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DIPLOMARBEIT Titel der Diplomarbeit "Der Bestandsbudgetprozess im Konzern RHI AG" Erhebung, Dokumentation und Weiterentwicklung des Prozesses Verfasserin Claudia Maria Wandaller angestrebter akademischer Grad Magistra der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften (Mag. rer. soc. oec.) Wien, im Januar 2009 Studienkennzahl lt. Studienblatt A 157 Studienrichtung lt. Studienblatt Internationale Betriebswirtschaft Betreuer O.Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr. Richard F. Hartl

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DIPLOMARBEIT

Titel der Diplomarbeit

"Der Bestandsbudgetprozess im Konzern RHI AG"

Erhebung, Dokumentation und Weiterentwicklung des Prozesses

Verfasserin

Claudia Maria Wandaller

angestrebter akademischer Grad

Magistra der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften(Mag. rer. soc. oec.)

Wien, im Januar 2009

Studienkennzahl lt. Studienblatt A 157

Studienrichtung lt. Studienblatt Internationale Betriebswirtschaft

Betreuer O.Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr. Richard F. Hartl

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Für meine Familie.

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Erklärung der Selbständigkeit

Hiermit versichere ich, die vorliegende Arbeit selbständig verfasst und keineanderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt sowie die Zitatedeutlich kenntlich gemacht zu haben.

Die Arbeit wurde bisher in gleicher oder ähnlicher Form keiner anderenPrüfungsbehörde vorgelegt und auch noch nicht veröffentlicht.

Wien, im Januar 2009 Claudia Wandaller

I

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II

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Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung 1

2 Der Konzern RHI AG 5

3 Der aktuelle Bestandsbudgetprozess 133.1 Normbudget . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 183.2 Aktualisierung der Rezepte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 203.3 Rohstoffauflösung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 213.4 Frachtraten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 233.5 Rohstoffpreise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 253.6 Herstellkostenkalkulation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 263.7 TP1–Budgetierung in den Werken . . . . . . . . . . . . . . . . 27

3.7.1 Werk Breitenau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 303.7.2 Werk Radenthein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 333.7.3 Werk Marktredwitz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 363.7.4 Werk Hochfilzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 433.7.5 Werk Veitsch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45

3.8 TP1–Koordination in der Zentrale . . . . . . . . . . . . . . . . 483.9 Abstimmung des SCM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 543.10 Vertriebsbudget . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 543.11 Lieferwerksauflösung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 553.12 Vergleich des VB mit dem NB . . . . . . . . . . . . . . . . . . 563.13 Präsentation beim Vorstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 563.14 Zusammenfassung zum Gesamtbudget . . . . . . . . . . . . . 573.15 RACI für den aktuellen Prozess . . . . . . . . . . . . . . . . . 57

4 Optimierungsmodelle 614.1 Normbudget und Lieferwerksauflösung . . . . . . . . . . . . . 62

III

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IV INHALTSVERZEICHNIS

4.1.1 Das klassische Transportproblem . . . . . . . . . . . . 624.1.2 Erweiterung des klassischen Transportmodells: Unter-

schiedliche Produktionskosten . . . . . . . . . . . . . . 704.1.3 Optimierungsmodell für mehrere Produkte . . . . . . . 714.1.4 Anwendbarkeit des Optimierungsmodells . . . . . . . . 73

4.2 Rohstoffauflösung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 744.2.1 Die Stücklistenauflösung . . . . . . . . . . . . . . . . . 754.2.2 Lineares Gleichungssystem . . . . . . . . . . . . . . . . 784.2.3 Optimierung für mehrere Rezeptalternativen . . . . . . 814.2.4 Anwendbarkeit des Optimierungsmodells . . . . . . . . 84

5 Ein Standardprozess für die TP1–Budgetierung 855.1 Revised–Budget . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86

5.1.1 RACI für das Revised–Budget . . . . . . . . . . . . . . 895.2 Standardprozess:

TP1–Budgetierung der Werke . . . . . . . . . . . . . . . . . . 905.2.1 RACI für die TP1–Budgetierung der Werke . . . . . . 101

6 Zusammenfassung und Ausblick 103

Literaturverzeichnis 108

A Auswertungen der Interviews 109A.1 Interviewleitfaden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109A.2 Interviewte Personen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117A.3 Normbudget . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 118A.4 Aktualisierung der Rezepte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120A.5 Rohstoffauflösung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121A.6 Frachtraten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122A.7 Rohstoffpreise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124A.8 Herstellkostenkalkulation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124A.9 TP1–Prozess Breitenau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125A.10 TP1–Prozess Radenthein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127A.11 TP1–Prozess Marktredwitz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130A.12 TP1–Prozess Hochfilzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133A.13 TP1–Prozess Veitsch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 135A.14 TP1–Koordination . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 136A.15 Lieferwerksauflösung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140

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INHALTSVERZEICHNIS V

A.16 Vergleich der Vertriebsdaten mit dem Normbudget . . . . . . . 141A.17 Input/Output . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141A.18 Stärken, Schwächen, Potentiale, Wünsche . . . . . . . . . . . . 142A.19 Weitere Themen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 146

A.19.1 Parallelitäten, Schleifen, Wartezeiten . . . . . . . . . . 146A.19.2 Sicherheitsbestände, Wiederbeschaffungszeiten, Bestell-

zyklen, Saisonalitäten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 148A.19.3 Produktionslosgrößen, Transportlosgrößen, Marketing-

bestände . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 150A.19.4 KPI, Berechnungsmethoden und theoretische Modelle,

Forecasts, Zielkonflikte . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152A.20 Zum zukünfitigen Prozess . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 154

A.20.1 Involvierte Positionen, Aufbau, Zeitspanne . . . . . . . 154A.20.2 Veränderungen, Hoffnungen und Vorteile . . . . . . . . 156

B Abkürzungen und Notationen 159

C Abstract und Kurzfassung 163C.1 Abstract . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163C.2 Kurzfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 164

D Curriculum Vitae 165

E Danksagung 167

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VI INHALTSVERZEICHNIS

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Abbildungsverzeichnis

2.1 RHI Logo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52.2 Umsatz nach Kundensegmenten und Umsatz nach Regionen . 62.3 Schmelzpunkte einiger Stoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82.4 Schmelzpunkte von reinen Feuerfestoxiden . . . . . . . . . . . 82.5 RHI Stammbaum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92.6 Marken vereint unter der Dachmarke RHI . . . . . . . . . . . 12

3.1 Aktueller Bestandsbudgetprozess . . . . . . . . . . . . . . . . 163.2 Zeitschiene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 173.3 Zeitschiene der Budgetierung des TP1 in den Werken in al-

phabetischer Reihenfolge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 283.4 Zeitschiene der Budgetierung des TP1 in den Werken nach

Fertigstellungszeitpunkten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 293.5 Das KANBAN–Regelkreissystem [11], S.313 . . . . . . . . . . 403.6 Die KANBAN–Tafeln und das Lager in Marktredwitz (Fotos:

RHI Didier–Werke AG, Marktredwitz). . . . . . . . . . . . . . 423.7 KANBAN–Prinzip Werk Marktredwitz–Zulieferer (Abb: RHI

Didier–Werke AG, Marktredwitz). . . . . . . . . . . . . . . . . 42

4.1 Erzeugnisbaum [10], S. 107 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 764.2 Mengenübersichtsstückliste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 774.3 Strukturstückliste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 774.4 Baukastenstückliste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 784.5 Gozinthograph [4], S. 178 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 794.6 Bsp. für ein Rezept . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 814.7 Der Rohstoff mit unterschiedlichen Körnungen und Qualitäten 82

5.1 Kombination der ABC– und XYZ–Teile für die ERSA . . . . . 95

VII

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VIII ABBILDUNGSVERZEICHNIS

5.2 Konzentrationskurve der A–, B– und C–Teile (vgl. [7], S. 27) . 995.3 Kombination von ABC– und XYZ–Analyse (vgl. [11], S. 105) . 100

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Tabellenverzeichnis

2.1 RHI Ertragskennzahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62.2 RHI Bilanzkennzahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72.3 RHI Börsekennzahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

3.2 RACI für den aktuellen Prozess . . . . . . . . . . . . . . . . . 60

5.1 RACI für das Revised–Budget . . . . . . . . . . . . . . . . . . 895.2 RACI für die TP1–Budgetierung der Werke . . . . . . . . . . 101

A.1 Interviewte Personen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 118A.2 Normbudget . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120A.3 Aktualisierung der Rezepte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121A.4 Rohstoffauflösung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122A.5 Frachtraten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124A.6 Rohstoffpreise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124A.7 Herstellkostenkalkulation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125A.8 TP1–Prozess Breitenau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127A.9 TP1–Prozess Radenthein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130A.10 TP1–Prozess Marktredwitz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132A.11 TP1–Prozess Hochfilzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 134A.12 TP1–Prozess Veitsch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 136A.13 TP1–Koordination . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140A.14 Lieferwerksauflösung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140A.15 Vergleich der Vertriebsdaten mit dem Normbudget und Bud-

getierung von Abweichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141A.16 Input/Output . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142A.17 Stärken, Schwächen, Potentiale, Wünsche . . . . . . . . . . . . 146A.18 Parallelitäten, Schleifen, Wartezeiten . . . . . . . . . . . . . . 147

IX

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X TABELLENVERZEICHNIS

A.19 Sicherheitsbestände, Wiederbeschaffungszeiten, Bestellzyklen,Saisonalitäten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 150

A.20 Produktionslosgrößen, Berücksichtigung von Produktions- undTransportlosgrößen, Marketingbestände . . . . . . . . . . . . . 152

A.21 KPI, Berechnungsmethoden und theoretische Modelle, Fore-casts, Zielkonflikte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 154

A.22 Involvierte Positionen, Aufbau, Zeitspanne . . . . . . . . . . . 155A.23 Veränderungen, Hoffnungen und Vorteile . . . . . . . . . . . . 157

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Kapitel 1

Einleitung

Durch seine Tätigkeit im Bereich der ”Feuerfestindustrie”, ist der KonzernRHI AG sehr abhängig von einer geregelten Versorgung an Rohstoffen undProduktionsmaterialien. Diese sind mit Abstand zwei der wichtigsten Fak-toren für eine planmäßige Produktion. Gerade bei strategisch wichtigen Ma-terialien muss daher möglichst am Spotmarkt zu günstigen Preisen einge-kauft werden. Allerdings müssen diese Materialien in Folge auch auf längereZeit eingelagert werden und binden dadurch viel Kapital über einen längerenZeitraum. Aus diesem Grund ist eine genaue Planung der Produktion uner-lässlich.

Ein wichtiger Bestandteil dieser Planung ist die Erstellung des Bestandsbud-gets des Rohstoffeinkaufs und der Werke. In ihm wird festgelegt, wieviel imnächsten Jahr monatlich im Durchschnitt an Bestand in den einzelnen Seg-menten (z.B. Rohstoffe, Produktionsmaterialien, WIA, ERSA, HIBE,. . . ) aufLager liegen wird. Für diesen Prozess müssen viele materielle und personelleKapazitäten und Ressourcen abgestellt werden.

In dieser Arbeit wird der gesamte Bestandsbudgetprozess erhoben, dokumen-tiert und weiterentwickelt. Der Fokus liegt am TP1–Bestand.1 Bisher gibt es

1TP1 ist der Bestand, der in der Verantwortung der Werke liegt. Ab dem Eintreffen derMaterialien im Werk, bis hin zum Liefertermin an den Vertrieb. Nach diesem Zeitpunkt

1

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2 KAPITEL 1. EINLEITUNG

im Unternehmen keine Aufzeichnungen zum Ablauf des Prozesses. Er ist inallen Teilschritten abhängig vom umfangreichen Wissen und von der Erfah-rung der involvierten Mitarbeiter. Um den Prozess personenunabhängiger zugestalten, werden alle diese Schritte dokumentiert. In Zukunft soll man nichtmehr in einer so ausgeprägten Art auf die handelnden Akteure angewiesensein.

Um die grundsätzlichen Voraussetzungen zu kennen, bietet Kapitel 2 einekurze Einführung in das Unternehmen und seinen Tätigkeitsbereich, seinenhistorischen Hintergrund und seine Kennzahlen.

Für die Dokumentation des Prozesses werden 27 Mitarbeiter aus den betref-fenden Abteilungen interviewt. Darunter sind Werkscontroller, Werksleiterund Fertigungslinienleiter aus fünf österreichischen, zwei deutschen, einemitalienischen und zwei chinesischen Werken. Weiters sind unter den BefragtenMitarbeiter des Strategy Office, des Demand Planning, des Rohstoffeinkaufessowie SC–Leiter regional und global. Die Interviews werden transkribiert unddie Resultate ausgewertet.

Um einen höheren Detaillierungsgrad zu erreichen, findet mit Vertretern vonfünf ausgewählten Werken noch eine zweite Gesprächsrunde, in der die bishe-rigen Resultate präsentiert und verfeinert werden, statt. Die Verantwortlich-keiten werden in Form eines RACIs abgebildet (Kapitel 3.15). Die Ergebnisseaus den Erhebungen sind in Kapitel 3 festgehalten.

In Kapitel 4 werden vergleichbare theoretische Modelle für die wichtigen Pro-zessschritte angeführt. In Folge werden für diese Schritte Optimierungsmo-delle aufgestellt. Es werden für tatsächlich existierende Planungsproblemetheoretische Lösungsmöglichkeiten ermittelt.

Wichtigstes Ziel dieser Arbeit, ist die Weiterentwicklung und Standardisie-rung des Prozesses (Kapitel 5). Obwohl viele Werke unterschiedliche Vor-

ist die Fertigware in Vertriebsverantwortung und somit im TP2–Bestand.

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3

aussetzungen haben, wird speziell für sie ein Standardprozess für die TP1–Budgetierung entwickelt. Die Verantwortlichkeiten werden wieder in Formvon RACIs2 festgehalten (Kapitel 5.1.1 und Kapitel 5.2.1). Der Prozess wirdstrukturierter und nachvollziehbarer werden, und ein Vergleich zwischen deneinzelnen Werken soll ermöglicht werden.

2Sämtliche Positions- und Stellenbezeichnungen in dieser Arbeit sind geschlechtsneutralzu verstehen. Wird auf die männliche Form zurückgegriffen, dann geschieht dies nur ausstilistischen Gründen.

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4 KAPITEL 1. EINLEITUNG

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Kapitel 2

Der Konzern RHI AG

Ein Unternehmensportrait1

Abbildung 2.1: RHI Logo

Der Konzern RHI AG ist der weltweit führende Anbieter von hochwertigenkeramischen Feuerfestprodukten und Serviceleistungen mit über 100 Produk-tionsstätten und Dienstleistungsstandorten weltweit. Der Sitz des Unterneh-mens ist in Wien und die Aktie notiert im Prime Market der Wiener Börse(ATX). RHI beschäftigt aktuell über 7.950 Mitarbeiter und bedient mehr als10.000 Kunden in 180 Ländern in den Industrien Stahl, Nichteisenmetalle,

1Sämtliche Informationen des Kapitel 2 sind von RHI AG zur Verfügung gestellt wor-den. Vgl. RHI: http://www.rhi-ag.com/internet/de/default.html. Sämtliche Fotos sind Ei-gentum der RHI AG. Zugriff am 23.10.2008.

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6 KAPITEL 2. DER KONZERN RHI AG

Zement, Kalk, Glas, Umwelt, Energie und Chemie. In Abb. 2.2 ist auf derlinken Seite der Umsatz nach den einzelnen Kundenindustrien aufgeschlüs-selt. Auf der rechten Seite ist er nach Regionen unterteilt.

Abbildung 2.2: Umsatz nach Kundensegmenten und Umsatz nach Regionen

Im ersten Halbjahr 2008 erzielte das Unternehmen einen Umsatz in der Höhevon e 807 Mio. Hier die wichtigsten Kennzahlen aus dem Jahresfinanzbericht2007:2

Ertragskennzahlen

in e Mio 2007 2006 VeränderungUmsatzerlöse 1.485,8 1.335,8 11,2%EBITDA 215,6 179,5 20,1%EBITDA-Marge 14,5% 13,4% 8,2%EBIT 164,3 133,8 22,8%EBIT-Marge 11,1% 10,0% 11,0%Gewinn vor Ertragsteuern 126,5 110,4 14,6%Gewinn aus dem fortgeführten Geschäftsbereich 111,0 97,1 14,3%Gewinn aus dem aufgegebenen Geschäftsbereich 0,0 60,8Gewinn 111,0 157,9 -29,7%Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit 154,8 50,9 204,1%Investitionen in Sachanlagen und 78,8 51,8 52,1%immaterielle Vermögenswerte

Mitarbeiterstand im Jahresdurchschnitt 7.305 6.526 11,9%Tabelle 2.1: RHI Ertragskennzahlen

2Siehe: RHI: http://www.rhi-ag.com/internet/de/corpsvc/ir/Downloads_20GB_2BQTR_20_28d_29/RHI_20Konzern_202007,templateId=default,property=Data.pdf, Zu-griff am 23.10.2008

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7

Bilanzkennzahlen

in e Mio 2007 2006 VeränderungBilanzsumme 1.240,3 1.192,7 4,0%Eigenkapital 95,6 -64,5 248,2%Nettoverschuldung 398,7 419,7 -5,0%Gearing 417,1 -650,7 164,1%

Tabelle 2.2: RHI Bilanzkennzahlen

Börsekennzahlen

in e Mio 2007 2006 VeränderungFortgeführter Geschäftsbereich

Unverwässertes Ergebnis je Aktie 3,06 3,53 -13,3%Verwässertes Ergebnis je Aktie 2,77 2,48 11,7%Börsenkurs: Höchstwert 42,73 38,98 9,6%Börsenkurs: Tiefstwert 25,69 20,90 22,9%Börsenkurs: Durchschnitt 36,16 27,37 32,1%Börsenkurs: per 31.12. 28,00 38,70 -27,6%Börsenkapitalisierung per 31.12. (in Mio) 1.049 1.048 0,1%Anzahl der Aktien (Mio Stück) 37,45 27,08 38,3%Dividende je Aktie 0,00 0,00

Tabelle 2.3: RHI Börsekennzahlen

Kernkompetenz Feuerfest

Was bedeutet ”feuerfest” eigentlich? Im allgemeinen Sprachgebrauch bezeich-net man solche Erzeugnisse als feuerfest, die bei Temperaturen über 600◦Ceingesetzt werden.

Nach DIN51060 / ISO/R 836: Feuerbeständig < 1.500◦CFeuerfest > 1.500◦CHochfeuerfest > 1.800◦C

Feuerfestprodukte kommen bei allen industriellen Hochtemperaturprozessenzum Einsatz. Sie dienen zum Schutz der Aggregate vor thermischen sowie

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8 KAPITEL 2. DER KONZERN RHI AG

mechanischen und chemischen Angriffen. Durch Temperaturunterschiede vonweit über 1000◦C entstehen massive Thermospannungen, die das Material imWandaufbau eines Aggregates bewältigen muss. Manche haben als Funktio-nalprodukte auch verfahrenstechnisch metallurgische Funktionen.

Wichtig für den Feuerfesthersteller ist, die optimale Mischung aus Rohstoffenfür den jeweiligen Einsatzbereich zu finden. Dabei müssen die Schmelzpunkteder Ausgangsmaterialien weit über denen der zu produzierenden Materiali-en liegen. Als Beispiele sind in Abb. 2.3 die Schmelzpunkte von Eis, Blei,Aluminium, Kupfer und Stahl angeführt und zum Vergleich in Abb. 2.4 dieSchmelzpunkte von reinen Feuerfestoxiden.

Abbildung 2.3: Schmelzpunkte einiger Stoffe

Abbildung 2.4: Schmelzpunkte von reinen Feuerfestoxiden

Pro Jahr werden von RHI 1,4 Mio Tonnen Rohstoff zu feuerfesten Produk-ten und Systemen verarbeitet. 50% der Rohmaterialien kommen dabei aus

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konzerneigenen Lagerstätten in Österreich, Italien und der Türkei. Nebenbasischen und nicht–basischen Rohstoffen werden für die Produktion auchverschiedenste Zusätze und Bindemittel benötigt. Der wichtigste RHI Roh-stoff ist Magnesia.

Ein breites Produktsortiment und eine hohe Vielfalt bieten Lösungen für dieunterschiedlichsten Kundenanforderungen:

• Geformte Produkte: hydraulisch gepresste Steine, schmelzgegossene Blö-cke, isostatisch gepresste Produkte, Fertigbauteile aus Massen.

• Ungeformte Produkte: Reparaturmassen, Baumassen, Gießmassen, Mör-tel.

• Funktionale Produkte: spezielle Erzeugnisse, die zusätzlich verfahrens-technisch–metallurgische Funktionen erfüllen.

Historische Entwicklung des Unternehmens

Abbildung 2.5: RHI Stammbaum

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10 KAPITEL 2. DER KONZERN RHI AG

Die historische Entwicklung des Konzerns ist in Abb. 2.5 als Stammbaum dar-gestellt. Im Folgenden dazu ein Auszug aus dem Jahresfinanzbericht 2007.3

1834 Friedrich Ferdinand Didier gründet die ”Chamottefabrik F.Didier in Podejuch”, den ersten Feuerfestproduzenten inDeutschland;

1881 Carl Spaeter entdeckt in Veitsch eine Magnesitlagerstät-te und gründet 1899 die ”Veitscher Magnesitwerke Actien-Gesellschaft”;

1908 erwirbt Emil Winter die Schürfrechte einer Magnesitlagerstät-te auf der Millstätter Alpe und gründet die ”Austro–AmericanMagnesite Company”, später Radex Austria;

1919 gründet Attilo Franchi - ein Pionier der Eisen- und Stahlin-dustrie in Oberitalien - am Iseo See nahe Brescia (Marone,Italien) einen Bergbaubetieb und errichtet ein Produktions-werk zur Herstellung von Sinterdolomit, die ”Dolomite Fran-chi”;

1959/1960 wird am Standort der international renommierten Montanuni-versität in Leoben, Österreich, das Forschungs- und Entwick-lungsinstitut gegründet, heute Technologiezentrum Leoben;

1987 entsteht aus der amerikanischen General Refractories Co. mit-tels Management–Buyout die Radex Heraklith Industriebetei-ligungs AG. Nach dem erfolgreichen Going Public wird derHandel von Radex–Heraklith–Aktien an der Wiener Börseaufgenommen;

3Siehe: RHI: http://www.rhi-ag.com/internet/de/corpsvc/ir/Downloads_20GB_2BQTR_20_28d_29/RHI_20Konzern_202007,templateId=default,property=Data.pdf, Zu-griff am 23.10.2008

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1993 übernimmt das Unternehmen die Aktienmehrheit der Dolomi-te Franchi. Ebenfalls 1993 fusionieren die beiden traditions-reichen österreichischen Unternehmen Veitscher Magnesitwer-ke Actien–Gesellschaft und Radex Austria AG zur Veitsch–Radex AG, heute Veitsch–Radex GmbH & Co, eine 100%Konzerntochter der RHI;

1995 übernimmt die Radex Heraklith Industriebeteiligungs AG dieAktienmehrheit der Didier–Werke AG und etabliert sich alsgrößter Feuerfestanbieter am Weltmarkt;

1998 wird das Unternehmen in RHI AG umbenannt;

1999 die führende Marktstellung wird durch die Übernahme derAktienmehrheit der US–Gesellschaft Global Industrial Tech-nologies Inc. und der Integration von deren Feuerfestgesell-schaft Harbison–Walker im Jahr 1999 weiter ausgebaut;

2001 wirtschaftliche Probleme in Nordamerika - durch Rezession,US–Stahlkrise und vor allem enorm angestiegene Schadener-satzansprüche für Asbestfälle hervorgerufen - erfordern einradikales Restrukturierungskonzept; vollständige Entkonsoli-dierung sämtlicher US–Beteiligungen mit Jahresende 2001;

2002/2006 vollständige Sanierung des RHI Konzerns sowie klare Stra-tegie Feuerfest, Verkauf aller anderen Geschäftsfelder (Engi-neering und Dämmen), Beteiligung am Feuerfestwerk Clasil(Indien);

2007 Erwerb der renommierten Feuerfestgesellschaften Monofrax(USA) sowie ganzheitliche Übernahme der Dolomite FranchiS.p.A. Erste Schritte zur Finalisierung des US–Chapter 11–Verfahrens durch den Bankruptcy und District Court;

2008 Grundsatzübereinkommen über den Erwerb von zwei FosecoWerken.

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12 KAPITEL 2. DER KONZERN RHI AG

Abbildung 2.6: Marken vereint unter der Dachmarke RHI

Abb. 2.6 zeigt alle Marken, welche sich durch diese Entwicklung unter derDachmarke RHI vereint haben.

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Kapitel 3

Der aktuelle

Bestandsbudgetprozess

Um die Erstellung des TP1–Budgets in den Werken und in der Zentralenachvollziehen zu können, wurde der gesamte Prozess der Budgeterstellungbetrachtet. Also nicht nur die Schritte ”TP1 Werke erstellen” und ”TP1 ko-ordinieren und erstellen”, sondern auch die notwendigen Vorarbeiten und dieAbwicklung bis zum finalen TP1–Budget (siehe Abb. 3.1). Wann welcherSchritt stattfindet und wie lange er dauert, ist aus der Zeitschiene in Abb.3.2 ersichtlich. Die einzelnen Schritte werden im Folgenden beschrieben.

Exkurs: ADONISr

Für die Modellierung des erhobenen Budgetprozesses, wurde das Geschäfts-prozessmanagement–Werkzeug ”ADONIS” verwendet (siehe Abb. 3.1). DasTool wurde für die Erstellung dieser Diplomarbeit von der Abteilung Know-ledge Engineering der Universität Wien zur Verfügung gestellt.

Hier soll nur grob umrissen werden, welche Möglichkeiten dieses Programmbietet.1

1Da hier vorrangig auf die in dieser Arbeit verwendeten Funktionen von ADONISeingegangen wird, siehe für nähere Information http://www.boc-eu.com.

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14 KAPITEL 3. DER AKTUELLE BESTANDSBUDGETPROZESS

Typische Einsatzszenarien von ADONIS sind:2

• Geschäftsprozessmodellierung und -optimierung

• Organisationsmanagement (Organisationsdokumentation, Generierungvon Organigrammen, Stellenbeschreibungen)

• Qualitätsmanagement / ISO 9000

• Internes Kontrollsystem / Risikomanagement / Compliance

• Prozessbasierte Personalbedarfsermittlung

• Prozessbasierte Anwendungsentwicklung

• Einführung Service–orientierter Architekturen (SOA)

• Prozesskostenrechnung

• Prozessbasierte Benchmarking

• Prozessorientierte Anwendungsentwicklung

Mit dem Modelleditor von ADONIS können ablauforientierte Modelle (z.B.Geschäftsprozesse, Verfahren) bzw. strukturorientierte Modelle (z.B. Prozess-landkarten, Aufbauorganisationen) abgebildet werden. Mit der Analysekom-ponente können verschiedene Abfragen und beliebige Auswertungen vorge-nommen werden. Die Auswirkungen von Änderungen in den Geschäftsprozes-sen und der Organisationsstruktur kann mit Simulationen untersucht werden.Weiters gibt es noch die Evaluation mit der die erstellten Modelle und dietatsächlich laufenden Geschäftsprozesse bewertet werden können. Die Ergeb-nisse werden jeweils in grafischer und tabellarischer Form dargestellt.3

Die für den aktuellen Bestandsbudgetprozess verwendeten Modellierungsele-mente sind:

2Vgl. BOC: http://www.boc-at.com/jumpto.jsp?goto=ADONIS&lg=at, Zugriff am06.08.2008.

3Vgl. BOC: http://www.boc-at.com/documents/products/adonis_flyer_ de.pdf, Zu-griff am 06.06.2008.

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Zu den Möglichkeiten ihrer Verwendung im Prozessablauf siehe Abb. 3.1.

Mit dem Symbol ”Prozessstart” bezeichnet man den Beginn eines Geschäfts-prozesses bzw. eines Subprozesses. Mit ”Aktivität” stellt man alle Schritte,aus denen sich der Prozess zusammensetzt, dar. Anstelle einer Aktivität kannauch ein Subprozess treten, in welchem die Aktivität noch einmal auf Unter-schritte aufgegliedert wird.

Bei ”Entscheidung” spaltet sich der Prozess in zwei oder mehrere möglicheWege auf, die mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit durchlaufen werden.Einzelne Wege können später auch wieder in einer Schleife zum Entschei-dungsknoten zurückführen. Das Symbol ”Parallelität” wird verwendet, wennzwei oder mehrere Aktivitäten parallel zueinander ablaufen. Die Parallelitätschließt man mit dem Symbol ”Vereinigung”. ”Ende” bezeichnet das Endeeines Prozesses bzw. eines Subprozesses. Mit ”Nachfolger” werden die auszu-führenden Tätigkeiten in die Reihenfolge ihres Ablaufes gebracht.

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16 KAPITEL 3. DER AKTUELLE BESTANDSBUDGETPROZESS

Abbildung 3.1: Aktueller Bestandsbudgetprozess

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Abbildung 3.2: Zeitschiene

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18 KAPITEL 3. DER AKTUELLE BESTANDSBUDGETPROZESS

3.1 Normbudget

Der erste Schritt für das Zustandekommen des TP1–Budgets, ist die Erstel-lung des Normbudgets (vgl. A.3). Dieses ist dann die Basis für fast alle darauffolgenden Schritte. Verantwortlich dafür ist der Manager Global ProductionPlanning (GOSO), (vgl. Tab. 3.2). Die benötigten Informationen kommenaus dem SAP (Excel Files von Nicht–SAP Werken), dem Collab und derRDW, von GOC, der F&E, aus dem Einkauf, von den SC– und CC–Leitern,von den BUs, vom FCI, dem globalen Marketing und dem globalen Produkt-management.

Bei Erstellung des Normbudgets werden die Mengen für die Betriebsstättenauf Basis Artikel, Sorte, PG und HPG festgelegt. Hierbei kommt es zu ei-ner ersten Version, die bis zur endgültigen Fassung vier oder auch fünf Malüberarbeitet wird, wobei immer wieder neue und aktuelle Informationen ein-fließen.

Es werden die historischen Daten der letzten sechs Monate des laufendenJahres und die rollierende Produktion der letzten 12 Monate analysiert. Fürdie Betrachtung von Highlights, Lowlights und besonderen Ereignissen, wirdvereinzelt auch bis zu drei Jahre zurückgegangen. Die Daten kommen ausdem SAP und sind auf HPG–Ebene je nach Werk aufgeschlüsselt. Besonde-ren Einfluss auf die Festlegung des Normbudgets haben die aktuelle und vorallem die zukünftige Marktsituation bzw. Marktverschiebungen. In diesemZusammenhang werden Faktoren wie zukünftige Verkaufszahlen, der Outputaus dem Mittelfristplan (orientieren sich am aktuellen Stand des Vertriebs-budgets), Schwerpunktstrategien und strategische Entscheidungen von kon-zernpolitischen Themen, wie z.B. das Forcieren eines bestimmten Produktes,berücksichtigt.

Entscheidend bei dieser Mengenzuordnung sind geplante Investitionen, Be-triebsstättenkonzepte, die Transportkosten zum Kunden und die Kostensi-tuation der Werke (welche Herstellkosten in den Werken für die einzelnenProdukte anfallen). Es wird geprüft, ob die Produzierbarkeit und die Pro-duktivität an sich in den Werken gegeben sind. Kam es zu Kapazitätsreduk-

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3.1. NORMBUDGET 19

tionen oder -erhöhungen in den Werken, z.B. durch zusätzliche Aggregate,gab es Technologietransfers oder Produkttransfers, ist eine Verlagerung vonLinien geplant bzw. ist bereits eine durchgeführt worden, kam oder kommt eszu veränderten Materialströmen und Warenströmen, werden Volumina ver-schoben. Dabei ist auf die Substituierbarkeit von Produkten bzw. Werken zuachten. Bei Werksschließungen müssen die bisher dort produzierten Mengenauf andere Werke aufgeteilt werden. Bei neuen Werken kommt das geplanteProduktionsvolumen aus dem Business Plan zum Tragen.

Ausschlaggebend ist natürlich auch die Rohstoffsituation. Zu berücksichti-gende Faktoren sind hier die Qualität der Rohstoffe, die Preisentwicklung unddie Verfügbarkeit der Rohstoffe am Markt. Durch die derzeitige Entwicklungam Beschaffungsmarkt, liegt die Strategie bei einer hundertprozentigen La-gerstättennutzung. D.h. man gibt der Eigenproduktion den Vorzug vor demZukauf. RHI deckt 50% ihres Bedarfes durch konzerneigene Rohstoffe.

Output aus diesem Schritt ist eine festgelegte Produktionsmenge je Werk aufHPG–Ebene. Bei der momentanen Methode und den eingesetzten Mitarbei-tern und deren umfassender Erfahrung in diesem Bereich, hat RHI bei derZuordnung der zu produzierenden Mengen zu den Standorten eine Treffsi-cherheit von 99%. D.h. in 99% der Fälle wird das kostengünstigste Werk fürdie Produktion ausgewählt.

Dann erfolgt eine Abstimmung des Manager Global Production Planning(GOSO) mit dem Head of Production/Technology (GO). Hier wird das Norm-budget diskutiert und Überlegungen zur Ermöglichung einer kostengünstigenSteuerung angestellt. Es werden Vergleiche zum Vorjahr gezogen und fest-gelegt, was beim Vorstand präsentiert wird. Kommt es hier zu einem Com-mitment, erfolgt weiters die Abstimmung zwischen dem Head of Producti-on/Technology (GO) und dem Vorstand. Involviert sind die Vorstände, dieBU–Leiter und das globale Produktmanagement. Ist das Normbudget vomVorstand genehmigt, wird es von GOC an die Werkscontroller weitergegeben.

Mit den Mengen aus dem Normbudget als Input wird in Folge der Artikel-

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20 KAPITEL 3. DER AKTUELLE BESTANDSBUDGETPROZESS

mix errechnet. Je nach Einflussfaktoren werden 5 bis 12 Monate Historiebetrachtet. Der aus diesen Daten ermittelte Mix, wird dann an die neuenNormbudgetmengen angepasst. D.h. er wird im gleichen Verhältnis auf dieneue Gesamttonnage umgelegt. Gibt es noch Veränderungen bei den obenangeführten Faktoren, dann werden diese durch manuelle Korrekturen ange-passt. Das so erstellte Excel File wird dann an die Werkscontroller geschickt,welche noch den Sekundär- und Eigenbedarf auf Artikelebene festlegen müs-sen. Auch sind noch Korrekturen durch die Werke möglich. Durch Anpassungdes Artikelmix können sich im Normbudget noch Veränderungen ergeben(wobei das Mengenverhältnis gleich bleibt).

Durch Veränderungen der Verkaufszahlen, die von den BUs bekannt gegebenwerden, kann es noch einmal zu Korrekturen im Normbudget kommen. Out-put sind ein überarbeitetes Normbudget und ein angepasster Artikelmix.

Die finalen Daten werden von GOC an die Werke und die SCM–Abteilungenübermittelt. Dieser Produktmix und die Gesamttonnage sind die Basis fürdie Kostenkalkulation der Werke und für einige, im Prozess darauf folgenden,Schritte (siehe unten).

3.2 Aktualisierung der Rezepte

Für die Rohstoffauflösung (siehe Kapitel 3.3) ist eine Aktualisierung der Re-zepte notwendig. Zuerst erfolgt eine Analyse der historischen Daten durchden Coordinator Raw Materials Procurement (GOSR). Welche Rezepte inder Vergangenheit in der Produktion verwendet wurden, ist aus einer mo-natlichen Dokumentation ersichtlich.

Dann wird eine Liste mit Rezept- und Verschnittabweichungen erstellt. Siebeinhaltet die Abweichungen zwischen den im Vorjahr budgetierten Alterna-tiven und den tatsächlich verwendeten. Diese Liste wird an GOC versendetund von dieser Abteilung an die Werkscontroller und die Produktentwicklerder F&E weitergeleitet.

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3.3. ROHSTOFFAUFLÖSUNG 21

Die Produktentwickler bekommen anschließend ein Feedback aus den Wer-ken zu dieser Aufstellung. Der Werkscontroller kann bekannt geben, welcheAlternative er für sein Werk vorziehen würde. Weiters prüft die F&E fürRezepte und Verschnitte, die Verfügbarkeit von Rohstoffen und Qualitätenauf dem Markt, die Kosten, die Verfügbarkeit von Bruch, und es erfolgt eineAbstimmung mit den Betriebsstättenkonzepten.

Die Änderungen und die zu budgetierenden Rezeptalternativen werden dannvon F&E an das EQM–Service übermittelt. Von ihnen erfolgt die Anpassungder Rezepte durch das Einstellen der neuen Alternativen ins SAP. Outputaus diesen Schritten sind kalkulationsrelevante, geprüfte, geänderte und neueRezepte für das nächste Jahr.

Schlußendlich wird die Excel Liste dieser Rezepte von FCI in den Co–Planerper Uploadfunktion übernommen.

3.3 Rohstoffauflösung

Durch die Rohstoffauflösung werden die den Werken zugeordneten Mengenaus dem Normbudget, auf die einzelnen Rohstoffe aufgelöst. Sie wird vomCoordinator Raw Materials Procurement (GOSR) durchgeführt. Das ver-wendete Programm ist der Co–Planer, ein eigenes Tool für die Budgetierung,in das die Daten aus allen Abteilungen eingespielt und dort zusammengefasstwerden.

Die nötige Basis sind das Normbudget auf Sortenebene, aktive Rezepte, ak-tuelle Verschnitte (Mischung aus unterschiedlichen Rohstoffen und Körnun-gen) und eine gültige Tabelle von allen Stammsätzen mit Materialnummern,Bewertungen, Standardpreis, gleitender Preis, Zuständigkeiten und Waren-gruppen. Daher wurde die ”Aktualisierung der Rezepte” (siehe Kapitel 3.2),obwohl sie teilweise auch parallel zur Rohstoffauflösung läuft, im Prozess vor-

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22 KAPITEL 3. DER AKTUELLE BESTANDSBUDGETPROZESS

ne und nicht zeitgleich gereiht.

Wie die Abstimmung der Rezepte und der Verschnitte mit der AbteilungF&E, erfolgt auch die Abstimmung mit der Produktion laufend während derRohstoffauflösung. Es werden Budgetvorgaben aus Eigenproduktion und Zu-kauf eingearbeitet. Zu berücksichtigende Faktoren sind ausserdem die Markt-situation (Beschaffung günstiger Rohstoffe), der Bergbau und Projekte wiez.B. die Reparatur eines Tunnelofens. Ergebnis aus dieser Abstimmung, wel-ches wieder in den Co–Planer eingearbeitet wird, sind die Mengen an eigen-produzierten Rohstoffen, die zugekauften Mengen und Angaben von wo siezugekauft werden.

Dann wird vom Coordinator Raw Materials Procurement (GOSR) ein ersterVorschlag an die Werkscontroller und an den Head of Department GOSR ver-sendet. Die Werkscontroller überpüfen diesen auf Detailfragen, wie Zuschlag-stoffe und Bindemittel, und schicken ein Feedback. Kommt keine Rückmel-dung von Werksseite, gilt der Vorschlag automatisch als angenommen. DasFeedback von Werk und Einkauf wird dann noch durch manuelle Korrektu-ren in den Vorschlag eingearbeitet.

Während des gesamten Prozesses der Rohstoffauflösung gibt es laufend Ab-stimmungen zwischen dem Coordinator Raw Materials Procurement (GOSR)und dem Head of Department GOSR und zum Schluss kommt es noch zueiner letzten Besprechung. Ausserdem gibt es eine finale Abstimmung mitder Qualitätsseite (GRR) deren Ergebnisse aktualisiert und in das Tool ein-gebaut werden.

Die endgültige Rohstoffaulösung wird an GOC geschickt, welches dann dieErgebnisse an die Werkscontroller und den Inventory Manger (GOSO) wei-terleitet.

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3.4. FRACHTRATEN 23

3.4 Frachtraten

Bei der Budgetierung der Frachtraten wird ein Satz, der die gesamte Trans-portstrecke für jeden Rohstoff, für jedes Werk und für jede Relation (von RHIbezahlt) beinhaltet, festgelegt. Gemacht wird dies vom Coordinator InboundFreight (GOST) in Abstimmung mit der Abteilung CC Transport/Distribution(GOST) und den zuständigen Verantwortlichen in Übersee.

Zuerst wird eine Analyse der historischen Preise vorgenommen. Es werdendie im Vorjahr budgetierten Preise (Information aus dem Co–Planer) mitden Echtpreisen aus dem SAP verglichen. Diese Liste muss jedes Jahr immerwieder neu zusammengestellt werden.

Um zu sehen, in welche Richtung sich die Preise bewegen werden, ist ei-ne Beobachtung der aktuellen Marktentwicklungen, welche auf die einzelnenRelationen unterschiedlichste Auswirkungen haben können, erforderlich. Z.B.ist die Teuerung bei Seefrachten aus China zurückzuführen auf die Ölpreis-entwicklung des letzten Jahres, was in diesem Ausmaß für das letzte Budgetnicht vorhergesehen werden konnte. Umweltbedingungen, wie die Entwick-lung des Wetters, und somit die Entwicklung des Wasserstandes, haben auchEinfluss auf die Preisgestaltung. Wenig Niederschlag im Winter führt zu ei-nem niedrigen Wasserstand und somit zu einem höheren Transportpreis proTonne. Das Schiff kann durch den geringeren Wasserstand weniger an Tonna-ge aufnehmen. Die Informationen zu diesen Faktoren kommen aus Zeitungen,dem Internet, von Reedereien, Frächtern und Lieferanten.

Es gibt eine laufende Kommunikation zwischen der Abteilung GOST unddem zentralen/regionalen Einkauf. Diese ist eng verknüpft mit der Entschei-dung, welche Transportart verwendet wird. Im Zuge dieser Abstimmung er-hält GOST Information darüber, was frei Werk zugekauft wird und wo mansich um Transporte kümmern muss. Dieser Abgleich erfolgt im Co–Planer (imCo–Planer findet sich ein Mischpreis über alle Transportarten für ein Materialfür eine Relation). Die Entscheidung für die einzelnen Transportarten richtetsich nach dem Seefrachtanteil, der Verfügbarkeit von Schiffen, der Entwick-lung des Frachtraumes, nach dem Volumenaufkommen und Mengenströmen,

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24 KAPITEL 3. DER AKTUELLE BESTANDSBUDGETPROZESS

nach möglichen Alternativrouten (Bahn, LKW), nach der Verfügbarkeit vonEquipment (z.B. Seefrachtcontainer) und nach geplanten Maßnahmen zurReduktion der Frachtkosten (z.B. Umstieg auf die Transsibirische Eisenbahnbei Transporten aus China).

Wo es möglich ist, wird natürlich versucht, in Richtung eines JIT–Prinzipszu arbeiten. Da dies bei Rohstoffen strategischer Art nicht möglich ist, wer-den je nach Einkaufspolitik, Transportart und Equipment auch Einlagerungs-möglichkeiten von Dienstleistern (dazu gibt es eine Liste im SAP) und dieVerfügbarkeit von eigenen Lagerflächen geprüft.

Ausserdem müssen Rahmenverträge mit Lieferanten (im besonderen Min-destbestellmengen), laufende Ausschreibungen und Verhandlungen in denKalkulationen berücksichtigt werden. Wobei es jedoch zu möglichen zukünf-tigen Lieferanten keine Aufzeichnungen gibt. Dies fließt alles durch die Er-fahrung der Einkäufer mit ein.

In Bezug auf die Werk–Werk Transporte und die damit verbundene Auswahlder Dienstleister, der Mengenflüsse und der vereinbarten Preise stimmt sichder Coordinator Inbound Freight (GOST) mit dem FLL–Massen des WerkesBreitenau, der sich dafür verantwortlich zeichnet, ab.

Sind all diese Daten erhoben, erfolgt die Festlegung der Planpreise durch denCoordinator Inbound Freigth (GOST). In den Co–Planer werden Daten zumMaterial, zur Relation, zum Werk, zu Ganz- und Teilladungen, zur Art desLKWs und zur Häufigkeit, mit welcher der Transport auftritt, eingegeben.Die oben genannte Faktoren werden laufend betrachtet und aktualisiert. Fi-naler Schritt ist das Einspielen der Preise ins Budgettool. Der Preis wirdfreigegeben und geht damit direkt in den Einkaufspreis.

Die Budgetierung in Übersee läuft gleich wie die zentrale Budgetierung fürÖsterreich und Deutschland. Sie wird von den Zuständigen an den einzel-nen Standorten, welche von den regionalen Einheiten bestimmt werden (z.B.dezentraler, regionaler Einkauf, Werkslogistik, SC Leiter), durchgeführt. Die

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3.5. ROHSTOFFPREISE 25

Budgetierung und Eingabe der Frachtkosten muss bis mindestens 14 Tage vorAbgabe des Budgets abgeschlossen sein. Die festgelegten Preise werden überdas Tool direkt an den Einkauf übermittelt und gehen somit sofort, ohne Zwi-schenstopp beim Coordinator Inbound Freight (GOST), in den Einkaufspreis.

Die Ergebnisse aus der Transportkostenbudgetierung werden vom Coordina-tor Inbound Freight (GOST) aus dem Co–Planer abgezogen und im Excelaufbereitet. Zum Abschluss gibt es noch eine Abstimmung des CoordinatorInbound Freight (GOST) mit dem Group Manager GOS und dem Head ofDepartment GOSR bei der eventuell noch ein Abgleich stattfinden kann.

3.5 Rohstoffpreise

Zeitgleich mit der Budgetierung der Frachtraten erfolgt die Festsetzung derRohstoffpreise für das nächste Budget. Als erstes werden vom Head of De-partment GOSR die historischen Daten analysiert. Dabei werden die Werteaus dem geplanten Budget mit den IST–Werten des letzten Jahres verglichenund die Abweichungen betrachtet. Die Daten kommen aus den SAP und wer-den im Excel aufbereitet.

Durch laufende Beobachtung des Marktes bezüglich Veränderung der Ein-kaufssituation, der Beschaffungszeiträume, Änderungen bei den Lieferzeiten,der Transportkosten und der politischen Situation ist es möglich, zukünftigePreisänderungen abzuschätzen und in die Planung einfließen zu lassen. Diesist ein Prozessschritt, der eine ausgezeichnete Kenntnis des Marktes und be-sonders viel Erfahrung erfordert.

Die wichtigsten Faktoren nach denen entschieden wird, welche Rohstoffe vonwelchem Lieferanten, wann eingekauft werden, sind:

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26 KAPITEL 3. DER AKTUELLE BESTANDSBUDGETPROZESS

1. die Qualität

2. der Preis und die Marktsituation (Engpässe bei gewissen strategischenRohstoffen)

3. die Logistikkosten (kostengünstige Transporte)

4. der Bestand und das Working Capital

Unabhängig von diesen vier Faktoren muss natürlich immer die Versorgungs-sicherheit gewahrt sein, da ein Stillstand der Produktion, und somit ein Still-stand von sehr kostenintensiven Aggregaten, absolut zu vermeiden ist.

Bis zur endgültigen Preisfestsetzung erfolgen 2–3 Abstimmungen des Coor-dinator Raw Materials Procurement (GOSR) mit dem Head of DepartmentGOSR. Die finalen Preise werden dann von den Mitarbeitern der AbteilungGOSR in das Budgettool eingearbeitet. Danach sind noch Korrekturschleifenmit händischen Preisanpassungen im Co–Planer möglich.

3.6 Herstellkostenkalkulation

Den Ablauf für die Herstellkostenkalkulation entnehmen Sie dem unten ange-führten Auszug aus dem Terminplan für das Produktionskostenbudget 2009.

WAS SAP Plant/Non SAP Plant

WER AN WEN

1. Kalkulationslauf mit neuen Kostenstellen-tarifen

SAP RM/GOC Werkscontroller

Abarbeitung der Fehlerprotokolle SAP RM Werkscontroller/AV2. Finalkalkulationslauf mit neuen Kosten-stellentarifen

SAP RM/GOC Werkscontroller

3. Kalkulationslauf mit neuen Arbeitsplänen(ohne Neuformen)

SAP RM/GOC Werkscontroller

4. Kalkulationslauf mit neuen Stücklisten(Kalkulationsrezepte)

SAP RM/GOC Werkscontroller

5. Kalkulationslauf mit neuen Losgrössen SAP RM/GOC Werkscontroller6. Kalkulationslauf mit neuen Rohstoffprei-sen

SAP RM/GOC Werkscontroller

7. Letzter Kalkulationslauf gesamt (inkl. ak-tualisierter AC–Preise)

SAP RM/GOC Werkscontroller

Analyse Ergebnis Plankalkulation 2009 jeKalkulationsstufe, Vorbereitung Präsentati-on SAP Werke

SAP Werkscontroller GOC

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3.7. TP1–BUDGETIERUNG IN DEN WERKEN 27

Darstellung Standardkosten 2008 zu 2009 je(Haupt-) Produktgruppe, Vorbereitung Prä-sentation NON SAP Werke

Non SAP Werkscontroller GOC

Budgetkonsolidierung - Abstimmung Be-arbeitungskostenbudget, Materialkostenbud-get mit Artikelkalkulation

all GOC GOC

Budget Präsentation (Kostenstellen undKostenträger)

all Werksleiter/Werkscontroller

G / GO

Ermittlung Änderungen HK 2008 –> 2009 jeWerk und (H)PG

all GOC FCI

Budgetierte HK–Abweichungen 2009 inkl.NON Sap Werke

all GOC FCC, Sparten-controller

• Zu 1. und 2.: Veränderungen im Bearbeitungskostenbudget im Vergleichzum Vorjahr.

• Zu 3.: Veränderungen in den Arbeitsplänen.

• Zu 4.: Veränderungen durch die neuen Stücklisten inklusive der neuenRezeptalternativen.

• Zu 5.: Veränderungen mit neuen Losgrößen.

• Zu 6.: Veränderungen durch die neuen Rohstoffpreise.

• Zu 7.: Finaler Kalkulationslauf mit allen Änderungen und den aktuali-sierten AC–Preisen.

3.7 TP1–Budgetierung in den Werken

Resultat aus den Interviews, mit den für die TP1–Budgeterstellung zustän-digen Personen in den Werken, ist: Es gibt in den Werken keine einheitlicheVorgehensweise. Durch unterschiedliche Zuständigkeiten und unterschiedli-che Herangehensweisen an das Thema (historisch gewachsene Prozesse), lau-fen auch die Kalkulationen für das TP1 in den meisten Werken unterschied-lich ab.

Im Anhang A sind als Beispiele die Prozesse der Werke Breitenau (Rohstoff-werk, siehe A.9), Radenthein (Spezialitätenwerk, siehe A.10), Marktredwitz(Werk mit teilweise eingeführtem KANBAN–System, siehe A.11), Hochfilzen(Rohstoffwerk, siehe A.12) und Veitsch (Steinfabrik, siehe A.13) im Detail

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28 KAPITEL 3. DER AKTUELLE BESTANDSBUDGETPROZESS

Abbildung 3.3: Zeitschiene der Budgetierung des TP1 in den Werken in al-phabetischer Reihenfolge

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3.7. TP1–BUDGETIERUNG IN DEN WERKEN 29

Abbildung 3.4: Zeitschiene der Budgetierung des TP1 in den Werken nachFertigstellungszeitpunkten

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30 KAPITEL 3. DER AKTUELLE BESTANDSBUDGETPROZESS

angeführt. Für den zeitlichen Rahmen der TP1–Budgetierung siehe Abb. 3.3und Abb. 3.4. Bei Werken, die nicht untersucht wurden, ist auf Basis derDauer in den anderen Werken, eine Prozesslänge von zwei Wochen angenom-men worden. Die eingetragenen Daten sind die Termine zu denen die Werkeihre Zahlen dem Inventory Manager (GOSO) abgeben und sie mit ihm dis-kutieren.

3.7.1 Werk Breitenau

Im Werk Breitenau erfolgt zuerst eine Abstimmung bezüglich der Rahmen-bedingungen zwischen dem GIM–Member (= hier der FertigungslinienleiterMassen), dem Controlling und der Werksleitung. Betrachtet werden die Ge-gebenheiten des Bergbaus und die Ressourcen des Werkes (Auslastung derAnlagen, Engpassaggregate, strategische ERSA). Wie bereits im Zusammen-hang mit dem Normbudget erwähnt, liegt die momentane Strategie im Berg-bau bei einer 100%–igen Lagerstättennutzung. Erst wird abgebaut und dannwird, je nach Qualität des Rohstoffes, nach Verwendungsmöglichkeiten dafürgesucht.

Nach dieser ersten Abstimmung erfolgt die Analyse der historischen Datendurch das GIMM (=FLL). Es werden die Zahlen der letzten sechs Mona-te (teilweise der letzten 12 Monate) dazu herangezogen. Die Informationenzu den betrachteten Beständen und Verbräuchen dieses Zeitraumes, kom-men aus dem SAP. Basis sind ausserdem die Mengen aus dem Normbudget,die Rohstoffauflösung, der Produktmix und aktuelle Stücklistenauflösungen.Informationen bezüglich Investitionen für neue Aggregate oder Kapazitäts-reduktionen kommen vom Manager Global Production Planning (GOSO).Informationen zu Kapazitätsrestriktionen und Anlageneffektivität kommenvon den zuständigen Fertigungslinienleitern.

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3.7. TP1–BUDGETIERUNG IN DEN WERKEN 31

Analyse der Bestandsgruppen

WIA ungeformt:

In die Bestandsgruppe ”WIA ungeformt” fallen die Fertigungslinien Sin-ter, Bergbau und Massen. Basis für die Kalkulation sind das Norm-budget und die Rohstoffauflösung. Die Fertigungslinie Sinter bekommtdas Budget für das eigene Werk und die Produktionsmengen für dieSchwesterwerke Veitsch, Radenthein, Trieben und Hochfilzen. Aus demMaterialmix ergibt sich der Sortenmix und daraus der Sintermix. DieBerechungen erfolgen auf Sintergruppenebene. Der FLL Bergbau be-kommt das Sinterbudget vom FLL Sinter als Basis für seine Berech-nungen. Mit Geologen und Markscheider berechnet er, je nach Qualitätdes Rohstoffs, die abzubauende Menge an Rohmagnesit. Die Mengen anMassen werden durch eine Auswertung der historischen Daten aus demSAP ermittelt. Die fertig zusammengestellten Daten zum Sinterbudget,den Massen und dem Rohsteinbudget (jeweils der Jahresbedarf) werdenvon den Fertigungslinienleitern an den Controller übermittelt.

ERSA:

Bei den ERSA macht der RSC–T Bereichsleiter gemeinsam mit demControlling eine Auswertung der UHK für die gängigen Materialien.Strategische ERSA werden gesondert analysiert. Bei ihnen werden be-sonders die Lebensdauer und die Wiederbeschaffungszeiten betrachtet.Auf dieser Basis und auf Basis der Informationen betreffend neuer Ag-gregate, wird die Bestandshöhe für das nächste Jahr festgesetzt. Be-trachtung und Berechnung erfolgen auf Materialebene.

HIBE:

Für die HIBE wird vom Controller, in Abstimmung mit dem Einkaufund der MAWI, eine Auswertung der historischen SAP Daten vorge-nommen. Es werden nur die absoluten Werte auf High–Level betrachtet.

Verpackungsmaterial:

Auch für das Verpackungsmaterial erfolgt eine Auswertung historischer

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32 KAPITEL 3. DER AKTUELLE BESTANDSBUDGETPROZESS

Daten durch das GIMM (=FLL Massen). Durch eine Auflösung überdie aktuellen Stücklisten kommt man auf die neuen Mengen für denneuen Produktmix (SAP Abfrage ZCF8). Da es Rahmenverträge mitbestimmten Lieferanten gibt, sind die Wiederbeschaffungszeiten sehrkonstant. Die Betrachtung wird auf Materialebene angestellt.

Produktionsmaterialien:

Der Bestand an Produktionsmaterialien wird auch über eine Auswer-tung historischer SAP Daten ermittelt. Basis für die neuen Mengensind wieder die Mengen aus dem Normbudget. Die Analyse erfolgt aufMaterialebene durch das GIMM (=FLL Massen) und den FLL Sinter.

Fertigware:

Auch hier werden die historischen Daten auf die neuen Mengen aus demNormbudget (Auftragsänderungen) umgelegt. Die Kalkulation wird aufHPG–Ebene vom Controller und vom GIMM (=FLL Massen) vorge-nommen.

Die Ergebnisse aus diesen Berechungen sind die absoluten Werte je Bestands-gruppe. Die Daten werden vom Controller und vom GIMM in einem ExcelSheet zusammengeführt. Neben den laufenden Abstimmungen während desgesamten Prozesses, gibt es nach dem Prozess noch eine finale Abstimmungmit den Fertigunglinienleitern, dem GIMM, dem Controlling, dem RSC–TLeiter, dem RSC–Q Bereichsleiter und dem Werksleiter. Es werden die er-mittelten Werte noch einmal in einer Feedbackrunde durchbesprochen undman trifft eine gemeinsame Entscheidung betreffend aller Bestandsgruppenauf STG–Ebene. Zum Schluss wird das Budget vom Werksleiter freigegeben.

Mit diesem Vorschlag des Werkes zum TP1 gehen dann das GIMM (=FLLMassen), der Controller und der Werksleiter in die Besprechung mit dem In-ventory Manager (GOSO). Es werden die ermittelten Werte (absolute Werteund UHK) diskutiert und das Budget für das nächste Jahr in absoluten Zah-len festgelegt.

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3.7. TP1–BUDGETIERUNG IN DEN WERKEN 33

3.7.2 Werk Radenthein

Start für den TP1–Budgetprozess im Werk Radenthein ist eine Besprechungdes Controllers mit dem GIM–Member (=FLL). Es werden alle einzelnenSegmente aktuell behandelt. Ausserdem werden die Schwerpunkte für dasneue Jahr festgelegt. Man analysiert jene Rahmenbedingungen, durch dieman auf die aktuellen Werte gekommen ist und diejenigen, die für das neueBudget ausschlaggebend sein werden. Es werden die Tonnagen der Vergan-genheit und die neuen Normbudgetmengen als Ausgangssituation für dasnächste Jahr betrachtet. Für die Analyse der Bestandshistorie und der Ver-bräuche wird auf 12 Monate zurückgegangen (teilweise bis zu zwei Jahre).Einmaleffekte und Ausreißer werden speziell hervorgehoben. Unter die, in die-sem Zusammenhang zu berücksichtigenden, Rahmenbedingungen fallen auchProduktionsfaktoren wie das Volumen des jeweiligen Jahres, die Produk-tionsabläufe, die Durchlaufzeiten, der Produktmix, Kampagnenfahrweisen,Herstellkosten, neue Produktlinien, Schichtmodelle und Kapazitäten von Ar-beitplätzen. Weiters werden die Themen Saisonalitäten, Marketinglager undProjekte, wie z.B. das Hochregallager oder geplante Reparaturen, diskutiert.

Im Rahmen dieser Besprechung zwischen GIMM (=FLL) und Controllingwerden die Werte der einzelnen Bestandsgruppen betrachtet und ein ersterEntwurf für das nächste Jahr ausgearbeitet.

Analyse der Bestandsgruppen

WIA geformt, Fertigfabrikate, Vorproduktion:

Die Analyse dieser Bestandsgruppen erfolgt auf Arbeitsplatzebene undbei ”WIA geformt” im Bedarfsfall sogar pro Aggregat. Der Bedarf anEigenmaterialien und Fremdmaterialien für die zu produzierenden Men-gen an Steinen, Kauster, Spinell und Schmelzprodukten wird durch dieRohstoffgruppe, den Coordinator Raw Materials Procurement (GOSR),festgesetzt. Die Vorproduktion wird auf Basis der neuen Mengen be-stimmt (Ausreißer werden diskutiert). Diese wird in Euro bewertetund mit den durchschnittlichen Kosten pro Tonne, unter Berücksich-

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34 KAPITEL 3. DER AKTUELLE BESTANDSBUDGETPROZESS

tigung eines eventuell neuen Produktmixes und neuer Linien, budge-tiert. Die Festlegung des Mix erfolgt durch eine Analyse der gebrann-ten/ungebrannten Produkte, der Bauteile (Unterschiede in den Her-stellkosten) und des Rohmaterials gemischt/gepresst. Durch Auswer-tungen aus dem FPS und der BDE ist es möglich festzustellen, wound in welcher Menge WIA in der Fertigung liegt. Je weiter die WIAim Produktionsprozess ist, desto höher ist ihr Wert anzusetzen. Un-terschiedliche Stationen sind z.B. bei den Pressen, vor oder nach demTunnelofen, bei der Nachbearbeitung oder auf der Verpackungsstrasse.Bei Rohstoffen, Chromerz und Zuschlagstoffen (strategische Materiali-en) wird die Historie des laufenden Jahres betrachtet.

WIA ungeformt:

Bei ”WIA ungeformt” werden die einzelnen Produktionsprogramme aufHigh–Level analysiert. Die Daten kommen aus dem SAP und werden imExcel aufbereitet. Die Mengen, welche an Rohmagnesit aus dem Berg-bau benötigt werden, werden von den benötigten Mengen an Kausterabgeleitet. Grob kalkuliert, braucht man für die Produktion einer Ton-ne Kauster zwei Tonnen Rohmagnesit. Die erforderlichen Mengen anKauster kommen aus dem Normbudget. Es wird der durchschnittli-che Lagerbestand festgelegt. Die Daten zum Schmelz kommen aus derRohstoffauflösung. Es werden vor allem die Lagersituation und strate-gische Lager analysiert. Auch für Spinell kommen die Daten aus derRohstoffauflösung. Hier wird, in Absprache mit dem Coordinator RawMaterials Procurement (GOSR), die Menge für den Verkauf an Drittefestgelegt. Die restlichen Mengen gehen an den Lohnbearbeiter. Somitist fast kein Bestand an Spinell vorhanden. Die Betrachtung erfolgt nurauf High–Level. Bei den Körnungen bzw. Mehlen wird nur eine Aus-wertung der historischen Daten für die Bestimmung des Bestandes desnächsten Jahres herangezogen.

ERSA:

Für die Festlegung der ERSA wird eine Liste aus dem SAP abgezogen.Es werden die Ersatzteile für automatisierte Anlagen, wie Setzroboterund Hochregallager, überprüft. Auslaufende Ersatzteile werden herausgerechnet. Zusätzlich werden ERSA für neue Aggregate eingerechnet.

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3.7. TP1–BUDGETIERUNG IN DEN WERKEN 35

Die Durchsicht erfolgt auf Artikelebene nach Wert, d.h. ERSA, vondenen ein einzelnes Teil einen sehr hohen Bestandswert hat, oder sol-che von denen eine so große Menge auf Lager liegt, dass sich dadurchwiederum ein hoher Bestandswert ergibt.

HIBE:

Für die HIBE wird eine Liste der UHK aus dem SAP abgezogen. Aus-serdem gibt es eine eigene Slow–Mover Liste, welche hier herangezogenwird. Die Durchsicht erfolgt auf Artikelebene nach Wert.

Verpackungsmaterial:

Hier wird nur der durchschnittliche Bestand an Verpackungsmateri-al aus der Historie herangenommen. Ausreißer aus der Vergangenheitwerden raus gerechnet und neue Verpackungsarten werden zusätzlichkalkuliert. Es wird auf Artikelebene nach Wert analysiert.

Bruch:

Es werden die Mengen aus der Historie auf den neuen Produktmixumgelegt. Wie mit dem Wirtschaftsprüfer vereinbart, wird der Bruchmit dem Marktwert des jeweiligen Bruches bewertet. Ist kein Marktwertvorhanden, dann wird er mit dem Wert des Rohstoffes, welchen derBruch ersetzt, bewertet. Die Analyse erfolgt nach Bruchgruppen (Sichtauf Artikelebene nach Wert).

Steht dieser erste Entwurf für das TP1–Budget, wird noch der Ablauf derBudgetierung im Werk, wer bearbeitet welches Segment und die Datenquel-len, festgelegt. Termine für weitere Besprechungen werden festgesetzt.

Beim nächsten Meeting mit dem GIMM, dem Controller und den Fertigungs-linienleitern Bergbau und Rohstoffe wird das letzte Budget diskutiert. Fra-gen, wie ”Wie waren die IST Mengen und wie sah es mit der Erfüllung desBudgets in den einzelnen Segmenten aus?” und ”Wie sehen der Mix unddie Tonnage nächstes Jahr aus und welche Bewegungen wären für das neueBudget sinnvoll?”, werden besprochen. Weiters werden die Ergebnisse ausder Besprechung des GIMM mit dem Controller zu den einzelnen Bestands-

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36 KAPITEL 3. DER AKTUELLE BESTANDSBUDGETPROZESS

gruppen in Werksverantwortung diskutiert. Die Daten werden an die FLLweitergegeben. Diese haben dann Zeit, sich die Unterlagen zu ihrem Verant-wortungsbereich genauer anzusehen und Ideen dazu zu sammeln. In einerweiteren Besprechung werden diese Ideen diskutiert und Änderungsvorschlä-ge eingearbeitet. Ergebnis sind festgelegte Budgetmengen für die einzelnenSegmente.

Steht das Budget für das nächste Jahr fest, werden die Daten vom Controllerzusammengefasst. Er zieht die Vergangenheitswerte und die laufenden Wer-te aus dem SAP ab (Abfragen ZMXNUV1 und ZMTP), fügt diese mit denDaten für das neue Budget zusammen und füllt das Master Excel Sheet desInventory Managers (GOSO) aus. Dieser Budgetvorschlag wird dann demWerksleiter vorgelegt. Der Controller bespricht mit ihm noch einmal die er-mittelten Werte und den Anspannungsgrad. Etwaige Änderungsvorschlägevon Seiten des Werksleiters werden noch eingearbeitet. Das Budget wirdvom Werksleiter unterzeichnet.

Schlussendlich kommt es dann zur Besprechung mit dem Inventory Manager(GOSO). Die Ergebnisse aus den Berechnungen des Werkes und die Vorgabender Zentrale werden diskutiert. Einigt man sich, steht das neue Budget fest.Andernfalls kann es eventuell noch einmal zu einer Überarbeitung durch dasWerk und zu einem weiteren Gespräch mit dem Inventory Manager (GOSO)kommen.

3.7.3 Werk Marktredwitz

Als Vorbereitung auf die TP1–Budgetierung wird zuerst vom Controllingdas neue Normbudget in Bezug auf die Mengenverteilung auf die Produkt-gruppen analysiert. Für den Bestandsbudgetprozess an sich, bedarf es kei-ner speziellen Aufbereitung von Daten. Durch eine laufend geführte AccessDatenbank sind immer alle benötigten Informationen am aktuellsten Stand(wöchentliche Bestandshöhen der Materialarten, Durchlaufzeiten der PG undder einzelnen Formate).

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3.7. TP1–BUDGETIERUNG IN DEN WERKEN 37

In einer Besprechung zwischen Controlling (Controller = GIMM), MAWI undFeinplanern werden die Faktoren Herstellkosten pro Tonne und Einkaufsprei-se für Rohstoffe und Bleche abgestimmt. Aber auch hier gibt es immer lau-fende Absprachen zwischen den Abteilungen. Weiters wird in diesem Meetingder Einfluss des neuen Normbudgets auf die einzelnen Produktgruppen be-sprochen. Es erfolgt eine Analyse der Bestände der letzten 12 Monate aus denBestandsreports. Betrachtet werden die Entwicklungen der UHK und die all-gemeine Bestandsentwicklung in den einzelnen Produktgruppen (Standardli-nie, Ausnahmelinie, strategische Rohstoffe, nicht strategische Rohstoffe). In-formationen zu auftragsgebundener und nicht auftragsgebundener Fertigungwerden auch aus den NUV–Reports bezogen (SAP–Abfrage ZMXNUV1).Es werden Brennkampagnen und Kapazitätsrestriktionen thematisiert sowieIdeen zur Reduktion der Durchlaufzeiten und zur Optimierung von Setzwei-sen und Losgrößen diskutiert. Ausserdem werden die Entwicklung des Auf-tragsstandes, die Auslastung, Einmalbedingungen und Standardbedingungenbesprochen. Auch werden Schwerpunkte auf wertmäßig große Faktoren ge-setzt. Bestandsgruppen wie HIBE und ERSA, welche von einem vernünfti-gen Fluss begleitet sind, können quasi außer Acht gelassen werden. Speziellberücksichtigt werden Aufträge, die eine geglättete Fertigung oder Spitzenverursachen.

Die Analyse der Bestandsgruppen wird vom Controller durchgeführt.

Rohstoffe:

Auf Grund der Steuerung durch ein KANBAN–System unterliegt derGroßteil der Rohstoffe einem sehr regelmäßigen Umschlag. Einzig Zir-kon ist hier strategisch gesteuert. Für die Budgetierung bekommt derController noch zusätzlich Informationen über die Preisentwicklungenund die strategischen Rohstoffe von der MAWI. Zuerst werden diedurchschnittlichen Bestände und die Verbräuche je Rohstoff aus 12Monaten Historie betrachtet. Wichtig sind hier auch die Lieferzeitender Lieferanten (speziell bei SIC = Siliciumcarbonat; Rahmenverträ-ge) und die Sicherheitsbestände (Zirkon: Berücksichtigung vom Bestell-rhythmus). Bei kritischen Materialien erfolgt die Berechnung der Roh-stoffe nach Lagerkapazität. Der Rest wird nach der Historie berechnet.

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38 KAPITEL 3. DER AKTUELLE BESTANDSBUDGETPROZESS

Einmaleffekte werden rein bzw. raus gerechnet. Dann wird noch einPreisaufschlag für das nächste Jahr dazugegeben (heuer bis zu 30%!).Budgetiert wird auf Materialnummernebene.

WIA:

Bei der WIA werden die Fertigungslinien Keramik und Nachbearbei-tung wie auch die Endkonfektionierung auf ihre Historie, auf die Durch-laufzeit (4 Wochen), die UHK sowie auf Einmaleffekte untersucht. DieBerechnung läuft für alle auf Produktgruppenebene.

Hier ein Beispiel für die einfache Berechnung für die PG FSPC (Gra-sanitlinie):

100 Tonnen Durchsatz/Woche × 4 Wochen = 400 Tonnen/Monat400 Tonnen/Monat × Herstellkosten = e 1 Mio/Monat

ERSA:

Die Budgetierung der ERSA erfolgt in Absprache mit der Instandhal-tung und dem Anlagentechniker (RSC–T). Hier darf die Marke vone 900.000 Euro nicht überschritten werden. Auf ihre Aktualität hinwerden die ERSA laufend geprüft. Dies geschieht einmal jährlich biseinmal alle zwei Jahre. Sie werden nach Wert gefiltert, nach kritischenMaterialien durchsucht und auf Wiederbeschaffungszeiten kontrolliert.Auch Abwertungen werden laufend vorgenommen. Für den Budgetpro-zess an sich wird kein großer Aufwand mehr betrieben. Budgetiert wirdauf Materialebene.

HIBE:

Für die Budgetierung der HIBE bekommt der Controller Auswertungenvom Formenbau und vom Werkseinkauf. Weiters kontrolliert er die Ent-wicklungen der Historie. Abwertungen werden laufend durchgeführt.Budgetiert wird auf Materialebene.

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3.7. TP1–BUDGETIERUNG IN DEN WERKEN 39

Verpackungsmaterial:

Hier besteht keine Notwendigkeit zur Budgetierung, da mit Warenein-gang immer sofort ein Warenausgang gebucht wird (KANBAN gesteu-ert).

Bruch:

Es wird kontrolliert, was in der Historie an Bruch angefallen ist und wasverbraucht wurde. Das Niveau ist konstant auf e 450.000. Budgetiertwird auch hier auf Materialebene.

HALB:

HALB sind vorgemischte Massen und alle Artikel, die ins Zwischenlagergehen. Auch sie werden durch ein KANBAN–System gesteuert. Ana-lysiert wird wieder über die Auswertung der Historie unter Beachtungvon Einmaleffekten auf PG–Ebene. Die Berechnung erfolgt über dendurchschnittlichen Bestand pro Woche mal den Herstellkosten je PG.Mit einem Wert von e 800.000 machen sie ein Drittel der WIA aus.

Produktionsmaterialien:

Für die Budgetierung der Produktionsmaterialien spricht sich der Con-troller mit der MAWI ab. Die Berechnung entspricht derjenigen derRohstoffe (Bleche) und wird auf Materialebene vorgenommen.

Fertigware:

Die Fertigware wird in Absprache mit dem FLL budgetiert. Kontrol-liert wird der Warenzugang vor Liefertermin, die Überproduktion unddie Vorproduktion. Ermittelt wird dies über die Durchlaufzeit. Zur In-ventur wird regelmäßig abgewertet. Die Berechnung erfolgt über diedurchschnittliche Liegezeit mal den durchschnittlichen Herstellkostenpro Tonne (auf Materialebene).

Hat der Controller seine Werte zu den einzelnen Bestandsgruppen ermit-telt, werden diese mit dem Werksleiter und dem FLL diskutiert. Nach einergemeinsamen Entscheidung wird das TP1–Budget vom Werksleiter unter-zeichnet.

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40 KAPITEL 3. DER AKTUELLE BESTANDSBUDGETPROZESS

Abbildung 3.5: Das KANBAN–Regelkreissystem [11], S.313

Mit diesem Vorschlag des Werkes zum TP1 geht der Controller (=GIMM) indas Meeting mit dem Inventory Manager (GOSO). Die einzelnen Segmentewerden besprochen und mit den Zielvorgaben der Zentrale abgestimmt.

Exkurs: KANBAN

Da im Werk Marktredwitz die Disposition der Rohstoffe und Verpackungs-materialien durch ein KANBAN–System gesteuert wird, soll dieses hier kurzbeschrieben werden.

KANBAN (zu dt. Karte, Schild) wurde im Jahr 1945 vom Japaner TaiichiOhno für das Unternehmen Toyota eingeführt. Grund war unter anderemdie, durch die räumliche Beschränkung der japanischen Inseln, sehr kosten-intensive Lagerung von Rohstoffen und Zwischenprodukten. Das KANBAN–Verfahren wurde im gesamten Toyota–Konzern umgesetzt und in den 1970erJahren auch in Deutschland und den USA übernommen.

Es ist ein Verfahren der Produktionsablaufplanung und -steuerung nach demPull–Prinzip, angelehnt an die Lean Production und Just–in–Time (im Ge-gensatz zum klassischen Produktionssystem bei dem üblicherweise das Push–Prinzip vorherrschend ist). Ziel ist eine Verringerung der Kapitalbindungdurch das Minimieren von notwendigen Zwischen- und Endlagern. Ermög-licht wird dies durch ein System von selbssteuernden Regelkreisen zwischen

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3.7. TP1–BUDGETIERUNG IN DEN WERKEN 41

den Fertigungsstufen (siehe Abb. 3.5). Der zur Fertigung freigegebene Auf-trag wird als erstes in die Endmontage gegeben. Das Produkt wird dort mitMaterialien und Rohstoffen aus einem Zwischenlager gefertigt. Bei Unter-schreitung eines zuvor festgesetzten Meldebestandes (Mindestbestand), wer-den die Materialien durch das Signal der KANBAN–Karte bei den in derProduktion vorgelagerten Stufen nachbestellt. Diese handeln wiederum nachdem gleichen Prinzip (vgl. [6], S.66). Wurde durch die KANBAN–Karte dasSignal zum Wiederauffüllen gegeben, wird ein weiterer KANBAN–Behälter,der eine zuvor festgelegte Losgröße aufnehmen kann, nachgeliefert. (vgl. [2],S.21) Auf diese Art und Weise ist es möglich, die Zwischenlager auf einemkonstanten Niveau zu halten und den Aufbau unnotwendiger Puffer zu ver-meiden.4

Voraussetzungen für die Anwendbarkeit eines KANBAN–Systems (vgl. [9],S.342 ff):

• Harmonisierung des Produktionsprogrammes

• Materialflussorientierte Werkstattorganisation

• Hohe Verfügbarkeit und geringe Umrüstzeiten der Betriebseinrichtun-gen

• Niedrige Ausschussraten

• Hohe Motivation und Qualifikation der Mitarbeiter

Im Werk Marktredwitz stellt eine KANBAN–Karte eine Lagereinheit dar(z.B. Palette). Wird eine Palette aus dem Lager genommen und in die Pro-duktion gebracht, wird die Steckkarte in den Behälter zu den bereits nachzu-bestellenden Mengen gegeben. Wird der definierte Mindestbestand (Sicher-heitsbestand) erreicht, wird eine Anzahl an Paletten nachbestellt, welche derAnzahl an Steckkarten in dem Behälter entspricht (siehe Abb. 3.6).

In Abb. 3.6 ist links oben eine dieser KANBAN–Karten abgebildet. Die Rei-hen an Paletten im Lager (rechts im Bild) entsprechen den vertikalen Reihen

4Für weitere Informationen zum KANBAN–System siehe [2], [6], [11], [9], [8], [4], [5].

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42 KAPITEL 3. DER AKTUELLE BESTANDSBUDGETPROZESS

Abbildung 3.6: Die KANBAN–Tafeln und das Lager in Marktredwitz (Fotos:RHI Didier–Werke AG, Marktredwitz).

Abbildung 3.7: KANBAN–Prinzip Werk Marktredwitz–Zulieferer (Abb: RHIDidier–Werke AG, Marktredwitz).

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3.7. TP1–BUDGETIERUNG IN DEN WERKEN 43

auf dem Order Board (unten links: Order Board für Verpackungsmaterial;oben mitte: Order Board für Rohstoffe). Das Prinzip des KANBAN–Systemsim Werk Marktredwitz ist aus Abb. 3.7 ersichtlich.

3.7.4 Werk Hochfilzen

Im Werk Hochfilzen erfolgt die Kalkulation der einzelnen Segmente durchden Controller und das GIMM (=FLL) in Rücksprache mit den zuständi-gen Abteilungen. Basis für die Berechnungen sind das Normbudget und dieRohstoffauflösung.

Analyse der Bestandsgruppen

Rohstoffe, WIA ungeformt (Sinter), Bruch:

Aufbauend auf den Mengen aus dem Normbudget und den Daten ausden NUV–Reports (Collab oder SAP Abfrage ZMTP) plant der Con-troller die Mengen an benötigtem Fremdsinter (zugekaufter Sinter).Dann werden vom GIMM (gemeinsam mit den Fertigungslinienleitern)die Durchschnittsbestände an Rohmagnesit, Eigensinter, Fremdsinterund Türksinter berechnet. Dadurch, dass nur im Sommer im Bergbaugearbeitet werden kann, erreicht der Bestand sein Minimum im Früh-jahr und sein Maximum im Herbst. Budgetiert wird aber ein Jahres-wert, welcher in Form eines Durchschnitts auf die einzelnen Monateruntergebrochen wird. D.h. es gibt keine genaue Budgetierung auf mo-natlicher Basis (analog in allen anderen untersuchten Werken). Bei Ein-maleffekten, wie z.B. ein geplanter Stillstand des Rotierofens, wird dervor dem Stillstand aufzubauende Bestand zusätzlich budgetiert. Die Be-wertung der Bestände mit den zukünftigen Herstellkosten erfolgt durchden Controller und das GIMM (=FLL).

ERSA:

Für die Kalkulation der ERSA spricht sich das GIMM mit dem RSC–T(Elektrik, Mechanik) ab. Gemeinsam mit ihnen werden aktuelle Listenausgearbeitet. Veränderungen wie Investitionen und neue ERSA sowie

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44 KAPITEL 3. DER AKTUELLE BESTANDSBUDGETPROZESS

alte ERSA werden hier gesondert auf Materialebene analysiert und be-rücksichtigt. Diese Listen werden aber auch laufend durch das RSC–Taktualisiert. Es wird die Historie des laufenden Jahres betrachtet undder Durchschnittsbestand errechnet. Dieser Durchschnittsbestand wirdmit dem Standardpreis bewertet.

HIBE:

Bei den HIBE werden vom GIMM (=FLL) und vom Controller aus derHistorie des laufenden Jahres (SAP) die neuen Durchschnittsbeständekalkuliert (nur auf High–Level). Vom Einkauf kommt die Informationzu den Preissteigerungen und zu den zu budgetierenden Preisen. Mitdiesen erfolgt die neue Bestandsbewertung durch das GIMM (=FLL).

Verpackungsmaterial:

Auch beim Verpackungsmaterial wird durch das GIMM (=FLL) aufHigh–Level budgetiert. Es wird der Durchschnitt aus der Historie mitdem zukünftigen Preis bewertet. Dies ist wieder eine informelle Infor-mation vom Einkauf, da es zu diesem Zeitpunkt noch keine budgetiertenPreise gibt.

HALB:

HALB ist hier nur gekörnter Rohstoff aus dem Schwesterwerk oderHALB für Duisburg. Sie werden nicht budgetiert, da es bei Bestellungeine Verschiebung zu WIA gibt.

Produktionsmaterialien:

Die Kalkulation erfolgt durch das GIMM (=FLL) über den Durch-schnittsbestand der Historie des laufenden Jahres auf Materialebene.Bewertet wird wieder mit dem zukünftigen Preis (Information vom Ein-kauf).

Fertigware:

Bei den FERU wird mit dem Durchschnittsbestand des laufenden Jah-res budgetiert. Es kann aber zu Veränderungen durch Verschiebungenzur WIA kommen. Unter Berücksichtigung von Preissteigerungen wird

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3.7. TP1–BUDGETIERUNG IN DEN WERKEN 45

der Bestand neu bewertet. Unter den FERG finden sich nur Steine alsErsatzteile für die Reparatur des Tunnelofens. Es sind dauerhaft Steineim Wert von e 200.000 auf Lager.

Ergebnis aus diesen Kalkulationen ist der Vorschlag des Werkes zum TP1–Bestand des nächsten Jahres. Dieser wird in einer Besprechung des GIMMmit dem Controller, dem Werksleiter und den Fertigungslinienleiter disku-tiert, eventuell noch einmal angepasst und vom Werksleiter abgesegnet.

Im Meeting des Inventory Managers (GOSO) mit dem GIMM (=FLL) wer-den die Ergebnisse der einzelnen Statistikgruppen erläutert, auf ihren An-spannungsgrad analysiert und mit den zentralen Zielen abgestimmt. Outputist ein Committment zum gemeinsamen TP1–Bestandsziel für das nächsteJahr.

3.7.5 Werk Veitsch

Im Werk Veitsch wird im ersten Schritt ein Budgetvorschlag vom Controller(=GIMM) vorbereitet. Die ermittelten Werte zu den einzelnen Bestands-gruppen werden mit den neuen Preisen, soweit diese bereits vorhanden sind,bewertet.

Analyse der Bestandsgruppen

Rohstoffe:

Die Daten zu den Beständen der Rohstoffe kommen aus dem SAP (Ab-frage ZMTP). Die Informationen zu den kritischen Materialien kommenvom Coordinator Raw Materials Procurement (GOSR). Abweichungenund Ausreißer werden auf Materialebene betrachtet. Budgetiert wirdfür das gesamte Segment auf High–Level.

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46 KAPITEL 3. DER AKTUELLE BESTANDSBUDGETPROZESS

WIA:

Bei der ”Ware in Arbeit” wird der Durchschnitt der letzten sechs Mona-te für die Festsetzung des neuen Bestandes herangezogen (SAP AbfrageZCWIPLOG). Dies betrifft die ROHK wie z.B. den Z–Sinter (spezielleSorte). Ausreißer werden rausgerechnet.

ERSA:

Zu den ERSA bekommt der Controller (=GIMM) die Informationenvon der Technik und von den Fertigunglinienleitern. Der Techniker in-formiert ihn über neue Anlagen und über die strategischen ERSA (dahier eine Errechnung des Bestandes direkt über den Verbrauch nichtmöglich ist). Bezüglich neuer Ersatzteile teilt der FLL mit, welche An-lagen zum Produzieren benötigt werden und wie lange bestimmte Ag-gregate stehen können, ohne einen längeren Ausfall der Produktion zuverursachen.

HIBE:

Für die HIBE wird durch den Controller und den Kostenstellenverant-wortlichen der durchschnittliche Verbrauch der letzten sechs Monateberechnet. Laut der Budgetvorgabe des GOC und des Einkaufs wirdeine Preiserhöhung von 6% aufgeschlagen. Die Berechnung erfolgt aufKostenstellenebene.

Verpackungsmaterial:

Für das Verpackungsmaterial wird die Historie der letzten sechs Monatefür die Berechnung herangezogen. Ausreißer werden raus gerechnet (aufArtikelebene) und neue Packmittel eingeplant. Berücksichtigt wird auchdas gemeinsame Lager mit dem Werk Breitenau in Mixnitz. Für dasnächste Jahr wird auf Segmentebene ein Durchschnitt errechnet.

Bruch:

Auch beim Bruch wird der Durchschnitt der letzten sechs Monate ge-nommen. Highlights, wie z.B. Rohstoffversuche oder schlechtes Materi-al, werden rein bzw. raus gerechnet.

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3.7. TP1–BUDGETIERUNG IN DEN WERKEN 47

HALB:

HALB sind im Werk Veitsch Spinell, Herzenit und Chromerz. Betrach-tet werden wieder die letzten 6 Monate. Bewertet wird mit dem neuenPreis.

Fertigware:

Für die Fertigwaren wird der IST Verbrauch der letzten sechs Monatemit dem Budgetplan verglichen. Rüstprojekte oder Projekte zur Re-duktion der Durchlaufzeiten werden hier mitberücksichtigt. Die Men-gen aus den historischen Daten werden auf die neuen Mengen aus demNormbudget im gleichen Verhältnis umgelegt. Rohstoffpreiserhöhungenwerden aufgeschlagen. Die Analyse und Budgetierung der Fertigwareerfolgt auf HPG–Ebene. Bei Ausreißern wird bis auf Materialebene ge-gangen.

Bei allen Bestandsgruppen werden die Highlights im Detail betrachtet undes wird versucht, Abweichungen genau zu begründen. Ergebnis aus diesenBerechnungen ist ein erster Vorschlag zum TP1–Budget des nächsten Jahres.

Im Anschluss wird in einem Meeting mit dem Controlling (=GIMM), derWerksleitung und den Fertigungslinienleitern ein gemeinsamer Vorschlag er-arbeitet. Hier werden noch einmal die Bestände und Verbräuche der letzten6–7 Monate betrachtet und analysiert. Es wird ausserdem ein Vergleich zwi-schen Planbudget und Budgeterfüllung im letzten Jahr (wieviel wurde für diezu produzierenden Mengen verbraucht) angestellt. Ausserdem werden nocheinmal Faktoren wie Durchlaufzeiten, neue Anlagen und kritische Materiali-en diskutiert. Am Ende gibt es einen, vom Werksleiter abgesegneten, finalenVorschlag des Werkes zum TP1 für alle Segmente.

In einem Gespräch des Inventory Managers (GOSO) mit dem GIMM (=Con-troller) werden die Werte zu allen Bestandsgruppen diskutiert und ein ge-meinsames Ergebnis erarbeitet.

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48 KAPITEL 3. DER AKTUELLE BESTANDSBUDGETPROZESS

3.8 TP1–Koordination in der Zentrale

Die Koordination der Budgetierung in den einzelnen Werken und die derstrategischen Rohstoffe, welche in Verantwortung der Zentrale in Leoben lie-gen, erfolgt zentral und wird vom Inventory Manager (GOSO) durchgeführt.

Für die Definition des Budgetzieles sind folgende Faktoren ausschlagge-bend:

Um die Ausgangssituation zu kennen, wird erst die Performance des aktuellen(der letzten 6–7 Monate) und des letzten Jahres betrachtet. Besondere Auf-merksamkeit gilt dabei den Abweichungen zwischen dem budgetierten TP1und dem IST–Bestand. Wichtig in diesem Zusammenhang sind Saisonalitä-ten (z.B. Bergbau in Hochfilzen nur im Sommer), besondere Herausforderun-gen oder Events (z.B. unvorhergesehene Ausfälle von Aggregaten oder dieReparatur eines Ofens), Änderungen in den Herstellkosten und Kapazitäts-änderungen.

Informationen zur Marktsituation bekommt der Inventory Manager (GOSO)vom Manager Global Production Planning (GOSO). Dies betrifft vor allemden Rohstoffeinkauf und die Rohstoffentwicklung, Preissteigerungen, gestei-gerte Energiekosten, neue Kunden und neue Produkte.

Basierend auf den IST–Zahlen und der Marktsituation und unter Berück-sichtigung der Veränderungen zwischen altem und neuem Normbudget, wirddann, in Absprache mit den Werken, die Consumption durch einen BestGuess ermittelt. Aus dieser Consumption und der Menge an Rohstoffen dieauf Lager liegen, ergeben sich die neuen UHK. Ziel ist, dass man bei der ge-samten UHK im Schnitt jährlich um einen Punkt steigt, was im letzten Jahr,durch die immense Steigerung der Rohstoffpreise und die dadurch notwendiggewordenen Sicherheitskäufe, nicht möglich war. Derzeit liegt die UHK, ge-sehen über alle Werke und alle Bestandsgruppen, im Schnitt bei 4.5, wobeidas Ziel für das Kalenderjahr 2008 4.6 beträgt. Der Zielwert für das nächsteJahr liegt bei 3.7, was, wie oben erwähnt, auf die erhöhte Einlagerung von

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3.8. TP1–KOORDINATION IN DER ZENTRALE 49

strategischen Rohstoffen (Preissteigerungen!) zurückzuführen ist.

ITO =C

I

Wobei: ITO = Inventory Turnover, C = Consumption und I = Inventory.

Ausserdem führen auch geplante Kapazitätsänderungen, wie die Anschaffungvon neuen, das Ersetzten oder der Abbau von alten Aggregaten, neue Werke,Werksschließungen und Projekte zur Prozessverbesserung (z.B. Reduktionder Durchlaufzeiten), zu einer Verringerung des TP1–Bestandes (WIA) undmüssen bei der Ermittlung eines Bestandszieles berücksichtigt werden. DieZahlen für die neuen Werke kommen aus den Business Plans. Ein neues Werkbedeutet die Übernahme eines neuen Lagers, welches natürlich auch mit ein-geplant werden muss. Die Schließung eines Werkes erfordert das Aufteilendes dort vorhandenen Bestandes auf andere geeignete Werke.

Wie bei der Kalkulation der Frachtraten fließen auch hier Rahmenverträgemit Lieferanten (Mindestbestellmengen) und Informationen zu neuen Liefe-ranten in die Budgetierung mit ein.

Beeinflusst wird der TP1–Bestand auch durch Veränderungen im Replenis-hment Prozess, durch die Höhe der zu definierenden Sicherheitsbestände,durch Projekte zur Reduktion des absoluten Bestands, durch zentrale Lager,durch das Bestellverhalten der Werke (der zuständigen MAWI), durch dieWiederbeschaffungszeiten (speziell bei Rohstoffen aus China) und durch dieAuswahl des Transportmittels.

Durch das Abwägen all dieser Faktoren, kommt der Inventory Manager (GO-SO) auf ein durchschnittliches monatliches Bestandsziel der Bestandsgruppeneines jeden Werkes.

Hier die Vorgangsweise bei der Analyse der Bestandsgruppen im Detail:

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50 KAPITEL 3. DER AKTUELLE BESTANDSBUDGETPROZESS

Die Informationen zu historischen Werten kommen zum größten Teil aus denReports am Collab (Collaboration Server). Für das aktuelle Monat werdenaußerdem noch Daten aus dem SAP abgezogen.

Rohstoffe:

Bei den Rohstoffen wird als Ausgangssituation der durchschnittlicheBestand der letzten sechs Monate genommen. Ausreißer werden rausbzw. rein gerechnet. Dazu kommen dann die Preiserhöhungen. Ändertsich die Definition eines Rohstoffes von ”nicht strategisch” zu ”stra-tegisch”, verschiebt sich die Verantwortlichkeit für den Rohstoff vomWerk hin zur Zentrale, was zu einer Verringerung des TP1–Bestandesim Werk und einer Erhöhung in der Zentrale führt. Kommen neue Roh-stoffe dazu oder werden alte auf Grund ihrer Verfügbarkeit oder Quali-tät nicht mehr verwendet, wird dies auch durch raus bzw. rein rechnenberücksichtigt. Auch Änderungen in der Einkaufsstrategie können denRohstoffbestand erhöhen. Ein höheres In–Transit Inventory kommt z.B.durch einen früheren Eigentumsübergang zustande. Neue Lieferantenund somit andere Wiederbeschaffungszeiten führen zu einer Neudefini-tion der Sicherheitsbestände, da bei einer längeren Wiederbeschaffungs-zeit ein größerer Zeitraum bis zum Eintreffen der nächsten Lieferungüberbrückt werden muss. Auch eine Verringerung von Lagerkapazitätenoder eine Erhöhung dieser durch neue Werke, fließt an dieser Stelle mitein.

WIA:

Auch bei der Ware in Arbeit ist die Ausgangssituation der durchschnitt-liche Bestand der letzten sechs Monate. Wie bei den Rohstoffen wer-den auch hier die Ausreißer raus bzw. rein gerechnet (z.B. besondereHerausforderungen oder Events wie ein Ausfall von Aggregaten). Eswerden die Mengen aus dem alten Normbudget mit denen aus demneuen verglichen. Weiters werden saisonelle Schwankungen (z.B. be-dingt durch Bergbau), Änderungen in den Herstellkosten, Kapazitäts-änderungen (neue Aggregate oder auch neue Werke) und Projekte zurProzessverbesserung (Reduktion der Durchlaufzeiten) bei Budgetierungder WIA inkludiert.

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3.8. TP1–KOORDINATION IN DER ZENTRALE 51

ERSA:

Bei den ERSA sind, anders als bei den Rohstoffen, nicht strategischesowie auch strategische (sind problematisch in der Wiederbeschaffung,z.B. lange Lieferzeiten) in Werksverantwortung. Ausgangssituation fürdie Analyse ist die Entwicklung der letzten sechs Monate. Bei ihnenkann man nicht nach der UHK gehen. Viele Ersatzteile liegen zwarüber einen sehr langen Zeitraum auf Lager, sind aber unbedingt erfor-derlich, damit es, sollte ein Austausch notwendig sein, zu keinem Still-stand in der Produktion kommt. Speziell bei hochpreisigen Ersatzteilen,strategischen ERSA, erfolgt die Betrachtung bis auf Materialebene. Eswerden ERSA für neue Aggregate eingeplant und im Fall von ausgemus-terten Aggregaten gibt es eine Lagerbereinigung. Auch müssen ERSAfür geplante Stillstände und Reperaturen auf Lager gelegt und somit fürdas nächste Jahr budgetiert werden. Umweltprojekte, wie z.B. die Nut-zung der Abwärme des Drehrohrofens im Werk Hochfilzen, erfordernauch eine zusätzliche Bereitstellung von Ersatzteilen.

HIBE:

Die Kalkulation der Hilfs- und Betriebstoffe verläuft ident zu jener derRohstoffe ab (siehe oben).

Fertigwaren:

Basis für die Budgetierung der Fertigwaren ist der durchschnittliche Be-stand der letzten sechs Monate des aktuellen Jahres und der Bestanddes Vorjahres auf HPG–Ebene. Ausreißer, wie z.B. der Lageraufbau füreinen geplanten Ofenstillstand, werden wieder raus gerechnet. Erhöhun-gen oder Reduktionen der Normbudgetmengen im Vergleich zum Vor-jahr werden prozentuell auf den neuen Wert umgelegt. Die Liegedauerder Fertigwaren, die Zeit zwischen dem Ende des Fertigungsauftragesund dem Liefertermin des Werkes an den Vertrieb, wird stichproben-artig überprüft. Weiters wird die Anzahl an Q6–Meldungen (Stornos)kontrolliert. Aus den Werken kommt die Information zu Änderungenim Produktmix bei gleichbleibender Tonnage. Die dadurch verursach-te Änderung in den Herstellkosten, macht sich in einer Erhöhung odereiner Verringerung des Bestandswertes in Euro bemerkbar.

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52 KAPITEL 3. DER AKTUELLE BESTANDSBUDGETPROZESS

Packmittel:

Bei den Packmitteln wird der durchschnittliche Bestand für den Pro-duktmix der letzten sechs Monate des aktuellen Jahres errechnet. Umauf den neuen Wert zu kommen, wird dieser Durchschnitt auf den neu-en Produktmix der Mengen aus dem neuen Normbudget umgelegt. Hiermuss die UHK mindestens 6 sein. D.h. es dürfen nicht mehr als zweiMonate Bestand auf Lager liegen. Also

Turnover Period (in Months) =12 Months

ITO

Zusätzlich kommen noch Preiserhöhungen bei Paletten, Folien und Me-tallringen dazu. Big Bags werden hier gesondert betrachtet. Es gibtRahmenverträge mit Lieferanten und es sind Projekte in Richtung stra-tegischer Lager für die österreichischen Werke in Planung.

Bruch:

Die Berechnung des Bruchs basiert rein auf historischen Werten. Eswird der Durchschnitt der letzten sechs Monate zur Kalkulation her-angezogen. Ausreißer werden wieder raus gerechnet. Es erfolgt die pro-zentuelle Umlage des Wertes auf den neuen Produktmix der Mengenaus dem neuen Normbudget. Informationen für die Neubewertung desBruches bekommt der Inventory Manager (GOSO) vom FRM. Man ori-entiert sich hierbei am aktuellen Marktwert und nicht an den aktuellenHerstellkosten.

Für die Festlegung der Bestandshöhe der strategischen Rohstoffe sprichtsich der Inventory Manager (GOSO) mit dem Coordinator Raw MaterialsProcurement (GOSR) in Meetings ab. Hierbei werden Sicherheitsbeständedefiniert, welche von den Faktoren Rohstoffeinkauf und -entwicklung undVersorgungssicherheit bestimmt werden. Zusätzliche Informationen zu Än-derungen in der Einkaufsstrategie (z.B. eine Erhöhung von In–Transit Be-ständen) kommen vom Head of Department GOSR und vom Group Mana-ger GOS. Durch den Inventory Manager (GOSO) und den Coordinator RawMaterials Procurement (GOSR) wird, unter Berücksichtigung von Rahmen-verträgen, Bestellzyklen, Transportlosgrößen (diese Information kommt ausden Werken) und Lieferzeiten, die Bestandshöhe festgelegt. Zur Aufbereitung

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3.8. TP1–KOORDINATION IN DER ZENTRALE 53

der Daten wird hier eine Excel–Tabelle verwendet. Steht die Bestandshöhefest, kommen die Preiserhöhungen (eine formelle Information von der Abtei-lung GOSR) für die Rohstoffe dazu. Output ist die absolute Bestandshöhefür die strategischen Rohstoffe in Euro.

Hat der Inventory Manager (GOSO) seine Daten zusammengestellt, gibt eseine erste Diskussionsrunde mit den Werken. Involviert sind der Controller,das GIM–Member und optional auch die SC–Leiter. Die Diskussionen laufenentweder persönlich oder via Telefonkonferenz. Besprochen werden das Bud-get und die Ziele für das nächste Jahr. Es werden die Zahlen zu den einzelnenBestandsgruppen untereinander abgeglichen. Die Werke müssen Gründe fürihre angegebenen Werte anführen können. Grobe Unterschiede und Ausreißerwerden diskutiert und wo es notwendig ist, werden Anpassungen vorgenom-men. Ziel dieses Gesprächs ist eine Einigung auf realistische Zahlen auf Sta-tistikgruppenniveau, bei denen aber durchaus ein gewisser Anspannungsgradgegeben ist.

Nach diesen Diskussionen werden die Zahlen vom Inventory Manager (GO-SO) zusammengefasst und die Ergebnisse aufbereitet.

1. Werke ohne STG: Ein Gesamtüberblick über alle Werke in absolutenZahlen und UHK ohne Unterteilung in Statistikgruppen.

2. STG ohne Werke: Ein Gesamtüberblick über alle Statistikgruppen inabsoluten Zahlen und UHK zusammengefasst auf Konzernebene.

3. Werke und STG: Alle Werke mit allen Details auf STG Ebene.

Die Daten werden in ein Master Excel Sheet eingegeben und finalisiert. Dannwerden alle Veränderungen (Erhöhungen und Reduktionen) im Vergleich zumBudget des Vorjahres raus gerechnet, aufgelistet und Erklärungen angeführt(welche Consumption dahinter steht). Durch diese Mengen und die, durcheinen Best Guess ermittelte, Consumption, erhält man die neuen UHK (sie-he oben). Output sind ”mögliche” realistische Budgetzahlen für das Folgejahr.

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54 KAPITEL 3. DER AKTUELLE BESTANDSBUDGETPROZESS

Mit diesen Zahlen geht der Inventory Manager (GOSO) in die Abstimmungmit dem Group Manager GOS. Es werden die Ergebnisse aus den Gesprächenmit den Werken analysiert und bei einem zu hohen Budget erfolgt eventuelleine Anpassung an die Vorgaben des SCM.

Optional gibt es eine zweite Abstimmungsrunde mit den Werken, bei denenes notwendig ist, die Werte noch einmal an die Bestandsziele des SCM an-zupassen. Zum Commitment lässt sich der Inventory Manager (GOSO) vonjedem Werk eine schriftliche Bestätigung via Mail schicken.

In einer finalen Abstimmung werden die endgültigen Ergebnisse noch einmalmit dem Group Manager GOS durchgesprochen. Schlussendlich wird daskomplette Master Excel Sheet auf STG- und Werksebene an das Reportingübermittelt.

3.9 Abstimmung des SCM

Die Abstimmung des SCM zum TP1–Budget ist eine kurze Besprechung zwi-schen dem Group Manager GOS und dem Head of Production/Technology(GO). Es werden die Ziele durchgegangen und die Gründe für die Bestands-höhe diskutiert.

3.10 Vertriebsbudget

Das Vertriebsbudget läuft parallel zu den bereits oben beschriebenen Prozess-schritten. Der Vertrieb budgetiert zwischen Mai und September die Mengen,welche pro Produkt und pro Kunde im nächsten Jahr verkauft werden kön-nen. Da das Ergebnis des Vertriebsbudgets in die zwei folgenden Schritteeinfließt, wird es hier angeführt. Da es aber nicht in Verantwortung des SCMliegt, wird an dieser Stelle nicht näher darauf eingegangen.

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3.11. LIEFERWERKSAUFLÖSUNG 55

3.11 Lieferwerksauflösung

In der Lieferwerksauflösung (LWA) werden die Mengen aus dem Vertriebs-budget auf die einzelnen Werke runtergebrochen. Es werden 27.400 Daten-sätze den produzierenden Werken zugeordnet. Die LWA wird vom ManagerGlobal Production Planning (GOSO) im Co–Planer und in einem eigenenBudget–Tool für die LWA durchgeführt. Der Output wird im Excel–Pivotaufbereitet.

Basis für die Lieferwerksauflösung sind die Mengen aus dem Vertriebsbud-get und die Mengen aus dem Normbudget. Die Vertriebsdaten werden demManager Global Production Planning (GOSO), vom FCC und vom FCI über-mittelt.

Nachdem das Vertriebsbudget und das Normbudget in den Co–Planer einge-spielt wurden, werden das Volumen, der Absatz und der Umsatz der Sekundär-und Eigenbedarfe noch manuell eingegeben. Sind alle Daten dort gesammelt,werden sie für den ersten Run der LWA vom Co–Planer abgezogen und indas LWA–Tool hochgeladen. Zusätzlich erfolgen 150 manuelle Eingaben vonPräferenzregeln, nach denen die Mengen auf die Werke aufgeteilt werden sol-len. Ein jeder Artikel hat ein oder mehrere Produktionswerke zur Auswahl.Jedes Werk wurde einem Logistic Center zugeordnet (z.B. Werk Bayuquandem Logistic Center Asia/Pacific). Und mit einer ”Strategie–Tabelle” kön-nen noch weitere Zuweisungsregeln gesteuert werden. Z.B. kann man Regelnüber die Vertriebsregion, die Verkaufsorganisation, das Land, den Waren-empfänger, den Marktforschungsschlüssel, die Produktgruppe und die Sortedefinieren. Präferenzregel 2 sticht Regel 1 usw. (von der allgemeineren Zu-ordnung zur spezielleren gehend). Sind alle notwendigen Eingaben gemacht,kalkuliert das Programm ein erstes Ergebnis, welches wiederum in den Co–Planer eingestellt wird. Dadurch werden wieder die dort vorhandenen Datenaktualisiert. Auch in der Excel–Pivot Tabelle wird durch eine Verknüpfungmit dem Programm automatisch ein Update durchgeführt.

Während dieses Prozesses gibt es laufend Abstimmungen mit den BU–Con-trollern und auch mit dem Vertrieb, falls dieser noch einmal sein Budget ak-

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56 KAPITEL 3. DER AKTUELLE BESTANDSBUDGETPROZESS

tualisiert. Die Ergebnisse werden an die BU–Controller weitergeleitet, welcheein Feedback an den Manager Global Production Planning (GOSO) abgeben.Die einzelnen BU–Controller haben im LWA–Tool nur Zugriff auf ihren eige-nen, sie betreffenden, Bereich.

Die Ergebnisse aus dem ersten Run der LWA werden an den Vertrieb ge-schickt. FCC führt eine erste Kalkulation bis hin zum EBIT durch und über-mittelt die Angaben zu den geforderten Änderungen (sollte der EBIT denBU–Managern noch zu gering sein) wieder an den Manager Global Produc-tion Planning (GOSO).

Vor dem zweiten Run, welcher nach dem gleichen Schema abläuft wie dererste, werden die gewünschten Korrekturmaßnahmen durchgeführt. Wiederwerden die Ergebnisse an den Vertrieb übermittelt und das FCC errechnetden finalen EBIT.

3.12 Vergleich des VB mit dem NB

Die Resultate aus der Lieferwerksauflösung werden mit den Daten aus demNormbudget (auf HPG–Ebene je Werk) verglichen. Werden bei diesem Ver-gleich größere Beschäftigungsabweichungen (die Differenz zwischen Sollkos-ten und Plankosten) festgestellt, werden diese auf Werksebene gezielt budge-tiert. Output ist wieder ein korrigiertes Konzernergebnis bis hin zum EBIT.

3.13 Präsentation beim Vorstand

Die Präsentation des Budgets vor dem Vorstand findet dieses Jahr (2008) am16. September statt (siehe Abb. 3.2). Präsentiert wird das gesamte Budget,inklusive Rohstoffe, Frachtkosten und TP1, vom Group Manager GOS.

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3.14. ZUSAMMENFASSUNG ZUM GESAMTBUDGET 57

3.14 Zusammenfassung zum Gesamtbudget

Die Budgets werden vom Administrator Logistics (GOSO) in einem eige-nen Tool zu einem Gesamtbudget zusammengefasst. Die Daten werden nachoben hin verdichtet (Artikel - Sorte - Produktgruppe - Hauptproduktgruppe- Hauptgruppe). Auch hier kann es im Nachhinein, durch Änderungen dereinzelnen Budgets, zu Korrekturen kommen.

3.15 RACI für den aktuellen Prozess

In diesem RACI ist ersichtlich, welche Rolle bzw. Position sich für die Durch-führung welcher Aktivitäten im BBP verantwortlich zeichnet. Es dient einerklaren Beschreibung der Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten.

Die Begriffe werden wie folgt definiert:5

• Responsible – Die verantwortliche Person für die Durchführung. Siestartet die Initiative für die Durchführung oder führt die Aktivitätselbst durch (auch: Verantwortung in disziplinarischem Sinne).

• Accountable – ”genehmigen”, ”billigen”, ”unterschreiben”. Derjenige,der im rechtlichen oder kaufmännischen Sinne die Verantwortung trägt(auch: Verantwortung aus Kostenstellensicht).

• Consulted – Eine Person die dazu befragt wird, deren Rat eingeholtwird (auch: Verantwortung aus fachlicher Sicht).

• Informed – Eine Person, die informiert wird über den Verlauf bzw. dasErgebnis einer Tätigkeit, oder welche die Berechtigung besitzt, Aus-künfte zu erhalten.

Üblicherweise gibt es pro Aktivität nur einen Accountable. Hingegen kann esmehrere Responsible, Consulted und Informed geben.

5Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/RACI, Zugriff am 11.07.2008.

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58 KAPITEL 3. DER AKTUELLE BESTANDSBUDGETPROZESS

Prozessschritt R A C I

Normbudget

erstellen

Manager GlobalProductionPlanning (GO-SO)

Head ofProduction/Technology(GO)

Head of Depart-ment GOSS,Head of Depart-ment GOSN,F&E, Marke-ting, Vertrieb,Werke

Werkscontroller,Werksleiter,Controlling,Rohstoffeinkauf,Transportlogis-tik, SCM

Rezepte aktua-

lisieren

Produktent-wickler, Werks-controller

Produktent-wickler

Qualitätsmanage-ment

CoordinatorRaw MaterialsProcurement(GOSR)

Vertriebsbudget

erstellen

Vertrieb, BUController

BU Manage-ment

Vertrieb, Mar-keting

Manager GlobalProductionPlanning (GO-SO), Adminis-trator Logistics(GOSO)

Rohstoffauflös-

ung durchfüh-

ren

CoordinatorRaw MaterialsProcurement(GOSR)

CoordinatorRaw Mate-rials Pro-curement(GOSR)

Head of Depart-ment (GOSR),Werkscontrol-ler, MAWI-Mitarbeiter,Einkäufer,Group ManagerGRR

Werkscontroller,Head of Depart-ment (GOSR),CoordinatorInbound Freight(GOST)

Frachtraten

budgetieren

CoordinatorInbound Frei-ght (GOST),Verantwortlichein den lokalenEinheiten

Head ofDepartmentGOST

Einkauf Group ManagerGOS

Rohstoffpreis

planen

Head of Depart-ment GOSR

Head ofDepartmentGOSR

GOSR, Coordi-nator Raw Ma-terials Procure-ment (GOSR)

Inventory Ma-nager (GOSO)

Herstellkosten

kalkulieren

Controlling,Controller(GOC)

ControllerGOC

Head of In-formationManagement(FCI), Control-ler (FCI)

Werkscontroller,Marketing, BU-Controller

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3.15. RACI FÜR DEN AKTUELLEN PROZESS 59

TP1 Werke er-

stellen

Werkscontroller,FLL, Werks-leiter (Werks-logistiker)

Werksleiter Anlagentechnik,MAWI, F&E,Feinplaner, CCPressen & CCÖfen

Inventory Ma-nager (GOSO)

TP1 koordinie-

ren und erstel-

len

Inventory Ma-nager (GOSO)

InventoryManager(GOSO)

GIMM, Werks-controller,CoordinatorRaw MaterialsProcurement(GOSR)

Group ManagerGOS, Headof Producti-on/Technology(GO)

SCM abstim-

men

Head ofProducti-on/Technology(GO), GroupManager GOS

Head ofProduction/Technology(GO)

Inventory Ma-nager (GOSO)

Inventory Ma-nager (GOSO)

Lieferwerksauf-

lösung durch-

führen

Manager GlobalProductionPlanning (GO-SO)

ManagerGlobal Pro-ductionPlanning(GOSO)

Vertrieb Vertrieb, BUController,Controller(FCI), Headof InformationManagement(FCI), Con-troller (GOC),Group Control-ling

Vergleich Ver-

triebsbudget

und Normbud-

get

Manager GlobalProductionPlanning (GO-SO)

ManagerGlobal Pro-ductionPlanning(GOSO)

Vertrieb Vertrieb, Werks-controller

dem Vorstand

präsentieren

Group ManagerGOS, Werks-gruppenleiter

Head ofProduction/Technology(GO)

- Vorstand

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60 KAPITEL 3. DER AKTUELLE BESTANDSBUDGETPROZESS

zum Gesamt-

budget zusam-

menfassen

AdministratorLogistics (GO-SO)

AdministratorLogistics(GOSO)

Inventory Ma-nager (GOSO),BU Control-ler, GroupControlling

Inventory Ma-nager (GOSO),Group ManagerGOS, Headof Producti-on/Technology(GO), BUController,Administra-tor Logistics(GOSO)

Tabelle 3.2: RACI für den aktuellen Prozess

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Kapitel 4

Optimierungsmodelle

In Kapitel 3 wurde der gesamte Budgetprozess dokumentiert, in einem Flow–Sheet abgebildet und seine zeitliche Abfolge in einer Zeitschiene festgehalten.In diesem Kapitel werden nun lineare Optimierungsmodelle für das Normbud-get, die Lieferwerksauflösung und die Rohstoffauflösung erstellt. Es wurdenspeziell diese Prozessschritte ausgewählt, da sie sich realistisch in einem Mo-dell abbilden lassen. Alle anderen Prozessschritte sind zu sehr abhängig vonäußeren Einflüssen, Erfahrung sowie strategischen und politischen Entschei-dungen.

Diese entwickelten Modelle (siehe Kapitel 4.1.3 und 4.2.3) liefern optimaleLösungen, welche einen Vergleich zwischen den tatsächlich getroffenen Ent-scheidungen und einem theoretischen Optimum ermöglichen. Auf diese Weisekann das Unternehmen die Qualität seiner Entscheidungen überprüfen unddadurch Schwachstellen erkennen und eliminieren, sowie mögliche Verbesse-rungspotentiale effektiver ausschöpfen. Die Modelle dienen als Unterstützungfür zukünftige Entscheidungsfindungen.

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62 KAPITEL 4. OPTIMIERUNGSMODELLE

4.1 Normbudget und Lieferwerksauflösung

Durch die bereits in Kapitel 3.1 beschriebenen Einflussfaktoren ergeben sichdie Mengen, welche auf die einzelnen Werke aufzuteilen sind. Dies geschiehtbeim Normbudget und bei der Lieferwerksauflösung (siehe Kapitel 3.11), beiwelcher die Mengen aus dem Vertriebsbudget aufgeteilt werden, nach demgleichen Prinzip. Diese Vorgehensweise bei der Mengenaufteilung wird imFolgenden in einem linearen Optimierungsmodell abgebildet.

Um die Aufteilung vorzunehmen, müssen die Mengen zuerst feststehen. Ent-scheidende Faktoren bei der Aufteilung sind die Herstellkosten im Werk unddie Transportkosten zum Abnehmer. Die Summe aus diesen Kosten gilt eszu minimieren. Daher kann man auf dem klassischen Transportproblem auf-setzen.

4.1.1 Das klassische Transportproblem

Wird ein Produkt eines Unternehmens in mehreren Standorten produziertund gibt es mehrere unterschiedlich gelegene Abnehmer, gilt es, die Trans-portkosten zwischen diesen Produktionsstätten und den Kunden (oder auchden Zwischenlagern) zu minimieren. Das Problem wird folgendermaßen for-muliert (vgl. [3], S.77 f):

Zielfunktion:

K =m

i=1

n∑

j=1

cijxij → MIN ! (4.1)

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4.1. NORMBUDGET UND LIEFERWERKSAUFLÖSUNG 63

unter den Nebenbedingungen:

n∑

j=1

xij = si, i = 1, . . . ,m (4.2)

m∑

i=1

xij = dj, j = 1, . . . , n (4.3)

xij ≥ 0, i = 1, . . . ,m; j = 1, . . . , n (4.4)

Von den m Versandorten Vi (i = 1, . . . ,m) müssen die Mengen xij zu denn Bestimmungsorten Bj (j = 1, . . . , n) transportiert werden. Ziel ist es, dieentstehenden Transportkosten zu minimieren. Dabei wird angenommen, dassdas gesamte Angebot si im Standort Vi der gesamten Nachfrage dj im Be-stimmungsort Bj entspricht.1

m∑

i=1

si =n

j=1

dj

cij sind die Kosten für den Transport einer ME (Mengeneinheit) eines Pro-duktes von Vi nach Bj.

Gesucht wird ein Transportplan der sicherstellt, dass

• das gesamte Angebot versendet wird,

• die gesamte Nachfrage erfüllt wird,

• die Transportkosten minimiert werden.

Erklärung des Transportproblems an Hand eines Beispiels aus [3]:

1Übersteigt das Angebot die Nachfrage oder umgekehrt, kann eine Dummy–Spalte, inForm eines fiktiven Bestimmungsortes oder eines fiktiven Versandortes, die überschüssigenMengen aufnehmen (vgl. [3], S.92 f).

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64 KAPITEL 4. OPTIMIERUNGSMODELLE

In Tableau 0 sind in der Zeile sj die Angebotsmengen und in Spalte di dieNachfragemengen eingetragen. In den einzelnen Matrixelementen sind dieTransportkosten für die jeweiligen Distanzen angegeben.

Für dieses Beispiel lautet das Transportproblem:

K = (17x11 + 11x12 + 10x13 + 12x14) + (18x21 + 20x22 + 19x23 + 30x24)

+(13x31 + 25x32 + 15x33 + 27x34) → MIN !

Die Angebotsnebenbedingungen lauten:

x11 + x12 + x13 + x14 = 38 (i = 1)

x21 + x22 + x23 + x24 = 52 (i = 2)

x31 + x32 + x33 + x34 = 30 (i = 3)

Die Nachfragenebenbedingungen lauten:

x11 + x21 + x31 = 17 (j = 1)

x12 + x22 + x32 = 50 (j = 2)

x13 + x23 + x33 = 10 (j = 3)

x14 + x24 + x34 = 43 (j = 4)

Nichtnegativität:

xij ≥ 0 für i = 1, . . . , 3; j = 1, . . . , 4

In [3] werden 2 Lösungsmöglichkeiten vorgeschlagen. Hier soll der Lösungswegder Stepping–Stone–Methode erläutert werden.2

2Für die Modi–Methode siehe [3], S. 85 f.

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4.1. NORMBUDGET UND LIEFERWERKSAUFLÖSUNG 65

Zuerst wird mittels einer Heuristik eine möglichst gute Ausgangslösungermittelt. Bei heuristischen Verfahren muss die gefundene Lösung nicht not-wendigerweise ein Optimum darstellen bzw. als ein solches erkannt werden.Mögliche Verfahren sind:

• Die Nordwesteckenregel: Sie ist eine sehr einfache Methode, liefertaber in den meisten Fällen keine gute Startlösung, da sie die Zielfunkti-on völlig außer Acht lässt. Die Qualität der Lösung ist sehr vom Zufallabhängig (vgl. [4], S.264 ff).

• Die Vogel–Approximation: Bei dieser Methode wird die Zielfunkti-on berücksichtigt, indem man versucht, zusätzlich entstehende Kostenzu minimieren, wenn ein Kunde nicht vom günstigsten Werk beliefertwerden kann bzw. wenn ein Werk nicht an den günstigsten Kundenausliefern kann. Dieses Regret–Verfahren liefert gute Ausgangslösun-gen, welche auch optimal sein können (vgl. [4], S.265 f).

• Die Spaltenminimummethode: Sie liefert eine gute Startlösung, be-rücksichtigt aber, wie der Name schon sagt, nur die minimalen Kostenin der aktuellen Spalte des Tableaus. Sie fällt daher in die Gruppe derGreedy–Verfahren, welche immer die für den aktuellen Schritt güns-tigste Variante wählen (vgl. [1], S. 120 f).

• Das Matrixminimumverfahren: Hierbei wird das kleinste Kosten-element der Matrix ausgewählt und dort die maximal mögliche Mengeverschickt. So berücksichtigt auch diese Greedy–Methode die Zielfunk-tion.

In diesem Beispiel wird das Matrixminimumverfahren angewandt. Man suchtdas Element der Matrix mit den günstigsten Transportkosten und weist ihmdie maximal mögliche Transportmenge zu. Ist die entsprechende Angebots-menge bzw. Nachfragemenge erreicht, wird die jeweilige Zeile oder Spaltegestrichen. Dies wird fortgesetzt bis alle Mengen einem Element der Matrixzugeordnet sind. Die erreichte Ausgangslösung ist in Tableau I dargestellt.Die Zahlen in Klammer geben dabei die Reihenfolge der Mengenzuordnungan. Als erstes wurde bei den geringsten Transportkosten von 10 GE die ma-ximale Liefermenge zugeordnet, dann bei 11 GE usw.

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66 KAPITEL 4. OPTIMIERUNGSMODELLE

Die Kosten dieser Ausgangslösung sind:

K = 28 × 11 + 10 × 10 + 22 × 20 + 30 × 30 + 17 × 13 + 13 × 27 = 2320 GE

Hat man eine zulässige Ausgangslösung ermittelt, wird diese auf Verbesse-rungsmöglichkeiten überprüft. Nacheinander werden alle bisher nicht beleg-ten Felder der Matrix mit 1 ME (= t) belegt. Kommt man auf diese Weisezu Einsparungen im Vergleich zur Ausgangslösung, kann man im nächstenSchritt die Verbesserung vornehmen.

Das erste noch nicht besetzte Feld ist F1 −L1. Transportiert man 1 ME vonF1 nach L1 (Tableau I’), dann ergeben sich zusätzliche Kosten von 17 GE.Da aber der Bedarf von L1 damit um 1 ME überschritten wird, muss dieseeine ME bei einem anderen Versandort wieder abgezogen werden. Dies istnur bei F3 möglich. Für F2 gilt die Nichtnegativitätsbedingung. Hier wirdeine Ersparnis von 13 GE erreicht. Durch die Reduktion der Liefermengeum 1 ME in F3, muss diese ME an einen anderen Bestimmungsort geliefertwerden. Da in der Ausgangslösung auch schon nach L4 geliefert wurde, wirddiese nach L4 transportiert. Es ergeben sich zusätzliche Kosten von 27 GE.Dieses Prinzip wird fortgeführt bis man wieder bei der Zelle F1 − L1 in der

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4.1. NORMBUDGET UND LIEFERWERKSAUFLÖSUNG 67

Matrix angelangt ist (daher der Name ”Stepping–Stone”).

Man erreicht folgende Kostenänderung:

Änderung in t Änderung in GEF1 − L1 +1 +17F3 − L1 −1 −13F3 − L4 +1 +27F2 − L4 −1 −30F2 − L2 +1 +20F1 − L2 −1 −11

0 +10 = c̄11

Da sich eine Steigerung der gesamten Transportkosten um 10 GE ergibt, wirdman die Ausgangslösung nicht ändern. Transportiert man hingegen t = 1 MEnach F1 − L4 (Tableau Ia), erreicht man eine Kostenänderung von:

Änderung in t Änderung in GEF1 − L4 +1 +12F1 − L2 −1 −11F2 − L2 +1 +20F2 − L4 −1 −30

0 −9 = c̄14

Hier wird eine Kostenersparnis von 9 GE gegenüber der Ausgangslösung er-reicht. Für die Beschickung aller anderen in der Ausgangslösung leeren Feldererhält man folgende Ergebnisse:

c̄21 = +18 − 13 + 27 − 30 = +2

c̄23 = +19 − 10 + 11 − 20 = 0

c̄32 = +25 − 27 + 30 − 20 = +8

c̄33 = +15 − 10 + 11 − 20 + 30 − 27 = −1

Daraus lässt sich schließen, dass man hier die besten Resultate erhält, wenn

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68 KAPITEL 4. OPTIMIERUNGSMODELLE

man die maximal mögliche Menge T1 von F1 nach L4 transportiert - jenesFeld, bei dem die größte Einsparungsmöglichkeit je t gegeben ist. Auf Grundder Nichtnegativitätsbedingung darf T1 nicht größer sein als die kleinste derTransportmengen xij von denen es subtrahiert wird. Daher nimmt es hierden Wert T1 = 28 GE an. Die Mengen werden in Tableau Ia verschoben.Tableau II zeigt die erste verbesserte Lösung.

Durch diese Verschiebung ergibt sich eine Kostenersparnis von in Summe−252 GE. Die Gesamtkosten belaufen sich jetzt auf K = 2068 GE.

In einer weiteren Iteration wird noch einmal nach einer Verbesserungsmög-lichkeit gesucht. Es werden wieder alle nicht belegten Felder der Matrix nachdem obigen Prinzip nacheinander mit t = 1 beschickt und die fiktiven Kos-tenänderungen berechnet.

c̄11 = +c11 − c31 + c34 − c14 = +17 − 13 + 27 − 12 = +19

c̄12 = +c12 − c22 + c24 − c14 = +11 − 20 + 30 − 12 = +9

c̄21 = +c21 − c31 + c34 − c24 = +18 − 13 + 27 − 30 = +2

c̄23 = +c23 − c13 + c14 − c24 = +19 − 10 + 12 − 30 = −9

c̄32 = +c32 − c22 + c24 − c34 = +25 − 20 + 30 − 27 = +8

c̄33 = +c33 − c13 + c14 − c34 = +15 − 10 + 12 − 27 = −10

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4.1. NORMBUDGET UND LIEFERWERKSAUFLÖSUNG 69

Bei c̄33 ergibt sich eine mögliche Kostenersparnis von −10 GE je t. Die ersteverbesserte Lösung ist noch nicht optimal. Um auf die zweite verbesserteLösung zu kommen, wird T2 = 10 gesetzt (Nichtnegativität).

In Tableau IIa werden die Transportmengen verschoben und Tablau III zeigtdie zweite verbesserte Lösung. Diese bringt eine Reduktion der Kosten um−100 GE. Jetzt erreichen die Gesamtkosten einen Wert von K = 1968 GE.

Im nächsten Schritt wird wieder die Optimalität der Lösung überprüft. Eswerden noch einmal die leeren Zellen der Transportkostenmatrix mit t = 1belegt. Es ergeben sich die Werte:

c̄11 = +17 − 13 + 27 − 12 = +19

c̄12 = +11 − 20 + 30 − 12 = +9

c̄13 = +10 − 15 + 27 − 12 = +10

c̄21 = +18 − 13 + 27 − 30 = +2

c̄23 = +19 − 15 + 27 − 30 = +1

c̄32 = +25 − 20 + 30 − 27 = +8

In dieser Iteration ergibt sich keine Verbesserung mehr. Daher wurde dieoptimale Lösung mit K = 1968 GE gefunden.

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70 KAPITEL 4. OPTIMIERUNGSMODELLE

4.1.2 Erweiterung des klassischen Transportmodells: Un-

terschiedliche Produktionskosten

Bei der Aufteilung der Normbudgetmengen und bei der Lieferwerksauflösungsind nicht nur die Transportkosten zum Abnehmer ausschlaggebend, sondernvor allem die Herstellkosten in den einzelnen Werken. Diese Methode bietetdie Möglichkeit, die Herstellkosten in der Berechnung zu berücksichtigen. AnStelle der reinen Transportkosten treten dann die Transportkosten pro MEsummiert mit den Herstellkosten pro ME. Fixkosten werden bei dieser Me-thode nicht berücksichtigt - nur die variablen Stückkosten werden einbezogen(vgl. [3], S.94 f).

Das Problem lässt sich folgendermaßen formulieren:

Zielfunktion:

K =m

i=1

n∑

j=1

cijxij → MIN ! (4.5)

unter den Nebenbedingungen:n

j=1

xij ≤ si i = 1, . . . ,m (4.6)

m∑

i=1

xij = dj j = 1, . . . , n (4.7)

xij ≥ 0 i = 1, . . . ,m; j = 1, . . . , n (4.8)

Es wird angenommen, dassm

i=1

si ≥

n∑

j=1

dj.

Die reinen Transportkosten werden im LP ersetzt durch die Summe ausTransportkosten und Herstellkosten.

cij = tij + hi i = 1, . . . ,m; j = 1, . . . , n

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4.1. NORMBUDGET UND LIEFERWERKSAUFLÖSUNG 71

Es soll eine kostenoptimale Kombination aus Produktion und Transport ge-funden werden.

Die Berechung erfolgt analog zum Beispiel in Abschnitt 4.1.1. Es wird wie-der zuerst mit einem geeigneten Verfahren eine Ausgangslösung ermittelt unddiese dann mit der Stepping–Stone–Methode (oder Modi–Methode) so langeverbessert, bis die Kosten nicht mehr verringert werden können. Man erhältein optimales Ergebnis für dieses Problem.

4.1.3 Optimierungsmodell für mehrere Produkte

Es wurden jetzt die Transportkosten und die Herstellkosten berücksichtigt.Allerdings immer nur für die optimale Verteilung der Mengen eines einzelnenProduktes. Beim Normbudget und bei der Lieferwerksauflösung werden aberdie Mengen für mehrere unterschiedliche Produkte auf die einzelnen Produk-tionsstätten aufgeteilt. Für dieses Problem soll hier, wieder aufbauend aufdem Transportproblem, eine mögliche Lösung gefunden werden.

Die Nachfragemengen eines jeden Produktes sind gegeben. Auch ist bekannt,von welchen Kunden diese Mengen nachgefragt werden. Es kann nicht jedesProdukt in jedem Werk gefertigt werden, da nicht jedes Werk die notwendigenAggregate zur Verfügung hat. Diese Kapazitäten der einzelnen Werke sindbekannt. Auch wenn ein Produkt an einem Standort hergestellt werden kann,müssen diese Kapazitäten nicht genutzt werden, wenn die Produktion ineinem anderen Werk die Summe aus Transport- und Herstellkosten geringerhält.

Zielfunktion:

K =m

i=1

n∑

j=1

v∑

p=1

cijpxijp → MIN ! (4.9)

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72 KAPITEL 4. OPTIMIERUNGSMODELLE

unter den Nebenbedingungen:

n∑

j=1

v∑

p=1

xijpaip ≤ Ci i = 1, . . . ,m (4.10)

m∑

i=1

xijp = djp j = 1, . . . , n; p = 1, . . . , v (4.11)

xijp ≥ 0 i = 1, . . . ,m; j = 1, . . . , n; p = 1, . . . , v (4.12)

Die Zielfunktion minimiert die Kosten cijp pro Mengeneinheit xijp. Sie sinddie Summe aus den Herstellkosten hip für Produkt p in Werk i und den Trans-portkosten tijp für Produkt p von Werk i zum Kunden j. Es soll die kosten-minimale Aufteilung der Produkte auf die einzelnen Produktionsstandortegefunden werden.

cijp = tijp + hip i = 1, . . . ,m; j = 1, . . . , n

Für Werke, in denen die Aggregate für die Herstellung eines Produktes pnicht gegeben sind, werden die Herstellkosten hip = ∞ gesetzt.

In Nebenbedingung (4.10) wird gefordert, dass die in Summe benötigtenKapazitätseinheiten aller Produkte in einem Werk i, nicht die vorhandenenKapazitätseinheiten im Werk i übersteigen. Nebenbedingung (4.11) stellt si-cher, dass die gesamte produzierte Menge eines jeden Produktes, der ge-samten Nachfrage aller Kunden entspricht. Die Nichtnegativitätsbedingung(4.12) verlangt, dass negative Mengen weder produziert noch transportiertwerden. Die Bedingung, dass die Nachfrage gleich dem Angebot sein muss,gilt hier nicht. Die Kapazität Ci muss nicht voll ausgenutzt werden.

Notation:

aip = Kapazitätsbedarf von Produkt p in Werk icijp = Herstellkosten und Transportkosten für Produkt pCi = Gesamtkapazität in Werk idjp = Nachfrage von Kunde j nach Produkt phip = Herstellkosten für Produkt p in Werk im = Anzahl der Werke (i = 1, . . . ,m)

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4.1. NORMBUDGET UND LIEFERWERKSAUFLÖSUNG 73

n = Anzahl der Kunden (j = 1, . . . , n)tijp = Transportkosten für Produkt p von Werk i zum Kunden jv = Anzahl der Produkte (p = 1, . . . , v)

Variable:

xijp = Menge, die von Produkt p in Werk i für den Kunden j hergestellt wird

Bei diesem Optimierungsmodell handelt es sich nicht mehr um ein klassi-sches Transportproblem. Es wurde auf diesem aufbauend entwickelt. Da esaber keine binäre oder ganzzahlige Variable enthält, kann es mittels einerLP–Solver–Standardsoftware einfach gelöst werden.

4.1.4 Anwendbarkeit des Optimierungsmodells

Bisher wird ein solches Modell für die Verteilung der Normbudgetmengenauf die Werke noch nicht herangezogen. Nicht nur bei der Festsetzung derbenötigten Gesamtmenge, sondern auch bei deren Aufteilung, fließen nochstrategische und politische Entscheidungen des Vertriebes und des opera-tiven Bereiches, wie das Forcieren eines bestimmten Produktes oder einesWerkes, mit ein (auch bei der Lieferwerksauflösung). Derzeit wird in 99%der Fälle bei der Zuordnung der zu produzierenden Mengen zu den einzel-nen Werken, allein durch die Erfahrung der Mitarbeiter, die kostengünstigsteLösung gefunden. Die wirtschaftliche Effizienz eines solchen Modells wurdebisher noch nicht gesehen und daher auch noch kein solches erstellt bzw.implementiert. Somit gibt es dafür auch noch keine Softwareunterstützung.Für die Lieferwerksauflösung existiert Programmunterstützung in Form desLWA–Tools (für die Beschreibung siehe Kapitel 3.11), welches auf Präferenz-regeln basierend arbeitet.

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74 KAPITEL 4. OPTIMIERUNGSMODELLE

4.2 Rohstoffauflösung

Wie in Kapitel 3.3 beschrieben, werden bei der Rohstoffauflösung die Mengenaus dem Normbudget auf die einzelnen Rohstoffe aufgelöst. Dies läuft überRezepte und Verschnitte. Für jedes Produkt gibt es die Möglichkeit nach un-terschiedlichen Rezeptalternativen zu produzieren. Diese Rezepte bestehenaus einzelnen Rohstoffverschnitten. Ist von einem Rohstoff die erforderlicheQualität oder Menge nicht vorhanden, kann in der Produktion auf eine ande-re mögliche Rezeptalternative ausgewichen werden. Dies wird auch gemacht,wenn ein Rezept durch die Steigerung der Kosten für Rohstoffe teurer wirdund die Alternative eine günstigere Produktion ermöglicht.

Struktur, nach der für jedes Produkt p aufgelöst wird:

• Rezept i

– Menge x von Verschnitt j

∗ Menge x von Rohstoff u mit Körnung v Qualität q

∗ Menge x von Rohstoff u mit Körnung v Qualität q

∗ Menge x von Rohstoff u mit Körnung v Qualität q

– Menge x von Verschnitt j

∗ Menge x von Rohstoff u mit Körnung v Qualität q

∗ Menge x von Rohstoff u mit Körnung v Qualität q

∗ Menge x von Rohstoff u mit Körnung v Qualität q

• Rezept i

– Menge x von Verschnitt j

∗ Menge x von Rohstoff u mit Körnung v Qualität q

∗ Menge x von Rohstoff u mit Körnung v Qualität q

∗ Menge x von Rohstoff u mit Körnung v Qualität q

– Menge x von Verschnitt j

∗ Menge x von Rohstoff u mit Körnung v Qualität q

∗ . . .

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4.2. ROHSTOFFAUFLÖSUNG 75

– . . .

• . . .

In der Praxis werden auch Erfahrungswerte aus der Vergangenheit miteinbe-zogen. Welches Rezept wurde im letzten Jahr am häufigsten verwendet undmit welcher Alternative ist bei der momentanen Rohstoffsituation in Zukunftzu rechnen. Ziel ist immer, auf die möglichst günstigste Variante aufzulösen.

Erst nach dieser Auflösung werden dann noch strategische Faktoren berück-sichtigt. So wird z.B. der Rohstoffbedarf erhöht, wenn auf Grund der Markt-situation eine Erhöhung der Sicherheitsbestände beschlossen wird. Der Roh-stoffbedarf verringert sich, wenn eine Verringerung der Durchlaufzeiten er-reicht werden kann. Diese Faktoren werden erst im Nachhinein händisch indas Programm Co–Planer eingegeben und sind daher bei dieser Berechnunghier nicht zu berücksichtigen. Vergleichbar ist diese Berechnung mit der Auf-lösung einer Stückliste.

4.2.1 Die Stücklistenauflösung

Bei der Stücklistenauflösung (Bruttobedarfsermittlung) wird der Gesamtbe-darf aller Erzeugnisse bestimmt (vgl. [7], S. 87).

In Stücklisten sind die in ein Produkt eingehenden Bestandteile (Baugrup-pen oder Einzelteile) mengenmäßig angeführt. Von analytischen Stücklistenspricht man, wenn ersichtlich ist aus welchen untergeordneten Teilen ein Pro-dukt besteht. Hingegen kann man in synthetischen Teileverwendungsnachwei-sen sehen, in welche übergeordnenten Produkte ein Teil einfließt (vgl. [10],S. 111).

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76 KAPITEL 4. OPTIMIERUNGSMODELLE

Arten von Stücklisten

Die verschiedenen Arten von Stücklisten sollen an Hand eines Beispielsaus [10], S. 107 f, erklärt werden. Abb. 4.1 zeigt den Erzeugnisbaum desProduktes P1 dieses Beispiels.3

Abbildung 4.1: Erzeugnisbaum [10], S. 107

• Mengenübersichtsstückliste:Aus dieser Stückliste ist ersichtlich, aus welchen Mengen an einzel-nen Bestandteilen das Erzeugnis besteht. Der Aufbau der einzelnenBestandteile wiederum wird nicht dargestellt. Daher kann aus dieserForm der Stückliste nicht auf die Struktur des Erzeugnisses geschlos-sen werden. Die Mengen sind der Gesamtbedarf für die Herstellung von1 ME des Erzeugnisses. Abb. 4.2 zeigt die Mengenübersichtsstücklistefür den Erzeugnisbaum aus Abb. 4.1. Die Beziehungen der einzelnenFertigungsstufen untereinander werden hier nicht berücksichtigt.

• Strukturstückliste:Im Unterschied zur unstrukturierten Mengenübersichtsstückliste wirdin ihr der Aufbau eines Erzeugnisses in strukturierter Form abgebil-det. Für jede Baugruppe werden in der Liste die direkt eingehendenBestandteile angeführt. Daher können Einzelteile oder untergeordnete

3Ein Erzeugnisbaum ist ein gerichteter Graph, der die Struktur des Fertigungsablaufesund des Materialflusses zeigt (vgl. [10], S. 107 ff).

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4.2. ROHSTOFFAUFLÖSUNG 77

Abbildung 4.2: Mengenübersichtsstückliste

Baugruppen, welche in übergeordnete einfließen, auch mehrmals auf-gelistet sein. Die untergeordneten Einzelteile sind in Abb. 4.3 durchSterne gekennzeichnet. Bei einer komplexeren Struktur mit mehr Fer-tigungsstufen als in Abb. 4.1, kann diese Art der Darstellung leichtunübersichtlich werden.

Abbildung 4.3: Strukturstückliste

• Baukastenstückliste:Eine Baukastenstückliste ist eine einstufige, strukturierte Liste und ent-hält alle Einzelteile und Baugruppen, welche direkt in das zu betrach-tende Erzeugnis einfließen. Daher ist für jede Baugruppe, die in einübergeordnetes Erzeugnis einfließt, eine eigene Baukastenstückliste an-geführt. In Abb. 4.4 ist somit eine Liste für P1 und eine eigene Liste fürdie Baugruppe B1 aufgeführt. Aus dieser Art der Darstellung ist keineErzeugnisstruktur abzulesen. Aus diesem Grund wird in der Spalte ”Be-zeichnung” angeführt, ob es sich um ein Einzelteil oder eine Baugruppe,zu der es dann noch eine eigene Liste gibt, handelt.

In [11], S. 166, werden ausserdem noch die Dispositionsstückliste und dieVariantenstückliste genannt. Die Dispositionsstückliste fasst, ausgehendvon einer Strukturstückliste, alle gleichen Teile auf der jeweils tiefsten Pro-duktionsstufe der Fertigung zusammen. So ermöglicht sie eine gemeinsame

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78 KAPITEL 4. OPTIMIERUNGSMODELLE

Abbildung 4.4: Baukastenstückliste

Betrachtung der unterschiedlichen Stufen der Disposition und dadurch einegemeinsame Disposition gleicher Bauteile. Ist eine große Anzahl unterschied-licher Varianten vorhanden (Massenindividualisierung), wird auf Varianten-stücklisten zurückgegriffen. Diese verringern den Aufwand beim Einpflegenund Redundanzen in der Darstellung.

Für die Rohstoffauflösung ist eine Erzeugnisstruktur nicht relevant. Wichtigsind nur die einzelnen Bestandteile. Daher kann auch für die Berechnung voneiner einfachen Mengenübersichtsstückliste ausgegangen werden.

4.2.2 Lineares Gleichungssystem

Für die Darstellung eines linearen Gleichungssystems zur Stücklistenauflö-sung wird hier ein Beispiel aus [4], S. 179 f, angeführt. Für die Berechnungwird vom Gozintographen in Abb. 4.5 ausgegangen.4

Der Gesamtbedarf des Erzeugnisses k setzt sich aus dem Sekundärbedarf yk

und dem vorgegebenen Primärbedarf dk zusammen.

rk = yk + dk k = 1, 2, . . . , K (4.13)

4Ein Gozintograph ist ein gerichteter, bewerteter Graph. Die Knoten stellen die Er-zeugnisse bzw. Baugruppen und Einzelteile dar. Durch die Pfeile werden die einzelnenInput–Output Beziehungen angegeben. Die Pfeilbewertungen stellen die Direktbedarfsko-effizienten dar (vgl. [10], S. 108 f).

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4.2. ROHSTOFFAUFLÖSUNG 79

Abbildung 4.5: Gozinthograph [4], S. 178

Der Sekundärbedarf des Erzeugnisses k (im Fall der Rohstoffauflösung wärendies dann die einzelnen Rohstoffe) kann durch folgende Gleichung dargestelltwerden:

yk =∑

j=∈Nk

akjrj k = 1, 2, . . . , K (4.14)

So ergibt sich ein Geamtbedarf für das Erzeugnis k:

rk =∑

j=∈Nk

akjrj + dk k = 1, 2, . . . , K (4.15)

Dazu folgende Notation:

akj = Direktbedarfskoeffizient: Anzahl der ME von k, die zur Produktioneiner ME von j benötigt werden

dk = Primärbedarf des Erzeugnisses kNk = Menge der k direkt übergeordneten Erzeugnisse (Nachfolger)rj = Gesamtbedarf des dem Erzeugnis k übergeordnetem Erzeugnis jrk = Gesamtbedarf des Erzeugnisses kyk = Sekundärbedarf des Erzeugnisses k

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80 KAPITEL 4. OPTIMIERUNGSMODELLE

Auf Basis dieser Gleichung erhält man ein lineares Gleichungssystem für dieKalkulation aller Sekundärbedarfsmengen:

yE1 = 0rE1 + 0rE2 + 0rB1 + 5rB2 + 3rP1

yE2 = 0rE1 + 0rE2 + 4rB1 + 2rB2 + 2rP1

yB1 = 0rE1 + 0rE2 + 0rB1 + 0rB2 + 2rP1

yB2 = 0rE1 + 0rE2 + 2rB1 + 0rB2 + 1rP1

yP1 = 0rE1 + 0rE2 + 0rB1 + 0rB2 + 0rP1

Da Endprodukte im Gozintographen keine Nachfolger haben, ist ihr Sekun-därbedarf gleich 0. Der Primärbedarf ergibt sich aus dem Hauptprodukti-onsprogramm (für die Rohstoffauflösung die Mengen aus dem Normbudget).Werden Zwischenprodukte verkauft, so gibt es auch für diese einen Primärbe-darf. Durch Einsetzen des gegebenen Primärbedarfs und schrittweises Auflö-sen des Gleichungssystems, erhält man die benötigten Mengen der einzelnenErzeugnisse.

Bei einem Primärbedarf von z.B. dP1 = 10 (= rP1) ergibt sich folgende Lö-sung:

yB1 = 2 × 10+ = 20

yB2 = 2 × 20 + 1 × 10 = 50

yE1 = 5 × 50 + 3 × 10 = 280

yE2 = 4 × 20 + 2 × 50 + 2 × 10 = 200

Sind keine weiteren Primärbedarfe für die Zwischenprodukte gegeben, dannist yk = rk.

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4.2. ROHSTOFFAUFLÖSUNG 81

4.2.3 Optimierung für mehrere Rezeptalternativen

Was im vorigen Abschnitt nicht berücksichtigt wird, sind mögliche Alterna-tiven in der Zusammensetzung der Erzeugnisse. Bei der Rohstoffauflösunggibt es mehrere Rezeptalternativen auf die aufgelöst werden kann. Hier sollein LP aufgestellt werden, mit dem die kostengünstigsten Alternativen be-rechnet werden.

Es müssen alle Mengen aus dem Normbudget aufgelöst werden. Es gilt alsonicht nur die günstigste Auflösung für ein Produkt zu finden, sondern füralle Produkte in Kombination. Ist ein Rohstoff u nicht in der erforderlichenKörnung v oder Qualität q vorhanden, oder ist er überhaupt nicht verfügbar,fällt das gesamte Rezept aus und es muss auf eine andere, eine mögliche undgleichzeitig die kostengünstigste, Alternative ausgewichen werden (vgl. mitder Struktur in Kapitel 4.2). Für den Aufbau eines Rezeptes siehe auch Abb.4.6. In der Praxis wird für die Verfügbarkeit von Rohstoffen keine Mengeno-bergrenze angenommen. Es werden aber Erfahrungswerte der Einkäufer ausder Vergangenheit für die Bestimmung der Rezepte herangezogen. Da derFaktor ”Erfahrung” bei einer Berechung nicht berücksichtig werden kann,werden hier die Obergrenzen mit den Verfügbarkeiten der Rohstoffe aus derVergangenheit festgesetzt.

Abbildung 4.6: Bsp. für ein Rezept

Jeden Rohstoff gibt es in unterschiedlichen Körnungen und Qualitäten (alsBsp. siehe Abb. 4.7). Die Indizes u für Rohstoff, v für Körnung und q fürQualität werden in einem Index w zusammengefasst. Bezogen auf Abb. 4.7wäre also w = 1 der Rohstoff 1 mit der Körnung a und der Qualität 1. w = 6wäre dann der Rohstoff 1b3 usw.

Für jedes Produkt p gibt es eine eigene Bedarfsmatrix Ap. Sie gibt die Bedarfeapiw der einzelnen Rezepte (Zeilen) nach den einzelnen Rohstoffen (Spalten)

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82 KAPITEL 4. OPTIMIERUNGSMODELLE

Abbildung 4.7: Der Rohstoff mit unterschiedlichen Körnungen und Qualitä-ten

wieder. Z.B. hat man bei der Produktion einer Mengeneinheit von p nachRezept i = 3 einen Bedarf an Rohstoff w = 2 von a32 ME.

Ap =

a11 a12 a13 · · ·

a21 a22 a23 · · ·

a31 a32 a33 · · ·...

......

. . .

Zielfunktion:

n∑

p=1

m∑

i=1

cpixpi → MIN ! (4.16)

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4.2. ROHSTOFFAUFLÖSUNG 83

unter den Nebenbedingungen:

n∑

p=1

m∑

i=1

xpiapiw ≤ Vw w = 1, . . . ,W (4.17)

m∑

i=1

xpi ≥ dp p = 1, . . . , n (4.18)

xpi ≥ 0 p = 1, . . . , n; i = 1, . . . ,m; (4.19)

Die Zielfunktion minimiert die Kosten cpi pro hergestellter ME xpi (ME vonProdukt p produziert nach Rezept i). Es wird das kostengünstigste Rezept,für das alle Rohstoffe verfügbar sind, ausgewählt, sodass in Summe die Kos-ten minimal sind.

Die Nebenbedingung (4.17) verlangt, dass die maximale Verfügbarkeit einesRohstoffes Vw nicht überschritten wird. Das eigentliche Ergebnis aus der Roh-stoffauflösung, nämlich die Mengen an benötigten Rohstoffen, erhält man ausdem linken Teil der Nebenbedingung (4.17). Die Mengen, die von Produktp nach Rezept i produziert werden, multipliziert mit den Mengen aus derjeweiligen Bedarfsmatix, ergibt den Gesamtbedarf an Rohstoff w. Die Ver-fügbarkeit Vw muss nicht voll ausgenutzt werden.

Nebenbedingung (4.18) fordert die Erfüllung der gesamten Nachfrage einesProduktes. Es besteht kein Zwang, die gesamte Nachfrage nach p, nach nureinem Rezept i herzustellen. Die Produktion kann auch auf unterschiedlicheRezepte aufgeteilt werden (praxisüblich). Es muss nur in Summe die gesamteNachfrage bedient werden.

Nebenbedingung (4.19) stellt die Nichtnegativität sicher. Es können keinenegativen Mengen hergestellt/aufgelöst werden.

Notation:

Ap = Bedarfsmatrix mit allen apiw für Produkt papiw = ME, die von Rohstoff w für die Herstellung des Produktes p nach

Rezept i benötigt werden

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84 KAPITEL 4. OPTIMIERUNGSMODELLE

cpi = Kosten für die Herstellung einer ME von Produkt p nach Rezept idp = Menge die von Produkt p benötigt wird (Nachfrage)m = Anzahl der Rezepte (i = 1, . . . ,m)n = Anzahl der Produkte (p = 1, . . . , n)Vw = Verfügbarkeit von Rohstoff wW = Anzahl der Rohstoffe (w = 1, . . . ,W )

xpi = Menge, die von Produkt p nach Rezept i hergestellt wird.

4.2.4 Anwendbarkeit des Optimierungsmodells

Für die Rohsstoffauflösung gibt es Programmunterstützung in Form des Bud-gettools Co–Planer. In dieses Tool werden die unterschiedlichsten Daten,welche für die Auflösung erforderlich sind, eingespielt (Normbudgetmengen,Materialnummern, Standardpreis, gleitender Preis, Zuständigkeiten, Waren-gruppen; vgl. Kapitel 3.3). Auch an dieser Stelle kommen noch die Einflüssedes Marktes (aktuelle Preisentwicklung und Verfügbarkeit von Rohstoffen)und die Auswirkungen von politischen und strategischen Entscheidungen zumTragen.

Wie in Kapitel 5.1 beschrieben, wird es in Zukunft eine Rohstoffauflösung–”Light” geben. Diese basiert dann rein auf den aktuellen Verschnitten undRezepten sowie auf den historischen Rohstoffverfügbarkeiten. Alle notwen-digen Daten sind vorhanden und so kann das Optimierungsmodell in dieserForm zukünftig im Rahmen des ”Revised–Budget” Anwendung finden. Benö-tigt wird allerdings noch eine Adaption des Budgettools Co–Planer. Bisherist es nur auf die Erstellung einer Version der Rohstoffauflösung ausgelegt.

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Kapitel 5

Ein Standardprozess für die

TP1–Budgetierung

Die TP1–Budgetierung im Konzern RHI läuft jedes Jahr, je nach Zustän-digkeiten und Gegebenheiten, auf unterschiedliche Weise ab. Kernprozesse,wie die Erstellung des Normbudgets und die Rohstoffauflösung, haben einengroßteils gegebenen Ablauf - aber in den Werken existiert keine einheitli-che Vorgehensweise. Nicht nur zwischen SAP– und Nicht–SAP–Werken gibtes große Unterschiede, sondern auch zwischen einzelnen Schwesterwerken.Durch einen, den OPEX–Arbeitsprinzipien und Leitlinien1 entsprechenden,Standardprozess für die TP1–Budgetierung wird dieser Ablauf strukturier-ter und nachvollziehbarer. Die Werke werden eine Richtlinie haben, an dersie sich orientieren können. Dies verspricht einen reibungslosen Ablauf undder Prozess wird mit jeder Durchführung schneller und effektiver vonstattengehen.

1OPEX steht für ”Operations Excellence” und ist ein laufendes Pro-jekt der RHI zur Optimierung von Abläufen an den Produktionsstand-orten sowie zur Prozess– und Teamorientierung (siehe: http://www.rhi-ag.com/internet/de/corpsvc/mr/Presseaussendungen_20_3D_20Corp._20News/PA_20_26_20News_20bis_20inkl_202007/2007_2004_2030_20Corporate_20News_20-_20OPEX-Team_20beim_20Marathon_20-_20Pressetext,templateId=default,property=Data.pdf), Zugriff am 11.12.2008.

85

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86KAPITEL 5. EIN STANDARDPROZESS FÜR DIE TP1–BUDGETIERUNG

Der grundsätzliche Ablauf aus Abb. 3.1 bleibt erhalten. Auf Grund der vor-herrschenden Struktur und der sehr engen Verflechtungen mit anderen Pro-zessen des Unternehmens, können hier nur schwer Änderungen vorgenommenwerden. Zwei wesentliche Veränderungen, im Folgenden beschrieben, wird esdennoch geben.

5.1 Revised–Budget

Einmal im Jahr wird es ein ”Revised–Budget”, ein überarbeitetes Budget,geben. Dieses wird dann das Normbudget, die Rohstoffauflösung und dieTP1–Budgetierung in den Werken beeinflussen.

Bei groben Veränderungen bzw. neuen Informationen zu den Einflussfak-toren, welche das Normbudget und den Produktmix betreffen, müssen dieMengen vom Manager Global Production Planning (GOSO) überarbeitetwerden. Es soll kein ”neues” Budget erstellt werden, die Zielerreichung wirdnach wie vor am ursprünglich festgesetzten Budget gemessen. Das Revised–Budget dient dazu, festzustellen, in welche Richtung man sich bewegt undwie man mit den ursprünglich festgelegten Zahlen zu diesem Zeitpunkt liegt.Ob nach dem ersten Quartal schon Abweichungen, die Gegenmaßnahmen er-fordern, zu verzeichnen sind, oder ob man sich bisher an die Budgetvorgabenhalten konnte.

Wichtigstes Element dieses Revised–Budgets ist ein SOP–Meeting (Sales andOperations Planning), an welchem das Strategy Office (GOSO) [ManagerGlobal Production Planning (GOSO), Demand Planning (GOSO), InventoryManager (GOSO)], Vertreter des Rohstoffeinkaufs (GOSR) und die Vertreterdes Vertriebes teilnehmen. Verantwortlich dafür zeichnet sich der ManagerGlobal Production Planning (GOSO).

Basis sind die aktualisierten Zahlen des Manager Global Production Planning(GOSO), sowie die aktualisierten Zahlen der einzelnen Vertriebseinheiten.

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5.1. REVISED–BUDGET 87

Ziel ist eine verbesserte Kommunikation zwischen den Vertriebseinheiten undden operativen Einheiten. Proaktives Handeln und Steuern aller Involvier-ten soll gefördert werden, um mögliche Negativeffekte schon im Vorfeld zuerkennen und zu eliminieren. Dieses Meeting dient dem Abgleich zwischendem operativen Geschäft des Unternehmens und seinen strategischen Zielenund der Schließung von Informationslücken zwischen den einzelnen Abtei-lungen. Es ist ein effektives Forum für die Identifikation und Lösung vonProblemen.

Fragen, die gestellt werden müssen:

• Wie sieht die Budgeterfüllung/Zielerreichung allgemein bisher aus?

– Inwieweit treffen die vorhergesagte Nachfrage und das vorherge-sagte Angebot die aktuellen Zahlen des Normbudgets und des Ver-triebsbudgets?

– Wie sehen die bisherigen Highlights und Lowlights aus?

• Treffen die geplanten Bedarfe an Ressourcen die Kostenziele?

– Welche Veränderungen gibt es in der Produktion, welche am Markt?

– Wie sieht die weitere Entwicklung gemäß den aktuellen Prognosenaus, wenn keine Aktionen gesetzt werden?

– Welche Gegenmaßnahmen müssen ergriffen werden, um einen ne-gativen Trend abzufangen bzw. einen positiven unterstützen zukönnen?

Auf diese Art und Weise soll eine funktionsübergreifende Entscheidungsfin-dung, mit dem Ziel eines maximal positiven Effekts auf das Unternehmen,ermöglicht werden.

Sämtliche im SOP–Meeting diskutierten Themen, getroffene Entscheidungenund geplante Aktivitäten, müssen in einem Besprechungsprotokoll dokumen-tiert und an alle Teilnehmern übermittelt werden.

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88KAPITEL 5. EIN STANDARDPROZESS FÜR DIE TP1–BUDGETIERUNG

Unter der Voraussetzung, dass es zu Entscheidungen gekommen ist die einenEinfluss auf die budgetierten Mengen haben, wird vom Coordinator Raw Ma-terials Procurement (GOSR) eine aktuelle Rohstoffauflösung gestartet. Essoll nur die reine Stücklistenauflösung nach den aktuell verwendeten Rezep-ten durchgeführt werden, ohne eventuelle strategische Entscheidungen zu be-rücksichtigen. Es müssen Unterschiede zwischen der Rohstoffauflösung nachden alten Normbudgetmengen und der Rohstoffauflösung nach den Mengendes Revised–Budget feststellbar sein. Bei signifikanten Abweichungen der er-forderlichen Mengen und der anfallenden Kosten, müssen von den verant-wortlichen Abteilungen Maßnahmen gesetzt werden, um die entsprechendnotwendige Verfügbarkeit - immer unter Berücksichtigung der operativen Be-standsziele - an Rohmaterialien und Zuschlagstoffen zu gewährleisten.

Das Revised–Budget und die Rohstoffauflösung–”Light” werden dann an dieGIM–Member und den Inventory Manager (GOSO) ausgeschickt. So könnenauch die Werke bei starken Abweichungen proaktiv planen und gegebenen-falls in die Produktion eingreifen.

Erstellt wird das Revised–Budget Anfang April. Im Anschluss daran findetein SOP–Meeting statt und darauf folgend die Rohstoffauflösung–Light. Mitdiesem zeitlichen Ablauf soll gewährleistet werden, dass einerseits bereits Er-gebnisse aus dem ersten Quartal des Geschäftsjahres für eine Analyse zurVerfügung stehen, und andererseits die gewonnenen Erkenntnisse auch fürden Budgetprozess des Folgejahres genutzt werden können.

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5.1. REVISED–BUDGET 89

5.1.1 RACI für das Revised–Budget

Prozessschritt R A C I

Revised–

Budget

Manager GlobalProductionPlanning (GO-SO)

ManagerGlobal Pro-ductionPlanning(GOSO)

SC–Leiter (re-gional, global),F&E, Marke-ting, Vertrieb,Werke

CoordinatorRaw Materi-als Procure-ment (GOSR),Werksleiter,GIMM, Inven-tory Mana-ger (GOSO),Group ManagerGOS, Headof Producti-on/Technology(GO)

SOP–Meeting DepartmentGOSO, Depart-ment GOSR,Vertrieb

ManagerGlobal Pro-ductionPlanning(GOSO)

SC–Leiter (re-gional, global)

Vertrieb, Coor-dinator RawMaterialsProcurement(GOSR), Headof DepartmentGOSR, Inven-tory Manager(GOSO), GroupManager GOS

Rohstoffauf-

lösung–Light

CoordinatorRaw MaterialsProcurement(GOSR)

CoordinatorRaw Mate-rials Pro-curement(GOSR)

Manager GlobalProductionPlanning (GO-SO), Head ofDepartmentGOSR

Manager GlobalProductionPlanning (GO-SO), Head ofDepartmentGOSR, GIMM,Inventory Ma-nager (GOSO),Group ManagerGOS

Durchsicht

Revised–

Budget und

Rohstoffauf-

lösung–Light

im Werk

GIMM GIMM Werkscontroller,FLL

Werkscontroller,FLL, Werkslei-ter, InventoryManager (GO-SO)

Tabelle 5.1: RACI für das Revised–Budget

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90KAPITEL 5. EIN STANDARDPROZESS FÜR DIE TP1–BUDGETIERUNG

5.2 Standardprozess:

TP1–Budgetierung der Werke

Die zweite Änderung betrifft die TP1–Budgetierung in den Werken. Es wirdeine Richtlinie ausgearbeitet, um einen klaren Ablauf des Budgetierungs-prozesses zu gewährleisten. Ziel ist es, den Budgetierungsprozess effektiver,transparenter und nachvollziehbarer (Dokumentation) zu machen. Ausser-dem sollen durch die Standardisierung eine Kostenreduktion durch effizien-tere Planung, eine bessere Vergleichbarkeit zwischen den Werken und einehöhere Planungsgenauigkeit erreicht werden.

Im ersten Schritt erfolgt eine Analyse der Historie durch das GIM–Member(in seiner Funktion als direkter Ansprechpartner des Inventory Managers(GOSO) gegenüber dem Werk). Betrachtet werden muss die Historie des ak-tuellen Jahres aller Bestandssegmente, also ein Minimum von sechs Monaten.Bei nicht erklärbaren Abweichungen muss mindestens ein Jahr (möglicherwei-se auch zwei Jahre) betrachtet werden, um eventuelle Trends und Saisonalitä-ten erkennen zu können. Datenquellen sind die SAP–Abfrage ZMTP (analogeAuswertung aus vorhandenen Systemen für Nicht–SAP–Werke) oder die vor-handenen Reports am Collab.

Dann folgt der eigentliche Startschuss für die Budgetierung des TP1–Bestand-es. Es wird ein verpflichtendes erstes Meeting mit dem Controlling, derWerksleitung, der Fertigungslinienleitung und dem GIM–Member geben. Dis-kussionsgrundlage ist ein Überblick über die Bestandshistorie der einzelnenStatistikgruppen.

Diskussionspunkte sind:

• das aktuelle Budget und dessen bisherige Erfüllung,

• High– und Lowlights,

• die Mengenverteilung des neuen Normbudgets auf PG–Ebene,

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5.2. STANDARDPROZESS: TP1–BUDGETIERUNG DER WERKE 91

• vergangene und zukünftige Rahmenbedingungen für die Budgetierung(z.B. Anlagenauslastung und –effektivität, Kapazitätsrestriktionen, Brenn-kampagnen, Marketinglager, Saisonalitäten, Projekte usw.),

• spezielle Gegebenheiten des Werkes (z.B. Bergbau),

• die wertmäßig hohen Kostenträger aller Statistikgruppen,

• Kostenfaktoren (Herstellkosten, Einkaufspreise, Energiekosten usw.),

• Schwerpunkte und gemeinsame Ziele für das kommende Jahr.

Weiters wird in dieser Besprechung festgelegt, wer für die Budgetierung wel-cher Bereiche verantwortlich ist und bis wann budgetiert wird. Zwecks Trans-parenz und Nachvollziehbarkeit, ist in diesem Zusammenhang eine lückenloseDokumentation von besonderer Wichtigkeit.

Nach diesem ersten Meeting erfolgt die Budgetierung der einzelnen Seg-mente. Für jede Bestandsgruppe soll eine Historie von mindestens sechsMonaten für die Budgetierung herangezogen werden (ZMTP, analoge Aus-wertung aus vorhandenen Systemen für Nicht–SAP–Werke, Collab–Reports).Normbudget und Rohstoffauflösung müssen immer berücksichtigt werden.

Produktionsmaterialien:

Unter die Produktionsmaterialien fallen eigenproduzierte und zugekauf-te Rohstoffe, die ins Endprodukt einfließen und in Werksverantwortungliegen. Sie werden vom Fertigungslinienleiter (vgl. auch Tab. 5.2) inAbsprache mit der MAWI, budgetiert. Es müssen die prozentuellenErhöhungen aus dem neuen Normbudget, der neue Produktmix unddie prozentuelle Erhöhung der Einkaufspreise (Information vom loka-len Einkauf), aktualisierte Lieferzeiten und aktuell definierte Sicher-heitsbestände berücksichtigt werden. Da Rohstoffe einen großen Anteilam TP1 haben, ist es notwendig auf Materialebene zu budgetieren.

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92KAPITEL 5. EIN STANDARDPROZESS FÜR DIE TP1–BUDGETIERUNG

Eigenbruch:

Basierend auf den durchschnittlichen historischen Werten, wird vomFertigungslinienleiter nach Bruchgruppen auf HPG–Ebene budgetiert.Gegebenenfalls müssen die prozentuellen Bruchraten im SAP an die tat-sächlichen Werte angepasst werden. Zu bewerten ist mit dem Marktwertdes jeweiligen Bruches (Information vom zentralen Rohstoffeinkauf). Istdieser nicht bekannt, dann mit dem Wert des Rohstoffes, welchen derjeweilige Bruch ersetzt.

∅Bestand/Monat/HPG × Marktwertneu/HPG = Eigenbruch

Die Verläufe sind meist konstant. Bei großen Abweichungen müssen dieProduktions– und Qualitätsprozesse überprüft werden, um geeigneteGegenmaßnahmen zu initiieren. Ausserdem müssen neue Linien undneue Produkte berücksichtigt werden.

WIA:

WIA hat einen sehr großen Anteil am TP1, daher muss so genau wiemöglich budgetiert werden. Dieses Segment wird vom FLL pro Aggregatpro Produktgruppe budgetiert. Der Inventory Manager (GOSO) richtetsich bei seiner Berechnung nach der Formel

(Durchsatz/PG/Monat/Aggregat + Puffer) × HKneu/PG =

= Durchsatz = WIA.

Diese Berechnung ist für den FLL nicht zwingend vorgegeben, kannalso individuell erfolgen, aber das Endergebnis muss dem Ergebnis die-ser Formel annähernd entsprechen. So haben beide, FLL und InventoryManager (GOSO), jeweils einen Anhaltspunkt. Weicht das Resultat desFLL signifikant von dem des Inventory Managers (GOSO) ab, müssendiese Abweichungen erklärt und ausreichend begründet werden können.Auf Grund einer möglichen Verlagerung des kritischen Pfades, und so-mit einer Änderung des entsprechenden Engpassaggregates, muss jedes

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5.2. STANDARDPROZESS: TP1–BUDGETIERUNG DER WERKE 93

Jahr die Höhe des zu berücksichtigenden Puffers neu ermittelt wer-den. Auf diese Weise kann auch festgestellt werden, ob die Höhe diesesPuffers produktionsbedingt gegeben ist, oder ob sie aus einer Prozess-schwäche resultiert.

Faktoren, die bei der Budgetierung der WIA in jedem Fall berücksich-tigt werden müssen, sind:

• Kapazitätserweiterungen und –reduktionen

– neue Aggregate

– Schiebetempo

– Schichtplan–Änderungen

– Änderungen der Puffer/Zwischenbestände

– Brennkampagnen

– Änderungen der Durchlaufzeiten

• geplante Projekte, die Änderungen im Produktionsprozess bewirkenund die Höhe der Prozesskosten beeinflussen

• geplante Stillstände (Maintenance)

• Kostenfaktoren (Herstellkosten, Einkaufspreise, Energiekosten usw.)

Soweit ein lokales System für Auswertungen vorhanden ist bzw. zur Ver-fügung steht, ist dieses auch für die Budgetierung zu verwenden (z.B.SAP–Plantafel, FPS etc.). Vorhandene Ressourcen sollen auf jeden Fallgenutzt werden.

HALB:

Die Budgetierung der HALB wird sich an der Formel

∅Bestand/Monat/PG × HKneu/PG = HALB

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94KAPITEL 5. EIN STANDARDPROZESS FÜR DIE TP1–BUDGETIERUNG

orientieren. Wesentliche Veränderungen im Normbudget müssen natür-lich trotzdem berücksichtigt werden. Budgetiert wird vom Fertigungs-linienleiter auf PG–Ebene.

ERSA:

Die Kalkulation der ERSA erfolgt durch die MAWI in Absprache mitdem RSC–T und der Instandhaltung. Für die Budgetierung werden dieERSA in A–, B–, C–Teile und in X–, Y–, Z–Teile untergliedert (vgl.Exkurs: ABC–Analyse).

Die Unterteilung - zugeschnitten auf die speziellen Bedürfnisse der RHI- richtet sich bei den A–, B– und C–Teilen nach dem Bestandswert:

∅Lagermenge × Einkaufspreisneu = Bestandswert

• A–Teile: hoher Bestandswert (70% des Wertes auf Lager)

• B–Teile: mittlerer Bestandswert (20%)

• C–Teile: niedriger Bestandswert (10%)

Bei den X–, Y– und Z–Teilen richtet sich die Gliederung nach denSchwankungen im Verbrauch:

• X–Teile: geringe Verbrauchsschwankungen (<20%)

• Y–Teile: mittlere Verbrauchsschwankungen (zwischen 20% und 50%)

• Z–Teile: hohe Verbrauchsschwankungen (>50%)

In Abb. 5.1 ist die Kombination aus beiden Unterteilungen ersichtlich.

Für die grün hinterlegten Felder (BX,CX,CY ) ist eine Fortschrei-bung eines durchschnittlichen historischen Wertes ausreichend für die

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5.2. STANDARDPROZESS: TP1–BUDGETIERUNG DER WERKE 95

Abbildung 5.1: Kombination der ABC– und XYZ–Teile für die ERSA

Budgetierung (High–Level). Für die gelben Felder (BY ,CZ) gilt dassel-be, mit einer zusätzlichen Berücksichtigung von Ausreißern und derenAnalyse auf Materialebene. Für die roten Felder (AX,AY ,AZ,BZ)ist eine genaue Analyse auf Materialnummernebe durchzuführen. HoheBestandswerte sind in jedem Fall genau zu betrachten.

Bei Materialien mit unregelmäßigem Verbrauch, kommen zusätzlichnoch die zu berücksichtigenden Faktoren Materialermüdung (Lebens-dauer) und Wiederbeschaffungszeiten ins Spiel. Kritische ERSA (langeWiederbeschaffungszeit - Ausfall bedeutet Stillstand von Produktions-anlagen!) sind als ”rote” Materialien anzusehen, und daher immer aufMaterialebene zu betrachten.

Für AZ– und BZ–Teile ist es unabdingbar, dass das zuständiger RSC–T die Beschaffung baugleicher Aggregate zwischen den Werken koor-diniert und abstimmt. Damit soll eine kapitalintensive Lagerhaltungreduziert und nach Möglichkeit vermieden werden.

HIBE:

Für die HIBE ist, bei einem gleichmäßigen Verlauf, eine Fortschrei-bung des durchschnittlichen historischen Bestandswertes der STG aus-reichend (High–Level).

∅Bestand/Monat × Einkaufspreisneu = HIBE

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96KAPITEL 5. EIN STANDARDPROZESS FÜR DIE TP1–BUDGETIERUNG

Bei starken Abweichungen bzw. ungleichmäßigen Bestandsverläufen,müssen die betreffenden Teile auf Materialebene gesichtet werden. Be-wertet werden sie nach den aktuellen Vorgaben des GOC (übermittelteine Liste an den Werkscontroller). Die UHK müssen für das gesam-te Segment ein Minimum von 12 betragen. Wird dieses nicht erreicht,müssen Melde– und Sicherheitsbestände im SAP vor Budgetierung an-gepasst werden. Budgetiert wird vom FLL in Absprache mit der MAWI.

Verpackung:

Massen: Budgetierung durch Auflösen der neuen Normbudgetmengenüber den gängigen Verpackungsschlüssel und die aktuellen Stücklisten.

Steine: Budgetierung über den durchschnittlichen historischen Verbrauchder letzten 12 (!) Monate unter Berücksichtigung der neuen Norm-budgetmengen und des Produktmixes. Eventuelle Änderungen lt. CC–Packaging müssen eingearbeitet werden. Abweichungen müssen raus ge-rechnet werden und bei gröberen Schwankungen müssen die Gründedafür einer näheren Betrachtung unterzogen werden.

∅Bestand/Monat × Einkaufspreisneu = V erpackung

Für die Verpackung wird vom Inventory Manager (GOSO) auch ei-ne UHK von 12 vorgegeben. Toleriert werden Abweichungen von UHK±0, 5. Für größere Abweichungen müssen Begründungen angeführt wer-den. Berücksichtigt werden müssen neue Verpackungen, Rahmenverträ-ge mit Lieferanten und mögliche Lieferantenwechsel. Budgetiert wirdvom Fertigungslinienleiter auf Materialebene.

FERG:

Auf Basis der Liegedauer2, welche sich aus den Erfordernissen des Pro-duktionsprozesses und des Vertriebsbudgets ergibt, werden die FERGvom Fertigungslinienleiter auf PG–Ebene budgetiert. Für die Berech-nung gilt es sich an der Formel

2Unter Liegedauer versteht man die Zeitspanne zwischen dem Fertigstellungszeitpunkteines Produktionsauftrages und dem geforderten Liefertermin des Vertriebes.

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5.2. STANDARDPROZESS: TP1–BUDGETIERUNG DER WERKE 97

Liegedauer/PG/Monat × HKneu = FERG

zu orientieren. Größere Abweichungen müssen argumentiert werden.

FERU:

Auch die FERU werden vom Fertigungslinienleiter budgetiert, im Un-terschied zu den FERG allerdings auf HPG–Ebene.

Liegedauer/HPG/Monat × HKneu = FERU

Größere Abweichungen müssen argumentiert werden.

Dokumentation:

Bei der Kalkulation der Bestandsgruppen besonders wichtig: Die einzelnenSchritte der Berechnung und Analyse müssen vom für den Bereich Zuständi-gen, zeitnah dokumentiert werden (inkl. angewandter Methoden, angestellterÜberlegungen und konsultierter Personen bzw. Abteilungen). So besteht dieMöglichkeit, Ähnlichkeiten in der Vorgehensweise zu finden, festzustellen wieman in welchen Situationen reagiert hat und wie Probleme gelöst wurden(Nachvollziehbarkeit auch auf längere Zeitdistanzen und personenunabhän-gig). Es soll Klarheit über die Quellen und Art der Ermittlung herrschen,Schwachstellen erkannt und Verbesserungspotentiale ausgeschöpft werden.So können Wissen und Ideen auch in andere Werke weiter getragen werden.

Das 2. Meeting, diesmal zwischen FLL, Controller, GIMM und MAWI, dientder Abstimmung und Durchsicht der errechneten Werte. Die Gesamt–UHKfür das ganze Werk muss ermittelt werden.

Abschließend werden die Zahlen, in einem Gespräch zwischen dem Werkslei-ter und dem GIM–Member, durchgesprochen und vom Werksleiter abgeseg-net.

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98KAPITEL 5. EIN STANDARDPROZESS FÜR DIE TP1–BUDGETIERUNG

Die Festlegung des Fertigstellungstermins für das TP1–Budget der Werke er-folgt in Abstimmung mit dem Inventory Manager (GOSO). Allerdings richtetsich der späteste mögliche Fertigstellungszeitpunkt nach dem aktuell gültigenZeitplan von GOC.

Mit Abschluss diesen Teiles der Budgetierungsphase beginnen die Einzel-gespräche des Inventory Managers (GOSO) mit den Werken. Die erste Ge-sprächsrunde ist verpflichtend für alle Werke. Erforderlich ist die Anwesenheitdes GIM–Members, weitere Teilnehmer sind optional.

Sollten nach der Abstimmung zwischen dem Inventory Manager (GOSO) unddem Group Manager GOS noch Adaptionen vorgenommen werden müssen,hat eine zweite Gesprächsrunde mit den betreffenden Werken zu erfolgen.Ansonsten gibt es nur eine kurze Bestätigung von Seiten des Inventory Ma-nagers (GOSO) an die Werksleiter.

Exkurs: ABC–Analyse

Mit der ABC–Analyse werden die Erzeugnisse in ”wichtige” und ”unwichtige”Erzeugnisse eingestuft.

[11], S. 102, unterteilt die Erzeugnisse folgendermaßen:

• A–Teile: 5% der Erzeugnisse verursachen 80% der Materialkosten.

• C–Teile: 80% der Erzeugnisse verursachen 5% der Materialkosten.

• B–Teile: Restmenge von A– und C–Teilen.

Nach [7], S. 27, werden die Erzeugnisse in diese drei Klassen eingeordnet:

• A–Teile: 8% der Erzeugnisse erzielen 75% des Jahresumsatzes.

• B–Teile: Ca. 25% der Erzeugnisse erzielen ca. 20% des Jahresumsatzes.

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5.2. STANDARDPROZESS: TP1–BUDGETIERUNG DER WERKE 99

• C–Teile: die restlichen 67% der Erzeugnisse erzielen nur 5% des Jah-resumsatzes.

Diese Unterteilung ist noch einmal in Abb. 5.2 ersichtlich.

Abbildung 5.2: Konzentrationskurve der A–, B– und C–Teile (vgl. [7], S. 27)

A– und B–Teile erfordern eine besonders genau Disposition, wohingegen C–Teile auf einfache Weise (Erfahrung) disponiert werden können. Für A–Teileeignet sich eine programmorientierte Materialbedarfsplanung mit Rückgriffauf Informationen über den Erzeugniszusammenhang. Für B–Teile ist eingrobe Materialbedarfsplanung über verbrauchsorientierte Verfahren ausrei-chend. Für C–Teile ist meist keine systematische Bedarfsermittlung erforder-lich (vgl. [10], S. 13).

Neben der ABC–Analyse gibt es auch die Möglichkeit einer XYZ–Analyse.Dabei wird nach der Regelmäßigkeit des Verbrauches der unterschiedlichenErzeugnisse unterteilt (vgl. [11], S. 104):

• X–Teile: Stetiger Verbrauch und geringe Schwankungen.

• Y–Teile: Stärkere Schwankungen, wöchentliche Prognosesicherheit ca.70% und Verbrauchsschwankungen monatlich zwischen 20% und 50%.

• Z–Teile: Noch größere Schwankungen im Verbrauch, nur sporadischerBedarf (z.B. Ersatzteile).

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100KAPITEL 5. EIN STANDARDPROZESS FÜR DIE TP1–BUDGETIERUNG

Fasst man die ABC– und die XYZ–Analyse zusammen, ergeben sich folgendeEinteilungen:

Abbildung 5.3: Kombination von ABC– und XYZ–Analyse (vgl. [11], S. 105)

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5.2. STANDARDPROZESS: TP1–BUDGETIERUNG DER WERKE 101

5.2.1 RACI für die TP1–Budgetierung der Werke

Prozessschritt R A C I

1. Meeting GIMM, FLL,Controller,Werksleiter

Werksleiter MAWI, IH -

Produktions-

materialien

FLL Werksleiter MAWI Controller,GIMM

Eigenbruch FLL Werksleiter - Controller,GIMM

WIA FLL Werksleiter - Controller,GIMM

HALB FLL Werksleiter - Controller,GIMM

ERSA MAWI Werksleiter RSC–T, IH,FLL

Controller,GIMM

HIBE FLL Werksleiter MAWI Controller,GIMM

Verpackung FLL Werksleiter CC–Packaging Controller,GIMM

FERG FLL Werksleiter - Controller,GIMM

FERU FLL Werksleiter - Controller,GIMM

2. Meeting GIMM, FLL,Controller,MAWI

Werksleiter IH Werksleiter

Genehmigung Werksleiter,GIMM

Werksleiter FLL, Controller,MAWI, IH

InventoryManager(GOSO)

Abstimmung Inventory Ma-nager (GOSO),GIMM

InventoryManager(GOSO)

- Group Ma-nager GOS

Tabelle 5.2: RACI für die TP1–Budgetierung der Werke

Die Positionen im RACI wurden den OPEX–Leitlinien entsprechend zuge-ordnet.

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102KAPITEL 5. EIN STANDARDPROZESS FÜR DIE TP1–BUDGETIERUNG

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Kapitel 6

Zusammenfassung und Ausblick

Im Rahmen dieser Diplomarbeit wurden alle Schritte des aktuellen Bestands-budgetprozesses des Konzerns RHI AG erhoben und dokumentiert. Der Ab-lauf des Prozesses wurde an Hand eines Flow–Sheet und mittels Zeitschie-nen zusammengefasst und grafisch aufbereitet. Diese Arbeit dient aber nichtallein der Dokumentation des Prozessablaufes, sondern sie bietet auch dieMöglichkeit, die Prozesskenntnisse einzelner Mitarbeiter effizienter und zeit-sparender an neue Mitarbeiter des Konzerns weiterzugeben. Sie verringertdie Abhängigkeit vom Wissen und der Erfahrung des Einzelnen.

Für drei der wichtigsten Schritte im Prozess, die Erstellung des Normbudgets,die Lieferwerksauflösung und die Rohstoffauflösung, wurden Optimierungs-modelle entwickelt. Anhand dieser Modelle können Ergebnisse für diese Pro-zessschritte unabhängig von politischen und strategischen Faktoren ermittelt,und mit den Ergebnissen tatsächlich getroffener Entscheidungen verglichenwerden.

Auf Grund der über die Jahre gewachsenen Struktur und der engen Verflech-tung dieses Prozesses mit anderen Prozessen des Unternehmens, können nurschwer Veränderungen im prinzipiellen Ablauf vorgenommen werden. Fürdie nächste Budgetierungsphase sind dennoch die Einführung des Revised–Budgets und der entwickelten Richtlinie für die Budgeterstellung der Werke

103

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104 KAPITEL 6. ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK

geplant. Diese Neuerungen sollen vorab - im Rahmen eines Workshops mitMitarbeitern der Werke und der Zentrale - auf ihre Durchführbarkeit undUmsetzbarkeit in dieser Form geprüft werden.

Das Revised–Budget wird zum ersten Mal im Jahr 2009 erstellt. Es wird dieKommunikation zwischen Vertrieb und SCM erhöhen und somit das isolierteAbteilungsdenken verringern und für eine bessere Abstimmung untereinan-der sorgen. Dadurch werden funktionsübergreifende Entscheidungsfindungenund proaktives Handeln ermöglicht.

Im Laufe der Erhebung konnte festgestellt werden, dass es keine einheitli-che Vorgehensweise bei der Budgetierung des TP1–Bestandes in den Werkengibt. Große Unterschiede gibt es nicht nur zwischen SAP– und Nicht–SAP–Werken, sondern auch zwischen Schwesterwerken. Daher wurde ein Standard-prozess für die Werke entwickelt. Der nächste Schritt ist die Einführung diesesStandardprozesses als Richtlinie für alle Werke, welche künftig konzernweitAnwendung finden wird. Der Prozess wird damit transparenter und leichternachvollziehbar gemacht. Weiters wird die Effektivität erhöht und Kostenwerden reduziert. Durch die, in dieser Richtlinie vorgeschriebene, Pflicht zurDokumentation der einzelnen Tätigkeiten, wird der Prozess in Zukunft nochgenauer beschrieben werden können.

Ausserdem bietet ein Standardprozess die Möglichkeit, die Transparenz derprognostizierten Werte zu erhöhen. Wie im Rahmen der IST–Erhebung fest-gestellt werden konnte, ist man in allen Schritten abhängig vom Handeln dereinzelnen Akteure und somit auch von deren individueller Motiviation. Zielekönnen auch so gesetzt werden, dass sie leichter zu erreichen sind und mansomit vom System erfolgreich belohnt wird. Durch einen Standardprozesskann trotz persönlicher Interessen der einzelnen Entscheidungsträger und de-ren Einfluss auf die Prognosewerte, eine höhere Planungsgenauigkeit erreichtwerden.

Trotz eines nun festgehaltenen Prozesses und eines Standardprozesses für dieTP1–Budgetierung der Werke, wird das Unternehmen auch in Zukunft sehr

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105

vom Wissen und der Erfahrung seiner einzelnen Mitarbeiter abhängig sein.Kenntnisse des Marktes, politische Einflüsse und wirtschaftliche Entwicklun-gen sind Faktoren, welche ausschließlich auf Grund langjähriger Erfahrungabgewogen und in weiterer Folge in der Planung berücksichtigt werden kön-nen.

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106 KAPITEL 6. ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK

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Literaturverzeichnis

[1] Domschke, W.: Logistik: Transport. R. Oldenbourg Verlag MünchenWien, 4. Auflage, 1995.

[2] Domschke, W., A. Scholl und S. Voss: Produktionsplanung, Ablau-forganisatorische Aspekte. Springer Verlag Berlin Heidelberg New York,1993.

[3] Ellinger, T., G. Beuermann und R. Leisten: Operations Research,Eine Einführung. Springer Verlag Berlin Heidelberg New York, 6. Auf-lage, 2003.

[4] Günther, H.O. und H. Tempelmeier: Produktion und Logistik.Springer Verlag Berlin Heidelberg New York, 5. Auflage, 2003.

[5] Krieg, G.N.: Kanban–controlled manufacturing systems. Springer Ver-lag Berlin Heidelberg New York, 2005.

[6] Luczak, H. und W. Eversheim: Produktionsplanung und -steuerung,Grundlagen, Gestaltung und Konzepte. Springer Verlag Berlin Heidel-berg New York, 2001.

[7] Neumann, K.: Produktions- und Operations–Management. SpringerVerlag Berlin Heidelberg New York, 1996.

[8] Schneeweiß, C.: Einführung in die Produktionswirtschaft. SpringerVerlag Berlin Heidelberg New York, 7. Auflage, 1999.

[9] Schulte, C.: Logistik, Wege zur Optimierung des Material- und Infor-mationsflusses. Verlag Franz Vahlen, 3. Auflage, 1999.

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108 LITERATURVERZEICHNIS

[10] Tempelmeier, H.: Material–Logistik: Grundlagen der Bedarfs- undLosgrößenplanung in PPS–Systemen. Springer Verlag Berlin HeidelbergNew York, 3. Auflage, 1995.

[11] Vahrenkamp, R.: Produktionsmanagement. R. Oldenbourg VerlagMünchen Wien, 5. Auflage, 2004.

*

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Anhang A

Auswertungen der Interviews

A.1 Interviewleitfaden

I. PERSON

Name, DateName, Datum

1. What exactly is your area of activity? (area of responsibility, job descrip-tion)Was genau ist Ihr Aufgabengebiet?

2. How long are you already employed at RHI?Wie lange sind Sie schon bei RHI-AG beschäftigt?

3. In which departments have you already been?Welche Abteilungen haben Sie schon durchlaufen?

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110 ANHANG A. AUSWERTUNGEN DER INTERVIEWS

II. PRESENT/CURRENT PROCESS

1. How runs the actual budgeting–process for the TP1? (plant stock) Whichactions take place?Wie läuft der momentane ”Bestandsbudget–Prozess” für das TP1 ab?

2. Is the procedure, the method, always the same, or does it differ from oneto the next year? Is the process always the same?Ist die Vorgehensweise immer ähnlich oder von Jahr zu Jahr unterschiedlich?

3. Which persons are involved and who are the key players? Distinguish bet-ween plant and headquarter.Wer ist Beteiligter bzw. Schlüsselfigur? Unterscheide Werk und Zentrale.

4. Which decisions have to be made and by whom?Welche Entscheidungen müssen getroffen werden und von wem?

5. How much time needs the whole process from beginning (from the firstaction) until to the final decision–making?Wie lange dauert der gesamte Prozess von Initiierung bis zur finalen Ent-scheidungsfindung?

6. Do you have an advisory function or are you one of the decision makers?Haben Sie eine beratende Funktion bzw. können Sie Entscheidungen beein-flussen?

7. How difficult is the decision–making process? How much time does it takeuntil all are in complete agreement?Wie schwer ist der Entscheidungsfindungsprozess? Wie langen dauert es, umalle auf einen ”Nenner” zu bringen?

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A.1. INTERVIEWLEITFADEN 111

8. Which factors have to be considered when creating the budget (past facts,future facts)?Welche Faktoren müssen bei der Erstellung des Budgets berücksichtigt wer-den (Faktoren aus der Vergangenheit, Zukunft)?

9. Weight these factors - what is more included in the decision, what is lessimportant? Rating 1 - 5Gewichten Sie diese Faktoren - was fließt mehr in die Entscheidung ein, waswird eher nur am Rande berücksichtigt? Rating 1 - 5

10. Which KPI are important for you (key performance indicator, manage-ment ratios, operating figures, performance indicator)?An welchen KPI (Leistungsindikator, Planerfüllungsindikator) orientierenSie sich?

11. Which influece do they have on the creation of the budget (when creatingthe budget)?Inwieweit beeinflussen diese Indikatoren die Erstellung des Budgets?

12. Which activities/sub–processes in the budgeting–process are given/fixed,what has to be done? And when can you decide to do it or not? (100% fixor probabilities)Welche Aktivitäten/Subprozesse, im Prozess der Festlegung eines Budgets,sind fix vorgegeben, was muss gemacht werden? (zu 100% fix oder doch Wahr-scheinlichkeiten)

13. Do some activities occur parallel/simultaneously/at the same time?Laufen gewisse Aktivitäten parallel zueinander ab?

14. Do they have to be done parallel or can they also be done one after ano-ther (in a consecutive order)?Müssen sie parallel laufen oder könnte man sie auch aufeinanderfolgend durch-führen?

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112 ANHANG A. AUSWERTUNGEN DER INTERVIEWS

15. Do loops happen or do you try to avoid them? You come to a certainpoint in the process and because of a decision/event you have to start formthe very first action again. Or you have to do parts of the process again.Where do these loops occur?Gibt es Schleifen? Kommt man an einem gewissen Punkt des Prozesses, be-dingt durch eine Entscheidung, wieder an eine bereits durchgeführte Aktivitätzurück (und muss dann alles dahinterliegende wiederholt werden) oder wirdversucht, Schleifen zu vermeiden?

16. Which information/data is available in time and is considered in the plan-ning respectively? And where do you source it (get it from)?Welche Informationen/Daten stehen zeitgerecht zur Verfügung bzw. fließenin die Planung ein und von wo werden sie bezogen?

17. Are there forecasts that are considered in the budgeting process? Do youhave forecasts for the budgeting process? Do you use forecasts?Gibt es überhaupt Forecasts die in den Prozess einfließen?

18. Where do you get this information from and at which point in time (atwhich point in the budgeting process)?Woher beziehen Sie diese Informationen und zu welchem Zeitpunkt?

19. Do you use this information from the very beginning, or is it used at acertain point in time, if there occur problems (to get more detailed informa-tion)?Fließen diese Informationen von Anfang an ein, oder erst wenn zu einemgewissen Zeitpunkt Probleme auftreten?

20. How far is it considered in the budgeting process?Inwieweit werden diese bei der Budgeterstellung berücksichtigt?

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A.1. INTERVIEWLEITFADEN 113

21. How is the quality of the forecasts?Wie ist die Qualität der Forecasts?

22. How much time does each step of the process take?Welche Schritt im Prozess nimmt wie viel Zeit in Anspruch?

23. Are there waiting times between the single/several activities?Gibt es Wartezeiten zwischen den einzelnen Aktivitäten?

24. Who do you have to inform about the progress of the budgeting process?Wem muss über den aktuellen Stand im Prozess Information geliefert wer-den?

25. Which steps of authorization do you have until to the final budget (aut-horization, administrative decision, acceptance by whom)?Welche Genehmigungsschritte gibt es bis zum finalen Budget? Genehmigun-gen durch wen?

26. Do you have to report about intermediate results (which activities havealready been taken; what already has been done)?Gibt es Berichte über den momentanen ”Zwischenstand”?

27. How does the information exchange work?Wie erfolgt der Informationsaustausch?

28. Which tools, resources are used?Welche Tools bzw. Ressourcen werden verwendet?

29. Which systems do you have for the acquisition and analysis of informa-tion?Welchen Systeme stehen zur Informationsgewinnung und Informationsver-

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114 ANHANG A. AUSWERTUNGEN DER INTERVIEWS

wertung zur Verfügung?

30. Who is responsible for the correct forwarding of information?Wer ist für die korrekte Übermittlung der Informationen verantwortlich?

31. Which targets/objectives/aims are pursued with the actual process? (Ra-ting 1–5)Welche Ziele werden mit dem gelebten Prozess verfolgt? (Rating 1–5)

32. Are there conflicts of objectives/aims/goals in the actual process (e.g.service level vs. working capital)?Gibt es Zielkonflikte im momentanen Prozess (z.B. Servicelevel vs. minimie-re gebundenes Kapital)?

33. What are the strengths/forces/powers of the actual process and what areits weaknesses?Wo liegen die Stärken und Schwächen im momentan gelebten Prozess?

34. How do you calculate safety stocks? Which criteria are considered?Wie werden die Sicherheitsbestände berechnet, nach welchen Kriterien?

35. How do you calculate the replacement time? Who gives you the infor-mation? Who is responsible for that? How much do you consider the factor”experience”? (transportation time, production time, what does it all inclu-de?)Werden die Wiederbeschaffungszeiten genau ermittelt? Von wem kommen dieInformationen? Wer ist dafür zuständig? Inwieweit fließt der Faktor ”Erfah-rung” hier mitein?

36. Do you consider the order cycle in the budgeting process?Wird der Bestellzyklus bei Budgeterstellung berücksichtigt?

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A.1. INTERVIEWLEITFADEN 115

37. What do the production lot sizes result/derive from? How are they de-termined? Size of orders? Other factors?Wie ergeben sich die Produktionslosgrößen? Aus der Größe der Bestellun-gen? Andere Faktoren?

38. Are the production lot sizes and the transportation lot sizes consideredwhen creating the budget?Werden Produktionslosgrößen und Transportlosgrößen bei der Erstellung desBudgets berücksichtigt?

39. Marketing inventory/stock: Who calculates it? How is it calculated? Howoften is it adjusted? How much do you need?Marketingbestände: Wer berechnet sie? Wie werden sie berechnet? Wie oftwerden sie adjustiert? Wie viel braucht man überhaupt?

40. How do you include seasonal differences (demand/production) in yourplanning/scheduling (of the budget)?Wie werden saisonale Unterschiede in der Planung berücksichtigt?

41. How do you calculate stock–out costs? Which method is used? Or do theyderive from experience? Where do the 5% in the SBK–Model come from? Ex-perience?Werden die stockout–costs ermittelt? Mit welcher Methode? Oder gibt es Er-fahrungswerte? Woher kommt der 5% Satz im SBK–Modell? Erfahrung?

42. Which calculation methods are used at the moment? When, in whichcase, by whom? Which theoretical models are used in your calculations (inthe budgeting process)?Welche Berechnungsmethoden werden momentan verwendet, wann, für wasund von wem? Welche theoretischen Modelle kommen in den Berechnungenzu Anwendung?

43. In general: What works really well at the moment?

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116 ANHANG A. AUSWERTUNGEN DER INTERVIEWS

Generell: Was funktioniert im Moment wirklich gut?

III. FUTURE PROCESS

1. Who should be involved in the future (more positions needed or team bigenough; involve other divisions)?Wer sollte künftig aller involviert sein?

2. How should the single steps of the process look like (if you could startfrom zero)? What would you change?Wie sollen die einzelnen Prozessschritte aussehen (ausgehend von einer ”ta-bula rasa”)?

3. How much time would you need at least for every single step to still getan effective result (more time needed; less time possible)?Welche Zeitspanne muss mindestens für die einzelnen Aktivitäten angenom-men werden, um zu einem effizienten Ergebnis zu kommen?

4. Which activities/sub–process can be reduced regarding accuracy/correctnessand duration/length? And what should we more focus on?Wo (bei welchen Aktivitäten/Subprozessen) kann man Abstriche machen (be-züglich Genauigkeit und Dauer) und worauf sollte man mehr Augenmerk le-gen?

5. Which service level should be aspired?Welches Servicelevel soll angestrebt werden?

6. Where do we need a more consistent/standardized/unified structure com-pared to the current situation?Wo muss, im Vergleich zur Ist–Situation, eine einheitlichere Struktur her?

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A.2. INTERVIEWTE PERSONEN 117

7. What do you expect from a consistent (common) budgeting process (ef-fectiveness, transparency, simplicity, comparability,. . . )?Was erhoffen Sie sich von einem einheitlichen Bestands–Budgetprozess (Ef-fektivität, Transparenz, Simplizität, Nachvollziehbarkeit,. . . )?

8. Which advantage can we get from that?Welche Vorteile können daraus gezogen werden?

9. A central/regional distribution center for spare parts - a possible solution(working materials)?Zentrales/regionales Lager für ERSA- eine mögliche Lösung?

A.2 Interviewte Personen

Stellenbezeichnung Abteilungsbezeichnung Standort

Coordinator Raw MaterialsProcurement

GOSR - CC Raw Materials Leoben

Coordinator Inbound Freight GOST - CC Trans-port/Distribution

Leoben

Head of Department GOSS - LC Europe Iron &Steel

Leoben

Head of Department GOSR - CC Raw Materials LeobenHead of Department AC - Werkscontrolling Marktredwitz/DManaging Clerk Logistics GOSO - SCM Strategy Office LeobenManager Global ProductionPlanning

GOSO - SCM Strategy Office Leoben

Head of Manufacturing Line PM - FL Massenfabrik BreitenauHead of Department AC - Werkscontrolling TriebenAdministrator PM - FL Steinfertigung TriebenGroup Manager GOS - Supply Chain Manage-

mentWien

Head of Department AC - Werkscontrolling VeitschHead of Department GOSN - LC Europe Industrial

& TradeLeoben

Einkäufer GOSIA - RSC–P Austria RadentheinHead of Department AC - Werkscontrolling Radenthein

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118 ANHANG A. AUSWERTUNGEN DER INTERVIEWS

Managing Clerk Logistics GOSS - LC Europe Iron &Steel

Radenthein

Chief Group Audit Executive GA - Group Audit WienGroup Manager Logistics L - Fertigungssteuerung Mainzlar/DAdministrator Logistics GOSO - SCM Strategy Office WienGroup Manager Logistics SMOS - Supply Chain Mana-

gementDalian/CN

Inventory Manager GOSO - SCM Strategy Office WienTechnical Employee GOSII - RSC–P Italy Marone/IPlant Manager GORH - Plant Hochfilzen HochfilzenPlant Manager SMOB - Plant Bayuquan Bayuquan/CNHead of Manufacturing Line PM - FL Massen HochfilzenController AC - Werkscontrolling HochfilzenController GOC - Prod.–Controlling Leoben

Tabelle A.1: Interviewte Personen

A.3 Normbudget

SUB Prozessschritt Was Wer System Faktoren

Mengen für Betriebsstät-ten auf HPG Ebene (Ver-sion 1), Überarbeitung 4-5 Versionen

Input Historie 6 Monate bis3 Jahre, Volumen derrollierenden Produkti-on der letzten 12 Mo-nate

Manager GlobalProduction Plan-ning (GOSO)

SAP,ExcelFilesausnichtSAPWer-ken,Collab(Logis-tikre-portvonGOC),eigenesTool

SAP Produktionsda-ten auf HPG Ebenenach Werk

Marktsituation undVerschiebungen

Manager GlobalProduction Plan-ning (GOSO),BU, globalesMarketing

Excel zukünftige Verkaufs-zahlen, Output ausdem Mittelfristplan(Basis Vertriebsbud-get, Marketing plantauf Aggregatsebeneund Ländergruppen,Marktforschungs-schlüssel, Umsatz,Absatz, auf Basis VBauf HPG umlegen mitgleichem Verhältnis),Schwerpunktstrategi-en

strategische Entschei-dungen (politischeThemen)

Vorstand, BU-Leiter, Headof Producti-on/Technology(GO)

Forcieren eines Pro-duktes (Vertrieb,Marketingeinfluss)

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A.3. NORMBUDGET 119

Kostensituation derWerke

Group Control-ling

ExcelTabel-le vonGOC

Herstellkosten (alter-native Werke möglichBsp. Becancour Re-duktion auf einenTunnelofen von 45 auf25T To/Jahr), Info andie Werke

Investitionen und Be-triebsstättenkonzept

Manager Glo-bal ProductionPlanning (GO-SO), SC-Leiter,CC-Leiter, FCI -Head of Informa-tion Management(FCI), Controller(FCI), Datenlie-feranten, globalesMarketing Steel& Industrial(BU)

RDW,Excel

Produzierbarkeitenin den Werken,Verschiebung vonVolumina, Verla-gerung von Linien,Technologietransfers,Produkttransfers, Ka-pazitätsreduktionenund -erhöhungen,Produktivitätsverän-derungen, veränderteMaterialströme undWarenströme, Sub-stituierbarkeit vonProdukten bzw. Wer-ken, neue Werke,Werksschließungen,neue Aggregate (Ge-nehmigung durchVorstand)

Rohstoffsituation Einkauf, F&E Excel Preisentwicklung,Verfügbarkeit desRohstoffes, Qualitä-ten, Importlizenzen,Versuchsmaterialien,Fokus Eigenproduk-tion vor Zukauf,Lagerstättenkonzept

Sortenkonzepte F&E (Produkt-entwicklung),Marketing

SAP Rezeptur pro Sorte(mit welchen Rohstof-fen und Sinterklassendie Sorten gefertigtwerden), Marke-tingstrategien (Bsp.Spinell vs. Chrom)

Business Plan neueWerke

Head of Produc-tion/Technology(GO)

Excel geplantes Produkti-onsvolumen

Output Festlegung einer Pro-duktionsmenge jeWerk

Excel auf HPG-Ebene

Abstimmung Normbud-get mit Head of Produc-tion/Technology (GO)

Input Normbudget, Überle-gungen zur Ermögli-chung einer kosten-günstigen Steuerung

Manager GlobalProduction Plan-ning (GOSO),Head of Produc-tion/Technology(GO)

SAP,Excel

Vergleiche zum Vor-jahr, Festlegen waswird beim Vorstandpräsentiert, Vorschlagvon Manager GlobalProduction Planning(GOSO) wird disku-tiert

Output Commitment zumNormbudget

Abstimmung mit Vor-stand

Input Diskussion Head of Produc-tion/Technology(GO), Boardof ManagementMember (S),Board of Mana-gement Member(I), BU-Leiter,globales Produkt-management

Vorschlag Headof Producti-on/Technology (GO)

Output finales Normbudgetauf HPG-Ebene proWerk

Weitergabe Normbudgetan Werke

Input Weitergabe Normbud-get an Werke

GOC an Werks-controller

Excel,Mail

finales Normbudgetauf HPG-Ebene proWerk

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120 ANHANG A. AUSWERTUNGEN DER INTERVIEWS

Artikelmix hochrechnen Input Mengen für Betriebs-stätten auf HPG Ebe-ne

Manager GlobalProduction Plan-ning (GOSO)

Excel Normbudget

ermittelten Artikel-mix auf Normbudget-mengen anpassen imgleichen Verhältnis(umlegen auf Gesamt-tonnage im gleichenVerhältnis)

Controller(GOC), (Ma-nager GlobalProduction Plan-ning (GOSO))

SAP,Excel,Access

je nach Einflussfakto-ren 5 Monate bis 12Monate (Betriebsstät-tenkonzept), auf Ar-tikelebene, nur SAPWerke

manuelle Korrekturen Manager GlobalProduction Plan-ning (GOSO)

Excel Veränderungen deroben angeführtenFaktoren

Weitergabe an dieWerke

GOC an Werks-controller

Excel Korrekturen durch dieWerke möglich, müs-sen auf Artikelebeneden Sekundär undEigenbedarf festlegen(Kunden)

Output Artikelmix GOC, ManagerGlobal Produc-tion Planning(GOSO)

Excel

Korrekturen Input Veränderungen imNormbudget [bedingtdurch Veränderun-gen des Artikelmix(Verhältnis bleibtgleich)]

Manager GlobalProduction Plan-ning (GOSO)

Excel Veränderungen derVerkaufszahlen (Infovon BU)

Output Überarbeitetes Norm-budget und angepass-ter Artikelmix

Weitergabe Info an Wer-ke und Rohstoffgruppe

Input Informationsweitergabe(komplettes File Arti-kelmix)

GOC an Werks-controller undCoordinatorRaw MaterialsProcurement(GOSR)

Excel(Mail)

Produktmix undGesamttonnage mitdenen gerechnet wer-den muss, Basis fürdie Kostenkalkula-tion, Basis für dieRohstoffauflösung

OutputTabelle A.2: Normbudget

A.4 Aktualisierung der Rezepte

SUB Prozessschritt Was Wer System Faktoren

Auswertung Input Analyse Historie GOSR ExcelListe

Sicht der monatlichenDokumentation überRezept und Verschnit-tabweichung

Erstellen einer Listemit Abweichungen

GOSR ExcelListe

mit welcher Rezeptal-ternative wurde bud-getiert und welche istverwendet worden

Weitergabe Info Versenden der Listean GOC

GOSR ExcelListe

versenden der erstell-ten Liste

Weiterleiten der Listean F&E (Produktent-wickler) und Werks-controller

GOC ExcelListe

versenden der erstell-ten Liste

Feedback Feedback zur versen-deten Liste

Werkscontroller,Produktenwickler(F&E)

ExcelListe

von den Werkscontrol-lern an die Produkt-entwickler, Controllerkann bekannt gebenwelche Alternative ergerne hätte

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A.5. ROHSTOFFAUFLÖSUNG 121

Analyse Feedback undListe der Abweichun-gen

Produktenwickler(F&E)

ExcelListe

Prüfen von Ver-fügbarkeiten derRohstoffe/Qualitätenauf dem Markt, Be-triebsstättenkonzept,Kosten, Verfügbarkeitvon Bruch

Änderung der Rezepte Bekanntgabe der Än-derungen und zu bud-getierenden Rezeptal-ternativen

F&E an EQM-Service

ExcelListe

Anpassung der Rezep-te

EQM-Service SAP Einstellen der neuenAlternativen ins SAP

Output kalkulationsrelevante,geprüfte, geändereund neue Rezepte

ExcelListe

Input Upload der Excel Lis-te in Co-Planer

FCI Co-Planer

Tabelle A.3: Aktualisierung der Rezepte

A.5 Rohstoffauflösung

SUB Prozessschritt Was Wer System Faktoren

Normbudget auflösen Input Normbudget auf Sor-tenebene (vorhandenauch auf Artikelebe-ne)

CoordinatorRaw MaterialsProcurement(GOSR), Dispo-nent (GOSR),Head of Depart-ment GOSR

Co-Planer

aktive Rezepte, ak-tuelle Verschnitte(Körnungen), gül-tige Tabelle vonallen Stammsätzen(Materialnummern,Bewertungen, Stan-dardpreis, gleitenderPreis, Zuständigkei-ten, Warengruppen)

Auflösung der Roh-stoffe auf die Werke

CoordinatorRaw MaterialsProcurement(GOSR), Dispo-nent (GOSR),Head of Depart-ment GOSR

Co-Planer

die den Werken zu-geordnenten Mengenaus dem Normbud-get werden werden aufdie einzelnen Rohstof-fe aufgelöst

Abstimmung der Re-zepte

F&E kalkulationsrelevanteRezepte für dasnächste Jahr

Abstimmung der Ver-schnitte (Körnungen)

Rohstoff-entwicklung(Group ManagerGRR, F&E)

Co-Planer(bzw.Aus-wer-tungenimmerExcelListen)

Qualität, Kosten, Ver-fügbarkeit, Markt

Output kalkulationsrelevanteVerschnitte

Input Abstimmung mit derProduktion

Coordinator RawMaterials Procu-rement (GOSR),Einkauf, MCC(Eigenprodukti-on, Group Ma-nager Ressources(GO))

Co-Planer

Einarbeitung derBudgetvorgaben ausEigenproduktion, Zu-kauf; Marktsituation,Bergbau, Ofenre-peraturen, günstigeRohstoffe

Output eigenproduzierte Men-gen, zugekaufte Men-gen, wo wird zuge-kauft

ExcelListe

Versenden eines Budget-vorschlages

Input an Werkscontroller Coordinator RawMaterials Procu-rement (GOSR)

ExcelListe

auch an Head of De-partment GOSR

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122 ANHANG A. AUSWERTUNGEN DER INTERVIEWS

Überprüfung Werkscontroller ExcelListe

für Detailfragen:Zuschlagstoffe, Binde-mittel usw.

Feedback an Coordi-nator Raw MaterialsProcurement (GOSR)

Werkscontroller ExcelListe

kein Feedback = auto-matisch angenommen

Manuelle Korrekureneingeben

Input aus Feedback und Ein-kauf Info

Coordinator RawMaterials Procu-rement (GOSR)

ExcelListe

finale Besprechungen mitEinkauf

Input Abstimmung miteinzelnen Abteilun-gen und Head ofDepartment GOSR

Coordinator RawMaterials Procu-rement (GOSR),Head of Depart-ment GOSR

ExcelListe

auch laufend währenddes gesamten Prozes-ses

finale Abstimmung mitQualitätsseite

Input Ergebnisse in Tooleinbauen und aktuali-sieren

Coordinator RawMaterials Procu-rement (GOSR),Group ManagerGRR

ExcelListe,Co-Planer

Output finale Rohstoffauflö-sung

Co-Planer

Weitergabe der finalenRohstoffauflösung

Input Abschicken des Ergeb-nisses an GOC

Coordinator RawMaterials Procu-rement (GOSR)

ExcelListe

Abschicken des Ergeb-nisses an Werkscon-troller (und InventoryManager)

GOC ExcelListe

Tabelle A.4: Rohstoffauflösung

A.6 Frachtraten

SUB Prozessschritt Was Wer System Faktoren

zentrale Budgetierung Input Marktentwicklungen CoordinatorInbound Frei-ght (GOST)- Österreich,Deutschlandund zentraleVerantwortung

Zeit-schriften,Inter-net,InfovonReede-reien,Fräch-ter,Liefe-ran-ten-info,Excel,Co-Planer,SAP

historische Preise,budgetierte Preise ausCo-Planer, echte Prei-se aus SAP - eigenszusammengestellt,immer neu; Preisent-wicklungen (Einkauf),Ölpreisentwicklungen

Umweltbedingungen Coordinator In-bound Freight(GOST)

Internet Entwicklung des Was-serstandes, Wetter

Kommunikation undAbstimmung mitzentralem/regionalemEinkauf, laufend(verknüpft mit Ent-scheidung welcheTransportart)

in GOST Zentraleund in regionalenEinheiten

Abgleichim Co-Planer

parallel zu Schritt 1und 2, Frachtkosten,Abstimmung was wirdfrei Werk zugekauftund wo muss mansich um Transportekümmern (was wirdselber transportiert,was wird geliefert),Entscheidung nachMarktentwicklung

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A.6. FRACHTRATEN 123

Transportart Coordinator In-bound Freight(GOST)

Co-Planer

(im Co-Planer findetsich ein Mischpreisüber alle Transport-arten für ein Materialfür eine Relationoder für alle pro-zentuell aufgeteilt,Wissen des Einzelnenmit wem Verträgeabgeschlossen wer-den), Seefrachtanteil,Verfügbarkeit derSchiffe, EntwicklungFrachtraum, Volu-menaufkommen undMengenströme, Alter-nativrouten (Bahn,LKW), Verfügbar-keit von Equipment(Bsp: Verfügbarkeitvon Seecontainern),geplante Maßnahmenzur Reduktion derFrachtkosten (Trans-sibirische Eisenbahn),Entscheidung nachMarktenwicklung

Einlagerungsmöglich-keiten von Dienst-leister (genaue La-germöglichkeitennicht vorhersehbar!),Liste im SAP zuverwendeten Einlage-rungsmöglichkeiten

Coordinator In-bound Freight(GOST)

SAP Verfügbarkeit vonLagerflächen, jenach Einkaufspolitikund Transportart(Equipment, wennMöglichkeit JIT)

Lieferanten Coordinator In-bound Freight(GOST), EinkaufGOSR

SAP Rahmenverträge,Ausschreibungen,Verhandlungen;verwendete Liefe-ranten im SAP, zuzukünftigen keineAufzeichnungen!

Festlegung der Plan-preise

Coordinator In-bound Freight(GOST)

Co-Planer

welche Relation, wel-ches Material, welchesWerk, Ganzladungen,Kleinladungen, wel-cher LKW, Häufigkeit

ständige Betrachtungund Aktualisierungder Faktoren

Coordinator In-bound Freight(GOST)

wiederholt sich lau-fend

Abstimmung mitBreitenau

Coordinator In-bound Freight(GOST), FLLMassen Breitenau

Excel Werk-Werk Trans-porte, Auswahl derDienstleister (Men-genflüsse, vereinbarterPreis)

Einspielen der Preiseins Budgettool

Coordinator In-bound Freight(GOST)

Co-Planer

Preis wird freigege-ben, damit geht er di-rekt in den Einkaufs-preis

Output Satz der die gesam-te Transportstreckebeinhaltet, für je-den Rohstoff fürjedes Werk für jedeRelation

(von RHI bezahlt)

Budgetierung Übersee(gleich wie zentraleBudgetierung)

Input Budgetierung undEinpflegung derFrachtkosten bismind. 14 Tage vorAbgabe

Zuständige anden einzelnenStandorten (vonregionaler Ein-heit bestimmt)z.B. dezentra-ler, regionalerEinkauf, Werkslo-gistik, SC LeiterAsia/Pacific

Co-Planer

geht direkt in den Ein-kaufspreis (ohne Zwi-schensstop beim Coor-dinator Inbound Frei-ght (GOST), werdenüber Tool direkt anEinkauf übermittelt)

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124 ANHANG A. AUSWERTUNGEN DER INTERVIEWS

Output Satz der die gesam-te Transportstreckebeinhaltet, für je-den Rohstoff fürjedes Werk für jedeRelation

(von RHI bezahlt)

Aufbereitung der Ergeb-nisse

Input Abzug der Info ausCo-Planer, Aufberei-tung im Excel

Coordinator In-bound Freight(GOST)

Co-Planer,Excel

Erstellung einer ExcelListe

Abstimmung Input Analyse der Ergebnis-se

Group Mana-ger GOS, Headof DepartmentGOSR, Coordi-nator InboundFreight (GOST)

Excel Excel Liste, eventuel-ler Abgleich

Output Committment zuFrachtkosten

Tabelle A.5: Frachtraten

A.7 Rohstoffpreise

SUB Prozessschritt Was Wer System Faktoren

Preiserstellung Input 2, 3malige Abstim-mung

Head of Depart-ment GOSR,CoordinatorRaw MaterialsProcurement(GOSR)

1) Qualität 2)Preis,Marktsituation3) Logistikosten (kos-tengünstige Trans-porte) 4) Bestand,Working Capital;Weitergabe Info anInventory Manager(GOSO)

Analyse der Historie Head of Depart-ment GOSR

SAP,Excel

Vergleich geplantesBudget und IST(Abweichungen)

Beobachtung desMarktes

Head of Depart-ment GOSR

SAP,Excel

Veränderungen derEinkaufssituation,Beschaffungszeiträu-me, Änderungen beiLieferzeiten, zukünf-tige Preisänderungen,Transportkosten,politische Situationen

Eingabe der festge-setzten Preise insBudgettool

GOSR Co-Planer

händisch

Output Rohstoffpreise für dasFolgejahr

Korrekturschleifen mög-lich

Preisanpassungen GOSR Co-Planer

händisch

Tabelle A.6: Rohstoffpreise

A.8 Herstellkostenkalkulation

Ein Auszug aus dem Terminplan für das Produktionkostenbudget 2009:

WAS SAP Plant/Non SAP Plant

WER AN WEN

1. Kalkulationslauf mit neuen Kostenstellen-tarifen

SAP RM/GOC Werkscontroller

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A.9. TP1–PROZESS BREITENAU 125

Abarbeitung der Fehlerprotokolle SAP RM Werkscontroller/AV2. Finalkalkulationslauf mit neuen Kosten-stellentarifen

SAP RM/GOC Werkscontroller

3. Kalkulationslauf mit neuen Arbeitsplänen(ohne Neuformen)

SAP RM/GOC Werkscontroller

4. Kalkulationslauf mit neuen Stücklisten(Kalkulationsrezepte)

SAP RM/GOC Werkscontroller

5. Kalkulationslauf mit neuen Losgrössen SAP RM/GOC Werkscontroller6. Kalkulationslauf mit neuen Rohstoffprei-sen

SAP RM/GOC Werkscontroller

7. Letzter Kalkulationslauf gesamt (inkl. ak-tualisierter AC-Preise)

SAP RM/GOC Werkscontroller

Analyse Ergebnis Plankalkulation 2009 jeKalkulationsstufe, Vorbereitung Präsentati-on SAP Werke

SAP Werkscontroller GOC

Darstellung Standardkosten 2008 zu 2009 je(Haupt-) Produktgruppe, Vorbereitung Prä-sentation NON SAP Werke

Non SAP Werkscontroller GOC

Budgetkonsolidierung - Abstimmung Be-arbeitungskostenbudget, Materialkostenbud-get mit Artikelkalkulation

all GOC GOC

Budget Präsentation (Kostenstellen undKostenträger)

all Werksleiter/Werkscontroller

G / GO

Ermittlung Änderungen HK 2008 -> 2009 jeWerk und (H)PG

all GOC FCI

Budgetierte HK-Abweichungen 2009 inkl.NON SAP Werke

all GOC FCC, Sparten-controller

Tabelle A.7: Herstellkostenkalkulation

A.9 TP1–Prozess Breitenau

SUB Prozessschritt Was Wer System Faktoren

Abstimmung Input Abstimmung der Rah-menbedingungen

FLL-Massen(=GIMM),Controlling,Werksleitung

BDE,Geo-sta-tistik[SAPundeigenePla-nungs-dateiimExcelmitsämt-lichenEin-fluss-fak-toren(Auf-trags-be-stand,End-be-stand)]

Bergbau (Lager-stättennutzung zu100 Prozent, zuerstAbbau, dann Verwen-dungsmöglichkeitenfinden), Ressourcendes Werkes, Auslas-tung der Anlagen,Engpassaggregate,strategische ERSA,Frachtraten für LKW

Datensammlung Input historische Daten ausden letzten 6 Mona-ten (manche Sachen 1Jahr)

FLL, Werksleiter SAP Bestand und Verbräu-che, Rohstoffauflö-sung, Mengengerüst(Produktmix), Mas-sen

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126 ANHANG A. AUSWERTUNGEN DER INTERVIEWS

zukünftige Faktoren NICE TO HAVE:kein Vertriebsbudget,ERSA Materia-lermüdung, Ver-packungsmaterialVereinheitlichung?Gemeinsames Lager?Total Cost of Owner-ship verglichen mitden Einkaufskosten(Gesamtkostenbe-trachtung; Bsp.Paletten)

Anlagen Manager GlobalProduction Plan-ning (GOSO),Fertigungslinien

neue Aggregate (In-vestitionen oderReduktionen, mehrMenge, weniger Per-sonal), technischeKapazität (Kapa-zitätsrestriktionen,Anlageneffektivität)

Auflösung der Stücklis-ten

Input Auflösung der Stück-listen

FLL-Massen(=GIMM), Pro-duktentwickler

SAP Aktualisierung 2-3mal im Jahr, wennkalkulationsrelevant

Analyse der Bestands-gruppen

Input WIA ungeformt Bergbau, Sinter Mas-sen, auf Sintergruppe-nebene

Sinter (Normbudgetals Basis)

FLL-Sinter,Werkslei-ter, RSC-Q-Bereichsleiter

Excel 1) Materialmix, 2)Sortenmix, 3) Sin-termix, anhand desSortenbudgets ergibtsich die Rohstoffauf-lösung für Sinter,Fertigungslinie Sinterbekommt Sorten-budget, plus Budgetder Schwesterwerkefür Produktions-mengen (Zahlen vonCoordinator Raw Ma-terials Procurement(GOSR)) Veitsch,Radenthein, Trie-ben, Hochfilzen. aufSintergruppenebene

Bergbau FLL-Bergbau,Werkslei-ter, RSC-Q-Bereichsleiter

Excel bekommt Sinterbud-get von FL Sinter,Geologen, Markschei-der berechnet Mengeplus Qualität vomBergbau

Massen FLL-Massen SAP AuswertungWeitergabe Daten anControlling

Controller Excel bekommt Sinterbud-get, Massen, Roh-steinbudget von allenFL, Jahresbedarf.

ERSA BereichsleiterTechnik, elek-trisch und mecha-nisch (RSC-T),Controlling

SAP UHK bei gängi-gen Materialien,strategische ER-SA (Lebensdauerund Wiederbeschaf-fungszeiten), aufMaterialebene

HIBE Controller, Ein-kauf, MAWI

SAP historische Daten,Abstimmung nur aufHigh-Level (nur dieWerte)

Verpackungsmaterial FLL-Massen(=GIMM)

SAP historische Daten,über Stücklisten auf-lösen, ZCF8 Abfrage,Wiederbeschaffungs-zeiten (konstant weilgleichen Lieferanten),Rahmenverträge, aufMaterialebene

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A.10. TP1–PROZESS RADENTHEIN 127

Bruch kein EigenbruchHALB keineProduktions-materialien

FLL-Sinter undMassen

SAP historische Daten,Sortenbudget Massen(Normbudget), aufMaterialebene

Fertigware Controller, FLL-Massen

SAP Auftragsänderungen,historische Datenumgelegt auf Mengenaus Normbudget, aufHPG-Ebene

Output Werte je Bestands-gruppe

Input Zusammenführen derDaten

FLL-Massen(=GIMM), Con-trolling

Excel

OutputAbstimmung im Team,Feedbackrunde

Input finale Abstimmung(während dem Prozesspermanent)

WerksleiterFLL, Control-ling, RSC-T-Leiter, RSC-Q-Bereichsleiter

gemeinsame Entschei-dung betreffend: alleBestandsgruppen imDetail auf STG Ebene

Absegnung durchWerksleiter

Output gemeinsame Entschei-dung Vorschlag zumTP1

Abstimmung mit Inven-tory Manager (GOSO)

Input Diskussion des Vor-schlages

Controller, FLL(=GIMM), In-ventory Manager(GOSO), Werks-leiter

Output Commitment zumTP1

Basierend auf UHK,Neu mit absoluterZahl!

Tabelle A.8: TP1–Prozess Breitenau

A.10 TP1–Prozess Radenthein

SUB Prozessschritt Was Wer System Faktoren

Vorbereitungsschrittefür Besprechung

Input Meeting Controllingund GIMM (=FLL)

Controlling,GIMM (=FLL)

SAPZMTP,CollabRe-ports,ExcelFilezurAuf-berei-tung

aktuell einzelneSegmente, Norm-budget Basis fürwo könnte man hin-kommen, Tonnageder Vergangenheit,Rahmenbedingungen*durch die man zumIST gekommen ist,Rahmenbedingungen(Umfeld unter demich arbeite) für neuesBudget. Festlegen derSchwerpunkte.

Input Rahmenbedingungen*Produktion Controlling,

GIMM (=FLL)Volumen des je-weiligen Jahres,Produktionsablauf,-faktoren, Durchlauf-zeit. Produktmix,Kampagnenfahrwei-sen, Herstellkosten,neue Produktlini-en, Schichtmodelle,Kapazität von Ar-beitsplätzen

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128 ANHANG A. AUSWERTUNGEN DER INTERVIEWS

Historie letzten 12 Monate, 2Jahre, Bestände, Ver-bräuche, Einmaleffek-te

MarketinglagerSaisonalitäten Periodizität von Ge-

schäftenlaufende Projekte z.B. Hochregallager,

geplanten Reperatu-ren (Ofenstillstände),Investitionen

Input Analyse der Be-standsgruppen:WIA geformt, Fer-tigfabrikate, Vorpro-duktion

Controlling,GIMM (=FLL)

SAP,FPS

auf Arbeitsplatzebeneim Bedarfsfall, fastpro Aggregat bei WIAgeformt

Festlegung BedarfEigenmaterialien undFremdmaterialien

Coordinator RawMaterials Procu-rement (GOSR),Rohstoffgruppe

für die zu produzie-rende Menge (Stei-ne, Kauster, Spinell,Schmelzprodukte)

Bestimmung Vorpro-duktion

Controlling,GIMM (=FLL)

ZMTP auf Basis Mengen (Be-sprechung Ausreißermit Bestandsverat-wortlichem)

Bewertung in Euro Controlling,GIMM (=FLL)

ZMTP Budgetierung durch-schnittlicher Kostenpro Tonne, Berück-sichtigung eineseventuell neuen Pro-duktmix, neue Linien

Festlegung des Mix Controlling,GIMM (=FLL)

durch Analyse vongebrannte Produk-te, ungebrannteProdukte, Bauteile(Unterschiede in denHerstellkosten), Roh-material gemischt,gepresst

Bewertung WIA Controlling,GIMM (=FLL)

SAP,FPS-Auswer-tungen

wo liegt sie (Pres-sen, Verpackungsstra-ße, Tunnelofen, Nach-bearbeitung)

Analyse Historie lau-fendes Jahr

Controlling,GIMM (=FLL)

bei Rohstoff,Chromerz, Zuschlag-stoffe (strategischeMaterialien)

WIA ungeformtAnalyse der Produkti-onsprogramme:

auf High-Level

1) Bergbau (abgeleitetvon Kaustermengen)

Controlling,GIMM (=FLL)

ExcelAuflö-sung,SAP

wieviel Rohmagnesitbrauch ich für X Ton-nen Kauster (2:1)

2) Kauster (aus Norm-budget)

Controlling,GIMM (=FLL)

Excel,SAP

Menge Kauster ausdem Normudget,in welche Markt-segmente geht der,wieviel ist davondurchschnittlich aufLager

3)Schmelz (Rohstof-fauflösung)

Controlling,GIMM (=FLL)

Excel,SAP

Analyse Lagersituati-on, strategische Lager

4)Spinell (Roh-stoffauflösung plusFestlegung Verkauf anDritte, Absprache mitCoordinator Raw Ma-terials Procurement(GOSR), der sprichtmit Head of Pro-duction/Technology(GO))

Controlling,GIMM (=FLL)

Excel,SAP

X Tonnen werden ver-kauft, Rest geht wegan Lohnbearbeiter,fast kein Bestand,High-Level

5) Körnungen bzw.Mehle

Controlling,GIMM (=FLL)

Excel,SAP

historische Daten

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A.10. TP1–PROZESS RADENTHEIN 129

ERSA Controlling,GIMM (=FLL)

Excel,SAP

automatisierte An-lagen (Setzroboter,Hochregallager), aus-laufende Ersatzteile,Investitionsvolumen,Instandhaltung, aufArtikelebene nachWert

HIBE Controlling,GIMM (=FLL)

Excel,SAP

Ausfahrt und Analyseder UHK, auf Artike-lebene nach Wert

Verpackungsmaterial Controlling,GIMM (=FLL)

Excel,SAP

DurchschnittlicherBestand an Ver-packungsmaterial,Ausreißer und neueVerpackungen, Arti-kelebene nach Wert

Bruch Controlling,GIMM (=FLL)

Excel,SAP

Bewertung mit demMarktwert des je-weiligen Bruches (sovereinbart mit Wirt-schaftsprüfer), keinMarktwert vorhanden,dann wird er bewer-tet mit dem Wertdes Rohstoffes dender Bruch erstetzt.Nach Bruchgruppen= Artikelnummernnach Wert, Bruch-rezepte, bruchfreieRezepte, Verarbei-tungsmöglichkeitendes Bruchs

Output Bestände der einzel-nen Segmente

Input Festlegung Ablauf derBudgetierung

Controlling,GIMM (=FLL)

(schriftl.Fest-hal-ten?!)

wer bearbeitet welcheSegmente, was sinddie Datenquellen(kommen von Con-troller und GIMM(=FLL))

Besprechung (wiederholteventuell)

Input Diskussion letztesBudget

Steuerung durchControlling;GIMM (=FLL),FLL - Berg-bau, Rohstoffe(Kauster SpinellSchmelz), Steine

SAP,Excel

Budgetmenge IST,welche Bewegungenwären sinnvoll, Er-füllung des letztenBudgets der einzelnenSegmente, Mix nächs-tes Jahr, Tonnagenächstes Jahr

Diskussion der vor-bereiteten Datenvon Controlling undGIMM (=FLL)

Controlling, FLL,GIMM, RSC-T

Steinfabrik: Fertigfa-brikate = Vorproduk-tion, WIA geformt,Zuschlagstoffe

Besprechung der Seg-mente in Werksver-antwortung

Controlling, FLL,GIMM, RSC-T

Excel Rohstoffe, Verpa-ckungsmaterial,HIBE, ERSA, WIAgeformt, WIA unge-formt, Fertigfabrikate

Weitergabe der Datenan die FLL

Controlling,GIMM (=FLL)

Excel

Sicht der Informationenaus Besprechung

Sicht der Informatio-nen

Controlling, FLL,GIMM

Excel Gedanken machen zuden Bereichen, die denEinzelnen betreffen

Besprechung 2 Diskussion bzw. Ein-arbeitung von Ände-rungsvorschlägen

Controlling, FLL,GIMM

Excel

Festlegung neues Bud-get

Excel für einzelne Segmente

Output CommitmentZusammenfassung Input NUV ABAP aus SAP

abziehen ZMXNUV1,ZMTP

Controlling SAP,Excel

Vergangenheitswerte,laufende Werte

Budget dazugeben Controlling Excel

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130 ANHANG A. AUSWERTUNGEN DER INTERVIEWS

Ausfüllen Excel Sheetvom Inventory Mana-ger (GOSO)

Controlling Excel

Output Budgetvorschlag desWerkes

Abstimmung mit Werks-leiter

Input Analyse der errechne-ten Werte

Werksleiter, Con-troller

Excel Anspannungsgrad

Einarbeitung von et-waigen Änderungsvor-schlägen

Werksleiter, Con-troller

Excel

Output CommitmentAbstimmung mit Inven-tory Manager (GOSO)

Input Diskussion Controlling,GIMM (=FLL),Inventory Mana-ger (GOSO)

Excel Budgetmenge, Ergeb-nis, Gedanken, Anfor-derungen der Zentrale

Festlegung neues Bud-get

Output Commitment zumTP1–Budget

Evtl. Überarbeitung InputOutput

Tabelle A.9: TP1–Prozess Radenthein

A.11 TP1–Prozess Marktredwitz

SUB Prozessschritt Was Wer System Faktoren

Vorbereitungsarbeit Input Analyse Normbudget Controlling Excel Mengenverteilung aufProduktgruppen

laufend aktualisierteInformationen

Feinplaner, MA-WI

SAP,Excel,AccessDaten-bank

keine spezielle Vorbe-reitung für BBP

Besprechung Input Abstimmung Feinpla-ner, laufende Rück-sprachen

Controlling(=GIMM), 2 MA-WI, 2 Feinplaner(Fertigungspro-zesse)

AccessDaten-bank,Excel

Herstellkosten proTonne, Einkaufspreisefür Rohstoffe undBleche

Normbudget Controlling,2 MAWI, 2Feinplaner (Ferti-gungsprozesse)

Excel Einfluss auf die PG

Analyse der Beständeder letzen 12 Monate

Controlling,2 MAWI, 2Feinplaner (Ferti-gungsprozesse)

Collab Bestandsreports deslaufenden Jahres,UHK der letzten 12Monate. Entwick-lung der einzelnenProduktgruppen:Standardlinie, Aus-nahmelinie, strategi-sche Rohstoffe, nichtstrategische Rohstoffe

NUV Auswertungen Controlling,2 MAWI, 2Feinplaner (Ferti-gungsprozesse)

auftragsgebunden,nicht auftragsgebun-den

Access Datenbank Controlling,2 MAWI, 2Feinplaner (Ferti-gungsprozesse)

AccessDaten-bank

wöchentliche Bestän-de der Materialarten,Durchlaufzeiten derProduktgruppen undder einzelnen Formate

Brennkampagnen Controlling,2 MAWI, 2Feinplaner (Ferti-gungsprozesse)

Durchlaufzeiten, Setz-weisen (Optimierung)

Kapazitätsrestriktionen Controlling,2 MAWI, 2Feinplaner (Ferti-gungsprozesse)

Auftragsstand, Aus-lastung, Einmalbedin-gungen, Standardbe-dingungen

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A.11. TP1–PROZESS MARKTREDWITZ 131

Einplanen von Ideen Controlling,2 MAWI, 2Feinplaner (Ferti-gungsprozesse)

Setzweisen am Ofen,Brennhilfsmittel, Loß-größen

Delegierte Aufgaben Controlling,2 MAWI, 2Feinplaner (Ferti-gungsprozesse)

Feinplaner regelmäßigeigene Instrumente(Durchlaufzeiten,Bestandshöhen aufMaterialarten ROHF,ROHB), Analysen dervergangenen Wochenund Monate, Ideen-entwicklung (sehreigenverantwortlich)

Schwerpunkte setzen Controlling,2 MAWI, 2Feinplaner (Ferti-gungsprozesse)

wertmäßig große Fak-toren (ERSA und HI-BE (relativ vernünf-tiger Fluss) fast ver-nachlässigen), Berück-sichtigung von Auf-trägen die geglätte-te Fertigung verursa-chen, von Aufträgendie Spitzen verursa-chen

OutputBerechnung Statistik-gruppen

Input Rohstoffe Controlling, MA-WI

SAP,Excel,Access

Lagerkapazität, Groß-teil regelmäßiger Um-schlag = KANBANgesteuert, Zirkonstrategisch gesteuert.ROHF, ROHS, ROHB(MAWIs involviert,für Preisentwicklun-gen und strategischeRohstoffe), auf Mate-rialnummernebene

12 Monate Historie Controlling, MA-WI

SAP,Excel,Access

DurchschnittlicheBestände je Roh-stoff, Verbräuche,Lieferzeiten der Lie-feranten (speziell beiSIC=Siliciumcarbonat),(Rahmenverträge),SicherheitsbeständeZirkon

Sicht der Details Controlling(=GIMM)

SAP,Excel,Access

Berechnung der Roh-stoffe nach Lagerkapa-zität (Kanban)

Controlling SAP,Excel,Access

bei kritischen Mate-rialien

Rest nach Historie Controlling SAP,Excel,Access

Rein oder Rausrech-nen von Einmaleffek-ten

Zugabe Preisaufschlagfür nächstes Jahr

Controlling SAP,Excel,Access

bis zu 30%

WIA Controlling Excel,SAP

4 Wochen Durchlauf-zeit, UHK, Einmalef-fekte

1) KeramikGrasanitlinie: 100Tonnen Durchsatz dieWoche, 4 Wochen 400Tonnen pro Monatmal die Herstellkosten= 1 MIO e WIA proMonat für PG FSPC.Gesamt 2,7 Mio e proMonat

Controlling Excel,SAP

Historie, gleiche Be-rechnung für alle PG,auf PG Ebene

2) Nachbearbeitung Controlling Excel,SAP

auch auf PG Ebene

auch bei Endkonfek-tionierung

Excel,SAP

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132 ANHANG A. AUSWERTUNGEN DER INTERVIEWS

ERSA Controlling, IH,Anlagentechniker(RSC-T)

Excel,SAP

900.000 e Marke dienicht überschrittenwerden darf, aufMaterialebene

Absprache mit IH Controlling Excel,SAP

was muss da sein

passiert laufend, jähr-lich bis alle 2 Jahre

Controlling Excel,SAP

filtern nach Wert, kri-tisches Material ja,nein; Wiederbeschaf-fungszeit

auch laufende Abwer-tungen

Controlling SAP voller Wert im TP1–Bestand

HIBE Controlling,Formenbau,Werkseinkauf

SAP wie schauen die Ent-wicklungen aus, His-torie, auf Materialebe-ne

schicken von Auswer-tungen und Einfor-dern von Informatio-nen

Controlling,Formenbau,Werkseinkauf

SAP Controlling an For-menbau und Werk-seinkauf

regelmäßige Abwer-tungen

Controlling SAP

Verpackungsmaterial wird nicht kontrol-liert, soll null drinsein, mit Waren-eingang wird sofortWarenausgang ge-bucht

Bruch Controlling SAP Historie, Bruchan-fall, Bruchverbrauch,Niveau ist konstantauf 450.000 e, aufMaterialebene

HALB Controlling SAP,Excel,Access

sind alle Artikel dieins Zwischenlager ge-hen oder vorgemischteMassen (Kanban ge-plant) 800.000 bis 1,2Mio, auf PG Ebene

durchschnittlicher Be-stand je Woche malHerstellkosten je Pro-duktgruppe

Controlling SAP,Excel,Access

1/3 von WIA, Histo-rie, Einmaleffekte

Produktions-materialienwie Rohstoffe (Bleche) Controlling, MA-

WISAP,Excel,Access

ROHS, auf Material-art

FertigwareAbsprache mit FLL Controlling, FLL Access,

Excel,SAP

Warenzugang vorLiefertermin, Über-produktion, Vor-produktion, FERG,FERU. Ermittlungmit Durchlaufzeiten,wichtig sind regelmä-ßige Abwertungen zurInventur.

Berechnung: durch-schnittliche Liegezeitmal durchschnittlicheHK/Tonne

Controlling Excel Berechnung auf Mate-rialebene

Output Vorschlag zum TP1Entscheidungsfindungim Werk

Input Diskussion und Ent-scheidung

Controlling(=GIMM),Werksleiter,FLL

Excel Diskussion der berech-neten Werte

Output Vorschlag Werk zumTP1

Absprache mit InventoryManager (GOSO)

Input Diskussion des Vor-schlages

Controlling, In-ventory Manager(GOSO)

Excel Diskussion der berech-neten Werte, Zielvor-gaben der Zentrale

Output Commitment zumTP1Tabelle A.10: TP1–Prozess Marktredwitz

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A.12. TP1–PROZESS HOCHFILZEN 133

A.12 TP1–Prozess Hochfilzen

SUB Prozessschritt Was Wer System Faktoren

Aktualisieren der Rezep-te

Input durch RSC-Q im Werkwerden Änderungeneingegeben

RSC-Q SAP

Herstellkostenplanung ControllerNormbudget Verteilung des Norm-

budgets an die Mitar-beiter

Controlling Excel Massen, Sinter wirdselbst geplant

Rohstoffauflösung imWerk

zeitgleich mit CC RawMaterials (auch Brei-tenau)

Controlling Excel Artikelmix und Norm-budget, Einplanung,Verschiebungen mitBreitenau, geht anController (GOC),Aktualisierung derRezepte, Auflösungdes Artikelmix,Abstimmung mitZentrale

Kalkulation Segmente Input Rohstoffe, WIAungeformt (Sinter),Bruch

Daten-basisfürSeg-mente=ZMTP(NUVRe-port)

Bergbau ist WIA

auf Basis Normbudget Controlling Excel Planung des Fremd-sinters, zugekauftenSinters

Errechnen der Durch-schnittsbestände

GIMM mit FLL Excel Rohmagnesit, Sinter.Rotierofenstillstand:Budget der Mengendie in den 4 WochenStillstand produziertwerden sollen, 12.000To, Sicherheitsbe-stand = Erfahrung,Durchschnitt 7.000To mal HK Sinter.Rohmagnesit: MINim Frühjahr MAX imHerbst, Durchschnitt.Berechnung auf Ebe-ne: Rohmagnesit,Eigensinter, Fremd-sinter, Türksinter

Bewertung mit zu-künftigen HK

Controlling,GIMM (=FLL)

Excel Rohmagnesit, Sinter

OutputInput ERSA RSC-T (Elektrik,

Mechanik, Ab-sprache), GIMM(=FLL)

SAP,Excel

Historie laufendesJahr, Durchschnitts-bestand errechnen,Veränderungen aufMaterialebene geson-dert betrachtet

Abstimmung RSC-T mitGIMM (=FLL)

Nachfragen nachaktuellen Listen,gemeinsame Ausar-beitung der Liste

Durchschnittsbeständedes laufenden Jahres

GIMM (=FLL) Berücksichtigung vonVeränderungen, In-vestitionen, Liste waskommt neu dazu undwas kommt raus (lau-fende Aktualisierungdurch RSC-T)

Bewertung mit Stan-dardpreis

Output Neuer Durchschnitts-bestand

Input HIBE

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134 ANHANG A. AUSWERTUNGEN DER INTERVIEWS

Durchschittsbestände Controlling,GIMM (=FLL)

SAP,Excel

Historie laufendesJahr, Petrolkoks,Berechnung aufHigh-Level

Errechnung der Preis-steigerung

Einkauf Excel zu budgetierenderPreis

Neue Bestandsbewer-tung

GIMM (=FLL) Excel neue Menge mal neuerPreis

OutputInput Verpackungsmaterial

Durchschnittsbestand GIMM (=FLL) Excel Historie laufendesJahr, auf High-Level

Bewertung mit zu-künftigem Preis

GIMM (=FLL) Excel Daten vom Einkauf,informelle Info, (nochkein budgetierterPreis!)

OutputInput HALB (gekörnter

Rohstoff aus Schwes-terwerk oder HALBfür Duisburg)

keine Budgetierung,da wenn bestellt wirdgibt es Verschiebungzu WIA

OutputInput Produktions-

materialienDurchschnittsbestand GIMM (=FLL) Excel Historie laufendes

Jahr, auf Material-ebene

Bewertung mit zu-künftigem Preis

GIMM (=FLL) Excel Daten vom Einkauf,informelle Info, (nochkein budgetierterPreis!)

OutputInput Fertigware

FERU Durchschnitts-werte

GIMM (=FLL) SAP Historie laufendesJahr (Werte, nichtLiegedauer), Ver-änderungen durchVerschiebung zu WIA

Berücksichtigung derPreissteigerung

GIMM (=FLL) SAP Bewertung

FERG FLL Sinterfabrik Excel,SAP

Steine für Ofenre-paratur, permanent200.000 e auf Lager

Output Vorschlag des Werkeszum TP1

Abstimmung mit Werks-leiter

Input Diskussion des Vor-schlages

Werksleiter, FLL,GIMM, Control-ler

Excel Erklärung der Zahlen

Output Commitment, Abseg-nung

Abstimmung mit Inven-tory Manager (GOSO)

Input Durchbesprechung derBestandsgruppen

Inventory Ma-nager (GOSO),GIMM

Excel Rohstein, Sinter,ERSA, HIBE, Verpa-ckung, Fertigwarenla-ger

Output Commitment zumTP1Tabelle A.11: TP1–Prozess Hochfilzen

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A.13. TP1–PROZESS VEITSCH 135

A.13 TP1–Prozess Veitsch

SUB Prozessschritt Was Wer System Faktoren

Vorbereitung eines Vor-schlages

Input Analyse der Be-standsgruppen:

Controlling(=GIMM)

Bewertung mit demneuen Preis, soweitvorhanden

Rohstoffe Controlling SAP(ZMTP)

kritische Materiali-en, von CoordinatorRaw Materials Pro-curement (GOSR);Zusätze, auf Mate-rialebene anschauen(Abweichungen undAusreißer), Budgetie-rung auf gesamtemSegment (High- Level)

WIA Controlling SAP(ZCWI-PLOG)

ROHK Sinter, Z-Sinter

6 Monate Historie,Durchschnitt

Controlling Ausreißer

ERSA Technik SAP neue Anlagen; strate-gische ERSA = Er-rechnung nicht direktüber den Verbrauchmöglich

neue Ersatzteile Technik, FLL SAP wie lange kann die An-lage stehen, FLL sagt,welche Anlagen zumProduzieren benötigtwerden

HIBEErmittlung des Ver-brauches

Controller(=GIMM) undKostenstellenver-antwortlicher

SAP 6 Monate Durch-schnitt, auf Kosten-stellenebene

Preiserhöhung drauf-schlagen

Controller(=GIMM)

Excel Preiserhöhung 6% lt.Budget (Vorgabe derPreiserhöhung vonGOC/Einkauf)

Verpackungsmaterial Controlling, FLL SAP (wöchentliche Ab-stimmung der Lie-fertermine mit denLieferanten)

6 Monate HistorieAnalyse

Controlling, FLL SAP Vergleich

Rausrechnen von Aus-reißern

Controlling, FLL Excel Analyse auf Artikele-bene

Einplanung von neuenPackmitteln

Controlling, FLL Excel Mixnitz berücksich-tigt, zentrales Lagerfür Breitenau undVeitsch

Durchschnitt fürnächstes Jahr

Controlling, FLL Excel auf Segmentebene

Bruch Controlling, FLLSteine

SAP

6 Monate HistorieAnalyse

Controlling, FLLSteine

Excel

Rein- oder Rausrech-nen von Highlights

Controlling, FLLSteine

Excel Rohstoffversuche,schlechtes Material,Jelshava Sinter -Breitenau

HALB Controlling SAP Spinell, Herzenit,Chromerz

Analyse Historie 6Monate

Controlling Excel Projekte

Neubewertung Controlling Excel neuer PreisProduktions-materialien

keine, laufen unterRohstoffen

Fertigware Controlling, FLL SAP Analyse und Budge-tierung auf HPG Ebe-ne

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136 ANHANG A. AUSWERTUNGEN DER INTERVIEWS

IST Verbrauch derletzten 6 Mona-te vergleichen mitBudgetplan

Controlling, FLL SAP Rüstprojekt, Redukti-on der Durchlaufzei-ten, bei Ausreißernauf Materialebene

Umlegung auf Norm-budgetmengen

Controlling, FLL Excel im gleichen Verhältnis

Rohstoffpreiserhöhun-gen

Controlling, FLL Excel

Analyse von High-lights

Controlling finden von Begrün-dungen

Output Vorschlag zum TP1Ausarbeitung eines ge-meinsamen Vorschlages

Input Analyse der Verbräu-che und Bestände derersten 6-7 Monate

Controlling(=GIMM),Werksleiter,FLL (Steine)

Excel (Meeting), VergleichBudgeterfüllung Vor-jahr, wieviel wurde fürdie zu produzierendenMengen verbraucht,Durchlaufzeiten, neueAnlagen, kritischeMaterialien

Festlegung des Wertes Controlling(=GIMM)

Excel für alle Segmente

Output finaler Vorschlag desWerkes zum TP1

Abstimmung mit Inven-tory Manager (GOSO)

Input Analyse des Vorschla-ges

Inventory Ma-nager (GO-SO), Controller(=GIMM)

Excel Diskussion, Kompro-miss finden

Output Commitment zumTP1

Tabelle A.12: TP1–Prozess Veitsch

A.14 TP1–Koordination

SUB Prozessschritt Was Wer System Faktoren

Definition des Budget-zieles

Input Performance des aktu-ellen (6 Monate) unddes letzten Jahres

Inventory Mana-ger (GOSO)

Excel,TP1–ReportsCollab

Saisonalitäten (Berg-bau), besondereHerausforderungenoder Events (z.B.Ausfälle von Aggrega-ten), Änderung HK,Kapazitätsänderun-gen

Marktsituation Inventory Mana-ger (GOSO), Ma-nager Global Pro-duction Planning(GOSO)

Excel Rohstoffeinkauf und-entwicklung, Preis-steigerungen, gestei-gerte Energiekosten,neue Kunden (Werk),neue Produkte

Consumption Inventory Ma-nager (GOSO),Werke, ManagerGlobal Produc-tion Planning(GOSO)

Excel Best Guess basierendauf IST-Zahlen undAbsprache mit Wer-ken, VeränderungenNormbudget alt-neu

neue Werke Inventory Mana-ger (GOSO)

Excel Business Plan undBest Guess, neueLager

geplante Kapazitäts-änderungen (GOSO)

Inventory Mana-ger

Excel neue/Abbau von Ag-gregaten, Werksschlie-ßungen, Projekte zurProzessverbesserung(Kommunikation, DZ,usw.)

Lieferanten Inventory Mana-ger (GOSO)

Excel neue Lieferanten,Rahmenverträge(Mindestbestellmen-gen)

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A.14. TP1–KOORDINATION 137

Replenishment Pro-zess

Inventory Mana-ger (GOSO)

Excel Veränderungen (Or-ganisation Wiederbe-füllen), Sicherheits-bestände, Bestands-reduktionen, zentraleLager, Bestellver-halten der Werke(MAWI), Wieder-beschaffungszeiten,Transportmittel

Output durchschnittliche mo-natliche Bestandszielder Werke

Analyse der Bestands-gruppen

Input Errechnen der Wertein den einzelnen Be-standsgruppen

Inventory Mana-ger (GOSO)

Collab(even-tuellDetailsausSAPzuaktu-ellemMo-nat)

RohstoffeDurchschnitt der letz-ten 6 Monate

Raus- bzw. Reinrech-nen von Ausreißern

PreiserhöhungenÄnderungen der Ver-antwortlichkeiten

strategische Rohstoffe

neue/alte Rohstoffe Marktverfügbarkeitund Qualität (Freiga-be)

Änderung der Ein-kaufsstrategie

früherer Eigen-tumsübergang -zusätzliches In-Transit-Inventory,strategische Rohstoffe

Änderung der Wieder-beschaffungszeiten

Lieferanten

Lagerkapazitäten Reduktionen bzw. zu-sätzliche Kapazitätenneuer Werke

WIADurchschnitt der letz-ten 6 Monate

Raus- bzw. Reinrech-nen von Ausreißern

Veränderungen Norm-budget alt-neu

Aggregate

Saisonalitäten Bergbaubesondere Herausfor-derungen oder Events

Ausfälle von Aggrega-ten, Best Guess basie-rend auf IST Zahlenund Absprache mitWerken

Änderungen in denHKKapazitätsänderungen neue Aggregate, Ab-

bau von Aggregaten,Werksschließungen

Projekte zur Prozess-verbesserung

Reduzierung derDurchlaufzeiten

ERSAEntwicklung der letz-ten 6 Monate

Verbrauch, neue Ag-gregate, Lagerbereini-gung, für hochpreisi-ge ERSA auf Ma-terialebene (strategi-sche ERSA)

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138 ANHANG A. AUSWERTUNGEN DER INTERVIEWS

zukünftige Entwick-lung

neue Aggregate, La-gerbereinigung (HIBEvs. ERSA), Ausmis-ten, geplante Still-stände/Reparaturen,Projekte (z.B. Um-weltprojekte, Abwär-me)

HIBEBerechnung wie Roh-stoffe

(LagerbereinigungERSA vs. HIBE)

FertigwarenDurchschnitt der letz-ten 6 Monate und Vor-jahr (auf HPG EbeneFERU und FERG)

Rausrechnen von Aus-reißern (z.B. Lage-raufbau für Ofenstill-stand), Q6 Meldungen(Stornos), Erhöhun-gen/Reduktionendes Normbudgets(prozentuelle Um-rechnung auf denneuen Wert), Liege-dauer (Zeitspannezw. FAUF-Ende undLiefertermin) in Stich-proben, Änderungendes Produktmixesbei gleichbleibenderTonnage (Info ausWerken)

PackmittelDurchschnitt der letz-ten 6 Monate

UHK (mind. 6 = nichtmehr als 2 Monate Be-stand auf Lager)

Normbudgetmengen ProduktmixPreiserhöhungen Paletten, Folien, Me-

tallBig Bags Rahmenverträge, Pro-

jekte Richtung strate-gische Lager für Stan-dard - Big Bags

BruchDurchschnitt der let-zen 6 Monate

Ausreißer

Prozentuelles Um-legen auf die neuenMengen

Produktmix aus demNormbudget

Informationen ausFRM (Finanz)

Neubewertungen(Orientierung an denMarktwerten undnicht an HK)

Meetings mit Rohstoff-abteilung

Input Definition der Sicher-heitsbestände

Inventory Ma-nager (GOSO),CoordinatorRaw MaterialsProcurement(GOSO)

Excel Rohstoffeinkauf und-entwicklung, Versor-gungssicherheit

Festlegen der Be-standshöhe

Inventory Ma-nager (GOSO),CoordinatorRaw MaterialsProcurement(GOSO)

Excel Lieferzeiten, Bestell-zyklus, Rahmenver-träge, Transportlos-größe (Info Werke)

Änderungen in denEinkaufsstrategien

Inventory Mana-ger (GOSO)

Excel Auswirkungen auf In-Transit Bestände (hö-her), Information vonHead of DepartmentGOSR und Group Ma-nager GOS

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A.14. TP1–KOORDINATION 139

Preiserhöhungen Inventory Mana-ger (GOSO)

persön-lichoderE-Mail,Auf-berei-tungimExcel

Rohstoffe, formelleInformation vomHead of DepartmentGOSR und Coordi-nator Raw MaterialsProcurement (GOSR)

Output Bestandshöhe in Euro1. Diskussionsrunde mitden Werken

Input gemeinsame Zieldefi-nition und Budgetde-finition

Inventory Mana-ger (GOSO),Controller,GIMM, regio-nale SC Leiter(optional)

persön-lich,Tel-Com

Abgleich der Zahlendes Inventory Mana-ger (GOSO) und derWerke, Diskussiongrober Unterschiede,Anpassungen

finden eines Kompro-misses

Inventory Mana-ger (GOSO),Controller,GIMM, regio-nale SC Leiter(optional)

persön-lich,Tel-Com

realistische Zahlen

Output Commitment Wer-ke/Inventory Manager(GOSO)

auf Statistikgruppen-niveau

Aufbereitung der Ergeb-nisse

Input Zusammenfassen derZahlen von allen Wer-ken

Inventory Mana-ger (GOSO)

MasterExcelSheet

1) Werke ohne STG Inventory Mana-ger (GOSO)

MasterExcelSheet

Überblick der Werkein absoluten Zahlenund in UHK

2) STG ohne Werke Inventory Mana-ger (GOSO)

MasterExcelSheet

Überblick nur STG,zusammengefasst aufKonzernebene

3) alle Werke mit allenDetails auf STG Ebe-ne

Inventory Mana-ger (GOSO)

MasterExcelSheet

Rausrechnen von Ver-änderungen

Eingabe und Finalisie-rung der Daten

Inventory Mana-ger (GOSO)

MasterExcelSheet

Analyse der Erhöhun-gen

Inventory Mana-ger (GOSO)

MasterExcelSheet

Erklärungen finden,welche Consumpti-on steht dahinter(Entwicklung vomVorjahr, Abweichun-gen in Normbudgetund in Vertriebsbud-get)

Berechnung der neuenUHK

Inventory Mana-ger (GOSO)

MasterExcelSheet

Consumption

Output ”mögliche” realistischeBudgetzahlen für Fol-gejahr

MasterExcelSheet

Abstimmung Group Ma-nager GOS und Invento-ry Manager (GOSO)

Input Diskussion der Ergeb-nisse

Group ManagerGOS, InventoryManager (GOSO)

MasterExcelSheet

eventuell Anpassun-gen an SCM Vorgaben(Budget zu hoch)

Output Commitment2. Diskussionsrunde (op-tional)

Input Anpassung der Be-standsziele

Inventory Ma-nager (GOSO),Werkscontroller,GIMM, regio-nale SC Leiter(optional)

MasterExcelSheet

wenn noch Anpas-sungen vorgenommenwerden müssen

Output CommitmentAbstimmung Group Ma-nager GOS und Invento-ry Manager (GOSO)

Input Diskussion der Ergeb-nisse

Group ManagerGOS, InventoryManager (GOSO)

MasterExcelSheet

finale Abstimmung

Output CommitmentEinholen einer Bestäti-gung der Werke

Input schrifliche Bestä-tigung der Werkezum gemeinsamenBestandsziel

Werksleiter E-Mail

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140 ANHANG A. AUSWERTUNGEN DER INTERVIEWS

Abgabe der Zahlen andas Reporting

Input Verschicken des kom-pletten Files

Inventory Mana-ger (GOSO)

MasterExcelSheet

finales File auf STG-und Werksebene

Tabelle A.13: TP1–Koordination

A.15 Lieferwerksauflösung

SUB Prozessschritt Was Wer System Faktoren

Basis Input Vertriebsbudget FCC, Controller(FCI)

Co-Planer

Normbudget GOSO (Leitner)zusätzliche Eingabe Sekundär- und Eigen-

bedarfeManager GlobalProduction Plan-ning (GOSO)

Co-Planer

Volumen, Absatz,Umsatz, Eingabe inden Co-Planer

LWA Input Runterbrechen desVertriebsbudgets aufdie Werke

Manager GlobalProduction Plan-ning (GOSO)

Co-Planer,Out-put imExcel-Pivot,Bud-getLWA-Tool

27.400 Datensätzewerden den produ-zierenden Werkenzugeordnet

1 RUN Einspielen der Datenaus dem Co-Planer indas LWA-Tool

Manager GlobalProduction Plan-ning (GOSO)

LWA-Tool,Co-Planer

Vertriebsbudget

150 händische Einga-ben in das LWA-Tool

Manager GlobalProduction Plan-ning (GOSO)

LWA-Tool

Präferenzregeln: Re-gel 2 sticht Regel1

Wiedereinspielen inden Co-Planer

Manager GlobalProduction Plan-ning (GOSO)

LWA-Tool,Co-Planer

Updaten der Datenim Co-Planer, aktuali-siert die Daten in derPivot Tabelle

laufende Abstimmun-gen

BU-Controller,Manager GlobalProduction Plan-ning (GOSO)

Telefon,Mail

Fragen Manager Glo-bal Production Plan-ning (GOSO) an BU-Controller, oder beiAktualisierungen desVertriebsbudgets

Weitergabe der Er-gebnisse an die BU-Controller

Manager GlobalProduction Plan-ning (GOSO)

ExcelPivot-Tabelle

Sicht der Ergebnisse,Analyse

Feedback an Mana-ger Global ProductionPlanning (GOSO)

BU-Controller LWA-Tool

Zugriff der BU-Controller nur aufeigenen Bereich

Output erstes ErgebnisFeedback Vertrieb Input Kalkulation erstes Er-

gebnis, EBITFCC Co-

PlanerAngabe der geforder-ten Änderungen

FCC wenn EBIT zu niedrig(BU-Manager)

Output erster Draft EBIT2 RUN Input (wie oben) Manager Global

Production Plan-ning (GOSO),BU-Controller

LWA-Tool,Co-Planer

Korrekturmaßnahmen

Output Ergebnis Run 2 FCC Co-Planer

2. Feedback Vertrieb Input 2. KalkulationOutput final EBIT

Budgetmengen die inden Werken produ-ziert werden

Tabelle A.14: Lieferwerksauflösung

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A.17. INPUT/OUTPUT 141

A.16 Vergleich der Vertriebsdaten mit dem Norm-

budget

SUB Prozessschritt Was Wer System Faktoren

Vergleich Vertriebsdatenmit Daten aus Normbud-get

Input Ergebnis der LWA vs.Normbudget auf HPGEbene und Werk

GOC Excel,Access

Vertriebsbudget,Normbudget

Beschäftigungs-abweichungen budge-tieren

GOC Excel,Ac-cess,(Co-Planer)

bei größeren Abwei-chungen werden die-se auf Werksebene ge-zielt budgetiert

Output korrigiertes Konzern-ergebnis, EBIT

Tabelle A.15: Vergleich der Vertriebsdaten mit dem Normbudget und Budgetierung vonAbweichungen

A.17 Input/Output

INPUT Prozessschritt OUTPUT

Historie (Fokus auf letztes halbes Jahr bis 3 Jahre zurück),Volumen der rollierenden Produktion der letzten zwölf Mona-te, Marktsituation u. -verschiebungen, Einfluss von den BUs(zukünftige Verkaufszahlen) und Marketing, Kostensituationder Werke, Investitionen, Betriebstättenkonzepte, Produzier-barkeiten in den Werken, Verschiebung von Volumen, Rohstoff-verschiebungen, Verlagerung von Linien, Technologietransfers,Produkttransfers, Kapazitätsreduktionen -erhöhungen, Sor-tenkonzepte, Fracht, bei neuen Werken Mengen aus dem Busi-ness Plan, additive Setzpotentiale, neue Lieferanten, Etablie-rung neuer Produkte, veränderte Materialströme und Waren-ströme

Normbudgeterstellen

Auslastung der Werke, waswird wo in welchen Men-gen produziert

Normbudget, Verfübarkeiten Rohstoffe/Qualitäten auf demMarkt

Rezepte aktuali-sieren

kalkulationsrelevante Re-zepte

Richtlinien Vorstand, Historie: 12 Monate rollierend, Zukunft:was wird verkauft werden

Vertriebsbudgeterstellen

Vertriebsbudget (wel-che Menge von welchemProdukt wird nächstesJahr bei welchem Kundenverkauft werden)

Normbudgetmengen, aktive Rezepte (Tabelle), aktuelle Ver-schnitte (Tabelle, Körnungen), gültige Tabelle von allenStammsätzen (Materialnummern, Bewertungen, Standard-preis, gleitender Preis, Zuständigkeiten, Warengruppen)

Rohstoffauflösungdurchführen

Auflösung der Rohstoffefür die Werke auf Artikele-bene und Produktgruppe-nebene

Daten aus dem Einkauf, was habe ich bezahlt, Marktent-wicklungen, erwartete Preisanstiege, was wird selbst trans-portiert und was wird geliefert, Unwägbarkeiten, geplanteMaßnahmen zur Reduktion der Frachtkosten, Seefrachtan-teil, Rahmenverträge, Ausschreibungen, Verhandlungen, Öl-preisentwicklungen, Entwicklung des Wasserstandes, Wetter,Verfügbarkeit der Schiffe, Entwicklung Frachtraum, Entwick-lung Volumenaufkommen und Mengenströme, Alternativrou-ten (Bahn, LKW) Einlagerungsmöglichkeiten

Frachtraten bud-getieren

Satz der die gesamteTransportstrecke beinhal-tet, für jeden Rohstoff fürjedes Werk

Markt! Veränderung der Einkaufssituation, Beschaffungs-zeiträume, Änderungen bei Lieferzeiten, zukünftige Preisän-derungen, Transportkosten, politische Situationen

Rohstoffpreis pla-nen

Rohstoffpreis

Erstellung Kostenbudget durch die Werke Herstellkostenkalkulieren

Herstellkosten je Werk und(H)PG

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142 ANHANG A. AUSWERTUNGEN DER INTERVIEWS

Normbudget (9), Historie (Produktionsvolumen) 6 Monate (5),1 Jahr (5), 2 Jahre (3), Anlagen (5), Durchlaufzeiten (3), Pro-duktionsprozess (3), Herstellkosten (3), Bergbau (3), Rohstof-fauflösung (3), Verbräuche (3), Sicherheitsbestände (3), aktu-elle Preise (2), Ressourcen des Werkes (2), Vertriebsbudget(2), Brennkampagnen (2), Marktentwicklungen (2), Auftrags-lage (2), Rohstoffverfügbarkeiten (2), Info vom Einkauf, kriti-sche Materialien, neue Produktlinien, Marketinglager, Periodi-zität von Geschäften, laufende Projeke, Schichtmodelle, Kapa-zität von Arbeitsplätzen, Eigenproduktion, Kreislauf der Kop-pelprodukte, Lagersituation, Produktionsprogramm, strategi-sche Lager, Eigenbruch, zugekaufter Fremdbruch, strategischeERSA, Engpassaggregate, Frachtraten für LKW, Mindestbe-stände, Mindestliefermengen, Wiederbeschaffungsmengen, Ab-solutbestände der letzten 2 Jahre, Einmalbedingungen, Lie-ferfähigkeit der Lieferanten, Rezepte, geplante Reparaturenund Stillstände, Lieferantenvereinbarungen, Standortkonzep-te, Setzweisen, Auslastung, Verschnitte, Saisonalitäten, Wie-derbeschaffungszeiten, geschätzte Preissteigerungen, ERFAH-RUNG

TP1 Werke er-stellen

Vorschlag TP1–Werte allerBestandsgruppen

Normbudget, Rohstoffauflösung, Performance des letzten Jah-res, Saisonalitäten, gab es besondere Herausforderungen oderEvents (z.B. Ausfälle von Aggregaten), Marktsituation, Roh-stoffeinkauf und -entwicklung, Preissteigerungen, gesteigerteEnergiekosten, neue Werke mit neuen Lagern, geplante Kapa-zitätserweiterungen, Rahmenverträge mit Lieferanten, Sicher-heitsbestände, Änderungen im Replenishment Prozess (Orga-nisation Wiederbefüllen)

TP1 koordinierenund erstellen

Commitment zum TP1 mitSCM und den Werken

Budgetdraft SCM abstimmen CommitmentVertriebsbudget Lieferwerksauflös-

ung durchführenBudgetmengen die in denWerken produziert werden

Vertriebsbudget, Normbudget Vergleich Ver-triebsbudget mitNormbudget

Budgetierung gezielter Ab-weichungen auf Werksebe-ne, korrigiertes Konzerner-gebnis, EBIT

dem Vorstandpräsentieren

einzelne Budgets zum Gesamtbud-get zusammenfas-sen

Budgets integriert in ei-nem Gesamttool

Tabelle A.16: Input/Output

A.18 Stärken, Schwächen, Potentiale, Wünsche

Stärken Schwächen Potentiale Wünsche

Auflösung ganz gut, Weit-blick, Budgettool

Normbudget und Ver-triebsbudget sind nichtident, Auflösung Norm-budget ganz anders;Rohstoffauflösung aufBasis Normbudget nichtVertriebsbudget, Über-mittlung von Informa-tionen offiziell (kein”Kaffeeklatsch”), Ab-stimmung zwischen denAbteilungen (Zuständig-keiten, Eitelkeiten), dievorhandenen Daten hän-gen nicht zusammen, jedermacht extern was in einemeigenen Tool, Budgetie-rung zu früh, Kalkultationfür die Fertigprodukte zufrüh, Problem Wissens-weitergabe an die Basis(Schulungen)

Auflösung (ErweiterungBudgettool), DemandPlanning!

Vernetzung der einzelnenAbteilungen, bessererZugriff auf Informatio-nen, Bestandsmeetingsquartalsmäßig

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A.18. STÄRKEN, SCHWÄCHEN, POTENTIALE, WÜNSCHE 143

sehr viel selber machen,sehr konsequent, Aus-schreibungen in großenMengen möglich, Markt-präsenz, Abstimmung mitRohstoffgruppe (gemein-sames Tool)

keine Echtkostenanalyse - mehr Systemunterstüt-zung, bessere Datenqua-lität, IT-Plattform füreinfachen Informationszu-griff

Einbindung der Werke inDiskussionen, mehr Inputvon den Werken

Reporting im Monats-raster unhandlich (kannnicht steuernd eingreifen),zu spät, Leichenbeschau;Zugänglichkeit und Hand-habbarkeit der Reports,hoch aggregiertes Level.Fast nichts aufgeschrieben,sehr viel wird interpretiert

Demand Planning in Bud-getierungsprozess einbin-den

Logistikcenter wieder inBudgetprozess einbinden(Einfluss auf TP1 undIdeen), konstruktive Dis-kussionen zur Bestands-verbesserung, Reportingim Wochenraster, wö-chentlicher TP1–Report,dann Budgeterreichungbesser steuerbar; detail-liertere Größen in Reportfürs Werk, Statistikgrup-pen wöchentlich (aktuelleDurchlaufzeiten, Beständevor den einzelnen Ar-beitsplätzen, Fertigware)

informelle Kommunikati-on, gute Kontakte auchüber Abteilungsgrenzenhinaus (Vertrieb)

- Demand Planning: Ar-beitserleichterung undObjektivierung, dannkann man sich mehr umstragtegische Aspektekümmern

-

Möglichkeit der genauenAnalyse warum was ein-trifft, bei Budget und Re-ports sind wir uns sehr si-cher; Analysetool

Aufträge die nicht in denProduktionsrhytmus pas-sen, die im Voraus abgewi-ckelt werden müssen (Ma-terialfluss, Durchlaufzeit),weiß jeder wirklich was sei-ne Bestände beeinflusst?

- Vorgehensweise nach ge-wissen Kriterien bei Bud-getermittlung, trotzdemjeder individuell, Indikato-ren schaffen die zusätzlichzu den Beständen nochbetrachtet werden (welcheProduktgruppen, welcheDurchlaufzeit, welchezusätzliche Bestandshöhebedeutet das)

Statistik funktioniert sehrgut

zu wenig Ressourcen, keineSoftware die automatischarbeitet

- wollen für jedes Planungs-segment Schlüsselrohstoff,Engpass, Vertreibsseg-ment, Absatzregion,Marktforschungsschlüssel,Budgetverantwortlichen,eine Prognose machen;Möglichkeit das einflie-ßen zu lassen in dasNormbudget, in die Basis

handelnde Personen (Aus-nahmen) schon länger imGeschäft tätig sind (ka-schiert viele Schwächen),man kennt sich gut, weißwie der andere arbeitet

[sehr viele Leute wendensehr viel Zeit auf, Quali-tät des Ergebnisses?], vie-le Stellen budgetieren sehrvage und ungenau – an-deren Prozess daraus ma-chen?

- Nicht 23 Werke am SAP,sondern alle wäre eineeinheitliche Struktur. glei-che Kalkulationsmethodik- Anteil der Fixkostenvor einem Tunnelofen. Dasman im Endeffekt nachdem Ergebnis Kosten mitKosten vergleichen kann.

Prozess wurde die letztenJahre optimiert im Werk,strukuriert aufgebaut

Vertriebseinflüsse, ”Kastl-denken”

gesamtheitliches Denken,Werk, Logistik, Vertrieb

gemeinsame Plattform,Tool wo alle die gleichenInformationen haben, Ein-heit von Vertrieb, Logistikund Werken

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144 ANHANG A. AUSWERTUNGEN DER INTERVIEWS

Prozess läuft an und fürsich problemlos

Kein monatlicher Über-blick über alle Produkt-gruppen, sondern nur überbestimmte. Übersichtli-cher und nachvollziehbarerwäre alle Gruppen undErklärungen wo es notwen-dig ist. Abholung durchden Vertrieb, schlechteAbholtreue

- klarere Definition, was istwichtiger, Working Capi-tal oder Lieferbereitschaft.Informationsaustausch mitVertrieb über Abholun-gen und Verschiebung vonAufträgen, wo es Proble-me gibt. Bestandsmanage-ment soll den Erforder-nissen des Konzerns en-sprechen, aber anderer-seits auch der Praxis Rech-nung tragen

Teamfähigkeit in der RHI,jeder hilft

Abteilungsdenken, arbei-ten nur Abteilungsweise,eigene Ziele der einzel-nen Abteilungen, starreVorgehensweise. Kommu-nikation, man redet zuwenig, konstruktive Kom-munikation. Informationensind nicht strukuriert auf-gebaut, man findet nichtswas einem für die täglicheArbeit hilft. Informations-flut zu groß für unserenKonzern. Bis heute 3, 4Wissende im SAP undkeine Dokumentationdazu. Verkäufer kennenihre Produkte nicht.

- Aufweichung der Lieferter-mine, Zeitfenster, leichterfür die Produktion. Ge-meinsame Plattform. Mög-lichkeit zu wissen was voreinem passiert und washinter einem passiert (fürproduzierendes Werk wäreinteressant zu wissen, wasim Vertrieb passiert)

Kommunikation zentralesBestandsmanagement mitWerken. Ein großer Spi-rit zu dem Thema im Un-ternehmen (in jedermannsKopf, findet nur unter-schiedliche Betrachtung)

im Budgetprozess keine.Monatliche Reports, Be-standsauswertungen kom-men viel zu spät, schwie-rig steuernd einzugreifen.11,5 Millionen im TP2= bei einem Auftragsfer-tiger! TP2: keine Basisfür gemeinsame Gesprä-che. ”Kastldenken” im Ver-trieb. Budgets nur einmalim Jahr zu machen (z.B.im Einkauf war es immerfalsch)

Demand Planning TP2 Verantwortung indie Logistik. Vertriebnur Bonus, wenn er ge-wisse Lagerziele erreicht(momentan conflictingtargets) Vier mal im Jahrbudgetieren (nur 3 Mo-nate falsch, Lerneffekt).Tool für die Budgeter-stellung, Daten einfüllen,Knopfdruck und fertig.

was Fertigungslinienleiterund Werksleiter betrifftläuft alles gut, jeder weißwas er braucht, wie es aus-schaut, wie es ablaufen soll

ERSA – HIBE Aufteilung,viele Ersatzteile in den HI-BE drinnen. Keine Tren-nung für ERSA vom Pres-sencenter, alles im Werks-bestand drinnen

Verantwortlichkeiten wei-ter runterbrechen vonFertigungslinienleiternauf Disponentenebe-ne, Berechnungen derSicherheitsbestände,Bessere Nutzung derSAP Möglichkeiten fürBestandsmanagement(viele Möglichkeitenauf Materialeben Dingeeinzustellen)

mehr Zusammenarbeit aufWerksebene (speziell beiERSA), Bereinigung derERSA. Prozessschulungen,SAP Schulung im Werk fürgewisse Materialien mitden zuständigen Disponen-ten, um Erleichterungenim SAP zu finden (Durch-spielen von Beispielen).

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A.18. STÄRKEN, SCHWÄCHEN, POTENTIALE, WÜNSCHE 145

viel geschehen in den Wer-ken, Bewusstsein für Be-stände geweckt, das mansich überhaupt einmal Ge-danken darüber macht, ge-schaffene Stelle mit demInventory Manager, eige-nes Team, klare Ansprech-partner, Koordinator

Genauigkeit: Abweichungvon 17 % im Vertriebs-budtget, 10 % im Norm-budget. Daten in den Re-ports nie aktuell, sehr ver-zögert, Servicegrad im Be-reich Industrial im Mo-ment 65 % (unrealisti-sche Termine im SAP, Ei-laufträge). Große Puffer-zeiten vom Vertrieb. Kenn-zahlentransparenz (schnel-lere Verfügbarkeit, schnel-leres Auswerten, schnelle-res Reagieren). keine Do-kumentation zu den Re-ports, wie ist das entstan-den, was gehört alles da-zu. zu wenig Dokumentati-on in diesem Bereich, kei-ne Beschreibungen (mehrin den Werken)

Demand Planning, Re-ports des Logisik Monito-ring

Einbindung des Logistik-centers in den BBP. MehrEinfluss aufs TP2, das mit-betreuen. Schnelleres Re-porting für bessere Reak-tionsmöglichkeiten bei sol-chen Beständen. Mehr Sys-temunterstützung, Werk-zeug um Simulationen zufahren (eine Basis auf dieman aufstetzen kann, Zah-len als Eckpfeiler)

Prozess läuft gut [alles aus Erfahrung, keineAufzeichnungen]

Werden die ganzen Ab-läufe Richtung Kostenstel-len, Kostenträger, Bestän-de festschreiben und auf-zeichnen.

mehr Zeit dafür aufwenden

Aufwand der betriebenwurde war gerechtfertigtund in Ordnung

- - Miteinbeziehen der Wer-ke bei Definition der Mar-ketingbestände. Reduktionder Rezept- und Sorten-vielfalt.

- keine einheitliche Struk-tur, nicht konsequentgenug durchgezogen, wa-ren nicht alle Werke inder Qualität eingebunden.Nicht mit Systematikhinterlegt, keine Rechen-modelle dahinter (was sindoptimale Bestandsniveaus)

- Dokumentation profes-sionalisieren, gemeinsamePlattform, intelligenteresTool als Excel

Prozess läuft gut, sehr vieldetaillierte Informationen

dauert zu lange, nichtbillig, bindet viele Res-sourcen. Reporting zulangsam, zu viele Up-date Schleifen in denBasisprozessen, ständi-ge Korrekturbuchungen(falsche Herstellkostensät-ze)

- Handbuch, lückenlose Do-kumentation

hohe Motivation der Leu-te, diese Themen wirklichkonsequent aufzuarbeiten.Klar definierten Prozessfür Rohmaterialien. Mo-natliches Meeting mit Ein-kauf und Logistik (Diskus-sion der Bestände). Dasman involviert wird in dieHerstellung des Budgets.

Unschärfe: man baut aufProduktionsbudget auf,was nicht unbedingt mitSales Budget zusammen-passen muss. Keine klareDefinition von Sicher-heitsbestand, MIN MAXBestand, ROP usw. vorallem in Zusammenhangmit SAP (im SAP Si-cherheitsbestand andersdefiniert anscheinend).Auf Group-Level nurAuswertungen mit Wertenund keine Tonnagen. Kei-ne Group standardisiertenDetailauswertungen vonBeständen, muss sichjeder selber herrichten.Verfügbarkeit von Aus-wertungen ist viel zuspät, man kann nichtmehr steuernd eingreifen,Leichenbeschau.

Entwicklung von Reportsfür Hauptbestandsgruppendie in der Werken ein-geführt werden und imnächsten Jahr die Basissein werden für die Ermitt-lung eines Bestandswertes

Blatt Papier mit Definiti-on des SB im SAP und wasnoch berücksichtigt wer-den muss. Bessere Ver-knüpfung TP1, TP2 – Fra-ge der Handhabung. Ak-tiv Reporting: Regelmäßi-ge IST Auswertungen ge-macht (oder gesehen) vonLeuten die Bestände verur-sachen, Gegenüberstellungmit seinen Zielen, wäre ei-ne Stärke.

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146 ANHANG A. AUSWERTUNGEN DER INTERVIEWS

Erfahrungspotential inden Werken. Gute Dis-kussionen, gute Arbeitder Werke, gutes Bud-get verabschiedet, guteKommunikation aufgebaut(Vertrauensbasis). Werkesind verantwortlich undstehen hinter den Zahlen

schlechtes Vertriebs-budget. Reporting vielzu spät, kann nichtgegensteuern. Keine ein-heitliche Definition vonSicherheitsbeständen.Fehlende Berechnungen,viel Bauchgefühl. FehlendeSystemunterstützung, keineinheitliches System wieBudget gerechnet wird.Budgetierung zu spät.Startschuss Normbudgetund nicht Vertriebsbudget(Markt sollte treibend seinund nicht die Produktion)

Budgettool Co–Planer fürWerke anpassen, DemandPlanning

Reichweitenberechnung,Reichweitenanalyse. Ein-heitliche Berechnung fürWIA und Fertigware inallen Werken. Aufstellenvon Dedicated Worklines.Offenere und direktereKommunikation. Einheitli-che Berechungsmethoden.Mehr Systemunterstüt-zung, ein Tool wie dieRohstoffe haben fürsämtliche Werke.

gute Möglichkeit um mitden Personen über Be-stände zu sprechen. Aus-tausch von Informationenmit den Zuständigen imWerk funktioniert gut

Informationen aus demNormbudget zu ungenau,Probleme der Produkti-on: oft Eilaufträge vomVertrieb, zu wenig Infor-mation aus dem Vertrieb

wichtiger Moment um Leu-ten zu vermitteln, dassBestand Kosten bedeutet,weil es ist die einzige Si-tuation in der darüber ge-sprochen wird

Verfahrensanweisungen,Flow-Sheet über Pro-zessablauf

- - Strategie unklar welche Bestandss-trategie verfolgt wird, esfehlt eine Vorgabe. Ablei-ten einer Strategie für dieWerke von den übergeord-neten Zielen. Persönl. Zielist Konzernoptimum unddas muss aufs Werk run-tergebrochen werden. Ein-heitliche Struktur gibt esja. Ziel auf Warengrup-pen sind einheitlich für alleWerke. Ziele in dem Teil-bereich unklar. Konzern-ziele: überlegen wo manhin will (existiert im Mo-ment nicht und ist auchnicht dokumentiert). Re-duktion der Verpackungs-arten

gesamter Budgetprozesswenig Aufwand, nichtsehr komplex, monatlicheBestandsmeetings

Consumption von was undüber welchen Durchschnitt- unklar. Rohstoffbudgetzum Budgetierungs-zeitpunkt noch nichtvorhanden, kommt immersehr spät.

Prozess später machen,dann hätte man mehrInformation zur Verfü-gung, Rohstoffbudgetwäre Grundlage für Be-standsbudget

Vergleichbarkeit zwischenden Werken. Definiti-on der Consumption.Rohstoffbudget früher.

Tabelle A.17: Stärken, Schwächen, Potentiale, Wünsche

A.19 Weitere Themen

A.19.1 Parallelitäten, Schleifen, Wartezeiten

Parallelitäten Schleifen Wartezeiten

keine dauernd während der 3 Wochen,immer wieder Durchläufe im Pro-gramm

sehr gering

Einkauf und Transportlogistik star-ten zugleich

bei Rohstoffauflösung, bei neuenWegen

nein

Zentrale, Werk ja, endlose Diskussionen, dann Vor-gabe

naturgegeben durch Diskussions-schleifen (Etage höher)

nein nein, serielles Vorgehen jaja, durch Weitergabe der Fragestel-lungen an MAWI, FP und FLL

bis jetzt nicht, kann vorkommen(zentrales Bestandsmanagement)

ja

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A.19. WEITERE THEMEN 147

ja ja, wenn EBIT nicht gefällt musswas geändert werden. Änderungder Kosten (Rohstoffpreise politischfedern, dafür Abweichung budge-tieren, Herstellkosten explodierennicht, Vertrieb hat Anreiz), oderVertrieb budgetiert zu wenig an Ab-satz oder Umsatz (Tonnen drauf le-gen, spezielle Regionen oder Pro-duktgruppen). Drehen mit Preisenund Umsätzen.

ja, Abhängigkeiten untereinander

nein ja, bei Diskussion mit zentralemBestandsmanagement (z.B. Verpa-ckung)

nein

Bestandsverantwortliche gehen dieAbweichungen und Verschiebungendurch und beurteilen diese, Con-trolling erhebt Preise. Rest gemein-sam, Abstimmung

ja, nach Besprechung mit zentra-lem Bestandsmanagement, Bestän-de noch einmal durchgehen (in dieTiefe bei den Materialien)

nein

nein, gewisse Reihenfolge notwen-dig

Korrekturschleifen, Werk – zentra-les Bestandsmanagement, zentralesBestandsmanagement – SCM Lei-tung, notwendig um die Sicherhei-ten raus zu bekommen

ja, aber nicht prozessbedingt

nein (Bearbeitungskostenbudget) kann sein, wenn UHK nicht stim-men

möglich

Vorarbeiten, Erstellung Normbud-get und NUV Budget (Version 1Normbudget grobes Gerüst, kannman schon sondieren anfangen), umins Detail gehen zu können, mussNormbudget abgeschlossen sein

ja, Revision dauert bis Jahresende,man schaut ständig drüber

ja, Druck von den Werken, Vertriebändert immer noch im Hintergrund

nein, jeder handelt seinen Bereichab

ja, bei Ungereimtheiten zurückzum Bestandsverantwortlichen oderControlling, bei Rückmeldungenvom zentralen Bestandsmanage-ment

ja, gegeben durch die Dauer von Ju-ni bis September

ja, verschiedene Zuständikeiten unter Umständen bei Abstimmungmit zentralem Bestandsmanage-ment, werksintern AbstimmungFLL – Controller

unter Umständen, wenn Personenihre Termine nicht einhalten. In Zu-sammenhang damit, dass der in-terne Budgetierungsprozess nichtdurchgeplant ist.

nein (Kostenbudget, aber nicht zumThema Bestandsbudget)

ja, wenn Ergebnis aus Gesprächenmit den Werken nicht passt

ja

viele, sehr verzahnt ja, Abstimmschleifen ja, Klassiker TP2 ist immer zu spätja, Werkslogistiker delegieren jaAufgaben (bisher eher One-Man-Show pro Standort)

geplant: Werkslogistik – Zentrallo-gistik, Werkslogistik – LC–Leiter. 1Schleife mit zentralem Bestandsma-nagement

durch tägl. Geschäft

bei Normbudget: Betriebsstätten-konzept, Informationsaustausch mitdem Vertrieb

bei Normbudget, wenn neue Infor-mationen einfließen und Zahlen kor-rigiert werden. Gespräche mit denWerken. Werk – zentrales Bestands-management, zentrales Bestands-management – SCM–Leitung

nein

Einkaufsbudget gleichzeitig mitTP1, im Werk Schritt für Schritt

ja, aber kein fixes Prozedere ja, Prozessdauer 2 Monate, wartenauf Infos aus dem Werk, aus demQualitiy Management, vom Markt

nein, da kurz nein nein, da keine Inputs von außerhalbnotwendig

Tabelle A.18: Parallelitäten, Schleifen, Wartezeiten

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148 ANHANG A. AUSWERTUNGEN DER INTERVIEWS

A.19.2 Sicherheitsbestände, Wiederbeschaffungszeiten,

Bestellzyklen, Saisonalitäten

Sicherheitsbestände Wiederbeschaffungs-zeiten

Bestellzyklen Saisonalitäten

derzeit nicht richtigdefiniert, Basis Wieder-beschaffungszeiten undMarktsituation, mehr oderweniger in den Berech-nungen vom NUV Budgetdrinnen, Erfahrungswerte,müssen genaue Definitionfestlegen

Abschätzung aus Erfah-rung (in SAP noch andershinterlegt, nicht konform)

nein, individuell nach Roh-stoff, Werke deterministi-sche Planung, Zentrale sto-chastische Planung

nein

in der Budgetierung legtman keinen Sicherheitsbe-stand fest, nur den Ver-brauch

nein, nicht berücksichtigt - ja! fließen in Preisfindungein (Frachtraten)

Lieferzeit plus Risikozu-schlag, Daumen mal Pi

fix vereinbarte Lieferzei-ten mit Lieferanten, Chi-na - Info aus Einkaufbzw. direkte Kommunika-tion Händler und Werks-MAWI, Erfahrungswerte

- nein, bisher nicht

China Rohstoffe mind. 2Monatsbestand auf Lager.Beurteilung der politi-schen Lage eines Landes,Beurteilung der Trans-ferzeit, Möglichkeit einerTransportverzögerung.Bauchentscheidungen,Intuition

Verhandlungszeitraum(teilw. Verhandlungsbe-ginn schon 6 Monate imVoraus), Produktions-zeit des Lieferanten (4-6Wochen), Transportzeit(China 6 Wochen), Um-schlag, weitere 2 Wochenbis es im Werk ist

hinterlegen optimalen Be-schaffungszyklus (Einkaufzum Bestpreis)

ja!

täglichen Verbrauch hoch-rechenen auf minimaleWiederbeschaffungszeit,im Rohstoffbereich Kan-ban Modell

gibt Zentraleinkauf be-kannt, Erfahrungswerte

nein, Ausnahme Zirkon,wird auf Grund vonBestellrhythmen miteinge-rechnet

haben Anlagenstillstände,saisonbedingte Reperatu-ren von Teertränkanlagenund Tunnelofen, wird be-rücksichtig, macht aber imMonatsschnitt nicht vielaus

Wie wäre es gut: kostenop-timalen Servicegrad festle-gen (großen Einfluss aufStockout Kosten)

Erfahrung, aktuelle Kom-munikation, Lieferzeitvom Lieferanten undTransportzeit

- -

- sehr viel aus dem Bauch - ja, Lösungen sind Lager,wenn Peaks erwartet wer-den

nur bei Verpackungsmate-rial, Rohstoffe sind strate-gisch

- kein Thema, einziger Zu-satzstoff Türksinter

ja

Überlegung wie langeein Produktionsstillstandbei Reparatur, trotzdemlieferfähig. Sinter in Ab-kühlphase, dazu gewisseBasismenge, dass ich 2-3Wochen lieferfähig bin.Produktionsmenge imMonat, durchschnittlicherVerbrauch, SB sehr gering(300 To)

Lieferzeiten sind am Mate-rial hinterlegt, Erfahrung

in gemittelter Form be-rücksichtigt, durchschnitt-licher Jahresbestand

im Jahresmittel

nur bei Schlüsselmateriali-en. Durchschnittlicher Mo-natsverbrauch, Lieferzeit,das legt man auf Be-stand, plus eine Sicherheit(Peaks), Erfahrung

vom Einkauf vorgegeben zum Teil nein, Jahreskontrakte

abhängig von Lead Timeder Rohstoffe, Abdeckungeiner kompletten Lieferzeitder Rohmaterialien

sind hinterlegt, Rohdatenkommen aus dem Ein-kauf. Transportzeit, Pro-duktionszeit des Lieferan-ten, Erfahrung

ja, versuchen über denJahresschnitt zu rechnen

kaum, außer im Zementge-schäft, da wird es sehrwohlberücksichtigt

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A.19. WEITERE THEMEN 149

Bauchsache, vor allemRohstoffe, momentan Ver-brauch als SB eingestellt.Bei ERSA und HIBEAbleitung aus Lieferzeit.Meldebestand = SB.Verpackung wird auftrags-bezogen bestellt. KeineBerechnungen dahinter

Erfahrungswerte aus denBestellungen. Lieferzeitenbei HIBE und ERSA hin-terlegt, bei anderen teil-weise

nein, nicht so genau aufMaterialebene (z.B. Ver-packung wird nur noch un-terteilt in Steine und Mas-sen, auch bei Zusätzen so)

nein

Bauchgefühl, schon vielHistorie, aber auch sehrviel Erfahrung aus Marke-ting und Vertrieb

da reden wir vom Pro-duktionsprozess, Rohstoffwird als gegeben an-gesehen (das ist dannLieferzeit) Wiederbe-schaffungszeit = Startendes Auftrages bis Lie-fertermin. Belegung derKapazitäten der Werkesplus Durchlaufzeit. Müssteman trennen Wiederbe-schaffungszeit Rohstoff vs.Fertigprodukt

nein, es wird nur aufs Jahrgeschaut

nein (bei Planung schon,speziell Marketinglager)

Meldebestände bei ERSA Leoben, abrufen aus beste-henden Kontrakten

nein nein, Schnitt übers Jahr

sind einmal reingeschätztworden, wenn sie kom-plett falsch sind, werdensie nachjustiert. Gespür,”Bauchentscheidung”,Hausnummer, wird nichtberechnet

werden ein mal festgelegtwenn das Material ange-legt wird (in AV haben wirkaum Wiederbeschaffungs-zeiten reingegeben). Rich-tige WB-Zeit nein. Erfah-rung

nein, indirekt vielleicht.Man geht nicht vom Mate-rial aus, sondern von einerGruppe

nein, nur Gesamtsummeruntergebrochen auf 12Monate

keine einheitliche Definiti-on in der RHI

übern Daumen, auf Roh-stoffseite bei großenPositionen sehrwohl hin-geschaut, für mancheKonfidenzintervall errech-net. Ab Feststellen es fehltwas bis zum Eintreffen derLieferung - gibt es nicht.Erfahrung

nein ja, nicht so viele Werke woes durchschlägt, aber dortwurde es berücksichtigt

- - - nein, Planung eines Jah-resbudgets das dann fürBerichterstattung gezwölf-telt wird (Saisonalität inRolling Forecasts)

eigenes Excel-Sheet: je-des Material angeführt,Gruppierungen, monatl.Bestände, Maximum-und Minimumverbrauch,durchschnittlicher Ver-brauch, Target, ROP,Zugänge, Abgänge. Mo-natliche Besprechung fürRohstoffe in jedem Werkzur Definition der neu-en Sicherheitsbestände.Mit allen Einkäufern,allen Zentraleinkäufern,der Zentrallogistik, derWerksMAWI. Diskussionverfügbarer Liefermengen,Lieferzeiten, Saisonalitä-ten der Kundenindustrien.Berechnung auch in einemExcel Sheet (vom Vorgän-ger) mit Lieferzeit, Min-destbestellmenge. Wirdstandardisiert in Werkeneingeführt. DefintitionEinkauf Asia/Pacific: SBist ein Minimumbestand.

Ermittlung im monatli-chen Meeting von Ein-kauf und Logistik. Ak-tualisierung im Excel Fi-le. Call Off der Rohstof-fe, die Bestellanforderungan den Einkauf wird basie-rend auf diesen Wiederbe-schaffungszeiten gemacht.

wird über Bestellmengenund Lieferzeiten berück-sichtigt, indirekt

nein (wäre notwendig)

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150 ANHANG A. AUSWERTUNGEN DER INTERVIEWS

keine einheitliche Definiti-on in der RHI

”Pi mal Daumen”, bei Rah-menverträgen durch denEinkauf funktioniert es.viel im SAP was ignoriertwird. Zieht sich nicht kon-tinuierlich durch.

nein nein, gerechnet über denDurchschnitt

keine fixen, nur für einpaar ERSA. Erfahrung.Man kennt die Lieferzeit,man kennt die Durchlauf-zeit. Excel Sheet mit Lie-ferzeiten, Durchlaufzeiten,Bestellmengen, SB. Abernicht für Rohstoffe.

nein, nur für Verpackungs-material (rollierender Ab-rufplan mit Lieferanten)

ja, Übereinkünfte mit Lie-feranten

nein, keine Saisonalität inder Produktion vorhanden

Rohstein: keiner. Sinter:durchschnittliche Dauereines ungeplanten Still-standes, 1 Monat. Nur 3Zuschlagstoffe.

- nein nein, Bergbau ist keinesaisonale Schwankung,Schnitt wird genommen

über Excel Sheet berück-sichtigt

über Excel Sheet berück-sichtigt

über Excel Sheet berück-sichtigt

ja (chinesisches Neujahr,Anfang Februar), wirddurch einen höherenDurchschnitt berücksich-tigt

Tabelle A.19: Sicherheitsbestände, Wiederbeschaffungszeiten, Bestellzyklen, Saisonalitäten

A.19.3 Produktionslosgrößen, Transportlosgrößen, Mar-

ketingbestände

Produktionslosgrößen Produktions- und Transport-losgrößen berücksichtigt

Marketingbestände

- Transportlosgrößen spielen rein,werden aber in der Budgetierungnicht berücksichtigt

-

”Bauchgefühl”, eher zusammenfas-sen (bei nicht voller Auslastung undterminlichen Möglichkeiten); Kam-pagnenfahrweisen, langes Umrüs-ten, Sicherheitsdenken erhöhen sie

indirekt, ja bestimmt Berechnung Marketing gemeinsammit Logistikdisponenten, Abschät-zung der Potentiale vom Marketing,SC systemtechnisches Einpflegendes Lagers gemeinsam mit Werk.Berechung ”Daumen mal Pi”. UHKsollten gemessen werden. Adjustie-rung, keine klare Vorgabe, nach Ge-fühl, Initiative aus Logistik

- Ziel: volles Transportmittel keineGröße der Aufträge, maximale Los-größe sollte ein Kundenauftrag sein(zusammenfassen nur wenn Rüst-zeit länger als Produktionszeit anden Pressen) Fertigungslos größer2000, 3000, wird gesplittet

Produktionslosgrößen beeinflussenmeine Durchlaufzeiten über die ja,Transportlosgrößen gar nicht

werden vom Marketing bekannt ge-geben, Initiative für Änderungengehen vom Werk aus, Marketingauf Sicherheit, gewisse Formate oh-ne Umschlag bleiben liegen

- - SC Leiter, BU Verantwortlicher.Zement wird dauernd aktualisiert.UHK werden beobachtete. Artikelund Mengen sind Erfahrungswerte.Verwendet zu Glättung der Bele-gung. Glas halbjährliche Anpassung

nicht nur Größe der Bestellun-gen (RHI Kundenauftragsfertiger),auch andere Faktoren, um Produk-tivität der Betriebsstätten hoch zuhalten auch zusammenfassen. be-stimmte Auftragspools für gewissePeriode, daraus wird zusammenge-stellt

- unterschiedlich, z.B. Zement wirdsehr genau gemacht (saisonelle Ent-scheidung), Abstimmung mit Mar-keting, z.B. Vorartikellager wurde10 Jahre nicht mehr kontrolliert.Hängt von handelnden Personen ab.

Auftragsbezogen Frachtkosten sind in den Stücklis-ten hinterlegt bei jedem Produkt

keine

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A.19. WEITERE THEMEN 151

Auftragsfertigung Erfahrungswerte, schlägt sich nur ineinem Mindestbestand bei Produk-tionsrohstoffen nieder

Vorgabe Marketing. Hat man einenAuftrag der ein Produkt betrifftdas im Marketinglager ist, wird dasvon dort abgezogen und wieder neubestückt (Bestandverantwortlicher,FLL zuständig)

Auftragsfertigung. Innerhalb einerWoche kann schon zusammenge-fasst werden. Schon Rüstzeitopti-miert aber im Vordergrund stehtder Liefertermin.

macht bei Zuschlagstoffen der Ein-kauf

vom Marketing vorgegeben, Werkkeinen großen Einfluss. Wird 1-2mal im Jahr angeschaut

1) 100 %iger Auftragsfertiger 2)technische Kapazitäten

kaum Abstimmung zwischen Logistik undVertrieb, eher Schätzungen. Anpas-sung ’sollte’ monatlich sein, wahr-scheinlich ist es eher quartalsmäßig

Auftragsfertigung nein von Zentrallogistik vorgegeben.Kontrolle der Slow-Mover Lis-ten, immer in Absprache mit derZentrale, Kontrolle 1 mal jählich

Werk, Historie, Erfahrung, Aufträ-ge werden auch zusammengefasst.Abstimmung durch Feinplaner amStandort. Einfluss Marketinglagermit MIN und MAX Beständen

nein (bei Auftragsplanung schon) Erstellung von Logistik und Mar-ketingverantwortlichen, muss Ver-träge einhalten, Bedarfe bedienen,Entwicklungen, Trends aus Bauch-gefühl. Beobachtung der Entwick-lung der letzten 3 Jahre mit Fo-kus auf letztes Halbjahr. Min MaxVorgaben. Meistens Jahresvorga-ben, niemand der sein Marketing-lager öfter als 2 mal im Jahr an-schaut. Meldung aus der Werken,Slow-Mover Listen

Auftragsfertigung Produktionslosgrößen nur Schnittdrüber (weil 70% sind <200)

vorgegeben für die einzelnen BUs.Kontrollen sporadisch unter derZeit, Slow-Mover Listen. dann Ge-spräche mit Marketing

Kundeneinzelfertiger bei Budgeterstellung nicht, bei denHerstellkosten

hat Marketing in Abstimmung mitder Logistik festgelegt. Zuständig-keiten nicht ganz geklärt. Werk soll-te mitreden. Hier seit 3 Jahrennicht mehr adjustiert worden. Werkschaut Slow-Mover Listen an. Es ge-hören MIN MAX Bestände einge-stellt, nicht nur ein Wert. Mengemuss ein Vielfaches von einer Mi-schung z.B. sein.

wird zwar im SAP so dargestellt,aber richtige Auftragsfertigung ha-ben wir in keinem unserer Werke.Von der Idee her Auftragsgrößen,aber nicht konsequent genug.

Transportlosgrößen nein, Produk-tionslosgrößen in den Werken woTP1–Projekt durchgeführt wurde,ja

Fixierung durch Marketing. Anpas-sung nicht sehr systematisch

- - definiert vom Marketing für Pro-dukte die sehr oft drehen, gängigeArtikel. Definition von Ober- undUntergrenzen, Vorteil für Produkti-on. Im System hinterlegt, läuft solange es keine Adaptierung gibt (al-le 3, 4, 6 Monate)

abhängig vom Produkt. gebrann-te Produktion: Kampagnenfahrwei-sen: min. Größe eine Ofenkampa-gne; ungebrannte Produktion: Los-größe an den Pressen (Engpässe).Größe der Aufträge hat auch Ein-fluss, aber in China hauptsächlichgroße Aufträge.

Produktionslosgrößen direkt nein.Produktionslosgrößen und Trans-portlosgrößen indirekt über dieMengen des Vorjahres.

Definition ausschließlich von Sa-les. Nicht viele Marktetingbestän-de. Gespräch mit Vertriebsverant-wortlichen, Abstimmung. Strategi-scher Marktetingbestände für Ma-terialien die in China noch nichtproduziert werden können. Zusätz-lich Halbprodukte die von Sales be-stellt (daher im Marktetingbestän-de sind) und von Werken verwendetwerden.

100 % Kundenzufriedenheit, es wirdalles gemacht. Einziger minimieren-der Faktor sind Aggregate in denWerken.

nein Anpassung zu selten. Sollten allezwei Monate angepasst werden. kei-ner schaut was für Turns dahintersind, sollte 12 sein, teilw. 0,5. Wennman Ware schneller braucht als dienormale Durchlaufzeit ist.

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152 ANHANG A. AUSWERTUNGEN DER INTERVIEWS

Produktion für Warehouse und Auf-tragsfertigung, Kampagnenfahrwei-se

nein notwendig um große Veränderungenin der Produktion zu vermeiden

Auftragsfertigung nein kein MarketinglagerAuftragsfertigung, Zusammenfas-sen von gleichen Formaten oderSorten, es wird kein Produkt aufLager produziert

nein nur Rohplatten für Schieberplatten,weil vom Marketing disponiert, da-her im Marketingbestand

Tabelle A.20: Produktionslosgrößen, Berücksichtigung von Produktions- und Transportlos-größen, Marketingbestände

A.19.4 KPI, Berechnungsmethoden und theoretische Mo-

delle, Forecasts, Zielkonflikte

KPI Berechnungsmethodenund theoretische Mo-delle

Forecasts Zielkonflikte

- keine (deterministischePlanung in den Werken)

im Normbudget berück-sichtigt, für eigene Berech-nungen keine

Servicelevel, Working Ca-pital, Management: Ein-sparungen - Versorgungs-sichherheit

- nein bereits abgeschlosseneVerträge mit Frächtern

evt. Lagerbewirtschaftung

Normbudget, IST- Aus-lastung, erwartete Auslas-tung, Lieferzeit (Markt-performance), Durchlauf-zeit (intern=WIA)

nein Normbudget Servicelevel - Working Ca-pital; Fertigung: WIA -Umrüsten

UHK, Qualität (Bruchra-te)

keine, die ”Bauchmethode” - gebundenes Kapital vs.Marktgegebenheiten

Durchlaufzeit, Herstellkos-ten pro Tonne, Produkti-onsbudget

Durchlaufzeit (mit Liege-dauer vor Lagerzugang,vor Lieferung, Herstell-kosten pro Tonne aufProduktgruppenebene)selbst zusammgestellt.Keine Lehrbuchmethode

vierteljährliche Bestands-gespräche, da gibt es Fo-recast über Bestandsent-wicklung in gewissen Be-reichen mit Begründung,sehr oft Einmalsituationenin Produktion, geben kei-nen Forecast nach außenhin ab

UHK - strategische Roh-stoffe, Vorproduktion(Abhängigkeit von ande-ren Werken)

Prognosegenauigkeit, Güteder Lieferwerksauflösung,historische Bedarfsverläufeaus der RDW

- auf Hauptproduktgruppe-nebene (Analysen des Auf-tragsstandes auf hoch ag-gregierten Ebenen) MA-PE 4%. 2 Prognosearten:1) für Budgetierung, dieVerhandlung von Rahmen-verträgen, die mittelfristi-ge Ausrichtung von Be-triebsstätten (20 Monate,zukünftig 7 Quartale) 2)[zukünftig] für operativePlanung und Steuerung (6Monate auf Monatsbasis),für jeden Schlüsselrohstoff,für jeden Enpass, für alleVertriebssegmente

-

Historie SBK-Modell, kennt keinender es verwendet

keine Cash für Expansionen oderfür das Hochhalten vomServicelevel

Tonnen pro Stunde, An-lageneffektivität -> min.Durchlaufzeit, UHK

nein Normbudget (Forecasts inPlanungsdatei, jedes Mo-nat einen Zweimonatsplan,nicht für Budgeterstel-lung)

-

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A.19. WEITERE THEMEN 153

Normbudget, Durch-laufzeite basieren aufErfahrung (werden nichtexplizit betrachtet)

nein im September für Jahres-ende (2007 nicht gemacht),basierend auf Produkti-onsvorschauen, IST Aus-wertungen und Beurteilun-gend der Materialien, ma-nuell, nicht für Budget ver-wendet.

Working Capital geringhalten

Gesamttonnage nein nein Liefertermin90 % UHK, 10 % Geldwer-te

Gefühl. Jetzt zum erstenmal für die Forecastrech-nung. Könnte aber bei die-sem Geschäft mit mathe-matischem Modell sehr gutarbeiten.

- Servicelevel - WorkingCapital. Versorgung derFabriken, Einkaufsmarktkann nicht dominiertwerden. 1) Servicelevel(Versorgungssicherheit) 2)Working Capital

Tonnagen, UHK, Ver-brauch

nein nein -

UHK, Durchlaufzeiten,Arbeitsplatzbelegung[Betrachtung Kennzahlenim Logistik Monitoring],Durchlauf von der erstenRückmeldung bis Liefer-termin, Liefertermintreue

nein bisher sehr viel ”Bauch”,früher Rolling ForecastMeetings. BU Meetingswo Vertrieb Prognosenabgibt (Zement monatli-cher Forecast. Fehlt nochNachverfolgung Forecast -IST

Servicelevel - Working Ca-pital, bestimmter Service-grad muss erfüllt werdenum lieferfähig zu bleiben,Arbeit mit Marketinglager

Produktionsablauf, Pro-duktionsfaktoren, Durch-laufzeit, (UHK)

nein heuer nicht, normaler-weise ein mal im Jahrein Forecast RichtungKosten, Kostenträger,Bestände; der wird dannberücksichtigt.

Servicelevel - Working Ca-pital. UnterschiedlichsteInteressen: Vorproduktion,Lager, Rohstoffversorgung

Bestandszahlen (Durch-laufzeit wird für Budge-terstellung kaum herange-zogen)

nein Normbudget -

Durchlaufzeiten, Material-kosten, Menge (Durchsatz)

nein (nur im Zuge desTP1–Projektes)

auf Budgetebene eher un-realistisch, da fließt eherdie strategische Entwick-lung ein

[Ziele: Angespanntes rea-listisches Ziel das Wor-king Capital Ziele erfüllt,aber erreichbar ist; Com-mitment der Werke] Kon-flikte: Kosten (Beständevs. Sicherstellen der Kos-ten), Rohstoff

UHK ja, bei NB vielleicht.Hier LagerhaltungskostenBerechnungen.

Year End Forecast (Ab-satz, Umsatz, bis aufWerksebene, eigenes Tool)Bestandsforecasts, RollingForecasts

Produktion sicherstel-len aber so wenig wiemöglich Kosten auf derBestandsseite

Bestandsreports, CollabReports

für SB, sonst nicht Forecasts Logistikcenter-leiter: bringt Auftragslageund Erfahrungwerte ausder Vergangenheit imSB-Meeting ein. Reportdefiniert, der auf bestehen-den Aufträgen aufsetzt,um zu sehen wie sich derAuftragsstand entwickelt.Richtig komplett ermittel-ten Forecast gibt es nochnicht.

Klassiker: Produktion(Forderung mehr zuproduzieren, größere Los-größen), Einkauf (versuchthöhere Bestände zu hal-ten, dann ist er flexiblerin der Beschaffung)

UHK nein - -UHK (Wert des Bestan-des bezogen auf den Ver-brauch)

AS/400, ein paar Model-le in Excel Sheets, sonstnichts.

Normbudget Servicelevel - Working Ca-pital Hauptthema bei Dis-kussionen mit Instandhal-tung und Produktion. Ba-lance finden. 1) Servicele-vel

Produktion Sintermengein Tonnen, Massen-produktion in Tonnen(Durchlaufzeiten, Wieder-beschaffungszeiten keineRelevanz)

nein, UHK vielleicht, nicht bekannt.Bestandsverantwortlichermacht immer wieder Be-standsforecasts, aber obdie einfließen?

-

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154 ANHANG A. AUSWERTUNGEN DER INTERVIEWS

Konzentration auf den Ab-solutbetrag, weniger UHK

nein, nur kleine Berech-nung für Rohmaterialien,keine Lehrbuchmodelle

nein, keine vorgegebeneMethode. nur eigenes Er-messen der Preissteigerun-gen bzw. Veränderungenbei Rohmaterialien

Einkauf will hohe Bestän-de, Finanzabteilung CashFlow

Tabelle A.21: KPI, Berechnungsmethoden und theoretische Modelle, Forecasts, Zielkonflik-te

A.20 Zum zukünfitigen Prozess

A.20.1 Involvierte Positionen, Aufbau, Zeitspanne

Involviert sein sollte? Wie sollte er aussehen? Zeitspanne

ok ok angespannt aber okTeam ok ok, so wie jetzt, Ziel sollte sein,

öfter mit einem vernünftigen Toolund nicht immer zu einem kompri-mierten Zeitraum zu budgetieren,ein kontinuierlicher Budgetierungs-prozess (wesentliche Produkte nicht100%)

weniger nicht möglich, schon sehreng

zentrales Bestandsmanagement undAbteilung, FL, SC

Einbindung des SC, konstruktiveDiskussionen, finden von Mittelnund Wegen zur Bestandsverbesse-rung

man sollte sich laufend überlegen,was kann ich tun, und das dann ein-arbeiten, nicht erst bei Budgetie-rung (Planungsgespräche mit Wer-ken)

Team ok, Demand Planning bottom-up ist richtig eng, aber Druck ist notwendigTeam ok, Verantwortung wird ver-sucht auf Planer mit zu übertragen

genau so, dokumentieren und viel-leicht vereinfachen

2 Wochen ok

Demand Planning mehr nicht einmal pro Jahr, sondern aufQuartalsebene

-

richtige Personen an den richtigenStellen involviert

Bsp: Marketing budgetiert stattVertrieb (weniger Personen) OderBsp: IST Daten auf Grund vonirgendwelchen Parametern zentralverändern (Produktionskosten undderen Abweichungen über die Jah-re -> verändert Löhne und Energieum einen bestimmten Faktor. Mög-lich weniger Personen auf gleichemQualitätslevel

-

Team ok TP1 und TP2 gehören zusammen-gefasst, Vertrieb einbinden. Frage:Brauch ich unterschiedliche Bud-gets oder reicht nicht eines?

ok

bei den Fertigwaren den Vertrieb in-volvieren (um vor Ort Lager gerin-ger zu halten)

gleich will ich auf den einzelnen Artikelrunter gehen, brauch ich mehr Zeit,nicht wirklich notwendig

Team ok, Vertrieb mehr einbinden TP2 Verantwortung soll in die Lo-gistik kommen

könnte schneller gehen

auf Werksebene den Materialdispo-nenten noch miteinbinden

- 1 Woche mehr wenn 3, 4 Leute mehrin die Verantwortung miteinbezo-gen werden

SC Frage: Muss ich den Aufwand wirk-lich so betreiben, oder sag ich ein-fach Vorjahr plus fünf Prozent? Lie-ber kurze und schnelle Budgetie-rung und dann quartalsmäßig einenRolling Forecast. Schon aus demIST, aber prozessunterstützt odermit einem Werkzeug unterstützt op-timieren

-

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A.20. ZUM ZUKÜNFITIGEN PROZESS 155

Werksleiter, Bestandsverantwortli-cher, Controller im Hintergrund alsbetriebswirtschaftliche Begleitung,Fertigungslinienleiter, MAWI, Roh-stoffdisponent

Prozess läuft gut, keine Änderungs-bedarf

mehr Zeit

Bestandsveranwortlicher, Control-ler, Subverantwortliche (vom Werkselbst festzulegen) -> FLL

2 mal im Jahr überarbeiten undnachdenken, gravierende Verände-rungen einarbeiten und Korrektu-ren durchführen

mehr Zeit dafür strukturierter

Bestandsmanagement, Werke, Sup-ply Chain Center

Keine Änderungen sondern nur ver-feinern und weiter treiben. Öf-ter taktische Reviews, quartalsweiseanpassen und nachjustieren, Budgetgleich halten (Commitment), Fore-cast darüberlegen

ausreichend

Team ok läuft nicht schlecht im Moment Anspannungsgrad ist schon drinnenSC Leiter wird mehr eingebundensein dieses Jahr, als führende Rolle,Werkslogistiker. Vielleicht Produk-tion mehr einbinden. Einkauf als In-formationsbringer.

Produktionskapazitäten der Ag-gregate, Schichtmodelle der ver-schiedenen Produktionslinien sollenin Zukunft berücksichtigt werden.Aufbau mehr auf IST Daten undAuswertungen. Mehr ins Detailgehen und Maßnahmen schon imVorfeld erarbeiten, oder grobe Kal-kulation als Ziel fürs nächste Jahr.Öfter budgetieren. Ausarbeitungder Budgets von Veranwortlichenim Werk. 2 Schleifen zur Überprü-fung des Ergebnisses. 1 Schleife zurPräsentation des Ergebnisses.

4-6 Wochen möglich

Vertrieb ist viel zu wenig und vielzu spät drinnen

Startpunkt sollte Vertriebsbudgetsein (restlicher Prozess gleich). Pro-zess verkürzen. Produzieren was derKunde braucht, Pull-System. 1.Ge-sprächsrunde, Durcharbeiten derVorschläge mit Group Manager(GOS), 2.Gesprächsrunde. Wird an-gespannter werden. Als KPI zukünf-tig auch Reichweite. Parallele Ge-spräche mit Werk und Group Ma-nager (GOS). eventuell revised Fo-recast oder revised Budget als Hilfezum Gegensteuern.

5 Wochen

kein formelles Team, ok - es ist nie genug (Problem Informati-on aus anderen Abteilungen zu be-kommen) Spüren der Deadline not-wendig für Zielerreichung.

Team ok Zielvorgabe definieren. Ableiten ei-ner Strategie für die Werke vonübergeordneten Zielen. Das als Vor-gabe oder Idee ans Werk. Und denBudgetprozess im Hinblick daraufabstimmen.

möglichst gering da geringe Pla-nungsgenauigkeit

Werkslogistik für Rohmaterialdis-po, Maintenance für ERSA und HI-BE, Produktion um Veränderungendarzustellen und abzubilden

Normbudget bzw. Rohstoffbudgetsollte vorhanden sein. Konkrete Da-ten für WIA, dann wäre Budgetie-rung sehr viel einfacher, man könn-te historische Daten aufbauen, mo-mentan nur grobe Abschätzung

2-3 Wochen sinnvoll, dann keinZeitdruck bei Budgeterstellung

Tabelle A.22: Involvierte Positionen, Aufbau, Zeitspanne

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156 ANHANG A. AUSWERTUNGEN DER INTERVIEWS

A.20.2 Veränderungen, Hoffnungen und Vorteile

Wo sind Abstriche möglich? Worauf muss mehr Augenmerkgelegt werden?

Hoffnungen und Vorteile aus ei-nem einheitlichen BBP

- Funktionalprodukte Auflösungschwierig, Unterstützung der Werkenotwendig (Werke Auflösung selbermachen?)

Einheitliche Berechnungen, Erkenn-barkeit von Schwachstellen undVerbesserungspotentialen

keine - bei öfterem Budgetieren: mehr Ge-nauigkeit, bessere Anpassungsfä-higkeit

keine möglich Reporting Richtlinie, Budgetierungsprozessaufschreiben, lernen aus aufge-schriebenen Ideen, Transparenz,Nachvollziehbarkeit, Wissen undIdeen in andere Werke tragen

keine passt Transparenz, Effektivität, aufge-schrieben, Objektivität (dadurchauch effektiver in anderen Berei-chen, strategische)

keine, alles wichtig, komplett be-trachten

- Effektivität, Erklärung, Möglich-keit Positives (Grundidee) aus an-deren Werken abzuschauen, Schwä-chen zu eliminieren

- - Frage: Was will ich mit dem Budgetmachen? Nachhaltig messen? Kon-zern zukünftig steuern? Wird mandaran gemessen -> Budget relativfalsch (Zielvereinbarungen). Trans-parenz, Nachvollziehbarkeit, Ver-gleichbarkeit der Werke, Positivestransportieren

Produktionsmaterialien sind relativgering und auch gar nicht beein-flussbar

- extreme Kosteneinsparungen, Re-duktion der Planungsintensität aufPersonalbasis (alles doppelt ver-plant)

- legen bereits sehr viel Augenmerkauf Vorproduktion, Sinterprodukti-on

soll nicht kompliziert sein, transpa-rent, man soll am Ende nachvollzie-hen können was man am Anfang ge-macht hat. Vergleichbarkeit nur be-dingt mit ausgewählten Werken un-ter sehr engen Restriktionen mög-lich.

keine, detailliertes Level ist notwen-dig (Materialgruppen)

Reporting muss schneller werden das es richtig ist, schneller zu wer-den

keine - Senkung der Bestände, schnelleresReagieren, Aufzeichung

bei mehr Prozessunterstützungkönnte man schon sehr viel Ballastabwerfen. Weg mit Bauchgefühl,mehr auf Zahlen schauen, aufFakten

- Genauigkeit, bessere Trefferquote,gemeinsame Ziele

keine Festlegen des Ablaufes für Bestände(Controller)

Dokumentation, Bewusstseinsbil-dung bis runter auf die Shop -Floor Ebene, Vergleichbarkeit

keine - Zeitplan, Ablaufplan für gesam-ten Prozess (z.B. für Kalkulati-onslauf gibt es eigenes Programm.Da ist festgelegt bis wann, was,von wem, welcher Abteilung erle-digt sein muss.) Vergleichbarkeit,Ideenfindung nein - Effektivität,Transparenz, Simplizität, Lernef-fekt durch Systematik, Dokumenta-tion im Sinne von Nachvollziehbar-keit (wann war was)

keine, brauchen diesen Detaillie-rungsgrad

Reporting zu langsam Einheitlichen Prozess gibt es ja.Vorgaben: Was brauch ich an Be-stand (TP2), um ein Geschäft be-treiben zu können.

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A.20. ZUM ZUKÜNFITIGEN PROZESS 157

wichtig zu priorisieren. Sich dortbeschäftigen wo man 80 % des Be-standes hat. Den Rest fortschrei-ben. Für Finished Goods nicht not-wendig auf Artikelebene zu arbei-ten, reicht Fertigungslinienebene.ERSA ABC-Analyse

- Information über Zeitplan fürBudgetierungsprozess, wo gibtes Schwerpunkte für das Jahr.Klarheit über den Ablauf. Klar-heit über Quellen und über Artder Ermittlung. Vergleichbarkeit,Standardisierung und Transparenz.

keine, eigentlich noch genauer wer-den

2. Gesprächsrunde dadurch besseresEinbeziehen des Vorgesetzten

Richtige Zahlen. Kompletten Pro-zess unter Kontrolle kriegen, stabi-lisieren, nur dann kann er verbesserwerden. Bestandsreduktionen

- - Alle Schritte müssen aufgeschrie-ben werden. Flow-Sheet, Guidelinewann wer was tun muss. Deadli-ne. Eine Verfahrensanweisung, dannkann es jemand anderes auch ma-chen.

- - Zentrale fragen. Möglichst wenigAufwand für Mitarbeiter, Personal-decke dünn. Höherer wirtschaftli-cher Nutzen für RHI

vereinfachen oder noch gröber beidem Prozess nicht zielführend

WIA Vereinfachung durch ein Planungs-tool mit Lehrbuchmodellen was ge-nerell akzeptiert ist. Vergleichbar-keit zwischen den Werken - ver-schiedene Einflüsse in einzelnenWerken gar nicht berücksichtigtoder unterschiedlich berücksichtigt.Sinnvoll das zu vereinheitlichen, dasehr viel Ermessenssache des Wer-kes dabei. einheitliche Kennzah-len. Nachvollziehbarkeit (moman-tan können Zahlen nur selber nach-vollzogen werden)

Tabelle A.23: Veränderungen, Hoffnungen und Vorteile

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158 ANHANG A. AUSWERTUNGEN DER INTERVIEWS

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Anhang B

Abkürzungen und Notationen

ABAP Advanced Business Application Programming(Programmiersprache von SAP)

AC WerkscontrollingAS/400 Computersoftware der Firma IBMBBP BestandsbudgetprozessBDE BetriebsdatenerfassungBU Business UnitCC Competence CenterCollab Collaboration ServerDZ DurchlaufzeitEBIT Earnings Before Interest And TaxesEQM European Quality ManagementERSA ErsatzteileFAUF FertigungsauftragFC Group ControllingFCC Planning, Reporting & Performance ManagementFCI Information ManagementF&E Forschung & EntwicklungFERG Fertigprodukte gebranntFERU Fertigprodukte ungebranntFL FertigungslinieFLL FertigungslinienleiterFP Feinplanung

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160 ANHANG B. ABKÜRZUNGEN UND NOTATIONEN

FPS FeinplanungssystemFRM Financial Reporting Management AccountingFSPC Funktionalprodukt Schieberplatte kohlenstoffgebundenG General ManagementGA Group AuditGIM Global Inventory ManagementGIMM Global Inventory Management MemberGO General OperationsGOC ProduktionscontrollingGORH Plant Manager HochfilzenGOS Supply Chain ManagementGOSIA Regional Service Center Purchasing AustriaGOSII Regional Service Center Purchasing ItalyGOSN Logistic Center Europe Industrial & TradeGOSO SCM Strategy OfficeGOSR CC Raw MaterialsGOSS Logistic Center Europe Iron & SteelGOST CC Transport/DistributionGRR Raw MaterialsHALB HalbfabrikateHIBE Hilfs- und BetriebsstoffeHK HerstellkostenHPG HauptproduktgruppeI IndustrialIH InstandhaltungITO Inventory TurnoverJIT Just–in–TimeKPI Key Performance IndicatorLWA LieferwerksauflösungMAPE Mean Absolute Percentage ErrorMAWI MaterialwirtschaftMCC Manufacturing Competence CenterME MengeneinheitNB NormbudgetNUV NettoumlaufvermögenOPEX Operations ExcellencePG ProduktgruppeRACI Responsible, Accountable, Consulted, Informed

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RDW RHI Data WarehouseRM KostenrechnungROHB RohstoffgruppeROHF RohstoffgruppeROHS RohstoffgruppeROP Reorder PointRSC–P Regional Service Center PurchasingRSC–Q Regional Service Center QualityRSC–T Regional Service Center TechnicS SteelSB SicherheitsbestandSBK Servicegrad–Bestand–KostenSC Logistic CenterSCM Supply Chain ManagementSMOB Plant Manager Bayuquan (China)SMOS Supply Chain Management ChinaSOP Sales and Operations PlanningSTG StatistikgruppeTP1 WerksbestandTP2 VertriebsbestandUHK UmschlagshäufigkeitVB VertriebsbudgetWIA Ware in ArbeitZCF8 SAP AbfrageZCWIPLOG SAP AbfrageZMXNUV1 SAP AbfrageZMTP SAP Abfrage

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162 ANHANG B. ABKÜRZUNGEN UND NOTATIONEN

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Anhang C

Abstract und Kurzfassung

C.1 Abstract

As the inventory in companies, which are highly dependet on a constantavailability of raw materials, ties up extremely much capital, the design ofan inventory–budget is a very time–consuming and complex process in whicha lot of parameters have to be considered. Numerous departments of the sup-ply chain and sales are involved and great many resources and capacities haveto be provided.

This diploma thesis deals with the inventory–budgeting–procedure within theRHI Group. First the basic economical and historical data of the companyare presented. Then all steps of the budget–formation for the subsequent yearare reprocessed and kept recorded. The process is represented graphically inthe form of a timetable and a flow chart. The responsibilities are summarizedin a RACI (Responsible - Accountable - Consulted - Informed). For three ofthe steps optimization models, based on the classical transportation problemand the bill explosion, are developed and explained by examples. Finally arefinement of certain parts of the process is carried out. For the budgetingof the plant stock a guideline is elaborated. The responsibilities are againdisplayed in RACIs.

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164 ANHANG C. ABSTRACT UND KURZFASSUNG

C.2 Kurzfassung

Da der Bestand in Unternehmen, welche sehr abhängig von der ständigenVerfügbarkeit von Rohstoffen sind, äußerst viel Kapital auf lange Zeit bindet,ist die Erstellung eines Bestandsbudgets ein langer und komplexer Prozess,bei dem sehr viele Einflussfaktoren berücksichtigt werden müssen. Es sindeine große Anzahl an Abteilungen beider Seiten - Beschaffung und Vertrieb- involviert und es müssen viele Ressourcen und Kapazitäten zur Verfügunggestellt werden.

Diese Diplomarbeit behandelt den Ablauf des Bestandsbudgetprozesses desKonzerns RHI AG. In einer Einführung werden die Eckdaten des Unterneh-mens präsentiert. Dann werden alle Schritte der Zentrale und der Werke fürdas Zustandekommen des Budgets für den Bestand des Folgejahres aufberei-tet und dokumentiert. Der Prozess wird über Zeitschienen und einen Ablauf-plan grafisch dargestellt. Die Verantwortlichkeiten sind in Form eines RACI(Responsible - Accountable - Consulted - Informed) zusammengefasst. Fürdrei der Prozessschritte werden Optimierungsmodelle, ausgehend vom klassi-schen Transportproblem und von der Stücklistenauflösung, entwickelt und anHand von Beispielen erklärt. Schlussendlich erfolgt eine Weiterentwicklungbestimmter Teile des Prozesses. Für die Budgetierung des Werksbestandeswird eine Richtlinie ausgearbeitet. Auch hier werden die Verantwortlichkeitenwieder in Form von RACIs abgebildet.

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Anhang D

Curriculum Vitae

Personal DataName: Claudia Maria WandallerDate of birth: September 22, 1981Place of birth: Spittal an der Drau, AustriaCitizenship: Austrian

Education1988–1992: primary school in Eisentratten/Carinthia1992–2000: high school (Bundesrealgymnasium, Bundesober-

stufenrealgymnasium) in Spittal an der Drausince 2000: studies of International Business Studies at the

University of Viennaspecialization: Logistical Management, IndustrialManagement

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166 ANHANG D. CURRICULUM VITAE

ProfessionalExperiencesince 01.11.2007 graduant at the RHI AG, Strategy Office, Vien-

na, diploma thesis: ”Der Bestandsbudgetprozess imKonzern RHI AG”

summer 2003–2005 assistant at the transport company ”InternationaleTransporte Peter Wandaller”, Gmünd/Carinthia

summer 2001–2002 receptionist at the ”Hotel Accordia”, ”AlbertinaHotelbetriebsges.m.b.H.”, Vienna

summer 2000 au-pair in Orte/Italy, Contessa Claudia Lecchiwinter season 1998–2002

snowboarding instructor at the ”Ski- und Renn-schule Stefan Schiffer”, Innerkrems/Carinthia

Language Skillsacademic year 2005/2006:

study visit in Padova/Italy via the exchange pro-gram ”Erasmus”, Università degli Studi di Padova,Facoltà di Economia

German first languageItalian business fluentEnglish business fluent

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Anhang E

Danksagung

Ich bedanke mich bei allen, die mich während meines Studiums und der Er-stellung dieser Diplomarbeit begleitet haben.

Besonderer Dank gilt meiner Familie und meinen Freunden, die mir durchihre Unterstützung und ihren Beistand mein Studium ermöglicht haben.

Weiters bedanke ich mich bei Herrn O.Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr. Richard F.Hartl für die wissenschaftliche Betreuung meiner Arbeit und seinen fachli-chen Rat.

Vielen Dank an Frau Petra Zimmermann für ihre engagierte Betreuung undihren unermüdlichen Einsatz, sowie an Herrn Bernhard Goliasch, der es mirermöglicht hat, meine Diplomarbeit in einem praxisbezogenen Umfeld zuschreiben.

Ausserdem möchte ich mich bei allen Kolleginnen und Kollegen der RHI fürihr großes Entgegenkommen, ihre Hilfsbereitschaft und die gute Zusammen-arbeit bedanken.

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168 ANHANG E. DANKSAGUNG

Besichtigung des Werkes Veitsch am 05.11.2007. Claudia Wandaller, PetraZimmermann (RHI Wien), Univ.Ass. Dipl.-Ing. Dr. Christian Almeder, Mag.Alexander Ostertag, O.Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr. Richard F. Hartl (v.l.n.r).