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OKTOBER / NOVEMBER 2011 www.crescendo.de B47837 Jahrgang 14 / 06_2011 FRÜHER WAR ALLES BESSER? Pascal Morché über die sinnlose Verklärung der Vergangenheit PHILIPPE JAROUSSKY Der Countertenor wagt sich erstmals ins Sopranfach Der Cellist ohne Star-Allüren spielt sich in die Elite REISE In Sachsen spielt die Klassik Johannes Moser HIGHLIGHT IN LUDWIGSHAFEN am 27. November 2011 Georges Prêtre und das Royal Philharmonic Orchestra beim Festkonzert zum Jubiläum: 90 Jahre Kultur bei BASF

crescendo 6/2011, Ausgabe Oktober/November 2011

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crescendo ist Deutschlands spannendstes Klassik-Magazin. crescendo holt die Welt der Musik aus dem Elfenbeinturm in die Mitte der Gesellschaft. Klassik ist eine Frage des Stils, ein Brückenschlag zwischen Tradition und Zukunft – wie Politik, Mode und Architektur – eine aufregende Form der Kommunikation. Mit einer kontrollierten Verbreitung von über 75.000 Exemplaren gehört crescendo zu den wichtigsten Kulturmagazinen im deutschsprachigen Raum.

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  • OktOber / NOvember 2011 www.crescendo.de

    b47837 Jahrgang 14 / 06_2011

    Frher war alles besser? Pascal Morch ber die sinnlose Verklrung der Vergangenheit

    PhiliPPe Jaroussky Der Countertenor wagt sich erstmals ins Sopranfach

    Der Cellist ohne Star-Allren spielt sich in die Elite

    reise In Sachsen spielt die Klassik

    Johannes Moser

    HigHligHt in ludwigsHafen am 27. November 2011

    Georges Prtre und das royal Philharmonic Orchestra

    beim Festkonzert zum Jubilum:

    90 Jahre kultur bei bASF

  • klassik inspiriert*

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  • Musiker auf reisenLiebe Leser,ein Haufen hbscher, bunter steinchen bleibt ein Haufen

    hbscher bunter steinchen bis man sie zu einem Mosaik ordnet. Das unterscheidet guten Journalismus von Trefferlisten, die auch Maschinen wie Google herstellen knnen. Wie bei einem Mosaik treten dann zuweilen erst am ende Motive stark in den Vordergrund, die man bei der Planung gar nicht so im blick hatte.

    bei Durchsicht vieler unserer Geschichten stand diesmal das reisen sehr im Mittelpunkt, was nicht weiter verwundert: Musi-ker waren seit jeher eine besonders erlesene spezies des reisenden Volkes und sind es offenbar immer noch: Unser Titelheld, der junge Cellist Johannes Moser (seite 14) erzhlte uns im interview von seinem ewig dauernden Trip, der ihn in diesem sommer von Kuala Lumpur nach rio de Janeiro brachte. Das Kuriose bei einem Musiker wie Moser: er muss fr jeden Flug einen eigenen sitzplatz fr sein edles Cello dazu buchen. Wenn Moser in der business Class sitzt, muss das Cello auch business fliegen und diesen Tarif voll bezahlen! ich schtze, dass Mosers Cello auf fast jedem Flug das mit Abstand teuerste Handgepckstck sein drfte. es sei denn, unser Kolumnist Daniel Hope ist ebenfalls mit an bord. Hope bekam krzlich eine sehr exklusive neue Geige zur Verfgung gestellt. Um welche es sich handelt, und ob sie wirklich so neu ist, verrt er ihnen auf der letzten seite. seine Geschichte spielt diesmal brigens auf

    einem Transportmittel. er konzertierte gemeinsam mit ein paar Kollegen wie Michael schade und sebastian Knauer zwischen stromboli und sardinien auf einem Kreuzfahrtschiff. ein schippern-des Konzerthaus sozusagen,

    Auf den spuren klassischer Musik fuhr unsere Autorin stefanie Paul von berlin nach sachsen und erlebte dabei den musikalischen Geist dieses schnen Musiklandes. Wenn man es nchtern analysiert, drfte sachsen alleine mit dem Gewandhaus in Leipzig, der semperoper in Dresden, dem Moritz-burg Festival und einer Flle anderer Musikveranstaltungen vielleicht die heimliche Nummer eins unter den Klassik-bundeslndern sein. Pauls reise fhrte sie auch ins kleine stdt-chen reinhartsgrimma. Dort lauschte sie dem besonderen Klang einer echten silbermann-Orgel und kehrte vllig fasziniert zurck. Gottfried silbermann gilt eben nicht zufllig als der Mozart unter den Orgelbauern. ihre Geschichte lesen sie auf seite 38.

    ich selbst habe mich in den vergangenen Jahren ebenfalls mit dem Thema Orgel beschftigt: Zusammen mit einer Gruppe kreativer Unterneh-mer haben wir es geschafft, die Orgel von st. Michael in Mnchen unter anderem mit Hilfe von Patenschaften zu restaurieren und zu erweitern. sie gehrt den Jesuiten, den Philosophen unter den Katholiken. Fr die Jesui-ten kann Musik all das ausdrcken, fr das die Kraft der Worte nicht ausreicht. selbst unser am ende mit viel Aufwand erstelltes Mosaik nicht.

    ich wnsche ihnen viel spa beim Lesen, ihr

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    8 Johann chRiStian Schiefe

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    Konzert in G-Dur, III. Aria. Adagio. Elbip

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    9 GeoRG fRiedRich hndeL

    (1685-1759)

    Non ho cor che per amarti aus: Agrippin

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    10 caRL PhiLiPP emanueL bac

    h (1714-1788)

    Klavierkonzert d-Moll Wq.23, III. Allegro

    assai. Michael Rische

    (Hnssler Classic CD 98.639) .........................

    ..................................................................................

    ........................................ 06:43

    11 Johann SebaStian bach (16

    85-1750)

    Konzert fr Oboe, Streicher und Basso con

    tinuo Nr. 1 a-Moll

    BWV 1041, II. Andante.

    Ramn Ortega Quero, Kammerakademie Po

    tsdam, Peter Rainer

    (Genuin GEN 11209) ........................................

    ..................................................................................

    ........................................ 05:45

    12 Johann SebaStian bach (16

    85-1750)

    Klavierkonzert Nr. 2 E-Dur BWV 1053, II

    I. Allegro.

    Sebastian Knauer, Zrcher Kammerorcheste

    r, Sir Roger Norrington

    (Berlin Classics 0300270BC) ............................

    ..................................................................................

    ....................................... 06:32

    13 edvaRd GRieG (1843-1907)

    ses Tod aus: Peer Gynt Suite Welte Mu

    sikrolle 213,

    Welte-Philharmonie-Orgel

    (Oehms Classics OC 840) .................................

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    w w w . c r e s c e n d o . d e Oktober / November 2011 3

  • knSTler10 .... PhiliPPe

    JarousskyDer Countertenor Philippe Jaroussky hat sich in ungeahnte Hhen gewagt.

    12 .... ragna schirmerDeutschlands beste Pia-nistin ber ihre vier Kla-viere und die Faszination kleiner Konzert-sle.

    14 .... Johannes moserDer Cellist ber seine neue Heimat New York und Auftritte mit den berliner Philharmonikern.

    18 .... Personalien/nachrufe

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    ein esPresso mit...einem sehr entspannten Maestro Lorin Maazel. charles DutoitDer Dirigent ber die in-solvenz seines Orchesters und seine reiselust. newcomerDas italienische Duo Gazzana erobert die Klas-sik welt ohne Allren.

    06 mit Dem lieD

    aufs lanD Mezzosopranistin Angelika

    Kirchschlager erzhlte uns am Telefon von einem neuen, un-gewhnlichen Konzertprojekt.

    hren & Sehen19 .... Die wichtigsten

    emPfehlungen Der reDaktion

    20 ... attilas auswahlViel Historisches und ein neuer stern am Geigen- himmel haben unseren Kolumnisten berzeugt.

    22.... Barocke lieBeswirren

    Mit barockem Pastell und knallbunten bildern insze-nierte Adrian Noble Hndels Oper Alcina in Wien.

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    Britannic orgelAuch das schwesterschiff der Titanic sank. Die Orgel wurde gerettet und klingt nun in der schweiz. Der Zeit vorausMit seinem schweizer Label Divox ist Wolfram Michael burgert auf der suche nach dem perfekten Klang.wanDelnDes stilkomPenDiumDie Komponisten Gian Francesco Malipiero und Alfredo Casella im Portrt.

    26temPoreiche feen-trume

    Choreograph Jean-Christophe Maillot erzhlt den sommer-

    nachtstraum mit Tanz, Film und zeitgenssischer Musik.

    10 PhiliPPe Jaroussky singt auch soPran

    Der Countertenor hat sich unter Paavo Jrvi an einen

    sopran-Part gewagt und wird in hchsten Tnen gelobt.

    STAndArdS03.... Prolog

    Herausgeber Winfried Hanuschik ber reisende Musiker.

    06.... ouvertreein Anruf bei Angelika Kirchschlager & die Play-list von Hlne Grimaud.

    08 ... 1900 Paten fr eine Orgel: st. Michael in Mnchen.

    21 .... imPressum30 ... kolumne

    Pascal Morch fragt, ob frher wirklich alles besser war.

    32.... rtsel Des alltags

    50.... Die letZte seite Daniel Hope musizierte auf Groer Fahrt.

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    BlickfangDas Teatro regio: Der runde Klassiker des Knstlers Carlo Mollino. ouvertreZauberflte und Carmen: Die beiden Opern- Dauerbrenner im Detail.

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    Sharon Kam prsentiert das berhmte Mozart-Konzertund das -Quintett mit dem Instrument, fr das sie eigent-lich komponiert wurden der Bassettklarinette malvirtuos, mal gesanglich, immer aber berraschend neu.

    RAGNA SCHIRMERFRANZ LISZT: Annes de Plerinage(Gesamtaufnahme auf 3 CDs)Gesualdo Marenzio: Madrigaleamarcord, Gesang

    Ragna Schirmer hat sich vor dieser Aufnahme selbstauf Liszts Spuren begeben. In ihrem Reisetagebuchteilt sie ihre Gedanken mit. Ihre Interpretationenwerden mit Madrigalen ergnzt, um Liszts Bezge zurRenaissance aufzuzeigen.

    SEBASTIAN KNAUERBACH & SONS: KlavierkonzerteJ.S. Bach: BWV 1052 & 1053C.P.E. Bach: Wq 14 J.C. Bach: op. 7/5Zricher KammerorchesterSir Roger Norrington

    Sebastian Knauer kombiniert Klavierkonzerte der Bach-Familie am modernen Flgel mit Klarheit und Sinn fr Fein-heiten und Strukturen. Dabei musiziert er mit Spezialistenhistorischer Auffhrungspraxis auf modernen Instrumenten.

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  • 34ein unerhrter

    schritt Die Musikalische Akademie fei-ert Geburtstag. Wie Hoforches-ter vor 200 Jahren die kreative

    Mitbestimmung erreichten.

    44nicht nur fr

    cineastenMit Filmmusik und Vortrgen

    locken die Filmmusiktage sachsen-Anhalt statt in den

    Kino sessel in den Konzertsaal.

    38 in sachsen sPielt

    Die klassikUnsere Autorin begab sich auf

    musikalische entdeckungsreise mit Albrecht Koch und Hart-

    mut Haenchen als reisefhrer.

    geSellSChAFT34 ... vom frsten

    Zum volkVor 200 Jahren schufen die Hoforchester das br-gerliche Konzertleben.

    36.... ein orchester fr Die familieDas borusan Orchester in istanbul ist (finanziell) eine Privatangelegenheit.

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    lamPenfieBerschon die Callas war davon betroffen. Wie ge-standene Musiker heute mit ihrer bhnenangst umgehen. noch immer ein taButhemaProf. Dr. eckart Altenmller ber Auftrittsangst. neue serie: wettBewerBeMusikalisches Krfte-messen wir stellen ihnen die wichtigsten klassischen Klavier - preise vor.

    leBenSArT38 ... silBermanns

    heimateine musikalische spurensuche in sachsen.

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    rivalen Der BhneGozo: eine insel, zwei Opernhuser.lesenswertKlassische Literatur zur Frankfurter buchmesse.weinkolumneDirigent John Axelrod ber ros zu ravel.

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    aBenDhaus Das bAsF-Kulturpro-gramm wird 90 Jahre alt.

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  • 6 w w w . c r e s c e n d o . d e Oktober / November 2011

    +++ eine oper aus nervigen handygesprchen schreibt gerade der elektronikknstler karl heinz Jeron. Jahrelang hat er sich auf Bahnfahrten ber

    die lauten und sinnlosen gesprche seiner Sitznachbarn gergert. Jetzt rcht er sich: er schrieb mit, zwei notizbcher sind schon voll. den skurrilen Text

    will der konzeptknstler in seiner oper brigens von robotern aufsagen lassen. +++ Dirigent James Levine hat sich erneut eine rckenverletzung zu-

    gezogen. levine strzte in seinen Ferien in Vermont, wo er sich noch von einer frheren rckenoperation erholte. Somit fllt levine auch in diesem herbst

    als dirigent an der Metropolitan opera in new York aus. Fabio luisi, designierter generalmusikdirektor des opernhaus Zrich, springt fr ihn ein. +++

    o u V e r T r e

    Million fr MutiDirigent bekommt Nilsson-Preis

    Am 13. Oktober berreicht das schwedi-sche Knigspaar dem italienischen Di-rigenten riccardo Muti (70) den birgit-Nilsson-Preis. Der mit einer Million Dol-lar dotierte Preis wird in diesem Jahr zum zweiten Mal verliehen. er wrdigt her-ausragende Arbeit, Hingabe und Leiden-schaft fr die Musik ber viele Jahrzehnte. Die Auszeichnung wird alle zwei bis drei Jahre an einen aktiven snger oder Diri-genten vergeben. 2009 war Plcido Do-mingo Preistrger von der 2005 verstor-benen stifterin noch selbst ausgewhlt.

    hlne grimaud spielt auf ihrer neuen Cd nur wolfgang Amadeus Mozart. was aber hrt die franzsische pianistin auf ihrem ipod? und warum?

    1. Sting, Desert Rose Wegen der Stimmfarben und der leicht arabisch angehauchten Klnge.

    2. George Michael, Praying for Time Ich liebe ja vor allem den Text dieses Liedes.

    3. Phil Collins, Another Day in Paradise Auch wegen des Textes, denn wir vergessen zu oft, wie viel Glck wir im Leben haben.

    4. Schostakowitsch, Symphonie Nr. 15, unter Kurt Sanderling Einer der grten Dirigenten, Knstler und Menschen, die es wohl jemals gab.

    5. Bach, Partita Nr. 6, gespielt von Glenn GouldWagnerianische Intensitt passt genau zu diesem wunderbaren Werk: absolute Romantik.

    PLAYLIST Der STArS

    Hallo, Frau Kirchschlager. Wobei stren wir Sie gerade?Ich bin unterwegs, ich komme just in diesem Moment aus einem Geschft hier in Bamberg raus und laufe zu Fu zurck zum Theater. Um drei Uhr gehts weiter mit den Proben. Ihre letzten drei CDs waren Lied-Aufnah-men. Apropos Lied: Uns ist zu Ohren ge-kommen, Sie planen ein schnes Projekt?Ja! Das ist das erste Projekt, das auf meinem eigenen Mist gewachsen ist. Die Idee hat sich aus einem Benefizkonzert entwickelt, das am Stadtrand von Salzburg stattgefun-den hat. Da waren ungefhr 300 Land-wirte da. Es waren Lieder von Strauss und Mahler. Sie sind danach zu mir gekommen und haben gesagt: Mein Gott, ich htte ja gar nicht gedacht, dass mir Strauss gefllt! Da dachte ich: Das knnte man doch auch woan-ders machen und hab dann diese Tour-nee zusammengestellt. In jedem ster-reichischen Bundesland gebe ich einen Liederabend, um den Leu-ten zu zeigen, dass das klassische Lied gar nicht so weit von ihrem Leben weg ist. Wie haben Sie die Orte ausgewhlt?Das sind alles nur winzige Punkte auf der Landkarte. Der bekann-teste ist sicher Kitzbhel in Tirol. Das kennen Sie bestimmt von den Ski-Rennen und den Promis. Aber das ist bisher eine Lieder-abend-freie Zone! Der Abschluss wird in Wien im Konzerthaus stattfinden. In Wien? Hat es da nicht schon genug Hochkultur?

    Schon, aber wir wollen den Saal in Wien mit Leu-ten fllen, die sonst keine Mglichkeit haben, ei-

    nen Liederabend zu sehen: Frauenhuser, Cari-tas, Kinderheime, Obdachlosenunterknfte

    Was bekommen die Leute denn zu hren?Ach, es sind lauter klassische Lieder, die oft schon zu Volksliedern bergegangen sind. Die ich schon gekannt habe, bevor ich Gesang studiert habe. Das Wandern ist des Mllers Lust oder Am Brunnen vor dem Tore.

    Also Sie holen die Menschen da ab, wo sie ste-hen und gehen mit Ihnen noch ein paar

    Schritte?Genau. Wir gehen den Weg noch ein Stck weiter, zu Mahler oder Richard Strauss. Und meine Liebe zur Musik

    und meine Liebe zu den Menschen, die da zuhren, nehme ich mit. Ich freue mich wahnsinnig darauf, vor Menschen zu singen, von denen ich annehmen kann, dass sie zum Gro-teil noch nie einen Liederabend gehrt

    haben. Das ist eigentlich eine groe Verantwortung sie sollen da-nach ja auch alle das Lied lieben! (lacht)Gibt es schon erste Reaktionen in ihrem Umfeld? Klar. Alle wollen mitmachen: Die einen wollen eine Doku ma-chen oder einen Videoblog. Einer will ein Buch schreiben. Neulich hat mich jemand angemailt: Ich spiel Posaune, darf ich mitspie-len? Ich hab schon einen Stapel Visitenkarten von Presseleuten zu Hause liegen, die gesagt haben: Melden Sie sich unbedingt, wenn es losgeht! Diese Resonanz hat mich geflasht! Nchstes Jahr, am 9. Juni, gehts los. Interview: Anna Novk

    Angelika kirchschlager (45) wohnt in wien und studiert gerade mit jungen Sngern der Sommer-

    oper Bamberg die hochzeit des Figaro ein.

    Danach sollen alle das Lied lieben!Ein Anruf bei Angelika Kirchschlager, die ein engagiertes Projekt in sterreichischen Drfern plant.

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  • KLASSIK HIGHLIGHTS 2011|2012

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    06.01.2012 HANNOVER | KUPPELSAAL09.01.2012 MANNHEIM | ROSENGARTEN23.01.2012 LUZERN | KKL26.01.2012 STUTTGART | LIEDERHALLE

    02.06.2012 MNSTER | SCHLOSSPLATZ09.06.2012 WIESBADEN | BOWLING GREEN12.06.2012 KOPENHAGEN | KONCERTHUSET16.06.2012 HAMBURG | DERBY PARK

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    15./18.03.2012 Deutsche Oper Berlinunter anderem mit: Simone Kermes, Toby Spence, Grace Bumbry, Ben Becker

    mit Texten von Loriot

  • 8 w w w . c r e s c e n d o . d e Oktober / November 2011

    Orgel der geMeinschafTEin beispielhaftes brgerliches Engagement:

    1900 Paten tragen zur Erneuerung der Mnchener St. Michaels Orgel bei.

    Wann Peter Kofler erstmals gesprt hat, dass es klappen wrde? Vielleicht, als diese Oma vor ihm stand. Sie habe sechs Enkel, sechs Pfeifen sollten es sein, sechs Tausender hat sie dafr hingeblttert. Oder der Moment, als er, der Organist, unbedingt mit nach oben musste, dieser jungen Frau vorspielen. Die wollte einen ganz be-stimmten Ton, konnte ihn aber nicht beschreiben. Kofler impro-visierte, spielte einen Dreiklang in D-Dur. Ja, genau, das musste es sein wieder drei Patenschaften 100 Euro. Fr eine weitere Frau kamen nur vier andere Tne in Frage: B-A-C-H. Geschichten aus der Mitte einer Gemeinschaft, in der die Verbindung von Li-turgie und Musik schon immer besondere Bedeutung hatte, wie Kofler stolz betont. Geschichten, die nun auch ein besonderes br-gerschaftliches Engagement beschreiben: Fast 600.000 Euro kamen ber Pfeifen-Patenschaften fr die berarbeitung der St. Michaels Orgel in Mnchen zusammen mehr als die Hlfte der Kosten.

    Licht durchflutet das neue Seitenwerk der Orgel. Es ist dem Klangideal des einstigen Hofkapellmeisters Rheinberger nachemp-funden. Peter Kofler hat mit einem Schwelltritt am Spieltisch die Schwellklappen geffnet bis zu sechs Zentime-ter dicke Hlzer, teils mit Sand gefllt, damit der Klang leiser wird. Pltzlich klingen die Improvisationen des jun-gen, dynamischen Organisten volu-mins und orchestral. So soll es sein.

    Hier oben kommt der Ton von der Seite, sagt der Organist. Unten, im riesigen Langraum der frheren Hofkirche der Wit-telsbacher mitten in Mnchens Fugnger-zone, werde man den Klang wahrnehmen, als komme er von hinten.

    Als komme er von der Hauptorgel mit ihren riesigen 18 blankgewienerten Prospekt- Pfeifen den Prinzipalen. Sie

    reprsentieren das Kunstwerk Orgel: Ein Motor blst Luft in Blase-blge, in denen Winddruck stabilisiert und reguliert wird, der dann ber die Orgel-Klaviatur, die Manuale, ventilgesteuert jetzt mehr als 5000 Pfeifen anspielt. Diese, nun aufgereiht in 75 Registern, bil-den in ihrer jeweils unterschiedlichen Komposition Klangfarben, die zum Teil Orchester-Instrumenten nachempfunden sind: Flte 8', steht auf den Registerknpfen vor Koflers Sitz oder Viola 16'. Die Ziffer beschreibt die Gre der tiefsten Pfeife eines Registers in Fu. Wenn der Organist das Fltenregister zieht, kommen die Tne aus bis zu 2,40 Meter groen Holzpfeifen, wenn er die Viola spielt, er-klingt eine 5 Meter groe Pfeife aus Zinn und Blei.

    Die Orgel und das neue deutsch-romantische Schwellwerk an der Seite ist jetzt das Instrument von 1900 Paten, es ist das Instru-ment einer Gemeinschaft. St. Michael ist keine Kirche mit eigener Pfarrgemeinde. St. Michael ist Institutionskirche der Jesuiten - of-fen fr jeden. Liturgie und Kirchenmusik sollen gerade auch kir-chenferne Menschen ansprechen. Und der riesigen Michaels-Orgel kommt dabei zentrale Bedeutung zu. Die ursprngliche Sandtner-Orgel war noch nicht alt. 30 Jahre knapp. Aber sie reprsentierte klassische Orgel-Geschichte. Ihr Klang war eher barock: sehr klar, sehr transparent, nach oben spitz, aber zu wenig Grundtnigkeit wie in einem Orchester, in dem Celli und Bsse unterbesetzt sind,

    vergleicht der Michaelsorganist. Es fehlte die symphonische Flle der Romantik.

    Die klanglichen Einschrnkun-gen hatten den Ausschlag fr eine schwierige Entscheidung gegeben: Der Kerzenru hatte die Pfeifen der alten Orgel stark verschmutzt, ihre Technik war nicht mehr zeitgem, es gab Brandschutz-Beanstandun-gen. Reparatur und Reinigung wren

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    MnChner orgeLherbST

    u. a.: orgelsymphonie, peter kofler, orches-ter St. Michael, ltg. Frank hndgen, erff-nungskonzert am 30. oktober, 16 uhr

    orgelkonzert, olivier latry, notre- dame, paris, 4. november, 16 uhr.

    Mozart-requiem, peter kofler, Soli, Chor und orchester St. Michael, ltg. Frank hndgen. www.muenchner-orgelherbst.de

    erstrahlt nach zwei Jahre langer Feinarbeit und berarbeitung aller register auch klanglich in neuem glanz: die St. Michaels orgel in Mnchen.

  • 9 extrem teuer geworden, eine neue Orgel htte ber 2 Millionen Euro gekostet. Pater Hermann Breulmann, der damalige Kirchen-rektor von St. Michael, Organist Kofler sowie sein Kollege und Chor-direktor Frank Hndgen entschieden sich fr den betriebswirtschaft-lichen Mittelweg der Neukonzipierung und Erweiterung. Sechs Orgel bauer wurden geladen, jeder angehrt, wie das Klangspektrum breiter werden knne. Den Zuschlag erhielt die sterreichische Or-gelbaufirma Rieger. Veranschlagte Kosten: 900.000 Euro.

    Ein Grundstock an Spenden war vorhanden, Organisationen wie die Bayerische Landesstiftung, aber auch Privatpersonen sagten Hilfe zu. Die Idee, den Rest ber Pfeifen-Patenschaften zu finan-zieren, ist im Orgelbau nicht neu. berwltigend neu war die Re-sonanz. Pater Breulmann hatte schon beim Benefizkonzert gesprt,

    hier liegt eine besondere Stimmung in der Luft. Wir machen mit, hatten ihm die langen Schlangen vor den extra aufgebauten Com-puter-Terminals signalisiert. Die Firmen-Patenschaften 10.000 Euro fr eine der groen Prospekt-Pfeifen schnell vergeben. Die 1000 Euro-Patenschaften fr die mehr als 200 anderen sichtbaren Pfeifen und Bassregister bald ausverkauft. Allein dadurch konnte sich St. Michael das Seitwerk leisten. Weitere 1700 Paten bernah-men 100-Euro-Patenschaften fr einen Ton aus dem Hintergrund. Mag jeder einzelne an die eigenen Nachfahren gedacht haben; die Gemeinschaft hat etwas fr die Nachwelt geschaffen.

    Entscheidend, glaubt Kofler, seien die Ideen des Projekteams um Werbe-, Marketing- und Kommunikations-Experten wie An-nette Reisinger, Walter Glck, Conny Thalheim und crescendo- Verleger Winfried Hanuschik gewesen. Der Orgelplan unter der Orgelempore, in dem jeder sein Patenkind finden kann, die Danke-schn-Urkunde, der Eintrag ins Orgelbuch. All das schuf persn-liche Beziehungen bei der Realisierung des gemeinsamen Traums. Selbst die obligatorische Kostensteigerung auf 1,1 Millionen Euro konnte so bewltigt werden. Unter dem neuen Seitwerk musste der Boden mit einem Stahltrger verstrkt werden; alte Prospekt-Pfei-fen waren so gestaucht, dass sie aufwendig repariert werden muss-ten. Aufgrund einer gegenberliegenden Baustelle konnte nur in teurer Nachtarbeit intoniert werden.

    berhaupt, die Intonation: Zu dritt sind sie durch Deutschland gereist: Kofler, Rieger-Geschftsfhrer Wendelin Eberle und dessen Klang-Experte Michel Garnier. Sie waren in Regensburg, in Essen, haben sich in Dresden die 250 Jahre alte Silbermann-Orgel ange-hrt, ein unglaubliches Instrument, wie es Kofler nennt. Immer auf der Suche nach dem richtigen Klang fr die eigene Orgel. Nach diesem Klangkonzept wurden die Pfeifen vorintoniert. Die Fein-arbeit geschieht seit Wochen vor Ort per Hand. Pfeife fr Pfeife wird geltet, nachgeschnitten, einjustiert, bis sie im Register und im Kirchenraum ihre Klangrolle erfllt. Die Register mssen als Solist bestehen, sollen aber auch im Orchester gut klingen.

    Jetzt sitzt der Michaelsorganist vor seinen Manualen und Re-gisterzgen und schwrmt. Von diesem unglaublich schmeicheln-den Klang, von diesem Charme. Er zieht Praestant 16', Hauptwerk.

    Ein Register, das man eigentlich nimmt, damit der Klang mehr Fundament bekommt. Spiele ich das auf dieser Orgel nur eine Ok-tave hher, dann wirkt es auch allein sehr schn. Koflers Finger wirbeln, seine Augen leuchten: Jetzt hat das Register was, es er-zhlt was, es hat keinen statischen Klang mehr es hat Charakter. Dieses ganz eigene klangliche Bild ziehe sich durch alle neuen Re-gister. Jetzt sei auf dieser Orgel jedes Stck klanglich authentisch, ob nun Klassik, Barock oder Romantik, selbst die Moderne.

    So schliet die Pfeifenpatenschaft den Kreis gesellschaftlichen Engagements in St. Michael. Fanny Rheinberger, Frau des Hof-Or-ganisten Rheinberger, hatte in ihrem Testament 1891 verfgt, dass von ihrem Erbe die beste Orgel Mnchens gebaut werde. Gut 120 Jahre spter werden sich die Mnchner im Erffnungskonzert des Orgelherbstes davon berzeugen knnen, ob die neue St. Michaels Orgel diesem Anspruch gerecht wird. n hAnS -Jrgen kunTZe

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  • 10 w w w . c r e s c e n d o . d e Oktober / November 2011

    k n S T l e r

    lOb fr hchsTe TneCountertenor Philippe Jaroussky wagte sich

    mit Faurs Requiem in das Sopranfach

    In der Musikwelt hat Philippe Jaroussky gerade besonderes Aufsehen erregt. Er hat als erster Countertenor berhaupt Gabriel Faurs Requiem eingesungen den Sopranpart. Das hat ihn sogar selbst berrascht: Das war kein Traum von mir, sondern ich habe es nicht mal zu trumen gewagt, gibt er zu. Als der estnische Dirigent Paavo Jrvi ihn gefragt hat, ob er mitma-chen will, hatte Jaroussky erst gezgert. Warum? Weil es so viele tol-le Aufnahmen davon gibt. Erst gestern Abend habe ich mir ein paar bei Youtube angehrt. Die sind teilweise fantastisch. Am Ende hat er dann doch zugesagt. Ich dachte mir, ich knnte ein interessan-tes Spannungsfeld erzeugen: Meine Stimme hat die Farbe einer Kna-benstimme, aber ich singe mit der Reife eines Erwachsenen.

    Philippe Jaroussky ist im Moment so etwas wie ein Held un-ter den hohen Mnnerstimmen. Kollegen geraten ins Schwrmen, wenn man ihn erwhnt: Er hat keine Angst, an Grenzen zu gehen und neue Wege auszuloten, beschreibt ihn Christina Pluhar, die Leiterin des gefeierten Barock-Ensembles LArpeggiata. Sie kennt Jaroussky seit seinen sngerischen Anfngen. Mit Jaroussky entstehe immer eine besondere Energie. In ihren Projekten hat man ihn auch schon auf der Bhne tanzen sehen. Er ist immer darauf bedacht, mit jedem einzelnen Musiker in Dialog zu treten, inspiriert alle Mit-wirkenden, lsst sich selber auch mitreien und ist stets zu kreativen Vernderungen bereit. Pluhar scheint dem Charme des Franzosen erlegen: Er ist einer der nettesten und intelligentesten Menschen, die ich kenne.

    Auch Dirigent Paavo Jrvi lobt den 33-jhrigen Jungstar im wahrsten Sinne in hchsten Tnen: Philippe hat dieses Gespr fr Klangfarben und Texte, und noch viel wichtiger er hat ein Gespr fr das richtige Timing.

    Jaroussky wchst in einem hbschen Vorort von Paris auf, Maisons-Laffitte, Dpartement Yvelines. Die Seine fliet durch das Stdtchen, er lernt Violine und Klavier, malt Bilder und komponiert. Im Alter von 18 Jahren hrt er einen Countertenor singen, er heit Fabrice di Falco. Jaroussky ist so gebannt von der hohen Stimme, dass er nach dem Konzert dessen Lehrerin Nicole Fallien aufsucht und um Gesangsunterricht bittet. Er sagt ihr, er wolle ebenfalls Countertenor werden. Sie zgert. Seine Stimme sei klein, sie wsste nicht, ob er das Zeug zum Snger htte, aber Jaroussky widerspricht: Doch, ich werde Countertenor sein. Vertrauen Sie mir mit 30 Jahren gewinnt er den ECHO Klassik.

    Die Irritation ber Mnner, die wie Frauen singen, ist beim Publi-kum einer besonderen Faszination fr die ungewhnliche Stimmlage gewi-chen. Trotzdem hasst oder liebt man Counter tenre, meint Jaroussky. Ein-mal habe ein junges Mdchen schal-lend angefangen zu lachen, als er bei ei-nem Konzert die ersten Tne gesungen hatte. Es war wirklich ernste Musik, und sie sa da und lachte. Anschei-nend hatte sie diese hohe Stimme bei einem Mann nicht erwartet. Keine ungewhnliche Reaktion, wenn man das Counter-Fach nicht kennt. Philippe Jaroussky strt das nicht.

    Im Gegenteil: Solche Momente gben ihm noch mehr Energie, er-zhlt er. Dann versuche er, die Zuhrer zu berzeugen, sich ganz der Musik, der Stimmfarbe und dem Stimmumfang hinzugeben und nicht bei dieser ersten Reaktion zu bleiben. Sein Credo ist: Wenn die Zweifler nach der Pause noch da sind, habe ich es geschafft.

    Auch jenseits der Bhne ist seine Stimme hell und charmant. ber Musik spricht er gerne und viel. Ich bin verrckt nach Musik. Vielleicht bin ich sogar ein bisschen besessen. Ich bin stndig auf der Suche nach neuen Noten. Ein Phnomen, das auch Paavo Jrvi besttigt. Philippe atme den ganzen Tag nur Musik.

    In den vergangenen Jahren hat er seine Konzerte und CDs unbekannteren Komponisten wie dem Italiener Antonio Caldara gewidmet. Jetzt wo meine Stimme reifer ist, mchte ich gerne auch berhmte Opern singen. Der Franzose trumt weiter, aber man-che Wnsche sollen Trume bleiben, findet er. Meine Lieblingsoper von Hndel ist Ario dante. Wahrscheinlich werde ich die Titelrolle niemals auf der Bhne singen knnen. Die Partie sei einfach zu mchtig fr seine Stimme. Zu Mchtig? Ja. Ich glaube ich bin eher

    ein ser Typ, kokettiert er lachend, also im Sinne von: Ich habe einfach eine sanfte, se Stimme. Das kann ich am besten. Das passt einfach gut zu meinem Wesen.

    Bei den kommenden Salzburger Pfingstfestspielen singt Philippe Ja-roussky in Hndels Giulio Cesare in absoluter Starbesetzung mit Cecilia Bartoli, Andreas Scholl und Anne Sofie von Otter. Wieder ein Traum? Allerdings, freut sich Jaroussky. Fr das Jahr 2013, verrt er, plant er jedoch eine achtmonatige Pause. Dann bin ich 35 und mchte mal reisen, ohne Konzerte zu geben. Man wird ihn vermissen. AnnA noVk n

    Snger philippe Jaroussky: ich bin eher ein ser Typ.

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    WIe SInD SeIne 2 neuen CDS?

    Faur-requiem: himmlische klnge zurckleh-nen und von Jarousskys sanft-leidender Counter-Stimme in ungehrter Sopran-lage und Faurs in-tensiver Musik betren lassen! Duetti: das duett- Album mit Jarousskys Countertenor-kollegen Max emanuel Cencic ist eine kongeniale kombination: Jarousskys weiche Stimme ergnzt sich mit dem dunkleren Timbre Cencics perfekt. unter william Christie und seinem ensemble les Arts Florissants

    singen sie aus dem fast vergessenen re-pertoire der barocken kammerduette.

    Philippe Jaroussky/Paavo Jrvi: Faur Requiem (Virgin Classics)Philippe Jaroussky/Max Emanuel Cencic: Duetti, ab 4.11. im Handel (Virgin Classics).

  • Im Rahmen vonEntdeckungenim Netzwerk Neue Musik.

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  • 12 w w w . c r e s c e n d o . d e Oktober / November 2011

    k n S T l e r

    ich bin eine dienerin der kOMpOnisTen

    Ragna Schirmer ber ihre Liebe zum Klavier, den Vorteil strenger Ausbildung und die Faszination kleiner Konzertsle

    v O N R O b E R T K I T T E L

    crescendo: Frau Schirmer, ver-stehen Sie mich nicht falsch, aber es fhlt sich an, als wrde jeder Pianist in diesem Jahr ei-ne Liszt-CD einspielen. Gibt es keine Alternativen mehr?Ragna Schirmer: Sie haben schon Recht. Es sieht tatschlich so aus, als ob Musiker heutzutage an Jubilaren nicht vorbeikmen, und als orientierte sich der Mu-sikmarkt an Daten. Im Falle des Komponisten Franz Liszt bin ich darber aber sehr froh, und da-rum habe ich seine Pilgerjah-re aufgenommen: Liszt geniet einen sehr einseitigen Ruf, war aber einer der vielschichtigsten Komponisten. Dass gerade seine stillen, seine zweifelnden, seine harmonisch ins zwanzigste Jahr-hundert weisenden Kompositio-nen jetzt gespielt und verstrkt aufgenommen werden, das er-weitert das Bild dieses Meisters in wichtiger Weise. Er war eben nicht nur ein donnernder Klaviervirtuose.Das wrde ja bedeuten, dass man als Komponist erst ein wich-tiges Jubilum braucht, um richtig entdeckt und interpretiert zu werden. Wissen wir also ber Johann Sebastian Bach zum Bei-spiel auch noch nicht alles? Ich glaube nicht, dass die meisten Komponisten erst durch Jubilen bekannt werden. Auch im Falle Liszts ist es ja eine Erweiterung des Wissens um ihn, bekannt war er vorher schon. Aber es ist schon er-staunlich, dass es im nchsten Jahr tatschlich noch Urauffhrungen neu entdeckter Werke Liszts geben wird! Was Bach betrifft: Meine Verehrung fr ihn ist so gro, ich halte ihn fr den genialsten al-ler Komponisten. Ihn wird man wahrscheinlich niemals vollstndig entdecken knnen.Sie haben krzlich bei den Merseburger Orgeltagen ein Liszt- Rezital auf einem Original-Flgel von 1850 gegeben. Ist das nicht schwierig in einer Zeit voller Modernisierungen? Das Interessante ist ja, dass man beim Spielen dieser Instrumente ver-steht, wie damals Klangvorstellung und Klaviertechnik waren. Die-se Flgel gehen sehr leicht und die Tasten viel weniger tief. Deshalb

    sind die ganzen Raffinessen, Re-petitionen und schnellen Lufe viel leichter zu bewltigen als auf modernen Konzertflgeln. Man spielt viel lockerer, entspannter. Auch der Klang ist intimer, das hat einen groen Reiz. Ich ha-be mich in dieses Instrument so verliebt, dass ich meiner ohnehin schon umfangreichen Samm-lung an Klavieren unbedingt ein Instrument aus dieser Zeit hin-zufgen mchte. Und ich halte es fr wichtig, auch Schler mit diesen authentischen Erfahrun-gen zu konfrontieren.Was heit das konkret: Sammlung an Klavieren. Wie viele Pianos haben Sie denn? Ich besitze ein Yamaha-Klavier, was ich als Dreizehnjhrige bei einem internationalen Wettbe-werb gewann, den Grotrian-

    Steinweg-Flgel, auf dem ich in meiner Jugend geschtzte 50.000 Stunden gebt habe, und der recht durchgespielt ist, einen Stein-way-Flgel und ein altes Klavier. Ich geniee es einfach, auf unter-schiedlichen Instrumenten zu ben, das erhlt die Flexibilitt, denn wir Pianisten werden ja in jedem Saal mit einem anderen Flgel konfrontiert. Man ertastet sich die Seele eines Instrumentes, seine Strken, seine Schwchen. Das ist ein sehr sinnlicher Prozess.Was war fr Sie das interessanteste Klavier bisher? Also zumindest das Extremste, was mir in dieser Hinsicht wider-fahren ist, erlebte ich im Januar: ich spielte auf dem Original-Clara-Schumann-Flgel in Frankfurt. Zu Beginn des Konzerts war dieser noch recht blechern. Ich habe versucht, ihn so zart wie mglich zu spielen, seine Farben zu entdecken und auszuloten. Pltzlich, und dieser Moment war im Publikum auch zu spren, begann dieses In-strument, zu singen und zu blhen. So, als wrde das alte Holz nach 150 Jahren wieder schwingen und schweben. Ich habe kaum noch die Finger bewegt, es geschehen lassen. Diesen Moment werde ich nicht vergessen.Sie werden im nchsten Jahr 40 Jahre alt. Zu welcher Generation fhlen Sie sich nun in der Mitte Ihres Lebens zugehrig? Den

    pianistin ragna Schirmer vor einem gemlde des am

    klavier spielenden Vladimir horowitz.

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    : Bob

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  • 13

    jngeren Pianistinnen oder schon denen mit groer Erfahrung? Das ist eine interessante Frage. Man wird in diesem Beruf ziemlich lange als Nachwuchs bezeichnet, und ir-gendwann ist man dann erfahren. Ich persnlich habe das Gefhl, ich kann und darf noch sehr viel lernen, bin aber auch dankbar, schon so viel erfahren zu haben. Das Wissen, was ich habe, weiterzugeben, ist nun auch eine Verpflichtung fr mich. Viel-leicht ist das diese Mitte.Gefllt Ihnen dieses Weitergeben? Sie waren ja bereits acht Jahre als Professorin in Mannheim ttig. Die Erfahrungen, die ich dort machte, zeigen mir, dass es bei Studien-anfngern oft an Grundlagenwis-sen und technischer Soliditt fehlt, die im Teenager- oder gar Kindes-alter ausgebildet werden mssten. In anderen Lndern ist man da in der Nachwuchsausbildung der Jugend-lichen konsequenter. Deshalb habe ich mich dann entschlossen, meine pdagogische Erfahrung und Ener-gie eben Kindern, die talentiert sind, zukommen zu lassen. Das Prinzip der Spezial schule, so wie sie im Osten existierte, bietet da die besten Mg-lichkeiten zur Begabtenfrderung. Dass ich in meiner Lieblingsstadt Halle nun an einer solchen Institution arbeiten darf, macht mich doppelt glcklich.Also befrworten Sie die harte Schule des Ostens inklusive Russ-land oder China? Das muss man differenziert sehen: Harte Schule impliziert ja, dass ein Kind nur technisch gedrillt wird, und die Weiten des Lebens ver-nachlssigt werden. So etwas ist dann hrbar, auch in Interpretatio-nen. Es muss nicht Drill sein, den ein Kind erfhrt, aber gegen Fr-derung und auch gegen ein gesundes Ma an Leistungsbereitschaft ist meiner Meinung nach nichts einzuwenden. Ich erlebe mit mei-nen Schlern, wie glcklich sie sind, wenn sie ein gelungenes Kon-zert erleben und Menschen ihnen begeistert zuhren. Dass dazu eine Menge Flei gehrt, ist klar. In Russland oder Asien ist die Ausbil-dung des musikalischen Nachwuch-ses gleichwertig mit der Hochschulbil-dung. Das ist ein Punkt, den man hier-zulande noch verbessern knnte.Lang Lang wre ein aktuelles Bei-spiel aus der Schmiede Chinas. Ht-ten Sie gerne seine Stellung in der Klassik-Szene? Ich wei nicht, ob ich mit ihm tau-schen wollen wrde. Ganz ehrlich: Eher nicht.Sie wirken ja auch vom Typ her doch etwas anders Danke.Haben Sie einmal darber nachge-dacht, was Ihre persnliche Aufga-be als Pianistin ist?Ich habe einen wunderschnen Be-

    ruf, der mich jeden Tag mit Musik zusammenbringt. Ich darf fr Men-schen spielen und ihnen Freude brin-gen. Dabei verstehe ich mich als Die-nerin der Komponisten, denn meine Aufgabe als Interpretin ist es, die In-tention und das Erbe derer, die uns Musik hinterlassen haben, durch Hrbarmachen lebendig zu halten.Und mchten Sie das lieber in klei-nen oder groen Konzertslen tun?Natrlich bin ich ausgesprochen stolz, dass ich im letzten Jahr in einer aus-verkauften Berliner Philharmonie spielen durfte und standing ovations bekam. Und die groen Konzerte mit Orchester in groen Slen sind natrlich eine Freude. Aber ich spie-le genauso gern in kleinem Rahmen. Die Salonkonzerte waren die Form der Konzerte, so wie sie blich wa-ren zu Zeiten der Kompositionen aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Man kommunizierte mit dem Publikum, redend und spielend. Ich versuche, diese Tradition wiederzubeleben in meinen Recitals. Ich konstruiere Pro-gramme mit rotem Faden, die sich um ein Thema ranken, und dann er-zhle ich auf der Bhne, was mir an diesen Werken wichtig ist und warum ich sie so ausgewhlt habe. Dabei gehe ich sogar auf den jeweiligen Ort ein. In Bonn habe ich dem Publikum sa-

    gen knnen, dass direkt unter der Bhne die Manuskripte der Werke Beethovens liegen, die ich an dem Abend zu Gehr brachte. So etwas ist ein sehr erhebender Moment.Knnen Sie sich noch fr andere Musikrichtungen begeistern? Klar. Ich habe eine groe Vinyl-Sammlung zu Hause. Seit dem letzten Jahr lasse ich mich durch kluge Berater auch in die Welt des Jazz einfhren. Das ist meiner Meinung nach eine ganz eigene Musik welt, ber die ich noch viel lernen kann und mchte. Oh. Gibt es vielleicht mal eine Jazz-Einspielung von Ragna Schirmer? Das wre interessant.Ob ich selbst jemals in der Lage sein werde, Jazz zu spielen, kann ich jetzt noch nicht sagen. Ich habe mir einmal eine Jazz-Kadenz fr ein

    Mozart-Konzert komponieren lassen. Das hat Spa gemacht und dem Pub-likum sehr gefallen. Ich denke, Mo-zart htte geschmunzelt ...Und was hrt die Privatperson Ragna Schirmer am liebsten? Wenn ich, was selten ist, wirklich Zeit habe, dann geniee ich Ruhe. Ich fah-re in ein Dorf in Nordvorpommern, in dem es nur wenige Huser gibt, und mchte nichts hren, nur die Ruhe genieen. Ich bin in einer Fu-gngerzone aufgewachsen, da wei man, wie schn Ruhe sein kann. n

    Ihre neue LISzT-CD

    kein Ton ohne das passende Bild vor Augen: Fr ihre gesamteinspielung der Annes de plerinage hat sich die pianistin ragna Schirmer selbst auf pilger-reise begeben. Bevor sie ins Studio ging, klapperte sie die orte ab, die liszt einst besuchte und lie die kunst und literatur seiner Zeit auf sich wirken. dank ihres mit zahlreichen Fotos versehenen Tagebuchs, das eingang ins Cd-Beiheft gefunden hat, kann man beim hren die wege der beiden nachvollziehen eine hchst persnliche und emotionale Annherung

    an Schirmer wie liszt. Als i-Tpfelchen hat das Vokal ensemble amarcord renais-sance-Madrigale von Carlo gesualdo und luca Merenzio eingesungen.

    Ragna Schirmer: Annes de Plerinage (Berlin Classics)

    Auf der crescendo Abo-CD: ragna Schirmer mit Le mal du pays von Franz Liszt

    TRACK

    6

    ANzEIGE

    NACHTMUSIK DERMODERNE 11|12MNCHENER KAMMERORCHESTER

    22.10.2011 | SNDOR VERESS04.02.2012 | BEAT FURRER16.06.2012 | KRZYSZTOF PENDERECKI

    Einfhrungsgesprch jeweils um 21 UhrKonzertbeginn jeweils um 22 Uhr,Rotunde in der Pinakothek der Moderne

    Kartenvorverkauf unter T (089) 4613 64-30 [email protected], www.m-k-o.eu

    In freundlicher Zusammenarbeit mit

  • k n S T l e r

    Johannes Moser beim crescendo-Fotoshooting im innenhof der Mnchner residenz.

  • 15

    Foto

    : Bob

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    als hTTe Man den gral gefunden

    Cellist Johannes Moser (32) ber sein neues Zuhause New York, Konzerte mit den Berliner Philharmonikern

    und erste Begegnungen mit dem E-Cello.

    v O N T O b I A S H A b E R L

    Johannes Moser ist ein Typ, den man auf Anhieb mag. Er strahlt wenig Arroganz, dafr angenehme Gelassenheit aus. Wir treffen ihn nach einem fr ihn bestimmt anstrengenden Termin, aber von Mdigkeit ist nichts zu sehen. Er bestellt Wasser und Wiener Schnitzel und schon ist man mittendrin. In einem Gesprch, das wie ein Rezital beginnt. Es gibt da so einen Spruch: Zweitklassige Geiger verkaufen im-mer noch besser als erstklassige Cellisten. Das ist ein ziemlich reierisches Zitat, trotzdem stehen Geiger und Pianisten natrlich mehr im Mittelpunkt als wir Cellisten, das stimmt schon.Leiden Sie darunter?Nein, wir haben in den letzten 20 Jahren stark aufgeholt, auf jeden Fall kann sich ein Cellist keinen zweitklassi-gen Auftritt erlauben. Ich kann mich nicht beklagen, mein Terminkalender ist voll, die Konzerte finden statt und die Leute kommen. Haben Sie als Junge gleich mit dem Cello an-gefangen?Nein, zuerst habe ich zwei Jahre Geige gespielt, dann bin ich umgestiegen. Ich liebe den Klang eines Cellos. Wenn ich aus dem Urlaub komme und diese tiefen Frequenzen wieder spre, macht mich das glcklich. Cellospielen ist eine krperliche Erfahrung. Man fhlt, wie das Instrument vibriert und die Schwingungen einen durchstrmen. Wie im Club, wenn der Beat einen zum Tanzen bringt?Ja genau, das ist ein physisches Erlebnis. Ich gehe brigens ganz gern in Clubs, wo elektronische Musik gespielt wird, da kann ich wunderbar abschalten. Dann sind Sie ja jetzt in der richtigen Stadt. Sie sind vor ein paar Wochen nach New York gezogen. Ja, meine Freundin wohnt da und ich wollte schon immer mal in New York leben. Jetzt habe ich den Schritt gewagt, ich bin noch jung und habe keine Kinder, jetzt passt es. Wir wohnen im Norden Manhattans in Washington Heights, da ist es nicht ganz so teuer wie im Sden. Ich liebe die flirrende Atmosphre der Stadt, die Menschen haben ein unverkrampftes Verhltnis zu Leistung, man muss sein Licht nicht unter den Scheffel stellen wie manchmal in Deutschland. Die Energie dieser Stadt ldt mich so auf, dass ich noch davon zehre, obwohl ich schon wieder unterwegs bin. Wie oft knnen Sie die Stadt genieen?Viel zu selten. Ich bin 250 Tage im Jahr auf Reisen.Fhlen Sie sich einsam, wenn Sie in Japan oder, wie krzlich, in Sdamerika auf Tour sind?

    Ich bin keiner, der den ganzen Tag im Hotelzimmer sitzt und fern-sieht. Ich versuche jedes Mal, mit den Menschen vor Ort in Kon-takt zu kommen. Das ist wichtig, sonst ist man als Musiker nur noch ein Abspielgert, eine Musikmaschine. Ich laufe durch die Straen, setze mich in Cafs, gehe in Museen, gebe Kurse, besuche Schulen, unterrichte Meisterschler.Wenn dieses Interview erscheint, haben sie es schon hinter sich: Ende September geben Sie ihr Debt mit den Berliner Philhar-monikern. Zubin Mehta hat Sie persnlich eingeladen, richtig? Ja, das war eine groe Ehre. Ich hatte ihm mal 2004 vorgespielt, nachdem ich den Tschaikowsky-Wettbewerb in Moskau ge-wonnen hatte. In der Zeit danach hat er mich immer mal wie-

    der eingeladen, um mit einem seiner Orchester, dem Israel Philharmonic Orchestra oder dem Maggio Musicale in

    Florenz, zu spielen. Vor zwei Jahren kam dann der Anruf, ob ich Lust htte, mit ihm und den Berli-

    nern sein 50-jhriges Bhnenjubilum zu feiern. Was bedeutet Ihnen diese Einladung?Es ist wie im Sport. Es gibt Deutsche Meister-schaften und es gibt die Olympiade. Die Konzerte mit den Berliner Philharmonikern sind meine Olympiade. Ich bin mit ihren Platten aufgewach-

    sen und habe sie whrend meiner Studienzeit in Berlin im Konzert erlebt. Fr einen Musiker sind die

    Berliner eine ganz besondere Station, historisch und knstlerisch, es ist, als htte man den Heiligen Gral gefunden.

    Sind Sie nervs?Auf jeden Fall. Ich habe Respekt und sogar ein bisschen Angst. Wie kommts?Wir werden das Cello-Konzert von Schumann spielen und ganz ehrlich, am Anfang habe ich mich damit schwer getan. Ich habe eine Weile gebraucht, um mir das Stck zu erschlieen, um es zu verstehen und zu lieben. Aber jetzt haben Sie es drauf? Ja, ich habe es zwei Jahre lang immer wieder gebt und an ver-schiedenen Orten aufgefhrt. Das war eine aufregende Reise, wh-rend mir diese Musik sehr ans Herz gewachsen ist. Jetzt bin ich soweit, dass ich mich nur noch darauf freue. Spielen Sie das Konzert heute anders als vor zwei Jahren?Auf jeden Fall. Ich glaube, heute kann ich es mit einer ehrlicheren Leidenschaft spielen. Man kann das ruhig mit einer Freundschaft oder Beziehung vergleichen: Es gibt Liebe und Sympathie auf den ersten Blick, aber es kommt eben auch vor, dass man jemanden erst nach und nach kennen lernen muss, um ihn zu schtzen, zu verstehen oder zu lieben.

    Es kommt

    vor, dass man je-manden erst nach und

    nach kennen lernen muss, um ihn zu

    schtzen.

  • 16 w w w . c r e s c e n d o . d e Oktober / November 2011

    Sie spielen auch E-Cello. Ist das ernsthafte Musik oder eher was zum Abreagieren? Als ich vor zehn Jahren zum ersten Mal auf einem E-Cello gespielt habe, habe ich im Keller richtig losgerockt. Damals war das eine Spielwiese auf der ich mich austoben konnte, ohne sofort bewertet zu werden. Inzwischen spiele ich sehr ernsthaft damit. Der mexi-kanische Komponist Enrico Chapela hat sogar eigens ein E-Cello-Konzert fr mich komponiert. Aber Sie knnten doch auch traditionelle Musik auf dem

    E-Cello neu interpretieren. Knnte ich, aber das ist nicht der Sinn der Sache. Wirklich auf das Instrument eingehen, auf seine Str-ken und Besonderheiten, knnen nur zeitgenssische Komponisten. Es geht nicht darum, Musik fr ein verstrktes Cello zu komponieren, es geht um Musik, die fr ein E-Cello geschrieben wurde, das ist was ande-res. Es ist doch ein Wahnsinn, dass Komponisten heute immer noch fr ein Instrumentarium schreiben, das sich seit Gustav Mahler nicht vern-dert hat. Was reizt Sie an neuen Klangwelten?Dass sie ergebnisoffen sind. Na-trlich ist da ab und zu Mist dabei, aber manchmal eben auch wunder-bare Musik. Wenn ich das Dvok-Konzert zum tausendsten Mal spiele, gibt es einen Katalog an Emotionen, der abgerufen und erwartet wird, das Ergebnis steht fest, bei Neuer Musik ist das nicht so. Sie haben berhaupt keine Berh-rungsngste mit Neuer Musik?Ich habe eine ziemlich andere Er-wartungshaltung als ein Musiklieb-haber, der ab und zu ins Konzert geht. Der Liebhaber sucht in der Musik nach Harmonie, nach einem Happy End. Ich wei, dass im Laufe eines Konzerts, also fr ein bis zwei Stunden, Klang stattfinden wird. Das ist meine einzige Erwartung, alles andere lasse ich auf mich zu-kommen. Im Moment findet Neue Musik noch nicht so viele Anhnger. Schnberg hat einmal gesagt: In 50 Jahren werden sie meine Melodien von den Dchern pfeifen. Das ist in der Tat noch nicht so. Woran liegt es?

    Das Problem liegt in der Ausbildung. Es gibt immer noch zu viele Musiker und Lehrer, fr die die Musikgeschichte bei Schostako-witsch aufhrt. Dass ein zeitgenssischer Komponist aber am Le-ben ist, dass er im Jahr 2011 Musik schreiben kann, ist fr viele ein abstrakter Gedanke. Dazu kommt, dass auch viele Orchester nur widerwillig Neue Musik spielen und sich manchmal sogar darber lustig machen. Natrlich ist nicht alles Neue automatisch gut, aber man muss die guten Sachen eben finden. n

    Klingt so ein Konzert immer gleich, wenn man es an mehreren Abenden hintereinander spielt?Nein. Wenn man ein Stck viermal spielt, ist das eine Chance, es jedes Mal unter anderen Gesichtspunkten zu beleuchten. Das bringt zwar dem Publikum nichts die meisten hren es ja nur einmal aber die Musik bleibt lebendig. Mir geht es vor allem da-rum, etwas fr einen ganz bestimmten Moment zu kreieren und nicht nur ein Programm abzuspulen. Was machen Sie unmittelbar vor dem Auftritt?Ganz wichtig ist der Mittagsschlaf. Oft bin ich nach der Generalprobe sogar so erschpft, dass ich ohnehin ein wenig einnicke. Danach lese ich mir nochmal die Noten durch, gehe spazieren, esse einen Teller Pasta. Dann kommen die ersten Adrenalinschbe. Ist das angenehm oder unangenehm?Frher hatte ich groe Probleme da-mit, in dieser Aufregung zu versinken. Irgendwann aber habe ich festgestellt, dass die Aufregung mein Freund ist, dass sie mir hilft und mich pusht. Seit-dem kann ich damit umgehen, sie ist meine Droge, sie verleiht mir die ntige Krperspannung. uerlichkeiten werden in der klassi-schen Musik immer wichtiger. Ihnen selbst wurde mal geraten, nur noch in roten Socken aufzutreten, damit Sie zur wiedererkennbaren Marke werden. Stimmt, ich habe aber abgelehnt. Sie haben Recht, Schnheit wird auch bei uns immer wichtiger, trotzdem gibt es viele Knstler, die sich dem erfolgreich entziehen. Ich persnliche finde es okay, wenn man sich hbsch macht, ein Konzert ist ein Erlebnis, da geht es auch um Schauen und Wirken. Aber das Visuelle darf immer nur eine Stufe sein, von der man sich abstt, um in die Musik einzutauchen. Wenn uerlichkeiten zum Selbstzweck werden, wenn es in Interviews nur noch um Kleider und Schmuck geht, dann haben Musiker ihre Berufung verfehlt. Dann stimmt irgendwas nicht. Ich habe da eine Kollegin, die schlgt mit ihrer Schnheit alle in den Bann, aber, und das darf man nicht verges-sen, sie spielt eben auch sehr gut Cello. Sie meinen Sol Gabetta?(schmunzelnd) Vielleicht. Sol Gabetta jedenfalls ist eine tolle Cellospielerin. Gibt es noch andere Musiker, die Sie besonders faszinieren?Grten Respekt habe ich vor Leuten, die bei sich angekommen sind. Gidon Kremer zum Beispiel, der lsst sich das vermute ich jetzt einfach mal vor einem Auftritt nicht beraten, was er anzie-hen soll. Auerdem vertritt er eine knstlerische Aussage, die auch mal unbequem sein kann, aber sptestens beim zweiten Mal sch-tig macht, mir geht es auf jeden Fall so. Und was Valery Gergiev an manchen Tagen macht, das ist mehr als Musik, das ist pure Ener-gie, die verteilt wird.

    k n S T l e r

    JohAnneS MoSer

    der Cellist wurde 1979 in Mnchen geboren und stammt aus einer Musikerfamilie: Seine Mutter ist Sngerin, sein Vater Cellist, der Bruder konzert-pianist. 2002 gewann Moser beim Tschaikowsky-wettbewerb den zweiten preis sowie einen Sonder-preis fr die beste interpretation der rokoko-Vari-ationen. Seitdem konzertiert er mit den fhrenden orchestern und dirigenten. er ist zweifacher eCho klassik-preistrger. im September 2011 debtierte er unter Zubin Mehta bei den Berliner philharmoni-kern. Mosers leidenschaft fr neue Musik und das e-Cello kombiniert er mit groem interesse fr kammermusik. weiterhin engagiert er sich fr die musikalische Jugend.

    MoSer LIve

    im november ist Moser viermal bei den los Angeles philharmonic zu gast. unter gustavo dudamel spielt er die urauffhrung eines konzerts von enrico Chapela fr e-Cello. im november gastiert der Cellist aber wieder in deutschland: Mit den Bamberger Symphonikern und hindemiths Cello-konzert von 1940 (11.,12.11.: Sinfonie an der regnitz).

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    p e r S o n A l i e n

    Jan voglerber den renommierten Erich-Kstner-Preis des Presseclubs Dresden kann sich der Cellist Jan Vogler freuen. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird jhrlich an einen Preistrger verliehen, der sich in beson-derer Weise fr Toleranz, Humanitt und Vlker verstndigung verdient gemacht und im ffentlichen Leben Mastbe gesetzt hat. Am 4. September wurde der Preis auf Schloss Albrechtsberg in Dresden an den Cellisten verliehen. Jan Vogler ist ein Mut-macher mit groer Leidenschaft fr Dres-den, sagte der ehemalige Bundesprsident Horst Khler in seiner Laudatio. Jan Vogler stiftet sein Preisgeld dem Moritzburg Fes-tival. Der 47-Jhrige ist seit dem Jahr 2001 knstlerischer Leiter dieses schsischen Musikfestivals.

    alisa weilersteinEinmal jhrlich vergibt die amerikanische MacArthur Foundation ein besonderes Stipen dium: 20 bis 40 Preistrger aus allen beruflichen Disziplinen werden ber fnf Jahre mit einer halben Million Dollar in ih-ren Projekten gefrdert. So wurde in die-sem Jahr die Cellistin Alisa Weilerstein (29) mit dem Genius Grant, wie der Preis auch genannt wird, ausgezeichnet. In der Be-grndung hie es, dass sie technische Pr-zision mit leidenschaftlicher Musikalitt

    g e S T o r B e n

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    kurt sanDerling

    Kurt Sanderling als ostdeutsche Dirigen-tenlegende zu bezeichnen, greift zu kurz: Er dirigierte schon als 29-Jhriger die Le-ningrader Philharmonie, bernahm 1960 nach seiner Rckkehr aus Russland das Berliner Sinfonie-Orchester, spter auch die Dresdner Staatskapelle und star-tete mit 65 Jahren eine dritte, internatio-nale Karriere, die ihn nach London, in die USA und nach Japan fhrte. Nebenbei war er Kuratoriumsmitglied des Berliner Schauspielhauses. An den diesjhrigen Schostakowitsch-Tagen im schsischen Gohrisch hatte er nicht mehr teilgenom-men. Kurz vor dem Abschlusskonzert die traurige Nachricht: Der Schirmherr ist

    kurz vor seinem 99. Geburtstag gestorben. Die Fnfzehnte, die letzte Sinfonie sei-nes Freundes Dmitri Schostakowitsch, die Sanderling einst mit den Berliner Philhar-monikern im Gedenken an Yehudi Menu-hin so plastisch musizierte sie war an die-sem Tag seinem Andenken gewidmet.

    salvatore licitraSeinen Durchbruch feierte der italienische Tenor Salvatore Licitra im Jahr 2002, als er fr Luciano Pavarotti an der New Yorker Met einsprang. Zwei Jahre vorher hatte er bereits unter Riccardo Muti die Titelrolle in Verdis Trovatore gesungen, zur Erffnung der Opernsaison an der Mailnder Scala. Das dramatische Tenor-Repertoire war sei-ne Spezialitt, und die italienischen Medien handelten ihn schon als den neuen Pava-rotti. Am 27. August hatte Salvatore Licitra in der Nhe von Ragusa in Italien einen Unfall mit seinem Motorroller. Nach Ta-gen im Koma erlag Licitra am 5. Septem-ber seinen schweren Kopfverletzungen. Bei dem Unfall hatte er keinen Helm getragen. Licitra wurde 43 Jahre alt.

    verbinde und das Cello-Repertoire mit Auftrgen an zeitgenssische Komponis-ten erweitere. Die Preistrger bewerben sich brigens nicht sie erfahren durch ei-nen Telefonanruf von ihrem Glck.

    mariss Jansons

    Der gebrtige Lette Mariss Jansons lei-tet als Chefdirigent gleich zwei Orches-ter von Weltrang: das Symphonieorchester des Baye rischen Rundfunks und das Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam. Vor seinem 70. Geburtstag im Jahr 2013 will sich der Dirigent, der im vergangenen Jahr immer wieder mit Krankheiten zu kmp-fen hatte, eine Auszeit gnnen. Er plant fr 2012 ein Sabbatical. Ein ganzes Jahr ohne Musik? Oh nein, verriet er in der Sddeut-schen Zeitung, als Chefdirigent zweier Or-chester kann ich mich nicht vllig aus der Verantwortung stehlen. Ich mache aber je-weils nur fnfzig Prozent. Fo

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    Die besten CDs & DVDs des Monats von Oper ber Jazz bis Tanz

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    Youn Sun Nah

    coltraneskwer wie Youn Sun nah mit 23 als Sngerin mit

    einem Sinfonieorchester debutierte und seine wurzeln im Musical hat, darf als Multitalent be-

    zeichnet werden. Auch auf ihrer neuen Cd zeigt die koreanerin mit wohnsitz in paris die unglaub-liche wandlungsfhigkeit ihrer Stimme quiet-schen, scatten, von pianissimo bis fortissimo ist al-les drin. und trotz der kruden Mischung von Standards aus dem All American Songbook, franzsischen Chansons, pop-songs, rocksongs und eigenkompositionen schafft sie es mit den Musikern ulf wakenius, lars danielsson und Xavier

    desandre navarre allen Stcken ihren Stempel aufzu-drcken. eine ruhige platte, man sollte ihr Zeit ge-

    ben und sich darauf einlassen. Ah

    Youn Sun Nah: Same Girl (ACT)

    Jazz

    hren & Sehen

  • 20 w w w . c r e s c e n d o . d e Oktober / November 2011

    E in Barockorchester aus Moskau? Das hrt sich exotisch an, da die russische Musik doch erst im 19. Jahrhun-dert Weltgeltung erreichte. Dennoch ist die historische Auffhrungspraxis auch im vormals sozialistischen Osten Europas nicht mehr aufzuhalten. Das 2003 vom Barock-Cellisten Pavel Serbin gegrndete Pratum Integrum Orchestra war die erste komplett mit historischen Instrumenten operierende Originalklang-Truppe