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8/10/2019 Cueni Txt zu Allerheiligen / SoBli Magazin
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Cueni Text fr Sonntagsblick Magazin zu Allerheiligen (26.10.2014)
Claude Cueni (58)
verlor durch den Tod seiner ersten Frau und seine eigene schwere Krankheit viele
Bekannte. Der Schriftsteller gewann aber auch neue Einsichten.
Begleitet man einen geliebten Menschen im Sterben, kommt es sehr darauf an, ob
der Kranke seinen baldigen Tod akzeptieren kann oder ob er den berlebenden
das Weiterleben missgnnt.
Als meine erste Frau unheilbar erkrankte, erlitt sie eine Angst-Depression und
entwickelte eine grosse Wut. Mein gesamtes Umfeld drngte mich, sie ins Spital zu
bringen. Wir hatten uns jedoch als Teenager versprochen, dass wir das nie tunwrden. Deshalb ertrug ich ihre Aggression und konzentrierte mich auf die Pflege.
Erst wenige Tage vor dem Tod akzeptierte sie das Unausweichliche, die Wut
erlosch, ihr letztes Wort war: Danke. Es gibt kaum positive Aspekte, wenn jemand
aufhrt zu existieren.
Mit dem Tod meiner Frau verlor ich die Hlfte der Bekannten. Die Menschen wissen
in den ersten Wochen nicht, wie sie reagieren sollen. Nach zwei Monaten schmen
sie sich fr ihr Fernbleiben und trauen sich nicht mehr, anzurufen. Dabei ist es ganzeinfach: Man muss einfach da sein. Mehr nicht. Menschen, die hnliches
8/10/2019 Cueni Txt zu Allerheiligen / SoBli Magazin
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