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Gestaltungspreis 2003 Gestaltungspreis 2003 Herausgegeben von der Stadt Dachau Stadtbauamt Stadt Dachau

D S Stadtbauamt - dachau.de · Architekt: Dipl.-Ing.(FH) Horst Stepper,Dachau Preis: Neubau Einfamilienhaus Franz-Arnoldt-Str. 5 Im südlichen Stadtgebiet, direkt am Wäldchen gelegen,

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Der Gestaltungspreis der GroßenKreisstadt Dachau – ehemals»Fassadenpreis« und »Gebäude-und Vorgartengestaltungspreis«genannt – wird seit 1997 in einemzwei jährigen Rhythmus mit exter-nen Preisrichtern von der Stadtdurchgeführt. Ziel des Gestal-tungswettbewerbes ist die öffent-liche Anerkennung und Würdigungvon besonders engagierten Bau-herrinnen und Bauherren, die bei-spielgebende und hervorragendeGebäude, Bauwerke und Außen-raumgestaltungen im StadtgebietDachau realisiert haben. Mit derGestaltungspreisverleihung sollauch ein öffentliches Interesse anguter Umweltgestaltung und anbeispielhaften Beiträgen im Stadt-gebiet geweckt werden, sei es diegute Gestalt und Form, sei es einrichtiger ökologischer Ansatzoder ein angemessener Umgangmit dem Bestand.

Mit dieser Broschüre soll interes-sierten Bürgerinnen und Bürgernein Blick auf beispielgebendeProjekte im Stadtgebiet vermitteltwerden, die zuletzt in Dachaurealisiert wurden. Ziel dieserVeröffentlichung ist es auch, amBeispiel gelungener Projekte, dieinsgesamt einen Beitrag zur Auf-wertung eines Stadtteils oder einesQuartiers geben, das Interesseund das Bewusstsein der Öffent-lichkeit und auch der benachbartenBürgerinnen und Bürger zu wecken.Dies insbesondere, da einige Pro-jekte durchaus unterschiedlichbewertet werden und in der Öffent-lichkeit kritisch diskutiert werden.

Die Stadt veröffentlicht mit dieserBroschüre zum dritten Mal diebei einem Wettbewerb prämiertenGebäude und Anlagen, um dieseauch einer breiteren Öffentlich-

Kriterien, Ergebnis der Jury 4

Preisgericht 5

Preis: Neugestaltung AußenbereichPfarrkirche Mitterndorf, Heinrich-Nicolaus-Str. 7Kath. Kirchenstiftung Mitterndorf, Erzbischhöfl.Ordinariat München, Baureferat 6/7

Preis: Ergänzung im Bestand, Wieningerstr. 1Johannes und Alto Glück, Dachau 8/9

Preis: Neubau EinfamilienhausFranz-Arnoldt-Str. 5Ilse und Johann-Georg Hicker, Dachau 10

Preis: Verbesserung im BestandGröbmühlstr. 22, Robert Müller, Dachau 11

Preis: Neubau GewerbeOtto-Hahn-Str. 11, Ludwig Meister, Dachau 12

Preis: Neubau GewerbeOtto-Hahn-Str. 22, Horst Ullmann, Dachau 13

Auszeichnung: Verbesserung im BestandLoestr. 9, Elly Gerer, Dachau 14

Anerkennung: Verbesserung im BestandLudwig-Dill-Str. 10a, Michael Nauderer, Dachau 15

Zur Diskussion: Weiterentwicklung vonSiedlungsgebieten WohnhauserweiterungKarlsbader Ring 47,Heike Vater und Manfred Paul, Dachau 16/17

Lageplan, mit ausgezeichneten Objekten in Farbe 18/19

Ziel des WettbewerbesInhalt

keit zugänglich zu machen. Ichwürde mich freuen, wenn die-ser Beitrag der Stadt zu einerDiskussion sowohl über Ge-staltungsqualität, Gestaltungs-und Beurteilungskriterien an-regt als auch zu einer kritischenAuseinandersetzung in derBetrachtung von Wohnraumer-weiterungsmöglichkeiten imSiedlungsbestand führt. Hierzusteht beim zuletzt genanntenBeispiel (Seite 16/17) einmöglicher Planungsansatz zurDiskussion.

Ich freue mich, dass die StadtDachau und ihre Verantwortli-chen der guten Stadtgestaltungeinen hohen Stellenwert bei-messen. Dank dem Engagementeinzelner Bauherrinnen undBauherren mit den jeweiligenPlanern und allen am BauenBeteiligten wird ein wertvollerBeitrag hierzu geleistet, der indieser Broschüre für die ver-gangenen zwei bis drei Jahredokumentiert werden soll.

Peter BürgelOberbürgermeister

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Beurteilungskriterien

Nach folgenden Kriterien wurdebeurteilt:

1. Städtebauliche Einbindung,Lage und Bezug zur Umgbung/Nachbarschaft

2. Baukörperform in Bezug zurNutzung

3. Proportionen (beim Anbau:Verhältnis/Bezug zum Haupt-gebäude)

4. Einzelbauteil- und Detail-gestaltung

5. Materialwahl und Farbgestaltung

6. Freiflächengestaltung undGestaltung des Umfelds

7. Spezifische Besonderheiten desObjektes und deren Umsetzungvor Ort

8. Bei der Wahl der eingesetztenMittel und Materialien

9. Beispielgebende Gestaltungbzw. Wirkung des Objektes

Hinweis: Einige Texte zu denprämierten Gebäuden musstenaus Platzgründen in dieserBroschüre geringfügig gekürztwerden.

Insgesamt wurden 29 Gebäudemit ihrem Umfeld bzw.Außenan-lagen vor Ort beurteilt. Acht Ge-bäude bzw.Anlagen wurden be-urteilt bzw. prämiert. Die übrigen19 konnten leider nicht berück-sichtigt werden, da sich die Juryauf der Grundlage von differen-zierten Auswahlkriterien für dieWürdigung und Preisverleihungeiner beschränkten Anzahl vonGebäuden entschieden hat.Auf Anregung der Jury von 2001wurden auch die seit 2000 imStadtgebiet errichteten 5 Kinder-garten- und Kinderhortgebäude zurBegutachtung und für den Wett-bewerb in Form einer Sonderpreis-verleihung vorgeschlagen. DieserVorschlag wurde jedoch nichtweiterverfolgt, da sich die Jury da-gegen entschieden hatte mit derBegründung, dass diese städtischenGebäude bereits durch ihre Ein-weihungsfeier angemessen gewür-digt worden sind, keiner weiterenAnerkennung mehr bedürfen unddass die Auszeichnung möglichstan private Bauherren zu vergebensei (Bauherrenpreis).

Kriterien Ergebnis der Jury

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Preisgericht

Jury, bestehend aus 8 Personen,davon 5 Fachpreisrichter/innenund 3 Sachpreisrichter/innen:

Externe Fachpreisrichter:Architekt und Stadtplaner:Dipl.-Ing. Bernhard Landbrecht

Landschaftsarchitekt:Prof. Dr. Gerhard Mühle

Sachpreisrichterin und Sach-preisrichter, ehrenamtlich tätigeStadträte:Gertrud Schmidt-PodolskyWolfgang Gerstner undProf. Dr. Günter Heinritz

Fachpreisrichter bzw. Fachpreis-richterin von der Stadtverwaltung:Vorsitz:Dr.-Ing. Ernst HengstenbergLeiter Stadtbauamt

Außenraumgestaltung:Dipl.-Ing. (FH) Gerold Eisele,Abteilungsleiter Stadtgärtnerei

Federführung Gestaltungs-wettbewerb:Dipl.-Ing. Ariane Jungwirth,Leiterin Abteilung Stadtplanung/Hochbau.

Aufschlüsselung der acht beurteil-ten Gebäude bzw.Anlagen:

1 Sonderpreis für Neugestaltungdes Außenbereiches

1 Preis für Ergänzungim Bestand, Sanierung undUmbau

1 Preis für Neubau eines Einfa-milienhauses

2 Preise für Gewerbeneubau

1 Preis für Verbesserung im Bestand

1 Auszeichnung für Verbesserung im Bestand

1 Anerkennung fürVerbesserung im Bestand

Würdigung: Beispiel zur Weiter-entwicklung von Siedlungsge-bieten, das zur Diskussion gestelltwird.

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Sonderpreis: Neugestaltung Außenbereich

Die auf der Mitterndorfer Anhöhegelegene Pfarrkirche St. Maria,St. Urban, St. Nikolaus, wurdeanläßlich einer statisch notwendi-gen Hangsicherungsmaßnahme

qualität gestaltet werden. Diekleine Nische unterhalb des indie Straße hervorspringendenAussichtspodestes bedarf zurAbrundung noch einer skulptu-ralen Ergänzung. Durch eine seit-lich geführte dreiteilige Treppen-anlage mit wechselnden Blick-bezügen kann der Höhenunter-schied von acht Metern zwischenHeinrich-Nicolaus-Straße undPfarrplatz für den Kirchen-besucher auf angenehme Weiseüberbrückt werden. Eine weit-läufige, mühelos begehbareStufenanlage führt den Besucherweiter hinauf zum Pfarrhaus. Im Zusammenhang mit den stati-schen Sanierungsmaßnahmen istauch das Umfeld des Pfarrhofesund des Kirchplatzes in Formeines vieleckigen Platzes miträumlich wirksamen Seitenwändenin seiner Grunddisposition ange-legt worden. In der Platzmitte isteine hoch aufragende Mariensäuleals Spannungselement zwischenKirchturm und Pfarrhaus geplant:Es wäre sehr wünschenswert,wenn die Gelder für die Vollen-dung des zugrunde liegendenEntwurfsgedankens noch bereit-gestellt werden könnten, damitdieser besondere Ort mit Ausblickin das Ampertal baulich gefasstwerden kann.

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Eigentümer: Kath. Kirchenstiftung Mitterndorf,Erzbischhöfl. Ordinariat München, BaureferatArchitekt: Dipl.-Ing. Franz Kießling, München

Pfarrkirche Mitterndorf Heinrich-Nicolaus-Straße 7

In räumlich abgestimmter Nähezum Kirchplatz wurde dasKriegerdenkmal im neuen Fried-hofsteil errichtet. Die ehemals ander Kirchenrückseite hängendensteinernen Namenstafeln wurdenhier an würdiger Stelle einge-lassen. Durch die einheitlicheMaterialwahl in Form von Betonund verzinktem Stahl sind dieNeubauelemente unverkennbarablesbar und fügen sich in einruhiges Gesamtbild ein.

Insgesamt wurde mit einemumfassenden Gestaltungskonzeptund einer sorgfältigen Detail-gestaltung aus der zunächststatisch-konstruktiven Anforde-rung eine der Situation des Ortesangemessene und beispielgebendeGesamtlösung entwickelt.

im Außenbereich vorbildlichumgestaltet. Umfangreiche Sanie-rungsmaßnahmen mittels Bohr-pfahlgründung wurden an dergesamten Süd- und Westseite aufder Grundlage einer Gesamt-konzeption durchgeführt. Durcherfolgreichen Grunderwerb süd-lich des alten unmittelbar an denGehweg mündenden Treppen-aufgangs konnte ein kleiner Vor-platz mit hoher Aufenthalts-

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Eigentümer: Johannes und Alto Glück, DachauArchitektin: Dipl.-Ing. (FH) Marion Glück,Dachau

Preis: Ergänzung im Bestand Wieningerstr.1

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In zentraler Altstadtlage ist mitdem ehemals »Eisenfronfeste« undspäter »Kreichgauer-Anwesen«genannten Gebäude ein beispiel-hafter Umgang mit denkmal-geschützter Bausubstanz gelungen.Das ehemalige herzogliche Amts-haus wurde den Nutzungsanfor-derungen der heu-tigen Besitzer

durch Schaffung von Wohnräu-men und Einbau einer Vergolder-werkstatt mit Galerie räumlicherweitert und angepasst.

Als Ersatz für das westlich anden Altbau angrenzende marodeNebengebäude wurde ein erd-geschossiges Wohnhaus mitGaragenzufahrt erstellt. DieserNeubau ordnet sich sowohl durchseine Erschließung über denhistorischen Zugang im Atbau,als auch durch die Geschossigkeit,Proportion und Materialwahl dem historischen Hauptbau unter.Allein die das Erd- und Dach-geschoss verbindende schmaleGaube und der kräftige aprikot-rote Putzfassadenanstrich akzen-tuiert den untergeordnetenGebäudetrakt und setzt diesenklar vom Hauptgebäude ab. Der

historische Altbau wurde imSinne der Denkmalpflege umge-baut und vorbildlich saniert.Unter Wiederverwendung derhistorischen Profile und Materia-lien wurden die Fenster mit denalten Gitterstäben und der Außen-putz mit einer aufwändigenRustikaeinfassung wieder her-gestellt. Auch die Materialwahlder Fensterscheiben an der Süd-seite tragen höchsten denkmal-pflegerischen Ansprüchen Rech-nung. Der neugeschaffene breiteLadeneingang mit dem altstadt-typischen Pflasterbelag an derKonrad-Adenauer-Straße fügtsich in das prächtige Fassadenbildein und lädt den Besucher zumVerweilen und Betrachten derExponate ein. Die Fassadennische

mit Madonna wurde vorbildlichsaniert. Der durchgängig hoheQualitätsanspruch der Bauherrenermöglichte eine vorbildlicheGesamtlösung im Ensemble derAltstadt.

Das an städtebaulich markanterStelle gelegene Gebäude wird alsBeispiel für ein rücksichtsvollesMiteinander von historischerSubstanz und zeitgemäßemWohnen und Arbeiten in der Alt-stadt ausgezeichnet.

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Preis: Verbesserung im Bestand Gröbmühlstr. 22

Eines von fünf in Reihe gebautenGartenhofhäusern, die Mitte derSiebzigerjahre in der Gröbmühl-straße errichtet wurden, ist bei-spielgebend umgebaut und in sei-ner Substanz verbessert worden:

Straßenseitig wurde die ursprüng-liche Außenverschalung durchenggesetzte horizontale Lärchen-holzstäbe ersetzt. Gleichzeitigwurde die Außendämmung ener-getisch verbessert. Im Bereichder Küche wurde aus funktionalenGründen ein Lamellenfenstereingebaut, das sich gestalterischgut in die Außenansicht einfügt.Die Details, beispielsweise imBereich des Eingangs sind inihrer Zurückhaltung und Durch-arbeitung vorbildlich.

Die zum Straßenrand offeneGartenzone behält den ursprüng-lichen Betonsockel bei. Das neueBepflanzungskonzept greift dieGestaltung der Nachbargärten aufund entwickelt eine sensiblepflanzliche Formensprache.

Dieser ausgezeichnete Beitragzur Verbesserung im Bestandwahrt den Charakter des Gebäudesund schreibt die ihm eigeneArchitektursprache mit angemes-senen Mitteln fort. Mit dieser aufden ersten Blick unbedeutendwirkenden Baumaßnahme wirdaufgezeigt, dass eine sensibleWeiterentwicklung im Bestand mitwenigen, aber entschieden einge-setzten Mitteln zu einem beispiel-haften Ergebnis führen kann.

Eigentümer: Robert Müller, DachauArchitekt: Dipl.-Ing. (FH) Horst Stepper, Dachau

Preis: Neubau Einfamilienhaus Franz-Arnoldt-Str. 5

Im südlichen Stadtgebiet, direktam Wäldchen gelegen, ist einaltes Siedlungshaus durch einenattraktiven Neubau an gleicherStelle ersetzt worden. Der schöneObstbaumbestand konnte somiterhalten werden. Nur die Garageund der Gartenzaun zeugen nochvom ursprünglichen Baubestand.Der Baukörper fügt sich einerseitsdurch seine Baumasse, Propor-tionen und seine zurück versetzteLage in die Nachbarbebauungharmonisch ein; andererseits wirddurch die Wahl der Farbe, dieMaterialien und die Ausformungder Anbauten das Bekenntnis zurheutigen Zeit unverkennbar.

Der einfache Gebäudekubus wirddurch untergeordnete Anbautenerweitert, die sich in ihrer Mate-rialität von dem verputzten Haupt-gebäude in markanter Formen-sprache absetzen. Durch Vorsetzen

des verglasten Erkers im Zugangs-bereich des von Süden erschlos-senen Gebäudes, wird sowohl imInnen- als auch im Außenbereichein sehr gut nutzbarer Aufent-haltsbereich geschaffen. Die wieein Vorhang vor die Verglasunggelegten horizontalen Holzlamel-lenstäbe schützen den Wohn-bereich vor direktem Einblickund Sonne einerseits und lassenden Ausblick andererseits zu.

Die Materialwahl und Detail-gestaltung vermittelt eine selbst-bewusste aber unprätentiöseHaltung, die an keiner Stellegegenüber der Nachbarbebauungauftrumpft.

Mit dem Neubau wird beispielhaftaufgezeigt, dass sich ein Neubauin eine alte Siedlungsstrukturbestens einfügen kann, und dassein von Süden erschlossenesGrundstück durch geschicktePlanung des Grundrisses undDetailgestaltung einen hohenWohnwert erreichen kann.

Eigentümer:Ilse und Johann-Georg Hicker, DachauArchitekten:Borkner-Feinweber-Tellmann, MünchenLandschaftsarchitektin:Dipl.-Ing. Monika Schink, München

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Preis: Neubau Gewerbe Otto-Hahn-Str. 22

Eigentümer: Horst Ullmann, DachauArchitekten: GHK Architekten (Gruber, Hübner, Krissmayr), DachauLandschaftsarchitekten: Luska, Karrer Partner,Dachau

Preis: Neubau Gewerbe Otto-Hahn-Str. 11

Eigentümer: Ludwig Meister, DachauArchitekt: Dipl.-Des.Wolfgang Eiffler, MünchenLandschaftsarchitekten:Dipl. Ing. Robert Schwarzmaier (Planung),Dachau und Dipl. Ing. Helmut Sedlmeier(Ausführung), Dachau

Zwischen der Alten Römerstraßeund der Otto-Hahn-Straße wurdeein Verwaltungsneubau mit Lagerund Hydraulikwerkstatt errichtet,der als großer Produktions- undEntwicklungsbetrieb eine Bereiche-rung im Gewerbegebiet Dachaudarstellt.

Die Rückstaffelung der Gebäude-höhen von der Otto-Hahn-Straßezur Alten-Römerstraße und diezum öffentlichen Grünstreifen hinentwickelten großzügigen Freif-lächen mit einer Erweiterungszoneergeben eine richtige Anordnungdes Gebäudekomplexes gegen-über der nahe gelegenen Gedenk-stätte. Die drei Funktionsbereicheder Firma sind mit ihren unter-schiedlichen Raumanforderungenin Fassade und Baumasse deutlichablesbar: Der Verwaltungs-/Schu-lungs- und Verkaufskomplex liegtals viergeschossiger Baukörper imOsten parallel zur Otto-Hahn-Straße. Ein flacher Zwischenbau-

körper mit Gründach verbindetden Verwaltungsbau mit derca. 11,5 m hohen Lagerhalle mitVersand und Wareneingang imSüdwesten, sowie mit der 9,5 mhohen Werkstatt bzw. Montage-halle im Nordwesten. Die Fassadensind den Nutzungsanforderungenentsprechend ausgebildet. DieSchulungsräume sind zum öffent-lichen Raum hin ausgerichtet undtragen somit zur Aufwertung derStraßenfront bei. Weiße Fassaden-paneele und ein Lüftungslichtbandunterhalb der Traufe sowie verti-kale Fensterbänder an den Seitengliedern die große Baumasse.

Die Werkstatthalle gewährleistetoptimale Lichtverhältnisse durcheine raumhohe Profilitverglasung. Die konsequente Umsetzung desökologisch orientierten Freiflächen-konzeptes mit einem maßvollenVersiegelungsgrad, der Verwen-dung wasserdurchlässiger Beläge,der Begrünung des Flachdachesund die Pflanzung von Großbäu-men sind besonders hervorzuheben.Das Freiflächenkonzept rundet diebeispielhafte Gesamtanlage desGewerbekomplexes mit Produk-tionsanlage ab.

Im Gewerbegebiet »Kräutergarten«ist an städtebaulich markanter Stelleein repräsentatives Betriebsge-bäude errichtet worden, das mitseinem 3-geschossigen Baukörpermit Laternendach hier einen räum-lich wünschenswerten Schwer-punkt im Gewerbegebiet bildet. Die Anordnung des Parkplatzesmit Anlieferzone auf der Ostseiteerweitert den nordsüd gerichtetenöffentlichen Grünzug mit Linden-allee, Rad- und Fußweg optischbis zu dem ganz nach Westengerückten Gebäude.Die Südseite des Gebäudes präsen-tiert sich dem Besucher mit einergroßzügigen verglasten Eingangs-zone und einem offenen Foyer im1. Obergeschoss. Die Fassadewird dem städtebaulichen Anspruchan dieser Stelle gerecht. Die Lager-zone im Erdgeschoss setzt sichdurch hochformatige Fensterpaareauf der Westseite und einer An-lieferzone im Osten von den übrigenEtagen ab. Die Büro- und Pro-duktionsräume in den drei Ober-

geschossen werden durch Alu-fensterbänder belichtet und durchaußenliegende Sonnenschutzla-mellen verschattet. Die Beschrän-kung auf ein Material trägt zueinem einheitlichen und gut geglie-derten Gesamtbild bei. Der Über-gang zum Nachbargebäude istsorgfältig gelöst und unterstütztdamit die Ent-wicklung eines klardefinierten öffentlichen Straßen-raumes.

Der öffentliche Straßenraum wirdstark aufgewertet durch die derFassade vorgelagerten nicht einge-zäunten Rasenflächen. Hervorzu-heben sind die Säulen-Hainbuchen,die repräsentativen Pflanzflächenim Eingangsbereich des Büroge-bäudes und die wasserdurchlässigausgeführten Stellplätze auf derOstseite. Es wird empfohlen, dieKugel-Steppenkirsche auf derSüd-Ost-Seite gegen eine Winter-linde in Anlehnung an die histori-sche Lindenallee zu ersetzen. Diebereits hochwertige und vorbildli-che Gewerbeansiedlung »Kräu-tergarten« wird mit dem Betriebs-gebäude an der Otto-Hahn-Straße 22um ein weiteres beispielhaftesBauvorhaben ergänzt.

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Anerkennung: Verbesserung im Bestand Ludwig-Dill-Str.10a

Direkt an der Amper gelegenwurde das rückwärtige Wohnhausvom Eigentümer selbst in einAtelierhaus mit Bildhauerwerkstattfür den Eigenbedarf umgebaut.Das ehemalige Wohngebäude stelltnach Renovierung der Außen-fassade im Norden und Westeneine Bereicherung der Amperufer-Bebauung zu Füßen der Altstadtdar. Mit einfachen Mitteln, bei-spielsweise durch weiße Putz-faschen, durch den Fassadenan-strich in goldocker und die dage-gen grün abgesetzten Fensterlädenwerden die vorhandenen charak-teristischen Bauelemente hervor-gehoben. Ein Atelierfenster imneu eingedeckten Walmdach fügtsich unauffällig in die Dachland-schaft ein.

Der Zugang ist durch die Verle-gung von Gehwegplatten teilweiseaufgewertet worden. Der Zufahrts-bereich sollte eine zusätzlichegestalterische Aufwertung erfah-

Eigentümer: Michael Nauderer, DachauBaumaßnahme in Eigenregie

ren, eine Entsiegelung der Hof-zufahrt wäre noch wünschens-wert. Der eingewachsene Gartengliedert sich gut in die Gesamt-situation des südlichen Uferberei-ches ein. Insgesamt ist mit dem Umbau inder Ludwig-Dill-Straße 10 a einerfreulicher Beitrag zur Stärkungder vorhandenen Bausubstanz amAmperufer erreicht worden.

Auszeichnung: Verbesserung im Bestand Loestr. 9

Das Anfang der Dreißigerjahreerrichtete und in den Sechziger-jahren erweiterte Altstadtgebäudewurde zuletzt im Jahr 2002 bei-spielhaft umgebaut. Unter Beibehaltung seiner bishe-rigen Außenmaße wurde dasGebäude durch Einbau von gutproportionierten Fenstern, ver-schiebbaren Fensterläden, demBau von zusätzlichen Balkonenund Einbau einer Dachdämmungund großen Dachgauben in sei-nem Wohnwert erheblich aufge-wertet. Der kräftige rote Farban-strich steht in angenehmenKontrast zu den verzinkten Stahl-teilen und zu den farblich grauabgesetzten Fensteröffnungs-flügeln und Schiebeläden. Durchden Einbau einer einläufigenStahltreppe wird der tiefergelege-ne Garten für die Erdgeschoss-wohnung erschlossen. Der Garten-

Eigentümer: Elly Gerer, DachauArchitekt: Dipl.-Ing. Christian Endter, Dachau

anteil ist somit trotz der starkabfallenden Nordhanglage für dieBewohner gut nutzbar.Der Umbau in der Loestraße 9stellt insgesamt einen wertvollenBeitrag für die Aufwertung vor-handener Bausubstanz aus denSechzigerjahren dar.

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Die Anpassung von kleinen Sied-lungshäusern an den heutigenBedarf, insbesondere von Familienmit Kindern, stellt eine Heraus-forderung an Planungs- und Ge-nehmigungspraxis dar. Das Weiterbauen im Siedlungs-bestand kann auf vielfältige Weisegelöst werden, wie beispielsweiseerdgeschossige Erweiterung, Auf-stockung der Gebäude oder Baueines zusätzlichen Gebäudes aufdem Grundstück. Der optischwirksame Zuwachs an Bauraumstellt insbesondere in homogenenSiedlungsstrukturen ein nichtunerhebliches Problem dar, dasich das Bauvorhaben in seinerGesamtheit in die Nachbarschafteinfügen muss. Die städtebaulicheDimension der Weiterentwicklung

Eigentümer: Heike Vater und Manfred Paul,DachauArchitekt: Dipl.-Ing. (FH) Horst Stepper,Dachau

von Siedlungsgebieten kann da-mit nicht vom Einzelbauherrn er-wartet werden. Hier stellt sich eine Gemeinschaftsaufgabe,die die Würdigung nachbar-schützender Belange ebenso in einzukunftsfähiges Ordnungskonzepteinbezieht, wie die Schaffungeindeutig definierter privater undöffentlicher Freiräume.

Zur Diskussion: Weiterentwicklung von Siedlungs- gebieten, Wohnhauserweiterung Karlsbader Ring 47

So wird das Bauvorhaben amKarlsbader Ring 47 als positivesEinzelbeispiel für das Weiter-bauen im Bestand herausgehoben:Hier wurde das kleine Siedlungs-haus mit einer Grundfläche vonweniger als 60m2 durch einenerdgeschossigen Anbau erheblicherweitert und den Bedürfnissender Familie angepasst. Der Anbauist durch die Wahl der Materialien,Proportionen und insbesonderedurch eine breite verglaste Fugemarkant vom Altbau abgesetzt.Die Details sind sorgfältig durch-gearbeitet und umgesetzt. Durchdie sockellose Aufständerung desNeubaukörpers auf die Höhe desbestehenden Erdgeschossfuß-bodens wird einerseits eine eben

erdige Verbindung zwischen altund neu hergestellt und anderer-seits gestalterisch ein »schweben-der« Eindruck erreicht. Mit dem erdgeschossigen Anbauzur Erweiterung des kleinenSiedlungsgebäudes am Karls-bader Ring 47 und dessen Anpas-sung auf die Wohnbedürfnisseeiner Familie mit Kindern wirdeine Wohnhauserweiterungsmög-lichheit als Beispiel zur Diskus-sion gestellt.

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Lageplan, mit ausgezeichnetenObjekten in Farbe

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Zur Diskussion:Wohnraumerweiterung imSiedlungsbestand