellen Wirtschaftssystem ver-

bunden sind wie beispielsweise fort-

schreitender Klimawandel biodiversi-

taumltsverlust und Ressourcenknappheit

setzt sich zunehmend die Auffassung

durch dass dieses ressourcen- und

energieintensive Wirtschaftsmodell

nicht uneingeschraumlnkt fortgesetzt wer-

den kann

Die Chance fuumlr eine nachhaltige faire

und offene Zukunft im Sinne einer

Green Economy ist daher die Entwick-

lung eines Wirtschafts- und Gesell-

schaftsmodells das sowohl die nach-

haltige Nutzung der Oumlkosysteme als

auch den gesellschaftlichen Wohlstand

sichert Dies macht es erforderlich dass

die Produktions- und Konsumprozesse

innerhalb oumlkologischer und sozialer

leitplanken stattfinden und die End-

lichkeit der Ressourcen beruumlcksichtigt

wird

fuumlr die umsetzung von Green

Economy wurde die Green Econo-

my Initiative ins leben gerufen die

Entscheidungstraumlger unterstuumltzen soll

eine ressourcen- und Co2-aumlrmere und

sozial gerechtere Wirtschaft zu rea-

lisieren Das umsteuern in Richtung

einer Green Economy stellt eine sehr

hohe Herausforderung fuumlr Wirtschaft

und Gesellschaft dar Der Uumlbergang

zu einer nachhaltigeren Wirtschafts-

weise bedarf der Erschlieszligung neuer

Zukunftsmaumlrkte sowie neuer Geschaumlfts-

modelle die eine drastische Steige-

rung der Ressourceneffizienz in den

Produktions- und Dienstleistungssek-

toren bewirken Es bedarf staatlicher

flankierungsmaszlignahmen um diesen

Wirtschaftskurs zu unterstuumltzen die

erforderlichen leitplanken zu setzen

sowie das gesellschaftliche bewusstsein

und nachhaltigere Konsumstile dahin-

gehend zu foumlrdern

Towards a Green Economy 1

UNEP (2011) Towards a Green Economy ndash Pathways to Sustainable Development and Poverty Eradicati-on A Synthesis for Policy Makers

OECD (2011) Towards Green Growth 2

OECD (2010) Transition to a low-carbon economy ndash public goals and corporate practices OECD Publishing 3

Europa 2020 Strategie ndash Eine Strategie fuumlr intelligentes nachhaltiges und integratives Wachstum 4

Discussions about Green Econo-my often ignore the Social 5

This short 10 minute video addresses this issue

uNRISDlsquos Project on the Social Dimensions of Green Economy and Sustainable Development 6

Modul bdquoWirtschaftNeue Wirt-schaftsordnung (WIN)ldquo 7

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Forum fuumlr Verantwortung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut

Growing green economies 8

Von Rio nach Rio+20

TED 2010 Tim Jackson An ec-onomic reality check 9

Tim Jackson stellt ein Konzept vor dass es durch feste oumlkonomische Prinzipien ermoumlglicht aktuelle Krisen zu uumlberwinden und in die Zukunft zu investieren

TED 2012 Juan Verde Towards the green economy 10

Juan Verde ist uumlberzeugt dass be-reits verfuumlgbare Innovationen eine beispiellose Zunahme von gruumlner Technologie und damit einen oumlkono-mischen Wandel hervorrufen koumlnnen

Seite 24 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpwwwuneporgpublicationscontentspub_details_search

aspID=4188 middot 2 httpwwwoecd-ilibraryorgenvironmenttowards-green-

growth_9789264111318-en middot 3 httpdxdoiorg1017879789264090231-

en middot 4 httpeceuropaeueurope2020 middot 5 httpswwwyoutubecom

watchv=O5lBwrJcUOk middot 6 httpwwwunrisdorggreeneconomy middot

7 httpwwwforum-fuer-verantwortungdepublikationenwirtschaftneue-

weltordnung middot 8 httpswwwyoutubecomwatchv=m9AS6KT7a5Y middot

For more info visit wwwoecdorgrio+20 middot 9 httpwwwtedcomtalks

tim_jackson_s_economic_reality_check middot 10 httpswww youtubecom

watchv=x-7ZBairDh4

Seite 25 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

four returnsPrinzip

Commonlandrsquos approach is to

restore landscapes by building

and (co-) funding sustainable

businesses in 3 landscape zo-

nes delivering 4 types of return

inspirational social natural and

financial return within a 20 years

time horizon

Return of Inspiration Giving

people hope and a sense of pur-

pose

Return of Social Capital bringing

back jobs business activity edu-

cation and security

Return of Natural Capital Resto-

ring biodiversity soil and water

quality

Return of financial Capital Reali-

zing long-term sustainable profit

Ein landstrich braucht auf lange Sicht

drei Zonen um dauerhaft von nutzen

zu sein

Natural Zone

Investment Restoring vegetation Plan-

ting native trees and clearing invasive

species Natural restoration limited

maintenance

Return Co2 capture water soil Resto-

red biodiversity forestry hunting

Tourism

Combined Zone

Investment Restoring landscape Plan-

ting usable trees Restoring perennial

vegetation and soil limited mainten-

ance

Return Co2 capture water soil

Partially restored biodiversity Agrofo-

restry fruit trees timber Tourism

Economic Zone

Investment Sustainable agriculture fo-

restry aquaculture Real estate infras-

tructure fitting in landscape Ventures

with positive impact on landscape

Return Co2 capture water soil Crops

and products New businesses new

collaborations Economic development

(wwwcommonlandcom)

commonlandcom 1

Organisation die sich fuumlr die groszligflauml-chige Restauration von Landschaften einsetzt Auf deren Internetpraumlsenz werden deren Ziele und Vorgehens-weisen schnell deutlich Zusaumltzlich gibt es viele Paper und Videos

four returns Three Zones

Ferwerda W Four Returns Three Zones 20 years A systemic and practical approach to scale up land-scape restoration by business and investors to create a restoration in-dustry chapter in book (2015) bdquoLand Restoration Reclaiming Landscapes for a Sustainable Futurerdquo (Elseviers Publication)

John D Liu Hope in a changing climate 2

Liu stellt vor wie vertrocknete Landschaften wiederbelebt werden koumlnnen

Chris McKnett The investment logic for sustainability 3

Groszliginvestoren als Schluumlsselspieler fuumlr den oumlkologischen Fortschritt

1 wwwcommonlandcom middot 2 httpswwwyoutubecom

watchv=41qnjXKdE70 middot

3 httpswwwtedcomtalkschris_mcknett_the_investment_logic_for_

sustainability

Seite 26 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

DeutscheNachhaltigkeitsstrategie

Die Nationale Nachhaltigkeits-

strategie bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo beschlossen im

Jahr 2002 bestimmt den Kurs fuumlr

eine nachhaltige Entwicklung auf

der nationalen Ebene

Ihre leitlinien sind Generationenge-

rechtigkeit lebensqualitaumlt sozialer

Zusammenhalt und internationale Ver-

antwortung In dem Dokument wurden

Ziele (i d R fuumlr das Jahr 2020) fuumlr die

oumlkologische oumlkonomische und soziale

Nachhaltigkeit benannt und insgesamt

21 Schluumlsselindikatoren definiert die

es gestatten den Erreichungsgrad

dieser Ziele bereits heute statistisch zu

messen und die weitere Entwicklung

Jahr fuumlr Jahr zu beobachten

Die Indikatoren beschreiben nicht

nur Ziele an sich sondern gelegentlich

auch sogenannte Zwischenziele deren

Erreichung wiederum den fortschritt

auch bei anderen Zielen voranbringt

So zb bedeutet eine Verbesserung

beim Indikator sbquoEnergieproduktivitaumltlsquo

gleichzeitig auch eine Verbesserung des

Indikatorwertes bei den Treibhausgase-

missionen

Seit der ersten Version der Nach-

haltigkeitsstrategie wurden die Indi-

katoren teilweise erweitert und der

aktuellen Situation angepasst wie zb

die neuen Indikatoren wie Anteil des

Stroms aus erneuerbaren Energiequel-

len am Stromverbrauch oder Schulden-

stand so dass im neuesten Indikato-

renbericht 2012 effektiv 38 Indikatoren

untersucht werden

Diese Indikatoren werden im Abstand

von zwei Jahren in Indikatorenbe-

richten des Statistischen bundesamtes

aktualisiert und der aktuelle Stand und

Entwicklungen dargestellt

Seit 2002 wurden 3 fortschritts-

berichte veroumlffentlicht in denen die

Strategie weiterentwickelt und aktua-

lisiert wird 2004 bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo 2008 bdquofuumlr ein nachhal-

tiges Deutschland und fortschrittsbe-

richt 2012

Die bundesregierung bereitet derzeit

die bdquoNachhaltigkeitsstrategie 2016ldquo vor

ndash und schreibt damit die Nachhaltig-

keitsstrategie fort

bundesregierung (2002) Perspektiven fuumlr Deutschland 1

10 Jahre Nachhaltigkeit bdquomade in Germany 2

Kurzpapier zum Fortschrittsbericht

basisinformationen Lexikon der NachhaltigkeitAachener Stiftung 3

bundesregierung im Web 4

Internetauftritt der Bundesregierung zur nationalen Nachhaltigkeitsstrate-gie mit kurzem Themenuumlberblick

Silke uebelmesser How demographic change is sha-ping our future 5

Ausblick auf die Herausforderun-gen vor die uns der demographische Wandel in den naumlchsten Jahren stellt

1 httpwwwbundesregierungdeContentDE_Anlagen

Nachhaltigkeit-wiederhergestelltperspektiven-fuer-deutschland-

langfassungpdfjsessionid=DD7315CEA90912E6C3977178854C9BDB

s3t1__blob=publicati-onFileampv=3 middot 2 httpwwwbundesregierung

deContentDE_AnlagenNachhaltigkeit-wiederhergestellt2012-

05-09-kurzpapier-zum-fortschrittsbericht-2012-barrierefrei

pdfjsessionid=DD7315CEA90912E6C3977178854C9BDBs3t1__

blob=publicationFileampv=3 middot 3 httpswwwnachhaltigkeitinfoartikel

nationale_nachhaltigkeitsstrategie_entwicklung_1694htm middot 4 httpswww

bundesregierungdeWebsBregDEThemenNachhaltigkeitsstrategie1-

die-nationale-nachhaltigkeitsstrategienachhaltigkeitsstrategie_node

html middot 5 httptedxtalkstedcomvideoHow-demographic-change-is-

shapisearch3Agermany

Seite 27 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren

Nachhaltiges Produzieren und

Konsumieren hat sich in den letz-

ten zwei Jahrzehnten zu einem

der wichtigsten Themenbereiche

der Nachhaltigkeitsdiskussion

auf dem internationalen euro-

paumlischen und nationalen Level

entwickelt

Die globalen Klimaveraumlnderungen

und umweltbelastung verdeutlichen

die Notwendigkeit einer systemischen

sozial-oumlkologischen Transformation

der Gesellschaft in Richtung Nach-

haltigkeit bdquobereits seit geraumer Zeit

befindet sich das fossile oumlkonomische

System international im umbruch

Dieser Strukturwandel wird vom

WbGu (Wissenschaftlicher beirat der

bundesregierung Globale umweltver-

aumlnderungen) als beginn einer bdquoGroszligen

Transformationldquo zur nachhaltigen Ge-

sellschaft verstanden die innerhalb der

planetarischen leitplanken der Nach-

haltigkeit verlaufen mussldquo (WbGu

2011 S 1) Ein Uumlberschreiten dieser

leitplanken koumlnne die oumlkologischen

Rahmenbedingungen veraumlndern und

ein Risiko fuumlr die zukuumlnftigen Genera-

tionen darstellen (vgl Potsdam-Institut

fuumlr Klimafolgenforschung 2009)

Das Tempo des Verbrauchs von

natuumlrlichen Ressourcen der von 10

Mrd Tonnen 1950 auf 70 Mrd Tonnen

2010 rapide gestiegen ist kann nicht

fortgesetzt werden um im Rahmen der

planetarischen Grenze zu wirtschaften

muumlsste der globale Ressourcenver-

brauch bis 2050 etwa halbiert werden

(Schmidt-bleek 2007 uNEP 2011)

Auf der nationalen Ebene muumlsste die

Reduktion des Ressourcenverbrauchs

um einen faktor 10 und auf der Haus-

haltsebene in Deutschland um den fak-

tor 5 auf etwa 8 Tonnen pro Kopf und

Jahr (lettemeier etal 2014) reduziert

werden

Eine radikale Reduzierung des

Ressourcenverbrauchs bei gleichzeitig

groumlszligtmoumlglicher lebensqualitaumlt welt-

weit ist eine globale Herausforderung

des 21 Jahrhunderts Der Weg hin zu

einer 8t-Gesellschaft (lettenmeier et

al 2014) verlangt nach einer nachhal-

tigeren Gestaltung von Produktions-

und Konsummustern sowie der damit

Material footprint 1

Lettenmeier Michael Liedke Chris-ta Rohn Holger (2014) Eight Tons of Material Footprint - Suggestion for a Resource Cap for Household Cons-umption in Finland In Resources 33 (2014) S 488-515

Stellschrauben fuumlr Nachhaltigkeit

Liedtke Ch etal (2015b) Stell-schrauben fuumlr Nachhaltigkeit Trends und Verantwortungen in Produktion und Konsum in Stiftung Entwicklung und Frieden (Hrsg) Globale Trends 2015 Perspektiven fuumlr die Gesellschaft Fischer Verlag 2015 S 299-314

Marrakech-Prozess 2

Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren in der Eu 3

Sustainable Consumption and Production and the SDGs 4

UNEP Post 2015 Note 2

Indikatoren 5

European food Sustainable Cons-umption and Production Round Table 6

The Story of Stuff 7

Der Film beschreibt den kompletten Konsumkreislauf mit seinen sozialen und oumlkologischen Folgen (deutsch)

unsichtbare Schaumltze im Mobil-telefon Ein Animationsfilm zum Recycling von Handys 8

Eine Veranschaulichung des Lebens-zyklus elektronischer Geraumlte am Bei-spiel Handy Die Wiederverwendung von bis zu 80 Prozent der Rohstoffe in gebrauchten Handys ist zentraler Bestandteil der bdquoRohstoff-Expediti-on die vom Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung anlaumlsslich des Wissenschaftsjahres 2012 ausgerufen wurde

Seite 28 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

verbundenen Produkt-Dienstleistungs-

systeme wie Infrastrukturen

Nachhaltiges Konsumieren und Produ-

zieren wird definiert alsldquo a holistic

approach to minimising the negative

environmental impacts from consump-

tion and production systems while

promoting quality of life for allrdquo (uNEP

2015a S 10) Der holistische Ansatz

Sustainable Production and Consumption Systems

Lebel L etal (Hrsg) (2010) Sustainable Production and Cons-umption Systems Knowledge Enga-gement and Practice Springer

Planetarische Grenzen 9

Potsdam-Institut fuumlr Klimafolgenfor-schung (2009) Planetarische Gren-zen Ein sicherer Handlungsraum fuumlr die Menschheit Pressemitteilung vom 23092009

uNEP (2015a) Sustainable Cons-umption and Production A Hand-book for Policymakers 10

uNEP (2015b) Sustainable Cons-umption and Production Indica-tors for future SDGs 11

Konsum und Nachhaltigkeit 12

Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung (2010) Konsum und Nachhaltigkeit Wie Nachhaltigkeit in der Konsum-gesellschaft kaumluflich und (er)lebbar wird Eine Aufgabe fuumlr Politik Wirt-schaft Buumlrgerinnen und Buumlrger

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

faktor 4

Weizsaumlcker EU von Lovins AB Lovins LH (1995) Faktor Vier Doppelter Wohlstand ndash halbierter Naturverbrauch Der neue Bericht an den CLUB OF ROME Muumlnchen Verlag Droemer Knaur

Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung (2011) Der Deutsche Nachhaltig-keitskodex 13

Welt im Wandel

WBGU (2011) Welt im Wandel Gesellschaftsvertrag fuumlr eine Groszlige Transformation Hauptgutachten Berlin

Global Guidance Principles for Life Cycle Assessment Databases

UNEPSETAC (2011) Global Gu-idance Principles for Life Cycle Assessment Databases ndash A Basis for Greener Processes and Products Paris France

Modul bdquoKonsum (KON)ldquo 14

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Didaktische Module bdquoVom Wissen zum Handelnldquo Modul bdquoKons-um (KON)ldquo Forum fuumlr Verantwor-tung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Ot-zenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut Was hat unser Konsum mit Klima- und Ressourcenschutz zu tun Was sind die Trends in der weltwei-ten Entwicklung und welche Strategi-en koumlnnen Wohlstand erhalten ohne das System Erde zu uumlberlasten

MIPS ndash Wieviel umwelt braucht der Mensch

Schmidt-Bleek F (1994) Wieviel Umwelt braucht der Mensch MIPS das Maszlig fuumlr oumlkologisches Wirtschaf-ten Basel Boston Birkhaumluser Verlag

TED 2010 Tim Jackson An econi-mist reality check 15

Tim Jackson spricht uumlber Rezession Klimawandel und Ungleichheit und wie wir in eine bessere Zukunft inves-tieren koumlnnen

Von sozial-oumlkologischen Experi-menten in den Alltag 16

Vortrag von Michael Minis auf der Tagung bdquoWas bewegt Von sozial-ouml-kologischen Experimenten in den Alltagldquo (8 und 9 Maumlrz 2012 Berlin) Kritische Reflektion von Produktions- und Konsummustern

was-bewegtorg 17

Pionierhafte Konzepte fuumlr einen nachhaltigen Wandel von Produk-tions- und Konsummustern werden vorgestellt und kritisch reflektiert - sowohl aus praktischer als auch aus wissenschaftlicher Sicht In diesem Zusammenhang wird Tamyca als Konzept zur Aumlnderung der zukuumlnfti-gen Automobilnutzung dargestellt

amp

(siehe Abbildung 1 unten) der unter-

schiedliche Interventionsmoumlglichkeiten

im lebenszyklus eines Produktes oder

einer Dienstleistung umfasst hat eine

entscheidende bedeutung fuumlr systemi-

sche betrachtung der Produktions- und

Konsumsysteme

uNEP definiert Grundcharakteristika

der nachhaltigen Produktions-Konsum-

systeme (uNEP 2015a S 10)

Verbesserung der lebensqualitaumlt

unter beruumlcksichtigung des Ressour-

cenbedarfs zukuumlnftiger Generationen

und umweltqualitaumlt

Entkopplung des Wirtschaftswachs-

tums vom Ressourcenverbrauch durch

Seite 29 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

- Reduktion von Material- und

Energieintensitaumlt sowie der Emissi-

on- und Abfallmengen von Produkti-

on- und Konsumaktivitaumlten

- foumlrderung des Wandels zu energie-

und materialeichten Konsummustern

ohne Verzicht auf lebensqualitaumlt

Data

LCA data (including data for carbon and water footprint exposure and hazard data etc)

Life Cycle Approaches

LCA Carbon and water footprint material flow accounting risk assessment social LCA Life cycle costing

Life cycle sustainability assessment etc

Programmes and activities

Design for environment eco-labelsgreen procurement recycling design for

sustainability sustainable procurement etc

Life cycle

management systemsand sustainable consumption

and production policies

Sustainability

Abb 2 Holistischer Systemansatz zu nachhaltigen Produktions-Konsumsysteme (uNEP 2015a S 41)

Quelle Eigene Darstellung

Anwendung des lebenszyklusansat-

zes unter beruumlcksichtigung der Aus-

wirkungen auf die umwelt von allen

Phasen der Produktions- und Kons-

umprozesse

Strategisches Vorgehen gegen

Reboundeffekte (Kompensation der

Efffizienzgewinne durch steigenden

Konsum)

Auf globaler Ebene wird die Proble-

matik der nachhaltigeren Produktions-

und Konsummuster vorrangig von den

Vereinten Nationen (uN) und ihren

unterorganisationen wie etwa der

Commission on Sustainable Develop-

ment (CSD) und dem united Nations

Environment Programme (uNEP)

sowie von weiteren internationalen

organisationen wie der organisation

Politische Umsetzung der Strategien und Maszlignahmen zu Nachhaltigem Produzieren und Konsumieren

Welt

2015 UN Vollversammlung verabschiedete Ziele fuumlr nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals- SDGacutes siehe httpwwwforu-muedewp-contentuploads201507SDG-Factsheet_FUEpdf Ziel 12 lautet bdquoFuumlr nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgenldquo Die SDGs sollen ab 2016 bis 2030 verwirklicht werden Sie bilden ndash gemeinsam mit Umsetzungsmaszlignahmen Indikatoren zur Fortschritts-messung sowie Uumlberpruumlfungsmechanismen ndash die so genannte Post-2015-Agenda

Seite 30 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Europaumlische Union

2012 EU-Direktive zur Erhoumlhung der Energieeffizienz (Energy Efficiency Directive) gezielt auf die Einfuumlhrung von Maszlignahmen zur Erreichung von 20-Erhoumlhung der Energieeffizienz bis zum Jahr 2020 in den Laumlndern der Europaumlischen Union

2010 Europa 2020-Wirtschaftsprogramm gezielt auf ein bdquointelligentes nachhaltiges und integratives Wachstumldquo und eine bessere Koordinie-rung der nationalen und europaumlischen Wirtschaft bis zum Jahr 2020

2009

Oumlkodesign-Richtlinie der EU (2009125EG) die die Anforderungen an die umweltgerechte Gestaltung energieverbrauchsrelevanter Produkte (Energy-related Products ErP) formuliert

2008 Aktionsplan der EU-Kommission zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren und zu Industriepolitik Der Aktionsplan zielte auf die Foumlrderung von Innovationen zu nachhaltigeren Produktion und der Nachfrage nach nachhaltigeren Guumltern und Dienstleistungen

2012 Konferenz der Vereinten Nationen uumlber nachhaltige Entwicklung (Rio+20) - Festlegung des Konsultationsprozesses zu den Zielen nachhaltiger Entwicklung

Beschluss zu 10 Jahresprogramm zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (10 Year Framework of Programmes 10YFP) ge-zielt auf eine weltweite verstaumlrkte Einfuumlhrung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmuster

2005 Gruumlndung des UNEP-Center for Sustainable Production and Consumption (siehe wwwscp-centreorg) am Wuppertal Institut als Hausinstitut der Vereinten Nationen den Marrakesch-Prozess zu unterstuumltzen2003

2003 Internationales Expertentreffen in Marrakesch (vgl wwwunorgesasustdevsdissuesconsumptionmarrakechhtm) organisiert von den Vereinten Nationen Start des sog bdquoMarrakesch-Prozessesldquo koordiniert durch das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und die Abteilung fuumlr wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten der Vereinten Nationen (UN-DESA)

2002 Der zweite Weltgipfel fuumlr Nachhaltige Entwicklung (WSSD) 2002 in Johannesburg das beschlossene Umsetzungsprogramm (bdquoPlan of Implementationldquo) widmet dem Uumlbergang zu nachhaltigeren Konsum- und Produktionsmustern ein eigenes Kapitel in dem wichtige Ansatzpunkte fuumlr die Umsetzung wie Monitoring Life-Cycle-Analysis Oumlkoeffizienzprogramme Indikatoren zielgruppenspezifische Informations- und Aufklaumlrungsprogramme hervorgehoben werden

1995 Gruumlndung der Kommission fuumlr Nachhaltige Entwicklung (Commission on Sustainable Development - CSD) der Vereinten Nationen Ausarbeitung des Internationalen Arbeitsprogramms zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (bdquoInternational Work Programme on Changing Consumption and Production)

1992 Erster Weltgipfel zu Nachhaltiger Entwicklung in Rio de Janeiro Der Kapitel 4 des Abschlussdokuments bdquoAgenda 21 bdquoVeraumlnderung der Konsumgewohnheitenldquo adressiert zwei Themenbereiche bdquoUumlberkonsum von Ressourcenldquo und bdquo(Negative) Effekte des Konsumen-tenverhaltensldquo die bis heute im Zentrum der globalen Debatte um Konsum- und Produktionsmuster stehen

Seite 31 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2006 Verabschiedung neuer angepassten Version der Nachhaltigkeitsstrategie die konkrete Zielsetzungen und Maszlignahmen fuumlr prioritaumlre Bereiche wie Klimawandel nachhaltige Produktion und nachhaltiger Konsum Demografie Migration gesellschaftliche Integration ua benennt

2001 Erste EU-Nachhaltigkeitsstrategie gezielt auf Verbesserung der Lebensqualitaumlt heutiger und zukuumlnftiger Generationen

Gruumlnbuch der Europaumlischen Kommission zur Integrierten Produktpolitik mit den Schwerpunkten oumlkologische Gestaltung von Produkten Bedeutung der Preisbildung und Konsumentenentscheidungen

1993 Einfuumlhrung des EU-Oumlko-Audits (Eco- Management and Audit Scheme (EMAS) EMAS-Verordnung adressiert die Eigenverantwortung der Wirtschaft bei der Bewaumlltigung ihrer direkten und indirekten Umweltauswirkungen

1992 Einfuumlhrung des freiwilligen Europaumlischen Umweltzeichens (kurz Euroblume bzw EU-Ecolabel) zur Kennzeichnung von Verbraucherpro-dukten und Dienstleistungen (Verordnung EWG 880) gekennzeichnet werden Konsumguumlter die sich durch besondere Umweltvertraumlglich-keit und vergleichsweise geringe Gesundheitsbelastung auszeichnen Die Auszeichnung wird eigenverantwortlich durch nationale Institute der teilnehmenden Laumlnder vergeben

Deutschland

2015 Anfang des politischen Dialogprozesses zur Umsetzung der Ziele nachhaltiger Entwicklung (Sustainable Development Goals)

2014 Kabinettsbeschluss der Bundesregierung uumlber die Nationale Nachhaltigkeitsstrategie die einen bdquowesentlicher Rahmenldquo fuumlr die Umsetzung der SDGs in Deutschland werden soll

2008 Gruumlndung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises der den Wandel zu einer nachhaltigen Gesellschaft unterstuumltzt die relevanten Akteure aus Wirtschaft Kommunen und Forschung in nachhaltigem Handeln bestaumlrkt und dazu beitraumlgt die Grundsaumltze nachhaltiger Entwicklung in der oumlffentlichen Wahrnehmung staumlrker zu verankern

2004 Start eines langfristigen bdquoNationalen Dialogprozesses zur Weiterentwicklung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmusterldquo an dem Akteure aus Politik Wirtschaft Wissenschaft und Zivilgesellschaft in den Dialog bringt Die Initiative wird durch das Bundesumweltministe-rium und das Umweltbundesamt koordiniert

2002

Deutsche Nationale Nachhaltigkeitsstrategie ndash beschlossen von der Bundesregierung wird in den naumlchsten Jahren mehrere Male uumlberar-beitet und an die aktuellen Trendentwicklungen angepasst

Seite 32 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2001 Berufung des Rates fuumlr Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung mit dem Ziel Beitraumlge zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln In diesem Rahmen beschaumlftigt sich der Rat mit der Problematik des nachhaltigen Konsums (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_Maerz_2010_01pdf) und auch eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr Unternehmen (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaRNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Janu-ar_2012pdf)

Die Entwicklung von nachhaltigeren Produktions- und Konsummustern wird in Deutschland von weiteren Institutionen gefoumlrdert und aktiv unterstuumlzt Dazu gehoumlren ua Netzwerke zu Verbraucherforschung in Bund und einigen Laumlndern

- Foumlrderprogramme der sozialoumlkologischen Forschung des BMBFacutes httpwwwfonadede19711 - Sachverstaumlndigerrat fuumlr Verbraucherfragen httpwwwsvr-verbraucherfragende - Deutscher Nachhaltigkeitspreis (httpswwwnachhaltigkeitspreisde)

1997 Im Jahr 1997 begann das von den beiden Institutionen initiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur Fundierung und Evaluierung nachhaltige-rer Konsummuster und Verhaltensstileldquo

1993 In Deutschland wurde bereits vor 1993 von einzelnen Wissenschaftlern auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffizienz und die Rolle nach-haltigeren Produzierens und Konsumierens wie des Designs fuumlr eine nachhaltige Entwicklung hingewiesen (von WeizsaumlckerLovinsLovins 1995 Schmidt-Bleek 1994) Das Bundesumweltministerium (BMU) und das Umweltbundesamt (UBA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre eine breite gesellschaftliche Debatte zu diesem Thema

Economic Co-operation and Develop-

ment (oECD) getragen Die CSD

der Vereinten Nationen wurde nach

dem uN-Weltgipfel in Rio de Janeiro

1993 gegruumlndet um die umsetzung

der Agenda 21 voranzutreiben Die

Kommission hatte bereits zu beginn

das Themenfeld bdquoKonsum- und Produk-

tionsmusterldquo zu ihrem Arbeitsschwer-

punkt erklaumlrt In folge dessen wurde

im Jahr 1995 das bdquoInternational Work

Programme on Changing Consumption

and Production Patternsldquo (IWPCCPP)

verabschiedet Zu den Hauptaufgaben

des Programms gehoumlren

die Identifikation der politischen

Implikationen von Konsumtrends und

Produktionsmustern

die Revision von uN-Richtlinien fuumlr

den Konsumentenschutz sowie

die Evaluation der Effektivitaumlt von

politischen Maszlignahmen die auf die

Aumlnderung von Konsum- und Produkti-

onsmustern zielen

In Deutschland wurde bereits vor

1993 von einzelnen Wissenschaftlern

auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffi-

zienz und die Rolle nachhaltigeren Pro-

duzierens und Konsumierens wie des

Designs fuumlr eine nachhaltige Entwick-

lung hingewiesen (von Weizsaumlcker

lovinslovins 1995 Schmidt-bleek

1994) Das bundesumweltministerium

(bMu) und das umweltbundesamt

(ubA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre

eine breite gesellschaftliche Debatte zu

diesem Thema Im Jahr 1997 begann

das von den beiden Institutionen ini-

tiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur

fundierung und Evaluierung nachhal-

tigerer Konsummuster und Verhaltens-

stileldquo Die TeilnehmerInnen dieses Pro-

gramms haben sich im Jahr 2000 in der

so genannten bdquoTutzinger Erklaumlrungldquo

auf eine Allianz fuumlr einen nachhaltige-

ren Konsum verstaumlndigt Ebenfalls im

Jahr 2000 richtete die bundesregierung

einen bdquoStaatssekretaumlrsausschuss fuumlr

Nachhaltige Entwicklungldquo ein Ein Jahr

spaumlter wurde der bdquoRat fuumlr Nachhaltige

Entwicklungldquo gegruumlndet der sich ua

intensiv mit der Problematik des Kons-

ums (httpwwwnachhaltigkeitsrat

deuploadsmediabroschuere_Kons-

um_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf) aber eben auch

eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr

unternehmen (wwwnachhaltigkeits-

Seite 33 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

ratdeuploadsmediaRNE_Der_Deut-

sche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_tex-

te_Nr_41_Januar_2012pdf)

Durch den Impuls des WSSD in

Johannesburg griffen 2004 das bundes-

umweltministerium und das umwelt-

bundesamt die Herausforderung auf

und initiierten in Deutschland einen

langfristigen bdquoNationalen Dialogprozess

zur Weiterentwicklung nachhaltiger

Konsum- und Produktionsmusterldquo der

Akteure aus Politik Wirtschaft Wis-

senschaft und Zivilgesellschaft in den

Dialog bringt

Die Entwicklung von Nachhaltigeren

Produktions- und Konsummustern wird

in Deutschland von weiteren Instituti-

onen gefoumlrdert und aktiv unterstuumltzt

Dazu gehoumlren ua

Netzwerke zu Verbraucherforschung

in bund und einigen laumlndern

foumlrderprogramme der sozialoumlkolo-

gischen forschung des bMbf (http

wwwfonadede19711)

Sachverstaumlndigenrat fuumlr Verbrau-

cherfragen

(wwwsvr-verbraucherfragende)

Deutscher Nachhaltigkeitspreis

(wwwnachhaltigkeitspreisde)

1 httpwwwmdpicom2079-927633488htm middot 2 httpwwwunepfr

scpmarrakech middot 3 httpeceuropaeuenvironmenteussdescp_enhtm

middot 4 httpwwwnrg4sdorgunep-post-2015-briefing-notes middot 5 http

wwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-indicators-

future-sdgs middot 6 httpwwwfood-scpeu middot 7 httpswwwyoutubecom

watchv=UCQLgACc6fQ middot 8 httpwupperinstorgawiasad2288 middot 9

httpswwwpik-potsdamdeaktuellespressemitteilungenarchiv2009

planetarische-grenzen-ein-sicherer-handlungsraum-fuer-die- middot 10 https

sustainabledevelopmentunorgpage=viewampnr=1951amptype=400ampmenu=35 middot

11 httpwwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-

indicators-future-sdgs middot 12 httpswwwnachhaltigkeitsratdefileadmin_

migratedmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf middot 13 httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmedia

RNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Januar_2012

pdf middot 14 httpwwwforum-fuer-verantwortungdepublikationenkonsum

middot 15 httpwwwtedcomtalkstim_jackson_s_economic_reality_

checklanguage=en middot 16 httpswwwyoutubecomwatchv=hQ73hv8GGSQ

middot 17 httpwwwwas-bewegtorg

Wie die oben dargestellte Entwick-

lung zeigt sind in der Zwischenzeit

Strategien und Maszlignahmen zur

umsetzung nachhaltiger Produktions-

und Konsummuster auf allen Ebenen

etabliert Eine nachhaltigere Gestaltung

der Wertschoumlpfungsketten von Pro-

dukten und Dienstleistungen setzt sich

immer mehr durch nachhaltige Guumlter

werden auch immer oumlfter von der

Gesellschaft nachgefragt Es wurden

sowohl Instrumente fuumlr die umsetzung

nachhaltigeren Produktionsmuster (wie

zb Oumlko-Audit Effizienzstandards) wie

auch zur unterstuumltzung von nachhalti-

geren Konsummustern (wie oumlko-label

gesellschaftliche Dialogprozesse)

entwickelt Das schafft groszlige Entwick-

lungspotenziale fuumlr Designer die die

oumlkologischen Anspruumlche erfuumlllen koumln-

nen indem sie zukunftfaumlhige Produkt-

Dienstleistungssysteme gestalten die

bei den moumlglichst kleinem Resoourcen-

verbrauch den von Kunden gewuumlnsch-

ten Nutzen stiften

claudiabo
Hervorheben

Seite 34 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design undNachhaltigkeit

Nachhaltige Entwicklung ist

eine grundlegend gestalterische

Aufgabe mit der Zielsetzung die

bestehenden Produktions- und

Konsumsysteme energie- und res-

sourceneffizienter zu entwickeln

Waumlhrend das ldquokonventionelle

Designrdquo Produkte entwirft und

dadurch Lebensstile vorgibt wer-

den in den neuen Ansaumltzen (wie

zb bdquoHuman Centered Designldquo

bdquopartizipatives Designldquo oder bdquoDe-

sign Activismldquo) die Verbraucher zu

Mitgestaltern (siehe ua fuad-

Luke A (2009) fuhs S brocchi

D Draser b et al (Hrsg) (2014))

Diese neue Designausrichtung

die sich unter dem begriff bdquoTrans-

formationsdesignldquo verbirgt (siehe

dazu Irwin T Tonkinwise C

Kossoff G (2012) SommerWel-

zer (2014)) beruht auf integrierten

Kompetenzen des Produkt-Servi-

ce- Social- und Kommunikations-

design und verbindet diese mit

einem nachhaltigen Transforma-

tions- wie Innovationsmanage-

ment

Design ist immer transformativ Egal

ob wir unser Handy benutzen ein buch

lesen eine Werbung anschauen oder

einen fahrkartenautomaten benutzen

die Nutzung spezifischer Produkte

Services sowie von Kommunikation

beeinflusst unsere Handlungen und

verdeutlicht gleichzeitig unsere eigene

Haltung unser Denken unsere kultu-

rellen Muster wie auch unsere Wuumln-

sche und Vorstellungen materialisieren

sich in Produkten Infrastrukturen und

Dienstleistungen und umgekehrt

Wir kaufen Produkte die uns einen so-

zialen Status geben ndash dabei wird nicht

nur der Status sondern auch Struktur

Sicherheit oder Identitaumlt vermittelt

Sie de-codieren uns und unsere Ge-

sellschaft

Die Gestaltung der materiellen basis

ndash das sind Produkte und Infrastruktu-

ren - unserer emotionalen wie auch

Grund-bedarfe greifen ineinander und

sind Ziel und Aufgabe von Design sie

sind Teil jeglicher Veraumlnderungsprozes-

se Damit ruumlckt Design in das Zentrum

gesellschaftlicher Entwicklungspro-

zesse Gleichzeitig nutzen und beein-

Change by design

Brown T (2009) Change by design How Design Thinking Transforms Organizations and Inspires Innovati-on HarperCollins

Developing Theories

Doordan D (2013) Developing Theories for Sustainable Design In Stuart Walker and Jaques Giard (eds) The Handbook of Design for Sustainability Bloomsbury London

Speculative Everything

Dunne A Raby F (2013) Specula-tive Everything Design Fiction and Social Dreaming pp 1ndash9 Cam-bridge MA The MIT Press

Design Research for Sustainable Social Innovation 1

Manzini E (2007) ldquoDesign Research for Sustainable Social Innovationrdquo Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Service Design Network (2014) What is Service Design 2

Design for the real world 3

Papanek V amp Fuller R B (1972) Design for the real world (p 22) London Thames and Hudson

Design Guide vom Wuppertal Insititut 4

inhabitat 5

TED 2010 Emily Pilloton Teaching design for change 6

Ansatz zur Foumlrderung von Schuumllern um mit smartem Design benachteilig-ten Gebieten neue Moumlglichkeiten zu geben

TED 2010 Eben bayer Are mus-h-rooms the new plastic 7

Eben Bayer erklaumlrt warum Pilze das neue nachhaltige Verpackungsmate-rial werden koumlnnen

TED 2010 Michael Pawlyn using naturersquos genius in architecture 8

Wie kann die Architektur von der Na-tur lernen um ressourceneffizienter und energieaumlrmer zu arbeiten

Seite 35 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design ActivismFuad-Luke A (2009) Design Ac-tivism Oxon Routledge

Nachhaltiges Design

Fuhs S Brocchi D Draser B et al (Hrsg) (2014) Die Geschichte des Nachhaltigen Designs Bad Hom-burg VAS

The Transition Companion

Hopkins R (2011) The Transition Companion Making Your Communi-ty More Resilient in Uncertain Times White River Junction VT Chelsea Green Publishing Company

Transition Design

Irwin T (2015) Transtion Design A Proposal for a New Area of Design Practice Study and Research Design and Culture Journal forthcoming July 2015

An Educational framework

Irwin T Tonkinwise C Kossoff G (2012) An Educational Framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon University

Tranformation of Society 9

Liedtke C Baedeker C Borelli LM (2015) Transformation Towards a Sustainable Society ndash Key Interventi-on Areas In Innov Ener Res

Value through less

Liedtke C Buhl J Ameli N (2013) Designing value through less by integrating sustainability strategies into lifestyles International Journal of Sustainable Design 2(2) 167-180

Transition Management Loorbach D (2007) Transition Ma-nagement New mode of governance for sustainable development Utrecht International Books

Sustainable Social Innovation 10

Manzini E (2007) Design Research for Sustainable Social Innovation Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Design Observer Group 11

Transformative Wissenschaft

Schneidewind U M Singer-Bro-dowski (2013) Transformative Wis-senschaft Klimawandel im deutschen Wissenschafts- und Hochschulsystem Metropolis 2013

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

The Design of Everyday Life

Shove E et al (2007) The Design of Everyday Life Berg London

Transformationsdesign Sommer B Welzer H (2014) Transformationsdesign Wege in eine zukunftsfaumlhige Moder-ne Muumlnchen oekom

Was ist Eco Design

Tischner U et al (2000) Was ist EcoDesign Ein Handbuch fuumlr oumlkolo-gische und oumlkonomische Gestaltung Verlag form praxis Frankfurt

Design for Transition 12

Tonkinwise C (2014) Design for Transition - From and to What

Weil Design die Welt veraumlndert

Von Borries F Fezer J (2013) Weil Design die Welt veraumlndert Texte zur Gestaltung Gestalten Verlag Berlin

Sustainable by Design

Walker S (2006) Sustainable by Design Explorations in Theory and Practice Earthscan London

brundtlandbericht

Weltkommission fuumlr Umwelt und Ent-wicklung (1987) Unsere gemeinsame Zukunft Brundtlandbericht Greven Eggenkamp Verlag

TED 2010 Dan Phillips Creative houses from reclaimed stuff 13

Beispiele fuumlr Haumluser aus recycelten Materialen

TED 2010 Mitchell Joachim Donrsquot build your home grow it 14

Der Stadtentwickler praumlsentiert wie eine nachhaltige Architektur auf Ba-sis von Pflanzenwachstum aussehen koumlnnte

Seite 36 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

flussen sie auch die oumlkosystemaren

Dienstleistungen Erhebliche 80 der

umweltauswirkungen eines Produktes

werden schon in der Entwurfsphase

festgelegt (Tischner et al 2000) Ein

transformatives und nachhaltiges Pro-

dukt oder eine Dienstleistung unter-

stuumltzt implizit individual- sozial- und

umweltvertraumlgliches Handeln bzw

macht Zielkonflikte sichtbar Es enthebt

den Nutzer nicht von jeglicher Verant-

wortung sondern hilft ihm diese zu

priorisieren und trainiert komplexe

resiliente Entscheidungsfindungen in

komplexen umwelten

Design hat nicht nur die Rolle des

schoumlnen Verhuumlllens Designer aumlstheti-

sieren natuumlrlich auch Gebrauchsgegen-

staumlnden ndash ein bedeutender faktor fuumlr

Wohlbefinden und Akzeptanz - doch

es ist fuumlr erfolgreiches Design (Timo-

thy Prestero wuumlrde sagen Design for

outcome ndash link TED-film) essentiell

bei der Gestaltung soziale und struk-

turelle Interaktionen und Anforderun-

gen miteinzubeziehen und dabei auch

die Grenzen unseres Oumlkosystems zu

beachten Eine komplexe Aufgabe die

einer ebenso komplexen Ausbildung

bedarf (vgl zb Massek 2015 Transiti-

on Design An Educational framework

for Advancing the Study and Design of

Sustainable Transitions Terry Irwin

Cameron Tonkinwise Gideon Kos-

soff 2015 School of Design Carnegie

Mellon university) Das nachhaltig-

keitsorientierte Transformationsdesign

waumlhlt nicht nur ressourcenleichte und

nicht toxische Materialien aus sondern

schafft auch Produkte oder Dienstleis-

tungskonzepte die fuumlr den Nutzer und

die Gesellschaft erstrebenswert sind

und diesen neue Moumlglichkeiten fuumlr

attraktive sowie nachhaltige Handlun-

gen bietet

In den letzten Jahren wurden be-

griffe wie Ecodesign oumlkologisches

Design Green Design Social Design

oder Sustainable Design immer mehr

etabliert sowohl in der fachdiskussion

als auch in der breiten Gesellschaft Die

Zielsetzung dieser neuen Designaus-

richtung ist es bdquomit einem intelligenten

Einsatz der verfuumlgbaren Ressourcen

einen moumlglichst groszligen Nutzen fuumlr

alle beteiligten Akteure (entlang der

Wertschoumlpfungskette) bei minimaler

umweltbelastung und unter sozial fai-

ren bedingungen zu erreichenldquo

(httpwwwecosignnetdie-ecosign

oekologie-designnachhaltiges-design

TischnerSchmidt-bleek 1995)

letztlich wurden dann diese Ansaumlt-

ze mit denen der Transitions- oder

Transformationsforschung und -um-

setzung verbunden Es geht also um

die Integration von Oumlkointelligenz und

Transitionsorientierung fuumlr eine nach-

haltige Entwicklung Diese drei begriffe

werden in der fachliteratur folgender-

maszligen definiert

Oumlkointelligente (=oumlko-effizien-

te) Guumlter sind Gegenstaumlnde Geraumlte

Gebaumlude und Infrastrukturen die bei

Minimierung von Material Energie

flaumlchenbedarf Abfall Transport Ver-

packung und gefaumlhrlichen Stoffen uumlber

den gesamten lebenszyklus hinweg

ndash von der Rohstoffgewinnung bis zum

Recycling ndash moumlglichst lange und moumlg-

lichst viel (unterschiedlichen an den

beduumlrfnissen des einzelnen Nutzers

gemessen) Nutzen erbringen (Schmidt-

bleek 2007 S 192) Oumlkointelligente

(=oumlko-effiziente) Dienstleistungen sind

die zweckdienliche bedarfsdeckung

unter Nutzung technischer Mittel mit

moumlglichst hoher Ressourcenprodukti-

vitaumlt und moumlglichst geringer Abgabe

gefaumlhrlicher Stoffe (Schmidt-bleek

2007 S 225)

Transition ist ein begriff der Trans-

formationsdiskussion und steht stark

im Zusammenhang mit Nachhaltiger

Entwicklung ndash haumlufig werden beide

begriffe sogar synonym verwandt Die

Definition beschreibt Transition als

nicht linearen systemischen Wandel

innerhalb einer Gesellschaft (loorbach

2007 SchneidewindSinger-brodowski

2013) Transitionen sind stufenweise

Uumlbergaumlnge von einem gesellschaftli-

chen Zustand in einen anderen zb die

Stufen die notwendig waren von einer

bdquoRaucherldquo-Gesellschaft im oumlffentli-

chen Raum mehr und mehr zu einer

bdquoNichtraucherldquo-Gesellschaft zu werden

Es geht dabei um interaktives explorie-

rendes lernen das System in dem wir

leben zu beschreiben und zu gestalten

mit der Moumlglichkeit aus fehlern zu

lernen und die Entscheidungspfade

gemeinsam entsprechend anzupassen

oder zu aumlndern Auch diese stehen eine

zentrale Aufgabe von Gestaltung

Nachhaltige Entwicklung ist eine bdquohellip

Entwicklung die die beduumlrfnisse der

Gegenwart befriedigt ohne zu riskie-

ren dass kuumlnftige Generationen ihre

eigenen beduumlrfnisse nicht befriedigen

koumlnnenldquo (Weltkommission fuumlr umwelt

und Entwicklung 1987 46)

Die Veraumlnderungsdynamik geht von

der etablierten Disziplin des Service

Designs aus und veraumlndert sich dann

in Zeit und Kontext uumlber ein Design

fuumlr soziale Innovationen bis hin zum

Transition Design Wobei sich Service

Design noch in existierenden soziooumlko-

nomischen und politischen Strukturen

Abgrenzung Der begriff der Transformation bezeichnet einen fundamentalen Veraumlnderungsprozess in jeglicher form waumlhrend hingegen die bezeichnung

Transition eher eine Veraumlnderung von einer Phase zu einer anderen Phase in einem Veraumlnderungsprozess beschreibt und damit etwas weniger grundlegend ist

Seite 37 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

bewegt geht es dem Design fuumlr soziale

Innovationen schon um das Veraumlndern

dieser Strukturen und setzt an neuen

oumlkonomischen Modellen an Dabei

werden soziale beduumlrfnisse besser

als durch bisherige loumlsungsansaumltze

adressiert was in sozialer Hinsicht zu

einem positiven Wandel beitraumlgt Tran-

sition Design geht noch einen Schritt

weiter und will radikal neue soziooumlko-

nomische und soziale Werte umsetzen

um so ein komplett neues Verstaumlndnis

von lebensstilen zu schaffen So be-

zieht Transition Design die Zusammen-

haumlnge von sozialen oumlkonomischen po-

litischen sowie oumlkologischen Systemen

mit ein und fuumlhrt so zu einem radikalen

sozialen und oumlkologischen Wandel

(Irwin T Tonkinwise C Kossoff

G Transition Design An Educational

framework for Advancing the Study

and Design of Sustainable Transitions

School of Design Carnegie Mellon

university)

Abbildung 3 zeigt diese Entwicklung

auf Die Gestaltung welche die In-

teraktion zwischen Menschen (sozial)

der gestalteten Welt und der umwelt

(bdquonatural worldldquo) miteinbezieht kann

mit dem begriff bdquoDesign for Interac-

tionsldquo umschrieben werden Gestalter

aus verschiedenen Disziplinen ob

Kommunikations- Produkt- oder Inter-

facedesigner arbeiten interdisziplinaumlr

in den drei fokusgebieten (bdquoDesign for

Serviceldquo bdquoDesign for Social Innovationldquo

und bdquoTransition Designldquo) Dabei bilden

die sozialen und oumlkologischen Rahmen-

bedingungen (bdquoNatural Worldldquo) den

uumlbergeordneten Kontext in welchem

sich alle Designprobleme und loumlsungen

bewegen Transition Design ist beson-

ders gut fuumlr die Erforschung komplexer

Systeme geeignet In der Analyse

von nachhaltigeren Produktions- und

Abb 1 Continuum of Design Approaches

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 24

Mature discipline

Designfor Service

Design within existing socio-economic amp political paradigms

Solutions reach users through many lsquotouch pointsrsquo over time through the design of expe-riences Solutions are based upon the observation and inter- pretation of usersrsquo behavior and needs within particular contexts Service design solutions aim to provide profit and benefits for the service provider and useful and desirable services for the user (consumer) Solutions are usually based within the business arena and existing dominant eco- no-mic paradigm

Developing discipline

Designfor Social Innovation

Design that challenges existing so-cio-economic amp political paradigms

Design that meets a social need more effectively than exis-ting solutions Solutions often leverage or lsquoamplifyrsquo exsiting under-utilized resources Social innovation is a lsquoco-designrsquo process in which design- ers work as facilitators and catalysts within transdisciplinary teams Solutions benefit multiple stakeholders and empower communi- ties to act in the public private com- mercial and non-profit sectors Design for social innovation represents design for emerging paradigms and alternative economic models and leads to significant positive social change

Emergent discipline

TransitionDesign

Design within radically new so-cio-economic amp political paradigms

Refers to design-led societal transition toward more sustain-able futures and the reconception of entire lifestyles It is based upon an under- standing of the interconnectedness and inter-dependency of social economic political and natural sys- tems Transition Design focuses on the need for lsquocosmopolitan localismrsquo a place-based lifestyle in which solutions to global problems are designed to be appropriate for local social and environmental conditions Transition Design challenges existing para- digms envisions new ones and leads to radical positive social and envi-ronmental change

Scale of time depth of engagement and context expand to include social amp environmental concerns

Seite 38 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpcampusburg-halledeid-neuwerk24-short-films-about-design

wp-contentuploadssites31201405design-research-nowpdf middot 2

httpwwwservice-design-networkorg middot 3 httpplaypenicomtekcsir

coza~acdceducationDr_Anvind_GupaLearners_Library_7_March_2007

Resourcesbooksdesignvictorpdf middot 4 httpwupperinstorgawias

ad2222 middot 5 httpinhabitatcomtagsustainable-design middot 6 httpwww

tedcomtalksemily_pilloton_teaching_design_for_changelanguage=en

middot 7 httpwwwtedcomtalkseben_bayer_are_mushrooms_the_

new_plasticlanguage=en middot 8 httpswwwtedcomtalksmichael_

pawlyn_using_nature_s_genius_in_architecture middot 9 httpsepub

wupperinstorgfiles60086008_Liedtkepdf middot 10 httpcampusburg-

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sites31201405design-research-nowpdf middot 11 httpdesignobserver

comfeaturesmall-local-open-and-connected-resilient-systems-and-

sustainable-qualities37670 middot 12 httpswwwacademiaedu11796491

Design_for_Transition_-_from_and_to_what middot 13 httpswwwtedcom

talksdan_phillips_creative_houses_from_reclaimed_stufflanguage=en middot 14

httpswwwtedcomtalksmitchell_joachim_don_t_build_your_home_

grow_itlanguage=en

Abb 4 Design for Interactions

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 26

Designedbuilt World

ProductsCommunications and Environments

Design Sub-Disciplines Context of All DesignAreas of Design focus

Design for Interactions

Natural WorldDesign forService

Moderate changeExisting paradigms and systems

Design forSocial Innovation

Significant changeEmerging paradigms and systems

Transition Design

Radical changeFuture paradigms and systems

Konsummustern werden die alltaumlgli-

chen Handlungsmuster und -strukturen

(lebens- und Arbeitswelten) alltaumlg-

lichen Praktiken (lebensstilanalysen)

sowie die Kommunikation zwischen

den Subsystemen analysiert

Daruumlber hinaus bietet der Transi-

tion-Design-Ansatz in Verbindung mit

Handlungsmodellen fuumlr nachhaltiges

Produzieren und Konsumieren die

Moumlglichkeit realitaumltsnah moumlgliche

Models of Change zu erforschen fuumlr

diesen Zweck werden die Ansaumltze der

modernen Verbraucherforschung (li-

ving-lab-Ansatz Transformationstheo-

rien lebensstiltypen) sowie der

Entwicklung von unternehmenskultur

mit dem Ansatz des Transition Design

verbunden

erstellt von

bull Prof Dr Christa Liedtke

bull Dr Maria J Welfens

bull Hannah Fink

in Zusammenarbeit mit

bull Dr Alexandra Buumlttgen

bull Sarah Reddig

bull Christoph Tochtrop

Stand 16062016

Wuppertal Institut fuumlr Klima umwelt Energie

Doumlppersberg 19

42103 Wuppertal

Deutschland

Postfach 100480

42004 Wuppertal

Page 22: Crashkurs Nachhaltigkeit: eine multimediale Uebersicht · Institut für Klima, ... Eine differenzierte Ausarbeitung von Megatrends listet die European Envi-ronment Agency, ... Welt

Seite 22 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

als auch in der praktischen umsetzung

immer mehr an Konturen gewann

Auch fuumlr die Gestaltung von Produk-

ten und Prozessen wurden Strategien

entwickelt die zur loumlsung der genann-

ten Probleme integrierte Anwendungen

der Effizienz- Konsistenz- und Suffi-

zienzprinzipien vorschlagen (vgl ua

Schmidt-bleekTischner 1995)

BR

DW

ELT

EU 1972 1974 1986 1987 1992 1994 1995 1996 1999 2001 2002 2003 2004 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Limits to Growth

Gruumlndung UNEP Brundtland-Report

World Summit Rio de JaneiroWorld Summit Johannesburg

Marrakesch Prozess

Circular Economy Package

Gruumlndung WBCSD

UNCSD Sustainable Consumption Indicators

UN Sustainable Development Goals

EuropRohstoffstrategie

Fahrplan ress schonendes Europa EU-Dashboard

Europe 2020

European Ressource Efficiency Platform

European Ressources Forum

Gruumlndung Umweltbundesamt

Gruumlndung Bundesministerium fuumlr Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit

Aumlnderung Art 20a Grundgesetz

BMU-Ziel Faktor 25 bis 2020

Nationale Nachhaltigkeitsstrategie Verdopplung Rohstoffproduktivitaumlt bis 2020

Kreislaufwirtschaftsgesetz

WBGU Welt im Wandel

Rohstoffstrategie

ProgRess I

Gruumlndung Ressourcen-Kommission am Umweltbundesamt

Enquete Kommission Wachstum Wohlstand Lebensqualitaumlt

ProgRess II

National Ressources Forum

Umweltschutz als Wirtschaftsfaktor

World Ressources Forum

Rio +20

G7 Allianz Ressourceneffizienz

SDG-Report

G8 3R Action Plan

Europ Nachhaltigkeitsstrategie

Abb 1 Quelle Wuppertal Institut 2016 berg H Liedtke Ch Welfens J (2016) Hintergrundrecherche und Definition einer Ressourcenleichten Gesell-schaft Arbeitspapier im Projekt bdquoErfolgsbedingungen fuumlr Systemspruumlnge und Leitbilder einer ressourcenleichten Gesellschaftldquo

Wirtschaftens angestrebt werden

beispiele dazu

Europa 2020 Idee der Entkopplung

durch intelligentes nachhaltiges und

integratives Wachstum

Enquete Kommission fuumlr Wachs-

tum Wohlstand und lebensqualitaumlt in

Deutschland mit konkreten Handlung-

sempfehlungen fuumlr mehr Wohlstand

bei gleichzeitiger Abkopplung vom

Ressourcenverbrauch

ProgRess 1 und 2 in Deutschland

Programme die nachhaltige Nutzung

der natuumlrlichen Ressourcen in den

fokus stellen

Diese Entwicklungen haben dazu

beigetragen dass das leitbild einer

bdquoressourcenleichten Gesellschaftldquo die

innerhalb des zur Verfuumlgung stehenden

umweltraumes eine hohe lebensquali-

taumlt und Entfaltung des der Einzelnen

sowie der Gemeinschaft foumlrdert und

fordert sowohl in der Wissenschaft

Seite 23 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

GreenEconomy

Green Economy ndash verstanden

als eine wettbewerbsfaumlhige

umwelt- und sozialvertraumlgliche

Wirtschaftsweise ndash wird seit etwa

2007 zum neuen Leitbild in der

internationalen und nationalen

Diskussion zu Wachstum Wohl-

stand und Lebensqualitaumlt Der

begriff wurde federfuumlhrend von

uNEP gepraumlgt

Aufgrund der folgewirkungen die mit

dem aktuellen Wirtschaftssystem ver-

bunden sind wie beispielsweise fort-

schreitender Klimawandel biodiversi-

taumltsverlust und Ressourcenknappheit

setzt sich zunehmend die Auffassung

durch dass dieses ressourcen- und

energieintensive Wirtschaftsmodell

nicht uneingeschraumlnkt fortgesetzt wer-

den kann

Die Chance fuumlr eine nachhaltige faire

und offene Zukunft im Sinne einer

Green Economy ist daher die Entwick-

lung eines Wirtschafts- und Gesell-

schaftsmodells das sowohl die nach-

haltige Nutzung der Oumlkosysteme als

auch den gesellschaftlichen Wohlstand

sichert Dies macht es erforderlich dass

die Produktions- und Konsumprozesse

innerhalb oumlkologischer und sozialer

leitplanken stattfinden und die End-

lichkeit der Ressourcen beruumlcksichtigt

wird

fuumlr die umsetzung von Green

Economy wurde die Green Econo-

my Initiative ins leben gerufen die

Entscheidungstraumlger unterstuumltzen soll

eine ressourcen- und Co2-aumlrmere und

sozial gerechtere Wirtschaft zu rea-

lisieren Das umsteuern in Richtung

einer Green Economy stellt eine sehr

hohe Herausforderung fuumlr Wirtschaft

und Gesellschaft dar Der Uumlbergang

zu einer nachhaltigeren Wirtschafts-

weise bedarf der Erschlieszligung neuer

Zukunftsmaumlrkte sowie neuer Geschaumlfts-

modelle die eine drastische Steige-

rung der Ressourceneffizienz in den

Produktions- und Dienstleistungssek-

toren bewirken Es bedarf staatlicher

flankierungsmaszlignahmen um diesen

Wirtschaftskurs zu unterstuumltzen die

erforderlichen leitplanken zu setzen

sowie das gesellschaftliche bewusstsein

und nachhaltigere Konsumstile dahin-

gehend zu foumlrdern

Towards a Green Economy 1

UNEP (2011) Towards a Green Economy ndash Pathways to Sustainable Development and Poverty Eradicati-on A Synthesis for Policy Makers

OECD (2011) Towards Green Growth 2

OECD (2010) Transition to a low-carbon economy ndash public goals and corporate practices OECD Publishing 3

Europa 2020 Strategie ndash Eine Strategie fuumlr intelligentes nachhaltiges und integratives Wachstum 4

Discussions about Green Econo-my often ignore the Social 5

This short 10 minute video addresses this issue

uNRISDlsquos Project on the Social Dimensions of Green Economy and Sustainable Development 6

Modul bdquoWirtschaftNeue Wirt-schaftsordnung (WIN)ldquo 7

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Forum fuumlr Verantwortung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut

Growing green economies 8

Von Rio nach Rio+20

TED 2010 Tim Jackson An ec-onomic reality check 9

Tim Jackson stellt ein Konzept vor dass es durch feste oumlkonomische Prinzipien ermoumlglicht aktuelle Krisen zu uumlberwinden und in die Zukunft zu investieren

TED 2012 Juan Verde Towards the green economy 10

Juan Verde ist uumlberzeugt dass be-reits verfuumlgbare Innovationen eine beispiellose Zunahme von gruumlner Technologie und damit einen oumlkono-mischen Wandel hervorrufen koumlnnen

Seite 24 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpwwwuneporgpublicationscontentspub_details_search

aspID=4188 middot 2 httpwwwoecd-ilibraryorgenvironmenttowards-green-

growth_9789264111318-en middot 3 httpdxdoiorg1017879789264090231-

en middot 4 httpeceuropaeueurope2020 middot 5 httpswwwyoutubecom

watchv=O5lBwrJcUOk middot 6 httpwwwunrisdorggreeneconomy middot

7 httpwwwforum-fuer-verantwortungdepublikationenwirtschaftneue-

weltordnung middot 8 httpswwwyoutubecomwatchv=m9AS6KT7a5Y middot

For more info visit wwwoecdorgrio+20 middot 9 httpwwwtedcomtalks

tim_jackson_s_economic_reality_check middot 10 httpswww youtubecom

watchv=x-7ZBairDh4

Seite 25 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

four returnsPrinzip

Commonlandrsquos approach is to

restore landscapes by building

and (co-) funding sustainable

businesses in 3 landscape zo-

nes delivering 4 types of return

inspirational social natural and

financial return within a 20 years

time horizon

Return of Inspiration Giving

people hope and a sense of pur-

pose

Return of Social Capital bringing

back jobs business activity edu-

cation and security

Return of Natural Capital Resto-

ring biodiversity soil and water

quality

Return of financial Capital Reali-

zing long-term sustainable profit

Ein landstrich braucht auf lange Sicht

drei Zonen um dauerhaft von nutzen

zu sein

Natural Zone

Investment Restoring vegetation Plan-

ting native trees and clearing invasive

species Natural restoration limited

maintenance

Return Co2 capture water soil Resto-

red biodiversity forestry hunting

Tourism

Combined Zone

Investment Restoring landscape Plan-

ting usable trees Restoring perennial

vegetation and soil limited mainten-

ance

Return Co2 capture water soil

Partially restored biodiversity Agrofo-

restry fruit trees timber Tourism

Economic Zone

Investment Sustainable agriculture fo-

restry aquaculture Real estate infras-

tructure fitting in landscape Ventures

with positive impact on landscape

Return Co2 capture water soil Crops

and products New businesses new

collaborations Economic development

(wwwcommonlandcom)

commonlandcom 1

Organisation die sich fuumlr die groszligflauml-chige Restauration von Landschaften einsetzt Auf deren Internetpraumlsenz werden deren Ziele und Vorgehens-weisen schnell deutlich Zusaumltzlich gibt es viele Paper und Videos

four returns Three Zones

Ferwerda W Four Returns Three Zones 20 years A systemic and practical approach to scale up land-scape restoration by business and investors to create a restoration in-dustry chapter in book (2015) bdquoLand Restoration Reclaiming Landscapes for a Sustainable Futurerdquo (Elseviers Publication)

John D Liu Hope in a changing climate 2

Liu stellt vor wie vertrocknete Landschaften wiederbelebt werden koumlnnen

Chris McKnett The investment logic for sustainability 3

Groszliginvestoren als Schluumlsselspieler fuumlr den oumlkologischen Fortschritt

1 wwwcommonlandcom middot 2 httpswwwyoutubecom

watchv=41qnjXKdE70 middot

3 httpswwwtedcomtalkschris_mcknett_the_investment_logic_for_

sustainability

Seite 26 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

DeutscheNachhaltigkeitsstrategie

Die Nationale Nachhaltigkeits-

strategie bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo beschlossen im

Jahr 2002 bestimmt den Kurs fuumlr

eine nachhaltige Entwicklung auf

der nationalen Ebene

Ihre leitlinien sind Generationenge-

rechtigkeit lebensqualitaumlt sozialer

Zusammenhalt und internationale Ver-

antwortung In dem Dokument wurden

Ziele (i d R fuumlr das Jahr 2020) fuumlr die

oumlkologische oumlkonomische und soziale

Nachhaltigkeit benannt und insgesamt

21 Schluumlsselindikatoren definiert die

es gestatten den Erreichungsgrad

dieser Ziele bereits heute statistisch zu

messen und die weitere Entwicklung

Jahr fuumlr Jahr zu beobachten

Die Indikatoren beschreiben nicht

nur Ziele an sich sondern gelegentlich

auch sogenannte Zwischenziele deren

Erreichung wiederum den fortschritt

auch bei anderen Zielen voranbringt

So zb bedeutet eine Verbesserung

beim Indikator sbquoEnergieproduktivitaumltlsquo

gleichzeitig auch eine Verbesserung des

Indikatorwertes bei den Treibhausgase-

missionen

Seit der ersten Version der Nach-

haltigkeitsstrategie wurden die Indi-

katoren teilweise erweitert und der

aktuellen Situation angepasst wie zb

die neuen Indikatoren wie Anteil des

Stroms aus erneuerbaren Energiequel-

len am Stromverbrauch oder Schulden-

stand so dass im neuesten Indikato-

renbericht 2012 effektiv 38 Indikatoren

untersucht werden

Diese Indikatoren werden im Abstand

von zwei Jahren in Indikatorenbe-

richten des Statistischen bundesamtes

aktualisiert und der aktuelle Stand und

Entwicklungen dargestellt

Seit 2002 wurden 3 fortschritts-

berichte veroumlffentlicht in denen die

Strategie weiterentwickelt und aktua-

lisiert wird 2004 bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo 2008 bdquofuumlr ein nachhal-

tiges Deutschland und fortschrittsbe-

richt 2012

Die bundesregierung bereitet derzeit

die bdquoNachhaltigkeitsstrategie 2016ldquo vor

ndash und schreibt damit die Nachhaltig-

keitsstrategie fort

bundesregierung (2002) Perspektiven fuumlr Deutschland 1

10 Jahre Nachhaltigkeit bdquomade in Germany 2

Kurzpapier zum Fortschrittsbericht

basisinformationen Lexikon der NachhaltigkeitAachener Stiftung 3

bundesregierung im Web 4

Internetauftritt der Bundesregierung zur nationalen Nachhaltigkeitsstrate-gie mit kurzem Themenuumlberblick

Silke uebelmesser How demographic change is sha-ping our future 5

Ausblick auf die Herausforderun-gen vor die uns der demographische Wandel in den naumlchsten Jahren stellt

1 httpwwwbundesregierungdeContentDE_Anlagen

Nachhaltigkeit-wiederhergestelltperspektiven-fuer-deutschland-

langfassungpdfjsessionid=DD7315CEA90912E6C3977178854C9BDB

s3t1__blob=publicati-onFileampv=3 middot 2 httpwwwbundesregierung

deContentDE_AnlagenNachhaltigkeit-wiederhergestellt2012-

05-09-kurzpapier-zum-fortschrittsbericht-2012-barrierefrei

pdfjsessionid=DD7315CEA90912E6C3977178854C9BDBs3t1__

blob=publicationFileampv=3 middot 3 httpswwwnachhaltigkeitinfoartikel

nationale_nachhaltigkeitsstrategie_entwicklung_1694htm middot 4 httpswww

bundesregierungdeWebsBregDEThemenNachhaltigkeitsstrategie1-

die-nationale-nachhaltigkeitsstrategienachhaltigkeitsstrategie_node

html middot 5 httptedxtalkstedcomvideoHow-demographic-change-is-

shapisearch3Agermany

Seite 27 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren

Nachhaltiges Produzieren und

Konsumieren hat sich in den letz-

ten zwei Jahrzehnten zu einem

der wichtigsten Themenbereiche

der Nachhaltigkeitsdiskussion

auf dem internationalen euro-

paumlischen und nationalen Level

entwickelt

Die globalen Klimaveraumlnderungen

und umweltbelastung verdeutlichen

die Notwendigkeit einer systemischen

sozial-oumlkologischen Transformation

der Gesellschaft in Richtung Nach-

haltigkeit bdquobereits seit geraumer Zeit

befindet sich das fossile oumlkonomische

System international im umbruch

Dieser Strukturwandel wird vom

WbGu (Wissenschaftlicher beirat der

bundesregierung Globale umweltver-

aumlnderungen) als beginn einer bdquoGroszligen

Transformationldquo zur nachhaltigen Ge-

sellschaft verstanden die innerhalb der

planetarischen leitplanken der Nach-

haltigkeit verlaufen mussldquo (WbGu

2011 S 1) Ein Uumlberschreiten dieser

leitplanken koumlnne die oumlkologischen

Rahmenbedingungen veraumlndern und

ein Risiko fuumlr die zukuumlnftigen Genera-

tionen darstellen (vgl Potsdam-Institut

fuumlr Klimafolgenforschung 2009)

Das Tempo des Verbrauchs von

natuumlrlichen Ressourcen der von 10

Mrd Tonnen 1950 auf 70 Mrd Tonnen

2010 rapide gestiegen ist kann nicht

fortgesetzt werden um im Rahmen der

planetarischen Grenze zu wirtschaften

muumlsste der globale Ressourcenver-

brauch bis 2050 etwa halbiert werden

(Schmidt-bleek 2007 uNEP 2011)

Auf der nationalen Ebene muumlsste die

Reduktion des Ressourcenverbrauchs

um einen faktor 10 und auf der Haus-

haltsebene in Deutschland um den fak-

tor 5 auf etwa 8 Tonnen pro Kopf und

Jahr (lettemeier etal 2014) reduziert

werden

Eine radikale Reduzierung des

Ressourcenverbrauchs bei gleichzeitig

groumlszligtmoumlglicher lebensqualitaumlt welt-

weit ist eine globale Herausforderung

des 21 Jahrhunderts Der Weg hin zu

einer 8t-Gesellschaft (lettenmeier et

al 2014) verlangt nach einer nachhal-

tigeren Gestaltung von Produktions-

und Konsummustern sowie der damit

Material footprint 1

Lettenmeier Michael Liedke Chris-ta Rohn Holger (2014) Eight Tons of Material Footprint - Suggestion for a Resource Cap for Household Cons-umption in Finland In Resources 33 (2014) S 488-515

Stellschrauben fuumlr Nachhaltigkeit

Liedtke Ch etal (2015b) Stell-schrauben fuumlr Nachhaltigkeit Trends und Verantwortungen in Produktion und Konsum in Stiftung Entwicklung und Frieden (Hrsg) Globale Trends 2015 Perspektiven fuumlr die Gesellschaft Fischer Verlag 2015 S 299-314

Marrakech-Prozess 2

Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren in der Eu 3

Sustainable Consumption and Production and the SDGs 4

UNEP Post 2015 Note 2

Indikatoren 5

European food Sustainable Cons-umption and Production Round Table 6

The Story of Stuff 7

Der Film beschreibt den kompletten Konsumkreislauf mit seinen sozialen und oumlkologischen Folgen (deutsch)

unsichtbare Schaumltze im Mobil-telefon Ein Animationsfilm zum Recycling von Handys 8

Eine Veranschaulichung des Lebens-zyklus elektronischer Geraumlte am Bei-spiel Handy Die Wiederverwendung von bis zu 80 Prozent der Rohstoffe in gebrauchten Handys ist zentraler Bestandteil der bdquoRohstoff-Expediti-on die vom Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung anlaumlsslich des Wissenschaftsjahres 2012 ausgerufen wurde

Seite 28 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

verbundenen Produkt-Dienstleistungs-

systeme wie Infrastrukturen

Nachhaltiges Konsumieren und Produ-

zieren wird definiert alsldquo a holistic

approach to minimising the negative

environmental impacts from consump-

tion and production systems while

promoting quality of life for allrdquo (uNEP

2015a S 10) Der holistische Ansatz

Sustainable Production and Consumption Systems

Lebel L etal (Hrsg) (2010) Sustainable Production and Cons-umption Systems Knowledge Enga-gement and Practice Springer

Planetarische Grenzen 9

Potsdam-Institut fuumlr Klimafolgenfor-schung (2009) Planetarische Gren-zen Ein sicherer Handlungsraum fuumlr die Menschheit Pressemitteilung vom 23092009

uNEP (2015a) Sustainable Cons-umption and Production A Hand-book for Policymakers 10

uNEP (2015b) Sustainable Cons-umption and Production Indica-tors for future SDGs 11

Konsum und Nachhaltigkeit 12

Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung (2010) Konsum und Nachhaltigkeit Wie Nachhaltigkeit in der Konsum-gesellschaft kaumluflich und (er)lebbar wird Eine Aufgabe fuumlr Politik Wirt-schaft Buumlrgerinnen und Buumlrger

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

faktor 4

Weizsaumlcker EU von Lovins AB Lovins LH (1995) Faktor Vier Doppelter Wohlstand ndash halbierter Naturverbrauch Der neue Bericht an den CLUB OF ROME Muumlnchen Verlag Droemer Knaur

Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung (2011) Der Deutsche Nachhaltig-keitskodex 13

Welt im Wandel

WBGU (2011) Welt im Wandel Gesellschaftsvertrag fuumlr eine Groszlige Transformation Hauptgutachten Berlin

Global Guidance Principles for Life Cycle Assessment Databases

UNEPSETAC (2011) Global Gu-idance Principles for Life Cycle Assessment Databases ndash A Basis for Greener Processes and Products Paris France

Modul bdquoKonsum (KON)ldquo 14

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Didaktische Module bdquoVom Wissen zum Handelnldquo Modul bdquoKons-um (KON)ldquo Forum fuumlr Verantwor-tung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Ot-zenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut Was hat unser Konsum mit Klima- und Ressourcenschutz zu tun Was sind die Trends in der weltwei-ten Entwicklung und welche Strategi-en koumlnnen Wohlstand erhalten ohne das System Erde zu uumlberlasten

MIPS ndash Wieviel umwelt braucht der Mensch

Schmidt-Bleek F (1994) Wieviel Umwelt braucht der Mensch MIPS das Maszlig fuumlr oumlkologisches Wirtschaf-ten Basel Boston Birkhaumluser Verlag

TED 2010 Tim Jackson An econi-mist reality check 15

Tim Jackson spricht uumlber Rezession Klimawandel und Ungleichheit und wie wir in eine bessere Zukunft inves-tieren koumlnnen

Von sozial-oumlkologischen Experi-menten in den Alltag 16

Vortrag von Michael Minis auf der Tagung bdquoWas bewegt Von sozial-ouml-kologischen Experimenten in den Alltagldquo (8 und 9 Maumlrz 2012 Berlin) Kritische Reflektion von Produktions- und Konsummustern

was-bewegtorg 17

Pionierhafte Konzepte fuumlr einen nachhaltigen Wandel von Produk-tions- und Konsummustern werden vorgestellt und kritisch reflektiert - sowohl aus praktischer als auch aus wissenschaftlicher Sicht In diesem Zusammenhang wird Tamyca als Konzept zur Aumlnderung der zukuumlnfti-gen Automobilnutzung dargestellt

amp

(siehe Abbildung 1 unten) der unter-

schiedliche Interventionsmoumlglichkeiten

im lebenszyklus eines Produktes oder

einer Dienstleistung umfasst hat eine

entscheidende bedeutung fuumlr systemi-

sche betrachtung der Produktions- und

Konsumsysteme

uNEP definiert Grundcharakteristika

der nachhaltigen Produktions-Konsum-

systeme (uNEP 2015a S 10)

Verbesserung der lebensqualitaumlt

unter beruumlcksichtigung des Ressour-

cenbedarfs zukuumlnftiger Generationen

und umweltqualitaumlt

Entkopplung des Wirtschaftswachs-

tums vom Ressourcenverbrauch durch

Seite 29 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

- Reduktion von Material- und

Energieintensitaumlt sowie der Emissi-

on- und Abfallmengen von Produkti-

on- und Konsumaktivitaumlten

- foumlrderung des Wandels zu energie-

und materialeichten Konsummustern

ohne Verzicht auf lebensqualitaumlt

Data

LCA data (including data for carbon and water footprint exposure and hazard data etc)

Life Cycle Approaches

LCA Carbon and water footprint material flow accounting risk assessment social LCA Life cycle costing

Life cycle sustainability assessment etc

Programmes and activities

Design for environment eco-labelsgreen procurement recycling design for

sustainability sustainable procurement etc

Life cycle

management systemsand sustainable consumption

and production policies

Sustainability

Abb 2 Holistischer Systemansatz zu nachhaltigen Produktions-Konsumsysteme (uNEP 2015a S 41)

Quelle Eigene Darstellung

Anwendung des lebenszyklusansat-

zes unter beruumlcksichtigung der Aus-

wirkungen auf die umwelt von allen

Phasen der Produktions- und Kons-

umprozesse

Strategisches Vorgehen gegen

Reboundeffekte (Kompensation der

Efffizienzgewinne durch steigenden

Konsum)

Auf globaler Ebene wird die Proble-

matik der nachhaltigeren Produktions-

und Konsummuster vorrangig von den

Vereinten Nationen (uN) und ihren

unterorganisationen wie etwa der

Commission on Sustainable Develop-

ment (CSD) und dem united Nations

Environment Programme (uNEP)

sowie von weiteren internationalen

organisationen wie der organisation

Politische Umsetzung der Strategien und Maszlignahmen zu Nachhaltigem Produzieren und Konsumieren

Welt

2015 UN Vollversammlung verabschiedete Ziele fuumlr nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals- SDGacutes siehe httpwwwforu-muedewp-contentuploads201507SDG-Factsheet_FUEpdf Ziel 12 lautet bdquoFuumlr nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgenldquo Die SDGs sollen ab 2016 bis 2030 verwirklicht werden Sie bilden ndash gemeinsam mit Umsetzungsmaszlignahmen Indikatoren zur Fortschritts-messung sowie Uumlberpruumlfungsmechanismen ndash die so genannte Post-2015-Agenda

Seite 30 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Europaumlische Union

2012 EU-Direktive zur Erhoumlhung der Energieeffizienz (Energy Efficiency Directive) gezielt auf die Einfuumlhrung von Maszlignahmen zur Erreichung von 20-Erhoumlhung der Energieeffizienz bis zum Jahr 2020 in den Laumlndern der Europaumlischen Union

2010 Europa 2020-Wirtschaftsprogramm gezielt auf ein bdquointelligentes nachhaltiges und integratives Wachstumldquo und eine bessere Koordinie-rung der nationalen und europaumlischen Wirtschaft bis zum Jahr 2020

2009

Oumlkodesign-Richtlinie der EU (2009125EG) die die Anforderungen an die umweltgerechte Gestaltung energieverbrauchsrelevanter Produkte (Energy-related Products ErP) formuliert

2008 Aktionsplan der EU-Kommission zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren und zu Industriepolitik Der Aktionsplan zielte auf die Foumlrderung von Innovationen zu nachhaltigeren Produktion und der Nachfrage nach nachhaltigeren Guumltern und Dienstleistungen

2012 Konferenz der Vereinten Nationen uumlber nachhaltige Entwicklung (Rio+20) - Festlegung des Konsultationsprozesses zu den Zielen nachhaltiger Entwicklung

Beschluss zu 10 Jahresprogramm zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (10 Year Framework of Programmes 10YFP) ge-zielt auf eine weltweite verstaumlrkte Einfuumlhrung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmuster

2005 Gruumlndung des UNEP-Center for Sustainable Production and Consumption (siehe wwwscp-centreorg) am Wuppertal Institut als Hausinstitut der Vereinten Nationen den Marrakesch-Prozess zu unterstuumltzen2003

2003 Internationales Expertentreffen in Marrakesch (vgl wwwunorgesasustdevsdissuesconsumptionmarrakechhtm) organisiert von den Vereinten Nationen Start des sog bdquoMarrakesch-Prozessesldquo koordiniert durch das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und die Abteilung fuumlr wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten der Vereinten Nationen (UN-DESA)

2002 Der zweite Weltgipfel fuumlr Nachhaltige Entwicklung (WSSD) 2002 in Johannesburg das beschlossene Umsetzungsprogramm (bdquoPlan of Implementationldquo) widmet dem Uumlbergang zu nachhaltigeren Konsum- und Produktionsmustern ein eigenes Kapitel in dem wichtige Ansatzpunkte fuumlr die Umsetzung wie Monitoring Life-Cycle-Analysis Oumlkoeffizienzprogramme Indikatoren zielgruppenspezifische Informations- und Aufklaumlrungsprogramme hervorgehoben werden

1995 Gruumlndung der Kommission fuumlr Nachhaltige Entwicklung (Commission on Sustainable Development - CSD) der Vereinten Nationen Ausarbeitung des Internationalen Arbeitsprogramms zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (bdquoInternational Work Programme on Changing Consumption and Production)

1992 Erster Weltgipfel zu Nachhaltiger Entwicklung in Rio de Janeiro Der Kapitel 4 des Abschlussdokuments bdquoAgenda 21 bdquoVeraumlnderung der Konsumgewohnheitenldquo adressiert zwei Themenbereiche bdquoUumlberkonsum von Ressourcenldquo und bdquo(Negative) Effekte des Konsumen-tenverhaltensldquo die bis heute im Zentrum der globalen Debatte um Konsum- und Produktionsmuster stehen

Seite 31 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2006 Verabschiedung neuer angepassten Version der Nachhaltigkeitsstrategie die konkrete Zielsetzungen und Maszlignahmen fuumlr prioritaumlre Bereiche wie Klimawandel nachhaltige Produktion und nachhaltiger Konsum Demografie Migration gesellschaftliche Integration ua benennt

2001 Erste EU-Nachhaltigkeitsstrategie gezielt auf Verbesserung der Lebensqualitaumlt heutiger und zukuumlnftiger Generationen

Gruumlnbuch der Europaumlischen Kommission zur Integrierten Produktpolitik mit den Schwerpunkten oumlkologische Gestaltung von Produkten Bedeutung der Preisbildung und Konsumentenentscheidungen

1993 Einfuumlhrung des EU-Oumlko-Audits (Eco- Management and Audit Scheme (EMAS) EMAS-Verordnung adressiert die Eigenverantwortung der Wirtschaft bei der Bewaumlltigung ihrer direkten und indirekten Umweltauswirkungen

1992 Einfuumlhrung des freiwilligen Europaumlischen Umweltzeichens (kurz Euroblume bzw EU-Ecolabel) zur Kennzeichnung von Verbraucherpro-dukten und Dienstleistungen (Verordnung EWG 880) gekennzeichnet werden Konsumguumlter die sich durch besondere Umweltvertraumlglich-keit und vergleichsweise geringe Gesundheitsbelastung auszeichnen Die Auszeichnung wird eigenverantwortlich durch nationale Institute der teilnehmenden Laumlnder vergeben

Deutschland

2015 Anfang des politischen Dialogprozesses zur Umsetzung der Ziele nachhaltiger Entwicklung (Sustainable Development Goals)

2014 Kabinettsbeschluss der Bundesregierung uumlber die Nationale Nachhaltigkeitsstrategie die einen bdquowesentlicher Rahmenldquo fuumlr die Umsetzung der SDGs in Deutschland werden soll

2008 Gruumlndung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises der den Wandel zu einer nachhaltigen Gesellschaft unterstuumltzt die relevanten Akteure aus Wirtschaft Kommunen und Forschung in nachhaltigem Handeln bestaumlrkt und dazu beitraumlgt die Grundsaumltze nachhaltiger Entwicklung in der oumlffentlichen Wahrnehmung staumlrker zu verankern

2004 Start eines langfristigen bdquoNationalen Dialogprozesses zur Weiterentwicklung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmusterldquo an dem Akteure aus Politik Wirtschaft Wissenschaft und Zivilgesellschaft in den Dialog bringt Die Initiative wird durch das Bundesumweltministe-rium und das Umweltbundesamt koordiniert

2002

Deutsche Nationale Nachhaltigkeitsstrategie ndash beschlossen von der Bundesregierung wird in den naumlchsten Jahren mehrere Male uumlberar-beitet und an die aktuellen Trendentwicklungen angepasst

Seite 32 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2001 Berufung des Rates fuumlr Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung mit dem Ziel Beitraumlge zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln In diesem Rahmen beschaumlftigt sich der Rat mit der Problematik des nachhaltigen Konsums (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_Maerz_2010_01pdf) und auch eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr Unternehmen (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaRNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Janu-ar_2012pdf)

Die Entwicklung von nachhaltigeren Produktions- und Konsummustern wird in Deutschland von weiteren Institutionen gefoumlrdert und aktiv unterstuumlzt Dazu gehoumlren ua Netzwerke zu Verbraucherforschung in Bund und einigen Laumlndern

- Foumlrderprogramme der sozialoumlkologischen Forschung des BMBFacutes httpwwwfonadede19711 - Sachverstaumlndigerrat fuumlr Verbraucherfragen httpwwwsvr-verbraucherfragende - Deutscher Nachhaltigkeitspreis (httpswwwnachhaltigkeitspreisde)

1997 Im Jahr 1997 begann das von den beiden Institutionen initiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur Fundierung und Evaluierung nachhaltige-rer Konsummuster und Verhaltensstileldquo

1993 In Deutschland wurde bereits vor 1993 von einzelnen Wissenschaftlern auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffizienz und die Rolle nach-haltigeren Produzierens und Konsumierens wie des Designs fuumlr eine nachhaltige Entwicklung hingewiesen (von WeizsaumlckerLovinsLovins 1995 Schmidt-Bleek 1994) Das Bundesumweltministerium (BMU) und das Umweltbundesamt (UBA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre eine breite gesellschaftliche Debatte zu diesem Thema

Economic Co-operation and Develop-

ment (oECD) getragen Die CSD

der Vereinten Nationen wurde nach

dem uN-Weltgipfel in Rio de Janeiro

1993 gegruumlndet um die umsetzung

der Agenda 21 voranzutreiben Die

Kommission hatte bereits zu beginn

das Themenfeld bdquoKonsum- und Produk-

tionsmusterldquo zu ihrem Arbeitsschwer-

punkt erklaumlrt In folge dessen wurde

im Jahr 1995 das bdquoInternational Work

Programme on Changing Consumption

and Production Patternsldquo (IWPCCPP)

verabschiedet Zu den Hauptaufgaben

des Programms gehoumlren

die Identifikation der politischen

Implikationen von Konsumtrends und

Produktionsmustern

die Revision von uN-Richtlinien fuumlr

den Konsumentenschutz sowie

die Evaluation der Effektivitaumlt von

politischen Maszlignahmen die auf die

Aumlnderung von Konsum- und Produkti-

onsmustern zielen

In Deutschland wurde bereits vor

1993 von einzelnen Wissenschaftlern

auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffi-

zienz und die Rolle nachhaltigeren Pro-

duzierens und Konsumierens wie des

Designs fuumlr eine nachhaltige Entwick-

lung hingewiesen (von Weizsaumlcker

lovinslovins 1995 Schmidt-bleek

1994) Das bundesumweltministerium

(bMu) und das umweltbundesamt

(ubA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre

eine breite gesellschaftliche Debatte zu

diesem Thema Im Jahr 1997 begann

das von den beiden Institutionen ini-

tiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur

fundierung und Evaluierung nachhal-

tigerer Konsummuster und Verhaltens-

stileldquo Die TeilnehmerInnen dieses Pro-

gramms haben sich im Jahr 2000 in der

so genannten bdquoTutzinger Erklaumlrungldquo

auf eine Allianz fuumlr einen nachhaltige-

ren Konsum verstaumlndigt Ebenfalls im

Jahr 2000 richtete die bundesregierung

einen bdquoStaatssekretaumlrsausschuss fuumlr

Nachhaltige Entwicklungldquo ein Ein Jahr

spaumlter wurde der bdquoRat fuumlr Nachhaltige

Entwicklungldquo gegruumlndet der sich ua

intensiv mit der Problematik des Kons-

ums (httpwwwnachhaltigkeitsrat

deuploadsmediabroschuere_Kons-

um_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf) aber eben auch

eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr

unternehmen (wwwnachhaltigkeits-

Seite 33 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

ratdeuploadsmediaRNE_Der_Deut-

sche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_tex-

te_Nr_41_Januar_2012pdf)

Durch den Impuls des WSSD in

Johannesburg griffen 2004 das bundes-

umweltministerium und das umwelt-

bundesamt die Herausforderung auf

und initiierten in Deutschland einen

langfristigen bdquoNationalen Dialogprozess

zur Weiterentwicklung nachhaltiger

Konsum- und Produktionsmusterldquo der

Akteure aus Politik Wirtschaft Wis-

senschaft und Zivilgesellschaft in den

Dialog bringt

Die Entwicklung von Nachhaltigeren

Produktions- und Konsummustern wird

in Deutschland von weiteren Instituti-

onen gefoumlrdert und aktiv unterstuumltzt

Dazu gehoumlren ua

Netzwerke zu Verbraucherforschung

in bund und einigen laumlndern

foumlrderprogramme der sozialoumlkolo-

gischen forschung des bMbf (http

wwwfonadede19711)

Sachverstaumlndigenrat fuumlr Verbrau-

cherfragen

(wwwsvr-verbraucherfragende)

Deutscher Nachhaltigkeitspreis

(wwwnachhaltigkeitspreisde)

1 httpwwwmdpicom2079-927633488htm middot 2 httpwwwunepfr

scpmarrakech middot 3 httpeceuropaeuenvironmenteussdescp_enhtm

middot 4 httpwwwnrg4sdorgunep-post-2015-briefing-notes middot 5 http

wwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-indicators-

future-sdgs middot 6 httpwwwfood-scpeu middot 7 httpswwwyoutubecom

watchv=UCQLgACc6fQ middot 8 httpwupperinstorgawiasad2288 middot 9

httpswwwpik-potsdamdeaktuellespressemitteilungenarchiv2009

planetarische-grenzen-ein-sicherer-handlungsraum-fuer-die- middot 10 https

sustainabledevelopmentunorgpage=viewampnr=1951amptype=400ampmenu=35 middot

11 httpwwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-

indicators-future-sdgs middot 12 httpswwwnachhaltigkeitsratdefileadmin_

migratedmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf middot 13 httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmedia

RNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Januar_2012

pdf middot 14 httpwwwforum-fuer-verantwortungdepublikationenkonsum

middot 15 httpwwwtedcomtalkstim_jackson_s_economic_reality_

checklanguage=en middot 16 httpswwwyoutubecomwatchv=hQ73hv8GGSQ

middot 17 httpwwwwas-bewegtorg

Wie die oben dargestellte Entwick-

lung zeigt sind in der Zwischenzeit

Strategien und Maszlignahmen zur

umsetzung nachhaltiger Produktions-

und Konsummuster auf allen Ebenen

etabliert Eine nachhaltigere Gestaltung

der Wertschoumlpfungsketten von Pro-

dukten und Dienstleistungen setzt sich

immer mehr durch nachhaltige Guumlter

werden auch immer oumlfter von der

Gesellschaft nachgefragt Es wurden

sowohl Instrumente fuumlr die umsetzung

nachhaltigeren Produktionsmuster (wie

zb Oumlko-Audit Effizienzstandards) wie

auch zur unterstuumltzung von nachhalti-

geren Konsummustern (wie oumlko-label

gesellschaftliche Dialogprozesse)

entwickelt Das schafft groszlige Entwick-

lungspotenziale fuumlr Designer die die

oumlkologischen Anspruumlche erfuumlllen koumln-

nen indem sie zukunftfaumlhige Produkt-

Dienstleistungssysteme gestalten die

bei den moumlglichst kleinem Resoourcen-

verbrauch den von Kunden gewuumlnsch-

ten Nutzen stiften

claudiabo
Hervorheben

Seite 34 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design undNachhaltigkeit

Nachhaltige Entwicklung ist

eine grundlegend gestalterische

Aufgabe mit der Zielsetzung die

bestehenden Produktions- und

Konsumsysteme energie- und res-

sourceneffizienter zu entwickeln

Waumlhrend das ldquokonventionelle

Designrdquo Produkte entwirft und

dadurch Lebensstile vorgibt wer-

den in den neuen Ansaumltzen (wie

zb bdquoHuman Centered Designldquo

bdquopartizipatives Designldquo oder bdquoDe-

sign Activismldquo) die Verbraucher zu

Mitgestaltern (siehe ua fuad-

Luke A (2009) fuhs S brocchi

D Draser b et al (Hrsg) (2014))

Diese neue Designausrichtung

die sich unter dem begriff bdquoTrans-

formationsdesignldquo verbirgt (siehe

dazu Irwin T Tonkinwise C

Kossoff G (2012) SommerWel-

zer (2014)) beruht auf integrierten

Kompetenzen des Produkt-Servi-

ce- Social- und Kommunikations-

design und verbindet diese mit

einem nachhaltigen Transforma-

tions- wie Innovationsmanage-

ment

Design ist immer transformativ Egal

ob wir unser Handy benutzen ein buch

lesen eine Werbung anschauen oder

einen fahrkartenautomaten benutzen

die Nutzung spezifischer Produkte

Services sowie von Kommunikation

beeinflusst unsere Handlungen und

verdeutlicht gleichzeitig unsere eigene

Haltung unser Denken unsere kultu-

rellen Muster wie auch unsere Wuumln-

sche und Vorstellungen materialisieren

sich in Produkten Infrastrukturen und

Dienstleistungen und umgekehrt

Wir kaufen Produkte die uns einen so-

zialen Status geben ndash dabei wird nicht

nur der Status sondern auch Struktur

Sicherheit oder Identitaumlt vermittelt

Sie de-codieren uns und unsere Ge-

sellschaft

Die Gestaltung der materiellen basis

ndash das sind Produkte und Infrastruktu-

ren - unserer emotionalen wie auch

Grund-bedarfe greifen ineinander und

sind Ziel und Aufgabe von Design sie

sind Teil jeglicher Veraumlnderungsprozes-

se Damit ruumlckt Design in das Zentrum

gesellschaftlicher Entwicklungspro-

zesse Gleichzeitig nutzen und beein-

Change by design

Brown T (2009) Change by design How Design Thinking Transforms Organizations and Inspires Innovati-on HarperCollins

Developing Theories

Doordan D (2013) Developing Theories for Sustainable Design In Stuart Walker and Jaques Giard (eds) The Handbook of Design for Sustainability Bloomsbury London

Speculative Everything

Dunne A Raby F (2013) Specula-tive Everything Design Fiction and Social Dreaming pp 1ndash9 Cam-bridge MA The MIT Press

Design Research for Sustainable Social Innovation 1

Manzini E (2007) ldquoDesign Research for Sustainable Social Innovationrdquo Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Service Design Network (2014) What is Service Design 2

Design for the real world 3

Papanek V amp Fuller R B (1972) Design for the real world (p 22) London Thames and Hudson

Design Guide vom Wuppertal Insititut 4

inhabitat 5

TED 2010 Emily Pilloton Teaching design for change 6

Ansatz zur Foumlrderung von Schuumllern um mit smartem Design benachteilig-ten Gebieten neue Moumlglichkeiten zu geben

TED 2010 Eben bayer Are mus-h-rooms the new plastic 7

Eben Bayer erklaumlrt warum Pilze das neue nachhaltige Verpackungsmate-rial werden koumlnnen

TED 2010 Michael Pawlyn using naturersquos genius in architecture 8

Wie kann die Architektur von der Na-tur lernen um ressourceneffizienter und energieaumlrmer zu arbeiten

Seite 35 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design ActivismFuad-Luke A (2009) Design Ac-tivism Oxon Routledge

Nachhaltiges Design

Fuhs S Brocchi D Draser B et al (Hrsg) (2014) Die Geschichte des Nachhaltigen Designs Bad Hom-burg VAS

The Transition Companion

Hopkins R (2011) The Transition Companion Making Your Communi-ty More Resilient in Uncertain Times White River Junction VT Chelsea Green Publishing Company

Transition Design

Irwin T (2015) Transtion Design A Proposal for a New Area of Design Practice Study and Research Design and Culture Journal forthcoming July 2015

An Educational framework

Irwin T Tonkinwise C Kossoff G (2012) An Educational Framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon University

Tranformation of Society 9

Liedtke C Baedeker C Borelli LM (2015) Transformation Towards a Sustainable Society ndash Key Interventi-on Areas In Innov Ener Res

Value through less

Liedtke C Buhl J Ameli N (2013) Designing value through less by integrating sustainability strategies into lifestyles International Journal of Sustainable Design 2(2) 167-180

Transition Management Loorbach D (2007) Transition Ma-nagement New mode of governance for sustainable development Utrecht International Books

Sustainable Social Innovation 10

Manzini E (2007) Design Research for Sustainable Social Innovation Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Design Observer Group 11

Transformative Wissenschaft

Schneidewind U M Singer-Bro-dowski (2013) Transformative Wis-senschaft Klimawandel im deutschen Wissenschafts- und Hochschulsystem Metropolis 2013

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

The Design of Everyday Life

Shove E et al (2007) The Design of Everyday Life Berg London

Transformationsdesign Sommer B Welzer H (2014) Transformationsdesign Wege in eine zukunftsfaumlhige Moder-ne Muumlnchen oekom

Was ist Eco Design

Tischner U et al (2000) Was ist EcoDesign Ein Handbuch fuumlr oumlkolo-gische und oumlkonomische Gestaltung Verlag form praxis Frankfurt

Design for Transition 12

Tonkinwise C (2014) Design for Transition - From and to What

Weil Design die Welt veraumlndert

Von Borries F Fezer J (2013) Weil Design die Welt veraumlndert Texte zur Gestaltung Gestalten Verlag Berlin

Sustainable by Design

Walker S (2006) Sustainable by Design Explorations in Theory and Practice Earthscan London

brundtlandbericht

Weltkommission fuumlr Umwelt und Ent-wicklung (1987) Unsere gemeinsame Zukunft Brundtlandbericht Greven Eggenkamp Verlag

TED 2010 Dan Phillips Creative houses from reclaimed stuff 13

Beispiele fuumlr Haumluser aus recycelten Materialen

TED 2010 Mitchell Joachim Donrsquot build your home grow it 14

Der Stadtentwickler praumlsentiert wie eine nachhaltige Architektur auf Ba-sis von Pflanzenwachstum aussehen koumlnnte

Seite 36 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

flussen sie auch die oumlkosystemaren

Dienstleistungen Erhebliche 80 der

umweltauswirkungen eines Produktes

werden schon in der Entwurfsphase

festgelegt (Tischner et al 2000) Ein

transformatives und nachhaltiges Pro-

dukt oder eine Dienstleistung unter-

stuumltzt implizit individual- sozial- und

umweltvertraumlgliches Handeln bzw

macht Zielkonflikte sichtbar Es enthebt

den Nutzer nicht von jeglicher Verant-

wortung sondern hilft ihm diese zu

priorisieren und trainiert komplexe

resiliente Entscheidungsfindungen in

komplexen umwelten

Design hat nicht nur die Rolle des

schoumlnen Verhuumlllens Designer aumlstheti-

sieren natuumlrlich auch Gebrauchsgegen-

staumlnden ndash ein bedeutender faktor fuumlr

Wohlbefinden und Akzeptanz - doch

es ist fuumlr erfolgreiches Design (Timo-

thy Prestero wuumlrde sagen Design for

outcome ndash link TED-film) essentiell

bei der Gestaltung soziale und struk-

turelle Interaktionen und Anforderun-

gen miteinzubeziehen und dabei auch

die Grenzen unseres Oumlkosystems zu

beachten Eine komplexe Aufgabe die

einer ebenso komplexen Ausbildung

bedarf (vgl zb Massek 2015 Transiti-

on Design An Educational framework

for Advancing the Study and Design of

Sustainable Transitions Terry Irwin

Cameron Tonkinwise Gideon Kos-

soff 2015 School of Design Carnegie

Mellon university) Das nachhaltig-

keitsorientierte Transformationsdesign

waumlhlt nicht nur ressourcenleichte und

nicht toxische Materialien aus sondern

schafft auch Produkte oder Dienstleis-

tungskonzepte die fuumlr den Nutzer und

die Gesellschaft erstrebenswert sind

und diesen neue Moumlglichkeiten fuumlr

attraktive sowie nachhaltige Handlun-

gen bietet

In den letzten Jahren wurden be-

griffe wie Ecodesign oumlkologisches

Design Green Design Social Design

oder Sustainable Design immer mehr

etabliert sowohl in der fachdiskussion

als auch in der breiten Gesellschaft Die

Zielsetzung dieser neuen Designaus-

richtung ist es bdquomit einem intelligenten

Einsatz der verfuumlgbaren Ressourcen

einen moumlglichst groszligen Nutzen fuumlr

alle beteiligten Akteure (entlang der

Wertschoumlpfungskette) bei minimaler

umweltbelastung und unter sozial fai-

ren bedingungen zu erreichenldquo

(httpwwwecosignnetdie-ecosign

oekologie-designnachhaltiges-design

TischnerSchmidt-bleek 1995)

letztlich wurden dann diese Ansaumlt-

ze mit denen der Transitions- oder

Transformationsforschung und -um-

setzung verbunden Es geht also um

die Integration von Oumlkointelligenz und

Transitionsorientierung fuumlr eine nach-

haltige Entwicklung Diese drei begriffe

werden in der fachliteratur folgender-

maszligen definiert

Oumlkointelligente (=oumlko-effizien-

te) Guumlter sind Gegenstaumlnde Geraumlte

Gebaumlude und Infrastrukturen die bei

Minimierung von Material Energie

flaumlchenbedarf Abfall Transport Ver-

packung und gefaumlhrlichen Stoffen uumlber

den gesamten lebenszyklus hinweg

ndash von der Rohstoffgewinnung bis zum

Recycling ndash moumlglichst lange und moumlg-

lichst viel (unterschiedlichen an den

beduumlrfnissen des einzelnen Nutzers

gemessen) Nutzen erbringen (Schmidt-

bleek 2007 S 192) Oumlkointelligente

(=oumlko-effiziente) Dienstleistungen sind

die zweckdienliche bedarfsdeckung

unter Nutzung technischer Mittel mit

moumlglichst hoher Ressourcenprodukti-

vitaumlt und moumlglichst geringer Abgabe

gefaumlhrlicher Stoffe (Schmidt-bleek

2007 S 225)

Transition ist ein begriff der Trans-

formationsdiskussion und steht stark

im Zusammenhang mit Nachhaltiger

Entwicklung ndash haumlufig werden beide

begriffe sogar synonym verwandt Die

Definition beschreibt Transition als

nicht linearen systemischen Wandel

innerhalb einer Gesellschaft (loorbach

2007 SchneidewindSinger-brodowski

2013) Transitionen sind stufenweise

Uumlbergaumlnge von einem gesellschaftli-

chen Zustand in einen anderen zb die

Stufen die notwendig waren von einer

bdquoRaucherldquo-Gesellschaft im oumlffentli-

chen Raum mehr und mehr zu einer

bdquoNichtraucherldquo-Gesellschaft zu werden

Es geht dabei um interaktives explorie-

rendes lernen das System in dem wir

leben zu beschreiben und zu gestalten

mit der Moumlglichkeit aus fehlern zu

lernen und die Entscheidungspfade

gemeinsam entsprechend anzupassen

oder zu aumlndern Auch diese stehen eine

zentrale Aufgabe von Gestaltung

Nachhaltige Entwicklung ist eine bdquohellip

Entwicklung die die beduumlrfnisse der

Gegenwart befriedigt ohne zu riskie-

ren dass kuumlnftige Generationen ihre

eigenen beduumlrfnisse nicht befriedigen

koumlnnenldquo (Weltkommission fuumlr umwelt

und Entwicklung 1987 46)

Die Veraumlnderungsdynamik geht von

der etablierten Disziplin des Service

Designs aus und veraumlndert sich dann

in Zeit und Kontext uumlber ein Design

fuumlr soziale Innovationen bis hin zum

Transition Design Wobei sich Service

Design noch in existierenden soziooumlko-

nomischen und politischen Strukturen

Abgrenzung Der begriff der Transformation bezeichnet einen fundamentalen Veraumlnderungsprozess in jeglicher form waumlhrend hingegen die bezeichnung

Transition eher eine Veraumlnderung von einer Phase zu einer anderen Phase in einem Veraumlnderungsprozess beschreibt und damit etwas weniger grundlegend ist

Seite 37 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

bewegt geht es dem Design fuumlr soziale

Innovationen schon um das Veraumlndern

dieser Strukturen und setzt an neuen

oumlkonomischen Modellen an Dabei

werden soziale beduumlrfnisse besser

als durch bisherige loumlsungsansaumltze

adressiert was in sozialer Hinsicht zu

einem positiven Wandel beitraumlgt Tran-

sition Design geht noch einen Schritt

weiter und will radikal neue soziooumlko-

nomische und soziale Werte umsetzen

um so ein komplett neues Verstaumlndnis

von lebensstilen zu schaffen So be-

zieht Transition Design die Zusammen-

haumlnge von sozialen oumlkonomischen po-

litischen sowie oumlkologischen Systemen

mit ein und fuumlhrt so zu einem radikalen

sozialen und oumlkologischen Wandel

(Irwin T Tonkinwise C Kossoff

G Transition Design An Educational

framework for Advancing the Study

and Design of Sustainable Transitions

School of Design Carnegie Mellon

university)

Abbildung 3 zeigt diese Entwicklung

auf Die Gestaltung welche die In-

teraktion zwischen Menschen (sozial)

der gestalteten Welt und der umwelt

(bdquonatural worldldquo) miteinbezieht kann

mit dem begriff bdquoDesign for Interac-

tionsldquo umschrieben werden Gestalter

aus verschiedenen Disziplinen ob

Kommunikations- Produkt- oder Inter-

facedesigner arbeiten interdisziplinaumlr

in den drei fokusgebieten (bdquoDesign for

Serviceldquo bdquoDesign for Social Innovationldquo

und bdquoTransition Designldquo) Dabei bilden

die sozialen und oumlkologischen Rahmen-

bedingungen (bdquoNatural Worldldquo) den

uumlbergeordneten Kontext in welchem

sich alle Designprobleme und loumlsungen

bewegen Transition Design ist beson-

ders gut fuumlr die Erforschung komplexer

Systeme geeignet In der Analyse

von nachhaltigeren Produktions- und

Abb 1 Continuum of Design Approaches

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 24

Mature discipline

Designfor Service

Design within existing socio-economic amp political paradigms

Solutions reach users through many lsquotouch pointsrsquo over time through the design of expe-riences Solutions are based upon the observation and inter- pretation of usersrsquo behavior and needs within particular contexts Service design solutions aim to provide profit and benefits for the service provider and useful and desirable services for the user (consumer) Solutions are usually based within the business arena and existing dominant eco- no-mic paradigm

Developing discipline

Designfor Social Innovation

Design that challenges existing so-cio-economic amp political paradigms

Design that meets a social need more effectively than exis-ting solutions Solutions often leverage or lsquoamplifyrsquo exsiting under-utilized resources Social innovation is a lsquoco-designrsquo process in which design- ers work as facilitators and catalysts within transdisciplinary teams Solutions benefit multiple stakeholders and empower communi- ties to act in the public private com- mercial and non-profit sectors Design for social innovation represents design for emerging paradigms and alternative economic models and leads to significant positive social change

Emergent discipline

TransitionDesign

Design within radically new so-cio-economic amp political paradigms

Refers to design-led societal transition toward more sustain-able futures and the reconception of entire lifestyles It is based upon an under- standing of the interconnectedness and inter-dependency of social economic political and natural sys- tems Transition Design focuses on the need for lsquocosmopolitan localismrsquo a place-based lifestyle in which solutions to global problems are designed to be appropriate for local social and environmental conditions Transition Design challenges existing para- digms envisions new ones and leads to radical positive social and envi-ronmental change

Scale of time depth of engagement and context expand to include social amp environmental concerns

Seite 38 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpcampusburg-halledeid-neuwerk24-short-films-about-design

wp-contentuploadssites31201405design-research-nowpdf middot 2

httpwwwservice-design-networkorg middot 3 httpplaypenicomtekcsir

coza~acdceducationDr_Anvind_GupaLearners_Library_7_March_2007

Resourcesbooksdesignvictorpdf middot 4 httpwupperinstorgawias

ad2222 middot 5 httpinhabitatcomtagsustainable-design middot 6 httpwww

tedcomtalksemily_pilloton_teaching_design_for_changelanguage=en

middot 7 httpwwwtedcomtalkseben_bayer_are_mushrooms_the_

new_plasticlanguage=en middot 8 httpswwwtedcomtalksmichael_

pawlyn_using_nature_s_genius_in_architecture middot 9 httpsepub

wupperinstorgfiles60086008_Liedtkepdf middot 10 httpcampusburg-

halledeid-neuwerk24-short-films-about-designwp-contentuploads

sites31201405design-research-nowpdf middot 11 httpdesignobserver

comfeaturesmall-local-open-and-connected-resilient-systems-and-

sustainable-qualities37670 middot 12 httpswwwacademiaedu11796491

Design_for_Transition_-_from_and_to_what middot 13 httpswwwtedcom

talksdan_phillips_creative_houses_from_reclaimed_stufflanguage=en middot 14

httpswwwtedcomtalksmitchell_joachim_don_t_build_your_home_

grow_itlanguage=en

Abb 4 Design for Interactions

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 26

Designedbuilt World

ProductsCommunications and Environments

Design Sub-Disciplines Context of All DesignAreas of Design focus

Design for Interactions

Natural WorldDesign forService

Moderate changeExisting paradigms and systems

Design forSocial Innovation

Significant changeEmerging paradigms and systems

Transition Design

Radical changeFuture paradigms and systems

Konsummustern werden die alltaumlgli-

chen Handlungsmuster und -strukturen

(lebens- und Arbeitswelten) alltaumlg-

lichen Praktiken (lebensstilanalysen)

sowie die Kommunikation zwischen

den Subsystemen analysiert

Daruumlber hinaus bietet der Transi-

tion-Design-Ansatz in Verbindung mit

Handlungsmodellen fuumlr nachhaltiges

Produzieren und Konsumieren die

Moumlglichkeit realitaumltsnah moumlgliche

Models of Change zu erforschen fuumlr

diesen Zweck werden die Ansaumltze der

modernen Verbraucherforschung (li-

ving-lab-Ansatz Transformationstheo-

rien lebensstiltypen) sowie der

Entwicklung von unternehmenskultur

mit dem Ansatz des Transition Design

verbunden

erstellt von

bull Prof Dr Christa Liedtke

bull Dr Maria J Welfens

bull Hannah Fink

in Zusammenarbeit mit

bull Dr Alexandra Buumlttgen

bull Sarah Reddig

bull Christoph Tochtrop

Stand 16062016

Wuppertal Institut fuumlr Klima umwelt Energie

Doumlppersberg 19

42103 Wuppertal

Deutschland

Postfach 100480

42004 Wuppertal

Page 23: Crashkurs Nachhaltigkeit: eine multimediale Uebersicht · Institut für Klima, ... Eine differenzierte Ausarbeitung von Megatrends listet die European Envi-ronment Agency, ... Welt

Seite 23 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

GreenEconomy

Green Economy ndash verstanden

als eine wettbewerbsfaumlhige

umwelt- und sozialvertraumlgliche

Wirtschaftsweise ndash wird seit etwa

2007 zum neuen Leitbild in der

internationalen und nationalen

Diskussion zu Wachstum Wohl-

stand und Lebensqualitaumlt Der

begriff wurde federfuumlhrend von

uNEP gepraumlgt

Aufgrund der folgewirkungen die mit

dem aktuellen Wirtschaftssystem ver-

bunden sind wie beispielsweise fort-

schreitender Klimawandel biodiversi-

taumltsverlust und Ressourcenknappheit

setzt sich zunehmend die Auffassung

durch dass dieses ressourcen- und

energieintensive Wirtschaftsmodell

nicht uneingeschraumlnkt fortgesetzt wer-

den kann

Die Chance fuumlr eine nachhaltige faire

und offene Zukunft im Sinne einer

Green Economy ist daher die Entwick-

lung eines Wirtschafts- und Gesell-

schaftsmodells das sowohl die nach-

haltige Nutzung der Oumlkosysteme als

auch den gesellschaftlichen Wohlstand

sichert Dies macht es erforderlich dass

die Produktions- und Konsumprozesse

innerhalb oumlkologischer und sozialer

leitplanken stattfinden und die End-

lichkeit der Ressourcen beruumlcksichtigt

wird

fuumlr die umsetzung von Green

Economy wurde die Green Econo-

my Initiative ins leben gerufen die

Entscheidungstraumlger unterstuumltzen soll

eine ressourcen- und Co2-aumlrmere und

sozial gerechtere Wirtschaft zu rea-

lisieren Das umsteuern in Richtung

einer Green Economy stellt eine sehr

hohe Herausforderung fuumlr Wirtschaft

und Gesellschaft dar Der Uumlbergang

zu einer nachhaltigeren Wirtschafts-

weise bedarf der Erschlieszligung neuer

Zukunftsmaumlrkte sowie neuer Geschaumlfts-

modelle die eine drastische Steige-

rung der Ressourceneffizienz in den

Produktions- und Dienstleistungssek-

toren bewirken Es bedarf staatlicher

flankierungsmaszlignahmen um diesen

Wirtschaftskurs zu unterstuumltzen die

erforderlichen leitplanken zu setzen

sowie das gesellschaftliche bewusstsein

und nachhaltigere Konsumstile dahin-

gehend zu foumlrdern

Towards a Green Economy 1

UNEP (2011) Towards a Green Economy ndash Pathways to Sustainable Development and Poverty Eradicati-on A Synthesis for Policy Makers

OECD (2011) Towards Green Growth 2

OECD (2010) Transition to a low-carbon economy ndash public goals and corporate practices OECD Publishing 3

Europa 2020 Strategie ndash Eine Strategie fuumlr intelligentes nachhaltiges und integratives Wachstum 4

Discussions about Green Econo-my often ignore the Social 5

This short 10 minute video addresses this issue

uNRISDlsquos Project on the Social Dimensions of Green Economy and Sustainable Development 6

Modul bdquoWirtschaftNeue Wirt-schaftsordnung (WIN)ldquo 7

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Forum fuumlr Verantwortung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Otzenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut

Growing green economies 8

Von Rio nach Rio+20

TED 2010 Tim Jackson An ec-onomic reality check 9

Tim Jackson stellt ein Konzept vor dass es durch feste oumlkonomische Prinzipien ermoumlglicht aktuelle Krisen zu uumlberwinden und in die Zukunft zu investieren

TED 2012 Juan Verde Towards the green economy 10

Juan Verde ist uumlberzeugt dass be-reits verfuumlgbare Innovationen eine beispiellose Zunahme von gruumlner Technologie und damit einen oumlkono-mischen Wandel hervorrufen koumlnnen

Seite 24 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpwwwuneporgpublicationscontentspub_details_search

aspID=4188 middot 2 httpwwwoecd-ilibraryorgenvironmenttowards-green-

growth_9789264111318-en middot 3 httpdxdoiorg1017879789264090231-

en middot 4 httpeceuropaeueurope2020 middot 5 httpswwwyoutubecom

watchv=O5lBwrJcUOk middot 6 httpwwwunrisdorggreeneconomy middot

7 httpwwwforum-fuer-verantwortungdepublikationenwirtschaftneue-

weltordnung middot 8 httpswwwyoutubecomwatchv=m9AS6KT7a5Y middot

For more info visit wwwoecdorgrio+20 middot 9 httpwwwtedcomtalks

tim_jackson_s_economic_reality_check middot 10 httpswww youtubecom

watchv=x-7ZBairDh4

Seite 25 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

four returnsPrinzip

Commonlandrsquos approach is to

restore landscapes by building

and (co-) funding sustainable

businesses in 3 landscape zo-

nes delivering 4 types of return

inspirational social natural and

financial return within a 20 years

time horizon

Return of Inspiration Giving

people hope and a sense of pur-

pose

Return of Social Capital bringing

back jobs business activity edu-

cation and security

Return of Natural Capital Resto-

ring biodiversity soil and water

quality

Return of financial Capital Reali-

zing long-term sustainable profit

Ein landstrich braucht auf lange Sicht

drei Zonen um dauerhaft von nutzen

zu sein

Natural Zone

Investment Restoring vegetation Plan-

ting native trees and clearing invasive

species Natural restoration limited

maintenance

Return Co2 capture water soil Resto-

red biodiversity forestry hunting

Tourism

Combined Zone

Investment Restoring landscape Plan-

ting usable trees Restoring perennial

vegetation and soil limited mainten-

ance

Return Co2 capture water soil

Partially restored biodiversity Agrofo-

restry fruit trees timber Tourism

Economic Zone

Investment Sustainable agriculture fo-

restry aquaculture Real estate infras-

tructure fitting in landscape Ventures

with positive impact on landscape

Return Co2 capture water soil Crops

and products New businesses new

collaborations Economic development

(wwwcommonlandcom)

commonlandcom 1

Organisation die sich fuumlr die groszligflauml-chige Restauration von Landschaften einsetzt Auf deren Internetpraumlsenz werden deren Ziele und Vorgehens-weisen schnell deutlich Zusaumltzlich gibt es viele Paper und Videos

four returns Three Zones

Ferwerda W Four Returns Three Zones 20 years A systemic and practical approach to scale up land-scape restoration by business and investors to create a restoration in-dustry chapter in book (2015) bdquoLand Restoration Reclaiming Landscapes for a Sustainable Futurerdquo (Elseviers Publication)

John D Liu Hope in a changing climate 2

Liu stellt vor wie vertrocknete Landschaften wiederbelebt werden koumlnnen

Chris McKnett The investment logic for sustainability 3

Groszliginvestoren als Schluumlsselspieler fuumlr den oumlkologischen Fortschritt

1 wwwcommonlandcom middot 2 httpswwwyoutubecom

watchv=41qnjXKdE70 middot

3 httpswwwtedcomtalkschris_mcknett_the_investment_logic_for_

sustainability

Seite 26 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

DeutscheNachhaltigkeitsstrategie

Die Nationale Nachhaltigkeits-

strategie bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo beschlossen im

Jahr 2002 bestimmt den Kurs fuumlr

eine nachhaltige Entwicklung auf

der nationalen Ebene

Ihre leitlinien sind Generationenge-

rechtigkeit lebensqualitaumlt sozialer

Zusammenhalt und internationale Ver-

antwortung In dem Dokument wurden

Ziele (i d R fuumlr das Jahr 2020) fuumlr die

oumlkologische oumlkonomische und soziale

Nachhaltigkeit benannt und insgesamt

21 Schluumlsselindikatoren definiert die

es gestatten den Erreichungsgrad

dieser Ziele bereits heute statistisch zu

messen und die weitere Entwicklung

Jahr fuumlr Jahr zu beobachten

Die Indikatoren beschreiben nicht

nur Ziele an sich sondern gelegentlich

auch sogenannte Zwischenziele deren

Erreichung wiederum den fortschritt

auch bei anderen Zielen voranbringt

So zb bedeutet eine Verbesserung

beim Indikator sbquoEnergieproduktivitaumltlsquo

gleichzeitig auch eine Verbesserung des

Indikatorwertes bei den Treibhausgase-

missionen

Seit der ersten Version der Nach-

haltigkeitsstrategie wurden die Indi-

katoren teilweise erweitert und der

aktuellen Situation angepasst wie zb

die neuen Indikatoren wie Anteil des

Stroms aus erneuerbaren Energiequel-

len am Stromverbrauch oder Schulden-

stand so dass im neuesten Indikato-

renbericht 2012 effektiv 38 Indikatoren

untersucht werden

Diese Indikatoren werden im Abstand

von zwei Jahren in Indikatorenbe-

richten des Statistischen bundesamtes

aktualisiert und der aktuelle Stand und

Entwicklungen dargestellt

Seit 2002 wurden 3 fortschritts-

berichte veroumlffentlicht in denen die

Strategie weiterentwickelt und aktua-

lisiert wird 2004 bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo 2008 bdquofuumlr ein nachhal-

tiges Deutschland und fortschrittsbe-

richt 2012

Die bundesregierung bereitet derzeit

die bdquoNachhaltigkeitsstrategie 2016ldquo vor

ndash und schreibt damit die Nachhaltig-

keitsstrategie fort

bundesregierung (2002) Perspektiven fuumlr Deutschland 1

10 Jahre Nachhaltigkeit bdquomade in Germany 2

Kurzpapier zum Fortschrittsbericht

basisinformationen Lexikon der NachhaltigkeitAachener Stiftung 3

bundesregierung im Web 4

Internetauftritt der Bundesregierung zur nationalen Nachhaltigkeitsstrate-gie mit kurzem Themenuumlberblick

Silke uebelmesser How demographic change is sha-ping our future 5

Ausblick auf die Herausforderun-gen vor die uns der demographische Wandel in den naumlchsten Jahren stellt

1 httpwwwbundesregierungdeContentDE_Anlagen

Nachhaltigkeit-wiederhergestelltperspektiven-fuer-deutschland-

langfassungpdfjsessionid=DD7315CEA90912E6C3977178854C9BDB

s3t1__blob=publicati-onFileampv=3 middot 2 httpwwwbundesregierung

deContentDE_AnlagenNachhaltigkeit-wiederhergestellt2012-

05-09-kurzpapier-zum-fortschrittsbericht-2012-barrierefrei

pdfjsessionid=DD7315CEA90912E6C3977178854C9BDBs3t1__

blob=publicationFileampv=3 middot 3 httpswwwnachhaltigkeitinfoartikel

nationale_nachhaltigkeitsstrategie_entwicklung_1694htm middot 4 httpswww

bundesregierungdeWebsBregDEThemenNachhaltigkeitsstrategie1-

die-nationale-nachhaltigkeitsstrategienachhaltigkeitsstrategie_node

html middot 5 httptedxtalkstedcomvideoHow-demographic-change-is-

shapisearch3Agermany

Seite 27 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren

Nachhaltiges Produzieren und

Konsumieren hat sich in den letz-

ten zwei Jahrzehnten zu einem

der wichtigsten Themenbereiche

der Nachhaltigkeitsdiskussion

auf dem internationalen euro-

paumlischen und nationalen Level

entwickelt

Die globalen Klimaveraumlnderungen

und umweltbelastung verdeutlichen

die Notwendigkeit einer systemischen

sozial-oumlkologischen Transformation

der Gesellschaft in Richtung Nach-

haltigkeit bdquobereits seit geraumer Zeit

befindet sich das fossile oumlkonomische

System international im umbruch

Dieser Strukturwandel wird vom

WbGu (Wissenschaftlicher beirat der

bundesregierung Globale umweltver-

aumlnderungen) als beginn einer bdquoGroszligen

Transformationldquo zur nachhaltigen Ge-

sellschaft verstanden die innerhalb der

planetarischen leitplanken der Nach-

haltigkeit verlaufen mussldquo (WbGu

2011 S 1) Ein Uumlberschreiten dieser

leitplanken koumlnne die oumlkologischen

Rahmenbedingungen veraumlndern und

ein Risiko fuumlr die zukuumlnftigen Genera-

tionen darstellen (vgl Potsdam-Institut

fuumlr Klimafolgenforschung 2009)

Das Tempo des Verbrauchs von

natuumlrlichen Ressourcen der von 10

Mrd Tonnen 1950 auf 70 Mrd Tonnen

2010 rapide gestiegen ist kann nicht

fortgesetzt werden um im Rahmen der

planetarischen Grenze zu wirtschaften

muumlsste der globale Ressourcenver-

brauch bis 2050 etwa halbiert werden

(Schmidt-bleek 2007 uNEP 2011)

Auf der nationalen Ebene muumlsste die

Reduktion des Ressourcenverbrauchs

um einen faktor 10 und auf der Haus-

haltsebene in Deutschland um den fak-

tor 5 auf etwa 8 Tonnen pro Kopf und

Jahr (lettemeier etal 2014) reduziert

werden

Eine radikale Reduzierung des

Ressourcenverbrauchs bei gleichzeitig

groumlszligtmoumlglicher lebensqualitaumlt welt-

weit ist eine globale Herausforderung

des 21 Jahrhunderts Der Weg hin zu

einer 8t-Gesellschaft (lettenmeier et

al 2014) verlangt nach einer nachhal-

tigeren Gestaltung von Produktions-

und Konsummustern sowie der damit

Material footprint 1

Lettenmeier Michael Liedke Chris-ta Rohn Holger (2014) Eight Tons of Material Footprint - Suggestion for a Resource Cap for Household Cons-umption in Finland In Resources 33 (2014) S 488-515

Stellschrauben fuumlr Nachhaltigkeit

Liedtke Ch etal (2015b) Stell-schrauben fuumlr Nachhaltigkeit Trends und Verantwortungen in Produktion und Konsum in Stiftung Entwicklung und Frieden (Hrsg) Globale Trends 2015 Perspektiven fuumlr die Gesellschaft Fischer Verlag 2015 S 299-314

Marrakech-Prozess 2

Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren in der Eu 3

Sustainable Consumption and Production and the SDGs 4

UNEP Post 2015 Note 2

Indikatoren 5

European food Sustainable Cons-umption and Production Round Table 6

The Story of Stuff 7

Der Film beschreibt den kompletten Konsumkreislauf mit seinen sozialen und oumlkologischen Folgen (deutsch)

unsichtbare Schaumltze im Mobil-telefon Ein Animationsfilm zum Recycling von Handys 8

Eine Veranschaulichung des Lebens-zyklus elektronischer Geraumlte am Bei-spiel Handy Die Wiederverwendung von bis zu 80 Prozent der Rohstoffe in gebrauchten Handys ist zentraler Bestandteil der bdquoRohstoff-Expediti-on die vom Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung anlaumlsslich des Wissenschaftsjahres 2012 ausgerufen wurde

Seite 28 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

verbundenen Produkt-Dienstleistungs-

systeme wie Infrastrukturen

Nachhaltiges Konsumieren und Produ-

zieren wird definiert alsldquo a holistic

approach to minimising the negative

environmental impacts from consump-

tion and production systems while

promoting quality of life for allrdquo (uNEP

2015a S 10) Der holistische Ansatz

Sustainable Production and Consumption Systems

Lebel L etal (Hrsg) (2010) Sustainable Production and Cons-umption Systems Knowledge Enga-gement and Practice Springer

Planetarische Grenzen 9

Potsdam-Institut fuumlr Klimafolgenfor-schung (2009) Planetarische Gren-zen Ein sicherer Handlungsraum fuumlr die Menschheit Pressemitteilung vom 23092009

uNEP (2015a) Sustainable Cons-umption and Production A Hand-book for Policymakers 10

uNEP (2015b) Sustainable Cons-umption and Production Indica-tors for future SDGs 11

Konsum und Nachhaltigkeit 12

Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung (2010) Konsum und Nachhaltigkeit Wie Nachhaltigkeit in der Konsum-gesellschaft kaumluflich und (er)lebbar wird Eine Aufgabe fuumlr Politik Wirt-schaft Buumlrgerinnen und Buumlrger

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

faktor 4

Weizsaumlcker EU von Lovins AB Lovins LH (1995) Faktor Vier Doppelter Wohlstand ndash halbierter Naturverbrauch Der neue Bericht an den CLUB OF ROME Muumlnchen Verlag Droemer Knaur

Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung (2011) Der Deutsche Nachhaltig-keitskodex 13

Welt im Wandel

WBGU (2011) Welt im Wandel Gesellschaftsvertrag fuumlr eine Groszlige Transformation Hauptgutachten Berlin

Global Guidance Principles for Life Cycle Assessment Databases

UNEPSETAC (2011) Global Gu-idance Principles for Life Cycle Assessment Databases ndash A Basis for Greener Processes and Products Paris France

Modul bdquoKonsum (KON)ldquo 14

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Didaktische Module bdquoVom Wissen zum Handelnldquo Modul bdquoKons-um (KON)ldquo Forum fuumlr Verantwor-tung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Ot-zenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut Was hat unser Konsum mit Klima- und Ressourcenschutz zu tun Was sind die Trends in der weltwei-ten Entwicklung und welche Strategi-en koumlnnen Wohlstand erhalten ohne das System Erde zu uumlberlasten

MIPS ndash Wieviel umwelt braucht der Mensch

Schmidt-Bleek F (1994) Wieviel Umwelt braucht der Mensch MIPS das Maszlig fuumlr oumlkologisches Wirtschaf-ten Basel Boston Birkhaumluser Verlag

TED 2010 Tim Jackson An econi-mist reality check 15

Tim Jackson spricht uumlber Rezession Klimawandel und Ungleichheit und wie wir in eine bessere Zukunft inves-tieren koumlnnen

Von sozial-oumlkologischen Experi-menten in den Alltag 16

Vortrag von Michael Minis auf der Tagung bdquoWas bewegt Von sozial-ouml-kologischen Experimenten in den Alltagldquo (8 und 9 Maumlrz 2012 Berlin) Kritische Reflektion von Produktions- und Konsummustern

was-bewegtorg 17

Pionierhafte Konzepte fuumlr einen nachhaltigen Wandel von Produk-tions- und Konsummustern werden vorgestellt und kritisch reflektiert - sowohl aus praktischer als auch aus wissenschaftlicher Sicht In diesem Zusammenhang wird Tamyca als Konzept zur Aumlnderung der zukuumlnfti-gen Automobilnutzung dargestellt

amp

(siehe Abbildung 1 unten) der unter-

schiedliche Interventionsmoumlglichkeiten

im lebenszyklus eines Produktes oder

einer Dienstleistung umfasst hat eine

entscheidende bedeutung fuumlr systemi-

sche betrachtung der Produktions- und

Konsumsysteme

uNEP definiert Grundcharakteristika

der nachhaltigen Produktions-Konsum-

systeme (uNEP 2015a S 10)

Verbesserung der lebensqualitaumlt

unter beruumlcksichtigung des Ressour-

cenbedarfs zukuumlnftiger Generationen

und umweltqualitaumlt

Entkopplung des Wirtschaftswachs-

tums vom Ressourcenverbrauch durch

Seite 29 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

- Reduktion von Material- und

Energieintensitaumlt sowie der Emissi-

on- und Abfallmengen von Produkti-

on- und Konsumaktivitaumlten

- foumlrderung des Wandels zu energie-

und materialeichten Konsummustern

ohne Verzicht auf lebensqualitaumlt

Data

LCA data (including data for carbon and water footprint exposure and hazard data etc)

Life Cycle Approaches

LCA Carbon and water footprint material flow accounting risk assessment social LCA Life cycle costing

Life cycle sustainability assessment etc

Programmes and activities

Design for environment eco-labelsgreen procurement recycling design for

sustainability sustainable procurement etc

Life cycle

management systemsand sustainable consumption

and production policies

Sustainability

Abb 2 Holistischer Systemansatz zu nachhaltigen Produktions-Konsumsysteme (uNEP 2015a S 41)

Quelle Eigene Darstellung

Anwendung des lebenszyklusansat-

zes unter beruumlcksichtigung der Aus-

wirkungen auf die umwelt von allen

Phasen der Produktions- und Kons-

umprozesse

Strategisches Vorgehen gegen

Reboundeffekte (Kompensation der

Efffizienzgewinne durch steigenden

Konsum)

Auf globaler Ebene wird die Proble-

matik der nachhaltigeren Produktions-

und Konsummuster vorrangig von den

Vereinten Nationen (uN) und ihren

unterorganisationen wie etwa der

Commission on Sustainable Develop-

ment (CSD) und dem united Nations

Environment Programme (uNEP)

sowie von weiteren internationalen

organisationen wie der organisation

Politische Umsetzung der Strategien und Maszlignahmen zu Nachhaltigem Produzieren und Konsumieren

Welt

2015 UN Vollversammlung verabschiedete Ziele fuumlr nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals- SDGacutes siehe httpwwwforu-muedewp-contentuploads201507SDG-Factsheet_FUEpdf Ziel 12 lautet bdquoFuumlr nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgenldquo Die SDGs sollen ab 2016 bis 2030 verwirklicht werden Sie bilden ndash gemeinsam mit Umsetzungsmaszlignahmen Indikatoren zur Fortschritts-messung sowie Uumlberpruumlfungsmechanismen ndash die so genannte Post-2015-Agenda

Seite 30 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Europaumlische Union

2012 EU-Direktive zur Erhoumlhung der Energieeffizienz (Energy Efficiency Directive) gezielt auf die Einfuumlhrung von Maszlignahmen zur Erreichung von 20-Erhoumlhung der Energieeffizienz bis zum Jahr 2020 in den Laumlndern der Europaumlischen Union

2010 Europa 2020-Wirtschaftsprogramm gezielt auf ein bdquointelligentes nachhaltiges und integratives Wachstumldquo und eine bessere Koordinie-rung der nationalen und europaumlischen Wirtschaft bis zum Jahr 2020

2009

Oumlkodesign-Richtlinie der EU (2009125EG) die die Anforderungen an die umweltgerechte Gestaltung energieverbrauchsrelevanter Produkte (Energy-related Products ErP) formuliert

2008 Aktionsplan der EU-Kommission zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren und zu Industriepolitik Der Aktionsplan zielte auf die Foumlrderung von Innovationen zu nachhaltigeren Produktion und der Nachfrage nach nachhaltigeren Guumltern und Dienstleistungen

2012 Konferenz der Vereinten Nationen uumlber nachhaltige Entwicklung (Rio+20) - Festlegung des Konsultationsprozesses zu den Zielen nachhaltiger Entwicklung

Beschluss zu 10 Jahresprogramm zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (10 Year Framework of Programmes 10YFP) ge-zielt auf eine weltweite verstaumlrkte Einfuumlhrung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmuster

2005 Gruumlndung des UNEP-Center for Sustainable Production and Consumption (siehe wwwscp-centreorg) am Wuppertal Institut als Hausinstitut der Vereinten Nationen den Marrakesch-Prozess zu unterstuumltzen2003

2003 Internationales Expertentreffen in Marrakesch (vgl wwwunorgesasustdevsdissuesconsumptionmarrakechhtm) organisiert von den Vereinten Nationen Start des sog bdquoMarrakesch-Prozessesldquo koordiniert durch das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und die Abteilung fuumlr wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten der Vereinten Nationen (UN-DESA)

2002 Der zweite Weltgipfel fuumlr Nachhaltige Entwicklung (WSSD) 2002 in Johannesburg das beschlossene Umsetzungsprogramm (bdquoPlan of Implementationldquo) widmet dem Uumlbergang zu nachhaltigeren Konsum- und Produktionsmustern ein eigenes Kapitel in dem wichtige Ansatzpunkte fuumlr die Umsetzung wie Monitoring Life-Cycle-Analysis Oumlkoeffizienzprogramme Indikatoren zielgruppenspezifische Informations- und Aufklaumlrungsprogramme hervorgehoben werden

1995 Gruumlndung der Kommission fuumlr Nachhaltige Entwicklung (Commission on Sustainable Development - CSD) der Vereinten Nationen Ausarbeitung des Internationalen Arbeitsprogramms zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (bdquoInternational Work Programme on Changing Consumption and Production)

1992 Erster Weltgipfel zu Nachhaltiger Entwicklung in Rio de Janeiro Der Kapitel 4 des Abschlussdokuments bdquoAgenda 21 bdquoVeraumlnderung der Konsumgewohnheitenldquo adressiert zwei Themenbereiche bdquoUumlberkonsum von Ressourcenldquo und bdquo(Negative) Effekte des Konsumen-tenverhaltensldquo die bis heute im Zentrum der globalen Debatte um Konsum- und Produktionsmuster stehen

Seite 31 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2006 Verabschiedung neuer angepassten Version der Nachhaltigkeitsstrategie die konkrete Zielsetzungen und Maszlignahmen fuumlr prioritaumlre Bereiche wie Klimawandel nachhaltige Produktion und nachhaltiger Konsum Demografie Migration gesellschaftliche Integration ua benennt

2001 Erste EU-Nachhaltigkeitsstrategie gezielt auf Verbesserung der Lebensqualitaumlt heutiger und zukuumlnftiger Generationen

Gruumlnbuch der Europaumlischen Kommission zur Integrierten Produktpolitik mit den Schwerpunkten oumlkologische Gestaltung von Produkten Bedeutung der Preisbildung und Konsumentenentscheidungen

1993 Einfuumlhrung des EU-Oumlko-Audits (Eco- Management and Audit Scheme (EMAS) EMAS-Verordnung adressiert die Eigenverantwortung der Wirtschaft bei der Bewaumlltigung ihrer direkten und indirekten Umweltauswirkungen

1992 Einfuumlhrung des freiwilligen Europaumlischen Umweltzeichens (kurz Euroblume bzw EU-Ecolabel) zur Kennzeichnung von Verbraucherpro-dukten und Dienstleistungen (Verordnung EWG 880) gekennzeichnet werden Konsumguumlter die sich durch besondere Umweltvertraumlglich-keit und vergleichsweise geringe Gesundheitsbelastung auszeichnen Die Auszeichnung wird eigenverantwortlich durch nationale Institute der teilnehmenden Laumlnder vergeben

Deutschland

2015 Anfang des politischen Dialogprozesses zur Umsetzung der Ziele nachhaltiger Entwicklung (Sustainable Development Goals)

2014 Kabinettsbeschluss der Bundesregierung uumlber die Nationale Nachhaltigkeitsstrategie die einen bdquowesentlicher Rahmenldquo fuumlr die Umsetzung der SDGs in Deutschland werden soll

2008 Gruumlndung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises der den Wandel zu einer nachhaltigen Gesellschaft unterstuumltzt die relevanten Akteure aus Wirtschaft Kommunen und Forschung in nachhaltigem Handeln bestaumlrkt und dazu beitraumlgt die Grundsaumltze nachhaltiger Entwicklung in der oumlffentlichen Wahrnehmung staumlrker zu verankern

2004 Start eines langfristigen bdquoNationalen Dialogprozesses zur Weiterentwicklung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmusterldquo an dem Akteure aus Politik Wirtschaft Wissenschaft und Zivilgesellschaft in den Dialog bringt Die Initiative wird durch das Bundesumweltministe-rium und das Umweltbundesamt koordiniert

2002

Deutsche Nationale Nachhaltigkeitsstrategie ndash beschlossen von der Bundesregierung wird in den naumlchsten Jahren mehrere Male uumlberar-beitet und an die aktuellen Trendentwicklungen angepasst

Seite 32 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2001 Berufung des Rates fuumlr Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung mit dem Ziel Beitraumlge zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln In diesem Rahmen beschaumlftigt sich der Rat mit der Problematik des nachhaltigen Konsums (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_Maerz_2010_01pdf) und auch eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr Unternehmen (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaRNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Janu-ar_2012pdf)

Die Entwicklung von nachhaltigeren Produktions- und Konsummustern wird in Deutschland von weiteren Institutionen gefoumlrdert und aktiv unterstuumlzt Dazu gehoumlren ua Netzwerke zu Verbraucherforschung in Bund und einigen Laumlndern

- Foumlrderprogramme der sozialoumlkologischen Forschung des BMBFacutes httpwwwfonadede19711 - Sachverstaumlndigerrat fuumlr Verbraucherfragen httpwwwsvr-verbraucherfragende - Deutscher Nachhaltigkeitspreis (httpswwwnachhaltigkeitspreisde)

1997 Im Jahr 1997 begann das von den beiden Institutionen initiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur Fundierung und Evaluierung nachhaltige-rer Konsummuster und Verhaltensstileldquo

1993 In Deutschland wurde bereits vor 1993 von einzelnen Wissenschaftlern auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffizienz und die Rolle nach-haltigeren Produzierens und Konsumierens wie des Designs fuumlr eine nachhaltige Entwicklung hingewiesen (von WeizsaumlckerLovinsLovins 1995 Schmidt-Bleek 1994) Das Bundesumweltministerium (BMU) und das Umweltbundesamt (UBA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre eine breite gesellschaftliche Debatte zu diesem Thema

Economic Co-operation and Develop-

ment (oECD) getragen Die CSD

der Vereinten Nationen wurde nach

dem uN-Weltgipfel in Rio de Janeiro

1993 gegruumlndet um die umsetzung

der Agenda 21 voranzutreiben Die

Kommission hatte bereits zu beginn

das Themenfeld bdquoKonsum- und Produk-

tionsmusterldquo zu ihrem Arbeitsschwer-

punkt erklaumlrt In folge dessen wurde

im Jahr 1995 das bdquoInternational Work

Programme on Changing Consumption

and Production Patternsldquo (IWPCCPP)

verabschiedet Zu den Hauptaufgaben

des Programms gehoumlren

die Identifikation der politischen

Implikationen von Konsumtrends und

Produktionsmustern

die Revision von uN-Richtlinien fuumlr

den Konsumentenschutz sowie

die Evaluation der Effektivitaumlt von

politischen Maszlignahmen die auf die

Aumlnderung von Konsum- und Produkti-

onsmustern zielen

In Deutschland wurde bereits vor

1993 von einzelnen Wissenschaftlern

auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffi-

zienz und die Rolle nachhaltigeren Pro-

duzierens und Konsumierens wie des

Designs fuumlr eine nachhaltige Entwick-

lung hingewiesen (von Weizsaumlcker

lovinslovins 1995 Schmidt-bleek

1994) Das bundesumweltministerium

(bMu) und das umweltbundesamt

(ubA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre

eine breite gesellschaftliche Debatte zu

diesem Thema Im Jahr 1997 begann

das von den beiden Institutionen ini-

tiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur

fundierung und Evaluierung nachhal-

tigerer Konsummuster und Verhaltens-

stileldquo Die TeilnehmerInnen dieses Pro-

gramms haben sich im Jahr 2000 in der

so genannten bdquoTutzinger Erklaumlrungldquo

auf eine Allianz fuumlr einen nachhaltige-

ren Konsum verstaumlndigt Ebenfalls im

Jahr 2000 richtete die bundesregierung

einen bdquoStaatssekretaumlrsausschuss fuumlr

Nachhaltige Entwicklungldquo ein Ein Jahr

spaumlter wurde der bdquoRat fuumlr Nachhaltige

Entwicklungldquo gegruumlndet der sich ua

intensiv mit der Problematik des Kons-

ums (httpwwwnachhaltigkeitsrat

deuploadsmediabroschuere_Kons-

um_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf) aber eben auch

eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr

unternehmen (wwwnachhaltigkeits-

Seite 33 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

ratdeuploadsmediaRNE_Der_Deut-

sche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_tex-

te_Nr_41_Januar_2012pdf)

Durch den Impuls des WSSD in

Johannesburg griffen 2004 das bundes-

umweltministerium und das umwelt-

bundesamt die Herausforderung auf

und initiierten in Deutschland einen

langfristigen bdquoNationalen Dialogprozess

zur Weiterentwicklung nachhaltiger

Konsum- und Produktionsmusterldquo der

Akteure aus Politik Wirtschaft Wis-

senschaft und Zivilgesellschaft in den

Dialog bringt

Die Entwicklung von Nachhaltigeren

Produktions- und Konsummustern wird

in Deutschland von weiteren Instituti-

onen gefoumlrdert und aktiv unterstuumltzt

Dazu gehoumlren ua

Netzwerke zu Verbraucherforschung

in bund und einigen laumlndern

foumlrderprogramme der sozialoumlkolo-

gischen forschung des bMbf (http

wwwfonadede19711)

Sachverstaumlndigenrat fuumlr Verbrau-

cherfragen

(wwwsvr-verbraucherfragende)

Deutscher Nachhaltigkeitspreis

(wwwnachhaltigkeitspreisde)

1 httpwwwmdpicom2079-927633488htm middot 2 httpwwwunepfr

scpmarrakech middot 3 httpeceuropaeuenvironmenteussdescp_enhtm

middot 4 httpwwwnrg4sdorgunep-post-2015-briefing-notes middot 5 http

wwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-indicators-

future-sdgs middot 6 httpwwwfood-scpeu middot 7 httpswwwyoutubecom

watchv=UCQLgACc6fQ middot 8 httpwupperinstorgawiasad2288 middot 9

httpswwwpik-potsdamdeaktuellespressemitteilungenarchiv2009

planetarische-grenzen-ein-sicherer-handlungsraum-fuer-die- middot 10 https

sustainabledevelopmentunorgpage=viewampnr=1951amptype=400ampmenu=35 middot

11 httpwwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-

indicators-future-sdgs middot 12 httpswwwnachhaltigkeitsratdefileadmin_

migratedmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf middot 13 httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmedia

RNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Januar_2012

pdf middot 14 httpwwwforum-fuer-verantwortungdepublikationenkonsum

middot 15 httpwwwtedcomtalkstim_jackson_s_economic_reality_

checklanguage=en middot 16 httpswwwyoutubecomwatchv=hQ73hv8GGSQ

middot 17 httpwwwwas-bewegtorg

Wie die oben dargestellte Entwick-

lung zeigt sind in der Zwischenzeit

Strategien und Maszlignahmen zur

umsetzung nachhaltiger Produktions-

und Konsummuster auf allen Ebenen

etabliert Eine nachhaltigere Gestaltung

der Wertschoumlpfungsketten von Pro-

dukten und Dienstleistungen setzt sich

immer mehr durch nachhaltige Guumlter

werden auch immer oumlfter von der

Gesellschaft nachgefragt Es wurden

sowohl Instrumente fuumlr die umsetzung

nachhaltigeren Produktionsmuster (wie

zb Oumlko-Audit Effizienzstandards) wie

auch zur unterstuumltzung von nachhalti-

geren Konsummustern (wie oumlko-label

gesellschaftliche Dialogprozesse)

entwickelt Das schafft groszlige Entwick-

lungspotenziale fuumlr Designer die die

oumlkologischen Anspruumlche erfuumlllen koumln-

nen indem sie zukunftfaumlhige Produkt-

Dienstleistungssysteme gestalten die

bei den moumlglichst kleinem Resoourcen-

verbrauch den von Kunden gewuumlnsch-

ten Nutzen stiften

claudiabo
Hervorheben

Seite 34 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design undNachhaltigkeit

Nachhaltige Entwicklung ist

eine grundlegend gestalterische

Aufgabe mit der Zielsetzung die

bestehenden Produktions- und

Konsumsysteme energie- und res-

sourceneffizienter zu entwickeln

Waumlhrend das ldquokonventionelle

Designrdquo Produkte entwirft und

dadurch Lebensstile vorgibt wer-

den in den neuen Ansaumltzen (wie

zb bdquoHuman Centered Designldquo

bdquopartizipatives Designldquo oder bdquoDe-

sign Activismldquo) die Verbraucher zu

Mitgestaltern (siehe ua fuad-

Luke A (2009) fuhs S brocchi

D Draser b et al (Hrsg) (2014))

Diese neue Designausrichtung

die sich unter dem begriff bdquoTrans-

formationsdesignldquo verbirgt (siehe

dazu Irwin T Tonkinwise C

Kossoff G (2012) SommerWel-

zer (2014)) beruht auf integrierten

Kompetenzen des Produkt-Servi-

ce- Social- und Kommunikations-

design und verbindet diese mit

einem nachhaltigen Transforma-

tions- wie Innovationsmanage-

ment

Design ist immer transformativ Egal

ob wir unser Handy benutzen ein buch

lesen eine Werbung anschauen oder

einen fahrkartenautomaten benutzen

die Nutzung spezifischer Produkte

Services sowie von Kommunikation

beeinflusst unsere Handlungen und

verdeutlicht gleichzeitig unsere eigene

Haltung unser Denken unsere kultu-

rellen Muster wie auch unsere Wuumln-

sche und Vorstellungen materialisieren

sich in Produkten Infrastrukturen und

Dienstleistungen und umgekehrt

Wir kaufen Produkte die uns einen so-

zialen Status geben ndash dabei wird nicht

nur der Status sondern auch Struktur

Sicherheit oder Identitaumlt vermittelt

Sie de-codieren uns und unsere Ge-

sellschaft

Die Gestaltung der materiellen basis

ndash das sind Produkte und Infrastruktu-

ren - unserer emotionalen wie auch

Grund-bedarfe greifen ineinander und

sind Ziel und Aufgabe von Design sie

sind Teil jeglicher Veraumlnderungsprozes-

se Damit ruumlckt Design in das Zentrum

gesellschaftlicher Entwicklungspro-

zesse Gleichzeitig nutzen und beein-

Change by design

Brown T (2009) Change by design How Design Thinking Transforms Organizations and Inspires Innovati-on HarperCollins

Developing Theories

Doordan D (2013) Developing Theories for Sustainable Design In Stuart Walker and Jaques Giard (eds) The Handbook of Design for Sustainability Bloomsbury London

Speculative Everything

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Design Research for Sustainable Social Innovation 1

Manzini E (2007) ldquoDesign Research for Sustainable Social Innovationrdquo Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Service Design Network (2014) What is Service Design 2

Design for the real world 3

Papanek V amp Fuller R B (1972) Design for the real world (p 22) London Thames and Hudson

Design Guide vom Wuppertal Insititut 4

inhabitat 5

TED 2010 Emily Pilloton Teaching design for change 6

Ansatz zur Foumlrderung von Schuumllern um mit smartem Design benachteilig-ten Gebieten neue Moumlglichkeiten zu geben

TED 2010 Eben bayer Are mus-h-rooms the new plastic 7

Eben Bayer erklaumlrt warum Pilze das neue nachhaltige Verpackungsmate-rial werden koumlnnen

TED 2010 Michael Pawlyn using naturersquos genius in architecture 8

Wie kann die Architektur von der Na-tur lernen um ressourceneffizienter und energieaumlrmer zu arbeiten

Seite 35 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design ActivismFuad-Luke A (2009) Design Ac-tivism Oxon Routledge

Nachhaltiges Design

Fuhs S Brocchi D Draser B et al (Hrsg) (2014) Die Geschichte des Nachhaltigen Designs Bad Hom-burg VAS

The Transition Companion

Hopkins R (2011) The Transition Companion Making Your Communi-ty More Resilient in Uncertain Times White River Junction VT Chelsea Green Publishing Company

Transition Design

Irwin T (2015) Transtion Design A Proposal for a New Area of Design Practice Study and Research Design and Culture Journal forthcoming July 2015

An Educational framework

Irwin T Tonkinwise C Kossoff G (2012) An Educational Framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon University

Tranformation of Society 9

Liedtke C Baedeker C Borelli LM (2015) Transformation Towards a Sustainable Society ndash Key Interventi-on Areas In Innov Ener Res

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Liedtke C Buhl J Ameli N (2013) Designing value through less by integrating sustainability strategies into lifestyles International Journal of Sustainable Design 2(2) 167-180

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Schneidewind U M Singer-Bro-dowski (2013) Transformative Wis-senschaft Klimawandel im deutschen Wissenschafts- und Hochschulsystem Metropolis 2013

Nutzen wir die Erde richtig

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The Design of Everyday Life

Shove E et al (2007) The Design of Everyday Life Berg London

Transformationsdesign Sommer B Welzer H (2014) Transformationsdesign Wege in eine zukunftsfaumlhige Moder-ne Muumlnchen oekom

Was ist Eco Design

Tischner U et al (2000) Was ist EcoDesign Ein Handbuch fuumlr oumlkolo-gische und oumlkonomische Gestaltung Verlag form praxis Frankfurt

Design for Transition 12

Tonkinwise C (2014) Design for Transition - From and to What

Weil Design die Welt veraumlndert

Von Borries F Fezer J (2013) Weil Design die Welt veraumlndert Texte zur Gestaltung Gestalten Verlag Berlin

Sustainable by Design

Walker S (2006) Sustainable by Design Explorations in Theory and Practice Earthscan London

brundtlandbericht

Weltkommission fuumlr Umwelt und Ent-wicklung (1987) Unsere gemeinsame Zukunft Brundtlandbericht Greven Eggenkamp Verlag

TED 2010 Dan Phillips Creative houses from reclaimed stuff 13

Beispiele fuumlr Haumluser aus recycelten Materialen

TED 2010 Mitchell Joachim Donrsquot build your home grow it 14

Der Stadtentwickler praumlsentiert wie eine nachhaltige Architektur auf Ba-sis von Pflanzenwachstum aussehen koumlnnte

Seite 36 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

flussen sie auch die oumlkosystemaren

Dienstleistungen Erhebliche 80 der

umweltauswirkungen eines Produktes

werden schon in der Entwurfsphase

festgelegt (Tischner et al 2000) Ein

transformatives und nachhaltiges Pro-

dukt oder eine Dienstleistung unter-

stuumltzt implizit individual- sozial- und

umweltvertraumlgliches Handeln bzw

macht Zielkonflikte sichtbar Es enthebt

den Nutzer nicht von jeglicher Verant-

wortung sondern hilft ihm diese zu

priorisieren und trainiert komplexe

resiliente Entscheidungsfindungen in

komplexen umwelten

Design hat nicht nur die Rolle des

schoumlnen Verhuumlllens Designer aumlstheti-

sieren natuumlrlich auch Gebrauchsgegen-

staumlnden ndash ein bedeutender faktor fuumlr

Wohlbefinden und Akzeptanz - doch

es ist fuumlr erfolgreiches Design (Timo-

thy Prestero wuumlrde sagen Design for

outcome ndash link TED-film) essentiell

bei der Gestaltung soziale und struk-

turelle Interaktionen und Anforderun-

gen miteinzubeziehen und dabei auch

die Grenzen unseres Oumlkosystems zu

beachten Eine komplexe Aufgabe die

einer ebenso komplexen Ausbildung

bedarf (vgl zb Massek 2015 Transiti-

on Design An Educational framework

for Advancing the Study and Design of

Sustainable Transitions Terry Irwin

Cameron Tonkinwise Gideon Kos-

soff 2015 School of Design Carnegie

Mellon university) Das nachhaltig-

keitsorientierte Transformationsdesign

waumlhlt nicht nur ressourcenleichte und

nicht toxische Materialien aus sondern

schafft auch Produkte oder Dienstleis-

tungskonzepte die fuumlr den Nutzer und

die Gesellschaft erstrebenswert sind

und diesen neue Moumlglichkeiten fuumlr

attraktive sowie nachhaltige Handlun-

gen bietet

In den letzten Jahren wurden be-

griffe wie Ecodesign oumlkologisches

Design Green Design Social Design

oder Sustainable Design immer mehr

etabliert sowohl in der fachdiskussion

als auch in der breiten Gesellschaft Die

Zielsetzung dieser neuen Designaus-

richtung ist es bdquomit einem intelligenten

Einsatz der verfuumlgbaren Ressourcen

einen moumlglichst groszligen Nutzen fuumlr

alle beteiligten Akteure (entlang der

Wertschoumlpfungskette) bei minimaler

umweltbelastung und unter sozial fai-

ren bedingungen zu erreichenldquo

(httpwwwecosignnetdie-ecosign

oekologie-designnachhaltiges-design

TischnerSchmidt-bleek 1995)

letztlich wurden dann diese Ansaumlt-

ze mit denen der Transitions- oder

Transformationsforschung und -um-

setzung verbunden Es geht also um

die Integration von Oumlkointelligenz und

Transitionsorientierung fuumlr eine nach-

haltige Entwicklung Diese drei begriffe

werden in der fachliteratur folgender-

maszligen definiert

Oumlkointelligente (=oumlko-effizien-

te) Guumlter sind Gegenstaumlnde Geraumlte

Gebaumlude und Infrastrukturen die bei

Minimierung von Material Energie

flaumlchenbedarf Abfall Transport Ver-

packung und gefaumlhrlichen Stoffen uumlber

den gesamten lebenszyklus hinweg

ndash von der Rohstoffgewinnung bis zum

Recycling ndash moumlglichst lange und moumlg-

lichst viel (unterschiedlichen an den

beduumlrfnissen des einzelnen Nutzers

gemessen) Nutzen erbringen (Schmidt-

bleek 2007 S 192) Oumlkointelligente

(=oumlko-effiziente) Dienstleistungen sind

die zweckdienliche bedarfsdeckung

unter Nutzung technischer Mittel mit

moumlglichst hoher Ressourcenprodukti-

vitaumlt und moumlglichst geringer Abgabe

gefaumlhrlicher Stoffe (Schmidt-bleek

2007 S 225)

Transition ist ein begriff der Trans-

formationsdiskussion und steht stark

im Zusammenhang mit Nachhaltiger

Entwicklung ndash haumlufig werden beide

begriffe sogar synonym verwandt Die

Definition beschreibt Transition als

nicht linearen systemischen Wandel

innerhalb einer Gesellschaft (loorbach

2007 SchneidewindSinger-brodowski

2013) Transitionen sind stufenweise

Uumlbergaumlnge von einem gesellschaftli-

chen Zustand in einen anderen zb die

Stufen die notwendig waren von einer

bdquoRaucherldquo-Gesellschaft im oumlffentli-

chen Raum mehr und mehr zu einer

bdquoNichtraucherldquo-Gesellschaft zu werden

Es geht dabei um interaktives explorie-

rendes lernen das System in dem wir

leben zu beschreiben und zu gestalten

mit der Moumlglichkeit aus fehlern zu

lernen und die Entscheidungspfade

gemeinsam entsprechend anzupassen

oder zu aumlndern Auch diese stehen eine

zentrale Aufgabe von Gestaltung

Nachhaltige Entwicklung ist eine bdquohellip

Entwicklung die die beduumlrfnisse der

Gegenwart befriedigt ohne zu riskie-

ren dass kuumlnftige Generationen ihre

eigenen beduumlrfnisse nicht befriedigen

koumlnnenldquo (Weltkommission fuumlr umwelt

und Entwicklung 1987 46)

Die Veraumlnderungsdynamik geht von

der etablierten Disziplin des Service

Designs aus und veraumlndert sich dann

in Zeit und Kontext uumlber ein Design

fuumlr soziale Innovationen bis hin zum

Transition Design Wobei sich Service

Design noch in existierenden soziooumlko-

nomischen und politischen Strukturen

Abgrenzung Der begriff der Transformation bezeichnet einen fundamentalen Veraumlnderungsprozess in jeglicher form waumlhrend hingegen die bezeichnung

Transition eher eine Veraumlnderung von einer Phase zu einer anderen Phase in einem Veraumlnderungsprozess beschreibt und damit etwas weniger grundlegend ist

Seite 37 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

bewegt geht es dem Design fuumlr soziale

Innovationen schon um das Veraumlndern

dieser Strukturen und setzt an neuen

oumlkonomischen Modellen an Dabei

werden soziale beduumlrfnisse besser

als durch bisherige loumlsungsansaumltze

adressiert was in sozialer Hinsicht zu

einem positiven Wandel beitraumlgt Tran-

sition Design geht noch einen Schritt

weiter und will radikal neue soziooumlko-

nomische und soziale Werte umsetzen

um so ein komplett neues Verstaumlndnis

von lebensstilen zu schaffen So be-

zieht Transition Design die Zusammen-

haumlnge von sozialen oumlkonomischen po-

litischen sowie oumlkologischen Systemen

mit ein und fuumlhrt so zu einem radikalen

sozialen und oumlkologischen Wandel

(Irwin T Tonkinwise C Kossoff

G Transition Design An Educational

framework for Advancing the Study

and Design of Sustainable Transitions

School of Design Carnegie Mellon

university)

Abbildung 3 zeigt diese Entwicklung

auf Die Gestaltung welche die In-

teraktion zwischen Menschen (sozial)

der gestalteten Welt und der umwelt

(bdquonatural worldldquo) miteinbezieht kann

mit dem begriff bdquoDesign for Interac-

tionsldquo umschrieben werden Gestalter

aus verschiedenen Disziplinen ob

Kommunikations- Produkt- oder Inter-

facedesigner arbeiten interdisziplinaumlr

in den drei fokusgebieten (bdquoDesign for

Serviceldquo bdquoDesign for Social Innovationldquo

und bdquoTransition Designldquo) Dabei bilden

die sozialen und oumlkologischen Rahmen-

bedingungen (bdquoNatural Worldldquo) den

uumlbergeordneten Kontext in welchem

sich alle Designprobleme und loumlsungen

bewegen Transition Design ist beson-

ders gut fuumlr die Erforschung komplexer

Systeme geeignet In der Analyse

von nachhaltigeren Produktions- und

Abb 1 Continuum of Design Approaches

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 24

Mature discipline

Designfor Service

Design within existing socio-economic amp political paradigms

Solutions reach users through many lsquotouch pointsrsquo over time through the design of expe-riences Solutions are based upon the observation and inter- pretation of usersrsquo behavior and needs within particular contexts Service design solutions aim to provide profit and benefits for the service provider and useful and desirable services for the user (consumer) Solutions are usually based within the business arena and existing dominant eco- no-mic paradigm

Developing discipline

Designfor Social Innovation

Design that challenges existing so-cio-economic amp political paradigms

Design that meets a social need more effectively than exis-ting solutions Solutions often leverage or lsquoamplifyrsquo exsiting under-utilized resources Social innovation is a lsquoco-designrsquo process in which design- ers work as facilitators and catalysts within transdisciplinary teams Solutions benefit multiple stakeholders and empower communi- ties to act in the public private com- mercial and non-profit sectors Design for social innovation represents design for emerging paradigms and alternative economic models and leads to significant positive social change

Emergent discipline

TransitionDesign

Design within radically new so-cio-economic amp political paradigms

Refers to design-led societal transition toward more sustain-able futures and the reconception of entire lifestyles It is based upon an under- standing of the interconnectedness and inter-dependency of social economic political and natural sys- tems Transition Design focuses on the need for lsquocosmopolitan localismrsquo a place-based lifestyle in which solutions to global problems are designed to be appropriate for local social and environmental conditions Transition Design challenges existing para- digms envisions new ones and leads to radical positive social and envi-ronmental change

Scale of time depth of engagement and context expand to include social amp environmental concerns

Seite 38 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpcampusburg-halledeid-neuwerk24-short-films-about-design

wp-contentuploadssites31201405design-research-nowpdf middot 2

httpwwwservice-design-networkorg middot 3 httpplaypenicomtekcsir

coza~acdceducationDr_Anvind_GupaLearners_Library_7_March_2007

Resourcesbooksdesignvictorpdf middot 4 httpwupperinstorgawias

ad2222 middot 5 httpinhabitatcomtagsustainable-design middot 6 httpwww

tedcomtalksemily_pilloton_teaching_design_for_changelanguage=en

middot 7 httpwwwtedcomtalkseben_bayer_are_mushrooms_the_

new_plasticlanguage=en middot 8 httpswwwtedcomtalksmichael_

pawlyn_using_nature_s_genius_in_architecture middot 9 httpsepub

wupperinstorgfiles60086008_Liedtkepdf middot 10 httpcampusburg-

halledeid-neuwerk24-short-films-about-designwp-contentuploads

sites31201405design-research-nowpdf middot 11 httpdesignobserver

comfeaturesmall-local-open-and-connected-resilient-systems-and-

sustainable-qualities37670 middot 12 httpswwwacademiaedu11796491

Design_for_Transition_-_from_and_to_what middot 13 httpswwwtedcom

talksdan_phillips_creative_houses_from_reclaimed_stufflanguage=en middot 14

httpswwwtedcomtalksmitchell_joachim_don_t_build_your_home_

grow_itlanguage=en

Abb 4 Design for Interactions

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 26

Designedbuilt World

ProductsCommunications and Environments

Design Sub-Disciplines Context of All DesignAreas of Design focus

Design for Interactions

Natural WorldDesign forService

Moderate changeExisting paradigms and systems

Design forSocial Innovation

Significant changeEmerging paradigms and systems

Transition Design

Radical changeFuture paradigms and systems

Konsummustern werden die alltaumlgli-

chen Handlungsmuster und -strukturen

(lebens- und Arbeitswelten) alltaumlg-

lichen Praktiken (lebensstilanalysen)

sowie die Kommunikation zwischen

den Subsystemen analysiert

Daruumlber hinaus bietet der Transi-

tion-Design-Ansatz in Verbindung mit

Handlungsmodellen fuumlr nachhaltiges

Produzieren und Konsumieren die

Moumlglichkeit realitaumltsnah moumlgliche

Models of Change zu erforschen fuumlr

diesen Zweck werden die Ansaumltze der

modernen Verbraucherforschung (li-

ving-lab-Ansatz Transformationstheo-

rien lebensstiltypen) sowie der

Entwicklung von unternehmenskultur

mit dem Ansatz des Transition Design

verbunden

erstellt von

bull Prof Dr Christa Liedtke

bull Dr Maria J Welfens

bull Hannah Fink

in Zusammenarbeit mit

bull Dr Alexandra Buumlttgen

bull Sarah Reddig

bull Christoph Tochtrop

Stand 16062016

Wuppertal Institut fuumlr Klima umwelt Energie

Doumlppersberg 19

42103 Wuppertal

Deutschland

Postfach 100480

42004 Wuppertal

Page 24: Crashkurs Nachhaltigkeit: eine multimediale Uebersicht · Institut für Klima, ... Eine differenzierte Ausarbeitung von Megatrends listet die European Envi-ronment Agency, ... Welt

Seite 24 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpwwwuneporgpublicationscontentspub_details_search

aspID=4188 middot 2 httpwwwoecd-ilibraryorgenvironmenttowards-green-

growth_9789264111318-en middot 3 httpdxdoiorg1017879789264090231-

en middot 4 httpeceuropaeueurope2020 middot 5 httpswwwyoutubecom

watchv=O5lBwrJcUOk middot 6 httpwwwunrisdorggreeneconomy middot

7 httpwwwforum-fuer-verantwortungdepublikationenwirtschaftneue-

weltordnung middot 8 httpswwwyoutubecomwatchv=m9AS6KT7a5Y middot

For more info visit wwwoecdorgrio+20 middot 9 httpwwwtedcomtalks

tim_jackson_s_economic_reality_check middot 10 httpswww youtubecom

watchv=x-7ZBairDh4

Seite 25 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

four returnsPrinzip

Commonlandrsquos approach is to

restore landscapes by building

and (co-) funding sustainable

businesses in 3 landscape zo-

nes delivering 4 types of return

inspirational social natural and

financial return within a 20 years

time horizon

Return of Inspiration Giving

people hope and a sense of pur-

pose

Return of Social Capital bringing

back jobs business activity edu-

cation and security

Return of Natural Capital Resto-

ring biodiversity soil and water

quality

Return of financial Capital Reali-

zing long-term sustainable profit

Ein landstrich braucht auf lange Sicht

drei Zonen um dauerhaft von nutzen

zu sein

Natural Zone

Investment Restoring vegetation Plan-

ting native trees and clearing invasive

species Natural restoration limited

maintenance

Return Co2 capture water soil Resto-

red biodiversity forestry hunting

Tourism

Combined Zone

Investment Restoring landscape Plan-

ting usable trees Restoring perennial

vegetation and soil limited mainten-

ance

Return Co2 capture water soil

Partially restored biodiversity Agrofo-

restry fruit trees timber Tourism

Economic Zone

Investment Sustainable agriculture fo-

restry aquaculture Real estate infras-

tructure fitting in landscape Ventures

with positive impact on landscape

Return Co2 capture water soil Crops

and products New businesses new

collaborations Economic development

(wwwcommonlandcom)

commonlandcom 1

Organisation die sich fuumlr die groszligflauml-chige Restauration von Landschaften einsetzt Auf deren Internetpraumlsenz werden deren Ziele und Vorgehens-weisen schnell deutlich Zusaumltzlich gibt es viele Paper und Videos

four returns Three Zones

Ferwerda W Four Returns Three Zones 20 years A systemic and practical approach to scale up land-scape restoration by business and investors to create a restoration in-dustry chapter in book (2015) bdquoLand Restoration Reclaiming Landscapes for a Sustainable Futurerdquo (Elseviers Publication)

John D Liu Hope in a changing climate 2

Liu stellt vor wie vertrocknete Landschaften wiederbelebt werden koumlnnen

Chris McKnett The investment logic for sustainability 3

Groszliginvestoren als Schluumlsselspieler fuumlr den oumlkologischen Fortschritt

1 wwwcommonlandcom middot 2 httpswwwyoutubecom

watchv=41qnjXKdE70 middot

3 httpswwwtedcomtalkschris_mcknett_the_investment_logic_for_

sustainability

Seite 26 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

DeutscheNachhaltigkeitsstrategie

Die Nationale Nachhaltigkeits-

strategie bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo beschlossen im

Jahr 2002 bestimmt den Kurs fuumlr

eine nachhaltige Entwicklung auf

der nationalen Ebene

Ihre leitlinien sind Generationenge-

rechtigkeit lebensqualitaumlt sozialer

Zusammenhalt und internationale Ver-

antwortung In dem Dokument wurden

Ziele (i d R fuumlr das Jahr 2020) fuumlr die

oumlkologische oumlkonomische und soziale

Nachhaltigkeit benannt und insgesamt

21 Schluumlsselindikatoren definiert die

es gestatten den Erreichungsgrad

dieser Ziele bereits heute statistisch zu

messen und die weitere Entwicklung

Jahr fuumlr Jahr zu beobachten

Die Indikatoren beschreiben nicht

nur Ziele an sich sondern gelegentlich

auch sogenannte Zwischenziele deren

Erreichung wiederum den fortschritt

auch bei anderen Zielen voranbringt

So zb bedeutet eine Verbesserung

beim Indikator sbquoEnergieproduktivitaumltlsquo

gleichzeitig auch eine Verbesserung des

Indikatorwertes bei den Treibhausgase-

missionen

Seit der ersten Version der Nach-

haltigkeitsstrategie wurden die Indi-

katoren teilweise erweitert und der

aktuellen Situation angepasst wie zb

die neuen Indikatoren wie Anteil des

Stroms aus erneuerbaren Energiequel-

len am Stromverbrauch oder Schulden-

stand so dass im neuesten Indikato-

renbericht 2012 effektiv 38 Indikatoren

untersucht werden

Diese Indikatoren werden im Abstand

von zwei Jahren in Indikatorenbe-

richten des Statistischen bundesamtes

aktualisiert und der aktuelle Stand und

Entwicklungen dargestellt

Seit 2002 wurden 3 fortschritts-

berichte veroumlffentlicht in denen die

Strategie weiterentwickelt und aktua-

lisiert wird 2004 bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo 2008 bdquofuumlr ein nachhal-

tiges Deutschland und fortschrittsbe-

richt 2012

Die bundesregierung bereitet derzeit

die bdquoNachhaltigkeitsstrategie 2016ldquo vor

ndash und schreibt damit die Nachhaltig-

keitsstrategie fort

bundesregierung (2002) Perspektiven fuumlr Deutschland 1

10 Jahre Nachhaltigkeit bdquomade in Germany 2

Kurzpapier zum Fortschrittsbericht

basisinformationen Lexikon der NachhaltigkeitAachener Stiftung 3

bundesregierung im Web 4

Internetauftritt der Bundesregierung zur nationalen Nachhaltigkeitsstrate-gie mit kurzem Themenuumlberblick

Silke uebelmesser How demographic change is sha-ping our future 5

Ausblick auf die Herausforderun-gen vor die uns der demographische Wandel in den naumlchsten Jahren stellt

1 httpwwwbundesregierungdeContentDE_Anlagen

Nachhaltigkeit-wiederhergestelltperspektiven-fuer-deutschland-

langfassungpdfjsessionid=DD7315CEA90912E6C3977178854C9BDB

s3t1__blob=publicati-onFileampv=3 middot 2 httpwwwbundesregierung

deContentDE_AnlagenNachhaltigkeit-wiederhergestellt2012-

05-09-kurzpapier-zum-fortschrittsbericht-2012-barrierefrei

pdfjsessionid=DD7315CEA90912E6C3977178854C9BDBs3t1__

blob=publicationFileampv=3 middot 3 httpswwwnachhaltigkeitinfoartikel

nationale_nachhaltigkeitsstrategie_entwicklung_1694htm middot 4 httpswww

bundesregierungdeWebsBregDEThemenNachhaltigkeitsstrategie1-

die-nationale-nachhaltigkeitsstrategienachhaltigkeitsstrategie_node

html middot 5 httptedxtalkstedcomvideoHow-demographic-change-is-

shapisearch3Agermany

Seite 27 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren

Nachhaltiges Produzieren und

Konsumieren hat sich in den letz-

ten zwei Jahrzehnten zu einem

der wichtigsten Themenbereiche

der Nachhaltigkeitsdiskussion

auf dem internationalen euro-

paumlischen und nationalen Level

entwickelt

Die globalen Klimaveraumlnderungen

und umweltbelastung verdeutlichen

die Notwendigkeit einer systemischen

sozial-oumlkologischen Transformation

der Gesellschaft in Richtung Nach-

haltigkeit bdquobereits seit geraumer Zeit

befindet sich das fossile oumlkonomische

System international im umbruch

Dieser Strukturwandel wird vom

WbGu (Wissenschaftlicher beirat der

bundesregierung Globale umweltver-

aumlnderungen) als beginn einer bdquoGroszligen

Transformationldquo zur nachhaltigen Ge-

sellschaft verstanden die innerhalb der

planetarischen leitplanken der Nach-

haltigkeit verlaufen mussldquo (WbGu

2011 S 1) Ein Uumlberschreiten dieser

leitplanken koumlnne die oumlkologischen

Rahmenbedingungen veraumlndern und

ein Risiko fuumlr die zukuumlnftigen Genera-

tionen darstellen (vgl Potsdam-Institut

fuumlr Klimafolgenforschung 2009)

Das Tempo des Verbrauchs von

natuumlrlichen Ressourcen der von 10

Mrd Tonnen 1950 auf 70 Mrd Tonnen

2010 rapide gestiegen ist kann nicht

fortgesetzt werden um im Rahmen der

planetarischen Grenze zu wirtschaften

muumlsste der globale Ressourcenver-

brauch bis 2050 etwa halbiert werden

(Schmidt-bleek 2007 uNEP 2011)

Auf der nationalen Ebene muumlsste die

Reduktion des Ressourcenverbrauchs

um einen faktor 10 und auf der Haus-

haltsebene in Deutschland um den fak-

tor 5 auf etwa 8 Tonnen pro Kopf und

Jahr (lettemeier etal 2014) reduziert

werden

Eine radikale Reduzierung des

Ressourcenverbrauchs bei gleichzeitig

groumlszligtmoumlglicher lebensqualitaumlt welt-

weit ist eine globale Herausforderung

des 21 Jahrhunderts Der Weg hin zu

einer 8t-Gesellschaft (lettenmeier et

al 2014) verlangt nach einer nachhal-

tigeren Gestaltung von Produktions-

und Konsummustern sowie der damit

Material footprint 1

Lettenmeier Michael Liedke Chris-ta Rohn Holger (2014) Eight Tons of Material Footprint - Suggestion for a Resource Cap for Household Cons-umption in Finland In Resources 33 (2014) S 488-515

Stellschrauben fuumlr Nachhaltigkeit

Liedtke Ch etal (2015b) Stell-schrauben fuumlr Nachhaltigkeit Trends und Verantwortungen in Produktion und Konsum in Stiftung Entwicklung und Frieden (Hrsg) Globale Trends 2015 Perspektiven fuumlr die Gesellschaft Fischer Verlag 2015 S 299-314

Marrakech-Prozess 2

Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren in der Eu 3

Sustainable Consumption and Production and the SDGs 4

UNEP Post 2015 Note 2

Indikatoren 5

European food Sustainable Cons-umption and Production Round Table 6

The Story of Stuff 7

Der Film beschreibt den kompletten Konsumkreislauf mit seinen sozialen und oumlkologischen Folgen (deutsch)

unsichtbare Schaumltze im Mobil-telefon Ein Animationsfilm zum Recycling von Handys 8

Eine Veranschaulichung des Lebens-zyklus elektronischer Geraumlte am Bei-spiel Handy Die Wiederverwendung von bis zu 80 Prozent der Rohstoffe in gebrauchten Handys ist zentraler Bestandteil der bdquoRohstoff-Expediti-on die vom Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung anlaumlsslich des Wissenschaftsjahres 2012 ausgerufen wurde

Seite 28 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

verbundenen Produkt-Dienstleistungs-

systeme wie Infrastrukturen

Nachhaltiges Konsumieren und Produ-

zieren wird definiert alsldquo a holistic

approach to minimising the negative

environmental impacts from consump-

tion and production systems while

promoting quality of life for allrdquo (uNEP

2015a S 10) Der holistische Ansatz

Sustainable Production and Consumption Systems

Lebel L etal (Hrsg) (2010) Sustainable Production and Cons-umption Systems Knowledge Enga-gement and Practice Springer

Planetarische Grenzen 9

Potsdam-Institut fuumlr Klimafolgenfor-schung (2009) Planetarische Gren-zen Ein sicherer Handlungsraum fuumlr die Menschheit Pressemitteilung vom 23092009

uNEP (2015a) Sustainable Cons-umption and Production A Hand-book for Policymakers 10

uNEP (2015b) Sustainable Cons-umption and Production Indica-tors for future SDGs 11

Konsum und Nachhaltigkeit 12

Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung (2010) Konsum und Nachhaltigkeit Wie Nachhaltigkeit in der Konsum-gesellschaft kaumluflich und (er)lebbar wird Eine Aufgabe fuumlr Politik Wirt-schaft Buumlrgerinnen und Buumlrger

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

faktor 4

Weizsaumlcker EU von Lovins AB Lovins LH (1995) Faktor Vier Doppelter Wohlstand ndash halbierter Naturverbrauch Der neue Bericht an den CLUB OF ROME Muumlnchen Verlag Droemer Knaur

Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung (2011) Der Deutsche Nachhaltig-keitskodex 13

Welt im Wandel

WBGU (2011) Welt im Wandel Gesellschaftsvertrag fuumlr eine Groszlige Transformation Hauptgutachten Berlin

Global Guidance Principles for Life Cycle Assessment Databases

UNEPSETAC (2011) Global Gu-idance Principles for Life Cycle Assessment Databases ndash A Basis for Greener Processes and Products Paris France

Modul bdquoKonsum (KON)ldquo 14

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Didaktische Module bdquoVom Wissen zum Handelnldquo Modul bdquoKons-um (KON)ldquo Forum fuumlr Verantwor-tung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Ot-zenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut Was hat unser Konsum mit Klima- und Ressourcenschutz zu tun Was sind die Trends in der weltwei-ten Entwicklung und welche Strategi-en koumlnnen Wohlstand erhalten ohne das System Erde zu uumlberlasten

MIPS ndash Wieviel umwelt braucht der Mensch

Schmidt-Bleek F (1994) Wieviel Umwelt braucht der Mensch MIPS das Maszlig fuumlr oumlkologisches Wirtschaf-ten Basel Boston Birkhaumluser Verlag

TED 2010 Tim Jackson An econi-mist reality check 15

Tim Jackson spricht uumlber Rezession Klimawandel und Ungleichheit und wie wir in eine bessere Zukunft inves-tieren koumlnnen

Von sozial-oumlkologischen Experi-menten in den Alltag 16

Vortrag von Michael Minis auf der Tagung bdquoWas bewegt Von sozial-ouml-kologischen Experimenten in den Alltagldquo (8 und 9 Maumlrz 2012 Berlin) Kritische Reflektion von Produktions- und Konsummustern

was-bewegtorg 17

Pionierhafte Konzepte fuumlr einen nachhaltigen Wandel von Produk-tions- und Konsummustern werden vorgestellt und kritisch reflektiert - sowohl aus praktischer als auch aus wissenschaftlicher Sicht In diesem Zusammenhang wird Tamyca als Konzept zur Aumlnderung der zukuumlnfti-gen Automobilnutzung dargestellt

amp

(siehe Abbildung 1 unten) der unter-

schiedliche Interventionsmoumlglichkeiten

im lebenszyklus eines Produktes oder

einer Dienstleistung umfasst hat eine

entscheidende bedeutung fuumlr systemi-

sche betrachtung der Produktions- und

Konsumsysteme

uNEP definiert Grundcharakteristika

der nachhaltigen Produktions-Konsum-

systeme (uNEP 2015a S 10)

Verbesserung der lebensqualitaumlt

unter beruumlcksichtigung des Ressour-

cenbedarfs zukuumlnftiger Generationen

und umweltqualitaumlt

Entkopplung des Wirtschaftswachs-

tums vom Ressourcenverbrauch durch

Seite 29 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

- Reduktion von Material- und

Energieintensitaumlt sowie der Emissi-

on- und Abfallmengen von Produkti-

on- und Konsumaktivitaumlten

- foumlrderung des Wandels zu energie-

und materialeichten Konsummustern

ohne Verzicht auf lebensqualitaumlt

Data

LCA data (including data for carbon and water footprint exposure and hazard data etc)

Life Cycle Approaches

LCA Carbon and water footprint material flow accounting risk assessment social LCA Life cycle costing

Life cycle sustainability assessment etc

Programmes and activities

Design for environment eco-labelsgreen procurement recycling design for

sustainability sustainable procurement etc

Life cycle

management systemsand sustainable consumption

and production policies

Sustainability

Abb 2 Holistischer Systemansatz zu nachhaltigen Produktions-Konsumsysteme (uNEP 2015a S 41)

Quelle Eigene Darstellung

Anwendung des lebenszyklusansat-

zes unter beruumlcksichtigung der Aus-

wirkungen auf die umwelt von allen

Phasen der Produktions- und Kons-

umprozesse

Strategisches Vorgehen gegen

Reboundeffekte (Kompensation der

Efffizienzgewinne durch steigenden

Konsum)

Auf globaler Ebene wird die Proble-

matik der nachhaltigeren Produktions-

und Konsummuster vorrangig von den

Vereinten Nationen (uN) und ihren

unterorganisationen wie etwa der

Commission on Sustainable Develop-

ment (CSD) und dem united Nations

Environment Programme (uNEP)

sowie von weiteren internationalen

organisationen wie der organisation

Politische Umsetzung der Strategien und Maszlignahmen zu Nachhaltigem Produzieren und Konsumieren

Welt

2015 UN Vollversammlung verabschiedete Ziele fuumlr nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals- SDGacutes siehe httpwwwforu-muedewp-contentuploads201507SDG-Factsheet_FUEpdf Ziel 12 lautet bdquoFuumlr nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgenldquo Die SDGs sollen ab 2016 bis 2030 verwirklicht werden Sie bilden ndash gemeinsam mit Umsetzungsmaszlignahmen Indikatoren zur Fortschritts-messung sowie Uumlberpruumlfungsmechanismen ndash die so genannte Post-2015-Agenda

Seite 30 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Europaumlische Union

2012 EU-Direktive zur Erhoumlhung der Energieeffizienz (Energy Efficiency Directive) gezielt auf die Einfuumlhrung von Maszlignahmen zur Erreichung von 20-Erhoumlhung der Energieeffizienz bis zum Jahr 2020 in den Laumlndern der Europaumlischen Union

2010 Europa 2020-Wirtschaftsprogramm gezielt auf ein bdquointelligentes nachhaltiges und integratives Wachstumldquo und eine bessere Koordinie-rung der nationalen und europaumlischen Wirtschaft bis zum Jahr 2020

2009

Oumlkodesign-Richtlinie der EU (2009125EG) die die Anforderungen an die umweltgerechte Gestaltung energieverbrauchsrelevanter Produkte (Energy-related Products ErP) formuliert

2008 Aktionsplan der EU-Kommission zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren und zu Industriepolitik Der Aktionsplan zielte auf die Foumlrderung von Innovationen zu nachhaltigeren Produktion und der Nachfrage nach nachhaltigeren Guumltern und Dienstleistungen

2012 Konferenz der Vereinten Nationen uumlber nachhaltige Entwicklung (Rio+20) - Festlegung des Konsultationsprozesses zu den Zielen nachhaltiger Entwicklung

Beschluss zu 10 Jahresprogramm zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (10 Year Framework of Programmes 10YFP) ge-zielt auf eine weltweite verstaumlrkte Einfuumlhrung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmuster

2005 Gruumlndung des UNEP-Center for Sustainable Production and Consumption (siehe wwwscp-centreorg) am Wuppertal Institut als Hausinstitut der Vereinten Nationen den Marrakesch-Prozess zu unterstuumltzen2003

2003 Internationales Expertentreffen in Marrakesch (vgl wwwunorgesasustdevsdissuesconsumptionmarrakechhtm) organisiert von den Vereinten Nationen Start des sog bdquoMarrakesch-Prozessesldquo koordiniert durch das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und die Abteilung fuumlr wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten der Vereinten Nationen (UN-DESA)

2002 Der zweite Weltgipfel fuumlr Nachhaltige Entwicklung (WSSD) 2002 in Johannesburg das beschlossene Umsetzungsprogramm (bdquoPlan of Implementationldquo) widmet dem Uumlbergang zu nachhaltigeren Konsum- und Produktionsmustern ein eigenes Kapitel in dem wichtige Ansatzpunkte fuumlr die Umsetzung wie Monitoring Life-Cycle-Analysis Oumlkoeffizienzprogramme Indikatoren zielgruppenspezifische Informations- und Aufklaumlrungsprogramme hervorgehoben werden

1995 Gruumlndung der Kommission fuumlr Nachhaltige Entwicklung (Commission on Sustainable Development - CSD) der Vereinten Nationen Ausarbeitung des Internationalen Arbeitsprogramms zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (bdquoInternational Work Programme on Changing Consumption and Production)

1992 Erster Weltgipfel zu Nachhaltiger Entwicklung in Rio de Janeiro Der Kapitel 4 des Abschlussdokuments bdquoAgenda 21 bdquoVeraumlnderung der Konsumgewohnheitenldquo adressiert zwei Themenbereiche bdquoUumlberkonsum von Ressourcenldquo und bdquo(Negative) Effekte des Konsumen-tenverhaltensldquo die bis heute im Zentrum der globalen Debatte um Konsum- und Produktionsmuster stehen

Seite 31 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2006 Verabschiedung neuer angepassten Version der Nachhaltigkeitsstrategie die konkrete Zielsetzungen und Maszlignahmen fuumlr prioritaumlre Bereiche wie Klimawandel nachhaltige Produktion und nachhaltiger Konsum Demografie Migration gesellschaftliche Integration ua benennt

2001 Erste EU-Nachhaltigkeitsstrategie gezielt auf Verbesserung der Lebensqualitaumlt heutiger und zukuumlnftiger Generationen

Gruumlnbuch der Europaumlischen Kommission zur Integrierten Produktpolitik mit den Schwerpunkten oumlkologische Gestaltung von Produkten Bedeutung der Preisbildung und Konsumentenentscheidungen

1993 Einfuumlhrung des EU-Oumlko-Audits (Eco- Management and Audit Scheme (EMAS) EMAS-Verordnung adressiert die Eigenverantwortung der Wirtschaft bei der Bewaumlltigung ihrer direkten und indirekten Umweltauswirkungen

1992 Einfuumlhrung des freiwilligen Europaumlischen Umweltzeichens (kurz Euroblume bzw EU-Ecolabel) zur Kennzeichnung von Verbraucherpro-dukten und Dienstleistungen (Verordnung EWG 880) gekennzeichnet werden Konsumguumlter die sich durch besondere Umweltvertraumlglich-keit und vergleichsweise geringe Gesundheitsbelastung auszeichnen Die Auszeichnung wird eigenverantwortlich durch nationale Institute der teilnehmenden Laumlnder vergeben

Deutschland

2015 Anfang des politischen Dialogprozesses zur Umsetzung der Ziele nachhaltiger Entwicklung (Sustainable Development Goals)

2014 Kabinettsbeschluss der Bundesregierung uumlber die Nationale Nachhaltigkeitsstrategie die einen bdquowesentlicher Rahmenldquo fuumlr die Umsetzung der SDGs in Deutschland werden soll

2008 Gruumlndung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises der den Wandel zu einer nachhaltigen Gesellschaft unterstuumltzt die relevanten Akteure aus Wirtschaft Kommunen und Forschung in nachhaltigem Handeln bestaumlrkt und dazu beitraumlgt die Grundsaumltze nachhaltiger Entwicklung in der oumlffentlichen Wahrnehmung staumlrker zu verankern

2004 Start eines langfristigen bdquoNationalen Dialogprozesses zur Weiterentwicklung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmusterldquo an dem Akteure aus Politik Wirtschaft Wissenschaft und Zivilgesellschaft in den Dialog bringt Die Initiative wird durch das Bundesumweltministe-rium und das Umweltbundesamt koordiniert

2002

Deutsche Nationale Nachhaltigkeitsstrategie ndash beschlossen von der Bundesregierung wird in den naumlchsten Jahren mehrere Male uumlberar-beitet und an die aktuellen Trendentwicklungen angepasst

Seite 32 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2001 Berufung des Rates fuumlr Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung mit dem Ziel Beitraumlge zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln In diesem Rahmen beschaumlftigt sich der Rat mit der Problematik des nachhaltigen Konsums (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_Maerz_2010_01pdf) und auch eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr Unternehmen (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaRNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Janu-ar_2012pdf)

Die Entwicklung von nachhaltigeren Produktions- und Konsummustern wird in Deutschland von weiteren Institutionen gefoumlrdert und aktiv unterstuumlzt Dazu gehoumlren ua Netzwerke zu Verbraucherforschung in Bund und einigen Laumlndern

- Foumlrderprogramme der sozialoumlkologischen Forschung des BMBFacutes httpwwwfonadede19711 - Sachverstaumlndigerrat fuumlr Verbraucherfragen httpwwwsvr-verbraucherfragende - Deutscher Nachhaltigkeitspreis (httpswwwnachhaltigkeitspreisde)

1997 Im Jahr 1997 begann das von den beiden Institutionen initiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur Fundierung und Evaluierung nachhaltige-rer Konsummuster und Verhaltensstileldquo

1993 In Deutschland wurde bereits vor 1993 von einzelnen Wissenschaftlern auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffizienz und die Rolle nach-haltigeren Produzierens und Konsumierens wie des Designs fuumlr eine nachhaltige Entwicklung hingewiesen (von WeizsaumlckerLovinsLovins 1995 Schmidt-Bleek 1994) Das Bundesumweltministerium (BMU) und das Umweltbundesamt (UBA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre eine breite gesellschaftliche Debatte zu diesem Thema

Economic Co-operation and Develop-

ment (oECD) getragen Die CSD

der Vereinten Nationen wurde nach

dem uN-Weltgipfel in Rio de Janeiro

1993 gegruumlndet um die umsetzung

der Agenda 21 voranzutreiben Die

Kommission hatte bereits zu beginn

das Themenfeld bdquoKonsum- und Produk-

tionsmusterldquo zu ihrem Arbeitsschwer-

punkt erklaumlrt In folge dessen wurde

im Jahr 1995 das bdquoInternational Work

Programme on Changing Consumption

and Production Patternsldquo (IWPCCPP)

verabschiedet Zu den Hauptaufgaben

des Programms gehoumlren

die Identifikation der politischen

Implikationen von Konsumtrends und

Produktionsmustern

die Revision von uN-Richtlinien fuumlr

den Konsumentenschutz sowie

die Evaluation der Effektivitaumlt von

politischen Maszlignahmen die auf die

Aumlnderung von Konsum- und Produkti-

onsmustern zielen

In Deutschland wurde bereits vor

1993 von einzelnen Wissenschaftlern

auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffi-

zienz und die Rolle nachhaltigeren Pro-

duzierens und Konsumierens wie des

Designs fuumlr eine nachhaltige Entwick-

lung hingewiesen (von Weizsaumlcker

lovinslovins 1995 Schmidt-bleek

1994) Das bundesumweltministerium

(bMu) und das umweltbundesamt

(ubA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre

eine breite gesellschaftliche Debatte zu

diesem Thema Im Jahr 1997 begann

das von den beiden Institutionen ini-

tiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur

fundierung und Evaluierung nachhal-

tigerer Konsummuster und Verhaltens-

stileldquo Die TeilnehmerInnen dieses Pro-

gramms haben sich im Jahr 2000 in der

so genannten bdquoTutzinger Erklaumlrungldquo

auf eine Allianz fuumlr einen nachhaltige-

ren Konsum verstaumlndigt Ebenfalls im

Jahr 2000 richtete die bundesregierung

einen bdquoStaatssekretaumlrsausschuss fuumlr

Nachhaltige Entwicklungldquo ein Ein Jahr

spaumlter wurde der bdquoRat fuumlr Nachhaltige

Entwicklungldquo gegruumlndet der sich ua

intensiv mit der Problematik des Kons-

ums (httpwwwnachhaltigkeitsrat

deuploadsmediabroschuere_Kons-

um_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf) aber eben auch

eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr

unternehmen (wwwnachhaltigkeits-

Seite 33 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

ratdeuploadsmediaRNE_Der_Deut-

sche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_tex-

te_Nr_41_Januar_2012pdf)

Durch den Impuls des WSSD in

Johannesburg griffen 2004 das bundes-

umweltministerium und das umwelt-

bundesamt die Herausforderung auf

und initiierten in Deutschland einen

langfristigen bdquoNationalen Dialogprozess

zur Weiterentwicklung nachhaltiger

Konsum- und Produktionsmusterldquo der

Akteure aus Politik Wirtschaft Wis-

senschaft und Zivilgesellschaft in den

Dialog bringt

Die Entwicklung von Nachhaltigeren

Produktions- und Konsummustern wird

in Deutschland von weiteren Instituti-

onen gefoumlrdert und aktiv unterstuumltzt

Dazu gehoumlren ua

Netzwerke zu Verbraucherforschung

in bund und einigen laumlndern

foumlrderprogramme der sozialoumlkolo-

gischen forschung des bMbf (http

wwwfonadede19711)

Sachverstaumlndigenrat fuumlr Verbrau-

cherfragen

(wwwsvr-verbraucherfragende)

Deutscher Nachhaltigkeitspreis

(wwwnachhaltigkeitspreisde)

1 httpwwwmdpicom2079-927633488htm middot 2 httpwwwunepfr

scpmarrakech middot 3 httpeceuropaeuenvironmenteussdescp_enhtm

middot 4 httpwwwnrg4sdorgunep-post-2015-briefing-notes middot 5 http

wwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-indicators-

future-sdgs middot 6 httpwwwfood-scpeu middot 7 httpswwwyoutubecom

watchv=UCQLgACc6fQ middot 8 httpwupperinstorgawiasad2288 middot 9

httpswwwpik-potsdamdeaktuellespressemitteilungenarchiv2009

planetarische-grenzen-ein-sicherer-handlungsraum-fuer-die- middot 10 https

sustainabledevelopmentunorgpage=viewampnr=1951amptype=400ampmenu=35 middot

11 httpwwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-

indicators-future-sdgs middot 12 httpswwwnachhaltigkeitsratdefileadmin_

migratedmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf middot 13 httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmedia

RNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Januar_2012

pdf middot 14 httpwwwforum-fuer-verantwortungdepublikationenkonsum

middot 15 httpwwwtedcomtalkstim_jackson_s_economic_reality_

checklanguage=en middot 16 httpswwwyoutubecomwatchv=hQ73hv8GGSQ

middot 17 httpwwwwas-bewegtorg

Wie die oben dargestellte Entwick-

lung zeigt sind in der Zwischenzeit

Strategien und Maszlignahmen zur

umsetzung nachhaltiger Produktions-

und Konsummuster auf allen Ebenen

etabliert Eine nachhaltigere Gestaltung

der Wertschoumlpfungsketten von Pro-

dukten und Dienstleistungen setzt sich

immer mehr durch nachhaltige Guumlter

werden auch immer oumlfter von der

Gesellschaft nachgefragt Es wurden

sowohl Instrumente fuumlr die umsetzung

nachhaltigeren Produktionsmuster (wie

zb Oumlko-Audit Effizienzstandards) wie

auch zur unterstuumltzung von nachhalti-

geren Konsummustern (wie oumlko-label

gesellschaftliche Dialogprozesse)

entwickelt Das schafft groszlige Entwick-

lungspotenziale fuumlr Designer die die

oumlkologischen Anspruumlche erfuumlllen koumln-

nen indem sie zukunftfaumlhige Produkt-

Dienstleistungssysteme gestalten die

bei den moumlglichst kleinem Resoourcen-

verbrauch den von Kunden gewuumlnsch-

ten Nutzen stiften

claudiabo
Hervorheben

Seite 34 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design undNachhaltigkeit

Nachhaltige Entwicklung ist

eine grundlegend gestalterische

Aufgabe mit der Zielsetzung die

bestehenden Produktions- und

Konsumsysteme energie- und res-

sourceneffizienter zu entwickeln

Waumlhrend das ldquokonventionelle

Designrdquo Produkte entwirft und

dadurch Lebensstile vorgibt wer-

den in den neuen Ansaumltzen (wie

zb bdquoHuman Centered Designldquo

bdquopartizipatives Designldquo oder bdquoDe-

sign Activismldquo) die Verbraucher zu

Mitgestaltern (siehe ua fuad-

Luke A (2009) fuhs S brocchi

D Draser b et al (Hrsg) (2014))

Diese neue Designausrichtung

die sich unter dem begriff bdquoTrans-

formationsdesignldquo verbirgt (siehe

dazu Irwin T Tonkinwise C

Kossoff G (2012) SommerWel-

zer (2014)) beruht auf integrierten

Kompetenzen des Produkt-Servi-

ce- Social- und Kommunikations-

design und verbindet diese mit

einem nachhaltigen Transforma-

tions- wie Innovationsmanage-

ment

Design ist immer transformativ Egal

ob wir unser Handy benutzen ein buch

lesen eine Werbung anschauen oder

einen fahrkartenautomaten benutzen

die Nutzung spezifischer Produkte

Services sowie von Kommunikation

beeinflusst unsere Handlungen und

verdeutlicht gleichzeitig unsere eigene

Haltung unser Denken unsere kultu-

rellen Muster wie auch unsere Wuumln-

sche und Vorstellungen materialisieren

sich in Produkten Infrastrukturen und

Dienstleistungen und umgekehrt

Wir kaufen Produkte die uns einen so-

zialen Status geben ndash dabei wird nicht

nur der Status sondern auch Struktur

Sicherheit oder Identitaumlt vermittelt

Sie de-codieren uns und unsere Ge-

sellschaft

Die Gestaltung der materiellen basis

ndash das sind Produkte und Infrastruktu-

ren - unserer emotionalen wie auch

Grund-bedarfe greifen ineinander und

sind Ziel und Aufgabe von Design sie

sind Teil jeglicher Veraumlnderungsprozes-

se Damit ruumlckt Design in das Zentrum

gesellschaftlicher Entwicklungspro-

zesse Gleichzeitig nutzen und beein-

Change by design

Brown T (2009) Change by design How Design Thinking Transforms Organizations and Inspires Innovati-on HarperCollins

Developing Theories

Doordan D (2013) Developing Theories for Sustainable Design In Stuart Walker and Jaques Giard (eds) The Handbook of Design for Sustainability Bloomsbury London

Speculative Everything

Dunne A Raby F (2013) Specula-tive Everything Design Fiction and Social Dreaming pp 1ndash9 Cam-bridge MA The MIT Press

Design Research for Sustainable Social Innovation 1

Manzini E (2007) ldquoDesign Research for Sustainable Social Innovationrdquo Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Service Design Network (2014) What is Service Design 2

Design for the real world 3

Papanek V amp Fuller R B (1972) Design for the real world (p 22) London Thames and Hudson

Design Guide vom Wuppertal Insititut 4

inhabitat 5

TED 2010 Emily Pilloton Teaching design for change 6

Ansatz zur Foumlrderung von Schuumllern um mit smartem Design benachteilig-ten Gebieten neue Moumlglichkeiten zu geben

TED 2010 Eben bayer Are mus-h-rooms the new plastic 7

Eben Bayer erklaumlrt warum Pilze das neue nachhaltige Verpackungsmate-rial werden koumlnnen

TED 2010 Michael Pawlyn using naturersquos genius in architecture 8

Wie kann die Architektur von der Na-tur lernen um ressourceneffizienter und energieaumlrmer zu arbeiten

Seite 35 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design ActivismFuad-Luke A (2009) Design Ac-tivism Oxon Routledge

Nachhaltiges Design

Fuhs S Brocchi D Draser B et al (Hrsg) (2014) Die Geschichte des Nachhaltigen Designs Bad Hom-burg VAS

The Transition Companion

Hopkins R (2011) The Transition Companion Making Your Communi-ty More Resilient in Uncertain Times White River Junction VT Chelsea Green Publishing Company

Transition Design

Irwin T (2015) Transtion Design A Proposal for a New Area of Design Practice Study and Research Design and Culture Journal forthcoming July 2015

An Educational framework

Irwin T Tonkinwise C Kossoff G (2012) An Educational Framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon University

Tranformation of Society 9

Liedtke C Baedeker C Borelli LM (2015) Transformation Towards a Sustainable Society ndash Key Interventi-on Areas In Innov Ener Res

Value through less

Liedtke C Buhl J Ameli N (2013) Designing value through less by integrating sustainability strategies into lifestyles International Journal of Sustainable Design 2(2) 167-180

Transition Management Loorbach D (2007) Transition Ma-nagement New mode of governance for sustainable development Utrecht International Books

Sustainable Social Innovation 10

Manzini E (2007) Design Research for Sustainable Social Innovation Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Design Observer Group 11

Transformative Wissenschaft

Schneidewind U M Singer-Bro-dowski (2013) Transformative Wis-senschaft Klimawandel im deutschen Wissenschafts- und Hochschulsystem Metropolis 2013

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

The Design of Everyday Life

Shove E et al (2007) The Design of Everyday Life Berg London

Transformationsdesign Sommer B Welzer H (2014) Transformationsdesign Wege in eine zukunftsfaumlhige Moder-ne Muumlnchen oekom

Was ist Eco Design

Tischner U et al (2000) Was ist EcoDesign Ein Handbuch fuumlr oumlkolo-gische und oumlkonomische Gestaltung Verlag form praxis Frankfurt

Design for Transition 12

Tonkinwise C (2014) Design for Transition - From and to What

Weil Design die Welt veraumlndert

Von Borries F Fezer J (2013) Weil Design die Welt veraumlndert Texte zur Gestaltung Gestalten Verlag Berlin

Sustainable by Design

Walker S (2006) Sustainable by Design Explorations in Theory and Practice Earthscan London

brundtlandbericht

Weltkommission fuumlr Umwelt und Ent-wicklung (1987) Unsere gemeinsame Zukunft Brundtlandbericht Greven Eggenkamp Verlag

TED 2010 Dan Phillips Creative houses from reclaimed stuff 13

Beispiele fuumlr Haumluser aus recycelten Materialen

TED 2010 Mitchell Joachim Donrsquot build your home grow it 14

Der Stadtentwickler praumlsentiert wie eine nachhaltige Architektur auf Ba-sis von Pflanzenwachstum aussehen koumlnnte

Seite 36 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

flussen sie auch die oumlkosystemaren

Dienstleistungen Erhebliche 80 der

umweltauswirkungen eines Produktes

werden schon in der Entwurfsphase

festgelegt (Tischner et al 2000) Ein

transformatives und nachhaltiges Pro-

dukt oder eine Dienstleistung unter-

stuumltzt implizit individual- sozial- und

umweltvertraumlgliches Handeln bzw

macht Zielkonflikte sichtbar Es enthebt

den Nutzer nicht von jeglicher Verant-

wortung sondern hilft ihm diese zu

priorisieren und trainiert komplexe

resiliente Entscheidungsfindungen in

komplexen umwelten

Design hat nicht nur die Rolle des

schoumlnen Verhuumlllens Designer aumlstheti-

sieren natuumlrlich auch Gebrauchsgegen-

staumlnden ndash ein bedeutender faktor fuumlr

Wohlbefinden und Akzeptanz - doch

es ist fuumlr erfolgreiches Design (Timo-

thy Prestero wuumlrde sagen Design for

outcome ndash link TED-film) essentiell

bei der Gestaltung soziale und struk-

turelle Interaktionen und Anforderun-

gen miteinzubeziehen und dabei auch

die Grenzen unseres Oumlkosystems zu

beachten Eine komplexe Aufgabe die

einer ebenso komplexen Ausbildung

bedarf (vgl zb Massek 2015 Transiti-

on Design An Educational framework

for Advancing the Study and Design of

Sustainable Transitions Terry Irwin

Cameron Tonkinwise Gideon Kos-

soff 2015 School of Design Carnegie

Mellon university) Das nachhaltig-

keitsorientierte Transformationsdesign

waumlhlt nicht nur ressourcenleichte und

nicht toxische Materialien aus sondern

schafft auch Produkte oder Dienstleis-

tungskonzepte die fuumlr den Nutzer und

die Gesellschaft erstrebenswert sind

und diesen neue Moumlglichkeiten fuumlr

attraktive sowie nachhaltige Handlun-

gen bietet

In den letzten Jahren wurden be-

griffe wie Ecodesign oumlkologisches

Design Green Design Social Design

oder Sustainable Design immer mehr

etabliert sowohl in der fachdiskussion

als auch in der breiten Gesellschaft Die

Zielsetzung dieser neuen Designaus-

richtung ist es bdquomit einem intelligenten

Einsatz der verfuumlgbaren Ressourcen

einen moumlglichst groszligen Nutzen fuumlr

alle beteiligten Akteure (entlang der

Wertschoumlpfungskette) bei minimaler

umweltbelastung und unter sozial fai-

ren bedingungen zu erreichenldquo

(httpwwwecosignnetdie-ecosign

oekologie-designnachhaltiges-design

TischnerSchmidt-bleek 1995)

letztlich wurden dann diese Ansaumlt-

ze mit denen der Transitions- oder

Transformationsforschung und -um-

setzung verbunden Es geht also um

die Integration von Oumlkointelligenz und

Transitionsorientierung fuumlr eine nach-

haltige Entwicklung Diese drei begriffe

werden in der fachliteratur folgender-

maszligen definiert

Oumlkointelligente (=oumlko-effizien-

te) Guumlter sind Gegenstaumlnde Geraumlte

Gebaumlude und Infrastrukturen die bei

Minimierung von Material Energie

flaumlchenbedarf Abfall Transport Ver-

packung und gefaumlhrlichen Stoffen uumlber

den gesamten lebenszyklus hinweg

ndash von der Rohstoffgewinnung bis zum

Recycling ndash moumlglichst lange und moumlg-

lichst viel (unterschiedlichen an den

beduumlrfnissen des einzelnen Nutzers

gemessen) Nutzen erbringen (Schmidt-

bleek 2007 S 192) Oumlkointelligente

(=oumlko-effiziente) Dienstleistungen sind

die zweckdienliche bedarfsdeckung

unter Nutzung technischer Mittel mit

moumlglichst hoher Ressourcenprodukti-

vitaumlt und moumlglichst geringer Abgabe

gefaumlhrlicher Stoffe (Schmidt-bleek

2007 S 225)

Transition ist ein begriff der Trans-

formationsdiskussion und steht stark

im Zusammenhang mit Nachhaltiger

Entwicklung ndash haumlufig werden beide

begriffe sogar synonym verwandt Die

Definition beschreibt Transition als

nicht linearen systemischen Wandel

innerhalb einer Gesellschaft (loorbach

2007 SchneidewindSinger-brodowski

2013) Transitionen sind stufenweise

Uumlbergaumlnge von einem gesellschaftli-

chen Zustand in einen anderen zb die

Stufen die notwendig waren von einer

bdquoRaucherldquo-Gesellschaft im oumlffentli-

chen Raum mehr und mehr zu einer

bdquoNichtraucherldquo-Gesellschaft zu werden

Es geht dabei um interaktives explorie-

rendes lernen das System in dem wir

leben zu beschreiben und zu gestalten

mit der Moumlglichkeit aus fehlern zu

lernen und die Entscheidungspfade

gemeinsam entsprechend anzupassen

oder zu aumlndern Auch diese stehen eine

zentrale Aufgabe von Gestaltung

Nachhaltige Entwicklung ist eine bdquohellip

Entwicklung die die beduumlrfnisse der

Gegenwart befriedigt ohne zu riskie-

ren dass kuumlnftige Generationen ihre

eigenen beduumlrfnisse nicht befriedigen

koumlnnenldquo (Weltkommission fuumlr umwelt

und Entwicklung 1987 46)

Die Veraumlnderungsdynamik geht von

der etablierten Disziplin des Service

Designs aus und veraumlndert sich dann

in Zeit und Kontext uumlber ein Design

fuumlr soziale Innovationen bis hin zum

Transition Design Wobei sich Service

Design noch in existierenden soziooumlko-

nomischen und politischen Strukturen

Abgrenzung Der begriff der Transformation bezeichnet einen fundamentalen Veraumlnderungsprozess in jeglicher form waumlhrend hingegen die bezeichnung

Transition eher eine Veraumlnderung von einer Phase zu einer anderen Phase in einem Veraumlnderungsprozess beschreibt und damit etwas weniger grundlegend ist

Seite 37 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

bewegt geht es dem Design fuumlr soziale

Innovationen schon um das Veraumlndern

dieser Strukturen und setzt an neuen

oumlkonomischen Modellen an Dabei

werden soziale beduumlrfnisse besser

als durch bisherige loumlsungsansaumltze

adressiert was in sozialer Hinsicht zu

einem positiven Wandel beitraumlgt Tran-

sition Design geht noch einen Schritt

weiter und will radikal neue soziooumlko-

nomische und soziale Werte umsetzen

um so ein komplett neues Verstaumlndnis

von lebensstilen zu schaffen So be-

zieht Transition Design die Zusammen-

haumlnge von sozialen oumlkonomischen po-

litischen sowie oumlkologischen Systemen

mit ein und fuumlhrt so zu einem radikalen

sozialen und oumlkologischen Wandel

(Irwin T Tonkinwise C Kossoff

G Transition Design An Educational

framework for Advancing the Study

and Design of Sustainable Transitions

School of Design Carnegie Mellon

university)

Abbildung 3 zeigt diese Entwicklung

auf Die Gestaltung welche die In-

teraktion zwischen Menschen (sozial)

der gestalteten Welt und der umwelt

(bdquonatural worldldquo) miteinbezieht kann

mit dem begriff bdquoDesign for Interac-

tionsldquo umschrieben werden Gestalter

aus verschiedenen Disziplinen ob

Kommunikations- Produkt- oder Inter-

facedesigner arbeiten interdisziplinaumlr

in den drei fokusgebieten (bdquoDesign for

Serviceldquo bdquoDesign for Social Innovationldquo

und bdquoTransition Designldquo) Dabei bilden

die sozialen und oumlkologischen Rahmen-

bedingungen (bdquoNatural Worldldquo) den

uumlbergeordneten Kontext in welchem

sich alle Designprobleme und loumlsungen

bewegen Transition Design ist beson-

ders gut fuumlr die Erforschung komplexer

Systeme geeignet In der Analyse

von nachhaltigeren Produktions- und

Abb 1 Continuum of Design Approaches

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 24

Mature discipline

Designfor Service

Design within existing socio-economic amp political paradigms

Solutions reach users through many lsquotouch pointsrsquo over time through the design of expe-riences Solutions are based upon the observation and inter- pretation of usersrsquo behavior and needs within particular contexts Service design solutions aim to provide profit and benefits for the service provider and useful and desirable services for the user (consumer) Solutions are usually based within the business arena and existing dominant eco- no-mic paradigm

Developing discipline

Designfor Social Innovation

Design that challenges existing so-cio-economic amp political paradigms

Design that meets a social need more effectively than exis-ting solutions Solutions often leverage or lsquoamplifyrsquo exsiting under-utilized resources Social innovation is a lsquoco-designrsquo process in which design- ers work as facilitators and catalysts within transdisciplinary teams Solutions benefit multiple stakeholders and empower communi- ties to act in the public private com- mercial and non-profit sectors Design for social innovation represents design for emerging paradigms and alternative economic models and leads to significant positive social change

Emergent discipline

TransitionDesign

Design within radically new so-cio-economic amp political paradigms

Refers to design-led societal transition toward more sustain-able futures and the reconception of entire lifestyles It is based upon an under- standing of the interconnectedness and inter-dependency of social economic political and natural sys- tems Transition Design focuses on the need for lsquocosmopolitan localismrsquo a place-based lifestyle in which solutions to global problems are designed to be appropriate for local social and environmental conditions Transition Design challenges existing para- digms envisions new ones and leads to radical positive social and envi-ronmental change

Scale of time depth of engagement and context expand to include social amp environmental concerns

Seite 38 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpcampusburg-halledeid-neuwerk24-short-films-about-design

wp-contentuploadssites31201405design-research-nowpdf middot 2

httpwwwservice-design-networkorg middot 3 httpplaypenicomtekcsir

coza~acdceducationDr_Anvind_GupaLearners_Library_7_March_2007

Resourcesbooksdesignvictorpdf middot 4 httpwupperinstorgawias

ad2222 middot 5 httpinhabitatcomtagsustainable-design middot 6 httpwww

tedcomtalksemily_pilloton_teaching_design_for_changelanguage=en

middot 7 httpwwwtedcomtalkseben_bayer_are_mushrooms_the_

new_plasticlanguage=en middot 8 httpswwwtedcomtalksmichael_

pawlyn_using_nature_s_genius_in_architecture middot 9 httpsepub

wupperinstorgfiles60086008_Liedtkepdf middot 10 httpcampusburg-

halledeid-neuwerk24-short-films-about-designwp-contentuploads

sites31201405design-research-nowpdf middot 11 httpdesignobserver

comfeaturesmall-local-open-and-connected-resilient-systems-and-

sustainable-qualities37670 middot 12 httpswwwacademiaedu11796491

Design_for_Transition_-_from_and_to_what middot 13 httpswwwtedcom

talksdan_phillips_creative_houses_from_reclaimed_stufflanguage=en middot 14

httpswwwtedcomtalksmitchell_joachim_don_t_build_your_home_

grow_itlanguage=en

Abb 4 Design for Interactions

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 26

Designedbuilt World

ProductsCommunications and Environments

Design Sub-Disciplines Context of All DesignAreas of Design focus

Design for Interactions

Natural WorldDesign forService

Moderate changeExisting paradigms and systems

Design forSocial Innovation

Significant changeEmerging paradigms and systems

Transition Design

Radical changeFuture paradigms and systems

Konsummustern werden die alltaumlgli-

chen Handlungsmuster und -strukturen

(lebens- und Arbeitswelten) alltaumlg-

lichen Praktiken (lebensstilanalysen)

sowie die Kommunikation zwischen

den Subsystemen analysiert

Daruumlber hinaus bietet der Transi-

tion-Design-Ansatz in Verbindung mit

Handlungsmodellen fuumlr nachhaltiges

Produzieren und Konsumieren die

Moumlglichkeit realitaumltsnah moumlgliche

Models of Change zu erforschen fuumlr

diesen Zweck werden die Ansaumltze der

modernen Verbraucherforschung (li-

ving-lab-Ansatz Transformationstheo-

rien lebensstiltypen) sowie der

Entwicklung von unternehmenskultur

mit dem Ansatz des Transition Design

verbunden

erstellt von

bull Prof Dr Christa Liedtke

bull Dr Maria J Welfens

bull Hannah Fink

in Zusammenarbeit mit

bull Dr Alexandra Buumlttgen

bull Sarah Reddig

bull Christoph Tochtrop

Stand 16062016

Wuppertal Institut fuumlr Klima umwelt Energie

Doumlppersberg 19

42103 Wuppertal

Deutschland

Postfach 100480

42004 Wuppertal

Page 25: Crashkurs Nachhaltigkeit: eine multimediale Uebersicht · Institut für Klima, ... Eine differenzierte Ausarbeitung von Megatrends listet die European Envi-ronment Agency, ... Welt

Seite 25 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

four returnsPrinzip

Commonlandrsquos approach is to

restore landscapes by building

and (co-) funding sustainable

businesses in 3 landscape zo-

nes delivering 4 types of return

inspirational social natural and

financial return within a 20 years

time horizon

Return of Inspiration Giving

people hope and a sense of pur-

pose

Return of Social Capital bringing

back jobs business activity edu-

cation and security

Return of Natural Capital Resto-

ring biodiversity soil and water

quality

Return of financial Capital Reali-

zing long-term sustainable profit

Ein landstrich braucht auf lange Sicht

drei Zonen um dauerhaft von nutzen

zu sein

Natural Zone

Investment Restoring vegetation Plan-

ting native trees and clearing invasive

species Natural restoration limited

maintenance

Return Co2 capture water soil Resto-

red biodiversity forestry hunting

Tourism

Combined Zone

Investment Restoring landscape Plan-

ting usable trees Restoring perennial

vegetation and soil limited mainten-

ance

Return Co2 capture water soil

Partially restored biodiversity Agrofo-

restry fruit trees timber Tourism

Economic Zone

Investment Sustainable agriculture fo-

restry aquaculture Real estate infras-

tructure fitting in landscape Ventures

with positive impact on landscape

Return Co2 capture water soil Crops

and products New businesses new

collaborations Economic development

(wwwcommonlandcom)

commonlandcom 1

Organisation die sich fuumlr die groszligflauml-chige Restauration von Landschaften einsetzt Auf deren Internetpraumlsenz werden deren Ziele und Vorgehens-weisen schnell deutlich Zusaumltzlich gibt es viele Paper und Videos

four returns Three Zones

Ferwerda W Four Returns Three Zones 20 years A systemic and practical approach to scale up land-scape restoration by business and investors to create a restoration in-dustry chapter in book (2015) bdquoLand Restoration Reclaiming Landscapes for a Sustainable Futurerdquo (Elseviers Publication)

John D Liu Hope in a changing climate 2

Liu stellt vor wie vertrocknete Landschaften wiederbelebt werden koumlnnen

Chris McKnett The investment logic for sustainability 3

Groszliginvestoren als Schluumlsselspieler fuumlr den oumlkologischen Fortschritt

1 wwwcommonlandcom middot 2 httpswwwyoutubecom

watchv=41qnjXKdE70 middot

3 httpswwwtedcomtalkschris_mcknett_the_investment_logic_for_

sustainability

Seite 26 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

DeutscheNachhaltigkeitsstrategie

Die Nationale Nachhaltigkeits-

strategie bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo beschlossen im

Jahr 2002 bestimmt den Kurs fuumlr

eine nachhaltige Entwicklung auf

der nationalen Ebene

Ihre leitlinien sind Generationenge-

rechtigkeit lebensqualitaumlt sozialer

Zusammenhalt und internationale Ver-

antwortung In dem Dokument wurden

Ziele (i d R fuumlr das Jahr 2020) fuumlr die

oumlkologische oumlkonomische und soziale

Nachhaltigkeit benannt und insgesamt

21 Schluumlsselindikatoren definiert die

es gestatten den Erreichungsgrad

dieser Ziele bereits heute statistisch zu

messen und die weitere Entwicklung

Jahr fuumlr Jahr zu beobachten

Die Indikatoren beschreiben nicht

nur Ziele an sich sondern gelegentlich

auch sogenannte Zwischenziele deren

Erreichung wiederum den fortschritt

auch bei anderen Zielen voranbringt

So zb bedeutet eine Verbesserung

beim Indikator sbquoEnergieproduktivitaumltlsquo

gleichzeitig auch eine Verbesserung des

Indikatorwertes bei den Treibhausgase-

missionen

Seit der ersten Version der Nach-

haltigkeitsstrategie wurden die Indi-

katoren teilweise erweitert und der

aktuellen Situation angepasst wie zb

die neuen Indikatoren wie Anteil des

Stroms aus erneuerbaren Energiequel-

len am Stromverbrauch oder Schulden-

stand so dass im neuesten Indikato-

renbericht 2012 effektiv 38 Indikatoren

untersucht werden

Diese Indikatoren werden im Abstand

von zwei Jahren in Indikatorenbe-

richten des Statistischen bundesamtes

aktualisiert und der aktuelle Stand und

Entwicklungen dargestellt

Seit 2002 wurden 3 fortschritts-

berichte veroumlffentlicht in denen die

Strategie weiterentwickelt und aktua-

lisiert wird 2004 bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo 2008 bdquofuumlr ein nachhal-

tiges Deutschland und fortschrittsbe-

richt 2012

Die bundesregierung bereitet derzeit

die bdquoNachhaltigkeitsstrategie 2016ldquo vor

ndash und schreibt damit die Nachhaltig-

keitsstrategie fort

bundesregierung (2002) Perspektiven fuumlr Deutschland 1

10 Jahre Nachhaltigkeit bdquomade in Germany 2

Kurzpapier zum Fortschrittsbericht

basisinformationen Lexikon der NachhaltigkeitAachener Stiftung 3

bundesregierung im Web 4

Internetauftritt der Bundesregierung zur nationalen Nachhaltigkeitsstrate-gie mit kurzem Themenuumlberblick

Silke uebelmesser How demographic change is sha-ping our future 5

Ausblick auf die Herausforderun-gen vor die uns der demographische Wandel in den naumlchsten Jahren stellt

1 httpwwwbundesregierungdeContentDE_Anlagen

Nachhaltigkeit-wiederhergestelltperspektiven-fuer-deutschland-

langfassungpdfjsessionid=DD7315CEA90912E6C3977178854C9BDB

s3t1__blob=publicati-onFileampv=3 middot 2 httpwwwbundesregierung

deContentDE_AnlagenNachhaltigkeit-wiederhergestellt2012-

05-09-kurzpapier-zum-fortschrittsbericht-2012-barrierefrei

pdfjsessionid=DD7315CEA90912E6C3977178854C9BDBs3t1__

blob=publicationFileampv=3 middot 3 httpswwwnachhaltigkeitinfoartikel

nationale_nachhaltigkeitsstrategie_entwicklung_1694htm middot 4 httpswww

bundesregierungdeWebsBregDEThemenNachhaltigkeitsstrategie1-

die-nationale-nachhaltigkeitsstrategienachhaltigkeitsstrategie_node

html middot 5 httptedxtalkstedcomvideoHow-demographic-change-is-

shapisearch3Agermany

Seite 27 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren

Nachhaltiges Produzieren und

Konsumieren hat sich in den letz-

ten zwei Jahrzehnten zu einem

der wichtigsten Themenbereiche

der Nachhaltigkeitsdiskussion

auf dem internationalen euro-

paumlischen und nationalen Level

entwickelt

Die globalen Klimaveraumlnderungen

und umweltbelastung verdeutlichen

die Notwendigkeit einer systemischen

sozial-oumlkologischen Transformation

der Gesellschaft in Richtung Nach-

haltigkeit bdquobereits seit geraumer Zeit

befindet sich das fossile oumlkonomische

System international im umbruch

Dieser Strukturwandel wird vom

WbGu (Wissenschaftlicher beirat der

bundesregierung Globale umweltver-

aumlnderungen) als beginn einer bdquoGroszligen

Transformationldquo zur nachhaltigen Ge-

sellschaft verstanden die innerhalb der

planetarischen leitplanken der Nach-

haltigkeit verlaufen mussldquo (WbGu

2011 S 1) Ein Uumlberschreiten dieser

leitplanken koumlnne die oumlkologischen

Rahmenbedingungen veraumlndern und

ein Risiko fuumlr die zukuumlnftigen Genera-

tionen darstellen (vgl Potsdam-Institut

fuumlr Klimafolgenforschung 2009)

Das Tempo des Verbrauchs von

natuumlrlichen Ressourcen der von 10

Mrd Tonnen 1950 auf 70 Mrd Tonnen

2010 rapide gestiegen ist kann nicht

fortgesetzt werden um im Rahmen der

planetarischen Grenze zu wirtschaften

muumlsste der globale Ressourcenver-

brauch bis 2050 etwa halbiert werden

(Schmidt-bleek 2007 uNEP 2011)

Auf der nationalen Ebene muumlsste die

Reduktion des Ressourcenverbrauchs

um einen faktor 10 und auf der Haus-

haltsebene in Deutschland um den fak-

tor 5 auf etwa 8 Tonnen pro Kopf und

Jahr (lettemeier etal 2014) reduziert

werden

Eine radikale Reduzierung des

Ressourcenverbrauchs bei gleichzeitig

groumlszligtmoumlglicher lebensqualitaumlt welt-

weit ist eine globale Herausforderung

des 21 Jahrhunderts Der Weg hin zu

einer 8t-Gesellschaft (lettenmeier et

al 2014) verlangt nach einer nachhal-

tigeren Gestaltung von Produktions-

und Konsummustern sowie der damit

Material footprint 1

Lettenmeier Michael Liedke Chris-ta Rohn Holger (2014) Eight Tons of Material Footprint - Suggestion for a Resource Cap for Household Cons-umption in Finland In Resources 33 (2014) S 488-515

Stellschrauben fuumlr Nachhaltigkeit

Liedtke Ch etal (2015b) Stell-schrauben fuumlr Nachhaltigkeit Trends und Verantwortungen in Produktion und Konsum in Stiftung Entwicklung und Frieden (Hrsg) Globale Trends 2015 Perspektiven fuumlr die Gesellschaft Fischer Verlag 2015 S 299-314

Marrakech-Prozess 2

Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren in der Eu 3

Sustainable Consumption and Production and the SDGs 4

UNEP Post 2015 Note 2

Indikatoren 5

European food Sustainable Cons-umption and Production Round Table 6

The Story of Stuff 7

Der Film beschreibt den kompletten Konsumkreislauf mit seinen sozialen und oumlkologischen Folgen (deutsch)

unsichtbare Schaumltze im Mobil-telefon Ein Animationsfilm zum Recycling von Handys 8

Eine Veranschaulichung des Lebens-zyklus elektronischer Geraumlte am Bei-spiel Handy Die Wiederverwendung von bis zu 80 Prozent der Rohstoffe in gebrauchten Handys ist zentraler Bestandteil der bdquoRohstoff-Expediti-on die vom Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung anlaumlsslich des Wissenschaftsjahres 2012 ausgerufen wurde

Seite 28 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

verbundenen Produkt-Dienstleistungs-

systeme wie Infrastrukturen

Nachhaltiges Konsumieren und Produ-

zieren wird definiert alsldquo a holistic

approach to minimising the negative

environmental impacts from consump-

tion and production systems while

promoting quality of life for allrdquo (uNEP

2015a S 10) Der holistische Ansatz

Sustainable Production and Consumption Systems

Lebel L etal (Hrsg) (2010) Sustainable Production and Cons-umption Systems Knowledge Enga-gement and Practice Springer

Planetarische Grenzen 9

Potsdam-Institut fuumlr Klimafolgenfor-schung (2009) Planetarische Gren-zen Ein sicherer Handlungsraum fuumlr die Menschheit Pressemitteilung vom 23092009

uNEP (2015a) Sustainable Cons-umption and Production A Hand-book for Policymakers 10

uNEP (2015b) Sustainable Cons-umption and Production Indica-tors for future SDGs 11

Konsum und Nachhaltigkeit 12

Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung (2010) Konsum und Nachhaltigkeit Wie Nachhaltigkeit in der Konsum-gesellschaft kaumluflich und (er)lebbar wird Eine Aufgabe fuumlr Politik Wirt-schaft Buumlrgerinnen und Buumlrger

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

faktor 4

Weizsaumlcker EU von Lovins AB Lovins LH (1995) Faktor Vier Doppelter Wohlstand ndash halbierter Naturverbrauch Der neue Bericht an den CLUB OF ROME Muumlnchen Verlag Droemer Knaur

Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung (2011) Der Deutsche Nachhaltig-keitskodex 13

Welt im Wandel

WBGU (2011) Welt im Wandel Gesellschaftsvertrag fuumlr eine Groszlige Transformation Hauptgutachten Berlin

Global Guidance Principles for Life Cycle Assessment Databases

UNEPSETAC (2011) Global Gu-idance Principles for Life Cycle Assessment Databases ndash A Basis for Greener Processes and Products Paris France

Modul bdquoKonsum (KON)ldquo 14

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Didaktische Module bdquoVom Wissen zum Handelnldquo Modul bdquoKons-um (KON)ldquo Forum fuumlr Verantwor-tung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Ot-zenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut Was hat unser Konsum mit Klima- und Ressourcenschutz zu tun Was sind die Trends in der weltwei-ten Entwicklung und welche Strategi-en koumlnnen Wohlstand erhalten ohne das System Erde zu uumlberlasten

MIPS ndash Wieviel umwelt braucht der Mensch

Schmidt-Bleek F (1994) Wieviel Umwelt braucht der Mensch MIPS das Maszlig fuumlr oumlkologisches Wirtschaf-ten Basel Boston Birkhaumluser Verlag

TED 2010 Tim Jackson An econi-mist reality check 15

Tim Jackson spricht uumlber Rezession Klimawandel und Ungleichheit und wie wir in eine bessere Zukunft inves-tieren koumlnnen

Von sozial-oumlkologischen Experi-menten in den Alltag 16

Vortrag von Michael Minis auf der Tagung bdquoWas bewegt Von sozial-ouml-kologischen Experimenten in den Alltagldquo (8 und 9 Maumlrz 2012 Berlin) Kritische Reflektion von Produktions- und Konsummustern

was-bewegtorg 17

Pionierhafte Konzepte fuumlr einen nachhaltigen Wandel von Produk-tions- und Konsummustern werden vorgestellt und kritisch reflektiert - sowohl aus praktischer als auch aus wissenschaftlicher Sicht In diesem Zusammenhang wird Tamyca als Konzept zur Aumlnderung der zukuumlnfti-gen Automobilnutzung dargestellt

amp

(siehe Abbildung 1 unten) der unter-

schiedliche Interventionsmoumlglichkeiten

im lebenszyklus eines Produktes oder

einer Dienstleistung umfasst hat eine

entscheidende bedeutung fuumlr systemi-

sche betrachtung der Produktions- und

Konsumsysteme

uNEP definiert Grundcharakteristika

der nachhaltigen Produktions-Konsum-

systeme (uNEP 2015a S 10)

Verbesserung der lebensqualitaumlt

unter beruumlcksichtigung des Ressour-

cenbedarfs zukuumlnftiger Generationen

und umweltqualitaumlt

Entkopplung des Wirtschaftswachs-

tums vom Ressourcenverbrauch durch

Seite 29 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

- Reduktion von Material- und

Energieintensitaumlt sowie der Emissi-

on- und Abfallmengen von Produkti-

on- und Konsumaktivitaumlten

- foumlrderung des Wandels zu energie-

und materialeichten Konsummustern

ohne Verzicht auf lebensqualitaumlt

Data

LCA data (including data for carbon and water footprint exposure and hazard data etc)

Life Cycle Approaches

LCA Carbon and water footprint material flow accounting risk assessment social LCA Life cycle costing

Life cycle sustainability assessment etc

Programmes and activities

Design for environment eco-labelsgreen procurement recycling design for

sustainability sustainable procurement etc

Life cycle

management systemsand sustainable consumption

and production policies

Sustainability

Abb 2 Holistischer Systemansatz zu nachhaltigen Produktions-Konsumsysteme (uNEP 2015a S 41)

Quelle Eigene Darstellung

Anwendung des lebenszyklusansat-

zes unter beruumlcksichtigung der Aus-

wirkungen auf die umwelt von allen

Phasen der Produktions- und Kons-

umprozesse

Strategisches Vorgehen gegen

Reboundeffekte (Kompensation der

Efffizienzgewinne durch steigenden

Konsum)

Auf globaler Ebene wird die Proble-

matik der nachhaltigeren Produktions-

und Konsummuster vorrangig von den

Vereinten Nationen (uN) und ihren

unterorganisationen wie etwa der

Commission on Sustainable Develop-

ment (CSD) und dem united Nations

Environment Programme (uNEP)

sowie von weiteren internationalen

organisationen wie der organisation

Politische Umsetzung der Strategien und Maszlignahmen zu Nachhaltigem Produzieren und Konsumieren

Welt

2015 UN Vollversammlung verabschiedete Ziele fuumlr nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals- SDGacutes siehe httpwwwforu-muedewp-contentuploads201507SDG-Factsheet_FUEpdf Ziel 12 lautet bdquoFuumlr nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgenldquo Die SDGs sollen ab 2016 bis 2030 verwirklicht werden Sie bilden ndash gemeinsam mit Umsetzungsmaszlignahmen Indikatoren zur Fortschritts-messung sowie Uumlberpruumlfungsmechanismen ndash die so genannte Post-2015-Agenda

Seite 30 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Europaumlische Union

2012 EU-Direktive zur Erhoumlhung der Energieeffizienz (Energy Efficiency Directive) gezielt auf die Einfuumlhrung von Maszlignahmen zur Erreichung von 20-Erhoumlhung der Energieeffizienz bis zum Jahr 2020 in den Laumlndern der Europaumlischen Union

2010 Europa 2020-Wirtschaftsprogramm gezielt auf ein bdquointelligentes nachhaltiges und integratives Wachstumldquo und eine bessere Koordinie-rung der nationalen und europaumlischen Wirtschaft bis zum Jahr 2020

2009

Oumlkodesign-Richtlinie der EU (2009125EG) die die Anforderungen an die umweltgerechte Gestaltung energieverbrauchsrelevanter Produkte (Energy-related Products ErP) formuliert

2008 Aktionsplan der EU-Kommission zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren und zu Industriepolitik Der Aktionsplan zielte auf die Foumlrderung von Innovationen zu nachhaltigeren Produktion und der Nachfrage nach nachhaltigeren Guumltern und Dienstleistungen

2012 Konferenz der Vereinten Nationen uumlber nachhaltige Entwicklung (Rio+20) - Festlegung des Konsultationsprozesses zu den Zielen nachhaltiger Entwicklung

Beschluss zu 10 Jahresprogramm zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (10 Year Framework of Programmes 10YFP) ge-zielt auf eine weltweite verstaumlrkte Einfuumlhrung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmuster

2005 Gruumlndung des UNEP-Center for Sustainable Production and Consumption (siehe wwwscp-centreorg) am Wuppertal Institut als Hausinstitut der Vereinten Nationen den Marrakesch-Prozess zu unterstuumltzen2003

2003 Internationales Expertentreffen in Marrakesch (vgl wwwunorgesasustdevsdissuesconsumptionmarrakechhtm) organisiert von den Vereinten Nationen Start des sog bdquoMarrakesch-Prozessesldquo koordiniert durch das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und die Abteilung fuumlr wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten der Vereinten Nationen (UN-DESA)

2002 Der zweite Weltgipfel fuumlr Nachhaltige Entwicklung (WSSD) 2002 in Johannesburg das beschlossene Umsetzungsprogramm (bdquoPlan of Implementationldquo) widmet dem Uumlbergang zu nachhaltigeren Konsum- und Produktionsmustern ein eigenes Kapitel in dem wichtige Ansatzpunkte fuumlr die Umsetzung wie Monitoring Life-Cycle-Analysis Oumlkoeffizienzprogramme Indikatoren zielgruppenspezifische Informations- und Aufklaumlrungsprogramme hervorgehoben werden

1995 Gruumlndung der Kommission fuumlr Nachhaltige Entwicklung (Commission on Sustainable Development - CSD) der Vereinten Nationen Ausarbeitung des Internationalen Arbeitsprogramms zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (bdquoInternational Work Programme on Changing Consumption and Production)

1992 Erster Weltgipfel zu Nachhaltiger Entwicklung in Rio de Janeiro Der Kapitel 4 des Abschlussdokuments bdquoAgenda 21 bdquoVeraumlnderung der Konsumgewohnheitenldquo adressiert zwei Themenbereiche bdquoUumlberkonsum von Ressourcenldquo und bdquo(Negative) Effekte des Konsumen-tenverhaltensldquo die bis heute im Zentrum der globalen Debatte um Konsum- und Produktionsmuster stehen

Seite 31 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2006 Verabschiedung neuer angepassten Version der Nachhaltigkeitsstrategie die konkrete Zielsetzungen und Maszlignahmen fuumlr prioritaumlre Bereiche wie Klimawandel nachhaltige Produktion und nachhaltiger Konsum Demografie Migration gesellschaftliche Integration ua benennt

2001 Erste EU-Nachhaltigkeitsstrategie gezielt auf Verbesserung der Lebensqualitaumlt heutiger und zukuumlnftiger Generationen

Gruumlnbuch der Europaumlischen Kommission zur Integrierten Produktpolitik mit den Schwerpunkten oumlkologische Gestaltung von Produkten Bedeutung der Preisbildung und Konsumentenentscheidungen

1993 Einfuumlhrung des EU-Oumlko-Audits (Eco- Management and Audit Scheme (EMAS) EMAS-Verordnung adressiert die Eigenverantwortung der Wirtschaft bei der Bewaumlltigung ihrer direkten und indirekten Umweltauswirkungen

1992 Einfuumlhrung des freiwilligen Europaumlischen Umweltzeichens (kurz Euroblume bzw EU-Ecolabel) zur Kennzeichnung von Verbraucherpro-dukten und Dienstleistungen (Verordnung EWG 880) gekennzeichnet werden Konsumguumlter die sich durch besondere Umweltvertraumlglich-keit und vergleichsweise geringe Gesundheitsbelastung auszeichnen Die Auszeichnung wird eigenverantwortlich durch nationale Institute der teilnehmenden Laumlnder vergeben

Deutschland

2015 Anfang des politischen Dialogprozesses zur Umsetzung der Ziele nachhaltiger Entwicklung (Sustainable Development Goals)

2014 Kabinettsbeschluss der Bundesregierung uumlber die Nationale Nachhaltigkeitsstrategie die einen bdquowesentlicher Rahmenldquo fuumlr die Umsetzung der SDGs in Deutschland werden soll

2008 Gruumlndung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises der den Wandel zu einer nachhaltigen Gesellschaft unterstuumltzt die relevanten Akteure aus Wirtschaft Kommunen und Forschung in nachhaltigem Handeln bestaumlrkt und dazu beitraumlgt die Grundsaumltze nachhaltiger Entwicklung in der oumlffentlichen Wahrnehmung staumlrker zu verankern

2004 Start eines langfristigen bdquoNationalen Dialogprozesses zur Weiterentwicklung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmusterldquo an dem Akteure aus Politik Wirtschaft Wissenschaft und Zivilgesellschaft in den Dialog bringt Die Initiative wird durch das Bundesumweltministe-rium und das Umweltbundesamt koordiniert

2002

Deutsche Nationale Nachhaltigkeitsstrategie ndash beschlossen von der Bundesregierung wird in den naumlchsten Jahren mehrere Male uumlberar-beitet und an die aktuellen Trendentwicklungen angepasst

Seite 32 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2001 Berufung des Rates fuumlr Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung mit dem Ziel Beitraumlge zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln In diesem Rahmen beschaumlftigt sich der Rat mit der Problematik des nachhaltigen Konsums (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_Maerz_2010_01pdf) und auch eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr Unternehmen (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaRNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Janu-ar_2012pdf)

Die Entwicklung von nachhaltigeren Produktions- und Konsummustern wird in Deutschland von weiteren Institutionen gefoumlrdert und aktiv unterstuumlzt Dazu gehoumlren ua Netzwerke zu Verbraucherforschung in Bund und einigen Laumlndern

- Foumlrderprogramme der sozialoumlkologischen Forschung des BMBFacutes httpwwwfonadede19711 - Sachverstaumlndigerrat fuumlr Verbraucherfragen httpwwwsvr-verbraucherfragende - Deutscher Nachhaltigkeitspreis (httpswwwnachhaltigkeitspreisde)

1997 Im Jahr 1997 begann das von den beiden Institutionen initiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur Fundierung und Evaluierung nachhaltige-rer Konsummuster und Verhaltensstileldquo

1993 In Deutschland wurde bereits vor 1993 von einzelnen Wissenschaftlern auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffizienz und die Rolle nach-haltigeren Produzierens und Konsumierens wie des Designs fuumlr eine nachhaltige Entwicklung hingewiesen (von WeizsaumlckerLovinsLovins 1995 Schmidt-Bleek 1994) Das Bundesumweltministerium (BMU) und das Umweltbundesamt (UBA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre eine breite gesellschaftliche Debatte zu diesem Thema

Economic Co-operation and Develop-

ment (oECD) getragen Die CSD

der Vereinten Nationen wurde nach

dem uN-Weltgipfel in Rio de Janeiro

1993 gegruumlndet um die umsetzung

der Agenda 21 voranzutreiben Die

Kommission hatte bereits zu beginn

das Themenfeld bdquoKonsum- und Produk-

tionsmusterldquo zu ihrem Arbeitsschwer-

punkt erklaumlrt In folge dessen wurde

im Jahr 1995 das bdquoInternational Work

Programme on Changing Consumption

and Production Patternsldquo (IWPCCPP)

verabschiedet Zu den Hauptaufgaben

des Programms gehoumlren

die Identifikation der politischen

Implikationen von Konsumtrends und

Produktionsmustern

die Revision von uN-Richtlinien fuumlr

den Konsumentenschutz sowie

die Evaluation der Effektivitaumlt von

politischen Maszlignahmen die auf die

Aumlnderung von Konsum- und Produkti-

onsmustern zielen

In Deutschland wurde bereits vor

1993 von einzelnen Wissenschaftlern

auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffi-

zienz und die Rolle nachhaltigeren Pro-

duzierens und Konsumierens wie des

Designs fuumlr eine nachhaltige Entwick-

lung hingewiesen (von Weizsaumlcker

lovinslovins 1995 Schmidt-bleek

1994) Das bundesumweltministerium

(bMu) und das umweltbundesamt

(ubA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre

eine breite gesellschaftliche Debatte zu

diesem Thema Im Jahr 1997 begann

das von den beiden Institutionen ini-

tiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur

fundierung und Evaluierung nachhal-

tigerer Konsummuster und Verhaltens-

stileldquo Die TeilnehmerInnen dieses Pro-

gramms haben sich im Jahr 2000 in der

so genannten bdquoTutzinger Erklaumlrungldquo

auf eine Allianz fuumlr einen nachhaltige-

ren Konsum verstaumlndigt Ebenfalls im

Jahr 2000 richtete die bundesregierung

einen bdquoStaatssekretaumlrsausschuss fuumlr

Nachhaltige Entwicklungldquo ein Ein Jahr

spaumlter wurde der bdquoRat fuumlr Nachhaltige

Entwicklungldquo gegruumlndet der sich ua

intensiv mit der Problematik des Kons-

ums (httpwwwnachhaltigkeitsrat

deuploadsmediabroschuere_Kons-

um_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf) aber eben auch

eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr

unternehmen (wwwnachhaltigkeits-

Seite 33 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

ratdeuploadsmediaRNE_Der_Deut-

sche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_tex-

te_Nr_41_Januar_2012pdf)

Durch den Impuls des WSSD in

Johannesburg griffen 2004 das bundes-

umweltministerium und das umwelt-

bundesamt die Herausforderung auf

und initiierten in Deutschland einen

langfristigen bdquoNationalen Dialogprozess

zur Weiterentwicklung nachhaltiger

Konsum- und Produktionsmusterldquo der

Akteure aus Politik Wirtschaft Wis-

senschaft und Zivilgesellschaft in den

Dialog bringt

Die Entwicklung von Nachhaltigeren

Produktions- und Konsummustern wird

in Deutschland von weiteren Instituti-

onen gefoumlrdert und aktiv unterstuumltzt

Dazu gehoumlren ua

Netzwerke zu Verbraucherforschung

in bund und einigen laumlndern

foumlrderprogramme der sozialoumlkolo-

gischen forschung des bMbf (http

wwwfonadede19711)

Sachverstaumlndigenrat fuumlr Verbrau-

cherfragen

(wwwsvr-verbraucherfragende)

Deutscher Nachhaltigkeitspreis

(wwwnachhaltigkeitspreisde)

1 httpwwwmdpicom2079-927633488htm middot 2 httpwwwunepfr

scpmarrakech middot 3 httpeceuropaeuenvironmenteussdescp_enhtm

middot 4 httpwwwnrg4sdorgunep-post-2015-briefing-notes middot 5 http

wwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-indicators-

future-sdgs middot 6 httpwwwfood-scpeu middot 7 httpswwwyoutubecom

watchv=UCQLgACc6fQ middot 8 httpwupperinstorgawiasad2288 middot 9

httpswwwpik-potsdamdeaktuellespressemitteilungenarchiv2009

planetarische-grenzen-ein-sicherer-handlungsraum-fuer-die- middot 10 https

sustainabledevelopmentunorgpage=viewampnr=1951amptype=400ampmenu=35 middot

11 httpwwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-

indicators-future-sdgs middot 12 httpswwwnachhaltigkeitsratdefileadmin_

migratedmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf middot 13 httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmedia

RNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Januar_2012

pdf middot 14 httpwwwforum-fuer-verantwortungdepublikationenkonsum

middot 15 httpwwwtedcomtalkstim_jackson_s_economic_reality_

checklanguage=en middot 16 httpswwwyoutubecomwatchv=hQ73hv8GGSQ

middot 17 httpwwwwas-bewegtorg

Wie die oben dargestellte Entwick-

lung zeigt sind in der Zwischenzeit

Strategien und Maszlignahmen zur

umsetzung nachhaltiger Produktions-

und Konsummuster auf allen Ebenen

etabliert Eine nachhaltigere Gestaltung

der Wertschoumlpfungsketten von Pro-

dukten und Dienstleistungen setzt sich

immer mehr durch nachhaltige Guumlter

werden auch immer oumlfter von der

Gesellschaft nachgefragt Es wurden

sowohl Instrumente fuumlr die umsetzung

nachhaltigeren Produktionsmuster (wie

zb Oumlko-Audit Effizienzstandards) wie

auch zur unterstuumltzung von nachhalti-

geren Konsummustern (wie oumlko-label

gesellschaftliche Dialogprozesse)

entwickelt Das schafft groszlige Entwick-

lungspotenziale fuumlr Designer die die

oumlkologischen Anspruumlche erfuumlllen koumln-

nen indem sie zukunftfaumlhige Produkt-

Dienstleistungssysteme gestalten die

bei den moumlglichst kleinem Resoourcen-

verbrauch den von Kunden gewuumlnsch-

ten Nutzen stiften

claudiabo
Hervorheben

Seite 34 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design undNachhaltigkeit

Nachhaltige Entwicklung ist

eine grundlegend gestalterische

Aufgabe mit der Zielsetzung die

bestehenden Produktions- und

Konsumsysteme energie- und res-

sourceneffizienter zu entwickeln

Waumlhrend das ldquokonventionelle

Designrdquo Produkte entwirft und

dadurch Lebensstile vorgibt wer-

den in den neuen Ansaumltzen (wie

zb bdquoHuman Centered Designldquo

bdquopartizipatives Designldquo oder bdquoDe-

sign Activismldquo) die Verbraucher zu

Mitgestaltern (siehe ua fuad-

Luke A (2009) fuhs S brocchi

D Draser b et al (Hrsg) (2014))

Diese neue Designausrichtung

die sich unter dem begriff bdquoTrans-

formationsdesignldquo verbirgt (siehe

dazu Irwin T Tonkinwise C

Kossoff G (2012) SommerWel-

zer (2014)) beruht auf integrierten

Kompetenzen des Produkt-Servi-

ce- Social- und Kommunikations-

design und verbindet diese mit

einem nachhaltigen Transforma-

tions- wie Innovationsmanage-

ment

Design ist immer transformativ Egal

ob wir unser Handy benutzen ein buch

lesen eine Werbung anschauen oder

einen fahrkartenautomaten benutzen

die Nutzung spezifischer Produkte

Services sowie von Kommunikation

beeinflusst unsere Handlungen und

verdeutlicht gleichzeitig unsere eigene

Haltung unser Denken unsere kultu-

rellen Muster wie auch unsere Wuumln-

sche und Vorstellungen materialisieren

sich in Produkten Infrastrukturen und

Dienstleistungen und umgekehrt

Wir kaufen Produkte die uns einen so-

zialen Status geben ndash dabei wird nicht

nur der Status sondern auch Struktur

Sicherheit oder Identitaumlt vermittelt

Sie de-codieren uns und unsere Ge-

sellschaft

Die Gestaltung der materiellen basis

ndash das sind Produkte und Infrastruktu-

ren - unserer emotionalen wie auch

Grund-bedarfe greifen ineinander und

sind Ziel und Aufgabe von Design sie

sind Teil jeglicher Veraumlnderungsprozes-

se Damit ruumlckt Design in das Zentrum

gesellschaftlicher Entwicklungspro-

zesse Gleichzeitig nutzen und beein-

Change by design

Brown T (2009) Change by design How Design Thinking Transforms Organizations and Inspires Innovati-on HarperCollins

Developing Theories

Doordan D (2013) Developing Theories for Sustainable Design In Stuart Walker and Jaques Giard (eds) The Handbook of Design for Sustainability Bloomsbury London

Speculative Everything

Dunne A Raby F (2013) Specula-tive Everything Design Fiction and Social Dreaming pp 1ndash9 Cam-bridge MA The MIT Press

Design Research for Sustainable Social Innovation 1

Manzini E (2007) ldquoDesign Research for Sustainable Social Innovationrdquo Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Service Design Network (2014) What is Service Design 2

Design for the real world 3

Papanek V amp Fuller R B (1972) Design for the real world (p 22) London Thames and Hudson

Design Guide vom Wuppertal Insititut 4

inhabitat 5

TED 2010 Emily Pilloton Teaching design for change 6

Ansatz zur Foumlrderung von Schuumllern um mit smartem Design benachteilig-ten Gebieten neue Moumlglichkeiten zu geben

TED 2010 Eben bayer Are mus-h-rooms the new plastic 7

Eben Bayer erklaumlrt warum Pilze das neue nachhaltige Verpackungsmate-rial werden koumlnnen

TED 2010 Michael Pawlyn using naturersquos genius in architecture 8

Wie kann die Architektur von der Na-tur lernen um ressourceneffizienter und energieaumlrmer zu arbeiten

Seite 35 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design ActivismFuad-Luke A (2009) Design Ac-tivism Oxon Routledge

Nachhaltiges Design

Fuhs S Brocchi D Draser B et al (Hrsg) (2014) Die Geschichte des Nachhaltigen Designs Bad Hom-burg VAS

The Transition Companion

Hopkins R (2011) The Transition Companion Making Your Communi-ty More Resilient in Uncertain Times White River Junction VT Chelsea Green Publishing Company

Transition Design

Irwin T (2015) Transtion Design A Proposal for a New Area of Design Practice Study and Research Design and Culture Journal forthcoming July 2015

An Educational framework

Irwin T Tonkinwise C Kossoff G (2012) An Educational Framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon University

Tranformation of Society 9

Liedtke C Baedeker C Borelli LM (2015) Transformation Towards a Sustainable Society ndash Key Interventi-on Areas In Innov Ener Res

Value through less

Liedtke C Buhl J Ameli N (2013) Designing value through less by integrating sustainability strategies into lifestyles International Journal of Sustainable Design 2(2) 167-180

Transition Management Loorbach D (2007) Transition Ma-nagement New mode of governance for sustainable development Utrecht International Books

Sustainable Social Innovation 10

Manzini E (2007) Design Research for Sustainable Social Innovation Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Design Observer Group 11

Transformative Wissenschaft

Schneidewind U M Singer-Bro-dowski (2013) Transformative Wis-senschaft Klimawandel im deutschen Wissenschafts- und Hochschulsystem Metropolis 2013

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

The Design of Everyday Life

Shove E et al (2007) The Design of Everyday Life Berg London

Transformationsdesign Sommer B Welzer H (2014) Transformationsdesign Wege in eine zukunftsfaumlhige Moder-ne Muumlnchen oekom

Was ist Eco Design

Tischner U et al (2000) Was ist EcoDesign Ein Handbuch fuumlr oumlkolo-gische und oumlkonomische Gestaltung Verlag form praxis Frankfurt

Design for Transition 12

Tonkinwise C (2014) Design for Transition - From and to What

Weil Design die Welt veraumlndert

Von Borries F Fezer J (2013) Weil Design die Welt veraumlndert Texte zur Gestaltung Gestalten Verlag Berlin

Sustainable by Design

Walker S (2006) Sustainable by Design Explorations in Theory and Practice Earthscan London

brundtlandbericht

Weltkommission fuumlr Umwelt und Ent-wicklung (1987) Unsere gemeinsame Zukunft Brundtlandbericht Greven Eggenkamp Verlag

TED 2010 Dan Phillips Creative houses from reclaimed stuff 13

Beispiele fuumlr Haumluser aus recycelten Materialen

TED 2010 Mitchell Joachim Donrsquot build your home grow it 14

Der Stadtentwickler praumlsentiert wie eine nachhaltige Architektur auf Ba-sis von Pflanzenwachstum aussehen koumlnnte

Seite 36 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

flussen sie auch die oumlkosystemaren

Dienstleistungen Erhebliche 80 der

umweltauswirkungen eines Produktes

werden schon in der Entwurfsphase

festgelegt (Tischner et al 2000) Ein

transformatives und nachhaltiges Pro-

dukt oder eine Dienstleistung unter-

stuumltzt implizit individual- sozial- und

umweltvertraumlgliches Handeln bzw

macht Zielkonflikte sichtbar Es enthebt

den Nutzer nicht von jeglicher Verant-

wortung sondern hilft ihm diese zu

priorisieren und trainiert komplexe

resiliente Entscheidungsfindungen in

komplexen umwelten

Design hat nicht nur die Rolle des

schoumlnen Verhuumlllens Designer aumlstheti-

sieren natuumlrlich auch Gebrauchsgegen-

staumlnden ndash ein bedeutender faktor fuumlr

Wohlbefinden und Akzeptanz - doch

es ist fuumlr erfolgreiches Design (Timo-

thy Prestero wuumlrde sagen Design for

outcome ndash link TED-film) essentiell

bei der Gestaltung soziale und struk-

turelle Interaktionen und Anforderun-

gen miteinzubeziehen und dabei auch

die Grenzen unseres Oumlkosystems zu

beachten Eine komplexe Aufgabe die

einer ebenso komplexen Ausbildung

bedarf (vgl zb Massek 2015 Transiti-

on Design An Educational framework

for Advancing the Study and Design of

Sustainable Transitions Terry Irwin

Cameron Tonkinwise Gideon Kos-

soff 2015 School of Design Carnegie

Mellon university) Das nachhaltig-

keitsorientierte Transformationsdesign

waumlhlt nicht nur ressourcenleichte und

nicht toxische Materialien aus sondern

schafft auch Produkte oder Dienstleis-

tungskonzepte die fuumlr den Nutzer und

die Gesellschaft erstrebenswert sind

und diesen neue Moumlglichkeiten fuumlr

attraktive sowie nachhaltige Handlun-

gen bietet

In den letzten Jahren wurden be-

griffe wie Ecodesign oumlkologisches

Design Green Design Social Design

oder Sustainable Design immer mehr

etabliert sowohl in der fachdiskussion

als auch in der breiten Gesellschaft Die

Zielsetzung dieser neuen Designaus-

richtung ist es bdquomit einem intelligenten

Einsatz der verfuumlgbaren Ressourcen

einen moumlglichst groszligen Nutzen fuumlr

alle beteiligten Akteure (entlang der

Wertschoumlpfungskette) bei minimaler

umweltbelastung und unter sozial fai-

ren bedingungen zu erreichenldquo

(httpwwwecosignnetdie-ecosign

oekologie-designnachhaltiges-design

TischnerSchmidt-bleek 1995)

letztlich wurden dann diese Ansaumlt-

ze mit denen der Transitions- oder

Transformationsforschung und -um-

setzung verbunden Es geht also um

die Integration von Oumlkointelligenz und

Transitionsorientierung fuumlr eine nach-

haltige Entwicklung Diese drei begriffe

werden in der fachliteratur folgender-

maszligen definiert

Oumlkointelligente (=oumlko-effizien-

te) Guumlter sind Gegenstaumlnde Geraumlte

Gebaumlude und Infrastrukturen die bei

Minimierung von Material Energie

flaumlchenbedarf Abfall Transport Ver-

packung und gefaumlhrlichen Stoffen uumlber

den gesamten lebenszyklus hinweg

ndash von der Rohstoffgewinnung bis zum

Recycling ndash moumlglichst lange und moumlg-

lichst viel (unterschiedlichen an den

beduumlrfnissen des einzelnen Nutzers

gemessen) Nutzen erbringen (Schmidt-

bleek 2007 S 192) Oumlkointelligente

(=oumlko-effiziente) Dienstleistungen sind

die zweckdienliche bedarfsdeckung

unter Nutzung technischer Mittel mit

moumlglichst hoher Ressourcenprodukti-

vitaumlt und moumlglichst geringer Abgabe

gefaumlhrlicher Stoffe (Schmidt-bleek

2007 S 225)

Transition ist ein begriff der Trans-

formationsdiskussion und steht stark

im Zusammenhang mit Nachhaltiger

Entwicklung ndash haumlufig werden beide

begriffe sogar synonym verwandt Die

Definition beschreibt Transition als

nicht linearen systemischen Wandel

innerhalb einer Gesellschaft (loorbach

2007 SchneidewindSinger-brodowski

2013) Transitionen sind stufenweise

Uumlbergaumlnge von einem gesellschaftli-

chen Zustand in einen anderen zb die

Stufen die notwendig waren von einer

bdquoRaucherldquo-Gesellschaft im oumlffentli-

chen Raum mehr und mehr zu einer

bdquoNichtraucherldquo-Gesellschaft zu werden

Es geht dabei um interaktives explorie-

rendes lernen das System in dem wir

leben zu beschreiben und zu gestalten

mit der Moumlglichkeit aus fehlern zu

lernen und die Entscheidungspfade

gemeinsam entsprechend anzupassen

oder zu aumlndern Auch diese stehen eine

zentrale Aufgabe von Gestaltung

Nachhaltige Entwicklung ist eine bdquohellip

Entwicklung die die beduumlrfnisse der

Gegenwart befriedigt ohne zu riskie-

ren dass kuumlnftige Generationen ihre

eigenen beduumlrfnisse nicht befriedigen

koumlnnenldquo (Weltkommission fuumlr umwelt

und Entwicklung 1987 46)

Die Veraumlnderungsdynamik geht von

der etablierten Disziplin des Service

Designs aus und veraumlndert sich dann

in Zeit und Kontext uumlber ein Design

fuumlr soziale Innovationen bis hin zum

Transition Design Wobei sich Service

Design noch in existierenden soziooumlko-

nomischen und politischen Strukturen

Abgrenzung Der begriff der Transformation bezeichnet einen fundamentalen Veraumlnderungsprozess in jeglicher form waumlhrend hingegen die bezeichnung

Transition eher eine Veraumlnderung von einer Phase zu einer anderen Phase in einem Veraumlnderungsprozess beschreibt und damit etwas weniger grundlegend ist

Seite 37 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

bewegt geht es dem Design fuumlr soziale

Innovationen schon um das Veraumlndern

dieser Strukturen und setzt an neuen

oumlkonomischen Modellen an Dabei

werden soziale beduumlrfnisse besser

als durch bisherige loumlsungsansaumltze

adressiert was in sozialer Hinsicht zu

einem positiven Wandel beitraumlgt Tran-

sition Design geht noch einen Schritt

weiter und will radikal neue soziooumlko-

nomische und soziale Werte umsetzen

um so ein komplett neues Verstaumlndnis

von lebensstilen zu schaffen So be-

zieht Transition Design die Zusammen-

haumlnge von sozialen oumlkonomischen po-

litischen sowie oumlkologischen Systemen

mit ein und fuumlhrt so zu einem radikalen

sozialen und oumlkologischen Wandel

(Irwin T Tonkinwise C Kossoff

G Transition Design An Educational

framework for Advancing the Study

and Design of Sustainable Transitions

School of Design Carnegie Mellon

university)

Abbildung 3 zeigt diese Entwicklung

auf Die Gestaltung welche die In-

teraktion zwischen Menschen (sozial)

der gestalteten Welt und der umwelt

(bdquonatural worldldquo) miteinbezieht kann

mit dem begriff bdquoDesign for Interac-

tionsldquo umschrieben werden Gestalter

aus verschiedenen Disziplinen ob

Kommunikations- Produkt- oder Inter-

facedesigner arbeiten interdisziplinaumlr

in den drei fokusgebieten (bdquoDesign for

Serviceldquo bdquoDesign for Social Innovationldquo

und bdquoTransition Designldquo) Dabei bilden

die sozialen und oumlkologischen Rahmen-

bedingungen (bdquoNatural Worldldquo) den

uumlbergeordneten Kontext in welchem

sich alle Designprobleme und loumlsungen

bewegen Transition Design ist beson-

ders gut fuumlr die Erforschung komplexer

Systeme geeignet In der Analyse

von nachhaltigeren Produktions- und

Abb 1 Continuum of Design Approaches

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 24

Mature discipline

Designfor Service

Design within existing socio-economic amp political paradigms

Solutions reach users through many lsquotouch pointsrsquo over time through the design of expe-riences Solutions are based upon the observation and inter- pretation of usersrsquo behavior and needs within particular contexts Service design solutions aim to provide profit and benefits for the service provider and useful and desirable services for the user (consumer) Solutions are usually based within the business arena and existing dominant eco- no-mic paradigm

Developing discipline

Designfor Social Innovation

Design that challenges existing so-cio-economic amp political paradigms

Design that meets a social need more effectively than exis-ting solutions Solutions often leverage or lsquoamplifyrsquo exsiting under-utilized resources Social innovation is a lsquoco-designrsquo process in which design- ers work as facilitators and catalysts within transdisciplinary teams Solutions benefit multiple stakeholders and empower communi- ties to act in the public private com- mercial and non-profit sectors Design for social innovation represents design for emerging paradigms and alternative economic models and leads to significant positive social change

Emergent discipline

TransitionDesign

Design within radically new so-cio-economic amp political paradigms

Refers to design-led societal transition toward more sustain-able futures and the reconception of entire lifestyles It is based upon an under- standing of the interconnectedness and inter-dependency of social economic political and natural sys- tems Transition Design focuses on the need for lsquocosmopolitan localismrsquo a place-based lifestyle in which solutions to global problems are designed to be appropriate for local social and environmental conditions Transition Design challenges existing para- digms envisions new ones and leads to radical positive social and envi-ronmental change

Scale of time depth of engagement and context expand to include social amp environmental concerns

Seite 38 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpcampusburg-halledeid-neuwerk24-short-films-about-design

wp-contentuploadssites31201405design-research-nowpdf middot 2

httpwwwservice-design-networkorg middot 3 httpplaypenicomtekcsir

coza~acdceducationDr_Anvind_GupaLearners_Library_7_March_2007

Resourcesbooksdesignvictorpdf middot 4 httpwupperinstorgawias

ad2222 middot 5 httpinhabitatcomtagsustainable-design middot 6 httpwww

tedcomtalksemily_pilloton_teaching_design_for_changelanguage=en

middot 7 httpwwwtedcomtalkseben_bayer_are_mushrooms_the_

new_plasticlanguage=en middot 8 httpswwwtedcomtalksmichael_

pawlyn_using_nature_s_genius_in_architecture middot 9 httpsepub

wupperinstorgfiles60086008_Liedtkepdf middot 10 httpcampusburg-

halledeid-neuwerk24-short-films-about-designwp-contentuploads

sites31201405design-research-nowpdf middot 11 httpdesignobserver

comfeaturesmall-local-open-and-connected-resilient-systems-and-

sustainable-qualities37670 middot 12 httpswwwacademiaedu11796491

Design_for_Transition_-_from_and_to_what middot 13 httpswwwtedcom

talksdan_phillips_creative_houses_from_reclaimed_stufflanguage=en middot 14

httpswwwtedcomtalksmitchell_joachim_don_t_build_your_home_

grow_itlanguage=en

Abb 4 Design for Interactions

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 26

Designedbuilt World

ProductsCommunications and Environments

Design Sub-Disciplines Context of All DesignAreas of Design focus

Design for Interactions

Natural WorldDesign forService

Moderate changeExisting paradigms and systems

Design forSocial Innovation

Significant changeEmerging paradigms and systems

Transition Design

Radical changeFuture paradigms and systems

Konsummustern werden die alltaumlgli-

chen Handlungsmuster und -strukturen

(lebens- und Arbeitswelten) alltaumlg-

lichen Praktiken (lebensstilanalysen)

sowie die Kommunikation zwischen

den Subsystemen analysiert

Daruumlber hinaus bietet der Transi-

tion-Design-Ansatz in Verbindung mit

Handlungsmodellen fuumlr nachhaltiges

Produzieren und Konsumieren die

Moumlglichkeit realitaumltsnah moumlgliche

Models of Change zu erforschen fuumlr

diesen Zweck werden die Ansaumltze der

modernen Verbraucherforschung (li-

ving-lab-Ansatz Transformationstheo-

rien lebensstiltypen) sowie der

Entwicklung von unternehmenskultur

mit dem Ansatz des Transition Design

verbunden

erstellt von

bull Prof Dr Christa Liedtke

bull Dr Maria J Welfens

bull Hannah Fink

in Zusammenarbeit mit

bull Dr Alexandra Buumlttgen

bull Sarah Reddig

bull Christoph Tochtrop

Stand 16062016

Wuppertal Institut fuumlr Klima umwelt Energie

Doumlppersberg 19

42103 Wuppertal

Deutschland

Postfach 100480

42004 Wuppertal

Page 26: Crashkurs Nachhaltigkeit: eine multimediale Uebersicht · Institut für Klima, ... Eine differenzierte Ausarbeitung von Megatrends listet die European Envi-ronment Agency, ... Welt

Seite 26 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

DeutscheNachhaltigkeitsstrategie

Die Nationale Nachhaltigkeits-

strategie bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo beschlossen im

Jahr 2002 bestimmt den Kurs fuumlr

eine nachhaltige Entwicklung auf

der nationalen Ebene

Ihre leitlinien sind Generationenge-

rechtigkeit lebensqualitaumlt sozialer

Zusammenhalt und internationale Ver-

antwortung In dem Dokument wurden

Ziele (i d R fuumlr das Jahr 2020) fuumlr die

oumlkologische oumlkonomische und soziale

Nachhaltigkeit benannt und insgesamt

21 Schluumlsselindikatoren definiert die

es gestatten den Erreichungsgrad

dieser Ziele bereits heute statistisch zu

messen und die weitere Entwicklung

Jahr fuumlr Jahr zu beobachten

Die Indikatoren beschreiben nicht

nur Ziele an sich sondern gelegentlich

auch sogenannte Zwischenziele deren

Erreichung wiederum den fortschritt

auch bei anderen Zielen voranbringt

So zb bedeutet eine Verbesserung

beim Indikator sbquoEnergieproduktivitaumltlsquo

gleichzeitig auch eine Verbesserung des

Indikatorwertes bei den Treibhausgase-

missionen

Seit der ersten Version der Nach-

haltigkeitsstrategie wurden die Indi-

katoren teilweise erweitert und der

aktuellen Situation angepasst wie zb

die neuen Indikatoren wie Anteil des

Stroms aus erneuerbaren Energiequel-

len am Stromverbrauch oder Schulden-

stand so dass im neuesten Indikato-

renbericht 2012 effektiv 38 Indikatoren

untersucht werden

Diese Indikatoren werden im Abstand

von zwei Jahren in Indikatorenbe-

richten des Statistischen bundesamtes

aktualisiert und der aktuelle Stand und

Entwicklungen dargestellt

Seit 2002 wurden 3 fortschritts-

berichte veroumlffentlicht in denen die

Strategie weiterentwickelt und aktua-

lisiert wird 2004 bdquoPerspektiven fuumlr

Deutschlandldquo 2008 bdquofuumlr ein nachhal-

tiges Deutschland und fortschrittsbe-

richt 2012

Die bundesregierung bereitet derzeit

die bdquoNachhaltigkeitsstrategie 2016ldquo vor

ndash und schreibt damit die Nachhaltig-

keitsstrategie fort

bundesregierung (2002) Perspektiven fuumlr Deutschland 1

10 Jahre Nachhaltigkeit bdquomade in Germany 2

Kurzpapier zum Fortschrittsbericht

basisinformationen Lexikon der NachhaltigkeitAachener Stiftung 3

bundesregierung im Web 4

Internetauftritt der Bundesregierung zur nationalen Nachhaltigkeitsstrate-gie mit kurzem Themenuumlberblick

Silke uebelmesser How demographic change is sha-ping our future 5

Ausblick auf die Herausforderun-gen vor die uns der demographische Wandel in den naumlchsten Jahren stellt

1 httpwwwbundesregierungdeContentDE_Anlagen

Nachhaltigkeit-wiederhergestelltperspektiven-fuer-deutschland-

langfassungpdfjsessionid=DD7315CEA90912E6C3977178854C9BDB

s3t1__blob=publicati-onFileampv=3 middot 2 httpwwwbundesregierung

deContentDE_AnlagenNachhaltigkeit-wiederhergestellt2012-

05-09-kurzpapier-zum-fortschrittsbericht-2012-barrierefrei

pdfjsessionid=DD7315CEA90912E6C3977178854C9BDBs3t1__

blob=publicationFileampv=3 middot 3 httpswwwnachhaltigkeitinfoartikel

nationale_nachhaltigkeitsstrategie_entwicklung_1694htm middot 4 httpswww

bundesregierungdeWebsBregDEThemenNachhaltigkeitsstrategie1-

die-nationale-nachhaltigkeitsstrategienachhaltigkeitsstrategie_node

html middot 5 httptedxtalkstedcomvideoHow-demographic-change-is-

shapisearch3Agermany

Seite 27 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren

Nachhaltiges Produzieren und

Konsumieren hat sich in den letz-

ten zwei Jahrzehnten zu einem

der wichtigsten Themenbereiche

der Nachhaltigkeitsdiskussion

auf dem internationalen euro-

paumlischen und nationalen Level

entwickelt

Die globalen Klimaveraumlnderungen

und umweltbelastung verdeutlichen

die Notwendigkeit einer systemischen

sozial-oumlkologischen Transformation

der Gesellschaft in Richtung Nach-

haltigkeit bdquobereits seit geraumer Zeit

befindet sich das fossile oumlkonomische

System international im umbruch

Dieser Strukturwandel wird vom

WbGu (Wissenschaftlicher beirat der

bundesregierung Globale umweltver-

aumlnderungen) als beginn einer bdquoGroszligen

Transformationldquo zur nachhaltigen Ge-

sellschaft verstanden die innerhalb der

planetarischen leitplanken der Nach-

haltigkeit verlaufen mussldquo (WbGu

2011 S 1) Ein Uumlberschreiten dieser

leitplanken koumlnne die oumlkologischen

Rahmenbedingungen veraumlndern und

ein Risiko fuumlr die zukuumlnftigen Genera-

tionen darstellen (vgl Potsdam-Institut

fuumlr Klimafolgenforschung 2009)

Das Tempo des Verbrauchs von

natuumlrlichen Ressourcen der von 10

Mrd Tonnen 1950 auf 70 Mrd Tonnen

2010 rapide gestiegen ist kann nicht

fortgesetzt werden um im Rahmen der

planetarischen Grenze zu wirtschaften

muumlsste der globale Ressourcenver-

brauch bis 2050 etwa halbiert werden

(Schmidt-bleek 2007 uNEP 2011)

Auf der nationalen Ebene muumlsste die

Reduktion des Ressourcenverbrauchs

um einen faktor 10 und auf der Haus-

haltsebene in Deutschland um den fak-

tor 5 auf etwa 8 Tonnen pro Kopf und

Jahr (lettemeier etal 2014) reduziert

werden

Eine radikale Reduzierung des

Ressourcenverbrauchs bei gleichzeitig

groumlszligtmoumlglicher lebensqualitaumlt welt-

weit ist eine globale Herausforderung

des 21 Jahrhunderts Der Weg hin zu

einer 8t-Gesellschaft (lettenmeier et

al 2014) verlangt nach einer nachhal-

tigeren Gestaltung von Produktions-

und Konsummustern sowie der damit

Material footprint 1

Lettenmeier Michael Liedke Chris-ta Rohn Holger (2014) Eight Tons of Material Footprint - Suggestion for a Resource Cap for Household Cons-umption in Finland In Resources 33 (2014) S 488-515

Stellschrauben fuumlr Nachhaltigkeit

Liedtke Ch etal (2015b) Stell-schrauben fuumlr Nachhaltigkeit Trends und Verantwortungen in Produktion und Konsum in Stiftung Entwicklung und Frieden (Hrsg) Globale Trends 2015 Perspektiven fuumlr die Gesellschaft Fischer Verlag 2015 S 299-314

Marrakech-Prozess 2

Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren in der Eu 3

Sustainable Consumption and Production and the SDGs 4

UNEP Post 2015 Note 2

Indikatoren 5

European food Sustainable Cons-umption and Production Round Table 6

The Story of Stuff 7

Der Film beschreibt den kompletten Konsumkreislauf mit seinen sozialen und oumlkologischen Folgen (deutsch)

unsichtbare Schaumltze im Mobil-telefon Ein Animationsfilm zum Recycling von Handys 8

Eine Veranschaulichung des Lebens-zyklus elektronischer Geraumlte am Bei-spiel Handy Die Wiederverwendung von bis zu 80 Prozent der Rohstoffe in gebrauchten Handys ist zentraler Bestandteil der bdquoRohstoff-Expediti-on die vom Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung anlaumlsslich des Wissenschaftsjahres 2012 ausgerufen wurde

Seite 28 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

verbundenen Produkt-Dienstleistungs-

systeme wie Infrastrukturen

Nachhaltiges Konsumieren und Produ-

zieren wird definiert alsldquo a holistic

approach to minimising the negative

environmental impacts from consump-

tion and production systems while

promoting quality of life for allrdquo (uNEP

2015a S 10) Der holistische Ansatz

Sustainable Production and Consumption Systems

Lebel L etal (Hrsg) (2010) Sustainable Production and Cons-umption Systems Knowledge Enga-gement and Practice Springer

Planetarische Grenzen 9

Potsdam-Institut fuumlr Klimafolgenfor-schung (2009) Planetarische Gren-zen Ein sicherer Handlungsraum fuumlr die Menschheit Pressemitteilung vom 23092009

uNEP (2015a) Sustainable Cons-umption and Production A Hand-book for Policymakers 10

uNEP (2015b) Sustainable Cons-umption and Production Indica-tors for future SDGs 11

Konsum und Nachhaltigkeit 12

Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung (2010) Konsum und Nachhaltigkeit Wie Nachhaltigkeit in der Konsum-gesellschaft kaumluflich und (er)lebbar wird Eine Aufgabe fuumlr Politik Wirt-schaft Buumlrgerinnen und Buumlrger

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

faktor 4

Weizsaumlcker EU von Lovins AB Lovins LH (1995) Faktor Vier Doppelter Wohlstand ndash halbierter Naturverbrauch Der neue Bericht an den CLUB OF ROME Muumlnchen Verlag Droemer Knaur

Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung (2011) Der Deutsche Nachhaltig-keitskodex 13

Welt im Wandel

WBGU (2011) Welt im Wandel Gesellschaftsvertrag fuumlr eine Groszlige Transformation Hauptgutachten Berlin

Global Guidance Principles for Life Cycle Assessment Databases

UNEPSETAC (2011) Global Gu-idance Principles for Life Cycle Assessment Databases ndash A Basis for Greener Processes and Products Paris France

Modul bdquoKonsum (KON)ldquo 14

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Didaktische Module bdquoVom Wissen zum Handelnldquo Modul bdquoKons-um (KON)ldquo Forum fuumlr Verantwor-tung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Ot-zenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut Was hat unser Konsum mit Klima- und Ressourcenschutz zu tun Was sind die Trends in der weltwei-ten Entwicklung und welche Strategi-en koumlnnen Wohlstand erhalten ohne das System Erde zu uumlberlasten

MIPS ndash Wieviel umwelt braucht der Mensch

Schmidt-Bleek F (1994) Wieviel Umwelt braucht der Mensch MIPS das Maszlig fuumlr oumlkologisches Wirtschaf-ten Basel Boston Birkhaumluser Verlag

TED 2010 Tim Jackson An econi-mist reality check 15

Tim Jackson spricht uumlber Rezession Klimawandel und Ungleichheit und wie wir in eine bessere Zukunft inves-tieren koumlnnen

Von sozial-oumlkologischen Experi-menten in den Alltag 16

Vortrag von Michael Minis auf der Tagung bdquoWas bewegt Von sozial-ouml-kologischen Experimenten in den Alltagldquo (8 und 9 Maumlrz 2012 Berlin) Kritische Reflektion von Produktions- und Konsummustern

was-bewegtorg 17

Pionierhafte Konzepte fuumlr einen nachhaltigen Wandel von Produk-tions- und Konsummustern werden vorgestellt und kritisch reflektiert - sowohl aus praktischer als auch aus wissenschaftlicher Sicht In diesem Zusammenhang wird Tamyca als Konzept zur Aumlnderung der zukuumlnfti-gen Automobilnutzung dargestellt

amp

(siehe Abbildung 1 unten) der unter-

schiedliche Interventionsmoumlglichkeiten

im lebenszyklus eines Produktes oder

einer Dienstleistung umfasst hat eine

entscheidende bedeutung fuumlr systemi-

sche betrachtung der Produktions- und

Konsumsysteme

uNEP definiert Grundcharakteristika

der nachhaltigen Produktions-Konsum-

systeme (uNEP 2015a S 10)

Verbesserung der lebensqualitaumlt

unter beruumlcksichtigung des Ressour-

cenbedarfs zukuumlnftiger Generationen

und umweltqualitaumlt

Entkopplung des Wirtschaftswachs-

tums vom Ressourcenverbrauch durch

Seite 29 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

- Reduktion von Material- und

Energieintensitaumlt sowie der Emissi-

on- und Abfallmengen von Produkti-

on- und Konsumaktivitaumlten

- foumlrderung des Wandels zu energie-

und materialeichten Konsummustern

ohne Verzicht auf lebensqualitaumlt

Data

LCA data (including data for carbon and water footprint exposure and hazard data etc)

Life Cycle Approaches

LCA Carbon and water footprint material flow accounting risk assessment social LCA Life cycle costing

Life cycle sustainability assessment etc

Programmes and activities

Design for environment eco-labelsgreen procurement recycling design for

sustainability sustainable procurement etc

Life cycle

management systemsand sustainable consumption

and production policies

Sustainability

Abb 2 Holistischer Systemansatz zu nachhaltigen Produktions-Konsumsysteme (uNEP 2015a S 41)

Quelle Eigene Darstellung

Anwendung des lebenszyklusansat-

zes unter beruumlcksichtigung der Aus-

wirkungen auf die umwelt von allen

Phasen der Produktions- und Kons-

umprozesse

Strategisches Vorgehen gegen

Reboundeffekte (Kompensation der

Efffizienzgewinne durch steigenden

Konsum)

Auf globaler Ebene wird die Proble-

matik der nachhaltigeren Produktions-

und Konsummuster vorrangig von den

Vereinten Nationen (uN) und ihren

unterorganisationen wie etwa der

Commission on Sustainable Develop-

ment (CSD) und dem united Nations

Environment Programme (uNEP)

sowie von weiteren internationalen

organisationen wie der organisation

Politische Umsetzung der Strategien und Maszlignahmen zu Nachhaltigem Produzieren und Konsumieren

Welt

2015 UN Vollversammlung verabschiedete Ziele fuumlr nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals- SDGacutes siehe httpwwwforu-muedewp-contentuploads201507SDG-Factsheet_FUEpdf Ziel 12 lautet bdquoFuumlr nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgenldquo Die SDGs sollen ab 2016 bis 2030 verwirklicht werden Sie bilden ndash gemeinsam mit Umsetzungsmaszlignahmen Indikatoren zur Fortschritts-messung sowie Uumlberpruumlfungsmechanismen ndash die so genannte Post-2015-Agenda

Seite 30 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Europaumlische Union

2012 EU-Direktive zur Erhoumlhung der Energieeffizienz (Energy Efficiency Directive) gezielt auf die Einfuumlhrung von Maszlignahmen zur Erreichung von 20-Erhoumlhung der Energieeffizienz bis zum Jahr 2020 in den Laumlndern der Europaumlischen Union

2010 Europa 2020-Wirtschaftsprogramm gezielt auf ein bdquointelligentes nachhaltiges und integratives Wachstumldquo und eine bessere Koordinie-rung der nationalen und europaumlischen Wirtschaft bis zum Jahr 2020

2009

Oumlkodesign-Richtlinie der EU (2009125EG) die die Anforderungen an die umweltgerechte Gestaltung energieverbrauchsrelevanter Produkte (Energy-related Products ErP) formuliert

2008 Aktionsplan der EU-Kommission zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren und zu Industriepolitik Der Aktionsplan zielte auf die Foumlrderung von Innovationen zu nachhaltigeren Produktion und der Nachfrage nach nachhaltigeren Guumltern und Dienstleistungen

2012 Konferenz der Vereinten Nationen uumlber nachhaltige Entwicklung (Rio+20) - Festlegung des Konsultationsprozesses zu den Zielen nachhaltiger Entwicklung

Beschluss zu 10 Jahresprogramm zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (10 Year Framework of Programmes 10YFP) ge-zielt auf eine weltweite verstaumlrkte Einfuumlhrung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmuster

2005 Gruumlndung des UNEP-Center for Sustainable Production and Consumption (siehe wwwscp-centreorg) am Wuppertal Institut als Hausinstitut der Vereinten Nationen den Marrakesch-Prozess zu unterstuumltzen2003

2003 Internationales Expertentreffen in Marrakesch (vgl wwwunorgesasustdevsdissuesconsumptionmarrakechhtm) organisiert von den Vereinten Nationen Start des sog bdquoMarrakesch-Prozessesldquo koordiniert durch das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und die Abteilung fuumlr wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten der Vereinten Nationen (UN-DESA)

2002 Der zweite Weltgipfel fuumlr Nachhaltige Entwicklung (WSSD) 2002 in Johannesburg das beschlossene Umsetzungsprogramm (bdquoPlan of Implementationldquo) widmet dem Uumlbergang zu nachhaltigeren Konsum- und Produktionsmustern ein eigenes Kapitel in dem wichtige Ansatzpunkte fuumlr die Umsetzung wie Monitoring Life-Cycle-Analysis Oumlkoeffizienzprogramme Indikatoren zielgruppenspezifische Informations- und Aufklaumlrungsprogramme hervorgehoben werden

1995 Gruumlndung der Kommission fuumlr Nachhaltige Entwicklung (Commission on Sustainable Development - CSD) der Vereinten Nationen Ausarbeitung des Internationalen Arbeitsprogramms zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (bdquoInternational Work Programme on Changing Consumption and Production)

1992 Erster Weltgipfel zu Nachhaltiger Entwicklung in Rio de Janeiro Der Kapitel 4 des Abschlussdokuments bdquoAgenda 21 bdquoVeraumlnderung der Konsumgewohnheitenldquo adressiert zwei Themenbereiche bdquoUumlberkonsum von Ressourcenldquo und bdquo(Negative) Effekte des Konsumen-tenverhaltensldquo die bis heute im Zentrum der globalen Debatte um Konsum- und Produktionsmuster stehen

Seite 31 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2006 Verabschiedung neuer angepassten Version der Nachhaltigkeitsstrategie die konkrete Zielsetzungen und Maszlignahmen fuumlr prioritaumlre Bereiche wie Klimawandel nachhaltige Produktion und nachhaltiger Konsum Demografie Migration gesellschaftliche Integration ua benennt

2001 Erste EU-Nachhaltigkeitsstrategie gezielt auf Verbesserung der Lebensqualitaumlt heutiger und zukuumlnftiger Generationen

Gruumlnbuch der Europaumlischen Kommission zur Integrierten Produktpolitik mit den Schwerpunkten oumlkologische Gestaltung von Produkten Bedeutung der Preisbildung und Konsumentenentscheidungen

1993 Einfuumlhrung des EU-Oumlko-Audits (Eco- Management and Audit Scheme (EMAS) EMAS-Verordnung adressiert die Eigenverantwortung der Wirtschaft bei der Bewaumlltigung ihrer direkten und indirekten Umweltauswirkungen

1992 Einfuumlhrung des freiwilligen Europaumlischen Umweltzeichens (kurz Euroblume bzw EU-Ecolabel) zur Kennzeichnung von Verbraucherpro-dukten und Dienstleistungen (Verordnung EWG 880) gekennzeichnet werden Konsumguumlter die sich durch besondere Umweltvertraumlglich-keit und vergleichsweise geringe Gesundheitsbelastung auszeichnen Die Auszeichnung wird eigenverantwortlich durch nationale Institute der teilnehmenden Laumlnder vergeben

Deutschland

2015 Anfang des politischen Dialogprozesses zur Umsetzung der Ziele nachhaltiger Entwicklung (Sustainable Development Goals)

2014 Kabinettsbeschluss der Bundesregierung uumlber die Nationale Nachhaltigkeitsstrategie die einen bdquowesentlicher Rahmenldquo fuumlr die Umsetzung der SDGs in Deutschland werden soll

2008 Gruumlndung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises der den Wandel zu einer nachhaltigen Gesellschaft unterstuumltzt die relevanten Akteure aus Wirtschaft Kommunen und Forschung in nachhaltigem Handeln bestaumlrkt und dazu beitraumlgt die Grundsaumltze nachhaltiger Entwicklung in der oumlffentlichen Wahrnehmung staumlrker zu verankern

2004 Start eines langfristigen bdquoNationalen Dialogprozesses zur Weiterentwicklung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmusterldquo an dem Akteure aus Politik Wirtschaft Wissenschaft und Zivilgesellschaft in den Dialog bringt Die Initiative wird durch das Bundesumweltministe-rium und das Umweltbundesamt koordiniert

2002

Deutsche Nationale Nachhaltigkeitsstrategie ndash beschlossen von der Bundesregierung wird in den naumlchsten Jahren mehrere Male uumlberar-beitet und an die aktuellen Trendentwicklungen angepasst

Seite 32 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2001 Berufung des Rates fuumlr Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung mit dem Ziel Beitraumlge zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln In diesem Rahmen beschaumlftigt sich der Rat mit der Problematik des nachhaltigen Konsums (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_Maerz_2010_01pdf) und auch eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr Unternehmen (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaRNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Janu-ar_2012pdf)

Die Entwicklung von nachhaltigeren Produktions- und Konsummustern wird in Deutschland von weiteren Institutionen gefoumlrdert und aktiv unterstuumlzt Dazu gehoumlren ua Netzwerke zu Verbraucherforschung in Bund und einigen Laumlndern

- Foumlrderprogramme der sozialoumlkologischen Forschung des BMBFacutes httpwwwfonadede19711 - Sachverstaumlndigerrat fuumlr Verbraucherfragen httpwwwsvr-verbraucherfragende - Deutscher Nachhaltigkeitspreis (httpswwwnachhaltigkeitspreisde)

1997 Im Jahr 1997 begann das von den beiden Institutionen initiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur Fundierung und Evaluierung nachhaltige-rer Konsummuster und Verhaltensstileldquo

1993 In Deutschland wurde bereits vor 1993 von einzelnen Wissenschaftlern auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffizienz und die Rolle nach-haltigeren Produzierens und Konsumierens wie des Designs fuumlr eine nachhaltige Entwicklung hingewiesen (von WeizsaumlckerLovinsLovins 1995 Schmidt-Bleek 1994) Das Bundesumweltministerium (BMU) und das Umweltbundesamt (UBA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre eine breite gesellschaftliche Debatte zu diesem Thema

Economic Co-operation and Develop-

ment (oECD) getragen Die CSD

der Vereinten Nationen wurde nach

dem uN-Weltgipfel in Rio de Janeiro

1993 gegruumlndet um die umsetzung

der Agenda 21 voranzutreiben Die

Kommission hatte bereits zu beginn

das Themenfeld bdquoKonsum- und Produk-

tionsmusterldquo zu ihrem Arbeitsschwer-

punkt erklaumlrt In folge dessen wurde

im Jahr 1995 das bdquoInternational Work

Programme on Changing Consumption

and Production Patternsldquo (IWPCCPP)

verabschiedet Zu den Hauptaufgaben

des Programms gehoumlren

die Identifikation der politischen

Implikationen von Konsumtrends und

Produktionsmustern

die Revision von uN-Richtlinien fuumlr

den Konsumentenschutz sowie

die Evaluation der Effektivitaumlt von

politischen Maszlignahmen die auf die

Aumlnderung von Konsum- und Produkti-

onsmustern zielen

In Deutschland wurde bereits vor

1993 von einzelnen Wissenschaftlern

auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffi-

zienz und die Rolle nachhaltigeren Pro-

duzierens und Konsumierens wie des

Designs fuumlr eine nachhaltige Entwick-

lung hingewiesen (von Weizsaumlcker

lovinslovins 1995 Schmidt-bleek

1994) Das bundesumweltministerium

(bMu) und das umweltbundesamt

(ubA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre

eine breite gesellschaftliche Debatte zu

diesem Thema Im Jahr 1997 begann

das von den beiden Institutionen ini-

tiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur

fundierung und Evaluierung nachhal-

tigerer Konsummuster und Verhaltens-

stileldquo Die TeilnehmerInnen dieses Pro-

gramms haben sich im Jahr 2000 in der

so genannten bdquoTutzinger Erklaumlrungldquo

auf eine Allianz fuumlr einen nachhaltige-

ren Konsum verstaumlndigt Ebenfalls im

Jahr 2000 richtete die bundesregierung

einen bdquoStaatssekretaumlrsausschuss fuumlr

Nachhaltige Entwicklungldquo ein Ein Jahr

spaumlter wurde der bdquoRat fuumlr Nachhaltige

Entwicklungldquo gegruumlndet der sich ua

intensiv mit der Problematik des Kons-

ums (httpwwwnachhaltigkeitsrat

deuploadsmediabroschuere_Kons-

um_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf) aber eben auch

eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr

unternehmen (wwwnachhaltigkeits-

Seite 33 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

ratdeuploadsmediaRNE_Der_Deut-

sche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_tex-

te_Nr_41_Januar_2012pdf)

Durch den Impuls des WSSD in

Johannesburg griffen 2004 das bundes-

umweltministerium und das umwelt-

bundesamt die Herausforderung auf

und initiierten in Deutschland einen

langfristigen bdquoNationalen Dialogprozess

zur Weiterentwicklung nachhaltiger

Konsum- und Produktionsmusterldquo der

Akteure aus Politik Wirtschaft Wis-

senschaft und Zivilgesellschaft in den

Dialog bringt

Die Entwicklung von Nachhaltigeren

Produktions- und Konsummustern wird

in Deutschland von weiteren Instituti-

onen gefoumlrdert und aktiv unterstuumltzt

Dazu gehoumlren ua

Netzwerke zu Verbraucherforschung

in bund und einigen laumlndern

foumlrderprogramme der sozialoumlkolo-

gischen forschung des bMbf (http

wwwfonadede19711)

Sachverstaumlndigenrat fuumlr Verbrau-

cherfragen

(wwwsvr-verbraucherfragende)

Deutscher Nachhaltigkeitspreis

(wwwnachhaltigkeitspreisde)

1 httpwwwmdpicom2079-927633488htm middot 2 httpwwwunepfr

scpmarrakech middot 3 httpeceuropaeuenvironmenteussdescp_enhtm

middot 4 httpwwwnrg4sdorgunep-post-2015-briefing-notes middot 5 http

wwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-indicators-

future-sdgs middot 6 httpwwwfood-scpeu middot 7 httpswwwyoutubecom

watchv=UCQLgACc6fQ middot 8 httpwupperinstorgawiasad2288 middot 9

httpswwwpik-potsdamdeaktuellespressemitteilungenarchiv2009

planetarische-grenzen-ein-sicherer-handlungsraum-fuer-die- middot 10 https

sustainabledevelopmentunorgpage=viewampnr=1951amptype=400ampmenu=35 middot

11 httpwwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-

indicators-future-sdgs middot 12 httpswwwnachhaltigkeitsratdefileadmin_

migratedmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf middot 13 httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmedia

RNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Januar_2012

pdf middot 14 httpwwwforum-fuer-verantwortungdepublikationenkonsum

middot 15 httpwwwtedcomtalkstim_jackson_s_economic_reality_

checklanguage=en middot 16 httpswwwyoutubecomwatchv=hQ73hv8GGSQ

middot 17 httpwwwwas-bewegtorg

Wie die oben dargestellte Entwick-

lung zeigt sind in der Zwischenzeit

Strategien und Maszlignahmen zur

umsetzung nachhaltiger Produktions-

und Konsummuster auf allen Ebenen

etabliert Eine nachhaltigere Gestaltung

der Wertschoumlpfungsketten von Pro-

dukten und Dienstleistungen setzt sich

immer mehr durch nachhaltige Guumlter

werden auch immer oumlfter von der

Gesellschaft nachgefragt Es wurden

sowohl Instrumente fuumlr die umsetzung

nachhaltigeren Produktionsmuster (wie

zb Oumlko-Audit Effizienzstandards) wie

auch zur unterstuumltzung von nachhalti-

geren Konsummustern (wie oumlko-label

gesellschaftliche Dialogprozesse)

entwickelt Das schafft groszlige Entwick-

lungspotenziale fuumlr Designer die die

oumlkologischen Anspruumlche erfuumlllen koumln-

nen indem sie zukunftfaumlhige Produkt-

Dienstleistungssysteme gestalten die

bei den moumlglichst kleinem Resoourcen-

verbrauch den von Kunden gewuumlnsch-

ten Nutzen stiften

claudiabo
Hervorheben

Seite 34 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design undNachhaltigkeit

Nachhaltige Entwicklung ist

eine grundlegend gestalterische

Aufgabe mit der Zielsetzung die

bestehenden Produktions- und

Konsumsysteme energie- und res-

sourceneffizienter zu entwickeln

Waumlhrend das ldquokonventionelle

Designrdquo Produkte entwirft und

dadurch Lebensstile vorgibt wer-

den in den neuen Ansaumltzen (wie

zb bdquoHuman Centered Designldquo

bdquopartizipatives Designldquo oder bdquoDe-

sign Activismldquo) die Verbraucher zu

Mitgestaltern (siehe ua fuad-

Luke A (2009) fuhs S brocchi

D Draser b et al (Hrsg) (2014))

Diese neue Designausrichtung

die sich unter dem begriff bdquoTrans-

formationsdesignldquo verbirgt (siehe

dazu Irwin T Tonkinwise C

Kossoff G (2012) SommerWel-

zer (2014)) beruht auf integrierten

Kompetenzen des Produkt-Servi-

ce- Social- und Kommunikations-

design und verbindet diese mit

einem nachhaltigen Transforma-

tions- wie Innovationsmanage-

ment

Design ist immer transformativ Egal

ob wir unser Handy benutzen ein buch

lesen eine Werbung anschauen oder

einen fahrkartenautomaten benutzen

die Nutzung spezifischer Produkte

Services sowie von Kommunikation

beeinflusst unsere Handlungen und

verdeutlicht gleichzeitig unsere eigene

Haltung unser Denken unsere kultu-

rellen Muster wie auch unsere Wuumln-

sche und Vorstellungen materialisieren

sich in Produkten Infrastrukturen und

Dienstleistungen und umgekehrt

Wir kaufen Produkte die uns einen so-

zialen Status geben ndash dabei wird nicht

nur der Status sondern auch Struktur

Sicherheit oder Identitaumlt vermittelt

Sie de-codieren uns und unsere Ge-

sellschaft

Die Gestaltung der materiellen basis

ndash das sind Produkte und Infrastruktu-

ren - unserer emotionalen wie auch

Grund-bedarfe greifen ineinander und

sind Ziel und Aufgabe von Design sie

sind Teil jeglicher Veraumlnderungsprozes-

se Damit ruumlckt Design in das Zentrum

gesellschaftlicher Entwicklungspro-

zesse Gleichzeitig nutzen und beein-

Change by design

Brown T (2009) Change by design How Design Thinking Transforms Organizations and Inspires Innovati-on HarperCollins

Developing Theories

Doordan D (2013) Developing Theories for Sustainable Design In Stuart Walker and Jaques Giard (eds) The Handbook of Design for Sustainability Bloomsbury London

Speculative Everything

Dunne A Raby F (2013) Specula-tive Everything Design Fiction and Social Dreaming pp 1ndash9 Cam-bridge MA The MIT Press

Design Research for Sustainable Social Innovation 1

Manzini E (2007) ldquoDesign Research for Sustainable Social Innovationrdquo Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Service Design Network (2014) What is Service Design 2

Design for the real world 3

Papanek V amp Fuller R B (1972) Design for the real world (p 22) London Thames and Hudson

Design Guide vom Wuppertal Insititut 4

inhabitat 5

TED 2010 Emily Pilloton Teaching design for change 6

Ansatz zur Foumlrderung von Schuumllern um mit smartem Design benachteilig-ten Gebieten neue Moumlglichkeiten zu geben

TED 2010 Eben bayer Are mus-h-rooms the new plastic 7

Eben Bayer erklaumlrt warum Pilze das neue nachhaltige Verpackungsmate-rial werden koumlnnen

TED 2010 Michael Pawlyn using naturersquos genius in architecture 8

Wie kann die Architektur von der Na-tur lernen um ressourceneffizienter und energieaumlrmer zu arbeiten

Seite 35 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design ActivismFuad-Luke A (2009) Design Ac-tivism Oxon Routledge

Nachhaltiges Design

Fuhs S Brocchi D Draser B et al (Hrsg) (2014) Die Geschichte des Nachhaltigen Designs Bad Hom-burg VAS

The Transition Companion

Hopkins R (2011) The Transition Companion Making Your Communi-ty More Resilient in Uncertain Times White River Junction VT Chelsea Green Publishing Company

Transition Design

Irwin T (2015) Transtion Design A Proposal for a New Area of Design Practice Study and Research Design and Culture Journal forthcoming July 2015

An Educational framework

Irwin T Tonkinwise C Kossoff G (2012) An Educational Framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon University

Tranformation of Society 9

Liedtke C Baedeker C Borelli LM (2015) Transformation Towards a Sustainable Society ndash Key Interventi-on Areas In Innov Ener Res

Value through less

Liedtke C Buhl J Ameli N (2013) Designing value through less by integrating sustainability strategies into lifestyles International Journal of Sustainable Design 2(2) 167-180

Transition Management Loorbach D (2007) Transition Ma-nagement New mode of governance for sustainable development Utrecht International Books

Sustainable Social Innovation 10

Manzini E (2007) Design Research for Sustainable Social Innovation Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Design Observer Group 11

Transformative Wissenschaft

Schneidewind U M Singer-Bro-dowski (2013) Transformative Wis-senschaft Klimawandel im deutschen Wissenschafts- und Hochschulsystem Metropolis 2013

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

The Design of Everyday Life

Shove E et al (2007) The Design of Everyday Life Berg London

Transformationsdesign Sommer B Welzer H (2014) Transformationsdesign Wege in eine zukunftsfaumlhige Moder-ne Muumlnchen oekom

Was ist Eco Design

Tischner U et al (2000) Was ist EcoDesign Ein Handbuch fuumlr oumlkolo-gische und oumlkonomische Gestaltung Verlag form praxis Frankfurt

Design for Transition 12

Tonkinwise C (2014) Design for Transition - From and to What

Weil Design die Welt veraumlndert

Von Borries F Fezer J (2013) Weil Design die Welt veraumlndert Texte zur Gestaltung Gestalten Verlag Berlin

Sustainable by Design

Walker S (2006) Sustainable by Design Explorations in Theory and Practice Earthscan London

brundtlandbericht

Weltkommission fuumlr Umwelt und Ent-wicklung (1987) Unsere gemeinsame Zukunft Brundtlandbericht Greven Eggenkamp Verlag

TED 2010 Dan Phillips Creative houses from reclaimed stuff 13

Beispiele fuumlr Haumluser aus recycelten Materialen

TED 2010 Mitchell Joachim Donrsquot build your home grow it 14

Der Stadtentwickler praumlsentiert wie eine nachhaltige Architektur auf Ba-sis von Pflanzenwachstum aussehen koumlnnte

Seite 36 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

flussen sie auch die oumlkosystemaren

Dienstleistungen Erhebliche 80 der

umweltauswirkungen eines Produktes

werden schon in der Entwurfsphase

festgelegt (Tischner et al 2000) Ein

transformatives und nachhaltiges Pro-

dukt oder eine Dienstleistung unter-

stuumltzt implizit individual- sozial- und

umweltvertraumlgliches Handeln bzw

macht Zielkonflikte sichtbar Es enthebt

den Nutzer nicht von jeglicher Verant-

wortung sondern hilft ihm diese zu

priorisieren und trainiert komplexe

resiliente Entscheidungsfindungen in

komplexen umwelten

Design hat nicht nur die Rolle des

schoumlnen Verhuumlllens Designer aumlstheti-

sieren natuumlrlich auch Gebrauchsgegen-

staumlnden ndash ein bedeutender faktor fuumlr

Wohlbefinden und Akzeptanz - doch

es ist fuumlr erfolgreiches Design (Timo-

thy Prestero wuumlrde sagen Design for

outcome ndash link TED-film) essentiell

bei der Gestaltung soziale und struk-

turelle Interaktionen und Anforderun-

gen miteinzubeziehen und dabei auch

die Grenzen unseres Oumlkosystems zu

beachten Eine komplexe Aufgabe die

einer ebenso komplexen Ausbildung

bedarf (vgl zb Massek 2015 Transiti-

on Design An Educational framework

for Advancing the Study and Design of

Sustainable Transitions Terry Irwin

Cameron Tonkinwise Gideon Kos-

soff 2015 School of Design Carnegie

Mellon university) Das nachhaltig-

keitsorientierte Transformationsdesign

waumlhlt nicht nur ressourcenleichte und

nicht toxische Materialien aus sondern

schafft auch Produkte oder Dienstleis-

tungskonzepte die fuumlr den Nutzer und

die Gesellschaft erstrebenswert sind

und diesen neue Moumlglichkeiten fuumlr

attraktive sowie nachhaltige Handlun-

gen bietet

In den letzten Jahren wurden be-

griffe wie Ecodesign oumlkologisches

Design Green Design Social Design

oder Sustainable Design immer mehr

etabliert sowohl in der fachdiskussion

als auch in der breiten Gesellschaft Die

Zielsetzung dieser neuen Designaus-

richtung ist es bdquomit einem intelligenten

Einsatz der verfuumlgbaren Ressourcen

einen moumlglichst groszligen Nutzen fuumlr

alle beteiligten Akteure (entlang der

Wertschoumlpfungskette) bei minimaler

umweltbelastung und unter sozial fai-

ren bedingungen zu erreichenldquo

(httpwwwecosignnetdie-ecosign

oekologie-designnachhaltiges-design

TischnerSchmidt-bleek 1995)

letztlich wurden dann diese Ansaumlt-

ze mit denen der Transitions- oder

Transformationsforschung und -um-

setzung verbunden Es geht also um

die Integration von Oumlkointelligenz und

Transitionsorientierung fuumlr eine nach-

haltige Entwicklung Diese drei begriffe

werden in der fachliteratur folgender-

maszligen definiert

Oumlkointelligente (=oumlko-effizien-

te) Guumlter sind Gegenstaumlnde Geraumlte

Gebaumlude und Infrastrukturen die bei

Minimierung von Material Energie

flaumlchenbedarf Abfall Transport Ver-

packung und gefaumlhrlichen Stoffen uumlber

den gesamten lebenszyklus hinweg

ndash von der Rohstoffgewinnung bis zum

Recycling ndash moumlglichst lange und moumlg-

lichst viel (unterschiedlichen an den

beduumlrfnissen des einzelnen Nutzers

gemessen) Nutzen erbringen (Schmidt-

bleek 2007 S 192) Oumlkointelligente

(=oumlko-effiziente) Dienstleistungen sind

die zweckdienliche bedarfsdeckung

unter Nutzung technischer Mittel mit

moumlglichst hoher Ressourcenprodukti-

vitaumlt und moumlglichst geringer Abgabe

gefaumlhrlicher Stoffe (Schmidt-bleek

2007 S 225)

Transition ist ein begriff der Trans-

formationsdiskussion und steht stark

im Zusammenhang mit Nachhaltiger

Entwicklung ndash haumlufig werden beide

begriffe sogar synonym verwandt Die

Definition beschreibt Transition als

nicht linearen systemischen Wandel

innerhalb einer Gesellschaft (loorbach

2007 SchneidewindSinger-brodowski

2013) Transitionen sind stufenweise

Uumlbergaumlnge von einem gesellschaftli-

chen Zustand in einen anderen zb die

Stufen die notwendig waren von einer

bdquoRaucherldquo-Gesellschaft im oumlffentli-

chen Raum mehr und mehr zu einer

bdquoNichtraucherldquo-Gesellschaft zu werden

Es geht dabei um interaktives explorie-

rendes lernen das System in dem wir

leben zu beschreiben und zu gestalten

mit der Moumlglichkeit aus fehlern zu

lernen und die Entscheidungspfade

gemeinsam entsprechend anzupassen

oder zu aumlndern Auch diese stehen eine

zentrale Aufgabe von Gestaltung

Nachhaltige Entwicklung ist eine bdquohellip

Entwicklung die die beduumlrfnisse der

Gegenwart befriedigt ohne zu riskie-

ren dass kuumlnftige Generationen ihre

eigenen beduumlrfnisse nicht befriedigen

koumlnnenldquo (Weltkommission fuumlr umwelt

und Entwicklung 1987 46)

Die Veraumlnderungsdynamik geht von

der etablierten Disziplin des Service

Designs aus und veraumlndert sich dann

in Zeit und Kontext uumlber ein Design

fuumlr soziale Innovationen bis hin zum

Transition Design Wobei sich Service

Design noch in existierenden soziooumlko-

nomischen und politischen Strukturen

Abgrenzung Der begriff der Transformation bezeichnet einen fundamentalen Veraumlnderungsprozess in jeglicher form waumlhrend hingegen die bezeichnung

Transition eher eine Veraumlnderung von einer Phase zu einer anderen Phase in einem Veraumlnderungsprozess beschreibt und damit etwas weniger grundlegend ist

Seite 37 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

bewegt geht es dem Design fuumlr soziale

Innovationen schon um das Veraumlndern

dieser Strukturen und setzt an neuen

oumlkonomischen Modellen an Dabei

werden soziale beduumlrfnisse besser

als durch bisherige loumlsungsansaumltze

adressiert was in sozialer Hinsicht zu

einem positiven Wandel beitraumlgt Tran-

sition Design geht noch einen Schritt

weiter und will radikal neue soziooumlko-

nomische und soziale Werte umsetzen

um so ein komplett neues Verstaumlndnis

von lebensstilen zu schaffen So be-

zieht Transition Design die Zusammen-

haumlnge von sozialen oumlkonomischen po-

litischen sowie oumlkologischen Systemen

mit ein und fuumlhrt so zu einem radikalen

sozialen und oumlkologischen Wandel

(Irwin T Tonkinwise C Kossoff

G Transition Design An Educational

framework for Advancing the Study

and Design of Sustainable Transitions

School of Design Carnegie Mellon

university)

Abbildung 3 zeigt diese Entwicklung

auf Die Gestaltung welche die In-

teraktion zwischen Menschen (sozial)

der gestalteten Welt und der umwelt

(bdquonatural worldldquo) miteinbezieht kann

mit dem begriff bdquoDesign for Interac-

tionsldquo umschrieben werden Gestalter

aus verschiedenen Disziplinen ob

Kommunikations- Produkt- oder Inter-

facedesigner arbeiten interdisziplinaumlr

in den drei fokusgebieten (bdquoDesign for

Serviceldquo bdquoDesign for Social Innovationldquo

und bdquoTransition Designldquo) Dabei bilden

die sozialen und oumlkologischen Rahmen-

bedingungen (bdquoNatural Worldldquo) den

uumlbergeordneten Kontext in welchem

sich alle Designprobleme und loumlsungen

bewegen Transition Design ist beson-

ders gut fuumlr die Erforschung komplexer

Systeme geeignet In der Analyse

von nachhaltigeren Produktions- und

Abb 1 Continuum of Design Approaches

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 24

Mature discipline

Designfor Service

Design within existing socio-economic amp political paradigms

Solutions reach users through many lsquotouch pointsrsquo over time through the design of expe-riences Solutions are based upon the observation and inter- pretation of usersrsquo behavior and needs within particular contexts Service design solutions aim to provide profit and benefits for the service provider and useful and desirable services for the user (consumer) Solutions are usually based within the business arena and existing dominant eco- no-mic paradigm

Developing discipline

Designfor Social Innovation

Design that challenges existing so-cio-economic amp political paradigms

Design that meets a social need more effectively than exis-ting solutions Solutions often leverage or lsquoamplifyrsquo exsiting under-utilized resources Social innovation is a lsquoco-designrsquo process in which design- ers work as facilitators and catalysts within transdisciplinary teams Solutions benefit multiple stakeholders and empower communi- ties to act in the public private com- mercial and non-profit sectors Design for social innovation represents design for emerging paradigms and alternative economic models and leads to significant positive social change

Emergent discipline

TransitionDesign

Design within radically new so-cio-economic amp political paradigms

Refers to design-led societal transition toward more sustain-able futures and the reconception of entire lifestyles It is based upon an under- standing of the interconnectedness and inter-dependency of social economic political and natural sys- tems Transition Design focuses on the need for lsquocosmopolitan localismrsquo a place-based lifestyle in which solutions to global problems are designed to be appropriate for local social and environmental conditions Transition Design challenges existing para- digms envisions new ones and leads to radical positive social and envi-ronmental change

Scale of time depth of engagement and context expand to include social amp environmental concerns

Seite 38 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpcampusburg-halledeid-neuwerk24-short-films-about-design

wp-contentuploadssites31201405design-research-nowpdf middot 2

httpwwwservice-design-networkorg middot 3 httpplaypenicomtekcsir

coza~acdceducationDr_Anvind_GupaLearners_Library_7_March_2007

Resourcesbooksdesignvictorpdf middot 4 httpwupperinstorgawias

ad2222 middot 5 httpinhabitatcomtagsustainable-design middot 6 httpwww

tedcomtalksemily_pilloton_teaching_design_for_changelanguage=en

middot 7 httpwwwtedcomtalkseben_bayer_are_mushrooms_the_

new_plasticlanguage=en middot 8 httpswwwtedcomtalksmichael_

pawlyn_using_nature_s_genius_in_architecture middot 9 httpsepub

wupperinstorgfiles60086008_Liedtkepdf middot 10 httpcampusburg-

halledeid-neuwerk24-short-films-about-designwp-contentuploads

sites31201405design-research-nowpdf middot 11 httpdesignobserver

comfeaturesmall-local-open-and-connected-resilient-systems-and-

sustainable-qualities37670 middot 12 httpswwwacademiaedu11796491

Design_for_Transition_-_from_and_to_what middot 13 httpswwwtedcom

talksdan_phillips_creative_houses_from_reclaimed_stufflanguage=en middot 14

httpswwwtedcomtalksmitchell_joachim_don_t_build_your_home_

grow_itlanguage=en

Abb 4 Design for Interactions

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 26

Designedbuilt World

ProductsCommunications and Environments

Design Sub-Disciplines Context of All DesignAreas of Design focus

Design for Interactions

Natural WorldDesign forService

Moderate changeExisting paradigms and systems

Design forSocial Innovation

Significant changeEmerging paradigms and systems

Transition Design

Radical changeFuture paradigms and systems

Konsummustern werden die alltaumlgli-

chen Handlungsmuster und -strukturen

(lebens- und Arbeitswelten) alltaumlg-

lichen Praktiken (lebensstilanalysen)

sowie die Kommunikation zwischen

den Subsystemen analysiert

Daruumlber hinaus bietet der Transi-

tion-Design-Ansatz in Verbindung mit

Handlungsmodellen fuumlr nachhaltiges

Produzieren und Konsumieren die

Moumlglichkeit realitaumltsnah moumlgliche

Models of Change zu erforschen fuumlr

diesen Zweck werden die Ansaumltze der

modernen Verbraucherforschung (li-

ving-lab-Ansatz Transformationstheo-

rien lebensstiltypen) sowie der

Entwicklung von unternehmenskultur

mit dem Ansatz des Transition Design

verbunden

erstellt von

bull Prof Dr Christa Liedtke

bull Dr Maria J Welfens

bull Hannah Fink

in Zusammenarbeit mit

bull Dr Alexandra Buumlttgen

bull Sarah Reddig

bull Christoph Tochtrop

Stand 16062016

Wuppertal Institut fuumlr Klima umwelt Energie

Doumlppersberg 19

42103 Wuppertal

Deutschland

Postfach 100480

42004 Wuppertal

Page 27: Crashkurs Nachhaltigkeit: eine multimediale Uebersicht · Institut für Klima, ... Eine differenzierte Ausarbeitung von Megatrends listet die European Envi-ronment Agency, ... Welt

Seite 27 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren

Nachhaltiges Produzieren und

Konsumieren hat sich in den letz-

ten zwei Jahrzehnten zu einem

der wichtigsten Themenbereiche

der Nachhaltigkeitsdiskussion

auf dem internationalen euro-

paumlischen und nationalen Level

entwickelt

Die globalen Klimaveraumlnderungen

und umweltbelastung verdeutlichen

die Notwendigkeit einer systemischen

sozial-oumlkologischen Transformation

der Gesellschaft in Richtung Nach-

haltigkeit bdquobereits seit geraumer Zeit

befindet sich das fossile oumlkonomische

System international im umbruch

Dieser Strukturwandel wird vom

WbGu (Wissenschaftlicher beirat der

bundesregierung Globale umweltver-

aumlnderungen) als beginn einer bdquoGroszligen

Transformationldquo zur nachhaltigen Ge-

sellschaft verstanden die innerhalb der

planetarischen leitplanken der Nach-

haltigkeit verlaufen mussldquo (WbGu

2011 S 1) Ein Uumlberschreiten dieser

leitplanken koumlnne die oumlkologischen

Rahmenbedingungen veraumlndern und

ein Risiko fuumlr die zukuumlnftigen Genera-

tionen darstellen (vgl Potsdam-Institut

fuumlr Klimafolgenforschung 2009)

Das Tempo des Verbrauchs von

natuumlrlichen Ressourcen der von 10

Mrd Tonnen 1950 auf 70 Mrd Tonnen

2010 rapide gestiegen ist kann nicht

fortgesetzt werden um im Rahmen der

planetarischen Grenze zu wirtschaften

muumlsste der globale Ressourcenver-

brauch bis 2050 etwa halbiert werden

(Schmidt-bleek 2007 uNEP 2011)

Auf der nationalen Ebene muumlsste die

Reduktion des Ressourcenverbrauchs

um einen faktor 10 und auf der Haus-

haltsebene in Deutschland um den fak-

tor 5 auf etwa 8 Tonnen pro Kopf und

Jahr (lettemeier etal 2014) reduziert

werden

Eine radikale Reduzierung des

Ressourcenverbrauchs bei gleichzeitig

groumlszligtmoumlglicher lebensqualitaumlt welt-

weit ist eine globale Herausforderung

des 21 Jahrhunderts Der Weg hin zu

einer 8t-Gesellschaft (lettenmeier et

al 2014) verlangt nach einer nachhal-

tigeren Gestaltung von Produktions-

und Konsummustern sowie der damit

Material footprint 1

Lettenmeier Michael Liedke Chris-ta Rohn Holger (2014) Eight Tons of Material Footprint - Suggestion for a Resource Cap for Household Cons-umption in Finland In Resources 33 (2014) S 488-515

Stellschrauben fuumlr Nachhaltigkeit

Liedtke Ch etal (2015b) Stell-schrauben fuumlr Nachhaltigkeit Trends und Verantwortungen in Produktion und Konsum in Stiftung Entwicklung und Frieden (Hrsg) Globale Trends 2015 Perspektiven fuumlr die Gesellschaft Fischer Verlag 2015 S 299-314

Marrakech-Prozess 2

Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren in der Eu 3

Sustainable Consumption and Production and the SDGs 4

UNEP Post 2015 Note 2

Indikatoren 5

European food Sustainable Cons-umption and Production Round Table 6

The Story of Stuff 7

Der Film beschreibt den kompletten Konsumkreislauf mit seinen sozialen und oumlkologischen Folgen (deutsch)

unsichtbare Schaumltze im Mobil-telefon Ein Animationsfilm zum Recycling von Handys 8

Eine Veranschaulichung des Lebens-zyklus elektronischer Geraumlte am Bei-spiel Handy Die Wiederverwendung von bis zu 80 Prozent der Rohstoffe in gebrauchten Handys ist zentraler Bestandteil der bdquoRohstoff-Expediti-on die vom Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung anlaumlsslich des Wissenschaftsjahres 2012 ausgerufen wurde

Seite 28 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

verbundenen Produkt-Dienstleistungs-

systeme wie Infrastrukturen

Nachhaltiges Konsumieren und Produ-

zieren wird definiert alsldquo a holistic

approach to minimising the negative

environmental impacts from consump-

tion and production systems while

promoting quality of life for allrdquo (uNEP

2015a S 10) Der holistische Ansatz

Sustainable Production and Consumption Systems

Lebel L etal (Hrsg) (2010) Sustainable Production and Cons-umption Systems Knowledge Enga-gement and Practice Springer

Planetarische Grenzen 9

Potsdam-Institut fuumlr Klimafolgenfor-schung (2009) Planetarische Gren-zen Ein sicherer Handlungsraum fuumlr die Menschheit Pressemitteilung vom 23092009

uNEP (2015a) Sustainable Cons-umption and Production A Hand-book for Policymakers 10

uNEP (2015b) Sustainable Cons-umption and Production Indica-tors for future SDGs 11

Konsum und Nachhaltigkeit 12

Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung (2010) Konsum und Nachhaltigkeit Wie Nachhaltigkeit in der Konsum-gesellschaft kaumluflich und (er)lebbar wird Eine Aufgabe fuumlr Politik Wirt-schaft Buumlrgerinnen und Buumlrger

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

faktor 4

Weizsaumlcker EU von Lovins AB Lovins LH (1995) Faktor Vier Doppelter Wohlstand ndash halbierter Naturverbrauch Der neue Bericht an den CLUB OF ROME Muumlnchen Verlag Droemer Knaur

Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung (2011) Der Deutsche Nachhaltig-keitskodex 13

Welt im Wandel

WBGU (2011) Welt im Wandel Gesellschaftsvertrag fuumlr eine Groszlige Transformation Hauptgutachten Berlin

Global Guidance Principles for Life Cycle Assessment Databases

UNEPSETAC (2011) Global Gu-idance Principles for Life Cycle Assessment Databases ndash A Basis for Greener Processes and Products Paris France

Modul bdquoKonsum (KON)ldquo 14

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Didaktische Module bdquoVom Wissen zum Handelnldquo Modul bdquoKons-um (KON)ldquo Forum fuumlr Verantwor-tung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Ot-zenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut Was hat unser Konsum mit Klima- und Ressourcenschutz zu tun Was sind die Trends in der weltwei-ten Entwicklung und welche Strategi-en koumlnnen Wohlstand erhalten ohne das System Erde zu uumlberlasten

MIPS ndash Wieviel umwelt braucht der Mensch

Schmidt-Bleek F (1994) Wieviel Umwelt braucht der Mensch MIPS das Maszlig fuumlr oumlkologisches Wirtschaf-ten Basel Boston Birkhaumluser Verlag

TED 2010 Tim Jackson An econi-mist reality check 15

Tim Jackson spricht uumlber Rezession Klimawandel und Ungleichheit und wie wir in eine bessere Zukunft inves-tieren koumlnnen

Von sozial-oumlkologischen Experi-menten in den Alltag 16

Vortrag von Michael Minis auf der Tagung bdquoWas bewegt Von sozial-ouml-kologischen Experimenten in den Alltagldquo (8 und 9 Maumlrz 2012 Berlin) Kritische Reflektion von Produktions- und Konsummustern

was-bewegtorg 17

Pionierhafte Konzepte fuumlr einen nachhaltigen Wandel von Produk-tions- und Konsummustern werden vorgestellt und kritisch reflektiert - sowohl aus praktischer als auch aus wissenschaftlicher Sicht In diesem Zusammenhang wird Tamyca als Konzept zur Aumlnderung der zukuumlnfti-gen Automobilnutzung dargestellt

amp

(siehe Abbildung 1 unten) der unter-

schiedliche Interventionsmoumlglichkeiten

im lebenszyklus eines Produktes oder

einer Dienstleistung umfasst hat eine

entscheidende bedeutung fuumlr systemi-

sche betrachtung der Produktions- und

Konsumsysteme

uNEP definiert Grundcharakteristika

der nachhaltigen Produktions-Konsum-

systeme (uNEP 2015a S 10)

Verbesserung der lebensqualitaumlt

unter beruumlcksichtigung des Ressour-

cenbedarfs zukuumlnftiger Generationen

und umweltqualitaumlt

Entkopplung des Wirtschaftswachs-

tums vom Ressourcenverbrauch durch

Seite 29 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

- Reduktion von Material- und

Energieintensitaumlt sowie der Emissi-

on- und Abfallmengen von Produkti-

on- und Konsumaktivitaumlten

- foumlrderung des Wandels zu energie-

und materialeichten Konsummustern

ohne Verzicht auf lebensqualitaumlt

Data

LCA data (including data for carbon and water footprint exposure and hazard data etc)

Life Cycle Approaches

LCA Carbon and water footprint material flow accounting risk assessment social LCA Life cycle costing

Life cycle sustainability assessment etc

Programmes and activities

Design for environment eco-labelsgreen procurement recycling design for

sustainability sustainable procurement etc

Life cycle

management systemsand sustainable consumption

and production policies

Sustainability

Abb 2 Holistischer Systemansatz zu nachhaltigen Produktions-Konsumsysteme (uNEP 2015a S 41)

Quelle Eigene Darstellung

Anwendung des lebenszyklusansat-

zes unter beruumlcksichtigung der Aus-

wirkungen auf die umwelt von allen

Phasen der Produktions- und Kons-

umprozesse

Strategisches Vorgehen gegen

Reboundeffekte (Kompensation der

Efffizienzgewinne durch steigenden

Konsum)

Auf globaler Ebene wird die Proble-

matik der nachhaltigeren Produktions-

und Konsummuster vorrangig von den

Vereinten Nationen (uN) und ihren

unterorganisationen wie etwa der

Commission on Sustainable Develop-

ment (CSD) und dem united Nations

Environment Programme (uNEP)

sowie von weiteren internationalen

organisationen wie der organisation

Politische Umsetzung der Strategien und Maszlignahmen zu Nachhaltigem Produzieren und Konsumieren

Welt

2015 UN Vollversammlung verabschiedete Ziele fuumlr nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals- SDGacutes siehe httpwwwforu-muedewp-contentuploads201507SDG-Factsheet_FUEpdf Ziel 12 lautet bdquoFuumlr nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgenldquo Die SDGs sollen ab 2016 bis 2030 verwirklicht werden Sie bilden ndash gemeinsam mit Umsetzungsmaszlignahmen Indikatoren zur Fortschritts-messung sowie Uumlberpruumlfungsmechanismen ndash die so genannte Post-2015-Agenda

Seite 30 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Europaumlische Union

2012 EU-Direktive zur Erhoumlhung der Energieeffizienz (Energy Efficiency Directive) gezielt auf die Einfuumlhrung von Maszlignahmen zur Erreichung von 20-Erhoumlhung der Energieeffizienz bis zum Jahr 2020 in den Laumlndern der Europaumlischen Union

2010 Europa 2020-Wirtschaftsprogramm gezielt auf ein bdquointelligentes nachhaltiges und integratives Wachstumldquo und eine bessere Koordinie-rung der nationalen und europaumlischen Wirtschaft bis zum Jahr 2020

2009

Oumlkodesign-Richtlinie der EU (2009125EG) die die Anforderungen an die umweltgerechte Gestaltung energieverbrauchsrelevanter Produkte (Energy-related Products ErP) formuliert

2008 Aktionsplan der EU-Kommission zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren und zu Industriepolitik Der Aktionsplan zielte auf die Foumlrderung von Innovationen zu nachhaltigeren Produktion und der Nachfrage nach nachhaltigeren Guumltern und Dienstleistungen

2012 Konferenz der Vereinten Nationen uumlber nachhaltige Entwicklung (Rio+20) - Festlegung des Konsultationsprozesses zu den Zielen nachhaltiger Entwicklung

Beschluss zu 10 Jahresprogramm zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (10 Year Framework of Programmes 10YFP) ge-zielt auf eine weltweite verstaumlrkte Einfuumlhrung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmuster

2005 Gruumlndung des UNEP-Center for Sustainable Production and Consumption (siehe wwwscp-centreorg) am Wuppertal Institut als Hausinstitut der Vereinten Nationen den Marrakesch-Prozess zu unterstuumltzen2003

2003 Internationales Expertentreffen in Marrakesch (vgl wwwunorgesasustdevsdissuesconsumptionmarrakechhtm) organisiert von den Vereinten Nationen Start des sog bdquoMarrakesch-Prozessesldquo koordiniert durch das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und die Abteilung fuumlr wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten der Vereinten Nationen (UN-DESA)

2002 Der zweite Weltgipfel fuumlr Nachhaltige Entwicklung (WSSD) 2002 in Johannesburg das beschlossene Umsetzungsprogramm (bdquoPlan of Implementationldquo) widmet dem Uumlbergang zu nachhaltigeren Konsum- und Produktionsmustern ein eigenes Kapitel in dem wichtige Ansatzpunkte fuumlr die Umsetzung wie Monitoring Life-Cycle-Analysis Oumlkoeffizienzprogramme Indikatoren zielgruppenspezifische Informations- und Aufklaumlrungsprogramme hervorgehoben werden

1995 Gruumlndung der Kommission fuumlr Nachhaltige Entwicklung (Commission on Sustainable Development - CSD) der Vereinten Nationen Ausarbeitung des Internationalen Arbeitsprogramms zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (bdquoInternational Work Programme on Changing Consumption and Production)

1992 Erster Weltgipfel zu Nachhaltiger Entwicklung in Rio de Janeiro Der Kapitel 4 des Abschlussdokuments bdquoAgenda 21 bdquoVeraumlnderung der Konsumgewohnheitenldquo adressiert zwei Themenbereiche bdquoUumlberkonsum von Ressourcenldquo und bdquo(Negative) Effekte des Konsumen-tenverhaltensldquo die bis heute im Zentrum der globalen Debatte um Konsum- und Produktionsmuster stehen

Seite 31 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2006 Verabschiedung neuer angepassten Version der Nachhaltigkeitsstrategie die konkrete Zielsetzungen und Maszlignahmen fuumlr prioritaumlre Bereiche wie Klimawandel nachhaltige Produktion und nachhaltiger Konsum Demografie Migration gesellschaftliche Integration ua benennt

2001 Erste EU-Nachhaltigkeitsstrategie gezielt auf Verbesserung der Lebensqualitaumlt heutiger und zukuumlnftiger Generationen

Gruumlnbuch der Europaumlischen Kommission zur Integrierten Produktpolitik mit den Schwerpunkten oumlkologische Gestaltung von Produkten Bedeutung der Preisbildung und Konsumentenentscheidungen

1993 Einfuumlhrung des EU-Oumlko-Audits (Eco- Management and Audit Scheme (EMAS) EMAS-Verordnung adressiert die Eigenverantwortung der Wirtschaft bei der Bewaumlltigung ihrer direkten und indirekten Umweltauswirkungen

1992 Einfuumlhrung des freiwilligen Europaumlischen Umweltzeichens (kurz Euroblume bzw EU-Ecolabel) zur Kennzeichnung von Verbraucherpro-dukten und Dienstleistungen (Verordnung EWG 880) gekennzeichnet werden Konsumguumlter die sich durch besondere Umweltvertraumlglich-keit und vergleichsweise geringe Gesundheitsbelastung auszeichnen Die Auszeichnung wird eigenverantwortlich durch nationale Institute der teilnehmenden Laumlnder vergeben

Deutschland

2015 Anfang des politischen Dialogprozesses zur Umsetzung der Ziele nachhaltiger Entwicklung (Sustainable Development Goals)

2014 Kabinettsbeschluss der Bundesregierung uumlber die Nationale Nachhaltigkeitsstrategie die einen bdquowesentlicher Rahmenldquo fuumlr die Umsetzung der SDGs in Deutschland werden soll

2008 Gruumlndung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises der den Wandel zu einer nachhaltigen Gesellschaft unterstuumltzt die relevanten Akteure aus Wirtschaft Kommunen und Forschung in nachhaltigem Handeln bestaumlrkt und dazu beitraumlgt die Grundsaumltze nachhaltiger Entwicklung in der oumlffentlichen Wahrnehmung staumlrker zu verankern

2004 Start eines langfristigen bdquoNationalen Dialogprozesses zur Weiterentwicklung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmusterldquo an dem Akteure aus Politik Wirtschaft Wissenschaft und Zivilgesellschaft in den Dialog bringt Die Initiative wird durch das Bundesumweltministe-rium und das Umweltbundesamt koordiniert

2002

Deutsche Nationale Nachhaltigkeitsstrategie ndash beschlossen von der Bundesregierung wird in den naumlchsten Jahren mehrere Male uumlberar-beitet und an die aktuellen Trendentwicklungen angepasst

Seite 32 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2001 Berufung des Rates fuumlr Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung mit dem Ziel Beitraumlge zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln In diesem Rahmen beschaumlftigt sich der Rat mit der Problematik des nachhaltigen Konsums (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_Maerz_2010_01pdf) und auch eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr Unternehmen (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaRNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Janu-ar_2012pdf)

Die Entwicklung von nachhaltigeren Produktions- und Konsummustern wird in Deutschland von weiteren Institutionen gefoumlrdert und aktiv unterstuumlzt Dazu gehoumlren ua Netzwerke zu Verbraucherforschung in Bund und einigen Laumlndern

- Foumlrderprogramme der sozialoumlkologischen Forschung des BMBFacutes httpwwwfonadede19711 - Sachverstaumlndigerrat fuumlr Verbraucherfragen httpwwwsvr-verbraucherfragende - Deutscher Nachhaltigkeitspreis (httpswwwnachhaltigkeitspreisde)

1997 Im Jahr 1997 begann das von den beiden Institutionen initiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur Fundierung und Evaluierung nachhaltige-rer Konsummuster und Verhaltensstileldquo

1993 In Deutschland wurde bereits vor 1993 von einzelnen Wissenschaftlern auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffizienz und die Rolle nach-haltigeren Produzierens und Konsumierens wie des Designs fuumlr eine nachhaltige Entwicklung hingewiesen (von WeizsaumlckerLovinsLovins 1995 Schmidt-Bleek 1994) Das Bundesumweltministerium (BMU) und das Umweltbundesamt (UBA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre eine breite gesellschaftliche Debatte zu diesem Thema

Economic Co-operation and Develop-

ment (oECD) getragen Die CSD

der Vereinten Nationen wurde nach

dem uN-Weltgipfel in Rio de Janeiro

1993 gegruumlndet um die umsetzung

der Agenda 21 voranzutreiben Die

Kommission hatte bereits zu beginn

das Themenfeld bdquoKonsum- und Produk-

tionsmusterldquo zu ihrem Arbeitsschwer-

punkt erklaumlrt In folge dessen wurde

im Jahr 1995 das bdquoInternational Work

Programme on Changing Consumption

and Production Patternsldquo (IWPCCPP)

verabschiedet Zu den Hauptaufgaben

des Programms gehoumlren

die Identifikation der politischen

Implikationen von Konsumtrends und

Produktionsmustern

die Revision von uN-Richtlinien fuumlr

den Konsumentenschutz sowie

die Evaluation der Effektivitaumlt von

politischen Maszlignahmen die auf die

Aumlnderung von Konsum- und Produkti-

onsmustern zielen

In Deutschland wurde bereits vor

1993 von einzelnen Wissenschaftlern

auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffi-

zienz und die Rolle nachhaltigeren Pro-

duzierens und Konsumierens wie des

Designs fuumlr eine nachhaltige Entwick-

lung hingewiesen (von Weizsaumlcker

lovinslovins 1995 Schmidt-bleek

1994) Das bundesumweltministerium

(bMu) und das umweltbundesamt

(ubA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre

eine breite gesellschaftliche Debatte zu

diesem Thema Im Jahr 1997 begann

das von den beiden Institutionen ini-

tiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur

fundierung und Evaluierung nachhal-

tigerer Konsummuster und Verhaltens-

stileldquo Die TeilnehmerInnen dieses Pro-

gramms haben sich im Jahr 2000 in der

so genannten bdquoTutzinger Erklaumlrungldquo

auf eine Allianz fuumlr einen nachhaltige-

ren Konsum verstaumlndigt Ebenfalls im

Jahr 2000 richtete die bundesregierung

einen bdquoStaatssekretaumlrsausschuss fuumlr

Nachhaltige Entwicklungldquo ein Ein Jahr

spaumlter wurde der bdquoRat fuumlr Nachhaltige

Entwicklungldquo gegruumlndet der sich ua

intensiv mit der Problematik des Kons-

ums (httpwwwnachhaltigkeitsrat

deuploadsmediabroschuere_Kons-

um_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf) aber eben auch

eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr

unternehmen (wwwnachhaltigkeits-

Seite 33 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

ratdeuploadsmediaRNE_Der_Deut-

sche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_tex-

te_Nr_41_Januar_2012pdf)

Durch den Impuls des WSSD in

Johannesburg griffen 2004 das bundes-

umweltministerium und das umwelt-

bundesamt die Herausforderung auf

und initiierten in Deutschland einen

langfristigen bdquoNationalen Dialogprozess

zur Weiterentwicklung nachhaltiger

Konsum- und Produktionsmusterldquo der

Akteure aus Politik Wirtschaft Wis-

senschaft und Zivilgesellschaft in den

Dialog bringt

Die Entwicklung von Nachhaltigeren

Produktions- und Konsummustern wird

in Deutschland von weiteren Instituti-

onen gefoumlrdert und aktiv unterstuumltzt

Dazu gehoumlren ua

Netzwerke zu Verbraucherforschung

in bund und einigen laumlndern

foumlrderprogramme der sozialoumlkolo-

gischen forschung des bMbf (http

wwwfonadede19711)

Sachverstaumlndigenrat fuumlr Verbrau-

cherfragen

(wwwsvr-verbraucherfragende)

Deutscher Nachhaltigkeitspreis

(wwwnachhaltigkeitspreisde)

1 httpwwwmdpicom2079-927633488htm middot 2 httpwwwunepfr

scpmarrakech middot 3 httpeceuropaeuenvironmenteussdescp_enhtm

middot 4 httpwwwnrg4sdorgunep-post-2015-briefing-notes middot 5 http

wwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-indicators-

future-sdgs middot 6 httpwwwfood-scpeu middot 7 httpswwwyoutubecom

watchv=UCQLgACc6fQ middot 8 httpwupperinstorgawiasad2288 middot 9

httpswwwpik-potsdamdeaktuellespressemitteilungenarchiv2009

planetarische-grenzen-ein-sicherer-handlungsraum-fuer-die- middot 10 https

sustainabledevelopmentunorgpage=viewampnr=1951amptype=400ampmenu=35 middot

11 httpwwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-

indicators-future-sdgs middot 12 httpswwwnachhaltigkeitsratdefileadmin_

migratedmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf middot 13 httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmedia

RNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Januar_2012

pdf middot 14 httpwwwforum-fuer-verantwortungdepublikationenkonsum

middot 15 httpwwwtedcomtalkstim_jackson_s_economic_reality_

checklanguage=en middot 16 httpswwwyoutubecomwatchv=hQ73hv8GGSQ

middot 17 httpwwwwas-bewegtorg

Wie die oben dargestellte Entwick-

lung zeigt sind in der Zwischenzeit

Strategien und Maszlignahmen zur

umsetzung nachhaltiger Produktions-

und Konsummuster auf allen Ebenen

etabliert Eine nachhaltigere Gestaltung

der Wertschoumlpfungsketten von Pro-

dukten und Dienstleistungen setzt sich

immer mehr durch nachhaltige Guumlter

werden auch immer oumlfter von der

Gesellschaft nachgefragt Es wurden

sowohl Instrumente fuumlr die umsetzung

nachhaltigeren Produktionsmuster (wie

zb Oumlko-Audit Effizienzstandards) wie

auch zur unterstuumltzung von nachhalti-

geren Konsummustern (wie oumlko-label

gesellschaftliche Dialogprozesse)

entwickelt Das schafft groszlige Entwick-

lungspotenziale fuumlr Designer die die

oumlkologischen Anspruumlche erfuumlllen koumln-

nen indem sie zukunftfaumlhige Produkt-

Dienstleistungssysteme gestalten die

bei den moumlglichst kleinem Resoourcen-

verbrauch den von Kunden gewuumlnsch-

ten Nutzen stiften

claudiabo
Hervorheben

Seite 34 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design undNachhaltigkeit

Nachhaltige Entwicklung ist

eine grundlegend gestalterische

Aufgabe mit der Zielsetzung die

bestehenden Produktions- und

Konsumsysteme energie- und res-

sourceneffizienter zu entwickeln

Waumlhrend das ldquokonventionelle

Designrdquo Produkte entwirft und

dadurch Lebensstile vorgibt wer-

den in den neuen Ansaumltzen (wie

zb bdquoHuman Centered Designldquo

bdquopartizipatives Designldquo oder bdquoDe-

sign Activismldquo) die Verbraucher zu

Mitgestaltern (siehe ua fuad-

Luke A (2009) fuhs S brocchi

D Draser b et al (Hrsg) (2014))

Diese neue Designausrichtung

die sich unter dem begriff bdquoTrans-

formationsdesignldquo verbirgt (siehe

dazu Irwin T Tonkinwise C

Kossoff G (2012) SommerWel-

zer (2014)) beruht auf integrierten

Kompetenzen des Produkt-Servi-

ce- Social- und Kommunikations-

design und verbindet diese mit

einem nachhaltigen Transforma-

tions- wie Innovationsmanage-

ment

Design ist immer transformativ Egal

ob wir unser Handy benutzen ein buch

lesen eine Werbung anschauen oder

einen fahrkartenautomaten benutzen

die Nutzung spezifischer Produkte

Services sowie von Kommunikation

beeinflusst unsere Handlungen und

verdeutlicht gleichzeitig unsere eigene

Haltung unser Denken unsere kultu-

rellen Muster wie auch unsere Wuumln-

sche und Vorstellungen materialisieren

sich in Produkten Infrastrukturen und

Dienstleistungen und umgekehrt

Wir kaufen Produkte die uns einen so-

zialen Status geben ndash dabei wird nicht

nur der Status sondern auch Struktur

Sicherheit oder Identitaumlt vermittelt

Sie de-codieren uns und unsere Ge-

sellschaft

Die Gestaltung der materiellen basis

ndash das sind Produkte und Infrastruktu-

ren - unserer emotionalen wie auch

Grund-bedarfe greifen ineinander und

sind Ziel und Aufgabe von Design sie

sind Teil jeglicher Veraumlnderungsprozes-

se Damit ruumlckt Design in das Zentrum

gesellschaftlicher Entwicklungspro-

zesse Gleichzeitig nutzen und beein-

Change by design

Brown T (2009) Change by design How Design Thinking Transforms Organizations and Inspires Innovati-on HarperCollins

Developing Theories

Doordan D (2013) Developing Theories for Sustainable Design In Stuart Walker and Jaques Giard (eds) The Handbook of Design for Sustainability Bloomsbury London

Speculative Everything

Dunne A Raby F (2013) Specula-tive Everything Design Fiction and Social Dreaming pp 1ndash9 Cam-bridge MA The MIT Press

Design Research for Sustainable Social Innovation 1

Manzini E (2007) ldquoDesign Research for Sustainable Social Innovationrdquo Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Service Design Network (2014) What is Service Design 2

Design for the real world 3

Papanek V amp Fuller R B (1972) Design for the real world (p 22) London Thames and Hudson

Design Guide vom Wuppertal Insititut 4

inhabitat 5

TED 2010 Emily Pilloton Teaching design for change 6

Ansatz zur Foumlrderung von Schuumllern um mit smartem Design benachteilig-ten Gebieten neue Moumlglichkeiten zu geben

TED 2010 Eben bayer Are mus-h-rooms the new plastic 7

Eben Bayer erklaumlrt warum Pilze das neue nachhaltige Verpackungsmate-rial werden koumlnnen

TED 2010 Michael Pawlyn using naturersquos genius in architecture 8

Wie kann die Architektur von der Na-tur lernen um ressourceneffizienter und energieaumlrmer zu arbeiten

Seite 35 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design ActivismFuad-Luke A (2009) Design Ac-tivism Oxon Routledge

Nachhaltiges Design

Fuhs S Brocchi D Draser B et al (Hrsg) (2014) Die Geschichte des Nachhaltigen Designs Bad Hom-burg VAS

The Transition Companion

Hopkins R (2011) The Transition Companion Making Your Communi-ty More Resilient in Uncertain Times White River Junction VT Chelsea Green Publishing Company

Transition Design

Irwin T (2015) Transtion Design A Proposal for a New Area of Design Practice Study and Research Design and Culture Journal forthcoming July 2015

An Educational framework

Irwin T Tonkinwise C Kossoff G (2012) An Educational Framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon University

Tranformation of Society 9

Liedtke C Baedeker C Borelli LM (2015) Transformation Towards a Sustainable Society ndash Key Interventi-on Areas In Innov Ener Res

Value through less

Liedtke C Buhl J Ameli N (2013) Designing value through less by integrating sustainability strategies into lifestyles International Journal of Sustainable Design 2(2) 167-180

Transition Management Loorbach D (2007) Transition Ma-nagement New mode of governance for sustainable development Utrecht International Books

Sustainable Social Innovation 10

Manzini E (2007) Design Research for Sustainable Social Innovation Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Design Observer Group 11

Transformative Wissenschaft

Schneidewind U M Singer-Bro-dowski (2013) Transformative Wis-senschaft Klimawandel im deutschen Wissenschafts- und Hochschulsystem Metropolis 2013

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

The Design of Everyday Life

Shove E et al (2007) The Design of Everyday Life Berg London

Transformationsdesign Sommer B Welzer H (2014) Transformationsdesign Wege in eine zukunftsfaumlhige Moder-ne Muumlnchen oekom

Was ist Eco Design

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Design for Transition 12

Tonkinwise C (2014) Design for Transition - From and to What

Weil Design die Welt veraumlndert

Von Borries F Fezer J (2013) Weil Design die Welt veraumlndert Texte zur Gestaltung Gestalten Verlag Berlin

Sustainable by Design

Walker S (2006) Sustainable by Design Explorations in Theory and Practice Earthscan London

brundtlandbericht

Weltkommission fuumlr Umwelt und Ent-wicklung (1987) Unsere gemeinsame Zukunft Brundtlandbericht Greven Eggenkamp Verlag

TED 2010 Dan Phillips Creative houses from reclaimed stuff 13

Beispiele fuumlr Haumluser aus recycelten Materialen

TED 2010 Mitchell Joachim Donrsquot build your home grow it 14

Der Stadtentwickler praumlsentiert wie eine nachhaltige Architektur auf Ba-sis von Pflanzenwachstum aussehen koumlnnte

Seite 36 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

flussen sie auch die oumlkosystemaren

Dienstleistungen Erhebliche 80 der

umweltauswirkungen eines Produktes

werden schon in der Entwurfsphase

festgelegt (Tischner et al 2000) Ein

transformatives und nachhaltiges Pro-

dukt oder eine Dienstleistung unter-

stuumltzt implizit individual- sozial- und

umweltvertraumlgliches Handeln bzw

macht Zielkonflikte sichtbar Es enthebt

den Nutzer nicht von jeglicher Verant-

wortung sondern hilft ihm diese zu

priorisieren und trainiert komplexe

resiliente Entscheidungsfindungen in

komplexen umwelten

Design hat nicht nur die Rolle des

schoumlnen Verhuumlllens Designer aumlstheti-

sieren natuumlrlich auch Gebrauchsgegen-

staumlnden ndash ein bedeutender faktor fuumlr

Wohlbefinden und Akzeptanz - doch

es ist fuumlr erfolgreiches Design (Timo-

thy Prestero wuumlrde sagen Design for

outcome ndash link TED-film) essentiell

bei der Gestaltung soziale und struk-

turelle Interaktionen und Anforderun-

gen miteinzubeziehen und dabei auch

die Grenzen unseres Oumlkosystems zu

beachten Eine komplexe Aufgabe die

einer ebenso komplexen Ausbildung

bedarf (vgl zb Massek 2015 Transiti-

on Design An Educational framework

for Advancing the Study and Design of

Sustainable Transitions Terry Irwin

Cameron Tonkinwise Gideon Kos-

soff 2015 School of Design Carnegie

Mellon university) Das nachhaltig-

keitsorientierte Transformationsdesign

waumlhlt nicht nur ressourcenleichte und

nicht toxische Materialien aus sondern

schafft auch Produkte oder Dienstleis-

tungskonzepte die fuumlr den Nutzer und

die Gesellschaft erstrebenswert sind

und diesen neue Moumlglichkeiten fuumlr

attraktive sowie nachhaltige Handlun-

gen bietet

In den letzten Jahren wurden be-

griffe wie Ecodesign oumlkologisches

Design Green Design Social Design

oder Sustainable Design immer mehr

etabliert sowohl in der fachdiskussion

als auch in der breiten Gesellschaft Die

Zielsetzung dieser neuen Designaus-

richtung ist es bdquomit einem intelligenten

Einsatz der verfuumlgbaren Ressourcen

einen moumlglichst groszligen Nutzen fuumlr

alle beteiligten Akteure (entlang der

Wertschoumlpfungskette) bei minimaler

umweltbelastung und unter sozial fai-

ren bedingungen zu erreichenldquo

(httpwwwecosignnetdie-ecosign

oekologie-designnachhaltiges-design

TischnerSchmidt-bleek 1995)

letztlich wurden dann diese Ansaumlt-

ze mit denen der Transitions- oder

Transformationsforschung und -um-

setzung verbunden Es geht also um

die Integration von Oumlkointelligenz und

Transitionsorientierung fuumlr eine nach-

haltige Entwicklung Diese drei begriffe

werden in der fachliteratur folgender-

maszligen definiert

Oumlkointelligente (=oumlko-effizien-

te) Guumlter sind Gegenstaumlnde Geraumlte

Gebaumlude und Infrastrukturen die bei

Minimierung von Material Energie

flaumlchenbedarf Abfall Transport Ver-

packung und gefaumlhrlichen Stoffen uumlber

den gesamten lebenszyklus hinweg

ndash von der Rohstoffgewinnung bis zum

Recycling ndash moumlglichst lange und moumlg-

lichst viel (unterschiedlichen an den

beduumlrfnissen des einzelnen Nutzers

gemessen) Nutzen erbringen (Schmidt-

bleek 2007 S 192) Oumlkointelligente

(=oumlko-effiziente) Dienstleistungen sind

die zweckdienliche bedarfsdeckung

unter Nutzung technischer Mittel mit

moumlglichst hoher Ressourcenprodukti-

vitaumlt und moumlglichst geringer Abgabe

gefaumlhrlicher Stoffe (Schmidt-bleek

2007 S 225)

Transition ist ein begriff der Trans-

formationsdiskussion und steht stark

im Zusammenhang mit Nachhaltiger

Entwicklung ndash haumlufig werden beide

begriffe sogar synonym verwandt Die

Definition beschreibt Transition als

nicht linearen systemischen Wandel

innerhalb einer Gesellschaft (loorbach

2007 SchneidewindSinger-brodowski

2013) Transitionen sind stufenweise

Uumlbergaumlnge von einem gesellschaftli-

chen Zustand in einen anderen zb die

Stufen die notwendig waren von einer

bdquoRaucherldquo-Gesellschaft im oumlffentli-

chen Raum mehr und mehr zu einer

bdquoNichtraucherldquo-Gesellschaft zu werden

Es geht dabei um interaktives explorie-

rendes lernen das System in dem wir

leben zu beschreiben und zu gestalten

mit der Moumlglichkeit aus fehlern zu

lernen und die Entscheidungspfade

gemeinsam entsprechend anzupassen

oder zu aumlndern Auch diese stehen eine

zentrale Aufgabe von Gestaltung

Nachhaltige Entwicklung ist eine bdquohellip

Entwicklung die die beduumlrfnisse der

Gegenwart befriedigt ohne zu riskie-

ren dass kuumlnftige Generationen ihre

eigenen beduumlrfnisse nicht befriedigen

koumlnnenldquo (Weltkommission fuumlr umwelt

und Entwicklung 1987 46)

Die Veraumlnderungsdynamik geht von

der etablierten Disziplin des Service

Designs aus und veraumlndert sich dann

in Zeit und Kontext uumlber ein Design

fuumlr soziale Innovationen bis hin zum

Transition Design Wobei sich Service

Design noch in existierenden soziooumlko-

nomischen und politischen Strukturen

Abgrenzung Der begriff der Transformation bezeichnet einen fundamentalen Veraumlnderungsprozess in jeglicher form waumlhrend hingegen die bezeichnung

Transition eher eine Veraumlnderung von einer Phase zu einer anderen Phase in einem Veraumlnderungsprozess beschreibt und damit etwas weniger grundlegend ist

Seite 37 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

bewegt geht es dem Design fuumlr soziale

Innovationen schon um das Veraumlndern

dieser Strukturen und setzt an neuen

oumlkonomischen Modellen an Dabei

werden soziale beduumlrfnisse besser

als durch bisherige loumlsungsansaumltze

adressiert was in sozialer Hinsicht zu

einem positiven Wandel beitraumlgt Tran-

sition Design geht noch einen Schritt

weiter und will radikal neue soziooumlko-

nomische und soziale Werte umsetzen

um so ein komplett neues Verstaumlndnis

von lebensstilen zu schaffen So be-

zieht Transition Design die Zusammen-

haumlnge von sozialen oumlkonomischen po-

litischen sowie oumlkologischen Systemen

mit ein und fuumlhrt so zu einem radikalen

sozialen und oumlkologischen Wandel

(Irwin T Tonkinwise C Kossoff

G Transition Design An Educational

framework for Advancing the Study

and Design of Sustainable Transitions

School of Design Carnegie Mellon

university)

Abbildung 3 zeigt diese Entwicklung

auf Die Gestaltung welche die In-

teraktion zwischen Menschen (sozial)

der gestalteten Welt und der umwelt

(bdquonatural worldldquo) miteinbezieht kann

mit dem begriff bdquoDesign for Interac-

tionsldquo umschrieben werden Gestalter

aus verschiedenen Disziplinen ob

Kommunikations- Produkt- oder Inter-

facedesigner arbeiten interdisziplinaumlr

in den drei fokusgebieten (bdquoDesign for

Serviceldquo bdquoDesign for Social Innovationldquo

und bdquoTransition Designldquo) Dabei bilden

die sozialen und oumlkologischen Rahmen-

bedingungen (bdquoNatural Worldldquo) den

uumlbergeordneten Kontext in welchem

sich alle Designprobleme und loumlsungen

bewegen Transition Design ist beson-

ders gut fuumlr die Erforschung komplexer

Systeme geeignet In der Analyse

von nachhaltigeren Produktions- und

Abb 1 Continuum of Design Approaches

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 24

Mature discipline

Designfor Service

Design within existing socio-economic amp political paradigms

Solutions reach users through many lsquotouch pointsrsquo over time through the design of expe-riences Solutions are based upon the observation and inter- pretation of usersrsquo behavior and needs within particular contexts Service design solutions aim to provide profit and benefits for the service provider and useful and desirable services for the user (consumer) Solutions are usually based within the business arena and existing dominant eco- no-mic paradigm

Developing discipline

Designfor Social Innovation

Design that challenges existing so-cio-economic amp political paradigms

Design that meets a social need more effectively than exis-ting solutions Solutions often leverage or lsquoamplifyrsquo exsiting under-utilized resources Social innovation is a lsquoco-designrsquo process in which design- ers work as facilitators and catalysts within transdisciplinary teams Solutions benefit multiple stakeholders and empower communi- ties to act in the public private com- mercial and non-profit sectors Design for social innovation represents design for emerging paradigms and alternative economic models and leads to significant positive social change

Emergent discipline

TransitionDesign

Design within radically new so-cio-economic amp political paradigms

Refers to design-led societal transition toward more sustain-able futures and the reconception of entire lifestyles It is based upon an under- standing of the interconnectedness and inter-dependency of social economic political and natural sys- tems Transition Design focuses on the need for lsquocosmopolitan localismrsquo a place-based lifestyle in which solutions to global problems are designed to be appropriate for local social and environmental conditions Transition Design challenges existing para- digms envisions new ones and leads to radical positive social and envi-ronmental change

Scale of time depth of engagement and context expand to include social amp environmental concerns

Seite 38 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpcampusburg-halledeid-neuwerk24-short-films-about-design

wp-contentuploadssites31201405design-research-nowpdf middot 2

httpwwwservice-design-networkorg middot 3 httpplaypenicomtekcsir

coza~acdceducationDr_Anvind_GupaLearners_Library_7_March_2007

Resourcesbooksdesignvictorpdf middot 4 httpwupperinstorgawias

ad2222 middot 5 httpinhabitatcomtagsustainable-design middot 6 httpwww

tedcomtalksemily_pilloton_teaching_design_for_changelanguage=en

middot 7 httpwwwtedcomtalkseben_bayer_are_mushrooms_the_

new_plasticlanguage=en middot 8 httpswwwtedcomtalksmichael_

pawlyn_using_nature_s_genius_in_architecture middot 9 httpsepub

wupperinstorgfiles60086008_Liedtkepdf middot 10 httpcampusburg-

halledeid-neuwerk24-short-films-about-designwp-contentuploads

sites31201405design-research-nowpdf middot 11 httpdesignobserver

comfeaturesmall-local-open-and-connected-resilient-systems-and-

sustainable-qualities37670 middot 12 httpswwwacademiaedu11796491

Design_for_Transition_-_from_and_to_what middot 13 httpswwwtedcom

talksdan_phillips_creative_houses_from_reclaimed_stufflanguage=en middot 14

httpswwwtedcomtalksmitchell_joachim_don_t_build_your_home_

grow_itlanguage=en

Abb 4 Design for Interactions

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 26

Designedbuilt World

ProductsCommunications and Environments

Design Sub-Disciplines Context of All DesignAreas of Design focus

Design for Interactions

Natural WorldDesign forService

Moderate changeExisting paradigms and systems

Design forSocial Innovation

Significant changeEmerging paradigms and systems

Transition Design

Radical changeFuture paradigms and systems

Konsummustern werden die alltaumlgli-

chen Handlungsmuster und -strukturen

(lebens- und Arbeitswelten) alltaumlg-

lichen Praktiken (lebensstilanalysen)

sowie die Kommunikation zwischen

den Subsystemen analysiert

Daruumlber hinaus bietet der Transi-

tion-Design-Ansatz in Verbindung mit

Handlungsmodellen fuumlr nachhaltiges

Produzieren und Konsumieren die

Moumlglichkeit realitaumltsnah moumlgliche

Models of Change zu erforschen fuumlr

diesen Zweck werden die Ansaumltze der

modernen Verbraucherforschung (li-

ving-lab-Ansatz Transformationstheo-

rien lebensstiltypen) sowie der

Entwicklung von unternehmenskultur

mit dem Ansatz des Transition Design

verbunden

erstellt von

bull Prof Dr Christa Liedtke

bull Dr Maria J Welfens

bull Hannah Fink

in Zusammenarbeit mit

bull Dr Alexandra Buumlttgen

bull Sarah Reddig

bull Christoph Tochtrop

Stand 16062016

Wuppertal Institut fuumlr Klima umwelt Energie

Doumlppersberg 19

42103 Wuppertal

Deutschland

Postfach 100480

42004 Wuppertal

Page 28: Crashkurs Nachhaltigkeit: eine multimediale Uebersicht · Institut für Klima, ... Eine differenzierte Ausarbeitung von Megatrends listet die European Envi-ronment Agency, ... Welt

Seite 28 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

verbundenen Produkt-Dienstleistungs-

systeme wie Infrastrukturen

Nachhaltiges Konsumieren und Produ-

zieren wird definiert alsldquo a holistic

approach to minimising the negative

environmental impacts from consump-

tion and production systems while

promoting quality of life for allrdquo (uNEP

2015a S 10) Der holistische Ansatz

Sustainable Production and Consumption Systems

Lebel L etal (Hrsg) (2010) Sustainable Production and Cons-umption Systems Knowledge Enga-gement and Practice Springer

Planetarische Grenzen 9

Potsdam-Institut fuumlr Klimafolgenfor-schung (2009) Planetarische Gren-zen Ein sicherer Handlungsraum fuumlr die Menschheit Pressemitteilung vom 23092009

uNEP (2015a) Sustainable Cons-umption and Production A Hand-book for Policymakers 10

uNEP (2015b) Sustainable Cons-umption and Production Indica-tors for future SDGs 11

Konsum und Nachhaltigkeit 12

Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung (2010) Konsum und Nachhaltigkeit Wie Nachhaltigkeit in der Konsum-gesellschaft kaumluflich und (er)lebbar wird Eine Aufgabe fuumlr Politik Wirt-schaft Buumlrgerinnen und Buumlrger

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

faktor 4

Weizsaumlcker EU von Lovins AB Lovins LH (1995) Faktor Vier Doppelter Wohlstand ndash halbierter Naturverbrauch Der neue Bericht an den CLUB OF ROME Muumlnchen Verlag Droemer Knaur

Rat fuumlr Nachhaltige Entwicklung (2011) Der Deutsche Nachhaltig-keitskodex 13

Welt im Wandel

WBGU (2011) Welt im Wandel Gesellschaftsvertrag fuumlr eine Groszlige Transformation Hauptgutachten Berlin

Global Guidance Principles for Life Cycle Assessment Databases

UNEPSETAC (2011) Global Gu-idance Principles for Life Cycle Assessment Databases ndash A Basis for Greener Processes and Products Paris France

Modul bdquoKonsum (KON)ldquo 14

Liedtke Christa Welfens Maria J(2008) Didaktische Module bdquoVom Wissen zum Handelnldquo Modul bdquoKons-um (KON)ldquo Forum fuumlr Verantwor-tung ASKO EUROPA-STIFTUNG 2008 Europaumlische Akademie Ot-zenhausen Saarbruumlcken Wuppertal Institut Was hat unser Konsum mit Klima- und Ressourcenschutz zu tun Was sind die Trends in der weltwei-ten Entwicklung und welche Strategi-en koumlnnen Wohlstand erhalten ohne das System Erde zu uumlberlasten

MIPS ndash Wieviel umwelt braucht der Mensch

Schmidt-Bleek F (1994) Wieviel Umwelt braucht der Mensch MIPS das Maszlig fuumlr oumlkologisches Wirtschaf-ten Basel Boston Birkhaumluser Verlag

TED 2010 Tim Jackson An econi-mist reality check 15

Tim Jackson spricht uumlber Rezession Klimawandel und Ungleichheit und wie wir in eine bessere Zukunft inves-tieren koumlnnen

Von sozial-oumlkologischen Experi-menten in den Alltag 16

Vortrag von Michael Minis auf der Tagung bdquoWas bewegt Von sozial-ouml-kologischen Experimenten in den Alltagldquo (8 und 9 Maumlrz 2012 Berlin) Kritische Reflektion von Produktions- und Konsummustern

was-bewegtorg 17

Pionierhafte Konzepte fuumlr einen nachhaltigen Wandel von Produk-tions- und Konsummustern werden vorgestellt und kritisch reflektiert - sowohl aus praktischer als auch aus wissenschaftlicher Sicht In diesem Zusammenhang wird Tamyca als Konzept zur Aumlnderung der zukuumlnfti-gen Automobilnutzung dargestellt

amp

(siehe Abbildung 1 unten) der unter-

schiedliche Interventionsmoumlglichkeiten

im lebenszyklus eines Produktes oder

einer Dienstleistung umfasst hat eine

entscheidende bedeutung fuumlr systemi-

sche betrachtung der Produktions- und

Konsumsysteme

uNEP definiert Grundcharakteristika

der nachhaltigen Produktions-Konsum-

systeme (uNEP 2015a S 10)

Verbesserung der lebensqualitaumlt

unter beruumlcksichtigung des Ressour-

cenbedarfs zukuumlnftiger Generationen

und umweltqualitaumlt

Entkopplung des Wirtschaftswachs-

tums vom Ressourcenverbrauch durch

Seite 29 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

- Reduktion von Material- und

Energieintensitaumlt sowie der Emissi-

on- und Abfallmengen von Produkti-

on- und Konsumaktivitaumlten

- foumlrderung des Wandels zu energie-

und materialeichten Konsummustern

ohne Verzicht auf lebensqualitaumlt

Data

LCA data (including data for carbon and water footprint exposure and hazard data etc)

Life Cycle Approaches

LCA Carbon and water footprint material flow accounting risk assessment social LCA Life cycle costing

Life cycle sustainability assessment etc

Programmes and activities

Design for environment eco-labelsgreen procurement recycling design for

sustainability sustainable procurement etc

Life cycle

management systemsand sustainable consumption

and production policies

Sustainability

Abb 2 Holistischer Systemansatz zu nachhaltigen Produktions-Konsumsysteme (uNEP 2015a S 41)

Quelle Eigene Darstellung

Anwendung des lebenszyklusansat-

zes unter beruumlcksichtigung der Aus-

wirkungen auf die umwelt von allen

Phasen der Produktions- und Kons-

umprozesse

Strategisches Vorgehen gegen

Reboundeffekte (Kompensation der

Efffizienzgewinne durch steigenden

Konsum)

Auf globaler Ebene wird die Proble-

matik der nachhaltigeren Produktions-

und Konsummuster vorrangig von den

Vereinten Nationen (uN) und ihren

unterorganisationen wie etwa der

Commission on Sustainable Develop-

ment (CSD) und dem united Nations

Environment Programme (uNEP)

sowie von weiteren internationalen

organisationen wie der organisation

Politische Umsetzung der Strategien und Maszlignahmen zu Nachhaltigem Produzieren und Konsumieren

Welt

2015 UN Vollversammlung verabschiedete Ziele fuumlr nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals- SDGacutes siehe httpwwwforu-muedewp-contentuploads201507SDG-Factsheet_FUEpdf Ziel 12 lautet bdquoFuumlr nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgenldquo Die SDGs sollen ab 2016 bis 2030 verwirklicht werden Sie bilden ndash gemeinsam mit Umsetzungsmaszlignahmen Indikatoren zur Fortschritts-messung sowie Uumlberpruumlfungsmechanismen ndash die so genannte Post-2015-Agenda

Seite 30 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Europaumlische Union

2012 EU-Direktive zur Erhoumlhung der Energieeffizienz (Energy Efficiency Directive) gezielt auf die Einfuumlhrung von Maszlignahmen zur Erreichung von 20-Erhoumlhung der Energieeffizienz bis zum Jahr 2020 in den Laumlndern der Europaumlischen Union

2010 Europa 2020-Wirtschaftsprogramm gezielt auf ein bdquointelligentes nachhaltiges und integratives Wachstumldquo und eine bessere Koordinie-rung der nationalen und europaumlischen Wirtschaft bis zum Jahr 2020

2009

Oumlkodesign-Richtlinie der EU (2009125EG) die die Anforderungen an die umweltgerechte Gestaltung energieverbrauchsrelevanter Produkte (Energy-related Products ErP) formuliert

2008 Aktionsplan der EU-Kommission zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren und zu Industriepolitik Der Aktionsplan zielte auf die Foumlrderung von Innovationen zu nachhaltigeren Produktion und der Nachfrage nach nachhaltigeren Guumltern und Dienstleistungen

2012 Konferenz der Vereinten Nationen uumlber nachhaltige Entwicklung (Rio+20) - Festlegung des Konsultationsprozesses zu den Zielen nachhaltiger Entwicklung

Beschluss zu 10 Jahresprogramm zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (10 Year Framework of Programmes 10YFP) ge-zielt auf eine weltweite verstaumlrkte Einfuumlhrung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmuster

2005 Gruumlndung des UNEP-Center for Sustainable Production and Consumption (siehe wwwscp-centreorg) am Wuppertal Institut als Hausinstitut der Vereinten Nationen den Marrakesch-Prozess zu unterstuumltzen2003

2003 Internationales Expertentreffen in Marrakesch (vgl wwwunorgesasustdevsdissuesconsumptionmarrakechhtm) organisiert von den Vereinten Nationen Start des sog bdquoMarrakesch-Prozessesldquo koordiniert durch das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und die Abteilung fuumlr wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten der Vereinten Nationen (UN-DESA)

2002 Der zweite Weltgipfel fuumlr Nachhaltige Entwicklung (WSSD) 2002 in Johannesburg das beschlossene Umsetzungsprogramm (bdquoPlan of Implementationldquo) widmet dem Uumlbergang zu nachhaltigeren Konsum- und Produktionsmustern ein eigenes Kapitel in dem wichtige Ansatzpunkte fuumlr die Umsetzung wie Monitoring Life-Cycle-Analysis Oumlkoeffizienzprogramme Indikatoren zielgruppenspezifische Informations- und Aufklaumlrungsprogramme hervorgehoben werden

1995 Gruumlndung der Kommission fuumlr Nachhaltige Entwicklung (Commission on Sustainable Development - CSD) der Vereinten Nationen Ausarbeitung des Internationalen Arbeitsprogramms zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (bdquoInternational Work Programme on Changing Consumption and Production)

1992 Erster Weltgipfel zu Nachhaltiger Entwicklung in Rio de Janeiro Der Kapitel 4 des Abschlussdokuments bdquoAgenda 21 bdquoVeraumlnderung der Konsumgewohnheitenldquo adressiert zwei Themenbereiche bdquoUumlberkonsum von Ressourcenldquo und bdquo(Negative) Effekte des Konsumen-tenverhaltensldquo die bis heute im Zentrum der globalen Debatte um Konsum- und Produktionsmuster stehen

Seite 31 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2006 Verabschiedung neuer angepassten Version der Nachhaltigkeitsstrategie die konkrete Zielsetzungen und Maszlignahmen fuumlr prioritaumlre Bereiche wie Klimawandel nachhaltige Produktion und nachhaltiger Konsum Demografie Migration gesellschaftliche Integration ua benennt

2001 Erste EU-Nachhaltigkeitsstrategie gezielt auf Verbesserung der Lebensqualitaumlt heutiger und zukuumlnftiger Generationen

Gruumlnbuch der Europaumlischen Kommission zur Integrierten Produktpolitik mit den Schwerpunkten oumlkologische Gestaltung von Produkten Bedeutung der Preisbildung und Konsumentenentscheidungen

1993 Einfuumlhrung des EU-Oumlko-Audits (Eco- Management and Audit Scheme (EMAS) EMAS-Verordnung adressiert die Eigenverantwortung der Wirtschaft bei der Bewaumlltigung ihrer direkten und indirekten Umweltauswirkungen

1992 Einfuumlhrung des freiwilligen Europaumlischen Umweltzeichens (kurz Euroblume bzw EU-Ecolabel) zur Kennzeichnung von Verbraucherpro-dukten und Dienstleistungen (Verordnung EWG 880) gekennzeichnet werden Konsumguumlter die sich durch besondere Umweltvertraumlglich-keit und vergleichsweise geringe Gesundheitsbelastung auszeichnen Die Auszeichnung wird eigenverantwortlich durch nationale Institute der teilnehmenden Laumlnder vergeben

Deutschland

2015 Anfang des politischen Dialogprozesses zur Umsetzung der Ziele nachhaltiger Entwicklung (Sustainable Development Goals)

2014 Kabinettsbeschluss der Bundesregierung uumlber die Nationale Nachhaltigkeitsstrategie die einen bdquowesentlicher Rahmenldquo fuumlr die Umsetzung der SDGs in Deutschland werden soll

2008 Gruumlndung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises der den Wandel zu einer nachhaltigen Gesellschaft unterstuumltzt die relevanten Akteure aus Wirtschaft Kommunen und Forschung in nachhaltigem Handeln bestaumlrkt und dazu beitraumlgt die Grundsaumltze nachhaltiger Entwicklung in der oumlffentlichen Wahrnehmung staumlrker zu verankern

2004 Start eines langfristigen bdquoNationalen Dialogprozesses zur Weiterentwicklung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmusterldquo an dem Akteure aus Politik Wirtschaft Wissenschaft und Zivilgesellschaft in den Dialog bringt Die Initiative wird durch das Bundesumweltministe-rium und das Umweltbundesamt koordiniert

2002

Deutsche Nationale Nachhaltigkeitsstrategie ndash beschlossen von der Bundesregierung wird in den naumlchsten Jahren mehrere Male uumlberar-beitet und an die aktuellen Trendentwicklungen angepasst

Seite 32 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2001 Berufung des Rates fuumlr Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung mit dem Ziel Beitraumlge zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln In diesem Rahmen beschaumlftigt sich der Rat mit der Problematik des nachhaltigen Konsums (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_Maerz_2010_01pdf) und auch eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr Unternehmen (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaRNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Janu-ar_2012pdf)

Die Entwicklung von nachhaltigeren Produktions- und Konsummustern wird in Deutschland von weiteren Institutionen gefoumlrdert und aktiv unterstuumlzt Dazu gehoumlren ua Netzwerke zu Verbraucherforschung in Bund und einigen Laumlndern

- Foumlrderprogramme der sozialoumlkologischen Forschung des BMBFacutes httpwwwfonadede19711 - Sachverstaumlndigerrat fuumlr Verbraucherfragen httpwwwsvr-verbraucherfragende - Deutscher Nachhaltigkeitspreis (httpswwwnachhaltigkeitspreisde)

1997 Im Jahr 1997 begann das von den beiden Institutionen initiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur Fundierung und Evaluierung nachhaltige-rer Konsummuster und Verhaltensstileldquo

1993 In Deutschland wurde bereits vor 1993 von einzelnen Wissenschaftlern auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffizienz und die Rolle nach-haltigeren Produzierens und Konsumierens wie des Designs fuumlr eine nachhaltige Entwicklung hingewiesen (von WeizsaumlckerLovinsLovins 1995 Schmidt-Bleek 1994) Das Bundesumweltministerium (BMU) und das Umweltbundesamt (UBA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre eine breite gesellschaftliche Debatte zu diesem Thema

Economic Co-operation and Develop-

ment (oECD) getragen Die CSD

der Vereinten Nationen wurde nach

dem uN-Weltgipfel in Rio de Janeiro

1993 gegruumlndet um die umsetzung

der Agenda 21 voranzutreiben Die

Kommission hatte bereits zu beginn

das Themenfeld bdquoKonsum- und Produk-

tionsmusterldquo zu ihrem Arbeitsschwer-

punkt erklaumlrt In folge dessen wurde

im Jahr 1995 das bdquoInternational Work

Programme on Changing Consumption

and Production Patternsldquo (IWPCCPP)

verabschiedet Zu den Hauptaufgaben

des Programms gehoumlren

die Identifikation der politischen

Implikationen von Konsumtrends und

Produktionsmustern

die Revision von uN-Richtlinien fuumlr

den Konsumentenschutz sowie

die Evaluation der Effektivitaumlt von

politischen Maszlignahmen die auf die

Aumlnderung von Konsum- und Produkti-

onsmustern zielen

In Deutschland wurde bereits vor

1993 von einzelnen Wissenschaftlern

auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffi-

zienz und die Rolle nachhaltigeren Pro-

duzierens und Konsumierens wie des

Designs fuumlr eine nachhaltige Entwick-

lung hingewiesen (von Weizsaumlcker

lovinslovins 1995 Schmidt-bleek

1994) Das bundesumweltministerium

(bMu) und das umweltbundesamt

(ubA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre

eine breite gesellschaftliche Debatte zu

diesem Thema Im Jahr 1997 begann

das von den beiden Institutionen ini-

tiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur

fundierung und Evaluierung nachhal-

tigerer Konsummuster und Verhaltens-

stileldquo Die TeilnehmerInnen dieses Pro-

gramms haben sich im Jahr 2000 in der

so genannten bdquoTutzinger Erklaumlrungldquo

auf eine Allianz fuumlr einen nachhaltige-

ren Konsum verstaumlndigt Ebenfalls im

Jahr 2000 richtete die bundesregierung

einen bdquoStaatssekretaumlrsausschuss fuumlr

Nachhaltige Entwicklungldquo ein Ein Jahr

spaumlter wurde der bdquoRat fuumlr Nachhaltige

Entwicklungldquo gegruumlndet der sich ua

intensiv mit der Problematik des Kons-

ums (httpwwwnachhaltigkeitsrat

deuploadsmediabroschuere_Kons-

um_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf) aber eben auch

eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr

unternehmen (wwwnachhaltigkeits-

Seite 33 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

ratdeuploadsmediaRNE_Der_Deut-

sche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_tex-

te_Nr_41_Januar_2012pdf)

Durch den Impuls des WSSD in

Johannesburg griffen 2004 das bundes-

umweltministerium und das umwelt-

bundesamt die Herausforderung auf

und initiierten in Deutschland einen

langfristigen bdquoNationalen Dialogprozess

zur Weiterentwicklung nachhaltiger

Konsum- und Produktionsmusterldquo der

Akteure aus Politik Wirtschaft Wis-

senschaft und Zivilgesellschaft in den

Dialog bringt

Die Entwicklung von Nachhaltigeren

Produktions- und Konsummustern wird

in Deutschland von weiteren Instituti-

onen gefoumlrdert und aktiv unterstuumltzt

Dazu gehoumlren ua

Netzwerke zu Verbraucherforschung

in bund und einigen laumlndern

foumlrderprogramme der sozialoumlkolo-

gischen forschung des bMbf (http

wwwfonadede19711)

Sachverstaumlndigenrat fuumlr Verbrau-

cherfragen

(wwwsvr-verbraucherfragende)

Deutscher Nachhaltigkeitspreis

(wwwnachhaltigkeitspreisde)

1 httpwwwmdpicom2079-927633488htm middot 2 httpwwwunepfr

scpmarrakech middot 3 httpeceuropaeuenvironmenteussdescp_enhtm

middot 4 httpwwwnrg4sdorgunep-post-2015-briefing-notes middot 5 http

wwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-indicators-

future-sdgs middot 6 httpwwwfood-scpeu middot 7 httpswwwyoutubecom

watchv=UCQLgACc6fQ middot 8 httpwupperinstorgawiasad2288 middot 9

httpswwwpik-potsdamdeaktuellespressemitteilungenarchiv2009

planetarische-grenzen-ein-sicherer-handlungsraum-fuer-die- middot 10 https

sustainabledevelopmentunorgpage=viewampnr=1951amptype=400ampmenu=35 middot

11 httpwwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-

indicators-future-sdgs middot 12 httpswwwnachhaltigkeitsratdefileadmin_

migratedmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf middot 13 httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmedia

RNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Januar_2012

pdf middot 14 httpwwwforum-fuer-verantwortungdepublikationenkonsum

middot 15 httpwwwtedcomtalkstim_jackson_s_economic_reality_

checklanguage=en middot 16 httpswwwyoutubecomwatchv=hQ73hv8GGSQ

middot 17 httpwwwwas-bewegtorg

Wie die oben dargestellte Entwick-

lung zeigt sind in der Zwischenzeit

Strategien und Maszlignahmen zur

umsetzung nachhaltiger Produktions-

und Konsummuster auf allen Ebenen

etabliert Eine nachhaltigere Gestaltung

der Wertschoumlpfungsketten von Pro-

dukten und Dienstleistungen setzt sich

immer mehr durch nachhaltige Guumlter

werden auch immer oumlfter von der

Gesellschaft nachgefragt Es wurden

sowohl Instrumente fuumlr die umsetzung

nachhaltigeren Produktionsmuster (wie

zb Oumlko-Audit Effizienzstandards) wie

auch zur unterstuumltzung von nachhalti-

geren Konsummustern (wie oumlko-label

gesellschaftliche Dialogprozesse)

entwickelt Das schafft groszlige Entwick-

lungspotenziale fuumlr Designer die die

oumlkologischen Anspruumlche erfuumlllen koumln-

nen indem sie zukunftfaumlhige Produkt-

Dienstleistungssysteme gestalten die

bei den moumlglichst kleinem Resoourcen-

verbrauch den von Kunden gewuumlnsch-

ten Nutzen stiften

claudiabo
Hervorheben

Seite 34 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design undNachhaltigkeit

Nachhaltige Entwicklung ist

eine grundlegend gestalterische

Aufgabe mit der Zielsetzung die

bestehenden Produktions- und

Konsumsysteme energie- und res-

sourceneffizienter zu entwickeln

Waumlhrend das ldquokonventionelle

Designrdquo Produkte entwirft und

dadurch Lebensstile vorgibt wer-

den in den neuen Ansaumltzen (wie

zb bdquoHuman Centered Designldquo

bdquopartizipatives Designldquo oder bdquoDe-

sign Activismldquo) die Verbraucher zu

Mitgestaltern (siehe ua fuad-

Luke A (2009) fuhs S brocchi

D Draser b et al (Hrsg) (2014))

Diese neue Designausrichtung

die sich unter dem begriff bdquoTrans-

formationsdesignldquo verbirgt (siehe

dazu Irwin T Tonkinwise C

Kossoff G (2012) SommerWel-

zer (2014)) beruht auf integrierten

Kompetenzen des Produkt-Servi-

ce- Social- und Kommunikations-

design und verbindet diese mit

einem nachhaltigen Transforma-

tions- wie Innovationsmanage-

ment

Design ist immer transformativ Egal

ob wir unser Handy benutzen ein buch

lesen eine Werbung anschauen oder

einen fahrkartenautomaten benutzen

die Nutzung spezifischer Produkte

Services sowie von Kommunikation

beeinflusst unsere Handlungen und

verdeutlicht gleichzeitig unsere eigene

Haltung unser Denken unsere kultu-

rellen Muster wie auch unsere Wuumln-

sche und Vorstellungen materialisieren

sich in Produkten Infrastrukturen und

Dienstleistungen und umgekehrt

Wir kaufen Produkte die uns einen so-

zialen Status geben ndash dabei wird nicht

nur der Status sondern auch Struktur

Sicherheit oder Identitaumlt vermittelt

Sie de-codieren uns und unsere Ge-

sellschaft

Die Gestaltung der materiellen basis

ndash das sind Produkte und Infrastruktu-

ren - unserer emotionalen wie auch

Grund-bedarfe greifen ineinander und

sind Ziel und Aufgabe von Design sie

sind Teil jeglicher Veraumlnderungsprozes-

se Damit ruumlckt Design in das Zentrum

gesellschaftlicher Entwicklungspro-

zesse Gleichzeitig nutzen und beein-

Change by design

Brown T (2009) Change by design How Design Thinking Transforms Organizations and Inspires Innovati-on HarperCollins

Developing Theories

Doordan D (2013) Developing Theories for Sustainable Design In Stuart Walker and Jaques Giard (eds) The Handbook of Design for Sustainability Bloomsbury London

Speculative Everything

Dunne A Raby F (2013) Specula-tive Everything Design Fiction and Social Dreaming pp 1ndash9 Cam-bridge MA The MIT Press

Design Research for Sustainable Social Innovation 1

Manzini E (2007) ldquoDesign Research for Sustainable Social Innovationrdquo Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Service Design Network (2014) What is Service Design 2

Design for the real world 3

Papanek V amp Fuller R B (1972) Design for the real world (p 22) London Thames and Hudson

Design Guide vom Wuppertal Insititut 4

inhabitat 5

TED 2010 Emily Pilloton Teaching design for change 6

Ansatz zur Foumlrderung von Schuumllern um mit smartem Design benachteilig-ten Gebieten neue Moumlglichkeiten zu geben

TED 2010 Eben bayer Are mus-h-rooms the new plastic 7

Eben Bayer erklaumlrt warum Pilze das neue nachhaltige Verpackungsmate-rial werden koumlnnen

TED 2010 Michael Pawlyn using naturersquos genius in architecture 8

Wie kann die Architektur von der Na-tur lernen um ressourceneffizienter und energieaumlrmer zu arbeiten

Seite 35 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design ActivismFuad-Luke A (2009) Design Ac-tivism Oxon Routledge

Nachhaltiges Design

Fuhs S Brocchi D Draser B et al (Hrsg) (2014) Die Geschichte des Nachhaltigen Designs Bad Hom-burg VAS

The Transition Companion

Hopkins R (2011) The Transition Companion Making Your Communi-ty More Resilient in Uncertain Times White River Junction VT Chelsea Green Publishing Company

Transition Design

Irwin T (2015) Transtion Design A Proposal for a New Area of Design Practice Study and Research Design and Culture Journal forthcoming July 2015

An Educational framework

Irwin T Tonkinwise C Kossoff G (2012) An Educational Framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon University

Tranformation of Society 9

Liedtke C Baedeker C Borelli LM (2015) Transformation Towards a Sustainable Society ndash Key Interventi-on Areas In Innov Ener Res

Value through less

Liedtke C Buhl J Ameli N (2013) Designing value through less by integrating sustainability strategies into lifestyles International Journal of Sustainable Design 2(2) 167-180

Transition Management Loorbach D (2007) Transition Ma-nagement New mode of governance for sustainable development Utrecht International Books

Sustainable Social Innovation 10

Manzini E (2007) Design Research for Sustainable Social Innovation Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Design Observer Group 11

Transformative Wissenschaft

Schneidewind U M Singer-Bro-dowski (2013) Transformative Wis-senschaft Klimawandel im deutschen Wissenschafts- und Hochschulsystem Metropolis 2013

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

The Design of Everyday Life

Shove E et al (2007) The Design of Everyday Life Berg London

Transformationsdesign Sommer B Welzer H (2014) Transformationsdesign Wege in eine zukunftsfaumlhige Moder-ne Muumlnchen oekom

Was ist Eco Design

Tischner U et al (2000) Was ist EcoDesign Ein Handbuch fuumlr oumlkolo-gische und oumlkonomische Gestaltung Verlag form praxis Frankfurt

Design for Transition 12

Tonkinwise C (2014) Design for Transition - From and to What

Weil Design die Welt veraumlndert

Von Borries F Fezer J (2013) Weil Design die Welt veraumlndert Texte zur Gestaltung Gestalten Verlag Berlin

Sustainable by Design

Walker S (2006) Sustainable by Design Explorations in Theory and Practice Earthscan London

brundtlandbericht

Weltkommission fuumlr Umwelt und Ent-wicklung (1987) Unsere gemeinsame Zukunft Brundtlandbericht Greven Eggenkamp Verlag

TED 2010 Dan Phillips Creative houses from reclaimed stuff 13

Beispiele fuumlr Haumluser aus recycelten Materialen

TED 2010 Mitchell Joachim Donrsquot build your home grow it 14

Der Stadtentwickler praumlsentiert wie eine nachhaltige Architektur auf Ba-sis von Pflanzenwachstum aussehen koumlnnte

Seite 36 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

flussen sie auch die oumlkosystemaren

Dienstleistungen Erhebliche 80 der

umweltauswirkungen eines Produktes

werden schon in der Entwurfsphase

festgelegt (Tischner et al 2000) Ein

transformatives und nachhaltiges Pro-

dukt oder eine Dienstleistung unter-

stuumltzt implizit individual- sozial- und

umweltvertraumlgliches Handeln bzw

macht Zielkonflikte sichtbar Es enthebt

den Nutzer nicht von jeglicher Verant-

wortung sondern hilft ihm diese zu

priorisieren und trainiert komplexe

resiliente Entscheidungsfindungen in

komplexen umwelten

Design hat nicht nur die Rolle des

schoumlnen Verhuumlllens Designer aumlstheti-

sieren natuumlrlich auch Gebrauchsgegen-

staumlnden ndash ein bedeutender faktor fuumlr

Wohlbefinden und Akzeptanz - doch

es ist fuumlr erfolgreiches Design (Timo-

thy Prestero wuumlrde sagen Design for

outcome ndash link TED-film) essentiell

bei der Gestaltung soziale und struk-

turelle Interaktionen und Anforderun-

gen miteinzubeziehen und dabei auch

die Grenzen unseres Oumlkosystems zu

beachten Eine komplexe Aufgabe die

einer ebenso komplexen Ausbildung

bedarf (vgl zb Massek 2015 Transiti-

on Design An Educational framework

for Advancing the Study and Design of

Sustainable Transitions Terry Irwin

Cameron Tonkinwise Gideon Kos-

soff 2015 School of Design Carnegie

Mellon university) Das nachhaltig-

keitsorientierte Transformationsdesign

waumlhlt nicht nur ressourcenleichte und

nicht toxische Materialien aus sondern

schafft auch Produkte oder Dienstleis-

tungskonzepte die fuumlr den Nutzer und

die Gesellschaft erstrebenswert sind

und diesen neue Moumlglichkeiten fuumlr

attraktive sowie nachhaltige Handlun-

gen bietet

In den letzten Jahren wurden be-

griffe wie Ecodesign oumlkologisches

Design Green Design Social Design

oder Sustainable Design immer mehr

etabliert sowohl in der fachdiskussion

als auch in der breiten Gesellschaft Die

Zielsetzung dieser neuen Designaus-

richtung ist es bdquomit einem intelligenten

Einsatz der verfuumlgbaren Ressourcen

einen moumlglichst groszligen Nutzen fuumlr

alle beteiligten Akteure (entlang der

Wertschoumlpfungskette) bei minimaler

umweltbelastung und unter sozial fai-

ren bedingungen zu erreichenldquo

(httpwwwecosignnetdie-ecosign

oekologie-designnachhaltiges-design

TischnerSchmidt-bleek 1995)

letztlich wurden dann diese Ansaumlt-

ze mit denen der Transitions- oder

Transformationsforschung und -um-

setzung verbunden Es geht also um

die Integration von Oumlkointelligenz und

Transitionsorientierung fuumlr eine nach-

haltige Entwicklung Diese drei begriffe

werden in der fachliteratur folgender-

maszligen definiert

Oumlkointelligente (=oumlko-effizien-

te) Guumlter sind Gegenstaumlnde Geraumlte

Gebaumlude und Infrastrukturen die bei

Minimierung von Material Energie

flaumlchenbedarf Abfall Transport Ver-

packung und gefaumlhrlichen Stoffen uumlber

den gesamten lebenszyklus hinweg

ndash von der Rohstoffgewinnung bis zum

Recycling ndash moumlglichst lange und moumlg-

lichst viel (unterschiedlichen an den

beduumlrfnissen des einzelnen Nutzers

gemessen) Nutzen erbringen (Schmidt-

bleek 2007 S 192) Oumlkointelligente

(=oumlko-effiziente) Dienstleistungen sind

die zweckdienliche bedarfsdeckung

unter Nutzung technischer Mittel mit

moumlglichst hoher Ressourcenprodukti-

vitaumlt und moumlglichst geringer Abgabe

gefaumlhrlicher Stoffe (Schmidt-bleek

2007 S 225)

Transition ist ein begriff der Trans-

formationsdiskussion und steht stark

im Zusammenhang mit Nachhaltiger

Entwicklung ndash haumlufig werden beide

begriffe sogar synonym verwandt Die

Definition beschreibt Transition als

nicht linearen systemischen Wandel

innerhalb einer Gesellschaft (loorbach

2007 SchneidewindSinger-brodowski

2013) Transitionen sind stufenweise

Uumlbergaumlnge von einem gesellschaftli-

chen Zustand in einen anderen zb die

Stufen die notwendig waren von einer

bdquoRaucherldquo-Gesellschaft im oumlffentli-

chen Raum mehr und mehr zu einer

bdquoNichtraucherldquo-Gesellschaft zu werden

Es geht dabei um interaktives explorie-

rendes lernen das System in dem wir

leben zu beschreiben und zu gestalten

mit der Moumlglichkeit aus fehlern zu

lernen und die Entscheidungspfade

gemeinsam entsprechend anzupassen

oder zu aumlndern Auch diese stehen eine

zentrale Aufgabe von Gestaltung

Nachhaltige Entwicklung ist eine bdquohellip

Entwicklung die die beduumlrfnisse der

Gegenwart befriedigt ohne zu riskie-

ren dass kuumlnftige Generationen ihre

eigenen beduumlrfnisse nicht befriedigen

koumlnnenldquo (Weltkommission fuumlr umwelt

und Entwicklung 1987 46)

Die Veraumlnderungsdynamik geht von

der etablierten Disziplin des Service

Designs aus und veraumlndert sich dann

in Zeit und Kontext uumlber ein Design

fuumlr soziale Innovationen bis hin zum

Transition Design Wobei sich Service

Design noch in existierenden soziooumlko-

nomischen und politischen Strukturen

Abgrenzung Der begriff der Transformation bezeichnet einen fundamentalen Veraumlnderungsprozess in jeglicher form waumlhrend hingegen die bezeichnung

Transition eher eine Veraumlnderung von einer Phase zu einer anderen Phase in einem Veraumlnderungsprozess beschreibt und damit etwas weniger grundlegend ist

Seite 37 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

bewegt geht es dem Design fuumlr soziale

Innovationen schon um das Veraumlndern

dieser Strukturen und setzt an neuen

oumlkonomischen Modellen an Dabei

werden soziale beduumlrfnisse besser

als durch bisherige loumlsungsansaumltze

adressiert was in sozialer Hinsicht zu

einem positiven Wandel beitraumlgt Tran-

sition Design geht noch einen Schritt

weiter und will radikal neue soziooumlko-

nomische und soziale Werte umsetzen

um so ein komplett neues Verstaumlndnis

von lebensstilen zu schaffen So be-

zieht Transition Design die Zusammen-

haumlnge von sozialen oumlkonomischen po-

litischen sowie oumlkologischen Systemen

mit ein und fuumlhrt so zu einem radikalen

sozialen und oumlkologischen Wandel

(Irwin T Tonkinwise C Kossoff

G Transition Design An Educational

framework for Advancing the Study

and Design of Sustainable Transitions

School of Design Carnegie Mellon

university)

Abbildung 3 zeigt diese Entwicklung

auf Die Gestaltung welche die In-

teraktion zwischen Menschen (sozial)

der gestalteten Welt und der umwelt

(bdquonatural worldldquo) miteinbezieht kann

mit dem begriff bdquoDesign for Interac-

tionsldquo umschrieben werden Gestalter

aus verschiedenen Disziplinen ob

Kommunikations- Produkt- oder Inter-

facedesigner arbeiten interdisziplinaumlr

in den drei fokusgebieten (bdquoDesign for

Serviceldquo bdquoDesign for Social Innovationldquo

und bdquoTransition Designldquo) Dabei bilden

die sozialen und oumlkologischen Rahmen-

bedingungen (bdquoNatural Worldldquo) den

uumlbergeordneten Kontext in welchem

sich alle Designprobleme und loumlsungen

bewegen Transition Design ist beson-

ders gut fuumlr die Erforschung komplexer

Systeme geeignet In der Analyse

von nachhaltigeren Produktions- und

Abb 1 Continuum of Design Approaches

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 24

Mature discipline

Designfor Service

Design within existing socio-economic amp political paradigms

Solutions reach users through many lsquotouch pointsrsquo over time through the design of expe-riences Solutions are based upon the observation and inter- pretation of usersrsquo behavior and needs within particular contexts Service design solutions aim to provide profit and benefits for the service provider and useful and desirable services for the user (consumer) Solutions are usually based within the business arena and existing dominant eco- no-mic paradigm

Developing discipline

Designfor Social Innovation

Design that challenges existing so-cio-economic amp political paradigms

Design that meets a social need more effectively than exis-ting solutions Solutions often leverage or lsquoamplifyrsquo exsiting under-utilized resources Social innovation is a lsquoco-designrsquo process in which design- ers work as facilitators and catalysts within transdisciplinary teams Solutions benefit multiple stakeholders and empower communi- ties to act in the public private com- mercial and non-profit sectors Design for social innovation represents design for emerging paradigms and alternative economic models and leads to significant positive social change

Emergent discipline

TransitionDesign

Design within radically new so-cio-economic amp political paradigms

Refers to design-led societal transition toward more sustain-able futures and the reconception of entire lifestyles It is based upon an under- standing of the interconnectedness and inter-dependency of social economic political and natural sys- tems Transition Design focuses on the need for lsquocosmopolitan localismrsquo a place-based lifestyle in which solutions to global problems are designed to be appropriate for local social and environmental conditions Transition Design challenges existing para- digms envisions new ones and leads to radical positive social and envi-ronmental change

Scale of time depth of engagement and context expand to include social amp environmental concerns

Seite 38 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpcampusburg-halledeid-neuwerk24-short-films-about-design

wp-contentuploadssites31201405design-research-nowpdf middot 2

httpwwwservice-design-networkorg middot 3 httpplaypenicomtekcsir

coza~acdceducationDr_Anvind_GupaLearners_Library_7_March_2007

Resourcesbooksdesignvictorpdf middot 4 httpwupperinstorgawias

ad2222 middot 5 httpinhabitatcomtagsustainable-design middot 6 httpwww

tedcomtalksemily_pilloton_teaching_design_for_changelanguage=en

middot 7 httpwwwtedcomtalkseben_bayer_are_mushrooms_the_

new_plasticlanguage=en middot 8 httpswwwtedcomtalksmichael_

pawlyn_using_nature_s_genius_in_architecture middot 9 httpsepub

wupperinstorgfiles60086008_Liedtkepdf middot 10 httpcampusburg-

halledeid-neuwerk24-short-films-about-designwp-contentuploads

sites31201405design-research-nowpdf middot 11 httpdesignobserver

comfeaturesmall-local-open-and-connected-resilient-systems-and-

sustainable-qualities37670 middot 12 httpswwwacademiaedu11796491

Design_for_Transition_-_from_and_to_what middot 13 httpswwwtedcom

talksdan_phillips_creative_houses_from_reclaimed_stufflanguage=en middot 14

httpswwwtedcomtalksmitchell_joachim_don_t_build_your_home_

grow_itlanguage=en

Abb 4 Design for Interactions

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 26

Designedbuilt World

ProductsCommunications and Environments

Design Sub-Disciplines Context of All DesignAreas of Design focus

Design for Interactions

Natural WorldDesign forService

Moderate changeExisting paradigms and systems

Design forSocial Innovation

Significant changeEmerging paradigms and systems

Transition Design

Radical changeFuture paradigms and systems

Konsummustern werden die alltaumlgli-

chen Handlungsmuster und -strukturen

(lebens- und Arbeitswelten) alltaumlg-

lichen Praktiken (lebensstilanalysen)

sowie die Kommunikation zwischen

den Subsystemen analysiert

Daruumlber hinaus bietet der Transi-

tion-Design-Ansatz in Verbindung mit

Handlungsmodellen fuumlr nachhaltiges

Produzieren und Konsumieren die

Moumlglichkeit realitaumltsnah moumlgliche

Models of Change zu erforschen fuumlr

diesen Zweck werden die Ansaumltze der

modernen Verbraucherforschung (li-

ving-lab-Ansatz Transformationstheo-

rien lebensstiltypen) sowie der

Entwicklung von unternehmenskultur

mit dem Ansatz des Transition Design

verbunden

erstellt von

bull Prof Dr Christa Liedtke

bull Dr Maria J Welfens

bull Hannah Fink

in Zusammenarbeit mit

bull Dr Alexandra Buumlttgen

bull Sarah Reddig

bull Christoph Tochtrop

Stand 16062016

Wuppertal Institut fuumlr Klima umwelt Energie

Doumlppersberg 19

42103 Wuppertal

Deutschland

Postfach 100480

42004 Wuppertal

Page 29: Crashkurs Nachhaltigkeit: eine multimediale Uebersicht · Institut für Klima, ... Eine differenzierte Ausarbeitung von Megatrends listet die European Envi-ronment Agency, ... Welt

Seite 29 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

- Reduktion von Material- und

Energieintensitaumlt sowie der Emissi-

on- und Abfallmengen von Produkti-

on- und Konsumaktivitaumlten

- foumlrderung des Wandels zu energie-

und materialeichten Konsummustern

ohne Verzicht auf lebensqualitaumlt

Data

LCA data (including data for carbon and water footprint exposure and hazard data etc)

Life Cycle Approaches

LCA Carbon and water footprint material flow accounting risk assessment social LCA Life cycle costing

Life cycle sustainability assessment etc

Programmes and activities

Design for environment eco-labelsgreen procurement recycling design for

sustainability sustainable procurement etc

Life cycle

management systemsand sustainable consumption

and production policies

Sustainability

Abb 2 Holistischer Systemansatz zu nachhaltigen Produktions-Konsumsysteme (uNEP 2015a S 41)

Quelle Eigene Darstellung

Anwendung des lebenszyklusansat-

zes unter beruumlcksichtigung der Aus-

wirkungen auf die umwelt von allen

Phasen der Produktions- und Kons-

umprozesse

Strategisches Vorgehen gegen

Reboundeffekte (Kompensation der

Efffizienzgewinne durch steigenden

Konsum)

Auf globaler Ebene wird die Proble-

matik der nachhaltigeren Produktions-

und Konsummuster vorrangig von den

Vereinten Nationen (uN) und ihren

unterorganisationen wie etwa der

Commission on Sustainable Develop-

ment (CSD) und dem united Nations

Environment Programme (uNEP)

sowie von weiteren internationalen

organisationen wie der organisation

Politische Umsetzung der Strategien und Maszlignahmen zu Nachhaltigem Produzieren und Konsumieren

Welt

2015 UN Vollversammlung verabschiedete Ziele fuumlr nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals- SDGacutes siehe httpwwwforu-muedewp-contentuploads201507SDG-Factsheet_FUEpdf Ziel 12 lautet bdquoFuumlr nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgenldquo Die SDGs sollen ab 2016 bis 2030 verwirklicht werden Sie bilden ndash gemeinsam mit Umsetzungsmaszlignahmen Indikatoren zur Fortschritts-messung sowie Uumlberpruumlfungsmechanismen ndash die so genannte Post-2015-Agenda

Seite 30 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Europaumlische Union

2012 EU-Direktive zur Erhoumlhung der Energieeffizienz (Energy Efficiency Directive) gezielt auf die Einfuumlhrung von Maszlignahmen zur Erreichung von 20-Erhoumlhung der Energieeffizienz bis zum Jahr 2020 in den Laumlndern der Europaumlischen Union

2010 Europa 2020-Wirtschaftsprogramm gezielt auf ein bdquointelligentes nachhaltiges und integratives Wachstumldquo und eine bessere Koordinie-rung der nationalen und europaumlischen Wirtschaft bis zum Jahr 2020

2009

Oumlkodesign-Richtlinie der EU (2009125EG) die die Anforderungen an die umweltgerechte Gestaltung energieverbrauchsrelevanter Produkte (Energy-related Products ErP) formuliert

2008 Aktionsplan der EU-Kommission zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren und zu Industriepolitik Der Aktionsplan zielte auf die Foumlrderung von Innovationen zu nachhaltigeren Produktion und der Nachfrage nach nachhaltigeren Guumltern und Dienstleistungen

2012 Konferenz der Vereinten Nationen uumlber nachhaltige Entwicklung (Rio+20) - Festlegung des Konsultationsprozesses zu den Zielen nachhaltiger Entwicklung

Beschluss zu 10 Jahresprogramm zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (10 Year Framework of Programmes 10YFP) ge-zielt auf eine weltweite verstaumlrkte Einfuumlhrung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmuster

2005 Gruumlndung des UNEP-Center for Sustainable Production and Consumption (siehe wwwscp-centreorg) am Wuppertal Institut als Hausinstitut der Vereinten Nationen den Marrakesch-Prozess zu unterstuumltzen2003

2003 Internationales Expertentreffen in Marrakesch (vgl wwwunorgesasustdevsdissuesconsumptionmarrakechhtm) organisiert von den Vereinten Nationen Start des sog bdquoMarrakesch-Prozessesldquo koordiniert durch das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und die Abteilung fuumlr wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten der Vereinten Nationen (UN-DESA)

2002 Der zweite Weltgipfel fuumlr Nachhaltige Entwicklung (WSSD) 2002 in Johannesburg das beschlossene Umsetzungsprogramm (bdquoPlan of Implementationldquo) widmet dem Uumlbergang zu nachhaltigeren Konsum- und Produktionsmustern ein eigenes Kapitel in dem wichtige Ansatzpunkte fuumlr die Umsetzung wie Monitoring Life-Cycle-Analysis Oumlkoeffizienzprogramme Indikatoren zielgruppenspezifische Informations- und Aufklaumlrungsprogramme hervorgehoben werden

1995 Gruumlndung der Kommission fuumlr Nachhaltige Entwicklung (Commission on Sustainable Development - CSD) der Vereinten Nationen Ausarbeitung des Internationalen Arbeitsprogramms zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (bdquoInternational Work Programme on Changing Consumption and Production)

1992 Erster Weltgipfel zu Nachhaltiger Entwicklung in Rio de Janeiro Der Kapitel 4 des Abschlussdokuments bdquoAgenda 21 bdquoVeraumlnderung der Konsumgewohnheitenldquo adressiert zwei Themenbereiche bdquoUumlberkonsum von Ressourcenldquo und bdquo(Negative) Effekte des Konsumen-tenverhaltensldquo die bis heute im Zentrum der globalen Debatte um Konsum- und Produktionsmuster stehen

Seite 31 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2006 Verabschiedung neuer angepassten Version der Nachhaltigkeitsstrategie die konkrete Zielsetzungen und Maszlignahmen fuumlr prioritaumlre Bereiche wie Klimawandel nachhaltige Produktion und nachhaltiger Konsum Demografie Migration gesellschaftliche Integration ua benennt

2001 Erste EU-Nachhaltigkeitsstrategie gezielt auf Verbesserung der Lebensqualitaumlt heutiger und zukuumlnftiger Generationen

Gruumlnbuch der Europaumlischen Kommission zur Integrierten Produktpolitik mit den Schwerpunkten oumlkologische Gestaltung von Produkten Bedeutung der Preisbildung und Konsumentenentscheidungen

1993 Einfuumlhrung des EU-Oumlko-Audits (Eco- Management and Audit Scheme (EMAS) EMAS-Verordnung adressiert die Eigenverantwortung der Wirtschaft bei der Bewaumlltigung ihrer direkten und indirekten Umweltauswirkungen

1992 Einfuumlhrung des freiwilligen Europaumlischen Umweltzeichens (kurz Euroblume bzw EU-Ecolabel) zur Kennzeichnung von Verbraucherpro-dukten und Dienstleistungen (Verordnung EWG 880) gekennzeichnet werden Konsumguumlter die sich durch besondere Umweltvertraumlglich-keit und vergleichsweise geringe Gesundheitsbelastung auszeichnen Die Auszeichnung wird eigenverantwortlich durch nationale Institute der teilnehmenden Laumlnder vergeben

Deutschland

2015 Anfang des politischen Dialogprozesses zur Umsetzung der Ziele nachhaltiger Entwicklung (Sustainable Development Goals)

2014 Kabinettsbeschluss der Bundesregierung uumlber die Nationale Nachhaltigkeitsstrategie die einen bdquowesentlicher Rahmenldquo fuumlr die Umsetzung der SDGs in Deutschland werden soll

2008 Gruumlndung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises der den Wandel zu einer nachhaltigen Gesellschaft unterstuumltzt die relevanten Akteure aus Wirtschaft Kommunen und Forschung in nachhaltigem Handeln bestaumlrkt und dazu beitraumlgt die Grundsaumltze nachhaltiger Entwicklung in der oumlffentlichen Wahrnehmung staumlrker zu verankern

2004 Start eines langfristigen bdquoNationalen Dialogprozesses zur Weiterentwicklung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmusterldquo an dem Akteure aus Politik Wirtschaft Wissenschaft und Zivilgesellschaft in den Dialog bringt Die Initiative wird durch das Bundesumweltministe-rium und das Umweltbundesamt koordiniert

2002

Deutsche Nationale Nachhaltigkeitsstrategie ndash beschlossen von der Bundesregierung wird in den naumlchsten Jahren mehrere Male uumlberar-beitet und an die aktuellen Trendentwicklungen angepasst

Seite 32 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2001 Berufung des Rates fuumlr Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung mit dem Ziel Beitraumlge zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln In diesem Rahmen beschaumlftigt sich der Rat mit der Problematik des nachhaltigen Konsums (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_Maerz_2010_01pdf) und auch eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr Unternehmen (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaRNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Janu-ar_2012pdf)

Die Entwicklung von nachhaltigeren Produktions- und Konsummustern wird in Deutschland von weiteren Institutionen gefoumlrdert und aktiv unterstuumlzt Dazu gehoumlren ua Netzwerke zu Verbraucherforschung in Bund und einigen Laumlndern

- Foumlrderprogramme der sozialoumlkologischen Forschung des BMBFacutes httpwwwfonadede19711 - Sachverstaumlndigerrat fuumlr Verbraucherfragen httpwwwsvr-verbraucherfragende - Deutscher Nachhaltigkeitspreis (httpswwwnachhaltigkeitspreisde)

1997 Im Jahr 1997 begann das von den beiden Institutionen initiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur Fundierung und Evaluierung nachhaltige-rer Konsummuster und Verhaltensstileldquo

1993 In Deutschland wurde bereits vor 1993 von einzelnen Wissenschaftlern auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffizienz und die Rolle nach-haltigeren Produzierens und Konsumierens wie des Designs fuumlr eine nachhaltige Entwicklung hingewiesen (von WeizsaumlckerLovinsLovins 1995 Schmidt-Bleek 1994) Das Bundesumweltministerium (BMU) und das Umweltbundesamt (UBA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre eine breite gesellschaftliche Debatte zu diesem Thema

Economic Co-operation and Develop-

ment (oECD) getragen Die CSD

der Vereinten Nationen wurde nach

dem uN-Weltgipfel in Rio de Janeiro

1993 gegruumlndet um die umsetzung

der Agenda 21 voranzutreiben Die

Kommission hatte bereits zu beginn

das Themenfeld bdquoKonsum- und Produk-

tionsmusterldquo zu ihrem Arbeitsschwer-

punkt erklaumlrt In folge dessen wurde

im Jahr 1995 das bdquoInternational Work

Programme on Changing Consumption

and Production Patternsldquo (IWPCCPP)

verabschiedet Zu den Hauptaufgaben

des Programms gehoumlren

die Identifikation der politischen

Implikationen von Konsumtrends und

Produktionsmustern

die Revision von uN-Richtlinien fuumlr

den Konsumentenschutz sowie

die Evaluation der Effektivitaumlt von

politischen Maszlignahmen die auf die

Aumlnderung von Konsum- und Produkti-

onsmustern zielen

In Deutschland wurde bereits vor

1993 von einzelnen Wissenschaftlern

auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffi-

zienz und die Rolle nachhaltigeren Pro-

duzierens und Konsumierens wie des

Designs fuumlr eine nachhaltige Entwick-

lung hingewiesen (von Weizsaumlcker

lovinslovins 1995 Schmidt-bleek

1994) Das bundesumweltministerium

(bMu) und das umweltbundesamt

(ubA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre

eine breite gesellschaftliche Debatte zu

diesem Thema Im Jahr 1997 begann

das von den beiden Institutionen ini-

tiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur

fundierung und Evaluierung nachhal-

tigerer Konsummuster und Verhaltens-

stileldquo Die TeilnehmerInnen dieses Pro-

gramms haben sich im Jahr 2000 in der

so genannten bdquoTutzinger Erklaumlrungldquo

auf eine Allianz fuumlr einen nachhaltige-

ren Konsum verstaumlndigt Ebenfalls im

Jahr 2000 richtete die bundesregierung

einen bdquoStaatssekretaumlrsausschuss fuumlr

Nachhaltige Entwicklungldquo ein Ein Jahr

spaumlter wurde der bdquoRat fuumlr Nachhaltige

Entwicklungldquo gegruumlndet der sich ua

intensiv mit der Problematik des Kons-

ums (httpwwwnachhaltigkeitsrat

deuploadsmediabroschuere_Kons-

um_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf) aber eben auch

eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr

unternehmen (wwwnachhaltigkeits-

Seite 33 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

ratdeuploadsmediaRNE_Der_Deut-

sche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_tex-

te_Nr_41_Januar_2012pdf)

Durch den Impuls des WSSD in

Johannesburg griffen 2004 das bundes-

umweltministerium und das umwelt-

bundesamt die Herausforderung auf

und initiierten in Deutschland einen

langfristigen bdquoNationalen Dialogprozess

zur Weiterentwicklung nachhaltiger

Konsum- und Produktionsmusterldquo der

Akteure aus Politik Wirtschaft Wis-

senschaft und Zivilgesellschaft in den

Dialog bringt

Die Entwicklung von Nachhaltigeren

Produktions- und Konsummustern wird

in Deutschland von weiteren Instituti-

onen gefoumlrdert und aktiv unterstuumltzt

Dazu gehoumlren ua

Netzwerke zu Verbraucherforschung

in bund und einigen laumlndern

foumlrderprogramme der sozialoumlkolo-

gischen forschung des bMbf (http

wwwfonadede19711)

Sachverstaumlndigenrat fuumlr Verbrau-

cherfragen

(wwwsvr-verbraucherfragende)

Deutscher Nachhaltigkeitspreis

(wwwnachhaltigkeitspreisde)

1 httpwwwmdpicom2079-927633488htm middot 2 httpwwwunepfr

scpmarrakech middot 3 httpeceuropaeuenvironmenteussdescp_enhtm

middot 4 httpwwwnrg4sdorgunep-post-2015-briefing-notes middot 5 http

wwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-indicators-

future-sdgs middot 6 httpwwwfood-scpeu middot 7 httpswwwyoutubecom

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httpswwwpik-potsdamdeaktuellespressemitteilungenarchiv2009

planetarische-grenzen-ein-sicherer-handlungsraum-fuer-die- middot 10 https

sustainabledevelopmentunorgpage=viewampnr=1951amptype=400ampmenu=35 middot

11 httpwwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-

indicators-future-sdgs middot 12 httpswwwnachhaltigkeitsratdefileadmin_

migratedmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf middot 13 httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmedia

RNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Januar_2012

pdf middot 14 httpwwwforum-fuer-verantwortungdepublikationenkonsum

middot 15 httpwwwtedcomtalkstim_jackson_s_economic_reality_

checklanguage=en middot 16 httpswwwyoutubecomwatchv=hQ73hv8GGSQ

middot 17 httpwwwwas-bewegtorg

Wie die oben dargestellte Entwick-

lung zeigt sind in der Zwischenzeit

Strategien und Maszlignahmen zur

umsetzung nachhaltiger Produktions-

und Konsummuster auf allen Ebenen

etabliert Eine nachhaltigere Gestaltung

der Wertschoumlpfungsketten von Pro-

dukten und Dienstleistungen setzt sich

immer mehr durch nachhaltige Guumlter

werden auch immer oumlfter von der

Gesellschaft nachgefragt Es wurden

sowohl Instrumente fuumlr die umsetzung

nachhaltigeren Produktionsmuster (wie

zb Oumlko-Audit Effizienzstandards) wie

auch zur unterstuumltzung von nachhalti-

geren Konsummustern (wie oumlko-label

gesellschaftliche Dialogprozesse)

entwickelt Das schafft groszlige Entwick-

lungspotenziale fuumlr Designer die die

oumlkologischen Anspruumlche erfuumlllen koumln-

nen indem sie zukunftfaumlhige Produkt-

Dienstleistungssysteme gestalten die

bei den moumlglichst kleinem Resoourcen-

verbrauch den von Kunden gewuumlnsch-

ten Nutzen stiften

claudiabo
Hervorheben

Seite 34 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design undNachhaltigkeit

Nachhaltige Entwicklung ist

eine grundlegend gestalterische

Aufgabe mit der Zielsetzung die

bestehenden Produktions- und

Konsumsysteme energie- und res-

sourceneffizienter zu entwickeln

Waumlhrend das ldquokonventionelle

Designrdquo Produkte entwirft und

dadurch Lebensstile vorgibt wer-

den in den neuen Ansaumltzen (wie

zb bdquoHuman Centered Designldquo

bdquopartizipatives Designldquo oder bdquoDe-

sign Activismldquo) die Verbraucher zu

Mitgestaltern (siehe ua fuad-

Luke A (2009) fuhs S brocchi

D Draser b et al (Hrsg) (2014))

Diese neue Designausrichtung

die sich unter dem begriff bdquoTrans-

formationsdesignldquo verbirgt (siehe

dazu Irwin T Tonkinwise C

Kossoff G (2012) SommerWel-

zer (2014)) beruht auf integrierten

Kompetenzen des Produkt-Servi-

ce- Social- und Kommunikations-

design und verbindet diese mit

einem nachhaltigen Transforma-

tions- wie Innovationsmanage-

ment

Design ist immer transformativ Egal

ob wir unser Handy benutzen ein buch

lesen eine Werbung anschauen oder

einen fahrkartenautomaten benutzen

die Nutzung spezifischer Produkte

Services sowie von Kommunikation

beeinflusst unsere Handlungen und

verdeutlicht gleichzeitig unsere eigene

Haltung unser Denken unsere kultu-

rellen Muster wie auch unsere Wuumln-

sche und Vorstellungen materialisieren

sich in Produkten Infrastrukturen und

Dienstleistungen und umgekehrt

Wir kaufen Produkte die uns einen so-

zialen Status geben ndash dabei wird nicht

nur der Status sondern auch Struktur

Sicherheit oder Identitaumlt vermittelt

Sie de-codieren uns und unsere Ge-

sellschaft

Die Gestaltung der materiellen basis

ndash das sind Produkte und Infrastruktu-

ren - unserer emotionalen wie auch

Grund-bedarfe greifen ineinander und

sind Ziel und Aufgabe von Design sie

sind Teil jeglicher Veraumlnderungsprozes-

se Damit ruumlckt Design in das Zentrum

gesellschaftlicher Entwicklungspro-

zesse Gleichzeitig nutzen und beein-

Change by design

Brown T (2009) Change by design How Design Thinking Transforms Organizations and Inspires Innovati-on HarperCollins

Developing Theories

Doordan D (2013) Developing Theories for Sustainable Design In Stuart Walker and Jaques Giard (eds) The Handbook of Design for Sustainability Bloomsbury London

Speculative Everything

Dunne A Raby F (2013) Specula-tive Everything Design Fiction and Social Dreaming pp 1ndash9 Cam-bridge MA The MIT Press

Design Research for Sustainable Social Innovation 1

Manzini E (2007) ldquoDesign Research for Sustainable Social Innovationrdquo Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Service Design Network (2014) What is Service Design 2

Design for the real world 3

Papanek V amp Fuller R B (1972) Design for the real world (p 22) London Thames and Hudson

Design Guide vom Wuppertal Insititut 4

inhabitat 5

TED 2010 Emily Pilloton Teaching design for change 6

Ansatz zur Foumlrderung von Schuumllern um mit smartem Design benachteilig-ten Gebieten neue Moumlglichkeiten zu geben

TED 2010 Eben bayer Are mus-h-rooms the new plastic 7

Eben Bayer erklaumlrt warum Pilze das neue nachhaltige Verpackungsmate-rial werden koumlnnen

TED 2010 Michael Pawlyn using naturersquos genius in architecture 8

Wie kann die Architektur von der Na-tur lernen um ressourceneffizienter und energieaumlrmer zu arbeiten

Seite 35 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design ActivismFuad-Luke A (2009) Design Ac-tivism Oxon Routledge

Nachhaltiges Design

Fuhs S Brocchi D Draser B et al (Hrsg) (2014) Die Geschichte des Nachhaltigen Designs Bad Hom-burg VAS

The Transition Companion

Hopkins R (2011) The Transition Companion Making Your Communi-ty More Resilient in Uncertain Times White River Junction VT Chelsea Green Publishing Company

Transition Design

Irwin T (2015) Transtion Design A Proposal for a New Area of Design Practice Study and Research Design and Culture Journal forthcoming July 2015

An Educational framework

Irwin T Tonkinwise C Kossoff G (2012) An Educational Framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon University

Tranformation of Society 9

Liedtke C Baedeker C Borelli LM (2015) Transformation Towards a Sustainable Society ndash Key Interventi-on Areas In Innov Ener Res

Value through less

Liedtke C Buhl J Ameli N (2013) Designing value through less by integrating sustainability strategies into lifestyles International Journal of Sustainable Design 2(2) 167-180

Transition Management Loorbach D (2007) Transition Ma-nagement New mode of governance for sustainable development Utrecht International Books

Sustainable Social Innovation 10

Manzini E (2007) Design Research for Sustainable Social Innovation Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Design Observer Group 11

Transformative Wissenschaft

Schneidewind U M Singer-Bro-dowski (2013) Transformative Wis-senschaft Klimawandel im deutschen Wissenschafts- und Hochschulsystem Metropolis 2013

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

The Design of Everyday Life

Shove E et al (2007) The Design of Everyday Life Berg London

Transformationsdesign Sommer B Welzer H (2014) Transformationsdesign Wege in eine zukunftsfaumlhige Moder-ne Muumlnchen oekom

Was ist Eco Design

Tischner U et al (2000) Was ist EcoDesign Ein Handbuch fuumlr oumlkolo-gische und oumlkonomische Gestaltung Verlag form praxis Frankfurt

Design for Transition 12

Tonkinwise C (2014) Design for Transition - From and to What

Weil Design die Welt veraumlndert

Von Borries F Fezer J (2013) Weil Design die Welt veraumlndert Texte zur Gestaltung Gestalten Verlag Berlin

Sustainable by Design

Walker S (2006) Sustainable by Design Explorations in Theory and Practice Earthscan London

brundtlandbericht

Weltkommission fuumlr Umwelt und Ent-wicklung (1987) Unsere gemeinsame Zukunft Brundtlandbericht Greven Eggenkamp Verlag

TED 2010 Dan Phillips Creative houses from reclaimed stuff 13

Beispiele fuumlr Haumluser aus recycelten Materialen

TED 2010 Mitchell Joachim Donrsquot build your home grow it 14

Der Stadtentwickler praumlsentiert wie eine nachhaltige Architektur auf Ba-sis von Pflanzenwachstum aussehen koumlnnte

Seite 36 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

flussen sie auch die oumlkosystemaren

Dienstleistungen Erhebliche 80 der

umweltauswirkungen eines Produktes

werden schon in der Entwurfsphase

festgelegt (Tischner et al 2000) Ein

transformatives und nachhaltiges Pro-

dukt oder eine Dienstleistung unter-

stuumltzt implizit individual- sozial- und

umweltvertraumlgliches Handeln bzw

macht Zielkonflikte sichtbar Es enthebt

den Nutzer nicht von jeglicher Verant-

wortung sondern hilft ihm diese zu

priorisieren und trainiert komplexe

resiliente Entscheidungsfindungen in

komplexen umwelten

Design hat nicht nur die Rolle des

schoumlnen Verhuumlllens Designer aumlstheti-

sieren natuumlrlich auch Gebrauchsgegen-

staumlnden ndash ein bedeutender faktor fuumlr

Wohlbefinden und Akzeptanz - doch

es ist fuumlr erfolgreiches Design (Timo-

thy Prestero wuumlrde sagen Design for

outcome ndash link TED-film) essentiell

bei der Gestaltung soziale und struk-

turelle Interaktionen und Anforderun-

gen miteinzubeziehen und dabei auch

die Grenzen unseres Oumlkosystems zu

beachten Eine komplexe Aufgabe die

einer ebenso komplexen Ausbildung

bedarf (vgl zb Massek 2015 Transiti-

on Design An Educational framework

for Advancing the Study and Design of

Sustainable Transitions Terry Irwin

Cameron Tonkinwise Gideon Kos-

soff 2015 School of Design Carnegie

Mellon university) Das nachhaltig-

keitsorientierte Transformationsdesign

waumlhlt nicht nur ressourcenleichte und

nicht toxische Materialien aus sondern

schafft auch Produkte oder Dienstleis-

tungskonzepte die fuumlr den Nutzer und

die Gesellschaft erstrebenswert sind

und diesen neue Moumlglichkeiten fuumlr

attraktive sowie nachhaltige Handlun-

gen bietet

In den letzten Jahren wurden be-

griffe wie Ecodesign oumlkologisches

Design Green Design Social Design

oder Sustainable Design immer mehr

etabliert sowohl in der fachdiskussion

als auch in der breiten Gesellschaft Die

Zielsetzung dieser neuen Designaus-

richtung ist es bdquomit einem intelligenten

Einsatz der verfuumlgbaren Ressourcen

einen moumlglichst groszligen Nutzen fuumlr

alle beteiligten Akteure (entlang der

Wertschoumlpfungskette) bei minimaler

umweltbelastung und unter sozial fai-

ren bedingungen zu erreichenldquo

(httpwwwecosignnetdie-ecosign

oekologie-designnachhaltiges-design

TischnerSchmidt-bleek 1995)

letztlich wurden dann diese Ansaumlt-

ze mit denen der Transitions- oder

Transformationsforschung und -um-

setzung verbunden Es geht also um

die Integration von Oumlkointelligenz und

Transitionsorientierung fuumlr eine nach-

haltige Entwicklung Diese drei begriffe

werden in der fachliteratur folgender-

maszligen definiert

Oumlkointelligente (=oumlko-effizien-

te) Guumlter sind Gegenstaumlnde Geraumlte

Gebaumlude und Infrastrukturen die bei

Minimierung von Material Energie

flaumlchenbedarf Abfall Transport Ver-

packung und gefaumlhrlichen Stoffen uumlber

den gesamten lebenszyklus hinweg

ndash von der Rohstoffgewinnung bis zum

Recycling ndash moumlglichst lange und moumlg-

lichst viel (unterschiedlichen an den

beduumlrfnissen des einzelnen Nutzers

gemessen) Nutzen erbringen (Schmidt-

bleek 2007 S 192) Oumlkointelligente

(=oumlko-effiziente) Dienstleistungen sind

die zweckdienliche bedarfsdeckung

unter Nutzung technischer Mittel mit

moumlglichst hoher Ressourcenprodukti-

vitaumlt und moumlglichst geringer Abgabe

gefaumlhrlicher Stoffe (Schmidt-bleek

2007 S 225)

Transition ist ein begriff der Trans-

formationsdiskussion und steht stark

im Zusammenhang mit Nachhaltiger

Entwicklung ndash haumlufig werden beide

begriffe sogar synonym verwandt Die

Definition beschreibt Transition als

nicht linearen systemischen Wandel

innerhalb einer Gesellschaft (loorbach

2007 SchneidewindSinger-brodowski

2013) Transitionen sind stufenweise

Uumlbergaumlnge von einem gesellschaftli-

chen Zustand in einen anderen zb die

Stufen die notwendig waren von einer

bdquoRaucherldquo-Gesellschaft im oumlffentli-

chen Raum mehr und mehr zu einer

bdquoNichtraucherldquo-Gesellschaft zu werden

Es geht dabei um interaktives explorie-

rendes lernen das System in dem wir

leben zu beschreiben und zu gestalten

mit der Moumlglichkeit aus fehlern zu

lernen und die Entscheidungspfade

gemeinsam entsprechend anzupassen

oder zu aumlndern Auch diese stehen eine

zentrale Aufgabe von Gestaltung

Nachhaltige Entwicklung ist eine bdquohellip

Entwicklung die die beduumlrfnisse der

Gegenwart befriedigt ohne zu riskie-

ren dass kuumlnftige Generationen ihre

eigenen beduumlrfnisse nicht befriedigen

koumlnnenldquo (Weltkommission fuumlr umwelt

und Entwicklung 1987 46)

Die Veraumlnderungsdynamik geht von

der etablierten Disziplin des Service

Designs aus und veraumlndert sich dann

in Zeit und Kontext uumlber ein Design

fuumlr soziale Innovationen bis hin zum

Transition Design Wobei sich Service

Design noch in existierenden soziooumlko-

nomischen und politischen Strukturen

Abgrenzung Der begriff der Transformation bezeichnet einen fundamentalen Veraumlnderungsprozess in jeglicher form waumlhrend hingegen die bezeichnung

Transition eher eine Veraumlnderung von einer Phase zu einer anderen Phase in einem Veraumlnderungsprozess beschreibt und damit etwas weniger grundlegend ist

Seite 37 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

bewegt geht es dem Design fuumlr soziale

Innovationen schon um das Veraumlndern

dieser Strukturen und setzt an neuen

oumlkonomischen Modellen an Dabei

werden soziale beduumlrfnisse besser

als durch bisherige loumlsungsansaumltze

adressiert was in sozialer Hinsicht zu

einem positiven Wandel beitraumlgt Tran-

sition Design geht noch einen Schritt

weiter und will radikal neue soziooumlko-

nomische und soziale Werte umsetzen

um so ein komplett neues Verstaumlndnis

von lebensstilen zu schaffen So be-

zieht Transition Design die Zusammen-

haumlnge von sozialen oumlkonomischen po-

litischen sowie oumlkologischen Systemen

mit ein und fuumlhrt so zu einem radikalen

sozialen und oumlkologischen Wandel

(Irwin T Tonkinwise C Kossoff

G Transition Design An Educational

framework for Advancing the Study

and Design of Sustainable Transitions

School of Design Carnegie Mellon

university)

Abbildung 3 zeigt diese Entwicklung

auf Die Gestaltung welche die In-

teraktion zwischen Menschen (sozial)

der gestalteten Welt und der umwelt

(bdquonatural worldldquo) miteinbezieht kann

mit dem begriff bdquoDesign for Interac-

tionsldquo umschrieben werden Gestalter

aus verschiedenen Disziplinen ob

Kommunikations- Produkt- oder Inter-

facedesigner arbeiten interdisziplinaumlr

in den drei fokusgebieten (bdquoDesign for

Serviceldquo bdquoDesign for Social Innovationldquo

und bdquoTransition Designldquo) Dabei bilden

die sozialen und oumlkologischen Rahmen-

bedingungen (bdquoNatural Worldldquo) den

uumlbergeordneten Kontext in welchem

sich alle Designprobleme und loumlsungen

bewegen Transition Design ist beson-

ders gut fuumlr die Erforschung komplexer

Systeme geeignet In der Analyse

von nachhaltigeren Produktions- und

Abb 1 Continuum of Design Approaches

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 24

Mature discipline

Designfor Service

Design within existing socio-economic amp political paradigms

Solutions reach users through many lsquotouch pointsrsquo over time through the design of expe-riences Solutions are based upon the observation and inter- pretation of usersrsquo behavior and needs within particular contexts Service design solutions aim to provide profit and benefits for the service provider and useful and desirable services for the user (consumer) Solutions are usually based within the business arena and existing dominant eco- no-mic paradigm

Developing discipline

Designfor Social Innovation

Design that challenges existing so-cio-economic amp political paradigms

Design that meets a social need more effectively than exis-ting solutions Solutions often leverage or lsquoamplifyrsquo exsiting under-utilized resources Social innovation is a lsquoco-designrsquo process in which design- ers work as facilitators and catalysts within transdisciplinary teams Solutions benefit multiple stakeholders and empower communi- ties to act in the public private com- mercial and non-profit sectors Design for social innovation represents design for emerging paradigms and alternative economic models and leads to significant positive social change

Emergent discipline

TransitionDesign

Design within radically new so-cio-economic amp political paradigms

Refers to design-led societal transition toward more sustain-able futures and the reconception of entire lifestyles It is based upon an under- standing of the interconnectedness and inter-dependency of social economic political and natural sys- tems Transition Design focuses on the need for lsquocosmopolitan localismrsquo a place-based lifestyle in which solutions to global problems are designed to be appropriate for local social and environmental conditions Transition Design challenges existing para- digms envisions new ones and leads to radical positive social and envi-ronmental change

Scale of time depth of engagement and context expand to include social amp environmental concerns

Seite 38 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpcampusburg-halledeid-neuwerk24-short-films-about-design

wp-contentuploadssites31201405design-research-nowpdf middot 2

httpwwwservice-design-networkorg middot 3 httpplaypenicomtekcsir

coza~acdceducationDr_Anvind_GupaLearners_Library_7_March_2007

Resourcesbooksdesignvictorpdf middot 4 httpwupperinstorgawias

ad2222 middot 5 httpinhabitatcomtagsustainable-design middot 6 httpwww

tedcomtalksemily_pilloton_teaching_design_for_changelanguage=en

middot 7 httpwwwtedcomtalkseben_bayer_are_mushrooms_the_

new_plasticlanguage=en middot 8 httpswwwtedcomtalksmichael_

pawlyn_using_nature_s_genius_in_architecture middot 9 httpsepub

wupperinstorgfiles60086008_Liedtkepdf middot 10 httpcampusburg-

halledeid-neuwerk24-short-films-about-designwp-contentuploads

sites31201405design-research-nowpdf middot 11 httpdesignobserver

comfeaturesmall-local-open-and-connected-resilient-systems-and-

sustainable-qualities37670 middot 12 httpswwwacademiaedu11796491

Design_for_Transition_-_from_and_to_what middot 13 httpswwwtedcom

talksdan_phillips_creative_houses_from_reclaimed_stufflanguage=en middot 14

httpswwwtedcomtalksmitchell_joachim_don_t_build_your_home_

grow_itlanguage=en

Abb 4 Design for Interactions

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 26

Designedbuilt World

ProductsCommunications and Environments

Design Sub-Disciplines Context of All DesignAreas of Design focus

Design for Interactions

Natural WorldDesign forService

Moderate changeExisting paradigms and systems

Design forSocial Innovation

Significant changeEmerging paradigms and systems

Transition Design

Radical changeFuture paradigms and systems

Konsummustern werden die alltaumlgli-

chen Handlungsmuster und -strukturen

(lebens- und Arbeitswelten) alltaumlg-

lichen Praktiken (lebensstilanalysen)

sowie die Kommunikation zwischen

den Subsystemen analysiert

Daruumlber hinaus bietet der Transi-

tion-Design-Ansatz in Verbindung mit

Handlungsmodellen fuumlr nachhaltiges

Produzieren und Konsumieren die

Moumlglichkeit realitaumltsnah moumlgliche

Models of Change zu erforschen fuumlr

diesen Zweck werden die Ansaumltze der

modernen Verbraucherforschung (li-

ving-lab-Ansatz Transformationstheo-

rien lebensstiltypen) sowie der

Entwicklung von unternehmenskultur

mit dem Ansatz des Transition Design

verbunden

erstellt von

bull Prof Dr Christa Liedtke

bull Dr Maria J Welfens

bull Hannah Fink

in Zusammenarbeit mit

bull Dr Alexandra Buumlttgen

bull Sarah Reddig

bull Christoph Tochtrop

Stand 16062016

Wuppertal Institut fuumlr Klima umwelt Energie

Doumlppersberg 19

42103 Wuppertal

Deutschland

Postfach 100480

42004 Wuppertal

Page 30: Crashkurs Nachhaltigkeit: eine multimediale Uebersicht · Institut für Klima, ... Eine differenzierte Ausarbeitung von Megatrends listet die European Envi-ronment Agency, ... Welt

Seite 30 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Europaumlische Union

2012 EU-Direktive zur Erhoumlhung der Energieeffizienz (Energy Efficiency Directive) gezielt auf die Einfuumlhrung von Maszlignahmen zur Erreichung von 20-Erhoumlhung der Energieeffizienz bis zum Jahr 2020 in den Laumlndern der Europaumlischen Union

2010 Europa 2020-Wirtschaftsprogramm gezielt auf ein bdquointelligentes nachhaltiges und integratives Wachstumldquo und eine bessere Koordinie-rung der nationalen und europaumlischen Wirtschaft bis zum Jahr 2020

2009

Oumlkodesign-Richtlinie der EU (2009125EG) die die Anforderungen an die umweltgerechte Gestaltung energieverbrauchsrelevanter Produkte (Energy-related Products ErP) formuliert

2008 Aktionsplan der EU-Kommission zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren und zu Industriepolitik Der Aktionsplan zielte auf die Foumlrderung von Innovationen zu nachhaltigeren Produktion und der Nachfrage nach nachhaltigeren Guumltern und Dienstleistungen

2012 Konferenz der Vereinten Nationen uumlber nachhaltige Entwicklung (Rio+20) - Festlegung des Konsultationsprozesses zu den Zielen nachhaltiger Entwicklung

Beschluss zu 10 Jahresprogramm zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (10 Year Framework of Programmes 10YFP) ge-zielt auf eine weltweite verstaumlrkte Einfuumlhrung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmuster

2005 Gruumlndung des UNEP-Center for Sustainable Production and Consumption (siehe wwwscp-centreorg) am Wuppertal Institut als Hausinstitut der Vereinten Nationen den Marrakesch-Prozess zu unterstuumltzen2003

2003 Internationales Expertentreffen in Marrakesch (vgl wwwunorgesasustdevsdissuesconsumptionmarrakechhtm) organisiert von den Vereinten Nationen Start des sog bdquoMarrakesch-Prozessesldquo koordiniert durch das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und die Abteilung fuumlr wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten der Vereinten Nationen (UN-DESA)

2002 Der zweite Weltgipfel fuumlr Nachhaltige Entwicklung (WSSD) 2002 in Johannesburg das beschlossene Umsetzungsprogramm (bdquoPlan of Implementationldquo) widmet dem Uumlbergang zu nachhaltigeren Konsum- und Produktionsmustern ein eigenes Kapitel in dem wichtige Ansatzpunkte fuumlr die Umsetzung wie Monitoring Life-Cycle-Analysis Oumlkoeffizienzprogramme Indikatoren zielgruppenspezifische Informations- und Aufklaumlrungsprogramme hervorgehoben werden

1995 Gruumlndung der Kommission fuumlr Nachhaltige Entwicklung (Commission on Sustainable Development - CSD) der Vereinten Nationen Ausarbeitung des Internationalen Arbeitsprogramms zu nachhaltigem Produzieren und Konsumieren (bdquoInternational Work Programme on Changing Consumption and Production)

1992 Erster Weltgipfel zu Nachhaltiger Entwicklung in Rio de Janeiro Der Kapitel 4 des Abschlussdokuments bdquoAgenda 21 bdquoVeraumlnderung der Konsumgewohnheitenldquo adressiert zwei Themenbereiche bdquoUumlberkonsum von Ressourcenldquo und bdquo(Negative) Effekte des Konsumen-tenverhaltensldquo die bis heute im Zentrum der globalen Debatte um Konsum- und Produktionsmuster stehen

Seite 31 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2006 Verabschiedung neuer angepassten Version der Nachhaltigkeitsstrategie die konkrete Zielsetzungen und Maszlignahmen fuumlr prioritaumlre Bereiche wie Klimawandel nachhaltige Produktion und nachhaltiger Konsum Demografie Migration gesellschaftliche Integration ua benennt

2001 Erste EU-Nachhaltigkeitsstrategie gezielt auf Verbesserung der Lebensqualitaumlt heutiger und zukuumlnftiger Generationen

Gruumlnbuch der Europaumlischen Kommission zur Integrierten Produktpolitik mit den Schwerpunkten oumlkologische Gestaltung von Produkten Bedeutung der Preisbildung und Konsumentenentscheidungen

1993 Einfuumlhrung des EU-Oumlko-Audits (Eco- Management and Audit Scheme (EMAS) EMAS-Verordnung adressiert die Eigenverantwortung der Wirtschaft bei der Bewaumlltigung ihrer direkten und indirekten Umweltauswirkungen

1992 Einfuumlhrung des freiwilligen Europaumlischen Umweltzeichens (kurz Euroblume bzw EU-Ecolabel) zur Kennzeichnung von Verbraucherpro-dukten und Dienstleistungen (Verordnung EWG 880) gekennzeichnet werden Konsumguumlter die sich durch besondere Umweltvertraumlglich-keit und vergleichsweise geringe Gesundheitsbelastung auszeichnen Die Auszeichnung wird eigenverantwortlich durch nationale Institute der teilnehmenden Laumlnder vergeben

Deutschland

2015 Anfang des politischen Dialogprozesses zur Umsetzung der Ziele nachhaltiger Entwicklung (Sustainable Development Goals)

2014 Kabinettsbeschluss der Bundesregierung uumlber die Nationale Nachhaltigkeitsstrategie die einen bdquowesentlicher Rahmenldquo fuumlr die Umsetzung der SDGs in Deutschland werden soll

2008 Gruumlndung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises der den Wandel zu einer nachhaltigen Gesellschaft unterstuumltzt die relevanten Akteure aus Wirtschaft Kommunen und Forschung in nachhaltigem Handeln bestaumlrkt und dazu beitraumlgt die Grundsaumltze nachhaltiger Entwicklung in der oumlffentlichen Wahrnehmung staumlrker zu verankern

2004 Start eines langfristigen bdquoNationalen Dialogprozesses zur Weiterentwicklung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmusterldquo an dem Akteure aus Politik Wirtschaft Wissenschaft und Zivilgesellschaft in den Dialog bringt Die Initiative wird durch das Bundesumweltministe-rium und das Umweltbundesamt koordiniert

2002

Deutsche Nationale Nachhaltigkeitsstrategie ndash beschlossen von der Bundesregierung wird in den naumlchsten Jahren mehrere Male uumlberar-beitet und an die aktuellen Trendentwicklungen angepasst

Seite 32 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2001 Berufung des Rates fuumlr Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung mit dem Ziel Beitraumlge zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln In diesem Rahmen beschaumlftigt sich der Rat mit der Problematik des nachhaltigen Konsums (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_Maerz_2010_01pdf) und auch eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr Unternehmen (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaRNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Janu-ar_2012pdf)

Die Entwicklung von nachhaltigeren Produktions- und Konsummustern wird in Deutschland von weiteren Institutionen gefoumlrdert und aktiv unterstuumlzt Dazu gehoumlren ua Netzwerke zu Verbraucherforschung in Bund und einigen Laumlndern

- Foumlrderprogramme der sozialoumlkologischen Forschung des BMBFacutes httpwwwfonadede19711 - Sachverstaumlndigerrat fuumlr Verbraucherfragen httpwwwsvr-verbraucherfragende - Deutscher Nachhaltigkeitspreis (httpswwwnachhaltigkeitspreisde)

1997 Im Jahr 1997 begann das von den beiden Institutionen initiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur Fundierung und Evaluierung nachhaltige-rer Konsummuster und Verhaltensstileldquo

1993 In Deutschland wurde bereits vor 1993 von einzelnen Wissenschaftlern auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffizienz und die Rolle nach-haltigeren Produzierens und Konsumierens wie des Designs fuumlr eine nachhaltige Entwicklung hingewiesen (von WeizsaumlckerLovinsLovins 1995 Schmidt-Bleek 1994) Das Bundesumweltministerium (BMU) und das Umweltbundesamt (UBA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre eine breite gesellschaftliche Debatte zu diesem Thema

Economic Co-operation and Develop-

ment (oECD) getragen Die CSD

der Vereinten Nationen wurde nach

dem uN-Weltgipfel in Rio de Janeiro

1993 gegruumlndet um die umsetzung

der Agenda 21 voranzutreiben Die

Kommission hatte bereits zu beginn

das Themenfeld bdquoKonsum- und Produk-

tionsmusterldquo zu ihrem Arbeitsschwer-

punkt erklaumlrt In folge dessen wurde

im Jahr 1995 das bdquoInternational Work

Programme on Changing Consumption

and Production Patternsldquo (IWPCCPP)

verabschiedet Zu den Hauptaufgaben

des Programms gehoumlren

die Identifikation der politischen

Implikationen von Konsumtrends und

Produktionsmustern

die Revision von uN-Richtlinien fuumlr

den Konsumentenschutz sowie

die Evaluation der Effektivitaumlt von

politischen Maszlignahmen die auf die

Aumlnderung von Konsum- und Produkti-

onsmustern zielen

In Deutschland wurde bereits vor

1993 von einzelnen Wissenschaftlern

auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffi-

zienz und die Rolle nachhaltigeren Pro-

duzierens und Konsumierens wie des

Designs fuumlr eine nachhaltige Entwick-

lung hingewiesen (von Weizsaumlcker

lovinslovins 1995 Schmidt-bleek

1994) Das bundesumweltministerium

(bMu) und das umweltbundesamt

(ubA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre

eine breite gesellschaftliche Debatte zu

diesem Thema Im Jahr 1997 begann

das von den beiden Institutionen ini-

tiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur

fundierung und Evaluierung nachhal-

tigerer Konsummuster und Verhaltens-

stileldquo Die TeilnehmerInnen dieses Pro-

gramms haben sich im Jahr 2000 in der

so genannten bdquoTutzinger Erklaumlrungldquo

auf eine Allianz fuumlr einen nachhaltige-

ren Konsum verstaumlndigt Ebenfalls im

Jahr 2000 richtete die bundesregierung

einen bdquoStaatssekretaumlrsausschuss fuumlr

Nachhaltige Entwicklungldquo ein Ein Jahr

spaumlter wurde der bdquoRat fuumlr Nachhaltige

Entwicklungldquo gegruumlndet der sich ua

intensiv mit der Problematik des Kons-

ums (httpwwwnachhaltigkeitsrat

deuploadsmediabroschuere_Kons-

um_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf) aber eben auch

eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr

unternehmen (wwwnachhaltigkeits-

Seite 33 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

ratdeuploadsmediaRNE_Der_Deut-

sche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_tex-

te_Nr_41_Januar_2012pdf)

Durch den Impuls des WSSD in

Johannesburg griffen 2004 das bundes-

umweltministerium und das umwelt-

bundesamt die Herausforderung auf

und initiierten in Deutschland einen

langfristigen bdquoNationalen Dialogprozess

zur Weiterentwicklung nachhaltiger

Konsum- und Produktionsmusterldquo der

Akteure aus Politik Wirtschaft Wis-

senschaft und Zivilgesellschaft in den

Dialog bringt

Die Entwicklung von Nachhaltigeren

Produktions- und Konsummustern wird

in Deutschland von weiteren Instituti-

onen gefoumlrdert und aktiv unterstuumltzt

Dazu gehoumlren ua

Netzwerke zu Verbraucherforschung

in bund und einigen laumlndern

foumlrderprogramme der sozialoumlkolo-

gischen forschung des bMbf (http

wwwfonadede19711)

Sachverstaumlndigenrat fuumlr Verbrau-

cherfragen

(wwwsvr-verbraucherfragende)

Deutscher Nachhaltigkeitspreis

(wwwnachhaltigkeitspreisde)

1 httpwwwmdpicom2079-927633488htm middot 2 httpwwwunepfr

scpmarrakech middot 3 httpeceuropaeuenvironmenteussdescp_enhtm

middot 4 httpwwwnrg4sdorgunep-post-2015-briefing-notes middot 5 http

wwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-indicators-

future-sdgs middot 6 httpwwwfood-scpeu middot 7 httpswwwyoutubecom

watchv=UCQLgACc6fQ middot 8 httpwupperinstorgawiasad2288 middot 9

httpswwwpik-potsdamdeaktuellespressemitteilungenarchiv2009

planetarische-grenzen-ein-sicherer-handlungsraum-fuer-die- middot 10 https

sustainabledevelopmentunorgpage=viewampnr=1951amptype=400ampmenu=35 middot

11 httpwwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-

indicators-future-sdgs middot 12 httpswwwnachhaltigkeitsratdefileadmin_

migratedmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf middot 13 httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmedia

RNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Januar_2012

pdf middot 14 httpwwwforum-fuer-verantwortungdepublikationenkonsum

middot 15 httpwwwtedcomtalkstim_jackson_s_economic_reality_

checklanguage=en middot 16 httpswwwyoutubecomwatchv=hQ73hv8GGSQ

middot 17 httpwwwwas-bewegtorg

Wie die oben dargestellte Entwick-

lung zeigt sind in der Zwischenzeit

Strategien und Maszlignahmen zur

umsetzung nachhaltiger Produktions-

und Konsummuster auf allen Ebenen

etabliert Eine nachhaltigere Gestaltung

der Wertschoumlpfungsketten von Pro-

dukten und Dienstleistungen setzt sich

immer mehr durch nachhaltige Guumlter

werden auch immer oumlfter von der

Gesellschaft nachgefragt Es wurden

sowohl Instrumente fuumlr die umsetzung

nachhaltigeren Produktionsmuster (wie

zb Oumlko-Audit Effizienzstandards) wie

auch zur unterstuumltzung von nachhalti-

geren Konsummustern (wie oumlko-label

gesellschaftliche Dialogprozesse)

entwickelt Das schafft groszlige Entwick-

lungspotenziale fuumlr Designer die die

oumlkologischen Anspruumlche erfuumlllen koumln-

nen indem sie zukunftfaumlhige Produkt-

Dienstleistungssysteme gestalten die

bei den moumlglichst kleinem Resoourcen-

verbrauch den von Kunden gewuumlnsch-

ten Nutzen stiften

claudiabo
Hervorheben

Seite 34 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design undNachhaltigkeit

Nachhaltige Entwicklung ist

eine grundlegend gestalterische

Aufgabe mit der Zielsetzung die

bestehenden Produktions- und

Konsumsysteme energie- und res-

sourceneffizienter zu entwickeln

Waumlhrend das ldquokonventionelle

Designrdquo Produkte entwirft und

dadurch Lebensstile vorgibt wer-

den in den neuen Ansaumltzen (wie

zb bdquoHuman Centered Designldquo

bdquopartizipatives Designldquo oder bdquoDe-

sign Activismldquo) die Verbraucher zu

Mitgestaltern (siehe ua fuad-

Luke A (2009) fuhs S brocchi

D Draser b et al (Hrsg) (2014))

Diese neue Designausrichtung

die sich unter dem begriff bdquoTrans-

formationsdesignldquo verbirgt (siehe

dazu Irwin T Tonkinwise C

Kossoff G (2012) SommerWel-

zer (2014)) beruht auf integrierten

Kompetenzen des Produkt-Servi-

ce- Social- und Kommunikations-

design und verbindet diese mit

einem nachhaltigen Transforma-

tions- wie Innovationsmanage-

ment

Design ist immer transformativ Egal

ob wir unser Handy benutzen ein buch

lesen eine Werbung anschauen oder

einen fahrkartenautomaten benutzen

die Nutzung spezifischer Produkte

Services sowie von Kommunikation

beeinflusst unsere Handlungen und

verdeutlicht gleichzeitig unsere eigene

Haltung unser Denken unsere kultu-

rellen Muster wie auch unsere Wuumln-

sche und Vorstellungen materialisieren

sich in Produkten Infrastrukturen und

Dienstleistungen und umgekehrt

Wir kaufen Produkte die uns einen so-

zialen Status geben ndash dabei wird nicht

nur der Status sondern auch Struktur

Sicherheit oder Identitaumlt vermittelt

Sie de-codieren uns und unsere Ge-

sellschaft

Die Gestaltung der materiellen basis

ndash das sind Produkte und Infrastruktu-

ren - unserer emotionalen wie auch

Grund-bedarfe greifen ineinander und

sind Ziel und Aufgabe von Design sie

sind Teil jeglicher Veraumlnderungsprozes-

se Damit ruumlckt Design in das Zentrum

gesellschaftlicher Entwicklungspro-

zesse Gleichzeitig nutzen und beein-

Change by design

Brown T (2009) Change by design How Design Thinking Transforms Organizations and Inspires Innovati-on HarperCollins

Developing Theories

Doordan D (2013) Developing Theories for Sustainable Design In Stuart Walker and Jaques Giard (eds) The Handbook of Design for Sustainability Bloomsbury London

Speculative Everything

Dunne A Raby F (2013) Specula-tive Everything Design Fiction and Social Dreaming pp 1ndash9 Cam-bridge MA The MIT Press

Design Research for Sustainable Social Innovation 1

Manzini E (2007) ldquoDesign Research for Sustainable Social Innovationrdquo Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Service Design Network (2014) What is Service Design 2

Design for the real world 3

Papanek V amp Fuller R B (1972) Design for the real world (p 22) London Thames and Hudson

Design Guide vom Wuppertal Insititut 4

inhabitat 5

TED 2010 Emily Pilloton Teaching design for change 6

Ansatz zur Foumlrderung von Schuumllern um mit smartem Design benachteilig-ten Gebieten neue Moumlglichkeiten zu geben

TED 2010 Eben bayer Are mus-h-rooms the new plastic 7

Eben Bayer erklaumlrt warum Pilze das neue nachhaltige Verpackungsmate-rial werden koumlnnen

TED 2010 Michael Pawlyn using naturersquos genius in architecture 8

Wie kann die Architektur von der Na-tur lernen um ressourceneffizienter und energieaumlrmer zu arbeiten

Seite 35 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design ActivismFuad-Luke A (2009) Design Ac-tivism Oxon Routledge

Nachhaltiges Design

Fuhs S Brocchi D Draser B et al (Hrsg) (2014) Die Geschichte des Nachhaltigen Designs Bad Hom-burg VAS

The Transition Companion

Hopkins R (2011) The Transition Companion Making Your Communi-ty More Resilient in Uncertain Times White River Junction VT Chelsea Green Publishing Company

Transition Design

Irwin T (2015) Transtion Design A Proposal for a New Area of Design Practice Study and Research Design and Culture Journal forthcoming July 2015

An Educational framework

Irwin T Tonkinwise C Kossoff G (2012) An Educational Framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon University

Tranformation of Society 9

Liedtke C Baedeker C Borelli LM (2015) Transformation Towards a Sustainable Society ndash Key Interventi-on Areas In Innov Ener Res

Value through less

Liedtke C Buhl J Ameli N (2013) Designing value through less by integrating sustainability strategies into lifestyles International Journal of Sustainable Design 2(2) 167-180

Transition Management Loorbach D (2007) Transition Ma-nagement New mode of governance for sustainable development Utrecht International Books

Sustainable Social Innovation 10

Manzini E (2007) Design Research for Sustainable Social Innovation Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Design Observer Group 11

Transformative Wissenschaft

Schneidewind U M Singer-Bro-dowski (2013) Transformative Wis-senschaft Klimawandel im deutschen Wissenschafts- und Hochschulsystem Metropolis 2013

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

The Design of Everyday Life

Shove E et al (2007) The Design of Everyday Life Berg London

Transformationsdesign Sommer B Welzer H (2014) Transformationsdesign Wege in eine zukunftsfaumlhige Moder-ne Muumlnchen oekom

Was ist Eco Design

Tischner U et al (2000) Was ist EcoDesign Ein Handbuch fuumlr oumlkolo-gische und oumlkonomische Gestaltung Verlag form praxis Frankfurt

Design for Transition 12

Tonkinwise C (2014) Design for Transition - From and to What

Weil Design die Welt veraumlndert

Von Borries F Fezer J (2013) Weil Design die Welt veraumlndert Texte zur Gestaltung Gestalten Verlag Berlin

Sustainable by Design

Walker S (2006) Sustainable by Design Explorations in Theory and Practice Earthscan London

brundtlandbericht

Weltkommission fuumlr Umwelt und Ent-wicklung (1987) Unsere gemeinsame Zukunft Brundtlandbericht Greven Eggenkamp Verlag

TED 2010 Dan Phillips Creative houses from reclaimed stuff 13

Beispiele fuumlr Haumluser aus recycelten Materialen

TED 2010 Mitchell Joachim Donrsquot build your home grow it 14

Der Stadtentwickler praumlsentiert wie eine nachhaltige Architektur auf Ba-sis von Pflanzenwachstum aussehen koumlnnte

Seite 36 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

flussen sie auch die oumlkosystemaren

Dienstleistungen Erhebliche 80 der

umweltauswirkungen eines Produktes

werden schon in der Entwurfsphase

festgelegt (Tischner et al 2000) Ein

transformatives und nachhaltiges Pro-

dukt oder eine Dienstleistung unter-

stuumltzt implizit individual- sozial- und

umweltvertraumlgliches Handeln bzw

macht Zielkonflikte sichtbar Es enthebt

den Nutzer nicht von jeglicher Verant-

wortung sondern hilft ihm diese zu

priorisieren und trainiert komplexe

resiliente Entscheidungsfindungen in

komplexen umwelten

Design hat nicht nur die Rolle des

schoumlnen Verhuumlllens Designer aumlstheti-

sieren natuumlrlich auch Gebrauchsgegen-

staumlnden ndash ein bedeutender faktor fuumlr

Wohlbefinden und Akzeptanz - doch

es ist fuumlr erfolgreiches Design (Timo-

thy Prestero wuumlrde sagen Design for

outcome ndash link TED-film) essentiell

bei der Gestaltung soziale und struk-

turelle Interaktionen und Anforderun-

gen miteinzubeziehen und dabei auch

die Grenzen unseres Oumlkosystems zu

beachten Eine komplexe Aufgabe die

einer ebenso komplexen Ausbildung

bedarf (vgl zb Massek 2015 Transiti-

on Design An Educational framework

for Advancing the Study and Design of

Sustainable Transitions Terry Irwin

Cameron Tonkinwise Gideon Kos-

soff 2015 School of Design Carnegie

Mellon university) Das nachhaltig-

keitsorientierte Transformationsdesign

waumlhlt nicht nur ressourcenleichte und

nicht toxische Materialien aus sondern

schafft auch Produkte oder Dienstleis-

tungskonzepte die fuumlr den Nutzer und

die Gesellschaft erstrebenswert sind

und diesen neue Moumlglichkeiten fuumlr

attraktive sowie nachhaltige Handlun-

gen bietet

In den letzten Jahren wurden be-

griffe wie Ecodesign oumlkologisches

Design Green Design Social Design

oder Sustainable Design immer mehr

etabliert sowohl in der fachdiskussion

als auch in der breiten Gesellschaft Die

Zielsetzung dieser neuen Designaus-

richtung ist es bdquomit einem intelligenten

Einsatz der verfuumlgbaren Ressourcen

einen moumlglichst groszligen Nutzen fuumlr

alle beteiligten Akteure (entlang der

Wertschoumlpfungskette) bei minimaler

umweltbelastung und unter sozial fai-

ren bedingungen zu erreichenldquo

(httpwwwecosignnetdie-ecosign

oekologie-designnachhaltiges-design

TischnerSchmidt-bleek 1995)

letztlich wurden dann diese Ansaumlt-

ze mit denen der Transitions- oder

Transformationsforschung und -um-

setzung verbunden Es geht also um

die Integration von Oumlkointelligenz und

Transitionsorientierung fuumlr eine nach-

haltige Entwicklung Diese drei begriffe

werden in der fachliteratur folgender-

maszligen definiert

Oumlkointelligente (=oumlko-effizien-

te) Guumlter sind Gegenstaumlnde Geraumlte

Gebaumlude und Infrastrukturen die bei

Minimierung von Material Energie

flaumlchenbedarf Abfall Transport Ver-

packung und gefaumlhrlichen Stoffen uumlber

den gesamten lebenszyklus hinweg

ndash von der Rohstoffgewinnung bis zum

Recycling ndash moumlglichst lange und moumlg-

lichst viel (unterschiedlichen an den

beduumlrfnissen des einzelnen Nutzers

gemessen) Nutzen erbringen (Schmidt-

bleek 2007 S 192) Oumlkointelligente

(=oumlko-effiziente) Dienstleistungen sind

die zweckdienliche bedarfsdeckung

unter Nutzung technischer Mittel mit

moumlglichst hoher Ressourcenprodukti-

vitaumlt und moumlglichst geringer Abgabe

gefaumlhrlicher Stoffe (Schmidt-bleek

2007 S 225)

Transition ist ein begriff der Trans-

formationsdiskussion und steht stark

im Zusammenhang mit Nachhaltiger

Entwicklung ndash haumlufig werden beide

begriffe sogar synonym verwandt Die

Definition beschreibt Transition als

nicht linearen systemischen Wandel

innerhalb einer Gesellschaft (loorbach

2007 SchneidewindSinger-brodowski

2013) Transitionen sind stufenweise

Uumlbergaumlnge von einem gesellschaftli-

chen Zustand in einen anderen zb die

Stufen die notwendig waren von einer

bdquoRaucherldquo-Gesellschaft im oumlffentli-

chen Raum mehr und mehr zu einer

bdquoNichtraucherldquo-Gesellschaft zu werden

Es geht dabei um interaktives explorie-

rendes lernen das System in dem wir

leben zu beschreiben und zu gestalten

mit der Moumlglichkeit aus fehlern zu

lernen und die Entscheidungspfade

gemeinsam entsprechend anzupassen

oder zu aumlndern Auch diese stehen eine

zentrale Aufgabe von Gestaltung

Nachhaltige Entwicklung ist eine bdquohellip

Entwicklung die die beduumlrfnisse der

Gegenwart befriedigt ohne zu riskie-

ren dass kuumlnftige Generationen ihre

eigenen beduumlrfnisse nicht befriedigen

koumlnnenldquo (Weltkommission fuumlr umwelt

und Entwicklung 1987 46)

Die Veraumlnderungsdynamik geht von

der etablierten Disziplin des Service

Designs aus und veraumlndert sich dann

in Zeit und Kontext uumlber ein Design

fuumlr soziale Innovationen bis hin zum

Transition Design Wobei sich Service

Design noch in existierenden soziooumlko-

nomischen und politischen Strukturen

Abgrenzung Der begriff der Transformation bezeichnet einen fundamentalen Veraumlnderungsprozess in jeglicher form waumlhrend hingegen die bezeichnung

Transition eher eine Veraumlnderung von einer Phase zu einer anderen Phase in einem Veraumlnderungsprozess beschreibt und damit etwas weniger grundlegend ist

Seite 37 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

bewegt geht es dem Design fuumlr soziale

Innovationen schon um das Veraumlndern

dieser Strukturen und setzt an neuen

oumlkonomischen Modellen an Dabei

werden soziale beduumlrfnisse besser

als durch bisherige loumlsungsansaumltze

adressiert was in sozialer Hinsicht zu

einem positiven Wandel beitraumlgt Tran-

sition Design geht noch einen Schritt

weiter und will radikal neue soziooumlko-

nomische und soziale Werte umsetzen

um so ein komplett neues Verstaumlndnis

von lebensstilen zu schaffen So be-

zieht Transition Design die Zusammen-

haumlnge von sozialen oumlkonomischen po-

litischen sowie oumlkologischen Systemen

mit ein und fuumlhrt so zu einem radikalen

sozialen und oumlkologischen Wandel

(Irwin T Tonkinwise C Kossoff

G Transition Design An Educational

framework for Advancing the Study

and Design of Sustainable Transitions

School of Design Carnegie Mellon

university)

Abbildung 3 zeigt diese Entwicklung

auf Die Gestaltung welche die In-

teraktion zwischen Menschen (sozial)

der gestalteten Welt und der umwelt

(bdquonatural worldldquo) miteinbezieht kann

mit dem begriff bdquoDesign for Interac-

tionsldquo umschrieben werden Gestalter

aus verschiedenen Disziplinen ob

Kommunikations- Produkt- oder Inter-

facedesigner arbeiten interdisziplinaumlr

in den drei fokusgebieten (bdquoDesign for

Serviceldquo bdquoDesign for Social Innovationldquo

und bdquoTransition Designldquo) Dabei bilden

die sozialen und oumlkologischen Rahmen-

bedingungen (bdquoNatural Worldldquo) den

uumlbergeordneten Kontext in welchem

sich alle Designprobleme und loumlsungen

bewegen Transition Design ist beson-

ders gut fuumlr die Erforschung komplexer

Systeme geeignet In der Analyse

von nachhaltigeren Produktions- und

Abb 1 Continuum of Design Approaches

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 24

Mature discipline

Designfor Service

Design within existing socio-economic amp political paradigms

Solutions reach users through many lsquotouch pointsrsquo over time through the design of expe-riences Solutions are based upon the observation and inter- pretation of usersrsquo behavior and needs within particular contexts Service design solutions aim to provide profit and benefits for the service provider and useful and desirable services for the user (consumer) Solutions are usually based within the business arena and existing dominant eco- no-mic paradigm

Developing discipline

Designfor Social Innovation

Design that challenges existing so-cio-economic amp political paradigms

Design that meets a social need more effectively than exis-ting solutions Solutions often leverage or lsquoamplifyrsquo exsiting under-utilized resources Social innovation is a lsquoco-designrsquo process in which design- ers work as facilitators and catalysts within transdisciplinary teams Solutions benefit multiple stakeholders and empower communi- ties to act in the public private com- mercial and non-profit sectors Design for social innovation represents design for emerging paradigms and alternative economic models and leads to significant positive social change

Emergent discipline

TransitionDesign

Design within radically new so-cio-economic amp political paradigms

Refers to design-led societal transition toward more sustain-able futures and the reconception of entire lifestyles It is based upon an under- standing of the interconnectedness and inter-dependency of social economic political and natural sys- tems Transition Design focuses on the need for lsquocosmopolitan localismrsquo a place-based lifestyle in which solutions to global problems are designed to be appropriate for local social and environmental conditions Transition Design challenges existing para- digms envisions new ones and leads to radical positive social and envi-ronmental change

Scale of time depth of engagement and context expand to include social amp environmental concerns

Seite 38 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpcampusburg-halledeid-neuwerk24-short-films-about-design

wp-contentuploadssites31201405design-research-nowpdf middot 2

httpwwwservice-design-networkorg middot 3 httpplaypenicomtekcsir

coza~acdceducationDr_Anvind_GupaLearners_Library_7_March_2007

Resourcesbooksdesignvictorpdf middot 4 httpwupperinstorgawias

ad2222 middot 5 httpinhabitatcomtagsustainable-design middot 6 httpwww

tedcomtalksemily_pilloton_teaching_design_for_changelanguage=en

middot 7 httpwwwtedcomtalkseben_bayer_are_mushrooms_the_

new_plasticlanguage=en middot 8 httpswwwtedcomtalksmichael_

pawlyn_using_nature_s_genius_in_architecture middot 9 httpsepub

wupperinstorgfiles60086008_Liedtkepdf middot 10 httpcampusburg-

halledeid-neuwerk24-short-films-about-designwp-contentuploads

sites31201405design-research-nowpdf middot 11 httpdesignobserver

comfeaturesmall-local-open-and-connected-resilient-systems-and-

sustainable-qualities37670 middot 12 httpswwwacademiaedu11796491

Design_for_Transition_-_from_and_to_what middot 13 httpswwwtedcom

talksdan_phillips_creative_houses_from_reclaimed_stufflanguage=en middot 14

httpswwwtedcomtalksmitchell_joachim_don_t_build_your_home_

grow_itlanguage=en

Abb 4 Design for Interactions

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 26

Designedbuilt World

ProductsCommunications and Environments

Design Sub-Disciplines Context of All DesignAreas of Design focus

Design for Interactions

Natural WorldDesign forService

Moderate changeExisting paradigms and systems

Design forSocial Innovation

Significant changeEmerging paradigms and systems

Transition Design

Radical changeFuture paradigms and systems

Konsummustern werden die alltaumlgli-

chen Handlungsmuster und -strukturen

(lebens- und Arbeitswelten) alltaumlg-

lichen Praktiken (lebensstilanalysen)

sowie die Kommunikation zwischen

den Subsystemen analysiert

Daruumlber hinaus bietet der Transi-

tion-Design-Ansatz in Verbindung mit

Handlungsmodellen fuumlr nachhaltiges

Produzieren und Konsumieren die

Moumlglichkeit realitaumltsnah moumlgliche

Models of Change zu erforschen fuumlr

diesen Zweck werden die Ansaumltze der

modernen Verbraucherforschung (li-

ving-lab-Ansatz Transformationstheo-

rien lebensstiltypen) sowie der

Entwicklung von unternehmenskultur

mit dem Ansatz des Transition Design

verbunden

erstellt von

bull Prof Dr Christa Liedtke

bull Dr Maria J Welfens

bull Hannah Fink

in Zusammenarbeit mit

bull Dr Alexandra Buumlttgen

bull Sarah Reddig

bull Christoph Tochtrop

Stand 16062016

Wuppertal Institut fuumlr Klima umwelt Energie

Doumlppersberg 19

42103 Wuppertal

Deutschland

Postfach 100480

42004 Wuppertal

Page 31: Crashkurs Nachhaltigkeit: eine multimediale Uebersicht · Institut für Klima, ... Eine differenzierte Ausarbeitung von Megatrends listet die European Envi-ronment Agency, ... Welt

Seite 31 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2006 Verabschiedung neuer angepassten Version der Nachhaltigkeitsstrategie die konkrete Zielsetzungen und Maszlignahmen fuumlr prioritaumlre Bereiche wie Klimawandel nachhaltige Produktion und nachhaltiger Konsum Demografie Migration gesellschaftliche Integration ua benennt

2001 Erste EU-Nachhaltigkeitsstrategie gezielt auf Verbesserung der Lebensqualitaumlt heutiger und zukuumlnftiger Generationen

Gruumlnbuch der Europaumlischen Kommission zur Integrierten Produktpolitik mit den Schwerpunkten oumlkologische Gestaltung von Produkten Bedeutung der Preisbildung und Konsumentenentscheidungen

1993 Einfuumlhrung des EU-Oumlko-Audits (Eco- Management and Audit Scheme (EMAS) EMAS-Verordnung adressiert die Eigenverantwortung der Wirtschaft bei der Bewaumlltigung ihrer direkten und indirekten Umweltauswirkungen

1992 Einfuumlhrung des freiwilligen Europaumlischen Umweltzeichens (kurz Euroblume bzw EU-Ecolabel) zur Kennzeichnung von Verbraucherpro-dukten und Dienstleistungen (Verordnung EWG 880) gekennzeichnet werden Konsumguumlter die sich durch besondere Umweltvertraumlglich-keit und vergleichsweise geringe Gesundheitsbelastung auszeichnen Die Auszeichnung wird eigenverantwortlich durch nationale Institute der teilnehmenden Laumlnder vergeben

Deutschland

2015 Anfang des politischen Dialogprozesses zur Umsetzung der Ziele nachhaltiger Entwicklung (Sustainable Development Goals)

2014 Kabinettsbeschluss der Bundesregierung uumlber die Nationale Nachhaltigkeitsstrategie die einen bdquowesentlicher Rahmenldquo fuumlr die Umsetzung der SDGs in Deutschland werden soll

2008 Gruumlndung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises der den Wandel zu einer nachhaltigen Gesellschaft unterstuumltzt die relevanten Akteure aus Wirtschaft Kommunen und Forschung in nachhaltigem Handeln bestaumlrkt und dazu beitraumlgt die Grundsaumltze nachhaltiger Entwicklung in der oumlffentlichen Wahrnehmung staumlrker zu verankern

2004 Start eines langfristigen bdquoNationalen Dialogprozesses zur Weiterentwicklung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmusterldquo an dem Akteure aus Politik Wirtschaft Wissenschaft und Zivilgesellschaft in den Dialog bringt Die Initiative wird durch das Bundesumweltministe-rium und das Umweltbundesamt koordiniert

2002

Deutsche Nationale Nachhaltigkeitsstrategie ndash beschlossen von der Bundesregierung wird in den naumlchsten Jahren mehrere Male uumlberar-beitet und an die aktuellen Trendentwicklungen angepasst

Seite 32 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2001 Berufung des Rates fuumlr Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung mit dem Ziel Beitraumlge zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln In diesem Rahmen beschaumlftigt sich der Rat mit der Problematik des nachhaltigen Konsums (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_Maerz_2010_01pdf) und auch eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr Unternehmen (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaRNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Janu-ar_2012pdf)

Die Entwicklung von nachhaltigeren Produktions- und Konsummustern wird in Deutschland von weiteren Institutionen gefoumlrdert und aktiv unterstuumlzt Dazu gehoumlren ua Netzwerke zu Verbraucherforschung in Bund und einigen Laumlndern

- Foumlrderprogramme der sozialoumlkologischen Forschung des BMBFacutes httpwwwfonadede19711 - Sachverstaumlndigerrat fuumlr Verbraucherfragen httpwwwsvr-verbraucherfragende - Deutscher Nachhaltigkeitspreis (httpswwwnachhaltigkeitspreisde)

1997 Im Jahr 1997 begann das von den beiden Institutionen initiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur Fundierung und Evaluierung nachhaltige-rer Konsummuster und Verhaltensstileldquo

1993 In Deutschland wurde bereits vor 1993 von einzelnen Wissenschaftlern auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffizienz und die Rolle nach-haltigeren Produzierens und Konsumierens wie des Designs fuumlr eine nachhaltige Entwicklung hingewiesen (von WeizsaumlckerLovinsLovins 1995 Schmidt-Bleek 1994) Das Bundesumweltministerium (BMU) und das Umweltbundesamt (UBA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre eine breite gesellschaftliche Debatte zu diesem Thema

Economic Co-operation and Develop-

ment (oECD) getragen Die CSD

der Vereinten Nationen wurde nach

dem uN-Weltgipfel in Rio de Janeiro

1993 gegruumlndet um die umsetzung

der Agenda 21 voranzutreiben Die

Kommission hatte bereits zu beginn

das Themenfeld bdquoKonsum- und Produk-

tionsmusterldquo zu ihrem Arbeitsschwer-

punkt erklaumlrt In folge dessen wurde

im Jahr 1995 das bdquoInternational Work

Programme on Changing Consumption

and Production Patternsldquo (IWPCCPP)

verabschiedet Zu den Hauptaufgaben

des Programms gehoumlren

die Identifikation der politischen

Implikationen von Konsumtrends und

Produktionsmustern

die Revision von uN-Richtlinien fuumlr

den Konsumentenschutz sowie

die Evaluation der Effektivitaumlt von

politischen Maszlignahmen die auf die

Aumlnderung von Konsum- und Produkti-

onsmustern zielen

In Deutschland wurde bereits vor

1993 von einzelnen Wissenschaftlern

auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffi-

zienz und die Rolle nachhaltigeren Pro-

duzierens und Konsumierens wie des

Designs fuumlr eine nachhaltige Entwick-

lung hingewiesen (von Weizsaumlcker

lovinslovins 1995 Schmidt-bleek

1994) Das bundesumweltministerium

(bMu) und das umweltbundesamt

(ubA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre

eine breite gesellschaftliche Debatte zu

diesem Thema Im Jahr 1997 begann

das von den beiden Institutionen ini-

tiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur

fundierung und Evaluierung nachhal-

tigerer Konsummuster und Verhaltens-

stileldquo Die TeilnehmerInnen dieses Pro-

gramms haben sich im Jahr 2000 in der

so genannten bdquoTutzinger Erklaumlrungldquo

auf eine Allianz fuumlr einen nachhaltige-

ren Konsum verstaumlndigt Ebenfalls im

Jahr 2000 richtete die bundesregierung

einen bdquoStaatssekretaumlrsausschuss fuumlr

Nachhaltige Entwicklungldquo ein Ein Jahr

spaumlter wurde der bdquoRat fuumlr Nachhaltige

Entwicklungldquo gegruumlndet der sich ua

intensiv mit der Problematik des Kons-

ums (httpwwwnachhaltigkeitsrat

deuploadsmediabroschuere_Kons-

um_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf) aber eben auch

eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr

unternehmen (wwwnachhaltigkeits-

Seite 33 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

ratdeuploadsmediaRNE_Der_Deut-

sche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_tex-

te_Nr_41_Januar_2012pdf)

Durch den Impuls des WSSD in

Johannesburg griffen 2004 das bundes-

umweltministerium und das umwelt-

bundesamt die Herausforderung auf

und initiierten in Deutschland einen

langfristigen bdquoNationalen Dialogprozess

zur Weiterentwicklung nachhaltiger

Konsum- und Produktionsmusterldquo der

Akteure aus Politik Wirtschaft Wis-

senschaft und Zivilgesellschaft in den

Dialog bringt

Die Entwicklung von Nachhaltigeren

Produktions- und Konsummustern wird

in Deutschland von weiteren Instituti-

onen gefoumlrdert und aktiv unterstuumltzt

Dazu gehoumlren ua

Netzwerke zu Verbraucherforschung

in bund und einigen laumlndern

foumlrderprogramme der sozialoumlkolo-

gischen forschung des bMbf (http

wwwfonadede19711)

Sachverstaumlndigenrat fuumlr Verbrau-

cherfragen

(wwwsvr-verbraucherfragende)

Deutscher Nachhaltigkeitspreis

(wwwnachhaltigkeitspreisde)

1 httpwwwmdpicom2079-927633488htm middot 2 httpwwwunepfr

scpmarrakech middot 3 httpeceuropaeuenvironmenteussdescp_enhtm

middot 4 httpwwwnrg4sdorgunep-post-2015-briefing-notes middot 5 http

wwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-indicators-

future-sdgs middot 6 httpwwwfood-scpeu middot 7 httpswwwyoutubecom

watchv=UCQLgACc6fQ middot 8 httpwupperinstorgawiasad2288 middot 9

httpswwwpik-potsdamdeaktuellespressemitteilungenarchiv2009

planetarische-grenzen-ein-sicherer-handlungsraum-fuer-die- middot 10 https

sustainabledevelopmentunorgpage=viewampnr=1951amptype=400ampmenu=35 middot

11 httpwwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-

indicators-future-sdgs middot 12 httpswwwnachhaltigkeitsratdefileadmin_

migratedmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf middot 13 httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmedia

RNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Januar_2012

pdf middot 14 httpwwwforum-fuer-verantwortungdepublikationenkonsum

middot 15 httpwwwtedcomtalkstim_jackson_s_economic_reality_

checklanguage=en middot 16 httpswwwyoutubecomwatchv=hQ73hv8GGSQ

middot 17 httpwwwwas-bewegtorg

Wie die oben dargestellte Entwick-

lung zeigt sind in der Zwischenzeit

Strategien und Maszlignahmen zur

umsetzung nachhaltiger Produktions-

und Konsummuster auf allen Ebenen

etabliert Eine nachhaltigere Gestaltung

der Wertschoumlpfungsketten von Pro-

dukten und Dienstleistungen setzt sich

immer mehr durch nachhaltige Guumlter

werden auch immer oumlfter von der

Gesellschaft nachgefragt Es wurden

sowohl Instrumente fuumlr die umsetzung

nachhaltigeren Produktionsmuster (wie

zb Oumlko-Audit Effizienzstandards) wie

auch zur unterstuumltzung von nachhalti-

geren Konsummustern (wie oumlko-label

gesellschaftliche Dialogprozesse)

entwickelt Das schafft groszlige Entwick-

lungspotenziale fuumlr Designer die die

oumlkologischen Anspruumlche erfuumlllen koumln-

nen indem sie zukunftfaumlhige Produkt-

Dienstleistungssysteme gestalten die

bei den moumlglichst kleinem Resoourcen-

verbrauch den von Kunden gewuumlnsch-

ten Nutzen stiften

claudiabo
Hervorheben

Seite 34 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design undNachhaltigkeit

Nachhaltige Entwicklung ist

eine grundlegend gestalterische

Aufgabe mit der Zielsetzung die

bestehenden Produktions- und

Konsumsysteme energie- und res-

sourceneffizienter zu entwickeln

Waumlhrend das ldquokonventionelle

Designrdquo Produkte entwirft und

dadurch Lebensstile vorgibt wer-

den in den neuen Ansaumltzen (wie

zb bdquoHuman Centered Designldquo

bdquopartizipatives Designldquo oder bdquoDe-

sign Activismldquo) die Verbraucher zu

Mitgestaltern (siehe ua fuad-

Luke A (2009) fuhs S brocchi

D Draser b et al (Hrsg) (2014))

Diese neue Designausrichtung

die sich unter dem begriff bdquoTrans-

formationsdesignldquo verbirgt (siehe

dazu Irwin T Tonkinwise C

Kossoff G (2012) SommerWel-

zer (2014)) beruht auf integrierten

Kompetenzen des Produkt-Servi-

ce- Social- und Kommunikations-

design und verbindet diese mit

einem nachhaltigen Transforma-

tions- wie Innovationsmanage-

ment

Design ist immer transformativ Egal

ob wir unser Handy benutzen ein buch

lesen eine Werbung anschauen oder

einen fahrkartenautomaten benutzen

die Nutzung spezifischer Produkte

Services sowie von Kommunikation

beeinflusst unsere Handlungen und

verdeutlicht gleichzeitig unsere eigene

Haltung unser Denken unsere kultu-

rellen Muster wie auch unsere Wuumln-

sche und Vorstellungen materialisieren

sich in Produkten Infrastrukturen und

Dienstleistungen und umgekehrt

Wir kaufen Produkte die uns einen so-

zialen Status geben ndash dabei wird nicht

nur der Status sondern auch Struktur

Sicherheit oder Identitaumlt vermittelt

Sie de-codieren uns und unsere Ge-

sellschaft

Die Gestaltung der materiellen basis

ndash das sind Produkte und Infrastruktu-

ren - unserer emotionalen wie auch

Grund-bedarfe greifen ineinander und

sind Ziel und Aufgabe von Design sie

sind Teil jeglicher Veraumlnderungsprozes-

se Damit ruumlckt Design in das Zentrum

gesellschaftlicher Entwicklungspro-

zesse Gleichzeitig nutzen und beein-

Change by design

Brown T (2009) Change by design How Design Thinking Transforms Organizations and Inspires Innovati-on HarperCollins

Developing Theories

Doordan D (2013) Developing Theories for Sustainable Design In Stuart Walker and Jaques Giard (eds) The Handbook of Design for Sustainability Bloomsbury London

Speculative Everything

Dunne A Raby F (2013) Specula-tive Everything Design Fiction and Social Dreaming pp 1ndash9 Cam-bridge MA The MIT Press

Design Research for Sustainable Social Innovation 1

Manzini E (2007) ldquoDesign Research for Sustainable Social Innovationrdquo Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Service Design Network (2014) What is Service Design 2

Design for the real world 3

Papanek V amp Fuller R B (1972) Design for the real world (p 22) London Thames and Hudson

Design Guide vom Wuppertal Insititut 4

inhabitat 5

TED 2010 Emily Pilloton Teaching design for change 6

Ansatz zur Foumlrderung von Schuumllern um mit smartem Design benachteilig-ten Gebieten neue Moumlglichkeiten zu geben

TED 2010 Eben bayer Are mus-h-rooms the new plastic 7

Eben Bayer erklaumlrt warum Pilze das neue nachhaltige Verpackungsmate-rial werden koumlnnen

TED 2010 Michael Pawlyn using naturersquos genius in architecture 8

Wie kann die Architektur von der Na-tur lernen um ressourceneffizienter und energieaumlrmer zu arbeiten

Seite 35 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design ActivismFuad-Luke A (2009) Design Ac-tivism Oxon Routledge

Nachhaltiges Design

Fuhs S Brocchi D Draser B et al (Hrsg) (2014) Die Geschichte des Nachhaltigen Designs Bad Hom-burg VAS

The Transition Companion

Hopkins R (2011) The Transition Companion Making Your Communi-ty More Resilient in Uncertain Times White River Junction VT Chelsea Green Publishing Company

Transition Design

Irwin T (2015) Transtion Design A Proposal for a New Area of Design Practice Study and Research Design and Culture Journal forthcoming July 2015

An Educational framework

Irwin T Tonkinwise C Kossoff G (2012) An Educational Framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon University

Tranformation of Society 9

Liedtke C Baedeker C Borelli LM (2015) Transformation Towards a Sustainable Society ndash Key Interventi-on Areas In Innov Ener Res

Value through less

Liedtke C Buhl J Ameli N (2013) Designing value through less by integrating sustainability strategies into lifestyles International Journal of Sustainable Design 2(2) 167-180

Transition Management Loorbach D (2007) Transition Ma-nagement New mode of governance for sustainable development Utrecht International Books

Sustainable Social Innovation 10

Manzini E (2007) Design Research for Sustainable Social Innovation Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Design Observer Group 11

Transformative Wissenschaft

Schneidewind U M Singer-Bro-dowski (2013) Transformative Wis-senschaft Klimawandel im deutschen Wissenschafts- und Hochschulsystem Metropolis 2013

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

The Design of Everyday Life

Shove E et al (2007) The Design of Everyday Life Berg London

Transformationsdesign Sommer B Welzer H (2014) Transformationsdesign Wege in eine zukunftsfaumlhige Moder-ne Muumlnchen oekom

Was ist Eco Design

Tischner U et al (2000) Was ist EcoDesign Ein Handbuch fuumlr oumlkolo-gische und oumlkonomische Gestaltung Verlag form praxis Frankfurt

Design for Transition 12

Tonkinwise C (2014) Design for Transition - From and to What

Weil Design die Welt veraumlndert

Von Borries F Fezer J (2013) Weil Design die Welt veraumlndert Texte zur Gestaltung Gestalten Verlag Berlin

Sustainable by Design

Walker S (2006) Sustainable by Design Explorations in Theory and Practice Earthscan London

brundtlandbericht

Weltkommission fuumlr Umwelt und Ent-wicklung (1987) Unsere gemeinsame Zukunft Brundtlandbericht Greven Eggenkamp Verlag

TED 2010 Dan Phillips Creative houses from reclaimed stuff 13

Beispiele fuumlr Haumluser aus recycelten Materialen

TED 2010 Mitchell Joachim Donrsquot build your home grow it 14

Der Stadtentwickler praumlsentiert wie eine nachhaltige Architektur auf Ba-sis von Pflanzenwachstum aussehen koumlnnte

Seite 36 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

flussen sie auch die oumlkosystemaren

Dienstleistungen Erhebliche 80 der

umweltauswirkungen eines Produktes

werden schon in der Entwurfsphase

festgelegt (Tischner et al 2000) Ein

transformatives und nachhaltiges Pro-

dukt oder eine Dienstleistung unter-

stuumltzt implizit individual- sozial- und

umweltvertraumlgliches Handeln bzw

macht Zielkonflikte sichtbar Es enthebt

den Nutzer nicht von jeglicher Verant-

wortung sondern hilft ihm diese zu

priorisieren und trainiert komplexe

resiliente Entscheidungsfindungen in

komplexen umwelten

Design hat nicht nur die Rolle des

schoumlnen Verhuumlllens Designer aumlstheti-

sieren natuumlrlich auch Gebrauchsgegen-

staumlnden ndash ein bedeutender faktor fuumlr

Wohlbefinden und Akzeptanz - doch

es ist fuumlr erfolgreiches Design (Timo-

thy Prestero wuumlrde sagen Design for

outcome ndash link TED-film) essentiell

bei der Gestaltung soziale und struk-

turelle Interaktionen und Anforderun-

gen miteinzubeziehen und dabei auch

die Grenzen unseres Oumlkosystems zu

beachten Eine komplexe Aufgabe die

einer ebenso komplexen Ausbildung

bedarf (vgl zb Massek 2015 Transiti-

on Design An Educational framework

for Advancing the Study and Design of

Sustainable Transitions Terry Irwin

Cameron Tonkinwise Gideon Kos-

soff 2015 School of Design Carnegie

Mellon university) Das nachhaltig-

keitsorientierte Transformationsdesign

waumlhlt nicht nur ressourcenleichte und

nicht toxische Materialien aus sondern

schafft auch Produkte oder Dienstleis-

tungskonzepte die fuumlr den Nutzer und

die Gesellschaft erstrebenswert sind

und diesen neue Moumlglichkeiten fuumlr

attraktive sowie nachhaltige Handlun-

gen bietet

In den letzten Jahren wurden be-

griffe wie Ecodesign oumlkologisches

Design Green Design Social Design

oder Sustainable Design immer mehr

etabliert sowohl in der fachdiskussion

als auch in der breiten Gesellschaft Die

Zielsetzung dieser neuen Designaus-

richtung ist es bdquomit einem intelligenten

Einsatz der verfuumlgbaren Ressourcen

einen moumlglichst groszligen Nutzen fuumlr

alle beteiligten Akteure (entlang der

Wertschoumlpfungskette) bei minimaler

umweltbelastung und unter sozial fai-

ren bedingungen zu erreichenldquo

(httpwwwecosignnetdie-ecosign

oekologie-designnachhaltiges-design

TischnerSchmidt-bleek 1995)

letztlich wurden dann diese Ansaumlt-

ze mit denen der Transitions- oder

Transformationsforschung und -um-

setzung verbunden Es geht also um

die Integration von Oumlkointelligenz und

Transitionsorientierung fuumlr eine nach-

haltige Entwicklung Diese drei begriffe

werden in der fachliteratur folgender-

maszligen definiert

Oumlkointelligente (=oumlko-effizien-

te) Guumlter sind Gegenstaumlnde Geraumlte

Gebaumlude und Infrastrukturen die bei

Minimierung von Material Energie

flaumlchenbedarf Abfall Transport Ver-

packung und gefaumlhrlichen Stoffen uumlber

den gesamten lebenszyklus hinweg

ndash von der Rohstoffgewinnung bis zum

Recycling ndash moumlglichst lange und moumlg-

lichst viel (unterschiedlichen an den

beduumlrfnissen des einzelnen Nutzers

gemessen) Nutzen erbringen (Schmidt-

bleek 2007 S 192) Oumlkointelligente

(=oumlko-effiziente) Dienstleistungen sind

die zweckdienliche bedarfsdeckung

unter Nutzung technischer Mittel mit

moumlglichst hoher Ressourcenprodukti-

vitaumlt und moumlglichst geringer Abgabe

gefaumlhrlicher Stoffe (Schmidt-bleek

2007 S 225)

Transition ist ein begriff der Trans-

formationsdiskussion und steht stark

im Zusammenhang mit Nachhaltiger

Entwicklung ndash haumlufig werden beide

begriffe sogar synonym verwandt Die

Definition beschreibt Transition als

nicht linearen systemischen Wandel

innerhalb einer Gesellschaft (loorbach

2007 SchneidewindSinger-brodowski

2013) Transitionen sind stufenweise

Uumlbergaumlnge von einem gesellschaftli-

chen Zustand in einen anderen zb die

Stufen die notwendig waren von einer

bdquoRaucherldquo-Gesellschaft im oumlffentli-

chen Raum mehr und mehr zu einer

bdquoNichtraucherldquo-Gesellschaft zu werden

Es geht dabei um interaktives explorie-

rendes lernen das System in dem wir

leben zu beschreiben und zu gestalten

mit der Moumlglichkeit aus fehlern zu

lernen und die Entscheidungspfade

gemeinsam entsprechend anzupassen

oder zu aumlndern Auch diese stehen eine

zentrale Aufgabe von Gestaltung

Nachhaltige Entwicklung ist eine bdquohellip

Entwicklung die die beduumlrfnisse der

Gegenwart befriedigt ohne zu riskie-

ren dass kuumlnftige Generationen ihre

eigenen beduumlrfnisse nicht befriedigen

koumlnnenldquo (Weltkommission fuumlr umwelt

und Entwicklung 1987 46)

Die Veraumlnderungsdynamik geht von

der etablierten Disziplin des Service

Designs aus und veraumlndert sich dann

in Zeit und Kontext uumlber ein Design

fuumlr soziale Innovationen bis hin zum

Transition Design Wobei sich Service

Design noch in existierenden soziooumlko-

nomischen und politischen Strukturen

Abgrenzung Der begriff der Transformation bezeichnet einen fundamentalen Veraumlnderungsprozess in jeglicher form waumlhrend hingegen die bezeichnung

Transition eher eine Veraumlnderung von einer Phase zu einer anderen Phase in einem Veraumlnderungsprozess beschreibt und damit etwas weniger grundlegend ist

Seite 37 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

bewegt geht es dem Design fuumlr soziale

Innovationen schon um das Veraumlndern

dieser Strukturen und setzt an neuen

oumlkonomischen Modellen an Dabei

werden soziale beduumlrfnisse besser

als durch bisherige loumlsungsansaumltze

adressiert was in sozialer Hinsicht zu

einem positiven Wandel beitraumlgt Tran-

sition Design geht noch einen Schritt

weiter und will radikal neue soziooumlko-

nomische und soziale Werte umsetzen

um so ein komplett neues Verstaumlndnis

von lebensstilen zu schaffen So be-

zieht Transition Design die Zusammen-

haumlnge von sozialen oumlkonomischen po-

litischen sowie oumlkologischen Systemen

mit ein und fuumlhrt so zu einem radikalen

sozialen und oumlkologischen Wandel

(Irwin T Tonkinwise C Kossoff

G Transition Design An Educational

framework for Advancing the Study

and Design of Sustainable Transitions

School of Design Carnegie Mellon

university)

Abbildung 3 zeigt diese Entwicklung

auf Die Gestaltung welche die In-

teraktion zwischen Menschen (sozial)

der gestalteten Welt und der umwelt

(bdquonatural worldldquo) miteinbezieht kann

mit dem begriff bdquoDesign for Interac-

tionsldquo umschrieben werden Gestalter

aus verschiedenen Disziplinen ob

Kommunikations- Produkt- oder Inter-

facedesigner arbeiten interdisziplinaumlr

in den drei fokusgebieten (bdquoDesign for

Serviceldquo bdquoDesign for Social Innovationldquo

und bdquoTransition Designldquo) Dabei bilden

die sozialen und oumlkologischen Rahmen-

bedingungen (bdquoNatural Worldldquo) den

uumlbergeordneten Kontext in welchem

sich alle Designprobleme und loumlsungen

bewegen Transition Design ist beson-

ders gut fuumlr die Erforschung komplexer

Systeme geeignet In der Analyse

von nachhaltigeren Produktions- und

Abb 1 Continuum of Design Approaches

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 24

Mature discipline

Designfor Service

Design within existing socio-economic amp political paradigms

Solutions reach users through many lsquotouch pointsrsquo over time through the design of expe-riences Solutions are based upon the observation and inter- pretation of usersrsquo behavior and needs within particular contexts Service design solutions aim to provide profit and benefits for the service provider and useful and desirable services for the user (consumer) Solutions are usually based within the business arena and existing dominant eco- no-mic paradigm

Developing discipline

Designfor Social Innovation

Design that challenges existing so-cio-economic amp political paradigms

Design that meets a social need more effectively than exis-ting solutions Solutions often leverage or lsquoamplifyrsquo exsiting under-utilized resources Social innovation is a lsquoco-designrsquo process in which design- ers work as facilitators and catalysts within transdisciplinary teams Solutions benefit multiple stakeholders and empower communi- ties to act in the public private com- mercial and non-profit sectors Design for social innovation represents design for emerging paradigms and alternative economic models and leads to significant positive social change

Emergent discipline

TransitionDesign

Design within radically new so-cio-economic amp political paradigms

Refers to design-led societal transition toward more sustain-able futures and the reconception of entire lifestyles It is based upon an under- standing of the interconnectedness and inter-dependency of social economic political and natural sys- tems Transition Design focuses on the need for lsquocosmopolitan localismrsquo a place-based lifestyle in which solutions to global problems are designed to be appropriate for local social and environmental conditions Transition Design challenges existing para- digms envisions new ones and leads to radical positive social and envi-ronmental change

Scale of time depth of engagement and context expand to include social amp environmental concerns

Seite 38 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpcampusburg-halledeid-neuwerk24-short-films-about-design

wp-contentuploadssites31201405design-research-nowpdf middot 2

httpwwwservice-design-networkorg middot 3 httpplaypenicomtekcsir

coza~acdceducationDr_Anvind_GupaLearners_Library_7_March_2007

Resourcesbooksdesignvictorpdf middot 4 httpwupperinstorgawias

ad2222 middot 5 httpinhabitatcomtagsustainable-design middot 6 httpwww

tedcomtalksemily_pilloton_teaching_design_for_changelanguage=en

middot 7 httpwwwtedcomtalkseben_bayer_are_mushrooms_the_

new_plasticlanguage=en middot 8 httpswwwtedcomtalksmichael_

pawlyn_using_nature_s_genius_in_architecture middot 9 httpsepub

wupperinstorgfiles60086008_Liedtkepdf middot 10 httpcampusburg-

halledeid-neuwerk24-short-films-about-designwp-contentuploads

sites31201405design-research-nowpdf middot 11 httpdesignobserver

comfeaturesmall-local-open-and-connected-resilient-systems-and-

sustainable-qualities37670 middot 12 httpswwwacademiaedu11796491

Design_for_Transition_-_from_and_to_what middot 13 httpswwwtedcom

talksdan_phillips_creative_houses_from_reclaimed_stufflanguage=en middot 14

httpswwwtedcomtalksmitchell_joachim_don_t_build_your_home_

grow_itlanguage=en

Abb 4 Design for Interactions

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 26

Designedbuilt World

ProductsCommunications and Environments

Design Sub-Disciplines Context of All DesignAreas of Design focus

Design for Interactions

Natural WorldDesign forService

Moderate changeExisting paradigms and systems

Design forSocial Innovation

Significant changeEmerging paradigms and systems

Transition Design

Radical changeFuture paradigms and systems

Konsummustern werden die alltaumlgli-

chen Handlungsmuster und -strukturen

(lebens- und Arbeitswelten) alltaumlg-

lichen Praktiken (lebensstilanalysen)

sowie die Kommunikation zwischen

den Subsystemen analysiert

Daruumlber hinaus bietet der Transi-

tion-Design-Ansatz in Verbindung mit

Handlungsmodellen fuumlr nachhaltiges

Produzieren und Konsumieren die

Moumlglichkeit realitaumltsnah moumlgliche

Models of Change zu erforschen fuumlr

diesen Zweck werden die Ansaumltze der

modernen Verbraucherforschung (li-

ving-lab-Ansatz Transformationstheo-

rien lebensstiltypen) sowie der

Entwicklung von unternehmenskultur

mit dem Ansatz des Transition Design

verbunden

erstellt von

bull Prof Dr Christa Liedtke

bull Dr Maria J Welfens

bull Hannah Fink

in Zusammenarbeit mit

bull Dr Alexandra Buumlttgen

bull Sarah Reddig

bull Christoph Tochtrop

Stand 16062016

Wuppertal Institut fuumlr Klima umwelt Energie

Doumlppersberg 19

42103 Wuppertal

Deutschland

Postfach 100480

42004 Wuppertal

Page 32: Crashkurs Nachhaltigkeit: eine multimediale Uebersicht · Institut für Klima, ... Eine differenzierte Ausarbeitung von Megatrends listet die European Envi-ronment Agency, ... Welt

Seite 32 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

2001 Berufung des Rates fuumlr Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung mit dem Ziel Beitraumlge zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln In diesem Rahmen beschaumlftigt sich der Rat mit der Problematik des nachhaltigen Konsums (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_Maerz_2010_01pdf) und auch eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr Unternehmen (httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmediaRNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Janu-ar_2012pdf)

Die Entwicklung von nachhaltigeren Produktions- und Konsummustern wird in Deutschland von weiteren Institutionen gefoumlrdert und aktiv unterstuumlzt Dazu gehoumlren ua Netzwerke zu Verbraucherforschung in Bund und einigen Laumlndern

- Foumlrderprogramme der sozialoumlkologischen Forschung des BMBFacutes httpwwwfonadede19711 - Sachverstaumlndigerrat fuumlr Verbraucherfragen httpwwwsvr-verbraucherfragende - Deutscher Nachhaltigkeitspreis (httpswwwnachhaltigkeitspreisde)

1997 Im Jahr 1997 begann das von den beiden Institutionen initiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur Fundierung und Evaluierung nachhaltige-rer Konsummuster und Verhaltensstileldquo

1993 In Deutschland wurde bereits vor 1993 von einzelnen Wissenschaftlern auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffizienz und die Rolle nach-haltigeren Produzierens und Konsumierens wie des Designs fuumlr eine nachhaltige Entwicklung hingewiesen (von WeizsaumlckerLovinsLovins 1995 Schmidt-Bleek 1994) Das Bundesumweltministerium (BMU) und das Umweltbundesamt (UBA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre eine breite gesellschaftliche Debatte zu diesem Thema

Economic Co-operation and Develop-

ment (oECD) getragen Die CSD

der Vereinten Nationen wurde nach

dem uN-Weltgipfel in Rio de Janeiro

1993 gegruumlndet um die umsetzung

der Agenda 21 voranzutreiben Die

Kommission hatte bereits zu beginn

das Themenfeld bdquoKonsum- und Produk-

tionsmusterldquo zu ihrem Arbeitsschwer-

punkt erklaumlrt In folge dessen wurde

im Jahr 1995 das bdquoInternational Work

Programme on Changing Consumption

and Production Patternsldquo (IWPCCPP)

verabschiedet Zu den Hauptaufgaben

des Programms gehoumlren

die Identifikation der politischen

Implikationen von Konsumtrends und

Produktionsmustern

die Revision von uN-Richtlinien fuumlr

den Konsumentenschutz sowie

die Evaluation der Effektivitaumlt von

politischen Maszlignahmen die auf die

Aumlnderung von Konsum- und Produkti-

onsmustern zielen

In Deutschland wurde bereits vor

1993 von einzelnen Wissenschaftlern

auf den Schluumlsselfaktor Ressourceneffi-

zienz und die Rolle nachhaltigeren Pro-

duzierens und Konsumierens wie des

Designs fuumlr eine nachhaltige Entwick-

lung hingewiesen (von Weizsaumlcker

lovinslovins 1995 Schmidt-bleek

1994) Das bundesumweltministerium

(bMu) und das umweltbundesamt

(ubA) foumlrdern seit Mitte der 90er Jahre

eine breite gesellschaftliche Debatte zu

diesem Thema Im Jahr 1997 begann

das von den beiden Institutionen ini-

tiierte bdquoDemonstrationsvorhaben zur

fundierung und Evaluierung nachhal-

tigerer Konsummuster und Verhaltens-

stileldquo Die TeilnehmerInnen dieses Pro-

gramms haben sich im Jahr 2000 in der

so genannten bdquoTutzinger Erklaumlrungldquo

auf eine Allianz fuumlr einen nachhaltige-

ren Konsum verstaumlndigt Ebenfalls im

Jahr 2000 richtete die bundesregierung

einen bdquoStaatssekretaumlrsausschuss fuumlr

Nachhaltige Entwicklungldquo ein Ein Jahr

spaumlter wurde der bdquoRat fuumlr Nachhaltige

Entwicklungldquo gegruumlndet der sich ua

intensiv mit der Problematik des Kons-

ums (httpwwwnachhaltigkeitsrat

deuploadsmediabroschuere_Kons-

um_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf) aber eben auch

eines Nachhaltigkeitskodexes fuumlr

unternehmen (wwwnachhaltigkeits-

Seite 33 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

ratdeuploadsmediaRNE_Der_Deut-

sche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_tex-

te_Nr_41_Januar_2012pdf)

Durch den Impuls des WSSD in

Johannesburg griffen 2004 das bundes-

umweltministerium und das umwelt-

bundesamt die Herausforderung auf

und initiierten in Deutschland einen

langfristigen bdquoNationalen Dialogprozess

zur Weiterentwicklung nachhaltiger

Konsum- und Produktionsmusterldquo der

Akteure aus Politik Wirtschaft Wis-

senschaft und Zivilgesellschaft in den

Dialog bringt

Die Entwicklung von Nachhaltigeren

Produktions- und Konsummustern wird

in Deutschland von weiteren Instituti-

onen gefoumlrdert und aktiv unterstuumltzt

Dazu gehoumlren ua

Netzwerke zu Verbraucherforschung

in bund und einigen laumlndern

foumlrderprogramme der sozialoumlkolo-

gischen forschung des bMbf (http

wwwfonadede19711)

Sachverstaumlndigenrat fuumlr Verbrau-

cherfragen

(wwwsvr-verbraucherfragende)

Deutscher Nachhaltigkeitspreis

(wwwnachhaltigkeitspreisde)

1 httpwwwmdpicom2079-927633488htm middot 2 httpwwwunepfr

scpmarrakech middot 3 httpeceuropaeuenvironmenteussdescp_enhtm

middot 4 httpwwwnrg4sdorgunep-post-2015-briefing-notes middot 5 http

wwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-indicators-

future-sdgs middot 6 httpwwwfood-scpeu middot 7 httpswwwyoutubecom

watchv=UCQLgACc6fQ middot 8 httpwupperinstorgawiasad2288 middot 9

httpswwwpik-potsdamdeaktuellespressemitteilungenarchiv2009

planetarische-grenzen-ein-sicherer-handlungsraum-fuer-die- middot 10 https

sustainabledevelopmentunorgpage=viewampnr=1951amptype=400ampmenu=35 middot

11 httpwwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-

indicators-future-sdgs middot 12 httpswwwnachhaltigkeitsratdefileadmin_

migratedmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf middot 13 httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmedia

RNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Januar_2012

pdf middot 14 httpwwwforum-fuer-verantwortungdepublikationenkonsum

middot 15 httpwwwtedcomtalkstim_jackson_s_economic_reality_

checklanguage=en middot 16 httpswwwyoutubecomwatchv=hQ73hv8GGSQ

middot 17 httpwwwwas-bewegtorg

Wie die oben dargestellte Entwick-

lung zeigt sind in der Zwischenzeit

Strategien und Maszlignahmen zur

umsetzung nachhaltiger Produktions-

und Konsummuster auf allen Ebenen

etabliert Eine nachhaltigere Gestaltung

der Wertschoumlpfungsketten von Pro-

dukten und Dienstleistungen setzt sich

immer mehr durch nachhaltige Guumlter

werden auch immer oumlfter von der

Gesellschaft nachgefragt Es wurden

sowohl Instrumente fuumlr die umsetzung

nachhaltigeren Produktionsmuster (wie

zb Oumlko-Audit Effizienzstandards) wie

auch zur unterstuumltzung von nachhalti-

geren Konsummustern (wie oumlko-label

gesellschaftliche Dialogprozesse)

entwickelt Das schafft groszlige Entwick-

lungspotenziale fuumlr Designer die die

oumlkologischen Anspruumlche erfuumlllen koumln-

nen indem sie zukunftfaumlhige Produkt-

Dienstleistungssysteme gestalten die

bei den moumlglichst kleinem Resoourcen-

verbrauch den von Kunden gewuumlnsch-

ten Nutzen stiften

claudiabo
Hervorheben

Seite 34 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design undNachhaltigkeit

Nachhaltige Entwicklung ist

eine grundlegend gestalterische

Aufgabe mit der Zielsetzung die

bestehenden Produktions- und

Konsumsysteme energie- und res-

sourceneffizienter zu entwickeln

Waumlhrend das ldquokonventionelle

Designrdquo Produkte entwirft und

dadurch Lebensstile vorgibt wer-

den in den neuen Ansaumltzen (wie

zb bdquoHuman Centered Designldquo

bdquopartizipatives Designldquo oder bdquoDe-

sign Activismldquo) die Verbraucher zu

Mitgestaltern (siehe ua fuad-

Luke A (2009) fuhs S brocchi

D Draser b et al (Hrsg) (2014))

Diese neue Designausrichtung

die sich unter dem begriff bdquoTrans-

formationsdesignldquo verbirgt (siehe

dazu Irwin T Tonkinwise C

Kossoff G (2012) SommerWel-

zer (2014)) beruht auf integrierten

Kompetenzen des Produkt-Servi-

ce- Social- und Kommunikations-

design und verbindet diese mit

einem nachhaltigen Transforma-

tions- wie Innovationsmanage-

ment

Design ist immer transformativ Egal

ob wir unser Handy benutzen ein buch

lesen eine Werbung anschauen oder

einen fahrkartenautomaten benutzen

die Nutzung spezifischer Produkte

Services sowie von Kommunikation

beeinflusst unsere Handlungen und

verdeutlicht gleichzeitig unsere eigene

Haltung unser Denken unsere kultu-

rellen Muster wie auch unsere Wuumln-

sche und Vorstellungen materialisieren

sich in Produkten Infrastrukturen und

Dienstleistungen und umgekehrt

Wir kaufen Produkte die uns einen so-

zialen Status geben ndash dabei wird nicht

nur der Status sondern auch Struktur

Sicherheit oder Identitaumlt vermittelt

Sie de-codieren uns und unsere Ge-

sellschaft

Die Gestaltung der materiellen basis

ndash das sind Produkte und Infrastruktu-

ren - unserer emotionalen wie auch

Grund-bedarfe greifen ineinander und

sind Ziel und Aufgabe von Design sie

sind Teil jeglicher Veraumlnderungsprozes-

se Damit ruumlckt Design in das Zentrum

gesellschaftlicher Entwicklungspro-

zesse Gleichzeitig nutzen und beein-

Change by design

Brown T (2009) Change by design How Design Thinking Transforms Organizations and Inspires Innovati-on HarperCollins

Developing Theories

Doordan D (2013) Developing Theories for Sustainable Design In Stuart Walker and Jaques Giard (eds) The Handbook of Design for Sustainability Bloomsbury London

Speculative Everything

Dunne A Raby F (2013) Specula-tive Everything Design Fiction and Social Dreaming pp 1ndash9 Cam-bridge MA The MIT Press

Design Research for Sustainable Social Innovation 1

Manzini E (2007) ldquoDesign Research for Sustainable Social Innovationrdquo Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Service Design Network (2014) What is Service Design 2

Design for the real world 3

Papanek V amp Fuller R B (1972) Design for the real world (p 22) London Thames and Hudson

Design Guide vom Wuppertal Insititut 4

inhabitat 5

TED 2010 Emily Pilloton Teaching design for change 6

Ansatz zur Foumlrderung von Schuumllern um mit smartem Design benachteilig-ten Gebieten neue Moumlglichkeiten zu geben

TED 2010 Eben bayer Are mus-h-rooms the new plastic 7

Eben Bayer erklaumlrt warum Pilze das neue nachhaltige Verpackungsmate-rial werden koumlnnen

TED 2010 Michael Pawlyn using naturersquos genius in architecture 8

Wie kann die Architektur von der Na-tur lernen um ressourceneffizienter und energieaumlrmer zu arbeiten

Seite 35 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design ActivismFuad-Luke A (2009) Design Ac-tivism Oxon Routledge

Nachhaltiges Design

Fuhs S Brocchi D Draser B et al (Hrsg) (2014) Die Geschichte des Nachhaltigen Designs Bad Hom-burg VAS

The Transition Companion

Hopkins R (2011) The Transition Companion Making Your Communi-ty More Resilient in Uncertain Times White River Junction VT Chelsea Green Publishing Company

Transition Design

Irwin T (2015) Transtion Design A Proposal for a New Area of Design Practice Study and Research Design and Culture Journal forthcoming July 2015

An Educational framework

Irwin T Tonkinwise C Kossoff G (2012) An Educational Framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon University

Tranformation of Society 9

Liedtke C Baedeker C Borelli LM (2015) Transformation Towards a Sustainable Society ndash Key Interventi-on Areas In Innov Ener Res

Value through less

Liedtke C Buhl J Ameli N (2013) Designing value through less by integrating sustainability strategies into lifestyles International Journal of Sustainable Design 2(2) 167-180

Transition Management Loorbach D (2007) Transition Ma-nagement New mode of governance for sustainable development Utrecht International Books

Sustainable Social Innovation 10

Manzini E (2007) Design Research for Sustainable Social Innovation Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Design Observer Group 11

Transformative Wissenschaft

Schneidewind U M Singer-Bro-dowski (2013) Transformative Wis-senschaft Klimawandel im deutschen Wissenschafts- und Hochschulsystem Metropolis 2013

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

The Design of Everyday Life

Shove E et al (2007) The Design of Everyday Life Berg London

Transformationsdesign Sommer B Welzer H (2014) Transformationsdesign Wege in eine zukunftsfaumlhige Moder-ne Muumlnchen oekom

Was ist Eco Design

Tischner U et al (2000) Was ist EcoDesign Ein Handbuch fuumlr oumlkolo-gische und oumlkonomische Gestaltung Verlag form praxis Frankfurt

Design for Transition 12

Tonkinwise C (2014) Design for Transition - From and to What

Weil Design die Welt veraumlndert

Von Borries F Fezer J (2013) Weil Design die Welt veraumlndert Texte zur Gestaltung Gestalten Verlag Berlin

Sustainable by Design

Walker S (2006) Sustainable by Design Explorations in Theory and Practice Earthscan London

brundtlandbericht

Weltkommission fuumlr Umwelt und Ent-wicklung (1987) Unsere gemeinsame Zukunft Brundtlandbericht Greven Eggenkamp Verlag

TED 2010 Dan Phillips Creative houses from reclaimed stuff 13

Beispiele fuumlr Haumluser aus recycelten Materialen

TED 2010 Mitchell Joachim Donrsquot build your home grow it 14

Der Stadtentwickler praumlsentiert wie eine nachhaltige Architektur auf Ba-sis von Pflanzenwachstum aussehen koumlnnte

Seite 36 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

flussen sie auch die oumlkosystemaren

Dienstleistungen Erhebliche 80 der

umweltauswirkungen eines Produktes

werden schon in der Entwurfsphase

festgelegt (Tischner et al 2000) Ein

transformatives und nachhaltiges Pro-

dukt oder eine Dienstleistung unter-

stuumltzt implizit individual- sozial- und

umweltvertraumlgliches Handeln bzw

macht Zielkonflikte sichtbar Es enthebt

den Nutzer nicht von jeglicher Verant-

wortung sondern hilft ihm diese zu

priorisieren und trainiert komplexe

resiliente Entscheidungsfindungen in

komplexen umwelten

Design hat nicht nur die Rolle des

schoumlnen Verhuumlllens Designer aumlstheti-

sieren natuumlrlich auch Gebrauchsgegen-

staumlnden ndash ein bedeutender faktor fuumlr

Wohlbefinden und Akzeptanz - doch

es ist fuumlr erfolgreiches Design (Timo-

thy Prestero wuumlrde sagen Design for

outcome ndash link TED-film) essentiell

bei der Gestaltung soziale und struk-

turelle Interaktionen und Anforderun-

gen miteinzubeziehen und dabei auch

die Grenzen unseres Oumlkosystems zu

beachten Eine komplexe Aufgabe die

einer ebenso komplexen Ausbildung

bedarf (vgl zb Massek 2015 Transiti-

on Design An Educational framework

for Advancing the Study and Design of

Sustainable Transitions Terry Irwin

Cameron Tonkinwise Gideon Kos-

soff 2015 School of Design Carnegie

Mellon university) Das nachhaltig-

keitsorientierte Transformationsdesign

waumlhlt nicht nur ressourcenleichte und

nicht toxische Materialien aus sondern

schafft auch Produkte oder Dienstleis-

tungskonzepte die fuumlr den Nutzer und

die Gesellschaft erstrebenswert sind

und diesen neue Moumlglichkeiten fuumlr

attraktive sowie nachhaltige Handlun-

gen bietet

In den letzten Jahren wurden be-

griffe wie Ecodesign oumlkologisches

Design Green Design Social Design

oder Sustainable Design immer mehr

etabliert sowohl in der fachdiskussion

als auch in der breiten Gesellschaft Die

Zielsetzung dieser neuen Designaus-

richtung ist es bdquomit einem intelligenten

Einsatz der verfuumlgbaren Ressourcen

einen moumlglichst groszligen Nutzen fuumlr

alle beteiligten Akteure (entlang der

Wertschoumlpfungskette) bei minimaler

umweltbelastung und unter sozial fai-

ren bedingungen zu erreichenldquo

(httpwwwecosignnetdie-ecosign

oekologie-designnachhaltiges-design

TischnerSchmidt-bleek 1995)

letztlich wurden dann diese Ansaumlt-

ze mit denen der Transitions- oder

Transformationsforschung und -um-

setzung verbunden Es geht also um

die Integration von Oumlkointelligenz und

Transitionsorientierung fuumlr eine nach-

haltige Entwicklung Diese drei begriffe

werden in der fachliteratur folgender-

maszligen definiert

Oumlkointelligente (=oumlko-effizien-

te) Guumlter sind Gegenstaumlnde Geraumlte

Gebaumlude und Infrastrukturen die bei

Minimierung von Material Energie

flaumlchenbedarf Abfall Transport Ver-

packung und gefaumlhrlichen Stoffen uumlber

den gesamten lebenszyklus hinweg

ndash von der Rohstoffgewinnung bis zum

Recycling ndash moumlglichst lange und moumlg-

lichst viel (unterschiedlichen an den

beduumlrfnissen des einzelnen Nutzers

gemessen) Nutzen erbringen (Schmidt-

bleek 2007 S 192) Oumlkointelligente

(=oumlko-effiziente) Dienstleistungen sind

die zweckdienliche bedarfsdeckung

unter Nutzung technischer Mittel mit

moumlglichst hoher Ressourcenprodukti-

vitaumlt und moumlglichst geringer Abgabe

gefaumlhrlicher Stoffe (Schmidt-bleek

2007 S 225)

Transition ist ein begriff der Trans-

formationsdiskussion und steht stark

im Zusammenhang mit Nachhaltiger

Entwicklung ndash haumlufig werden beide

begriffe sogar synonym verwandt Die

Definition beschreibt Transition als

nicht linearen systemischen Wandel

innerhalb einer Gesellschaft (loorbach

2007 SchneidewindSinger-brodowski

2013) Transitionen sind stufenweise

Uumlbergaumlnge von einem gesellschaftli-

chen Zustand in einen anderen zb die

Stufen die notwendig waren von einer

bdquoRaucherldquo-Gesellschaft im oumlffentli-

chen Raum mehr und mehr zu einer

bdquoNichtraucherldquo-Gesellschaft zu werden

Es geht dabei um interaktives explorie-

rendes lernen das System in dem wir

leben zu beschreiben und zu gestalten

mit der Moumlglichkeit aus fehlern zu

lernen und die Entscheidungspfade

gemeinsam entsprechend anzupassen

oder zu aumlndern Auch diese stehen eine

zentrale Aufgabe von Gestaltung

Nachhaltige Entwicklung ist eine bdquohellip

Entwicklung die die beduumlrfnisse der

Gegenwart befriedigt ohne zu riskie-

ren dass kuumlnftige Generationen ihre

eigenen beduumlrfnisse nicht befriedigen

koumlnnenldquo (Weltkommission fuumlr umwelt

und Entwicklung 1987 46)

Die Veraumlnderungsdynamik geht von

der etablierten Disziplin des Service

Designs aus und veraumlndert sich dann

in Zeit und Kontext uumlber ein Design

fuumlr soziale Innovationen bis hin zum

Transition Design Wobei sich Service

Design noch in existierenden soziooumlko-

nomischen und politischen Strukturen

Abgrenzung Der begriff der Transformation bezeichnet einen fundamentalen Veraumlnderungsprozess in jeglicher form waumlhrend hingegen die bezeichnung

Transition eher eine Veraumlnderung von einer Phase zu einer anderen Phase in einem Veraumlnderungsprozess beschreibt und damit etwas weniger grundlegend ist

Seite 37 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

bewegt geht es dem Design fuumlr soziale

Innovationen schon um das Veraumlndern

dieser Strukturen und setzt an neuen

oumlkonomischen Modellen an Dabei

werden soziale beduumlrfnisse besser

als durch bisherige loumlsungsansaumltze

adressiert was in sozialer Hinsicht zu

einem positiven Wandel beitraumlgt Tran-

sition Design geht noch einen Schritt

weiter und will radikal neue soziooumlko-

nomische und soziale Werte umsetzen

um so ein komplett neues Verstaumlndnis

von lebensstilen zu schaffen So be-

zieht Transition Design die Zusammen-

haumlnge von sozialen oumlkonomischen po-

litischen sowie oumlkologischen Systemen

mit ein und fuumlhrt so zu einem radikalen

sozialen und oumlkologischen Wandel

(Irwin T Tonkinwise C Kossoff

G Transition Design An Educational

framework for Advancing the Study

and Design of Sustainable Transitions

School of Design Carnegie Mellon

university)

Abbildung 3 zeigt diese Entwicklung

auf Die Gestaltung welche die In-

teraktion zwischen Menschen (sozial)

der gestalteten Welt und der umwelt

(bdquonatural worldldquo) miteinbezieht kann

mit dem begriff bdquoDesign for Interac-

tionsldquo umschrieben werden Gestalter

aus verschiedenen Disziplinen ob

Kommunikations- Produkt- oder Inter-

facedesigner arbeiten interdisziplinaumlr

in den drei fokusgebieten (bdquoDesign for

Serviceldquo bdquoDesign for Social Innovationldquo

und bdquoTransition Designldquo) Dabei bilden

die sozialen und oumlkologischen Rahmen-

bedingungen (bdquoNatural Worldldquo) den

uumlbergeordneten Kontext in welchem

sich alle Designprobleme und loumlsungen

bewegen Transition Design ist beson-

ders gut fuumlr die Erforschung komplexer

Systeme geeignet In der Analyse

von nachhaltigeren Produktions- und

Abb 1 Continuum of Design Approaches

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 24

Mature discipline

Designfor Service

Design within existing socio-economic amp political paradigms

Solutions reach users through many lsquotouch pointsrsquo over time through the design of expe-riences Solutions are based upon the observation and inter- pretation of usersrsquo behavior and needs within particular contexts Service design solutions aim to provide profit and benefits for the service provider and useful and desirable services for the user (consumer) Solutions are usually based within the business arena and existing dominant eco- no-mic paradigm

Developing discipline

Designfor Social Innovation

Design that challenges existing so-cio-economic amp political paradigms

Design that meets a social need more effectively than exis-ting solutions Solutions often leverage or lsquoamplifyrsquo exsiting under-utilized resources Social innovation is a lsquoco-designrsquo process in which design- ers work as facilitators and catalysts within transdisciplinary teams Solutions benefit multiple stakeholders and empower communi- ties to act in the public private com- mercial and non-profit sectors Design for social innovation represents design for emerging paradigms and alternative economic models and leads to significant positive social change

Emergent discipline

TransitionDesign

Design within radically new so-cio-economic amp political paradigms

Refers to design-led societal transition toward more sustain-able futures and the reconception of entire lifestyles It is based upon an under- standing of the interconnectedness and inter-dependency of social economic political and natural sys- tems Transition Design focuses on the need for lsquocosmopolitan localismrsquo a place-based lifestyle in which solutions to global problems are designed to be appropriate for local social and environmental conditions Transition Design challenges existing para- digms envisions new ones and leads to radical positive social and envi-ronmental change

Scale of time depth of engagement and context expand to include social amp environmental concerns

Seite 38 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpcampusburg-halledeid-neuwerk24-short-films-about-design

wp-contentuploadssites31201405design-research-nowpdf middot 2

httpwwwservice-design-networkorg middot 3 httpplaypenicomtekcsir

coza~acdceducationDr_Anvind_GupaLearners_Library_7_March_2007

Resourcesbooksdesignvictorpdf middot 4 httpwupperinstorgawias

ad2222 middot 5 httpinhabitatcomtagsustainable-design middot 6 httpwww

tedcomtalksemily_pilloton_teaching_design_for_changelanguage=en

middot 7 httpwwwtedcomtalkseben_bayer_are_mushrooms_the_

new_plasticlanguage=en middot 8 httpswwwtedcomtalksmichael_

pawlyn_using_nature_s_genius_in_architecture middot 9 httpsepub

wupperinstorgfiles60086008_Liedtkepdf middot 10 httpcampusburg-

halledeid-neuwerk24-short-films-about-designwp-contentuploads

sites31201405design-research-nowpdf middot 11 httpdesignobserver

comfeaturesmall-local-open-and-connected-resilient-systems-and-

sustainable-qualities37670 middot 12 httpswwwacademiaedu11796491

Design_for_Transition_-_from_and_to_what middot 13 httpswwwtedcom

talksdan_phillips_creative_houses_from_reclaimed_stufflanguage=en middot 14

httpswwwtedcomtalksmitchell_joachim_don_t_build_your_home_

grow_itlanguage=en

Abb 4 Design for Interactions

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 26

Designedbuilt World

ProductsCommunications and Environments

Design Sub-Disciplines Context of All DesignAreas of Design focus

Design for Interactions

Natural WorldDesign forService

Moderate changeExisting paradigms and systems

Design forSocial Innovation

Significant changeEmerging paradigms and systems

Transition Design

Radical changeFuture paradigms and systems

Konsummustern werden die alltaumlgli-

chen Handlungsmuster und -strukturen

(lebens- und Arbeitswelten) alltaumlg-

lichen Praktiken (lebensstilanalysen)

sowie die Kommunikation zwischen

den Subsystemen analysiert

Daruumlber hinaus bietet der Transi-

tion-Design-Ansatz in Verbindung mit

Handlungsmodellen fuumlr nachhaltiges

Produzieren und Konsumieren die

Moumlglichkeit realitaumltsnah moumlgliche

Models of Change zu erforschen fuumlr

diesen Zweck werden die Ansaumltze der

modernen Verbraucherforschung (li-

ving-lab-Ansatz Transformationstheo-

rien lebensstiltypen) sowie der

Entwicklung von unternehmenskultur

mit dem Ansatz des Transition Design

verbunden

erstellt von

bull Prof Dr Christa Liedtke

bull Dr Maria J Welfens

bull Hannah Fink

in Zusammenarbeit mit

bull Dr Alexandra Buumlttgen

bull Sarah Reddig

bull Christoph Tochtrop

Stand 16062016

Wuppertal Institut fuumlr Klima umwelt Energie

Doumlppersberg 19

42103 Wuppertal

Deutschland

Postfach 100480

42004 Wuppertal

Page 33: Crashkurs Nachhaltigkeit: eine multimediale Uebersicht · Institut für Klima, ... Eine differenzierte Ausarbeitung von Megatrends listet die European Envi-ronment Agency, ... Welt

Seite 33 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

ratdeuploadsmediaRNE_Der_Deut-

sche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_tex-

te_Nr_41_Januar_2012pdf)

Durch den Impuls des WSSD in

Johannesburg griffen 2004 das bundes-

umweltministerium und das umwelt-

bundesamt die Herausforderung auf

und initiierten in Deutschland einen

langfristigen bdquoNationalen Dialogprozess

zur Weiterentwicklung nachhaltiger

Konsum- und Produktionsmusterldquo der

Akteure aus Politik Wirtschaft Wis-

senschaft und Zivilgesellschaft in den

Dialog bringt

Die Entwicklung von Nachhaltigeren

Produktions- und Konsummustern wird

in Deutschland von weiteren Instituti-

onen gefoumlrdert und aktiv unterstuumltzt

Dazu gehoumlren ua

Netzwerke zu Verbraucherforschung

in bund und einigen laumlndern

foumlrderprogramme der sozialoumlkolo-

gischen forschung des bMbf (http

wwwfonadede19711)

Sachverstaumlndigenrat fuumlr Verbrau-

cherfragen

(wwwsvr-verbraucherfragende)

Deutscher Nachhaltigkeitspreis

(wwwnachhaltigkeitspreisde)

1 httpwwwmdpicom2079-927633488htm middot 2 httpwwwunepfr

scpmarrakech middot 3 httpeceuropaeuenvironmenteussdescp_enhtm

middot 4 httpwwwnrg4sdorgunep-post-2015-briefing-notes middot 5 http

wwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-indicators-

future-sdgs middot 6 httpwwwfood-scpeu middot 7 httpswwwyoutubecom

watchv=UCQLgACc6fQ middot 8 httpwupperinstorgawiasad2288 middot 9

httpswwwpik-potsdamdeaktuellespressemitteilungenarchiv2009

planetarische-grenzen-ein-sicherer-handlungsraum-fuer-die- middot 10 https

sustainabledevelopmentunorgpage=viewampnr=1951amptype=400ampmenu=35 middot

11 httpwwwiisdorglibrarysustainable-consumption-and-production-

indicators-future-sdgs middot 12 httpswwwnachhaltigkeitsratdefileadmin_

migratedmediaBroschuere_Konsum_und_Nachhaltigkeit_texte_Nr_31_

Maerz_2010_01pdf middot 13 httpwwwnachhaltigkeitsratdeuploadsmedia

RNE_Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_DNK_texte_Nr_41_Januar_2012

pdf middot 14 httpwwwforum-fuer-verantwortungdepublikationenkonsum

middot 15 httpwwwtedcomtalkstim_jackson_s_economic_reality_

checklanguage=en middot 16 httpswwwyoutubecomwatchv=hQ73hv8GGSQ

middot 17 httpwwwwas-bewegtorg

Wie die oben dargestellte Entwick-

lung zeigt sind in der Zwischenzeit

Strategien und Maszlignahmen zur

umsetzung nachhaltiger Produktions-

und Konsummuster auf allen Ebenen

etabliert Eine nachhaltigere Gestaltung

der Wertschoumlpfungsketten von Pro-

dukten und Dienstleistungen setzt sich

immer mehr durch nachhaltige Guumlter

werden auch immer oumlfter von der

Gesellschaft nachgefragt Es wurden

sowohl Instrumente fuumlr die umsetzung

nachhaltigeren Produktionsmuster (wie

zb Oumlko-Audit Effizienzstandards) wie

auch zur unterstuumltzung von nachhalti-

geren Konsummustern (wie oumlko-label

gesellschaftliche Dialogprozesse)

entwickelt Das schafft groszlige Entwick-

lungspotenziale fuumlr Designer die die

oumlkologischen Anspruumlche erfuumlllen koumln-

nen indem sie zukunftfaumlhige Produkt-

Dienstleistungssysteme gestalten die

bei den moumlglichst kleinem Resoourcen-

verbrauch den von Kunden gewuumlnsch-

ten Nutzen stiften

claudiabo
Hervorheben

Seite 34 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design undNachhaltigkeit

Nachhaltige Entwicklung ist

eine grundlegend gestalterische

Aufgabe mit der Zielsetzung die

bestehenden Produktions- und

Konsumsysteme energie- und res-

sourceneffizienter zu entwickeln

Waumlhrend das ldquokonventionelle

Designrdquo Produkte entwirft und

dadurch Lebensstile vorgibt wer-

den in den neuen Ansaumltzen (wie

zb bdquoHuman Centered Designldquo

bdquopartizipatives Designldquo oder bdquoDe-

sign Activismldquo) die Verbraucher zu

Mitgestaltern (siehe ua fuad-

Luke A (2009) fuhs S brocchi

D Draser b et al (Hrsg) (2014))

Diese neue Designausrichtung

die sich unter dem begriff bdquoTrans-

formationsdesignldquo verbirgt (siehe

dazu Irwin T Tonkinwise C

Kossoff G (2012) SommerWel-

zer (2014)) beruht auf integrierten

Kompetenzen des Produkt-Servi-

ce- Social- und Kommunikations-

design und verbindet diese mit

einem nachhaltigen Transforma-

tions- wie Innovationsmanage-

ment

Design ist immer transformativ Egal

ob wir unser Handy benutzen ein buch

lesen eine Werbung anschauen oder

einen fahrkartenautomaten benutzen

die Nutzung spezifischer Produkte

Services sowie von Kommunikation

beeinflusst unsere Handlungen und

verdeutlicht gleichzeitig unsere eigene

Haltung unser Denken unsere kultu-

rellen Muster wie auch unsere Wuumln-

sche und Vorstellungen materialisieren

sich in Produkten Infrastrukturen und

Dienstleistungen und umgekehrt

Wir kaufen Produkte die uns einen so-

zialen Status geben ndash dabei wird nicht

nur der Status sondern auch Struktur

Sicherheit oder Identitaumlt vermittelt

Sie de-codieren uns und unsere Ge-

sellschaft

Die Gestaltung der materiellen basis

ndash das sind Produkte und Infrastruktu-

ren - unserer emotionalen wie auch

Grund-bedarfe greifen ineinander und

sind Ziel und Aufgabe von Design sie

sind Teil jeglicher Veraumlnderungsprozes-

se Damit ruumlckt Design in das Zentrum

gesellschaftlicher Entwicklungspro-

zesse Gleichzeitig nutzen und beein-

Change by design

Brown T (2009) Change by design How Design Thinking Transforms Organizations and Inspires Innovati-on HarperCollins

Developing Theories

Doordan D (2013) Developing Theories for Sustainable Design In Stuart Walker and Jaques Giard (eds) The Handbook of Design for Sustainability Bloomsbury London

Speculative Everything

Dunne A Raby F (2013) Specula-tive Everything Design Fiction and Social Dreaming pp 1ndash9 Cam-bridge MA The MIT Press

Design Research for Sustainable Social Innovation 1

Manzini E (2007) ldquoDesign Research for Sustainable Social Innovationrdquo Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Service Design Network (2014) What is Service Design 2

Design for the real world 3

Papanek V amp Fuller R B (1972) Design for the real world (p 22) London Thames and Hudson

Design Guide vom Wuppertal Insititut 4

inhabitat 5

TED 2010 Emily Pilloton Teaching design for change 6

Ansatz zur Foumlrderung von Schuumllern um mit smartem Design benachteilig-ten Gebieten neue Moumlglichkeiten zu geben

TED 2010 Eben bayer Are mus-h-rooms the new plastic 7

Eben Bayer erklaumlrt warum Pilze das neue nachhaltige Verpackungsmate-rial werden koumlnnen

TED 2010 Michael Pawlyn using naturersquos genius in architecture 8

Wie kann die Architektur von der Na-tur lernen um ressourceneffizienter und energieaumlrmer zu arbeiten

Seite 35 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design ActivismFuad-Luke A (2009) Design Ac-tivism Oxon Routledge

Nachhaltiges Design

Fuhs S Brocchi D Draser B et al (Hrsg) (2014) Die Geschichte des Nachhaltigen Designs Bad Hom-burg VAS

The Transition Companion

Hopkins R (2011) The Transition Companion Making Your Communi-ty More Resilient in Uncertain Times White River Junction VT Chelsea Green Publishing Company

Transition Design

Irwin T (2015) Transtion Design A Proposal for a New Area of Design Practice Study and Research Design and Culture Journal forthcoming July 2015

An Educational framework

Irwin T Tonkinwise C Kossoff G (2012) An Educational Framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon University

Tranformation of Society 9

Liedtke C Baedeker C Borelli LM (2015) Transformation Towards a Sustainable Society ndash Key Interventi-on Areas In Innov Ener Res

Value through less

Liedtke C Buhl J Ameli N (2013) Designing value through less by integrating sustainability strategies into lifestyles International Journal of Sustainable Design 2(2) 167-180

Transition Management Loorbach D (2007) Transition Ma-nagement New mode of governance for sustainable development Utrecht International Books

Sustainable Social Innovation 10

Manzini E (2007) Design Research for Sustainable Social Innovation Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Design Observer Group 11

Transformative Wissenschaft

Schneidewind U M Singer-Bro-dowski (2013) Transformative Wis-senschaft Klimawandel im deutschen Wissenschafts- und Hochschulsystem Metropolis 2013

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

The Design of Everyday Life

Shove E et al (2007) The Design of Everyday Life Berg London

Transformationsdesign Sommer B Welzer H (2014) Transformationsdesign Wege in eine zukunftsfaumlhige Moder-ne Muumlnchen oekom

Was ist Eco Design

Tischner U et al (2000) Was ist EcoDesign Ein Handbuch fuumlr oumlkolo-gische und oumlkonomische Gestaltung Verlag form praxis Frankfurt

Design for Transition 12

Tonkinwise C (2014) Design for Transition - From and to What

Weil Design die Welt veraumlndert

Von Borries F Fezer J (2013) Weil Design die Welt veraumlndert Texte zur Gestaltung Gestalten Verlag Berlin

Sustainable by Design

Walker S (2006) Sustainable by Design Explorations in Theory and Practice Earthscan London

brundtlandbericht

Weltkommission fuumlr Umwelt und Ent-wicklung (1987) Unsere gemeinsame Zukunft Brundtlandbericht Greven Eggenkamp Verlag

TED 2010 Dan Phillips Creative houses from reclaimed stuff 13

Beispiele fuumlr Haumluser aus recycelten Materialen

TED 2010 Mitchell Joachim Donrsquot build your home grow it 14

Der Stadtentwickler praumlsentiert wie eine nachhaltige Architektur auf Ba-sis von Pflanzenwachstum aussehen koumlnnte

Seite 36 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

flussen sie auch die oumlkosystemaren

Dienstleistungen Erhebliche 80 der

umweltauswirkungen eines Produktes

werden schon in der Entwurfsphase

festgelegt (Tischner et al 2000) Ein

transformatives und nachhaltiges Pro-

dukt oder eine Dienstleistung unter-

stuumltzt implizit individual- sozial- und

umweltvertraumlgliches Handeln bzw

macht Zielkonflikte sichtbar Es enthebt

den Nutzer nicht von jeglicher Verant-

wortung sondern hilft ihm diese zu

priorisieren und trainiert komplexe

resiliente Entscheidungsfindungen in

komplexen umwelten

Design hat nicht nur die Rolle des

schoumlnen Verhuumlllens Designer aumlstheti-

sieren natuumlrlich auch Gebrauchsgegen-

staumlnden ndash ein bedeutender faktor fuumlr

Wohlbefinden und Akzeptanz - doch

es ist fuumlr erfolgreiches Design (Timo-

thy Prestero wuumlrde sagen Design for

outcome ndash link TED-film) essentiell

bei der Gestaltung soziale und struk-

turelle Interaktionen und Anforderun-

gen miteinzubeziehen und dabei auch

die Grenzen unseres Oumlkosystems zu

beachten Eine komplexe Aufgabe die

einer ebenso komplexen Ausbildung

bedarf (vgl zb Massek 2015 Transiti-

on Design An Educational framework

for Advancing the Study and Design of

Sustainable Transitions Terry Irwin

Cameron Tonkinwise Gideon Kos-

soff 2015 School of Design Carnegie

Mellon university) Das nachhaltig-

keitsorientierte Transformationsdesign

waumlhlt nicht nur ressourcenleichte und

nicht toxische Materialien aus sondern

schafft auch Produkte oder Dienstleis-

tungskonzepte die fuumlr den Nutzer und

die Gesellschaft erstrebenswert sind

und diesen neue Moumlglichkeiten fuumlr

attraktive sowie nachhaltige Handlun-

gen bietet

In den letzten Jahren wurden be-

griffe wie Ecodesign oumlkologisches

Design Green Design Social Design

oder Sustainable Design immer mehr

etabliert sowohl in der fachdiskussion

als auch in der breiten Gesellschaft Die

Zielsetzung dieser neuen Designaus-

richtung ist es bdquomit einem intelligenten

Einsatz der verfuumlgbaren Ressourcen

einen moumlglichst groszligen Nutzen fuumlr

alle beteiligten Akteure (entlang der

Wertschoumlpfungskette) bei minimaler

umweltbelastung und unter sozial fai-

ren bedingungen zu erreichenldquo

(httpwwwecosignnetdie-ecosign

oekologie-designnachhaltiges-design

TischnerSchmidt-bleek 1995)

letztlich wurden dann diese Ansaumlt-

ze mit denen der Transitions- oder

Transformationsforschung und -um-

setzung verbunden Es geht also um

die Integration von Oumlkointelligenz und

Transitionsorientierung fuumlr eine nach-

haltige Entwicklung Diese drei begriffe

werden in der fachliteratur folgender-

maszligen definiert

Oumlkointelligente (=oumlko-effizien-

te) Guumlter sind Gegenstaumlnde Geraumlte

Gebaumlude und Infrastrukturen die bei

Minimierung von Material Energie

flaumlchenbedarf Abfall Transport Ver-

packung und gefaumlhrlichen Stoffen uumlber

den gesamten lebenszyklus hinweg

ndash von der Rohstoffgewinnung bis zum

Recycling ndash moumlglichst lange und moumlg-

lichst viel (unterschiedlichen an den

beduumlrfnissen des einzelnen Nutzers

gemessen) Nutzen erbringen (Schmidt-

bleek 2007 S 192) Oumlkointelligente

(=oumlko-effiziente) Dienstleistungen sind

die zweckdienliche bedarfsdeckung

unter Nutzung technischer Mittel mit

moumlglichst hoher Ressourcenprodukti-

vitaumlt und moumlglichst geringer Abgabe

gefaumlhrlicher Stoffe (Schmidt-bleek

2007 S 225)

Transition ist ein begriff der Trans-

formationsdiskussion und steht stark

im Zusammenhang mit Nachhaltiger

Entwicklung ndash haumlufig werden beide

begriffe sogar synonym verwandt Die

Definition beschreibt Transition als

nicht linearen systemischen Wandel

innerhalb einer Gesellschaft (loorbach

2007 SchneidewindSinger-brodowski

2013) Transitionen sind stufenweise

Uumlbergaumlnge von einem gesellschaftli-

chen Zustand in einen anderen zb die

Stufen die notwendig waren von einer

bdquoRaucherldquo-Gesellschaft im oumlffentli-

chen Raum mehr und mehr zu einer

bdquoNichtraucherldquo-Gesellschaft zu werden

Es geht dabei um interaktives explorie-

rendes lernen das System in dem wir

leben zu beschreiben und zu gestalten

mit der Moumlglichkeit aus fehlern zu

lernen und die Entscheidungspfade

gemeinsam entsprechend anzupassen

oder zu aumlndern Auch diese stehen eine

zentrale Aufgabe von Gestaltung

Nachhaltige Entwicklung ist eine bdquohellip

Entwicklung die die beduumlrfnisse der

Gegenwart befriedigt ohne zu riskie-

ren dass kuumlnftige Generationen ihre

eigenen beduumlrfnisse nicht befriedigen

koumlnnenldquo (Weltkommission fuumlr umwelt

und Entwicklung 1987 46)

Die Veraumlnderungsdynamik geht von

der etablierten Disziplin des Service

Designs aus und veraumlndert sich dann

in Zeit und Kontext uumlber ein Design

fuumlr soziale Innovationen bis hin zum

Transition Design Wobei sich Service

Design noch in existierenden soziooumlko-

nomischen und politischen Strukturen

Abgrenzung Der begriff der Transformation bezeichnet einen fundamentalen Veraumlnderungsprozess in jeglicher form waumlhrend hingegen die bezeichnung

Transition eher eine Veraumlnderung von einer Phase zu einer anderen Phase in einem Veraumlnderungsprozess beschreibt und damit etwas weniger grundlegend ist

Seite 37 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

bewegt geht es dem Design fuumlr soziale

Innovationen schon um das Veraumlndern

dieser Strukturen und setzt an neuen

oumlkonomischen Modellen an Dabei

werden soziale beduumlrfnisse besser

als durch bisherige loumlsungsansaumltze

adressiert was in sozialer Hinsicht zu

einem positiven Wandel beitraumlgt Tran-

sition Design geht noch einen Schritt

weiter und will radikal neue soziooumlko-

nomische und soziale Werte umsetzen

um so ein komplett neues Verstaumlndnis

von lebensstilen zu schaffen So be-

zieht Transition Design die Zusammen-

haumlnge von sozialen oumlkonomischen po-

litischen sowie oumlkologischen Systemen

mit ein und fuumlhrt so zu einem radikalen

sozialen und oumlkologischen Wandel

(Irwin T Tonkinwise C Kossoff

G Transition Design An Educational

framework for Advancing the Study

and Design of Sustainable Transitions

School of Design Carnegie Mellon

university)

Abbildung 3 zeigt diese Entwicklung

auf Die Gestaltung welche die In-

teraktion zwischen Menschen (sozial)

der gestalteten Welt und der umwelt

(bdquonatural worldldquo) miteinbezieht kann

mit dem begriff bdquoDesign for Interac-

tionsldquo umschrieben werden Gestalter

aus verschiedenen Disziplinen ob

Kommunikations- Produkt- oder Inter-

facedesigner arbeiten interdisziplinaumlr

in den drei fokusgebieten (bdquoDesign for

Serviceldquo bdquoDesign for Social Innovationldquo

und bdquoTransition Designldquo) Dabei bilden

die sozialen und oumlkologischen Rahmen-

bedingungen (bdquoNatural Worldldquo) den

uumlbergeordneten Kontext in welchem

sich alle Designprobleme und loumlsungen

bewegen Transition Design ist beson-

ders gut fuumlr die Erforschung komplexer

Systeme geeignet In der Analyse

von nachhaltigeren Produktions- und

Abb 1 Continuum of Design Approaches

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 24

Mature discipline

Designfor Service

Design within existing socio-economic amp political paradigms

Solutions reach users through many lsquotouch pointsrsquo over time through the design of expe-riences Solutions are based upon the observation and inter- pretation of usersrsquo behavior and needs within particular contexts Service design solutions aim to provide profit and benefits for the service provider and useful and desirable services for the user (consumer) Solutions are usually based within the business arena and existing dominant eco- no-mic paradigm

Developing discipline

Designfor Social Innovation

Design that challenges existing so-cio-economic amp political paradigms

Design that meets a social need more effectively than exis-ting solutions Solutions often leverage or lsquoamplifyrsquo exsiting under-utilized resources Social innovation is a lsquoco-designrsquo process in which design- ers work as facilitators and catalysts within transdisciplinary teams Solutions benefit multiple stakeholders and empower communi- ties to act in the public private com- mercial and non-profit sectors Design for social innovation represents design for emerging paradigms and alternative economic models and leads to significant positive social change

Emergent discipline

TransitionDesign

Design within radically new so-cio-economic amp political paradigms

Refers to design-led societal transition toward more sustain-able futures and the reconception of entire lifestyles It is based upon an under- standing of the interconnectedness and inter-dependency of social economic political and natural sys- tems Transition Design focuses on the need for lsquocosmopolitan localismrsquo a place-based lifestyle in which solutions to global problems are designed to be appropriate for local social and environmental conditions Transition Design challenges existing para- digms envisions new ones and leads to radical positive social and envi-ronmental change

Scale of time depth of engagement and context expand to include social amp environmental concerns

Seite 38 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpcampusburg-halledeid-neuwerk24-short-films-about-design

wp-contentuploadssites31201405design-research-nowpdf middot 2

httpwwwservice-design-networkorg middot 3 httpplaypenicomtekcsir

coza~acdceducationDr_Anvind_GupaLearners_Library_7_March_2007

Resourcesbooksdesignvictorpdf middot 4 httpwupperinstorgawias

ad2222 middot 5 httpinhabitatcomtagsustainable-design middot 6 httpwww

tedcomtalksemily_pilloton_teaching_design_for_changelanguage=en

middot 7 httpwwwtedcomtalkseben_bayer_are_mushrooms_the_

new_plasticlanguage=en middot 8 httpswwwtedcomtalksmichael_

pawlyn_using_nature_s_genius_in_architecture middot 9 httpsepub

wupperinstorgfiles60086008_Liedtkepdf middot 10 httpcampusburg-

halledeid-neuwerk24-short-films-about-designwp-contentuploads

sites31201405design-research-nowpdf middot 11 httpdesignobserver

comfeaturesmall-local-open-and-connected-resilient-systems-and-

sustainable-qualities37670 middot 12 httpswwwacademiaedu11796491

Design_for_Transition_-_from_and_to_what middot 13 httpswwwtedcom

talksdan_phillips_creative_houses_from_reclaimed_stufflanguage=en middot 14

httpswwwtedcomtalksmitchell_joachim_don_t_build_your_home_

grow_itlanguage=en

Abb 4 Design for Interactions

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 26

Designedbuilt World

ProductsCommunications and Environments

Design Sub-Disciplines Context of All DesignAreas of Design focus

Design for Interactions

Natural WorldDesign forService

Moderate changeExisting paradigms and systems

Design forSocial Innovation

Significant changeEmerging paradigms and systems

Transition Design

Radical changeFuture paradigms and systems

Konsummustern werden die alltaumlgli-

chen Handlungsmuster und -strukturen

(lebens- und Arbeitswelten) alltaumlg-

lichen Praktiken (lebensstilanalysen)

sowie die Kommunikation zwischen

den Subsystemen analysiert

Daruumlber hinaus bietet der Transi-

tion-Design-Ansatz in Verbindung mit

Handlungsmodellen fuumlr nachhaltiges

Produzieren und Konsumieren die

Moumlglichkeit realitaumltsnah moumlgliche

Models of Change zu erforschen fuumlr

diesen Zweck werden die Ansaumltze der

modernen Verbraucherforschung (li-

ving-lab-Ansatz Transformationstheo-

rien lebensstiltypen) sowie der

Entwicklung von unternehmenskultur

mit dem Ansatz des Transition Design

verbunden

erstellt von

bull Prof Dr Christa Liedtke

bull Dr Maria J Welfens

bull Hannah Fink

in Zusammenarbeit mit

bull Dr Alexandra Buumlttgen

bull Sarah Reddig

bull Christoph Tochtrop

Stand 16062016

Wuppertal Institut fuumlr Klima umwelt Energie

Doumlppersberg 19

42103 Wuppertal

Deutschland

Postfach 100480

42004 Wuppertal

Page 34: Crashkurs Nachhaltigkeit: eine multimediale Uebersicht · Institut für Klima, ... Eine differenzierte Ausarbeitung von Megatrends listet die European Envi-ronment Agency, ... Welt

Seite 34 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design undNachhaltigkeit

Nachhaltige Entwicklung ist

eine grundlegend gestalterische

Aufgabe mit der Zielsetzung die

bestehenden Produktions- und

Konsumsysteme energie- und res-

sourceneffizienter zu entwickeln

Waumlhrend das ldquokonventionelle

Designrdquo Produkte entwirft und

dadurch Lebensstile vorgibt wer-

den in den neuen Ansaumltzen (wie

zb bdquoHuman Centered Designldquo

bdquopartizipatives Designldquo oder bdquoDe-

sign Activismldquo) die Verbraucher zu

Mitgestaltern (siehe ua fuad-

Luke A (2009) fuhs S brocchi

D Draser b et al (Hrsg) (2014))

Diese neue Designausrichtung

die sich unter dem begriff bdquoTrans-

formationsdesignldquo verbirgt (siehe

dazu Irwin T Tonkinwise C

Kossoff G (2012) SommerWel-

zer (2014)) beruht auf integrierten

Kompetenzen des Produkt-Servi-

ce- Social- und Kommunikations-

design und verbindet diese mit

einem nachhaltigen Transforma-

tions- wie Innovationsmanage-

ment

Design ist immer transformativ Egal

ob wir unser Handy benutzen ein buch

lesen eine Werbung anschauen oder

einen fahrkartenautomaten benutzen

die Nutzung spezifischer Produkte

Services sowie von Kommunikation

beeinflusst unsere Handlungen und

verdeutlicht gleichzeitig unsere eigene

Haltung unser Denken unsere kultu-

rellen Muster wie auch unsere Wuumln-

sche und Vorstellungen materialisieren

sich in Produkten Infrastrukturen und

Dienstleistungen und umgekehrt

Wir kaufen Produkte die uns einen so-

zialen Status geben ndash dabei wird nicht

nur der Status sondern auch Struktur

Sicherheit oder Identitaumlt vermittelt

Sie de-codieren uns und unsere Ge-

sellschaft

Die Gestaltung der materiellen basis

ndash das sind Produkte und Infrastruktu-

ren - unserer emotionalen wie auch

Grund-bedarfe greifen ineinander und

sind Ziel und Aufgabe von Design sie

sind Teil jeglicher Veraumlnderungsprozes-

se Damit ruumlckt Design in das Zentrum

gesellschaftlicher Entwicklungspro-

zesse Gleichzeitig nutzen und beein-

Change by design

Brown T (2009) Change by design How Design Thinking Transforms Organizations and Inspires Innovati-on HarperCollins

Developing Theories

Doordan D (2013) Developing Theories for Sustainable Design In Stuart Walker and Jaques Giard (eds) The Handbook of Design for Sustainability Bloomsbury London

Speculative Everything

Dunne A Raby F (2013) Specula-tive Everything Design Fiction and Social Dreaming pp 1ndash9 Cam-bridge MA The MIT Press

Design Research for Sustainable Social Innovation 1

Manzini E (2007) ldquoDesign Research for Sustainable Social Innovationrdquo Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Service Design Network (2014) What is Service Design 2

Design for the real world 3

Papanek V amp Fuller R B (1972) Design for the real world (p 22) London Thames and Hudson

Design Guide vom Wuppertal Insititut 4

inhabitat 5

TED 2010 Emily Pilloton Teaching design for change 6

Ansatz zur Foumlrderung von Schuumllern um mit smartem Design benachteilig-ten Gebieten neue Moumlglichkeiten zu geben

TED 2010 Eben bayer Are mus-h-rooms the new plastic 7

Eben Bayer erklaumlrt warum Pilze das neue nachhaltige Verpackungsmate-rial werden koumlnnen

TED 2010 Michael Pawlyn using naturersquos genius in architecture 8

Wie kann die Architektur von der Na-tur lernen um ressourceneffizienter und energieaumlrmer zu arbeiten

Seite 35 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design ActivismFuad-Luke A (2009) Design Ac-tivism Oxon Routledge

Nachhaltiges Design

Fuhs S Brocchi D Draser B et al (Hrsg) (2014) Die Geschichte des Nachhaltigen Designs Bad Hom-burg VAS

The Transition Companion

Hopkins R (2011) The Transition Companion Making Your Communi-ty More Resilient in Uncertain Times White River Junction VT Chelsea Green Publishing Company

Transition Design

Irwin T (2015) Transtion Design A Proposal for a New Area of Design Practice Study and Research Design and Culture Journal forthcoming July 2015

An Educational framework

Irwin T Tonkinwise C Kossoff G (2012) An Educational Framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon University

Tranformation of Society 9

Liedtke C Baedeker C Borelli LM (2015) Transformation Towards a Sustainable Society ndash Key Interventi-on Areas In Innov Ener Res

Value through less

Liedtke C Buhl J Ameli N (2013) Designing value through less by integrating sustainability strategies into lifestyles International Journal of Sustainable Design 2(2) 167-180

Transition Management Loorbach D (2007) Transition Ma-nagement New mode of governance for sustainable development Utrecht International Books

Sustainable Social Innovation 10

Manzini E (2007) Design Research for Sustainable Social Innovation Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Design Observer Group 11

Transformative Wissenschaft

Schneidewind U M Singer-Bro-dowski (2013) Transformative Wis-senschaft Klimawandel im deutschen Wissenschafts- und Hochschulsystem Metropolis 2013

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

The Design of Everyday Life

Shove E et al (2007) The Design of Everyday Life Berg London

Transformationsdesign Sommer B Welzer H (2014) Transformationsdesign Wege in eine zukunftsfaumlhige Moder-ne Muumlnchen oekom

Was ist Eco Design

Tischner U et al (2000) Was ist EcoDesign Ein Handbuch fuumlr oumlkolo-gische und oumlkonomische Gestaltung Verlag form praxis Frankfurt

Design for Transition 12

Tonkinwise C (2014) Design for Transition - From and to What

Weil Design die Welt veraumlndert

Von Borries F Fezer J (2013) Weil Design die Welt veraumlndert Texte zur Gestaltung Gestalten Verlag Berlin

Sustainable by Design

Walker S (2006) Sustainable by Design Explorations in Theory and Practice Earthscan London

brundtlandbericht

Weltkommission fuumlr Umwelt und Ent-wicklung (1987) Unsere gemeinsame Zukunft Brundtlandbericht Greven Eggenkamp Verlag

TED 2010 Dan Phillips Creative houses from reclaimed stuff 13

Beispiele fuumlr Haumluser aus recycelten Materialen

TED 2010 Mitchell Joachim Donrsquot build your home grow it 14

Der Stadtentwickler praumlsentiert wie eine nachhaltige Architektur auf Ba-sis von Pflanzenwachstum aussehen koumlnnte

Seite 36 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

flussen sie auch die oumlkosystemaren

Dienstleistungen Erhebliche 80 der

umweltauswirkungen eines Produktes

werden schon in der Entwurfsphase

festgelegt (Tischner et al 2000) Ein

transformatives und nachhaltiges Pro-

dukt oder eine Dienstleistung unter-

stuumltzt implizit individual- sozial- und

umweltvertraumlgliches Handeln bzw

macht Zielkonflikte sichtbar Es enthebt

den Nutzer nicht von jeglicher Verant-

wortung sondern hilft ihm diese zu

priorisieren und trainiert komplexe

resiliente Entscheidungsfindungen in

komplexen umwelten

Design hat nicht nur die Rolle des

schoumlnen Verhuumlllens Designer aumlstheti-

sieren natuumlrlich auch Gebrauchsgegen-

staumlnden ndash ein bedeutender faktor fuumlr

Wohlbefinden und Akzeptanz - doch

es ist fuumlr erfolgreiches Design (Timo-

thy Prestero wuumlrde sagen Design for

outcome ndash link TED-film) essentiell

bei der Gestaltung soziale und struk-

turelle Interaktionen und Anforderun-

gen miteinzubeziehen und dabei auch

die Grenzen unseres Oumlkosystems zu

beachten Eine komplexe Aufgabe die

einer ebenso komplexen Ausbildung

bedarf (vgl zb Massek 2015 Transiti-

on Design An Educational framework

for Advancing the Study and Design of

Sustainable Transitions Terry Irwin

Cameron Tonkinwise Gideon Kos-

soff 2015 School of Design Carnegie

Mellon university) Das nachhaltig-

keitsorientierte Transformationsdesign

waumlhlt nicht nur ressourcenleichte und

nicht toxische Materialien aus sondern

schafft auch Produkte oder Dienstleis-

tungskonzepte die fuumlr den Nutzer und

die Gesellschaft erstrebenswert sind

und diesen neue Moumlglichkeiten fuumlr

attraktive sowie nachhaltige Handlun-

gen bietet

In den letzten Jahren wurden be-

griffe wie Ecodesign oumlkologisches

Design Green Design Social Design

oder Sustainable Design immer mehr

etabliert sowohl in der fachdiskussion

als auch in der breiten Gesellschaft Die

Zielsetzung dieser neuen Designaus-

richtung ist es bdquomit einem intelligenten

Einsatz der verfuumlgbaren Ressourcen

einen moumlglichst groszligen Nutzen fuumlr

alle beteiligten Akteure (entlang der

Wertschoumlpfungskette) bei minimaler

umweltbelastung und unter sozial fai-

ren bedingungen zu erreichenldquo

(httpwwwecosignnetdie-ecosign

oekologie-designnachhaltiges-design

TischnerSchmidt-bleek 1995)

letztlich wurden dann diese Ansaumlt-

ze mit denen der Transitions- oder

Transformationsforschung und -um-

setzung verbunden Es geht also um

die Integration von Oumlkointelligenz und

Transitionsorientierung fuumlr eine nach-

haltige Entwicklung Diese drei begriffe

werden in der fachliteratur folgender-

maszligen definiert

Oumlkointelligente (=oumlko-effizien-

te) Guumlter sind Gegenstaumlnde Geraumlte

Gebaumlude und Infrastrukturen die bei

Minimierung von Material Energie

flaumlchenbedarf Abfall Transport Ver-

packung und gefaumlhrlichen Stoffen uumlber

den gesamten lebenszyklus hinweg

ndash von der Rohstoffgewinnung bis zum

Recycling ndash moumlglichst lange und moumlg-

lichst viel (unterschiedlichen an den

beduumlrfnissen des einzelnen Nutzers

gemessen) Nutzen erbringen (Schmidt-

bleek 2007 S 192) Oumlkointelligente

(=oumlko-effiziente) Dienstleistungen sind

die zweckdienliche bedarfsdeckung

unter Nutzung technischer Mittel mit

moumlglichst hoher Ressourcenprodukti-

vitaumlt und moumlglichst geringer Abgabe

gefaumlhrlicher Stoffe (Schmidt-bleek

2007 S 225)

Transition ist ein begriff der Trans-

formationsdiskussion und steht stark

im Zusammenhang mit Nachhaltiger

Entwicklung ndash haumlufig werden beide

begriffe sogar synonym verwandt Die

Definition beschreibt Transition als

nicht linearen systemischen Wandel

innerhalb einer Gesellschaft (loorbach

2007 SchneidewindSinger-brodowski

2013) Transitionen sind stufenweise

Uumlbergaumlnge von einem gesellschaftli-

chen Zustand in einen anderen zb die

Stufen die notwendig waren von einer

bdquoRaucherldquo-Gesellschaft im oumlffentli-

chen Raum mehr und mehr zu einer

bdquoNichtraucherldquo-Gesellschaft zu werden

Es geht dabei um interaktives explorie-

rendes lernen das System in dem wir

leben zu beschreiben und zu gestalten

mit der Moumlglichkeit aus fehlern zu

lernen und die Entscheidungspfade

gemeinsam entsprechend anzupassen

oder zu aumlndern Auch diese stehen eine

zentrale Aufgabe von Gestaltung

Nachhaltige Entwicklung ist eine bdquohellip

Entwicklung die die beduumlrfnisse der

Gegenwart befriedigt ohne zu riskie-

ren dass kuumlnftige Generationen ihre

eigenen beduumlrfnisse nicht befriedigen

koumlnnenldquo (Weltkommission fuumlr umwelt

und Entwicklung 1987 46)

Die Veraumlnderungsdynamik geht von

der etablierten Disziplin des Service

Designs aus und veraumlndert sich dann

in Zeit und Kontext uumlber ein Design

fuumlr soziale Innovationen bis hin zum

Transition Design Wobei sich Service

Design noch in existierenden soziooumlko-

nomischen und politischen Strukturen

Abgrenzung Der begriff der Transformation bezeichnet einen fundamentalen Veraumlnderungsprozess in jeglicher form waumlhrend hingegen die bezeichnung

Transition eher eine Veraumlnderung von einer Phase zu einer anderen Phase in einem Veraumlnderungsprozess beschreibt und damit etwas weniger grundlegend ist

Seite 37 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

bewegt geht es dem Design fuumlr soziale

Innovationen schon um das Veraumlndern

dieser Strukturen und setzt an neuen

oumlkonomischen Modellen an Dabei

werden soziale beduumlrfnisse besser

als durch bisherige loumlsungsansaumltze

adressiert was in sozialer Hinsicht zu

einem positiven Wandel beitraumlgt Tran-

sition Design geht noch einen Schritt

weiter und will radikal neue soziooumlko-

nomische und soziale Werte umsetzen

um so ein komplett neues Verstaumlndnis

von lebensstilen zu schaffen So be-

zieht Transition Design die Zusammen-

haumlnge von sozialen oumlkonomischen po-

litischen sowie oumlkologischen Systemen

mit ein und fuumlhrt so zu einem radikalen

sozialen und oumlkologischen Wandel

(Irwin T Tonkinwise C Kossoff

G Transition Design An Educational

framework for Advancing the Study

and Design of Sustainable Transitions

School of Design Carnegie Mellon

university)

Abbildung 3 zeigt diese Entwicklung

auf Die Gestaltung welche die In-

teraktion zwischen Menschen (sozial)

der gestalteten Welt und der umwelt

(bdquonatural worldldquo) miteinbezieht kann

mit dem begriff bdquoDesign for Interac-

tionsldquo umschrieben werden Gestalter

aus verschiedenen Disziplinen ob

Kommunikations- Produkt- oder Inter-

facedesigner arbeiten interdisziplinaumlr

in den drei fokusgebieten (bdquoDesign for

Serviceldquo bdquoDesign for Social Innovationldquo

und bdquoTransition Designldquo) Dabei bilden

die sozialen und oumlkologischen Rahmen-

bedingungen (bdquoNatural Worldldquo) den

uumlbergeordneten Kontext in welchem

sich alle Designprobleme und loumlsungen

bewegen Transition Design ist beson-

ders gut fuumlr die Erforschung komplexer

Systeme geeignet In der Analyse

von nachhaltigeren Produktions- und

Abb 1 Continuum of Design Approaches

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 24

Mature discipline

Designfor Service

Design within existing socio-economic amp political paradigms

Solutions reach users through many lsquotouch pointsrsquo over time through the design of expe-riences Solutions are based upon the observation and inter- pretation of usersrsquo behavior and needs within particular contexts Service design solutions aim to provide profit and benefits for the service provider and useful and desirable services for the user (consumer) Solutions are usually based within the business arena and existing dominant eco- no-mic paradigm

Developing discipline

Designfor Social Innovation

Design that challenges existing so-cio-economic amp political paradigms

Design that meets a social need more effectively than exis-ting solutions Solutions often leverage or lsquoamplifyrsquo exsiting under-utilized resources Social innovation is a lsquoco-designrsquo process in which design- ers work as facilitators and catalysts within transdisciplinary teams Solutions benefit multiple stakeholders and empower communi- ties to act in the public private com- mercial and non-profit sectors Design for social innovation represents design for emerging paradigms and alternative economic models and leads to significant positive social change

Emergent discipline

TransitionDesign

Design within radically new so-cio-economic amp political paradigms

Refers to design-led societal transition toward more sustain-able futures and the reconception of entire lifestyles It is based upon an under- standing of the interconnectedness and inter-dependency of social economic political and natural sys- tems Transition Design focuses on the need for lsquocosmopolitan localismrsquo a place-based lifestyle in which solutions to global problems are designed to be appropriate for local social and environmental conditions Transition Design challenges existing para- digms envisions new ones and leads to radical positive social and envi-ronmental change

Scale of time depth of engagement and context expand to include social amp environmental concerns

Seite 38 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpcampusburg-halledeid-neuwerk24-short-films-about-design

wp-contentuploadssites31201405design-research-nowpdf middot 2

httpwwwservice-design-networkorg middot 3 httpplaypenicomtekcsir

coza~acdceducationDr_Anvind_GupaLearners_Library_7_March_2007

Resourcesbooksdesignvictorpdf middot 4 httpwupperinstorgawias

ad2222 middot 5 httpinhabitatcomtagsustainable-design middot 6 httpwww

tedcomtalksemily_pilloton_teaching_design_for_changelanguage=en

middot 7 httpwwwtedcomtalkseben_bayer_are_mushrooms_the_

new_plasticlanguage=en middot 8 httpswwwtedcomtalksmichael_

pawlyn_using_nature_s_genius_in_architecture middot 9 httpsepub

wupperinstorgfiles60086008_Liedtkepdf middot 10 httpcampusburg-

halledeid-neuwerk24-short-films-about-designwp-contentuploads

sites31201405design-research-nowpdf middot 11 httpdesignobserver

comfeaturesmall-local-open-and-connected-resilient-systems-and-

sustainable-qualities37670 middot 12 httpswwwacademiaedu11796491

Design_for_Transition_-_from_and_to_what middot 13 httpswwwtedcom

talksdan_phillips_creative_houses_from_reclaimed_stufflanguage=en middot 14

httpswwwtedcomtalksmitchell_joachim_don_t_build_your_home_

grow_itlanguage=en

Abb 4 Design for Interactions

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 26

Designedbuilt World

ProductsCommunications and Environments

Design Sub-Disciplines Context of All DesignAreas of Design focus

Design for Interactions

Natural WorldDesign forService

Moderate changeExisting paradigms and systems

Design forSocial Innovation

Significant changeEmerging paradigms and systems

Transition Design

Radical changeFuture paradigms and systems

Konsummustern werden die alltaumlgli-

chen Handlungsmuster und -strukturen

(lebens- und Arbeitswelten) alltaumlg-

lichen Praktiken (lebensstilanalysen)

sowie die Kommunikation zwischen

den Subsystemen analysiert

Daruumlber hinaus bietet der Transi-

tion-Design-Ansatz in Verbindung mit

Handlungsmodellen fuumlr nachhaltiges

Produzieren und Konsumieren die

Moumlglichkeit realitaumltsnah moumlgliche

Models of Change zu erforschen fuumlr

diesen Zweck werden die Ansaumltze der

modernen Verbraucherforschung (li-

ving-lab-Ansatz Transformationstheo-

rien lebensstiltypen) sowie der

Entwicklung von unternehmenskultur

mit dem Ansatz des Transition Design

verbunden

erstellt von

bull Prof Dr Christa Liedtke

bull Dr Maria J Welfens

bull Hannah Fink

in Zusammenarbeit mit

bull Dr Alexandra Buumlttgen

bull Sarah Reddig

bull Christoph Tochtrop

Stand 16062016

Wuppertal Institut fuumlr Klima umwelt Energie

Doumlppersberg 19

42103 Wuppertal

Deutschland

Postfach 100480

42004 Wuppertal

Page 35: Crashkurs Nachhaltigkeit: eine multimediale Uebersicht · Institut für Klima, ... Eine differenzierte Ausarbeitung von Megatrends listet die European Envi-ronment Agency, ... Welt

Seite 35 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

Design ActivismFuad-Luke A (2009) Design Ac-tivism Oxon Routledge

Nachhaltiges Design

Fuhs S Brocchi D Draser B et al (Hrsg) (2014) Die Geschichte des Nachhaltigen Designs Bad Hom-burg VAS

The Transition Companion

Hopkins R (2011) The Transition Companion Making Your Communi-ty More Resilient in Uncertain Times White River Junction VT Chelsea Green Publishing Company

Transition Design

Irwin T (2015) Transtion Design A Proposal for a New Area of Design Practice Study and Research Design and Culture Journal forthcoming July 2015

An Educational framework

Irwin T Tonkinwise C Kossoff G (2012) An Educational Framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon University

Tranformation of Society 9

Liedtke C Baedeker C Borelli LM (2015) Transformation Towards a Sustainable Society ndash Key Interventi-on Areas In Innov Ener Res

Value through less

Liedtke C Buhl J Ameli N (2013) Designing value through less by integrating sustainability strategies into lifestyles International Journal of Sustainable Design 2(2) 167-180

Transition Management Loorbach D (2007) Transition Ma-nagement New mode of governance for sustainable development Utrecht International Books

Sustainable Social Innovation 10

Manzini E (2007) Design Research for Sustainable Social Innovation Design Research Now Basel Birk-hauumlser

Design Observer Group 11

Transformative Wissenschaft

Schneidewind U M Singer-Bro-dowski (2013) Transformative Wis-senschaft Klimawandel im deutschen Wissenschafts- und Hochschulsystem Metropolis 2013

Nutzen wir die Erde richtig

Schmidt-Bleek (2007) Nutzen wir die Erde richtig Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen FrankfurtMain

The Design of Everyday Life

Shove E et al (2007) The Design of Everyday Life Berg London

Transformationsdesign Sommer B Welzer H (2014) Transformationsdesign Wege in eine zukunftsfaumlhige Moder-ne Muumlnchen oekom

Was ist Eco Design

Tischner U et al (2000) Was ist EcoDesign Ein Handbuch fuumlr oumlkolo-gische und oumlkonomische Gestaltung Verlag form praxis Frankfurt

Design for Transition 12

Tonkinwise C (2014) Design for Transition - From and to What

Weil Design die Welt veraumlndert

Von Borries F Fezer J (2013) Weil Design die Welt veraumlndert Texte zur Gestaltung Gestalten Verlag Berlin

Sustainable by Design

Walker S (2006) Sustainable by Design Explorations in Theory and Practice Earthscan London

brundtlandbericht

Weltkommission fuumlr Umwelt und Ent-wicklung (1987) Unsere gemeinsame Zukunft Brundtlandbericht Greven Eggenkamp Verlag

TED 2010 Dan Phillips Creative houses from reclaimed stuff 13

Beispiele fuumlr Haumluser aus recycelten Materialen

TED 2010 Mitchell Joachim Donrsquot build your home grow it 14

Der Stadtentwickler praumlsentiert wie eine nachhaltige Architektur auf Ba-sis von Pflanzenwachstum aussehen koumlnnte

Seite 36 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

flussen sie auch die oumlkosystemaren

Dienstleistungen Erhebliche 80 der

umweltauswirkungen eines Produktes

werden schon in der Entwurfsphase

festgelegt (Tischner et al 2000) Ein

transformatives und nachhaltiges Pro-

dukt oder eine Dienstleistung unter-

stuumltzt implizit individual- sozial- und

umweltvertraumlgliches Handeln bzw

macht Zielkonflikte sichtbar Es enthebt

den Nutzer nicht von jeglicher Verant-

wortung sondern hilft ihm diese zu

priorisieren und trainiert komplexe

resiliente Entscheidungsfindungen in

komplexen umwelten

Design hat nicht nur die Rolle des

schoumlnen Verhuumlllens Designer aumlstheti-

sieren natuumlrlich auch Gebrauchsgegen-

staumlnden ndash ein bedeutender faktor fuumlr

Wohlbefinden und Akzeptanz - doch

es ist fuumlr erfolgreiches Design (Timo-

thy Prestero wuumlrde sagen Design for

outcome ndash link TED-film) essentiell

bei der Gestaltung soziale und struk-

turelle Interaktionen und Anforderun-

gen miteinzubeziehen und dabei auch

die Grenzen unseres Oumlkosystems zu

beachten Eine komplexe Aufgabe die

einer ebenso komplexen Ausbildung

bedarf (vgl zb Massek 2015 Transiti-

on Design An Educational framework

for Advancing the Study and Design of

Sustainable Transitions Terry Irwin

Cameron Tonkinwise Gideon Kos-

soff 2015 School of Design Carnegie

Mellon university) Das nachhaltig-

keitsorientierte Transformationsdesign

waumlhlt nicht nur ressourcenleichte und

nicht toxische Materialien aus sondern

schafft auch Produkte oder Dienstleis-

tungskonzepte die fuumlr den Nutzer und

die Gesellschaft erstrebenswert sind

und diesen neue Moumlglichkeiten fuumlr

attraktive sowie nachhaltige Handlun-

gen bietet

In den letzten Jahren wurden be-

griffe wie Ecodesign oumlkologisches

Design Green Design Social Design

oder Sustainable Design immer mehr

etabliert sowohl in der fachdiskussion

als auch in der breiten Gesellschaft Die

Zielsetzung dieser neuen Designaus-

richtung ist es bdquomit einem intelligenten

Einsatz der verfuumlgbaren Ressourcen

einen moumlglichst groszligen Nutzen fuumlr

alle beteiligten Akteure (entlang der

Wertschoumlpfungskette) bei minimaler

umweltbelastung und unter sozial fai-

ren bedingungen zu erreichenldquo

(httpwwwecosignnetdie-ecosign

oekologie-designnachhaltiges-design

TischnerSchmidt-bleek 1995)

letztlich wurden dann diese Ansaumlt-

ze mit denen der Transitions- oder

Transformationsforschung und -um-

setzung verbunden Es geht also um

die Integration von Oumlkointelligenz und

Transitionsorientierung fuumlr eine nach-

haltige Entwicklung Diese drei begriffe

werden in der fachliteratur folgender-

maszligen definiert

Oumlkointelligente (=oumlko-effizien-

te) Guumlter sind Gegenstaumlnde Geraumlte

Gebaumlude und Infrastrukturen die bei

Minimierung von Material Energie

flaumlchenbedarf Abfall Transport Ver-

packung und gefaumlhrlichen Stoffen uumlber

den gesamten lebenszyklus hinweg

ndash von der Rohstoffgewinnung bis zum

Recycling ndash moumlglichst lange und moumlg-

lichst viel (unterschiedlichen an den

beduumlrfnissen des einzelnen Nutzers

gemessen) Nutzen erbringen (Schmidt-

bleek 2007 S 192) Oumlkointelligente

(=oumlko-effiziente) Dienstleistungen sind

die zweckdienliche bedarfsdeckung

unter Nutzung technischer Mittel mit

moumlglichst hoher Ressourcenprodukti-

vitaumlt und moumlglichst geringer Abgabe

gefaumlhrlicher Stoffe (Schmidt-bleek

2007 S 225)

Transition ist ein begriff der Trans-

formationsdiskussion und steht stark

im Zusammenhang mit Nachhaltiger

Entwicklung ndash haumlufig werden beide

begriffe sogar synonym verwandt Die

Definition beschreibt Transition als

nicht linearen systemischen Wandel

innerhalb einer Gesellschaft (loorbach

2007 SchneidewindSinger-brodowski

2013) Transitionen sind stufenweise

Uumlbergaumlnge von einem gesellschaftli-

chen Zustand in einen anderen zb die

Stufen die notwendig waren von einer

bdquoRaucherldquo-Gesellschaft im oumlffentli-

chen Raum mehr und mehr zu einer

bdquoNichtraucherldquo-Gesellschaft zu werden

Es geht dabei um interaktives explorie-

rendes lernen das System in dem wir

leben zu beschreiben und zu gestalten

mit der Moumlglichkeit aus fehlern zu

lernen und die Entscheidungspfade

gemeinsam entsprechend anzupassen

oder zu aumlndern Auch diese stehen eine

zentrale Aufgabe von Gestaltung

Nachhaltige Entwicklung ist eine bdquohellip

Entwicklung die die beduumlrfnisse der

Gegenwart befriedigt ohne zu riskie-

ren dass kuumlnftige Generationen ihre

eigenen beduumlrfnisse nicht befriedigen

koumlnnenldquo (Weltkommission fuumlr umwelt

und Entwicklung 1987 46)

Die Veraumlnderungsdynamik geht von

der etablierten Disziplin des Service

Designs aus und veraumlndert sich dann

in Zeit und Kontext uumlber ein Design

fuumlr soziale Innovationen bis hin zum

Transition Design Wobei sich Service

Design noch in existierenden soziooumlko-

nomischen und politischen Strukturen

Abgrenzung Der begriff der Transformation bezeichnet einen fundamentalen Veraumlnderungsprozess in jeglicher form waumlhrend hingegen die bezeichnung

Transition eher eine Veraumlnderung von einer Phase zu einer anderen Phase in einem Veraumlnderungsprozess beschreibt und damit etwas weniger grundlegend ist

Seite 37 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

bewegt geht es dem Design fuumlr soziale

Innovationen schon um das Veraumlndern

dieser Strukturen und setzt an neuen

oumlkonomischen Modellen an Dabei

werden soziale beduumlrfnisse besser

als durch bisherige loumlsungsansaumltze

adressiert was in sozialer Hinsicht zu

einem positiven Wandel beitraumlgt Tran-

sition Design geht noch einen Schritt

weiter und will radikal neue soziooumlko-

nomische und soziale Werte umsetzen

um so ein komplett neues Verstaumlndnis

von lebensstilen zu schaffen So be-

zieht Transition Design die Zusammen-

haumlnge von sozialen oumlkonomischen po-

litischen sowie oumlkologischen Systemen

mit ein und fuumlhrt so zu einem radikalen

sozialen und oumlkologischen Wandel

(Irwin T Tonkinwise C Kossoff

G Transition Design An Educational

framework for Advancing the Study

and Design of Sustainable Transitions

School of Design Carnegie Mellon

university)

Abbildung 3 zeigt diese Entwicklung

auf Die Gestaltung welche die In-

teraktion zwischen Menschen (sozial)

der gestalteten Welt und der umwelt

(bdquonatural worldldquo) miteinbezieht kann

mit dem begriff bdquoDesign for Interac-

tionsldquo umschrieben werden Gestalter

aus verschiedenen Disziplinen ob

Kommunikations- Produkt- oder Inter-

facedesigner arbeiten interdisziplinaumlr

in den drei fokusgebieten (bdquoDesign for

Serviceldquo bdquoDesign for Social Innovationldquo

und bdquoTransition Designldquo) Dabei bilden

die sozialen und oumlkologischen Rahmen-

bedingungen (bdquoNatural Worldldquo) den

uumlbergeordneten Kontext in welchem

sich alle Designprobleme und loumlsungen

bewegen Transition Design ist beson-

ders gut fuumlr die Erforschung komplexer

Systeme geeignet In der Analyse

von nachhaltigeren Produktions- und

Abb 1 Continuum of Design Approaches

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 24

Mature discipline

Designfor Service

Design within existing socio-economic amp political paradigms

Solutions reach users through many lsquotouch pointsrsquo over time through the design of expe-riences Solutions are based upon the observation and inter- pretation of usersrsquo behavior and needs within particular contexts Service design solutions aim to provide profit and benefits for the service provider and useful and desirable services for the user (consumer) Solutions are usually based within the business arena and existing dominant eco- no-mic paradigm

Developing discipline

Designfor Social Innovation

Design that challenges existing so-cio-economic amp political paradigms

Design that meets a social need more effectively than exis-ting solutions Solutions often leverage or lsquoamplifyrsquo exsiting under-utilized resources Social innovation is a lsquoco-designrsquo process in which design- ers work as facilitators and catalysts within transdisciplinary teams Solutions benefit multiple stakeholders and empower communi- ties to act in the public private com- mercial and non-profit sectors Design for social innovation represents design for emerging paradigms and alternative economic models and leads to significant positive social change

Emergent discipline

TransitionDesign

Design within radically new so-cio-economic amp political paradigms

Refers to design-led societal transition toward more sustain-able futures and the reconception of entire lifestyles It is based upon an under- standing of the interconnectedness and inter-dependency of social economic political and natural sys- tems Transition Design focuses on the need for lsquocosmopolitan localismrsquo a place-based lifestyle in which solutions to global problems are designed to be appropriate for local social and environmental conditions Transition Design challenges existing para- digms envisions new ones and leads to radical positive social and envi-ronmental change

Scale of time depth of engagement and context expand to include social amp environmental concerns

Seite 38 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpcampusburg-halledeid-neuwerk24-short-films-about-design

wp-contentuploadssites31201405design-research-nowpdf middot 2

httpwwwservice-design-networkorg middot 3 httpplaypenicomtekcsir

coza~acdceducationDr_Anvind_GupaLearners_Library_7_March_2007

Resourcesbooksdesignvictorpdf middot 4 httpwupperinstorgawias

ad2222 middot 5 httpinhabitatcomtagsustainable-design middot 6 httpwww

tedcomtalksemily_pilloton_teaching_design_for_changelanguage=en

middot 7 httpwwwtedcomtalkseben_bayer_are_mushrooms_the_

new_plasticlanguage=en middot 8 httpswwwtedcomtalksmichael_

pawlyn_using_nature_s_genius_in_architecture middot 9 httpsepub

wupperinstorgfiles60086008_Liedtkepdf middot 10 httpcampusburg-

halledeid-neuwerk24-short-films-about-designwp-contentuploads

sites31201405design-research-nowpdf middot 11 httpdesignobserver

comfeaturesmall-local-open-and-connected-resilient-systems-and-

sustainable-qualities37670 middot 12 httpswwwacademiaedu11796491

Design_for_Transition_-_from_and_to_what middot 13 httpswwwtedcom

talksdan_phillips_creative_houses_from_reclaimed_stufflanguage=en middot 14

httpswwwtedcomtalksmitchell_joachim_don_t_build_your_home_

grow_itlanguage=en

Abb 4 Design for Interactions

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 26

Designedbuilt World

ProductsCommunications and Environments

Design Sub-Disciplines Context of All DesignAreas of Design focus

Design for Interactions

Natural WorldDesign forService

Moderate changeExisting paradigms and systems

Design forSocial Innovation

Significant changeEmerging paradigms and systems

Transition Design

Radical changeFuture paradigms and systems

Konsummustern werden die alltaumlgli-

chen Handlungsmuster und -strukturen

(lebens- und Arbeitswelten) alltaumlg-

lichen Praktiken (lebensstilanalysen)

sowie die Kommunikation zwischen

den Subsystemen analysiert

Daruumlber hinaus bietet der Transi-

tion-Design-Ansatz in Verbindung mit

Handlungsmodellen fuumlr nachhaltiges

Produzieren und Konsumieren die

Moumlglichkeit realitaumltsnah moumlgliche

Models of Change zu erforschen fuumlr

diesen Zweck werden die Ansaumltze der

modernen Verbraucherforschung (li-

ving-lab-Ansatz Transformationstheo-

rien lebensstiltypen) sowie der

Entwicklung von unternehmenskultur

mit dem Ansatz des Transition Design

verbunden

erstellt von

bull Prof Dr Christa Liedtke

bull Dr Maria J Welfens

bull Hannah Fink

in Zusammenarbeit mit

bull Dr Alexandra Buumlttgen

bull Sarah Reddig

bull Christoph Tochtrop

Stand 16062016

Wuppertal Institut fuumlr Klima umwelt Energie

Doumlppersberg 19

42103 Wuppertal

Deutschland

Postfach 100480

42004 Wuppertal

Page 36: Crashkurs Nachhaltigkeit: eine multimediale Uebersicht · Institut für Klima, ... Eine differenzierte Ausarbeitung von Megatrends listet die European Envi-ronment Agency, ... Welt

Seite 36 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

flussen sie auch die oumlkosystemaren

Dienstleistungen Erhebliche 80 der

umweltauswirkungen eines Produktes

werden schon in der Entwurfsphase

festgelegt (Tischner et al 2000) Ein

transformatives und nachhaltiges Pro-

dukt oder eine Dienstleistung unter-

stuumltzt implizit individual- sozial- und

umweltvertraumlgliches Handeln bzw

macht Zielkonflikte sichtbar Es enthebt

den Nutzer nicht von jeglicher Verant-

wortung sondern hilft ihm diese zu

priorisieren und trainiert komplexe

resiliente Entscheidungsfindungen in

komplexen umwelten

Design hat nicht nur die Rolle des

schoumlnen Verhuumlllens Designer aumlstheti-

sieren natuumlrlich auch Gebrauchsgegen-

staumlnden ndash ein bedeutender faktor fuumlr

Wohlbefinden und Akzeptanz - doch

es ist fuumlr erfolgreiches Design (Timo-

thy Prestero wuumlrde sagen Design for

outcome ndash link TED-film) essentiell

bei der Gestaltung soziale und struk-

turelle Interaktionen und Anforderun-

gen miteinzubeziehen und dabei auch

die Grenzen unseres Oumlkosystems zu

beachten Eine komplexe Aufgabe die

einer ebenso komplexen Ausbildung

bedarf (vgl zb Massek 2015 Transiti-

on Design An Educational framework

for Advancing the Study and Design of

Sustainable Transitions Terry Irwin

Cameron Tonkinwise Gideon Kos-

soff 2015 School of Design Carnegie

Mellon university) Das nachhaltig-

keitsorientierte Transformationsdesign

waumlhlt nicht nur ressourcenleichte und

nicht toxische Materialien aus sondern

schafft auch Produkte oder Dienstleis-

tungskonzepte die fuumlr den Nutzer und

die Gesellschaft erstrebenswert sind

und diesen neue Moumlglichkeiten fuumlr

attraktive sowie nachhaltige Handlun-

gen bietet

In den letzten Jahren wurden be-

griffe wie Ecodesign oumlkologisches

Design Green Design Social Design

oder Sustainable Design immer mehr

etabliert sowohl in der fachdiskussion

als auch in der breiten Gesellschaft Die

Zielsetzung dieser neuen Designaus-

richtung ist es bdquomit einem intelligenten

Einsatz der verfuumlgbaren Ressourcen

einen moumlglichst groszligen Nutzen fuumlr

alle beteiligten Akteure (entlang der

Wertschoumlpfungskette) bei minimaler

umweltbelastung und unter sozial fai-

ren bedingungen zu erreichenldquo

(httpwwwecosignnetdie-ecosign

oekologie-designnachhaltiges-design

TischnerSchmidt-bleek 1995)

letztlich wurden dann diese Ansaumlt-

ze mit denen der Transitions- oder

Transformationsforschung und -um-

setzung verbunden Es geht also um

die Integration von Oumlkointelligenz und

Transitionsorientierung fuumlr eine nach-

haltige Entwicklung Diese drei begriffe

werden in der fachliteratur folgender-

maszligen definiert

Oumlkointelligente (=oumlko-effizien-

te) Guumlter sind Gegenstaumlnde Geraumlte

Gebaumlude und Infrastrukturen die bei

Minimierung von Material Energie

flaumlchenbedarf Abfall Transport Ver-

packung und gefaumlhrlichen Stoffen uumlber

den gesamten lebenszyklus hinweg

ndash von der Rohstoffgewinnung bis zum

Recycling ndash moumlglichst lange und moumlg-

lichst viel (unterschiedlichen an den

beduumlrfnissen des einzelnen Nutzers

gemessen) Nutzen erbringen (Schmidt-

bleek 2007 S 192) Oumlkointelligente

(=oumlko-effiziente) Dienstleistungen sind

die zweckdienliche bedarfsdeckung

unter Nutzung technischer Mittel mit

moumlglichst hoher Ressourcenprodukti-

vitaumlt und moumlglichst geringer Abgabe

gefaumlhrlicher Stoffe (Schmidt-bleek

2007 S 225)

Transition ist ein begriff der Trans-

formationsdiskussion und steht stark

im Zusammenhang mit Nachhaltiger

Entwicklung ndash haumlufig werden beide

begriffe sogar synonym verwandt Die

Definition beschreibt Transition als

nicht linearen systemischen Wandel

innerhalb einer Gesellschaft (loorbach

2007 SchneidewindSinger-brodowski

2013) Transitionen sind stufenweise

Uumlbergaumlnge von einem gesellschaftli-

chen Zustand in einen anderen zb die

Stufen die notwendig waren von einer

bdquoRaucherldquo-Gesellschaft im oumlffentli-

chen Raum mehr und mehr zu einer

bdquoNichtraucherldquo-Gesellschaft zu werden

Es geht dabei um interaktives explorie-

rendes lernen das System in dem wir

leben zu beschreiben und zu gestalten

mit der Moumlglichkeit aus fehlern zu

lernen und die Entscheidungspfade

gemeinsam entsprechend anzupassen

oder zu aumlndern Auch diese stehen eine

zentrale Aufgabe von Gestaltung

Nachhaltige Entwicklung ist eine bdquohellip

Entwicklung die die beduumlrfnisse der

Gegenwart befriedigt ohne zu riskie-

ren dass kuumlnftige Generationen ihre

eigenen beduumlrfnisse nicht befriedigen

koumlnnenldquo (Weltkommission fuumlr umwelt

und Entwicklung 1987 46)

Die Veraumlnderungsdynamik geht von

der etablierten Disziplin des Service

Designs aus und veraumlndert sich dann

in Zeit und Kontext uumlber ein Design

fuumlr soziale Innovationen bis hin zum

Transition Design Wobei sich Service

Design noch in existierenden soziooumlko-

nomischen und politischen Strukturen

Abgrenzung Der begriff der Transformation bezeichnet einen fundamentalen Veraumlnderungsprozess in jeglicher form waumlhrend hingegen die bezeichnung

Transition eher eine Veraumlnderung von einer Phase zu einer anderen Phase in einem Veraumlnderungsprozess beschreibt und damit etwas weniger grundlegend ist

Seite 37 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

bewegt geht es dem Design fuumlr soziale

Innovationen schon um das Veraumlndern

dieser Strukturen und setzt an neuen

oumlkonomischen Modellen an Dabei

werden soziale beduumlrfnisse besser

als durch bisherige loumlsungsansaumltze

adressiert was in sozialer Hinsicht zu

einem positiven Wandel beitraumlgt Tran-

sition Design geht noch einen Schritt

weiter und will radikal neue soziooumlko-

nomische und soziale Werte umsetzen

um so ein komplett neues Verstaumlndnis

von lebensstilen zu schaffen So be-

zieht Transition Design die Zusammen-

haumlnge von sozialen oumlkonomischen po-

litischen sowie oumlkologischen Systemen

mit ein und fuumlhrt so zu einem radikalen

sozialen und oumlkologischen Wandel

(Irwin T Tonkinwise C Kossoff

G Transition Design An Educational

framework for Advancing the Study

and Design of Sustainable Transitions

School of Design Carnegie Mellon

university)

Abbildung 3 zeigt diese Entwicklung

auf Die Gestaltung welche die In-

teraktion zwischen Menschen (sozial)

der gestalteten Welt und der umwelt

(bdquonatural worldldquo) miteinbezieht kann

mit dem begriff bdquoDesign for Interac-

tionsldquo umschrieben werden Gestalter

aus verschiedenen Disziplinen ob

Kommunikations- Produkt- oder Inter-

facedesigner arbeiten interdisziplinaumlr

in den drei fokusgebieten (bdquoDesign for

Serviceldquo bdquoDesign for Social Innovationldquo

und bdquoTransition Designldquo) Dabei bilden

die sozialen und oumlkologischen Rahmen-

bedingungen (bdquoNatural Worldldquo) den

uumlbergeordneten Kontext in welchem

sich alle Designprobleme und loumlsungen

bewegen Transition Design ist beson-

ders gut fuumlr die Erforschung komplexer

Systeme geeignet In der Analyse

von nachhaltigeren Produktions- und

Abb 1 Continuum of Design Approaches

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 24

Mature discipline

Designfor Service

Design within existing socio-economic amp political paradigms

Solutions reach users through many lsquotouch pointsrsquo over time through the design of expe-riences Solutions are based upon the observation and inter- pretation of usersrsquo behavior and needs within particular contexts Service design solutions aim to provide profit and benefits for the service provider and useful and desirable services for the user (consumer) Solutions are usually based within the business arena and existing dominant eco- no-mic paradigm

Developing discipline

Designfor Social Innovation

Design that challenges existing so-cio-economic amp political paradigms

Design that meets a social need more effectively than exis-ting solutions Solutions often leverage or lsquoamplifyrsquo exsiting under-utilized resources Social innovation is a lsquoco-designrsquo process in which design- ers work as facilitators and catalysts within transdisciplinary teams Solutions benefit multiple stakeholders and empower communi- ties to act in the public private com- mercial and non-profit sectors Design for social innovation represents design for emerging paradigms and alternative economic models and leads to significant positive social change

Emergent discipline

TransitionDesign

Design within radically new so-cio-economic amp political paradigms

Refers to design-led societal transition toward more sustain-able futures and the reconception of entire lifestyles It is based upon an under- standing of the interconnectedness and inter-dependency of social economic political and natural sys- tems Transition Design focuses on the need for lsquocosmopolitan localismrsquo a place-based lifestyle in which solutions to global problems are designed to be appropriate for local social and environmental conditions Transition Design challenges existing para- digms envisions new ones and leads to radical positive social and envi-ronmental change

Scale of time depth of engagement and context expand to include social amp environmental concerns

Seite 38 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpcampusburg-halledeid-neuwerk24-short-films-about-design

wp-contentuploadssites31201405design-research-nowpdf middot 2

httpwwwservice-design-networkorg middot 3 httpplaypenicomtekcsir

coza~acdceducationDr_Anvind_GupaLearners_Library_7_March_2007

Resourcesbooksdesignvictorpdf middot 4 httpwupperinstorgawias

ad2222 middot 5 httpinhabitatcomtagsustainable-design middot 6 httpwww

tedcomtalksemily_pilloton_teaching_design_for_changelanguage=en

middot 7 httpwwwtedcomtalkseben_bayer_are_mushrooms_the_

new_plasticlanguage=en middot 8 httpswwwtedcomtalksmichael_

pawlyn_using_nature_s_genius_in_architecture middot 9 httpsepub

wupperinstorgfiles60086008_Liedtkepdf middot 10 httpcampusburg-

halledeid-neuwerk24-short-films-about-designwp-contentuploads

sites31201405design-research-nowpdf middot 11 httpdesignobserver

comfeaturesmall-local-open-and-connected-resilient-systems-and-

sustainable-qualities37670 middot 12 httpswwwacademiaedu11796491

Design_for_Transition_-_from_and_to_what middot 13 httpswwwtedcom

talksdan_phillips_creative_houses_from_reclaimed_stufflanguage=en middot 14

httpswwwtedcomtalksmitchell_joachim_don_t_build_your_home_

grow_itlanguage=en

Abb 4 Design for Interactions

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 26

Designedbuilt World

ProductsCommunications and Environments

Design Sub-Disciplines Context of All DesignAreas of Design focus

Design for Interactions

Natural WorldDesign forService

Moderate changeExisting paradigms and systems

Design forSocial Innovation

Significant changeEmerging paradigms and systems

Transition Design

Radical changeFuture paradigms and systems

Konsummustern werden die alltaumlgli-

chen Handlungsmuster und -strukturen

(lebens- und Arbeitswelten) alltaumlg-

lichen Praktiken (lebensstilanalysen)

sowie die Kommunikation zwischen

den Subsystemen analysiert

Daruumlber hinaus bietet der Transi-

tion-Design-Ansatz in Verbindung mit

Handlungsmodellen fuumlr nachhaltiges

Produzieren und Konsumieren die

Moumlglichkeit realitaumltsnah moumlgliche

Models of Change zu erforschen fuumlr

diesen Zweck werden die Ansaumltze der

modernen Verbraucherforschung (li-

ving-lab-Ansatz Transformationstheo-

rien lebensstiltypen) sowie der

Entwicklung von unternehmenskultur

mit dem Ansatz des Transition Design

verbunden

erstellt von

bull Prof Dr Christa Liedtke

bull Dr Maria J Welfens

bull Hannah Fink

in Zusammenarbeit mit

bull Dr Alexandra Buumlttgen

bull Sarah Reddig

bull Christoph Tochtrop

Stand 16062016

Wuppertal Institut fuumlr Klima umwelt Energie

Doumlppersberg 19

42103 Wuppertal

Deutschland

Postfach 100480

42004 Wuppertal

Page 37: Crashkurs Nachhaltigkeit: eine multimediale Uebersicht · Institut für Klima, ... Eine differenzierte Ausarbeitung von Megatrends listet die European Envi-ronment Agency, ... Welt

Seite 37 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

bewegt geht es dem Design fuumlr soziale

Innovationen schon um das Veraumlndern

dieser Strukturen und setzt an neuen

oumlkonomischen Modellen an Dabei

werden soziale beduumlrfnisse besser

als durch bisherige loumlsungsansaumltze

adressiert was in sozialer Hinsicht zu

einem positiven Wandel beitraumlgt Tran-

sition Design geht noch einen Schritt

weiter und will radikal neue soziooumlko-

nomische und soziale Werte umsetzen

um so ein komplett neues Verstaumlndnis

von lebensstilen zu schaffen So be-

zieht Transition Design die Zusammen-

haumlnge von sozialen oumlkonomischen po-

litischen sowie oumlkologischen Systemen

mit ein und fuumlhrt so zu einem radikalen

sozialen und oumlkologischen Wandel

(Irwin T Tonkinwise C Kossoff

G Transition Design An Educational

framework for Advancing the Study

and Design of Sustainable Transitions

School of Design Carnegie Mellon

university)

Abbildung 3 zeigt diese Entwicklung

auf Die Gestaltung welche die In-

teraktion zwischen Menschen (sozial)

der gestalteten Welt und der umwelt

(bdquonatural worldldquo) miteinbezieht kann

mit dem begriff bdquoDesign for Interac-

tionsldquo umschrieben werden Gestalter

aus verschiedenen Disziplinen ob

Kommunikations- Produkt- oder Inter-

facedesigner arbeiten interdisziplinaumlr

in den drei fokusgebieten (bdquoDesign for

Serviceldquo bdquoDesign for Social Innovationldquo

und bdquoTransition Designldquo) Dabei bilden

die sozialen und oumlkologischen Rahmen-

bedingungen (bdquoNatural Worldldquo) den

uumlbergeordneten Kontext in welchem

sich alle Designprobleme und loumlsungen

bewegen Transition Design ist beson-

ders gut fuumlr die Erforschung komplexer

Systeme geeignet In der Analyse

von nachhaltigeren Produktions- und

Abb 1 Continuum of Design Approaches

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 24

Mature discipline

Designfor Service

Design within existing socio-economic amp political paradigms

Solutions reach users through many lsquotouch pointsrsquo over time through the design of expe-riences Solutions are based upon the observation and inter- pretation of usersrsquo behavior and needs within particular contexts Service design solutions aim to provide profit and benefits for the service provider and useful and desirable services for the user (consumer) Solutions are usually based within the business arena and existing dominant eco- no-mic paradigm

Developing discipline

Designfor Social Innovation

Design that challenges existing so-cio-economic amp political paradigms

Design that meets a social need more effectively than exis-ting solutions Solutions often leverage or lsquoamplifyrsquo exsiting under-utilized resources Social innovation is a lsquoco-designrsquo process in which design- ers work as facilitators and catalysts within transdisciplinary teams Solutions benefit multiple stakeholders and empower communi- ties to act in the public private com- mercial and non-profit sectors Design for social innovation represents design for emerging paradigms and alternative economic models and leads to significant positive social change

Emergent discipline

TransitionDesign

Design within radically new so-cio-economic amp political paradigms

Refers to design-led societal transition toward more sustain-able futures and the reconception of entire lifestyles It is based upon an under- standing of the interconnectedness and inter-dependency of social economic political and natural sys- tems Transition Design focuses on the need for lsquocosmopolitan localismrsquo a place-based lifestyle in which solutions to global problems are designed to be appropriate for local social and environmental conditions Transition Design challenges existing para- digms envisions new ones and leads to radical positive social and envi-ronmental change

Scale of time depth of engagement and context expand to include social amp environmental concerns

Seite 38 Crashkurs interaktiv unterhttpwupperinstorgpwipspd569

1 httpcampusburg-halledeid-neuwerk24-short-films-about-design

wp-contentuploadssites31201405design-research-nowpdf middot 2

httpwwwservice-design-networkorg middot 3 httpplaypenicomtekcsir

coza~acdceducationDr_Anvind_GupaLearners_Library_7_March_2007

Resourcesbooksdesignvictorpdf middot 4 httpwupperinstorgawias

ad2222 middot 5 httpinhabitatcomtagsustainable-design middot 6 httpwww

tedcomtalksemily_pilloton_teaching_design_for_changelanguage=en

middot 7 httpwwwtedcomtalkseben_bayer_are_mushrooms_the_

new_plasticlanguage=en middot 8 httpswwwtedcomtalksmichael_

pawlyn_using_nature_s_genius_in_architecture middot 9 httpsepub

wupperinstorgfiles60086008_Liedtkepdf middot 10 httpcampusburg-

halledeid-neuwerk24-short-films-about-designwp-contentuploads

sites31201405design-research-nowpdf middot 11 httpdesignobserver

comfeaturesmall-local-open-and-connected-resilient-systems-and-

sustainable-qualities37670 middot 12 httpswwwacademiaedu11796491

Design_for_Transition_-_from_and_to_what middot 13 httpswwwtedcom

talksdan_phillips_creative_houses_from_reclaimed_stufflanguage=en middot 14

httpswwwtedcomtalksmitchell_joachim_don_t_build_your_home_

grow_itlanguage=en

Abb 4 Design for Interactions

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 26

Designedbuilt World

ProductsCommunications and Environments

Design Sub-Disciplines Context of All DesignAreas of Design focus

Design for Interactions

Natural WorldDesign forService

Moderate changeExisting paradigms and systems

Design forSocial Innovation

Significant changeEmerging paradigms and systems

Transition Design

Radical changeFuture paradigms and systems

Konsummustern werden die alltaumlgli-

chen Handlungsmuster und -strukturen

(lebens- und Arbeitswelten) alltaumlg-

lichen Praktiken (lebensstilanalysen)

sowie die Kommunikation zwischen

den Subsystemen analysiert

Daruumlber hinaus bietet der Transi-

tion-Design-Ansatz in Verbindung mit

Handlungsmodellen fuumlr nachhaltiges

Produzieren und Konsumieren die

Moumlglichkeit realitaumltsnah moumlgliche

Models of Change zu erforschen fuumlr

diesen Zweck werden die Ansaumltze der

modernen Verbraucherforschung (li-

ving-lab-Ansatz Transformationstheo-

rien lebensstiltypen) sowie der

Entwicklung von unternehmenskultur

mit dem Ansatz des Transition Design

verbunden

erstellt von

bull Prof Dr Christa Liedtke

bull Dr Maria J Welfens

bull Hannah Fink

in Zusammenarbeit mit

bull Dr Alexandra Buumlttgen

bull Sarah Reddig

bull Christoph Tochtrop

Stand 16062016

Wuppertal Institut fuumlr Klima umwelt Energie

Doumlppersberg 19

42103 Wuppertal

Deutschland

Postfach 100480

42004 Wuppertal

Page 38: Crashkurs Nachhaltigkeit: eine multimediale Uebersicht · Institut für Klima, ... Eine differenzierte Ausarbeitung von Megatrends listet die European Envi-ronment Agency, ... Welt

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1 httpcampusburg-halledeid-neuwerk24-short-films-about-design

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coza~acdceducationDr_Anvind_GupaLearners_Library_7_March_2007

Resourcesbooksdesignvictorpdf middot 4 httpwupperinstorgawias

ad2222 middot 5 httpinhabitatcomtagsustainable-design middot 6 httpwww

tedcomtalksemily_pilloton_teaching_design_for_changelanguage=en

middot 7 httpwwwtedcomtalkseben_bayer_are_mushrooms_the_

new_plasticlanguage=en middot 8 httpswwwtedcomtalksmichael_

pawlyn_using_nature_s_genius_in_architecture middot 9 httpsepub

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comfeaturesmall-local-open-and-connected-resilient-systems-and-

sustainable-qualities37670 middot 12 httpswwwacademiaedu11796491

Design_for_Transition_-_from_and_to_what middot 13 httpswwwtedcom

talksdan_phillips_creative_houses_from_reclaimed_stufflanguage=en middot 14

httpswwwtedcomtalksmitchell_joachim_don_t_build_your_home_

grow_itlanguage=en

Abb 4 Design for Interactions

Quelle Irwin T Tonkinwise C Kossoff G Transition Design An Educational framework for Advancing the Study and Design of Sustainable Transitions School of Design Carnegie Mellon university S 26

Designedbuilt World

ProductsCommunications and Environments

Design Sub-Disciplines Context of All DesignAreas of Design focus

Design for Interactions

Natural WorldDesign forService

Moderate changeExisting paradigms and systems

Design forSocial Innovation

Significant changeEmerging paradigms and systems

Transition Design

Radical changeFuture paradigms and systems

Konsummustern werden die alltaumlgli-

chen Handlungsmuster und -strukturen

(lebens- und Arbeitswelten) alltaumlg-

lichen Praktiken (lebensstilanalysen)

sowie die Kommunikation zwischen

den Subsystemen analysiert

Daruumlber hinaus bietet der Transi-

tion-Design-Ansatz in Verbindung mit

Handlungsmodellen fuumlr nachhaltiges

Produzieren und Konsumieren die

Moumlglichkeit realitaumltsnah moumlgliche

Models of Change zu erforschen fuumlr

diesen Zweck werden die Ansaumltze der

modernen Verbraucherforschung (li-

ving-lab-Ansatz Transformationstheo-

rien lebensstiltypen) sowie der

Entwicklung von unternehmenskultur

mit dem Ansatz des Transition Design

verbunden

erstellt von

bull Prof Dr Christa Liedtke

bull Dr Maria J Welfens

bull Hannah Fink

in Zusammenarbeit mit

bull Dr Alexandra Buumlttgen

bull Sarah Reddig

bull Christoph Tochtrop

Stand 16062016

Wuppertal Institut fuumlr Klima umwelt Energie

Doumlppersberg 19

42103 Wuppertal

Deutschland

Postfach 100480

42004 Wuppertal

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erstellt von

bull Prof Dr Christa Liedtke

bull Dr Maria J Welfens

bull Hannah Fink

in Zusammenarbeit mit

bull Dr Alexandra Buumlttgen

bull Sarah Reddig

bull Christoph Tochtrop

Stand 16062016

Wuppertal Institut fuumlr Klima umwelt Energie

Doumlppersberg 19

42103 Wuppertal

Deutschland

Postfach 100480

42004 Wuppertal