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Crowdfunding für Social Startups Wo ist die Trennlinie zwischen Spende und Investition? Seminararbeit Wenn Geld Gutes tut: Strategisches Spenden in Deutschland Sommersemester 2013 15.08.2013 Marcel Mucha

Crowdfunding: Investition oder Spende?

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Die Begriffe Crowdfunding und Spende werden oft vermischt. Dabei ist es umstritten, ob Crowdfunding eher mit einer Spende, oder doch mit einer Investition zu vergleichen ist. Mit dieser Fragestellung beschäftigt sich die Seminararbeit.

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Page 1: Crowdfunding: Investition oder Spende?

Crowdfunding für Social Startups

Wo ist die Trennlinie zwischen Spende

und Investition?

Seminararbeit

Wenn Geld Gutes tut: Strategisches Spenden in Deutschland

Sommersemester 2013

15.08.2013

Marcel Mucha

Page 2: Crowdfunding: Investition oder Spende?

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung.........................................................................................................................1

2. Begriffsbestimmung.......................................................................................................3

2.1 Spende.................................................................................................................3

2.2 Investition.............................................................................................................3

2.3 Crowdfunding.......................................................................................................3

2.4 Social Startups.....................................................................................................5

3. Crowdfunding für Social Startups.................................................................................6

3.1Crowdfunding-Plattformen in Deutschland...........................................................6

3.2 Ablauf von Crowdfunding-Projekten....................................................................6

4. Fallbeispiele für Crowdfunding-Projekte......................................................................8

4.1 Fairnopoly.............................................................................................................8

4.2 Foodsharing.........................................................................................................8

5. Die Suche nach der Trennlinie zwischen Spende und Investition...........................10

5.1Die Motivation der Geber: Crowdfunding aus altruistischen Beweggründen?....10

5.2 Was sagt Startnext?...........................................................................................11

5.3 Steuerrechtliche Unterscheidung.......................................................................12

5.4 Analyse der Fallbeispiele...................................................................................13

6. Schlussfolgerungen.....................................................................................................14

6.1Fazit....................................................................................................................15

6.2 Ausblick..............................................................................................................16

Literaturverzeichnis..........................................................................................................17

Page 3: Crowdfunding: Investition oder Spende?

1. Einleitung

Crowdfunding und Social Entrepreneurship erleben zur Zeit einen Hype. Die Tatsache,

dass sich das Gesamtvolumen des durch Crowdfunding eingesammelten Kapitals in

Deutschland innerhalb eines Jahres von 2011 auf 2012 verfünffachen konnte und dass

das Volumen des 1. Halbjahres 2013 bereits das Gesamtvolumen des Vorjahres

übersteigt, spricht für das Potenzial dieser Finanzierungsform.1 Die Google Nachfrage

belegt außerdem, dass immer mehr Suchanfragen nach dem Begriff Crowdfunding gestellt

werden – ein Indiz für den zunehmenden Bekanntheitsgrad und das steigende Interesse

der Bevölkerung für das Thema.2

Abbildung 1: Suchanfrage bei Google Trends nach dem Begriff Crowdfunding 3

Gleichzeitig werden immer mehr Social Startups gegründet,4 deren Ziel es ist,

gesellschaftliche Probleme auf unternehmerische Weise zu lösen. Da Social Startups nicht

vorrangig gewinnbringend agieren, sind sie auf andere Finanzierungsformen angewiesen

1 http://de.statista.com/statistik/daten/studie/252385/umfrage/volumen-des-durch-crowd-funding-eingesammelten- kapitals-in-deutschland/ abgerufen am 10.08.2013

2 http://www.google.de/trends/explore?q=Crowdfunding#q=Crowdfunding&date=1%2F2006%2092m&cmpt=q abgerufen am 15.08.2013

3 Ibid.4 http://www.zeit.de/wirtschaft/unternehmen/2013-05/nachhaltige-geschaeftsideen-soziale-unternehmen abegrufen am

12.08.2013

1

Page 4: Crowdfunding: Investition oder Spende?

und greifen besonders in der Anfangsphase auf Crowdfunding zurück. Die Begriffe

Crowdfunding und Spende werden von den Medien, aber auch von Entrepreneuren oft

vermischt. Dabei ist es umstritten, ob Crowdfunding eher mit einer Spende, oder doch mit

einer Investition zu vergleichen ist. Mit dieser Fragestellung beschäftige ich mich in der

vorliegenden Seminararbeit.

Zu Beginn der Arbeit werden die Begriffe Spende, Investition, Crowdfunding und Social

Startup geklärt. Anschließend werde ich auf die Crowdfunding Landschaft in Deutschland

eingehen und 2 Fallbeispiele nennen, mit Hilfe derer die Frage, ob die finanzielle

Unterstützung eines Social Startups via Crowdfunding als Spende, oder als Investition

angesehen werden kann, später erörtert wird. Hinzukommend werden die

unterschiedlichen Motivationen der Geldgeber genauer beleuchtet und die Auffassungen

von Startnext5 und des Finanzamts in die Diskussion mit einbezogen. Abgeschlossen wird

die Arbeit mit einem Fazit und einem Ausblick hinsichtlich der Entwicklung des

Crowdfundings für Social Startups.

Bei allen folgenden personenbezogenen Bezeichnungen sind immer beide Geschlechter

gemeint, wobei ich mich aus Gründen der Einfachheit im Text auf die männliche Form

beschränke. Wenn es einen eindeutigen deutschen Fachbegriff gibt, wird dieser

verwendet, ansonsten wird auf die englische Begriffsbezeichnung zurückgegriffen.

5 Startnext ist das größte Crowdfunding-Portal im deutschsprachigen Raum.

2

Page 5: Crowdfunding: Investition oder Spende?

2. Begriffsbestimmung

2.1 Spende

„Unter einer Spende versteht man eine freiwillige finanzielle, Dienst- oder Sachleistung,

die nicht mit einer konkreten Gegenleistung seitens des Spendenempfängers

(Begünstigten) verknüpft ist und keiner rechtlichen Verpflichtung unterliegt. Auch kann eine

Spende nicht zurückgefordert werden.“6 Eine Spende ist meist zweckbestimmt und wenn

sie an gemeinnützige, mildtätige oder kirchliche Organisationen gerichtet ist, kann sie im

Sinne der §§52 bis 54 der Abgabenordnung steuermindernd geltend gemacht werden.

2.2 Investition

Der Begriff der Investition ist vielfältig und wird im wirtschaftswissenschaftlichen

Sprachgebrauch für nahezu jede zukunftsorientierte bzw. zukunftswirksame Geldausgabe

verwendet. Eine Investition wird hier als eine „langfristige Bindung finanzieller Mittel in

materiellen oder in immateriellen Vermögensgegenständen.“7 bezeichnet.

2.3 Crowdfunding

Crowdfunding (zu Deutsch: Schwarmfinanzierung) gilt gemeinsam mit Crowdvoting und

Crowdcreation als eine der 3 Unterarten von Crowdsourcing. Crowdsourcing setzt sich aus

den englischen Wörtern „Crowd“ (zu Deutsch: Menschenmenge) und „Outsourcing“

zusammen und „beschreibt die Auslagerung von Wertschöpfungsaktivitäten an eine

undefinierte Masse an Menschen („Crowd“) mittels eines offenen Aufrufs.“8 Der öffentliche

Aufruf, meist auf eine Dauer von 30 bis 90 Tagen begrenzt, wird im Internet verbreitet. Die

Unterstützer einer Crowdfunding-Aktion werden auch Backer, Believer oder Supporter

genannt, die Projektinitiatoren Projektstarter.9

Der Begriff des Crowdfundings ist - ebenso wie der Begriff des Crowdsourcing -

zurückzuführen auf eine Veröffentlichung von Jeff Howe und Mark Robinson im Wired

Magazin, einem amerikanischen Technologie-Magazin, im Jahre 2006.10 Bei einem so

jungen Trend, verwundert es nicht, dass sich noch keine wissenschaftlich allgemein

6 http://fundraising-wiki.de/s/Artikel:Spende abgerufen am 11.08.20137 Gabler Wirtschaftslexikon, Stichwort: Investition, 8 Leimeister (2012) S. 388 9 http://www.ikosom.de/2012/06/11/definition-von-crowdfunding-beta/ abgerufen am 15.08.201310 Belleflamme et al. (2011) S.4

3

Page 6: Crowdfunding: Investition oder Spende?

anerkannte Bestimmung durchgesetzt hat. Eine gängige Definition von Belleflamme et al.,

(2011) lautet jedoch wie folgt: „Crowdfunding involves an open call, mostly through the

Internet, for the provision of financial resources either in form of donation or in exchange

for the future product or some form of reward and/ or voting rights.“11

Crowdfunding kann dabei vier unterschiedliche Formen annehmen: Crowdsponsoring

(reward based, zu deutsch: belohnungsvergütet), Crowdinvesting (equity based, zu

deutsch: eigenkapitalhaft), Crowdlending (lending based, zu deutsch: fremdkapitalhaft)

und Crowddonating (donation based, zu deutsch: spendenhaft).12 Während die

Unterstützer des Crowdsponsorings nicht-monetäre Gegenleistungen, wie z.B Produkte

und Dienstleistungen bei Erreichen des Mindestkapitalbedarfs erhalten, werden bei

Crowdinvesting Unternnehmens- oder auch Gewinnbeteilungen angeboten. Bei

Crowdlending erhält der Entrepreneur von der Crowd Geld, welches zu einem späteren

Zeitpunkt verzinst zurückgezahlt werden soll. Keine Gegenleistung erhalten die

Unterstützer bei Crowddonating: hier spendet die Crowd Geld, meist an soziale Projekte

oder Hilfsorganisationen.13

In der vorliegenden Arbeit werde ich mich hauptsächlich mit Crowdfunding als Form des

Crowdsponsorings beschäftigen – das im allgemeinen Sprachgebrauch oft als Synonym

für Crowdfunding verwendet wird, wobei auch Crowddonating und Crowdinvesting weitere

Beachtung finden werden.

Abbildung 2: Die Begriffe Crowdsourcing und Crowdfunding abgebildet in einem Organigramm

11 Ibid., S. 512 Leimeister (2012) S.38913 Ibid.

4

Page 7: Crowdfunding: Investition oder Spende?

2.4 Social Startups

Als Startup werden junge, d.h noch nicht am Markt etablierte Unternehmen bezeichnet, die

meist über ein geringes Startkapital verfügen und deren Geschäftsmodell skalierbar ist. 14

Im Gegensatz zu herkömmlichen Startups, verstehen sich Social Startups als

Unternehmen, die globalgesellschaftliche Probleme auf innovative und unternehmerische

Weise lösen: an die Stelle des reinen Gewinnstrebens, tritt das Ziel langfristig und

nachhaltig für ihr Unternehmen zu handeln und dabei einen positiven Wandel einer

Gesellschaft herbeizuführen.15 Ein Unternehmer, der ein Social Startup leitet, wird - in

Anlehnung an Social Entrepreneurship - Social Entrepreneur genannt. Lehner (2013)

beschreibt Social Entrepreneurship als „all kinds of ventures that have a social or

environmental mission as their primal goal, aim to be financially and legally independent

and strive to become self-sustainable by means of the market.“16

14 http://www.gruenderszene.de/lexikon/begriffe/startup abgerufen am 11.08.201315 http://www.social-startups.de/social-entrepreneurship/ abgerufen am 11.08.201316 Lehner et al. (2012)

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Page 8: Crowdfunding: Investition oder Spende?

3. Crowdfunding für Social Startups in Deutschland

3.1 Crowdfunding-Plattformen in Deutschland

Die mit Abstand größte deutschsprachige Crowdfunding-Plattform ist Startnext mit bis

heute über 1000 erfolgreich umgesetzten Projekten mit einem Gesamtwert von über 5,4

Millionen Euro.17 Startnext zählt zu den Pionieren unter den Crowdfunding-Plattformen in

Deutschland und besteht seit September 2010. Die Plattform richtet sich an Kreative und

Erfinder und ist im Gegensatz zur Konkurrenz, die von den Unterstützungsgeldern eine

Provision unterschiedlicher Höhe abziehen,18 für Projektstarter und Unterstützer

kostenfrei.19 Die Erfolgsquote, der bei Startnext eingestellten Projekte, ist überdurch-

schnittlich hoch und liegt bei 51%.20 Zusätzlich zu der nationalen Plattform entwickelt

Startnext im Rahmen von Startnext Network für städtische oder institutionelle Auftraggeber

eigene Crowdfunding-Plattformen, wie z.B Nordstarter (für Hamburg), Dresden

Durchstarter und Sciencestarter.

Zu den weiteren bekannten Crowdfunding-Plattformen in Deutschland zählen außerdem

Vision Bakery, Inkubato und Pling, die ebenfalls kulturelle und soziale Projekte

beheimaten. Der deutsche Crowdfunding-Pionier mysherpas hat seinen Dienst zum

August 2012 eingestellt. Die Schließung der Plattform wird von Branchenkennern als

Vorbote von weiteren Veränderungen gesehen: sie erwarten, dass sich der Markt bald

bereinigen wird, da die Plattformen selbst als unrentabel gelten und querfinanziert

werden.21

3.2 Ablauf von Crowdfunding Projekten

Wenn über Crowdfunding im Allgemeinen gesprochen wird, dann ist üblicherweise

Crowdsupporting im Speziellen gemeint. Der Ablauf von Crowdfunding-Projekten wird - auf

Grund der Größe der Plattform und ihrer Relevanz für den deutschen Markt -

exemplarisch an Hand des Leitfadens von Startnext für Projektstarter beschrieben. Die

vorhandenen, aber geringen Unterschiede zwischen den einzelnen Plattformen sind für

das allgemeine Verständnis über den Projektablauf nicht relevant.

17 http://www.startnext.de/ abgerufen am 11.08.201318 http://www.zeit.de/digital/internet/2012-08/crowdfunding-plattformen-deutschland abgerufen 11.08.201319 http://faq.startnext.de/Detailseite/id/Was+kostet+mich+die+Benutzung+von+Startnext+-22/modul/general/aid/9 , 20 http://www.startnext.de/Projekte.html abgerufen am 11.08.201321 http://www.zeit.de/digital/internet/2012-08/crowdfunding-plattformen-deutschland , abgerufen am 12.08.2013

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Page 9: Crowdfunding: Investition oder Spende?

Am Anfang steht eine Idee, die der Community, mit der Bitte um Unterstützung, im Internet

präsentiert wird. Die Projektinitiatoren, auch Projektstarter genannt, erklären wofür sie das

Geld benötigen und legen gleichzeitig ein Fundingziel fest, d.h. sie bestimmen, wie viel

Geld mindestens eingehen muss, damit das Projekt realisiert werden kann. Darüber

hinaus bestimmen die Projektstarter die Gegenleistungen, die sogenannten Dankeschöns

für die Geldgeber (z.B ein handsigniertes Filmplakat oder die DVD zum finanzierten Film),

die auf ihrer Projektseite angeboten werden. Sobald Startnext die formalen Kriterien

überprüft hat und das Vorhaben über die benötigten Fans verfügt, erreicht das Projekt die

Finanzierungsphase: das eigentliche Crowdfunding beginnt.22

Crowdfunding-Projekte funktionieren nach dem Alles-oder-nichts-Prinzip, d.h. dass das

Geld nur an den Projektstarter ausgezahlt wird, wenn das angegebene Fundingziel

erreicht wird. Scheitert der Versuch, bekommen alle Unterstützer ihre Geldbeträge zurück.

Dies hat zum einen den Vorteil, dass sich die Unterstützer sicher sein können, dass die

Projekte mit erreichtem Fundingziel wirklich realisiert werden und zum anderen sind die

Projektstarter nicht gezwungen ihr Projekt mit einem geringeren Budget umzusetzen.23

22 http://www.startnext.de/Hilfe/leitfaden.html abgerufen am 12.08.201323 http://faq.startnext.de/Allgemeines/id/Was+bedeutet+das+Alles-oder-nichts-Prinzip+-5/modul/Allgemeines/aid/8

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Page 10: Crowdfunding: Investition oder Spende?

4) Fallbeispiele von Crowdfunding-Projekten

4.1 Fairnopoly

Fairnopoly versteht sich als neuer Online-Marktplatz mit dem Ziel, verantwortungsvollen

Konsum zu fördern und einen Beitrag zur Korruptionsbekämpfung zu leisten.24 Das Social

Startup plant, als Alternative zu Amazon und ebay, ein Unternehmen zu werden, das von

vielen Einzelnen getragen wird und verfolgt in diesem Zusammenhang den Ansatz der

„Genossenschaft 2.0“: Der Zusatz „2.0“ steht „für das Ziel, die Rechtsform Genossenschaft

als dynamisches Unternehmensmodell für Startups im Bereich Web 2.0 zu etablieren.“25

Fairnopoly war das erste Crowdinvesting-Projekt auf Startnext26 und hat Anfang des

Jahres mit 210.163€ mehr als das vierfache des ursprünglichen Fundingziels von 50.000€

von 854 Investoren, bzw. Genossen eingesammelt. Auf Startnext konnten die Unterstützer

über den Kauf von Genossenschaftsanteilen ab einem Wert von 50€ Miteigentümer des

Unternehmens werden. Hierdurch sollte nicht nur die Finanzierung des Unternehmens,

sondern auch die Mitbestimmung der Mitglieder (jedes Mitglied hat, unabhängig von der

Anzahl seiner Anteile, eine Stimme) langfristig gesichert werden.27 Geplant ist, die in

Zukunft erzielten Gewinne aufzuteilen: jeweils 25% fließen an Genossenschaftsmitglieder,

Projektunterstützer und gemeinnützige Organisationen und die restlichen 25% der

Gewinne werden für die Weiterentwicklung der Plattform verwendet.28

4.2 Foodsharing

Das Foodsharing Projekt entstand im Rahmen des Dokumentarfilms "Taste The Waste" im

Sommer 2011 mit der Idee, eine Online-Plattform und eine App zu entwickeln um den

Lebensmittelmüll zu reduzieren. Mitte 2012 baten die Projektinitiatoren über Startnext um

finanzielle Unterstützung für die Grundsteinlegung der Internet-Börse, die das kostenlose

Teilen von überschüssigen Lebensmitteln zwischen Privatpersonen, Händlern und

Produzenten ermöglichen sollte.29

24 http://info.fairnopoly.de/die-idee/ abgerufen am 12.08.201325 http://info.fairnopoly.de/geno20/ abgerufen am 12.08.201326 http://www.startnext.de/Blog/Blog-Detailseite/b/Erstes-Crowdinvesting-Projekt-auf-Startnext-Der-f-480 , abgerufen

am 15.08.201327 http://fairnopoly.startnext.de/ abgerufen am 12.08.201328 http://info.fairnopoly.de/geno20/29 http://www.startnext.de/foodsharing abgerufen am 12.08.2013

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Page 11: Crowdfunding: Investition oder Spende?

Das Projekt wurde erfolgreich realisert: 394 Unterstützer finanzierten das Projekt mit

insgesamt 11.594€ (Fundingziel: 10.000€). Es konnte zwischen 18 verschiedenen

Dankeschöns gewählt werden: für 5€ erhielt der Unterstützer ein virtuelles „High Five“, für

20€ ein handsigniertes Filmplakat und für 600€ eine Ehrenurkunde.30

Die Online-Plattform verfügt momentan über mehr als 23.000 Nutzer, die gemeinsam über

17.000 Kilogramm an Lebensmittel getauscht, bzw. verschenkt haben.31

30 Ibid. 31 http://foodsharing.de/ abgerufen am 12.08.2013

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Page 12: Crowdfunding: Investition oder Spende?

5. Die Suche nach der Trennlinie zwischen Spende und Investition

5.1 Die Motivation der Geber: Crowdfunding aus altruistischen

Beweggründen?

Um die Frage nach der Trennlinie zwischen Spende und Investition beantworten zu

können, betrachten wir zu Beginn die Motivation der Geldgeber: welche Beweggründe

treiben Menschen an, eine Spende oder eine Investition zu tätigen?

Eine Spende ist eine freiwillige finanzielle, Dienst- oder Sachleistung, die nicht mit einer

konkreten Gegenleistung seitens des Spendenempfängers verbunden ist – viele Kulturen

bezeichnen daher die Vergabe von Spenden als altruistisch. Doch obwohl Spenden ohne

eine explizit geforderte Gegenleistung erbracht werden, erhalten Spender großer

Patenschaftsorganisationen, wie z.B Plan International, Dankesbriefe von ihren

Patenkindern.32 Dies kann als Anreiz zum Spenden verstanden werden, denn die

Geldgeber möchten gewürdigt werden – unabhängig ob als Geldgeber für eine NPO33,

oder als Unterstützer einer Crowdfunktion-Aktion.

Die Beweggründe von Spendern und Crowdfunding-Supporter sind ähnlich: Die

Unterstützer finanzieren Crowdfunding-Projekte in erster Linie nicht um eine materielle

Gegenleistung zu erhalten (siehe 600€ für eine Ehrenurkunde von Foodsharing), sondern

handeln primär aus intrinsischer Motivation heraus – dies ist besonders bei der

Finanzierung von Social Startups beobachtbar. Sie sehen hierin eine Möglichkeit, einen

positiven gesellschaftlichen Beitrag zu leisten und gleichzeitig Teil einer großen

Gemeinschaft mit gleichen Interessen zu werden. Darüber hinaus werden sie angetrieben

von dem Gefühl, als Pioniere eine Innovation zu ermöglichen und der Möglichkeit, ihr

persönliches Netzwerk an Freunden und Kontakten zu erweitern.34

Bezüglich der Art der Belohnung gibt es jedoch zentrale Unterschiede zwischen den

einzelnen Ausprägungen von Crowdfunding – ein entscheidendes Kriterium für die

Beantwortung der Ausgangsfrage. Bei Crowddonating erhalten die Unterstützer keine

explizite Gegenleistung, jedoch wird an sie meist eine Dankes-Email versendet, oder ihr

32 http://www.plan-deutschland.de/footer/faq/ abgerufen am 15.08.201333 Non-Profit-Organisation, bzw. gemeinnützige Organisation34 Hemer (2011)

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Page 13: Crowdfunding: Investition oder Spende?

Name wird auf dem Cover einer CD/DVD abgedruckt, oder auf der Homepage der

Organisation veröffentlicht. Das wahrscheinlich prominenteste Beispiel für eine solche

Crowddonating-Aktion ist der alljährliche Spendenaufruf der Wikimedia Foundation35.

Diese Art des Crowdfundings – Crowddonating – ist folglich mit einer Spende

gleichzusetzten. Spende daher, da keine konkrete Gegenleistung vollbracht wird und alle

Nutzer der Seite - unabhängig davon, ob sie für Wikipedia gespendet haben oder nicht -

die Enzyklopädie aufrufen und verwenden können.

Bei Crowdsponsoring hingegen reichen die Belohnungen von einem „High-Five“ als

Dankeschön, über eine handsignierte DVD, bis hin zu einer Sammelbestellung von

plastikfreien Trinkflaschen mit individuellem Design. Die Projekte werden zwar nicht primär

durch die Unterstützer auf Grund des Dankeschöns finanziert, jedoch spielt die Art der

Gegenleistung eine entscheidende Rolle für die Finanzierung des Projekts. Die

Dankeschöns können folglich durchaus als Anreiz zur Unterstützung betrachtet werden.

5.2 Was sagt startnext?

Startnext löst die Problematik der Fragestellung, indem es zwischen den Begriffen

spenden, unterstützen und investieren unterscheidet. Ihrer Auffassung nach bezeichnet

Crowdfunding die Unterstützung einer Projektidee, wofür der Unterstützer als Dankeschön

eine Gegenleistung, z.B ein Produkt erhält. „Crowdfunding ist demnach ein Tausch

zwischen dem Unterstützer und dem Initiator und damit keine Spende“, so heißt es auf der

Homepage von Startnext.36 Eine Spende wäre es nur, wenn der Geldgeber keine

Gegenleistung erhielte und eine Investition im Falle einer Gewinnbeteiligung.37

Aber auch hier kann noch weiter differenziert werden: Eine herkömmliche Unterstützung

mittels eines frei wählbaren Geldbetrags ohne Gegenleistung und eine Zahlung gegen ein

symbolisches Dankeschön, wie z.B „feuchter Händedruck“ werden nicht als Spende,

sondern als eine Schenkung38, bzw. als Zuschuss verstanden. Startnext deklariert die

Geldzuwendung steuerrechtlich nur als Spende, wenn der Unterstützer statt der freien

35 Im Jahr 2012 hat die deutschsprachige Wikipedia 5,2 Millionen Euro und die englischsprachige Wikipedia 19 Millionen Euro eingeworben

36 http://faq.startnext.de/Allgemeines/id/Warum+unterscheiden+wir+zwischen+spenden+unterstue- 151/modul/Allgemeines/aid/134 abgerufen am 15.08.2013

37 Ibid. 38 Eine Schenkung ist eine Zuwendung, durch die jemand aus seinem Vermögen einen anderen bereichert und beide

Teile darüber einig sind, dass die Zuwendung unentgeltlich erfolgt (§ 516 Abs. 1 BGB).

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Page 14: Crowdfunding: Investition oder Spende?

Unterstützung explizit den Button „Spende“ auswählt und das Projekt im Vorhinein als

gemeinnützig auf der Plattform freigeschaltet wurde.39

5.3 Die steuerrechtliche Unterscheidung

Die steuerrechtliche Unterscheidung zwischen einer Spende und einer Investition bei einer

Crowdfunding-Aktion gestaltet sich besonders kompliziert, da hier nicht pauschal zwischen

den verschiedenen Formen von Crowdfunding unterschieden werden kann. Das

Finanzamt Friedrichshain-Kreuzberg erklärt per Email, dass es für die Beantwortung der

Frage nach der Unterscheidung stets einer Einzelfallprüfung bedarf und nennt in diesem

Zusammenhang die relevanten Paragraphen: „Möglichkeiten bzw. Grenzen einer als

"Spende" dargestellten Ausgabe/Einnahme zeigt § 10b Einkommensteuergesetz mit

dazugehörigen Einkommensteuerrichtlinien i.V.m. §§ 48-50 EStDV auf.“40 Die

Senatsverwaltung für Finanzen des Landes Berlin urteilt wie folgt: „die finanzielle

Unterstützung von Sozialunternehmen in Form von Crowdfunding kann unter den

folgenden Voraussetzungen als (steuerlich abzugsfähige) Spende (§ 10b EStG) betrachtet

werden:

– Es handelt sich um eine freiwillige Leistung.

– Der Zuwendung steht keine Gegenleistung gegenüber.

– Die Zuwendung erfolgt an eine begünstigte Organisation, die als gemeinnützig

anerkannt ist.“41

Es wird deutlich, dass eine freiwillige Leistung, der keine Gegenleistung gegenübersteht,

steuerrechtlich betrachtet nicht automatisch als Spende angesehen wird: ausschlag-

gebend ist auch, ob die Organisation als gemeinnützig anerkannt ist. Ausschließlich als

gemeinnützig anerkannte Organisationen sind in der Lage Spendenquittungen

auszustellen, wobei allgemein gilt, dass auf die Dankeschöns, als auch auf den

eingesammelten Endbetrag Steuern anfallen können.42

39 http://faq.startnext.de/Detailseite/id/Muss+ich+als+Starter+fuer+das+eingesammelte+Geld+St- 101/modul/Finanzen/aid/654 abgerufen am 15.08.2013

40 Nach persönlicher Mitteilung von Gehrke (2013)41 Nach persönlicher Mitteilung von Gartschar (2013)42 http://faq.startnext.de/Detailseite/id/Kann+ich+eine+Spendenquittung+bekommen+wenn+ich+e-

57/modul/Projekt+unterst%FCtzen/aid/43, abgerufen am 15.08.2013

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Page 15: Crowdfunding: Investition oder Spende?

Die Eingangsfrage bleibt steuerrechtlich nur schwer beantwortbar, wobei als zentrales

Kriterium die Gemeinnützigkeit einer Organisation angeführt wird, die es ihr ermöglicht

Spendenquittungen auszustellen – der beste Beleg für eine Spende. Die Frage, ob eine

Zahlung gegen ein symbolisches Dankeschön, wie z.B „feuchter Händedruck“ (siehe 5.2)

nicht doch als Spende bezeichnet werden könnte, bleibt an dieser Stelle steuerrechtlich

jedoch ungeklärt.

5.4 Analyse der Fallbeispiele

Um besser zu verstehen, wo die Trennlinie zwischen einer Spende und einer Investition

bei Crowdfunding-Projekten gezogen werden kann, betrachten wir im Folgenden die zwei

Fallbeispiele „Fairnopoly“ und „Foodsharing“.

Fairnopolys Aufruf zum Crowdfunding wird nach unserer Defintion als Crowdinvesting

bezeichnet, da die Unterstützer Genossenschaftsanteile erworben konnten – d.h. sie

wurden zu Anteilseignern des Unternehmens. So wird die Kampagne auf der Startseite

von Startnext zwar als Crowdfunding bezeichnet, ist aber unter der Rubrik Investment zu

finden.43 Auch wenn es sich bei Fairnopoly um ein Social Startup handelt und die

Geldgeber mit dem Erwerb eines oder mehrerer Genossenschaftsanteilen vorrangig das

Projekt selbst unterstützen wollten, sind sie dennoch zu Anteilseignern des Unternehmens

geworden und agieren daher als Investoren. Dies gilt unabhängig davon, ob die finanzielle

Unterstützung in gewinnbringender oder altruistischer Absicht erfolgte.

Die Kampagne von Foodsharing kann als klassisches Crowdfunding – also

Crowdsponsoring – verstanden werden. Der Verantwortliche für die foodsharing

Kampagne, Sebastian Engbrocks, sieht in Crowdfunding den „Versuch - bzw eine Art

(online)Presse Kampagne - um über das Internet genug Unterstützer (backer) für ein

kreatives Projekt zu finden.“44 Auch wenn das Projekt auf den ersten Blick den Anschein

eines Spendenaufrufs aufweist, ist dem nicht so. Sobald der Geldgeber im Gegenzug

seiner Unterstützung ein Dankeschön – im Falle Foodsharing z.B ein Kochbuch, oder eine

DVD – erhält, kann die finanzielle Unterstützung nicht mehr als Spende aufgefasst

werden. Auch der Begriff der Investition ist hier unangebracht, da den Unterstützern keine

Unternehmens- oder auch Gewinnbeteiligung ermöglicht wurde.45

43 http://www.startnext.de/ , abgerufen am 15.08.201344 Nach persönlicher Mitteilung von Engbrocks (2013)45 Ibid.

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Page 16: Crowdfunding: Investition oder Spende?

6. Schlussfolgerungen

6.1 Fazit

Es verwundert nicht, dass die Medien zu unterschiedlichen Schlussfolgerungen darüber

kommen, ob Crowdfunding nun als eine Spende, oder als Investition betrachtet werden

kann. Die Ursache hierfür, liegt in der unzureichenden Definition. Wenn in der Presse über

Crowdfunding geschrieben wird, kann damit Crowdsponsoring, Crowdinvesting,

Crowdlending, oder auch Crowddonating gemeint sein. Im Volksmund wird Crowdfunding

fälschlicherweise oft als Synonym für Crowdsponsoring, aber auch für Crowdinvesting

verwendet. Hierin liegt der Ursprung der Unterscheidungsproblematik begründet.

Eine Spende im herkömmlichen Sinne tätigt der Geldgeber lediglich wenn er ein Projekt

per Crowddonating unterstützt. Die bekannteste Plattform hierfür ist betterplace.org, eine

Internetplattform, die Online-Fundraising ermöglicht.

Bei Crowdinvesting kann der Geldbetrag, den der Unterstützer für die Realisierung des

Projekts zur Verfügung stellt, als Investition bezeichnet werden: der Geldgeber erhält als

Gegenleistung für die finanzielle Unterstützung eine Unternehems- oder auch

Gewinnbeteiligung. Fairnopoly ermöglichte den Unterstützern ihrer Crowdfunding-

Kampagne (die nach unserer Definition Crowdinvesting-Kampagne hätte heißen müssen)

Genossenschaftsanteile zu kaufen, wodurch sie Miteigentümer des Unternehmens

wurden. Ob jemand die Investition in ein Sozialunternehmen für sich persönlich hingegen

als Spende auffasst, ist noch einmal eine andere, eher kulturelle, Frage.

Bei Crowdlending erhält der Entrepreneur von der Crowd Geld, welches zu einem

späteren Zeitpunkt verzinst zurückgezahlt werden soll. Ein Bespiel ist der deutsche

Anbieter Smava, eine Online-Plattform für Kreditgeber und -nehmer. Da es sich hierbei

um eine zukunftsorientierte bzw. zukunftswirksame Geldausgabe handelt, ist die

finanzielle Unterstützung eines Projekts über Crowdlending ebenfalls als Investition zu

betrachten.

14

Page 17: Crowdfunding: Investition oder Spende?

Komplizierter gestaltet sich die Frage bei Crowdsponsoring. Wie wir gesehen haben, weist

Chrowdsponsoring – im Falle, dass der Unterstützer keine Gegenleistung, d.h kein

handsigniertes Buch, Filmplakat usw. erhält – durchaus den Charakter einer Spende auf.

Steuerrechtlich gesehen hingegen gilt nur die explizite Spende als Spende im

herkömmlichen Sinne. Sobald der Unterstützer eine Gegenleistung in Form eines

symbolischen Dankeschöns (z.B ein „High Five“) oder einen Zugang zu einem

geschlossenen Supporter-Bereich erhält, wird die finanzielle Unterstützung steuerrechtlich

nicht mehr als Spende, sondern als Schenkung bezeichnet. Kann Crowdsponsoring als

eine Investition bezeichnet werden? Die Antwort lautet nein, da dem Unterstützer über das

Crowdsponsoring keine Unternehems- oder auch Gewinnbeteiligung zukommt. Gelder, die

über Crowdsponsoring generiert werden, sind also weder Spende, noch Investion. Eine

neue Definition könnte wie folgt lauten: über Crowdsponsoring versuchen Projektstarter

Gelder für ihr Vorhaben einzutreiben und bieten den Unterstützern als Gegenleistung

Dankeschöns an, die je nach Höhe der finanziellen Unterstützung variieren. Folglich ist

Crowdsponsoring als Tauschgeschäft zu betrachten.

Es scheint, als würden die Unterstützer absichtlich irre geführt werden. Der Begriff

Crowdfunding muss für vieles herhalten – möglicherweise deshalb, weil sich die anderen

Definitionen unattraktiver anhören und auch in den Medien immer häufiger von

Crowdfunding, nicht aber von Crowdsponsoring oder Crowdinvesting gesprochen wird. Als

beispielhaft hierfür gilt der irreführende Slogan „Crowdfunding für Startups“ von

Seedmatch, einem herkömmlichen Crowdinvesting Portal, auf dem Investoren in Startups

investieren können. Eine Vorbildfunktion hingegen, hinsichtlich der differenzierten

Begriffsverwendung, kann dem Portal Mysherpas zugesprochen werden, dass sich selbst

als Crowdsponsoring Community bezeichnete.46

Die Beantwortung der Eingangsfrage erfordert die differenzierte Betrachtung des Begriffs

Crowdfunding mit seinen vier Unterformen Crowdsponsoring, Crowdinvesting,

Crowdlending und Crowddonating. Die Gelder, die über das klassische Crowdfunding –

also Crowdsupporting – gesammelt werden, können weder als Spende noch als Investiton

bezeichnet werden, dafür aber als ein Tauschgeschäft.

46 http://www.mysherpas.com/ , abgerufen am 15.08.2013

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Page 18: Crowdfunding: Investition oder Spende?

6.2 Ausblick

Crowdfunding – in allen seinen Formen – wird bereits schon heutzutage ein großes

Finanzierungspotenzial für Social Startups nachgesagt. Es ist anzunehmen, dass immer

mehr Projekte, Erfindungen oder Startups diese Art der Finanzierung für sich entdecken

werden. Mit steigender Popularität wird es jedoch immer wichtiger, zwischen den

einzelnen Arten von Crowdfunding zu unterscheiden – unter anderem auch, damit das

Vertrauen der Unterstützer nicht verloren geht. Die Plattform Startnext beschreitet diesen

Weg bereits, indem es für ein Crowdfunding-Projekt drei verschiedene Arten der

Unterstützung anbietet: Crowdsponsoring, Crowddonating und Crowdinvesting.47

In Blogs, Foren und Zeitungen ist die Frage nach der Unterscheidung zwischen einer

Spende und einer Investition im Rahmen von Crowdfunding zwar langsam angekommen,

jedoch herrscht unter den Autoren noch kein Konsens darüber, als was die durch

Crowdfunding generierten Gelder zu bezeichnen sind. Hier werden weitere Diskussionen

folgen. Die Wissenschaft hingegen beschäftigt sich zur Zeit immer noch vorwiegend mit

dem Phänomen Crowdfunding im Allgemeinen – speziellere Forschungsfragen, wie z.B

unsere Eingangsfrage finden kaum Beachtung. Hier besteht Nachholbedarf. Interessant

wäre z.B eine Studie, die untersucht, wie viele Unterstützer ihre finanzielle Zuwendung,

oder sogar ihre getätigte Investition in ein Sozialunternehmen wirklich als Spende

betrachten und welches ihre Gründe hierfür sind.

Die nächsten Jahre werden zeigen, ob Crowdfunding wirklich das Allheilmittel für

Finanzierungsprobleme von Sozialunternehmen ist. Eine besondere Rolle kommt hierbei

den Crowdfunding-Plattformen zu, die maßgeblich zu dem Erfolg eines Projekts durch ihre

Unterstützung und Beratung beitragen. Für die steigende Anzahl an Social Startups, die in

der Anfangsphase auf Crowdfunding als Finanzierungsform zurückgreifen, soll bis Ende

2013 eine eigene Crowdfunding-Plattform entstehen, auf der „alle crowd-geeigneten

Finanzierungsformen“48 angeboten werden. In diesem Zusammenhang und auch in

Zukunft bleibt es also spannend zu beobachten, wie die Trennung zwischen den

verschiedenen Ausprägungen von Crowdfunding vollzogen und wie mit den Termini

Spende und Investition umgegangen wird.

47 http://www.startnext.de/c3s , abgerufen am 15.08.201348 http://socialimpactlab.eu/finance , abgerufen am 15.08.2013

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Page 19: Crowdfunding: Investition oder Spende?

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