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C. T. Mehrhof Herr Pfefferminsky Mustercover

C.T. Mehrhof: Herr Pfefferminsky

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Erscheinungstermin Herbst/Winter 2016 Hardcover, 140 Seiten, farbig illustriert In der Lüneburger Heide ist der Teufel los! Oder sollte man besser sagen - der Hase? Ein Ringelsocken klauender Zauberhase treibt im Rutenmühle Waldviertel sein Unwesen. Menschen können ihn nicht sehen, nur Tiere und natürlich andere Zauberwesen. Ganz besonders hat er es auf die Ringelsocken von Oma Karlotta abgesehen. Die Reithofbetreiberin und Schmiedemeisterin des Gutshofes derer von Möhrendorfs will den ihr unbekannten Dieb fangen und legt sich dabei mit der gesamten mythischen Welt an. Gut, dass es da noch Maya gibt, ihre kleine Enkeltochter. Sie kann Herrn Pfefferminzky, so heißt der freche Kerl, sehen, denn sie hat Zauberaugen. Zunächst erschrocken darüber, das ihn ein Mensch sehen kann, erkennt der schlaue Hase fix, wie praktisch es ist, eine Menschenfreundin zu haben! Die Freundschaft des ungleichen Paares, Kind und Zauberhase, sorgt für einige Verwirrung auf den Möhrendorfer Gutshof.

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Das Buch kann ab sofort beim Verlag verbindlich vorbestellt werden. Es wird mit Erscheinen ausgeliefert. Den Erschei-nungstermin finden Sie auf unserer Internetseite.

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dieser Leseprobe nur um ein Musterlayout VOR dem Lektorat handelt. Das Buch selbst werden Sie später in gewohnt guten Qualität und textlich be-arbeitet in Händen halten können. Auch das Cover, das Sie hier sehen, ist nur ein „Platzhalter“. Alle unsere Cover werden während des Entstehungsprozesses des Buches individuell ge-fertigt.

1. Auflage 2016ISBN: 978386196

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt.

Copyright (©) 2016 by Papierfresserchens MTMVerlag Oberer Schrannenplatz 2, D 88131 Lindau

www.papierfresserchen.de [email protected]. 08382/7159086

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Kapitel 1 Ringelsocken in Gefahr

Ringelingeling tönte es. Die Holztür schien bei jedem Ringelingeling zu wackeln. Aber anstatt sie zu öffnen, verkroch er sich hinter dem altmodischen Sofa. Jemand musste ihn gestern Abend gesehen ha-ben. Wer konnte das gewesen sein? Es war mucksmäuschenstill still in der Hasenwohnung in dem großen alten Wacholderbaum. “Kein Mensch weiß wo ich wohne!“, versicherte er sich selbst leise, weil ihn nämlich kein Mensch sehen konnte, geschweige denn bis in sein Häuschen, oder besser Nadelbäumchen, würde verfolgen können. Eine Minute, zwei Minuten... kein Geräusch mehr.

Er stellte seine Lauschlöffel auf, die durch den hohen schwarzen Zylinder ragten. Auf der anderen Seite der Tür waren Schritte zu hören. Und plötzlich, seine Nackenhaare stellten sich auf, rief eine glockenhelle Mädchenstimme: „Pfefferminzchen!“ Also er musste doch sehr bitten, Pfefferminzchen? „Kannst dich zeigen, kleiner Hase!“ „Einschmeicheln gilt nicht”, murmelte Herr Pfefferminzky. Die Stim-me erkannte er nicht, und auch nicht das dazu gehörige Kind. Wo kam es her? Warum war es da, wo es war?Pfefferminzky, ähem... Herr Pefferminzky raffte seinen ganzen Mut zusammen, schob sich um die linke Ecke des Sofas und lugte hervor. Natürlich sah er nichts, er konnte ja nicht durch die Tür hindurch blicken. So ein Mist! „Grmph“, grummelte er leise. Wieder war Stille. War die Besucherin in Ermangelung einer Begegnung mit ihm abgedampft?

Ein kleines Fenster befand sich in der Wand des dicken Baumstam-mes, der Herrn Pfefferminzkys Wohnstube umgab. Zwei runde dunkelblaue Augen blinzelten durch die Zierscheiben, sie blickten freundlich drein. Zuerst bemerkte der Hase die Beobachterin nicht und zupfte an seinen Hosenträgern.„Weg!“, stellte er fälschlicherweise fest.Dann geschah es: Das Kind klopfte fordernd ans Fenster und Herr Pfefferminzky sprang vor Schreck in die Luft. Er stieß mit dem Kopf an die Lampe, sodass sich der Lampenschirm löste und um den

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Kopf des verschreckten Hasen schraubte. Und je mehr der kleine braune Hase mit den geringelten Socken zappelte, desto stärker schraubte sich der trichterförmige Lampenschirm um seinen Kopf, bis fast über die Schultern. Kreischend drehte sich ein schwarzer Zylinder im Kreis. Schwarzer Zylinder? Ja, mehr war oberhalb von Herrn Pfefferminzky nicht mehr zu sehen.

Draußen stieß das Mädchen ein „Upps!“ aus und: „Oh, Herr Pfeffer-minzchen, das wollte ich nicht!“„Waaah!“, gab der sich drehende Kreisel von sich, dessen abenteu-erliches Karussell ein abruptes Ende fand als er schließlich gegen die Wand zwischen Schlafzimmer und Wohnstube stieß. Das Bild von Onkel Pfefferminznus fiel krachend zu Boden.„Ich bin Maya“, sagte die Scheibe. Das kleine Kind vor dem Fenster war mit einem hellgrünen Kleidchen und einer roten Wollstrickjak-ke bekleidet. Es trug bunt geringelte Gummistiefel, Schuhgröße 28. Ja, 28! „Ich hab dich gesehen gestern“, hörte er von draußen. Etwas be-nommen bewegte sich der nun etwas mutigere Hase in Richtung des Fensters und öffnete es ein Stückchen.„Willst‘n von mir?“, fragte er in überraschend akzentfreier Men-schensprache. In Hasenmanier beschnupperte er die Scheibe.Mayas frischer Kinderduft drang in seine weiche braune Nase.„Du warst gestern auf Oma Karlas Hof!“, konsternierte die feine freundliche Mädchenstimme. Jupp. Das war er. Auf Sockenjagd. Ringelsockenjagd. Oh, natürlich!

Dazu muss man wissen, dass unser lieber Herr Pfefferminzky ein Ringelsocken-liebhaber ist. Er ist deshalb nicht nur ein Liebhaber geringelter Socken, sondern eben auch ein Ringelsockendieb. Oma Karlotta vermisste schon so einige Socken, war doch ihr Hof ein Quell der Freude für den Hasen. Tröstlicherweise nicht nur ihr Hof.„Du kannst mich sehen“, fragte die ebenso feine und leise Stimme des Herrn Pfefferminzky zögerlich, „hast du Zauberaugen?“ Das war es. Das war der Grund, warum Maya ihn überhaupt wahrnehmen konnte!Heute morgen hatte sie noch zu ihrer Großmutter gesagt: „Ich be-suche den Zauberhasen, Oma!“und hatte sich entschlossen ihre geringelten Gummistiefel anzuziehen, um den Sockendieb anzulok-

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ken. Denn, so dachte sie, wer Ringelsocken klaut, würde sich viel-leicht auch von Ringelgummistiefeln anlocken lassen.

Aber als sie so durch den Forst streifte, wie Kinder das in ihrer Ent-deckerlust gerne tun, sah Maya ihn in sein Häuschen schlüpfen. Aha, sie musste ihn gar nicht mehr anlocken. Fröhlich sah er aus!

Maya war, wie viele kleine Kinder in ihrer Unschuld, von allen mög-lichen Zauberwesen so fasziniert, dass sie unbedingt einmal eins sehen wollte. Oma Karlotta konnte ja so schöne Geschichten erzäh-len! Auch die Erzählungen über diesen Hasen kannte sie.„Mein liebes Kind,“ belehrte die ältere Frau sie behutsam, „um den Ringelsockendieb zu sehen, brauchst du Zauberaugen, denn er ist ein Zauberwesen mit einem großen schwarzen Zylinder.“ Sie erzähl-te ihrer Enkeltochter gerne vom braunen Zaubertier, obwohl sie selbst gar nicht an ihn glaubte.

Er war eine Legende im Wald von Rutenmühle, nahe bei Lüneburg in der Heide. Die Pferde, ja die, die konnten ihn sehen. Und wenn sie ihn sahen, fingen sie wiehernd an zu lachen. Allen voran der Wallach Stormson. Für ihn war der spleenige Zeitgenosse ein köstli-ches Amüsement. Menschen, die spazieren gingen und dieses Wie-hern hörten, verstanden natürlich nicht, was die Pferde sagten, sie hörten sie mit ihren Menschenohren nur wiehern, dabei lachten sich die großen Tiere schlapp über einen Hasen, der Ringelsocken an den Pfoten trug.

So lebte Herr Pfefferminzky lange unentdeckt im schönen Wald von Rutenmühle. Ganz in der Nähe der Dorfgrenze von Neuenkirchen. Ja, da hatte Oma Karlotta auch ihren Hof. Einen Ferienhof.„Schön weit weg“, dachte Herr Pfefferminzky dann immer, „aber genau die richtige Entfernung, nicht zu weit weg!“

Für Oma Karlotta war er streng genommen keine Legende, sondern eine Plage. Eine lästige Plage. Selbst Feriengäste hatte der freche Hoppelhase schon um Ringelsocken gebracht! Außerdem vermute-te Karlotta nach wie vor eher einen dummen Jungen-Streich hinter dem Sockendiebstahl.

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Nach dem zehnten beklauten Feriengast hatte Oma Karlotta auf ih-rer Website im Internet einen Link eingerichtet, der zu einem Warn-hinweis führte:

Bitte lassen Sie geringelte Kleidungsstücke zu Hause! Bei Dieb-stahl übernehmen wir keine Haftung.

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